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Devil in disguise

von

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Neue Freunde

Die Bladebreakers waren für die European Championships nach London gereist. Dort hatten sie am ersten Tag frei und konnten unternehmen, was sie wollten. Sie gingen zusammen durch die Stadt und sahen sich um. Da es nichts gab, was sie sonderlich interessierte, gingen sie bald wieder zurück ins Hotel. Auf dem Rückweg begegneten sie einigen Mädchen, die sich angeregt unterhielten. Beim vorbeigehen lauschten die Jungs ein wenig und konnten einige Fetzen des Gespräches auffassen.

"Wir müssen mindestens eine Runde überstehen. Ich will nicht rausfliegen, weil ihr euch nicht konzentrieren könnt", sagte eine von ihnen.

"Wir versuchen ja unser bestes, aber wir sind noch nicht so gut wie du", gab eine andere zur Antwort.

"Egal ob wir eine oder keine Runde überstehen, Hauptsache wir sind dabei", sagte wieder eine andere.

"Bist du Gaga? Ich bin hier nicht die schlechteste Beybladerin von uns, sondern eine von euch. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, in Einzelmeisterschaften bin ich bisher immer im Finale gewesen und ihr wart schon nach einer oder zwei Runden draussen", sagte die erste wieder.

"Hey, ihr seid auch hier um an den Championships teilzunehmen, oder?", fragte Max und mischte sich in das Gespräch ein.

"Ja, aber weit werden wir nicht kommen", sagte die erste angesäuert.

"Wir sind auch deswegen hier. Wir kommen aus Japan und nennen uns die Bladebreakers", sagte Tyson.

"Ich kenne euch. Ihr seid ziemlich gut. Wir sind die Mystic Ladys und kommen von hier, aus England", sagte die zweite.

"Mein Name ist Tyson und das ist Max und dort haben wir Ray und unseren Chef", sagte er.

"Und wie heisst er hinter dir?", fragte die dritte.

"Das ist Kai, unser Teamchef. Er ist nicht sehr gesprächig und ist schnell genervt", antwortete Max.

"Also, das sind Kristy, Kari und Kassy und mein Name ist Kimi. Bei uns bin ich die Teamchefin", sagte Kimi.

"Wir sind gerade auf dem weg ins Hotel, kommt ihr mit?", fragte Ray. "Ja, da wollten wir sowieso hin", sagte Kari und hängte bei ihm ein.

"Und auf dem Weg dahin können wir uns ja ein bisschen unterhalten", sagte Kassy und lächelte Max an.

"Wir könnten uns ja auch zum Abendessen treffen", schlug Tyson vor.

"Das wär super. Ich liebe Abendessen", sagte Kristy und lächelte ihm zu.

"Das kann man sehen", flüsterte ihr Kari zu. Kristy warf Kari einen sehr bösen Blick zu und diese grinste nur fies zurück.

"Ja, das wird sicher toll. Aber nur wenn du dich zusammenreisst, Tyson", sagte Kenny. Sie gingen zusammen ins Hotel und trafen sich später zum Essen. Beim Essen erzählten die Bladebreakers von ihren Erfolgen, die sie schon hatten. Die Mystic Ladys hatten noch nicht sehr viele Erfolge gehabt als Team, aber in den Einzelmeisterschaften war Kimi sehr gut. Sie hatte schon an sieben Meisterschaften teilgenommen und war immer ins Finale gekommen. Sie hatte zwar nicht alle gewonnen, aber bisher hatte sie noch nicht viele Matchs verloren. Sie tauschten ihre Erfahrungen aus und erzählten von den Schwachstellen ihrer gemeinsamen Gegnern. Alle gingen erst spät zu Bett, vorher hatten sie sich aber noch zum Training am nächsten Morgen verabredet.

Attaken und ihre Tücken

Am nächsten Morgen waren die Bladebreakers beim Training als auch die Mystic Ladys dazukamen.

"Würde einer von euch mit einem meiner Mädchen gerne mal einen Trainingskampf austragen?", fragte Kimi und ging auf die Schüssel zu.

"Klar doch. Ich stelle mich gerne zur Verfügung", rief Tyson und stellte sich bereit. Kari stellte sich ihm gegenüber und Max machte den Schiedsrichter.

"Let it rip!", rief er. Beide starteten ihre Beyblades und nach weniger als einer Minute flog Karis Beyblade aus der Schüssel. Tyson musste dabei nicht einmal sein Bitbeast einsetzen.

"Hab ich es dir nicht gesagt? Du bist immer noch zu schwach. Du musst heute unbedingt noch so viel Trainieren, wie du kannst", sagte Kimi und sah Kari böse an.

"Wie wäre es mit einem Kampf zwischen uns, Kristy?", fragte Ray. Kristy stimmte zu und stellte sich gegenüber von Ray auf. Auch hier ging es nicht viel länger bis Kristys Beyblade besiegt war.

"Oh man, ich bin wirklich noch nicht sehr gut", sagte sie.

"Max, Kassy, kämpft ihr gegeneinander", sagte Kai und sah Kimi gespannt an.

"Klar doch", sagte Max und grinste zu Kassy. Schon kurz nach dem Start flog Kassys Beyblade wie ein Blitz aus der Schüssel.

"Sag jetzt nichts, Kimi. Ich weiss, ich soll auch noch trainieren", sagte Kassy einsichtig.

"Jetzt will ich wissen, was du drauf hast", sagte Kai und ging auf die Schüssel zu.

"Ich muss dich warnen, Kai. Ich habe keine Angst davor, alles einzusetzen was ich kann. Ich bitte dich deswegen keine Rücksicht auf mich zu nehmen und dich auf keinen Fall zurückzuhalten", sagte Kimi mit einem fiesen Grinsen.

"Ich werde dich vernichtend schlagen", sagte Kai. Kimi ging in Startposition und als Max das Startzeichen gab, liessen sie ihre Beyblades in die Schüssel. Noch in der Luft wurde Kais Beyblade heraus geschleudert.

"Ich hatte dich doch gebeten keine Rücksicht zu nehmen, Kai. Ich bin um einiges besser, als die anderen aus meinem Team", sagte Kimi ruhig. Kai hob sein Beyblade auf und sah entschlossen zu Kimi hinüber.

"Noch einmal?", fragte sie. Kai nickte. Sie machten sich wieder bereit und beim Startzeichen liessen sie ihre Beyblades in die Schüssel. Kais Dranzer griff Kimis Destiny sofort an.

"Das hilft dir nicht weiter. Destiny kann solchen Attacken leicht entgegenwirken", sagte Kimi die vollkommen ruhig am Rand der Schüssel stand und Kai ansah.

"Dranzer, wirf sie raus!", rief Kai.

"Das glaubst du doch wohl selbst nicht", sagte Kimi und lachte.

"Dranzer, na los", rief Kai da sein Beyblade Kimis noch nicht getroffen hatte.

"Destiny, Disappearance", sagte Kimi und plötzlich war ihr Beyblade nicht mehr zu sehen.

"Wo ist es?", fragte Kenny sein Laptop.

"Es ist eindeutig nicht aus der Schüssel geflogen, also muss es noch drin sein", sagte Dizzy.

"Bist du zu feige, um zu kämpfen?", fragte Kai und seine Augen funkelten überlegen zu Kimi.

"Keineswegs. Destiny, jetzt kommt Boo!", rief Kimi und aus dem nichts tauchte Destiny auf und brachte Dranzer ins wanken.

"Wahnsinn!", riefen Ray, Tyson und Max wie aus einem Mund.

"Und jetzt präsentiere ich dir eine meiner liebsten Attacken, Kai. Futuria!", rief Kimi und hob ihre Arme langsam an um den Effekt der Attacke zu unterstützen. Aus ihrem Beyblade schoss eine Lichtsäule in den Himmel und als es nicht mehr übermässig hell war, konnte man in der Lichtsäule deutlich ein Bild erkennen.

"Was ist das?", rief Kai.

"Das ist Futuria. Du kannst darin deine Zukunft sehen. Ich hoffe sie gefällt dir!", sagte Kimi. Kai stand wie angewurzelt da und starrte in die Lichtsäule. Tyson sprang auf und konnte sich nicht mehr von seinem Blick in die Säule lösen.

"Sieht jeder darin seine eigene Zukunft?", fragte Ray.

"Natürlich. Jeder sieht sein Schicksal. Deshalb heisst mein Beyblade ja auch Destiny", sagte Kimi.

"Hey Kai, du musst dich auf den Kampf konzentrieren", rief Kenny. Kai versuchte sich wiederzufinden.

"Dranzer, greif sie an!", rief Kai.

"Hast du nichts besseres? Destiny, Detonation!", rief Kimi. In der Schüssel staute sich eine Energiekugel an und als sie so gross war und bis an den Rand kam, explodierte sie. Kai wurde von der Wucht zurück geworfen und auch die anderen, die um sie herum standen, wurden von der Wucht erfasst und nach hinten gedrückt. Als sich der Staub gelegt hatte, lag Dranzer bei Kimis Füssen. Sie stand noch immer gleich da wie zuvor. Sie hatte vor der Wucht nichts abbekommen. Destiny kreiselte noch immer in der fast vollkommen zerstörten Schüssel.

