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Diamonds and Rust

Manche Dinge sind für die Ewigkeit und so dauerhaft wie Diamanten, während andere vom Rost der Zeit befallen werden und zerbröseln...
von

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Myrthes Klo

Titel: Diamonds and Rust
 

Kapitel: Begegnung 26: Myrthes Klo
 

Autoren: abranka und Shirokko
 

Pairing: Draco / Harry
 

Beschreibung: Die Fanfic spielt zeitlich nach dem 4. Buch, sprich hat Harry gerade die Begegnung bei der Auferstehung Voldemorts hinter sich. Die Ferien sind fast vorbei und er ist in der Winkelgasse, um auf seine Freunde zu warten, als er Draco sieht und sein Hass auf die Todesser ihn überwältigt. Es führt zu einer ganz neuen Erfahrung für den Blonden. In vielerlei Hinsicht…

Den Rest solltet ihr schon selbst lesen…
 

Warnung: Angst, Depri, Shonen-Ai, Kariesgefahr.

Leute, deckt euch ausreichend mit Zahnpasta und Klobürsten ein. Und mit Schokolade, sie soll angeblich gegen Schocks helfen… vielleicht hat auch noch einer die eine oder andere Flasche Rohrreiniger da.
 

Bemerkungen: Schuld an sämtlichen Logikfehlern sind die Protagonisten, die während des Schreibens allzu oft beschlossen haben, unsere Pläne zu durchkreuzen und getan haben, was sie wollten. Und nein, das ist keine Ausrede! *sich leicht wütend zu Harry und Draco umdreh und sie anfunkel* Nicht wahr? Hm, natürlich leugnen sie… Wie auch immer.

Für eventuell anfallende Zahnarztkosten übernehmen wir keine Verantwortung.

Edelkitsch garantiert.
 

Disclaimer: Äh… ja, die Leute aus Harry Potter gehören natürlich nicht uns. Sie gehören sich selbst oder vielleicht auch dieser Frau, die sich Joanne K. Rowling nennt.

Der Liedtextauszug ist in diesem Fall von Goo Goo Dolls – Acoustic #3.
 

Widmung: Unserer Freundschaft und dem einjährigen Jubiläum.
 

Begegnung 26:

In Myrthes Klo
 

Kaum, dass die beiden Jungen aufgebrochen waren, machte sich auch Pansy auf den Weg. Heute schien für das Slytherintrio sozusagen der ‚Tag der Gryffindors’ zu sein. Sie schmunzelte leicht bei dieser Ironie.

Sie erreichte um kurz nach fünf die Toilette der Maulende Myrthe, wo sie mit Hermione verabredet war. Sie ließ sich bereits auf dem Boden nieder und zog die Beine an. Das Mädchen hatte das Gefühl, über so viel mit ihrer neuen Freundin reden zu müssen...

Vor allem über die Sache gestern am See. Über Dracos Worte... Sie schloss die Augen, sah sie Szene wieder vor sich. Noch immer war sie aufgewühlt deswegen.

Sie zog die Beine noch etwas näher und schlang die Arme darum. Dann wartete sie, hoffte, dass Hermione bald kommen würde.
 

~*~*~*~
 

Das braunhaarige Mädchen kam nur ein paar Minuten später, beladen mit einer ganzen Masse an Büchern, die sie heute vielleicht brauchen könnten, aber im Grunde konnte es heute ja spät werden, bis sie überhaupt anfangen konnten, denn sie hatte eine Menge loszuwerden.

Und dann sah sie Pansys aufgewühltes Gesicht. Was war denn los? Schon wieder Stress mit Malfoy?

Sie ließ die Bücher fallen und sank neben ihr auf die Knie. Eine Hand legte sie auf ihre Schulter. „Was ist denn los?“, fragte sie.
 

~*~*~*~
 

Pansy atmete tief durch und zwang sich zu einem schiefen Lächeln. „Mir geht so viel durch den Kopf... Genauer gesagt ist es eigentlich nur genau eine Sache...“

Sie sammelte sich einen Augenblick und entschloss sich dann, mit der Tür direkt ins Haus zu fallen. „Weißt du, gestern nach Pflege magischer Geschöpfe sind wir - also Draco, Blaise und ich - noch an den See gegangen... Wir haben Hausaufgaben gemacht und dann noch da gesessen...“ Sie konnte es immer noch vor ihrem inneren Auge sehen. „Und dann... na ja, ich habe einfach gefragt, ob die beiden schon mal verliebt waren. Hätte ich es doch gelassen.“ Sie schüttelte leicht den Kopf und fuhr sich durch die Haare. Ja, hätte sie es doch gelassen. „Du kannst dir ja denken, dass es mir auf Dracos Antwort ankam. Aber was er sagte...“ Ihre aufgerissenen brauen Augen blickten Hermione an. „Moment, ich bekomme es noch wörtlich zusammen.“ Wie auch sonst? Diese Worte hatten sich ihr nahezu eingebrannt. Sie hatte das Gefühl, sie niemals vergessen zu können. „Wenn du in einer Familie groß wirst, in der Kälte überwiegt... Wenn du nie Zuneigung gekannt hast... Wenn die Liebe deiner Mutter nicht stark genug ist, ihre Angst zu überwinden, um dich vor deinem eigenen Vater zu schützen... Wenn dein Vater dich nie geliebt hat, sondern dich von Anfang nach seinen Vorstellung geformt hat, um dich zu einer willigen Marionette zu machen... Und wenn er dir doch ständig das Gefühl gibt, nicht gut genug, nicht perfekt genug sondern stattdessen unwürdig und unfähig zu sein... Dann erreichst du den Punkt, wo du dir selbst das Herz herausreißt, damit du nicht mehr um die Liebe dieser Menschen bettelst und du gar nichts mehr in dieser Hinsicht empfinden musst. Also frage mich nicht, ob ich je verliebt war oder ob es einen Menschen gibt, den ich liebe. Es gibt maximal Menschen, die ich mag, und selbst diese kann ich an einer Hand abzählen.“

Pansy schlug die Hand vor den Mund. Tränen glänzten in ihren Augen. Das war... recht privates Wissen um Draco, das sie weitergab, aber alleine wurde sie damit einfach nicht fertig.

„Kannst du dir das vorstellen?“, flüsterte sie heiser. „Kannst du dir das vorstellen? Und er sagte es so... ruhig. So ruhig, als wenn er vom Wetter sprechen würde...“ Leise rannen ihr die ersten Tränen über die Wangen.
 

~*~*~*~
 

Hermione war entsetzt. War es das? War es das, was mit Malfoy passierte? Warum er immer so böse gewesen war? Warum es immer erschienen war, als hätte er gar keine Freunde? War es das?

Mitleid stieg in ihr auf. Sie konnte es nicht. Sie konnte es sich nicht vorstellen. Sie hatte niemals auch nur etwas Vergleichbares gehört, geschweige denn erlebt. Malfoy hatte es wohl auch nicht leicht.

