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Candy, Candy

von

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1 - Zutaten

"Zucker, Eier, Mehl, Kakao, Vanillin...." der junge Mann hielt plötzlich inne und sah sich prüfend auf seinem Küchentisch um, während er durch seine kinnlangen, braunen Haare fuhr.

"Was brauch denn sonst noch?!?"

Sein Blick fiel nach kurzem Überlegen auf den Kühlschrank oberhalb der Spülmaschine.

"Butter, Milch und...Sahne...."

Schnell holte er diese drei Sachen aus dem Kühlschrank und stellte sie zu den anderen. Er zog sich eine Schürze an und machte sich entschlossen ans Backen.

Zweieinhalb Stunden und einige Schweißtropfen später, standen zwei Tablette frische Kekse im Backofen.

"Hoffentlich wird das jetzt auch was..."

Erschöpft ließ er sich auf einen Stuhl sinken, doch wenige Minuten danach musste er wieder aufstehen, weil das Telefon klingelte.

"Moshi, moshi?"

"Hi Taku!" Eine junge Frauenstimme antwortete ihm.

"Sorry, Süßer, aber ich muss unser Treffen nachher absagen....bin total im Stress wegen morgen und so..."

Enttäuschung war ihm deutlich anzusehen, und er setzte sich zuerst wieder, bevor er antwortete.

"Aber ich dachte, wir wollten gemeinsam in deinen Geburtstag hineinfeiern?!"

"Würde ich ja gerne, doch mir ist was dazwischen gekommen. Nicht böse sein, Schatz!"

"Na gut....aber morgen Abend gehörst du wieder mir ganz alleine!"

"Ja, klar!" Sie lachte. "Also, bye!"

"Bye..."

Immer noch enttäuscht legte Takumi das Telefon auf und sah zum Ofen. Hätte er das gewusst, hätte er sich nicht so beeilen müssen. Die Kekse waren nämlich für seine Freundin, die morgen Geburtstag hatte. Er wollte sie damit überraschen, weil sie sich immer über sein mangelndes Kochtalent lustig machte. War jedoch nicht erstaunlich, schließlich besaß ihr Vater eines der größten und besten Restaurants der Stadt.

Seit einem Jahr waren sie nun schon zusammen. Liebte er sie? Wenn er ehrlich darauf antworten müsste, müsste er zugeben, dass er sich nicht sicher war. Sie waren ein glückliches Paar, hatten nie Streit, passten perfekt zusammen....aber trotzdem fehlte ihm in letzter Zeit immer mehr etwas...

Während er noch so überlegte, kam ihm langsam ein etwas verbrannter Geruch in die Nase...

"Aaaah!" Ihm wurde plötzlich bewusst, was dies zu bedeuten hatte und er stürzte zum Backofen.

"Nein..." jammerte er und sah auf seine Kekse. Die Hälfte der Kekse war noch in Ordnung, aber die anderen hatten eine nicht gerade appetitliche schwarze Färbung abgekriegt.

"Mist, immer geht irgendwas schief..."

Noch mehr enttäuscht stopfte er alle Kekse in eine Tüte und warf diese achtlos aufs Sofa.

Jetzt musste er noch mal los, und neue Backwaren kaufen. Denn dieses Zeug wollte er seiner Freundin nicht unbedingt antun. Zumal sie dann nur wieder lachen würde.

Also zog er sich seine weiße Lieblingsjacke über und ging, jedoch nicht, ohne zuvor im Spiegel zu prüfen, ob die Jacke auch zu seiner schwarzen Hose und dem schwarz-grünen Oberteil passte.
 

Etwa zehn Minuten später stand er nachdenklich vor einer Konditorei mit Stehcafé.

Ihm war im Vorrübergehen eine Idee gekommen. Er konnte die Kekse doch auch kaufen und einfach behaupten, er hätte sie gebacken...Ok, das wäre dann gelogen, aber...

Takumi überlegte noch kurz, dann betrat er den Laden. Erstaunt sah er sich um. In der Verkaufstheke war komischerweise fast gar nichts und genauso wenig war ein Angestellter zu sehen.

"Wir haben eigentlich im Moment geschlossen..."

Ein Junge, ungefähr gleich alt wie Takumi, mit schulterlangen, dunkelbraunen Haaren erschien hinter der Theke.

"Und...warum?" fragte Takumi verunsichert. "Es ist doch erst 3 Uhr!"

Der andere seufzte und verdrehte die Augen.

"Weil wir erst morgen Eröffnung haben!"

"Oh, wirklich?" Takumi sah ihn total verduzt an.

"Ja, wirklich! Hast du das Schild draußen etwa nicht gesehen?!"

"Nein. Ehrlich gesagt nicht..." er wurde etwas rot aus Verlegenheit. "Tut mir leid! Ich hab nur dringend was kaufen müssen und da hab ich nicht auf Schilder oder so geachtet."

"Ach, ist schon ok!" Sein Gegenüber lächelte auf einmal freundlich, nahm etwas aus der Theke und kam zu Takumi.

"Hier, probier mal!" Er hielt ihm zwei Kekse entgegen, und betrachtete ihn abwartend. "Also, wenn du willst, kannst du hier warten bis meine Schwester wiederkommt. Ihr gehört der Laden, und ich glaub, sie würde dir auch schon heute was verkaufen!"

"Echt? Danke!" Takumi strahlte und nahm sich einen Keks. "Und danke hierfür!" sagte er noch, bevor er davon abbiss.

"Mhmmm" gab er überrascht von sich. "Schmeckt gut!"

Die Augen des anderen Jungen strahlten. "Ehrlich? Die hab ich nämlich selber gemacht!"

Takumi nickte. "Sind echt voll lecker! Und du hast die wirklich selber gemacht?"

"Ja, ich hab auch noch - " Plötzlich gefror das Lächeln auf seinem Gesicht.

"Scheiße!" Er rannte schnell hinter die Theke, dann ins Hinterzimmer, von wo Takumi ihn kurz darauf fluchen hörte.

"Alles ok?" Neugierig und leicht besorgt lief er hinterher und fand den Größeren zerknirscht vor dem Backofen sitzen.

"Ich hatte auch noch eine zweite Fuhre Kekse im Ofen." Zögernd zeigte er auf zwei Bleche neben sich. "Aber ich hab sie vollkommen vergessen..."

Das sah man den Keksen auch an. Sie waren sogar noch dunkler als Takumis Kekse geworden.

Der musste unwillkürlich lächeln, als er das bemerkte.

"Ach komm schon, mach dir nichts draus!" Er setzte sich neben den anderen und nahm einen der Kekse, musterte ihn prüfend. "Schmecken sicherlich trotzdem gut!" Überzeugt schob er sich den Keks in den Mund. "Mhmm...siehst du? Schmeckt immer noch gut!"

"Danke..." Matt lächelte er Takumi an und bedachte ihn eine Zeit lang mit einem Blick, den Takumi nicht zu deuten wusste.

