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Kreaturen der Nacht

Kurzgeschichten
von

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Die Begegnung

Sie wetzte ihre Krallen an der nächst besten Betonmauer. Wieder war eine Nacht hereingebrochen, schwärzer als die vorige. Der Himmel war wolkenverhangen und kein Stern war zu sehen. Celestina wusste, sie musste auf die Jagd gehen, doch sie hatte es satt. Jede Nacht war es das selbe. Jagen, töten, überleben. Es musste irgendeine Abwechslung geben - irgendetwas aufregenderes als der ewige Kreislauf des Überlebens.

Celestina nahm Schritte war. In ihren empfindlichen Ohren klangen sie so laut, als ginge der Spaziergänger direkt an ihr vorbei. Irritiert hob sie den Kopf. Nur selten verirrte sich jemand um diese Zeit in einen der Hinterhöfe Londons. Es sei denn natürlich er war einer von ihrem Schlag. Doch das war er nicht. Ein braunhaariger Junge schlenderte um eine entfernte Straßenecke, die Hände in den Hosentaschen.

,Ein Menschenkind', dachte Celestina.

Der Knabe weckte Verzückung in ihr. Vielleicht hatte ihr Lehrmeister Recht gehabt, vielleicht würde sie sich nicht so verloren vorkommen, wäre sie all die Jahre wählerischer ihrer Beute gegenüber gewesen.

Zu Celestinas Überraschung steuerte der Menschenjunge direkt auf sie zu. Im Licht einer Straßenlaterne konnte sie grüne Augen glitzern sehen. Die Anmut dieser Augen schlugen sie in Bann und das, obwohl sie die Kleidung des Jungen als schlampig bezeichnet hätte, hätte sie ihr auch nur ein Quäntchen Aufmerksamkeit geschenkt.

Der Junge blieb vor Celestina stehen.

"Guten Abend", sagte er.

Tatsächlich war er ihr ein Stück über den Kopf gewachsen. Er schien blutjung und doch langen dunkle Schatten unter seinen Augen.

Celestina reagierte zuerst nicht auf diese doch höchst ungewöhnliche Begrüßung. Sie blickte an sich hinab. Lange Krallen und schwarze Kleidung, die an mehreren Stellen sehr verschlissen wirkte. Außerdem war sie sich ihrer zerzausten Haare und scharfen Eckzähne durchaus bewusst. Nein, Celestina wirkte gewiss nicht einladend für ein mitternächtliches Gespräch.

"Keine Panik, ich bin nich' die Modepolizei", grinste das Menschenkind, als es Celestina bei ihrer Selbstbetrachtung ertappte.

"Wer bist du?", wollte Celestina wissen und bleckte achtungheischend die Zähne.

"Blaise", antwortete der Junge, "Ich habe dich schon länger im Auge."

Irritiert starrte Celestina ihn an. Das war vollkommen unmöglich. Wie hätte sie einen Mensch nicht bemerken können?

"Du lügst", fuhr sie ihn an, "Das ist vollkommen unmöglich!"

Blaise lachte: "Denkst du, ich habe nicht bemerkt, wie du mich angesehen hast? Wenn du das Verlangen verspürst, deine Zähne in meinem Hals zu vergraben, dann sag es einfach, okay?"

Celestina schnaufte. Natürlich war das ihr Begehren. Doch um dies zuzugeben, hätte sie ihren Stolz überwinden müssen und das war unmöglich für sie.

Blaise streckte sich: "Ihr Vampire seid doch alle gleich. Ihr glaubt ihr ständet an der Spitze der Nahrungskette. Ihr, die ihr Menschen willkürlich tötet. Ihr, die ihr noch eine Wahl habt."

Was sollten diese Vorwürfe? Was war das für ein Mensch, der es wagte, sich neben ein höheres Wesen zu stellen und ihm Vorwürfe zu machen? Celestina konnte nichts erwidern. Sie starrte den Menschenjungen einfach nur an. Alles was er sagte machte ihn nur noch attraktiver für sie. Doch regte er sie auch zum Nachdenken an. Wovon um alles in der Welt sprach dieses Kind?

Die dichte Wolkendecke am Himmel zerriss und gab den Blick auf einen strahlenden Vollmond frei. Sobald das Mondlicht die Erde berührte, krümmte sich Blaise zusammen. Wieder konnte Celestina ihn nur anstarren und zusehen - die Verwandlung verfolgen. Verfolgen wie aus dem Menschenjungen rasch eine Kreuzung aus Wolf und Mensch wurde, ein Werwolf - eine Kreatur der Nacht, wie sie selbst.

Celestina war wie gelähmt. Selbst als der Werwolf auf sie zusprang, starre sie ihn immer noch reglos an. Das Wilde Geschöpf drückte Celestina zu Boden und immer noch war sie nicht in der Lage sich zu rühren. Der Werwolf beugte sich über sie. Sie glaubte noch, in den Zügen des Wesens Blaise' Gesicht zu erkennen. Dann zerfetzte es ihre Kehle.

Himmelskind

Blake sprang galant von Dach zu Dach, er verfolgte das Mädchen wie ein Schatten. Katzengleich drückte er sich flach an das Dach, auf dem er sich gerade befand und spähte zu seiner Beute hinab. Die junge Frau war wirklich hübsch. Sie hatte langes, schwarzes Haar und trug ein knappes Kleid. Kurz gesagt: Sie war genau das, wonach sich Blake in diesem Moment sehnte. Er konnte es sich bereits ausmalen, wie er sich an ihrem jungen Blut gütig tat.

Das Mädchen war stehen geblieben und kramte in seiner Handtasche. Dann zog es etwas kleines, viereckiges heraus, das Blake nicht zuordnen konnte und verschwand in einer Telefonzelle.

Blake mochte dieses Stadtviertel. Oft kamen Mädchen aus den Tanzbars in die verlassenen Gassen um zu telefonieren. Die düsteren Seitengassen schienen ihnen dabei nicht das geringste auszumachen.

Galant sprang Blake vom Dach des Hauses hinab und landete gekonnt im Stand. Es war wieder an der Zeit ein kleines Spielchen zu spielen. Er verschmolz fast zur Gänze mit der Dunkelheit um ihn her und nährte sich der Telefonzelle, doch ehe er seine Beute erreicht hatte, vernahm er einen leisen Gesang:

"Lass das Dunkel hinter dir, durchbrich den Verstand und folge mir. Erst dann findest du zu dir: Mit dem Kopf durch die Wand statt durch die Tür.“

Irritiert blieb Blake stehen und vergaß für einen Augenblick seine Tarnung. Als er sich nun wieder der jungen Frau in der Telefonzelle zuwandte, bemerkte er, dass sie ihn anstarrte.

,Verdammt', fluchte er in Gedanken.

Er tat das einzige, das jetzt noch Sinn ergab. Raschen Schrittes ging er auf die Telefonzelle zu: Er wollte retten, was zu retten war. Zu seinem Unglück schien das Mädchen mehr Verstand zu haben, als er es von den Menschen gewohnt war: Es schnappte sich seine Handtasche und rannte los. Natürlich hätte Blake es leicht einholen können, doch wusste er nicht, ob es ihrem Telefonat von ihm erzählt hatte. Verärgert blieb er stehen und wandte sich in die Richtung, aus der er glaubte die Melodie wahrgenommen zu haben. Wer hatte da gesungen?

