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Diamonds and Rust

Manche Dinge sind für die Ewigkeit und so dauerhaft wie Diamanten, während andere vom Rost der Zeit befallen werden und zerbröseln...
von

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Slytherin gegen Ravenclaw (zensiert)

Titel: Diamonds and Rust
 

Kapitel: Begegnung 102: Slytherin gegen Ravenclaw
 

Autoren: abranka und Shirokko
 

Pairing: Draco / Harry
 

Beschreibung: Die Fanfic spielt zeitlich nach dem 4. Buch, sprich hat Harry gerade die Begegnung bei der Auferstehung Voldemorts hinter sich. Die Ferien sind fast vorbei und er ist in der Winkelgasse, um auf seine Freunde zu warten, als er Draco sieht und sein Hass auf die Todesser ihn überwältigt. Es führt zu einer ganz neuen Erfahrung für den Blonden. In vielerlei Hinsicht…

Den Rest solltet ihr schon selbst lesen…
 

Warnung: Angst, Depri, Shonen-Ai, Kariesgefahr.

Leute, deckt euch ausreichend mit Zahnpasta und Klobürsten ein. Und mit Schokolade, sie soll angeblich gegen Schocks helfen… vielleicht hat auch noch einer die eine oder andere Flasche Rohrreiniger da.
 

Bemerkungen: Schuld an sämtlichen Logikfehlern sind die Protagonisten, die während des Schreibens allzu oft beschlossen haben, unsere Pläne zu durchkreuzen und getan haben, was sie wollten. Und nein, das ist keine Ausrede! *sich leicht wütend zu Harry und Draco umdreh und sie anfunkel* Nicht wahr? Hm, natürlich leugnen sie… Wie auch immer.

Für eventuell anfallende Zahnarztkosten übernehmen wir keine Verantwortung.

Edelkitsch garantiert.
 

Disclaimer: Äh… ja, die Leute aus Harry Potter gehören natürlich nicht uns. Sie gehören sich selbst oder vielleicht auch dieser Frau, die sich Joanne K. Rowling nennt.

Der Liedtextauszug ist in diesem Fall von Rob Thomas – Little Wonders. (mal wieder... aber wieder eine andere Stelle. Was kann ich denn dazu, wenn das Lied so ergiebig ist? >.<)
 

Widmung: Unserer Freundschaft und dem einjährigen Jubiläum.
 


 

Begegnung 102:

Slytherin gegen Ravenclaw
 

Als Harry am nächsten Morgen aus den Tiefen des Schlafes auftauchte, spürte er gleich, dass etwas nicht so war, wie es sonst war. Irgendwie hing hier ein anderer Geruch in der Luft. Die Haare, mit denen seine Hand spielte, waren länger, fester…

Er öffnete die Augen, blickte verschlafen nach rechts. Sein Kopf lag auf Dracos Brust, soweit nichts Ungewöhnliches, aber unter seinen Fingern war schwarzes Haar. Blaise.

Erschlagen machte er die Augen wieder zu. Es war gestern noch so richtig spät geworden, weil keiner von ihnen gleich hatte schlafen können. Es war so seltsam gewesen. Plötzlich hatte er auch Blaises Sympathie, es war einfacher zu ertragen gewesen dadurch, aber er hatte sich gefragt, was das werden sollte, und war natürlich zu keinem Ergebnis gekommen. Genauso wenig, wie er für sich hatte feststellen können, was genau er für Blaise empfand. Im Moment Dankbarkeit und ein wenig Abneigung, weil er eifersüchtig war - trotz allem. Ansonsten Freundschaft oder so was, anders als für Ron, dem er aus Erfahrung blind vertrauen konnte, aber dennoch nicht mehr - oder?

Er kuschelte sich etwas enger an Draco, da schrillte der Wecker los. Oh Mann. Verdammtes Ding. Warum konnten sie nicht einfach noch liegen bleiben?
 

~*~*~*~
 

Mit einem entnervten Griff nach einem Zauberstab brachte Draco den Wecker zum Schweigen. Dann legte er den Arm wieder zurück, wo er ihn gerade zwangsentfernt hatte. Zurück auf Blaises Schultern, der seinen Kopf ebenfalls an Dracos Brust gedrückt hatte und die Augen fest geschlossen hielt. Draco strich verträumt über die beiden schwarzen Haarschöpfe. Irgendwie waren sie ja süß. Beide. Und gegen diese Position hatte er eigentlich auch nichts.

„Wir sollten aufstehen.“, murmelte er.

„Noch fünf Minuten.“, protestierte Blaise leise. Er wollte nicht aufstehen. Nein, ganz definitiv nicht.
 

~*~*~*~
 

„Wir sollten wirklich aufstehen.“, stimmte Harry nach knapp einer Minute zu. „Mione ist seit ein paar Tagen ziemlich penetrant.“ Er seufzte und hob den Kopf, wurschtelte sich aus der Umarmung. „Außerdem wartet Poppy immer noch auf mich.“ Er fuhr sich durch die Haare und über die Augen, um die Müdigkeit fortzuwischen. „Übertrieben.“, murrte er. „Aber voll. Ich bin wieder gesund.“
 

~*~*~*~
 

„Du gehst trotzdem hin.“ Draco wuschelte Harry sachte durch die Haare. „Blaise und ich amüsieren uns in der Zwischenzeit mit dem Training.“

Blaise kniff die Augen fest zusammen. „Warrington...“, murmelte er. „Klasse. Ich bin eindeutig verflucht worden.“ Dann seufzte er und setzte sich auf. „Hilft ja alles nichts...“
 

~*~*~*~
 

Harry murrte wieder, krabbelte dann aus dem Bett und beeilte sich ins Bad zu kommen. War doch selbstverständlich, dass er mitkam, darüber brauchte gar nicht gesprochen werden, aber jetzt hieß es morgens noch mehr beeilen, weil sie einer mehr waren und damit länger brauchten.

Fünf Minuten später kam er wieder heraus, die Haare nicht mehr ganz so verwuschelt und das Gesicht nass. Jetzt war er wach. „Nächster!“, verkündete er, während er sich das Hemd über den Kopf zog.
 

