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Assassinen

von

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Prolog

Vielleicht eine kurze Erklärung vorneweg: Das ist mein erster Versuch an einer Beyblade story, und es ist hat auch nicht wirklich viel mit dem Thema Beyblade zu tun, außer, dass ich die Charaktere übernommen habe. Die Geschichte basiert auf einem rpg, das ich mit einer Freundin spiele. Ich versuche, die Dialoge so weit wie möglich zu übernehmen, mal schauen, was draus wird. Ich weiß noch nicht, ob ich daran weiter schreiben soll, oder das Thema vergessen soll. Das hängt ganz von euerer Meinung ab. Verzeiht mir den ein oder anderen gedanklichen oder stilistischen Fehler, von Rechtschreibfehlern mal ganz abgesehen u.u

Die Figuren gehören mir leider nicht und die Idee der Geschichte gehört meiner Freundin T.T

Vielen lieben Dank, whisper und kathrinchen, dass ich euch den Prolog vorneweg schon angeschaut habt! Und ich verspreche hoch und heilig, dass ich deswegen nicht meine anderen Geschichten vernachlässigen werde!!!

Kommentare in Form von Kritik sind erwünscht!
 

fin
 

Prolog
 

In dem kleinen Büro herrschte vollkommene Stille. Der Atem der zwei Menschen, die sich darin befanden, war kaum zu hören. Einer der Männer saß vor einem gewaltigen, mahagonifarbenen Schreibtisch, sein Oberkörper lag auf einer Schreibunterlage aus edlem, dunkelgrünem Leder, das nun von einer roten, zähflüssigen Flüssigkeit verschmutzt wurde. Seine rechte Hand, die sich vorher noch an der Tischkante festgekrallt hatte, hing nun schlaff herunter. An ihr zog sich eine lange, rote Spur entlang. Tropfen für Tropfen viel die Flüssigkeit auf den sonst spiegelglatten und polierten Boden. Die Neonreklame auf der anderen Straßenseite warf ein fast schon unheimliches Licht auf die leblose Person und verlieh dem grimassenartig verzogenen Gesicht mit weit aufgerissenen Augen den Anschein einer makabren Wachspuppe. Unreal. Unwirklich. Grausam.

Doch das konnte der junge Mann, der in einigem Abstand zu dem anderen Mann vor dem Schreibtisch stand, nicht sehen. Sein Blick war auf die kleine Digitaluhr gerichtet, die der Stille zu Trotz unablässig grün aufleuchtete und seinem Besitzer die Zeit verkündete. Obwohl dies denjenigen nun kaum mehr interessieren würde.

Der Fremde war der Einzige, für den Zeit nun noch eine Rolle spielte.

,2.00 Uhr.'

Schließlich wurde seine Aufmerksamkeit auf sein Handy gelenkt, dass nun in einer versteckten Tasche seines schwarzen Oberteils zu vibrieren anfing. Nach einem kurzen Blick auf das Display, nahm er ab und bemühte sich, seine Stimme leise zu halten. Aber eigentlich war dies ja überflüssig.

"Lee?"

Sein Gesprächspartner verlor keine Zeit und antwortete in einem geschäftigen Ton.

"Bist du fertig, Ray? In einer Stunde ist eine Versammlung im Hauptquartier angekündigt. Ein neuer Auftrag."

"Ich komme."

Das Gespräch war beendet, noch ehe es richtig anfing. Er ließ das Handy wieder verschwinden und machte sich langsam auf den Weg nach draußen. Er hatte genug von dem blutigen Anblick, der sich ihm bot. In seinem Kopf hallte noch immer die elendig flehende Stimme seines Opfers wider. Opfer, das klang so, als ob er unschuldig gewesen wäre. Unschuldig, niemals. Er war einer der Menschen gewesen, für die das Leben Anderer nichts zählte. Die nur an ihren eigenen Profit dachten. Seinen Namen hatte Ray schon wieder vergessen, allein seine Sünden zählten noch. Als Chef eines bekannten Pharmaunternehmens, Pharmamedics Corp., hat er bewusst den Tod einiger Patienten in Kauf genommen, die ahnungslos das vermeintlich lebensrettende Medikament genommen hatten. Man hatte ihm nie etwas nachweisen können. Jeder wusste, dass er die Verantwortung trug, doch keiner hatte auch nur den kleinsten Beweis gefunden. Viele hatten ihm den Tod gewünscht, doch den Auftrag ihn umzubringen hatte Ray aus einem anderen Grund bekommen. Nicht Rache, sondern Gerechtigkeit. Für viele waren das zwei Worte, die dasselbe bedeuteten, doch es gab einen Unterschied, der Ray von den anderen seiner Art trennte.

Auftragsmörder, Killer, Assassinen.

Der Name war egal, es reichte schon ein Wort um sie zu beschreiben: Tod.

Sie brachten alle den Tod, und Ray war sich dessen nur allzu bewusst. Aber im Gegensatz zu den anderen Todbringern waren Rays ,Opfer' nur Menschen, die es verdienten, deren Handeln nur Schaden hervorbrachte. Ray gehörte einer Organisation an, Hydra, die sich um solche Menschen kümmerte. Und so genannte Opfer als auch ihre Mörder. Sie hatten Ray auch ausgebildet und ihn zu dem gemacht, der er nun mit seinen einundzwanzig Jahren war, ein Assassine.

