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Diamonds and Rust

Manche Dinge sind für die Ewigkeit und so dauerhaft wie Diamanten, während andere vom Rost der Zeit befallen werden und zerbröseln...
von

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Treffpunkt Veritaserum

Titel: Diamonds and Rust
 

Kapitel: Begegnung 91: Treffpunkt Veritaserum
 

Autoren: abranka und Shirokko
 

Pairing: Draco / Harry
 

Beschreibung: Die Fanfic spielt zeitlich nach dem 4. Buch, sprich hat Harry gerade die Begegnung bei der Auferstehung Voldemorts hinter sich. Die Ferien sind fast vorbei und er ist in der Winkelgasse, um auf seine Freunde zu warten, als er Draco sieht und sein Hass auf die Todesser ihn überwältigt. Es führt zu einer ganz neuen Erfahrung für den Blonden. In vielerlei Hinsicht…

Den Rest solltet ihr schon selbst lesen…
 

Warnung: Angst, Depri, Shonen-Ai, Kariesgefahr.

Leute, deckt euch ausreichend mit Zahnpasta und Klobürsten ein. Und mit Schokolade, sie soll angeblich gegen Schocks helfen… vielleicht hat auch noch einer die eine oder andere Flasche Rohrreiniger da.
 

Bemerkungen: Schuld an sämtlichen Logikfehlern sind die Protagonisten, die während des Schreibens allzu oft beschlossen haben, unsere Pläne zu durchkreuzen und getan haben, was sie wollten. Und nein, das ist keine Ausrede! *sich leicht wütend zu Harry und Draco umdreh und sie anfunkel* Nicht wahr? Hm, natürlich leugnen sie… Wie auch immer.

Für eventuell anfallende Zahnarztkosten übernehmen wir keine Verantwortung.

Edelkitsch garantiert.
 

Disclaimer: Äh… ja, die Leute aus Harry Potter gehören natürlich nicht uns. Sie gehören sich selbst oder vielleicht auch dieser Frau, die sich Joanne K. Rowling nennt.

Der Liedtextauszug ist in diesem Fall von Rob Thomas – Little Wonders.
 

Widmung: Unserer Freundschaft und dem einjährigen Jubiläum.
 

Begegnung 91:

Treffpunkt Veritaserum
 

Der Wecker am nächsten Morgen schreckte Harry aus dem Schlaf. Als wäre er geschlagen worden, saß er plötzlich senkrecht und starrte das verschwommene Ding entsetzt an. Bis er begriff, was los war und seine Hand auf den Schalter fallen ließ.

„Oh Mann…“ Er seufzte. Er hatte Kopfweh. Irgendwie. Und er fühlte sich fast betäubt.

*Hey, kommst du zum Training?*

Ron machte Druck. War ja klar. Aber er hatte Recht. Quidditchtraining musste einfach sein, wo sie nächste Woche ein Turnier hatten… Angelina würde ihn killen, würde er nicht kommen.

Schläfrig krabbelte er zum Bettrand, um seinen Umhang zu erreichen, der dort am Boden lag, suchte sein Gedankenbuch.
 

~*~*~*~
 

Draco setzte sich müde auf und strich sich einige vorwitzige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Der Wecker hatte ihn zwar hochschrecken lassen, aber im Moment fühlte er sich ein wenig orientierungslos. Außerdem hatte er ziemlich beschissen und traumreich geschlafen. Er fühlte sich daher mehr zerschlagen, als in irgendeiner Art und Weise erholt.

„Guten Morgen...“, murmelte er und blickte zu Harry hinüber, der sich gerade halb vom Bett hängte, um irgendetwas aufzuheben. „Frühsport?“
 

~*~*~*~
 

„Gleich.“, murmelte Harry, dann richtete er sich auf, blickte ihn an und begann prompt zu lächeln. Was für ein verpenntes Gesicht.

„Wie süß.“, grinste er, krabbelte mit dem Buch in seiner Hand zu Draco zurück und küsste ihn sacht.
 

~*~*~*~
 

Draco zog einen Schmollmund. „Nun... Es ist eher ungewöhnlich am frühen Morgen erst deinen Hintern zu sehen und dann dein Gesicht. Wobei... Beides ist auf seine Art hübsch.“ Der Slytherin grinste anzüglich und fuhr mit seiner Zunge kurz über Harrys Lippen. Hm... Das schmeckte eindeutig herrlich süß.
 

~*~*~*~
 

Harry grinste. „Danke.“ Er wollte etwas antworten, etwas Schlagfertiges darauf erwidern, aber das wurde vereitelt. Seufzend setzte sich zurück auf die Fersen und verzog das Gesicht, als er erneut Rons Stimme hörte.

„Ich wüsste schon gerne, warum er nicht fünf Minuten warten kann, bis ich ihm antworte.“, knurrte er und öffnete das Buch. Er schrieb Rons Namen, setzte Dracos Feder an, dann hielt er plötzlich inne. Ihm kam der Gedanke, was diese Ungeduld heißen könnte. Gestern noch hatte Ron Dinge gesagt, die er ihm übel nahm. Ein bisschen zumindest, weil er ihm diese Zweifel eingepflanzt hatte – oder sie auch nur gedüngt. Auch wenn er mit seinen Überlegungen durchaus Recht haben konnte, das war zu weit gegangen.

Langsam klappte er das Buch wieder zu, starrte dann darauf und legte es zur Seite.

*Was ist los?*, erklang es wieder in seinen Gedanken. *Ist was nicht okay? Harry! Ist was passiert?* Er klang irgendwie panisch.

Harry lächelte, bitter blickten die Augen auf den weinroten Umschlag. „Was soll schon sein?“, murmelte er.

*Harry, ich…*

„Ich will dich nicht hören. Sei still.“ Wieder nicht mehr als ein unfreundliches Gemurmel und seltsamerweise blieb Ron tatsächlich still. Herrlich. Genial. Was für ein Timing, aufzugeben!

Der Schwarzhaarige blickte zu Draco, hob seine Hand zu dessen Gesicht. „Ich muss zum Training.“, sagte er leise.
 

~*~*~*~
 

Draco beobachtete den Gryffindor aufmerksam. Ron hatte sich offenbar gemeldet und genauso offenbar... war nicht gerade alles okay. Verdammt, er sollte sich den Rotschopf wohl möglichst bald schnappen und die Karten auf den Tisch legen. Er wollte nicht schuld daran sein, wenn die Freundschaft zwischen Harry und Ron noch in die Brüche ging...

„Und du musst noch zu Madam Pomfrey. Vergiss das nicht. Ansonsten holt sie dich doch noch auf die Krankenstation...“, erinnerte Draco ihn und zog ihn dann an sich. „Versprich mir, dass du besser auf dich aufpasst. Und dass du gleich artig zu ihr hingehst und dieses Zeug trinkst.“
 

~*~*~*~
 

Harry blinzelte. Ui, das hatte er doch wirklich und wahrhaftig verdrängt. Wie schade, dass Draco daran gedacht hatte, sonst hätte er es besten Gewissens vergessen können, aber so…

Er machte ein leidendes Geräusch. „Das schmeckt scheußlich. Als würde man zerlassene Butter mit Onkel Vernons Schnaps mischen.“, jammerte er leise, machte aber keine Anstalten sich von Draco loszumachen. Die Umarmung war schön.
 

~*~*~*~
 

Draco grinste. „Nun, das sollte dann ein gutes Argument sein, regelmäßiger zu essen, oder?“ Lächelnd strich er Harry über den Rücken. Bei Merlin, er wollte ihn einfach nicht loslassen... Er wollte ihn nur festhalten. Einfach weiter festhalten. Sollten die Gryffindors doch sehen, wie sie ihr Training ohne ihn machten.
 

~*~*~*~
 

Im nächsten Moment hallten gleich zwei Stimmen durch seinen Kopf: *Hey, Draco-Schatzi! Lass Harry endlich runter kommen, sonst nimmt ihn Angie auseinander!*

*Wenn du ihn so sehr forderst, werden wir gegen Hufflepuff verlieren und das kannst du wohl kaum wollen, wenn du gegen ihn fliegen willst!*
 

~*~*~*~
 

Draco ließ ein unterdrücktes Stöhnen von sich hören. „Irgendwann tue ich den Zwillingen noch mal was an...“ Er wuschelte Harry noch einmal durch die Haare und ließ ihn dann los. „Ab mit dir. Die beiden werden mich ansonsten noch dauerterrorisieren... Außerdem sollst du doch in Form sein, wenn wir uns messen.“ Er grinste. „Oder nicht?“
 

~*~*~*~
 

Harry blickte ihn ein bisschen irritiert an, dann grinste er. Rivalität! Das war es, was ihm irgendwie ein bisschen fehlte. Die einzige Rivalität fand er hier! Beim Quidditch. „Ich wäre auch so in Form, um dich zu schlagen!“, meinte er überzeugt, stand aber gehorsam auf, um sich seinen roten Umhang anzuziehen.

Und die Zwillinge, die Harry nicht hörte, machten natürlich fröhlich weiter. *Bist du jetzt eigentlich Seme?*, fragte George neugierig.

*Wir meinen… habt ihr grade miteinander geschlafen?*

*So richtig echt?*

*Erzähl mal!*

*Wir wollen alles wissen!*
 

~*~*~*~
 

Draco seufzte und presste die Hand gegen die Schläfe. „Und wenn du die Zwillinge erwischst, tu ihnen was an, ja? Irgendetwas richtig Fieses, damit sie sehr lange nicht mehr schreiben können...“
 

~*~*~*~
 

Harry blickte ihn an. Was schrieben sie ihm denn da? Dracos Worte machten ihn wirklich neugierig. „Warum?“, fragte er unschuldig und zog sich den roten Pullover über den Kopf, warf sich den Mantel über. Etwas schlug gegen seine Brust und in diesem Moment wusste er es. Er wurde schlagartig ernst.

„Werde ich. Garantiert.“, sagte er, nahm sich seinen Besen und ging zum Fenster. „Die beiden kriegen Prügel!“
 

~*~*~*~
 

Draco blickte ihn an. „Danke...“ Er musste wider Willen lachen. „Du bist süß...“ Er stand auf und tapste zu dem Schwarzhaarigen hinüber. „Du kannst nicht ohne Kuss gehen...“ Der Slytherin lachte leise und gab Harry einen federleichten Kuss auf die Lippen.
 

~*~*~*~
 

„Ach, stimmt ja!“ Harry strahlte ihn an, fing ihn ein und küsste ihn zurück, ganz sanft. „Mein Privileg, nicht wahr?“ Er strich ihm über den Nacken.
 