Dann seufzte er und stand auf.

"Ich heiße übrigens Tara. Und du?"

"Takumi." Er stand nun auch auf und halt Tara, die Kekse vom Blech zu nehmen.

Nach einer Weile hörten sie die Ladenglocke und Tara zog Takumi mit sich nach vorne in den Laden. Eine junge Frau, einige Jahre älter als Tara, stellte gerade drei volle Einkaufstüten auf dem Tisch ab.

"Oh, ich könnt ihm den Hals umdrehen!" fluchte sie und drehte sich zu ihnen um, verstummte aber sofort, als sie Takumi erblickte. Sie begann zu grinsen. "Oh...wir haben "Besuch"?!?"

"Jaja...nachher..." Tara winkte ab, "erzähl lieber was passiert ist!"

Sie warf noch einen kurzen Blick zu Takumi, dann fuhr sie wütend fort.

"Er will mir mein restliches Gehalt nicht auszahlen! Sagt, ich hätte ihn schließlich einfach so verlassen, und bräuchte mich deshalb nicht beschweren! "Einfach so"!!! Das ich nicht lache! Ich lass mich doch nicht von ihm so behandeln!"

"Ich weiß!" Tara nickte und legte seiner Schwester beschwichtigend die Hand auf den Arm. "Du hast dir nichts vorzuwerfen, wirklich nicht!"

"Hm." Sie lächelte und sah dann wieder zu Takumi. "Und? Wen hast du diesmal abgeschleppt, Kleiner?"

Ihr "kleiner" Bruder, der aber um einiges größer war als sie, lief etwas rot an und schüttelte energisch den Kopf. "Ich...ich hab ihn nicht abgeschleppt! Er wollte nur etwas kaufen, wobei er nicht bemerkt hat, dass wir noch geschlossen haben. Jedenfalls....das ist Takumi, und das ist meine Schwester Shoko!" Er stellte die beiden kurz einander vor und machte sich daran die Einkäufe auszupacken, damit niemand merkte, dass der Kommentar seiner Schwester ihn etwas verlegen gemacht hatte. Denn, dass er öfters jemand neues nach hause brachte, musste Takumi ja nicht unbedingt wissen.

Shoko nahm währenddessen lächeln Takumis Hand. "Du wolltest wirklich etwas kaufen?" fragte sie ihn erstaunt.

"Ja...tut mir leid, ich hab einfach übersehen, dass ihr noch geschlossen habt..."

"macht ja nix...aber, das einzige, was wir im Moment hier haben sind Taras Kekse...wenn du möchtest, kannst du von denen welche haben..."

"Ja, klar! Ich finde sie schmecken echt voll gut!" Takumi strahlte und sah zu Tara, der sein Lächeln erwiderte.

Shoko bedachte ihren Bruder mit einem kritischen Blick. "Du hast ihn probieren lassen, ne? Baka!" Sie gab ihm grinsend eine Kopfnuss. "Du weißt doch, dass du backen kannst! Jedenfalls....wenn du nicht irgendwas verschusselst."

Sie nahm ihm das Gekaufte ab und nickte zu Takumi.

"Regel du das einfach! Ich räum so lange das hier weg."

"Ok." Tara lächelte glücklich und zog Takumi zur Theke. "Also, wie viele möchtest du?"

"Am liebsten....alle..." meinte Takumi verlegen.

Tara sah ihn erstaunt an, lächelte dann aber wieder. "Wenn du meinst..."

Er packte alle Kekse in eine Tüte und gab sie Takumi, der gerade nach seinem Geldbeutel suchte.

"Lass nur...sind geschenkt!" Tara zwinkerte, worauf Takumi etwas errötete.

"Danke..."

"Bitte!" Tara lachte. "Komm ruhig mal wieder her, ja?"

"Ja, mach ich!" versicherte der Takumi ihm und verließ dann den Laden. Tara sah ihm etwas enttäuscht hinterher.

"Ha! Hab ich's doch gewusst!" Shoko stand plötzlich hinter ihm und grinste übers ganze Gesicht. "Er gefällt dir, nicht wahr?"

Ihr Bruder verdrehte nur die Augen. "Ja, er gefällt mir? Und? ich hab dir versprochen, die nächsten zwei Wochen niemanden anzuschleppen, also keine Angst!"

"Deshalb? Sonst kümmert dich doch auch nicht, dass ich was dagegen hab! Aber es ist witzig, dich auf einmal so zurückhaltend zu sehen!" Sie kicherte. "Du hast ihn ja nicht mal nicht nach seiner Handynummer gefragt..."

"Stimmt.." Der Jüngere sah sie verwundert an. "Hab ich total vergessen..."

"Idiot!" Shoko schüttelte den Kopf. "Was, wenn er jetzt doch nicht wiederkommt?!"

"Du meinst...?" Er sah zögernd seine Schwester an, die ihm zunickte. Kurz darauf rannte er auch schon durch die Tür und Takumi hinterher.
 

Er musste nicht lange suchen. Takumi bog gerade erst in die nächste Straße ein, als Tara ihn entdeckte und ihm sofort folgte. Schnell rannte Tara um die Ecke und wusch~

landete er in der Leiter eines Malers, der eigentlich gerade die Hauswand streichen wollte, nun aber unsanft Bekanntschaft mit der Straße machte. Die Leiter fiel klappernd direkt neben Tara zu Boden, der erschrocken sitzen blieb.

Der Maler auf der - zum Glück zu der Zeit verkehrsfreien - Straße, die Leiter neben Tara...irgendetwas fehlte...

Der Farbeimer flog sich drehend durch die Luft und landete dann klappernd auf dem Boden. Der Großteil seines Inhalts jedoch verteilte sich auf dem Gehweg und Tara, der gar nicht wusste, wie ihm plötzlich geschah.

Rollend kam der Eimer vor Takumi zum Stehen, der sich durch den Lärm verwundert umgedreht hatte. Seine Augen weiteten sich, als er seinen neuen Freund mir neuer Weißfärbung inmitten des Chaos sitzen sah. Wäre nicht der wütende Maler gewesen, so hätte er bestimmt im nächsten Moment laut losgelacht. Aber leider gab es noch den Maler, der jetzt unheilvoll rot im Gesicht auf Tara zukam.

"DU!!! Du....wirst mir das alles aufräumen und bezahlen!" begann er ihn anzuschreien, worauf der Angesprochene nur verwirrt aufsah. Doch Takumi handelte schneller. Sofort war er bei Tara und zog ihn auf die Beine, bevor der Maler sie erreichen konnte.

"Los! Lauf!" rief er und rannte selber los, den anderen hinter sich herziehend.

Die Wutschreie hinter ihnen wurden immer leiser; anscheinend machte der Maler keine Anstalten sie zu verfolgen. Als sie weit genug entfernt waren, schleppten die beiden Flüchtlinge sich noch zur nächsten Bank und ließen sich erschöpft darauf fallen.