Inzwischen war er vor einem Fahrstuhl angekommen. Mit einer kleinen Melodie kündigte sie an, dass die Tür sich nun öffnen würde und Ray eintreten konnte. Im Inneren der Kabine war kaum mehr Platz als für vier oder fünf Leute, doch die großen Spiegel, die den ganzen Innenraum auskleideten, gaben den Eindruck in einem unendlichen Raum zu stehen.

Im Moment zeigten sie jedoch das Spiegelbild Rays, einem jungen Mann mit rabenschwarzen, langen Haaren, die ihm zu einem Zopf geflochten und mit einem Band umwickelt bis zu den Kniekehlen reichten. In dem zarten Gesicht aber hingen ihm einige vorwitzige Strähnen ins Gesicht und verdeckten teilweise die ungewöhnlichen, bernsteinfarbenen Augen, die Ray stark an eine Katze erinnern ließen. Sein Körper war, verglich man ihn mit Lee oder anderen Arbeitskollegen aus der Organisation, eher zierlich. Er hatte ein schwarzes, chinesisches Dress an, in dessen Taschen er seine ,Krallen', blieb man einmal bei dem Vergleich mit der Katze, verstecken konnte. Diese Krallen waren mehrere einige Zentimeter lange, scharfe Messer, mit denen Ray blitzschnell zustechen konnte. Von Pistolen hatte er noch nie viel gehalten.

Ein weiteres Mal öffnete sich die Tür und Ray konnte unbemerkt das Gebäude verlassen und draußen die kalte Nachtluft Tokyo's einatmen. Er drehte sich noch einmal kurz um und wisperte ein leises und verächtliches ,Lebwohl', bevor er im Straßengewühl der Stadt verschwand.
 

Anmerkung:

Das erste Kapitel kommt die nächsten Tage, und spätestens dann ist der Grundgedanke der Geschichte klar.

Das Treffen

Kapitel 1: Das Treffen
 

Zur gleichen Zeit stand nur einige Straßen weiter ein weiteres Paar in einer schwach beleuchteten Seitengasse und lieferte sich gerade ein hitziges Wortgefecht. Eine junge Frau, die mit flehenden Augen ihr Gegenüber anstarrte und ein Mann, in dessen ausdrucklosen und kalten Gesicht kein Gefühl erkennbar war. Sein silbergraues Haar und seine schwarze Kleidung verschwommen fast mit dem Schatten, so dass nur seine leuchtenden, blutroten Augen die Dunkelheit durchbrachen. Eine Nachtgestalt, die jeder gesunde Menschenverstand zu dieser Zeit gemieden hätte.

Doch davon ließ sich die junge Frau nicht abschrecken.

"Verdammt, ich KANN dir nicht sagen, wie ich mein Geld verdiene, es würde dich in Gefahr bringen.", antwortete ihr der Mann zum wiederholten Male. Schließlich bemerkte er, wie die Hartnäckigkeit der jungen Frau schwand und sie sich mit einem schweren Seufzer gegen seine Brust fallen ließ. Nun war es an ihr, ihn zu beteuern, dass alles okay wäre und nur seine Gegenwart für sei zählen würde. Sie kuschelte sich sogar nur noch näher an ihn, als sie ein glücklich gehauchtes "Ich liebe dich" von sich gab.

Es war die perfekte Liebesszene und als er auch noch seinen Arm um sie legte um sie zu stützen, schien sie im siebten Himmel zu schweben. Jedoch bekam sie dabei nicht mit, wie zwischen den ,Liebenden' geräuschlos eine Pistole, die an seinem Gürtel hing, entsichert wurde und sich ein Finger an den Abzug legte. Erst als sie ein "Ich dich nicht" hörte, registrierte sie die Gefahr, in der sie sich befand.

Doch da war es schon zu spät. Er hatte abgedrückt und sie direkt in den Magen getroffen.

Die Schmerzen kamen nicht sofort, ihr Schockzustand bewahrte sie davor. Erst als sie ein letztes Mal die Augen ihres Gegenübers suchte und sie darin nichts, rein gar nichts, fand, nicht einmal Verachtung oder Hass, kam der Schmerz. Der Schmerz, verraten geworden zu. Kurz darauf starb sie. Ihr Körper sackte einfach so zusammen, ohne Halt, da er schon vorher einen Schritt zurückgetreten war.

Auch er war einer, der den Tod brachte. Ein Assassine, der sich nicht um das Schicksal seiner Opfer kümmerte.

"Wie immer du auch noch mal hießt."

Der sich nicht um deren Namen kümmerte.
 

Plötzlich wurde er von einem Geräusch hinter sich aufgeschreckt und er wirbelte herum.

Das ermöglichte Ray, zum ersten Mal in das Gesicht des namenlosen ,Kollegen' zu sehen, den er nun schon einige Zeit beobachtet hatte. Er wusste, dass er das auf keinen Fall machen durfte, dass es streng verboten war - dass er mit seinem Leben dafür zahlen würde, aber er konnte nicht anders. Die Präzision, mit der dieser Assassine vorgegangen war, die Skrupellosigkeit, sie hatten ihn fasziniert. Er hatte zusehen müssen.

Und anstatt nun weg zu rennen, konnte er nichts anderes tun als ihn gleichzeitig gebannt als auch erschrocken anzustarren.

Auch er wurde von der Nachtgestalt scharf gemustert, bis diese zwei blutige Dolchspitzen ausmachen konnte, die unter Rays Oberteil hervorlugten.

Mit einem Knurren ließ er seinen Mantel wieder über die Waffe an seinem Gürtel fallen und herrschte Ray an: "Du hast nichts gesehen, Kleiner, verstanden?"

Danach drehte er sich ohne ein weiteres Wort um und verschwand.