~*~*~*~
 

„Unbestreitbar.“, erwiderte der Blonde lächelnd. „Und ein paar andere Dinge auch...“ Die Worte raunte er bewusst nah an Harrys Ohr und fuhr mit den Fingerspitzen über seine Lippen.
 

~*~*~*~
 

„Du machst es mir ziemlich schwer zu gehen.“, sagte der Schwarzhaarige leise, ein wenig bedauernd, dass sie wirklich keine Zeit füreinander hatten, obwohl Sonntag war. „Aber die bringen mich um, wenn ich nicht zum Training komme.“

Und trotzdem machte er keinerlei Anstalten, sich von ihm zu lösen, schloss im Gegenteil einfach noch die Augen.

*Bist du tot, Draco-Schatzi?*, kam es zwischen den leisen Worten Harrys bei Draco an.
 

~*~*~*~
 

„Nun... Wir haben den Rest des Tages, oder?“ Dracos Lächeln wurde lasziv, als er sich vorbeugte und den Gryffindor sinnlich küsste. Diesmal wollte er mehr, strich neckend mit seiner Zunge über Harrys Lippen, bat um Einlass und bekam ihn schließlich gewährt.

Das Generve der Zwillinge schob er bewusst beiseite. Von denen würde er sich definitiv nicht ärgern lassen! Vor allem nicht, wenn er gerade seinen Freund küsste!

Schließlich löste er sich von dem anderen und streichelte ihm über die Wange. „Und jetzt ab mit dir zum Training. Und schenk den Zwillingen wenigstens einen dicken Klatscher, ja?“
 

~*~*~*~
 

Harry lachte. „Klar doch… Sie sind hier die Treiber, wie soll ich armes Würstchen ihnen einen Ball schicken? Aber ich werd’s auf jeden Fall versuchen. Versprochen!“

Er winkte, dann sprang er aus dem Fenster auf seinen Besen und zischte davon.

Als er auf dem Quidditchplatz ankam, war er mal wieder der letzte. Sehr verwunderlich, wenn sowohl Ron als auch Fred und George rummoserten, dass er kommen sollte. Angelina jedenfalls war ziemlich missmutig, als sie ihre Mannschaft nun zusammenrief. „Ich bin wirklich froh, dass doch noch alle kommen konnten.“ Ein schiefer Blick zu Harry. „Wie ihr wisst, findet nächsten Sonntag das erste Quidditchmatch statt, das wir gegen Hufflepuff zu bestreiten haben. Ich erwarte von euch Bestleistungen. Gegen diese Mannschaft können wir uns wirklich nicht erlauben, zu verlieren, sie besteht zu siebzig Prozent aus Anfängern!“

„Wie cool!“, grinse Fred. „Anfänger machen so lustige Dinge, wenn man sie ein bisschen fordert!“

Sie schoss ihm einen bösen Blick zu. „Kannst du mir mal sagen, was daran cool ist, wenn ihr sie unterschätzt? Die sind nicht schlecht! Sie sind die besten aus Hufflepuff!“

„Ja, sie sind die besten aus dem Langweilerhaus!“ George lachte sich krank.

„Wahrscheinlich lassen sie uns bei jeder Gelegenheit den Vortritt, um uns nicht zu verärgern!“

„Und so langsam, dass eine fliegende Schnecke sie noch überholen könnte!“

„Ja! Nev könnte sie schlagen!“

„Seid still, ihr Deppen!“, fauchte Angelina. „Die sind wirklich gut! Ich habe sie fliegen sehen, während ihr euch mit eurem… Kindergarten abgegeben habt!“

„Hey, Angie, magst du die Kleinen etwa nicht?“

„Sie sind doch total süß!“

„Das tut doch überhaupt nichts zur Sache!“

„Warum nicht?“

„Magst du sie nicht, weil sie aus Slytherin sind?“

„Oder weil sie wirklich gut…“

„Schnauze jetzt!“, blaffte sie und die beiden verharrten still vor sich hingrinsend mitten im nächsten Ansatz.

„Also, ich habe das Training ein wenig umgestellt und hoffe wirklich, ihr unterschätzt die Gegner nicht. Fliegt, als ginge es um alles! Also trainiert auch so!“

Es ging noch weiter mit ihrer Ansprache. Jedem einzelnen sagte sie, was er noch verbessern musste, Harry rügte sie für seine Unkonsequenz, aber so lange er so flöge, wie er es gewöhnlich tat, dann würde sie sich keine Sorgen machen, dass er den Schnatz fing. Als es endlich losging, war halb sieben längst vorbei und Harry regelrecht unruhig. Irgendwie fühlte er sich seltsam. Ziemlich seltsam. Sein Körper reagierte so träge oder auch unausgeschlafen. Als hätte er die halbe Nacht durchgemacht. Was ja irgendwie so war, oder?

Und dann stand sie plötzlich unten. Mit wütendem Gesicht starrte sie hinauf, ihre Augen blitzten und Harry wusste plötzlich, dass er da was vergessen hatte. Mist. Verdammter Mist!

Eine einzige Geste machte sie: Sie deutete mit gestrecktem Finger auf den Boden zu ihren Füßen, aber diese eine Geste wirkte Wunder. Harry folgte dem Befehl, ohne eine Sekunde zu zögern. Ebenso wie Angelina.

„Mme Pomfrey, was…?“

„Ihr Sucher hatte einen Termin bei mir, heute früh!“, schnappte sie und blitzte Harry an, der leicht rot wurde um die Nase.

„Aber…“ Angelina blickte Harry ebenfalls an. „Was ist denn mit ihm los?“

„Unterernährung!“, antwortete sie brüsk. „Mr Potter. Folgen Sie mir!“

„Aber…“

„Auf der Stelle!“

Harry fügte sich, Angelina aber sah das nicht wirklich ein.

„Mme Pomfrey! Wir haben nächste Woche ein wichtiges Spiel! Harry muss trainieren!“

„Mr Potter kann trainieren, wenn er gesundheitlich wieder auf dem Damm ist. Sie können es nicht wirklich wollen, dass er Ihnen vor dem Spiel vom Besen fällt. Er wird zurückkommen, wenn er bei mir fertig ist!“, gab die Medihexe ungerührt zurück, ohne stehen zu bleiben, und ließ Angelina damit hinter sich.

Was darauf folgte, war lächerlich. Sie ließ ihn diesen seltsam süßlich-alkoholischen Trank runterschütten, dann servierte sie ihm tatsächlich eine ganze Mahlzeit, die er aufessen sollte. Harry war vollkommen verwirrt. Was machte sie für einen Aufstand? Er hatte nicht einmal Hunger! Er würde schon essen, wenn er wieder Hunger hatte, warum zwang sie ihn dazu? Aber sich wehren brachte nichts, also aß er brav. Die Hälfte. Mehr schaffte er nicht. Zum Glück war sie zufrieden und ließ ihn wieder gehen. Inklusive eines kleinen Fläschchens, dessen Inhalt er am Nachmittag einnehmen sollte. Harry seufzte.

Den Rest des Vormittags verbrachten sie mit Training, aber irgendwie hatte er das komische Gefühl, dass es nicht so lief, wie Angelina sich das vorgestellt hatte. Die Konsequenz dafür war eine klare Ansage am Ende, bevor die Slytherins aufmarschierten: „Heute Nachmittag um drei Uhr erwarte ich euch alle wieder hier!“, bestimmte das dunkelhäutige Mädchen. „Und dann trainieren wir richtig!“

Auf den Tribünen begannen die Würdenträger zu schimpfen. Sie waren irgendwann im Laufe des Trainings angekommen, um ihren Lehrern und Harry zuzusehen, aber dass nachmittags Training war, gefiel ihnen gar nicht. Es behinderte sie in ihrem eigenen Unterricht! Was sollten sie denn machen, wenn ihre Lehrer nicht da waren?
 

~*~*~*~
 

Draco lachte leise und blickte dem Schwarzhaarigen nach, bis er nur noch ein kleiner Punkt war. Dann löste er sich von dem Fenster und schritt langsam zu dem Bett zurück. Schlafen wollte er jetzt eigentlich nicht mehr. Das Bett war jetzt sicher schon kalt und ohne Harry war es leer... Also konnte er was tun?

Sich anziehen, genau.

Zwanzig Minuten und eine sehr ausgiebige Dusche später stand er dann genauso orientierungslos wie zuvor in dem Raum. Und jetzt? Die Zaubertränke.

Damit befasste er sich nahezu eine Stunde, dann begann er mit seinen Hausaufgaben. Nach zwei Stunden hatte er davon erstens die Nase gestrichen voll und zweitens Hunger. Und mit ein bisschen Glück, waren Blaise oder Pansy vielleicht frühstücken.

Pansy war es genauso wenig wie Hermione und natürlich Ron. Der Rotschopf trainierte schließlich draußen mit dem Rest des Teams. Vielleicht sahen ihnen die beiden Mädchen zu oder aber sie hatten irgendwelchen Mädchenkram zu bequatschen. Wer wusste das schon so genau? Aber Blaise war da und begrüßte den Blonden lächelnd.

„Na, gut geschlafen?“

„Geht...“ Draco goss sich schwarzen Tee ein und nippte an dem heißen Getränk. Erst jetzt merkte er, wie erschlagen er eigentlich noch immer war. Die letzte Nacht war anstrengend gewesen. Verdammt anstrengend.

„Ist bei euch beiden alles klar?“, hakte Blaise weiter nach und seine dunklen Augen fixierten Draco forschend.

„Mittlerweile schon. Denke ich... Es ist gestern... viel aus dem Ruder gelaufen.“

„Das trifft es ziemlich gut. Wirst du wieder mit Ron reden?“

„...schauen wir mal.“ Draco widmete sich jetzt seinem Frühstück und machte deutlich, dass er erst einmal nicht weiter reden wollte. Mittlerweile lief der Rest der Slytherinquidditchmannschaft auf und Montague ließ sich neben ihn fallen, nur um ihn gleich darauf mit neuen Taktikvorschlägen zu bombardieren. Pucey und Warrington schenkten ihm die üblichen angewiderten Blicke. Allerdings wanderten ihre Augen auch immer wieder hinüber zu Blaise, der dieser Aufmerksamkeit wiederum keine Beachtung schenkte. Warrington kochte wegen diesem Vorfall immer noch vor Wut. Sichtlich. Und irgendwann, das wusste Blaise, würde er versuchen sich zu rächen. Aber solange Blaise damit rechnete, war er zumindest etwas gewappnet. Wirklich vorbereiten konnte man sich darauf wohl kaum.