~*~*~*~
 

Draco schüttelte den Kopf. „Verzichte. Nach dem Frühtraining. Mit Sicherheit nicht vorher.“

Blaise nickte nur. Das war einigermaßen logisch.

Der Blonde stand auf und streifte seinen Schlafanzug ab und schlüpfte in seine Sportsachen. Kurz sah der andere Slytherin zu ihm hinüber, doch als er Dracos unbekleidetes Hinterteil sah, wandte er den Blick schnell wieder ab. Nur um gerade mit einem halbnackten Harry konfrontiert zu werden, der sich ebenfalls anzog. Mit roten Ohren tat er es den beiden gleich und zog sich ebenfalls um.

Keine zwei Minuten später waren sie auf dem Weg nach unten. Harry machte den Abstecher zu Madam Pomfrey, während die beiden Slytherins nach draußen liefen. Das Training verlief relativ ereignislos - abgesehen davon, dass Draco Warrington den Kopf zurechtrückte, als der es wagte, dumme Witze zu reißen. Der Vertrauensschüler erinnerte ihn schlicht daran, dass er sich ja als neue Toilettenputzkraft beim Ministerium bewerben könnte. Erfahrung genug hätte er ja.

Kräuterkunde war schrecklich, weil sie seltsame stachlige Pflanzen schälen mussten, damit die Rinde für Heiltränke verwendet werden konnte. Danach hatten sie alle aufgerissene, blutige Finger, in deren Wunden der Pflanzensaft höllisch brannte. Zauberkunst bot das Übliche: Ein neuer Zauber, mit dem man Gegenstände sortieren konnte. Die Mittagspause saßen sie dann wieder wie gewohnt zusammen.

Ron bedachte die drei anderen Jungen mit skeptischen Blicken. Irgendwie herrschte zwischen den dreien eine wirklich seltsame Stimmung. Hermione dagegen grinste nur wissend, ebenso wie Pansy, die sie mittlerweile in ihre Gedanken eingeweiht hatte.
 

~*~*~*~
 

Auch die nächsten Stunden waren langweilig und ereignislos. Professor Raue-Pritsche war nervig wie immer, selbst wenn sie ein neues magisches Wesen kennen lernten, das keiner sehen konnte, weil es zu klein war. Und nachdem sie Abendessen waren, kam Astronomie, wo sie sich beinahe die Hände und Füße abfroren. Es war der Zeitpunkt, wo Ron begriff, dass Blaise bei Harry und Draco eingezogen war, was er allerdings nicht verstand. Nur die Tatsache, dass Blaise draußen nicht vor Warrington sicher war, zog und stellte ihn zufrieden.

Der Abend wurde zur Schmusestunde erklärt. Ihnen war kalt und das Feuer nicht warm genug, so dass sie sich aneinanderkuschelten. Harry schlief als erster ein, den Kopf auf Dracos Schoß, und wurde letztendlich ins Bett getragen, weil er diesmal nicht gewillt war, aufzuwachen.
 

~*~*~*~
 

Am Samstagmorgen erwartete Harry Wahrsagen und Blaise und Draco Arithmantik. Blaise bastelte mit Hermione wieder an dem Namenscode von Tom Riddle, während Draco die meiste Zeit über Löcher in die Luft starrte.

Sobald der Unterricht vorbei war, erwartete Blaise und ihn eine Sondereinheit Quidditchtraining. Nächste Woche Sonntag stand das Spiel gegen Ravenclaw an und Montague wollte sie vorbereitet wissen. Vor allem jetzt, wo die Risse innerhalb des Teams kaum noch zu übersehen waren. Auf der einen Seite standen Crabbe, Warrington und Pucey, auf der anderen Draco, Blaise und Goyle. Und Montague musste sich ebenfalls entscheiden. Auf Dauer mussten drei Spieler gehen. Und er würde mit Sicherheit nicht den besten Sucher rausschmeißen, den Slytherin zu bieten hatten. Doch dieses eine Spiel mussten sie einfach durchhalten. Anders ging es nicht.

Und entsprechend verlangte er ihnen alles ab. Draco und Blaise waren vollkommen geschafft, als sie schließlich im Klassenraum zu den anderen stießen, beide noch die Besen in der Hand.
 

~*~*~*~
 

Hermione rümpfte die Nase, als sie hereinkamen. „Duschen!“, kommandierte sie. Sie waren beide verschwitzt und sahen wild aus. Blaises Haare standen in alle Richtungen ab, Dracos Pullover sah sogar feucht aus.

Ron musste lachen. „War’s anstrengend?“, fragte er, während Harry Draco trotzdem zur Begrüßung küsste. „Ihr seht so fertig aus.“
 

~*~*~*~
 

„Frag nicht...“ Blaise rollte die Augen, während Draco den Kuss mit Harry in die Länge zog. „Montague benimmt sich, als wenn es um die Meisterschaft geht.“

„Er versucht ein Team für wenigstens ein Spiel zusammenzuhalten.“, warf Pansy ein und schüttelte den Kopf. „Wenn es ihm gelingt - dann kann er sich wirklich als Drachenbändiger bewerben. Bei euch ist doch die Hölle los, oder nicht?“

Blaise seufzte. „Das trifft es ziemlich gut. Er hat irgendwann damit gedroht, diesen drei Idioten den Mund zuzukleben, wenn sie sich ihre blöden Bemerkungen nicht verkneifen.“
 

~*~*~*~
 

Harry kicherte in den Kuss hinein und beendete ihn damit dann auch, wenn auch eher unfreiwillig. Diese flapsige Schilderung war klasse, regte seine Phantasie an.

„Hätte er mal machen sollen.“, murmelte Ron, dann wurde er plötzlich aufgeregt wie ein kleines Kind. „Schaut mal, was wir inzwischen hinkriegen!“ Und sofort waren die vier Insassen bereit, denn sie hatten sich darauf geeinigt, den beiden Slytherins zu zeigen, was sie gelernt hatten. Pansy hob den Zauberstab, blickte einmal in die Runde, dann verwandelte sie den Stuhl vor sich in einen Kolibri. Keine zwei Augenblicke später war das ganze Zimmer voll davon. Hermione, Ron und Harry, alle drei hatten sie gleichzeitig den Spiegelzauber angewandt. Es war ein heilloses Durcheinander mit einer vielstimmigen, unglaublich hohen Melodie in der Luft.
 

