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Diamonds and Rust

Manche Dinge sind für die Ewigkeit und so dauerhaft wie Diamanten, während andere vom Rost der Zeit befallen werden und zerbröseln...
von

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Weggabelung

Titel: Diamonds and Rust
 

Kapitel: Begegnung 36: Weggabelung
 

Autoren: abranka und Shirokko
 

Pairing: Draco / Harry
 

Beschreibung: Die Fanfic spielt zeitlich nach dem 4. Buch, sprich hat Harry gerade die Begegnung bei der Auferstehung Voldemorts hinter sich. Die Ferien sind fast vorbei und er ist in der Winkelgasse, um auf seine Freunde zu warten, als er Draco sieht und sein Hass auf die Todesser ihn überwältigt. Es führt zu einer ganz neuen Erfahrung für den Blonden. In vielerlei Hinsicht…

Den Rest solltet ihr schon selbst lesen…
 

Warnung: Angst, Depri, Shonen-Ai, Kariesgefahr.

Leute, deckt euch ausreichend mit Zahnpasta und Klobürsten ein. Und mit Schokolade, sie soll angeblich gegen Schocks helfen… vielleicht hat auch noch einer die eine oder andere Flasche Rohrreiniger da.
 

Bemerkungen: Schuld an sämtlichen Logikfehlern sind die Protagonisten, die während des Schreibens allzu oft beschlossen haben, unsere Pläne zu durchkreuzen und getan haben, was sie wollten. Und nein, das ist keine Ausrede! *sich leicht wütend zu Harry und Draco umdreh und sie anfunkel* Nicht wahr? Hm, natürlich leugnen sie… Wie auch immer.

Für eventuell anfallende Zahnarztkosten übernehmen wir keine Verantwortung.

Edelkitsch garantiert.
 

Disclaimer: Äh… ja, die Leute aus Harry Potter gehören natürlich nicht uns. Sie gehören sich selbst oder vielleicht auch dieser Frau, die sich Joanne K. Rowling nennt.

Der Liedtextauszug ist in diesem Fall von ‚Bon Jovi - Blaze of Glory’ und ‚Toto – Wings of Time’.
 

Widmung: Unserer Freundschaft und dem einjährigen Jubiläum.
 

Begegnung 36:

Verschlungene Pfade
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

You ask about my consience

And I offer you my soul

You ask If I'll grow to be a wise man

Well I ask if I'll grow old

You ask me if I known love

And what it's like to sing songs in the rain

Well, I've seen love come

And I've seen it shot down

I've seen it die in vain

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Draco hatte die ganze Nacht über kein Auge zu getan. Und in diesem Falle war das keine freundliche Umschreibung der Tatsache, dass er wenig geschlafen hätte, sondern er hatte tatsächlich keine einzige Sekunde Schlaf gefunden. Er hatte nachgedacht, ständig Gedanken gewälzt. Immer wieder hatte er sich gefragt, wie es nun weitergehen sollte. Wie er sich verhalten sollte. Was er sagen sollte... Er hatte keine einzige Antwort gefunden.

Sein Kopf hämmerte, seine Augen brannten - vom Weinen und vom Schlafmangel - und er fühlte sich mehr tot als lebendig.

Vor rund einer Stunde hatte es zu dämmern begonnen und die ersten Sonnstrahlen fielen jetzt in das Zimmer. Er hatte den Kopf aufgestützt und betrachtete den Gryffindor.

Harrys Augen waren geschlossen. Die noch immer ein wenig geröteten Lider flackerten leicht, deuteten jedoch im Moment eher auf eine Tiefschlafphase als auf einen Traum hin. Die dunklen Wimpern bildeten einen faszinierenden Kontrast zu der blassen Haut um die Augen. Seine Wangen waren aufgrund der Wärme ebenfalls ein wenig gerötet. Die rosigen Lippen standen einen Spalt offen. Er atmete ruhig und tief. Und Draco fragte sich, wie viel von dieser Ruhe blanker Erschöpfung geschuldet war. Seine freie Hand ruhte auf Harrys Brust und spürte seinem Herzschlag nach.

Wahrscheinlich wäre es jetzt ein guter Zeitpunkt Harry zu wecken, damit sie noch vor dem Frühstück in ihre Häuser zurückkehren konnten und ihr Fehlen nicht so sehr auffiel. Oder es wäre ein guter Zeitpunkt, um zu verschwinden...

Doch beides wollte er nicht, hieß es doch, diesen Moment zu zerstören. Der Blonde wusste nicht, was danach kommen würde - und irgendwie hatte er auch etwas Angst davor - und somit wollte er diesen Augenblick solange auskosten, wie es noch ging.
 

~*~*~*~
 

Er fühlte sich beobachtet. Und sein erster Gedanke war: Déjà-vu! Himmel. Dieses Gefühl kam ihm dermaßen bekannt vor, dass er im ersten Moment nicht wusste, was es war. Aber… es war angenehm.

Die Erinnerung kam, als Harry die Augen öffnete und in graue Augen sah. Nur… im Gegensatz zum ersten Mal, sahen sie heute furchtbar aus. Gerötet, geschwollen… Das Herz zog sich ihm zu. Hatte er… versagt?

„Du… du hast geweint?“, fragte er leise, schuldbewusst. „Hast du schlecht geträumt?“
 

~*~*~*~
 

„Hm...“, gab Draco ebenso leise zurück, blickte nachdenklich in die grünen Augen. Der Moment war also vorbei... „Mach dir keine Gedanken.“

Er lächelte und strich Harry sanft über die Wange. War das jetzt zuviel? Seine Bewegung stockte einen Augenblick, dann bewegten sich seine Finger weiter. Aber er konnte nicht anders...
 

~*~*~*~
 

Harry seufzte und schloss die Augen wieder. Er fühlte sich matt, zerschlagen, ausgebrannt, matschig und müde. Dann begann er zu lächeln.

„Du stellst dir das so einfach vor.“, erwiderte er. „Du warst für mich da… und ich… kann dir das nicht zurückgeben, wenn du mir nicht…“

Seine Augen öffneten sich schlagartig. Draco erzählte ihm nicht, was war? Warum so plötzlich? Das hatte er gestern doch noch getan! Was hatte sich denn geändert? „Dray…co. Du bist nicht böse mit mir, oder?“
 

~*~*~*~
 

„Nein... Warum sollte ich?“ Ein weiches Lächeln lag auf seinen Lippen. „Wirklich nicht, Harry...“ Draco sprach den Namen behutsam aus, ganz bewusst. „Es gibt nichts, was du mir zurückgeben musst, okay? Du warst letzte Nacht für mich da, ich diese für dich...“

Er hatte das Gefühl Unsinn zu reden, sich in Worte zu flüchten, Normalität vorzugaukeln, wo er keine mehr empfand.
 

~*~*~*~
 

Harry musterte ihn kritisch, stemmte sich dann hoch und nickte leicht. „Okay…“ Er war nicht überzeugt. Gar nicht, aber wenn er das so sagte, dann hatte das sicher seinen Grund.

Ein kurzer Blick zur Wand und er stellte fest, dass seine Brille nicht mehr auf seiner Nase war. Wann und vor allem wo hatte er sie abgelegt? Er schaute sich suchend um, entdeckte sie am Boden. Sie war wohl runtergefallen. Schnell lehnte er sich vor und angelte danach, setzte sie auf und warf einen zweiten Blick zu der Uhr.

Halb sieben. Genug Zeit heute… um mal wieder unter die Dusche zu gehen. Vielleicht sollte er hierher umziehen. Und einfach eine Dusche mit einbauen, wenn er das nächste Mal hereinkam. Eine Toilette reichte eben nicht auf Dauer.

Und irgendwie… Er erhob sich, blickte dann auf Draco hinab. Die Stimmung war so komisch. Lag das an ihm?
 

~*~*~*~
 

Draco blieb liegen, sah Harry stumm zu, wie er aufstand. Er wollte nicht, dass er ging... Er wollte selbst nicht gehen. Und doch... war es das Beste.

Was ihn jedoch jetzt wirklich irritierte, war, dass Harry mit keiner Silbe auf seine Worte von gestern Nacht - es war eindeutig mehr Nacht als Abend gewesen, als er sie ausgesprochen hatte - zurückkam. Der Gryffindor hatte schon halb geschlafen und war vollkommen erschöpft gewesen... Konnte es sein, dass er sich tatsächlich nicht mehr erinnerte?

Draco setzte sich langsam auf und zog die Beine an. Was dann? Er selbst erinnerte sich ja...

„Heute sind wir zumindest nicht zu spät dran...“ Er lächelte und stand ebenfalls auf, streckte sich. Er fühlte sich wirklich beschissen. Er war zu lange wach gewesen und das merkte er jetzt nur allzu deutlich.
 

~*~*~*~
 

Zustimmend nickte Harry, schüttelte dann den Kopf. Das bildete er sich doch sicher mal wieder nur ein. Er bildete sich immer ein, was nicht war, wenn er Angst hatte, dass etwas nicht stimmte.

„Ich werde runter und duschen gehen. Und es wäre sinnvoll auch andere Sachen anzuziehen.“, sagte er, ging schon zur Tür. Sie würden sich im Unterricht gleich ja wieder sehen. Also war die Trennung nicht allzu schlimm… oder?

Nein, eigentlich nicht. Im Gegenteil. Er fühlte sich nicht willkommen hier. Irgendwas an der Atmosphäre... Aber das konnte nicht sein. Was war denn los mit ihm? Warum wollte er flüchten? Was sollte das?

Und plötzlich überkam ihn wirklich Angst. Hatte Draco etwas bemerkt gestern? Hatte er… das bemerkt?

„Draco. Wir treffen uns doch nach dem Quidditch-Training wieder hier, oder?“, fragte er. In seinen Augen flackerte es leicht. Er erwartete die Antwort auf die Frage, die hier mitschwang: Wusste er Bescheid über seine… Abnormalität? Wenn ja, dann würde er jetzt abwehren. Garantiert.
 

~*~*~*~
 

Draco hatte Harry stumm zugesehen und zugehört. Er fühlte sich so müde, so matt... und so elend hilflos. Er musste in Ruhe nachdenken, Ordnung in seine Gedanken bringen... Diese Nacht hatte ihm kein bisschen geholfen.