Schließlich machten sich das Team geschlossen auf in die Kerker, um sich umzuziehen und dann Richtung Feld.

Ohne, dass es ihm wirklich bewusst war, musterte Draco Blaise hin und wieder aus dem Augenwinkel. Harrys Worte... Irgendwie wurde er sie nicht mehr los. Schließlich schüttelte er aber unwirsch den Kopf. Nein, das war bescheuert. Auch für Blaise waren sie nichts anderes als Freunde!

„Ach, Draco...“ Montague legte ihm die Hand auf die Schulter und legte erneut los. Irgendwie steckte der Slytherinkapitän heute voller Ideen und guter Ratschläge. Und irgendwie ging er Draco damit tierisch auf den Keks. Er war froh, als sie endlich auf dem Spielfeld ankamen und Montague sich dem Schimpfen auf die Nachzügler Pucey und Warrington widmen konnte. Draco blickte beiseite und schenkte Harry, der am Spielfeldrand stand, ein strahlendes Lächeln. Den Zwillingen schickte er einen äußerst giftigen Blick und Ron... Seine grauen Augen wurden undeutbar. Er machte ihn wütend. Verdammt wütend.

Seine Hand schloss sich unwillkürlich fester um den Besenstiel.
 

~*~*~*~
 

Harry hatte das Lächeln von Draco gesehen und lächelte zurück. Wie hatte er jemals irgendwas vermuten können, was gegen ihn sprach? Er war doch wirklich dumm.

Er sah zu Ron, der die gleichen Zweifel gehegt hatte – und immer noch hegte. Der Blick, den die blauen Augen zu Draco schossen, war eiskalt und so verschlossen, dass ihm eine Gänsehaut über den Rücken kroch.

Ganz langsam drehte er sich weiter um. „Wie kannst du nur so etwas denken?“, fragte er leise, seine eigenen Zweifel von gestern einfach beiseite schiebend. „Gibt er dir irgendeinen Anlass?“

Rons Blick schoss zu ihm, sichtlich überrascht. Harry hatte die ganze Zeit über nicht ein Wort mit ihm gewechselt, ihn jetzt so friedlich sprechen zu hören, war unerwartet. Aber die grünen Augen hegten einen tiefen Vorwurf. „Ich hab es dir gestern gesagt! Es ist zu gut!“, zischte er, so dass die Zwillinge aufhorchten. Sie hatten den Streit zwischen ihnen natürlich nur allzu gut gewittert, jetzt kamen sie an. „Es ging viel zu schell, alles! Viel zu reibungslos!“

Harry sah ihn an, wollte etwas sagen, doch die Zwillinge waren schneller.

„Was ging zu schnell?“, fragte Fred.

„Reibungslos?“ George blickte Harry herausfordernd anzüglich an. „Geht denn das?“

Harrys Gesicht wurde kalt, dann begann er zu lächeln, drehte sich um und ging. Einfach so. Ließ die Zwillinge, die ihm verblüfft hinterher starrten, und Ron, der eindeutig böse war, zurück. Er hatte genug.
 

~*~*~*~
 

Draco hatte das Geschehen am Rand des Platzes verfolgt. Verdammt. Er würde sich Ron wirklich schnappen müssen. Wenn auch nur, weil Harry unter diesem Streit litt, denn genau das wollte er nicht. Was hieß, dass das zu klären war. Auch wenn er Ron gerade am liebsten mit einem Blick gekillt hätte.

„Draco! Konzentrier dich, verdammt noch mal!“ Montague riss die Aufmerksamkeit des Suchers brutal an sich.

Der Blonde blickte seinen Kapitän an und nickte leicht. Daraufhin ging die Predigt noch weiter, bis er sie endlich in die Luft schickte.

Es war so befreiend, endlich in der Luft zu sein! Draco schloss für einen Augenblick die Augen und jagte seinen Besen so steil in die Luft, wie es nur ging. Erst, als er den Besen kaum noch halten konnte, und es sich anfühlte, als wenn ihm die Luft vollkommen aus den Lungen gepresst wurde, kehrte er langsam in die Waagerechte zurück und dann in den Sinkflug. Jetzt galt seine Aufmerksamkeit voll und ganz dem Training.
 

~*~*~*~
 

Harry war gegangen. Er war zum Schloss zurückgegangen, weil er genau wusste, dass wenn er bei Draco blieb, er sich wieder in diesen Warrington-Streit einmischen würde, was er nicht durfte. Außerdem wären die anderen dann auch geblieben, was er nicht wollte. War ihm doch egal, dass er sich gerade asozial verhielt, manchmal musste auch das sein, um wenigstens etwas bei klarem Verstand zu bleiben.

Im Gang, der hinauf auf den Nordturm führte, begegnete er dann Tonks. Die Frau war nahezu begeistert, ihn zu sehen.

„Harry, Schatz!“, jubelte sie und er hätte am liebsten die Augen verdreht, weil sich durchaus ein paar Schüler zu ihnen umdrehten, als sie ihn umarmte und ihm durch die Haare wuschelte. Er ließ es zu. Es war irgendwie angenehm. Sie… schien so sorglos… „Ich habe einen Brief von Schnuffi da! Er hat wieder geschrieben!“

Der Schwarzhaarige lächelte breiter, diesmal echt, spürte der Wärme nach, die sie immer noch verstrahlte. Nicht so schön wie Dracos, aber… ein wenig familiär. Wie Molly Weasley. Mütterlich vielleicht. Es war angenehm.

Dann ließ sie ihn los. „Komm, wir können Kuchen essen!“ Sie strahlte ihn an. „Minerva hat mir welchen gegeben!“

Harry lachte leicht. Oh Mann. Seit wann backten denn die Lehrer überhaupt? Erst McGonagall, dann Sprout… das war doch schon unheimlich, oder? Hatte die weibliche Besatzung der Schule etwa einen Hausfrauenclub gegründet? Wenn das so war, dann sicher nur, um Tonks zu versorgen. Denn die würde in dieser Hinsicht sicherlich nichts auf die Beine bekommen.

In Tonks Büro herrschte wie immer vollkommenes Chaos, aber dennoch fand sie den Brief von Sirius schon nach zehn Minuten. Es stand nicht viel drin, hauptsächlich, dass er sich keine Sorgen machen bräuchte, weil den anderen Menschen vom Orden bei dem Kampf am Freitag nichts Gravierendes passiert war, aber auch, dass sie selbst nur einen hatten verhaften können, der jetzt in Askaban einsaß. Ansonsten schickte er ihm Grüße, auch an Draco, Ron und Hermione, Blaise und Pansy, und die Nachricht, dass er vielleicht bei Gelegenheit mal wieder vorbeischauen würde.

Danach überredete Tonks ihn dazu, mit ihr ein Spiel zu spielen. Dieses Spiel hieß Kreativ und sie hatte es sich hundertprozentig selbst ausgedacht, denn welcher andere kranke Geist kam denn schon auf die Idee, mit Wasserbomben, die mit Farbe gefüllt waren, auf eine Wand zu werfen? Irgendwelche Künstler vielleicht, aber… okay, Tonks. Sie war keine Künstlerin, denn bevor sie begannen, malte sie auf die Leinwand noch eine Zielscheibe und dann warfen sie sie nicht mit der Hand sondern mit einem Schwebezauber.

Es machte Spaß. Definitiv. Harry vergaß seine schlechte Laune, sie aßen Kuchen, tranken heißen Kakao und schleuderten abwechselnd Farbbomben auf die Wand, wobei es Tonks nicht zu stören schien, dass Papier und Möbel mit eingesaut wurden.

Und das ging solange, bis Dracos Training um zwölf Uhr vorbei war. Harry war so gut gelaunt, dass er Tonks zum Abschied einfach noch einmal umarmte, was sie stürmisch zurückgab, dann machte er sich auf zu den Weiden. Gut, dass es heute nicht mehr regnete. Der gestrige Tag war die Hölle gewesen.
 

~*~*~*~
 

Das Training war anstrengend - körperlich wie geistig. Und es forderte Draco sämtliche Konzentration ab. Vor allem, als die Klatscher begannen, ihn zu ihrem Lieblingsziel auszumachen. Nervig war das. Elend nervig.

Kurz blinzelte er zu Crabbe und Goyle hinüber, doch die benahmen sich eigentlich wie immer... Möglich, dass die Klatscher einfach durchdrehten. Sollte bei magischen Gegenständen ja hin und wieder mal der Fall sein. Es hatte schließlich auch schon einen Klatscher gegeben, der einen Jäger ins Vorgestern geschlagen hatte.

Nach einer Abschlussrede entließ Montague sie jedoch endlich. Draco fuhr sich durch die verschwitzen Haare und nickte Blaise zu, der ihm grinsend auf die Schulter schlug.

„Klatschermagnet...“ Der Schwarzhaarige lachte leise.

„Das ist nicht besonders witzig...“, maulte Draco und stieß ihn in die Seite.

„Ts... Kunststück, dass Ron so einen Unsinn glaubt.“ Pansy baute sich vor den beiden auf und grinste sie an. „Kommt. Die anderen warten bei den Weiden. Wenigstens... habe ich Harry da gerade gesehen. Und Mione ist auf dem Weg. Es gibt eine Überraschung!“ Sie strahlte und nahm die beiden Jungs beim Arm.

„Warum habe ich bei dem Wort ‚Überraschung’ nur so ein komisches Gefühl?“ Draco zog eine Augenbraue hoch, wehrte sich aber nicht.

„Tja... Gute Frage. Geht mir jedenfalls genauso...“ Blaise zuckte die Achseln.

Unter den Weiden saß bisher nur Harry und zu dem wurden die beiden Jungs jetzt mehr oder weniger von Pansy geschoben.

„Wo bleibt sie nur... Ah!“ Das Slytherinmädchen lächelte freudig, als sie durch den beiseite geschobenen Blättervorhang Hermione sah, die heftig auf Ron einredete und diesen irgendwie zu ihrem Treffpunkt bugsierte. Wunderbar. „Harry, Draco, wer von euch gleich auf die Idee kommt, aufzustehen und abhauen zu wollen, wird schockgefrostet, klar?“ Sie hatte den Zauberstab schon in der Hand.

Draco blickte zu Harry hinüber. Klang, als wenn Ron auf dem Weg war...

Und einen Augenblick später gab es die Bestätigung. Natürlich kam Hermione nicht allein.

„Pansy! Du solltest sie doch nicht zwingen!“ Das Mädchen blickte seine beste Freundin empört an, als es den Zauberstab in ihrer Hand sah.

