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Diamonds and Rust

Manche Dinge sind für die Ewigkeit und so dauerhaft wie Diamanten, während andere vom Rost der Zeit befallen werden und zerbröseln...
von

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Unterricht mit Hindernissen

Titel: Diamonds and Rust
 

Kapitel: Begegnung 6: Unterricht mit Hindernissen
 

Autoren: abranka und Shirokko
 

Pairing: Draco / Harry
 

Beschreibung: Die Fanfic spielt zeitlich nach dem 4. Buch, sprich hat Harry gerade die Begegnung bei der Auferstehung Voldemorts hinter sich. Die Ferien sind fast vorbei und er ist in der Winkelgasse, um auf seine Freunde zu warten, als er Draco sieht und sein Hass auf die Todesser ihn überwältigt. Es führt zu einer ganz neuen Erfahrung für den Blonden. In vielerlei Hinsicht…

Den Rest solltet ihr schon selbst lesen…
 

Warnung: Angst, Depri, Shonen-Ai, Kariesgefahr.

Leute, deckt euch ausreichend mit Zahnpasta und Klobürsten ein. Und mit Schokolade, sie soll angeblich gegen Schocks helfen… vielleicht hat auch noch einer die eine oder andere Flasche Rohrreiniger da.
 

Bemerkungen: Schuld an sämtlichen Logikfehlern sind die Protagonisten, die während des Schreibens allzu oft beschlossen haben, unsere Pläne zu durchkreuzen und getan haben, was sie wollten. Und nein, das ist keine Ausrede! *sich leicht wütend zu Harry und Draco umdreh und sie anfunkel* Nicht wahr? Hm, natürlich leugnen sie… Wie auch immer.

Für eventuell anfallende Zahnarztkosten übernehmen wir keine Verantwortung.

Edelkitsch garantiert.
 

Disclaimer: Äh… ja, die Leute aus Harry Potter gehören natürlich nicht uns. Sie gehören sich selbst oder vielleicht auch dieser Frau, die sich Joanne K. Rowling nennt.

Der Liedtextauszug ist in diesem Fall von Darren Hayes – Strange Relationship.
 

Viel Spaß beim Lesen.
 

Widmung: Unserer Freundschaft und dem einjährigen Jubiläum.
 

Begegnung 6:

Unterricht mit Hindernissen
 

Es klingelte irgendwann, während Draco noch damit beschäftigt war, möglichst viel Entfernung zwischen sich und Flitwick zu bringen. Verwirrt schüttelte er den Kopf. Er – übermäßig begabt? Er glaubte es nicht. Okay, gut, er besaß das typische Grundtalent, aber so hoch doch lange nicht. Der Rest war harte Arbeit. Nichts anderes. Aber sein magisches Potenzial reichte, um zwischenzeitlich mal kurz seine Kleider zu trocknen. Nur gut, dass Filch vorhin nichts gegen diese Tropfspur gesagt hatte...

Draco zog die Schultern hoch. Dass der Slytherinschutzschild fehlte, machte sich ausnahmsweise nicht bemerkbar. Er war spät dran – sicher hatte es schon vor fünf Minuten geschellt, sodass sämtliche Schüler in ihren Klassen waren.

Vorsichtig drückte er die Tür zu dem Zaubereigeschichteraum auf. Der lehrende Geist bemerkte davon gar nichts. Er rasselte seine Daten und Namen stur herunter. Draco schlüpfte hinein und huschte auf den Platz zwischen Pansy und Blaise in der vorletzten Reihe. Hinten, gut. Dass Granger und Weasley hinter ihnen saßen und ihm einen bösen Blick zuwarfen, ignorierte er. Was kümmerten sie ihn? Was ihn nur ein wenig verblüffte – und zugleich auch ungewohnt unruhig machte -, war der Umstand, dass Harry nicht da war. Das war seltsam.

Nachdenklich legte er das Kinn in die Hände und starrte nach links an Blaise vorbei aus dem Fenster.

Der schwarzhaarige Slytherin beugte sich im gleichen Moment vor und raunte: „Was wollte Flitwick denn von dir?“

„Ach, nichts weiter. Wollte nur was wegen der Flutwelle wissen...“

„Keine Strafarbeit?“

„Zum Glück nicht.“ Draco warf Blaise einen schiefen Blick zu. „Würde mir ja noch fehlen...“

„Du bist im Moment seltsam.“

„Ich weiß...“ Der Blonde seufzte leise. „Und angesichts dessen, was ich um die Ohren habe, ist das auch nicht verwunderlich, oder?“

Blaise nickte schwach und ließ Draco dann in Ruhe. Das war das Angenehme an der Freundschaft zwischen ihnen: Wenn man ihn brauchte, war Blaise da, aber er drängte sich niemals auf.
 

~*~*~*~
 

Stille um ihn herum, als Harry über den Flur lief. Langsam, denn er wollte eigentlich gar nicht da hin. Wenn er bedachte, dass er jetzt in Geschichte sitzen musste und Binns ewig gleichen Ausführungen lauschen sollte, bekam er eine Gänsehaut. Man hatte so viel Zeit zum Nachdenken. Viel zu viel Zeit zum Nachdenken. Und er würde Malfoy wieder vor der Nase haben. Definitiv nicht gut.

Noch immer fühlte er tief in sich das Gefühl der Verbundenheit. Es war angenehm. Warm. Beschützend. Was sollte er davon halten? Er fühlte sich in der Nähe seines Erzfeindes wohler als in der Nähe seiner Freude, denn bei ihnen hatte er so ein Gefühl nie. Es war… verwirrend…

Er erreichte die Tür, blieb Sekunden davor stehen. Er war zu spät. Um genau dreizehn Minuten. Und noch immer hatte er nicht das geringste Bedürfnis, da jetzt reinzugehen. Einmal tief durchatmend legte er die Hand auf die Klinke und öffnete die Tür. Leise, vorsichtig. Professor Binns sah nicht auf. Es war sogar zweifelhaft, dass der Geist überhaupt bemerkt hatte, dass die Tür aufgegangen war. Gut für ihn.

Hermione und Ron saßen hinten, hatten ihm einen Platz freigehalten. Schlecht für ihn. Er würde also das Vergnügen haben, Malfoy die ganze Zeit vor Augen zu haben. Super…

Schweigend setzte er sich, fing einen verachtenden Blick von Pansy auf, woraufhin das Lächeln wieder in sein Gesicht trat und sie dazu veranlasste, sich abzuwenden. Auch Hermione blickte ihn an, doch er verschob die Erklärung kopfschüttelnd wieder auf später. Er würde es ihnen später erzählen. Soweit er überhaupt bereit war, es ihnen zu sagen…
 

~*~*~*~
 

Draco wandte leicht den Kopf, als er hörte, wie die Klassentür aufging. Ein Junge mit einem unverwechselbaren wuscheligen schwarzen Haarschopf huschte hinein. Fast empfand er so etwas wie Erleichterung, dass Harry nun da war. Gut, er hatte den Gryffindor im Rücken sitzen, aber egal.

Er schaute wieder aus dem Fenster. Das Wetter war noch immer strahlend und lud regelrecht zum Quidditchspielen ein. Demnächst begann das Training wieder und er stellte fest, dass er sich darauf schon sehr freute... Quidditch. Das bedeutete auch ein Duell, dem Harry nicht ausweichen konnte. Und es bedeutete seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit...

Draco runzelte die Stirn. Er wollte Harrys Aufmerksamkeit? Na, klasse. Erst brachte er es nicht mehr fertig, den Gryffindorgoldjungen in Gedanken Potter zu nennen, sondern war auf den Vornahmen umgeschwenkt, und dann auch noch das. Aber wahrscheinlich war es eh nur Gewohnheit. Dank ihrer ständigen Duelle und Streiterein war es einfach gewohnt, Harrys Aufmerksamkeit zu bekommen und wollte diese nicht missen. Doch im Moment ging ihm ja deutlich anderes im Kopf herum. Dinge, bei denen es Draco nicht schaffte, heranzureichen. Er war nicht gut genug.

Leicht senkte er den Kopf und starrte auf die Tischplatte. Er war nie gut genug. Immer ganz eben nicht. Er war nur Zweitbester seines Jahrgangs, nur der zweitjüngste Quidditchsucher der Schule gewesen. Er war nur Zweitbester im Quidditch. Nie reichte es. Niemals. Und das ließ sein Vater ihn auch spüren. Von einem Schlammblut besiegt – wie erbärmlich. Von Harry Potter besiegt – wie erbärmlich.

Dracos Miene wurde hart. Und jetzt dieser Druck wegen dieser Gerüchtegeschichte... Er hatte die Schnauze gestrichen voll. Wenn es nach ihm gegangen wäre, wäre er schlichtweg abgehauen. Aber er konnte nicht. Er hatte einfach keine Wahl. Er konnte nur ständig weiterkämpfen, bis irgendwann alles vorbei war und er gewonnen hatte... Oder aber mit rauchendem Zauberstab untergegangen war.

Drachenmist.

Er blickte nach vorne und lauschte kurz auf das, was Binns sagte. „... und in der 15. Schlacht von 234 bei...“ Langweilig.

Wieder der Blick vorbei an Blaise aus dem Fenster.

Und jetzt noch Harry. Irgendetwas geschah, wenn sie zusammen waren. Irgendetwas... Verdammt – er hatte gestern mit Harry Potter gelacht! Er hatte die Zeit genossen. Sie war ihm wie Flucht aus seinem schrecklichen Alltag vorgekommen, obwohl gerade dieser Junge soviel dazu beigetragen hatte, dass dieser Alltag Horror war... Draco schüttelte ganz eben den Kopf. Das war Wahnsinn. Reiner Wahnsinn. Gerade er... Wenn das geschah, was sein Vater für ihn geplant hatte, dann würde er der jüngste Todesser aller Zeiten werden – mal etwas, wo ihm niemand die Pole-Position wegnehmen konnte. Es war nur die Frage, ob er das überhaupt wollte... Bisher hatte er noch nicht daran gezweifelt, doch so, wie er es aus dem Krankenstationsgespräch zwischen Granger und Harry geschlossen hatte, wollte der Dunkle Lord Harry töten. Und das war etwas, was ihm... nicht behagte. Gelinde gesagt.