„Natürlich. Was denkst du denn?“ Er lächelte den Schwarzhaarigen zuversichtlich an. Zuversichtlicher, als er sich gerade fühlte. Sein Magen zog sich zusammen und er hatte das Gefühl, dass in ihm gerade alles vollkommen durcheinander stürzte. Die Müdigkeit machte es zusätzlich noch nicht gerade leichter. Er konnte ja noch nicht einmal mehr geradeaus denken...
 

~*~*~*~
 

Wieder sah Harry zweifelnd zu ihm hin, dann schüttelte er den Kopf. Nein, er wusste es nicht. Es war sehr beruhigend, das zu wissen.

„Du solltest den Unterricht ausfallen lassen und schlafen gehen. Wahlweise gleich bei Poppy auf der Krankenstation.“, erwiderte er. „Sonst schläfst du im Unterricht ein. Das macht einen schlechten Eindruck.“
 

~*~*~*~
 

„Hm... Klingt nach einer guten Idee.“ Dracos Lächeln wurde etwas schiefer. Und es kam ihm entgegen. Snape würde er in der ersten Stunde nicht ertragen können... Vor allem nicht mit diesem endlosen Chaos in seinem Kopf...

Verdammt, konnte mal bitte jemand diesen irren kleinen Mann ausschalten, der mit seinem Hammer offenbar begeistert in seinem Kopf herumhüpfte?
 

~*~*~*~
 

Die Worte brachten Harrys Lächeln zurück. Wenn Draco so vernünftig war, das zu tun, dann war er beruhigt.

„Na los.“ Er hielt ihm die Hand hin. Um die Uhrzeit war noch niemand auf den Gängen. „Ich bring dich hin, damit du nicht auf dem Weg in den Armen irgendeiner Rüstung einschläfst. Das wäre dann mal so richtig rufschädigend.“ Fröhlich grinste er ihn an.
 

~*~*~*~
 

Draco lachte leise. „Okay...“ Er warf sich seinen Umhang über und griff nach seiner Tasche, hängte sich diese über die Schulter. Dann trat er auf Harry zu und nahm vollkommen selbstverständlich dessen Hand. „Dann lass uns mal gehen...“

Eigentlich war der Krankenflügel jetzt der letzte Ort auf der Welt, wo er hingehen wollte. Der allerletzte...
 

~*~*~*~
 

Harry drückte ermunternd seine Hand. Irgendwie war jetzt wieder alles in Ordnung, oder? Das komische Gefühl von vorhin war verschwunden…

Dann musste er ihn noch einmal loslassen, weil er seine Sachen zusammenpacken musste, die er vorhin vor lauter Fluchtgedanken beinahe hätte liegen lassen, und ebenfalls seinen Umhang anziehen musste, nahm sie dann aber wieder und zog ihn mit sich.

Der Gang draußen war leer. Und absolut still. Dabei war es doch gar nicht mehr so früh... Er schlug die Richtung ein, wo die Krankenstation lag. Und die ganze Zeit über ließ er Dracos Hand nicht los. Es war ihm egal, ob das jemand sah. Der Schreck vorhin, dass möglicherweise etwas nicht stimmte, hatte ihn diesbezüglich sehr unvernünftig werden lassen.
 

~*~*~*~
 

Es war wirklich niedlich, wie Harry sich weigerte, seine Hand loszulassen. Er hatte offenbar sogar keine Angst davor, dass sie zusammen gesehen wurden... Und dieses ganze Verhalten, diese... Natürlichkeit im Umgang mit ihm, bestätigte Draco seinen Verdacht. Harry erinnerte sich wirklich nicht mehr.

Dennoch... Es war ihm nicht unangenehm, mit Harry Hand in Hand zu gehen. Im Gegenteil... Und das war wiederum verwirrend. War das wieder grausam? Aber er hatte es doch angeboten... Verdammt, er war jetzt wirklich vollends durcheinander.

Vor der Krankenstation hielt er inne. „Pomfrey wird mir den Kopf abreißen, dass ich schon wieder auf der Matte stehe...“ Er seufzte leise. Nein, dort wollte er wirklich nicht rein...
 

~*~*~*~
 

Harry blickte ihn zweifelnd an. „Warum?“, fragte er. „Weil du schon so oft da warst die letzten Tage? Mach dir keine Sorgen. Ich bin ständig da. Jedes Jahr am Ende, zwischendurch… sie meinte, sie könnte sich den Kalender danach ausrichten.“ Er lachte. „Ist doch schön, dass sie jetzt gleich von zwei Schülern daran erinnert wird, wann sie was zu tun hat und welches Datum voraussichtlich gerade sein muss.“
 

~*~*~*~
 

Draco musste lachen. „Ich hoffe, sie nimmt es so auf... Und ich hoffe, sie hat wirklich etwas Gutes gegen Kopfschmerzen. Mein Schädel explodiert gleich...“ Deswegen auch seine Benommenheit, seine Verwirrung. Ganz sicher. Sobald er klar sah, war wahrscheinlich alles wieder in Ordnung...

„Wir sehen uns später.“ Der Blonde lächelte und wuschelte Harry zum Abschied einmal durch den wirren Haarschopf und betrat dann die Krankenstation. Zu seinem Erstaunen wurde er von Madam Pomfrey sogar sehr freundlich begrüßt. „Was führt sie denn so früh hierher, Mr Malfoy?“, erkundigte sie sich freundlich.

„Kopfschmerzen...“ Er schnitt eine leichte Grimasse.

Die Medihexe nickte, aktivierte ihren Diagnosezauber und schüttelte den Kopf. „Ihre Kopfschmerzen sind kein Wunder. Sie haben keine Minute geschlafen. Sie sind völlig übernächtigt. Eigentlich sollte ich Sie ins Bett stecken.“

„Dann tun Sie es doch.“ Hoffnungsvoll blickte Draco die Krankenhexe an. Das würde einige seiner Probleme auf einen Schlag lösen...

„Mit Sicherheit nicht. Sie haben Unterricht. Daher...“ Sie zog ihren Zauberstab, drückte ihn an Dracos Schläfe und murmelte leise einige Worte. Sofort klarte sich sein Kopf und seine Müdigkeit ließ schlagartig nach.

„Und jetzt gehen Sie bitte zum Frühstück...“

„Danke.“ Draco nickte Pomfrey freundlich zu und ging wieder hinaus. Und jetzt? Verdammt, er konnte wieder klar denken.

Er lehnte sich gegen die nächstbeste Wand und schloss die Augen. Der blonde Slytherin atmete bemüht tief durch und versuchte seine Gedanken zu sortieren. Es sprachen gerade zwei sehr gute Gründe dagegen, heute zu Zaubertränke zu gehen... Erstens: Snape. Zweitens: Harry gegenüberzutreten, ehe er herausgefunden hatte, wie er sich ihm gegenüber benehmen würde. Und das hieß: blau machen. Aber zuvor würde er sich definitiv duschen gehen...

Mittlerweile waren nahezu alle Schüler beim Frühstück oder schon auf dem Weg in ihre Klassenräume und somit kam Draco kaum jemand entgegen. Ausgenommen natürlich Pucey und einige andere Sechstklässler, darunter auch Cassandra.

„Na, Malfoy, die Nacht wieder mal außerhalb geschlafen?“, höhnte der Jäger sofort.

„Fick dich, Pucey.“ Draco war noch nicht ganz an dem Trupp vorbei, als er sich gepackt fühlte und an der Wand wieder fand. „Ehe du auch nur den Mund aufmachst: Ich habe sehr beschissene Laune und ziehe dir problemlos alle Hauspunkte ab. Also pass auf, was du jetzt sagst.“ Seine grauen Augen fixierten den Älteren hasserfüllt.

Augenblicklich ließ dieser ihn los. „Memme. Versteckst dich hinter deinem dämlichen Abzeichen...“ Pucey spuckte vor ihm aus.

„Fick dich, Pucey.“ Draco wandte sich ab, ging weiter. Wow... So schnell konnte man diese Probleme also lösen... Musste er sich merken.

Niemand war mehr in dem Slytherinkerker. Gut... Wirklich gut so...

Draco stand eine halbe Stunde unter dem warmen Wasserstrahl und bewegte sich nicht. Er stand nur da und starrte ins Leere. Schließlich gab er sich einen Ruck, drehte das Wasser ab, trocknete sich ab und zog sich an. Dann ging er raus. Richtung Eulerei, nicht zu Zaubertränke. Dort angekommen, kritzelte Draco einen knappen Brief an Blaise. Es waren nur wenige Worte, doch sein Freund würde sie verstehen.

‚Ich muss mit dir reden. Dringend. Du findest mich bei der Weide.

Draco’

Er übergab den Brief einer der Schuleulen. Blaise würde ihn beim Mittagessen erhalten. Bis dahin... Langsam ging der Slytherin hinaus zu der Weide und lehnte sich gegen den Baumstamm. Er brauchte Blaise. Er brauchte ihn dringend... Er musste mit jemandem reden, jemandem, der irgendwie Licht in dieses Dunkel bringen und Ordnung in diesem Chaos schaffen konnte. Die Kopfschmerzen und die Müdigkeit waren zwar weg, aber er fühlte sich noch immer unglaublich beschissen und hilflos.

Du bist grausam.

Ich liebe dich.

Die Worte hallten wechselweise in seinen Gedanken nach, tobten umeinander, jagten sich. Er wusste nicht, was er tun oder denken sollte.

Der Blonde ließ sich ins Gras fallen. Die Zweige der Trauerweide versteckten ihn vor möglichen neugierigen Augen. Hier würde ihn kaum jemanden finden, kaum vermuten... Und jetzt würde er warten. Solange, bis Blaise kam.
 

~*~*~*~
 

Harry lächelte Draco nach, dann rannte er förmlich zurück, denn die Zeit wurde doch wieder knapp. Warum musste es immer so knapp sein?

Gerade als er durch das Portraitloch klettern wollte, kam ihm Hermione entgegen. Kurz blickte ihn das Mädchen erstaunt an, dann wurde ihr Blick enttäuscht. „Du bist schon wach?“

Er lachte. „Ist doch gut.“, antwortete er. „Ich muss unbedingt duschen, da…“ Er versummte, als er Dean auf sich zukommen sah. Und auch Hermione wandte sich um.