„Slytherin.“ Pansy grinste. „Die gleiche Spielregel gilt für dich Ron. Mach einen Fluchtversuch und du bist eingefroren.“

Okay... Definitiv war diese Überraschung nichts Gutes... Draco lehnte sich dennoch demonstrativ zurück. Wenigstens war es eine gute Show. Blaise neben ihm zog die Beine an und beobachtete das Geschehen mit sichtlicher Faszination.
 

~*~*~*~
 

Harrys Augen wanderten ebenfalls unsicher von Pansy, zu deren Zauberstab und den Neuankömmlingen. War das denn noch normal, was hier abging? Aber dass, was hier passierte, das war ja wohl geplant. Also… Aussprache?

„Ich will nicht.“, murmelte er leise, als er wieder einen giftigen Blick von Ron bekam, blickte zu Boden. Und lauter fügte er an: „Hallo. Morgen, Mione.“
 

~*~*~*~
 

„So... Da wir nun alle hier sind...“ Hermione lächelte in die Runde und schob Ron neben Harry. Der Rotschopf murrte zwar leise, aber nach einem demonstrativen Wink von Pansys Zauberstab setzte er sich. Er hatte wenigstens eine Ahnung von dem, was vor sich ging.

„Voilà!“ Hermione zog eine Ampulle aus der Tasche. Eine glasklare Flüssigkeit. Draco musste ihr noch nicht einmal mehr in die braunen Augen sehen, um zu begreifen, was sie wollte.

„Veritaserum.“, stellte er ruhig fest.

Blaises Kopf ruckte zu ihm herum. Das war nicht sein Ernst, oder?

„Ganz genau. Und ich würde dich bitten, es zu trinken. Damit wir alle Zweifel ein für alle Mal vertreiben. Ron... wird dir sonst kaum glauben. Und auf eine verdrehte Art, klangen seine Worte sogar logisch...“ Sie lächelte Draco entschuldigend an. „Bitte.“

Der Blonde starrte die Ampulle in ihrer Hand an. Na wunderbar. Das fehlte ihm noch.

„Und was, wenn ich Nein sage?“

„Nun, wir können dich nicht zwingen...“ Pansy seufzte theatralisch. „Leider. Aber es würde den Verdacht natürlich erhärten.“ Sie stockte und fügte hinzu: „Auch wenn es für mich selbst schwer zu glauben wäre...“

„Time Out!“, kam es in dem Moment von Blaise. „Was passiert hier eigentlich gerade? Was für ein Verdacht?“

„Dass Draco falsch spielt und Harry an Du-weißt-schon-wen ausliefern will.“ Pansy kam mit ihrer Antwort Hermione zuvor.
 

~*~*~*~
 

Rons Augen blitzten. „Immerhin könnte es ja sein, dass er das hier alles gar nicht freiwillig macht. Warum sonst…“

„Ron, halt die Klappe!“, schnappte Harry und der Rotschopf verstummte, bedachte ihn mit einem bösen Blick. „Das ist alles vollkommen hirnverbrannt! Er… Draco würde sich von diesem Knochengesicht niemals für so was missbrauchen lassen!“ Seine Augen fixierten Hermione, die die Flasche noch immer in der Hand hatte. „Und was, wenn das Zeug Nebenwirkungen hat? Was dann?“ Er holte Luft. „Snape hat Ewigkeiten gebraucht, um die Dosierung für Crouch zu finden! Er wird sich diese Mühe wohl kaum umsonst angetan haben!“ Er begann leicht zu zittern. Er wollte das nicht. Er wollte nicht, dass sie Draco Fragen stellten. Er wollte nicht, dass Draco antworten musste, wenn er das eigentlich nicht wollte! Und er wollte nicht, dass Draco noch einmal einem solchen Misstrauen ausgesetzt wurde. Er machte den Freunden Vorwürfe, weil sie ihm nicht glaubten. Und erstarrte im nächsten Moment, als ihm aufging, dass er diese Vorwürfe Draco selbst an den Kopf geworfen hatte, sie selbst geglaubt hatte. Für ihn waren sie ausgeräumt. Ihm wäre es sogar egal, ob es so war oder nicht. Er glaubte Draco, deshalb machte der Gedanke nichts… aber Veritaserum… War das nicht verboten?
 

~*~*~*~
 

Draco legte Harry sanft die Hand auf den Arm. „Es ist okay.“ Ihm war nicht wohl dabei, aber... Der kurze Blick zu Ron und seinen blitzenden Augen reichte. Er wollte diese kleine Runde nicht auseinanderbrechen lassen. Er wollte es einfach nicht. Er fühlte sich hier verdammt noch mal wohl!

„Hermione.“ Der Blonde hielt ihr die Hand hin und sie reichte ihm die Ampulle.

„Ich habe die Dosierung extra noch fünfmal nachgelesen. Sie ist richtig. Du musst dir keine Sorgen machen. Die Wirkung hält maximal zwei Stunden lang an.“

Draco betrachte die klare Flüssigkeit. Sah harmlos aus... Verdammt harmlos. Aber das war es nicht. Ohne zu zögern setzte er das Glas an seine Lippen und leerte es in einem Zug.

Blaise sog scharf die Luft ein. Er tat es wirklich. Draco nahm freiwillig das Veritaserum... Er... nahm es!
 

~*~*~*~
 

Harry biss die Zähne zusammen. Ihm war warm. Viel zu warm. Seine Handflächen waren feucht vor Aufregung und Angst machte sich in ihm breit. Was würden sie fragen? Sie hatten das so ausführlich geplant. So lange, dass sie sogar etwas von diesem Zeug hatten besorgen können! Wo hatten sie es überhaupt her?

Er ergriff Dracos Hand. Wenn er ganz ehrlich war, dann hatte er gar keine Angst vor ihren Fragen, er hatte Angst vor seinen Antworten. Viel Angst. Er wollte das nicht hören. Er wollte es nicht hören müssen, wenn es doch eine Lüge gewesen war.
 

~*~*~*~
 

Draco lächelte Harry sachte an und drückte seine Hand, dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf Hermione und Pansy.

„Also gut...“ Das Slytherinmädchen begann als erstes. „Hast du vor, Harry an den Unnennbaren auszuliefern?“

„Nein.“

„Hast du Harry im Auftrag deines Vaters...“ Sie warf einen kurzen Blick zu Ron hinüber. „...verführt?“

„Nein.“

„Ist das alles nur ein Spiel?“, begann Ron auf einmal. „Spielst du uns was vor? Bist du ein Todesser?“ Die Fragen sprudelten nur so aus ihm raus, was Draco ein Augenrollen entlockte.

„Nein, nein und nein.“

Hermione lächelte bei Dracos Antworten leicht. Sogar Ron schien langsam einzusehen, dass Zweifel unberechtigt waren...
 

~*~*~*~
 

Doch der Rotschopf war noch lange nicht fertig. „Könnte es sein, dass der Unnennbare dich verzaubert oder dir einen Trank gegeben hat, der deine Gedanken so verdreht hat, dass du selbst glaubst, was du sagst?“

Hermione starrte den Jungen entgeistert an. Was war denn das für eine Frage? Die beantwortete sich doch von selbst! Natürlich würde Draco diese bejahen müssen. Woher sollte er denn wissen, wenn der Unnennbare ihn wirklich verzaubert hätte!

Auch Harry funkelte seinen Freund böse an. Was wollte Ron eigentlich erreichen?

„Hast du mit ihm Kontakt gehabt?“
 

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Draco funkelte Ron an. „Du weißt sehr genau, dass ich das nicht abstreiten kann. Wenn ich mich an etwas nicht erinnere, kann es sein. Es muss aber nicht.“ Kurz blinzelte er zu Harry hinüber.

„Ich habe Voldemort…“ - er betonte jede einzelne Silbe des Namens, was bei Blaise und Pansy ein Gesicht von Zahnschmerzen auslöste - „…niemals persönlich gesehen. Also nein.“
 

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Rons Blick wurde abschätzig. „Warum warst du auf der Beerdigung deiner Mutter?“
 

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Dracos graue Augen glichen einer Sturmfront, als er Rons Blick erwiderte. „Weil sie meine Mutter war. Und weil sie versucht hat, mich zu beschützen. Und Harry. Weil ich ihr das verdammt noch mal schuldig war!“
 

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Dunkel waren die sonst blauen Augen. Die Antwort hatte Harry so in etwa auch gegeben. Ein bisschen anders, aber genauso wütend und genauso überzeugt.

„Und was, wenn das eine Finte war?“ Er wartete die Antwort gar nicht ab. „Was genau hast du deinem Vater erzählt, was du hier tust? Laut Dobby klang sein Brief sehr danach, dass er davon überzeugt ist, dass du Harry verraten wirst. Was hat das zu bedeuten, wo du doch sagst, dass du das niemals tun wirst?“
 

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Draco presste die Lippen kurz zusammen. Er verspürte den akuten Drang, Ron einfach den Hals umzudrehen. Aber nein... Nein, er würde ihn einfach mit der Wahrheit auskontern. Wie denn sonst?

„Es war eine Finte - für Dumbledore. Die ganze Beerdigung war eine Falle für ihn. Aber ich hatte davon keine Ahnung.“ Er hielt kurz inne und fuhr dann fort: „Ich habe meinem Vater gegenüber behauptet, dass ich ein falsches Spiel mit Harry spiele. Dass ich Informationen über ihn sammele, die nützlich sind... Es ist Tarnung, nichts weiter. Tarnung, um wenigstens etwas Zeit zu gewinnen, ehe er die Wahrheit kapiert.“ Die Worte sprudelten nur so aus Draco hervor. „Um mich zu schützen, ja. Denn Lucius Malfoy wird mich umbringen, wenn er rausbekommt, dass sich sein Sohn wirklich in Harry Potter, den Erzfeind von Voldemort, verliebt hat.“
 

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Harry blickte bitter auf ihre verschlungenen Hände hinab. Rons Fragen waren hart. Hart für Draco, weil er das alles lieber für sich behalten hätte. Aber wenigstens würden die anderen so begreifen, wie akut die Lage wirklich war. Sie würden begreifen, wieso Dracos Mutter hatte sterben müssen und was ihnen drohte, wenn die Todesser Wind davon bekamen, was wirklich mit Draco los war. Er hoffte es zumindest, denn sagen konnte er es ihnen nicht. Und Draco würde sich selbst wohl auch kaum unter ihren Schutz stellen lassen, nur damit die Todesser nicht mehr an ihn herankamen, wenn sie ihn holen wollten.