"Machst du so was öfter?" fragte Tara nach Luft ringend. Takumi, der eindeutig in besserer Verfassung war, grinste.

"Bis jetzt waren es glaub ich zwei Hunde, die mich zum Anbeißen fanden, ein verrückter, widerlicher Kerl, der das auch dachte, und zweimal ein Obsthändler, in dessen Stand ich blöderweise zweimal in einer einzigen Woche gelaufen bin. Er hat dann seinen Standort gewechselt, weil er merkte, dass ich zu schnell für ihn bin, es aber immer wieder passieren könnte..."

Sie lachten beide, glücklich, dass sie zusammen entkommen waren.

"Aber Farbe hab ich dabei noch nie abbekommen!" meinte Takumi schließlich grinsend und stupste Tara auf die Nase, die nun auch weiß war. Die Farbe hatte direkt in der Mitte seines Gesichtes, Kopfes und der Kleidung eine Spur hinterlassen.

Tara sah verlegen weg und rieb sich mit dem Handrücken durchs Gesicht, wodurch er aber die Farbe mehr verteilte als wegwischte.

"Na komm, mein Streifenhörnchen!" erbarmte sich Takumi, suchte mit Tara den nächsten Brunnen und befeuchtete dann einige Taschentücher.

"Augen zu und still halten!" befahl er grinsend dem Größeren, der sich mit ihm auf den Brunnenrand gesetzt hatte. Dieser tat wie ihm befohlen, konnte sich aber ebenfalls ein Grinsen nicht verkneifen.

Denn während Takumi vorsichtig die Farbe and Nase, Stirn und etwas im Augenbereich wegtupfte und wischte, genoss er dessen Zuwendung mehr und mehr. Jedes Mal, wenn Takus warme Finger seine Haut berührten, fühlte er dort ein wohliges Kribbeln, das auch danach noch länger andauerte. Wahrscheinlich war er inzwischen röter als jede Gentomate, dachte sich Tara schon, aber diese Gefühl war einfach zu schön, als dass er es ignorieren konnte.

Deshalb war er etwas enttäuscht, als Takumi plötzlich innehielt. Neugierig linste er aus einem Auge, was der Grund für die Unterbrechung sein könnte. Takumi schaute starr und erstaunt auf einen Fleck hinter Tara. Der öffnete nun ganz seine Augen und drehte sich um.

Park, Bäume, Bänke, Spaziergänger, ein knutschendes Pärchen - er konnte nichts ungewöhnliches entdecken. Fragend sah er Takumi an, der daraufhin seine Hand hob und auf das Pärchen zeigte.

"Das...ist meine Freundin!" sagte er und sah weiterhin zu dem Mädchen, das ihm noch vor einer Stunde gesagt hatte, es hätte zuviel zu tun, um sich mit ihm zu treffen.

Tara schaute ungläubig zurück. Takumis "Freundin"??? Diese Aussage gefiel ihm überhaupt nicht. Ihn hatte es zwar sonst nie gestört, wenn seine Geliebten schon einen Freund oder sogar eine Freundin hatten, aber heute versetzte es ihm einen Stich ins Herz. Doch schon im nächsten Moment realisierte er, was das bedeutete: Takumis Freundin, knutschend mit einem anderen Kerl - das musste doch eigentlich das Ende ihrer Beziehung bedeuten! Und wieder wusste er seine Gefühle bei diesem Gedanken nicht einzuordnen. Er könnte darüber glücklich sein, schließlich hatte er nun mehr oder weniger freie Bahn. Dennoch hatte er ständig im Hinterkopf: "Warum tut sie ihm das an?". Er verstand es selber nicht genau. Fast war er deshalb sogar wütend. Takumi jedoch zeigte immer noch keine Reaktion.

"Möchtest du hingehen?" fragte Tara nach einer Weile ruhig. Er wollte Takumi nicht reizen oder verunsichern. Doch der Kleinere schüttelte den Kopf.

"Ich glaub...ich will einfach nur noch heim."

"Hmm. Kann ich verstehen." Tara lächelte ihn verständnisvoll an und stand auf. "Ich komm mit, ok?"

"Ok?" Er bekam eine verwirrte Antwort.

"Na ja, ich möchte dich doch so net alleine lassen. Außerdem sollte ich schnellstmöglichst Haare waschen, damit sie die Farbe nicht aufnehmen. Ich hab ja nix gegen weiße Strähnchen, aber ne ganze Straße muss es nicht unbedingt sein." Er legte seinen Kopf schief und lächelte wieder, während er sich kurz durch die Haare fuhr. Die Farbe war schon fast ganz trocken, er musste sich wirklich beeilen.

"Na gut." Takumi seufzte und ließ sich von Tara vom Brunnenrand hinunterziehen. Der führte ihn danach zuerst so weit wie möglich weg von seiner (Ex-)Freundin, zurück zur belebten Straße.

"Und wohin jetzt?" fragte er unsicher. Aber nicht, weil er den Weg nicht wusste, sondern, weil er immer noch Takumis Hand festhielt, was dieser anscheinend gar nicht bemerkte, so in Gedanken schien er.

"Eh?" Er wusste einen Moment lang nicht, worum es ging, aber kurz darauf nickte er. "Da lang..."
 

Sieben U-Bahnstationen, einen kurzen Fußweg und drei Stockwerke Treppensteigen später betraten sie zusammen Takumis Wohnung. Es roch noch stark nach Keksen - und leicht nach Verbranntem. Tara grinste vor sich hin, als er das bemerkte. Also hatte Takumi schon selber probiert, etwas zu backen, bevor er Kekse gekauft hatte. Der erfolglose Bäcker warf sich gerade erschöpft aufs Sofa und rieb sich mit schmerzverzogenem Gesicht die Schläfen.

"Kopfweh?" fragte Tara besorgt und setzte sich neben ihn.

"Ein bisschen..." gab Takumi gequält zurück. "Außerdem fehlt mir etwas Schlaf und überhaupt...na ja..." Er sah verlegen weg.

Tara schüttelte den Kopf. "Wenn du traurig bist, ist das doch völlig in Ordnung! Falls du darüber reden willst, ich hör dir gerne zu...."

Er griff nach Takus Hand, um ihn zu trösten, aber der zog seine Hand weg und drehte sich wieder zu ihm um. Sein Blick war verzweifelt, doch keinerlei Anzeichen von Tränen waren zu sehen.

"Das ist es ja gerade!" Seine Stimme zitterte leicht, während er sprach. "Ich bin überhaupt nicht traurig! Ich fühle rein gar nichts! Weder Trauer noch Wut noch Eifersucht oder sonst etwas in der Richtung! Ich bin enttäuscht, ja, aber die Tatsache, dass sie mich nicht wirklich liebt, macht mir rein gar nichts!"