Irgendwie wurde alles immer verworrener. Er würde sich entscheiden müssen und für sich aus dem Gewirr den Faden herauspicken müssen, der für ihn bedeutsam war – er wusste nur noch nicht, welcher das sein würde. Und er wusste nicht, auf wen er vertrauen konnte. Allein würde er untergehen... Auf jedem dieser Wege.

Würde Blaise ihm beistehen? Er hatte keine Ahnung. Blaise überraschte ihn immer wieder, aber ob er jeden Weg mitgehen würde... Pansy? Er musste ein Lachen unterdrücken. Nein, eher nicht. Sie mochte Hals über Kopf in ihn verschossen sein, aber sie... Oh nein. Nein. Harry? Er fuhr sich durch die Haare. Keine Ahnung. Schlichtweg keine Ahnung. Er hatte ja noch nicht einmal mehr eine Ahnung, wie er zu dem Gryffindor stand...

Ein leiser Seufzer kam Draco über die Lippen. Irgendwie war das alles zum Verrücktwerden...
 

~*~*~*~
 

Auch Harry war tief in Gedanken und dabei klebten seine Augen auf Dracos Rücken, ohne dass er davon überhaupt etwas mitbekam. Schwarz, dazu blondes Haar. Es brannte sich auf seine Netzhaut, so dass er es sogar noch sehen konnte, wenn er die Augen schloss. Und das, ohne dass er es wusste.

Hermione konnte es sehen, doch obwohl es ihr auf der Zunge brannte, sie sagte nichts. Sie hatte verstanden, dass sich Harry ihren Fragen später stellen würde. Später, nicht jetzt. Aber dann würde sie auf einer Antwort bestehen! Garantiert!

Neben ihr bewegte sich Harry, sah plötzlich aus dem Fenster, direkt an ihr vorbei. Sein Gesichtsausdruck war träumend, nachdenklich. Was war nur los mit ihm? Und seit wann war er so? Im Grunde hatte es angefangen, als er nach dem Kampf mit Voldemort zurück in das Labyrinth kam… oder nein, ein paar Tage später, als er noch im Krankenflügel gelegen hatte. Da hatte sie zum ersten Mal bemerkt, dass er nicht mehr das sagte, was er dachte. Und später… vor ein paar Tagen, als sie sich in der Winkelgasse getroffen hatten, war er bereits so gewesen. Oder?

Und da hatte das auch mit Malfoy angefangen, dass der sich so seltsam ihnen gegenüber gab…

Sie richtete ihre Augen auf den Blonden vor sich, der ebenfalls nachdenklich wirkte. Wie Harry auch blickte er aus dem Fenster. Oder sah Harry vielleicht aus dem Fenster, weil Malfoy dort raus sah? War es das? War es das, was sich geändert hatte?

Sie blickte Harry an. Er sah verloren aus. Als wäre ihm irgendetwas Wichtiges abhanden gekommen. Und wenn sie sich recht besann, war es schon länger so. Warum war ihr das noch nicht aufgefallen? Und was war es, das er so sehr vermisste, dass es seine Lebensqualität darunter leiden ließ?

Hermione war ratlos und es war wahrscheinlich das erste Mal, dass sie nicht ein Wort von dem mitbekam, was Professor Binns vorne sagte. Und ausnahmsweise war es ihr auch egal. Über ihr Pflichtbewusstsein legte sich Sorge um Harry. Warum sagte er denn nichts, wenn er sich nicht wohlfühlte?

Harry war sich dem durchleuchtenden Blick seiner Freundin nicht bewusst. Die Vögel draußen nahmen seine gesamte Aufmerksamkeit in Beschlag, während das eintönige Gemurmel des Geschichtsgeistes über ihn hinwegrauschte. Sie flogen. Sie konnten einfach so fliegen. Wenn er fliegen wollte, brauchte er seinen Feuerblitz. Er hatte keine Flügel, um frei zu sein. Und wenn er flog, dann war immer er da. Malfoy, der ihn forderte und nicht zuließ, dass er schlechter wurde. Immer war er hinter ihm, trieb ihn zu ungeahnten Leistungen an, appellierte immerzu an seinen Ehrgeiz… In jeglicher Hinsicht. Und eigentlich hatte er auch vorgehabt, seine magischen Leistungen von Malfoy puschen zu lassen, ohne dass dieser es merkte, indem er offen gegen ihn ins Gefecht zog, aber nun… Das ging jetzt nicht mehr.

Es hatte sich geändert. Seine Einstellung ihm gegenüber hatte sich geändert. Und das machte ihm Sorgen. Was war dran an dem Slytherin, dass er ihn nicht mehr als Gefahr wertete sondern immer dieses seltsame Gefühl in seiner Gegenwart hatte? Und wie zum Teufel sollte er stärker werden, wenn er niemanden mehr hatte, für den er stärker werden wollte, niemanden, den er übertreffen wollte?

Leise seufzte Harry und ließ den Kopf mit geschlossenen Augen auf seine Arme sinken. Schwarz, dazu blondes Haar… Ein wirklich beruhigender Gedanke…
 

~*~*~*~
 

„Hey...“ Pansy stupste Draco in die Seite und erzwang seine Aufmerksamkeit.

„Hm?“ Unwillig und noch immer ein wenig vor sich hin träumend wandte der Blonde den Kopf zu ihr um.

„Was ist los mit dir?“

„Nichts.“ Er sah wieder aus dem Fenster. Wenn sogar Pansy es merkte... Aber im Moment war eh nichts mehr normal. Gar nichts.

Wieder piekste sie ihn in die Seite. Entnervt sah er sie an. „Doch. Und wir müssen darüber reden.“ Ihre braunen Augen blickten forschend.

„Nein.“

Bevor Pansy nach Luft schnappen und weitermachen konnte, klingelte es. Gerettet von der Schulglocke. Draco stand abrupt auf und rauschte aus dem Klassenraum. Blaise und Pansy starrten ihm nach.

„Ehrlich, diese ganze Sache macht ihm mehr zu schaffen, als ich dachte...“, murmelte Blaise leise und vergaß dabei, dass die Gryffindors noch immer hinter ihnen saßen und wahrscheinlich jedes Wort hören konnten.

Dracos Schritte wurden augenblicklich langsamer, als er den Slytherinpulk sicher abgehängt wusste. Er brauchte keinen verdammten Schutzwall! Und er würde sich mit Sicherheit auch auf keinen verlassen, von dem er nicht wusste, wie lange er ihn besaß.

Und natürlich lief ihm ausgerechnet jetzt noch einmal Flitwick über den Weg.

„Mr Malfoy, ich...“ Weiter kam der Zauberkunstlehrer nicht.

„Keine Zeit!“, erwiderte Draco knapp und beschleunigte seinen Schritt wieder. Fehlte ja noch, dass er sich jetzt mit diesem dusseligen Zwerg auseinandersetzen musste. Besonderes Talent – pah!

Er ging an der Großen Halle vorbei. Das Mittagessen kümmerte ihn herzlich wenig. Sein Ziel war das Tor nach draußen. Im Innenhof zog er seinen Zauberstab hervor. „Accio Nimbus 2002!“ Das Nachfolgemodell des Nimbus 2001. In den Ferien hatte er seinen zu Sägespänen geflogen. Versehentlich...

Draco schwang sich auf den Besen und ließ die Schule hinter sich. Im Moment konnte er diese ganze Hektik, die Unruhe und die vielen Leute einfach nicht ertragen. Er wollte weg. Und der Besen war dafür immer seine erste Wahl. Zack – wegfliegen. Eine großartige Sache. Am liebsten würde er einfach abhauen und nicht wieder zurückkehren. Damit waren dann doch alle Probleme gelöst. Sein Vater brauchte sich keinen Kopf mehr um das Ansehen der Familie zu machen, denn der fehlerhafte Sohn war fort. Die Slytherins konnten schön weiter vor sich hin leben, ihre Ansichten hoch halten und mussten sich mit niemandem mehr herumschlagen, der dauernd Zusammenhalt von ihnen forderte und selbst nicht hinter ihnen stand... Nicht mehr.

Und Harry Potter... Nun, der musste sich mit keinem Erzfeind mehr herumschlagen, niemand mehr, der seine Kraft von diesem Kampf mit dem Unnennbaren abzog. Niemand mehr, der so brennend nach Aufmerksamkeit verlangte... Niemand mehr, der ihn herausforderte und antrieb.

Und was sollte er dann machen? Was denn?

Draco ließ den Besen eine lange Schleife über den See machen.

Gar nichts.

Und er musste feststellen, dass er nicht bereit war, dieses Leben aufzugeben. Sein Leben. Nein, er würde sich soviel Normalität erkämpfen, wie es nur irgendwie ging. Und dazu gehörte, dass er Harry Potter herausfordern würde. Wieder und wieder. Wenn nicht er es tat – wer würde es dann tun? Wenigstens das konnte er...

Er machte den Gryffindor nicht gerade wirklich zu seinem persönlichen Dreh- und Angelpunkt, oder?
 

~*~*~*~
 

Leise schüttelte Hermione Harry an der Schulter. Die Stunde war vorbei, sie hatten jetzt Mittagspause. Und was tat er? Schlafen! Harry war tatsächlich eingeschlafen!

„Also echt!“, murrte sie. „Wenn du schon schlafen musst, dann tu es unauffällig!“ Seufzend schüttelte sie den Kopf, als Ron grinsend bemerkte, dass es doch unauffälliger kaum ging. Schließlich hatte keiner etwas gemerkt. Bis eben nicht mal sie.

Das Mädchen schnaubte nur, schüttelte Harry erneut, was diesen dann auch endlich weckte. Blinzelnd setzte der Schwarzhaarige sich auf, rieb sich über die Augen. Oh Mann, was waren die denn so laut? Und wo war er überhaupt? Er sah sich um.