Rons nächste Worte ließ ihn aufsehen. „Du liebst Harry also.“, stellte er fest. „Was ist mit Blaise?“

Harry erstarte. Diese Frage… Unwillkürlich drückte er die Hand fester, ohne das mitzubekommen.
 

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Blaise, Pansy und Hermione hatten das Fragespiel mit einer morbiden Faszination verfolgt. Als jetzt diese Frage kam, zuckte Blaise unwillkürlich zusammen. Er verspürte auf einmal den akuten Drang, fortzulaufen. Doch das konnte er schwerlich. Er schaute auf und blickte Ron an, der Draco fest fixierte.

Der Blonde blickte auf die verschlungenen Hände. So sehr, wie Harry seine Hand drückte, hatte er das Misstrauen also nicht beseitigen können. Traurig. Wirklich traurig.

„Er ist mein bester Freund... Und als solchen liebe ich ihn.“ Dracos graue Augen waren schmal, als er Ron ansah.

Blaise starrte auf seine Hände und presste die Lippen zusammen. Die schwarzen Haare fielen nun wie ein Vorhang vor sein Gesicht, verbargen es größtenteils. Was er nicht verbergen konnte, war, dass er zitterte.
 

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Hermione blickte Blaise mitleidig an. Von den Freunden war sie eine der beiden, die diese Reaktion überhaupt wahrgenommen hatte. Er tat ihr Leid. Wenn das, was er gerade vermittelte, wahr war, dann hatten ihm diese Worte gerade ein Messer ins Herz gebohrt.

Ihr gegenüber, von ihr aber unbemerkt, spannte sich Harrys Hand noch ein wenig mehr, doch im Allgemeinen war seine Anspannung fort. Erleichterung durchflutete ihn. Erleichterung, dass es wahr war, was Draco sagte. Aber Blaises Reaktion gefiel ihm gar nicht. Es bestätigte seinen Verdacht, dass der schwarzhaarige Slytherin doch mehr wollte, als er zugab.

Auf seine Lippen legte sich ein Lächeln, glücklich und bitter zugleich. Und damit das keiner sah, lehnte er sich gegen Dracos Schulter, versteckte es dort.

Ron schnaubte nur. „Ist gut.“ Er seufzte leicht. „Ich… ich lag wohl falsch.“ Er biss die Zähne zusammen. „Zumindest weißt du nicht, dass du ein falsches Spiel treibst!“

Pansy gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. „Idiot!“, knurrte sie. „Wenn es anders wäre, dann könnten wir daran ja wohl auch nichts ändern!“

„Wir nicht, aber wenn Dumbledore das wüsste, dann könnte er das sicher! Er würde euch beweisen, dass da etwas faul ist!“

Das war der Moment, wo Harrys Hand ausholte und mit einem Klatschen Rons Wange traf. Der Rotschopf blickte verdattert in blitzende grüne Augen.

„Du bist echt unmöglich, Ron!“ Ernst und ruhig und drohend kamen die Worte über Harrys Lippen. „Was glaubst du eigentlich, was du hier tust?“ Er stand langsam auf, blickte auf seinen Freund hinab. „Ich kann nicht begreifen, in was du dich da reinsteigerst. Was glaubst du? Dass Voldemort jemals auch nur auf die Idee kommen könnte, ich würde auf Jungen stehen? Er hätte ein Mädchen geschickt! Hundertprozentig, denn bei ihm zählen Menschen, die auf das eigene Geschlecht stehen, nichts. Gar nichts! Sie werden rücksichtslos getötet, denn sie zählen in seiner Gesellschaft noch weniger als Muggel.“ Das hatte Hermione zumindest gesagt. „Also hätte er einen seiner fähigsten Leute wohl kaum in so ein Abenteuer geschickt. Noch dazu hätte er keinen Slytherin geschickt. Er weiß genau, wie sehr ich dieses Haus verachte! Oder ist es eher die Tatsache, dass sein Vater ihm das befohlen hat? Das kannst du auch nicht glauben. Lucius Malfoy verlässt sich nicht auf seinen Sohn. Er hält ihn für unfähig, traut ihm nichts zu, nicht einmal so was! Sonst hätte er ihm wohl kaum Ratschläge geschickt, nachdem er sich damit angefreundet hatte, dass sein Sohn eine solche Idee überhaupt haben konnte.“ Er holte Luft.

„Oder denkst du vielleicht, Snape würde Draco steuern? Niemals, denn warum sollte er ihn dann trainieren, genau das zu verhindern und diesen Zauber zu durchbrechen? Es ergibt keinen Sinn. Selbst wenn er etwas von einem solchen Plan wüsste, ich hätte es gesehen. Ich hätte es in seinen Gedanken sehen können, als ich per Unfall darin versank. Da ist nichts. Nichts als Reue und Scham für das, was er in Voldemorts Namen den Muggeln angetan hat!“ Noch einmal atmete er betont ruhig ein. Es fiel ihm schwer, wirklich noch ruhig zu sprechen, wollte lieber schreien, ihn noch einmal schlagen, doch er beherrschte sich. So würde er mehr erreichen, als durch Schreien.

„Ron, was du da die ganze Zeit von dir gibst, das ist Unsinn. Hundert Dinge sprechen dagegen, auch wenn die Magie und deren Macht und Potenzial dafür spricht. Du hast dich in etwas reingesteigert, was nicht gut für dich ist. Es macht dich alle. Es zerfrisst dich. Es zerfrisst unsere Gemeinschaft. Sollte das meine Schuld sein, dann tut es mir Leid, aber… so, wie es jetzt läuft, so können wir nicht zusammenhalten. So kann keiner dem anderen Vertrauen. Vertrauen ist essenziell bei einer Sache, wie wir sie planen. Vertrauen ist etwas, das man nicht erzwingen kann, aber ohne geht es nicht. Du wirst dich im Kampf immer nach ihm umdrehen und am Ende durch einen Fluch von vorne umkommen.“

Harry warf einen kurzen Blick zu Hermione, die ihn mit offenem Mund anstarrte, bevor er weitersprach. „Was würdest du denn sagen, wenn es am Ende gar nicht seine Schuld wäre, wenn unser Plan nicht aufgeht? Was wäre denn, wenn ich die ganze Zeit immer nur nach Voldemorts Pfeife tanzen würde? Was wäre dann?“

„Das ist vollkommen unmöglich!“, fuhr Ron auf, stand jetzt auch. Und man konnte sehen, dass Harrys Worte ihn jetzt trafen. Jetzt erst. Davor hatte er sie mit unbewegter Miene zur Kenntnis genommen.

Harry lachte nur leise. „Woher willst du das wissen? Die Narbe verbindet mich mit ihm. Ich kann in seinen Träumen lesen. Ich kann ab und zu sehen, was er tut. Was wäre, wenn er diese Bilder absichtlich schickt, damit ich denke, ich wäre ihm gewachsen, ich wäre noch immer auf der richtigen Seite, und in Wahrheit bin ich nichts weiter als seine Puppe, mit der er Dumbledore ärgert.“

Ron starrte ihn vollkommen entsetzt an. So was… Wie konnte Harry so was auch nur denken? Das war vollkommen absurd!

„Man kann den Faden weiterspinnen…“ Harrys Augen ruhten nun vollkommen unbewegt auf Ron. „Voldemort könnte zum Beispiel erkannt haben, was für ein Potenzial sich ergibt, wenn Draco und ich gemeinsam zaubern. Wenn er das von Anfang an für sich eingeplant hat, dann hatte er einen guten Grund, mich nicht bei sich zu behalten, denn ich genieße ein Vertrauen von Dumbledore, das nur wenige Menschen besitzen. Ich komme an ihn ran. Und Draco jetzt auch, denn auch er ist jetzt einer von Dumbledores Schützlingen.“

Ron gab einen kläglichen Laut von sich, doch Harry fuhr ungerührt fort, versetzte ihm den letzten Schlag:

„In diesem Fall würde ich irgendwann die Hoffnung der Zaubererwelt auslöschen.“
 

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Stumm hatte Draco Harrys Rede gelauscht. Als der Gryffindor so deutlich aussprach, was Lucius Malfoy wirklich über seinen Sohn dachte, war der Blonde kurz davor, ihn einfach zu unterbrechen und ihn anzufahren. Doch die weiteren Worte verhinderten es. Ansonsten wäre er unter dem Veritaserum vielleicht zu brutal ehrlich gewesen. Über sich und seine Gedanken, seine Empfindungen. So schwieg er.

„Harry hat Recht...“, sagte Pansy schließlich nach einer längeren Schweigepause.

„Und wie!“, stimmte ihr Hermione zu. „Danach könnten wir doch alle manipuliert sein! Und Ron, meinst du wirklich, dass Dumbledore sich auf all das hier einlassen und es dulden würde, wenn er nicht genau wüsste, dass hier keine Zauber im Spiel sind?“ Das Gryffindormädchen schüttelte den Kopf. „Alle Zweifel an Draco sind vollkommen fehl am Platz.“

„Dumbledore vertraut auf uns...“, sagte Draco leise, den Kopf gesenkt. „Und das würde er wohl kaum, wenn es Grund zu irgendeinem Zweifel gäbe.“

Blaise hatte bisher still zugehört und schließlich genickt. Was Harry sagte, war so wahr. So verdammt wahr! Aber es linderte kein bisschen den Schmerz in seinem Inneren. Wie auch? Das war gerade wohl kaum möglich... Er wollte aufstehen, mit irgendeiner Ausflucht. Dass er Claire füttern musste, dass Montague noch etwas mit ihm besprechen wollte. Aber er konnte nicht. Seine Beine waren wie gelähmt. Außerdem... Wie hätte er Draco denn in dieser Situation im Stich lassen können? Wie denn?
 

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Ron blickte noch immer Harry an. Oder besser: wieder. Sowohl Pansy, als auch Hermione und Draco hatte er kurz angestarrt, bevor seine Augen wieder zu Harry gewandert waren, der ihn nicht aus den Augen ließ. Sein Mund bewegte sich, aber er bekam keinen Ton heraus. Die Rede, die Vorstellung der absurden Realität, die Harry und Hermione kreiert hatten, Harrys absolute Meinung von Draco, seine unendlich tiefes Vertrauen und sein dunkler, irgendwie enttäuschter Blick hatten ihm komplett die Sprache verschlagen.

Ein drittes Mal setzte er dazu an, etwas zu sagen, und Hermione begann zu lächeln, legte ihm einen Arm um die Schultern. „Meinst du nicht, dass du es jetzt einsehen kannst?“

Ron löste seinen Blick von Harry, der noch immer unbeweglich zurücksah, zuckte mit den Schultern. „Und wenn es falsch ist?“

„Was meinst du? Würde es wirklich was ändern?“

Er schüttelte nach ein paar Sekunden, in denen er offensichtlich nachgedacht hatte, den Kopf. „Wohl nicht.“, murmelte er betreten.

