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Hated but Loved

Ino x Gaara AU
von

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Kapitel 41 - Sleep

AnM.:

Hi, liebe Leser. Es tut mir leid, dass ich so lange nichts geladen habe, ich war im Urlaub, meine Schwester hat geheiratet und meine Bude war voll, ich kam leider nicht zum schreiben, das stand ja auch in der Beschreibung^^'

Ich hoffe trotzdem ihr lest meine Geschichte weiter und ab jetzt geht alles hoffentlich flotter.
 


 

Kapitel 41 - Sleep
 

Es war still und dunkel geworden.

Draußen zog sich der Himmel immer mehr zu und aus der Ferne ertönte der Schall des Donners.

Ein Gewittert war im Anmarsch und die ersten Tropfen des Regens trippelten gegen die Fensterscheiben des Hauses.

Ino schluckte.

Sie und Gaara saßen sich gegenüber. Gaara wirkte erschöpft aber auch angespannt, er hatte die Ellenbogen über seine Oberschenken gelehnt, die Hände gefaltet und starrte auf den Boden.

Ino schwieg.

Ihr Körper zitterte und ihre Hände ruhten in ihrem Schoß. Allerdings waren sie angespannt und sie klammerte sich in den Stoff ihrer Kleidung. Fast zeitgleich mit dem Regen, tropfen ihre Tränen hinunter auf den Rücken ihrer Hände. Sie schüttelte den Kopf und schniefte leise.

„Nein...“, flüsterte sie. „Wenn es darum geht, wenn es dir dann besser geht rede ich nie wieder mit Akemi.“

Vorsichtig hob sie den Kopf, beugte sich weiter vor und tastete nach seinen Händen.

„Wie es scheint, hatte ich nie eine richtige Familie, du hast von Anfang an hier hin gehört... ich mache dir nichts streitig. DU bist meine ganze Familie. Mehr möchte ich nicht!“ Wie so oft merkte sie, dass sie die Tränen nicht mal mit Gewalt aufhalten konnte. Ihre Abhängigkeit und Liebe zu Gaara waren so groß, sie konnte ihn nicht verlieren! Sie durfte es nicht. Gaara jedoch antwortete nicht, sondern sah nur auf und blinzelte. Er wirkte schrecklich müde und darüber nachzudenken machte ihm Kopfschmerzen.

„Ich mag Akemi, schon immer war es so, doch jetzt ist es anders. Ich will dir niemanden wegnehmen ich gehöre doch zu dir, nur zu dir. Von Anfang an nicht wahr? Wir wurden füreinander gezeugt, egal wie, wir haben zueinandergefunden! So wie es für uns bestimmt war! Ich bin nicht deine Schwester, du bist nicht mein Bruder.. und wenn dann nur auf dem Papier! Du bist der Mann den ich liebe.. bitte Gaara. Das ist etwas was wir nicht zu diskutieren brauchen! Du bist Akemis und Eichis Sohn und ich deine Freundin.. ich gehöre nur zu dir! Ich brauche dich, ich verzichte auf alles.. du warst von Anfang an da.. die anderen interessieren mich einfach nicht!“, weinte sie und senkte den Kopf. Sie brauchte Halt. Ihr Leben war eine Lüge, ihre Herkunft ihre Familie.. alles war falsch, nur Gaara war noch richtig. Wenn er nun anfing sie als Rivale anzusehen und sie verstieß... wie sehr liebte sie ihn schon, dass sie solche Angst hatte ihn und ihr Zuhause zu verlieren. Er war ihr letzter Halt.

Sie kam sich dreckig vor, sie weinte hier und redete auf ihn ein, dabei ging es doch auch um ihn. Er brauchte ebenfalls, so wie sie, das bisschen Familie, was noch übrig war außerdem ging es ihm nicht gut. Seine Entdämonisierung brachte ihn fast zum Umfallen und jetzt regte ihn dieses Thema auf. Er brauchte doch Schlaf.

Doch Ino hatte Glück. Sie hatte Glück, dass Gaara sie wirklich liebte, denn kaum das sie zu weinen anfing und auf ihn einredete, setzte er sich neben sie, legte einen Arm um ihre Schulter und küsste ihre Stirn.

„Psscht! Wein nicht.“, war das einzige, was er für lange sagte und er lehnte sich an sie, Ino und sich wiegend.

„Du musst nicht auf Mama verzichten.. sie ist auch deine Mutter.“ Er lächelte verletzt, öffnete seine Augen aber nur ein Stück. „Sei doch froh. Du warst wenigstens ein gewolltes Kind und ja, wir sind füreinander geschaffen.“ Er grinste und Ino klammerte sich an sein Hemd. Sie konnte nicht verhindern, dass seine Worte mehr Tränen zum Ausbruch brachten, dabei beruhigten seine Worte sie eigentlich. Vielleicht war es Erleichterung, aber vielleicht auch große Angst.

„Verlass mich nicht... bleib bei mir.. bitte Gaara, geh du nicht auch weg.. alle sind weg. Papa und Kimi... sie sind jetzt ganz verschwunden. Für immer.“

„Ich verlasse dich natürlich nicht!“, knurrte Gaara plötzlich und drückte sie verbissen an sich. „Darum geht’s auch nicht du gehst nirgendwo hin!“

Sein Griff wurde immer fester, fast zu fest und Ino kniff die Augen zusammen.

„Ich bin eifersüchtig.“, stellte Gaara schließlich schlicht fest „Liegt wohl daran dass ich ein verwöhntes Einzelkind war... ihr einziges Kind. Ich liebe meine Ino.. meinen Engel. Und ich will das du bleibst, aber was wenn meine Mama dich jetzt toller findet? Ihr hättet viel nachzuholen und ich will wohl von keinem vernachlässigt werden... von keinem von euch.“, erklärte er mühevoll, darauf bedacht zu sagen was er fühlte. Dazugelernt hatte er auf jeden Fall.

„Das wird niemals passieren! Glaub mir doch, verdammt!“, zischte Ino und hob den Kopf. Erst war sie erschrocken, weil Gaara scheinbar Krieg gegen seine Müdigkeit führte, aber er sagte keine Ton.

„Wie kannst du so was nur denken...eben weil wir zwei doch die einzigen waren die sich für dich interessiert haben! Akemi hat sich schlagen und vergewaltigen lassen um dich zu schützen, sie hat sich immer um dich gekümmert und sie hat es selber gesagt sie liebt dich! Natürlich liebt sie dich und das wird sich auch nie ändern. Nichts ändert sich nun! Alles wird so sein wie es vorher war!

Und ich...ich werde sie dir niemals vorziehen, du warst schon lange vor ihr da und hast dich für mich interessiert...und ich würde auch alles für dich tun, das ändert sich niemals! Ich hab sogar ein Monster in mir sterben lassen für dich, ich hab mich...von meinem eigenen Vater vergewaltigen und aufschneiden lassen, für dich und ich würde das alles immer wieder tun weil ich dich liebe und ich will das es dir gut geht.“ Nun rechtfertigte sich Ino und ereiferte sich lautstark. Sie wollte ihm zeigen, dass er unrecht hatte und sie wollte sich selber beweisen, dass alles blieb wie es war. Ihre Wortwahl war auch einschlagend, denn Gaara blinzelte sie schuldig an und senkte dann den Blick.

„Ich weiß...“ Er knetete ihre Hände und lehnte sich zurück, seine Augen blinzelten immer öfter, er gab ihnen aber nicht nach. „Ich bin dir dankbar für alles. Du hast mir wirklich geholfen, ohne dich...... würde ich noch in dem Keller des ..........alten Hauses vergammeln und angst haben und wie ein Irrer rumrennen....... abhängig von meinem... von unserem Vater....“, murmelte er und konzentrierte sich auf Ino. Er beruhigte sich und wischte Inos Tränen mit seinem Finger sanft davon.

„Ich liebe dich... ich bin nur verwirrt. In mir ist ein riesiges leeres, stilles Loch und ich glaube... es füllt sich mit Unsicherheit... alles ist so anders...Tut mir leid.“

Wehleidig musterte Ino Gaara, dann seufzte sie und umarmte ihn. Es gab wichtigere Dinge im Moment.

„Gaara, wir sollten schlafen, der Tag war anstrengend.“, flüsterte sie, dann lächelte sie vorsichtig. „Reden wir morgen weiter, wenn wir ausgeruht sind. Ich seh doch, dass du gleich umkippst.“

Ertappt verengte Gaara die Augen und drehte sich weg.

„Ich bin nicht müde, wir können weiter reden!“, erklärte er, aber Ino entging nicht, dass seine Ohren rosa zu glühen begannen. Erst war sie verwundert, dann verstand sie aber und drückte ihn fester an sich, sanft durch seine Haare streichelnd.

„20 Jahre kein Schlaf mmh...?“, wisperte sie sachte, aber Gaara antwortete nicht, er blinzelte erneut angestrengt und sah sie nicht an. Er wollte wohl überall sein, nur nicht hier. „Du solltest dich entspannen, die Ruhe wird dir und deinem Körper gut tun. Komm.“

Wacklig stand sie vom Sofa auf und faste Gaaras Hand. Sie wollte ihn hochziehen, aber er rührte sich nicht, sondern sah missmutig zu ihr hoch.

„Ich sagte doch, ich bin nicht müde! Ich hab noch nie geschlafen. Lass mich in Ruhe!“ er schluckte.

„Nun komm schon Gaara, du bist vielleicht nicht müde, aber ich bin es, du bringst mich doch immer ins Bett.“ Das war ein Argument. Widerwillig ließ sich Gaara auf die Beine ziehen und er taumelte noch mehr als Ino. Das Gaara sie nicht hasste erleichterte sie und machte in ihr Raum für andere Sorgen, Gaaras Schlaf in diesem Fall. Als Medi-Nin wusste sie, dass seinem Körper die Ruhe mehr als gut tun würde, aber Gaaras Gesicht sprach zum ersten Mal Bände, als sie ihr Zimmer betraten.

Er blieb an der Tür stehen, sah unsicher zum Bett und folgte Ino ins Bad, indem er einen hohen Bogen darum machte.

Ino schmunzelte, bemitleidetet ihn aber auch. Er trödelte rum, wie sie feststellte, als sie sich fertig machten zum Schlafen gehen, aber sie verstand dass er verunsichert war. Geschlafen hatte er in einem Bett wohl noch nie und der Dösschlaf, in den er manchmal verfiel kam dem alles andere als nahe.

Es tat Ino hingegen gut aus den Klamotten zu schlüpfen die sie trug und in ihr leichtes Nachthemd zu gleiten, es war als fiel wenigstens ein Teil der Probleme von ihr ab.

Gaara blieb wieder in der Tür zum Badezimmer stehen, als Ino hinausging und sich aufs Bett setzte, sie sah zu Gaara und wartete. Er tat nichts, sondern stand nur da. Nach ein paar Minuten streckte Ino zuversichtlich ihre Hand aus und deutete ihm an, dass er herkommen sollte.