"Das war ja unglaublich. Sie hat Kai weggeputzt wie nichts", sagte Max verwirrt. Kimi schnippte mit ihren Fingern und Destiny kam auf sie zugeflogen. Sie fing ihn mit einer Hand auf, dann bückte sie sich und hob Kais Dranzer auf. Sie kam auf Kai zu half ihm aufzustehen und gab ihm sein Beyblade zurück.

"Ich habe dir doch gesagt, dass ich besser bin als die anderen Mädchen. Ich habe nicht ohne Grund jedes Einzelturnier gewonnen, an dem ich teilgenommen habe", sagte Kimi und lächelte ihn an. Die anderen kamen auf sie zu.

"Das war klasse, Kimi. Wo hast du denn das gelernt?", fragte Ray.

"Manche Attacken muss man sich selbst beibringen. Meine besten habt ihr noch gar nicht gesehen", sagte sie.

"Wieso hast du ihn geschont? Du hättest ihn doch mit Imitation oder Alliance gleich erledigen können", sagte Kristy.

"Ich wollte den Bladebreakers nur zeigen was ich kann. Sie sollen nicht auf die Idee kommen, dass sie mich an einem Einzelturnier schlagen könnten", sagte Kimi und ging weg. Die drei anderen Mädchen gingen hinter ihr her und die Bladebreakers blieben völlig verdutzt zurück. Aus dem Schatten trat Mr. Dickenson hervor. Er kam zu den Bladebreakers und klopfte Kai auf die Schulter.

"Sie ist gut. Ich habe noch nie jemanden getroffen oder von jemandem gehört der solche Attacken beherrscht. Ich glaube auch, dass ihr die anderen drei Mädchen auf keinen Fall unterschätzen dürft", sagte er.

"Die anderen haben nicht gerade gut gekämpft. Ich glaube sie sind zwar besser, als sie es uns gezeigt haben, aber nicht gut genug um uns besiegen zu können", sagte Kai wütend. Seine Hand umkrallte sein Beyblade.

"Da wäre ich mir nicht so sicher. Sie sind ein Team und sie sind mir unheimlich. Es ist doch fast unmöglich, dass sie nicht alle so gut sind wie Kimi", sagte Ray.

Versteckte Talente

Am nächsten Tag fand die erste Runde des Turniers statt. Zuerst mussten die Mystic Ladys antreten. Die Bladebreakers sassen im Publikum und versuchten den Kämpfen zu folgen und herauszufinden wie die Mystic Ladys kämpften. Sie versuchten mit Dizzys Hilfe die Kämpfe und Attacken zu Analysieren, was ihnen nicht gelang. Im ersten Kampf trat Kassy an. Sie brauchte nicht lange bis sie ihren Gegner ausgeschöpft hatte und gewann mit Leichtigkeit. Der zweite Kampf ging nach rund zwei Minuten an Kari. Und im dritten Kampf trat Kristy für sie an. Auch sie gewann schnell und ohne grosses Aufsehen. Keine der drei hatte ein Bitbeast eingesetzt und keine der drei hatte spezielle Attacken die sie anwendeten. Sie kämpften nur mit ihren Beyblades. Während der drei Kämpfe sass Kimi auf der Ersatzbank und sah den anderen gespannt zu. Nach dem Kampf gingen sie aus dem Stadion. Die Bladebreakers holten sie ein und versuchten sie zur Rede zu stellen.

"Wieso habt ihr gestern nicht so gekämpft wie heute?", fragte Tyson wütend.

"Das ist unser Vorrecht. Wir befinden uns schliesslich mitten in einer Meisterschaft", sagte Kari.

"Wir dachten ihr seid nett", sagte Max.

"Wir sind nett. Wir kämpften in der ersten Runde schliesslich nicht gegen euch. Ihr hattet trotz allem noch die Chance, zu sehen, dass wir besser sind, als wir gezeigt haben. Seid froh darüber", sagte Kristy.

"Es war nicht fair. Ein ehrenwerter Spieler täuscht seine Gegner nicht", sagte Ray.

"Wir haben euch getäuscht, um uns einen Vorteil zu schaffen. Aber wir haben euch auch gezeigt, was Kimi kann. Dadurch hattet ihr ein Beispiel davon, wozu die Mystic Ladys im Stande sind", sagte Kassy.

"Wir dachten ihr seid unsere Freunde, aber ihr seid auch nur eine gegnerische Mannschaft", sagte Kenny enttäuscht.

"Wir können während den Meisterschaften keine Freunde sein. Das lenkt ab", sagte Kari zur Verteidigung.

"Ach ja? Und nach den Meisterschaften seid ihr wieder unsere Freunde, oder was?", schrie Tyson.

"Seid nicht beleidigt. Es ist besser so, für euch, und vor allem für uns", sagte Kassy.

"Sie haben recht. Es gibt keinen besseren Grund, um keine Freunde zu sein, als eine Meisterschaft", sagte Kai. Die restlichen Bladebreakers sahen ihn erschrocken an. Er hatte seine Arme verschränkt und lächelte hämisch.

"Danke für deine Zustimmung, Kai. Aber auch wenn du versuchst dich beliebt zu machen, wir werden euch nicht schonen, falls wir gegen euch kämpfen müssen", sagte Kimi. Sie ging weiter und die Mädchen hinter ihr her. Kai sah ihr wütend nach. Tyson, Max und Kenny sahen etwas traurig aus der Wäsche. Eine solche Reaktion hätten sie von den Mädchen nicht erwartet. Sie waren gestern so nett gewesen, ganz anders als heute. Kai drehte sich um und ging.

"Ich geh trainieren", sagte er und verschwand. Die anderen Bladebreakers gingen zum Bus zurück, um ins Hotel zu fahren. Auf der Fahrt sprachen sie nicht ein Wort. Sie waren traurig, wütend und enttäuscht. Sie mochten die Mädchen, aber wie sie die Bladebreakers behandelt hatten, war nicht fair. Im Hotel verzogen sie sich auf ihre Zimmer, um sich ihrem Frust zu ergeben. Max bastelte an seinem Beyblade, Kenny arbeitete mit Dizzy und Tyson war sogar zu niedergeschlagen um etwas zu essen. Nur Ray dachte angestrengt darüber nach warum Kai einer Meinung war mit den Mädchen. Er suchte nach verschiedenen Lösungen, kam aber auf keinen grünen Zweig.

Alte Freunde

Kai hatte sich auf den Weg gemacht, um die Stadt zu erkunden. Er ging durch Strassen und Gassen und traf auf einige Beyblader die sich Duelle lieferten. Als er um eine Ecke bog, stand Kimi vor ihm. Er erschrak, wich zurück und blieb stehen. Er sah sie böse an. Sie stand an eine Wand gelehnt und sah ihn gespannt an.

"Wieso wendest du dich von deinen Kollegen ab? Du könntest ihnen noch viel beibringen," sagte sie neckisch.

"Ich hätte nicht gedacht, dass du dich auf ein solches Spiel einlässt, Kim", sagte er.

"Ich bin nicht so, wie du mich gern haben würdest. Ich bin nur ich selbst. Nicht deine Marionette", sagte sie.

"Eine Marionette bist du nicht. Aber deine Freundinnen sind es. Wie lange hat es gedauert, bis du sie soweit hattest?", fragte er.

"Es hat mich viel Mühe gekostet, aber ich werde doch bestimmt bald dafür belohnt", sagte sie und sah Kai erwartend an.

"Ich weiss nicht, warum ich dich um deine Hilfe gebeten habe. Ich kann dich nicht einmal leiden", sagte er und drehte sich weg. Kimi kam auf ihn zu. Sie stellte sich ihm in den Weg und sah ihn forschend an.

"Wenn es so ist, dann sag es mir ins Gesicht. Sieh mir in die Augen und sag mir, dass du mich nicht willst. Dann gehe ich. Aber dann gehen auch die anderen. Sie sind mein Spielzeug und ich werde sie dir nicht einfach so überlassen", sagte sie forsch. Kai sah in ihre Augen. Er versuchte seine Worte zu wiederholen, aber es gelang ihm nicht. Er konnte sie nicht belügen, denn sie wusste wann er log und wann er die Wahrheit sagte. Sie wusste es einfach, ohne es zu wollen.

"Du kannst es nicht", sagte sie. Kai sank in sich zusammen und sah weg.

"Nein, ich kann es nicht", sagte er leise. Kimis Blick erleichterte sich und sie legte ihren Kopf auf seine Brust. Kai stand nur da ohne sich zu rühren. Er war den Tränen nahe und versuchte sich auf den Beinen zu halten, was ihm nicht gelang. Er fühlte sich schwach. Er setzte sich auf den Boden und lehnte sich an eine Wand. Kimi kniete sich neben ihn und streichelte seine Wange.