„Soso. Der Held hat sich entschieden, doch noch einmal zurück in den Gemeinschaftsraum zu kommen. Und es ist auch noch keiner sonst raus… Gut.“ Der Junge mit den schwarzen Haaren verschränkte die Arme vor der Brust. „Wir haben eine Ansage zu machen.“, begann er gewichtig. Offensichtlich hatte er sich zum Sprecher der Gryffindors gemacht.

Harry kletterte endgültig durch das Loch und als er sich aufrichtete, lächelte er Dean an, was diesen ganz kurz irritiert innehalten ließ. Was war los? Er wusste doch zweifellos, worum es ging, oder?

Hermione griff nach Harrys Arm.

„Wir haben beschlossen, dass deine Anwesenheit in unserem Haus eine Zumutung ist. Aber da wir dich kaum rauswerfen können, werden wir uns damit abfinden müssen, dass du existierst.“ Er schaute hinter sich, wo sich immer mehr Schüler sammelten und wie eine schweigende Mauer zu Harry und Hermione hinüber sahen. Warum lächelte Harry immer noch? „Keiner wird mehr mit dir reden.“, fuhr er fort, doch seine Stimme zitterte leicht vor Unsicherheit. Irgendwie hatte er grade Angst.

Was, wenn an den Gerüchten doch was dran war? Was, wenn er dann der nächste war, den Potter umbrachte? Als Harry sich leicht bewegte, wich er einen Schritt zurück. Verdammt. Warum musste er auch so überaus bescheuert sein und sich hier vor allen so aufspielen…? Hätte er doch Neville vorgeschickt, immerhin war der Vertrauensschüler.

Ein weiterer Blick über den Rücken gab ihm plötzlich Sicherheit. Sie standen doch alle auf seiner Seite. Und alle konnte der Pseudoheld ja auch nicht umbringen. Spätestens dann würde Dumbledore seine Falschheit erkennen! Das überlegene Grinsen wurde wieder breiter. „Wer es doch tut, der wird ebenfalls geschnitten. Davon sind Zwangsgespräche im Unterricht ausgeschlossen. Und weil wir dich ebenfalls nicht aus der Quidditchmannschaft schmeißen können, ist es den Leuten dort auch gestattet mit dir zu sprechen. Ansonsten…“

Er erstarrte, als Harry sich von Hermiones Arm losmachte, sie kurz anlächelte und dann an ihm vorbeiging. Dann kochte Wut in ihm hoch. „Ignorier mich nicht!“, schrie er und packte ihn am Arm.

Harrys Lächeln war so freundlich, dass ihm direkt eine Gänsehaut über den Rücken kroch. Und seine Augen… Sie waren so kalt. So unglaublich kalt. „Ich habe keine Zeit für Menschen, die versuchen, meine Aufmerksamkeit damit zu erlangen, dass sie behaupten, mich ignorieren zu wollen. Laber hier nicht rum, sondern tu, was du so großspurig angekündigt hast, und lass mir meine Ruhe. Ich muss unter die Dusche.“ Damit wandte er sich ab und schritt einfach durch die zurückweichende Menge. Lavender zuckte direkt zurück, als er sie passierte.

Hermione nutzte die Gelegenheit der absoluten Verblüffung, um zu flüchten. Das konnte sie nicht ertragen. Sie konnte diese Worte nicht ertragen! Das konnte er doch nicht tun! Es konnte ihn doch nicht kalt lassen! Das ging doch nicht! Er konnte dieses… Gefühl der Einsamkeit doch nicht in sich hineinfressen! Daran würde er zerbrechen!

Ihre hastigen Schritte führten sie in die große Halle. Sie musste das den Lehrern erzählen! Und wo waren die um diese Uhrzeit? Beim Frühstück! Sie musste mit ihnen reden! Sie mussten diesen Wahnsinn beenden!

Doch als sie den Raum erreichte, konnte sie es nicht mehr. Sie saßen so erhaben da oben, etwas über den Schülern, waren so tief in ihre Gespräche vertieft, dass sie sich vorkam, als würden sie sie anklagen. Wie vor einem Gericht!

Zitternd wanderten ihre Augen zum Slytherintisch. Der Gryffindortisch war leer. Aber vielleicht war ja Pansy da? Aber um die Uhrzeit war so gut wie keiner in der Großen Halle. Auch Pansy nicht. Wahrscheinlich wartete die auch auf Draco…
 

~*~*~*~
 

Pansy trat wenig später in die Große Halle. Blaise hatte ihr zwar gesagt, dass Draco nicht im Schlafsaal war, aber sie hatte im Gemeinschaftsraum eine Weile gewartet, dann jedoch eingesehen, dass das vollkommen sinnlos war. Es brachte nichts, auf Draco zu warten. In keinerlei Hinsicht... Sie seufzte leise.

Dann hob sie den Kopf und entdeckte Hermione. Das Gryffindormädchen sah vollkommen fertig aus.

Pansy trat zu ihr hinüber, nahm sie in den Arm, ungeachtet der Tatsache, dass an dem Slytherintisch genügend Schüler saßen, die ihr das ankreiden würden. Es war ihr gleich.

„Hey... Was ist passiert?“
 

~*~*~*~
 

Hermione schrak zusammen, doch dann lehnte sie sich zitternd gegen sie. „Harry…“, flüsterte sie tonlos, noch immer fassungslos. „Pansy… es ist ihm völlig gleichgültig, was sie mit ihm machen! Es kümmert ihn nicht. Er… Er ist wie Draco früher! Kalt. So… so unendlich weit weg!“

Sie drückte die Freundin an sich und Gemurmel wurde laut in der Großen Halle.
 

~*~*~*~
 

Pansy zog Hermione bestimmt mit sich nach draußen. Es war wahrscheinlich keine besonders gute Idee, sich den vielen Leuten hier drin auszusetzen.

„Ganz ruhig, Mione... Ganz ruhig... Was würde passieren, wenn Harry sich über sie aufregt? Sie würden gewinnen... Und das kann er nicht zulassen... Wenn er seine Maske ihnen gegenüber fallen lässt... Was wäre dann? So kommen sie nicht an ihn ran und das ist gut.“ Sie schob Hermione in einen Seitengang und wiegte sie dort sanft hin und her.

„Du kommst doch an ihn heran, nicht wahr? Nur das ist wichtig... Die anderen sind egal...“
 

~*~*~*~
 

„Aber…“ Hermione sah sie an, dann brach sie endgültig zusammen, ging einfach in die Knie. „Pansy. Du kennst ihn. Er war nie so. Er war sauer, wenn er sauer war, hat getobt und geschrieen, er hat gesagt, was er dachte, wenn er mit etwas nicht einverstanden war… Er hat sich geändert!“ Sie schluckte und schüttelte den Kopf, zog Pansy dann an sich. „Ich erkenn ihn nicht wieder. Weißt du, was er zu Dean gesagt hat? Er hat ihn aufgefordert, dass er nicht mehr mit ihm spricht! Er gießt immer noch Öl ins Feuer! Immer noch mehr…“
 

~*~*~*~
 

„Hermione...“ Pansy ging mit dem anderen Mädchen auf die Knie, strich ihm über das Haar. „Lass ihn... Er hat seit Anfang des Schuljahres mit diesen Anfeindungen zu kämpfen. Er braucht diesen Schutzpanzer. Er zerbricht sonst... Wenn er das alles an sich heranlassen würde... Was wäre dann? Wäre dann alles besser?“
 

~*~*~*~
 

Hermione schüttelte den Kopf und schluckte tapfer die Tränen hinunter. „Du hast ja Recht.“, flüsterte sie. „Aber trotzdem… Wäre Ron doch nur da. Er weiß immer, was dann zu tun ist. Er steht im näher als ich. Viel näher…“

Sie strich sich die braunen Locken zurück, dann drückte sie ihre Tasche an sich. „Aber es wird alles besser. Ich werde eine Möglichkeit finden, mit denen zu sprechen, die Harry von sich stößt, damit es ihnen nicht geht wie mir! Verlass dich drauf!“ Entschlossen knurrte sie einmal, dann blickte sie sie an. „Danke, Pansy. Jetzt geht es mir schon viel besser!“
 

~*~*~*~
 

Pansy lächelte leicht. „So will ich dich sehen. Entschlossen und kampfbereit. Und jetzt nehmen wir am besten den Kampf gegen Zaubertränke auf.“ Sie seufzte und lachte gleichzeitig. „Es wird Zeit...“

Sie hakte sich bei Hermione unter. „Lass uns zusammen hingehen.“
 

~*~*~*~
 

„Ja.“ Sie sprang auf, zog Pansy am Arm mit hinauf und so machten sie sich auf den Weg. Auf halber Strecke begegneten sie einem noch tropfenden Harry, der sich beeilte, nicht zu spät zu kommen. Als er sie sah, war er Sekunden irritiert, doch dann lachte er, grinste breit und kam zu ihnen. „Darf ich?“, fragte er und bot Hermione seinen Arm an, begrüßte Pansy mit einem freundlichen Nicken und zu dritt betraten sie den Klassenraum.
 

~*~*~*~
 

Eisige Stille empfing die drei Eintretenden vonseiten der Gryffindors. Hasserfüllte und ängstliche Blicke wurden dem seltsamen Trio zugeworfen. Von Slytherinseite dagegen...

„Verräterin!“

„Sympathisantin!“

Das waren noch die harmlosesten Worte. Pansy schmetterte sie mit kühler Miene ab. Ihr waren diese Leute egal. Jetzt hatten Millicent und Sally-Ann wenigstens noch etwas mehr, worüber sie herziehen konnten. Sie hatte begriffen, welche Menschen wichtig waren und welche nicht.

Blaise warf den dreien ein Lächeln zu, machte sich als einziger der Slytherins frei von der Verurteilung und stellte sich somit deutlich auf ihre Seite.

Was Pansy jedoch einen Augenblick in der Bewegung stocken ließ, war der Umstand, dass Draco nicht da war... Ihre Augen huschten zu Blaise, fingen von dort aber nur ein Schulterzucken auf.
 

~*~*~*~
 

Auch Harry blickte Blaise an, doch er lächelte nur und schüttelte beruhigend den Kopf. Er wusste ja, dass Draco auf der Krankenstation war - oder besser: Er ging davon aus.