„Dornröschen ist aufgewacht!“, rief Ron begeistert. „Und das ganz ohne Kuss!“

„Sehr witzig, Ron.“, gähnte Harry und streckte sich einmal. Unbequem, sollte er nicht wieder tun. „Was ist passiert? Hab ich was verpasst?“

„Weiß nicht.“, gab der Rotschopf zurück. „Ehlich gesagt, hab ich ebenfalls nichts mitbekommen? Was ist mit dir, Mione?“

Das Mädchen wurde rot. „Äh… ich…“, stotterte sie, hatte sie wirklich nicht ein Wort von dem vernommen, was Binns gesagt hatte. Das… war ihr ja noch nie passiert! Doch dann fiel ihr siedendheiß ein, weshalb sie keine Ahnung hatte vom Unterrichtsstoff hatte. „Themenwechsel:“, sagte sie unwirsch. „Was ist mit dir los, Harry? Du bis anders als sonst. Irgendwie fehlt dir die Spritzigkeit… die Lebensenergie!“

„Ist das so?“, gab der Junge erstaunt zurück und lächelte dann plötzlich verträumt. „Vielleicht hast du Recht.“

„Und?“, hakte Ron neugierig nach und fixierte ihn ernst, wie er es gerade bei Hermione gesehen hatte, ein bisschen, um sie zu foppen, ein bisschen, weil es ihn beeindruckt hatte.

„Was und?“

„Was ist los?“ Genervt gab der Weasley seinem Freund einen Nasenstüber. War doch klar, was sie wissen wollten.

„Und red dich nicht raus, du hast versprochen, dass du es uns sagst, wenn wir alleine sind!“, übernahm Hermione ernst. „Bitte, wir sind ganz allein!“

Die beiden waren sich so einig, dass Harry lachend aufgab. „Dann mal los. Was wollt ihr wissen?“

„Was war das gestern mit Malfoy?“

Treffer, versenkt. Das war genau die Frage, die er selbst nicht beantworten konnte. Wie denn auch? Er wusste doch nicht mal, was da passiert war, geschweige denn warum! Er blickte sie verzweifelt an und Hermione seufzte.

„Also konkreter. Warum war er da?“

„Snape hat ihn mitgeschickt, das hast du doch mitbekommen.“

„Gut, dann noch einfacher.“, war sie mit der Antwort doch längst nicht zufrieden. „Warum ist er nicht gegangen? Ich meine, er war mehr als fünf Stunden bei dir!“

„Echt?“

„Du hast es doch gesehen!“

„Ich habe geschlafen.“

Sie stutzte. „Geschlafen?“

Harry nickte. „Ich bin erst kurz bevor ihr gekommen seid aufgewacht.“ Davon war er überzeugt. Dass das nicht stimmte, wusste er nicht. Woher sollte er auch ahnen, dass sein Zeitempfinden unter der Situation gelitten hatte?

„Das ist wirklich seltsam.“, murmelte sie, dann schwieg sie gedankenvoll.

Und diese einmalige Gelegenheit ergriff Ron. „Und was hat er gemacht?“

„Dagesessen?“

„Harry!“ Empört und leicht enttäuscht traf den Schwarzhaarigen ein Blick aus blauen Augen.

Der Junge-der-lebt zuckte entschuldigend mit den Schultern. „Was soll ich denn sagen? Als ich aufgewacht bin, saß er tatsächlich einfach da, als würde er mit offenen Augen schlafen!“

Ron schwieg überrascht, nicht so Hermione, die wie immer versuchte, mit Logik hinter dieses Phänomen zu kommen. „Wie hat er da gewirkt?“ Sie war geistig wieder anwesend.

Harry überlegte. „Nachdenklich.“, antwortete er schließlich. „Oder als würde er träumen.“

„Also wie du vorhin.“ Ron grinste, als Harry rot anlief und Hermione anerkennend nickte. Es war ihm also auch nicht entgangen. War ja auch einfach zu offensichtlich gewesen.

„Und danach?“

„Bitte?“

„Harry, stell dich nicht so dumm an!“, tadelte das Mädchen. „Was hat er gemacht, als wir gegangen sind. Er ist schließlich bei dir geblieben! Jedenfalls kam er nicht gleich.“

„Oh.“, machte Harry schlau. Diese Frage wunderte ihn wirklich, hatte er schon längst wieder vergessen, dass es nicht normal war, dass Malfoy einfach nur bei ihm war. Es fühlte sich so normal an… unglaublich… unverständlich normal, wenn er genau drüber nachdachte. Er grinste. „Er hat Zuckerwatte gezaubert und wir haben Waffenstillstand geschlossen!“, erklärte er glücklich.

„Waffenstillstand?“, wiederholte Hermione perplex.

„Zuckerwatte?“, griff Ron das auf, was ihn mehr interessierte, verschluckte sich fast beim Wiederholen dieses einfachen Wortes. „Warum Zuckerwatte?“

„Weil mein Kopf sich so angefühlt hat.“, sagte Harry ehrlich. „Wahrscheinlich wegen dieses Trankes.“

„Genau, was war denn nun eigentlich mit dir? Du standest doch nicht wirklich unter Drogen, oder?“ Hermione musterte ihn scharf.

„Im gewissen Sinne schon.“, meinte Harry achselzuckend. „Der Heiltrank von der Pomfrey ist nach hinten losgegangen. Ich hab ihn nicht vertragen.“ In diesem Moment erinnerte er sich an den Schwindel, dass es immer schlimmer geworden war… Wie war er eigentlich auf die Krankenstation gekommen? Alleine hatte er sie doch nicht mehr erreicht. Hatte Malfoy etwa…

Sein Gesichtsausdruck zeugte von purem Schock, was Hermione sofort besorgt nachhaken ließ. „Was hast du? Ist dir wieder nicht gut?“

Er schüttelte den Kopf. „Alles bestens.“, murmelte er. Hatte Malfoy ihn wirklich getragen?

„Du bist ganz blass.“, bemerkte Ron. „Vielleicht solltest du etwas trinken.“

Geistesabwesend nickte Harry, holte seinen Zauberstab heraus und sprach lautlos den Spruch, den er schon gestern gesagt hatte. Drei Flaschen Limonade erschienen vor ihnen. Zitronenlimo… Harry starrte sie perplex an, erinnerten sie ihn doch an gestern. Er begann zu lächeln, als seine Hand über das ungewöhnliche Etikett strich. Malfoy mochte das gerne. Hatte zumindest so gewirkt. …

Wenn er ihn wirklich getragen hatte, warum hatte er das nicht gesagt? Er hätte sich doch bedanken können… Das würde er auf jeden Fall nachholen! Das nahm er sich ganz fest vor.

„So und jetzt noch mal zurück zum Waffenstillstand.“ Hermione war wieder ganz sachlich. „Was hat es damit auf sich?“

Der Schwarzhaarige blickte sie überlegend an. „Es bedeutet wohl, dass die Feindschaft zu Ende ist.“

„Hat er aufgehört, Todesser zu sein?“ Ron staunte nicht schlecht, doch Harry nahm ihm schnell den Wind aus den Segeln:

„Das weiß ich nicht, aber irgendwie bin ich zuversichtlich.“ Er grinste frech. „Ist ja nicht so, als wäre er schon einer. Das denken nur immer alle.“

„Und woher willst du das wissen?“, murrte Ron misstrauisch. „Hast du seine Arme mal angeschaut?“

Harry schüttelte den Kopf. „Ich hoffe es einfach mal.“

Die beiden Freunde wechselten einen Blick. „Wenn du dich da mal nicht irrst.“ Es war ihnen anzusehen, dass sie mit dieser Situation ganz und gar nicht einverstanden waren und sich lediglich zurückhielten, weil sie Harry nichts vorschreiben wollten und wussten, dass er sowieso machte, was er wollte. „Sei aber bitte vorsichtig und sag Bescheid, wenn du Hilfe brauchst.“ Hermiones Blick war flehend, ja fast beschwörend und Harry nickte.

„Mach ich, Mione. Versprochen.“

Ron trug noch immer einen seltsamen Gesichtsausdruck, als sie sich anschickten, das Zimmer endlich zu verlassen. Ihm war definitiv nicht wohl bei der Sache.

„Ron?“ Harry wartete, bis der Rotschopf reagierte, bevor er ihn umarmte. „Ich bin vorsichtig und werde nicht vergessen, auf welcher Seite ich stehe, aber irgendwie hab ich das Gefühl, ich muss da dran bleiben, auch wenn ich noch nicht weiß, was es mir bringt. Verstehst du das?“

Der Junge nickte beklommen.

„Und ihr werdet es keinem sagen?“

Beide nickten.

„Versprochen?“

Wieder ein Nicken. Beiden war klar, was es bedeuten würde, wenn Harry dabei erwischt wurde, wie er mit einem Slytherin korrespondierte. Vor allem, wenn es dieser Slytherin war. Dann würden die Gerüchte nicht mehr lange bei zurückhaltenden Anschuldigungen bleiben, sie würden wahrscheinlich davon ausgehen, dass Harry Cedric Diggory tatsächlich umgebracht hatte. Und wenn das passierte, dann hatte er mit Sicherheit nichts mehr zu lachen, zumal er auch nicht einsah, dass ihn keine Schuld traf. Wahrscheinlich würde er sich damit selbst zugrunde richten.

„Versprochen.“

„Danke!“ Noch einmal verstärkte Harry die Umarmung Rons, ließ es sich dann auch nicht nehmen, Hermione einmal zu herzen, dann machten sie sich schweigend auf den Weg zum Mittag.

Kurz bevor sie die große Halle betraten, hielt Ron Harry noch einmal fest. Ernst blickte er ihn an. „Du hältst uns doch auf dem Laufenden?“

Und was, wenn nicht?, schoss Harry die Frage durch den Kopf, aber er nickte lächelnd. „Natürlich.“ Und es war ein ehrliches Versprechen.
 

~*~*~*~
 

Draco starrte auf den See und lenkte den Besen gedankenverloren in weiteren Schleifen vor sich hin. Er musste sich wahrscheinlich langsam auf den Weg zurück machen. Den Besen in die Kerker bringen und dann zum nächsten Unterricht. Was war das noch mal? Ach ja, Pflege magischer Geschöpfe. Na wunderbar. Er verdrehte die Augen. Dieser idiotische Halbriese würde ihnen sicher wieder irgendwelche Tiere vorsetzen, die entweder eklig oder gefährlich waren - mit ein bisschen Pech auch beides... Erneut verdrehte er die Augen. Und wieder die Gryffindors. Die angewiderten Blicke und das ewige Getuschel konnte er ja ignorieren - Harry Potter aber nicht.