War es das, was Harry an ihm anzog? Harry hatte in seinem Leben auch nur wenig Liebe erfahren… Hatte er vielleicht einen Seelenverwandten in Draco gefunden?

Sie seufzte zitternd und zog Pansy in die Arme. Armes Ding. Sie verzweifelte daran. Sichtlich. Würde sie doch auch, wenn es Harry oder gar Ron wäre, der so etwas sagte. Und dann… Pansy hatte es nicht geschafft, ihm diese Liebe zu geben, die er so sehr benötigte… Das war wohl das allerschlimmste.

„Es tut mir so Leid.“, flüsterte sie erstickt.
 

~*~*~*~
 

Pansy lehnte den Kopf gegen Hermiones Schulter und schluchzte leise. Sie konnte sich nicht mehr zurückhalten. Wie auch? Das war einfach zu... unfassbar, zu traurig, zu schrecklich, zu... Ihr fehlten die Worte. Sie konnte es noch nicht einmal ausdrücken. Sie krallte sich an Hermiones Umhang fest.

Nach einer Ewigkeit, wie es ihr schien, hob sie den Kopf. Ein trauriges Lächeln lag auf ihren Lippen. Beiläufig wischte sie sich über die Augen. „Das erklärt alles, oder?“, fragte sie leise. „Alles... Seine ganze Art, sein Wesen, sein Verhalten. Einfach alles...“
 

~*~*~*~
 

Hermione nickte leicht. Ja. Das erklärte wirklich vieles. Auch das?

Sie seufzte leicht. Da musste das Mädchen jetzt durch. So leid sie ihr auch tat. „Pansy? Weißt du um Malfoys Talent?“, fragte sie leise. „Kennst du seine Begabung?“
 

~*~*~*~
 

Verwirrt runzelte Pansy die Stirn. „Talent? Was für ein Talent meinst du? Du redest jetzt ja wohl kaum von Quidditch, oder?“

Hermiones Gesicht war sehr ernst - irgendeine weitere Katastrophe bahnte sich offenbar an. Pansy zitterte innerlich, aber sie wollte es wissen. Alles. Und sei es nur, um gewappnet zu sein.
 

~*~*~*~
 

„Hast du in Arithmantik jemals Malfoys Daten durchgerechnet?“, fragte Hermione leise. „Hast du es jemals getan?“
 

~*~*~*~
 

„Nein...“ Pansy schüttelte den Kopf. Sie hatte das dumpfe Gefühl, dass die Katastrophe näher kam. „Ich bin noch nicht einmal auf die Idee gekommen... Was kommt dabei raus, Hermione? Du fragst doch nicht umsonst...“ Ihre Stimme zitterte.
 

~*~*~*~
 

Wieder holte das braunhaarige Mädchen tief Luft. „Schwarze Magie.“, sagte sie. „Bei jeder, aber auch wirklich jeder Rechnung, die ich gemacht habe, es kommt immer nur Schwarze Magie heraus. Malfoy hat ein unglaubliches Talent dafür! So etwas hab ich noch nie gesehen! Selbst Dumbledore hat mehrere verschiedene Magiearten, aber Malfoy… Pansy… Malfoy hat nur eine! Nur diese eine!“
 

~*~*~*~
 

Pansy starrte das andere Mädchen sprachlos an und versuchte, den Sinn ihrer Worte vollständig zu erfassen.

„Schwarze Magie…“, flüsterte sie leise. „Schwarze Magie...“ Ihr Blick ging ins Leere. Draco besaß ein unglaubliches Talent für Schwarze Magie... Sie war vollkommen fassungslos.

„Aber... Das muss ja noch nicht heißen, dass er sie nur anwendet, oder?“, fragte sie. Sie blickte Hermione flehentlich an. „Ich meine, er ist doch auch sonst gut... Er kann andere Magie. Muss das denn etwas zu bedeuten haben?“
 

~*~*~*~
 

Hermione blickte sie ernst an. „Er hat sie schon benutzt, erinnerst du dich?“, fragte sie ruhig. „Gegen diesen Warrington.“ Sie seufzte und schüttelte den Kopf. Vielleicht sollte sie Pansy auch noch das letzte sagen, denn da gab es noch etwas, was sie sich nicht so ganz erklären konnte, etwas, das ihr Kopfschmerzen bereitete, weil es eigentlich…

Ihr Gesicht wurde blass und sie erstarrte. Hastig zog sie ihre Tasche heran, kramte ein Blatt und die Feder hervor und begann dann fieberhaft Zahlen zu schreiben. Was, wenn…
 

~*~*~*~
 

„Ja, schon... Aber doch nicht nur!“, protestierte Pansy schwach. „Ich wüsste nicht, dass er sie noch einmal benutzt hätte!“

Verwirrt schaute die Slytherin zu, wie Hermione auf einmal hektisch zu schreiben begann. „Was...“ Sie erstarrte, als sie Potters Namen las. „Was versuchst du?“
 

~*~*~*~
 

Hermione antwortete nicht gleich. Rechnete schnell und effektiv die erste Aufgabe. „Weiße Magie.“, hauchte sie. Nichts Spezielles. Einfach nur Weiße Magie. Sie blickte zu Pansy, die wie gebannt auf das Papier starrte.

„Sie haben dir doch sicher über das Duell berichtet, nicht wahr?“ Schon beugte sie sich vor, um die zweite Rechnung zu starten. „Was haben sie dir alles erzählt?“
 

~*~*~*~
 

„Weiße Magie?“ Damit war Potter der exakte Gegensatz zu Draco...

„Draco hat nicht viel gesagt... Nur, dass irgendetwas schief gegangen ist. Etwas, das er sich nicht erklären konnte... Diese Explosion...“ Pansy runzelte die Stirn. „Darauf willst du hinaus, nicht wahr? Du meinst, diese gegensätzlichen Talente... Aber nein. Das geht doch nicht. Ich meine, wie oft treffen unterschiedliche Talente aufeinander? Doch ständig. Eine solche Reaktion kann doch gar nicht daher kommen. ...oder?“
 

~*~*~*~
 

„Ich bin nicht sicher. Das war keine Explosion oder so. Du erinnerst dich doch an den Wasserzauber, bei dem wir uns nicht einig werden konnten…“

Sie hatte die zweite Aufgabe beendet und entließ zitternd die Luft aus ihren Lungen. „Weiße Magie… Das ist doch nicht möglich…“ Nur ganz leise sagte sie es, startete sofort die dritte, während sie den Faden wieder aufnahm.

„Ja, der Wasserzauber. Wir waren uns nicht einig, wer den nun gewirkt hat. Der, wo wir alle nass wurden. Diese Dusche… Du erinnerst dich?“ Sie wartete eine Antwort gar nicht ab. „Das war so ähnlich. Sie haben beide den gleichen Zauber gewirkt. Diesen Wasserzauber halt. Und das gegeneinander. Oder auch miteinander. Oder wie auch immer. Die Zauber haben sich addiert und potenziert und diese Flutwelle ist dabei entstanden. Genau das gleiche ist auch bei…“ Sie unterbrach sich, legte die Feder beiseite und griff nach dem obersten der Bücher, die sie mitgebracht hatte, schlug eine Seite auf.