Mit einem letzten Druck gegen ihren Arm ließ er Hermione los und setzte sich dann nach ganz vorne. Die Worte waren nicht verebbt. Man stellte Vermutungen an, zischte sich böse Dinge zu. Und Harry stellte mit Genugtuung fest, dass alle Gryffindors in ihrem Vorhaben, seine Anwesenheit zu leugnen, gnadenlos scheiterten.

Dann kam Snape, ging kurz die Anwesenheit durch, zuckte nicht mal, als er Draco nicht sah. Er würde später nachfragen, denn niemand hatte ihm gesagt, dass er fehlen würde. Kurz teilte er ihnen ihren Arbeitsauftrag zu, dann erwartete er absolute Stille, denn er würde ihre Arbeit heute für einen Vergleich ihrer Leistungen nutzen. Dass Draco nicht anwesend war, störte ihn nicht. Im Gegenteil. Er war gut, das musste er nicht beweisen. Und neben Harry würde er doch nur wieder versagen.

Harry war gut. Heute machte er nicht einen Fehler. Ganz ruhig tat er, was Draco ihm vor zwei Wochen beigebracht hatte. Einmal hätte er fast etwas übersehen, aber bevor er das Wasserkraut hineintun konnte, ohne es zu schneiden, hielt er kurz inne und überlegte, dann war es wieder in Ordnung.

Neville jagte wie gewohnt alles in die Luft und auch sonst war alles wie immer. Hermione war als erste fertig, weil Draco nicht da war, um sie zu übertrumpfen, und seltsamerweise war auch Pansy recht bald fertig, während Blaise der Gryffindorbestschülerin fast das Wasser hätte reichen können.

Und als die Stunde vorbei war, fielen dem schwarzhaarigen Lehrer fast die Augen aus dem Kopf, als Harry lächelnd aufstand und zu Hermione und Pansy hinüberging, beide erleichtert ansah und dann seelenruhig fragte, wie es gelaufen war.
 

~*~*~*~
 

Blaise war unruhig. Zwar lief heute alles wie geschmiert, aber dass Draco nicht da war, störte ihn und machte ihn nervös. Er war froh, als die Stunde endlich aus war.

Sofort gesellte er sich zu Hermione, Pansy und Harry und machte damit nebenbei sofort deutlich auf wessen Seite er stand. „Wo zum Merlin ist Draco?“ Man sah ihm nur allzu deutlich an, dass er sich wirklich Sorgen machte. Pansy zuckte hilflos mit den Schultern.

„Ich weiß nicht... Weißt du es, Harry?“, wandte sie sich hoffnungsvoll an den Gryffindor.
 

~*~*~*~
 

„Der ist auf der Krankenstation. Hatte Kopfweh, weil er nicht geschlafen hat.“, gab er Auskunft. „Keine Sorge. Wahrscheinlich schläft er jetzt.“

Hermione nickte freundlich. Jetzt würde sicher auch Pansy lockerer sein. „Jetzt aber los.“, sagte sie. „Sonst kommen wir zu spät zu Tonks!“

Sofort war Harry aufmerksam. Stimmte ja. Sie würden jetzt bei Tonks sein. Ob Sirius seinen Brief beantwortet hatte? Er legte einen Arm um Blaise und einen um Hermione und schob sie vorwärts. „Schnell!“, bestimmte er. „Bevor der da explodiert!“ Und ein kurzes Nicken in Richtung Snape machte deutlich, wen er meinte. Der Giftmischer starrte sie an, als könnte er so ihre Gedanken lesen. Und dummerweise… konnte er das ja sogar…
 

~*~*~*~
 

„Okay...“ Blaise lächelte erleichtert. „Möchte ich wissen, warum er nicht geschlafen hat?“, erkundigte er sich daraufhin.

Pansy gab ihm einen harten Stoß in die Rippen und blickte ihn vorwurfsvoll an. Diese Bemerkung war doch voll daneben!
 

~*~*~*~
 

Harrys Lächeln verschwand. Er hatte die Spitze nicht gesehen. „Ich weiß es nicht.“, antwortete er wahrheitsgemäß. „Er meinte nur, ich solle mir keine Sorgen machen… Er hat es mir nicht gesagt.“ Und man konnte hören, dass es ihm wehtat.
 

~*~*~*~
 

„Das finde ich jetzt beunruhigend...“, murmelte Blaise und legte die Stirn in Falten.

Pansy nickte widerwillig. Da hatte er Recht. Wenn Draco noch nicht einmal mit Harry sprach... Sie warf Blaise einen nachdenklichen Blick zu.
 

~*~*~*~
 

Sie gingen hinaus. „Nein, im Ernst.“ Harry warf noch einen Blick nach hinten, bevor die Tür ins Schloss fiel. Sie waren die ersten, die gingen. Dabei war die Stunde schon seit drei Minuten vorbei… Hatte sie wohl schlimm getroffen, dass sich die feindliche Tradition zwischen den Häusern auflöste… Schön.

Er konzentrierte sich wieder auf die drei Freunde. „Gestern war noch alles in Ordnung. Er hat… mit mir geredet. Aber jetzt…“ Sein Blick senkte sich zu Boden und er ließ sowohl Hermione als auch Blaise los. „Heute Morgen meinte er nur: Mach dir keine Gedanken… Was denkt er denn? Natürlich mach ich mir Gedanken!“

Unwillkürlich lenkte er Blaise nach rechts, während Hermione das gleiche mit Pansy machte. Ein Geheimgang, den sie dank der Karte kannten. So waren sie schneller da…
 

~*~*~*~
 

„Ich hasse es, wenn er das sagt. Mach dir keine Gedanken. Als wenn man die abschalten könnte.“ Blaise verdrehte die Augen. Er hatte kaum bemerkt, dass Harry ihn in einen Geheimgang gelotst hatte. „Man sollte meinen, dass er mittlerweile gemerkt hat, dass man dann weiß, dass etwas nicht in Ordnung ist. Aber nein... Er bleibt bei der Überzeugung, dass man sich dann auch keine Gedanken macht. Dass man sich am besten nie um ihn Gedanken macht.“ Der schwarzhaarige Slytherin verdrehte die Augen.

Pansy verkniff sich mühsam ein Lachen. Wenn Blaise so sprach... Er konnte das herrlich dramatisch und gab damit dem ernsten Thema irgendwie eine komische Note...
 

~*~*~*~
 

Harry lachte tatsächlich. Und auch Hermione entwischte ein Glucksen. „Ich hab es ihm gesagt!“, erklärte er dann wieder ernst. „Ich meine, dass ich es nicht abstellen kann… Aber irgendwie hab ich vergessen, auf die Antwort zu warten…“ Seine Augen wanderten in die Ferne. Da vorne war die Tür, die hinter dem Ritter versteckt war, der immer Messer und Gabel bereithielt. Diese Rüstung war unglaublich dick, sodass der Gang nicht unbedingt auffiel, wenn man da rauskam.

Er schob sie auf, weil Hermione das aus Kraftgründen nicht konnte und die anderen beiden nicht wussten, wie es ging, hielt sie für die anderen offen, bis sie hindurch waren. „Es kam etwas wichtigeres dazwischen…“ Er seufzte.
 

~*~*~*~
 

„Du hast dich ablenken lassen...“ Blaise schüttelte leicht den Kopf, trat wie selbstverständlich aus dem Geheimgang heraus. „Bei ihm muss man immer am Ball bleiben. Wie beim Quidditch. Ein Moment der Unachtsamkeit bestraft er durch entwischen...“ Er seufzte. „Ich glaube, es gibt kaum jemanden, der so verdreht und kompliziert ist...“

Pansy lachte leise. „Da sagst du was Wahres...“
 

~*~*~*~
 

„Er ist nicht kompliziert.“, sagte Harry wie aus der Pistole geschossen. „Er ist auch nicht verdreht! Er ist nur verwirrt! Dann ist es normal, wenn man nicht ganz auf dem Damm ist!“

Hermione lachte und knuffte ihn in die Seite. „Das kannst auch nur du sagen.“, meinte sie und dirigierte die Gruppe schnell nach links. Gekonnt ignorierten sie die Gruppe Hufflepuffs, die ihnen mit offenen Mündern hinterher starrten, genau wie die Gruppe Gryffindorerstklässler. „Der und nicht verdreht…“

„Ist er nicht.“, schmollte Harry.
 

~*~*~*~
 

„Doch, ist er!“, erwiderten Blaise und Pansy wie aus einem Mund.

„Weißt du... Deine Beziehung zu Draco ist wirklich etwas Besonderes, aber... Wir kennen ihn beide ein wenig länger und glaub mir: Er ist verdreht und kompliziert. Die Seite wirst du auch noch kennen lernen.“ Blaise legte Harry die Hand auf den Arm, ignorierte schlichtweg sämtliche Schüler, denen gerade die Kinnladen runter gingen. „Und glaub mir, dann wirst du stark sein müssen, wenn dir die Freundschaft wirklich wichtig ist. Er hat eine Art manchmal... Da stellt er einen vollkommen auf die Probe, ohne dass es eigentlich beabsichtigt.“
 

~*~*~*~
 

Harry maß ihn mit einem Blick. Irgendwie… hatte er das Gefühl, dass der andere aus Erfahrung sprach. Und das stimmte ja auch.

„Ich muss mich bei dir auch entschuldigen.“, sagte er leise, blickte zu Boden. „Weil ich ihn dir wegnehme.“ Er musste an Dracos Worte denken. Er hatte gesagt, Blaise sei eifersüchtig, weil er seine Freundschaft bedroht sah… oder so ähnlich.
 

~*~*~*~
 

Blaise lachte leise. „Du hast wirklich ein Herz aus Gold.“ Seine Hand ruhte noch immer auf Harrys Arm und nun verstärkte er ein wenig den Druck, um dem Gryffindor zu signalisieren, dass alles in Ordnung war. „Du nimmst ihn mir nicht weg. Draco geht selbst dorthin, wohin er will... Und wenn er bei dir findet, was ich ihm nicht geben kann, dann ist das gut so.“ Er lächelte und stupste Harry leicht in die Seite. „Und jetzt mach kein so trauriges Gesicht. Vielleicht bin ich manchmal eifersüchtig, ja, aber ich weiß, dass du ihm gut tust. Und das ist es, worauf es ankommt.“
 

~*~*~*~
 

Harry zog die Nase kraus. „Ihr beide lauft wie ein Uhrwerk.“, sagte er und blickte Blaise und Pansy an. „Ihr sagt genau die gleichen Sachen!“ Dann lachte er. „Ist aber gut. Ich werde egoistisch sein, was ihn betrifft.“

Hermione gab ihm eine liebvolle Kopfnuss. „Wird auch langsam Zeit, dass du so was wie Egoismus entwickelst!“, sagte sie.