Ray, der sich endlich aus seiner Starre befreien konnte, sah ihm nur verblüfft hinterher. Er wusste, dass er in diesem Augenblick der wohl größte Glückspilz auf dieser Welt sein musste. Und mit einem misstrauischen Blick an sich herunter entdeckte er auch den vermeintlichen Grund. Ob er nun immer noch soviel Glück hatte? Wer auch immer dieser Typ war, er konnte Ray nun jederzeit finden.

Die Waffe eines Assassinen war sein Erkennungszeichen; kein Messer, keine Pistole oder Gift glichen sich. Das wusste jeder aus ihrer Branche.

Mit einem verzweifelten Stöhnen zog Ray sein Oberteil zu Recht um die Dolche wieder zu verdecken. Er musste sie später unbedingt noch reinigen. Wenn er noch Zeit dazu hatte, dachte er sarkastisch, bevor er sich auf den Weg in Richtung Stadtzentrum machte.
 

Am nächsten Morgen standen zwei Polizisten der Tokyoter Wache reichlich ratlos vor dem getöteten Firmenchef in dessen Büro und fachsimpelten ohne sonderlichen Fachwortschatz darüber, was mit dem Chef geschehen sein könnte.

Einer von ihnen war ein gerade erst beförderter Kommissar, der trotz seiner jungen Jahre einen unrühmlichen Ruf hatte. So beugte er sich auch diesmal interessiert über den Toten und stupste mit einem Kugelschreiber, den er aus der Innentasche seiner Uniformjacke gezogen hatte, gegen die Stirn des Opfers. Nach einigen Minuten Bedenkzeit fragte er schließlich stirnrunzelnd an seinen Kollegen gewandt:

"Ist er tot?"

Sein Partner zuckte nur ratlos mit den Schultern.

Max war wie Tyson auch erst vor kurzem befördert worden und in die Abteilung für Gewaltverbrechen gekommen. Der junge Blondschopf verschränkte die Arme.

"Tja, er bewegt sich nicht mehr und er hat reichlich Blut verloren. Er könnte also tot sein, aber warum?"

Tyson gab ein nichts sagendes Brummen von sich und kratzte sich ratlos am kopf. Da kam den blauhaarigen ein genialer Einfall und er hob das Kinn des Toten an.

"Tja, vielleicht wurde er..."

Er kam nicht weiter, da der Hals des Firmenchefs ein merkwürdiges knackendes Geräusch von sich gab und den zwei Polizisten plötzlich ein ganzer Schwall Blut entgegen kam. Das Blut floss in wahren Sturzbächen über den Tisch und den Boden und verstärkte dabei nur noch den übel erregenden Geruch nach Blut, der im ganzen Zimmer hing.

Mit weit aufgerissenen Augen stotterte Tyson ein "erdolcht?!" bevor Max das Schreien anfing und sich einige Schritte in Richtung Tür in Sicherheit brachte.

"Iiiieeeeh, Tyson! Was hast du gemacht, jetzt ist er bestimmt noch toter als zuvor!!"

Er unterstrich seine Aussage mit wilden Armgefuchtel und erschlug dabei fast den Polizisten, der gerade das Büro betrat und mitteilte, dass man eine weitere Leiche gefunden hätte, nur einige Straßen weiter und man einen Zusammenhang mit dem Mord hier vermutete.

Doch diese Nachricht erhielt nur ein Schnauben von seitens Tyson: "Pöh, das die Frau auch tot sein soll, glaub ich nicht, wenn ich es nicht selber überprüft habe. Die haben doch von so was keine Ahnung, da braucht man Spezialisten wie uns."

Er überging gekonnt das kleine Missgeschick von eben und ließ demonstrativ den Kopf des Toten wieder auf die Tischplatte knallen. Max nickte bestätigend und verließ mit Tyson das Büro.
 

Auf dem Weg zum nächsten Tatort wurden die Beiden jedoch von einem Fahrradkurier aufgehalten, der mit quietschenden Bremsen vor ihnen hielt und Max einen großen Umschlag zuwarf. Mit einem "Auftrag ausgeführt" fuhr er weiter und ignorierte die zwei verdutzten Polizisten, die er zurückließ.

Max sah sich den Umschlag einige Zeit perplex an und drückte ihn schließlich Tyson in die Hand.

"Für dich!"

Tatsächlich stand auf dem braunen Umschlag sein Name, als Tyson ihn verblüfft öffnete und mit noch größerem Erstaunen das Titelblatt der aktuellen Tageszeitung herauszog.

Max hatte sich inzwischen neben Tyson gestellt und konnte somit die groß gedruckte Schlagzeile lesen: "Mordrate in Tokyo steigt beständig an - wozu hat Japan seine Polizei?"

Tyson entdeckte daneben jedoch ein paar handschriftlich gekritzelte Zeilen: "mit freundlichen Grüßen, ihre ARBEITGEBER"

Daraufhin konnte er Max nur noch mit offnen Mund anstarren.

"Diese...diese...!!!"

Max hingegen schien das nicht sonderlich aufzuregen, stattdessen legte er Tyson beruhigend eine Hand auf die Schulter und redete beschwichtigend auf ihn ein: "Hey, ganz ruhig. Das meinen die bestimmt nicht so..."

Doch in Tyson war endlich wieder Leben zurückgekehrt und er zerknüllte zähnefletschend die Tageszeitung und war sie so weit wie möglich weg.

"Die machen sich über uns lustig!"