„Dann solltest du dich entschuldigen.“

Der Rotschopf starrte sie an, dann Draco und Harry, schluckte unbehaglich, doch er nickte. Sich von Hermione lösend fing er kurz Harrys Augen ein, die plötzlich schon viel weniger dunkel waren, bevor er sich vor Draco in die Hocke sinken ließ. „Ich schätze, ich habe Mist gebaut.“, sagte er leise. „Kannst du mir das verzeihen?“

Harry lächelte. Ron war schon seltsam. Er war verbohrt und verstockt und von seiner Meinung meistens vollkommen überzeugt, aber wenn er etwas einsah, dann gab er das auch zu. Es war eine seiner besten Eigenschaften.

„Ich war einfach besorgt, dass das, was mir so viel bedeutet, zerstört werden könnte.“ Er lachte scheu. „Ich habe wohl vollkommen überreagiert und das tut mir ehrlich leid.“
 

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Draco blickte den Rotschopf eine Weile schweigend an. Er war trotzdem wütend. Weil Ron ihn letztlich zu dem Ganzen hier gezwungen hatte. Weil er ihn dazu gezwungen hatte, Dinge offen zu legen, die nur ausgewählte Personen etwas angingen. Weil er in seinen Wunden gestochert hatte. Weil er...

Der Slytherin atmete tief durch. „Ja, du hast verdammt noch mal überreagiert.“ Seine grauen Augen blitzten auf. Dummes Veritaserum. Es zwang ihn dazu, die Wahrheit zu sagen. Sogar diplomatische Formulierungen waren kaum möglich. Teufelszeug. Wenn es nicht jemand anders erfunden hätte, dann garantiert Snape aus reinem Sadismus.

„Und falls es dir nicht aufgefallen ist: Du hast es wirklich geschafft, mich zu verletzten. Mit deinem Auftritt gestern. Mit diesem ganzen Mist hier.“ Draco umfasste mit einer simplen Handbewegung sie alle. „Glaubst du wirklich mit einem beschissenen ‚Es tut mir Leid’ ist alles wieder in Ordnung?“ Er hielt einen Augenblick inne und seine sturmgrauen Augen wanderten von Ron zu Hermione, Pansy, Blaise, Harry und wieder zu dem Rothaarigen zurück. „Weißt du, was mir gestern aufgegangen ist? Dass ihr mir alle verdammt wichtig geworden seid. Und was kommt am Nachmittag? Der Beweis absoluten Misstrauens. Na herzlichen Dank.“ Er sah, dass Pansy etwas sagen wollte, doch mit einer einzigen Handbewegung brachte er sie sofort wieder zum Schweigen. „Ich verzeihe dir, Ron. Das ja. Aber glaub bitte nicht, dass ich das alles hier vergesse. Denn das werde ich mit Sicherheit nicht tun.“
 

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Ron nickte langsam. Das war schon klar gewesen. Er hatte auch nicht damit gerechnet. Nicht bei Draco. Bei Harry hätte ihn das etwas verwundert, aber der Schwarzhaarige vermittelte inzwischen wieder eine gewisse Leichtigkeit, als er sich wieder neben Draco hockte und ihn angrinste. Ganz normal. Ebenso normal, wie er die Ohrfeige vergessen hatte. Harry eben.

„Ist okay.“, sagte er schließlich und lächelte unsicher. „Tut mir echt Leid.“

Hermione seufzte erleichtert. „Super. Dann können wir ja jetzt essen. Pansy?“

Und das Slytherinmädchen packte aus, was sie in einem klein gezauberten Korb finden konnte. Selbst Claire kam dabei zum Vorschein und Pansy reichte sie Blaise. „Ich hab sie im Flur aufgelesen.“, sagte sie leicht grinsend, als er sie entgegennahm.

Harry blickte Draco an, als Ron zum Helfen eingespannt wurde. „Bist du mir böse?“, fragte er leicht unbehaglich. „Immerhin hab ich da vorhin Dinge gesagt, die eigentlich nicht für sie bestimmt waren, oder?“
 

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Blaise lächelte die Schildkröte an und strich ihr leicht über den Kopf. Die dunklen Augen blickten ihn nachdenklich an und für einen Augenblick lang hatte er das Gefühl, als wenn sie ihn wirklich verstehen konnte... Dann biss sie ihn in den Finger und erinnerte ihn daran, dass sie Hunger hatte.

Draco sah Harry schweigend an, ehe er die Antwort aussprach, zu der ihn dieses Teufelszeug zwang. „Im ersten Moment war ich sehr wütend. Jetzt... geht es. Aber ich kann es verstehen...“ Er seufzte leise. „Es wurde eh zuviel gesagt, was ich nicht unbedingt so hätte aussprechen wollen. Also Schwamm drüber.“
 

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„Okay.“ Harry lehnte sich gegen ihn, küsste ihn leicht auf die Wange und umarmte ihn anschließend. „Ich bin richtig froh, dass er es endlich eingesehen hat.“ Leise lachte er. „Es hat mir auch geholfen… Ich konnte sagen, was ich denke. Ich konnte mir selbst beweisen, dass ich dir glaube, dir vertraue…“ Er hoffte, dass Draco das jetzt verstehen würde, denn er tat sich mit der Formulierung etwas schwer. Im Grunde wollte er nur sagen, dass er glücklich war, dass er ihm schon vorher hatte glauben können. Besonders nach seinem Kurzschluss gestern. „Ich weiß nicht warum, aber das ist irgendwie ein gutes Gefühl, sich selbst sicher zu sein.“
 

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Draco strich dem Gryffindor leicht durch die Haare und entwirrte einige verdrehte Strähnen.

„Weißt du... Es ist schade, dass du diese Sicherheit noch finden musstest.“ Er lächelte schwach. „Aber es ist schön, dass du sie gefunden hast.“ Sein Lächeln wurde wärmer, weicher. „Ich war mir sicher... Ich habe... nach anfänglichen Zweifeln, ob es wirklich sein kann, dass ich mich in dich verliebt habe, nicht wieder gezweifelt. Wenigstens nicht an mir. Aber... hin und wieder... daran, ob ich dir wichtig bin. Aber das... ist wohl einfach Teil meiner verdrehten Persönlichkeit und der eingetrichterten Minderwertigkeitskomplexe. Es heißt nicht, dass ich je daran gezweifelt habe, dass du mich liebst.“ Er lächelte und gab seinem Freund einen zarten Kuss.
 

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Harry lächelte breiter. Diese Worte waren herrlich. „Ich habe auch nicht daran gezweifelt.“, sagte er schmunzelnd. „Daran nicht.“ Denn die Liebe hatte er immer wieder in Dracos Augen sehen können, hatte sie durch den Zauber gespürt, direkt in seinem Herzen. Wie sollte er da noch zweifeln?

„Weißt du was? Ich liebe dich.“ Er stupste ihm gegen die Nase.
 

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Draco grinste breit. „Ich weiß... Und ich liebe dich auch.“ Er zog den Gryffindor näher an sich und versiegelte seine Lippen mit einem Kuss. Es scherte ihn nicht, dass die anderen dabei waren. Es störte ihn schlichtweg nicht.

„Wollt ihr auch was essen, ihr zwei Turteltauben?“ Pansy lachte sie beide an. „Oder seid ihr euch genug?“

Draco löste den Kuss und blickte Harry an. „Ich glaube, unser Goldjunge möchte definitiv etwas essen...“ Die Erinnerung an den Aufenthalt in der Krankenstation kam wieder. Und er wollte schließlich nicht, dass es Harry schlecht ging.
 

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Harry zog die Nase kraus. „Ich habe gar keinen Hunger.“, sagte er. Schließlich hatte er an diesem Morgen schon so viel gegessen, dass er damit die letzten paar Tage locker hätte auskommen können. „Tonks hat mich noch mit Kuchen voll gestopft.“

Hermione schüttelte den Kopf. „Kuchen ist nichts für die Gesundheit.“, erklärte sie. „Ein bisschen Vitamine müssen auch sein.“

Der Junge-der-lebt seufzte. Oh Mann, sie hassten ihn eben doch alle…

Dann stockte er plötzlich und drehte sich zu Draco um. „Was meintest du eigentlich mit Goldjunge?“, fragte er misstrauisch.
 

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Die Frage war gemein. Aber angesichts seiner Bemerkung wohl berechtigt. Draco unterdrückte ein Aufseufzen. Klassischer Fall von selbst schuld.

„Das war... eine anfangs nicht besonders nette Bezeichnung für dich...“ Doofes Veritaserum. Und das sollte er noch eine Stunde aushalten? Das war Folter! „Wegen deiner frühen Aufnahme... ins Team. Und weil du immer überall als Held rausgegangen bist...“ Seine Stimme wurde immer leiser und er schlug schließlich die Augen nieder. „Aber...“ Er blickte auf und lächelte Harry an. „...in diesem Fall ist es liebevoll gemeint. Goldjunge... Weil du etwas Besonderes bist. Wie der Goldene Schnatz.“ Bescheuerte Worte, wie Draco fand, die aber irgendwie den Kern trafen.
 

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Harry blickte ihn entgeistert an. Nicht besonders nette Bezeichnung? Ironie? So ein Wort kursierte bei den Slytherins über ihn? Wegen Dingen, für die er gar nichts konnte? Klasse.

Und dann hatte Draco das Wort jetzt auch noch erst gemeint? Weil du etwas Besonderes bist… Ein leichter Rotton zog sich über seine Wangen.

„Boha, Draco der Schnulzenkönig.“

Sechs Köpfe fuhren herum, als die Stimme Freds und Geraschel von Blättern erklang. Die Zwillinge traten in ihre kleine Laube.

„Hey, hübsch habt ihrs hier!“ George blickte sich erfreut um.

„Und vor diesem wundervollen Ort hat die ganze Schule Angst? Mann, das sind ja Flaschen!“

„Nur, weil das Gemüse hier ein bisschen schneller gewachsen ist… Traurig, echt!“

Die Zwillinge grinsten sie an. „Aber dadurch habt ihr hier eure Ruhe. Idyllisch!“
 

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Draco funkelte die Zwillinge an, beschloss aber, jetzt keinen Ton mehr zu sagen. Wenn die das mit dem Veritaserum spitzkriegen sollten, dann konnte er sich schon ausmalen, was für Fragen sie ihm stellen würden... Bei Merlin.