"Lass das Dunkel hinter dir, durchbriche den Verstand und folge mir. Erst dann findest du zu dir: Mit dem Kopf durch die Wand statt durch die Tür.“

Da war es wieder. Blake folgte der Melodie mit langsamen Schritten, bis er die Quelle entdeckte. Ein kleines, ganz in weiß gekleidetes Mädchen mit goldenen Locken saß auf einer mit Graffiti beschmierten Mauer. Es hatte die Augen geschlossen und in seiner Unschuld wirkte es so fehl am Platz, wie es nur möglich war. Um es herum glaube Blake einen merkwürdigen Schein auszumachen. Er blieb vor der Mauer stehen und blickte hinauf. Nach einigen Sekunden schlug das Mädchen die Augen auf; es schien seine Anwesenheit gespürt zu haben.

"Ich habe lange auf dich gewartet", sprach das helle Geschöpf mit leiser und sehr leichter Stimme.

"Gewartet? Auf mich?", fragte Blake das Mädchen. Nie hatte jemand auf ihn gewartet. Oder zumindest seit Hunderten von Jahren nicht mehr.

Das kleine Mädchen nickte und sprang von der Mauer. Es schien ungewöhnlich langsam zu fallen, fast als würde es von der Luft getragen werden.

"Er sagt, du bist bereit zu sehen", lächelte das Mädchen sanft und streckte eine seiner kleinen Hände aus. Doch Blake ergriff sie nicht, er starrte sie nur ungläubig an.

Enttäuscht ließ das Mädchen die Hand sinken.

"Geh lieber nach Hause", fuhr Blake die Kleine unwirsch an.

Was dachte sich dieses Mädchen bloß dabei? Er hätte es töten können. Was, wenn er es getötet hätte?

"Er möchte nicht, dass ich ohne dich zurückkehre, Blake", erwiderte das Mädchen und scharrte mit den Füßen.

"Was?", wollte dieser verwirrt wissen. Er verstand nichts von dem, was dieses Mädchen ihm sagte. Woher kannte es überhaupt seinen Namen?

"Du bist Gottes schönster und liebster Engel. So lange haben wir dich gesucht", flüsterte das Mädchen und streckte wieder die Hand nach Blake aus, "Wenn du sehen willst, wirst du sehen."

Und Blake sah. Vor seinen Augen schienen dem Mädchen weiße Flügel aus dem Rücken zu wachsen. Dieser Schein, den er bei diesem Kind wahrgenommen hatte... das war es gewesen. Es war ein Engel.

"Lass das Dunkel hinter dir, durchbrich den Verstand und folge mir. Erst dann findest du zu dir: Mit dem Kopf durch die Wand statt durch die Tür.“

Blake ergriff die Hand des Engels und wurde von ihm fortgezogen. Entführt in eine Welt, von der Kreaturen der Nacht niemals auch nur zu träumen wagten.

Leben beglichen mit Leben

Kalte Hände packten sie bei den Armen und zogen sie durch die Stadt. Die Sonne hatte ihr Antlitz längst hinter dem Horizont verborgen und nur die altmodischen Straßenlaternen versprühten vereinzelte Lichtfunken in der vollendeten Dunkelheit. Mond und Sterne lagen unter dicken Wolken vergraben, als hätten sie Angst auf die Erde hinabzublicken.

"Nicht so grob", fuhr sie den Mann zu ihrer Rechten an.

Augenblicklich lockerte er seinen Griff, bugsierte sie jedoch nicht minder ruppig weiter.

Auf ihrem Weg begegnete dem Gespann aus einem halben Duzend Männern und einer Frau niemand nennenswertes. Nur ein Mal kreuzten Sie den Weg zweier Polizisten. Sie konnte beobachten, wie der eine dem anderen mit dem Ellenbogen in die Rippen stieß und auf sie deutete.

"Wieder eine Blutmaid", sagte er.

Das Wort "Blutmaid" verriet ihr, dass die beiden Polizisten ganz genau über das Geschehen informiert waren und doch schritt niemand ein.

,Fein', dachte sie und biss sich verärgert auf die Unterlippe, ,Nun lassen wir uns schon von Vampiren herumschubsen. Arme Menschheit.'

Sie gab eine Sekunde nicht Acht und stolperte über ihr langes, dunkelrotes Kleid. Beinahe wäre sie gestürzt, doch die Männer, die sie führen, hatten sie gehalten.

"Pass gefälligst ein bisschen auf", knurrte der eine.

Sie schnaufte zur Antwort nur abschätzend und ließ sich weiter durch die Gassen führen.

Nach kurzer Zeit konnte sie einen Mann an einer entfernten Steinmauer lehnen sehen. Er war bleich und trug einen schwarzen Mantel, was ihm das Aussehen eines Sektenmitgliedes verlieh. Doch sie wusste genau, wer er war. Und zwar der Vampir, dem sie geopfert werden sollte.

Während sie ihm immer näher kam, blickte sie ihm provokativ in die Augen. Der Vampir hielt dem Blick jedoch Stand und erwartete sie geduldig. Als sie nun vor ihm stand, gab er den Vampiren um sie her ein Zeichen und sie entfernten sich rasch einige Meter.

Sie stand dem fremden Wesen nun so nah gegenüber, dass sie es hätte berühren können, hätte sie ihren Arm ausgestreckt. Noch immer starrte sie dem Vampir in die dunklen Perlaugen. Er weckte eine tiefe und jähe Abscheu in ihr.
 

Er verengte die Augen zu Schlitzen. Ihm gefiel ihr arroganter Blick ganz und gar nicht. Dieses Menschenkind war unbestreitbar hübsch. Genau das, wonach er geschickt hatte. Sie hatte langes Blondhaar, das ihr glatt über die Schultern fiel und zu seiner Enttäuschung ihren Hals verdeckte. Zudem war sie gartenschlank, jedoch nicht so schlank, dass er befürchten musste, sie zu zerbrechen. Nur dieser Blick passte nicht in das vollkommen korrekte Bild der perfekten Blutmaid.

Schnell vertrieb er diesen Gedanken. Sein Hunger nagte an ihm und so wollte er keine Zeit vergeuden. Langsam streckte er den Arm nach dem Mädchen aus, doch sie schlug ihn weg.

"Fass mich nicht an", fauchte sie.

Welch eine wiederborstige Blutmaid! So etwas hatte er in seinem ganzen Leben nicht erlebt und er wandelte schon sehr lange auf Erden. Sie war weder ehrfürchtig noch eingeschüchtert und das bereitete ihm Sorge. Er hatte das Gefühl, etwas stimmte nicht mit diesem Menschenkind. Und selbst wenn er sich irrte - würde ihm das Blut einer solchen Persönlichkeit wirklich munden? Seine Zweifel verdarben ihm allmählich den Appetit. Doch es half nichts. Er musste nehmen, was es gab oder er war zum Tode verurteilt.

Erneut streckte er die Arme nach dem Mädchen aus, um sie an sich zu ziehen, doch wieder schlug sie nach ihm. Rasch bückte sie sich und schien an ihrer Strumpfhose zu nesteln. Schon nach einer guten Sekunde richtete sich wieder auf und zielte mit einem Revolver auf seine Brust.