„Was ist?“, fragte sie weiterhin sanft, auch wenn ihre Stimme etwas mitgenommen klang. „Ich liege die ganze Zeit neben dir, bis du aufwachst.“

„Ich würde lange schlafen...denke ich, nach all den Jahren.“, fast hörte es sich an, als wolle er darüber debattieren. Verdutzt hob Ino die Braunen und grinste, sie stand auf, faste Gaaras Hand und zog ihn zu sich aufs Bett runter. Ein Wunder, dass sie es diesmal wirklich war, die ihn ins Bett kriegen wollte.

„Du brauchst keine Angst haben.“

„Ich hab keine Angst! Rede nicht so einen Mist!“, knurrte Gaara und blieb am Bettrand sitzen. Würdevoll verschränkte er die Arme und zuckte mit den Schultern.

Anstrengend war er in der Tat, dachte Ino sich und ließ die Schultern hängen. Würde sie je ein Kind haben, wusste sie schon, worauf sie sich einstellen musste. Sie robbte zu Gaara und lehnte sich an seine Schulter, über seine Brust streichelnd.

„Es tut gut zu schlafen, es wird dich entspannen. Und ich bin die ganze Zeit bei dir. Es ist ungewohnt mmh? Du hast schließlich noch nie geschlafen.“, sagte sie beruhigend und streichelte ihn weiter, sie spürte wie sein Herz hämmerte.

„Was wenn doch was passiert? Was dann? Ich bin doch dann ohne Bewusstsein und weiß nicht was um mich herum passiert...wie soll ich so etwas aufhalten?“, fragte Gaara schließlich und suchte Inos Blick.

Sie zog ihn weiter ins Bett und schaffte es so grade, ihn in die Kissen zu drücken.

„Es wird nichts passieren. Der Dämon ist versiegelt und wenn was passiert wecke ich dich auf. Ich verspreche es. Jeder Mensch muss einmal schlafen und bei dir wird jetzt nichts mehr passieren.“, erklärte sie, während sie sich und Gaara zudeckte. Es war wohl das erste Mal, dass sie ihn schützend umarmte und seinen Kopf an ihre Brust drückte, damit er nicht schlecht träumte. Er war nervös und fürchtete sich. Er wusste ja nur, dass wenn er schlief schlimme Dinge passierten. Für jemanden der noch nie geschlafen hatte, musste es abschreckend wirken. Vielleicht war es gut, dass alles jetzt raus gekommen war. Das Ino jetzt für Gaara da sein konnte, wenn auch nur in Maßen, schweißte sie vielleicht doch wieder enger zusammen.

Verwundert darüber wie Ino ihn hielt sah Gaara zu ihr hoch und runzelte die Stirn, dann drückte er sich tatsächlich an sie und seine Hand hielt sich zurückhaltend an ihrem Nachthemd fest.

„Es stimmt, dass man im Schlaf Dinge verarbeitet oder...?“, murmelte er unbeholfen.

Ino nickte und streichelte ihn weiter.

„Ja, das tut man... hast du davor Angst, ja? Du hast recht..16 Jahre ist eine lange Zeit, aber man kann nicht beeinflussen, wovon man träumt. Aber ich bin hier und deine Mutter schläft auch nebenan, wenn was passiert, wecken wir dich auf!“

„Wer weiß...vielleicht schlaf ich ja gar nicht ein.“

„Es wäre besser, du wehrst dich nicht dagegen Gaara, so wie dein Körper jetzt ist, BRAUCHT er Schlaf.“

„Ich will nicht von der Vergangenheit träumen...!“

„Selbst wenn, es ist nicht real, nichts was du sehen wirst ist echt. Dir kann keiner was tun.“ Sie streichelte seine Wange und er seufzte. Zurückhaltend kuschelte er sich an Ino und gähnte unauffällig. Ino lächelte. Es war beinahe niedlich, wie sehr er sich dagegen zu wehren versuchte und das er sich fürchtete, aber sie würde ja bei ihm sein. Er war auch immer bei ihr gewesen. Es würde nichts Schlimmes passieren.

„Ino?“, flüsterte Gaara noch leise.

„Ja?“

„Geh ja nicht weg....“ Und das waren die letzten Worte die sie von ihm hörten, denn dann erschlaffte sein Körper langsam und seine Augen fielen zu.

Es waren die letzten Worte für 6 Tage.
 

Die erste Nacht verlief ruhig. Ino war mindestens genauso erschöpft wie Gaara und war recht schnell nach ihm eingeschlafen, ihr Arm ruhte noch immer um seine Schultern, als sie schließlich am Morgen darauf erwachte.

Es war schummrig draußen, vermutlich würde es regnen, aber allzu spät konnte es nicht sein, Akemi war schon wach. So wie jeden Morgen hörte man sie leise du dumpf in der Küche das Frühstück zubereiten.

Inos Körper fühlte sich erholt an und auch in ihrem Kopf war wieder einiges klar. Die Angst die durch gestern aufgekommen war, war wieder zurückgewichen. Gaara war ihr Freund, Akemi seine Mutter und mehr wollte sie nicht, alles andere wäre jetzt zu viel für sie und selbst wenn.. sie würde Zeit brauchen.

Müde gähnte sie und rekelte sich auf der weichen Matratze, dann warf sie den Kopf zur Seite, um Gaara zu beobachten.

Auf den ersten Blick schien er friedlich da zu liegen. Er war etwas blass und sein Körper glühte, doch sonst war nichts Ungewöhnliches zu sehen.

Noch etwas benebelt durch den Schlaf lächelte sie leicht und schloß die Augen, um Gaaras warme Stirn zu küssen.

Er reagierte nicht.

Er lag auf der Seite, zusammengekauert und fest an Ino gekuschelt und seine Hand klammerte sich in ihr Nachthemd. Unter seinen dunklen Liedern bewegten sich seine Augen schnell und unkoodieniert – er träumte.

Friedlich... er wirkte so friedlich wie noch nie, so hatte Ino ihn noch nie gesehen und es erleichterte sie von tiefstem Herzen, dass er endlich Ruhe gefunden hatte. Er brauchte Schlaf sehr dringend, er hatte viel durchgemacht und so konnte sich sein Körper auf natürliche Weise erholen.

Einige Zeit blieb Ino so liegen, streichelte seine glühende Wange und beobachtete ihn einfach nur, es war fast ein süßes Bild, dann bemerkte sie jedoch Hunger.

Erstaunt stelle sie fest, dass es schon nach 13 Uhr war von wegen Frühstück, Akemi machte wohl Mittagessen.... Ino schluckte.

Sie wollte Gaara nicht zurücklassen, egal für wie lange und sie wollte Akemi nicht über den Weg laufen.

Hunger hatte sie trotzdem und ihre Kehle war sehr trocken.

Langsam und vorsichtig erhob sie sich und löste sich von Gaara. Es war kalt ohne seinen Körper an ihrer Seite und ein Schauer überfiel sie.

Solange Gaara noch schlief würde sie einfach so tun, als wäre nichts passiert....

Rasch stand sie auf und ging aus dem Zimmer, Gaara noch einen Blick zu werfend. Er zuckte etwas im Schlaf, tat aber mehr nicht. Ein schönes Bild, das war es.

Lächelnd ging Ino die Treppen hinunter und versuchte ihr pochendes Herz zu ignorieren, als sie die Küchentür öffnete.

Akemi stand tatsächlich da, so wie immer, genauso. Am Herd, mit ihrer Schürze und kochte. Es roch nach Inos Lieblingsessen.

Mama... Schoß durch Inos Kopf und sie schluckte. Es war kein gutes Gefühl, das zu wissen, nein war es nicht. Sie hatte gesehen wie Gaara mit ihr umging, aber wie sie sich als Tochter zu verhalten hatte wusste sie nicht und sie wusste auch nicht, ob sie sich überhaupt so verhalten wollte.

Der Kühlschrank stand nur leider fast direkt neben dem Herd, einer kurzen Konfrontation konnte sie wohl nicht aus dem Weg gehen, so sehr sie sich das auch wünschte.

Unauffällig räusperte sie sich und schlich durch die Küche.

Akemi zuckte kurz dann drehte sie sich um und glotzte Ino mit riesigen nachdenklichen Augen an.

Ino blieb stehen und beide Frauen sahen sich schweigend an.

„Ah..!“, kam dann von Akemi und vorsichtig machte sie einen Schritt auf Ino zu. „Ino... Ino-chan! Guten morgen... äh Mittag. Hallo, wie geht es dir... war deine Nacht einigermaßen?“

Mit anderen Worten, sie hatte schrecklich geschlafen, weil sie Schuldgefühle hatte.

„Hallo.“, hielt es Ino knapp, kam sich aber auch schlecht vor, nun unfreundlich zu sein. Sie vermied Blickkontakt und ging zum Kühlschrank.

„Es geht... angenehm war es nicht unbedingt, aber erholsam. Gaara schläft noch.“

Die Übersetzung hierfür lautete, sie hatte Kopfschmerzen ohne ende durch die ganzen Informationen, doch nun ging es ihr besser.

Wieder herrschte Stille und Ino holte sich Orangensaft. Es war unangenehm und Akemi zwirbelte unruhig an ihrer Schürze. Es entging Ino trotzdem nicht, dass Akemi sie neugierig und erwartungsvoll musterte, aber sie wollte jetzt nicht reagieren, nicht darauf.

„Gaara schläft noch.“; sagte sie darum schnell und nahm einen großen Schluck. „Ich lass ihn nicht alleine, ich will nur was zu essen holen für mich...“

„Er schläft!“, rief Akemi dann laut und schlug sie die Hände vor den Mund. „Oh Gott...das hatte ich ganz vergessen, er kann jetzt schlafen! Ich hab ihm gar nicht gute nacht gewünscht.. beim ersten Mal.“

Ino hasste sich dafür, aber während Akemi das sagte und sie in ihren Orangensaft starrte, loderte Eifersucht in ihr hoch. Auf einmal kam Eifersucht von ihrer Seite und Wut... na toll.

„Er ist ein großer Junge, er schafft das schon.“, sagte sie darum sarkastisch und trank noch einen Schluck. Hastig stand sie auf und schnappte sich etwas vom Obstteller. „Es ist ja nicht so, dass er nicht schon genügend andere Dinge alleine durchstehen musste.“

Wieso nur? Warum sagte sie solche plötzlich gemeine Sachen zu Akemi?

Die Frau verstummte und Ino stand schweigend da und fühlte ihre Arme mit Obst.

„Ino-chan....? Ich finde wir...“, fing Akemi mehr als umsichtig an, dann erschraken aber beide, da ein Schrei von oben kam.

Ino ließ ihr Obst fallen und starrte zur Treppe.

Gaara! War etwas mit ihm?

Sie lief zur Treppe, gefolgt von Akemi und stürmte fast in ihr Schlafzimmer, wo Gaara sich plötzlich auf de Bett herum wälzte.