~*~*~*~
 

Draco und Blaise drehten sich beinahe synchron um und betrachteten den glitzernden Vogelschwarm. „Wow.“ Blaise pfiff durch die Zähne. „Damit können wir die Todesser schwindlig machen.“

„Und taub.“ Draco verdrehte die Augen. „Kann die jemand abstellen?“

Pansy lachte und legte einen Schweigezauber über die Vögel. Auch diesen beherrschten sie alle mittlerweile fast perfekt. „Blaise, du wolltest uns doch heute ein paar Heilzauber beibringen. Welche, die dir Madam Pomfrey gezeigt hat.“ Sie lächelte den schwarzhaarigen Slytherin an, der daraufhin nickte.

„Aber erst geht ihr zwei duschen!“, verlangte Hermione nachdrücklich. „Ihr stinkt!“
 

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„Ja!“ Harry grinste sie an. „Wir holen was zu essen, damit ihr danach nicht umfallt, okay?“

Hermione stimmte zu. „Heute Mittag gibt es Steaks und Kartoffeln. Wollt ihr davon auch was?“ Sie hatte inzwischen gelernt, wie man Essen warm hielt, ohne auf Muggelgeräte zurückzugreifen. „Dazu soll es, glaube ich, Rote Beete geben.“
 

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„Gerne. Aber die Rote Beete kannst du für mich weglassen.“ Draco schauderte. Das gehörte zu den Dingen, die er absolut hasste. Blaise lachte. „Ich nehm deine Portion!“

Pansy schüttelte den Kopf. Die beiden waren wirklich unglaublich!

„Und jetzt duschen!“

Draco musste lachen, nahm Blaise beim Arm und keinen Augenblick später lieferten sie sich ein Wettrennen durch die Korridore bis in den Raum der Wünsche, wo sie sich schnell nacheinander fertig machten. Mit nassem Haar, aber äußerst gut gelaunt verließen sie den Raum der Wünsche wieder.

„Es ist schön, bei euch zu sein.“, sagte Blaise schließlich, während sie nun deutlich langsamer zurückgingen.

„Und es ist schön, dich bei uns zu haben.“ Draco strich ihm lächelnd über die feuchten Haare. Auch wenn dadurch ein gewisser Teil ihres Privatlebens gerade ziemlich unter den Tisch fiel.
 

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Kaum waren sie weg, gingen Harry und Pansy etwas zu essen holen, während Hermione Ron noch einen der Verteidigungszauber beibrachte, die Harry ihnen vorhin gezeigt hatten. Kurz nach Draco und Blaise kamen sie zurück, Harry mit glänzenden Augen. „Es gibt Schokopudding mit Mandeln zum Nachtisch!“, freute er sich. „Wir haben ganz viel mitgebracht!“ Demonstrativ hob er seinen Korb.

Pansy lachte. „Der Kerl ist nicht ganz dicht.“, erklärte sie. „Zuerst sagt er, er hat keinen Hunger, aber dann nimmt er die ganze Schüssel Pudding mit.“

Harry streckte ihr die Zunge raus. Wenn er das Zeug doch mochte?
 

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„Hauptsache, er isst überhaupt was.“ Blaise grinste breit und erntete von Draco zustimmendes Nicken.

Der Blonde fügte noch hinzu: „Wenn du so weitermachst, darfst du vielleicht bald sogar auf die Besuche bei Madam Pomfrey verzichten.“ Er verteilte die mitgebrachten Teller. Einige Minuten später saßen sie gemütlich zusammen und aßen. Danach kam das, was schon lange wieder fällig war: Potenzialmagietraining.

„Also... Welchen Spruch habt ihr euch überlegt?“ Draco saß noch immer mit untergeschlagenen Beinen auf einem der Tische und blickte die anderen abwartend an. Er wusste, dass diese Auswahl nicht einfach war. Bisher hatten sie immer irgendwelche Katastrophen fabriziert, selbst mit ganz harmlosen Sprüchen.
 

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Selbst Hermione wurde angesichts dieser Frage unruhig. „Tja… ich hatte an Wingardium gedacht, aber ehrlich gesagt, habe ich Angst, dass wir dann tatsächlich alle mitsamt Schloss fliegen gehen.“

Pansy schüttelte den Kopf. „Das geht gar nicht. Hogwarts ist gegen Zauber aller Art geschützt. Dem Schloss wird nichts passieren.“

„Kannst du dir da sicher sein?“, fragte das braun gelockte Mädchen zweifelnd und Pansy zuckte nur kopfschüttelnd mit den Schultern. „Hat sonst noch jemand einen Vorschlag?“

„Also ich würde gerne mal frei schweben.“, erklärte Ron dazwischen. „Ich bin sicher, das hat was.“

Harry lachte. „Bis zur Landung. Aber ich denke, der Zauber ist einfach genug. Das sollte zu machen sein. Oder?“ Fragend blickte er Draco an.
 

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„Wir laufen maximal Gefahr, alles um uns herum schweben zu lassen. Und Blaise kann diesen Kissenzauber. Ron wird es also überleben.“ Draco grinste und stand auf. „Dann mal los. Und diesmal wirklich mit Konzentration. Ich will nicht wieder in den Krankenflügel.“

Blaise zog sich gemeinsam mit Pansy und Hermione an die Wand zurück. Leise erklärte er beiden den Zauber - nur für alle Fälle.
 

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Harry grinste Draco schief an, als sie sich einander gegenüber aufstellten, zwischen ihnen ein Tisch, den sie schweben lassen sollten. Lächerlich einfach, weil jeder von ihnen das auch so geschafft hätte, aber besser als etwas Gefährliches.

„Also dann… Wingardium Leviosa!“, rief er, schwang den Zauberstab auf Witsche-Wedel-Art und im nächsten Moment rollte jene vertraute Welle an Glück und Vertrauen und Wohlbefinden über ihn hinweg.
 