"Ich kann es nicht sagen. Ich bin zu schwach dazu", sagte er.

"Du bist nicht schwach. Du bist nur stärker als du es weisst. Du bist stärker als der Wille deines Grossvaters", sagte Kimi mit einem lächeln. Kai sah sie erschrocken an. Sein Grossvater würde ihm nie verzeihen, wenn er versagte. Er konnte es nicht zulassen, dass er an den Championships versagte. Er stand auf und sah Kimi streng an.

"Du bist ein Monster. Zuerst bist du nett, dann bist du grausam, dann bist du verschlagen und jetzt bist du wieder nett. Du bist nicht die Kim, die ich kenne", rief Kai.

"Du hast mich doch noch nie gekannt. Für dich war ich nur Kim, mehr nicht. Ich habe mich vor dir versteckt, um mich nicht zu verraten. Ich habe nicht nur eine nette Seite, wie du nicht nur eine gefühllose Seite hast", fauchte sie. Kai schrak zusammen. Sie hatte ihn tief getroffen, was ihm bewusst machte, dass sie recht hatte. Er ging weg und Kimi folgte ihm. Er ging mit schnellen Schritten, doch Kimi hielt ihn am Arm zurück.

"Warum tust du das? Macht es dir Spass mich zu quälen?", schrie Kai.

"Ich tue das für mich. Einmal will ich über dich triumphieren. Ich will besser sein als du. Nicht nur Kim, die hinter dir versteckt steht. Ich bin mehr als nur die Tochter deines Butlers und das weisst du auch. Ich bin Kim, die einzige Person auf der Welt die dich kennt so wie du eigentlich sein möchtest", sagte sie. Kai wurde noch wütender und schlug Kimi eine Ohrfeige. Ihre Lippe blutete stark und das Blut tropfte auf Kimis weisses T-Shirt. Sie sah ihn überlegen an. Als ihm bewusst wurde was er getan hatte, sank er zusammen und sass auf dem Boden. Er hatte Kimi geschlagen, obwohl sie recht hatte. Er konnte die Wahrheit nicht akzeptieren.

"Lass mich in Ruhe", sagte Kai leise. Kimis Gesichtsausdruck wurde wieder freundlicher.

"Nein, jetzt bleibe ich erst recht bei dir. Jetzt kann ich dich nicht im Stich lassen", sagte sie und nahm ihn in den Arm.

"Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht schlagen. Ich war nur so wütend. Wütend auf mich selbst", sagte er während ihm die erste Träne über seine Wange lief.

"Ich wollte dir nur beweisen, dass du nicht unantastbar bist, kleiner Freund", sagte Kimi.

"Nenn mich nicht so. Ich heisse jetzt auch für dich Kai, klar?", sagte Kai genervt, trocknete seine Träne und stand auf. Kimi fiel ihm um den Hals. Er wurde rot als er sie so nahe Spürte. Er kannte sie schon lange und bisher hatte er keine Probleme wenn sie ihn berührte, aber jetzt hatte er ein Gefühl das ihm Zufriedenheit gab. Es war ihm trotzdem unangenehm. Er stiess Kimi von sich weg und ging weiter. Er wollte zurück ins Hotel und sich ausruhen, denn am nächsten Tag mussten die Bladebreakers gegen ihre ersten Gegner antreten.

"Sag den anderen noch nichts. Sie müssen es nicht auf die Nase gebunden bekommen", sagte Kai als er ging.

"Bestimmt nicht. Ach übrigens, ich werde euch morgen bestimmt zusehen. Gebt euch Mühe", rief sie ihm hinterher.

Keiner wird verschont

Am nächsten Morgen mussten die Bladebreakers kämpfen. Zuerst kämpfte Tyson, dann Ray. Sie gewannen ihre Matchs schnell und bedeutungslos. Als letzter kam Kai und als er bei der Arena stand schaute er ins Publikum und suchte nach Kimi. Er konnte sie nicht finden und war unkonzentriert. Doch kurz bevor das Match losging fiel sein Blick auf eine Gestalt in der hintersten Reihe. Es war Kimi. Sie stand auf einer Treppe und sah Kai gespannt und erwartungsvoll an. Das Match ging nicht lange und Kai gewann genauso schnell wie seine Kollegen. Als er nach seinem Gewinn wieder zu Kimi sehen wollte, war sie weg. Die Bladebreakers gingen ins Hotel zurück. Dort ging Kai auf sein Zimmer, um seine Badesachen zu holen. Er ging an den Aussenpool und legte sich in die Sonne. Sie schien warm und es entspannte ihn. Er dachte die ganze Zeit über Kimi nach. Warum sie so schnell verschwunden war und warum sie gegen ihre eigenen Prinzipien handelte. Er wurde müder und schlief ein. Als Kai wieder aufwachte war die Sonne schon ein grosses Stück weiter gewandert. Ihm war nicht mehr ganz so warm, aber er lag noch nicht im Schatten. Als er sich aufsetzte, merkte er, dass ihn jemand mit einem Tuch zugedeckt hatte, um ihn vor Sonnenbrand zu schützen. Sein rechter Arm, der nicht zugedeckt war, war rot und schmerzte ihn. Er hatte vergessen sich mit Sonnenmilch einzuschmieren. Als er die anderen Bladebreakers im Pool herumtoben sah, dachte er einer der Jungs hätte ihn zugedeckt.

"Hallo Kai, seit wann bist du denn hier?", fragte Ray als er ihn sah.

"Schon seit Stunden. Ich hab in der Sonne geschlafen", sagte er.

"Wir haben dich gar nicht gesehen", sagte Max.

"Oh man, dein Arm brennt sicher höllisch. Der ist ja so rot wie eine überreife Tomate", rief Tyson.

"Hast du vergessen dich einzuschmieren?", fragte Ray.

"Ja, aber jemand hat mich mit einem Tuch zugedeckt. Nur meinen Arm nicht", sagte Kai.

"Das erklärt, warum nur dein Arm rot ist und du sonst noch genauso bleich bist wie immer", sagte Tyson mit einem grinsen.

"Du solltest ihn kühlen und mit einer Salbe einschmieren. Und es wäre wohl auch gut, wenn du ihn einbinden würdest. Dann ist er nicht mehr so empfindlich", sagte Kenny.

"Ja, das ist wahr", sagte Kai leise. Er ging weg und die anderen Bladebreakers stürzten sich wieder in die Fluten. Kai sah seinen Arm an und grübelte darüber nach wer ihn zugedeckt hatte, wenn es nicht die anderen aus seinem Team waren. Er ging zurück auf sein Zimmer und zog sich um. Dann ging er zum Hotelarzt und liess sich verarzten. Als er wieder auf dem Weg in sein Zimmer war, kam ihm Kimi entgegen. Es schaltete in seinem Kopf. Er hielt an und stellte sich ihr in den Weg. Sie sah ihn unschuldig an.

"Wieso hast du das gemacht?", fragte er.

"Hätte ich es nicht getan, wärst du für ein paar Tage nicht fähig gewesen dich zu bewegen. Du wärst wahrscheinlich noch am Tag des Finales unfähig gewesen zu spielen", sagte sie.

"Danke. Aber ich werde trotz deiner Hilfe eine Weile nicht spielen können", sagte er.

"Ich sehe es. Aber ich konnte dich nicht ganz verschonen. Sonst hätte ich dir deine Dummheit erspart und mir selbst eine zugeteilt. Aber deinem Arm wird es bis zum Finale wieder besser gehen", sagte Kimi und ging weg. Kai sah ihr nach. Als sie um eine Ecke gebogen war, schlich er ihr nach. Er hielt vor der Ecke und schmiegte sich an die Wand. Vorsichtig warf er einen Blick um die Ecke, in der Hoffnung zu sehen in welches Zimmer Kimi gehen würde. Doch anstatt zu sehen wohin sie ging, sah er ihr direkt in die Augen. Sie grinste ihn hämisch an.

"Spionierst du mir nach?", fragte sie.

"Ich...nein... ich habe nur...", sagte er erschrocken. "Komm mit", sagte Kimi und nahm ihn an der Hand. Sie ging mit ihm in ihr Zimmer und setzte sich auf ihr Bett. Sie sah ihn fordernd an. Sie lehnte sich zurück und stützte sich auf ihren Ellbogen auf.

"Und?", fragte sie.

"Und was?", fragte Kai verstört zurück. Ihm lief es heiss und kalt den Rücken hinunter. Er wusste nicht genau was Kimi von ihm wollte. Sie lag fordern da, so dass er dachte sie watete darauf, dass er zu ihr komme.

"Wieso wolltest du wissen, wo mein Zimmer ist?", fragte sie. Kai war erleichtert. Er seufzte laut. Kimi sah wie verängstigt er gewesen war und kam auf ihn zu.