Er schüttelte Max Hand ab und fing lautstark das Zetern an, so dass schlussendlich die Polizisten, die den anderen Tatort bis dahin untersucht hatten, von dem Geschrei angezogen hinzukamen und zusammen mit Max versuchten, Tysons Amoklauf zu beenden.
 

Keiner von ihnen bemerkte, wie das ganze Geschehen aus einiger Entfernung von einer weiteren Person beobachtet wurde. Diese konnte sich aber über den gelungenen Scherz nicht so freuen, wie sie es eigentlich vorgehabt hatte, als sie die präparierte Zeitung dem Kurier übergeben hatte. Es war nun schließlich schon so etwas wie eine Tradition geworden, dass die Polizisten, die für ihre Fälle zuständig waren, von ihren ,Arbeitgebern' kleine ,Aufmerksamkeiten' bekamen. Vor allem die Assassinen von Hydra waren bekannt dafür.

Doch diesmal hatte der kleine Streich einen faden Beigeschmack. Zum bestimmt tausendsten Mal blickte Ray über seine Schulter und sah sich nervös um. Er erwartete immer noch, dass jeden Moment der Killer von letzter Nacht auftauchte und ihn doch noch umbrachte. Dann würde er auf eine neue Weise dazu beitragen, dass die Mordrate weiter anstieg...

Verdammt, das konnte nicht so weitergehen. Er musste endlich handeln und den Typen ausfindig machen. Vielleicht wurde es mal wieder Zeit, dass er Tala besuchte.

Geschäfte

Geschafft! *grins* Das zweite Kapitel, nach unendliche vielen Mühen...

Da es ja doch Leute gibt, die diese Geschichte lesen, hab ich beschlossen, sie weiter zu schreiben. Das rpg wird ja so oder so fortgesetzt. Ich hasse mich für dieses Kapitel, es ist grausam, ich weiß. Aber ich musste unbedingt weiter schreiben, da es vor allem in den nächsten Kapitel erst richtig losgeht mit der Handlung.

Wen es interessiert, die Freundin, mit der ich dieses rpg spiele, heißt Dragon_Prayer. Wenn einige Dialoge konfus wirken liegt das nicht an uns *lol* Wir schreiben sie meistens während des Unterrichtes (wen interessiert schon Schule?) und deswegen sind wir manchmal nicht richtig bei der Sache. Also bitte nicht böse sein! Vielleicht ist es auch interessant zu wissen, dass Ray, Lee und Max von mir gespielt werden, und Kai, Tala und Tyson von Dragon_Prayer. Ich werde bei allen anderen Charakteren, die noch auftreten werden, auch dazuschreiben, wer sie spielt. Anstandshalber.

Die kleinen Spielchen mit Tyson und Max sind so böse gemeint, wie sie sind. Wir sind nicht unbedingt Fans von ihnen, deshalb kriegen sie auch einiges ab ^^ Wem es nicht gefällt kann sich deshalb auch nicht beschweren.

Im Moment sind wir im rpg so ungefähr zehn Kapitel weiter und ich muss auch eine weite Warnung voraus schicken: Im Moment weigere ich mich noch standhaft, eine Lemon einzubauen, aber Dragon_Prayer bearbeitet mich schon fleißig. Es könnte also kommen, irgendwann.

Vielen, vielen lieben Dank für die Kommentare! Ich hab mich riesig drüber gefreut und bin auch immer froh über eure Meinung.

@Sacra: klingt lustig, aber es wird ganz anders kommen. lass dich überraschen ^^

@Cesy: *rotwerd* ich freu mich immer über leser!

@kathrinchen: *auf dem tisch trommel* schreibst du mir mal wieder eine ens? büdde?
 

fin
 

Kapitel 2: Geschäfte
 

Mittags in einem Geschäft in einem unscheinbaren Viertel Tokyos. Neben festlich dekorierten Särgen und Blumenkränzen stand der rothaarige Besitzer des Bestattungsinstitutes und war anscheinend gerade dabei, einem Kunden seine neueste Sargkollektion vorzustellen. Jedenfalls sah es so für den unbehelligten Passanten aus, der gerade an dem Geschäft vorbei laufen könnte. Anscheinend.

"Ich verstehe, ich verstehe, nicht exklusiv genug."

Tatsächlich hielt er aber gerade eine Schrotflinte seinem Kunden unter die Nase und versteckte diese auch wieder in einem versteckten Wandsafe, bevor er eine M16 präsentierte.

"Hier, sehr viel praktischer und außerdem mechanisch, macht weniger Schwierigkeiten..."

Als Tala den noch immer nicht zufriedenen Blick seines Kunden sah, fing er an zu grinsen und legte ihm einen Arm um die schultern.

"Wissen Sie, wenn das immer noch nicht gut genug ist, habe ich da noch ein exzellentes Kaliber nur für Insider...wenn Sie Interesse haben...im Nebenzimmer..."

Er fuhr mit einem Unschuldsblick unter das Hemd des Kunden.
 

Sekunden später verließ ein entrüsteter Kunde schnurstracks das Geschäft und ließ einen äußerst unzufriedenen Tala zurück.

"Verdammt! Warum gleich so spießig?", fluchte er und schloss wieder den Safe.

Er verstand nicht, warum einige Menschen so verklemmt sein mussten. Er wollte doch nur ein bisschen Spaß! War das zuviel verlangt?

Er plötzliches Räuspern ließ ihn zusammenzucken. Als er sich umdrehte um den Störenfried zur Rede zur Stellen, entdeckte er aber nur Ray, der im Türrahmen stand und ihn frech angrinste.

"Wie lange stehst du schon da?"

Ray betrat nun ganz das Geschäft und schloss vorsorglich die Tür hinter sich ab.