Tara sog erstaunt die Luft ein, als er das hörte. "Zweckbeziehung..." murmelte er und Takumi nickte zögernd.

"Irgendwie schon. Denn wirklich geliebt habe ich sie nie. Aber ich wollte doch nicht wieder alleine sein...trotzdem...es war falsch..." beschämt senkte er den Kopf und verbarg sein Gesicht in seinen Händen.

Tara lächelte liebevoll und nahm ihm die Hände vom Gesicht, nahm sie in seine eigenen und drückte sie leicht.

"Mach dir nicht so viele Vorwürfe! Du warst mit ihr zusammen ohne sie zu lieben, hast das jetzt aber bemerkt und, dass sie dich betrügt. Du willst ja auch nicht mehr mit ihr zusammen sein. Also denke nicht mehr an die Vergangenheit! Die kannst du nicht mehr ändern. Überlege dir lieber, wie du ihr das alles erklären willst..."

Takumi nickte stumm und sah scheu in Taras Augen. Sie sahen ihn liebevoll und ohne jeglichen Vorwurf an.

"Danke..." nuschelte er verlegen und errötete leicht. Er zögerte, dann aber umarmte er Tara. "Danke!" sagte er noch einmal glücklich. Tara seufzte, erwiderte die Umarmung und legte seinen Kopf zufrieden auf Takumis Schulter.

Dabei fiel ihm eine Plastiktüte auf, die hinter ihnen auf dem Sofa lag. Was das wohl war? Als er es einige Minuten vergeblich versucht hatte zu erahnen, löste er sich widerwillig von Taku und angelte sich die Tüte. Seine Neugier war einfach stärker als alles andere.

Er öffnete die Tüte und musste grinsen. Kekse. Takumi beobachtete ihn verlegen.

"Hab ich vorher versucht...sind aber glaub ich nix geworden...."

"Ach was, erst mal probieren!" meinte Tara und schob sich einen Keks in den Mund. Er sah überrascht zu Takumi, während er kaute, schluckte dann.

"Salzig???"

Takumi sah ihn ungläubig an. "Ich hab aber gar kein Salz reingemacht!" Er nahm sich selber auch einen Keks und verzog angewidert das Gesicht.

"Extrem salzig!" kicherte Tara.

Plötzlich lachte auch Takumi. "Ich glaub, ich hab anstatt Zucker Salz genommen..."

Tara gluckste und lachte dann auch laut. "Du bist zwar süß genug, aber deine Kekse brauchen eindeutig mehr Zucker!" sagte er zwinkernd.

Der Angesprochene lief rot an und sagte gar nichts mehr.

"Ich geh jetzt duschen, ok?" fragte Tara um abzulenken. Der Jüngere nickte. Er hatte ganz vergessen, dass der andere ja noch Farbe an Haaren und Kleidung hatte.

"Links die zweite Tür. Kannst dann auch Klamotten von mir haben..."

Tara verschwand daraufhin im Bad und Takumi ließ sich nach hinten fallen. Der Mittag war anstrengender gewesen, als er erwartet hatte. Ein paar Gedanken danach war er eingeschlafen.
 

Nass und nur mit einem Handtuch um den Hüften tapste er ins Wohnzimmer. Hatte Takumi ihm nicht Klamotten geben wollen? Doch dann erblickte Tara ihn schlafend auf dem Sofa. Lächelnd trat er zu ihm und setzte sich neben ihn. Friedlich schlafend lag Takumi da, sein Mund war leicht geöffnet und einige Strähnen waren ihm ins Gesicht gefallen. Tara beugte sich langsam zu ihm, strich ihm die Strähnen aus dem Gesicht. Immer näher kam er Takumi, bis er seinen Atem auf seiner eigenen Haut spürte.

Da war es wieder, dieses Kribbeln. Und dieses angenehme Gefühl der Wärme. Er wusste, er durfte es eigentlich nicht tun, aber er wollte nur ein einziges Mal....

Zärtlich berührten seine Lippen die des anderen, vereinigten sich zu einem Kuss, der süßlich schmeckte. Ein paar seiner nassen Haare fielen ihm und Takumi ins Gesicht, doch das war egal. In dem kleinen Wohnzimmer schien für diesen einen Moment die Zeit stillzustehen.
 

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Nachwort:

^___________^

Das erste Kapitel meiner TaraxTakumi-FF!! *rumhüpfts*

Ich weiß....es ist fies an der Stelle aufzuhören, aber sie war so schön *____*

Und überhaupt *kyaah* ich mag das Pairing immer mehr. So langsam sogar mehr als TsubasaxTakumi o.O

nya, überhaupt....je mehr ich neue FFs anfange, desto weniger gefällt mir meine erste FF *drop* ich hoffe, das wird jetzt nicht für immer so....dass mir die Sachen nicht mehr gefallen, sobald ich was anders anfang v___v'' weil zuende schreiben werd ich auf alle Fälle alles, egal wie viele Stories es am Ende sind ^.^

Gewidmet ist diese Story kiinai, die mir so lieb mit ihrem Rat zur Seite steht, zum Geburtstag! Hab leider nix anderes ^^,,

nya, und auf die Idee gebracht, hat mich Kaddy *knuddelz*, mein eigenes Tara-chan, die ich gaaaanz dolle lieb hab *wuschel*

bis demnächst,

Hikki

Vorbereitung

omg...ich habe seit fast schon zwei Jahren nicht mehr diese FF geupdatet X___X;; Schande über mich T__T;;; gomen nasai >____<~ Ich hoffe, es gibt trotzdem noch Leute, die sie weiterlesen möchten ;_____; würde mich deswegen über Feedback freuen o.o~ Leser, gibt es euch noch? Habe ich euch auch noch nicht vergrault? ;_____;''' *baka desu*
 


 


 

Die Sonne brach zögerlich durch die Wolken hindurch und erhellte das kleine Wohnzimmer am Stadtrand Tokyos.

Tara wusste nicht genau, wie lange er schon über das Sofa gebeugt dastand und Takumi küsste – er selbst hatte in diesem Moment sein Zeitgefühl vollkommen verloren.

Leicht spürte er, wie sich die Lippen des Schlafenden bewegten, den Kuss erwiderten, worauf er zärtlich mit seiner Zunge über dessen Lippen fuhr. Takumi lächelte im Schlaf in den Kuss hinein und seine Lider begannen zu flattern.

Sofort löste Tara erschrocken den Kuss und taumelte leicht nach hinten. Einen kurzen Moment zögerte er noch und beobachtete, wie Takumi langsam aufwachte, dann riss er sich entgültig von Takumis Anblick los und rannte hastig ins Badezimmer, dessen Tür er so schnell und leise wie möglich hinter sich zuzog.