Wie sehr Ino mit ihrem gut Zureden falsch gelegen hatte, erfuhr sie nun. Sie wusste nicht, wovon Gaara träumte, oder wieso er nicht aufwachen konnte, aber sie wusste, es mussten schreckliche Dinge sein. 20 Jahre lang hatte er nicht geschlafen und fast 12 davon waren für ihn Horror gewesen. Die folgenden Tage zeigten ihr, was das für ihn hieß, wenn er sich jetzt ausschlief.
 

Er klammerte sich im Schlaf an sie, anfangs zumindest, sein Körper lag noch ruhig da, aber es wurde schlimmer.

Ino hatte damit gerechnet, dass er lange schlafen würde, für eine ungewisse Zeit, aber es schüchterte sie ein, dass er sich auf einmal so veränderte.

Zuerst hielt er sich nur fest, dann klammerte er sich an sie und zum Schluß krallte er sich in ihre Kleider, dass Ino ihn nicht los bekam und ihre Kleidung im Notfall zerreißen musste. Sein Körper fing an zu brennen und unruhige Bewegungen zu machen. Ihre Versuche ihn zu beruhigen funktionierten nicht, sie konnte ihn auch nicht aufwecken. Sie sah ihm im Schlaf an, dass er Angst hatte.

Er hatte Alpträume...insgesamt 4 Tage hatte er nur Alpträume. Er schwitze schrecklich, warf sich umher, schlug um sich, dass sie zurückweichen musste und redete und schrie im Schlaf oder er weinte. Diese Ausbrüche waren in Inos Augen heftig, sie wusste nicht, dass Schlafende zu so etwas fähig waren. Sein Gesicht war so blass, dass sich Ino schrecklich zu sorgen begann. Akemi schaute von da an zwar genauso oft nach ihnen, aber auch sie konnte nichts tun, ihn nicht wecken.

Die beiden beschlossen, dass Ino bei ihm bleiben würde und Akemi ihr die Mahlzeiten brachte oder wenn sie sonst was brauchte, keiner der beiden wollte ihn alleine lassen, aber zusammen war die Stimmung nur noch schlimmer und Ino befürchtete, dass hätte noch größere Auswirkungen auf Gaara, dass er es spüren würde.

Als Ino im Koma gelegen hatte, hatte Gaara erzählt, hätte sie dagelegen wir tot. Es wäre ihr lieber er würde nur da liegen, als zu sehen wie er sich durch diese Träume quälte, dass hatte sie nicht für ihn gewollt.

Sehr oft hörte Ino heraus um was es ging, wenn er träumte. Sie hörte die Namen ihrer beider Eltern, und lernte wirklich viel daraus. In seinen Träumen zum Beispiel nannte er Eichi nicht Vater sondern benutze ausschließlich das Wort Papa... dabei lief Ino ein Schauer über den Rücken und sie musste ihn jedes Mal fester halten. Sie wollte nicht, dass wenn er aufwachte erneut anders war, sie hoffte die Träume veränderten ihn nicht wieder.

Aber zum Ende hin war da oft ihr Name.. sehr oft, sie hörte ihn immer wieder... >Ino< Sie wusste dass er auch von Inos Vergewaltigung durch ihn träumte, aber auch von seiner eigenen. Ihn so zu sehen tat ihr weh, doch sie wich nicht von seiner Seite, wie versprochen blieb sie bei ihm sitzen und versuchte ihn zu beruhigen.

Der Arzt den sie am 4 Tag gerufen hatten bestätigte es, es ging ihm gut, er hatte nur schreckliche Alpträume...
 

Das der Spuck nach 6 Tagen endlich aufhörte, war eine Erleichterung für Inos Nerven. Oft hatte sie mit Gaara geweint, ihn so zu sehen sprach für sich, das zu hören, erzählte ihr mehr, als es Gaaras oder Akemis Geschichten je getan hatten.

Seit knapp eineinhalb Tagen war er wieder ruhiger geworden und schien normale Dinge zu träumen, zumindest nichts, was ihn ängstigte, im Gegenteil. Zu Inos Verlegenheit musste sie sogar feststellen, dass er, anstatt um sich zu schlagen, von irgend etwas aus seiner Traumwelt erregt wurde, aber sie versuchte es zu ignorieren.

Als Gaara endlich wieder aufwachte, war der 6te Tag dem Ende zugeneigt.

Ino saß müde in dem Bett, selber viel geschlafen hatte sie nicht.

Gaaras Kopf ruhte auf ihrem Schoß, er hatte sich endlich wieder beruhigt, trotzdem klammerte er sich noch an sie und sie streichelte seinen warmen Kopf.

Darauf reckte er sich und blubberte leise vor sich hin, wenn nun auch wieder unruhig. Schwermütig seufzte Ino, lächelte aber.

„Na Gaara... willst du nicht bald wieder zu uns kommen?“, hauchte sie in sein Ohr und schluckte.

Sie vermisste ihn schrecklich. Er lag direkt vor ihr, aber sie vermisste ihn trotzdem.

Gedehnt seufzte sie wieder und lehnte sich an das Kissen in ihrem Rücken.

Ob es noch viele Tage dauern würde, dachte sie sich, aber sie hatte Glück.

Fast so, als hätte er nur darauf gewartet, dass sie das sagt, rührte er sich langsam und es war so, als würde sein Körper leichter.

Ino öffnete sie Augen und angespannt richtete sie sich etwas auf, um auf ihn hinunter zu schauen.

Schläfrig rollte sich sein Körper auf den Rücken, so dass Gaaras Gesicht direkt zu Inos hoch zeigte.

Seine Augenbewegungen wurden langsamer und schließlich öffnete sich sein linkes Auge einen Spalt weit.

Inos Herz hüpfte einmal kurz und sie lächelte aufgeregt.

Sein Auge schloß sich wieder und sein Gesicht zuckte unwirsch, dann öffneten sich beide Augen wieder und Gaara sah vor sich die verschwommene Gestalt von einem Mädchen.

Er hatte oft ein Mädchen gesehen, seine Ino... ganz oft, aber es war komisch, er wusste nicht wirklich ob sie es war oder nicht.

„Ino...?“, fragte er darum benommen und erschlaffte wieder.

Diese blinzelte und nickte, mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen.

„Ich bin hier....“, sagte sie sanft und streichelte durch seine wirren Haare. „Bist du wach?“

Vorsichtig beugte sie sich zu ihm runter, das sich ihre Stirne berührten und ihre Haare wie ein Vorhang um seinen Kopf fielen.

Erst reagierte Gaara nicht, doch dann riß er plötzlich die Auge auf und fuhr mit einem Ruck auf, das ihre Köpfe fast einander stießen, wenn Ino nicht schnell genug reagiert hätte und sein ganzer Körper warf sich angespannt hoch.

„INO!“, rief er dann plötzlich alarmiert und sah sich unruhig und schnell atmend im Raum um. seine Augen sahen sich hektisch um, dabei war er grade erst wieder aufgewacht. Sein Kopf zuckte zu Ino, die selber zusammen fuhr und er starrte sie an.

Eingeschüchtert sah Ino zu ihm und erwiderte seinen Blick. Kurz darauf sackte Gaara aber auch wieder zusammen und sein Körper fiel zurück in Inos Arme.

Schweigend lag er da und starrte an die Decke.

„Wach...“, wiederholte er und seine Stimme klang kratzig, wie Ino jetzt raus hörte.

Sie atmete tief ein, dann sah sie auf ihn hinunter und drückte ihn fest, da er wieder in ihre Arme gesunken war.

„Ja.. du bist wieder wach. Ales in Ordnung.“ Sie lächelte und küsste seine Schläfe. „Du hast 6 Tage geschlafen. Geht es dir... gut?“

Gaaras müde Augen huschten noch verschlafen umher, dann sah er sie irritiert an und blinzelte. Seine Augen waren klarer als früher, das merkte Ino auf einen Blick.

„6 Tage?“ langsam versuchte er sich wieder aufzurichten und faste sich an den Kopf. Er wirkte etwas erschrocken, anstatt wirklich ausgeruht. Es schüttelte ihn und er sah aufs Bett, sein Gesicht verzog sich leicht gequält. „Mir ist schlecht..“

„Nicht! Machs nicht zu schnell Gaara, leg dich lieber noch einen Moment hin bis du wieder ganz wach bist!“, beruhigte Ino ihn und musterte Gaaras Gesicht. Dann griff sie zum Nachttisch und holte ein Glas Wasser hervor.

„Hier.. trink einen Schluck, dann geht’s dir sicher besser...“ Sanft streichelte sie seine Wange und ob sein Kinn ein Stück. Ihre Blicke trafen sich und Ino sah ihm an, er steckte noch in seinen Träumen, dennoch nahm er das Glas an und trank es gierig leer. Ino schmunzelte und lehnte sich wieder zurück. Es tat gut ihn wieder bei sich zu haben, nicht als schlafende Puppe.

„Du hattest viele Alpträume.... dein Körper musste ja auch viel nachholen, aber das wird ab jetzt nicht mehr oft passieren. Das nächste Mal wird es besser.“

Gaara setzte das Glas ab und holte Luft.

„Es gibt kein nächstes Mal!“, sagte er sofort und es grauste ihn. „Ich weiß... mit den Träumen das.. ich mag das nicht. Er schüttelte sich und sein Körper zitterte einen Moment. Er fühlte sich wie ein Stein und in seinem Inneren Brodelte es. Unschlüssig faste er sich an die Brust und sah auf das Bett.

„Böse Träume.. von bösen Taten...“

Nach wenigen Minuten rückte er wieder zu Ino um sich in ihre Arme zu legen. Unsicher suchten seine Augen den Raum ab und er schluckte. Er suchte Sicherheit, darum legte Ino auch ihre Arme wieder um ihn und streichelte über sein durchgeschwitztes Shirt. Er erwiderte die Umarmung streichelte ihren Rücken genauso.

„Es war wohl einschlagend, was? Aber jetzt ist alles gut.“, flüsterte Ino in sein Ohr und hauchte ihm einen kurzen Kuss auf, um ihn zu beruhigen.

Gaara schüttelte nur den Kopf und sagte lange nicht nichts, aber er entspannte sich wieder und konnte sich bald von ihr lösen, so dass er ihren Platz einnahm und sie umarmte.

„Ino? Hab ich was Komisches gemacht im Schlaf? Dir weh getan?“ Seine Finger spielten mit ihren offenen Haaren. „Geht es dir gut?“

„Es ist alles ok, die Frage ist eher wie es dir geht. Du hast nichts getan, du warst nur sehr aufgewühlt.“ Langsam hob sie die Hand und strich über seine Augen, sachte grinsend. „Schlaf bekommt dir nicht gut. Der einzige Mensch, der Schlaf hasst?“ Sie zwinkerte um ihn aufzuheitern, aber seine Mine veränderte sich nicht.