„Hier.“, reichte sie es weiter. „Lies einfach mal. Da ist das ganz gut beschrieben. Im Grunde war ich bisher nur verwirrt, weil das eine hundertprozentige Übereinstimmung der Seelenfrequenz voraussetzt, aber das… Wenn die Rechnungen…“ Wieder unterbrach sie sich und rechnete weiter. Das musste sie jetzt wissen. Und es fehlten ja auch nur noch fünf unterschiedliche Punkte in der Analyse…
 

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„Ja...“ Pansy nickte leicht. Natürlich erinnerte sie sich an diese Dusche. Aber... wie konnten diese Magien einerseits offenbar zusammenwirken und sich potenzieren und dann wiederum gegeneinander gerichtet sein? Sie verstand das nicht.

Stirnrunzelnd las sie in dem Buch, das Hermione ihr gereicht hatte, doch sie wurde daraus nicht schlau. Im Moment brachte es aber kaum etwas, die Gryffindor zu stören. Nein, sie wartete geduldig darauf, dass Hermione fertig war und dann würde sie sie fragen... Das war am einfachsten.

Das Slytherinmädchen strich sich durch die Haare. Verdammt, was sollte das alles hier eigentlich bedeuten? Das war doch zuviel! Sie hatte das Gefühl, in irgendeinem komischen Traum festzustecken, aber zugleich wusste sie ganz genau, dass sie nicht träumte, sondern hellwach war.
 

~*~*~*~
 

„Da haben wir es!“ Hermione wedelte mit dem Blatt in der Luft herum. „Alles Weiße Magie! Er ist das komplette Gegenteil von Malfoy! Und jetzt ergibt auch meine Theorie endlich Sinn!“

Sie blickte erfreut zu Pansy und begriff im nächsten Moment, dass diese keinen blassen Schimmer hatte, wovon sie überhaupt sprach. Das musste sie ändern! Dieses Wissen war zu wichtig, als dass sie es alleine tragen konnte!

Wieder riss sie ein Pergament aus ihrer Tasche und knallte es auf den Boden. „Sieh her!“, sagte sie. „Angenommen das…“ Sie zeichnete einen Halbkreis auf das Blatt. „… ist Malfoys Potenzial an Schwarzer Magie, ja?“ Sie kritzelte ein S hinein. „Dann fühlt er sich in der Umgebung am wohlsten, wo dieses Potential durch ebensoviel Potenzial von Weißer ausgeglichen wird. Klar soweit? Also, du hast gesagt, Malfoy würde sich bei dir und Zabini wohl fühlen. Wohler als bei anderen. Also gehen wir davon aus, dass dein Potenzial an Weißer Magie etwa dieses ist…“ Sie fügte dem Halbkreis einen weiteren Viertelkreis zu. „…und Zabinis ist der Rest.“ Sie schloss den Kreis, malte jeweils ein W hinein. „Euer Potenzial an Weißer Magie hebt also die Kraft seiner Schwarzen auf.“

Hermione blickte kurz auf, bevor sie einen weiteren Halbkreis unter dem ersten malte. „Das ist dann also Harrys Potential an Weißer Magie. „Er benötigt zum Ausgleich dieser Macht Schwarze, die er sich von uns, seinen Freunden, holt.“ Sie malte einen zweiten Halbkreis, so dass sie zusammen einen ganzen Kreis ergaben und teilte diesen in sechs kleinere Teile. „Ich, Ron, die Zwillinge, Ginny und Neville.“, erklärte sie und tippte jeweils in eine der Parzellen. „Nach dieser Theorie fühlt er sich am wohlsten, wenn all diese Leute im gleichen Raum sind.“ Sie seufzte. „Oder aber, wenn genügend Menschen im Raum sind, die seine Magie ausgleichen können mit der entgegengesetzten Kraft, also Schwarzer Magie. Das muss nicht zwangsweise auf Freunde bezogen sein. Und es ist so, dass wenn es zu wenig oder gar zu viel ist, es unangenehm wird und er sich bedrängt fühlen kann. Ebenso bei Malfoy. Vielleicht nehmen sie es nicht mehr wahr, aber…“

Schon prangte unter den beiden Bildern ein dritter Kreis, der nur durch eine einzelne Linie in der Mitte unterteilt war. „Jetzt nimm die beiden: Harry und Malfoy sind Feinde bis aufs Blut und können sich gegenseitig überhaupt nicht ab, denn der jeweils andere verstärkt den Druck auf das Unterbewusstsein des anderen um ein Vielfaches, allein durch seine Präsenz und sein Magiepotenzial. Dann sind sie plötzlich alleine in einem Raum und neutralisieren sich gegenseitig ihre Magiepotenziale. Es ist kein Wunder, dass sie sich beieinander wohl fühlen, denn sie brauchen nur jeweils den anderen, um das zu erreichen, was ihre Seelen unterbewusst wollen. Die Seelenfrequenzen ergänzen sich perfekt.“

Endlich blickte sie wieder auf. „Hast du das verstanden oder war ich zu schnell?“
 

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Pansy blickte auf den Zettel und lauschte Hermiones Worten angestrengt. Sie merkte gar nicht, wie sie auf ihrer Unterlippe herumkaute. Es klang logisch, was die Gryffindor sagte. Bestechend logisch.

„Also finden beide das, was sie unterbewusst suchen, beieinander...“ Sie legte die Stirn in Falten und folgte dem Pfad dieses Gedankens weiter, ging noch darüber hinaus. „Das ist dann eine Sache, die allein an ihr magisches Potenzial geknüpft ist, ja?“ Das Mädchen schwieg einen Moment und malträtierte ihre Unterlippe weiter. Dann fuhr sie fort: „Heißt das, dass sie das selbst gar nicht beeinflussen können? Dass ihre Gedanken, Absichten, Gefühle und alles davon gesteuert werden? Dass sie keine Rolle spielen?“ Sie stockte erneut. „Weißt du, selbst wenn die beiden sozusagen die ergänzenden Frequenzen haben und sich wie die gegenseitigen Pole eines Magneten anziehen, frage ich mich, was da noch ist. Ist das alles?“
 

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Hermione blickte sie ernst an. Das war eine berechtigte Frage, aber die Antwort darauf…

„Dir ist sicher bewusst, dass man mit der Zeit das lieben lernt, was einem Wohlbehagen bereitet. Selbst wenn sie es durchschauen würden und wüssten, dass es im Grunde nicht mehr ist als höhere Magie, es ist nicht ausgeschlossen, dass ihre Seelen ohne den anderen nicht mehr auskommen können. Sucht vielleicht… oder tatsächlich Liebe. Im Grunde besteht da aber nicht wirklich ein Unterschied…“
 