"Die alte Masche? Wie schaffst du es eigentlich Gewinn zu machen, wenn du ständig deine Kunden verscheuchst?"

Er fuhr mit einer Hand über einen überdimensionalen mahagonifarbenen Sarg, der für Menschen der XXL-Klasse gedacht war. Eines der vielen außergewöhnlichen Exemplare in Talas Repertoire, über die Ray nur den Kopf schütteln konnte.

"Und was ist mit deinem Bestattungsunternehmen? Liegt dein letzter Kunde nicht auch schon seit geraumer Zeit unter der Erde?"

Tala verschränkte misstrauisch die Arme.

"Willst du mir damit anbieten, eins meiner beiden Geschäfte wieder anzukurbeln?"

Tala Ivanow, seines Zeichens einer der miserabelsten Bestattungsunternehmer Tokyos und wichtigster Waffenlieferant Hydras hob ahnend eine Augenbraue.

"Wie komm ich zu der Ehre? Hast dich lange nicht blicken lassen..."

Doch Ray lächelte ihn nur versöhnlich an.

"Tut mir leid, aber im Moment haben wir sehr viel zu tun. Das Geschäft wird bald wieder laufen. Lee hat vorhin was von einer neuen Waffenlieferung gefaselt, mach dich also demnächst auf eine Großbestellung gefasst."

Ray konnte die Yen-Zeichen in Talas Augen förmlich sehen.

"Außerdem bräuchte ich da auch ne kleine Info, Tala."

Sofort spitzte Genannter die Ohren und rieb sich grinsend die Hände.

"Das kostet aber extra, Ray, mein Freund..."

Ray hätte es eigentlich wissen müsse. Mit einem wütenden Schnauben antwortete er: "Vergiss es!! Es reicht, dass ich dir ein einziges Mal einen Gefallen getan habe. Nie wieder! Und dazu verdienst auch so genug Kohle!"

Tala ließ sich von Rays Vorwürfen nicht einschüchtern und starrte ihn nur mit Unschuldsaugen an. Schließlich gab Ray ein verzweifeltes Söhnen von sich.

"Kennst du jemanden aus meinem Gewerbe, der letzte Nacht aktiv war? Ein Typ, ungefähr so alt wie ich, silber-graue Haare und ein ziemlich kühles Auftreten. Sah ganz nach einem Profi aus."

Tala blickte scheinbar angestrengt nachdenkend in Richtung Decke.

"Hmm, tja, könnte sein, dass ich so jemanden kenne..."

"Talaaaaa! Wir sind doch Freunde, oder?"

Ray setzte einen flehentlichen Blick auf.

"Ich muss wissen, wer der Kerl ist. Ich hab ihn in einer nicht sehr angenehmen Situation erwischt und ich weiß nicht, was das noch für Konsequenzen haben wird."

Tala war zwar selbst kein Profikiller, dafür war ihm der Job zu brutal, doch er kannte sich besser als jeder Andere in dieser Branche aus. Wenn irgendwo in Tokyo ein Auftragsmord geschah, natürlich nur die wirklich professionellen, wusste Tala darüber bescheid.

Ray verließ sich darauf.

Und er wurde nicht enttäuscht. Ein wenig unwillig und sichtlich genervt verriet ihm Tala dann doch den Namen: "Black Phoenix. Russe. Ich kenn ihn schon ne ganze Weile."

Ray spürte, wie fast augenblicklich sein Herz stehen blieb.

,Nein, bitte nicht!'

"Black Phoenix?"

Jeder vernünftige Assassine in der ganzen Stadt kannte diesen Namen. Und fürchtete ihn.

Es gab keine perfekteren, geheimnisvolleren und kaltblütigeren Killer, und nur sehr wenige hatten ihn überhaupt schon einmal gesehen und hatten es überlebt. Normalerweise war man nach einem Treffen mit ihm ein Fall für Talas Geschäft.

Und Ray stand nun wahrscheinlich ganz weit oben auf Black Phoenix's Abschussliste.

"Das ist nicht gut, gar nicht gut. Bist du dir auch wirklich sicher?"

Inzwischen hatte er angefangen, nervös durch den Laden zu tigern.

"Verdammt!"

Abrupt drehte er sich wieder Tala zu und fixierte ihn mit seinen bernsteinfarbenen Augen.

"Ich muss unbedingt mit ihm reden!"

Doch dieser sah ihn nur fragend an.

"Warum so aufgebracht?"

Dumme Fragen. Ray sah geknickt zu Boden. Konnte Tala sich das nicht zusammenreimen?

"Kennst du nicht die allererste Regel aller Assassinen? Hinterlasse auf gar keinen Fall Zeugen. Und ich WAR Zeuge. Wenn das, was ich über Black Phoenix gehört habe, wahr ist, könnte ich schon morgen dein nächster Kunde sein. Wenn man meine Leiche überhaupt findet."

Er schluckte schwer.

"Ich muss das mit ihm klären - sofort!"

Tala schüttelte nur mitleidig den Kopf.

"Deine Sorte wird mir immer ein Rätsel bleiben, Ray. Aber gut...wenn es dir so wichtig ist."

Er räusperte sich und versprach Ray, dass er Black Phoenix ausrichten würde, dass er mit ihm reden wollte. "Verlass dich auf mich. An dir möchte ich mir ehrlich gesagt kein neues paar Stiefel verdienen, Kurzer..."

Ray seufzte erleichtert.

"Danke, Tala! Ich schulde dir was."

Tala ergriff sofort die Gelegenheit und grinste ihn an.