„Ich hab geträumt...“ , erklärte er mehr als enttäuscht und unmotiviert. „Seltsame Dinge.. furchteinflößende Dinge...“ Er hob de Kopf und streichelte Inos Wange während er redete. Er schluckte nervös. „Ich hab davon geträumt das ich dich vergewaltige.... ganz oft hab ich das gesehen....aber am Traum fand ich das gut. Was bedeutet das.. heißt das ich wünsche mir das etwa? Das gefällt mir nicht. Ich will nie so was mehr träumen!“

Ino zögerte. Sie wusste nur, dass man Dinge im Schlaf verarbeitete, Träume deuten konnte sie nicht.

„Ich weiß nicht, wenn du davon träumst, aber ich denke das wäre ok, es war nur ein Traum. Im wahren leben würdest du mir das nicht mehr antun, es sei denn ich wäre einverstanden.“, erklärte sie umständlich und traf den Punkt ihrer Aussage trotzdem nicht. „Aber ich war bei dir.. ich war immer neben dir die ganze Zeit. Ich hab auf dich gewartet und dich vermisst. Es war so still, sonst spüre ich dich immer um mich, diesmal warst du so weit weg.“

„Aber ich war doch hier, wieso hast du mich...“, aber Gaara brach ab und sah Ino kurz entgeistert an. Die grade wiedergewonnene Farbe entwich seinem Gesicht wieder und er schaute Ino an, als wüsste er nicht ob sie es war, oder ihre Zwillingsschwester.

Im nächsten Moment stand er aber schleunigst auf und verschwand schwankend im Badezimmer. Ino hörte, dass er sich übergeben musste, war aber nicht sofort fähig ihm zu folgen. Sie zog die Beine an und musste das plötzliche Gefühl unterdrücken los zu weinen.

Bevor er geschlafen hatte waren diese Probleme dagewesen und sie hatte sich gefürchtet, das war jetzt Tage her, trotzdem war es wie ein Echo, eine böse Vorwarnung vielleicht?

Was zählte war aber jetzt das Gaara wach war, der Rest musste weiterhin warten! Darum stand sie auf und folgte Gaara ins Bad. Dieser Saß nun auf dem Boden neben der Toilette und hatte die Arme um sich geschlungen.

„Kann ich dir helfen? Soll ich dich heilen?“, fragte Ino ungeschickt und tapste zu ihm.

Gaara stand aber nur auf und taumelte leicht. Er wusch sich das Gesicht und zog sich das klebrige T-Shirt vom Körper, um es in den Wäschekorb zu verfrachten. Langsam schüttelte er den Kopf.

„Ich bin ok und nicht verletzt, das brauchst du nicht... es war wohl bloß der Schock.“

„Verstehe, dann komm setzt dich wieder... hast du Hunger oder so? Oder brauchst du was?“

Gemeinsam gingen sie ins Schlafzimmer zurück und ließen sich auf dem Bett nieder.

„Ich brauche nichts.“, antwortete Gaara weiterhin knapp und sah dann zu Ino, mit einem abweisenden Blick.

„Was hast du in der Zeit gemacht?“, fragte er und kramte allmählich seine Stimme wieder aus. Ino fand das sehr wohltuend, seine tiefe und doch so angenehme Stimme wieder zu hören.

„Hast du mit Akemi geredet.. vertragt ihr euch nun gut?“

Verblüfft über diese Frage konnte Ino erst nicht antworten, aber Gaara ließ ihr dafür auch keine Zeit. Er sah auf den Boden zu seinen Füßen und sprach leise weiter.

„Ich hab geträumt dass du und Mama weggeht und nicht zurückkommt. Ihr seit Hand in Hand weggegangen... ihr seid nie zurückgekommen, dabei sagtet ihr, ich sollte auf euch warten. Ich hab gewartet.. aber du warst nicht mehr da.. oder Mama. Ich hab versucht euch zu finden, aber es ging nicht. Und als ich euch dann doch gesehen hab war das so anders.. ich wusste du warst das, aber du sahst nicht aus wie du.. du warst ein Kind. Ein kleines Kind und Mama hatte dich im Arm. Ich kam nicht an euch ran, ihr seid weitergegangen und ich kam nicht hinterher.“, wisperte er und hob den Kopf wieder. Er kam wieder zu sich, auch wenn er noch verwirrt schien.

Aber wenigstens verstand Ino nun genau, was seine Worte im Schlaf zu bedeuten hatten. Vor Zwei tagen hatte er fast den ganzen Tag geweint im Schlaf. Er murmelte ständig ihren und Akemis Namen und warf sich um her.

Das war etwas, was sie nun deuten konnte.

„Ich war nicht bei Akemi ich hab kaum mit ihr geredet, nur wenn sie mal hier oben war.“, erklärte sie und machte sich kleiner. Gaaras Traum erinnerte wieder an ihre eigentliche Situation... das ging nun schnell.

„Ich lag eben dir, die ganze Zeit. Du brauchst dich nicht zu fürchten das ich sie dir wegnehme Gaara! Eher müsste es andersherum sein, ich müsste Angst haben, aber das ist nicht so wie in deinem Traum!“, erklärte sie und streichelte wieder seinen Arm.

„Ändert sich.. nun sehr viel?“

„Ändern? Was meinst du... ich muss schlafen, will es aber nicht. Es wird eine Umstellung.. ich will das aber nicht! Der Schlaf ist unheimlich...“ Er zögerte und wechselte sehr schnell das Thema.

Seine Hand schoß hervor und er zog Ino mit einem Ruck zu sich, ihr tief in die Augen sehend.

Erschrocken ließ Ino es geschehen und sah ihn an. Seine Augen waren so klar und ausgeruht wie noch nie, es machte sie fast verlegen in die Augen eines Menschen zusehen, der seinen ersten Schlaf hinter sich hatte.

„Ino, liebst du mich noch?“ War die nächste eigenartige Frage. „Liebst du mich noch wie vorher? Nur mich? Du bleibst bei mir und verlässt mich nicht oder? Wenn du das schwörst.. mich niemals alleine zulassen...!“

Doch Ino ließ ihn nicht aussprechen. Untermalt von einem heftigen nicken klammerte sie sich an seinen Arm und starrte ihn mit großen Augen an.

„Ich liebe dich natürlich! Ich gehe nicht fort! Und wenn du das willst, werde ich nie wieder mit Akemi reden! Wenn dir das gut tut mache ich es nicht! Aber.. ich will nicht das sich was ändert. Es ist doch nichts anders als vorher, oder. Wir kennen jetzt dir Wahrheit, aber es war doch schon immer so. Irgendwie war es von Anfang so, auch wenn wir es jetzt wissen. Es muss sich doch nicht zwanghaft was ändern. Dein Schlaf wird bald ganz ruhig sein... und alles ist wie immer.“

Ein Seufzen wurde laut und Gaara ließ sich hinten über fallen aufs Bett.

Sein Blick war starr grade aus gerichtet und Ino sah sich zu ihm um.

Sein nackter etwas glänzender Oberkörper hob sich wieder regelmäßig und kurz schloß Gaara die Augen. Er sah so gut aus... wie er so vor Ino lag wurde es ihr wieder bewusst. Sein Körper war so schön geformt seine Muskeln waren nicht zu viel oder zu wenig und die Narben waren nicht mehr abscheulich, fast zierten sie ihn.

Ino musste lächeln und senkte den Blick. Mit klopfendem Herzen wurde ihr gewahr, wie sehr sie ihn liebte und brauchte. Zum Ende hin hatte die Wahrheit sie nur noch abhängiger von ihm gemacht.

„Nein.. zwischen uns ändert sich nichts...“ Er sah auf und sein Blick zog sie magisch an, so das sie zu ihm krabbelte und sich auf den Bauch neben ihn legte.

Umsichtig streichen seine Finger ihre Haarsträhnen aus dem Gesicht und er musterte sie.

„Trotzdem..“ Seine Stimme klang nun energischer. „Du bleibst ihre leibliche Tochter. Leiblich! Verstehst du! Egal wie oft ihr euch gesehen habt! Ihre Gefühle waren immer die gleichen, du bedeutest ihr viel! Vater hat so oft diese Worte gesagt.. sie sind da drin, die ganze zeit.“ Er tippte sich an die Stirn und sah fast finster zu ihr. „Er hat es mir vorhin noch gesagt. Wäre ich sein leiblicher Sohn wäre ich nicht so eine Enttäuschung gewesen.

Und auch Mama wollte dich bei sich haben... ihr Baby. Weißt du nicht, was das alles für mich bedeutet, was das heißt. Du weißt nicht wie sehr ich dich liebe, als das mich das nicht verletzten könnte.

Du bist ihr Kind.. in meinen Augen bist du das was sie wollten, genau das was sie immer wollten. Wovon sie STÄNDIG geredet haben. Ich werde das immer vor Augen haben, sogar im Traum hab ich es gesehen. Es war, als gehörte ich nicht mehr dazu. Sogar im Traum...“ Er schluckte und ballte die Fäuste.

„Verdammt! Ich will euch beide behalten! Nur für mich! Ihr sollt einander nicht so mögen wir eine Familie!

Akemi soll meine Mama sein und du meine Freundin, zwischen euch sollte es nicht mehr Verbindung geben! Das ist anders.. wieso nur musst du das sein! Wieso musst DU dieses Kind sein.“ Er schluckte und kniff die Augen zusammen. „Warum nur musste er sie schwängern! Was wenn er sie nur wieder vergewaltigt hat! Ständig.. direkt vor meinen Augen grade eben wieder.. und wieder!“

Er sah zu Ino, dann schlug er sich förmlich die Hände vor die Augen, als wolle er sie raus reißen um die Erinnerungen nicht mehr sehen zu müssen. Mühsam drehte er sich dabei auf die Seite in Inos Richtung und schluckte, das Gesicht angewidert verzerrt.

Und sie hatte geglaubt, der Schlaf täte ihm gut und wäre eine gute Pause für ihn, so war es nicht. Ino hatte die Gedanken freiwillig abwerfen können, aber Gaara hat das ganze verfolgt, in seinen Träumen. Auch er hatte im Unterbewußtsein damit zu kämpfen.

Für Ino waren die Antworten nun da. Warum hasste ihre Familie sie, wieso war ihre Mutter fort, wer war ihre Mutter? Das war alles beantwortet. Für Gaara war es genauso, doch für ihn war es gleichzeitig auch wieder ganz anders.

„Ich weiß nicht.. wirklich! Es tut mir leid“ Ino machte sich kleine rund kämpfte verbissen mit den Tränen. Sie wollte nicht ständig weinen!

„Mich wollte doch eh nie jemand haben. Du warst die aller erste Person in meinem Leben die mir gesagt hat ich liebe dich! Die mich von sich aus in den Arm genommen hat! Was bringt mir eine Mutter, ich will dich! Bitte sieh mich nicht so an, ich bin nicht dieses Kind! Wenn ich es wäre hätten sie mich sofort zu sich geholt! Aber Akemi hat sich ja nicht mal getraut Eichi was zu sagen! Gaara bitte! Bitte sieh mich so an wie früher! Ich bin doch Ich! Und alles wird sein wie immer ich schwöre es dir! ICH will es nicht anders haben! Ich will keine Mutter! Ich will dieses Monster nicht als Vater, ich will sie nicht!“ Was sollte sie denn sonst noch sagen? Ihr Körper bebt eh schon wieder, die Tränen blieben zwar nicht zurück, aber sie hatte Angst. Angst vor der Wahrheit und das sie alles kaputt machte, wo es ihnen gut ging.