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Auch Draco spürte dieses vertraute Gefühl, doch diesmal ließ er sich nicht davon überwältigen. Er gewann Kontrolle darüber. Vielleicht, weil er dieses Gefühl nicht mehr zwangsweise aus der Magie zog, sondern es auch im Alltag empfinden konnte - wenn auch nicht mit dieser Intensität. Er richtete seine Augen auf Ron, der zu schweben begann und dem das offenbar ziemlich viel Spaß machte. Dann begannen sich langsam auch die Tische anzuheben, die Stühle folgten...
 

~*~*~*~
 

Harry unterdessen ließ Draco nicht aus den Augen. Er spürte dem Gefühl nach, versuchte in sich zu ergründen, was es bedeutete. Irgendwie war es gar nicht das, was er sonst immer gefühlt hatte. Es war weniger geworden. Warum? Es war nicht schlimm oder so, aber es wunderte ihn schon ein wenig.

Dann setzte ein flaues Gefühl in seinem Magen ein, als er selbst zu schweben begann und langsam nach hinten kippte, ohne etwas dagegen tun zu können, weil er keinen Halt fand. Verdammt! Er musste sich wieder aufrichten! Es musste weniger Energie sein!

Und – warum auch immer – er sank wieder, spürte den Boden unter seinen Füßen, wurde wenig später abgesetzt. Etwas perplex stellte er fest, dass auch die Stühle wieder herunterkamen. Was war los?
 

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Draco sah mit Faszination zu, dass sie es steuern konnten. Er konnte Ron auf und ab schweben lassen, was dem Rotschopf irgendwann ein missmutiges Gegrummel und dann einen lauten Protest entlockte. Sie konnten die Energie dosieren. Er blickte zu Harry und sah in dessen Augen die gleiche Verblüffung.

„Ihr bekommt es hin!“, freute sich Pansy in dem Moment und klatschte in die Hände.

Draco blickte zur ihr hinüber, musste grinsen und ließ auch sie schweben. Ganz konzentriert. Das war toll! Und gleichzeitig spürte er auch die Verbundenheit mit Harry wie eine Stütze im Hintergrund.
 

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Harry begann zu lachen, als Pansy empört ihren Umhang runterdrückte, der sich verselbstständigen wollte, und weil es die Konzentration zu brechen drohte, beendete er den Zauber. Ron stürzte ab, was Blaise wohl erkannt hatte, und landete auf einem weichen Kissen. Pansy war nicht weit oben gewesen und landete wie eine Katze auf den Füßen.

„Das war toll!“ Harry lief zu Draco und fiel ihm um den Hals. „Geschafft! Geschafft!“, jubelte er und küsste ihn. „Endlich!“
 

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Draco lachte aus vollem Hals und wirbelte den Gryffindor schlichtweg durch die Luft. Es war fantastisch! Sie hatten es hinbekommen! Sie hatten es tatsächlich hinbekommen! Und er fühlte sich danach nicht schlecht, sondern im Gegenteil ziemlich gut. „Wir haben es geschafft!“ Er lachte weiter.

Blaise grinste und half Ron auf, der wie ein Rohrspatz schimpfte, dass es keinen Grund gegeben habe, ihn fallen zu lassen. Der Blick des Schwarzhaarigen ruhte auf den beiden und kurz schlich sich ein schmerzlicher Ausdruck in seine dunklen Augen, den er jedoch so schnell wie nur möglich wieder verbannte.
 

~*~*~*~
 

Hermione hatte es trotzdem gesehen. Weil sie darauf gewartet hatte, immer darauf achtete. Still trat sie neben ihn, berührte ihn mit dem Handrücken an seinem und lächelte ihm aufmunternd zu. „Es braucht Zeit.“, murmelte sie letztendlich.
 

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„Ich weiß.“ Blaise lächelte sie leicht an und lehnte kurz seine Wange gegen ihre Locken. „Es reicht mir ja schon, dass sie mich akzeptieren und ich willkommen bin. Und dennoch...“ Er brach ab und wusste, dass er nicht mehr sagen musste.
 

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Hermione schwieg, spendete einfach nur ein wenig mehr Nähe, beobachtete, wie Ron und Pansy sich mit den beiden Wunderkindern freuten, sie beglückwünschten und wie Ron forderte, dass sie das das nächste Mal im Sommer auf dem See draußen machen sollten, weil das sicherlich spaßig wäre, wenn man danach im Wasser landete und man viel höher fliegen konnte. Schließlich wurde es ihr zu bunt.

„Los jetzt. Die beiden beißen dich schon nicht!“ Sie schob ihn vorwärts. „Wahrscheinlich warten sie nur darauf.“
 

~*~*~*~
 

Blaise lachte leise. „Nur mit dir.“ Er fasste Hermione an und zog sie zu den vier ausgelassenen Freunden. Sobald sie dort waren, umarmte Draco ihn und strahlte ihn an. Er zog Blaise mit zu Harry und auf einmal überflutete Blaise ein seltsam warmes Gefühl, von dem er sich wünschte, dass es bloß nie enden würde.
 

~*~*~*~
 

„Kuschelstunde!“, kam da Pansys Ruf und im nächsten Moment klebten die Freunde alle auf einem Haufen, Lachen klang durch das Zimmer und hellte das Halbdunkel ein wenig auf.

Harry schmiegte sich überglücklich halb an Blaise, Draco und Hermione, die ihm am nächsten waren. So war es bei den Weasleys, wenn es was zum Feiern gab. Familie…
 

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Die Zeit verging wie am Fluge und sehr viel schneller als gedacht war der Sonntag mit dem Spiel Slytherin gegen Ravenclaw da. Für den letzten Oktobersonntag war das Wetter großartig - die Sonne strahlte von dem leuchtendblauen Himmel und die grünen und dunkelblauen Fahnen, Wimpel und Fans hoben sich gegen diesen hellblauen Hintergrund ab.

Nervös richtete Draco seine Handschuhe in der Kabine. Seine Nerven waren angespannt bis zum Zerreißen.

Blaise lächelte ihn an. „Hey, keine Nervosität. Du schlägst Cho Chang locker. Mach dir keine Gedanken.“

Warringtons, Puceys und Crabbes angewiderte Gesichter und ihr höhnischen Lachen ignorierte er. Dieses Team war nichts wert. Wenn sie gewannen - dann aufgrund von Einzelleistungen. Und wahrscheinlich würden die drei noch versuchen, ihnen in den Rücken zu fallen.