Er lehnte sich gegen Harrys Schulter und verbarg seine mittlerweile leuchtend roten Wangen. Klasse. So was sagte er sonst eh nur, wenn sie unter sich waren, aber jetzt vor allen anderen... Konnte sich nicht der Boden auftun und ihn sicherheitshalber verschlingen?
 

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Harry blickte die beiden Jungen leicht genervt an, während er von Hermione einen Apfel in die Hand gedrückt bekam. Das Mädchen schien sich an ihrer Anwesenheit nicht wirklich zu stören. Genauso wenig Ron, der sogar noch antwortete.

„Tja. Schöne Orte sind immer nur für ein paar Menschen gedacht!“, sagte er selbstbewusst.

„Ach ja, diese Klausel.“ George nickte und blickte gespielt nachdenklich zum Blätterdach empor, einen Finger ans Kinn gelegt. Er erstarrte. „Hey, wie habt ihr denn dieses Geflecht da gemacht?“

Fred blickt auch hoch. Er war begeistert. „Das ist ja klasse. Das ist sicherlich wasserfest, oder? So eine richtige kleine Kapelle hier!“

Harry nickte nur. „Wasserfest.“, bestätigte er.

„Und wie habt ihr das angestellt? Habt ihr Magie benutzt?“

Nicken. Selbst Pansy und Hermione sahen jetzt zu den beiden Eindringlingen hinüber, aber auch sie sagten nichts.

„Und wer hat das hier wachsen lassen?“, fragte Fred neugierig. „Wisst ihr das? Immerhin ward ihr ja dabei.“

„Wir haben euch hier gesehen, als der erste Baum geschossen ist und auch danach seid ihr immer hier gewesen.“

„Nein, wissen wir nicht.“ Ron blickte sie trotzig an. „Aber das heißt ja nicht, dass wir es nicht nutzen dürfen, oder?“ Er log ohne rot zu werden.

„Aber Ronnie-Schätzchen, sei doch nicht gleich so beleidigt!“ Fred kam zu ihnen und wuschelte dem Jungen durch die Haare, dass dieser aufsprang und in Abwehrhaltung ging.

„Wir waren doch nur neugierig.“

„Ey, ihr esst ja hier!“

„Ein Picknick!“

„Na und?“ Ron schmollte.

Und dann drehte sich Fred plötzlich zu Harry und Draco um. „Draco, du hast uns heute Morgen gar keine Antwort gegeben. Bist du nun Seme?“

Harry erstarrte, wurde regelrecht blass, als der Junge sich direkt an Draco wandte. Das Serum… Es würde Draco zum Sprechen zwingen! Das durfte nicht sein! Diese Frage würde er mit Sicherheit niemals beantworten!

Er reagierte mit einem Kurzschluss. Er hielt Draco den Mund zu, damit dieser nicht antworten konnte, und funkelte den Störenfried böse an.
 

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Draco blickte Harry ein wenig verwirrt an. Seine Antwort hätte in einer simplen Gegenfrage bestanden. Woher sollte er denn bitteschön wissen, was diese ewige Seme-Sache sein sollte? Außerdem war das gerade reichlich unauffällig.

Blaise musste unwillkürlich lachen. Zu niedlich waren Harrys panischer Gesichtsausdruck und Dracos Verwirrung. „Die beiden sind grad etwas... seltsam.“ Er grinste den Zwillingen zu. „Außerdem ist die Sache bei den beiden schwer auszumachen... Wobei... Eher ist Draco der Seme.“ Sein Grinsen wurde noch einen Tick breiter, was ihm einen giftigen Blick von dem Blonden einbrachte.
 

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Harry blinzelte entsetzt, als er die Stimme hörte. Und noch entsetzter war er, als George darauf einging.

„Echt?“, fragte er, hoffnungsvoll, dass es nicht so war.

„Damit hab ich gewonnen!“, erklärte ihm Fred und George maulte leise. „Ich darf den gewissen Spruch demnächst anwenden!“ Fred jubelte.

George seufzte. „Okay. Dann mach ich halt den anderen.“

Harry blickte zwischen den beiden hin und her. Bitte? Sie hatten darum gewettet? Und jetzt verließen sie sich auf die Aussage eines Außenstehenden? Diese Rollenverteilung passte gar nicht!

Er entließ Draco, um sich zu rechtfertigen, da kam ihm Hermione zuvor. „Entweder ihr setzt euch jetzt dazu oder ihr geht wieder. Harry sollte etwas essen und auch Ron muss unbedingt noch was zu sich nehmen.“

Fred und George hockten sich einfach nebeneinander neben sie. „Und wie oft…“

„Ich kill dich, Fred, wenn du das aussprichst.“, knurrte Harry drohend.
 

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Draco biss sich auf die Lippen. Wunderbar. Das nannte man also eine wirklich beschissene Situation. Es gab Dinge, über die es wirklich verdammt persönlich war. Und über die er nicht sprechen wollte. Vor allem nicht vor ihnen.

„Wie wäre es mit dem Eisschock für die beiden, Pansy?“, fragte er und blickte sie hoffnungsvoll an. Das Mädchen zuckte mit den Schultern.

„Noch nicht... Es ist gerade interessant.“ Sie genoss sichtlich die Tatsache, dass Draco Malfoy, der sich oft so unnahbar gab, auf einmal in einer wirklich prekären Situation war. Toll. Blaise war ihm schon in den Rücken gefallen, jetzt auch Pansy. Tolle Freunde hatte er da.
 

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Harry vernahm Pansys Worte ebenfalls, aber ihm gefiel das ganz und gar nicht. Eisschock war eine wunderbare Idee. Andererseits… „Ich hätte da noch den Schattenzauber anzubieten.“, meinte er unterdrückt drohend.

George wurde neugierig. „Welchen Schattenzauber?“, fragte er mit leuchtenden Augen.

Harry zuckte nur gleichgültig mit den Schultern. „Wenn du das herausfinden willst, dann frag weiter. Aber schön ist es nicht und ich würde euch bitten, in diesem Falle ein wenig vom Essen wegzurücken.“

Die Zwillinge wechselten einen Blick, nickten einmal, dann sprachen sie unisono weiter. „Wir verzichten. Was du dem Kotzbrocken angetan hast, wollen wir nicht erleben.“

Und dann von Fred allein gesprochen: „Du bist heute aber empfindlich, Harry.“

„Hast du deine Tage?“

Im nächsten Moment schlug George seine Hände vor den Mund. Harry hatte ihm die Lippen zusammengeklebt. Ein nützlicher Zauber, den er von den Zwillingen selbst gelernt hatte. Das nannte man Ironie des Schicksals.

„Wenn du das auch haben willst, Fred, dann nur zu.“, meinte er.

Rons Gekicher beachtete er nicht.
 

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Draco musste lächeln. Harry war wirklich unglaublich. Ganz eindeutig.

„Es gibt wohl doch noch wahre Helden...“ Blaise grinste breit. „Ich sollte meine Prognose umdrehen, wenn Draco die Edeldame ist, die gerettet werden muss...“ Er lehnte sich demonstrativ lässig zurück und kraulte Claire das Kinn. Sein Mund mochte zwar lächeln, doch in seinen Augen lag etwas, das schwer zu bestimmen war. Kalt wirkten sie und unnahbar, obwohl seine Stimme nur so vor Humor und Amüsement troff.
 

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„Blaise, ab jetzt gilt diese Drohung auch für dich!“ Harry blitzte den Jungen an. „Die beiden haben es nicht verdient, irgendetwas in diese Richtung zu erfahren! Ganz und gar nicht!“

Hermione begann zu grinsen. Wie ein kleines Kätzchen, das in die Enge getrieben wurde und nun seine Krallen zeigte, um sein Spielzeug zu verteidigen. Das hatte sie bei Krummbein oft genug erlebt, dass er sie nicht mehr an ihre Wolle oder so etwas gelassen hatte, weil er sie annektiert hatte.

Ron lachte jetzt richtig.
 

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Blaise grinste vor sich hin und erwiderte trocken. „Meinst du wirklich, dass Draco mit mir darüber geredet hätte?“ Er schüttelte den Kopf und schenkte auf dem Blonden sein Grinsen, was ihm wiederum einen wahren Eisblick einbrachte. „Außerdem solltest du einen kleinen Scherz nicht so ernst nehmen...“
 

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Scherz. Harry schnaubte. Toller Scherz. Nach so einem Chaos schon wieder solche Scherze vor den beiden Volldeppen vom Dienst machen. Aber immerhin ließ er den Zauberstab sinken.

„Sorry.“, murrte er.
 

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Blaise winkte ab. „Kommt vor.“ Einen Augenblick lang blickte der schwarzhaarige Slytherin zwischen Harry und Draco hin und her, dann hob er Claire hoch und stand auf.

„Sorry, ich muss noch zu Montague. Er wollte noch was wegen der Taktik besprechen...“ Er nickte kurz in die Runde, schnappte sich seinen Besen und verschwand durch das Blättergeflecht.

Schweigend blickte Draco seinem engsten Freund nach. Irgendetwas... stimmte nicht. Aber er hatte nicht den blassesten Schimmer was.
 

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Die Zwillinge grinsten einander an. „Das war es. Genau.“ Fred schlug mit der Faust in die Handfläche. „Angelina wollte mit Ron sprechen. Deswegen sind wir hier!“ Normalerweise hätte an dieser Stelle wohl George übernommen, aber der war ja verkleistert, so sprach er einfach weiter. „Sie will dich noch mal darauf vorbereiten, was du zu tun hast, und dir sagen, auf wen du achten musst. Also musst du früher hin, sobald wie möglich, meinte sie. Sie ist im Gemeinschaftsraum.“

Ron seufzte. „Ich gehe, wenn ich gegessen habe.“

„Du hast gegessen.“ Pansy blickte ihn irritiert an. „Als einziger hast du die ganze Zeit irgendwie irgendwas gegessen. Hast du das nicht mitbekommen?“

Ron starrte sie an, dann grinste er verlegen. „Doch, aber das war doch nicht viel.“

Hermione lächelte ob der Antwort. „Wenn Harry oder Draco auch nur annähernd soviel essen würden, dann wäre uns allen wirklich geholfen.“, meinte sie. „Echt, wie machst du das, dass du trotzdem immer noch so dünn bist?“

„Dasch liegt in den Genen!“, erklärte Fred kauend. Er hatte sich einfach bedient.