Er lenkte den Besen Richtung Schule. Einige verwirrte Blicke übereifriger Gryffindors, die Richtung Wald unterwegs waren, und ein paar Hufflepuffs und Ravenclaws, die sich hier draußen herumtrieben, trafen ihn. Ihm war es gleich. Direkt vor dem Tor sprang er vom Besen und lief Richtung Kerker.

Dort hatte er Pech. Denn er musste ausgerechnet Warrington und seinen drei Freunden über den Weg laufen. Nicht gut.

„Du mieses Frettchen...“ Warrington baute sich vor Draco auf.

Dieser stemmte die Hände in die Hüften und blickte den Größeren herausfordernd an. „War’s das? Oder hast du noch mehr auf dem Kasten?“

„Du...“ Die Faust raste heran und warf den Blonden zu Boden.

„Zwanzig Punkte Abzug für Slytherin wegen tätlichen Angriffs auf einen Vertrauensschüler. Noch einmal und es sind fünfzig.“ Das war die einzige Karte, die der Blonde gerade noch in der Hand hielt. Blut tropfte ihm beim Sprechen von der aufgeplatzten Lippe und besudelte sein Hemd. Gegen die vier hatte er allein sonst keine Chance - und an seinen Zauberstab kam er gerade nicht heran. Da saß er dummerweise drauf.

„Du bist erbärmlich.“ Warrington spuckte vor ihm aus und seine drei Kumpanen taten es ihm gleich. Dann zogen sie ab.

Draco stand langsam auf und rieb sich den Unterkiefer. Verdammt, das tat weh! Diese ganze Geschichte wurde wirklich noch schwierig... Woher nahm der überhaupt nach der gestrigen Drohung den Mut, ihn anzugreifen?

Aber um über diesen Bastard nachzugrübeln hatte er jetzt keine Zeit.

Keine zehn Minuten später war er auf dem Weg zum Unterricht. Für ein frisches Hemd hatte die Zeit nicht gereicht und er kannte keinen Zauber, um Blutflecken zu entfernen. Also zog er den Umhang möglichst hoch. Dass seine Unterlippe verheerend aussah, fiel ihm nicht weiter auf. Woher auch? Er hatte ja schließlich keinen Spiegel dabei.

Drachenmist, er war zu spät! Die Schülergruppe hatte sich bereits bei Hagrids Hütte versammelt. Überraschenderweise stand jedoch Professor Raue-Pritsche in der Mitte des Kreises. Stimmte ja, der Halbriese war ja aus irgendeinem Grund nicht da. Dumbledore hatte ja so etwas am ersten Abend verlauten lassen. Gut, wenigstens ein Idiot weniger auf der Welt.

Harry war natürlich auch da. In der ersten Reihe.

„Draco!“ Pansys erschrockener Ausruf lenkte die Aufmerksamkeit aller auf ihn.

Klasse. Danke.
 

~*~*~*~
 

Auch Harry blickte zu dem Ankömmling, war es doch nicht alltäglich, dass Parkinson derartige Ausrufe des Entsetzens machte. Das Herz rutschte ihm in die Hose. Malfoy blutete. Und das wirklich nicht schlecht. War ihm nicht aufgefallen, dass er sich das ganze Kinn verschmiert hatte? Und was sollte er jetzt tun?

Nichts. Er konnte nichts tun.

Ernüchternder Gedanke. Und was sollte er auch machen? Vor allen Anwesenden hier auf ihn zu rennen und zur Krankenstation schleifen, damit Mme Pomfrey die Platzwunde behandelte? Klar. Am Ende konnte sie nicht nur ihn beerdigen…

Ein undurchsichtiges Lächeln trat auf seine Lippen und er wandte sich ab. Es tat weh zu sehen, wie Pansy besorgt an ihm rumzupfte, und doch selbst nichts tun zu können. Das einzige, das ihm blieb, war das zu tun, was Malfoy von ihm erwartete: weiterhin den Feind mimen.

Professor Raue-Pritsche rauscht plötzlich an ihm vorbei und brachte Harry dazu, sich wieder umzudrehen. Wie eine Furie ging sie auf den Blonden los. „Stellen Sie sich nicht so an, Mr Malfoy!“, knurrte sie mit ihrer dunklen Stimme und wedelte mit ihren Händen vor Pansy herum, damit sie von ihm abließ. „Sie sind ein Mann, also verhalten Sie sich auch so!“

Am liebsten hätte Harry ihr einen Knallfrosch in die Unterhose gezaubert, wie er es einmal von Fred gelernt hatte. Was fiel ihr ein? Malfoy hatte nicht einen Ton gesagt, nein, das war nur diese dämliche Parkinson gewesen!

Das Lächeln wurde breiter, als er schon den Zauberstab zog, aber gerade als er Freds Spruch sagen wollte, drückte Hermione seine Hand herab. Ihre Augen sagten ganz deutlich: Tu es und du hast nicht nur ein Problem.

Er seufzte. „Schon gut.“, murrte er, dann verschloss sich seine Miene vollkommen. Sein Blick wurde so kalt, dass Sally-Anne Perks ihn plötzlich hasserfüllt anstarrte.

„Du bist das gewesen!“, giftete sie und deutete anklagend auf ihn, was ihm nicht mal eine Regung entlockte.

„Das glaubst du doch selbst nicht!“, rief Hermione zurück, doch Harry legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sie sollte sich nicht provozieren lassen.

„Potter, du bist echt das Letzte!“ Harry sah erstaunt zu Dean hin. Bezog er etwa Partei für einen Slytherin? Auch war interessant, dass der andere ihn jetzt beim Nachnamen nannte. „Du gefährdest unsere Chancen auf den Hauspokal!“ Ach deshalb…

Noch immer schwieg Harry. Was sollte er auch tun? Leugnen würde seine Situation nicht verbessern und die Einhorntante schaute schon wieder so seltsam…
 

~*~*~*~
 

Draco verzog das Gesicht, als Pansy an ihm rumzupfte und das Blut mit dem Umhang - wohlgemerkt mit seinem! - abzuwischen versuchte.

„Lass…“, murmelte er und senkte den Blick, nachdem er gesehen hatte, wie Harry wegschaute. Nun, er hatte ja auch keine Wahl, nicht wahr? Und dennoch... Ignoranz war das letzte, was er von dem Gryffindor wollte. Dracos Miene wurde steinern und er schob Pansys Hand weg, die immer noch aufdringlich an ihm herumfummelte. Die Bemerkung von Raue-Pritsche ignorierte er. Sollte sie doch motzen, wie sie wollte. Interessierte ihn nicht. Sie konnte Männer eh nicht leiden. Abgesehen davon, war er es leidlich gewöhnt, unfair behandelt zu werden.

„Du solltest zur Krankenstation gehen.“, meinte Blaise leise.

Der Blonde verdrehte jedoch nur die Augen. Viel spannender war doch dieses Chaos, das auf einmal losbrach. Und die Anschuldigungen, die auf einmal auf Harry lasteten. Hatten die denn alle einen Knall? Nun, sie mussten ja wohl. Sogar die Gryffindors gingen auf ihren Helden los. Das war doch Wahnsinn!

Aber was konnte er schon tun? Wenn er jetzt Partei für den Gryffindor ergriff... Wieder ein Schritt in eine Richtung, von der er nicht wusste, wo sie ihn hinführen würde.

„Blaise.“ Er stieß den Schwarzhaarigen in die Rippen. „Sag, dass er es nicht war.“

„Aber...“ Blaise blickte in Dracos nahezu flehende graue Augen. Was war denn hier los? Was - zum Merlin - spielte sich hier eigentlich ab?

„Bitte. Das war Warringtons Werk.“

Blaises Augen weiteten sich überrascht. „WARRINGTON?!“, stieß er schockiert hervor und sorgte dadurch dafür, dass es schlagartig still war.

Dracos Blick sagte nur stumm, dass er eigentlich gewollt hatte, dass Blaise das nun nicht gerade herausbrüllte, doch man konnte den angerichteten Schaden nicht beheben. Sobald das die Runde gemacht hatte, würde es bei den Slytherins noch ungemütlicher werden. Der Boden unter seinen Füßen schwand.
 

~*~*~*~
 

Harrys Augen verengten sich. War Warrington nicht Slytherin? Was war denn jetzt los? Was lief denn hier schief? Erst stellte sich Dean auf die Seite, von der er immer behauptet hatte, dass er sie abartig fand, jetzt stellte sich ein Slytherin gegen Draco…

In seinem Hinterkopf tauchte ein Bild auf. Junge, schlaffes Gesicht, breit gebaut. Er glaubte sich daran zu erinnern, dass Dean ihn einmal mit einem Faultier oder einem Schnabeltier verglichen hatte… Ja, das musste er sein… Warrington…

Sein Lächeln wurde breiter, seine Augen begannen zu funkeln. Das würde was geben, wenn er dem begegnete. Übung für ihn. Und eine Möglichkeit den Wasserzauber zu testen? Wahrscheinlich eher nicht. Den Knallfroschzauber schon eher…

Und im nächsten Moment fragte er sich, warum Malfoy das getan hatte. Er hatte ihn mit dieser Aussage in Schutz genommen, hatte ihn vor einer Konfrontation mit der gesamten Schule bewahrt. Indirekt… denn eigentlich war es Zabini gewesen, aber was änderte das?

Ein kurzer Blick zu Hermione sagte ihm, dass sie etwas verstanden hatte. Sie sah plötzlich ganz anders aus, als hätte sie begriffen, was er vorhin zu sagen versucht hatte. Harry machte den Kontrollblick zu Ron, doch der hatte den Wink mit dem Zaunpfahl nicht bemerkt. Seine Überraschung bezog sich auf Warrington und seine unglaubliche Aktion. Einen Malfoy zu schlagen galt als Selbstmordversucht…
 

~*~*~*~
 

„Also gut, meine Damen, meine Herren, wir gehen dann zum Unterricht über... Und Mr Malfoy, begeben Sie sich bitte in den Krankenflügel.“

Draco verdrehte demonstrativ die Augen und wandte der Klasse den Rücken zu. Bitte... Wenn sie es nicht anders wollte, dann ging er eben. War wahrscheinlich auch besser so.

„Ich komme mit!“ Pansy wollte an seine Seite huschen, doch er schickte sie zurück.