"So etwas wie du hast nicht das Recht zu leben!", schrie sie.

In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Er wusste nicht, mit was sie auf ihn zielte und ob es ihm wirklich gefährlich werden konnte. So versäumte er es den Vampiren im Umkreis das Zeichen einzuschreiten, zu geben. Schon einen Liedschlag später durchbohrte eine Silberkugel sein Herz. Er schrie kurz und schmerzerfüllt auf, dann erlosch das Leben in seinen Augen und er sank zu Boden.
 

Das geschah im so Recht! Sie zitterte am ganzen Leib und ballte die Fäuste. Es war gut ihn zu töten, es war Recht. Langsam löste sich ihr Griff und der Revolver fiel klappernd zu Boden. War es wirklich Recht ein Lebewesen zu töten? Nein, das war es nicht und hierbei zählte nicht, wie böse diese Kreatur auch immer sein mochte.

Die Wolkendecke zerriss und gab den Blick auf eine schmale Mondsichel frei. Von ihr aus fiel ein sanfter Lichtschimmer auf die Leiche des Vampirs hinab. War dies ein Zeichen Gottes? War es der Seele dieses Vampir gewährt in den Himmel aufzufahren? Vielleicht waren Vampire keine bösen Kreaturen, vielleicht waren sie nur anders. Anders als der Mensch.

Langsam bückte sie sich und las ihre Waffe auf. Eine einzelne Träne floss ihr über die Wange. Dann zielte sie mit dem Revolver auf sich und drückte ab.

Der Goldene Ring

Sie streifte gewandt wie eine Katze durch den kleinen Wald, welcher an die Menschenstadt grenzte: ihr Revier. Jeder Strauch, jedes Tier, selbst jeder Grashalm war ihr bekannt, lebte sie doch schon seit Hunderten von Jahren hier – allein. Sie hatte nie einen anderen Vampir als ihren Schöpfer gekannt, welcher sie verlassen hatte, nachdem es nichts mehr zu Lernen für sie gab. Nur eines besaß sie, was sie an ihn erinnerte: Einen kleinen Goldring mit blauem Stein. Es war kein gewöhnlicher Ring, er war verzaubert: Er erlaubte ihr am Tage im Licht der Sonne in die Menschenstadt zu gehen, sich wie ein Teil der Gesellschaft zu fühlen. Doch durfte sie sich nicht zu häufig zeigen, ihr Ruheplatz musste unentdeckt bleiben und sie durfte niemanden verleiten, Fragen zu stellen: Wer war sie? Wo kam sie her? Wie lebte sie? Verbotene Fragen, die ihr das Sein rauben konnten. Doch noch wichtiger war es, keinem Menschen zu nahe zu kommen, sich mit niemandem anzufreunden, sich an niemandem zu halten; denn egal wie lange es dauern würde, eines Tages würde sie ihn töten und wenn sie es nicht tat, dann trüge die Zeit ihn davon – die Zeit, welche für Lucienne stehen geblieben war.

Doch an diesem Abend würde ihr eine Begegnung mit einem Menschen nicht erspart bleiben. Seit sie von einem ihrer seltenen Ausflüge in die Stadt zurückgekehrt war, spürte sie eine Anwesenheit. Wer immer es gewagt hatte, ihr Revier zu betreten, er gehörte nicht hier her.

Endlich entdeckte sie den Fremden, er rastete an eine der alten Eichen gelehnt. Kaum da sie ihm nahe kam, wurde sie Eins mit der Nacht, für das menschliche Auge unsichtbar, wie ein Albtraum, der die Menschen im Schlaf überfällt.

Aus der Nähe betrachtet, konnte Lucienne mit fast völliger Sicherheit sagen, dass es sich um einen Magier handelte: Der junge Mann mit dem kurzen Blondhaar trug einen beigen Umhang, welcher weiße Magie symbolisierte.

Sie konnte ihn töten, sich dem süßen Geruch seines Blutes hingeben, sie hätte einen zweifachen Nutzen daraus gezogen: Ihr Hunger wäre für einige Wochen gestillt gewesen und sie hätte den Eindringling aus dem Weg geräumt. Doch sie tat es nicht, entgegen ihres Instinktes, entgegen ihres Verstandes.

Da sie noch näher an den Jüngling herantrat, schreckte dieser auf. Er überraschte die Vampirin, nie zuvor hatte ein Mensch ihre Tarnung durchschaut.

„Wer ist da?“, erklang nun die Stimme des Magiers. Sie klang jung und lebendig, in keiner Silbe ängstlich.

Lucienne ließ ihre Tarnung fallen, den Schatten um sich herum sinken, trat aus der Nacht. Ihre scharfen Augen ruhten auf dem Gesicht des Fremden.

„Guten Abend“, drang ihre Stimme aus ihrer Kehle, gediegen, alt wie die Welt und von einem leisen Knurren begleitet.

Zu ihrer Überraschung zeigte der Magier immer noch kein Anzeichen von Angst. Sie vermutete schon, er habe nicht einmal erkannt, was sie war, doch dann: „Ich ahnte nicht, dass dieser Wald Gebiet eines Vampirs ist.“

„Wieso fürchtet Ihr mich nicht? Denkt Ihr nicht, ich könnte euch zerreißen? Glaubt mir, das könnte ich. Auch ein Magier kann nicht gegen ein Wesen der Nacht bestehen“, entschied sie sich schließlich zu sagen.

„Oh, ich zweifele nicht an Eurer stärke. Doch ich kann in Euren Augen lesen: Heute Nacht werdet Ihr niemanden töten.“

Der Jüngling überraschte Lucienne, schien er doch zu wissen, was sich tief in ihrem Herzen rührte, zu verstehen, was selbst sie nicht zu begreifen vermochte.

Langsam, sehr langsam näherte sie sich dem Magier weiterhin und als dieser immer noch keine Regung der Abneigung zeigte, ließ sie sich neben ihm im Gras nieder.

„Ihr seid ein komischer Vogel“, knurrte sie, ohne ihn anzublicken.

„Und Ihr seid wunderschön.“

„Das ist keine Antwort!“, zischte sie zornig. Natürlich wusste sie, dass ihr Anblick die Menschen betörte, es musste so sein, wie sollte sie sonst ihre Beute locken?

„Ich sah Euch heute Nachmittag in der Stadt“, sagte der weiße Magier schließlich, ebenfalls ohne dem Vampir anzublicken. Sie verstanden einander und doch schien keiner der beiden mit dem jeweils anderen zu sprechen, ihre Aufmerksamkeit lag auf den Bäumen, die sie umgaben.

Lucienne nickte als Antwort auf den Ausspruch des jungen Mannes und obwohl er sie immer noch nicht ansah, bemerkte er es.

„Wie ist das möglich?“, fragte er völlig unbefangen.

Diese menschliche Neugierde faszinierte Lucienne, hatte sie doch nie mit einem Menschen gesprochen, seit sie zu dem geworden war, was sie war. Vampire pflegten einen völlig anderen Umgang, behandelten einander anders und das war es, was Lucienne nun so völlig fremd erschien.