Mit einem Auge sah Gaara zu Ino hoch, dann setzte er sich auf. Er erkannte natürlich, dass es ihr genauso so zu schaffen machte, darum seufzte er.

„Ich weiß das doch.. ich dachte nur...“ Er brach ab und richtete sich weit genug auf um mit Ino auf Augenhöhe zu sein. „Ausgerechnet die wundervollste Frau die ich kenne, muss die Tochter von diesem Arsch sein, das ist nicht fair. Du hast was Besseres verdient.“ Seine Lippen setzten vorsichtig an und er küsste sie sanft.

„Ich liebe dich doch auch und ich verlasse dich nicht und du mich nicht. Wir schaffen das zusammen und reden gemeinsam mit Mama. Du darfst sie auch ruhig so ansehen.. wenn DU mich nicht verlässt. Mama ist wunderbar ich liebe sie über alles aber du bist.. du bist wichtiger, irgendwie. Ich muss das begreifen. Du bist so wichtig, dass du dieses Kind nicht sein darfst! Ok?“

Ino nickte nur und erwiderte seinen Kuss ungeschickt. Sie wollte nicht mehr viel darüber reden, sie hatte schon alles gesagt, sie mussten wohl abwarten, um zu sehen, wie groß die Auswirkungen waren.

„Es tut mir leid... das ich die Tochter des Mannes bin, der dir soviel angetan hat.“, flüsterte sie und senkte den Kopf.

„Nicht nur mir hat er weh getan... dir und Mama auch. Weißt du.. damals war ich begeistert das der Kazekage mein Vater war, doch es war eine Enttäuschung und jetzt kümmert er mich gar nicht mehr. Ich hab nicht von ihm geträumt, er ist unwichtig und nichts hat sich groß verändert. So wird es bei uns auch sein. WIR zwei werden unsere eigene Familie und der Rest ist egal.“

„Ok..“, schluckte Ino und wischte sich über das Gesicht. „Als du geschlafen hast, hatte ich nur Angst davor. Das du mich deshalb vielleicht hasst, weil ich ihr Kind bin. Du hast von uns geredet auch von deinen Eltern...“

Gaara schüttelte den Kopf und legte sich wieder hin. Er starrte auf einen ungewissen Punkt und schwieg.

„Ich hab immer noch das Gefühl, dass du mich hassen müsstest, anstatt mich zu lieben. Unsere Eltern sind da noch das geringste Problem... bei dir ist das alles anders. Bei dir bin ich ein Mann, so fühle ich mich zumindest. Bei meinen Eltern bin ich nur ihr Sohn, ihr Kind.“ Er schwieg und seine Finger tasteten nach ihrem langen Haar, mit dem er spielte. Er schwieg länger.

„Ino? Kann ich dir was sagen?“ Diesmal war er leise und klang entschuldigend.

„Natürlich! Alles, du musst alles sagen, das weißt du doch!“, schniefte sie und warf sich schnell zu ihm runter.

„Ja schon klar. Mmh... es ist auch... wegen meinem Traum. Ich hab dir nicht die Wahrheit damals gesagt, also, ich hab nicht alles gesagt, so ist es.“

„Was denn?“

„Ich hab von dem Tag geträumt, als ich zu Shukaku wurde und ich in dem Labor fand...“

„Ja ich weiß.. du hast im Schlaf geschrien....“, flüsterte Ino und sah ihn beinahe neugierig an.

„Hab ich das... ich wusste nicht, dass das geht.“ Er seufzte, dann wurde er etwas steif. „Ich hab davon geträumt wie ich auf meinen Vater einschlug... es war vielmehr eine Erinnerung als der Traum. Ich erinnere mich an sein Gesicht...Du warst hinter mir und hast geweint und dich versteckt... er lag vor mir und hat sich nicht gewehrt. Aber Ino, er hat sich nicht gewehrt weil ich zu doll zugeschlagen habe oder er bewusstlos war, er hat sich nicht gewehrt, weil er sich nicht wehren wollte. Er hat sich von mir totschlagen lassen...“ Es grauste ihn und er sah in Inos Gesicht. „Er hat mich angelächelt, als hätte er nur darauf gewartet da sich das endlich tue. Er hat gelächelt und mir etwas zugeflüstert! Ich hab mich erinnert was es war! Ich hab mich wieder erinnert was er gesagt hat. Es war nicht Hör auf...! Er sagte:Nur weiter... dann hört es auf. Und ich weiß nicht.. ich glaube er meinte nicht sein Leben, ich weiß nicht genau, er hat mich die ganze Zeit angestarrt. Ich kann sein Gesicht nicht vergessen Ino. Im Traum sah er tot aus, die ganze Zeit sah sein Körper verwest aus. Ich will das nicht noch mal sehen! Ich will nie wieder träumen!“

Ino schwieg und nickte nur. Ihre strich über seine Stirn und lächelte mitfühlend.

„Es war nur ein Traum Gaara. Ganz ruhig. Es gibt Tabletten, die sorgen dafür, dass man traumlos schlafen kann....“

„Ich nehme keine Tabletten mehr!“, zischte Gaara und Ino zuckte zusammen.

Der Mord an Eichi musste ihn doch sehr mitgenommen haben. Ino hatte nie weiter darüber nachgedacht, aber Gaara hatte Eichi geliebt. Und er hatte ihn umgebracht. Niemals hatte Gaara ein Wort darüber verloren, aber es steckte tief in ihm drin.

„Schon ok... tut mir leid.“, flüsterte Ino und drückte ihn sanft, Gaara jedoch reckte sich und richtete sich wieder auf.

„Gehen wir runter? Ich hab irgendwie Hunger... auch wenn mir schlecht ist. Wenn du mit Mama reden willst tu das ruhig, es bleibt alles wie es ist.“ Damit war für ihn das Thema gegessen und er stand schwankend auf. Ino folgte ihm und gab ihm ein Hemd, das er sich über zog, ihr den Rücke zugekehrt.

Ino schluckte und blieb stehen.

Er sagte zwar, dass alles so bleiben würde, aber wenn er davon sprach, war seine Haltung so abwehrend und kalt. Es war ihr zu kalt und ihr Herz trommelt vor Unruhe.

„Warte!“, sie packte ihn bei der Hand und stellte sich vor ihn, eine Hand auf seine Brust legend.

„Wir können gleich runter.... trotz des Schlafes warst du solange weg und ich hab mich gesehnt. Ich möchte lieber.. mit dir schlafen.“, murmelte sie und senkte den Blick. Sie wurde verlegen und blinzelte unsicher. Es war dumm, aber sie wollte ihm eine Freude machen, außerdem hoffte sie das diese Kälte dann von ihm abfiel. Wenn sie ihm ihren Körper schenkte war das vielleicht Sicherheit für ihn und er würde sie stärker lieben? Womöglich bildete sie sich das auch nur ein, aber ein Risiko wollte sie nicht eingehen, sie wollte nicht das er sie hasste und in irgendeiner Weise verstieß.

Gaara sah auf sie runter und sein Gesicht blieb unverändert, dann seufzte er und ging wieder zur Tür.

„Nein, Ino.“, meinte er. „Ich möchte nicht mit dir schlafen.“

Ino erstarrte und blieb auf der Stelle stehen.

Natürlich - das Angebot kam komisch und klang sehr verzweifelt.. aber noch niemals hatte er sie abgewiesen.. so direkt.

Ihr Herz war in ihren Ohren gelandet, so laut pochte es. Es war wie ein Stich in ihren Körper.

Aber das durfte er nicht erfahren, wenn er wusste dass sie tief verunsichert war dann stand er vielleicht wieder unter Druck, darum versuchte sie schnell ein Lächeln zustande zu bringen.

„Ok, wie du möchtest.“, versuchte sie normal zu sagen, doch sie hörte selber, wie schnell und hoch ihre Stimme geklungen hatte. Und das sie jetzt an ihm vorbei tapste um eiligst die Treppe hinunter zu kommen, um vor dieser peinlichen Situation zu flüchten, machte das Ganze nur noch auffälliger.

Auffällig genug, damit Gaara es bemerkte.

Ehe sie einen weiteren Schritt auf der Treppe gemacht hatte hielt er sie fest.

„Warte mal Ino!“, er seufzte und sah sie ernst an. „Ino.. das meinte ich grade nicht weil ich dich nicht liebe. Ich bin grade erst aufgewacht ich fühle mich nicht besonders... wirklich nicht. Ich liebe dich ok? Wenn du das möchtest natürlich tun wir es.. komm wieder hoch!“

Zwar wehrte sich Ino nicht gegen seinen griff, aber sie konnte ihm auch nicht ins Gesicht sehen. Klang sie wirklich so erbärmlich das er das nun anbieten musste?

Sie schüttelte hastig den Kopf und schniefte leise.

„Nein, nein ich versteh das.. wirklich. Ich dachte nur.. weißt du ich war jetzt die ganze Zeit im Haus. Ein Spaziergang wäre nicht schlecht.. also ich alleine...ein bisschen Zeit für mich!“, stotterte sie sich zusammen

und wollte sich von seiner Hand lösen. Aber eigentlich hätte Ino Gaara besser kennen können, um seine nächste Reaktion zu verstehen.

Denn er faste Inos Hand noch fester und zog sie die Treppenstufen wieder hoch.

„Nein tust du nicht! Du hast mir grade versprochen bei mir zu bleiben oder nicht?!“ Seine hellen Augen durchdrangen sie beinahe, so sehr starrte er sie an und Ino fühlte sich schrecklich klein.

Seine Augen waren so klar und ausgeschlafen und voller Zweifel aber auch voller Ernst.

„Ich wollte dich damit nicht verletzten...“

Ino schwieg, dann nickte sie.

„Ich weiß... ich bin nur verwirrt. Noch immer.. ich dachte in den6 Tagen legt sich das und das wir das schaffen, aber der Gedanke macht mir schon so Angst.. der Gedanke, dass sich irgend etwas ändert zwischen uns. Es war so schön.. und dein Vater macht es uns kaputt.“

Sie sah es nicht, da ihr Blick zu Boden gerichtet war, aber Gaara beobachtete sie genau, dann legte er einen Arm um ihre Schulter und flüsterte ihr leise etwas zu.

„Alles was passiert ist... was uns passiert ist seit wir uns kennen.. dagegen ist das nichts. Wir haben dieselbe Mutter... aber hab keine Angst. Mir gefällt das auch nicht, aber ändern kann ich‘s nicht. Ich hasse es sogar... aber wir schaffen das.“

Ino nickte einmal und schniefte in Gaaras Oberteil. Er konnte einfühlsam sein und zwar immer dann wenn sie weinte. Kurz dachte sie daran das mal auszunutzen in naher Zukunft und musste schmunzeln, aber am Ende würde sie ihn damit vielleicht verletzten.