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Pansy senkte den Blick. „Du meinst, dass es keinen Unterschied macht, nicht wahr?“ Sie legte den Kopf in den Nacken und pustete gegen ihre Ponysträhnen. „Ich glaube, du unterschätzt die beiden. Ich weiß ja nicht, wie Potter ist, aber Draco…“ Sie schüttelte leicht den Kopf. „Er wird sich keine Abhängigkeit von irgendjemandem erlauben, egal auf welcher Ebene, ob nun magisch oder sonstwas.“ Sie atmete tief durch und schenkte Hermione ein reichlich schiefes Lächeln. „Aber wir können eh nichts anderes tun, als die beiden zu beobachten, nicht wahr?“
 

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Hermione zuckte die Schultern. Da hatte sie wohl Recht. Aber…

„Du weißt, dass ich mich nicht komplett auf deine Seite stellen kann, weil davon auch Harrys Glück abhängt, aber… Sie waren gestern draußen. Beide. In diesem unglaublichen Sturm. Ich weiß nicht, wann Harry zurückkam, aber es muss weit nach Mitternacht gewesen sein. Er wollte heute Morgen gar nicht aufwachen und hat komplett vergessen, was zwischen seinem Erwachen und seinem Mittagschlaf passiert ist…“

Sie seufzte erneut. „Pansy, ich will dir nicht die Hoffnung nehmen, aber nur beobachten reicht nicht. Wenn du ihn wirklich haben willst, dann solltest du kämpfen…“ Sie ließ sich zurück gegen das steinerne Rondell sinken, dass vor knapp zwei Jahren noch den Basiliken beherbergt hatte.

Was tat sie denn hier nur? Sie gab ihrer Freundin Tipps, damit sie doch noch… Wenn sie Pech hatte, dann machte sie Harry damit unglücklich! Was würde dann mit ihm geschehen? Was würde… was würde Harry tun? Sie hatte nicht das Gefühl, dass er das einfach so wegstecken würde…
 

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„Um Draco kämpfen?“ Pansy lachte heiser. „Was meinst du, was ich versuche? Was ich diese letzten fünf Jahre versuche? An ihn ist nicht ranzukommen! Und wenn er sagt, dass er niemanden lieben kann - was dann? Dann bin ich längst da, wo ich ihm am nächsten sein kann...“ Sie schüttelte den Kopf. „Es ist vollkommen aussichtslos... Vollkommen. Ich kann nur da sein und hoffen. Und das, obwohl ich weiß, dass er sich nicht retten lassen wird.“

Sie stockte. „Und weißt du was? Wenn es Potter sein soll... Von mir aus. Hauptsache, Draco ist glücklich. Und Hauptsache, ich darf weiter bei ihm sein...“ Pansy zog die Beine an und verbarg das Gesicht zwischen den Knien. Sie fühlte sich miserabel. Egal, wie nah sie Draco zu kommen hoffte, es gab eine Grenze. Diese hatte sie erreicht. Sie stand vor einer Mauer und kam nicht durch. Es war aussichtslos. Und doch rannte sie immer wieder gegen diese Mauer an, versuchte sie gegen allen besseren Wissens zu durchbrechen... Sie wusste, wie ihre Worte klangen. Großzügig, aufopferungsvoll. Aber das waren sie nicht.

„Aber ich werde weiterhin da sein... Warten. Und vielleicht, vielleicht kommt dann auch irgendwann meine Zeit...“, flüsterte sie leise.
 

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Hermione schloss die Augen. Das klang so leicht. Aber das war es nicht. Ganz und gar nicht. Wenn Draco nicht zuließ, dass er liebte, wenn er nicht wollte, dass ihn jemand liebte, dann waren sowohl Pansys als auch Harrys Herz verloren. Das konnte sie auch erkennen, ohne Psychiater zu sein. Sie kannte Harrys Seele besser als die meisten, kannte sein Wesen, wusste, wie wenig er mit Ablehnung zurecht kam, wenn ihm die ablehnende Person tatsächlich was bedeutete. Und sie hatte begriffen, wie es Pansy ging, denn diese war ihr ähnlicher, als irgendwer sonst. Sie versteckte ihre Liebe zwar nicht so, aber sie litt trotzdem genauso…

Es sah fast so aus, als wäre der blonde Slytherin für diese beiden Menschen so etwas wie ein Engel, der sie retten konnte, vorausgesetzt, er fiel nicht…

Sie lehnte sich zur Seite gegen Pansy. Oh Mann, was geschah hier nur mit ihnen?
 

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Pansy schloss die Augen, spürte Hermiones Gewicht an ihrer Schulter und lehnte sich wiederum gegen diese. Nur eine Weile wollte sie Ruhe finden. Nur ein bisschen... Sie wollte gerne vor allem wegrennen, doch das war vollkommen aussichtslos. Also konnte sie nur eins tun: Sich ein wenig erholen und dann wieder in diese Welt hinaustreten und sich die nächsten Kratzer holen.

Sie wusste nicht genau, wie lange sie hier gesessen hatte, doch irgendwann richtete sie sich langsam auf. Ihr Blick fiel auf ihre Armbanduhr. „Oh, verdammt... Zeit für die Kontrollrunde.“ Sie seufzte leise. „Wir kommen auch nie zu unserer Aufgabe, was?“ Das braunhaarige Mädchen schnitt eine Grimasse.
 

~*~*~*~
 

Hermione war richtiggehend entsetzt. Das konnte doch nicht wahr sein! Und das passierte ihr? Ihr? Hermione Granger? Die Welt ging zu Grunde!

„Kontrollgang…“, murmelte sie, nur um sich wieder zu beruhigen. „Okay, lass uns morgen wieder hier treffen! Wir müssen langsam mal anfangen!“
 

~*~*~*~
 

„Okay.“ Pansy lächelte. Sie umarmte Hermione kurz und stand dann auf. Sie half der Gryffindor noch, die Bücher zusammenzupacken. An der Tür hielt sie noch einmal inne und blickte das andere Mädchen an.

„Weißt du was? Es ist wirklich schade, dass wir dort draußen nicht als Freundinnen auftreten können...“ Sie seufzte leise und winkte noch einmal, dann machte sie sich auf den Weg zu ihrer Kontrollrunde in den Kerkern. Einige Schüler musste sie in ihre Gemeinschaftsräume scheuchen, doch das hielt sich in Grenzen.

Im Gemeinschafstraum saß nur Blaise, der ihr mitteilte, dass Draco bereits ins Bett gegangen war und sie über die neuesten Gerüchte in Kenntnis setzte. Nun machte es also doch die Runde. Potter und Draco... Sie war blass geworden, wahrte aber die Fassung. Was konnte sie auch sonst schon tun?

„Was hat er dazu gesagt?“, fragte sie leise.

„Was wohl?“ Blaise zuckte mit den Achseln. „Dass das vollkommener Blödsinn ist.“

„Hm...“ Pansy lehnte sich auf dem Stuhl zurück und starrte in den leeren Kamin.