Sie wandte den Blick auf ihre linke Hand, an der ihr Goldring prangte und ihre Augen verengten sich kaum merklich: „Diesen Ring erhielt ich von meinem Schöpfer, er erlaubt mir in der Sonne zu wandeln.“

Nach einer kurzen Pause, in der sie sich fragte, wieso sie diesem Menschen das alles erzählte, sagte sie: „Doch er ist nicht nur Geschenk. Er bannt viele meiner magischen Kräfte.“

Nun endlich wandte der weiße Magier der Vampirin den Kopf zu, musterte erst ihr makelloses Gesicht, dann den Ring an ihrem Finger.

Eine kurze Stille senkte sich über die beiden ungleichen Gesprächspartner, in der Lucienne das erste Mal darüber nachsann, wieso sie sich mit diesem Menschen unterhielt, es gab keinen erkennbaren Grund dafür. War sie so tief gesunken, dass sie sich mit niederen Menschen abgeben musste?

Es war der Ring, das musste es sein. Er bannte einige ihrer Kräfte, schwächte sie, machte sie zu etwas Zerbrechlichem, einem Menschen gleich.

Sie spürte seinen Blick, stand auf und sprach: „Ich will ihn nicht mehr, du kannst ihn behalten.“

Damit zog sie sich den Ring vom Finger und warf ihn vor den Magier in das niedergefallene Laub. Dann, ohne ein weiteres Wort, wandelte sich ihre Gestalt zu der eines großen Hundes, in der sie in die Nacht davonrannte.

Der Magier blieb allein zurück und las den Ring auf. Sie hatte ihn geduzt, bevor sie verschwunden war, wieso nur?

Nachdenklich drehte er den kleinen Goldring zwischen Daumen und Zeigefinger, er funkelte und glitzerte im Schein der gerade hinter dem Horizont auftauchenden Sonne, doch kein Funken Magie lag in ihm.

Der Tanz von Licht und Schatten

Marilyn saß auf dem Boden in einem abgedunkelten, fensterlosen Raum. Wieder zählte sie die Fliesen auf dem Boden, so viele kleine, viereckige Fliesen. Und auch die Steine an den Wänden. 1453, 1454, 1455....

Wenn sie alle Steine gezählt hatte, würde es wieder Nacht sein. Erst wenn sie alle gezählt hatte. 1456, 1457, 1458...

Nur noch ein paar Steine. Nur noch ein paar...

Marilyn sprang auf. Alle Fliesen und Steine waren gezählt. Sie hatte keine Uhr und da sie das Gefühl hatte, heute besonders schnell gezählt zu haben, hoffte sie inständig, die Nacht wäre schon herangebrochen.

Vorsichtig drückte sie die Tür des, bis auf einen Tisch und einen Stuhl leeren, Zimmers auf und spähte in den Flur hinaus. Es war so dunkel, dass die Schwärze schon auf ihre Augen zu drücken schien.

Glücklich verließ Marilyn den Raum und schloss die Tür hinter sich. Sie ging rasch den Gang entlang und auf die Haustür zu. Es war zu dunkel um etwas zu erkennen, doch sie kannte den Weg ganz genau: Sie war ihn in den letzten Wochen jede Nacht gegangen.

Endlich war sie an der Haustür angelangt. Einige Sekunden nestelte sie an der Türkette herum und trat dann in die Nacht hinaus.

Eine kalte Brise fuhr Marilyn durch das lange Blondhaar und ließ sie frösteln. Hätte sie doch eine Jacke mitgenommen, ihr altmodisches Kleid konnte dem Wind nicht die Stirn bieten, er schien Marilyn auszulachen und fuhr ihr neckisch unter den Rock.

"Lass das!", befahl sie dem Wind sinnloser weise.

Wieder zerwühlte der Wind ihr Haar, ließ dann jedoch von ihr ab, vermutlich, um den nächsten nichts ahnenden Passanten zu zermürben.

Marilyn durchquerte den Vorgarten ihres Elternhauses. Schon nach kurzer Zeit des ziellosen Umherwandelns fand sie das, wonach sie suchte. Ein rothaariges Mädchen mit weißen Flügeln saß auf der Reling einer kleinen Brücke und starrte in das dunkle Wasser hinab.

"Mein Engel!", rief Marilyn und rannte die letzten Meter bis zu der Gestalt auf der Brücke.

Der rothaarige Engel hob den Kopf und blickte Marilyn entgegen. Schweigend - wie jeden Abend. Seine grünen Augen reflektierten das Mondlicht.

Marilyn stellte sich neben den Engel und blickte zum Mond hinauf.

"Ich bin kein Engel", sagte das rothaarige Mädchen.

Erschrocken wandte Marilyn dem Engel den Kopf zu, denn es war das erste Mal, dass er sprach.

"Was heißt das, du bist kein Engel? Du hast Schwingen, wie ein Engel", protestierte Marilyn und hielt dem Blick des Engels stand.

"Das sind keine Schwingen, es sind nur Schatten", seufzte das Mädchen. Der Wind fuhr ihm durchs Haar und spielte mit seinem Umhang.

"Das können keine Schatten sein. Sie sind weiß", widersprach ihm Marilyn.

Der kleine Engel lachte. Sein Lachen klang frisch wie ein Frühlingshauch und zugleich wie nicht von dieser Welt.

Das Engelchen stieg von der Reling, lächelte Marilyn sanft ins Gesicht und nahm ihr Handgelenk, um ihre Hand zu seinen weißen Flügeln zu führen. Marilyn fasste durch die Schwingen wie durch vom Himmel gefallene Wolken. Sie schienen greifbar, so wirklich und doch waren sie nicht mehr als eine Illusion.

Langsam ließ der Engel Marilyns Hand los.

"Siehst du?", wollte er wissen und starrte wieder in den schwarzen Fluss.

"Dein... Dein Schatten ist gelb!", entfuhr es Marilyn. Sie konnte nicht glauben, was sie sah, ihren Augen nicht mehr trauen.

Wieder lächelte der Engel: "Mein Name ist Reyes. Ich bin nicht von hier. Aber das muss dir schon aufgefallen sein."

Marilyn nickte. Sie streckte die Hand aus und versuchte noch einmal Reyes' Flügel zu berühren, doch es hatte sich nichts geändert, sie waren immer noch wie aus Licht geschnitten.

Reyes blinzelte: "Alles nur Schatten."

Sie ließ einen weiß glühenden Ball auf ihrer Handfläche erscheinen. Er zog sich wie träges Licht durch die Luft, bis das Ende des Streifens bei ihrer anderen Hand angelangte. Dort packte sie den Lichtstrahl und warf ihn fort. Er flog träge nach oben, der schwarze makellose Himmel schien den ihn zu verschlingen und mit ihm zu verschmelzen. Dann war nichts mehr von dem Lichtstrahl zu sehen.

"Was hat das zu bedeuten?", fragte Marilyn den Engel, der eigentlich keiner war.

"Ich lese in deinen Augen, dass du bereit bist, Neues zu sehen. Du bist nicht versteift nur das zu glauben, was du belegen kannst. Diese Gabe haben nicht viele von den Menschen in dieser Welt. Ich möchte dir meine Welt zeigen", antwortete Reyes mit leiser Stimme.