„Nein, danke...“, murmelte er.

Zum Glück schob Raue-Pritsche dem auch einen Riegel vor. „Miss Parkinson, Mr Malfoy kann gut alleine dorthin gehen. Es hat seine Lippe erwischt - nicht seine Beine.“

Draco steckte die Hände in die Hosentaschen. Wenigstens hatte er dann keinen Unterricht mehr für heute. Damit rückte aber auch das Treffen mit Harry in den Vordergrund... Er senkte den Blick ein wenig mehr. Er hatte keine Ahnung, wie dieser Nachmittag verlaufen würde. Gar keine. Er wusste ja noch nicht einmal... Ja, was wusste er nicht? So ziemlich alles. Und das war auf Dauer richtig frustrierend...

Als er auf dem Hang angekommen war, an dessen Fuß Hagrids Hütte lag, wandte er sich um und sah noch einmal zu der Schulklasse hinunter, die sich nun Richtung Wald aufmachte. Seltsamerweise verspürte er ein wenig Wehmut.
 

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Die ersten Minuten des Unterrichts rauschten an Harry vorbei. Er stand da, lächelte still vor sich hin, zwang sich dazu, sich nicht umzudrehen und Malfoy nachzusehen, und dazu brauchte er fast seine ganze Kraft. Seine Gedanken kreisten in nicht mehr nachvollziehbarem Tempo immer um die eine Frage:

Was geschah hier mit ihnen beiden?

Es war doch nicht mehr zu glauben, dass sie sich erst am liebsten gegenseitig aufgeschlitzt hätten, dann plötzlich nicht mehr wussten, was sie von einander halten sollten, und nun sogar sich gegenseitig in Schutz nahmen. Es war doch nicht normal, oder? Wann hatte man denn schon mal davon gehört, dass Feinde von jetzt auf heute plötzlich Freunde wurden? Obwohl… Freunde war nicht das richtige Wort dafür… Sie schwankten. Als stünden sie auf Inseln aus Torf, die sich auflösten, sobald sie nur einen falschen Schritt machten. Aber wenn sie gemeinsam auf eine dieser Inseln kommen könnten…?

Eines der Krillkanifa, eines der kleineren Art, biss ihm in den Finger, weil er nicht aufmerksam gewesen war, riss ihn damit in die Wirklichkeit zurück. Sie waren dabei, die Viecher zu scheren, seines hatte sich gerächt, weil er vergessen hatte, ein Messer in den Scherapparat zu setzen… Toll, wirklich.

„Ich hab dich auch lieb.“, giftete er das pinke Wollknäuel an, das sich erschrocken ganz klein machte.

Hermione strafte ihn mit einem tadelnden Blick. „Lass deine Wut nicht an ihm aus.“

„Woher willst du wissen, dass das ein Männchen ist?“, murrte er.

„Weil ein Weibchen sich nicht von dir anfassen lassen würde. Du bist ein Mann.“

„Klasse.“ Harry zog seinen Zauberstab. „Halt still, Fellball. Tut auch nicht weh!“

Große Augen blickten ihn an, dann wisperte Harry seinen Spruch. Von George… für freche Erstklässler. Im nächsten Moment war das Vieh kahl. Seine Haare lagen in einem ordentlichen Kreis auf dem Boden. Er grinste.

„Jetzt bist du nackt. Geht’s dir jetzt besser?“

Es stieß einen hohen Pfeifton aus, biss ihn erneut in die Hand und verschwand dann in seiner Kiste. Harry blieb murrend zurück.

„Oh, Mr Potter, sind Sie schon fertig?“

Die Schreckschraube hatte ihm grade noch gefehlt! Erst Malfoy fertig machen, jetzt ihn oder was? Das konnte sie aber vergessen!

„Wie Sie sehen können.“ Freundlich, lieb und nett, während er innerlich kochte.

Es schien ihr die Sprache zu verschlagen. Doch nicht lange. „Zeigen Sie mir ihre Arbeit!“

Eine überhöfliche Geste zu dem kleinen Kasten. „Er hat sich bereits zurückgezogen, er fühlt sich nicht gut, so hatte es den Anschein.“

„Woher wollen Sie wissen, dass es ein Männchen ist?“ Ihre Augenbraue war hochgezogen und sie betrachtete ihn misstrauisch.

Harry lächelte ihr entgegen. „Es hat sich von mir anfassen lassen, was bedeutet, es kann nur ein Männchen sein, da die Weibchen niemanden an sich heranlassen, der nicht gleichen Geschlechtes ist.“

Ron neben ihm unterdrückte ein Kichern, während sie mit grimmigem Gesicht zu der Kiste ging und den Deckel hob. Was sie sah, ließ sie nur mit dem Kopf nickten, während Ron nun doch in Gelächter ausbrach, als sie ihnen endlich den Rücken zuwandte.

„Klasse, Harry! Die hat schon die ganze Zeit darauf gewartet, dass sie dich drankriegt!“, freute er sich über ihre Niederlange.

Harry nickte und seufzte. „Danke, Mione, du hast mir das Leben gerettet!“

„Soweit würde ich nicht gehen.“, murmelte sie missmutig. Nicht dass sie ihm den Erfolg nicht gönnte, es war nur, dass Raue-Pritsche nichts zu ihrem Krillkanifa gesagt hatte, das ebenfalls vorbildlich - mit der Hand - geschoren war.
 

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Nachdem er von Madam Pomfrey verarztet worden war - sie hatte einen wahnsinnigen Aufstand wegen dieser dummen Lippe gemacht, dabei hatte sie die Heilung nur einen müden Schwenk mit ihrem Zauberstab gekostet -, schlenderte Draco schon mal Richtung Bibliothek. Der Unterricht dauerte vielleicht noch zwanzig Minuten, da lohnte es sich wirklich nicht, noch einmal dort hinunter zu gehen. Stattdessen suchte er sich eine gemütliche Nische in der Bücherei. Der Tisch hinten am Fenster, halb verborgen von den Regalen erschien ihm am angenehmsten. Dort würden sie wenigstens nicht ganz so viele von diesen nervigen Blicken treffen. Harry wegen der Diggory-Sache und ihm wegen der Schwulen-Geschichte. Er wusste nicht, was davon absurder war.

Draco schüttelte nur den Kopf und machte sich mit seinen Unterlagen an dem Tisch breit. Dann suchte er schon einmal einen Stapel Bücher über Felix Felicis heraus. Wieder erwischte ihn dieses freudige Prickeln, wenn er an den Trank dachte. Ihm gefiel diese Herausforderung sehr. Mehr noch: Er wollte diesen Trank!

Nachdem er die Bücher zusammen hatte, konnte er nur noch eins machen: auf Harry Potter warten. Und das tat er mit einem derart gemischten Gefühl im Bauch, dass er überhaupt nicht sagen konnte, was es denn letztlich war.
 

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Der Unterricht war beendet und Harry, Ron und Hermione waren auf dem Weg zum Schloss.

„Was machen wir jetzt? Massig Freizeit!“, freute sich Ron, denn Hausaufgaben hatten sie am heutigen Tage keine bekommen. „Hat jemand Lust auf eine Runde Zaubererschach?“

Hermione rollte mit den Augen. Sie mochte dieses Spiel nicht, wahrscheinlich weil sie dabei immer gegen Ron verlor. „Nicht wirklich.“, murmelte sie.

Ron war enttäuscht. „Was ist mit dir?“ Hoffnungsvoll blickte er ihn an, doch Harry schüttelte ebenfalls den Kopf.

„Entschuldige. Ich muss in die Bibliothek.“

„Was? Warum?“

„Zaubertränke…“, erklärte Harry gedehnt, wusste jetzt schon, was jetzt kam. Zumindest von Ron erwartete er es.

„Mit Malfoy?“

Da, hatte er es nicht gesagt? „Ja, mit Malfoy. Er will schon anfangen mit dem Gruppenprojekt.“

„Finde ich gut.“ Hermione seufzte. „Ich wünschte nur, Parkinson würde auch so denken. Ich habe keine Lust das alles alleine zu machen, aber sie meinte, wenn wir nächste Woche begännen, würde das noch reichen.“

Ron sah sie an. „Ihr seid ja verrückt!“, sagte er. „Zabini und ich…“ Er verstummte, als er daran dachte, wie sie sich gezofft hatten, weil Ron nicht gleich anfangen wollte. Zabini war auch ein ziemlich verantwortungsbewusster, ruhiger Schüler. Wirklich nicht mit ihm selbst gleichzusetzen… Im Endeffekt hatten sie sich darauf geeinigt, dass sie bis zum Wochenende Material sammelten und sich am Samstagnachmittag gemeinsam hinsetzten. Ihm graute jetzt schon davor.

Harry lächelte, als sie die Eingangshalle erreichten. „Wie auch immer. Bis später!“

Ron sah ihm Stirn runzelnd nach. „Kann es sein, dass er sich auf dieses Treffen richtig freut?“

Nickend pflichtete ihm das Mädchen bei. „Das Gefühl hab ich auch…“ Sie sah ihn an. „Ist dir aufgefallen, was Malfoy heute gemacht hat?“

Der Rotschopf schüttelte den Kopf und sie seufzte.

„Er hat ihn in Schutz genommen, indem er… indem Zabini einen ihrer eigenen Leute bloßgestellt hat.“ Sie blickte Harry nach. „Er hat es bemerkt. Und ich befürchte, er ist ziemlich aufgebracht…“

„Warum? Das bestätigt doch, dass er sich in Malfoy nicht irrt.“

„Das meinte ich nicht. Er war sauer, dass Malfoy das ertragen musste… glaube ich.“

„Wie kommst du darauf?“

„Er wollte die Raue-Pritsche verzaubern!“

„Wie jetzt, echt? Warum?“

„Ich glaube, er wollte sie dafür bestrafen, dass sie so fies zu Malfoy war…“

„Nicht wirklich, oder?“ Sie nickte und Rons Augen begannen zu glänzen. Egal aus welchem Grund, der Gedanken war verlockend. „Warum hat er nicht?“

„Weil ich ihn daran gehindert habe. Und nein, ich bereue es nicht, oder was glaubst du, was los gewesen wäre, hätte sie ihn dabei erwischt.“

Bestürzt sah er sie an. Dann schien er zu überlegen. „Und was meinst du, hätte er gezaubert? Hätte er sie geduscht?“

„Ich will es gar nicht wissen. Sein Blick war so…“ Sie schüttelte sich. „Ich glaube, allein für die Gedanken hätte ich ihm Punkte abziehen müssen!“

„Klingt nach Fred und George!“ Ron lachte und jetzt stimmte Hermione mit ein.