"Ich erinnere dich bei Gelegenheit daran."
 

Am selben Abend stand in einer mit bläulichen Licht erhellten Wohnung mit kahlen Wänden und kaum Einrichtung, eine düstere Gestalt an dem großen Fenster, das den Blick aus dem sechsten Stock eines Hochhauses über Tokyo freigab und betrachtete den blutroten Sonnenuntergang. Auf der linken Schulter des Mannes saß mit demselben leeren, berechnenden Blick ein prächtiger Falke und folgte den Blicken seines Herrn.

Die friedliche Stille wurde nur vom Klingeln des Telefons unterbrochen.

Missmutig wandte sich die Gestalt vom Fenster ab und meldete sich mit einem kühlen "Ja?"

"Kai?! Einen wunderschönen guten Abend. Ich fass es nicht, dass ich dich noch mal zu Hause erwische! Wann gibst du mir endlich deine Handynummer?"

Tala. Kai verdrehte genervt die Augen.

"Was willst du?"

"Ich liebe deine Herzlichkeit."

Kai konnte sein Grinsen fast durch den Hörer sehen und hätte selbst am liebsten seine Augen noch weiter verdreht, wenn er damit nicht an die Grenzen seiner Anatomie gestoßen wäre.

"Also, hör zu, Kai. Es geht um einen süßen kleinen Kollegen von dir. Hat dich gestern wohl bei einem deiner Aufträgen gesehen und dann hast du dich verpisst...jetzt hat er durch m...ähm zufällig rausgekriegt, wer du bist und dementsprechend Hummeln im Arsch. Hör mal, wär's zuviel verlangt, wenn ich euch beiden ein kleines Date vermittle und ihr die Sache klärt? Sonst kann Rei-chan nachts nicht mehr schlafen, glaub mir."

Kai schwieg. Er fragte sich gerade wieder einmal, ob Tala eine mutierte Lebensform war, die keinen Sauerstoff atmen musste und brummte dann nach einer Weile: "Okay. Wann und wo?"

"Hm...also ich wüsste da schon was ^.^ "
 

Kurze Zeit später in einem sonnenbeschienen, romantischen Park, sprachen ein paar Kinder lachend durch die Gegend und fütterten an einem kleinen See die quakenden Enten. Glückselige Mütter schoben ihre Kinderwägen vor sich hin, und ein paar verliebte genossen auf einer Parkbank die warme Nachmittagssonne. Auf einem mit Gänseblümchen bewachsenen Hügel etwas abseits saß jedoch ein höchst miesmuschlig dreinschauender Kai und kaute auf einem Grashalt herum, während sein weißer Schal im Wind flatterte. Der Grund seiner schlechten Laune war Verabredung, oder besser gesagt seine verspätete Verabredung, wie er mit einem kurzen Blick auf seine Uhr feststellte.

,Wo bleibt der Typ, ich hab doch nicht den ganzen Tag Zeit!'

Besagter Typ stolperte gerade nervös auf Kai zu und kaute auf seiner Unterlippe herum. In seinem Kopf konnte immer noch Lees Stimme hören, die ihn vor diesem unsinnigen Unternehmen wartete. Sein bester Freund war ganz und gar nicht begeistert gewesen, als er ihm von seiner Absicht, Black Phoenix zu treffen, erzählt hatte. Wenn es nach ihm gegangen wäre, würde Ray jetzt im nächsten Flieger nach China sitzen.

Gleichzeitig musste Ray sich aber auch davon abhalten, Tala für diesen bescheuerten Ort umzubringen. Wie kam er nur darauf, dass sie sich gerade hier treffen sollten? Verdammt, sie waren schließlich zwei Killer und es ging hier um Leben und Tod und nicht um ein Blinddate!

Nun bemerkte ihn auch noch Kai, der seinen Kopf in Rays Richtung drehte, als er aus den Augenwinkeln eine Person herannahen sah. Schon auf den ersten Blick erkannte er denselben Jungen, der ihn bei seinem Mord an der jungen Frau beobachtet hatte.

Er sagte jedoch nichts, als Ray verlegen vor ihm stehen blieb und wartete stattdessen gelassen darauf, dass dieser ihm erklärte, warum er sich mitten am helllichten Tag an diesem peinlichen Ort sehen lassen musste.

Ray dagegen versuchte verzweifelt Kais scharfem Blick standzuhalten und nicht sofort wegzulaufen. Hey, er wollte sich doch mit ihm treffen! Sollte er nicht langsam einmal mit einer Erklärung herausrücken? Er setzte sich endlich neben Kai und kratzte die letzten Reste seiner guten Manieren zusammen.

"Ääähm, hi!"

Als keine Antwort zurückkam, atmete er tief durch und fing lang zu erklären: "Ich... weißt du wegen gestern. Es war bestimmt keine Absicht, dass ich zugesehen habe. Ich war nur zufällig da."

Er schloss verzweifelt die Augen und verpasste sich eine mentale Kopfnuss für diesen Blödsinn.

"Wir sind ja sozusagen Kollegen und ich arbeite für Hydra, wahrscheinlich hat dir Tala das schon erzählt."

Eigentlich hoffte Ray auch darauf, dass Kai das wusste. Vielleicht bekam er ja so einen Bonus für seine guten Vorsätze? Kai würde sich doch nicht mit Hydra anlegen, oder?

"Er kann seine Klappe nicht halten, aber das wirst du ja wissen. Na ja, der Grunde, warum wir hier sind ist, ich wollte dich fragen, ob wir die Sache nicht irgendwie auf sich beruhen lassen könnten?"