"Wieso?"

Wieder fuhr der Wind Marilyn unter den Rock.

"In meiner Welt ist das Licht Schatten und der Schatten ist Licht. Doch der Schatten in meiner Welt ist viel mehr als das Licht in dieser hier. Schatten kann man formen, man kann mit ihm spielen. Er hat ein Eigenleben, so wie der Wind", lächelte Reyes.

Marilyn glaube zu spüren, wie sich ein Windhauch um Reyes' ausgestreckten Arm schlang.

"Wie der Wind...", flüsterte sie und beobachtete das rothaarige Mädchen weiter.

"Ich weiß von deinem Leid, Marilyn. In meiner Welt wirst du jeden Tag das Haus verlassen können. Meine Sonne scheint schwarz. Deine Sonnenallergie wird keine Bedeutung mehr haben."

Wieder schien Reyes für Marilyn ein Engel zu sein. Nie wieder eingesperrt sein - nie wieder Steine zählen. So viele Steine... Nie wieder.

Marilyn strahlte. Es war seit Jahren das erste Lächeln auf ihrem Gesicht - und es fühlte sich gut an, besser als der Ausdruck der Einsamkeit, besser als die Tränen. Besser als alles, was Marilyn kannte.

"Wir müssen jetzt gehen. Bei Tag bin ich in dieser Welt beinahe Blind", erklärte Reyes und nahm Marilyn bei der Hand.

"Frag mich mal!"

Marilyn lachte. Sie lachte aus ganzem Herzen und so lange, dass ihr die Tränen über die Wangen flossen.

Aus Licht gemeißelte Schatten schlangen sich um ihre und Reyes Beine und trugen sie gen Himmel. Immer höher wurden sie getragen und als sie nun von einem Loch im Sternenzelt verschlungen wurden, lachte Marilyn immer noch.

Die Sonne erschien am Horizont und flutete den Himmel mit orangem Licht. Von Marilyn und Reyes war nichts mehr zu sehen, sie waren genauso verschwunden wie der Schatten, den Reyes zuvor gen Himmel gesandt hatte. Die einzige Erinnerung an diesen Tag war Marilyns Lachen, das gefangen im Wind um die Häuser zog und die Menschheit sanft erwachen ließ.

Verräter

Ein flackernder Wechsel zwischen Schwarz, grau und Gelb. Unvorhersehbar, faszinierend. Und doch strahlt er Ruhe aus, eine unglaubliche Ruhe, die den Kopf verleiten will, sich der Leere hinzugeben.

Ich weiß nicht, wie oft ich dieses Spiel des Kerzenscheins bereits an den kargen Steinwänden beobachtet habe. Eigentlich hätte ich mich daran gewöhnen sollen – und doch scheint mir das Lichtspiel immer wieder neu, aufregend, als entsprünge es nicht schlichten Kerzen, sondern einem Lebewesen, einem Gesprächspartner, der stets an meiner Seite weilt.

Vielleicht wäre das Sonnenlicht auch ein solcher Begleiter, es teilte jeden Tag mit mir und am Abend würde es seine Aufgabe an die Lichter der Nacht übergeben. Ein konstantes helles Leuchten, das mich nie verließe, nicht so wankelmütig wie der Kerzenschein, dessen Meinung und Ansicht jeder Lufthauch zu ändern vermag. Nicht endlich, wie sie, stets am Himmel hängend und wachend, die Ewigkeit meines Lebens lang.

Doch mein Verließ hat keine Fenster, keine Tür. Eines Tages werden mich meine Freunde verlassen, der letzte Tropfen Wachs wird zu Boden fallen, das Licht erlischen und kein weißer Stab mehr zu finden sein - in meiner kleinen Welt.

Wieso fürchte ich mich so sehr vor dieser Dunkelheit? Ich bin die Dunkelheit selbst, mein Blut ist schwarz, mein Herz gefüllt mit Finsternis, meine Augen durchdringen jede Nacht. Und doch... Diese Angst; die Angst ohne es zu sein, das Flackern der gütigen Kerzen. Sie mögen sprunghaft sein, sie mögen schweigen, doch sie lauschen meinen Worten. Sie richten nicht über mich, wie es die Menschen getan haben.

Sie denken so verquer, diese Menschen. Ich bin keiner von ihnen; bin ein Verbrecher, ein Mörder, die Ausgeburt des Bösen, was ihren Augen wohl nicht entging. Und doch glaubten sie, ich würde dahinsiechen, in meinem Verließ aus Stein. Ich atme nicht, esse nicht, schlafe nicht: ich werde leben. Ein einsames Leben, ein Leben in Schwäche, doch ein Leben, nicht der Tod, denn dieser erschrickt bei meinem Anblick.
 

Mein Verstand windet sich unter meiner Kontrolle, will sich zur Ruhe legen, schlafen und mich verlassen; zurücklassen in meiner Heimat, ohne einen Gedanken. Ich lasse ihn nicht gehen, noch nicht jetzt, denn noch leuchten sie für mich, meine Kerzen. Erzählen mir Geschichten von der Welt dort draußen, ohne ein einziges Wort. Sie sind Freunde, Freunde eines jeden, auch einer Kreatur wie mir.

Ich ähnele ihnen nicht, bin ihnen Fremd, doch das ist ihnen gleich. Sie scheinen auch für mich, der unendlich wie das Licht dort draußen ist, der sein Leben einst dem Mond verschrieben hat, nicht den Kerzen. Sie sind Trost, sind Wärme, sind alles, was ich nie hatte, nie geben kann, nicht in diesem Kerker, nicht in der Welt.

Und doch... Vielleicht gibt es Parallelen zwischen uns, zwischen unseren Leben. Auch ich habe gebrannt, wie diese Kerzen. Die Glut in meinem Herzen gab mir Mut, gab mir Zuversicht – ließ mich töten. In jeder Nacht begann das Feuer in meiner Brust zu lodern, ich riss, riss Menschen wie ein Tier, ergötzte mich an ihrem warmen Blut. Doch nun bin ich erloschen, leer, befreit von Leidenschaft und Hitze. Nur noch kalt wie der letzte Wachsrest einer niedergebrannten Kerze.
 

Dunkel.

Ich bin erschrocken, springe vom Boden auf. Die Kerze ist still und leise niedergebrannt; ich bin ihr ein schlechter Begleiter. Rasch greife ich nach einer neuen Kerze, nehme die Oberste von dem kleinen Stapel in der Ecke. Ziehe die Feuersteine hervor, um meine Zelle erneut zu erleuchten, zu erhellen mit Freundlichkeit, mit Verständnis. Alles um mich herum ist so leer - so leer, dass Stille in meinen Ohren pocht und Kälte mein kühles Herz durchfährt.

Lasst mich nicht allein, dann werde auch ich ein Auge auf euch haben, werde besser Acht geben, werde länger zuhören, werde verstehen...
 

Nein, es ist nicht die Stille, die in meinen Ohren hallt. Auf der anderen Seite der Mauer sind Schritte zu hören, vielleicht Stimmen, doch ich kann sie nicht verstehen, habe ihre Sprache im Land des Lichtes und der Dunkelheit, im Land der Einsamkeit verlernt.