„Ja, vielleicht. Jedenfalls sollten wir ihn ein bisschen im Auge behalten, sonst tickt der uns noch aus!“

Ron nickte und sie machten sich auf den Weg in den Gryffindorgemeinschaftsraum.
 

Und währenddessen erreichte Harry die Bibliothek. Er war aufgeregt. Was würde heute passieren? Was würde Malfoy machen und wie sich ihm gegenüber verhalten? Musste er jetzt immer noch so tun, als wären sie Feinde? Wie ging es ihm überhaupt nach seiner Auseinandersetzung mit dem Faultier? Und was würde Malfoy sagen, wenn er ihn fragte, warum er ihn in Schutz genommen hatte…?

Langsam trat er durch die Tür, seine Augen verrieten seine Unsicherheit, keine Maske. Plötzlich war er wieder der Junge, der er vor einem Jahr gewesen war… Na ja… zumindest im übertragenen Sinne. Er versteckte seine Gefühle nicht, konnte es gar nicht. Zu sehr beschäftigte es ihn, was sein könnte oder werden würde.

Und dann entdeckte er ihn nicht einmal auf Anhieb. Erst als er um das dritte Regal herumging, sah er ihn. Malfoy saß schon da, Bücher vor sich auf dem Tisch, Feder, Tintenfass und Pergament… Er wartete bereits… Oh Mann…

Vorsichtig kam er näher. Was sollte er denn sagen, wenn er ihm jetzt gegenübertrat?
 

~*~*~*~
 

Draco stöberte bereits in einem der Bücher. Nicht, dass er viel von dem behielt, was er las. Hin und wieder, wenn er Schritte hörte, sah er hoch, doch niemand näherte sich ihm. Eher machten alle einen großen Bogen um ihn. Und angesichts der bösen Blicke der Slytherins konnte er sich denken, was diese von ihm hielten. Warrington und Co. hatten über die Bestrafung natürlich nicht schweigen können. Aber das war ihm auch gleich. Das nächste Mal würde er aber erstens nicht auf seinem Zauberstab landen und zweitens diesen Kerlen eine Lektion erteilen, die sich gewaschen hatte. Sie wollten Schwarzmagier sein - also würden sie Schwarze Magie spüren.

Wieder hörte er sich Schritte. Und diesmal näherten sie sich und endeten nicht weit von ihm.

„Da bist du ja.“, sagte er, während er aufsah. Nur mühsam konnte er sich ein Lächeln verkneifen. Der Gryffindor war sichtlich nervös - und endlich trug er einmal nicht diese pseudofröhliche Maske. Seltsamerweise erleichterte das den Slytherin ungemein. „Setz dich. Ich habe schon ein paar Bücher rausgesucht... Damit können wir anfangen.“

Konzentration rein auf die Arbeit. Er wusste nicht, was er zu dem Geschehen vorhin sagen sollte, also ließ er es. Und irgendwer musste das Eis zwischen ihnen ja brechen... Er selbst fühlte sich auch bei weitem nicht so sicher, wie er sich gerade gab.
 

~*~*~*~
 

Harry nickte, setzte sich und nahm sich eines der Bücher. Eines, das ansprechend aussah, mit leuchtend blauem Ledereinband. Er schlug es auf, las ein paar Zeilen, als er Blicke in seinem Nacken spürte. Er sah auf und drei Erstklässler versteckten sich angstvoll hinter einem Regal. Klasse!

Er versuchte sich ein weiteres Mal an dem Text, aber von Konzentration konnte einfach keine Rede sein. Die Nachricht machte die Runde: Draco Malfoy und Harry Potter saßen an einem Tisch, ohne sich anzugiften.

Harry blickte erneut auf, sah zu den Kindern hinüber, entdeckte Dean zwischen den Schülern, der ihn kalt musterte und er lächelte ihn an. Freundlich, distanziert. Dean wandte sich ab. Und Harry hatte genug.

„Hast du was dagegen, wenn wir woanders hingehen? Die nerven.“ Er sprach leise, sprach in sein Buch, so dass es keiner mitbekommen konnte. „Am besten in einen Raum wo keiner reinkommt, außer wir erlauben es ihnen.“
 

~*~*~*~
 

Draco blickte auf. Er hatte mittlerweile gelernt diese Leute zu ignorieren. Er war ein Slytherin - natürlich konnte er das. Das musste man, wenn man in diesem Haus war, denn die restlichen Dreiviertel der Schule hassten einen schlichtweg.

„Ist okay.“ Er suchte seine Sachen zusammen und schob sie in die Tasche. Wieder herrschte darin Chaos. Komisch, das war erst seit Harry Potter so.

Die Bücher drückte er teils Harry in die Arme und nahm die andere Hälfte selbst. Jetzt wurden die Erstklässler wirklich penetrant. Ein gemeines Lächeln huschte über Dracos Gesicht. Wenn sie es nicht anders wollten...

Ein Feuerstrahl schoss aus seinem Stab hervor und verpuffte direkt vor den schreckgeweiteten Augen der Kinder mit einem lauten Knall. Die Kleinen stoben davon.

„Und jetzt zeig mir diesen Zauberraum. Das wirkt garantiert nur einmal... Danach finden sie es lustig.“
 

~*~*~*~
 

Lustig, ja? Wenn einem ein Feuerstrahl entgegenkommt… sehr lustig.

Aber er sagte nichts, folgte dem Blonden wortlos. Die Blicke der ihnen begegnenden Schüler nervten ihn und er wünschte sich seinen Tarnumhang herbei, aber das ging momentan nicht. Der war in seinem Koffer oben in seinem Zimmer, gut versteckt, damit ihn niemand finden konnte, der ihn nicht finden sollte. Zu schade. Vielleicht sollte er ihn in Zukunft mitnehmen. Nur für den Fall der Fälle.

„Ich habe doch keine Ahnung, wo so ein Raum ist oder ob es ihn gibt. Das war nur, weil…“ Harry verstummte. Er war so dämlich. Sie würden hier niemals einen Raum finden, in dem sie ungestört waren, denn es waren immer überall Schüler, die sie ansahen, die sie nicht aus den Augen ließen. Eine unauffällige Flucht war also unmöglich. Super. Oder sie brauchten ein Schloss, das nicht von Alohomora beeinflusst werden konnte...

Ein Mädchen aus Hufflepuff, wohl einen Jahrgang über ihnen, grinste ihnen entgegen. „Sieh mal an. Der Mörder und die Schwuchtel! Na, auf dem Weg zu einem Date?“

Das reichte jetzt! Es war genug! Was bildete die sich eigentlich ein? Wenn er die Hände frei hätte… Hatte er aber nicht. Zu blöd!

Ärgerlich holte er zu Draco auf, drängte ihn wortlos in einen geheimen Gang, der sich gleich hinter der ersten Kurve gabelte und den Weg zur Hälfte zurückführte, bevor er in einer Sackgasse endete. Für Unwissende. Die Karte des Rumtreibers hatte ihm einmal gezeigt, wie er diese umging. Man musste bloß die Stufen hinaufgehen, die man nicht sehen konnte und kam durch ein massives Loch in den darüber liegenden Stock. Immer noch ohne ein Wort stiefelte der Schwarzhaarige hinauf.

Und verharrte kurz vor Ende der Treppe vor maßlosem Erstaunen. Am Ende der Stufen wartete Dumbledore, hatte sich etwas vorgebeugt und lugte verschmitzt zu ihnen hinunter, sein Gesicht wie gewohnt absolut glücklich.

„Ah, da seid ihr beide ja.“ Er zwinkerte ihnen zu und trat zurück, um sie aus dem Loch kommen zu lassen.

Harry starrte ihn mit offenem Mund an. „Was machen Sie denn hier?“ Wann hatte er Dumbledore das letzte Mal auf den Schulgängen gesehen? Das musste schon Ewigkeiten her sein! „Sir.“, hängte er schnell noch hinten dran, als ihm bewusst wurde, dass es doch ziemlich unhöflich war, den weisen Mann so anzustarren.

Dieser lächelte nur erfreut. „Sag, Harry, erinnerst du dich an den Raum, wo der Spiegel stand?“

Der Junge runzelte verwirrt die Stirn. „Äh… was meinen Sie?“

„Du erinnerst dich an den Spiegel Nerhergeb, ja?“ Nicken. „Gut. Du weiß noch, wo er das erste Mal stand?“

Harry nickte unsicher ein zweites Mal. „Da war so eine komische geschmacklose Figur, die ein Kleid trug… ähnlich wie Dobby. Genauso…“ Er würgte seine Worte hinunter. Sie wären nicht sehr schön geworden und Dobby war sein Freund.

Der Schulleiter zwinkerte mit den Augen. „Es ist ein Troll.“, sagte er. „Dort ist das, was ihr sucht…“

„Ähm, Sir?“

Doch der weißhaarige Mann hatte sich schon umgedreht und strebte den Gang hinunter, ließ die beiden Jungen ohne Erklärung zurück.

Harry blickte Draco verwirrt an. „Und jetzt?“
 

~*~*~*~
 

Überrascht ließ sich Draco von Harry mitziehen. Seltsamerweise hatte er keinen Augenblick so etwas wie Zweifel an der Aufrichtigkeit des Gryffindors. Normalerweise hätte er sich doch jetzt wehren sollen oder so. Aber nichts. Nun gut, die Bemerkung dieses Mädchens war auch wirklich daneben gewesen...

Er stolperte nahezu hinter Harry her und landete dann zusammen mit diesem auf einmal vor Dumbledore.

Na, wunderbar. Konnten sie nicht einfach wieder zurückgehen?