„Pass auf die Klatscher auf, ja? Ich fürchte, dass er was vor hat.“

Draco nickte. „Okay. Du aber auch.“

„Sowieso.“ Blaise grinste breit. Dann winkte Montague ihnen, dass es Zeit wurde, auf das Spielfeld zu gehen.
 

~*~*~*~
 

Harry und seine Freunde saßen auf einer Tribüne mit den anderen ‚Aussätzigen’ von Hogwarts; den Zwillingen, den Würdenträgern, Neville war dabei und Tonks, die meinte, sie würde es auf der Lehrertribüne mit dem griesgrämigen Snape einfach nicht aushalten.

Und dann kamen die Spieler. Die Freunde sprangen sofort auf und die Zwillinge hielten ihre Fahnen in die Luft. Eine Schlange und eine Schildkröte. Ein Tipp von Harry, der sie zwar gewundert hatte, aber dem sie gern nachgekommen waren, als Ron ihnen von Claire erzählt hatte. Jeder auf dieser Tribüne hatte zwei Wimpel bekommen, auf denen die gleichen Symbole prangten, denn ganz egal, wie gern sie Draco und Blaise hatten, grün zu tragen kam für keinen von ihnen in Frage, nicht einmal Pansy hatte ihre übliche Kluft an.

Dann kam die Überraschung. Lee Jordan begann sie vorzustellen, auf die ihm eigene, ausschweifende Art, wie immer mit McGonagall im Nacken und vollkommen überdreht. Er hielt ebenfalls zu den Slytherins. Sein Grund: „Wer will dieses Match verpassen? Harry Potter gegen Draco Malfoy. Sollten die Slytherins heute verlieren, was angesichts der inneren Zerstrittenheit mit Sicherheit nicht unwahrscheinlich ist, werden wir diese Mannschaft vielleicht nicht mehr wieder sehen! Die beiden Turteltauben gegen…“

„Jordan!“, fuhr McGonagall dazwischen, was ihn nicht im Geringsten interessierte.

„Leute, feuert eure Mannschaften an, auf dass die Feinde dieses Mal gewinnen!“
 

~*~*~*~
 

Draco sah sich um und musste grinsen, als er die Schildkröten sah. Blaise schüttelte lachend den Kopf. „Sie sind verrückt.“

„Eine süße Geste. Aber Grün wäre mir lieber gewesen. Harry in Grün...“ Draco leckte sich demonstrativ über die Lippen.

„Das solltest du ihm privat mal vorschlagen. Öffentlich wird er das kaum fertig bringen.“ Blaise lächelte ihm zu und schwang sich auf seinen Besen.

Draco seufzte leise. Da hatte Blaise leider Recht. Bedauerlicherweise. Er hätte sich sehr gewünscht, Harry hier in Grün zu sehen. Für ihn. So wie er für ihn Rot getragen hatte.

„Auf die Besen!“ Madam Hooch startete einen Augenblick später das Spiel und Draco suchte sich eine Position über dem Feld, wo er alles im Blick hatte. Cho Chang war nahe bei ihm. Sie versuchte ihn mit einigen gehässigen Bemerkungen zu irritieren, doch er ignorierte sie einfach. Stattdessen suchte er den Schnatz - und beobachtete das Spiel unter sich. Montague gab alles. Aber im Alleingang hatte er kaum eine Chance gegen die Ravenclawabwehr. Pucey und Warrington spielten - gelinde gesagt - beschissen. Sie wussten, dass sie aus dem Team flogen und ließen sie auflaufen. Sie ließen das ganze verdammte Haus auflaufen. Draco presste die Lippen zusammen. Er musste den Schnatz fangen, ehe Ravenclaw mehr als 140 Punkte Vorsprung zusammenbekam. Ansonsten würden sie verlieren.

Blaise hatte als Torhüter alle Hände voll zu tun. Die Klatscher sausten teilweise ihren eigenen Leuten um die Ohren, obwohl Goyle sich alle Mühe gab, Montague abzuschirmen. Im Prinzip spielten sie vier gegen sieben, wobei die drei Slytherins beinahe als Ravenclaws durchgingen. Sie hatten bereits 50 Gegenpunkte und selbst erst 10 erzielt. Sie hatten keine Chance. Das war es. Keine Chance. Nicht die leiseste.

„Ravenclaw spielt Slytherin an die Wand! Es scheint, als wenn die inneren Querelen, das Slytherinteam vollkommen zerrissen haben! Slytherin liefert das schlechteste Spiel dieses Hauses aller Zeiten!“, verkündete Lee Jordan aufgeregt. Dennoch klang sogar so etwas wie Betroffenheit in seiner Stimme mit. Das war kaum noch ein Quidditchmatch, das war vielmehr ein Gemetzel.

Ein Klatscher sauste knapp an Draco vorbei, der gerade noch rechtzeitig den Kopf einziehen konnte. Verdammt! Dieses ganze Spiel war eine einzige Farce. Im Prinzip hätten sie Warrington & Co rausschmeißen können und dadurch bessere Chancen gehabt!

Seine Augen huschten über das Spielfeld. Dann sah er es golden glitzern und beschleunigte aus dem Stand. Chang war direkt hinter ihm. Sie drängte ihn ab und ein Klatscher zwang ihn dazu, abzudrehen. Der Schnatz war wieder weg, aber die Ravenclawsucherin hatte ihn auch nicht gefangen.

Goyle bekam einen Klatscher ab, den Crabbe geschlagen hatte und stürzte benommen zu Boden. Verdammt. Jetzt war Montague vollkommen ungeschützt.

„Goyle geht zu Boden! Damit ist das Slytherinteam noch mehr dezimiert! Da Pucey, Crabbe und Warrington nicht als Teil des Teams gelten können, aufgrund ihres erbärmlichen Verhaltens - wer hätte gedacht, dass sich die Slytherins einmal selbst gegenseitig zerfleischen...“

„JORDAN!“, mischte sich McGonagall ein und versuchte den Kommentator zu bremsen.