Ein Stein wird aus der Mauer gedrückt, schlägt vor meinen Füßen auf. Grelles Licht strahlt mir entgegen, unfreundliches Licht. Das muss das Licht des Tages sein, es brennt in meinen Augen wie glühende Funken, sodass ich sie mit meinem Arm schützen muss.

Sind das Menschen? Was sprechen sie? Ich kann sie hören, ihnen lauschen, sie jedoch nicht verstehen, kein Wort. Höre nur ein Scheppern und Ächzen, das mich erschaudern lässt.

Der Geruch des flüssigen Wachses wird stärker, stärker als ihn je eine Kerze aussenden könnte. Unbarmherzige Hitze schließt sich um meine Füße, ich kann ihr nicht entkommen. Immer schneller immer höher umschließt mich das Wachs, mein Körper brennt, schreit und kein Entkommen.

Warum? Warum musst du meine Ewigkeit beenden?

Gerade du?

Verräter...

Verräter!

Als es still wird

Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann das alles begonnen hat.

Vielleicht vor einigen Monden, als ich dem Antoniusfeuer beinahe erlag – meine Mutter schrie und weinte, als ich auf dem Weg der Besserung war.

’Das ist ein Wunder’, sagte sie nur immer wieder und betete zu Gott, der es ihr geschenkt hatte. Falls es der gute Gott im Himmel gewesen ist und nicht der Teufel, der mich am Leben halten wollte.

Ja, vielleicht hat es damals begonnen, dieses einst leise Wispern in meinem Kopf, vielleicht aber auch schon viel früher. Vielleicht hat der gute Gott, zu dem alle aufsehen, seine Hand über den Kopf eines unschuldigen Kindes gehalten und gesprochen: ‚Dein Leben soll verflucht sein’.
 

Wenn es nur aufhören würde!

In jeder Nacht raubt es mir den Schlaf, lässt mich fast in den Wahnsinn übertreten. Aus dem leisen Wispern ist ein Schreien geworden, ein heilloses Durcheinander endlos vieler Stimmen.

Wenn ich auch nur eine von ihnen verstehen könnte!

Fast kann ich schon meinen eigenen Gedanken nicht mehr lauschen, das laute Rauschen, das Stimmenwirrwarr der Unsichtbaren um mich her…

So laut, so kalt, so aufdringlich…
 

Früher suchte ich in diesen Nächten immer Schutz an den nahen Klippen. Das dunkle Wasser schlug wie auch heute geräuschvoll gegen die Felsen und schien die Stimmen mit sich zu nehmen.

Doch das tut es schon lange nicht mehr. Sie sind zu laut geworden, zu allumfassend. Nun kann auch das Meer mir die Nächte nicht mehr versüßen, in denen ich wachen muss, in denen ich friere, einsam bin.

Oder vielleicht – ja, vielleicht kann es doch auch weiterhin mein Ritter sein, mein Beschützer vor der Dunkelheit um mich her, die sich anschickt Besitz von mir zu ergreifen.
 

Fast gänzlich ohne mein Zutun bewege ich mich auf die Klippe zu, bleibe stehen, spähe in die Fluten hinab. Heute Nacht ist ihr Getöse noch mächtiger als gewöhnlich, der raue Wind, der an meinen Kleidern zerrt, treibt das Wasser unbarmherzig auf die Felsen zu, wo es zerschellt, in unendlich viele kleine Punkte aus weißer Gischt.

Das Meer wird mein Beschützer sein, so, wie es einmal gewesen war. Alles wird wieder sein, wie es war. Dafür muss ich ihm nur näher kommen, näher sein…

Meine Füße tragen mich weiter auf die Klippe zu und tief in meinem Herzen, das von den finsteren Stimmen noch nicht ergriffen wurde, weiß ich, dass sie nicht mehr inne halten werden.

Der Abgrund kommt näher, immer näher, fast kann ich schon die Gischt auf meiner Haut spüren, die Stimmen in meinem Kopf schwellen zu einem unerträglichen Heulen an –
 

Etwas Kaltes und Kräftiges schließt sich um meinen linken Arm und ich fahre erschrocken herum. Mein Herz scheint stillzustehen, als ich in die schwarzen Augen des hochgewachsenen Mannes aufblicke, so schwarz wie die Nacht um ihn her.

Dann ist der Moment vorbei, mein Herz nimmt seinen Dienst wieder auf, rast geradezu. Angst.

Ich versuche mich aus dem kalten Griff des Mannes zu befreien, doch es will mir einfach nicht gelingen, egal, wie sehr ich mich mühe. Mit aller Kraft versuche ich ihn von mir fortzustoßen, mein Kopf schmerzt von dem Getöse, das immer noch weiter anschwillt, scheint platzen zu wollen-
 

Der Mann mit dem scharf geschnittenen, bleichen Gesicht zieht mich zu sich heran, blickt mir in die Augen und alles um mich herum scheint bedeutungslos. Nur noch diese Augen, diese tiefen, finsteren Augen…

Für einen Atemzug sind sie still, die Stimmen der Unsichtbaren.

Der Fremde beugt sich zu mir hinab, nähert seinen Kopf meinem Hals – dann Schmerz. Ein brennender, tiefer Schmerz, der mich zum Schreien bringt, ihn in die Welt hinaus brüllend. Auch die Stimmen schreien, kreischen, nehmen mir die Wahrnehmung.

Nur noch Schmerz, Dunkelheit und diese Stimmen, diese Stimmen!
 

Aus.
 

Es ist still um mich her, so ungewöhnlich still, dass es mich ängstigt. Langsam schlage ich die Lider auf, blinzele in die Welt hinein, die sich verändert hat. Die immer noch herrschende Dunkelheit ist nicht mehr dunkel, der Wind auf meiner Haut nicht mehr kalt. Ist es noch dieselbe Welt, in der ich mich befinde?
 

Er ist immer noch bei mir, dieser Mann, dieses Wesen, hat die Arme um meine Schultern gelegt – doch sie sind nicht mehr kalt. Sie haben die gleiche Wärme meiner Haut –

Gestalten um uns her, überall in der lichten Dunkelheit. Durchscheinend, kaum sichtbar, wispern sie einander geheime Worte zu, die ich nicht verstehen oder auch nur hören kann.

Sind es die Unsichtbaren, die wie die Dunkelheit nicht mehr dunkel, nun sichtbar sind?
 

„Willkommen in der nächsten Welt“, knurrt eine leise Stimme in mein Ohr, sie kann nur dem Fremden gehören, der mich in seinen Armen hält – doch wie alles hier, scheint auch er nicht mehr fremd.

Und während er seine Lippen auf meine Stirn senkt, erschleicht mich eine Erkenntnis, so einfach und leicht, als hätte ich diese Wahrheit schon immer gekannt:

Es ist eine Welt zwischen Leben und Tod, eine andere als jene, die ich Monate lang durchstreift habe, nachdem ich an jenem Abend starb – an dem Abend, als mich das Antoniusfieber dahinraffte. Ich war für die Lebenden sichtbar, vielleicht bin ich es noch – doch hatte sich etwas verändert, als ich die Grenze zum Totenreich überschritt: Ich konnte sie hören, die Stimmen, die Freude, die Qualen der Geister dort draußen in all den Welten, die ich noch nie zu Gesicht bekommen habe.