„Gaara.. du magst mich doch auch nicht, wenn ich mit Akemi rede oder?“, flüsterte Ino und schwieg einen Moment. „Ich möchte ein paar Sachen wissen.. ich weiß wie alles passieren konnte, aber ich möchte etwas über meine Herkunft wissen. Was sie dachte, as sie mich gesehen hat, was sie von Kimi hält und wie sie Papa und Eichi kennengelernt hat und ob Inoichi.. sie auch vergewaltigt hat.“

„Natürlich mag ich dich noch. Du denkst über zu viel Mist nach.“ Er seufzte grummelig. „Mama ist unten oder.. ich höre nicht mehr so gut wie früher... meine Sinne sind etwas abgestumpft.“

„Natürlich, sie sind menschlicher geworden.“
 

Ino und Gaara gingen langsam die Treppen hinunter, aber Akemi war weder im Wohnzimmer, noch

in der Küche aufzufinden.

Letztendlich fanden sie sie im Garten, wo sie mit Moby auf der Bank der Gartenmöbel saß und die große Kastanie hinten im Garten ansah.

Als sich Ino und Gaara näherten, sprang sie auf und lief auf ihren Sohn zu.

„Gaara-kun! Endlich bist du wach!“, rief sie erfreut und schrecklich erleichtert und umarmte ihn zurückhaltend. „Wir haben uns so gesorgt.. du siehst noch etwas blass aus. Geht es dir gut?“

Überschwenglich war sie noch immer, aber Gaara drückte sie wieder sanft von sich.

„Ich bin grade erst aufgewacht.... und es war nicht sonderlich erfreulich. Bitte, ich möchte das ganze nicht noch mal durchleben, lassen wir es ja?“ Er knirschte mit den Zähnen und nahm neben seinem Hund platzt, der prompt zu kuscheln und zu winseln begann und an Gaaras Oberteil knabberte.

Ino und Akemi bliebe kurz stehen, wechselten einen Blick, dann setzten sich beide schnell.

Ino hockte sich fest an Gaaras Seite, während Akemi sich ihnen gegenüber setzte.

Eine unangenehme Stille herrschte und das war hier so selten der Fall.

„Mama, Ino würde gerne kurz mit dir reden... ich mag diese Stimmung nicht.“, erklärte Gaara nach einigen Momenten rauh und sah prüfend zu seiner Mutter hinüber.

Nervös wie die war, zwirbelte sie an ihrem Rock und sah von einem ihrer Kinder zum nächsten.

„Oh?! Natürlich jeder Zeit! Ihr könnt beide jeder Zeit mit mir reden das wisst ihr doch! Egal um was es geht!“, Akemi schluckte und sah zu Ino. „In den letzten Tagen sind wir doch ganz gut ausgekommen....“

Notgedrungen, fügte Ino in Gedanken hinzu, schwieg aber.

Beinahe war sie verlegen und senkte den Kopf, dann nickte sie aber.

„Gaara hat recht, ich möchte nur etwas wissen... damit ich damit vielleicht ‚abschließen‘ und mich daran gewöhnen kann.“

„Sicher doch! Bitte frag mich was du möchtest! Ich schulde dir so viele Antworten!“, nickte die Mutter hastig und sah erwartungsvoll zu Ino. Das Mädchen wollte auch grade anfangen etwas zu sagen, da erhob sich gaara und sah gequält von seiner Mutter zu Ino.

„Warte.. ihr könnt ruhig reden, das ähm.. das geht mich ja wohl gar nichts an.“, flüsterte er und wollte gehen.

Ino lächelte, faste aber nach seiner Hand.

Es war lieb von ihm, dass er die beiden Zeit gönnen wollte, aber sie wollte ihn bei sich haben, außerdem sah man es ihm an der Nasenspitze an, dass er bleiben wollte.

„Wieso? Unsinn! Du bleibst doch hier.. ich will dir nicht alles erzählen noch mal erzählen, du hörst es eh!“, sagte sie rasch, bevor er vielleicht auf falsche Gedanken kam, dass man ihn ausschloß.

Zufrieden setzten Gaara sich wieder zu Ino und es wurde ihr und ihrer Mutter klar, wie einfach gestrickt der Rothaarige doch war. Er Nahm direkt neben Ino platz und legte demonstrativ einen Arm um sie herum, dass seine Hand auf ihrer Hüfte ruhte. Ein angenehmes Gefühl breitete sich bei Ino aus und sie sah zu Akemi, noch immer aufgeregt, aber dennoch ruhiger, dank Gaara an ihrer Seite.

Akemi hingegen räusperte sich und machte sich bereit auf alles zu antworten, was da kommen würde.

„Also Ino-chan.... bitte Frag mich was du möchtest, aber vorab.. bitte, ihr seid beide meine Kinder ich liebe euch. Ino ist mein leibliches Kind, Aber eine gute Mutter konnte ich ihr nicht sein. Und Gaara ist mein Sohn und auch für ihn konnte ich nichts tun. Bitte seit mir nicht zu böse...“

„Ich bin dir nicht böse.“, antwortete Ino sofort. „Es geht um.. um Inoichi. Und Eichi. Ich möchte wissen, ob ich durch eine Vergewaltigung entstanden bin... und wie du beide kennengelernt hast.“, hauchte sie und musste an Gaaras Worte denken und daran, was sie schon alles gehört hatte. War ihre Mutter, Akemi, vergewaltigt worden, war sie sicherlich kein Wunschkind und das wäre für Ino ein schreckliches Gefühl.

Akemi runzelte die Stirn.

„Mmmh.. eigentlich ist es genauso, wie ich es dir gesagt habe.

Nun ja.. also.. Inoichi war ja nicht immer Hokage wir waren in der selben Akademie in Konoha. Ich als Heilerin, er als Ninja so haben wir uns kennengelernt. Er war ein toller Mann früher und unglaublich lieb und aufgedreht und er hat das Dorf geliebt und da er viele Missionen hatte, hab ich ihn oft verarztet. Wir kamen zusammen und als er kurz davor war Hokage zu werden, hat er mir einen Antrag gemacht da war ich 18 und ich hab ja gesagt und bis zur Geburt von Kimiko war auch alles ok , doch ich denke die Macht stieg ihm zu Kopfe und er hat sich in den Kazekage verguckt.. und da wurde er gewalttätig, störrisch und hat mich geschlagen. Vergewaltigt hat er mich nicht, er hatte später kaum Interesse an mir.“ Akemi seufzte und erzählte weiter.

„Ich hab mich mit kimiko trösten wollen, sie war noch so klein und süß, aber er hat sie mir ja praktisch entfremdet, besonders weil ihr Imunsystem so schwach war. Ich war oft einsam und der Arzt des Hauses.. also Eichi hat direkt unter dem Hokage gearbeitet und so hab ich mich auf ihn eingelassen. Aber das habe ich dir doch alles schon erzählt, Ino-chan, mehr gab‘s da nicht zu sagen. Du bist nicht durch eine Vergewaltigung entstanden. Euer Vater, Eichi, war damals noch sehr lieb zu mir ... du bist zwar ein außereheliches Kind, aber mir ist es gleich. Es tut mir nur leid.. dass Inoichi dich so behandelt hat, ich sagte dir ja schon, das er mich hinaus warf, als er davon erfuhr, dass du nicht sein Kind warst.“ Es viel Akemi schwer das noch einmal zu erzählen, aber sie tat es, auch für Gaara und in aller Ruhe.

Ino hörte zu und nickte. Es stimmte, das hatte Akemi ihr schon erzählt, dennoch, jetzt war sie nicht mehr so aufgewühlt und konnte sich genauer damit beschäftigen. Es klang sogar logisch. Wer würde sich nicht auf eine Affäre mit Zuneigung und Leidenschaft einlassen, wenn der eigne Mann einen betrug.

„Wie konnte Inoichi das überhaupt erfahren? Das ich nicht seine Tochter war, du hast s ihm doch gar nicht gesagt.“

„Naja.. das lässt sich einfach erklären. Du bist Eichi-sans Tochter, dass heißt, als du gezeugt wurdest, war ich bei ihm, also war Inoichi automatisch beim Kazekage, so konnte er das nachrechnen. Er ähm.. hat früher nicht mehr oft mit mir geschlafen und wen, war es nicht sehr.. ähm angenehm für eine Frau.“ Verlegen sah sie zur Seite und schwieg. „

„Aber die Öffentlichkeit durfte davon nichts erfahren. Ich würde mein Gesicht verlieren und Inoichi seines auch, wenn raus käme, seien Frau betrügt ihn und schiebt ihm ein Kind unter. Er sagte damals, als seine Angetraute Frau hätte ER das Recht auf das Kind und würde so oder so das Sorgerecht bekommen. Eichi-san konnte ich nichts sagen. Ich wusste, wieso Inoichi ihn eingestellt hatte du die Experimente von damals waren mir nicht geheuer.. sie experimentierten an Menschen rum, damals schon.“

Wieder herrschte Stille und Ino verengte die Augen. das hieß, trotzdem hat sie damals Eichi nicht wirklich vertraut und wollte ihm von dem Kind nichts sagen. Und hatte es bis heute noch nicht, wieso war sie bei ihm geblieben!?

„Ino! Ich wollte damals immer zu dir! Ich hab dich immer gesehen, ich hab auch immer versucht mit dir zu reden, doch kurz nach der Geburt hat er mich so verprügelt und raus geworfen ich wusste ich kann nur zu Eichi, wohin sonst."

Ino zögerte, dann fasste sie nach Gaaras Hand.

„Ich weiß. Ich weiß das jetzt im nachhinein. Vor unserem Haus.. stand früher immer eine Frau. Ich hab mich daran erinnert... sie wurde manchmal abgeholt von einem Mann und einem kleinen Kind, einem rothaarigen Jungen... wart ihr das? Standest du immer vor unserer Villa?“

Gaara neben Ino blinzelte, dann weiteten sich seine Augen etwas, während Akemi Ino anstarrte und plötzlich zu lächeln anfing.

„Fast jeden Tag stand ich vorm Haupthaus vorm Eingang und bat um Einlass. Ich sagte meinem Mann und Gaara, ich würde beim Hokage arbeiten und versuchen so an meine Tochter zu kommen.. an kimiko, Eichi wusste nichts von Ino.... das heißt, wir haben uns schon früher gesehen.“

Inos Herz klopfte und sie spürte das Gaara sie unentwegt anstarrte. Er erinnerte sich also auch?

Es war ein seltsames Gefühl, dass sie alle drei sich vor Jahren schon mal begegnet waren du wenn auch nur durchs Fensterglas.

Überhaupt ihre Beziehungen zueinander waren so kompliziert.