„Slytherin auch noch in der Unterzahl. Goyle wird behandelt. Kann er noch wieder einsteigen, um diesen heroischen Kampf fortzusetzen? Viele von uns haben sich lange Slytherin in einer solchen Position gewünscht - aber das hier ist unwürdig!“, fuhr Lee unbeeindruckt fort. Gut möglich, dass er fast allen Zuschauern aus der Seele sprach. Viele hatten Slytherin eine haushohe Niederlage gewünscht - aber eben nicht so! „Und wieder ein Treffer für Ravenclaw!“

Draco biss sich auf die Unterlippe. 90 zu 20 für Ravenclaw.

Blaise konnte die Bälle zwar immer wieder halten und brillierte im Tor, doch die ständigen Klatscherattacken sorgten dafür, dass er es verdammt schwer hatte.

Wieder sah Draco den Schnatz. Diesmal schwebte er direkt über der Schildkrötentribüne. Harrys Aufschrei hatte ihn darauf aufmerksam gemacht. Wieder beschleunigte er und ließ sich diesmal nicht von Chang abdrängen. Das Weib konnte ihn mal!

„Malfoy hat offenbar den Schnatz entdeckt! Chang ist direkt hinter ihm... Ein fulminantes Rennen!“

Draco raste direkt auf den Turm zu, jagte den Schnatz quer durch die Zuschauerränge, weiter um den nächsten Turm herum, hinab auf den Rasen und dort verlor er ihn, weil ihn ein Klatscher in die Seite traf und ins Taumeln brachte. Seine Rippen taten zwar höllisch weh, aber er blieb auf dem Besen.

Verdammt! 120 zu 30 für Ravenclaw. Es wurde eng.

Unruhig sah er sich um. Dann... der Schnatz. Direkt neben Blaise. Nächster Versuch. Der letzte, den er hatte.

130 für Ravenclaw. Der Schnatz zischte nach rechts und dann hinunter zum Rasen. Draco hinterher, Chang direkt hinter ihm. Hinab in die Katakomben. Der Jubel verriet ihm, dass Ravenclaw wieder auf dem Vormarsch war. Dann ein scharfer Pfiff.

„Strafwurf für Slytherin!“, hörte er. „...nachdem die Ravenclaws gestuscht und Zabini im Torraum bedrängt haben! Montague wirft und...“ Gestuscht. Das hieß, mehr als ein Ravenclawjäger war in den Torraum eingedrungen. Kunststück bei deren Überlegenheit.

130 zu 40.

Der Schnatz kam näher. Er schoss aus den Katakomben wieder empor, steil hinauf in den Himmel. Immer steiler und steiler. Draco folgte ihm.

„Ravenclaw scheint durch diesen Strafwurf noch mehr motiviert zu sein! Sie spielen Slytherin nun vollkommen an die Wand! Was macht der Slytherintorso? Kann er sich noch dagegen auflehnen? Was macht Malfoy?“ Lees Augen wanderten über den Himmel und fixierten den Slytherinsucher.

150 zu 40.

Draco kannte diese Art zu fliegen. Es war so, wie Harry flog. Es wurde zuviel. Viel zu viel...

„Chang bricht den Steilflug ab! Malfoy jagt den Schnatz allein! Wenn er ihn bekommt, würde Slytherin gewinnen! Immer höher steigt er auf. Immer höher!“

Draco gab nicht auf. Dumpf erreichten ihn die nächsten Zahlen durch Lee Jordans Durchsage, die selbst bis hier oben zu hören war. 180 zu 40. Wie hatte Ravenclaw das geschafft?

Er überschlug sich. Und noch im Augenblick des Absturzes erwischten seine Finger etwas kleines Goldenes.
 

~*~*~*~
 

Harry war blass geworden, als er sah, was Draco tat, wie er beinahe senkrecht in den Himmel schoss. Die ganze Zeit über hatte er gestanden, Draco und Blaise angefeuert, versucht sie zu ermutigen, nicht nachzugeben, aber jetzt war er verstummt, trat einen Schritt von der Brüstung zurück. Er wusste doch, dass Draco das nicht richtig konnte, dass er das letzte Mal abgebrochen hatte, weil es nicht mehr ging.

Er sah den Sturz kommen, bevor er geschah, und in diesem Moment setzte etwas in ihm aus. Der Kissenzauber, den konnte er nicht, der würde nicht helfen. Für einen Wingardium war er zu schnell. Er konnte einfach nichts tun. Hätte er jetzt einen Besen, dann könnte er ihm helfen, aber so…

Dann ging es tatsächlich abwärts und neben Harry verstummten auch die anderen. Alle Schüler verstummten. Im Stadion herrschte Totenstille, Anspannung und Entsetzen. Und von Draco kam nicht der Hauch eines Versuches, wieder in die Wagerechte zu kommen.

Harry stand nur da und war unfähig, sich auch nur zu rühren. Er wollte. Aber er konnte nicht. Obwohl Draco sich stetig dem Boden näherte. Panik packte ihn. Wenn niemand das stoppte, dann… Er sah ihn schon am Boden liegen.

Und dann unterbrach der Fall plötzlich. Draco blieb mitten in der Luft hängen, bevor er ganz sachte herabgelassen wurde, wie eine Feder zu Boden schwebte. Dumbledore hatte seinen Stab auf Draco gerichtet, so wie er ihn selbst letztes Jahr vor dem Absturz wegen der Dementoren gerettet hatte. Seine Haltung zeugte gewissermaßen von Stolz.

Keine Sekunde später drehte Harry sich um und rannte zur Treppe, hinab und auf den Rasen, wo Draco gerade den Boden traf. Blaise war schon bei ihm, Mme Pomfrey ebenso. Harry begann zu laufen. War mit Draco alles in Ordnung?
 

~*~*~*~
 

„Draco?“ Blaises Hand an seiner Schulter war das, was den Slytherinsucher wieder aufwachen ließ. Er war wirklich k.o. gegangen bei dem Absturz. Kein Wunder bei diesem Tempo. Matt setzte er sich auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht, während Madam Pomfrey einen Diagnosezauber murmelte.

„Ich habe den Schnatz.“, murmelte er und lächelte Blaise an. Dieser konnte nur fassungslos den Kopf schütteln. Wie Harry! So verdammt genau wie Harry!

Draco streckte die Hand aus und ließ sich von Blaise auf die Beine ziehen. Sobald er stand, brach Jubel im Stadion aus. Die grünen Fahnen wurden geschwenkt und irgendwer zauberte grün-silberne Sternschnuppen in den Himmel.