„Alles okay?“

„Ja, ja... Ich habe nur überlegt, was sich diese Gerüchteköche das nächste Mal ausdenken.“ Pansy zwang sich zu einem Lächeln.

Blaise nickte. „Berechtigte Frage...“

„Sei mir nicht böse, aber ich geh auch ins Bett. War anstrengend mit Hermione...“

„Okay.“ Blaise lächelte leicht. „Schlaf gut.“

Pansy nickte schwach und verschwand in den Mädchenschlafsaal. Diese Nacht konnte sie lange nicht einschlafen.
 

~*~*~*~
 

Hermione nickte. Sie verstand diesen Gedanken. Und sie begriff, dass das für Harry und Draco wohl auch ein Problem darstellen würde. Was musste allein der Kampf für sie bedeutet haben? Dieses… Duell, das sie mit allen Mitteln gegeneinander geführt hatten, ohne Rücksicht auf Verluste… Vielleicht sollte sie doch mal mit Harry reden…

Langsam machte sie sich auf den Rückweg, tief in Gedanken versunken, um ihre Bücher abzulegen, bevor sie ihre Runde machte. Ron war schon da, als sie kam, was sie nicht wunderte.

Und er stellte sie zur Rede. „Ich will jetzt endlich wissen, was du dir dabei denkst, dass du dich mit Parkinson abgibst!“, rief er und die Wut kochte wieder in ihm hoch, die ihm der Besenflug genommen hatte.

Sie blickte ihn seufzend an, schüttelte den Kopf. „Das hab ich dir erklärt!“, sagte sie. „Ich mag sie und sie ist nicht so schlimm, wie wir immer gedacht haben! Sie ist sogar sehr nett!“

Ron gab ein wütendes Geräusch von sich. „Verstehst du denn nicht? Das ist alles eine Falle! Und Snape hat sie eingefädelt! Ihr habt alle… Ihr beide seid so blind!“

„Snape steht auf unserer Seite, nicht auf der falschen. Warum sollte er uns eine Falle stellen?“, fragte Hermione. „Wirklich, Ron, du siehst Gespenster!“

„Ja, das hat er auch gesagt!“, rief der Rotschopf. „Dieser… Zabini! Keiner ist ein Todesserkandidat!“, äffte er ihn nach. „Wer soll denn das glauben?! Der kann doch nicht…“

„Pansy ist kein Todesserkandidat.“, sagte Hermione leise aber bestimmt. „Sie ist ein Opfer der Ideologien ihrer Eltern. Mehr nicht.“

Ron blickte sie an. „Ich habe dich gewarnt!“, sagte er, dann drehte er sich um und ging in den Gryffindorfünftklässlerschlafsaal. Er war sauer. Wieso wollte sie nicht auf ihn hören? Warum waren die alle so blind! Warum…

„Aaaaaaaaaaaaaaaargh!“, brüllte er, dass Neville, der sich nach dem Abendbrot hatte umziehen müssen, schnell verdrückte, um seine Runde heute ein wenig früher durchzuführen. Der Weasley machte ihm Angst.
 

Als es zehn schlug, kam Harry zurück in den Gryffindorturm und Hermione starrte ihn an, als hätte er Petersilie in den Ohren.

„Harry, du…“

„Ja, ich bin pünktlich.“, sagte er genervt und Ginny begann zu lachen. Sie war dabei, mit Hermione Hausaufgaben zu machen.

„Der verschollene Held, kehrt zurück!“

„Ich bin nicht verschollen. Und ich bin kein Held.“

„Stimmt.“, kam es von Dean und Harry fing einen hasserfüllten Blick auf, den er nur seufzend ignorierte.

„Mach dir nichts draus…“, sagte Hermione und schickte Dean einen bitterbösen Todesblick, der sowohl Harry als auch Ginny zum Lachen brachte.

„Wo ist Ron?“, fragte der Schwarzhaarige und die Mädchen wechselten einen Blick.

„Der schmollt.“, gab seine Schwester Auskunft. „Ich weiß aber nicht warum. Er hat gesagt, dass er nicht mit Hermione reden will…“

Harry nickte. Streit. Überall…

„Weißt du, Hermione.“, wandte er sich an das Mädchen, um ihr doch noch zu antworten. „Ich mach mir schon lange nichts mehr draus, wenn sie mich verspotten oder hassen, aber gerade jetzt… Ich frage mich, warum ich mich überhaupt so anstrenge… Wenn es nach mir ginge, dann… Ich weiß nicht.“

Das Mädchen schob ihn zu einem Sessel und schupste ihn hinein, nahm ihm gegenüber Platz. „Was weißt du nicht?“

Ginny legte nun endlich ihre Feder weg, als Harry mit einem abwesenden Lächeln antwortete. Seine Stimme war ganz leise. „Warum kämpfe ich eigentlich noch? Die Menschen haben ihre Hoffnung in mich doch längst aufgegeben.“

„So was darfst du nicht sagen.“ Die Rothaarige griff nach seiner Hand und drückte sie. „Ich glaube an dich!“, sagte sie eindringlich. „Du kannst es. Du kannst doch alles! Du hast mich gerettet! Und du hast den Unnennbaren besiegt! Schon so oft! Du darfst nicht aufgeben!“

„Es ist aber so.“, widersprach er und lächelte sie an, dass sie fast in Tränen ausbrach. „Es sind nicht mehr so viele, die diese Hoffnung haben… Ihr zwei, Ron, Neville, die anderen Weasleys, Sirius und Remus…“ Tonks noch, aber die durfte er noch nicht erwähnen. Er wollte es zumindest nicht. Und Draco… Er wusste nicht, ob er ihn dazuzählen durfte, auch wenn er es liebend gern tun würde. „Aber die anderen… Selbst Dumbledore traut es mir nicht zu, sonst würde er mich nicht so bewachen lassen… Versteht mich nicht falsch, ich kämpfe weiter, aber… es erscheint mir so sinnlos, denn sie wollen nicht, dass man sie rettet. Ich denke manchmal, sie sind ganz glücklich so, wie es momentan ist.“

Hermione war entsetzt. „Harry! Das darfst du nicht sagen! Keiner will, dass der Unnennbare zurückkehrt! Keiner!“

„Ach nein?“ Er brauchte doch nur über die Schulter zu schauen, dann…

„Nein!“ Ginny war überzeugt und Hermione pflichtete ihr bei. „Jeder weiß, was Der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf plant. Keiner will die Ausrottung der Muggel!“

Harry seufzte. „Vielleicht habt ihr Recht…“, sagte er leise, aber innerlich war er gerade viel zu hoffnungslos, um diese Möglichkeit noch in Betracht zu ziehen. „Ich werde schlafen gehen!“, sagte er und stand wieder auf.