„Aber du hast Eichi nie was von mir erzählt. Gaara sagtet ihr wolltet unbedingt ein eigenes Baby.. das du eines verloren hättest, wieso hast du nichts gesagt? Du hättest mich daraus holen können! Inoichi hat mich gehasst! Und Eichi wollte mich, so krank es sein mag! Jetzt habe ich gar keinen Vater mehr!“ Ohne es zu bemerken, drückte Ino sich immer weiter an Gaara. Ihr wurde bewusst, das er wirklich der einzige war, von dem er fast niemals in solchen Maßen belogen worden war. Er war der einzige, der nicht gelogen hatte!

„Stell dir vor, ich hätte Eichi-san von dir erzählt. Dann hätte nicht nur mein Gaara gelitten. Ich dachte, es wäre besser du bleibst beim Hokage, ich konnte das alles doch nicht wissen, ich hab mein Bestes gegeben um zu dir zu kommen! Du hast sogar zwei Väter... wenn du Inoichi oder Eichi so bezeichnen möchtest.“
 

Gaara schwieg die ganze zeit über, als Akemi und Ino redeten, nur nach einiger Zeit löste er sich etwas von Ino. So wie seine Mutter redete, hörte es sich ganz an, als hätte sie sich nur um Ino gesorgt. Hätte ihr das alles ersparen wollen, aber bei ihm war es eh schon klare Sache gewesen. Wenn er es nicht besser wüsste, würde ihn das unendlich tief verletzten. Der Stich im Herzen, den er jetzt spürte war dagegen nur sehr klein.

Aber es war eh kurz darauf, da sich Gaara von Ino löste, da erhob sich das Mädchen und stand vor ihrer Mutter.

„Tut mir leid Akemi.. das verstehe ich nicht!“, sagte sie dann lauter und ernster, nachdem sie aufmerksam zugehört hatte. „Wenn ich dir so wichtig gewesen wäre, dann hättest du das nicht zu gelassen...die meiste Zeit meines Lebens hab ich alleine oder im Keller verbracht oder ich wurde verprügelt und während ich vor mich hin vegetiert bin wurde Gaara von seinem Vater, der eigentlich auch mein Vater ist aufgeschlitzt und misshandelt?! Und du lässt das zu weil DU ihn liebst.. wieso hast du uns nicht beschützt? Du hast es versucht aber.. nein.. das stimmt so nicht.. du liebst ihn ja immer noch! Und du willst meine Mutter sein? Du hast uns nicht mal die Wahrheit gesagt, als wir vor dir standen! Du machst es uns kaputt! Gaara ist eifersüchtig auf mich und ich verliere ihn!“ Sie ballte die Fäuste und verengte die Augen. Akemi blinzelte und sah verzweifelt zu gaara, Tränen in den Augen.

„Ich wollte es doch nur gut machen...“

„Du...hast da...wohl irgendwas falsch gemacht...!“, flüsterte Ino und ging durch den Garten Richtung Haus davon. „Ich muss kurz alleine sein!“
 


 

Gaara blieb noch eine Weile bei seiner Mutter im Garten, während Ino hoch in ihr Zimmer stolperte und sich sofort unter der Bettdecke verkroch. Sie konnte nicht weinen oder lachen, sie war nur durcheinander.

Diese Antworten waren nicht ausreichend gewesen, es hatte sich nicht gelohnt! Akemi war so egoistisch und gemein!

Traurig biss sie in die Decke, dann knarrte es vor der Tür und sie erkannte Gaaras Schritte, die im Zimmer laut wurden.

Er sah nur das Knäuel an Decken, unter dem Ino sich abgeschottet hatte und tapste zum Bett um eben dieses Knäuel an zu stupsen.

„Alles ok?“, fragte er dumpf und Ino wühlte eine Hand aus den Decken um ihm zu weinen und sie dann ein Stück weg zuschlagen.

„Kommst du mit?“, fragte sie und verschwand dann wieder gänzlich.

Gaara grinste, dann legte sich der Junge in das vorgewärmte Bett, es schüttelte ihn leicht, aber er kroch zu Ino unter die decke.

„Hübsche Burg.“, flüsterte er albern und rückte näher. „War‘s das Gespräch? Nicht gut mmh?“

„Weiß nicht.“, meinte Ino kleinlaut und kuschelte sich an seine kühle Brust.

„Ich war fies zu ihr oder? Akemi ist immer lieb zu uns und ich mag sie und sie war dir eine gute Mutter. Doch ich hab nun nichts mehr... keine Familie, nur dich irgendwie fühle ich mich wie leer gefegt.“

Ein großer Arm wanderte um Inos Taille und kraulte ihren Rücken.

„So ging‘s mir auch, als Vater mir sagte, wer meine wahren Eltern sind.“ Er seufzte leise und Ino spürte wie er ihre Stirn küsste und seinen Mund sanft an ihren Kopf presste.

„Kimiko bleibt deine Schwester und Akemi ist deine Mutter. Du hast noch eine richtigen Familie und ein Teil davon liebt dich sehr.“, murmelte Gaara und seine Worte beruhigten Ino. Das stimmte. Sie hatte noch ein bisschen Familie, aber dafür, dass sie sich eingeredet hatte sie würde nur noch Gaara brauchen fühlte sie sich ausgesprochen schlecht.

Der junge Mann neben ihr rückte noch näher und legte eines seiner Beine über Inos. Seine Berührungen waren nicht anzüglich, dafür aber liebevoll.

„Ich mein.. ich bin neugierig.. natürlich, aber ich hab Angst. Ich war gemein zu ihr...ich weiß nicht ob ich das je verstehe. Ich mag Akemi so gerne... aber jetzt bist du mir eigentlich wichtiger. Sie war nie so für mich da als du.“

„Mit dem Unterschied das sie dir nie was getan hat.“

„Unsere Familien waren eh miteinander Verknüpft, egal wer wo herkommt. Wir gehören zusammen nicht war?“

„So ist es.

So dunkel es auch unter der decke war, Gaaras Grinsen war entspannend. Es dauerte auch nur einen Moment später, da rollte sich sein Körper auf Inos und er küsste ihren Hals.

„Ich hab mit Mama geredet.. bzw es versucht. Über meine Träume. Es fällt mir schwer mit ihr zu reden, dabei hab ich ihr sonst immer vertraut. Und du bist böse auf mich hab ich Recht?“ Trotz seiner Worte erkannte Ino, dass Gaara seine Meinung bezüglich ihres Vorschlages, der jetzt schon fast 2 Stunden zurück lag, geändert hatte.

Sein Unterkörper drückte sich gegen ihren Oberschenkel, durch das Zeichen war es ein Leichtes, seine Gedanken zu erraten, aber Ino ging nicht wirklich darauf ein.

„Ich bin nicht böse. Ich hab wirklich nur Angst noch mehr zu verlieren, als eh schon!“ Sie streichelte Gaaras Wange. „Ihr Soichiros bringt mein Leben durcheinander.“

„Mich verlieren? Wie oft muss ich dir noch sagen, dass ich bleibe, was auch immer kommt! Du bist eigentlich auch eine von uns.. aber ich mag den Namen nicht, ich würde viel lieber anders heißen.“

„Ein Name verbindet...“

„Deswegen ja.. ich mag nicht den Namen meines Vaters tragen. Jetzt nicht mehr und nie wieder!“

Ein zärtlicher Kuss wurde auf Inos Lippen gehaucht und sie seufzte wohlig. In seiner Gegenwart wurde allmählich wirklich alles erträglich.

„Trotzdem hab ich Angst. Wir haben schon so viel durchgemacht.. wer weiß an welcher Kleinigkeit es zerbricht!?“

Der Druck der von Gaaras Körper ausging hörte mit einem Mal auf und Ino fühlte, dass seine Stimmung umschlug. Vermutlich war das der falsche Satz gewesen.

„Wieso denkst du daran, das was zerbricht?! Ich sagte doch ich liebe dich! Wenn du denkst das ist nicht so, bist du wirklich blöd! Denkst du ich bin nicht dazu in der Lage, nur weil sich unsere Beziehung zu meiner Mutter ändert?! Was soll der Scheiß! Du bist das einzige Mädchen bei dem ich sein will!“, knurrte der Rothaarige wütend und richtete sich weiter auf.

Es war der falsche Satz gewesen, war ja klar, aber sie konnte doch auch nichts dafür. Vorsichtig rollte sie sich zur Seite.

„Dann bin ich eben blöd.“, flüsterte sie und richtete sich ebenfalls auf um sich aus den Decken zu wühlen. Sie schluckte und sah zur Seite. Im Licht, so war sie sich sicher, sah man, dass sie wieder geweint hatte.

Sie spürte beinahe, wie Gaara die Augen verdrehte, ihr aber nachrückte un sie auf seinen schoß zog.

„Nicht wieder weinen.“, bat er im voraus. „Ich hasse das, wenn du weinst. Sag mir doch bitte, warum du solche Angst hast, ausgerechnet mich zu verlieren. Denkst irgendwer nimmt jemanden wie mich? Wir hatten nicht mal richtig Zeit, um unsere Beziehung auszuleben!“ Er onzentrierte sich um sanft zu reden und nicht aus der Haut zufahren, dass er sich beherrschte war gut.

Hilflos sah Ino zu ihm hoch, dann zum Fenster, das direkt über ihrem Kopfende lag. Die Rollos waren ein Stück weit runter gelassen und man sah genau und sehr groß ihre beiden Spiegelbilder.

Sie, die auf Gaaras Schoß hockte und er, der sie anschmachtete – wie leicht er zu durchschauen war, war fast niedlich – und sie im Arm hatte. Sie war noch immer fertig und er, der grade 6 Tage Alpträume hinter sich hatte, hatte Kraft für sie beide und tröstete sie. Gaara war so erstaunlich und so stark, sie bewunderte ihn dafür.

„Als kleines Mädchen...hab ich mir immer gewünscht, ich hätte eine Mama. Papa war immer bei Kimiko und wenn ich alleine war hab ich mir immer vorgestellt wie mich meine Mama in den Arm nimmt und mich tröstet, so wie du jetzt...und das war so ein beruhigendes Gefühl...ich hab mir das so sehr gewünscht.“ Sie drehte den Kopf wieder zu ihm.

„Das hätte sie getan, wenn sie an dich ran gekommen wäre...“ Er verteidigte Akemi zwar, tröstete Ino aber auch gleichzeitig mit diesen Worten.

„Das weiß ich, aber als Akemi dann hier mit gewohnt hat...ich weiß nicht sie war von Anfang an so eine tolle Frau...so stark und hübsch und du hast sie richtig vergöttert. Trotz allem was ihr widerfahren ist, ist sie ein gute Mutter das weiß ich, so wie ich es mir gewünscht habe! Sie ist so perfekt.“ Ino machte sich kleiner und sah beschämt weg, sich verkrampfend. „Und jetzt wo sie wirklich meine Mama ist.... hab ich Angst. Ich hab so große Angst... Angst das ich eine schlechte Tochter sein könnte; aber besonders hab ich Angst dich zu verlieren, egal was du sagst. Ich hab mir zwar immer so eine Mutter wie sie es ist vorgestellt, aber jetzt hab ich dich und ich will nur dich und ich hab das Gefühl...das ich gerade euch beide verliere...Akemi und.. dich auch.. du bist von Tag zu Tag weiter weg... vielleicht liegt es daran, dass ich alleine mit ihr war und du geschlafen hast und nicht an meiner Seite warst, ich weiß es nicht.“ Sie biss sich auf die Lippen und erneut nahm sie sich vor, endlich stark zu bleiben, sie wollte nicht ständig heulen, wie oft sollte sie das noch in seiner Gegenwart.

