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Keeping Secret

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Irgendwie macht sich die Story gerade selbstständig und ich weiß nicht, ob mir das gefallen soll.
Dieses Kapitel war so nicht geplant und irgendwie habe ich das blöde Gefühl, dass sich die Geschichte gerade in die falsche Richtung entwickelt. Ich hoffe, ich bekomme noch die Kurve. -.- Komplett anzeigen

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Ich bin nicht Jack

Edward verschlug es buchstäblich den Atem, als er Harleys weiche Lippen auf den seinen spürte. Er wusste nicht, was er davon halten sollte, dass sie ihn küsste und damit quasi den Joker mit ihm betrog. Ob ihn das jetzt stören sollte, wusste er genauso wenig.
 

Ein wenig kam es ihm so vor, als ob auf seinen Schultern ein kleines Teufelchen in Form seines Herzens und ein kleines Engelchen in Form seines Verstandes saßen und ihm zuflüsterten, was er tun sollte.
 

Edward hielt kurzzeitig die Luft an und entschloss sich dann, eine Ausnahme zu machen und zur Abwechslung mal auf das Teufelchen zu hören, welches sofort in Standing Ovations ausbrach. Es tat unwahrscheinlich gut, ihren Kuss zu erwidern – auch wenn er es nur wenige Herzschläge lang tat.
 

Als Harley nämlich eine Hand unter seinen Nacken schob, sich mit der anderen Hand abstützte und halb auf ihm lag, versteifte er sich wieder unwillkürlich. Ihre Nähe fühlte sich zwar mehr als nur angenehm an, aber es war ihm in diesem Moment einfach zu nah.
 

Er war zwar dieser Form der körperlichen Nähe nicht gänzlich abgeneigt, doch Harley war keine namenlose Unbekannte, die er in Zivil in einer zwielichtigen Bar aufgegabelt hatte und die er nach dieser Nacht nie wieder sehen würde. Sie war etwas Besonders und genau deshalb war es für ihn unglaublich wichtig, dass sie es langsam angehen ließen.
 

Ruckartig packte er sie an den Schultern, drückte sie von sich weg und sah sie entgeistert an. "Was ... Was tust du da?", fragte er hastig und stolperte bei den Worten fast über seine eigene Zunge.
 

Harley legte den Kopf schief und wirkte tatsächlich ein wenig enttäuscht, als der Riddler sie auf Distanz hielt. Schweigend sah sie ihn mit perplexer Miene eine Zeitlang an. Anscheinend hatte sie nicht damit gerechnet, einen Korb zu bekommen. Es tat Edward im Herzen weh, Harley so sehen zu müssen, denn es war dieses Mal seine Schuld und nicht die des Jokers.
 

"Du hast gesagt ... du liebst mich ...", murmelte Harley mit weinerlicher Stimme. Sie ließ die Schultern hängen und betrachtete ihre Hände, die sie im Schoss gefaltet hatte. So ähnlich musste sie sich vermutlich auch fühlen, wenn der Clown sie zurück wies, nur dass in diesem Fall wohl auch die eine oder andere Ohrfeige mit im Spiel gewesen wäre.
 

Edward setzte sich auf und raufte sich die Haare. "Das tue ich ja auch ...", erwiderte er mit gesenkter Stimme. Er nestelte an der Bettdecke herum, damit seine Hände beschäftigt waren. Er wollte ihr nicht weh tun und er wollte nicht, dass sie seinetwegen weinte.
 

"Warum willst du mich dann nicht?" Ihrer Stimme nach zu urteilen stand sie kurz davor in Tränen auszubrechen. Er schickte ein stummes Stoßgebet zum Himmel, dass ihre Augen trocken blieben.
 

Edward seufzte lautlos und rieb sich nervös den Nacken. Es fiel ihm schon immer schwer, über seine Gefühle zu sprechen, aber bei Harley war es sogar noch ein Vielfaches schwerer. Es lag nicht daran, dass sie eine promovierte Psychologin war, sondern dass sie ihn so gut kannte, wie kein Anderer in Gotham.
 

"Ich will ja, aber –" Weiter kam er nicht, den Harley fiel ihm ins Wort. "Dann sag mir, was ich tun soll. Sag mir, wie ich für dich sein soll, damit du mich willst!", rief sie mit einem flehenden Unterton in der Stimme.
 

"Nein", sagte Edward leise, aber bestimmt. "Ja, ich will dich, aber nicht so", fügte er hinzu und stellte dabei erleichtert fest, dass seine Stimme kräftiger wurde. "Ich will nicht, dass du Etwas tust, was du nicht willst, nur um mir einen Gefallen zu tun. Du musst dich nicht prostituieren, damit du mir gefällst oder weil ich dich hier übernachten lasse." In einem Anflug von Emotionalität griff er nach ihrer Hand. "Ich bin nicht Jack ...", fügte er flüsternd hinzu.
 

Harley nickte geistesabwesend. "Ich weiß, dass du nicht er bist", erwiderte sie genauso leise. "Genau deswegen bin ich hier. Bei dir. Weil du nicht Mr. Jay bist. Weil du ganz anders bist." Sie machte eine kurze Pause, um nicht die Kontrolle für ihre Gefühle zu verlieren. "Du siehst mich zwar manchmal merkwürdig an, wenn ich wieder mal zu viel rede, aber ich weiß, dass ich dir uneingeschränkt vertrauen kann. Und dass ich bei dir keine Angst haben muss, dass du plötzlich die Beherrschung verlierst."
 

Sie sah zu Edward auf und Tränen schillerten in ihren Augen. Und plötzlich konnte er einfach nicht mehr anders. Er legte Harley einen Arm um die Schultern, zog sie zu sich und hielt sie fest – so als ob er sie nie wieder loslassen wollte.
 

"Es tut mir leid", wisperte er und strich Harley eine Strähne aus dem Gesicht, als sie ihren Kopf so drehte, dass sie ihn ansehen konnte. "Bitte hör auf zu weinen ..."
 

Harley nickte und lächelte tapfer. "Aber nur, wenn du mich küsst ..."



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