„Harry?“ Ginny hielt ihn auf. „Was ist dran an dem Gerücht?“

Der Schwarzhaarige blieb stehen und sah sie an. „Welches diesmal?“

„Dass du und Malfoy…“

„Ja?“

„Bist du mit Malfoy zusammen?“

Harry blickte sie an, in seinem Blick lag für Sekunden etwas, das wie Schmerz aussah, das zeigte, dass er verletzt war, doch dann verschloss sich dieses Tor zu seinen Gefühlen endgültig. Die Maske überzog sein Gesicht und ließ ihn lächeln. „Wer glaubt schon an so was…“, sagte er mehr zu sich selbst als zu Ginny, wandte sich ab und ging die Stufen hinauf.

Hermione blickte ihm nach, Ginny ebenfalls. Dann zuckten sie beide die Schultern. Sie wussten nicht, was jetzt plötzlich los war…

Als Harry das Zimmer betrat, kam sofort Rons Stimme irgendwo aus den Decken seines Bettes. „Warst du wieder bei ihm?“ Böse, irgendwie nicht freundlich.

Harrys Lächeln wurde breiter. „Wo sonst?“, gab er zurück.

„Bestehst du auch darauf, dass er gut ist, dass er niemandem mehr etwas tut und kein Todesser mehr ist?“

„Auch?“

„Hermione hat sich mit Pansy angefreundet!“, spuckte der Rotschopf aus und dann konnte Harry seine Haare aus den Decken schauen sehen, als er ihn musterte. „Stell dir das mal vor! Sie glaubt mir nicht, dass sie ein Todesser ist!“

„Hat sie das gesagt?“

„Ja!“ Ron setzte sich auf und funkelte ihn an. „Sie macht genau den gleichen Fehler wie du! Sie unterschätzt die Durchtriebenheit der Slytherins!“

Harry schüttelte den Kopf. „Vielleicht ist es andersrum?“, fragte er, während er seinen Besen hervorholte und das Set, das er von Hermione mal zu Weihnachten bekommen hatte und das es ihm ermöglichte, seinen Besen vor Abnutzung und Verfall zu schützen. „Vielleicht überschätzt du sie…“ Er nahm auf dem Fensterbrett Platz, nachdem er das Fenster weit geöffnet hatte. Es war warm draußen und die laue Luft war angenehm.

Ron war außer sich. „Das ist nicht dein Ernst!“, schrie er. „Wie kannst du so blind sein? Wie kannst du dich von ihm nur so einwickeln lassen? Warum bist du so…“

„Warum bist du so stur?“, unterbrach ihn Harry ruhig. „Jeder kann sich ändern. Jeder hat eine zweite Chance verdient… Aber… vielleicht hast du auch Recht… Vielleicht hab ich mich getäuscht…“

Sprachlos starrte Ron seinen Freund an. Wie bitte? Hatte er sich da verhört? Harry gab ihm… Recht? Nachdem er Malfoy zuvor noch verteidigt hatte? Warum das denn? Ron war entsetzt.

„Es scheint fast so, als sei mein Bemühen nach hinten losgegangen…“ Harrys Blick wandte sich aus dem Fenster, wo die Sonne nur noch schwach über dem Wald schien. Abenddämmerung. Wie in seinem Herzen.

Warum fühlte sich sein Herz überhaupt so schwer an? Was war das? Was war los, dass es so wehtat. Draco hatte beschlossen, dass er seine Hilfe nicht wollte. Auch wenn er es gesagt hatte, er wollte sich nicht helfen lassen, wollte keine Hilfe. Nicht von ihm. Und er… Er hatte ihm geglaubt…

Das Lächeln verfloss und die Augen wandten sich in die Ferne, während Ron ihn nur perplex anstarrte.

„Harry?“, fragte er erneut. Jetzt schon zum dritten Mal. „Harry, wie kommst du da drauf?“ Er bekam keine Antwort, auch nicht, als er ihn wiederholt fragte. Und ihn zu berühren traute er sich irgendwie nicht. Harry sah so… unnahbar aus, wie er da oben saß… Was war da… zwischen den beiden nur passiert? Hatte sich seine Befürchtung etwa schon bewahrheitet? Hatte Malfoy…

Ron drehte sich um und rannte aus dem Schlafsaal. Als er Hermione erreichte, war er kreidebleich. „Mione, Harry…“

Das Mädchen sah ihn an, war augenblicklich besorgter als noch gerade eben. Wenn Ron seinen Frust überwand, um Hilfe bei ihr zu suchen, war das gar nicht gut. Dann musste es wirklich heftig sein!

Kurz ließ sie sich erzählen, was Ron zu sagen hatte, dann stand sie auf. „Ich werde mit ihm reden. Lass keinen herein.“ Klare Anweisungen und Ron nickte nur noch. Hermione jetzt zu widersprechen wäre Selbstmord gleich gekommen, so wie sie gerade schaute... Bloß…

„Hilf ihm, Mione, bitte!“, flüsterte er und das Mädchen lächelte ihn an.

„Ich werde es versuchen.“ Schon war sie in dem Raum verschwunden.

Die Braunhaarige fand Harry so vor, wie Ron ihn verlassen hatte. Er saß am Fenster und starrte in die Dunkelheit hinaus, denn die Sonne war untergegangen. Er sah unnahbar aus. Da hatte ihr Schwarm schon Recht… Regelrecht unantastbar. „Harry?“, fragte sie leise, ging zu ihm.

Der Schwarzhaarige murmelte nur etwas Unverständliches, aber es reichte ihr, dass sie sich neben ihn auf die Fensterbank setzte.

„Willst du mir sagen, was los ist?“

Er schüttelte den Kopf.

Seufzend nickte sie. Das hatte sie schon irgendwie erwartet. Harry war niemand, der über Probleme wirklich redete. Schon gar nicht über solche. „Darf ich dann vielleicht raten?“

Diesmal zuckte er mit den Schultern und sie lächelte.

„Du hast dich verliebt.“

Harry schüttelte wieder den Kopf, seufzte diesmal schwer und blickte sie endlich an. „In wen denn bitte schön?“, fragte er mit einem humorlosen Lachen.

„Draco Malfoy.“

Harry starrte sie an. Sprachlos. Nicht fähig, sich zu rühren. Was hatte sie da gesagt? Was hatte sie…?