"Ich weiss nicht wieso", sagte er dann. Kimi kam immer näher zu ihm und nahm seine Hand. Sie wusste jetzt, da er verunsichert war, konnte sie mit ihm spielen. Sie legte seine Hand auf ihre Hüfte und sah in seine Augen. Kai wurde nervös. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Kimi etwas tun würde, das ihn so verwirren könnte. Er wusste nicht was er tun sollte. Sie küssen, oder rausgehen. Kimi nahm seine andere Hand und legte sie auf ihren Hintern. Dann strich sie mit ihrer Hand über seine Brust. Sie küsste seinen Hals und lehnte an seine Schulter. Er konnte sich nicht wehren und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ohne es zu wollen schob er seine Hand unter ihrem T-Shirt nach oben. Er fing an Kimis Hals zu küssen und ihren Körper mit seinen Händen zu erforschen. Trotz aller Berührungen wich Kimi gezielt seinen Versuchen sie auf den Mund zu küssen aus. Er realisierte es gar nicht und genauso wenig realisierte er, wie erregt er wurde. Zusammen und in ihrer Umklammerung mit Küssen und Berührungen kamen sie immer näher zum Bett. Langsam zog sie ihm sein T-Shirt aus und warf es auf den Boden. Nach und nach zog sie ihm alles aus, bis auf seine Boxers. Kimi lag in Unterwäsche auf ihrem Bett und liess sich von ihm mit Küssen verwöhnen. Er küsste ihren Bauch und berührte ihre Brüste. Sie schlang ihre Beine um seine Taille und zog ihn über sich. Er küsste ihren Hals und seine Hände glitten unter Kimis Rücken um ihren BH zu öffnen. Er zog ihn ihr aus. Seine Hände glitten zu ihrem Slip und schoben ihn ihre Beine hinunter. Er zog seine Boxers aus und Kimi warf ihn rücklings auf ihr Bett. Sie küsste seine Brust und kniete sich über ihm. Er setzte sich auf und drang in sie ein. Das war der Moment, den Kimi anfangs vermeiden wollte, aber jetzt wollte sie nicht mehr zurück. Sie liess sich jetzt auch von ihm auf den Mund küssen und es gefiel ihr. Sie schliefen miteinander und mehr als sie es jemals zuvor gewollt hätten, waren sie sich nahe. Sie bewegten sich miteinander, liessen nicht ab von ihren Küssen und liebten sich. Kai legte Kimi auf den Rücken und legte sich auf sie. Sie zog ihre Beine an und klammerte sich an ihn. Sie liebten sich stärker und ihr verlangen aufeinander wuchs mit jeder Sekunde. Draussen verdunkelte sich der Himmel und Wolken zogen auf. Es war noch nicht spät am Abend als Regen einsetzte. Dann begann es zu Blitzen und zu Donnern. Es war als ob sie durch ihre Vereinigung einen Sturm entfachten. Der Regen prasselt an das Fenster, doch in ihrer Ekstase schienen sie in eine andere Welt gesogen worden zu sein. Sie hörten nicht und sahen nichts. Sie fühlten nur, wie sie sich gegenseitig in sich aufnahmen. Ein Blitz schlug in ihrer Nähe ein, als beiden zum Höhepunkt kamen. Erschöpft lagen sie nebeneinander und atmeten tief und schwer. Als sie sich erholt hatte stand Kimi auf und zog sich etwas an. Sie sammelte Kais Klamotten ein und warf sie ihm zu.

"Zieh dich an. Du müsst gehen", sagte sie bedingungslos.

"Ist das alles?", fragte Kai verwundert.

"Ja. Was soll denn sonst noch sein?", fragte Kimi und sah ihn überlegen an. Kai war erschüttert. Es war wundervoll gewesen, aber Kimi reagierte nicht so, als ob sie etwas für ihn empfinden würde. Er fragte sich ob sie ihn nur benutzt hatte. Jetzt kam ihre grausame Seite wieder hervor. Kai nahm seine Sachen, zog sich an und wollte Kimi zum Abschied küssen, aber sie wehrte ab.

"Geh endlich", sagte sie forsch. Er ging und machte sich auf den Weg in sein Zimmer. In seinem Zimmer dachte er lange darüber nach, warum Kimi mit ihm geschlafen hatte und ihn jetzt fallen liess. Als die anderen Bladebreakers ihn zum essen abholten, versuchte er nicht mehr darüber nachzudenken, aber selbst als er in seinem Bett lag, schwirrten seine Gedanken um Kimi. Er spürte einen Stich in seiner Brust. Vor seinen Augen schwebte ein Bild von Kimi, wie sie lächelte. Seine Augen wurden feucht und jetzt wusste er, dass er Kimi bitten würde ihren gemeinsamen Plan zu vergessen. Er liebte sie. Aber dann wurde ihm bewusst, dass es längst nur noch Kimis Plan war. Er hatte nichts mehr damit zu tun. Diese Einsicht schmerzte ihn um so mehr. Er schlief weinend ein.

Ein starkes Team

Kai wachte mitten in der Nacht auf. Sein Arm schmerzte noch immer. Als er auf die Uhr sah, war es zwei Uhr früh. Er stand auf und ging auf die Toilette. Er sah in den Spiegel und sah das selbe Bild wieder, welches er bei Futuria gesehen hatte. Er hatte sich selbst gesehen. Sich selbst und Kimi. Er hatte sie im Arm gehalten und sie geküsst. Aber es war keiner der Küsse, den er ihr bereits gegeben hatte. Es war ein anderer. Dieses Bild liess in ihm wieder Hoffnung auferstehen, dass Kimi ihm doch liebte. Doch was, wenn dieser Kuss auch nur zu ihrem Plan gehörte? Es war ihm egal geworden. Er beschloss, seinen eigenen Plan durchzusetzen. Er wollte Kimi mit ihren eigenen Waffen schlagen, aber dazu brauchte er die Hilfe der anderen Bladebreakers. Am Morgen trommelte er die Bladebreakers, um ihnen ein Geständnis zu machen und sie um ihre Hilfe zu bitten.

"Also Kai, was wolltest du denn von uns?", fragte Kenny.

"Es geht um die Mystic Ladys", sagte Kai.

"Was ist mit denen? Wir haben doch nichts mehr mit ihnen zu tun", sagte Tyson.

"Doch, mehr als ihr denkt", sagte Kai und sah die anderen mit einem furchterregenden Blick an.

"Wie meinst du das?", fragte Max.

"Es geht um Kimi. Ich kenne sie. Schon lange", sagte Kai und sah zu Boden.

"Und was hat das mit uns zu tun?", fragte Ray.

"Ich hab sie um Hilfe gebeten", sagte Kai. "Um Hilfe bei was?", fragte Kenny.

"Mensch, Kai, lass dir nicht alles aus der Nase ziehen", sagte Max laut.

"Ich habe sie um Hilfe für euer Training gebeten. Sie sollte ein Team zusammenstellen mit dem sie ebenfalls an den European Championships teilnimmt. Wir haben zusammen einen Plan gemacht, wie alles ablaufen sollte", sagte Kai.

"Und sie hat den Plan geändert?", fragte Ray.

"Ja, aber nicht nur das. Sie hat mich davon ausgeschlossen. Anfangs sollte sie euch mit ihren Attacken dazu bringen, härter zu trainieren und später sollte sie euch zeigen, wie man Attacken selbst entwickelt, ohne eine Vorlage zu haben", sagte Kai.

"Und wie hat sie diesen Plan geändert?", fragte Tyson. "Ich habe keine Ahnung. Ich nehme an sie will uns mit ihrem Team besiegen und selbst Champion werden", sagte Kai.

"Das könnte auch ein Trick von dir sein. Wer sagt uns, dass du nicht lügst?", fragte Tyson.

"Niemand. Aber Kimi war bisher einfach nur gut beim Beybladen. Meisterschaften interessierten sie nicht. Sie hat erst angefangen daran teilzunehmen, als ich sie darum gebeten habe. Jetzt scheine ich aber ihr Interesse geweckt zu haben und es tut mir leid. Ausserdem ist sie stärker als ich es gewusst habe", sagte Kai.

"Man, Kai, du hast vielleicht einen Sprung in der Schüssel. Wer ist schon so doof und bittet jemanden um so etwas?", sagte Ray.

"Ich weiss jetzt auch, dass es nicht klug war. Ich mache auch Fehler", sagte Kai.

"Und dazu hast du auch das Recht, aber nicht wenn du dein Team damit belastest", sagte Mr. Dickenson, der sich zu ihnen gesellt hatte.

"Ich werde versuchen meinen Fehler, so gut es geht zu beheben", sagte Kai einsichtig.

"Das wollen wir auch hoffen", sagte Max.

"Aber dazu brauche ich eure Hilfe. Bitte lasst mich nicht im Stich. Ich weiss, dass ich das nicht alleine schaffen kann", sagte Kai. Die Jungs waren still. Sie sahen ihn wütend an, doch in ihren Köpfen rotierte es.