Und dann waren sie da. Im Klassenraum für Verteidigung gegen die Dunklen Künste.

Das Mädchen mit den braunen Locken blieb unschlüssig in der ersten Reihe stehen, während Harry sich schon setzte. Sie waren die ersten. „Was haltet ihr von einem Platzwechsel? Wir sitzen zu weit auseinander. Wenn wir wirklich stark sein müssen, ist es nicht gerade gut, wenn wir so aufgespaltet sind.“ Eine leise Angst drang durch ihre Stimme. Wahrscheinlich war sie die einzige, die wirklich unter dieser Entwicklung der Dinge litt.
 

~*~*~*~
 

Pansy verzog minimal den Mund, sagte aber nichts. So langsam hatte sie das Gefühl, dass es eh nichts brachte, um Draco zu kämpfen... Der Kampf war eh schon entschieden. Entweder dadurch, dass Draco keine Wahl traf, oder dadurch, dass er sie schon längst für Harry getroffen hatte...

„Du meinst, wir sollten aufrücken? Warum nicht.“ Pansy grinste. „Schaden kann es definitiv nicht.“ Sie eroberte den Platz neben Hermione.

Blaise lachte nur und ließ sich in der Reihe dahinter nieder, dann wurde er ernst. „Harry, meinst du, Draco ist wenigstens zum Nachmittagsunterricht wieder da?“ Ihn ließ diese Sache einfach nicht los. Irgendetwas stimmte mit dem Blonden nicht...
 

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Dieser hatte sich halb zu ihnen umgedreht, blickte den Schwarzhaarigen jetzt an. „Ich kann es dir nicht sagen. Mme Pomfrey ist in dieser Hinsicht unberechenbar…“ Er starrte zur Tür, durch die gerade Lavender kam, gefolgt von allen anderen Gryffindors. Die Blicke gingen an ihm vorbei - und er starrte einfach durch sie hindurch, als wären sie nicht da.

„Ich bin mir nicht mal sicher, ob es gut wäre, wenn er sich uns anschließt.“, sagte er. „Das könnte zu massiven Problemen führen. Vielleicht… wäre es besser… vielleicht wird er sich auch von… uns fernhalten… offiziell zumindest.“

Dann wandte sich sein Blick noch mehr nach innen. „Wir haben einen großen Fehler gemacht, Blaise.“ Es ging ihm gerade auf. Und er wurde leichenblass. „Wenn du jetzt bei uns bist, dann wird er nicht einmal mehr dich haben…“ Draco würde zugrunde gehen! Wenn es nicht schon längst zu spät war. Denn es war doch offiziell bekannt, dass Draco mit Blaise und Pansy befreundet war… Da konnten sie sich doch wohl ausmalen, dass er auch mit zu ihnen gehörte…

„Er wird ihn umbringen…“ Seine Worte waren wie apathisch. Malfoy Senior… Draco hatte es ihm gesagt. Malfoy Senior würde ihn umbringen, wenn er je davon erfuhr. Und wie er ihn kannte, wusste er es längst.
 

~*~*~*~
 

„Was zum Merlin...“ Dann verstand Blaise. Dracos Vater. Er schloss die Augen. „Verdammt... Wir waren zu sorglos.“

Pansy legte Harry die Hand auf die Schulter. Auch sie hatte verstanden. „Er wird hier nicht an ihn rankommen... Und... für seine Zukunft ist es definitiv besser, wenn er nicht mehr nach Hause zurückgeht...“ Ihre Worte klangen selbst in ihren eigenen Ohren hart und doch... trafen sie den Kern. Es war die reine Wahrheit. Für Draco würde es besser sein, mit dieser Familie nichts mehr zu tun zu haben.
 

~*~*~*~
 

„Ihr habt ja keine Ahnung!“, fuhr Harry auf und schoss in die Höhe. „Er war hier! Er kam ohne Probleme an ihn ran! Einfach so! Er ist hier reinspaziert und hat ihn aus dem Unterricht holen lassen! Keine Sorgen? Ich mache mir Sorgen!“

Tonks kam in den Raum und warf ihm einen irritierten Blick zu. Und Harry schickte ihr einen so verzweifelten Blick, dass sie unwillkürlich ihr Lächeln verlor. Wenn er so schaute… Was war nur passiert? Das letzte Mal, als ein solcher Blick sie getroffen hatte, war er in Sorge um Draco gewesen…

Sie ließ Harry sich setzten, der seinen Kopf auf den Tisch donnerte. Gleich mehrere Male. Hermione, hielt ihn beim fünften Mal davon ab, dann lag er da und starrte mit leerem Blick vor sich hin. Er musste mit Dumbledore sprechen! Unbedingt! Warum hatte er ihn nicht gewarnt? Warum dieses Lächeln, dass er ihm freie Hand ließ? Er hatte alles noch viel schlimmer gemacht!

„Mione?“ Seine Stimme erklang leise aus seinen Haaren hervor. „Du musst einen Spruch finden, der ihn davon abhält zu seinem Vater zu gehen! Du musst einen finden, der ihn warnt, wenn er kommt… der mich warnt, wenn er kommt… oder beide… Er darf nicht zu ihm…“

Das Mädchen nickte, dann musste sie nach vorn. Sie hatte das unglaubliche Glück gegen Sally-Anne Perks zu kämpfen. Und Harry wusste in dem Moment, wo er ihren Blick auffing, dass das niemals gut gehen würde. Sally-Anne nahm es seiner Freundin übel, dass sie jetzt mit Leuten aus ihrem Haus befreundet war und sie offensichtlich auf die falsche Seite gelenkt hatte.

Er lag mit seiner Prognose richtig. Hermione konnte nicht kämpfen. Sie war vielleicht gut in der Schule und konnte die Sprüche alle, aber ihr fehlte alles, was man für ein Duell brauchte. Reaktionsfähigkeit, die Gabe, aus dem Bauch heraus ohne Planung anzugreifen… Sie brauchte zu lange für alles… rechnete zu viel, wie er wusste.

Und dennoch bekam sie wirklich ein paar grandiose Blocks hin, bevor der Cuspis Terror sie traf. Die kleinen, fiesen Nadeln bohrten sich tief in ihre Haut, dass sie aufschrie und zu Boden ging.

Wortlos stand Harry auf, bevor irgendjemand auch nur reagieren konnte, nahm behutsam ihren Ellbogen und zog sie hoch. Ohne Tonks um Erlaubnis zu fragen, führte er sie hinaus, ignorierte das kaum unterdrückte Gelächter der Gryffindors. Die Lehrerin blickte ihnen mit nachdenklichem Blick hinterher.

Mme Pomfrey war nur gelinde überrascht, ihn zu sehen, und unnatürlich erleichtert, dass es diesmal nicht ihn erwischt hatte. Mit einem kurzen Nicken bedeutete sie der schluchzenden Hermione in das Zimmer zu gehen, Harry musste draußen bleiben.

„Warten Sie!“, rief er, als sie verschwinden wollte. „Können Sie mir sagen, ob es Draco besser geht?“

Sie hob eine Augenbraue. „Er ist längst nicht mehr hier, Mr Potter. Mr Malfoy bekam von mir nur einen Zauber und ist dann zum Unterricht. Oder anscheinend auch nicht. Gehen Sie zurück. Ich schicke Ihnen Miss Granger nach, wenn ich sie behandelt hab.“ Sie lächelte. „Machen Sie nicht so ein Gesicht. Das ist in Sekundenschnelle behoben!“ Damit drehte sie sich um und die Tür schloss sich mit einem leisen Klick.

Harry lehnte sich gegen die Tür. Die Blässe hatte sich vertieft.

Es war etwas überhaupt nicht in Ordnung mit Draco. Ganz und gar nicht! Warum war er nicht gekommen? Warum schwänzte er den Unterricht? War das Gefühl heute Morgen vielleicht doch nicht von ungefähr gekommen? Lag es vielleicht an ihm? Oder an dem Traum, den er gehabt hatte? Aber warum hatte er dann nicht mit ihm geredet? Warum hatte er es ihm nicht gesagt? Das war doch…

Der Schwarzhaarige vergrub sein Gesicht in seinen Armen, rutschte an dem kühlen Holz hinab und kauerte sich ganz klein zusammen. Er begann zu ahnen, was Blaise gemeint hatte. Dass er stark sein musste, wenn er diese Freundschaft erhalten wollte. Dass er auf die Probe gestellt wurde… Aber warum? Was hatte er denn falsch gemacht?

Es tat weh. Es tat wirklich unendlich weh.

Als er schließlich soviel Fassung gesammelt hatte, dass er wieder stehen konnte, ohne dass seine Knie dabei einzuknicken drohten, ging er zurück, wie Pomfrey gesagt hatte. Am liebsten wäre er Draco suchen gegangen, aber er spürte irgendwie, dass es falsch wäre. Vielleicht… vielleicht brauchte Draco Abstand…?

Der Gedanke machte es nicht besser… Wenn er dafür sogar den Unterricht schwänzte… Er war traurig und enttäuscht. Doch bevor er den Klassenraum wieder betrat, fuhr er seine Maske hoch. Ganz bewusst diesmal. Er lächelte Tonks entschuldigend entgegen, dann setzte er sich auf seinen Platz und lehnte sich, wie es schien, beruhigt und zufrieden zurück. Alles Fassade. Aber man glaubte ihm. Die Wortfetzen, die er hörte, bewiesen es ihm, denn man bedauerte zutiefst, dass es Hermione offensichtlich nicht schwerer erwischt hatte.
 

~*~*~*~
 

Pansy hatte nur mit Mühe einen leisen Aufschrei unterdrücken können, als Hermione verletzt zu Boden ging.