Hier, an diesem Ort, ist so vieles anders, so vieles schöner und heller. Ich bin nicht mehr allein mit mir – und die Stimmen der nun Sichtbaren sind verstummt, für immer verklungen… Nur ihr Antlitz bleibt mir erhalten, doch ich kann es verbannen, immer dann, wenn ich die Augen schließe.
 

Danke, Danke…

Der stumme Blick

Sein Blick ruhte auf ihr.
 

Sie Stand an der Klippe und spähte in die Tiefe, wo die Wellen unter lautem Getöse über den Felsen zusammenschlugen. Eine seltsame Ruhe schien von diesem Anblick auszugehen, eine süße Gewissheit, die sie übermannte. Und während sie weiter in die Tiefe spähte, lächelte sie.

Wie lange hatte sie wohl zuvor nicht mehr gelächelt?
 

Sein Blick ruhte auf ihr.
 

Der beißende Wind schlug hart gegen ihre nackten Arme und ließ ihr Nachtkleid wie das Laken eines Geistes um ihren Körper flattern.

Wieso war das Meer nur so tief und klar, so unendlich, so allwissend? Und wieso war sie so klein, so unbedeutend. Ein weißer Punkt in der anbrechenden Morgendämmerung, ein Nichts zwischen Sonne, Mond, Felsen und Meer.

Sie wollte Eins mit ihnen werden, sich ihnen völlig hingeben. Und während dieser Gedanke zum ersten Mal klar in ihrem Kopf aufflammte, wurde ihr ganz leicht ums Herz.
 

Sein Blick ruhte auf ihr.
 

Sie tat einen Schritt nach vorn, kleine Steine bohrten sich in ihre nackten Fußsohlen, doch sie spürte es kaum. Alles schien so leicht, so leicht wie seit Jahren nicht mehr. Und dieses Gefühl vermittelte ihr die Gewissheit, das Richtige zu tun.

Noch ein Schritt. Noch einer –

Sie verlor den Boden unter den Füßen. Kein Schrei entrang sich ihrer Kehle, während sie in die Tiefe stürzte, sie blieb stumm, wie sie schon immer gewesen war. Das Schweigen, das doch so vielen Menschen verborgen geblieben war, nahm sie mit in den Tod.
 

Sein Blick ruhte noch immer auf ihr, als Blut sich mit Wasser mischte.

'Was für eine Verschwendung', fuhr es ihm durch den Kopf und Schwermut legte sich über sein Herz.

Er fragte sich, was geschehen wäre, hätte er das Schweigen gebrochen, wäre er zu ihr getreten und hätte ihr die Hand gereicht.

Nein, er hätte das Schweigen nicht brechen können, denn vielleicht hätte sie sich zu ihm umgewandt und ihn angelächelt, sich in seine Arme sinken lassen und an seine Brust geschmiegt. Denn dann hätten er sein Herz an sie verloren.
 

Und das war es, was er am meisten fürchtete.

Nichts

Mauern. Mauern überall. Sie folgte dem Weg ein Stück weit, ließ die Hand an der Wand entlang gleiten. Sie begleitete sie, führte sie, versperrte ihr den Weg. Das Leben war voller Mauern.

Sie kam an eine Kreuzung, wandte sich nach rechts, ging weiter. Eine Sackgasse. Umdrehen, Zurückgehen. Nur ein Stück, bis zur letzten Kreuzung. War es die richtige Kreuzung?

Sie wandte sich nach links. War sie nicht schon einmal hier gewesen? Sie beschleunigte ihren Schritt. Links, links, rechts, dann wieder links. Sackgasse. Umkehren. Rechts, links, rechts, Sackgasse. Dann plötzlich ein Weg. Rechts und links von Mauern gerahmt, doch sie konnte sein Ende nicht sehen.

Ihr Herz begann wild zu schlagen. Wieso konnte sie das Ende nicht sehen? Sie hatte es immer gesehen. Kreuzungen, Gabelungen, Sackgassen. Ihr Leben lang. Doch da war nichts.

Langsam tastete sie sich langsam den Weg entlang. Es fühlte sich gut an. Es war ein guter Weg.

Ihre Schritte wurden schneller, schneller, immer schneller. Ihre Hand löste sich von der Wand neben ihr. Ein Licht strahlte ihr entgegen. Sie wollte es berühren. Sie rannte.

Dann der Aufprall. Er schmetterte sie zu Boden. Der Schmerz zerriss sie. Eine Mauer. Eine unsichtbare Mauer. Wieder eine Mauer.

Sie raffte sich auf und trommelte mit den Fäusten dagegen. Sie konnte das Licht auf der anderen Seite sehen. Es wartete auf sie. Wieso konnte sie es nicht erreichen, wieso?

Die Mauer brach unter ihren Händen. Sie stürzte nach vorn. Splitter überall um sie her zerrissen ihre Haut. Sie konnte nicht aufstehen. Konnte keinen Schritt mehr gehen.

Eine Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel. Dann fiel ein Schatten über sie. Kraftlos hob sie den Kopf und blickte in fremde Augen, dunkel und schön. Sie gehörten einem jungen Mann mit rabenschwarzem Haar. Er streckte die Hand nach ihr aus. Was tat er hier? Wo war er hergekommen? Von der anderen Seite der Mauern?

Sie griff nach seiner Hand. 'Hilf mir', schrie eine Stimme in ihrem Kopf und der Fremde lächelte. Er hatte Schwingen. Bunte Schwingen, aus Träumen gemacht. Er stieg mit ihr in den Himmel hinauf. Immer höher und höher. Das Labyrinth unter ihnen wurde immer kleiner. Er zog sie mit sich fort, hinein in die Dunkelheit des Nichts.

Nichts bedeutete keine Mauern. Es gab kein Leben ohne Mauern. Keine Mauern bedeuteten kein Leben. Kein Leben bedeutete Nichts.

Sie lächelte.

Träume bedeuteten Nichts.

Nichts bedeutete Nichts.

Nichts.



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Von: abgemeldet
2009-07-22T09:45:00+00:00 22.07.2009 11:45
ich mag diesen Satz: "Mit dem Kopf durch die Wand statt durch die Tür...", allerdings muss ich sagen, es heißt "durchbrich den Verstand" und nicht durchbreche :)

diese Geschichte ist sehr kurz und lässt sich gut lesen. Ich finde es toll, dass der Vampir als hoffnungslose, verlassene Gestalt dargestellt wird, die dann doch Hoffnung hat. Vielleicht ist es beabsichtigt, ich finde, in dieser Aussage: "Er möchte nicht, dass ich ohne dich zurückkehre ... Du bist Gottes schönster und liebster Engel. So lange haben wir dich gesucht" ist ein grundlegender Gedanke des Christentums enthalten: Gott liebt dich und möchte, dass du zu ihm (zurück)kehrst. Sowas in eine Vampirgeschichte zu integrieren, ist wahrlich außergewöhnlich. Also, ich mags^^

Kommigebettel
Von:  Evidenz
2007-11-07T12:39:34+00:00 07.11.2007 13:39
Gefällt mir wie immer sehr gut!!!^-^

LG Evi
Von:  Rodo
2007-08-21T00:18:18+00:00 21.08.2007 02:18
[Gegenkommentar]

Also erst einmal muss ich sagen, dass ich ganz und gar kein Vampirfan bin. Eher das Gegenteil. Aber es ist nicht so, als ob es mir wehtun würde sie zu lesen. Da die Geschichte ja auch ziemlich kurz ist, habe ich mich auch nicht sehr mit dem Inhalt beschäftigt. Eigentlich ist er okay. Nur eben nicht mein Ding. Die Moral von der Geschicht am Ende hat mir jedenfalls gefallen, und du versuchst nicht, alle Geheimnisse zu lösen. Das ist bei einer Kurzgeschichte meiner Meinung nach ziemlich wichtig.