"Wir werden dir helfen. Würden wir es nicht tun, hätten wir die Arschkarte", sagte Tyson.

"Das denke ich auch, aber ich bin dafür, dass du nach den Meisterschaften das Team verlässt", sagte Mr. Dickenson. Die Jungs sahen traurig zu Boden. Ray sah auf und sah das traurige Gesicht von Kai. Es wurde ihm erst jetzt bewusst, dass Kai sehr an diesem Team hing und er schämte sich sichtlich für das, was er getan hatte. Obwohl er sich immer von ihnen distanzierte, mochte er die Jungs in Wirklichkeit sehr.

"Es ist zwar sehr schlimm was er getan hat, aber ich glaube nicht, dass es gut ist, wenn Kai das Team verlässt. Er ist unser Teamchef und er ist unser bester Spieler. Er ist derjenige mit der meisten Erfahrung", sagte er.

"Aber er hat uns verraten!", rief Tyson wütend.

"Denk mal nach, Tyson. Wenn Kai nicht gewesen wäre, dann hätten wir einige Kämpfe in den Sand gesetzt. Besonders du solltest ihm dankbar sein, dass er uns unterstützt hat", sagte Kenny.

"Ich finde wir sind ein Team und Kai gehört dazu. Er hat einen Fehler gemacht und es erkannt. Dass er zu uns gekommen ist und es uns gesagt hat, war nicht selbstverständlich. Er hätte es genauso gut auch für sich behalten können. Und schliesslich lernt man aus Fehlern", sagte Max.

"Ja, da habt ihr wohl recht", sagte Tyson einsichtig. "Ihr wollt mich nicht rausschmeissen? Aber ich hab höllischen Mist gebaut!", sagte Kai.

"Wir sind deine Freunde und Freunde verzeihen sich", sagte Ray.

"Danke", sagte Kai. Kai sah immer noch zu Boden doch als Ray ihm seine Hand auf die Schulter legte sah er auf. Doch auch die Tatsache, dass er trotz seines Fehlers bei den Bladebreakers bleiben konnte, entlockte ihm kein Lächeln.

"Nun, wie ihr wollt. Aber ich hoffe dann, dass dieser Fehler der einzige in dieser Grössenordnung bleiben wird. Solltest du wiederum einen solchen fatalen Fehler machen, Kai, wirst du nicht mehr darum herum kommen. Egal was deine Kollegen sagen. Ein schwaches Glied in der Kette kann dieses Team nicht gebrauchen", sagte Mr. Dickenson streng und ging.

Krankenbesuch

Kai ging zurück auf sein Zimmer, um sich zu überlegen, was er gegen Kimis Plan tun könnte. Mit der Zeit fiel ihm auf, dass sein Arm wieder mehr anfing weh zu tun. Er machte sich auf den Weg zum Hotelarzt, um seinen Verband erneuern zu lassen. Mit jeder Bewegung brannte sein Arm mehr und mit jedem Schritt ging es ihm schlechter. Er schaffte es noch an der Tür zu klingeln, doch als der Arzt ihm öffnete, lag er bereits bewusstlos auf dem Boden. Seine Schmerzen waren zu stark geworden und er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Als er aufwachte, lag er immer noch auf der Krankenstation. Neben seinem Bett sass Mr. Dickenson auf einem Stuhl.

"Geht es dir wieder besser?", fragte er.

"Ja, aber mein Arm tut immer noch weh", sagte Kai.

"Zum Glück bist du hierher gekommen. Auf deinem Zimmer hätte dich niemand gefunden. Ich habe dafür gesorgt, dass ihr ab heute Abend zu zweit und zu dritt ein Zimmer bekommt. Es ist zu gefährlich, wenn wir dich in einem Einzelzimmer unterbringen. Falls du noch einmal bewusstlos wirst, oder es dir nicht gut geht, hast du jemanden in deiner Nähe, der dir helfen kann", sagte Mr. Dickenson. Kai nickte schwach. Sein Arm tat zwar weh, aber er war in einem Kübel mit Eiswasser gelegt. In seinem Kopf hämmerte es fast so schlimm wie in seinem Arm.

"Kann ich etwas zu trinken haben? Mir ist so heiss", sagte Kai.

"Das ist kein Wunder. Du hast Fieber. Es ist nicht sehr hoch, aber es kommt wohl von der Verletzung an deinem Arm", sagte der Arzt. Die Schwester gab Kai ein Glas mit kaltem Wasser. Er trank das ganze Glas auf einmal aus. Ihm war heiss und ihm war als wäre die Luftfeuchtigkeit viel zu hoch. Der Arzt gab ihm ein fiebersenkendes Medikament und bald darauf fühlte er sich etwas besser. Vorsichtig schoben Tyson und Max ihr Köpfe ins Zimmer und kamen herein. Sie stellten sich neben Mr. Dickenson, sagten aber nichts.

"Was wollt ihr?", fragte Kai.

"Wir wollten nur sehen, wie es dir geht", sagte Max leise.

"Ja, wir haben uns Sorgen gemacht", sagte Tyson.

"Mir geht's gut", sagte Kai.

"Und wir wollten dir noch sagen, dass wir im Halbfinale sind", sagte Max.

"Oh man, wie lange hab ich denn geschlafen?", fragte Kai.

"Ziemlich lange. Am Montagabend bist du umgekippt und jetzt ist Mittwochnachmittag", sagte Kenny der zusammen mit Ray ins Zimmer kam.

"Werde ich überhaupt noch spielen können, falls wir ins Finale kommen?", fragte Kai.

"Das sollte kein Problem sein. Das Halbfinale ist erst in zwei Tagen und das Finale ist nochmals drei Tage später. Du hast also fünf Tage Zeit um dich zu erholen", sagte der Arzt.

"Wir versprechen dir auch, falls wir ins Finale kommen, darfst du ein Match bestreiten", sagte Max.

"Und wer könnten unsere Gegner sein im Finale?", fragte Kai.

"Entweder die All Stars oder die Mystic Ladys. Wir hoffen, dass es die All Stars sind", sagte Ray.

"Warum denn das? Wir haben sie doch schon einmal besiegt", sagte Kai.

"Oh man, Kai, du hast nicht gesehen wie Kari einen ihrer Gegner platt gewalzt hat. Sie hat sein Beyblade wie eine Splitterbombe explodieren lassen. Einfach so, ohne Vorwarnung", sagte Kenny.

"Wie geht das denn?", fragte Kai.

"Das wissen wir auch nicht. Nicht einmal die All Stars konnten ihre Attacken analysieren. Sie sind zu gut dafür", sagte Ray.

"Ihr meint, sie sind unberechenbar?", fragte Kai.

"Ja, genau das", sagte Tyson.

"Wenn ihr wissen wollt, wie unsere Attacken funktionieren, müsst ihr nur mal darüber nachdenken, wie eure eigenen Attacken zustande kommen", sagte Kimi, die auf einmal hinter ihnen stand.

"Was willst du denn hier?", fragte Tyson gereizt.

"Ich wollte Kai nur gute Besserung wünschen. Ich war schliesslich diejenige, die ihn vor schlimmerem bewahrt hat", sagte Kimi unschuldig.

"Soll das heissen, du hast ihn zugedeckt, als er in der Sonne lag?", fragte Ray.

"Ja. Es wäre schliesslich nicht sehr sportlich gewesen, wenn ich ihn nicht geschützt hätte. Ich wäre keine gute Sportlerin, wenn ich meinen Gegnern nicht ab und zu etwas helfen würde. Ausserdem wäre er jetzt höchstwahrscheinlich schon tot", sagte Kimi streng.

"So ein Unsinn. Wegen einem Sonnenbrand stirbt man nicht", sagte Max.

"Wenn er nur leicht ist, dann bestimmt nicht. Aber Kai lag über vier Stunden in der prallen Sonne. Du siehst ja, wie es ihm jetzt geht und dabei ist nur sein Arm betroffen. Ich habe ihm also sozusagen sein Leben gerettet", sagte Kimi besserwisserisch.

"Was sie sagt, ist richtig, Jungs. Es gibt tatsächlich Menschen, die wegen einem Sonnenbrand, oder vielmehr wegen den Folgen davon gestorben sind. Und ich meine nicht Hautkrebs, sondern akute Folgen, wie das Fieber, das euer Freund hat", sagte der Arzt.

"Also dann, Kai. Ich wünsche dir eine gute Besserung. Und ich würde mich freuen, falls wir im Finale aufeinandertreffen, wieder gegen dich zu kämpfen", sagte Kimi und ging. Die Jungs sahen ihr wütend nach. Mr. Dickenson sah ihr mit einem nachdenklichen Blick hinterher.

"Sie hat bisher noch nicht einmal für ihr Team gekämpft. Sie sass immer nur auf der Bank und hat zugesehen", sagte Mr. Dickenson.