Verzweifelt schloss er seine Augen, während er in die Hocke ging und sich mit dem nackten Rücken gegen die kalte Fliesenwand lehnte. Sein Herz sollte endlich aufhören so schnell zu schlagen! Warum überhaupt war er so aufgeregt?! Wegen seinem kleinen Sprint gerade eben oder....wegen dem Kuss?!? Er verstand so langsam sich selber nicht mehr. Warum hatte er sich dazu hinreißen lassen ihn zu küssen? Er wusste doch selber, dass Takumi weder bi noch schwul war! Außerdem hatte er immer noch eine Freundin! "Die er nicht liebte"...schoss ihm durch den Kopf, den er jedoch sofort danach schüttelte. Er sollte besser aufhören, sich ständig unbegründete Hoffnungen zu machen. Doch kaum hatte er dies zuende gedacht, schüttelte er erneut heftigst den Kopf, stand wieder auf und ging in Gedanken im Bad auf und ab.

Was war nur mit ihm los? So etwas machte ihm doch sonst nie zu schaffen! Er hatte sich bisher doch immer einfach das genommen, was er wollte, ohne genauer über das "wie" nachzudenken, geschweige denn über die Gefühle des anderen. Doch gleichzeitig hatte Tara auch das Gefühl, dass es bei Takumi anders war als bei all den anderen Kerlen, mit denen er sich früher für ein paar Tage oder Wochen vergnügt hatte. Und dieses Gefühl gefiel ihm ganz und gar nicht. Es war anders als alles, was er je gefühlt hatte, und vor allem: es tat weh.

Ein vorsichtiges Klopfen an der Tür ließ ihn aus seinen Gedanken schrecken, wodurch er zuerst einen leichten Hüpfer mitten im Gehen machte. Seit wann war er denn so schreckhaft? Oder dermaßen nachdenklich? Sich über sich selber wundern öffnete er die Tür.

Takumi lächelte ihm verlegen zu, während er ihm ein paar Kleider entgegenhielt.

"Gomen. Ich hab doch gesagt, ich bring dir was zum Anziehen und...na ja...bin wohl kurz eingeschlafen. Hoffe, du hast nicht schon gewartet oder so..."

"Nein, nein! Alles ok!"

Tara grinste ihn an und nahm ihm schnell die Sachen ab, wobei er versuchte seine Unsicherheit zu verstecken. Hatte Takumi wirklich nichts mitbekommen von dem Kuss?! Ohne ein weiteres Wort schloss er die Tür und ließ Takumi verwirrt davor zurück.

Während dieser sich nun fragte, ob Tara vielleicht doch sauer auf ihn war, ging er zurück ins Wohnzimmer und setzte sich dort wieder aufs Sofa. Sein Blick schweifte aus dem großflächigen Fenster hinaus und nachdenklich beobachtete er, wie es draußen bereits zu dämmern begann. Vorher, als er langsam aufgewacht war, hatte er sich irgendwie seltsam gefühlt. Wie nach einem wunderschönen Traum, aber er konnte sich gar nicht mehr direkt daran erinnern, ob er überhaupt geträumt hatte. Nur dieses befreiende Gefühl war ihm im Kopf geblieben. Das und dazu ein leicht süßlicher Geschmack auf den Lippen, mit dessen Realisierung ihn gleichzeitig ein Gefühl der Leere überkommen hatte, kurz nachdem er seine Augen geöffnet hatte. Angestrengt versucht er sich zu erinnern, was ihn zuvor eigentlich aus dem Schlaf gerissen hatte, doch auch das wollte ihm nicht einfallen. Es war als würde man in einem schwarzen Loch nach einem leuchtenden Stern suchen. Da war absolut nichts. Nichts, das ihm auf irgendeine Art und Weise hätte weiterhelfen können.

„Worüber denkst du denn so verbissen nach?“ Tara stand wie üblich grinsend neben ihm und setzte sich nach dieser Frage zu ihm auf das Sofa.

„Darüber, was war heute Abend noch so anstellen könnten...“, antwortete Takumi rasch und lächelte unsicher. Ihm war die jetzige Anwesenheit des anderen peinlich, denn er war so sehr in Gedanken gewesen, dass er ihn nicht einmal bemerkt hatte, als dieser das Wohnzimmer betreten hatte. Nun saß er in einer schwarzen Cordschlaghose und einem schwarz-weiß-gemusterten Pullover bei ihm und zwinkerte gerade spitzbübisch.

„Och...mir würde da so einiges einfallen...“ Wobei er sich sicher war, dass Takumi nur die Hälfte seiner „Ideen“ auch wirklich wissen wollte. Seine wieder vollkommen braunen und inzwischen trocken geföhnten Haare fielen ihm leicht ins Gesicht, als er ruhiger weitersprach.

„Wie wäre es zum Beispiel mit einer kleinen Tour durch die Clubs?“

Takumi nickte angesichts dieses Vorschlags lachend.

„Ok, können wir machen. Aber du spendierst mir nen Drink!“

„Abgemacht!“

Die beiden gingen zusammen ins Bad, um sich noch mal kurz zu Schminken und die Haare frisch herzurichten. Dort weichte dann auch Takumi Taras Klamotten in der Badewanne, denn er hatte leider keine Waschmaschine, wollte aber trotzdem seinem neuen Freund helfen. Dass Tara bei dieser raschen Hilfe noch rechtzeitig seinen Geldbeutel retten konnte, verdankte er seinem Gedanken, mal noch mal nachzuprüfen, ob er auch tatsächlich genug Geld für zwei Personen dabei hatte. Er wollte es nämlich sowohl bei sich als auch bei Takumi nicht nur bei einem Drink belassen. Seine Begleitung jedenfalls wechselte ebenfalls zum Weggehen die Kleidung bevor sie eine Viertelstunde später fertig im Flur standen und Tara ihn zufrieden betrachtete. Er trug eine schwarze, durchsichtig Bluse, auf die mit schwarzem Faden ein Blumenmuster gestickt war, darunter ein schwarzes Spaghettitop und dazu eine hellblaue, leicht ausgewaschene Jeans mit einem kurzen, schwarzen Minirock darüber. Geschminkt war er dezent wie auch Tara und seine Haare hatte er im Nacken hochgesteckt, sodass nur noch einzelne Strähnchen sein Gesicht einrahmten. Unter Taras prüfenden Blick errötete er leicht, wurde aber bald durch einen hocherhobenen Daumen erlöst.

„Sehr schön! Würde dir sicherlich auch ohne Hose nur mit dem Rock super stehen!“

Takumi wurde noch ein paar Nuancen röter und nuschelte nur „Bin doch kein Mädchen...“, während er sich bei Tara einhakte und sie gemeinsam die Wohnung verließen.

Erst der dritte Club, den sie betraten, war nicht zu vollgestopft mit Leuten, sodass sie beschlossen dort zu bleiben und sich vorsichtig durch die tanzende Menge zu den Sitznischen durchkämpften. Takumi sah sich etwas unsicher um, da er noch nie in diesem Club gewesen war und sich nicht auskannte – anscheinend im Gegensatz zu Tara, der immer wieder von anderen Clubbesuchern begrüßt wurde und zielstrebig voranging.