Zur Rechtschreibung: Du hast ein paar Fehler in der Groß- und Kleinschreibung drin. Die meisten scheinen Tippfehler zu sein.

Zur Grammatik: Zwei Mal hast du einen Teilsatz im Präsens geschrieben, was auf mich irgendwie falsch wirkte. Und zumindest im zweiten Fall ist es auf jeden Fall falsch ("... seit sie zu dem geworden war, was sie ist"). "sein" muss hier wieder im Präteritum sein, da sonst die Verwendung des PQP nicht passt. Das verwendet du hier nämlich als Vorvergangenheit, und das zweite "sein" bezieht sich auf die Gegenwart der Geschichte, die du im Präteritum ausdrückst (ich hoffe mal, dass du das verstanden hast).

Zur äußeren Form: Ich weiß, dass das für die meisten Leute Ansichtssache ist, aber ich finde Doppelabsätze im Internet praktischer, weil man bei so langen Zeilen wie denen auf Animexx schnell den Überblick verliert (sie sind ungefähr doppelt so lang wie die Zeilenlänge für optimale Lesbarkeit).

Zum Stil: Den finde ich eigentlich ganz gut. Keine groben Schnitzer und passend bei der Wortwahl. Du hast nur ein paar Macken. Diese Stilformen sind zwar eigentlich nicht schlecht oder falsch, sie treten bei dir nur in einer Häufung auf, sodass sie mir unangenehm aufgefallen sind.

1. Du leidest unter akuter Doppelpunktmanie. Am Anfang der Geschichte häufen sich die Doppelpunkte nur so, dass sie nicht mehr wie etwas besonderes wirken und den Leser praktisch unterbrechen, weil ein Doppelpunkt in den meisten Fällen eine Seltenheit ist und nur besonderes markiert. Brauchst du die ganzen Doppenpunkte wirklich? (Das gilt übrigens auch für die Gedankenstriche)

2. Konjunktionen sind dein Freund. Du verbindest Sätze in mindestens 50% der Fälle ohne eine Konjunktion wie "und". Das mache ich auch gerne (weil es mir eigentlich gefällt), aber wenn ich einen Text lese, in dem das so gehäuft auftritt, fühlt er sich für mich immer etwas zerhackt an. Konjunktionen sollen, wie der Name schon sagt, verbinden, wenn sie so oft fehlen, wirken die Sätze wie eigene Teile. Ich glaube das war auch der Grund, dass deine Sätze auf mich oft so lang gewirkt haben, obwohl sie es nicht unbedingt waren.

3. Du benutzt gerne Dopplungen und Wiederholungen als Stilmittel, und das wirkt wegen der Frequenz auf mich etwas störend, sogar ein bisschen amateurhaft. Ich weiß nicht wirklich wieso, aber auf mich wirkt soetwas immer abgedroschen, wenn es zu oft benutzt wird.

4. Und zum Schluss noch eine Kleinigkeit: Die wörtliche Rede wirkte auf mich teilweise etwas unecht, weil ein paar Mal das Präteritum benutzt wurde ("erhielt"), was in deutscher wörtlicher Rede eher unüblich ist.

Mehr ist mir eigentlich nicht aufgefallen. Wie gesagt, eigentlich schreibst du ganz gut, bis auf die paar Macken, und die Geschichte ist auch okay.
Von: abgemeldet
2007-04-13T16:39:07+00:00 13.04.2007 18:39
Sorry, war bei einer Freundin eingeloggt, weil ich einen Link brauchte >.<
Von:  Krea-Tief
2007-04-13T16:38:03+00:00 13.04.2007 18:38
Hey du^^

Ich bin durch Zufall über deine Story gestolpert und ehrlich:
Ich mag es^^

Ich bin generell Fan von Kurzgeschichten (vor allem, wenn es dann auch noch eine á la "Hinterhofszeneraio mit Hintergrund" ist *__*)

Ich mag den Namen "Celestina" und dein Schreibstil ist echt gut, auch wenn ich mir gewünscht hätte (s. Schreiberliene), dass die Sätze etwas länger und nicht so kurz sein können...
Passt eben wirklich besser zu so einem Szenario^^

Von der Handlung her mag ich es und erinnert mich vom Aufbau stark an meinen eigenen One-Shot "There's only one way to die", aber darum geht es hier nicht xD

Ich pack das Ganze in die Favos, hab ich jetzt beschlossen U.U

Also:

Echt gut gemacht, ich werd gleich mehr von dir lesen xD

Liebe Grüße

Terrorzwerg^^
Von:  Evidenz
2007-01-28T15:34:25+00:00 28.01.2007 16:34
>Mond und Sterne lagen unter dicken Wolken vergraben, als hätten sie Angst auf die Erde hinabzublicken.

Wunderschön formuliert......
auch diese Kurzgeschichte gefällt mir sehr sehr gut.
Auch hier ist das Ende echt gut!^___^
*beide Daumen hoch*
Von:  Evidenz
2007-01-28T15:21:08+00:00 28.01.2007 16:21
Eine gute Kurzgeschichte.....
Hat mir Spaß gemacht sie zu lesen!^___^
Auch die Idee das der Junge ein Werwolf ist find ich klasse.
Das Thema sowieso *g*

ab in meine Favos. ♥
LG Eneco
Von:  Schreiberliene
2005-06-12T09:42:47+00:00 12.06.2005 11:42
Hallo,
Die Grundidee der Geschichte gefällt mir recht gut, auch wenn man das Ganze mit etwas mehr Bedeutung hätte füllen können.
Dein Stil ist recht gut, doch du solltest die Sätze nicht so kurz und verloren dort stehen lassen- verbinde sie, sinnvoll und vor allem sinnergebend und mache längere, m.M.n. schönere Satzgefüge- zu einer Vampiergeschichte passt es auf jeden Fall besser.
Auch der Dialog war nett aufbereitet, hätte aber noch deutlich ausgeweitet werden können...
Alles in allem recht gut.
Alles Liebe,
AMW (Story_for_you / FF-Zirkel für " eigene Serie")
Von: abgemeldet
2005-05-22T16:21:02+00:00 22.05.2005 18:21
Hi!

Mir gefällt die Story sehr gut! Ich weiß ja nicht, ob das Absicht war, aber stellenweise finde ich Celestina auch witzig.
Die Beschreibung am Anfang war auch klasse, man kann sich so richtig hineinversetzen! Weiter so!

bye,
chibi_zakuro


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