Der Mond scheint fahl durch das Dachfenster, das wie ein Tor in ewigen Nebel, in Kälte und Einsamkeit wirkt, und die feuchte Abendluft dringt durch die Mauern des alten Hauses.
Es gibt Dinge, die so furchtbar sind, dass man sich Zeit seines Lebens an sie erinnert, und im allgemeinen Verständnis sind diese Ereignisse die Schlimmsten.
Im allgemeinen Verständnis.
Der Redaktionsraum ist aufgeräumt, ein bisschen zu sehr; es wirkt fast so, als sei jemand aus ihm ausgezogen. Die Tische und Regale an der Wand sind leer, nur ein einsamer Duden steht verlassen in seiner Ecke.
Am liebsten würde er tun, was man ihn gelehrt hat: Sich in den Sand eingraben, die Augen schließen und auf die Sonnengöttin warten. Doch das geht nicht. Das darf er nicht. Nicht in der Nacht des Christmondes.
Ich mache mir gerne Gedanken. Manchmal gehe ich damit anderen gehörig auf den Geist, doch meiner Meinung nach liegt das vor allem daran, dass die von der Materie, also dem Denken, keine Ahnung haben…
Sie fürchten um ihre Arbeitsplätze, um ihre Kinder, um ihre Menschlichkeit, und versuchen deshalb, uns von sich selbst abzutrennen, wie ein verkrüppeltes Glied.
Vom Schnee
Als Kind mochte ich den Winter, und wenn ich sage Winter, dann meine ich die Zeit zwischen dem ersten Kälteeinbruch und dem Tauwetter im Februar.
Denn, um ehrlich zu sein, was er wollte oder auch nicht wollte, war nicht besonders spektakulär. Es hingen keine Menschenleben davon ab, keine Schicksale, keine ganze Welt war auf ihn angewiesen; kurzum, es war ein völlig un-Harry-Potterisches Problem.
Es war ein warmer, sonniger Herbsttag, als es geschah. Mira hatte den ganzen Tag gespielt und war umhergesprungen; plötzlich aber sah sie, während sie weit entfernt von der Familie die Wolken jagte, das Rudel.
Wie ein Messer durch warme Butter, geschmeidig, ohne jede Anstrengung; so hat er es sich vorgestellt. Doch obschon die dünne Haut der Schneide seiner Waffe keinen Widerstand bietet, bäumen sich die Muskeln und Sehnen auf, streben dem Druck entgegen...