Gleichzeitig hatte sein Freund zunehmend Schwierigkeiten, dem anderen durch die Menschenmenge hindurch zu folgen, was dieser schließlich auch bemerkte und nach kurzer Zeit Takumis Hand ergreifen ließ. Er lächelte ihm etwas zu und drückte leicht seine Hand, bevor er ihn hinter sich her in Richtung einer der Sitznischen zog. Zuerst wollte Takumi verlegen dagegen protestieren, aber, als Tara ihn so lieb angelächelt hatte, hatte er doch wortlos nachgegeben, und wenn er ehrlich war, war er sogar ganz froh, dass Tara ihm auf diese Art etwas Sicherheit gab.

Während Takumi es sich in einem der riesigen und bequem mit allerlei Kissen dekorierten Sessel gemütlich machte, ging Tara zurück zur Bar und holte ihnen beiden etwas zu trinken. Nachdem er danach zurückgekehrt war, saßen sie sich eine ganze Weile schweigend gegenüber und beobachteten die Leute um sich herum. Keiner der beiden wusste, was er sagen konnte, um ein Gespräch zu beginnen, und Tara verfluchte inzwischen schon zum 100mal seine neu entdeckte Schüchternheit. Takumi griff schlussendlich etwas gelangweilt nach seinem Drink und stürzte ihn auf einmal runter. Doch als er das Glas wieder absetzte, verzog er sofort das Gesicht.

„Was genau ist das denn?!“, wollte er unsicher wissen.

„Das...“, antwortete ihm Tara belustigt, „war auf jeden Fall eine gute Portion Wodka zusammen mit ein paar Fruchtsäften, Orange, Zitrone und Melone glaube ich – aber ganze genau kann ich dir das auch nicht sagen...“

„Schon gut. Will ich wahrscheinlich auch lieber nicht wissen...“ Er hielt sich die Hand an den Kopf, obwohl natürlich klar war, dass der Alkohol so schnell noch keinerlei Wirkung haben konnte. Tara grinste und trank nun ebenfalls ein paar Schluck seines Getränks.

„Verträgst du etwa nicht so viel Alkohol?“, fragte er, während er sein Gegenüber über den Rand seines Glases musterte.

„Was denkst du denn?“, erwiderte dieser zwinkernd mit einer Gegenfrage.

„Ganz ehrlich?“ Taras Grinsend wurde noch etwas breiter, während der andere ihn jetzt mit einem Kissen bedrohte.

„Pass bloß auf, was du sagst!“, meinte er glucksend.

„Ich denke, du verträgst rein gar nichts...“

„Arrrgh!“ Takumi schmiss sich mit dem Kissen auf Tara, der lachend versuchte, der „Bestrafung“ auszuweichen und seinerseits anzugreifen, bis der Kleinere einfach anfing ihn zu kitzeln und er aufgeben musste.

„Aufhören, aufhören...ich sag’s auch nie wieder...“

Takumi hörte gnädig auf ihn zu kitzeln, worauf er erst einmal nach Luft schnappen musste, während sein Peiniger sich kaputtlachte.

„Aww, du bist so süß!“, meinte Tara plötzlich quietschend und zog Takumi in seine Arme, drückte ihn fest an sich und wuschelte liebevoll durch seine Haare. Der andere war auf einmal vollkommen still. Als Tara ihn deshalb verwundert losließ, musste er erneut grinsen. Takumi war bei seiner Aktion hochrot angelaufen und wich seinem Blick nun verlegen aus.

„Ich...ich geh mal schnell aufs Klo...“ Hastig erhob er sich und verschwand bald zwischen all den anderen Menschen. Tara verkniff sich mühevoll ein Lachen. Der Kleine war ja wirklich mehr als schüchtern. Vielleicht sollte er ihm einen weiteren Drink besorgen...

Schnell entschieden stand Tara auf und ging zur Bar, bestellte wieder für sie beide etwas Alkoholhaltiges. Er selber vertrug nämlich eine ganze Menge.

In der Zwischenzeit stand Takumi in Vorraum des Klos am Waschbecken und wusch sich immer wieder die Hände, um dann danach sein Gesicht, das regelrecht zu glühen schien, mit seinen kalten Händen abzukühlen und zu beruhigen.

Warum nur reagierte er derart auf ein Kompliment? Vor allem, wenn dieses doch nur von einem anderen Jungen kam! Natürlich mochte er Tara und freute sich über dessen Worte, sogar sehr, aber....das war doch nicht normal! Er konnte sich doch nicht als Junge in einen anderen Jungen verliebt haben!! Oder etwa doch?!?

Langsam drehte er den Wasserhahn zu, stützte sich mit beiden Händen am Waschbeckenrand ab und betrachtete sich nachdenklich im Spiegel.

„Mensch Taku, was machst du nur wieder für Sachen...?“

Verwirrt verließ er die Toiletten und hielt gerade nach dem Weg zurück zu ihrem Sitzplatz Ausschau, als ihn ein etwas älterer Typ ansprach.

„Na Süße? Tanzt du mit mir?“

Nicht wirklich, oder? Takumi bedachte den anderen mit einem giftigen Blick.

„Nein, danke!“

Doch der schien nicht so schnell aufzugeben und versperrte ihm kurzerhand den Weg zurück zu den Sitznischen und somit seinen einzigen Fluchtweg.

„Ach komm schon! Zu so einem wie mir kannst du doch nicht so leicht „nein“ sagen!“

„Doch!“, meinte Takumi mehr und mehr genervt und versuchte ein weiteres Mal an dem Typen vorbei zu gelangen.

„Hey, warte Kleine!“ Der Abgewiesene griff nach ihm.

Plötzlich erfassten ihn zwei starke Hände und zogen ihn in eine schützende Umarmung. Aber es war nicht der Fremde, der ihn so liebevoll und gleichzeitig fest an sich gedrückt festhielt.

„Meine Kleine!“, erklärte Tara mit selbstsicherer Stimme und sah den aufdringlichen Typen an als würde er ihn am liebsten auf der Stelle verprügeln. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren lief er mit Takumi im Arm an dem anderen vorbei, bis der ihnen unerwartet folgte.

„Tara-kun?“

Der Angesprochene drehte sich genervt um, musterte sein Gegenüber nun genauer.

„Makoto,“ erwiderte er tonlos als Zeichen, dass er ihn wiedererkannt hatte.