Draco lächelte und blickte Harry entgegen.
 

~*~*~*~
 

Der Schwarzhaarige hielt ganz knapp vor ihm. „Alles klar mit dir?“, fragte er atemlos, ließ seinen Blick hastig über die kräftige Gestalt wandern, um eventuelle Blessuren schnell festzustellen, dann blickte er wieder in das lächelnde Gesicht. Keine Schmerzen? Diese Freude konnte nicht gespielt sein, das wäre nicht einmal Draco möglich. Also… also war mit ihm alles in Ordnung!

Sein Gesicht begann zu strahlen, bevor er ihm förmlich um den Hals fiel, ihn fest an sich drückte und vor Erleichterung lachte. „Du bist der Beste!“, freute er sich. Er hatte gesehen, wie Draco Blaise den Schnatz gezeigt hatte, also hatten sie gewonnen – mit zehn Punkten Vorsprung.
 

~*~*~*~
 

Draco lachte, umfasste den Gryffindor und wirbelte ihn durch die Luft. Blaise ging grinsend in Deckung, während Madam Pomfrey empört beiseite sprang. Noch immer lachend stellte Draco Harry wieder ab und wollte ihn gerade küssen, als er sich auf einmal von Montague und Goyle in die Luft gehoben fühlte. Auf ihren Schultern kam er zum sitzen und blickte sich perplex um. Blaise lachte sichtlich über seinen Gesichtsausdruck und er konnte die anderen herunterkommen sehen. Pansy, Hermione, Ron, die Zwillinge und sein Fanclub waren die ersten. Danach folgte ein großer Schwung Slytherins, während einige andere doch auf den Tribünen blieben. Am Rande des Spielfeldes verdrückte sich ein Teil der Grüngekleideten, darunter die drei Verräter des heutigen Tages.

Es war seltsam. Ein Teil des Hauses feierte, ein Teil wandte sich eindeutig ab und wiederum ein Teil war sich unschlüssig. Dieses Haus war vollkommen zerrissen.
 

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Das Jubeln war dennoch ohrenbetäubend laut und die Zwillinge verfassten auf die Schnelle ein Gedicht über Draco, das mit Dramaking endete. Wer die Dramaqueen war, das machten sie schnell klar, als sie dafür sorgten, dass Montague, Draco wieder runterließ – indem sie ihn von den Würdenträgern kitzeln ließen – und ihm Harry in die Arme schoben. Dann beglückwünschten sie Blaise, der auch von Harry kurz darauf umarmt, bei den Händen genommen und herumgewirbelt wurde. Die drei Narrenlehrlinge waren überall und nirgendwo, zündeten Feuerwerk in Grün und Silber unter den Füßen der Menge, Fred und George drüber, dann wurde Blaise von Hermione, Ron und Pansy belagert, die nicht an Draco herankamen.

Harry lachte. „Jetzt wird er zerquetscht.“, meinte er. „Nachdem er den Sturz überlebt hat, zerquetschen ihn jetzt die Fans, die er noch hat.“
 

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Irgendwie schaffte es Draco, sich aus den Umarmungen frei zu machen und zu Harry durchzudringen. Das Gewühle war mittlerweile so groß und dicht geworden, dass eh niemand mehr wusste, wo wer war und wo er war ganz bestimmt nicht mehr.

Er schnappte sich Harrys Hand. „Komm mit.“, sagte er mit einem kurzen Blick über seine Schulter und zog den Gryffindor schon mit sich. So sehr ihm dieser Jubel schmeichelte, das war nicht, was er jetzt gerade wollte. Was er wollte, das hielt er genau jetzt an der Hand. Und er wollte ihn für sich allein. Ganz für sich allein.
 

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Harry folgte ihm und sie hatten sogar das Glück, unbemerkt davon zu kommen, weil er das Pech – oder eben Glück – gehabt hatte, von seinen Freunden getrennt zu werden, die Blaise immer wieder in den Pulk der Schulterklopfer hineindrängten. Er lächelte, schloss ein wenig auf und verschränkte seine Finger mit Dracos. Am liebsten hätte er ihn angehalten und geküsst, aber das ging schlecht, denn hier waren wirklich zu viele Menschen. Und irgendwie wusste er, dass sein Verlangen, Draco nahe zu sein, durch einen Kuss nur verstärkt werden würde. Er musste sich gedulden, bis sie nicht mehr so schnell auffliegen konnten.

„Wohin willst du denn?“, fragte er schließlich. Alles, nur nicht in den Raum der Wünsche, denn dort konnte Blaise jederzeit auftauchen und das, was ihm im Kopf herumschwebte und das er in Dracos Augen lesen konnte, das würde dem schwarzhaarigen Slytherin sicherlich wehtun.
 

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„Umkleiden...“ Draco grinste, während er gleichzeitig die Tür aufdrückte. Die Ravenclaws waren längst weg und die Slytherins hatten anderes zu tun, als in die Quidditchumkleiden zu gehen. Was hieß, dass das hier der Ort in diesem Schloss war, wo sie gerade ungestört sein konnten.

Der Slytherin zog Harry mit sich hinein, schloss die Tür und drängte Harry gegen die nächste Wand. Ein heißer, hungriger Kuss versiegelte die Lippen des Gryffindors, ehe dieser überhaupt die Chance gehabt hatte, etwas zu sagen.
 

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Es dauerte länger, bis sie sich wieder angezogen hatten und gehen konnten, denn sie suchten immer wieder einander, suchten Kontakt und Zärtlichkeiten, doch irgendwann mussten sie raus. Dabei wollte Harry am liebsten noch ein wenig kuscheln und Draco für sich behalten. Als sie hinausgehen wollten, schlangen sich seine Arme wie von selbst um den Blonden und er drückte sich an ihn.

„Ich will jetzt keine Menschenmassen, mit denen ich dich teilen muss.“, murmelte er. Er konnte vielleicht verschwinden, bei Draco war das schwieriger. „Lass uns einfach hier bleiben.“ Blöder Vorschlag, denn wenn man sie hier erwischte, dann wusste jeder, was sie getan hatten. Außerdem gab es Aufspürzauber, die sicherlich irgendjemand wirken würde, wenn Draco zu lange nicht mehr da war.
 