"Wir kennen also nur die Attacken, die sie gezeigt hat, als ich gegen sie gekämpft habe?", fragte Kai.

"Ja, aber auch gegen die haben wir keine Chance", sagte Ray.

"Irgendwie sind sie zu besiegen. Das weiss ich", sagte Kai. Die Jungs nickten. Sie verabschiedeten sich von Kai und gingen. Mr. Dickenson begleitete Kai auf sein Zimmer. Er sollte packen um in Rays Zimmer einzuziehen.

Gnadenloses Gemetzel

Zwei Tage später fand das Halbfinale statt. Im ersten Kampf traten die Bladebreakers gegen die White Tigers an. Das erste Match spielten Mariah gegen Max. Max gewann das Match, musste aber hart dafür Kämpfen. Im zweiten Match traten Gary und Tyson an. Mit viel Mühe konnte Gary gewinnen, da er und Tyson beide abgelenkt waren, als Kevin Gary zurief, dass er sich das Essen am Büfett verdienen würde, wenn er gewinnt. Das dritte Match bestritten Ray und Lee. Ray gewann nach einem harten und langen Kampf und es stand fest, dass die Bladebreakers im Finale standen. Doch die Bladebreakers machten sich Sorgen darüber, ob sie im Finale tatsächlich gegen die Mystic Ladys antreten müssten. Sie sahen sich zusammen mit den White Tigers das zweite Halbfinale an. Sie wussten, dass beide Mannschaften sehr stark waren, aber sie wussten auch, dass die Mystic Ladys gegen die All Stars sehr viel einsetzen müssten, um zu gewinnen. Im ersten Match traten Eddie und Kari gegeneinander an. Nach kürzester Zeit und nur einer Attacke, war Eddies Beyblade im Aus und Kari gewann mit wenig Mühe. Im zweiten Match trat Emily gegen Kassy an. Auch Kassy gewann ohne Vorwarnung gnadenlos. Sie brauchte nicht einmal eine Minute um Emilys Beyblade mit Höchstgeschwindigkeit aus der Schüssel fliegen zu lassen. Es stand fest, dass die Mystic Ladys im Finale waren, doch die Bladebreakers wollten sich auch noch das dritte Match ansehen, um herauszufinden, wie die Attacken der Mädchen aussahen und vor allem, welche Attacken sie beherrschten. Das dritte Match bestritt Kristy gegen Michael. Sie zerschmetterte sein Beyblade in tausend Einzelteile und brauchte dazu nicht mehr als dreissig Sekunden. Die White Tigers und die Bladebreakers waren von dem Können der Mystic Ladys total übermannt. Sie beschlossen die nächsten Tage vor dem Finale noch hart zu trainieren und wenn möglich noch neue Attacken zu lernen.

Ein neuer Plan

Einen Tag vor dem Finale war Kai soweit wieder Fit, dass er trainieren konnte. Er liess sein Beyblade in der Schüssel herumwirbeln und versuchte seine Attacken zu verbessern. Am Abend war er der letzte, der trainierte. Er gab nicht auf und versuchte mit seinem Dranzer möglichst starke Attacken zu machen. Auf einmal Spürte er, dass er nicht alleine war. Es war schon dunkel und nur eine Lampe erleuchtete den Platz.

"Wer ist da?", fragte er in die Dunkelheit. Er bekam keine Antwort, sah aber jemanden im Schatten stehen. Die Person trat auf ihn zu, kam aber nicht ans Licht.

"Wer bist du?", fragte Kai.

"Kai, du kennst mich seit etlichen Jahren, aber du weisst noch immer nicht wie ich mich bewege", sagte Kimi, die jetzt ans Licht trat.

"Was willst du hier?", fragte Kai gereizt.

"Ich sehe dir beim Training zu. Ist das verboten?", fragte Kimi unschuldig.

"Nein, du kennst meine Attacken doch sowieso schon", sagte Kai.

"Ja und ich könnte dir helfen sie zu verbessern", sagte Kimi.

"Warum solltest du das tun? Du bist doch nur auf deinen Vorteil aus", sagte Kai.

"So ein Unsinn. Wie kommst du denn darauf?", fragte Kimi verwirrt.

"Du hast mich ausgenutzt. Ich habe dich gebeten mir zu helfen, die anderen zum trainieren zu bewegen und dann gehst du soweit, dass du mit deinem Team selbst versuchst den Titel zu gewinnen. Das ist nicht fair", sagte Kai angriffig.

"Das ist nicht richtig. Ich habe mir nur drei Mädchen gesucht, sie trainiert und mit ihnen ein Team gegründet. Ich habe nicht einmal während des Turniers selbst gekämpft. Die Mädchen haben alles selbst gemacht. Ich habe ihnen gezeigt, wie man kämpft und ihnen gezeigt, wie man gewinnt. Ich habe ihnen nie eine meiner Attacken beigebracht. Sie haben sie für sich selbst neu entwickeln müssen. Ich halte nur meine Hand über sie und führe sie, aber ich zwinge sie zu nichts. Es war der Wunsch der Mädchen an diesen Meisterschaften teilzunehmen und es war nicht meine Entscheidung. Das Training für die Bladebreakers sollte erst viel später beginnen. Frühestens in drei Monaten. Dass es jetzt schon dazu kommt, ist nicht meine Schuld", sagte Kimi um sich zu verteidigen.

"Soll das heissen, du verfolgst immer noch unseren Plan? Ich dachte du...", sagte Kai und stutzte. Kimi sah ihn überlegen an. Kai wurde klar, dass er sich getäuscht hatte. Ihr gemeinsamer Plan hatte noch gar nicht begonnen. Er war sich sicher gewesen, dass Kimi ihn getäuscht hatte, aber in Wirklichkeit hatte sie ihn nie belogen.

"Du dachtest, ich hätte nur mit dir geschlafen, um dich zu verletzen", sagte Kimi leise und traurig.

"Ja, ich dachte du hasst mich, weil du mich plötzlich weggeschickt hast", sagte Kai.

"Ich hatte Angst. Eigentlich wollte ich nur mit dir reden, aber dann ist etwas völlig anderes passiert", sagte Kimi und kam näher.

"Ich habe gar nicht mehr darüber nachgedacht. Es war wundervoll. Es war das erste Mal, dass ich einem Mädchen so nahe war. Ich hätte nie gedacht, dass du und ich...", sagte Kai und stockte.

"Es war schön, ja. Wenn ich jetzt daran denke, fängt mein Bauch immer noch an zu kribbeln", schwärmte Kimi.

"So ungefähr geht es mir auch", sagte er und lächelte.

"Kai, ich mag dich sehr gern und ich möchte nicht gegen dich kämpfen", sagte Kimi leise. Kai kam näher zu ihr.

"Dann lass die anderen drei kämpfen. Sie sind gut, aber gegen sie haben wir noch eher eine Chance, als gegen dich", sagte Kai.

"Aber Kristy will nicht mehr kämpfen. Sie verlangt von mir auch einmal zu spielen, weil ich auch im Team bin. Und wenn ich gegen einen von euch antreten soll, dann wäre das gegen dich. Denn ich glaube kaum, dass einer der anderen freiwillig gegen mich antritt", sagte Kimi.

"Dann tritt gegen mich an. Du weisst doch schon längst, was ich kann, deshalb will ich sehen, was du kannst. Ausserdem will ich euch nicht kampflos gewinnen lassen. Die anderen aus meinem Team verlieren den Mut, weil ihr so stark seid, aber ich will nicht verlieren. Und für dich ist gewinnen oder verlieren doch nur Nebensache", sagte Kai.

"Für mich schon, aber nicht für die Mädchen", sagte Kimi.

"Das ist nicht wahr, Kim", sagte Kristy, die mit Kari und Kassy aus dem Schatten trat.

"Was macht ihr hier?", fragte Kimi erschrocken.

"Wir sind dir nachgegangen. Wir haben gesehen wie du dich aus dem Hotel geschlichen hast und wollten wissen, wieso du das tust", sagte Kari.

"Wollt ihr etwa behaupten dass die Meisterschaft für euch auch nur eine Nebensache ist?", fragte Kimi scheu.

"Nicht die Meisterschaft, aber ob gewinnen oder verlieren. Für uns ist es nicht wichtig, ob wir gewinnen oder nicht, wir wollen ja nicht zu den Weltmeisterschaften", sagte Kassy.

"Ja, genau. Wir wollten dir eine Freude machen, weil du uns mit so viel Mühe trainiert hast und haben nur deshalb an diesem Turnier teilgenommen", sagte Kari.

"Ihr habt gedacht, dass ich um alles in der Welt gewinnen will, nicht wahr?", fragte Kimi.

"Ja, aber wenn du willst, können wir jetzt auch aufgeben. Wir haben eh keine Lust mehr", sagte Kristy.

"Nein, das geht nicht", sagte Kimi.

"Es würde gehen. Dann würden die Bladebreakers einfach ohne Kampf gewinnen", sagte Kassy.