Ron stand auf, nahm sich noch zwei Brötchen. „Ist okay. Ich gehe schon. Ist ja nicht so, als müsste ich hier essen.“

„Ich wollte dich nicht vertreiben.“, rief Pansy sofort und man konnte sehen, wie ihr das missfiel, dass sie offenbar schuld an seinem Gehen war.

Ron lächelte nur. „Nein, nein, keine Sorge. Ich will sie nicht warten lassen. Wer weiß schon, wie lange die zwei da gebraucht haben, uns zu finden, und wie lange sie schon wartet.“ Er winkte mit dem Besen in seiner Hand und war dann verschwunden.

Fred grinste, schluckte. „Tja, da hat er Recht. Dürfte ne Stunde her sein…“

„Ihr seid Knalltüten.“, sagte Harry und biss endlich in seinen Apfel.
 

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Draco war froh, als die beiden endlich verschwanden. Das war eindeutig besser für seine Nerven. Und noch erleichterter war er, als die Wirkung des Veritaserums endlich vorbei war. Endlich! Das Zeug würde er freiwillig garantiert nicht wieder nehmen!

Sie saßen zu viert zusammen, irgendwann kam Ron zurück und murmelte etwas von hohen Anforderungen und dass er noch immer Hunger hatte. Blaise kehrte nicht zurück, ein Umstand, der Draco wirklich zu schaffen machte.
 

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All of my regret

will wash away some how

but I can not forget

the way I feel right now

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abranka:

Das mit dem Veritaserum ist fies. >.< Wirklich verdammt fies. >.<

Aber anders kann man einen so unendlichen Sturkopf wie Ron ja nicht zu Vernunft bringen... *augenroll*
 

Shirokko:

Zumal es nichts bringen würde, wenn Voldie wirklich eine Gehirnwäsche gemacht hätte, denn in diesem Fall wäre sich Draco der Manipulation ja gar nicht bewusst… Harry hat schon Recht…

*seufz*

Das würde ich auch gerne schreiben, aber ich fürchte, irgendwann würde ich da selbst den Überblick verlieren. Stellt euch das mal vor: Harry hat als kleines Kind von Voldemort einen Zauber bekommen, der ihn dazu treibt, immer irgendwie etwas für ihn zu tun und in seine Hände zu arbeiten… Okay, diese Theorie wird durch die ersten Bücher ziemlich heftig widerlegt, aber der Gedanke gefällt mir. Es wäre mal etwas anderes und man könnte ausnahmsweise mal Harry retten… Passiert ja selten genug. Oder man könnte Harry der böse sein lassen. *schwärmträum* Das wäre was…

Mal sehen, vielleicht, eines Tages… Wenn ich nach DAR und Blind noch nicht genug von HP hab…
 

abranka:

Du vergisst in deiner Aufzählung das, was wir noch geplant haben... *knuffs*
 

Shirokko:

Nicht vergessen. Aber es hat ja weniger mit Harry zu tun…



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Drachen-Fan
2008-11-18T14:55:33+00:00 18.11.2008 15:55
Hallo Shirokko, hallo abranka!

Da vergisst Harry doch glatt seinen Termin bei Pomfrey ... Dass sie ihn holt, ist kein Wunder und auch nicht, dass sie ihm eine Malzeit hinstellt.

Veritaserum ... JA, das hatte ich mir fast gedacht. Wie sonst sollten sie die Wahrheit herausfinden? Aber wo haben sie es her?

Ich finde es einerseits gut, dass Draco es freiwillig nimmt, aber andererseits finde ich es verdammt schade, dass es sein musste.

Wenigstens kann er die Einwände in den Wind schießen und somit geht es endlich wieder bergauf. Sie können sich gegenseitig vertrauen ... – und Harry hat Recht mit seiner Ausführung ... Jeder von ihnen könnte manipuliert worden sein.

Die Gespräche mit den Zwillingen gefallen mir immer besser ... – und sie sind so herrlich neugierig.


LG,
Drachen-Fan

Von:  Engelchen_Fynn
2008-11-03T11:32:02+00:00 03.11.2008 12:32
Klasse Kapitel. Die Lösung mit dem Veritaserum find ich richtig gut, dann hört dieses ständige Misstrauen, auch (und besonders) von Harry's Seite aus.
Blaise tut mir allerdings leid, aber das ganze war ja von Anfang an klar.
Nya, ich mach mich mal direkt ans nächste Kap. ^^
Von: abgemeldet
2008-10-20T20:25:48+00:00 20.10.2008 22:25
^^ Tolles Kapi!
Die Zweifel sind also aus dem Weg geschafft!
Ich bin gespannt wie es weiter geht!

Bis dann,
Little King Leon!
Von: abgemeldet
2008-10-20T14:47:50+00:00 20.10.2008 16:47
mal wieder ein schönes kap!
ich hab beschlossen ich mag vatersarium is echt witzig obwohl es für draco bestimmt nicht komisch war:-D
mach weiter so!
liebe grüße hinata
Von: abgemeldet
2008-10-18T18:03:32+00:00 18.10.2008 20:03
nah endlich haben sie sich ausgesprochen.
aber das mit blaise macht mir sorgen.
blaise liebt auch draco aber dieser hat nur harry im blick.
solche können sehr unberechenbar sein wenn ihre liebe nicht erwiedert wird.
wieso kann er sich nicht einfach in wenn andern verlieben und alles wäre gut.
aber das dann auch die zwillinge noch auftauchen mussten war schon gemein.
gut das sie es nicht wussten sonst wäre draco vor ihnen nicht mehr sicher gewesen oder es hätte verletzte gegeben.
freu mich wenns weiter geht.
Von:  destroyer
2008-10-17T17:57:28+00:00 17.10.2008 19:57
hi^^

und weiter geht’s…*jubel*
übrigens schreibe ich die Kommis während dem lesen, damit ich nichts vergesse:

erst den hintern, dann das gesicht…? O.O…hihihi…glaub ich dray, das das was für sich hat ^^

also, ich weis ja nicht ob es nur mir so geht, aber im Moment nervt ron mich ein bischen …-_-
ich weis ja, er meint es nur gut und macht sich sorgen, aber trotzdem…

die zwilllinge finde ich ja echt super…gott ihre Kommentare sind echt einmalig. habt ihr ganz toll gemacht ^_^ das mit de seme und dem uke, gott ist das herrlich…*kicher*

also, was ich auch mal los werden wollte: ich bin ja ein totaler fan von euren adult-teilen (wer könnte auch nicht) aber mal ganz im ernst, wenn die beiden sich so küssen, einfach nur so, finde ich das fast am schönsten ^^

Poppys aufmarsch beim Training fand ich echt genial^^ es sind solche Kleinigkeiten die ihr einbaut, das alles so schön vorstellbar wird, ohne abbrüche.

gefüllte Ballons mit farbe…das hab ich auch schon gemacht, heitert echt auf ^^

ich find echt mitreissend, wie ihr harry Zwiespalt beschrieben habt, einerseits war er selbst in seinen zweifelb verstrickt und fühlt sich deswegen schlecht und andererseits, ist er sich doch so sicher in draco und vertaut ihm…

das meinte ich nmit nerven, mein gott, ron kann doch nicht ernsthaft darauf herum reiten, das dray bei der Beerdigung seiner mutter war…U.U ihr macht mich fertig…*seufz*

blaise…blaise…ihr macht mich schier wahnsinnig, bei euch weis man einfach nicht woran man ist. in dem einen momnet ist man sich so sicher und im nächsten habt ihr alles wieder auf den kopf gestellt, mit nur einem satz, einer einzigen Bemerkung…-_-’
ich weis einfach nicht was ich glauben soll…gott ist das anstrengend, wenn man so von einer geschichte mitgenommen wird…^^’

sorry, aber die ohrfeige, war einfach nur Hammer…danke!
und vielen dank, er hats begriffen…nein, ich will nicht ungerecht sein, ich versteh ron ja wirklich, aber… das ist alles so furchtbar nervenaufreibend und zu allem überfluss habe ich nicht das gefühl, das ihr vorhabt es etwas ruhiger werden zu lassen…wohl eher im Gegenteil…U.U
ich freu mich schon auf den Herzschmerz…*seufz* (aber wer sagt das ich das auch so nah an mich ran lasen soll…unverbesserlich eben)

also, mal ganz im ernst, ich weis nichts davon das ich hellseherische Fähigkeiten hätte, aber ohne zu schwindeln, als draco das verita genommen hat, dachte ich noch, die Zwillinge! und tada, da sind sie..^_^

also ich finde einen beschämten draco ja auch so was von herrlich…O_O *kicher*

so, alles in allem einfach wieder fantastisch…^^ ich bin immer total begeistert wenn es weiter geht und was ihr euch ausgedacht habt. ihr habt wirklich eine schöne Fantasie und setzt sie so wunderbar um…^^
wir lesen uns sicher bald wieder
lg
des



Von: abgemeldet
2008-10-17T16:10:41+00:00 17.10.2008 18:10
Q_Q Blaise-kun... ach wie traurig. Ich hab seinen Schmerz echt mitgefühlt. Warum lieben die eigentlich alle Draco? Harry, Pansy, Blaise... wehe die beiden andern am Ende auch noch *knurr*

^-^ Aber die Zwillinge sind soo klasse! Ich liebe sie. Beide. Von ganzem Herzen. Nervt die beiden ruhig! Nervt alle. Ich liebe euch!


Von:  Chiron
2008-10-17T13:45:18+00:00 17.10.2008 15:45
Oh wow..
Super Kapi..
Fred und George nerven ganz schön..
Zum Thema Veritaserum.. Da bin ich immer etwas voreingenommen, denn auf JKRs Seite hat sie geschrieben, dass das Serum nur wirkt, wenn derjenige der es zu sich nimmt, nicht weiß, dass er es zu sich genommen hat.. So wie Barty Crouch junior.. Drum konnte Sirius seine Unschuld nicht mit dem Serum bezeugen..^^
Aber das wissen die wenigsten..
Ich hoffe, dass Rons Misstrauen was Draco angeht beseitigt ist.. Blaise dagegen macht mir echt sorgen.. Der ist garantiert in Draco verliebt.. Sein Benehmen lässt nichts anderes mehr zu..
Bin neugierig, wie es weitergeht..^^
Von: abgemeldet
2008-10-17T13:08:37+00:00 17.10.2008 15:08
die beiden sind ja so süssssssss......
diese "aufsteh-Szene" fand ich wirklich gut...
und Draco als Schnulzenkönig^^

(Ich habe zwar den Anfang noch nicht gelesen...ich werde es sofort Nachhholen^^.....trotdem finde ich diesen kappi gut!)

LG

otohime_cherry^^


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