~*~*~*~
 

„Ich auch.“ Draco küsste ihn liebevoll und musste dann doch den Kopf schütteln. „Aber es geht nicht. Sie werden uns suchen. Allen voran das Team.“ Er lächelte wehmütig. Er war hin- und hergerissen. Einerseits wollte er jetzt am liebsten einfach nur Zeit mit Harry verbringen, ihre Zweisamkeit genießen und dann wiederum wollte er auch diesen Sieg genießen. Er war grandios gewesen und das wusste er. Und er fand, dass er das Recht hatte, sich feiern zu lassen. Er wollte es auch, denn die Zurückweisung und die harten Worte der letzten Monate hatten auch bei ihm Spuren hinterlassen.
 

~*~*~*~
 

Harry nickte, küsste ihn noch einmal, dann schob er ihn hinaus aus der Tür, grinste ihn an. Nachlässig fegte er eine Fliege beiseite, die ihn nervte, dann nahm er Dracos Hand und ließ sich führen. Solange es ging, würde er bei ihm bleiben. Außer Draco sagte, er solle gehen. Das könnte er auch verstehen, da die Slytherins ihn nicht mochten und es die Stimmung drücken könnte, solange er da war.
 

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Draco drückte seine Hand fest und verließ gemeinsam mit Harry die Katakomben des Quidditchstadions.
 

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Our lives are made

in these small hours

these little wonders,

these twists & turns of fate

time falls away,

but these small hours,

these small hours still remain

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abranka:

Habe ich schon erwähnt, dass ich Quidditch liebe? =^-^=

Hach, und ich bin stolz auf Draco. ^^ Wirklich stolz... ^^
 

Shirokko;

Mir ist grade aufgegangen, dass ich einsam bin…

Ich will kuscheln…
 

abranka:

*angehopstkomm* *anshi-chankuschel*



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  knoedelchen
2009-01-14T20:47:16+00:00 14.01.2009 21:47
Oi~ irgendwie hab ich die letzten Kapitel verpennt (Hab ich eure Nachricht einfach übersehen? T__T *grad deprimiert in der Ecke hock*)
Hmmm und ich weiß jetzt gar nicht was ich sagen soll ö.ö
Ich find es ja schön und gut, dass Blaise zu ihnen gezogen ist (ich fass mal meine Meinung auf die drei, vier Kapitel zusammen), aber auch ich muss Alexis-Yu widersprechen und mich Maegalcarwen anschließen. Schenkt dem armen Jungen eine Person, die um ihn kämpft, die ihn liebt und achtet und ihn die Liebe schenkt, die er braucht, bevor er kaputt geht.
Ich persönlich finde, immer wenn ihr Draco und Harry zusammen beschreibt, merkt man, dass da kein Platz mehr für jemanden mehr ist. Er hätte keine Luft zum Atmen, finde ich u.u
Wie dem auch sei - würd mich wieder über ne Benachrichtigung bei Hochladung erfreuen (leider über ENS, falls es euch/dir nichts ausmacht, GB bleibt bis auf weiteres geschlossen) und freue mich, wenn es weiter geht! n.n/
lg knoedelchen ♥
Von:  Maegalcarwen
2009-01-14T15:56:36+00:00 14.01.2009 16:56
Hello :-)

Ja auch ich melde mich nach ewigen Zeiten wieder einmal zu Wort Shi ^^ Ich weiß gar ned ob du mich überhaupt noch kennst ;-)

Wie ich vor so ca. 100 Kapitel schon mal in einem Kommi festgehalten habe find ich diese FF echt super toll, ich liebe sie alle - ihre Charaktere, ihre guten wie auch schlechten Ideen usw. Vor allem eure Liebe zum Detail und dass diese FF schon so viele und vor allem auch lange Kapitel hat macht sie echt zu etwas einzigartigem, da müsste man glatt ein Buch draus machen ^^

ABER: (jaja das böse Wort ;-P) Einige meiner Kommi-Schreiber-Vorgängerinnen haben es schon etliche male gesagt und ich muss auch dir liebe Alexis-Yu widersprechen, Blaise gehört NICHT in die Beziehung von Draco und Harry, die 2 geben ein süßes Paar ab und die 2 gehören so wie sie sind zusammen (auch wenn ich die Adults ned lesen kann wegen der blöden Animexx-Regel von wegen Führerschein od. so zu mailen od. faxen - hab ich nen Knall?!? O.o) - Blaise hat da einfach nix drinnen verloren, ihr müsstet einen Char irgendwie hinzfügen, der dem kleinen die Luft nimmt und um den Jungen kämpft, weil er ihn für sich haben will, das wäre echt spannend und Draco und Harry könnten ihre Beziehung so fortsetzen wie sie ist/war - was mir in diesem Kapi ganz besonders gut gefallen hat, war einfach die Tatsache, dass die beiden nur für sich ganz alleine sein wollten ohne irgendjemand anders, das fand ich super weil es einfach ein bissal von dieser unglückseeligen 3erBeziehung abgelenkt hat. Wenn das so bleiben würde und ihr für Blaise einen coolen Char finden würdet, wäre die Story perfekter als überperfekt ;-))

Trotz allem freu ich mich jede Woche auf das neue Kapi und schalte immer voller Erwartung und Spannung den PC ein und ich werde wirklich nie enttäuscht!

*daumenhoch* Macht weiter so!!! :-)

LG und Knutscha
Eure Maegi :-)
Von: abgemeldet
2009-01-10T12:04:51+00:00 10.01.2009 13:04
Ich hasse es... ich hasse es wirklich, ich hasse es ganz und gar ... nicht volljährig zu sein -_-

Aber das Kapi war klasse ^^ ich liebe Quidditsch auch ^^ und Blaise. Und Szenen die in Duschräumen stattfinden ^^

mfg, einfaso
Von: abgemeldet
2009-01-09T18:17:59+00:00 09.01.2009 19:17
wieder ein sehr gelungenes kapi
blaise tut mir leid der soll zu den beiden gehören die wären so ein schönes 3-er paar ^^

hoffe geht bald weiter
LG Alexis


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