Draco hörte dem Gespräch zwischen dem Gryffindor und dem Schulleiter nur mit einem Ohr zu. Sein Gesicht trug einen betont gelangweilten Gesichtsausdruck, für den er von dem Weißhaarigen einen kurzen Seitenblick erntete, der ihm nahezu das Blut in den Adern gefrieren ließ. Es lag eine deutliche Zurechtweisung darin. Wortlos und dadurch nicht weniger schlimm. Eher das Gegenteil. Mit harten Worten konnte er umgehen...

Dieser Blick erinnerte ihn daran, dass er eine Wahl zu treffen hatte. Und dass er seine Haltung zu gewissen Menschen dringend überdenken sollte...

Draco senkte die Augen. Denn falls er sich wirklich von seinem Vater lossagen sollte, dann... Oh nein, das war jetzt wirklich kein Moment, um diesen Gedanken zu Ende zu denken.

Er schaute erst wieder auf, als Dumbledore fort war und Harry ihn ansprach.

„Was wohl? Hier herumstehen, auf einen der Türme klettern, wo wir möglicherweise unsere Ruhe haben, oder aber dem alten Mann glauben. Deine Entscheidung.“ Seine Worte klangen etwas bissiger, als sie beabsichtigt waren. Aber Dumbledore hatte ihn nachdenklich gestimmt und diese Stimmung wollte er nicht unbedingt nach außen tragen. Er spürte, wie sein Herz auf einmal raste und sich sein Magen zusammenzog. Der Schulleiter hatte ihn an gewisse Dinge erinnert. Schlicht durch einen Blick und seine Präsenz.
 

~*~*~*~
 

Etwas verwirrt blinzelte Harry. Was war denn jetzt los? Hatte Malfoy schlechte Laune? Warum? Hatte er ihm was getan?

Unsicherheit machte sich in ihm breit, ließ sein Schutzschild hochfahren, die lächelnde Maske, die Malfoy eigentlich nicht leiden konnte, aber was sollte er dagegen tun? Es war besser, als ihm zu zeigen, dass es ihn verletzte, wie er mit ihm sprach, nicht wahr?

„Lass es uns versuchen. Ich glaube, ich habe eine Ahnung, was für ein Geschenk er uns da gemacht hat… Er hatte da mal so was erzählt…“ Und ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er an die Geschichte mit den Nachttöpfen dachte. Ja, das war so typisch Dumbledore.

„Na los. Hier entlang.“ Und er ging einfach auf Malfoy zu, direkt an ihm vorbei, streifte ganz leicht dessen Schulter, als wäre es ein Versehen. War es nicht. Es war ein Zeichen, dass ihm nicht gefiel, wie sich die Stimmung geändert hatte. Ein Zeichen für Worte, die er nicht sagen wollte, weil sie einfach zu dämlich geklungen hätten, wenn man bedachte, wer sie waren…
 

~*~*~*~
 

Draco zuckte unwillkürlich zusammen, als er sah, wie sich Harrys Gesicht wieder zu dieser elenden Maske verzerrte. Er hasste sie. Er hasste sie wirklich. Aber wahrscheinlich hatte er sich sowohl ihre Anwesenheit als auch das Streifen seiner Schulter als eine gewisse Zurechtweisung verdient.

Er zögerte, wollte etwas sagen und biss sich auf die Lippe. Langsam folgte er Harry, einerseits neugierig, was dieser denn nun meinte, und andererseits mit einem schlechten Gefühl im Bauch, das nicht nur Dumbledores unsanfter Erinnerung sondern auch seinem eigenen Verhalten geschuldet war.
 

~*~*~*~
 

Er erinnerte sich noch genau, wo der Spiegel gestanden hatte, in dem er einen Hauch einer Familie hatte spüren dürfen. Ein hässliches Bild, dann die Tür, die Ron nicht hatte finden können, der Raum, der anders war, das Bild, das seine Familie geboten hatte.

Sein Lächeln wurde melancholisch, als sie durch die Gänge eilten. Er hatte es wirklich eilig. Ob er Nerhegeb wieder finden würde? Ob er seine Eltern wieder sehen könnte?

Ohne es zu bemerken wurden seine Schritte ausgreifender, schneller. Er konnte es kaum erwarten.

Endlich erreichten sie den Gang, er war weitestgehend leer. Zielstrebig ging Harry auf die Stelle neben dem hässlichen Troll zu, blieb davor stehen und schloss die Augen. Der Spiegel! Der Spiegel! Der SPIEGEL!

Vorsichtig hob er die Hand, griff zu, er hatte tatsächlich eine Klinke in der Hand. Er würde seine Eltern wieder sehen! Und wenn es dreimal in einer falschen Welt war! Voller Vorfreude drückte er sie herunter und öffnete. Erst dann öffnete er die Augen.

Ein Raum. Ein Raum voller Spiegel. Mehr Spiegel hatte er im Leben nicht gesehen. Sogar an der Decke waren noch welche! Von überall her blickte er sich selbst entgegen. Das war doch…

Er schloss die Tür wieder. Seine Augen geweitet, sein Herz pochte vor Schreck. Das hatte er nicht erwartet! Der Raum war ja gruselig! Er schüttelte sich.
 

~*~*~*~
 

Draco bemerkte etwas irritiert, wie Harrys Schritte immer schneller wurden. Er passte sich an und folgte dem Gryffindor, doch er war verwirrt. Warum hetzte der Gryffindor auf einmal so? Ihnen lief doch nichts weg... Oder?

Endlich hatten sie offenbar ihr Ziel erreicht: Ein wirklich scheußliches Bild – und vor diesem lief Harry dann dreimal hin und her. Draco beobachtet das mit einer hochgezogenen Augenbraue. Das sah reichlich bescheuert aus...

Und dann war plötzlich eine Tür da. Verblüfft sah der Slytherin die Tür an. Woher kam die denn auf einmal? Harry riss sie auf, taumelte einen Augenblick später wieder zurück und knallte sie zu. Das Entsetzen auf seinem Gesicht war umfassend.

Ehe er darüber nachdenken konnte, trat Draco vor und legte die Hand auf die Schulter des Gryffindorgoldjungen. „Alles in Ordnung?“ Seine Stimme klang weich. So weich, wie er sie selbst vorher noch nie gehört hatte. Seine Hand schloss sich unwillkürlich noch etwas fester um Harrys Schulter.
 

~*~*~*~
 

Erschrocken ruckte sein Kopf zu dem anderen zurück, starrte ihn Sekunden mit großen Augen an, dann wurde sein Blick verwirrt. „Was bitte?“ Er schüttelte den Kopf, sein Mund leicht geöffnet, nicht wirklich glauben könnend, was Draco gefragt hatte, und es gleichzeitig verdrängend.

„Ja, das heißt… Nein… So… so viele Spiegel!“ Er wich zurück. Malfoys Nähe verwirrte ihn, der seltsame Klang in seiner Stimme, die Hand auf seiner Schulter. Hatte Malfoy ihn jemals auf diese Art und Weise angefasst? Mit dieser eindeutigen Geste, die ihn stützen sollte? Es zudem noch tat?!

„So…“ Sein Mund schloss sich und er zuckte hilflos mit den Schultern. „Ich versuch es einfach noch einmal.“ Und schon schloss er die Augen. Begann diesmal direkt an Nerhegeb zu denken, machte die beinahe rituellen Schritte.
 

~*~*~*~
 

Mit leicht gerunzelter Stirn lauschte Draco den Worten des Gryffindors. Spiegel? Was hatte er da nur angestellt? Und warum schreckte er jetzt nur so zurück? Er tat doch gar nichts, oder? Und warum zum Merlin wurde Harry jetzt wieder so unruhig und rannte wieder auf und ab. Er war hektisch, fahrig. Und irgendwie war das reichlich beunruhigend. Eigentlich verspürte er den Drang, den Schwarzhaarigen aufzuhalten, aber zugleich wollte er auch sehen, was geschah...

Somit ließ er den Gryffindor wieder hin und her laufen. Dennoch war er jederzeit bereit, einzugreifen, wenn was-auch-immer geschah.
 

~*~*~*~
 

Es geschah nichts. Der Spiegel Nerhegeb war nicht mehr da, was Harry nicht einsehen wollte. Er versuchte es mehrere Male, wurde immer nervöser und allmählich begann Angst in ihm hochzusteigen. Wenn er diesen Spiegel nicht mehr fand, dann würde er seine Eltern nicht sehen können! Wenn es Nerhegeb nicht mehr gab, war das letzte Mal, als er seine Eltern gesehen hatte, der Kampf mit Voldemort! Und er konnte nicht immer gegen Voldemort kämpfen, wenn er sie sehen wollte!

„Nerhegeb!“, flüsterte er vor sich hin, als er nun zum fünften Mal die Prozedur von vorne startete. „Nerhegeb! Nerhegeb! Nerhegeb! Nerhegeb!“
 

~*~*~*~
 

Draco sah schweigend und mit wachsender Besorgnis zu, wie Harry diese Herumlaufprozedur wieder wiederholte. Und wieder und wieder. So langsam kapierte Draco, wie das hier funktionierte. Man lief offenbar dreimal hin und her und dachte an das, was man haben wollte.

Aber was auch immer der Gryffindor zu finden hoffte – es war nicht hier.

Als Harry das fünfte Mal ansetzte, ging Draco dazwischen. Er stellte sich Harry in den Weg und hielt ihn an den Oberarmen fest. Der Slytherin sah seinem ihm fest in die Augen und sagte dann leise: „Was auch immer du suchst, du wirst es hier nicht finden. Lass es sein.“ Draco stellte überrascht fest, dass seine Stimme wieder so seltsam sanft klang. Aber durch lautes Herumpoltern und fiese Bemerkungen würde er Harry wohl kaum von seinem seltsamen Verhalten abbringen können.
 

~*~*~*~
 

Erschrocken blickte Harry ihn an. Dann bildeten sich Falten auf seine Stirn. „Aber er war doch hier! Und Dumbledore hat doch auch gesagt, dass er hier ist…“ Er war wirklich verzweifelt. Irgendwie hatte er sich darauf versteift, dass er seine Eltern wieder sehen wollte.

Dann fing er einen Blick aus grauen Augen auf. Ernst, fest, entschlossen, ruhig. Und tief.