„Man, wir haben uns auch schon lange nicht mehr gesehen!“, begann jener nun freudig, „Hast du vielleicht etwas Zeit übrig?“

„Nicht für dich. Bin wie du siehst zurzeit vergeben,“ antwortete Tara knapp und ließ Makoto danach entgültig unbeachtet stehen. Takumi währenddessen wurde fast nur noch von Tara mitgezogen. Er genoss die Wärme des anderen, seine Umarmung. Darum war er etwas enttäuscht, als sie schließlich wieder getrennt in ihren Sesseln saßen. Kein Wunder also, dass er erneut einen Drink auf ex leerte. (xDD)

Tara bemerkte dies grinsend und schob ihm gleich den nächsten hin, den er vorsorglich gleich mit dem anderen Drink mitgebracht hatte.

„Seid ihr mal Freunde gewesen?“, wollte Takumi neugierig wissen.

„So etwas in der Art...“, wich Gefragter unsicher lächelnd aus, worauf der andere leicht kicherte. So langsam schien ihm der Alkohol doch in den Kopf zu steigen...“

„Bist du wirklich vergeben?“

„Heute Abend schon!“ Tara sah ihm dabei liebevoll in die Augen und strich ihm kurz zärtlich über die Wange, sodass er erneut errötete.

„Und sonst?“, fragte er unsicher weiter.

„Sonst...bin ich vollkommen frei wie ein Vogel. Ich bin nicht so wirklich geeignet für Beziehungen...“ Er nippte ein bisschen an seinem Drink um Takumis neugierigem Blick auszuweichen. Hoffentlich dachte dieser jetzt nicht schlecht von ihm. Obwohl er das sogar absolut verstehen würde. Doch dem Älteren kam es gar nicht in den Sinn, dass Taras Unfähigkeit für Beziehungen ihn nicht davon abhalten könnte, trotzdem ständig wechselnde Partner zu haben. (Naivchen eben ^-^;)

„Einsam, ne?“, meinte er teils mitleidig, teils selber traurig.

Tara sah ihn zuerst erstaunt an, dann wurde er seltsam ernst.

„Ja...“, meinte er zögernd leise, „Du musst wissen...meine Eltern sind früh gestorben, da war ich gerade mal vier. Von da an hat sich immer nur Shoko um mich gekümmert und deshalb ist sie auch so ziemlich der einzige Mensch, der mir wichtig ist. Bin nämlich nicht grad der Typ Mensch, der sich viel aus anderen macht...“

„Hmm...“, erwiderte Takumi nachdenklich. Er konnte sich nicht helfen, aber irgendwie machte es ihn nicht nur traurig, dies zu hören, sondern er war auch enttäuscht...enttäuscht, weil er sich wünschte, auch er würde Tara etwas bedeuten...

Der Gedanke, er könnte dem anderen völlig egal sein, schmerzte ihn. Dies wiederum verwunderte ihn. Er kannte ihn doch gar nicht! Warum also war er ihm jetzt schon so wichtig?

„Und du?“, riss ihn eben jener aus seinen Gedanken um ihn.

„Ich? Uhm...Einzelkind. Ich hatte auch nie wirklich viel von meinen Eltern, obwohl sie bis heute noch putzmunter sind. Beide berufstätig und seit ich denken kann nur unterwegs. Meistens zwar eher in ihrer Freizeit als beruflich, aber selbst dann wollten sie mich nicht dabei haben. Bin in meiner Kindheit deshalb von einem Kindermädchen zum anderen gereicht worden. Hab sie wirklich alle vergrault...“ Ein freches Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, das aber bald wieder erlosch. „Wahrscheinlich war es aus Trotz, weil ich zu meinen Eltern wollte...wie dämlich...heute weiß ich es inzwischen besser. Sie haben mich einfach nie geliebt.“

Er senkte betreten seinen Kopf, eigentlich hatte er noch nie jemandem diesen Gedanken anvertraut...Beschämt wollte er sich ganz abwenden, doch Tara griff schnell nach seiner Hand und drückte sie fest. Er wollte nicht, dass Takumi womöglich dachte, niemand würde ihn je lieben. Schließlich war er selber...ja, inzwischen war er sich sicher, er war nicht nur in Takumi verliebt, sondern liebte ihn richtig von ganzem Herzen. Er verstand es zwar immer noch nicht ganz, wie ausgerechnet er sich verlieben konnte, aber dieses Stechen im Herzen, wenn er den anderen traurig sah. Das angenehme Gefühl, wenn er ihn anlächelte oder nur berührte...es musste einfach wahr sein.

Er wollte nicht nur Takumi küssen oder mit ihm schlafen...Natürlich wollte er das auch, aber am meisten wollte er ihn nur für immer bei sich wissen, immer mit ihm zusammen sein, für ihn da sein und ihn glücklich machen.

„Komm, lass uns gemeinsam tanzen!“ Lächelnd zog er Takumi auf die Beine und in Richtung Tanzfläche, aber der protestierte lauthals.

„Nein! Ich...ich kann doch gar nicht tanzen...“

„So ein Quatsch! Das kann jeder!“ Bestimmend schob ihn Tara weiter und ließ ihn erst mitten zwischen all den anderen Tanzenden wieder los, wo er sofort zu tanzen anfing. Takumi seufzte und begann nun ebenfalls seine Arme und Beine im Takt der Musik zu bewegen, wurde jedoch nach nur kurzer Zeit unterbrochen, als sein Tanzpartner losprustete.

„Du hattest Recht, du kannst wirklich nicht tanzen...“

„Siehst du!“, meinte Takumi beleidigt und drehte sich um, erneut bereit das weite zu suchen, doch wiederum von Tara zurückgehalten.

„Jetzt lauf doch nicht gleich weg!“

Die Musik wechselte und wurde um einiges langsamer, was Tara nur Recht war. Er zog den Kleineren näher zu sich und legte ihm seine Arme um die Taille.

„So...“, flüsterte er ihm ins Ohr, „Nun lass dich einfach nur mal fallen und vertrau mir. Überlass ruhig mir die Führung, keine Angst...“

Takumi bekam eine Gänsehaut, als er Taras Atem über seine Haut streichen und ihn selber so nah bei sich spürte. Unsicher schloss er seine Augen und legte seine Arme in den Nacken des anderen. Langsam begannen sie gemeinsam zu tanzen und auf einmal schien es keinerlei Probleme mehr zu geben. Nach und nach vergaß Takumi alles um sich herum, nur noch die Musik, Tara und er waren wichtig. Und plötzlich fühlte er sich auch vollkommen zufrieden und glücklich.

Danach konnten die beiden auch zu schnellerer Musik mehr oder weniger problemlos zusammen tanzen, sodass sie erst einige Tänze und weitere (alkoholhaltige) Drinks später zu ihren Sitznischen zurückkehrten. Takumi war schon etwas wackelig auf den Beinen und hatte leichte Gleichgewichtsprobleme, während Tara noch einigermaßen nüchtern war. Er überlegte sich gerade, ob er den anderen nicht lieber nach Hause bringen sollte, und setzte sich in seinen Sessel, als Takumi sich anstatt in seinen eigenen Sessel auf Taras Schoss setzte. Glücklich lächelnd schmiegte er sich an ihn und schloss die Augen. Der Jüngere sah erstaunt zu ihm, bis ihm allmählich dämmerte, dass der Alkohol an Takumis plötzlichem zutraulichem Verhalten schuld sein musste. Dieser begann nun an Taras Ohr verführerisch zu knabbern.