Das nächste Duell fochten Blaise und Theodor Nott aus. Und Nott lernte, dass Blaise keine halben Sachen machte. Der schwarzhaarige Slytherin mochte vielleicht nicht der beste Duellant sein und einem Harry Potter noch lange nicht das Wasser reichen können, aber er war schnell und er meinte es ernst. Er fing Notts Zauberstab auf, nickte Tonks knapp zu und warf den Stab wieder zurück. Fertig.

Die Stunde war bald nach Harrys Rückkehr zu Ende.

Die Slytherins warfen dem seltsamen Trio, das nunmehr aus zwei Slytherins und einem Gryffindor bestand, noch einige böse Blicke zu, doch diese wurden geflissentlich ignoriert.

„Wie geht es Hermione?“, erkundigte sich Pansy besorgt.
 

~*~*~*~
 

„Sie wird gleich kommen. Poppy sagte, dass sie…“

„Harry?“

Der Junge wandte sich zu Tonks um und nickte kurz, um ihr zu signalisieren, dass er gleich kommen würde, lächelte ihr entgegen, was von ihr erwidert wurde. Sie hatte die ganze Stunde über nicht einmal gelacht… jedenfalls nicht echt. Nur um sich nichts anmerken zu lassen, aber Harry hatte es trotzdem gemerkt.

Schnell blickte er Pansy und Blaise wieder an. „Mione kommt bald… und… Draco ist längst draußen.“ Er sagte die letzten Worte hastig, als müsste er sie wegwerfen, weil er es sonst nicht tun würde. „Er… ist längst draußen…“, wiederholte er leise und starrte auf den Boden.
 

~*~*~*~
 

Blaise schob die Unterlippe vor und biss dann nachdenklich auf ihr herum. „Irgendetwas ist da wohl wirklich nicht in Ordnung... Wenn er sich so zurückzieht...“ Er schüttelte den Kopf. „Willst du ihn suchen gehen?“

Pansy klinkte sich aus. „Ich gehe nach Mione sehen... Draco... würde mich jetzt sowieso nicht sehen wollen.“ Sie nahm Hermiones Sachen mit und verschwand. Blaise und Harry waren nun allein im Klassenraum.
 

~*~*~*~
 

Harry schüttelte den Kopf, als er Blaise wieder ansah. Dann lachte er hohl, falsch, was wohl keiner mitbekam. Übung machte den Meister… nicht wahr? Er ließ die Maske fallen. Blaise war sein Freund.

„Es liegt an mir.“, sagte er. „Heute Morgen war er so komisch. Als… wäre er böse auf mich. Er hat das zwar abgestritten, aber ich irre mich selten, wenn es darum geht…“ Er seufzte traurig, blickte zu Tonks, die still wartete. „Sag ihm einfach, dass… es mir Leid tut, ganz egal, was ich gemacht hab, ja?“
 

~*~*~*~
 

Es war gruselig, wie dieses Lächeln fiel. Blaise bemühte sich Harry optimistisch anzusehen, aber das misslang ein wenig. Irgendetwas war da wirklich nicht in Ordnung... „Wenn ich an ihn rankommen sollte... Aber ich glaube im Moment... will er alleine sein. Er wird sich melden, wenn er reden will...“

Blaise seufze leise. „Ich vermute mal, dass du nicht mit in die Große Halle kommst, oder?“
 

~*~*~*~
 

Harry schüttelte den Kopf und grinste. „Privatgespräch mit Tonks!“, erklärte er, klopfte dem Slytherin auf die Schulter. „Das ist wichtig für mich.“

Das stimmte. Es war wichtig. Trotzdem hätte er es für Draco jederzeit geschmissen. Es war schon erstaunlich, dass seine Gefühle für Draco stärker waren, als seine Rachepläne gegen die Todesser.
 

~*~*~*~
 

„Okay... Viel Spaß.“ Blaise grinste Harry zu. „Ich werde sehen, dass ich irgendwie aus Draco rausbekomme, was los ist...“ Er winkte dem Gryffindor noch zu und verließ den Klassenraum.

In der Großen Halle wichen Blaise am Slytherintisch alle aus, doch davon ließ sich dieser nicht beeindrucken. Sollten sie doch... Einige der Älteren setzen zu bösen Bemerkungen an, wurden jedoch von der Eulenpost unterbrochen.

Blaise stutzte, als eine der Eulen vor ihm landete. Eine Schuleule? Das war doch... Er nahm ihr den Brief ab und entfaltete ihn. Sobald er ihn überflogen hatte, wandte er sich um und eilte mit großen Schritten aus der Halle. Mittagessen war jetzt nicht weiter wichtig. Wenn Draco das schrieb...

Blaise war angespannt. Und er hatte die dumpfe Befürchtung, dass irgendetwas Größeres passiert sein musste, wenn Draco... Aber es brachte nichts, wenn er sich jetzt schon Gedanken machte. Er musste mit ihm reden. Und dann denken.

Wie angekündigt fand er Draco unter der Trauerweide. Der Blonde saß zusammengekauert an den Stamm der Weide gelehnt und sah aus wie das berühmte Häufchen Elend. Blaise zog sich das Herz zusammen. Was war nur passiert?

Draco wartete, sehnte sich Blaise herbei und zugleich... Zugleich fürchtete er sich auch seltsamerweise vor diesem Moment. Irgendwie war gerade einfach alles wirr, vollkommen wirr.

„Hey... Was ist los?“ Der Schwarzhaarige ließ neben dem anderen ins Gras fallen.

„Ich...“ Draco blickte Blaise erleichtert an und stockte im nächsten Augenblick. „Ich weiß noch nicht einmal, wo ich anfangen soll...“ Er lachte heiser. Es war doch wirklich zum Verzweifeln.

„Vorne. Ganz vorne, von mir aus. Ich habe alle Zeit der Welt.“ Blaise bemühte sich um ein beruhigendes Lächeln, hatte aber nicht gerade das Gefühl, dass es ihm gelang.

„Okay...“ Und der Blonde begann vorne. Bei dem Tag, als er Harry auf die Krankenstation gebracht hatte, weiter über ihre Treffen, die Freundschaft, die Intensität ihres Zusammenseins, der Verbundenheit, alles. Er ließ seine eigene Verwirrung nicht aus und endete schließlich mit seiner derzeitigen Überraschung, Fassungslosigkeit, ja, nahezu Kopflosigkeit angesichts von Harrys Geständnis, an das sich dieser offenbar nicht mehr erinnern konnte.

Blaises Miene spiegelte seine unterschiedlichen Empfindungen wider. Hin und wieder lächelte er, dann sah er betroffen aus und am Ende war sein Gesicht dauerhaft ernst. Harry hatte wirklich keine Ahnung, dass er das gesagt hatte. Ansonsten hätte der Gryffindor wohl kaum so ahnungslos gewirkt... Mit Sicherheit nicht. Und er hätte ihm nicht gesagt, dass er Draco ausrichten sollte, dass es dem Gryffindor Leid tat.

„Was soll ich tun, Blaise? Was zum Merlin soll ich tun?“

Es tat weh, Draco so verzweifelt zu sehen. Der Blonde war vollkommen aus der Bahn geworfen, ja, das war wohl das erste Mal, dass Blaise einen Draco Malfoy wirklich hilflos erlebte. „Gar nichts. Er erinnert sich nicht daran... Also überspiel es... Tu so, als wenn du es nicht weißt. Oder glaubst du, es wäre ihm angenehm, wenn du es wüsstest?“, sagte Blaise langsam und überlegt. In seinen Augen war das wirklich das Beste.

Draco zuckte hilflos mit den Schultern. „Ich weiß es nicht... Aber ich glaube eher nicht...“

„Wo ist das Problem? Du kannst bei Pansy auch damit umgehen. Oder liegt es daran, dass du es bei ihr von Anfang an wusstest? Daran, dass sie ein Mädchen ist? Und er ein Junge? Ist es das?“ Wenn es das war... Bei Merlin, dann konnte einem Harry wirklich Leid tun...

„Nein...“ Draco stockte. „Nein... Ich dachte, es wäre es... Weil er ein Junge ist, aber nein... Seltsamweise nicht.“ Er lachte verlegen. „Er ist mir wichtig... Wirklich wichtig, Blaise. Ich will ihn nicht verletzen... Aber er hat Recht: Ich bin grausam zu ihm...“ Er zog die Beine näher, barg das Gesicht in den Armen. Sein Körper zitterte und ihm war eiskalt. Er fühlte sich schuldig... Schuldig, weil er Harry schon längst verletzt hatte. Wieder und wieder. Und jetzt wusste, dass dem so war. Und weil er wusste, dass es erneut geschehen würde... Wieder und wieder.

„Du verletzt Pansy die ganze Zeit über. Das kümmert dich doch auch nicht... Du verletzt ständig Menschen... Und wenn er sich nicht von dir zurückzieht, wenn er dir keine Grenzen aufzeigt, dann...“

„Dann soll alles so weiterlaufen? Das kann es aber nicht!“ Draco hob abrupt den Kopf. „Ich kann das nicht, Blaise!“

„Warum nicht?“ Blaises Stimme war weich, einfühlsam und doch erreichte diese Wirkung Draco kaum.

„Ich...“ Der Blonde sah ihn an, Unruhe und Verzweiflung in den Augen. „Ich... weil ich ihm gegenüber nicht grausam sein will... Aber ich werde mein Verhalten nicht ändern können... Ich werde weiter seine Nähe suchen... Fast bin ich schon süchtig nach ihm, Blaise... Aber wenn ich ihm so nahe komme, dann quäle ich ihn... Weil ich ihm nicht geben kann, was er sich wünscht... Und das will ich nicht... Ich will ihn nicht quälen...“

Blaise schwieg und ließ sich in Ruhe all die Puzzlestücke durch den Kopf gehen. Irgendetwas... passte nicht zusammen. Süchtig. Das Wort war es, was ihn verwirrte... Es war eine Sache, Angst zu haben, einen Freund zu verletzen, aber da war noch irgendetwas... Es war nur eine Ahnung, eine ganz dumpfe. Und vielleicht irrte er sich... Vielleicht.

„Du findest ihn anziehend.“, stellte Blaise aus heiterem Himmel fest.

„Was?“ Dracos Augen weiteten sich überrascht und er starrte den Schwarzhaarigen nahezu fassungslos an.

„Du findest ihn anziehend. Deswegen willst du ihn berühren...“, wiederholte dieser.