Er sah Kai hoffnungsvoll an und schickte ein letztes Stoßgebet Richtung Himmel.

Kai hingegen machte sich nicht einmal die Mühe, Ray anzusehen und schwieg eine Zeit lange. Schließlich spuckte er den Grashalm aus stellte eine Tatsache klar:

"Ich müsste dich töten. Eigentlich."

Ray zuckte wie ein verängstigtes Kätzchen zusammen.

,Lee hat mich doch gewarnt, mit Black Phoenix lässt sich nicht handeln.'

"Ich weiß, ich kenne die Regeln auch. Aber wir sind doch im selben Gewerbe. Ich werde keinen Ton sagen!"

Kai schloss die Augen.

"Ich bin selbstständig und hab keine ganze Organisation hinter mir, die mir in solchen Situationen den Rücken stärken könnte. Das Risiko ist für mich größer als für dich."

Er hob die Lider gerade so weit an, dass er Rays Gesichtsausdruck erahnen konnte.

"Ich bin überrascht, dass du dich auf dieses Treffen eingelassen hast. Ich könnte dich hier und jetzt umbringen..."

Endlich überwand Ray seine Angst und fand zu seiner ursprünglichen Kühnheit zurück. Mit erhobner Augenbraue antwortete er:

"Hier? Damit würdest du dir nur selbst schaden. So bescheuert Tala auch ist, ganz dumm ist er nicht. Es gibt hier zu viele Zeugen."

Er schüttelte den Kopf.

"Ich weiß, dass es eigentlich sinnlos ist dich zu fragen, aber können wir die ganze Sache einfach vergessen? Bitte."

Kai wandte sich eher unfreiwillig den gelb schimmernden Katzenaugen seines Gesprächspartners zu. Eine Weile schien er selbst mit sich zu ringen und drehte dann den Kopf abrußt Weg.

"Vergessen werde ich es ganz sicher nicht. Aber ich weiß ganz genau, auf wessen Matte ich stehen werde, wenn mir in nächster Zeit ganz zufällig die Bullerei auf die Schliche kommen sollte, klar?"

Ray lächelte ihn dankbar an.

"Klar, ich werde die Klappe halten."

Kai knirschte unwillig mit den Zähnen.

"Bild dir bloß nichts drauf ein, Kätzchen. Nächstes Mal mach ich dich nen Kopf kürzer..."

Er erhob sich um der grässlichen kitschigen Szenerie endlich entfliehen zu können. Ray merkte zu spät, dass Kai schon weg war und konnte nur noch überrascht blinzeln.

"Kätzchen?"
 

Etwa zur gleichen Zeit beobachtete eine auffällig gekleidete junge Frau das Geschehen und lächelte wissend.

Später in einem weiß gestrichenen, großen Saal, der mit Dutzenden weißen Tischen und Stühlen voll gestellt war und in dessen Ecke zwei einsame Gestalten saßen und Tee tranken.

Lee, Rays Kollege bei Hydra, sah sich nachdenklich seine eigentlich uninteressante Teetasse an und verarbeitete das eben gehörte. Er konnte es nicht so Recht glauben, was Ray ihm da erzählt hatte.

"Er hat dich also gehen lassen, einfach so?"

Ray stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab.

"Hmm, ich habe eigentlich auch auf eine ganz andere Reaktion gewartet. Ich meine, es ist schließlich eines unserer wichtigsten Gesetze."

Im Nachhinein, kam es ihm schon seltsam vor. Gut, hatte er sich nicht genau das gewünscht? Sollte er nicht restlos glücklich sein? Sollte er, wäre da nicht dieses fiese kleine Stimmchen in seinem Hinterkopf, das ihn vor einer Falle warnte. Dass Black Phoenix so schnell nachgegeben hatte, war ungewöhnlich. Es war alle zu glatt gegangen.

Lee schüttete demonstrativ den Rest des Tees herunter und klopfte Ray auf die Schulter.

"Ist doch auch egal. Du lebst, er lässt dich in Ruhe. Es ist alles in Ordnung. War das nicht das, was du wolltest?"

Ray gab einen zustimmenden Laut von sich und legte seine freie Hand um die warme Tasse.

"Er ist und bleibt mir trotzdem unheimlich."

Lee dagegen befand die Sache für abgeschlossen und wandte sich sofort ihrem neuesten Auftrag zu.

"Gehst du heute Abend wieder alleine los? Ich könnte dir helfen!"

Doch Ray sah Lee nur entschuldigend an.

"Weiß ich, aber das mache ich besser alleine. Zu zweit erregen wir viel zu viel Aufmerksamkeit."

"Wenn du meinst... wir sehen uns dann morgen."

Ray war immer noch so in Gedanken versunken, dass er Lees beleidigten Abgang nicht mitbekam. Vor seinem inneren Auge tauchte immer wieder das Bild von Black Phoenix auf.

Pass auf, wo du gehst...

Kapitel 3: Pass auf, wo du gehst...
 