In seinem Bauch kochte Übelkeit hoch, er wurde blass, als er an das Bedürfnis oben auf dem Turm mitten im Sturm dachte, als er daran dachte, wie gut er ausgesehen hatte… Das konnte doch nicht wahr sein! Das durfte einfach nicht wahr sein! Draco war sein Freund! Ein Freund! Nichts weiter! Er war ein Freund, der Hilfe brauchte! Ein Freund, der… seine Hilfe nicht wollte…

Unbemerkt legte sich seine Hand über seinen Mund, als er mit weit geöffneten Augen Hermione anstarrte, dann kam die Maske auch schon zurück. Wie ein lebendiges Wesen ergriff sie von ihm Besitz, als er leise lachte, als die Augen zu funkeln begannen. „Ich hätte nie gedacht, dass du solchen Gerüchten Glauben schenken würdest. Ich dachte tatsächlich, du kennst mich besser! Nein, Hermione, du irrst dich.“, erklärte er und wieder erklang leises Lachen. „Ich liebe niemanden. Nicht ihn, nicht Cho… Sirius vielleicht… aber im Grunde… Malfoy…“

Das Lachen wurde langsam zu einem Kichern, das ihr in den Ohren wehtat. Mitleidig legte sie ihm eine Hand auf den Arm, doch das Lachen hörte nicht auf. Sie hatte es gesehen, das Entsetzten über diese Feststellung. Er hatte sich dadurch verraten. Und sie hatte erkannt, dass Malfoy mit ihm das gleiche tat, das er auch mit Pansy tat: Ohne es zu bemerken zerstörte er ihrer beider Herzen…

Als sie ging, hatte sich bei Harry nichts geändert. Das Lächeln war geblieben und er hatte weiterhin bestritten, dass er ihn liebte. Das hieß, am Ende hatte er ihr sogar Recht gegeben, um sie zum Schweigen zu bringen. Es hatte ganz kurz an ihrer Überzeugung gerüttelt, doch als er wieder einen Lachanfall bekommen hatte und anschließend selenruhig seinen Besen zu putzen begonnen hatte, da war sie wieder sicher gewesen. Sie war gegangen, hatte ihn allein gelassen, weil von draußen Geräusche erklungen waren, die anzeigten, dass Ron beständig mehr Probleme bekam, die Jungs fernzuhalten. Doch bevor sie ging, hatte sie ihm noch etwas gesagt, das ihr wichtig war:

„Harry, wenn du Probleme haben solltest, dann komm zu mir und rede mit mir, okay?“

Er hatte nur genickt und mit einem „Ja, ja!“ geantwortet. Und sie hatte gewusst, dass er es nicht tun würde… Vielleicht war es ein Fehler gewesen mit ihm darüber zu reden…
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

And I wonder where these dreams go

When the world gets in your way

What's the point in all this screaming

No one's listening anyway

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Shirokko:

Ich mag Mione! Und wie! Die ist toll, weil sie so schlau ist. Will ich auch mal sein ^^

Und die Sache mit ihrer komischen Magieübereinstimmung… hat das jemand begriffen? Irgendwie… Keine Fragen bitte, wir haben noch ein Kapitel, das vielleicht Fragen beantwortet, ja?

*lach*

Und das Ende… Harry hat es erkannt! Strike! Er weiß es und leugnet besessen! Und Mione weiß es und Pansy weiß es. *grins* *freu*

Quälpotential!
 

abranka:

*schließtsichshi-chanan* Was die Potenzialmagie angeht, werden definitiv noch alle Fragen beantwortet. Versprochen... ^^

...tja... Der erste hat es erkannt... Und Draco? Das große Rätsel... *dracoknuddel* Ich mag mein kleines Wrack. ^.^



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Little-Miss-Liddell
2014-05-02T14:18:30+00:00 02.05.2014 16:18
Oho. Ich frag mich bloß warum das Vertrauen zu Ron und Hermione so sinkt? Woran liegt das? Das mit der Potenzialmagie ist ja mal interessant. Werden Harry und Draco wohl auch davon erfahren? Naja eigentlich ist die Potenzialmagie ja beinahe dazu prädestiniert von ihnen erfahren zu werden. Bin ja mal gespannt wann das passiert unbd vorallem wie Harry sich jetzt Draco gegenüber verhalten wird.

Lg Miss Liddell
Von:  Himeka
2008-05-18T14:28:18+00:00 18.05.2008 16:28
Hm, vom Titel her lässt mich das Kapitel grübeln^^ ich bin gespannt, was drin vorkommt^^

Fehlerteufelchen hat sich eingeschlichen =^.^=: "Sie erreichte um kurz nach fünf die Toilette der Maulende Myrthe" gleich erster Post^^
"sah sie Szene wieder vor sich" gleich noch mal im gleichen Post.
Ich würde durchdrehen. Hermione beendet nicht einen Satz und fängt immer gleich wieder was neues an. Ich würde echt nur durchdrehen. aber irgendwie ist das eben ihre art^^
Das mit diesen Seelenfrequenzen ist wirklich interessant. Das gefällt mir. Und Hermione hat es gut erklärt ^^ ich hab es verstanden ^^ *ganzstolzist*
Mau, Hermione ist da ja wirklich voll zwischen den Fronten. Sie kann einem Leid tun. Aber sie wird damit fertig. Ich frag mich, ob ihr Hermione mal ausbrechen lasst. Ich meine, sie ist auch nur ein Mensch. Na gut, Hexe. Nur ein Mädchen, das mit Gefühlen zu kämpfen hat. Das könnte wirklich interessant werden^^
Pansy kann einem auch wirklich Leid tun. Sie liebt diesen Jungen so extrem, so aufopferungsvoll, und trotzdem bringt es sie nicht weiter. Ich find es gut, dass sie momentan Hermione hat, die sie tröstet.
"Und das passierte ihr? Ihr? Hermione Granger? Die Welt ging zu Grunde!" O.Ton Shi-chan *lach* Der Absatz gefällt mir XD
Snape...? O___O Wie kommt der denn auf die Idee? Was soll denn Snape damit zu tun haben? Okay, der hat die Gruppen absichtlich gewählt, aber auch nur um zu sehen, wie die sich an den Hals gehen. Ich frag mich wie er schaut, wenn er sieht, dass sie sich verstehen *lach*
*harryhau* er ist ein Idiot! Trottel! Blödmann! Mist, mehr böse Worte fallen mir nicht ein...
Letzter Absatz. "selenruhig" Fehlerteufel? Weil, das kommt ja nicht von Selen... oder doch? Ich könnte die Schreibung irgendwie nicht begründen.
Ja, endlich wird Harry auf den richtigen Weg gelenkt^^ Es ist so toll, das er HErmione hat^^ in gewissem Maße ist sie sein Kopf *g* was wäre ihm alles entgangen, wenn er sie nicht hätte ^-^

Wow, schon das zweite Kapitel gelesen^^ jetzt brauch ich nur noch 20-30 Minuten *lach*
Von:  Drachen-Fan
2008-05-03T21:43:13+00:00 03.05.2008 23:43
Hallo abranka und Shirokko!

Hermine hat nun scheinbar das Rätsel gelöst, warum sic Harry und Draco so gut verstehen und ich kann es sehr gut nachvollziehen. Aber sie werden beide daran zugrunde gehen, wenn Draco es nicht erkennt, bzw. sich eingesteht.

Mit seiner Aussage Pansy gegenüber macht er ja deutlich, dass er nicht lieben kann. Da wird Harry ihm wohl das Gegenteil beweißen müssen.

Und an Harry ist jetzt noch schwerer dranzukommen. Vielleicht sollte Hermine ihm von der Freundschaft mit Pansy erzählen und dass sie ihn voll und ganz versteht. Dann würde Harry evtl. auch zu Hermine gehen...