"Ja, und wir ständen im schlechtesten Licht da, dass es gibt. Das ist nicht gerade nützlich, wenn ich will noch an anderen Turnieren teilnehmen will", sagte Kimi ironisch.

"Dann kämpfen wir halt lustlos. Wir verlieren einfach absichtlich", sagte Kari.

"Das merken die doch. Die sind nicht ganz so blöd wie du denkst", sagte Kristy ironisch.

"Ich habe euch eine sehr wichtige Attacke gezeigt, könnt ihr euch daran erinnern? Es war Boo in der Verteidigung. Bei euch hat sie nicht funktioniert, weil ihr sie gleich angewendet habt, wie im Angriff. Hat eine von euch es geschafft, sie richtig anzuwenden?", fragte Kimi mit einem gemeinen lächeln. Die Mädchen schüttelten den Kopf. Kai sah Kimi fragend an.

"Was hast du vor?", fragte Kassy.

"Die Bladebreakers werden das Turnier gewinnen. Ihr werdet während euren Kämpfen Attacken anwenden die ihr noch nicht beherrscht. Den Jungs wird es nicht schwer fallen euch zu besiegen und dann wären es auch faire Kämpfe. Wir hatten doch eh alle das gleiche im Kopf. Mitmachen, aber nicht gewinnen", sagte Kimi grinsend.

"Und inwiefern soll das die Jungs zum Training anspornen?", fragte Kai.

"Ganz einfach, ich kämpfe doch gegen dich", sagte Kimi.

"Sie haben dich aber schon kämpfen gesehen. Sie wissen, dass du jeden mit einem Wink aus der Schüssel schleuderst", sagte Kristy.

"Was soll das bringen?", fragte Kai.

"Wartet, ihr versteht das falsch. Zuerst werden zwei von euch gegen zwei von den Bladebreakers antreten. Jeweils im ersten Match werden die Jungs gewinnen, weil ihr eure unvollkommenen Attacken einsetzen werdet. Falls etwas schief geht, lasst ihr sie die anderen beiden Matchs gewinnen. Und wenn alles sitzt wie es soll, gewinnt ihr einfach das zweite Match. Dann im dritten Match haltet ihr euch zurück und die Jungs können gewinnen", erklärte Kimi.

"Und dann kommst du?", fragte Kai.

"Genau, dann komme ich. Ich kämpfe gegen dich. Keine Rücksicht und keine Zurückhaltung", sagte Kimi mit einem gnadenlosen Blick.

"Die Jungs sind nicht doof. Sie werden merken, dass wir nicht voll gekämpft haben", sagte Kari.

"Das sollen sie ja auch. Sie sollen wissen, dass sie für die Weltmeisterschaften noch sehr viel trainieren müssen. Wenn ein Team sie schlagen kann, dann wir. Und wir sind weiss Gott nicht die allerbesten. Sie müssen nur einsehen, dass an den Weltmeisterschaften Teams antreten, die um einiges stärker sind, als sie selbst. Dann werden sie auch anfangen zu trainieren", sagte Kimi.

"Ja, aber wieso sollen wir uns zurückhalten? Das ist nicht gut. Sie sollten uns doch aus eigner Kraft besiegen", sagte Kristy.

"Das finde ich auch besser", stimmte Kassy ihr zu.

"Wie wäre es, wenn ihr uns ganz normal besiegt? Ohne eine Wimper zu zucken?", fragte Kai.

"Und was dann?", fragte Kassy.

"Dann könnt ihr nicht zu den Weltmeisterschaften", sagte Kari.

"Doch, das können sie. Aber nur, wenn wir nach unserem Sieg auf den Titel verzichten. Dann geht der Titel an die Bladebreakers und können trotzdem an die Weltmeisterschaften", sagte Kimi.

"Das wäre besser. Dann wären sie enttäuscht und würden versuchen besser zu werden", sagte Kassy.

"Das denke ich auch", sagte Kai.

"Wie wäre es, wenn die Bladebreakers verlieren, zu mir ins Training kommen und erst später erfahren, dass wir auf den Titel und auf die Teilnahme an den World Championships verzichten?", fragte Kimi.

"Wozu das?", fragte Kai.

"Ganz einfach, ich lade die Jungs ein bei mir zu lernen, dann werden sie sich so viel Mühe geben wie sie nur können. Schliesslich werden wir dann diejenigen sein, die euch geschlagen haben. Von einem Gewinner kann man genauso viel lernen, wie wenn man verliert", sagte Kimi.

"Ja, und du hättest von diesem Training auch etwas, Kai. Kimi kann dich schliesslich besiegen ohne einmal Luft holen zu müssen", sagte Kassy.

"Willst du etwa behaupten ich wäre schlecht?", fragte Kai aggressiv.

"Naja, sogar wir könnten dich besiegen und dabei sind wir nicht annähernd so gut wie Kimi", sagte Kristy.

"Ihr meint, ihr könntet mich genauso vom Platz fegen wie Kimi mich vom Platz gefegt hat?", fragte er schüchtern.

"Sie hat Attacken eingesetzt, die wir auch schon beherrschen, also ja", sagte Kari.

"Hört jetzt aber auf. Kai, du brauchst dich nicht dafür zu schämen. Ich weiss nicht, wieso ich solche Attacken heraufbeschwören kann, aber ich weiss, dass du es auch lernen kannst. Bei manchen Leuten geht es einfach schneller und bei anderen braucht es seine Zeit. Ich konnte meine Attacken auch nicht am ersten Tag. Ich weiss noch, dass ich Tage gebraucht habe, bis ich endlich mein erstes Beyblade starten konnte. Das hatte ich nicht so recht im Griff, aber ich habe so viel geübt, wie es nur ging und dann wurde ich besser. Bei dir ist das nicht anders. Und bei den anderen Bladebreakers auch nicht", sagte Kimi um Kai zu beruhigen. Kimi sah zu den Mädchen. Ihr Blickt sagte genug. Die Mädchen machten sich auf den Weg zurück ins Hotel. Kimi stand bei Kai, der vollkommen niedergeschlagen war.

"Ich bin nicht gut", sagte Kai enttäuscht.

"Doch, das bist du. Du hast ein grosses Potential und du wirst auch immer besser", sagte Kimi und nahm Kais Hand.

"Ich glaube es ist alles ein bisschen schiefgelaufen", sagte Kai.

"Es tut mir leid, dass wir das Gefühl geben, nicht gut zu sein", sagte Kimi.

"Ich meine nicht nur das", sagte Kai.

"Was meinst du sonst noch?", fragte Kimi und sah in Kais Augen. Er lächelte gequält. Sein Blick war traurig. Kimi zog ihn mit sich und ging mit ihm zu einer Bank. Sie setzte sich neben ihn und bat ihn ihr alles zu erzählen. Kai erzählte ihr, dass er gedacht hätte, dass sie ihn ausnutze. Und er erzählte auch, dass er den Jungs gesagt hätte, was er verbockt hatte. Er erzählte ihr auch davon, dass Kai nicht mehr lange zu den Bladebreakers gehören würde, wenn ihm noch ein Fehler unterlaufe. Kimi hörte ihm zu und versuchte nicht ihn zu unterbrechen. Als er alles erzählt hatte, fühlte er sich wohl. Kimi legte ihren Arm um seine Schultern. Er sah ihr in die Augen und versank darin. Bevor er sich versah, küssten sie sich leidenschaftlich und bemerkten nicht wie die anderen Mädchen sie noch aus sicherer Entfernung beobachteten.

Kampf der Geschlechter (Finale)

Am nächsten Morgen wachte Kai erst nach neun Uhr auf. Er hatte sehr tief und ruhig geschlafen. Er fühlte sich erfrischt und als er in den Spiegel sah, huschte ein Lächeln über sein Gesicht. Kein fieses oder hinterhältiges, sondern ein verliebtes. In seinem Kopf spukte wieder das Bild von Futuria herum. Das Bild auf dem er Kimi küsste und sie im Arm hielt. Es war bisher noch nicht zu diesem Kuss gekommen und das liess ihn darauf schliessen, dass Kimi ihn wirklich mochte. Er duschte und zog sich um. Das Lächeln verbannte er von seinem Gesicht und machte sich auf, um in der Cafeteria zu frühstücken. Dort wurde er von den anderen bereits sehnlichst erwartet. Sie wollten unbedingt mit ihm den Ablauf des Kampfes besprechen. Sie beschlossen, dass Ray als erster Kämpfen sollte und als zweiter Tyson. Als dritter sollte Kai ins Rennen gehen und den letzten Kampf bestreiten. Kai erzählte den Jungs nicht, was am Abend noch geschehen war. Er wollte die Jungs dazu bringen mit aller Kraft zu kämpfen. Sein Gesicht blieb ernst und verriet nicht einmal die Tatsache, dass er sich mit Kimi unterhalten hatte oder dass er sich in sie verliebt hatte und sich jetzt ganz sicher war, dass sie auch für ihn zärtliche Gefühle hegte. Am Nachmittag kamen die Bladebreakers nervös an der Arena an und versuchten vergeblich sich zu konzentrieren. Denn als die Mystic Ladys auftauchten, war es mit der Ruhe vorbei. Die Mädchen gaben sich noch selbstsicherer als zuvor und liessen sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Sie hüpften fröhlich und kaum aufgeregt umher und warfen immer wieder belustigte Blick zu den Bladebreakers, was die Jungs noch nervöser machte. Selbst Kai war im Innern unruhig und hätte am liebsten umher gezappelt. Er beherrschte sich, aber als Kimi an ihm vorbei ging und ihm nicht den geringsten Blick zuwarf, nicht einmal einen bösen, wurde er ruhig. Es stach ihn in seine Brust. So zu tun als wäre nichts, war viel schwerer als er sich gedacht hatte. Kais Gedanken hingen noch immer bei Kimi und dem gestrigen Abend bis Tyson ihn unsanft und laut zurückholte.