„Taku~!“, keuchte er erschrocken auf, „Du bist betrunken und weißt absolut nicht mehr, was du tust! Hör auf damit!“

Er schob ihn energisch von sich, worauf jener eine Schnute zog und schmollte. Schnell bezahlte Tara alles und verließ mit seinem nun völlig betrunkenen Begleiter die Bar. Dessen Zähne und Zunge an seinem Ohr hatten ihn zuvor ziemlich erregt, doch durfte er sich das jetzt nicht anmerken lassen. Er musste sich unter Kontrolle behalten, denn er wollte den betrunkenen Zustand seines neuen Freundes nicht für so etwas ausnutzen. Außerdem würde es ihm nur weh tun, wenn zwischen ihnen etwas passierte und Takumi sich am nächsten Morgen nicht mehr daran erinnern konnte oder es gar bereute. Nein. Ihm blieb nichts anderes übrig als Takumi sicher nach Hause zu bringen und danach selber auch brav in seine Wohnung zu verschwinden.

Der Rückweg erwies sich erstaunlicherweise als relativ leicht, Takumi ließ sich widerstandslos nach Hause führen. Nur das Treppenhaus bereitete ihnen schließlich Probleme. Takumi war so weggetreten, dass er bereits die dritte Treppenstufe verfehlte und wieder hinunterpurzelte. So entschied sich Tara kurzerhand, ihn huckepack die Treppen hoch zu tragen. Vor der Wohnungstür angekommen musste er sämtliche Hosentaschen Takumis nach dem Wohnungsschlüssel absuchen, weshalb dieser natürlich zu kichern anfing. Nein, es war absolut keine gute Idee gewesen, den Kleineren abzufüllen...Aber irgendwie hätte Tara schon geglaubt, er würde mehr vertragen.

Zusammen betraten sie schlussendlich die dunkle Wohnung, wo Tara erst einmal Licht machte und dann Takumi in Richtung Schlafzimmer dirigierte. Er setzte ihn auf der Bettkante ab, half ihm, sich bis auf T-Shirt und Boxershorts auszuziehen, und drückte ihn dann bestimmt in die Kissen.

„Schlaf mal schön deinen Rausch aus, ja? Ich geh heim...Gute Nacht!“ Flüchtig küsste er ihn auf die Stirn und drehte sich um, als Takumi ihn plötzlich am unteren Rand seines T-Shirts festhielt.

„Bleib doch...hier...“, murmelte er leise.

Tara überlegte kurz bevor er schließlich nachgebend nickte.

„Ok, ich mach’s mir auf dem Sofa gemütlich...“

Takumi ließ daraufhin sein T-Shirt los und der Größere atmete erleichtert auf.

Auf einmal aber zog ihn Takumi zu sich aufs Bett und schmiegte sich vertrauensvoll an ihn.

„Ich meinte hier, bei mir!“, flüsterte er ihm lächelnd ins Ohr und schlang beide Arme fest um ihn.



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Kommentare zu dieser Fanfic (14)
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Von: abgemeldet
2009-05-03T19:11:48+00:00 03.05.2009 21:11
schreib bitte bitte ganz schnell weiter. die ff is soooooooo süß.*auf Favoliste setz* Und Takumi und Tara sind echt niedlich zusammen. Takumi is sowieso total sweet. Freu mi schon so aufs next kapitel. Liebe Grüße Kyoko
Von:  RyuichiBunny
2007-07-27T15:22:17+00:00 27.07.2007 17:22
Wann gehts denn endlich weiter it candy, candy >.<Will endlich weiterlesen >.<

Von:  Micawber
2007-07-19T21:27:28+00:00 19.07.2007 23:27
Oh gott wie herrlich
*heul*
Panic Channel-FF und dann auch noch mein Lieblingspairing...ich hab dich grad zu... zu...zu irgendwas ernannt, mir fehlt nur noch ein name T////////T'''''
*an dich ranschmeiß*
bitte schreib weiter, ich mach alles dass du weiterschreibst (jawoll ALLES ò////o)
So süß...Taku is zum Knutschen `3´~~
...oke,Tara auch _////_''''''
Bin schon sehr gespannt wies weitergeht... es geht doch weiter, oder? ó///ò''''

Von: abgemeldet
2007-07-11T11:37:06+00:00 11.07.2007 13:37
Waah die beiden sind so süß zusammen X3
Ich mag deinen Schreibstil und vorallem die Story an sich!
Auch...wenn es...vielleicht etwas zu schnell ist o.o
Aber...warum nicht. XD"
Freu mich schon aufs nächste Kapitel. X3~

Von:  RyuichiBunny
2007-06-17T14:02:21+00:00 17.06.2007 16:02
Schreib bitte gaaanz schnell weiter^^
die beiden sind sooo süss zusammen und man muss doch jetzt wissen wie es weitergeht o.o
Oder hast du die ff etwa abgebrochen?
Wäre schade, ich mag sie wirklich gerne^^
Hoffe auf ein baldiges nächstes kapitel
*kekse dalass*
Von: abgemeldet
2007-04-27T21:24:07+00:00 27.04.2007 23:24
tolle FF (-^□^-)
ich liebe tara und takumi ^^ die sind soooooo süß zusammen ....
schade ,dass es nur so wenige panic channel FF's gibt
o(;△;)o
nya , schreib schnell weiter ,hai ????und sagst du mir bitte bescheid ,wenn du ein neues kapitel hochgeaden hast
?___?
muss doch unbedingt wissen wie's weiter geht ヾ(@°▽°@)ノ
Von: abgemeldet
2007-04-16T15:33:59+00:00 16.04.2007 17:33
*pfeif*
Wow...

spannende story, fast realistisch aber vieleicht auch zu schnell...
Jedenfalls nachfolziehbar.

Alles in allen Superstory... ich hoffe du schreibst schnell weiter.
Apropos, kennst du eine Deutsche Seite über Panic Channel?
Von: abgemeldet
2007-04-03T15:13:06+00:00 03.04.2007 17:13
waaaah is die ff süsss >.<
schreib bitte gaaaanz schnell weiter ja??
*kekse geb*
Von: abgemeldet
2007-03-03T22:34:31+00:00 03.03.2007 23:34
arigatou~
danke danke danke
*anluv*
ich liebe diese ff~
sie ist zucker pur und ich bin froh das sie weiter geht~
*kekse schenk*
mach bitte bitte weiter~
Von:  -Tara-
2006-04-28T18:51:05+00:00 28.04.2006 20:51
*__* wahnsinn~
ich liebe deine panikku storys~ mehr davon *sabber*
bitte~ ;__;


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