Gruß
Drachen-Fan

Von: abgemeldet
2008-02-21T20:53:00+00:00 21.02.2008 21:53
Die Theorie ist doch echt mal der Hammer~
Könnte man Hermione glatt dafür bewundern, dass sie immer so viel weiß. Aber das erklärt wirklich einiges. Oo
Ich komm noch gar nicht richtig darüber hinweg. *staun*
Und sowas fällt euch einfach mal beim playn ein? Ich fass es nicht. *kopf schüttel*
Okay... ich muss mich sammeln.

Also dieses Verhätltnis zwischen weißer und schwarzer Magie besteht also darin, dass sie sich gegenseitig aufheben können und wenn das passiert, dabei sehr... sag ich mal... positive Gefühle auslösen? Habe ich das richtig verstanden?
Das finde ich voll toll. Da kann man ja wirklich davon sprechen, dass zwischen Draco und Harry einfach die Magie stimmt.
Aber wisst ihr, wo der Haken ist?
Warum war das nicht vorher schon so?
Warum hat Malfoy Draco in den ganzen vier Jahren zuvor immer wieder erniedrigt und sich nie weiter für ihn interessiert, außer er hatte ihn als Gegner?
Nun gut... hier kommt vielleicht noch der Aspekt dazu, dass Draco sich von seiner Familie lösen will. Vielleicht war sogar das letzlich der Auslöser dafür, dass er erst bewusst auf die schwarze Magie gestoßen ist, aber sollte Hermiones Rechnung so stimmen, dann hätte es vorher doch auch schon eine Art Sympathie zwischen ihnen gegeben haben.
*grübel*
*arme verschränk*
Nun ja... das haut vielleicht nicht ganz so hin, aber egal ist es auf jeden Fall, weil... es ist einfach klasse diese Erklärung, diese Theorie an sich. Ich kann es nur immer wieder wiederholen? Wer von euch spielt Hermione? Meinen Respekt. Wirklich. *bienchen gebz*
So ist also diese Explosion entstanden?
Hm... dann wird es ja doch nichts mit meiner Verschwörungstheorie, dabei fand ich die so toll. <_<
Aber sie wurde ja durch eine noch viel bessere ersetzt. *hrhr*
Die ja auch noch plausibler klingt, aber dann frag ich mich trotzdem, was in dem brief stand...
Aber das fragte Harry sich ja auch. *lach*
Egal... igendwann... werden wir es erfahren, weil ich denke nicht, dass ich es überlesen habe und falls doch, dann schlagt mich. *bube hinhalt*

Jedenfalls finde ich es auch sehr erstaunlich, wie sich Hermiones Bild von Draco so langsam ändert.
Sie hatte ja immer voll das problem mit ihm und er mit ihr, aber jetzt hat sie an den tatsachen schon ganz schön zu beißen. *kinn kratz*
lar... wenn ein mensch nur Böses erfährt, dann kann er auch nur böse werden, außer er findet Halt, so wie eben Draco es gerade tut... oder zumindest versucht.
Auf die Idee ist sie wohl noch nicht gekommen, die Kleine, dabei ist sie so intelligent, aber naja... tausend Bücher nützen nichts, wenn man nicht auch mal über sie hinweg schaut. *nick*
Finde ich wirklich faszinierend, dass sie anfängt, sich Gedanken um den Blonden zu machen. Finde ich wirklich interessant und ich bin gespannt, ob es zwischen den beiden nicht auch irgendwann noch mal eine kleine Konversation gibt.
Wäre wirklich toll an dieser Stelle. *smile*

Aber am schönsten war immer noch, dass Harry feststellt, dass er sich in Draco verliebt hat. Nun ja... er stellt es ja nicht direkt fest, sondern wird ja zu dieser Erkenntnis genötigt.
Aber wahrscheinlich war das ach bitter nötig. Der hätte das doch sonst nie gerafft. <-<
Nun ja... jetzt hat er die Erkenntnis, aber wird es ihm was bringen?
Ich muss das überprüfen. >_<
*zum nächsten kap husch*

jenki
Von: abgemeldet
2007-09-03T14:01:09+00:00 03.09.2007 16:01
Ich hab das mit dem Magiepotenzial verstanden. Ich wollt euch gratulieren für die gelungene Erklärung. Das war wirklich toll. Und sehr einfallsreich. Wessen Idee war das? Echt cool.
Und auch sonst ein tolles Kapitel mit einem sehr unerwarteten Schluss. Endlich passiert hier was in Richtung pairing. Wie lange habe ich darauf gewartet. *schmacht*
Gut gemacht, ihr Zwei.
Cu, Katzi :-)

Von: abgemeldet
2007-08-03T13:30:10+00:00 03.08.2007 15:30
ach *seufz* endlich wieder mexx und ein neues Kapi um meine Sucht zu befriedigen^^
Herm hat den nagel auf den Kopf getroffen
er is verliebt^^und wie siehts mit Draco aus??
jez bin ich echt gespannt
schreibt ganz hscnell weiter
Von:  Yujianlong
2007-07-30T18:03:16+00:00 30.07.2007 20:03
*Hermine-Fähnchen-schwenkt*
Die Frau is klasse!!
Das mit der Magie ist nicht so schwer. Also ich denke ich hab's kapiert. ^.^
Harry hat's gerafft! Harry hat's gerafft! *Freudentanz aufführt* Und was Dray angeht.. Tja, der wird es schon auch noch verstehen.. allerdings habe ich das Gefühl, dass das noch eine Weile dauert. -.-
Schnell weiter!! ^^
Von:  Engelchen_Fynn
2007-07-30T08:21:24+00:00 30.07.2007 10:21
Ok.... einer von beiden hat's schon mal geschnallt..... und verleugnet.... Ganz toll....

Bin ja mal gespannt ob Draco auch so reagiert (vielleicht ohne das hysterische Lachen, aber ansonsten.... *schulterzuck* ...... Sturköpfe...)

Also, los, schnell weiterschreiben, super Kapitel, will mehr davon. ^^
Von: abgemeldet
2007-07-30T07:11:52+00:00 30.07.2007 09:11
Wenn Harry es so ablehnt und fast schon hysterisch anfängt zu lachen, kann es ja nur stimmen was Hermine gesagt hat, er ist verlieb er ist verliebt *wild rumhüpf*.
Die Theorie von Hermine war wirklich sehr interessant, wenn es auch schade wäre, wenn sie nur deshalb Zeit miteinander verbringen. Aber ich denke es wird nicht lange dauern und Draco wird auch dahinter kommen, spätestens wenn er mal spasshalber die Daten von Harry berechnet.
So werd jetzt mal aufs nächste Kapitel warten und mich mit Fragen zurückhalten :)
Rowan
Von: abgemeldet
2007-07-29T22:03:10+00:00 30.07.2007 00:03
ob sich harry wieder einrenkt.
kann er sich damit abfinden oder wird doch noch um draco kämpfen um ihn zu retten auch wenn er es angeblich nicht will?
freu mich wenns weiter geht.


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