„Du...“ Draco schüttelte den Kopf. „Darüber reden wir jetzt nicht wirklich, oder?“ Ein Schauder überrann ihn. Das... Fand er Harry anziehend? War das so...?

„Doch. Denn es gehört dazu.“ Tat es in Blaises Augen auch, denn irgendwo da drin lag doch der Kern des Problems... Oder?

„Nein... Ja... Nein... Ich meine...“ Draco kam ins Stottern und brach ab, starrte auf seine Hände und knetete sie durch. Er hatte plötzlich Bauchschmerzen.

„Du findest ihn anziehend.“, wiederholte der Schwarzhaarige erneut.

Der Blonde seufzte leise. „Ja, irgendwie... schon...“ Es war so... Wenn Harry da war... Er konnte ihm seltsamerweise nicht widerstehen... Wie gestern Morgen... Er hatte sich nichts dabei gedacht, sondern einfach nur der Versuchung nachgegeben. Heute Morgen hatte er sich mit Mühe zusammenreißen können. Ansonsten... hätte es wohl wie gestern geendet.

„Du hast Angst, dass du ihm deswegen zu sehr weh tust...“

Draco nickte leicht. Ja... Denn wenn er Harry nahe sein wollte, dann tat er ihm unwillkürlich wieder weh. Er sah die Grenzen nicht... Er war vollkommen blind, was diese anging.

„Du wirst es nicht verhindern können... Was du auch tust, du wirst ihm wehtun...“ Blaise sprach leise weiter. „Es ist unvermeidbar. Menschen tun einander nun einmal weh... Immer wieder.“

Der blonde Slytherin schwieg eine Weile. Wenn er immer und immer wieder den Menschen um sich herum wehtat, wenn er sie beständig verletzte... War es dann nicht eine logische Konsequenz, sich zurückzuziehen, um ihnen nicht mehr weh zu tun? Das würde zwar schmerzen... Aber nur einmal... Nicht wahr? „Dann sollte ich vielleicht dafür sorgen, dass es nur einmal richtig schmerzt und dann nicht mehr…“, flüsterte er leise. Es würde ihm schwer fallen. Unendlich schwer... Pansy und Blaise gegenüber schon... Und bei Harry... Er mochte gar nicht daran denken, hatte das Gefühl, dass allein dieser Gedanke ihn zerreißen würde. Aber es war besser so...

„Was meinst du?“ Blaise war verwirrt.

„Dass ich niemandem mehr wehtun will. Weder Harry noch Pansy noch dir... Niemandem...“ Dracos Augen starrten hinaus auf den See, aber er sah ihn nicht. Sein Gesicht war ausdruckslos geworden.

„Und wie stellst du dir das vor?“ Irgendwie lag hier jetzt etwas wirklich Ungutes in der Luft... Blaise spürte, wie sich sein Herzschlag unwillkürlich beschleunigte.

„Indem wir nichts mehr miteinander zu tun haben. Keine Nähe, kein Schmerz. So ist es doch.“ Draco stand auf.

„Moment... Verdammt, Draco, nein! Das ist doch keine Lösung!“ Der Schwarzhaarige klang panisch.

„Doch.“ Der Blonde wandte sich ab. Ja, das war besser so... Für alle Beteiligten.

Oh, verdammt. Da war jetzt wirklich alles schief gelaufen... Blaise sprang auf und rannte dem Blonden hinterher. „Draco! Warte, verdammt noch mal, warte!“

Der Vertrauensschüler ging stur weiter und somit schlang Blaise seine Arme um ihn, zwang ihn dazu, wenigstens einen Augenblick stehen zu bleiben. „Das kannst du nicht machen, verdammt!“ Er schrie die Worte nahezu in Dracos Rücken.

„Doch... Ich muss... Es ist für euch alle doch besser...“

„Du verdammter Egoist!“

„Nein... Es geht nicht um mich. Nur um euch.“ Draco wandte sich in der Umarmung langsam um und lächelte traurig. „Danke, Blaise, für deine Freundschaft.“

„Du...“

Draco legte die Arme um ihn und zog in eine enge Umarmung. Blaise seufzte leise, lehnte den Kopf gegen Dracos Schulter. „Du bist ein Idiot, Draco Malfoy. Ein vollkommener Idiot...“

Der Blonde lächelte ihn nur schwach an, erwiderte nichts auf die Worte, sondern ließ Blaise schlicht los, wandte sich um und ging zum Schloss.

„Du verdammter Idiot...“, murmelte Blaise leise und hilflos. Er konnte die Tränen in seinen Augen brennen spüren. Draco hatte ihm gerade tatsächlich die Freundschaft aufgekündigt – und ohne Zweifel würde er genau das auch mit den anderen machen... „Du tust nicht nur uns weh... Du wirst vor allem dich selbst vollkommen zerreißen...“ Scheiße. In Blaise krampfte sich alles zusammen, als er an Pansy und Harry dachte.
 

~*~*~*~
 

Als die Tür hinter Blaise zuschlug, war Tonks auch schon bei ihm und wuschelte ihm durch die Haare. „Probleme mit dem Sorgenkind?“, fragte sie mitfühlend.

Harry schüttelte den Kopf. „Ist schon in Ordnung.“, gab er zurück und lächelte. „Es wird sich schon irgendwie wieder fügen.“

Tonks nickte, dann wechselte sie das Thema. Es war seltsam. Sie konnte nicht wie sonst fröhlich sein. Normalerweise munterte sie jeden mit ihrem Wesen auf, verwandelte dazu sogar ihr Äußeres, was ihr als Metamorphmagus leicht fiel, aber bei Harry funktionierte das irgendwie nicht. Er… zog sie mit runter.

Sie ging zu ihrer Tasche, griff zielsicher hinein und holte einen Umschlag heraus. Mit grünem Siegel. „Siehst du. Ich hab ihn diesmal so gelegt, dass ich nicht erst suchen muss.“

Lächelnd nahm er ihn entgegen und öffnete ihn. Er war neugierig darauf, was Sirius schrieb. Schnell überflog er ihn.

Es war erstaunlich. Sein Pate ging wirklich mit keiner Silbe auf das ein, was er ihm über Snape geschrieben hatte, meinte auch zu Draco nur, dass er sich darüber freue und sich sicher sei, dass er wüsste, was er tat, dass er ihm vertraue. Ansonsten berichtete Sirius von Remus und den Weasleys, übermittelte ihm Grüße von allen Bekannten und Freunden. Die Beerdigung am Morgen sei glatt über die Bühne gegangen, auch wenn nicht viele Leute anwesend gewesen waren. Ansonsten berichtete er, dass Seidenschnabel in der Mauser war und aussah wie ein gerupftes Huhn, was er ihm immer unter den Schnabel rieb, woraufhin das stolze Tier versuchte ihn zu beißen…

Sirius versuchte ihm ein Gefühl zu vermitteln, dass alles in Ordnung war. Oder jedenfalls kam es ihm so vor. Es mochte an seiner Stimmung gerade liegen, aber er meinte zwischen den Zeilen eine Düsternis zu erkennen, die sich zusammen mit der Sorge, was denn nun mit Draco los war, über seine Seele legte. Das Gefühl, dass alles schlimmer wurde…

Zitternd faltete er das Blatt wieder zusammen und lächelte Tonks an, die ihm mitfühlend durch die Haare strich. „Hey, es wird schon wieder werden!“, sagte sie in einem lahmen Versuch, ihn aufzumuntern, doch sie bewirkte nur, dass das Lächeln schwand.

„Du weißt, dass es nicht so ist.“, gab der Schwarzhaarige zurück und sie wandte den Blick ab. Sie konnte ihn nicht anlügen. Selbst wenn man das von ihr erwartete.

„Vielleicht… ist es jetzt nicht schön, aber… Es kommt wieder eine Zeit, wo es besser ist.“ Sie sprach so voller Überzeugung, dass Harry seufzend lächeln musste.

Im nächsten Moment überkam ihn der unwiderstehliche Drang, sie zu umarmen. Er blickte sie einen Augenblick an, wusste, dass seine Augen genau das vermittelten, dann drückte er sich auch schon an sie. Noch nie zuvor hatte er so etwas gewagt, schon gar nicht bei einem Lehrer. Aber er konnte einfach nicht mehr anders. Sie war so lieb zu ihm…

Tonks war überrascht, aber sie lächelte, als sie sein Beben spürte, schlang ihrerseits die Arme um ihn und ließ ihm einfach seinen Willen. Es war doch beruhigend, dass diese Maske, die er im Unterricht getragen hatte, noch nicht undurchdringbar war. Schon lange hatte sie befürchtet, dass der fröhliche Junge seine Sorgen ewig mit sich herumtragen könnte…

„Harry, willst du darüber reden?“

Er schüttelte den Kopf, machte aber ansonsten keine Anstalten, sie loszulassen. Wie ein Kleinkind sich an seine Mutter klammerte, klammerte er sich an sie.

„Vermisst du Sirius?“

Das auch. Er nickte. Aber es geht doch um Draco! Warum…

Entschlossen drückte er sich wieder von ihr weg. Er würde jetzt nicht weinen. Er würde ihn nachher einfach fragen. Dann würde sich das schon aufklären. „Sorry.“, sagte er verlegen.

Sie lachte. „Dafür? Nicht doch! Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst! Ist doch logisch!“ Sie strubbelte ihm durch die Haare. „Pass du nur auf, dass du dein Ziel nicht aus den Augen verlierst!“

Harry blickte sie verwirrt an. Ziel? Welches Ziel meinte sie? Die Todesser? Oder… was? Woher wusste sie davon? Das wusste keiner!

„Na los, geh schon. Das Mittagessen wartet nicht.“ Ein Finger traf seine Nase und im nächsten Moment hatte er das Gefühl, das sich Tonks Gesicht ein wenig änderte. Ihre Züge wurden jünger… oder so.

Verwirrt nickte Harry und wandte sich zum Gehen. Was war das gewesen? Doch kurz bevor er den Klassenraum verließ, drehte er sich noch einmal um. „Danke!“, sagte er aus tiefstem Herzen. Irgendwie… er wusste nicht, warum… hatte sie ihm Mut gemacht. Natürlich würde er Draco danach fragen. Wovor sollte er sich fürchten? Wenn er einen Fehler gemacht hatte, dann würde er sich dafür entschuldigen und es wieder gut machen. Was war schon dabei?
 