"Komm schon, du Trantüte! Wir haben eine Schlacht zu schlagen!", brauste er sich auf.

"Und wir haben nicht die geringste Chance", sagte Kai leise zu sich selbst. Sie gingen in die Arena und setzten sich auf ihre Spielerbank. Die Mystic Ladys hatten keinen grossen Auftritt, sie kamen vollkommen ruhig und entspannt daher und zeigten keinerlei Nervosität. Das Match begann als Ray gegen Kassy antrat. Er war sehr beunruhigt und nervös. Er versuchte so gut es ging gegen sie zu bestehen, doch schon nach wenigen Augenblicken war Ray verzweifelt genug, dass er sich sein Bit Beast zu Hilfe holte. Kassy griff nicht an, konnte aber allen Attacken die Ray auf sie los liess ausweichen oder kontern. Nachdem auch Kassy ihr Bit Beast für einen kurzen Moment herholte war es um Rays Dranzer geschehen. Er flog aus der Schüssel und landete unsanft vor seinen Füssen. Auch die beiden folgenden Duellen zwischen Ray und Kassy brachten keine andere Situation ans Tageslicht. Kassy besiegte ihn ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass Ray nicht nur wegen der Situation im allgemeinen Sinn beunruhigt war, sondern auch wegen der Tatsache, dass ausgerechnet Kassy ihm gegenüber stehen musste, obwohl sie ihn auch ohne Match aus der Fassung bringen konnte. Ray ging geschlagen zu den anderen. Sie versuchten ihn auf zu bauen, aber Ray hörte kaum noch zu.

Tyson war nicht mehr unruhig sondern wütend. Er machte sich bereit gegen Kari anzutreten. Seine Wut brannte tief in ihm und mit jedem Augenblick wuchs sie. Er stellte sich an den Rand der Schüssel und Kari kam von ihrer Spielerbank. Das Match startete, doch auch Tyson hatte nicht die kleinste Chance zu Gewinnen. Ihm blieb nicht einmal die Zeit seinen Dragoon einzusetzen. Nicht in einem der drei Matchs liess sie ihm die Zeit die Situation überblicken zu können. Sie besiegte ihn ohne mit einer Wimper zu zucken. Mit starrem Blick und furchteinflössenden, geflüsterten Attacken war Tyson nach wenigen Sekunden aus dem rennen.

Als alles vorbei war trat er vor Kai hin und blickte ihn böse an.

"Du bist unser letzter Mann, Kai. Wir haben bereits Verloren, aber im dritten Duell kannst du zeigen was du drauf hast. Wir geben uns nicht kampflos geschlagen!" knurrte er. Kai sah den ernsten und völlig konzentrierten Tyson an und ihm wurde klar, dass Kimi nicht immer gewinnen konnte. Dieses eine Mal wollte er noch über ihr stehen und sie, wenn auch zum letzten Mal, besiegen. Er schritt langsam auf die Schüssel zu. Seine ganze Kraft und Konzentration liess er zurück. Er trat voller Blösse gegen Kimi an. Nur er und sein Dranzer. Als Kimi sah wie Kai sich bewegte und alles bisherige hinter sich gelassen hatte, wurde ihr klar, dass er begriffen hatte, wie sehr er sich und seinem Beyblade vertraute. Sie lächelte und ging ebenfalls auf die Schüssel zu. Beide machten sich bereit und auf den Startruf liessen sie ihre Blades kreisen. Kai sagte kein Wort und schloss seine Augen. Er konzentrierte sich nicht auf seinen Beyblade, sondern liess Dranzer die Führung übernehmen. Er fühlte die Schwingungen in der Luft und vergass alles um sich herum. Er dachte nur an seinen Dranzer und liess all seine anderen Gedanken verfliegen. Keine Kraft und keine Konzentration steckten in ihm. Er war entspannt und vollkommen ruhig. Als er seine Augen öffnete sah er wie Kimi es ihm gleich tat. Ihre Blades kämpften sich durch die Schüssel während die beiden sich ansahen und sich nicht bewegten. Die Aura die sie umgab war so wohlig und vertraut. Ihre Blades stürmten aufeinander zu und bekämpften sich während die beiden eins miteinander wurden. Jetzt konnte Kai endlich fühlen wie gut er war. Er vertraute seinem Blade blind und so sehr, dass er sich nicht konzentrieren musste. Er begriff jetzt endlich, dass Vertrauen das einzige war was ihm den Sieg bringen konnte. Ohne ihn zu rufen tauchte Dranzer auf und auch Destiny liess sich zum ersten Mal blicken. Das Vertrauen, das sein Team ihm entgegen brachte, das Vertrauen, das er zu Dranzer hatte und sein Vertrauen in Kimi, brachten ihn auf den Weg zum Sieg. Ohne mit der Wimper zu zucken hob Kimi ihre Hand und gab auf. Sie wusste, dass Kai endlich begriff wie sehr sie ihn liebte, wie sehr er auf Dranzer Vertraute und dass er sich selbst endlich gefunden hatte. Sie hatte nicht die geringste Chance auf einen Sieg.

Das Schauspiel das sich in der Arena begeben hatte riss die Zuschauer und die anderen Spieler in ein tiefes Schweigen. Diese enorme Energie, die sich unter ihnen befand war überwältigend. Alles war ruhig und kaum einer wagte es zu atmen. Noch lange kreisten Destiny und Dranzer in der Schüssel, auch noch dann, als Kai endlich seine Kraft zurück gewonnen hatte. Er ging langsam auf Kimi zu und sie kam ihm entgegen. Anstatt wie alle es erwartet hatten sich die Hände zu schütteln und sich gegenseitig zu gratulieren, blieben sie nicht voreinander stehen, sondern fielen sich gegenseitig um den Hals und küssten sich. Ohne es zu wissen hatte Kai alles erreicht was er je erträumt hatte. Er war glücklich, hatte Kimi für sich und besass nun endlich die Gabe seinem Beyblade seine ganze Energie zu übertragen indem er Dranzer Vertraute und sein Herz für andere Menschen öffnete und auch deren Energie für sich nutzen konnte. Er war am Ziel.



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sweetangle
2005-04-30T15:04:06+00:00 30.04.2005 17:04
ich glaube du hast einen neuen fan gewonnen. bitte schreib schnell weiter ich will lesen.
Von:  sweetangle
2005-04-30T15:03:25+00:00 30.04.2005 17:03
bin begeistert. mehr kann ich dazu nicht sagen
Von:  sweetangle
2005-04-30T14:42:27+00:00 30.04.2005 16:42
das kapitel war sehr kurz aber ok. du hast ein talent zu schreiben.
Von:  sweetangle
2005-04-30T14:40:48+00:00 30.04.2005 16:40
zu diesem kapitel gibt es nicht viel zu sagen, außer das es sehr gut geschieldert ist. bin begeistert. Mach weiter so
Von:  sweetangle
2005-04-30T11:36:34+00:00 30.04.2005 13:36
seid wann ist denn mister d. so streng. aber gutes kapitel. das konnte ish mir richtig bildlich vorstellen
Von:  sweetangle
2005-04-30T11:32:15+00:00 30.04.2005 13:32
hat kimi ihn nur benutzt oder liebt sie ihn auch???
Von:  sweetangle
2005-04-30T11:21:48+00:00 30.04.2005 13:21
war diese kiki auch in der abtei oder woher kennt sie ihn. nur von dem butler???
Von:  sweetangle
2005-04-30T11:16:35+00:00 30.04.2005 13:16
das kapi ist gut aber irgendwie passt der titel nicht.
Von:  sweetangle
2005-04-30T11:12:57+00:00 30.04.2005 13:12
auch dieses kapi. finde ich gut. ich schreibe dir jetzt zu jedem kapi was!! ich les weiter
Von:  sweetangle
2005-04-30T11:07:23+00:00 30.04.2005 13:07
ich finde das kapitel gut. ich lese gleich mal weiter. bin so neugierig.


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