Kurz schloss er die Augen, als er sie wieder öffnete war auch er ruhig. Völlig entspannt, blickte fast gelassen zurück, begann sogar zu lächeln. „Ich bin ein Idiot“, stellte er fest. „Hab Panik bekommen wegen einer Sache, die nicht von Bedeutung ist, weil sie nicht Realität werden kann.“
 

~*~*~*~
 

„Du bist vor allem verwirrend.“, stellte Draco trocken fest, während er sein Gegenüber langsam losließ. Noch traute er dem Frieden nicht, sah aber keine andere Möglichkeit. Er war versucht nachzufragen, beließ es aber dabei. Wahrscheinlich würde er ohnehin keine Antwort bekommen.

„Das ist ein Wunschraum, nicht wahr? Gut, dann werden wir den jetzt für das nutzen, was wir eh tun müssen... Und was wir brauchen.“

Draco schritt dreimal an dem Bild vorbei und öffnete dann die erscheinende Tür. Dahinter lag ein recht gemütlicher Raum in neutralen Farben. Ein großer Holztisch mit bequemen Sesseln stand dort drin und sogar eine kleine Sofaecke.

„Für heute ist es das, was wir brauchen. Komm schon.“ Draco sammelte seine Bücher auf, die er vorhin fallen gelassen haben musste, als er den Schwarzhaarigen festgehalten hatte. Komisch, dass ihm das gar nicht richtig aufgefallen war.
 

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Gimme that strange relationship

Never felt pleasure and pain like this

Something so right but it feels so terribly wrong

I keep holding on

Gimme that strange relationship

One of us gotta let go of this

I keep pushing and you keep holding on

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Shirokko:

Ich mag Dumbidumm…
 

abranka:

Es geht voran... Ich mag’s, wie sie grübeln. ^^

Zweifelt noch irgendwer daran, dass Warrington ein toller Bösewicht ist? *g*



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Kommentare zu diesem Kapitel (20)
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Von:  Little-Miss-Liddell
2014-04-26T23:11:43+00:00 27.04.2014 01:11
Interessant...Vorallem aber verworren in welch verwirrende Gedanken sich die zwei verstricken. Ich lese gespannt weiter.

Lg Miss Liddell
Von:  LadyShigeko
2010-07-05T18:12:09+00:00 05.07.2010 20:12
Nö. Würde sagen Warrington ist ein Arsch!!!
Von:  HikoKuraiko
2008-11-11T18:19:00+00:00 11.11.2008 19:19
Uiiii schönes kapi
gefällt mir ^^
Vor allem das Draco und Harry so verwirrt sind von ihren Gefühlen.
Hach es ist herlich... mal sehen wann sies endlich verstehen
Warrington ist aber ein totales Ar.....!!!!! Wie kann er einfach Draco schlagen also wirklich!
Von:  Drachen-Fan
2008-05-03T21:30:18+00:00 03.05.2008 23:30
Hallo abranka und Shirokko!


Wirklich ein tolles Chap.

Harry und Draco bemerkten ja beide die Veränderung. Das wird gut dargestellt und man merkt auch die Verunsicherung der Beiden. Keiner der Zwei weiß, wie er sich dem anderen gegenüber verhalten soll. In der Öffentlichkeit können sie nicht einfach den Waffenstillstand zeigen, sonst hätten sie Beide riesig Probleme, aber sie merken Beide, dass sie nicht wollen, dass dem Anderen Unrecht widerfährt.

Nur wenn sie alleine sind, können sie sich geben wie sie wirklich sind und sich richtig kennen lernen. Und da dies im nächsten Kapitel drankommt, freue ich mich schon riesig darauf. Wie werden sich beide verhalten? Die Wirkung aufeinander zeigte sich ja schon, als Harry so unruhig war und Draco ihn ohne Probleme beruhigen konnte.



Gruß
Drachen-Fan

Von: abgemeldet
2008-02-20T16:34:52+00:00 20.02.2008 17:34
Ich kann immer noch nicht aufhören mit lesen. *feststell*
Langsam... macht mir das Angst. >_<
Egal jetzt. *lach*

Ich finde an dieser Stelle ist es mal nötig, ein paar Worte zu Blaise zu verlieren.
Ich mag ihn voll, habe ich festgestellt. Er ist so ein richtiger Ruhepol, den nichts aus der Ruhe bringt. Gut... das konnte man ja in der Charabeschreibung ja schon lesen, aber dass ihr es schriftlich auch so genial zum Ausdruck bringen könnt, beeindruckt mich sehr.
Ich finde solche ruhigen Charas persönlich schon sehr schwer zu schreiben. Man weiß ja nie, wie es so in ihren Köpfen aussieht. Nach außen hin zeigen sie ja nicht viel von ihren Gedanken.
Und bei Blaise würde es mich wirklich mal interessieren, was er denkt.
Über Draco, über Harry, über die Gerüchte.
Bis jetzt ist er ja einfach eine sehr wichtige Stütze für Draco, dabei kam er ja noch gar nicht sooo oft zum Einsatz, aber er ist eben da, wenn er gebraucht wird.
Einer der seltenen Freunde, die wirklich und wahrhaftig Freunde sind.
Ich hoffe wirklich, dass Draco das zu schätzen weiß - ehrlich zu schätzen weiß.
Aber so wie es aussieht, schon... *nick*

Und Warrington ist ein kleines, mieses A-loch. Jawohl, das ist er. Ich hoffe Harry setzt seine gedanklichen Pläne in die tat um. ich würd gern sehen, was er so mit dem Wasser anstellt und vor allem mit diesem kleinen, miesen... na ihr wisst schon^^

Ganz klasse fand ich das Gespräch zwischen Ron, Hermine und Harry. Voll klasse. Die beiden sind ja wirklich sehr direkt, aber gleichzeitig löchern sie ihn nicht. Das zeigt so, dass sie sich voll Vertrauen. Sie wissen eben, dass Harry es ihnen schon erzählen wird, wenn er es will oder für richtig hält. Sowas ist wichtig in einer Freundschaft. *nick*
Süß, dass sie es auch so hinnehmen, auch wenn sie ja immer noch Zweifel haben. Hätte ich auch an ihrer Stelle. Noch steht Malfoy im Schatten seinen Vaters und wenn der sich dreht, dreht er sich autoamtisch auch. Ich seh das Thema Totesser noch nicht als abgeschlossen. Das geht sicher noch richtig zur Sache, selbst gegen Dracos Willen.
So sehr unabhängig kann er sich wohl sicher nicht machen.
*kopf kratz*
Das wird alles immer komplizierter. Find ich gut. Man denkt automatisch nach über die ganzen Leute, über ihr Verhalten - natürlich am meisten über Draco und Harry, die noch immer unergründlich sind.

Da gibt es ein schönes Zitat.
'Die Freunde nennen sich aufrichtig. Die Feine sind es.'
Ich finde das passt hier ziemlich gut.

jenki
Von:  Rees
2007-04-09T10:36:40+00:00 09.04.2007 12:36
da bin ich mal wieder und nerve euch mit nem neuen kommi von mir^^ *lach*

-Blaise ist immer noch so putzig. es ist richtig schön zu sehne, dass dray einen richtig guten freund gefinden hat *freu* *beideknuddel*
-und dann gibt dray auch noch zu, dass etwas nicht stimmt. *freu* ich bin mal gespannt, wann er dahinter kommt. aber das dauert ja noch nen bisschen und das ist auch gut so
-dray will harrys aufmerksamkeit --> da ist eindeutig was ihm busch. gut für uns, dass die beiden es noch nicht so genau beschreiben können. so haben wir noch ein bisschen mehr zeit mit den beiden *ganzdollfreu*
-mir ist aufgefallen, dass ihr ganz schön oft das wort "Drachenmist" gebraucht. wahrscheinlich eins eurer lieblingwörter, was?
-harry ist eifersüchtig, harry ist eifersüchtig *liedträller*
-also ich muss sagen, dass Warrington ein Arsch... ist. wie kann er es einfach wagen dray zu schlagen??? *tötungsblickanwend* *bösesei*
-was um gottes willen sind "krillkanifa"???
bis bald
Lg Rees
Von:  Conny-MisKa
2007-03-09T15:40:24+00:00 09.03.2007 16:40
Hi!
Mensch dieser Warrington ist vielleicht ein Ar...
Aber die beiden sind immer noch total knuffig. Ich bin ja schon mal gespannt, wie es jetzt mit ihnen weitergeht. Armer Harry... Ich hätte es ihm gegönnt, wenn er wieder seine Familie hätte sehen können. Andererseits bringen würde es ihm auch nichts.
Hoffe es geht bald weiter ^^
Bye
Misa
Von: abgemeldet
2007-03-03T19:50:25+00:00 03.03.2007 20:50
also dieser Warriongton ist der oberaffe höchstpersönlich. Der geht mir sowas von auf den Keks. man, man man... hoffentlich kriegt der mal eine gehörige Abreibung.

Und dann Draco, wie er Harry beschützt, in zur Ordnung ruft... himmlisch. Ich mag das einfach. Und der Schluß mit dem Raum der Wünsche! Oioioioioi....

Kommen sich die beiden näher? ich hoffe schon... und lass wieder was mit gemeinsamer magie passieren.. am besten gegen warrington *evil grins*

also bis bald,
lg
san
Von:  Ta-chan
2007-03-01T07:53:43+00:00 01.03.2007 08:53
huhu,

ich bin erst eben über diese wirklich total geniale ff gestolpert ^^ und hab sie auch gleich am stüch verschlungen.

ne ausführlichen kommi gibt es wie gewohnt von mir per ens ^^
Von:  Himeka
2007-02-27T11:02:11+00:00 27.02.2007 12:02
Hilfe... ich bin die einzige die nicht so tolle worte schreibt, zumindest im ersten Satz.
Oh Gott, Shi-chan nimm es mir nicht übel
*aufknienvordirrumrutsch*
*umverzeihungbet*

Mou, irgendwie ist dieses Kapitel gar nichts passiert... DAs war echt mal verwirrend. Ich habe wirklich bis zur letzten Sekunde gewartet, dass noch irgendwas tolles passiert.
Es ist nicht so, dass es mir nicht gefallen hat. Allein schon wegen dem Stil ist es es auf jeden fall wert zu lesen aber trotzdem...
Ach egal. Ich warte einfach freudig auf das nächste ^.^
*abby knuddel*
*shi-chan knuddel* Noch 5 Tage XD


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