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My faithful companion

I've lost my way once again

A prisoner of darkness

I let you down my friend

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Shirokko:

Mau… Draco ist doof…

Da tun sich alle zusammen und er schlägt quer.

Mit dem red ich nicht mehr! *schmoll*
 

abranka:

...nicht doof, er denkt nur vollkommen verquer. Er ist verdreht, so, wie es Blaise und Pansy sagen. Und kompliziert...
 

Shirokko:

Na und?

*schmollt*



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Kommentare zu diesem Kapitel (20)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Little-Miss-Liddell
2014-05-04T16:21:24+00:00 04.05.2014 18:21
Och mensch, wenn einmal auch was gut gehen könnte... Hoffentlich renkt sich das wieder ein. Schön das sie nun zueinander stehen können, sie alle. Sie werden sich noch brauchen.
Jedoch ist es gerade wie die Ruhe vor dem Sturm.

Lg Miss Liddell
Von: abgemeldet
2008-02-28T06:39:15+00:00 28.02.2008 07:39
Scheiße ey... ich wusste Draco dreht nun voll durch. >_< Omg... warum wusste ich das vorher? ich will sowas nicht vorher wissen. Da bin ich nur noch geschockter. Omg~ *gedanken sortier*
Also... mein Gott... wo fang ich an? Ahhh...
Also vielleicht erstmal bei Harry.
Scheiße ey... wie kann man ein Geständnis vergessen? Oo SOWAS vergisst man doch NICHT!
Boah... wie geschafft muss man da denn sein? Naja... so entgeht er wenigstens (zunächst) den Peinlichkeiten. Aber naja... wenigstens fragt Harry sich ja, was sein könnte. Das ist ja schon mal voll der Fortschritt, aber trotzdem. >_<
Omg... ich komm gar nicht drüber weg. Sowas kann man gar nicht vergessen.
Sehr verwirrend... kein Wunder, dass Draco so durch den Wind ist. Ich mein... er weiß es ja. Er WEIß es. >.<
Omg... wie würde ich damit umgehen? Nun werden ihm ja seine Grenzen doch irgendwie deutlich gemacht. Jetzt weiß er es eben. Omg... verwirrt. Ich bin verwirrt.
@_@
Jedenfalls... um meine Gedanken ma wieder in ne Reihenfolge zu bekommen.
Ich möcht auch eine Madame Pomfrey haben~ *O*
Die macht ja echt alles wieder heile. Kopfschmerzen und aufgerissene Rücken, Bäuche, was weiß ich sonst noch. Ich find es klasse. Die wäre echt mal praktisch. *smile* Wo ich doch Dauerkopfschmerzen hab.
Ich glaub ich engagier sie mal. Das wäre doch ma ne Maßnahme.
Herrje... das Kommie wird glaub ich echt etwas chaotisch. Ich bin grad so abgelenkt, dabei... nee... eigentlich auch net. ich bin nur so... verwirrt eben. *lach*
Joa... was Dean und seine Truppenteile da betrifft.
Mein Gott... ich kann nicht fassen wie naiv die alle noch sind. Das ist doch echt mal krass. Glauben alle, dass Harry die Totesser heraufbeschwören wird und sie alle ins Unheil stürzt, dabei liegt ihm das doch wirklich mal am entferntesten.
Aber noch schlimmer finde ich seine resignierende Reaktion darauf.
Er... nimmt es einfach so hin. Das zeigt deutlich die Veränderung, die er durchgemacht hat. Oo Bis jetzt ist es mir noch gar nicht so aufgefallen, aber in diesem Kapitel ist es mir wirklich klar geworden...
Es ist irgendwie... schlimm. Ja... ich finde es fast so schlimm wie Hermione. Sie tut mir in der Hinsicht auch echt leid. Aber Pansy ist ja da. Und dass gerade sie sich so für Harry einsetzt und ihn dann auch noch so gut einschätzt... das habe ich echt nicht erwartet. Das gefällt mir. Das finde ich voll gut.
*bienchen für Pansy*
Noch mehr für euren Bienenstock. XD

Joa... aber nun mal zu Draco und Blaise. Verdammt ey. >-<
Draco dreht ja echt mal durch. Blaise gibt sich da voll Mühe ihm die Tatsachen auf den Tisch zu legen und der blockt einfach ab und kündigt seinem Kumpel die Freundschaft. Boah... ich glaube ich hätte ihn gehauen. Warum hat Blaise ihn nicht gehauen? Warum nicht, verdammt?! Da sinkt er gleich ein wenig runter, aber egal... das poliert Blaise sicher wieder aus. Er ist schließlich toll. Jawohl~
Aber trotzdem... herrje. *kopfkratz*
Das ist zu viel. Das muss ich erstmal setzen lassen, deswegen hör ich hier mal auf und widme mich dem nächsten Kapitel.
*wusel*

jenki
Von: abgemeldet
2007-10-29T12:28:56+00:00 29.10.2007 13:28
Er ist wirklich kompliziert – so wie man einen Malfoy in seiner Situation vorstellen würde. Ihr habt das Verhalten wirklich auf den Punkt getroffen.
Aber... aber... *schnief*Kinnzitter*wässigeAugen* Er soll doch nicht seine Freundschaft Harry gegenüber kündigen! Das geht nicht! Da zerbrechen sie beide daran! Das ist so gemein!

Cu, Leni (aka Katzi) :-)
Von:  Yujianlong
2007-10-14T20:25:46+00:00 14.10.2007 22:25
*mit dem Kopf gegen die nächste Wand renn*
Das kann doch nicht sein!!! >.<
Draco ist ja so doooooooooooooooooooooooooooooooof!! Oder verquer... Oder kompliziert oder was auch IMMER!!!
Das kann er doch nicht ernsthaft machen. Das kann er nicht, er kann das nicht macheeeeeen!!
*nur gaaanz leicht am durchdrehen bin*
Ich glaub's einfach nicht...

...
Aber Blaise ist cool!! ^.^ Der ist der Beste von allen.. Auch wenn das ganze ein bisschen nach hinten los gegangen ist.
Hoffentlich kommt Ron bald wieder, dann habe ich ein anderes Problem mit dem ich mich beschäftigen kann, und muss mich nicht mehr über Draco aufregen.
Lese das nächste Kap ein ander mal, bin müüüüüde!!
...Ich könnte durchdrehen!! *wieder gegen die Wand renn* *schrei*

Ähm.. ja.. ich geh dann mal, mich im nächsten Fluss ertränken!! Tschü! ^^

Von: abgemeldet
2007-10-09T09:16:15+00:00 09.10.2007 11:16
Oh man ist Draco ein Trottel. Blaise erklärt alles so gut und er geht mal wieder voll in eine andere Richtung. Damit tut er allen mehr wie weh und ihm selber wird es dabei auch nicht so gut gehen. Wie soll er denn dann seine Hausaufgabe mit Harry machen, wenn er nichts mehr mit ihm zu tun haben will? So ein Idiot, reg mich gerade wirklich über ihn auf *grummel*.
Ich glaube Blaise und Pansy haben nun auch nicht gerade einen guten Stand in Slytherin wenn sie sich so mit Harry und Hermine öffentlich abgeben.
Wie immer gut beschrieben und man versteht das Gefühlschaos in dem beide stecken!
Bis bald
Rowan
Von:  Engelchen_Fynn
2007-10-08T08:27:26+00:00 08.10.2007 10:27
Ich mag die Gryffindors nicht.... *alleverhau*

Ich find's süß das Blaise, Harry, Hermine und Pansy jetzt ganz offen zusammenhalten.
Ron wird wahrscheinlich 'nen Schalg bekommen, wenn er wieder da ist, aber er gewöhnt sich schon dran. *gg*

Und was Draco angeht.... oh mna, ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll.
Auf der einen Seite tut er mir wahnsinnig leid und auf der anderen denke ich das er einen unglaublich großen Fehler macht.
Nicht nur das er Blaise, Pansy und Harry mit der Aktion weh tut, nein, ich denke das er sich selbst damit am meisten schadet.
Er wird das alleine nicht schaffen....

Bin schon ganz gespannt auf euer nächstes Kapitel..... (das hier war natürlich wieder spitzenklasse)

Cu
Von:  Akithara
2007-10-06T13:53:02+00:00 06.10.2007 15:53
uiuiuiui wenn das nicht noch derbe probleme gibt!!!!
Harry tut mir jetzt schon leid! ;-; armes kleines ding! und Pansy auch! natürlich hat Blaise auch einiges zu verkraften....ich hoffe Dray kriegt sich bald wieder ein!

akai
Von: abgemeldet
2007-10-06T13:31:51+00:00 06.10.2007 15:31
war wieder ein super kap.
das kann draco doch nicht machen und allen die freundschaft kündigen.
harry sowieso nicht der würde ja zu grunde gehen und da tut er im doch nur noch mehr weh.
lass es nicht zu das es draco tut.
freu mich wenns weiter geht.
Von: abgemeldet
2007-10-05T22:33:42+00:00 06.10.2007 00:33
draco ist doch wirklich doof....*heul* meint den anderen damit zu helfen und zerreißt sie und sich selber...
tief in seinem innerem mag er harry vllt auch mehr*hoff*
naja ich bin mal gespannt wie es sich weiter entwickelt.... doch trotzdem hoff ich das dray noch zu vernunft kommt!!*hoff* *bet*

ich finds toll das blaise und pansy zu herm und harry stehen*smile* sie entdecken wirkliche freunde^^

naja auch obwohl ich drays tragischen entschluss den total tarurig finde.... ist das kapi einfach total toll=) echt!!!! ich finde es fesselt die sapnnung und mutiviert deine leser dir immer treu zu bleiben bessergesagt euch^^
macht weiter so
bis dann
*knuddel*
Von: abgemeldet
2007-10-05T20:36:25+00:00 05.10.2007 22:36
....Q////Q...
*nach taschentuch such*
*t-shirt benutz*
T_______T
Das is fies...das könnt ihr doch nich machen....T___T
Euretwegen land ich irgendwann nochmal beim psychologen xD
..okay, dass sowieso, aber was solls ^^"
macht schnell weiter, ja? Q////Q
und lasst sie irgendwann glücklich werden.......T______T



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