„Und ich hab das Gefühl von Tag zu Tag komm ich der Einsamkeit immer näher und näher...ich fühl mich so schlecht...mein ganzer Körper steht unter Strom und alles was ich tu oder sag scheint irgendwie falsch zu sein.“

Gaara hatte zugehört und wurde ernst.

Er sah zu Ino und schüttelte schließlich den Kopf.

„Das ist es? Ino...“ Er streichelte ihren Kopf. „Du bist niemals eine schlechte Tochter. Du redest so, als würdest du uns verlieren und ganz alleine bleiben NUR weil Akemi deine Mama ist. Im Grunde solltest du dich freuen sie wiedergefunden zu haben.“ Er hob ihr Kinn und sah in ihre Augen, sein Gesicht war dabei direkt vor ihrem. „Du musst dich nicht mit ihr vergleichen, du bist ja nicht sie. Ich hab dir schon so oft gesagt, du sollst dich ansehen, du bist auch perfekt. Du bist doch mein Engel, nicht wahr?“ Sein Blick wanderte zu der Fensterscheibe, in der sie sich noch immer spiegelten und er lächelte. Ino folgte seinem Blick und beide sahen ihr Spiegelbild an.

„Du bist eine genauso starke und tolle Frau wie Mama, wenn nicht noch mehr, du hast so viel überlebt, was alles meine Schuld war, man hat dir so viel weh getan und du bist immer wieder auf die Beine gekommen.

Du bist genauso toll wie alle anderen auch... noch toller, du bist umwerfend! Da sieht man es ganz genau!“ Naiv deutete er auf das Fenster und Ino zog den Kopf ein. Sie sah wie sich seine Arme auf ihre Schultern legten und er ihre Arme hinunter zu ihren Handgelenken strich. Dann faste er mit seinen Hände ihre und drückte sie, sein Kopf ruhte auf ihrer Schulter.

„Und ich bin immer bei dir, genau wie du es da siehst. Ich steh immer hinter dir und ich gehe hier nie wieder weg. Du siehst mich vielleicht nicht immer hinter dir, aber ich bin da! Das verspreche ich, ich bin immer an deiner Seite!“, flüsterte er so unglaublich liebevoll, dass Ino fast die Tränen kommen. Er liebte sie, natürlich tat er das und sie spürte es wieder. Jetzt spürte sie es, sie wollte das Gefühl festhalten und es nicht noch mal verschwinden lassen.

„Und weißt du was?“, fuhr Gaara fort und Ino öffnete die Augen wieder, um sich und ihn weiter zu betrachten. „Die schöne Frau da im Spiegelbild ist zu perfekt für das Monster hinter ihr... es war sehr eifersüchtig, dass du ihm seine Mutter weg nimmst, weil er sonst auch ganz alleine wäre.. es hatte sonst niemanden auf der Welt...verstehst du? Weil diese viel zu perfekte Frau die Tochter dieser tollen Mutter war, die sich verdammt gut ergänzen, außerdem hatte das Monster angst das seine Mutter ihm seine Freundin weg nimmt.“ Sein Gesicht vergrub sich an ihrem Haar und er sog ihren Duft ein. „Das Monster hat viel größere Angst davor alleine zu sein und wieder eingesperrt zu werden als das Mädchen. Das Monster ist unsterblich in seinen Engel verliebt, egal was es tut.“

Ino schluchzte leise und drehte sich zu Gaara, der sie verlegen und grimmig zu gleich anstarrte, wie immer wenn er etwas sagte, was er ernst meinte, aber mit tiefen Gefühlen verbannt.

„Oh Gaara...“, flüsterte sie und umarmte ihn schrecklich fest. „Das passiert nicht! Niemals wirst du wieder eingesperrt! Und niemals wird dich jemand verlassen! Ich liebe dich auch! Du bist doch mein Prinz. Du hast mich gerettet! Ich hab so Angst du das du mich verlässt und morgens nicht mehr eben mir liegst, oder das ich gar nicht hier war und alles nur ein Traum war! Aber das ist unbegründet oder? ich will nicht mehr Angst haben, wenn ich mich umdrehe und dich suche, dich vielleicht nicht zu finden! Ich brauche dich einfach.... du bist so lieb! Du warst immer schon so lieb! Was man mit uns getan hat war falsch! Aber jetzt ist es so wie es sein sollte! Ich will dich einfach für mich! Du bist perfekt.. nicht ich bin es.. du und deine roten strubbel Haare und deine grünen Augen und dein verschmitztes Lächeln... DAS ist mein Gaara! Sonst will mich doch niemand!“

„Das ist auch gut so!“, murrte Gaara und biss in ihre Schulter, die Augen geschlossen. „Dich soll niemand anderes haben wollen! Ich will dich, du bist zu hübsch, alle werden dich mir wegnehmen wollen. Bei Mama wäre es ja noch ok.. aber sonst niemand! Ich sollte MICH glücklich schätzen, dass du mich trotz allem genommen hast!“

Er lehnte sich zurück und beide fielen hintenüber.

„Wir sind ziemlich dumm, dass wir uns so lieben, obwohl wir uns am Anfang gehasst und weh getan haben.“, murmelte Ino und Gaara zuckte mit den Schultern.

„Ich hab dir weh getan.. aber dumm sind wir beide. Vor allem du.. mein Püppchen..“, nuschelte Gaara und küsste ihren Kopf wieder.

Sie seufzte und langsam verflogen ihre dunklen Gedanken. Wenn Gaara immer solche Worte sprach, so naiv und direkt sie sein mochten, würde er sie noch in den Himmel heben, so sehr berührte sie das. Er sprach von ihr, als sei sie wirklich... ein Engel.

„Gaara? Können wir etwas schlafen? Darf ich so schlafen? Auf dir.. ich ha über dich gewacht, die letzten Tage und bin selber so müde und jetzt das.. ich steigere mich so sehr darein.“

Mißmutig sah Gaara auf sie hinunter und verzog das Gesicht.

„Was? Wieder schlafen? Ich bin grade erst wach! Bitte nicht!“

Ino lächelte und drückte sich an ihn. Sein Herz pochte ganz schnell und er war warm.

„Du bist ein kleiner Feigling. Aber nein, dann lass mich nur kurz schlafen und du wachst über mich ok? Und wenn du einschläfst bin ich ja auch hier bei dir und du bist nicht alleine.“

Er sah sie an, lächelte dann aber und nickte. Er beugte sich zu ihr und küsste sie wieder zärtlich.

„Keiner von uns wird alleine sein.. wir bleiben zusammen und ich wache über dich!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Dayce
2008-09-14T11:23:11+00:00 14.09.2008 13:23
Sorry, ich bin wieder mal voll spät dran, tut mir leid. Ich habe den Teil auch mehrmals gelesen, aber bin dann immer davon abgekommen.
Das Kapi fand ich wirklich voll schön, und schön lang!
Aber ich denke das das mit der Eifersucht nicht so schnell vergehen wird. Für Ino ist es sicher komisch, das sie die Frau die sie immer so bewundert hat nicht näher kennenlernen "darf" weil Gaara zu Eifersüchtig werden könnte. Das Ino aber nur geliebt werden will, das denke ich versteht Gaara noch nicht ganz so sehr. Klar liebt er sie aber ich denke seine Eifersucht kommt ihm ganz schön in die Quere. Und vorallem das er jetzt auf einmal die Fähigkeit hat zu schlafen, macht ihm auch noch ziemlich zu schaffen. Ich denke das gibt noch Zoff.
So jetzt mal auf zum nächsten!
Tschaui Dayce
Von:  Yamadera
2008-09-01T14:38:17+00:00 01.09.2008 16:38
sow endlich hab ichs mal geschaft alles hier zu lesen was ich durch meinen urlaub verpasst habe
also ich hätte nce gedacht dass sich die ganze geschichte so entickeln würde
ich meine ino erährt wer ihre waren eltern sind und ist somit mit gaara "verwandt"
dann meidet sie den kontakt zu akemi
aber irgendwie passt es alles zur story
für mich hat sich jetzt ein völlig neues licht über die ganze situation ausgebreitet
ich meine wie ino jetzt die ganze sache verarbeitet, wie gaara das erste al schläft....all das so....emotional zu schreiben ist eine echte kunst, aber du beherrschst sie (dabei sehen wir von kleinen schreibfehlern ab, die jedem mal passieren^^)
ich bin mal gespannt wie sich der rest jetzt noch entwickelt...bei dir muss man eh auf alles gespannt sein^^

hdgdl
Giga-Freak
Von: abgemeldet
2008-08-27T15:03:02+00:00 27.08.2008 17:03
Total gut geschrieben.
Dass Gaara mal geschlafen hat, wurde auch Zeit^^
Bin ja gespannt, wie die Beziehung zwischen Ino und Akemi noch wird.
Hin schon ganz hippelig, also schreib schnell weiter, ja?
*daumen hoch halt*

Von:  Miss_Lola
2008-08-27T09:50:33+00:00 27.08.2008 11:50
Hey Gaara-sama^^

Boha so lange warten musste ich aber noch nie auf deine Kapis.
Aber ich weiß ja weswegen^^

Hm...Gaara hat mal Geschlafen, und das gleich 6 Tage O.o
Na ja wurde ja auch mal zeit.
Ich find das total schön wie die zwei so aneinander hängen...

Naja freu mich auf das nächste kapi^^

Lg Lola
Von: abgemeldet
2008-08-26T22:11:04+00:00 27.08.2008 00:11
OMG
du schreibst einfach nur Hammergeil!!!
Ich muss bei jedem Kapitel aufs neue Heulen, weil die so gefühlvoll sind, du bist echt ein begnadeter Autor!!!
Und dass die Kappis immer so lang sind find ich auch total klasse.
Uch bin immer noch soooo geschockt von dem Kappi. Da is so viel passiert.
Ich find Gaara immer so süß, wenn er böde wird und Ino klar machen will, dass er immer da ist.
Total geil!!!
Und die ganze Familienkonstelation ist auch geschickt.
Da bringst du so viele Emotionen rüber, die einen total mitnehmen.
Ich find auch i-wie spannend, dass Ino und Gaara eifersüchtig sind. Kann man ja auch verstehen, jeder will seine Mutter für sich. Aber Ino will ja nur Gaara.
Oh Gott
das is alles so spannend
Bitte, bitte mach bald weiter *am Boden kriech und zu Gott beten tu*^^
So fertig!!!!^^

Liebe Grüße


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