Das Arbeiten für Hydra hatte Vor- und Nachteile, und keiner wusste das im Moment besser als Ray. Da Hydra eine Organisation der Regierung war, hatte er nichts von der Polizei zu befürchten. Selbst wenn sie ihn eines Tages, und das bezweifelte er doch sehr, schnappen würden, hätten sie keine Möglichkeit irgendwie Anklage gegen ihn zu erheben. Praktisch, wenn man bedachte, wie viele Morde man ihm nachweisen könnte. So aber stand er unter dem Schutz der Regierung und konnte tun und lassen was er wollte, solange er sich an die Regeln von Hydra hielt. Und genau das war im Moment das Problem. Er war im Begriff eine der Grundregeln zu verletzen, kein Kontakt zu anderen Assassinen, die nicht für Hydra arbeiteten. Das hieß vor allem keine Konflikte mit ihnen, und wenn Ray es auch ungern zugab, diese Sache mit Black Phoenix gehörte definitiv zu dieser Art Kontakt. Wenn er streng nach Vorschriften handelte, hätte er sofort davon melden müssen und hätte zuerst einmal Ärger bekommen. Gründe dafür gab es ja genug. Er hatte Black Phoenix beobachtet, er hatte sich unberechtigterweise, jedenfalls würden sie das ihm erzählen, mit ihm getroffen und überhaupt. Ray war der Meinung, dass es vielleicht doch besser wäre, einmal die Klappe zu halten. Und Lee, sein bester Freund, würde niemals auf die Idee kommen, ihn zu verraten.

So steckte er das Treffen mit Black Phoenix in die Schublade ,wird nie wieder vorkommen' und widmete sich wieder ganz seiner Arbeit und seinem neuen Auftrag, die Eliminierung eines reichen Mafiabosses. Er hatte von Hydra die Grundrisse dessen Villa bekommen und er hatte vor, diesen Abend zuzuschlagen.
 

Die protzige Villa beeindruckte Ray nicht im Geringsten. Er hatte es schon öfters mit solchen Typen zu tun gehabt. Selbst mit dem feinsten Marmor und den teuersten Teppichen und Gemälden konnten sie nicht verbergen, woher das Geld dafür kam. Sie waren und blieben Kriminelle, nur das dieser Mafiaboss sich zu seinem Schutz eine kleine Privatarmee zusammengestellt hatten, die ihn bewachen sollte. Doch für Ray war es kein Problem ungesehen sich durch den Garten zu schleichen und an der Hauswand bis hoch zum zweiten Stock zu klettern und sich dort durch ein Fenster Zugang zum Haus zu verschaffen.

Er war gerade dabei auf die laut schnarchende Gestalt im großen Himmelbett zu zugehen, als er durch ein plötzliches Geräusch gestört wurde. Blitzschnell zog er seine zwei spitzen Messer hervor und hielt sie abwehrend vor seinem Körper. Von dem schlafenden Walross im Bett kam das Geräusch jedenfalls nicht. Bei einem kurzen Kontrollblick durch das Zimmer entdeckte er jedoch eine weitere Gestalt, die in der Zimmertür stand, und die er in der Dunkelheit nicht erkennen konnte. Sofort spannte sich sein Körper an und er flüsterte gefährlich leise: "Wer ist da?"

Die andere Person blieb einen Moment lang ungläubig im Türrahmen stehen, bevor sie mit einem zischen erwiderte: "Was machst DU denn hier?!" und die Tür hinter sich zu zog.

Er hätte los schreien können. Was hatte denn ausgerechnet Black Phoenix hier zu suchen? Hatte er denn nicht mit der Sache abgeschlossen?

Ray blieb überrascht stehen und gab nur ein Stottern von sich.

"Du? Häh, was...?"

Er fasste sich hilflos an den Kopf und fragte sich, ob das vielleicht alles nur ein Albtraum war, aus dem er jeden Moment aufwachen würde. Oder vielleicht bildete er sich das auch nur ein?

Eher nicht. Black Phoenix stand auch nach ein paar Sekunden noch vor ihm. Das Ganze sah auch garantiert nicht nach einem schlechten Scherz aus.

Mit einem Stöhnen befahl er seinem Kopf, die Sache im Moment auf sich beruhen zu lassen und Black Phoenix zum Trotz seinen Auftrag auszuführen: "Ich bin hier weil ich diesen alten Kerl um die Ecke bringen soll. Sein Strafregister ist schon länger als jedes Gesetzbuch."

Kai hingegen sah ihn nur unbeeindruckt an.

"Und ich bring ihn um weil ein anderer Typ, der ihn kennt, scheinbar zuviel Geld hat."

Er machte eine ungnädige Handbewegung. "Verschwinde, das ist meiner."

Wie bitte? Ray vergaß für einen Moment völlig, wo und in welcher Situation er sich befand, und fauchte ihn wütend über diese Antwort an: "Ach, du bringst ihn nur um, weil dir jemand anderes Geld dafür geboten hat. Einfach so? Nur um des Geldes Willen? Das ist doch KRANK! Hast du kein Gewissen?"

Hatte er nicht vorhin über das Verhältnis zwischen den Assassinen von Hydra und den Freischaffenden nachgedacht? Das war eindeutig eines der Dinge, die er an ihnen nicht ausstehen konnte. Sie brachten Menschen einfach so um, nur wegen ihrer Belohnung, ohne überhaupt zu wissen, wer sie waren, oder was sie angestellt, bzw. nicht angestellt hatten. Ray wurde für seinen Job zwar auch bezahlt, doch gab es für ihn doch noch Grenzen, die er niemals überschreiten konnte. Und dass dieser Assassine vor ihm, um wen es sich handelte, spielte keine Rolle mehr, meinte, mit ihm um ein ,Opfer' zu streiten, war das krank.

Kai schien nicht dieser Meinung zu sein. Er hab nur kurz eine Braue und antwortete kurz und bündig: "Nein. Verzieh dich."

Der Grauhaarige machte demonstrativ einen Schritt in die Richtung des immer noch munter vor sich hin schnarchenden Mannes und zog seine Waffe.

Aber so schnell gab sich Ray nicht geschlagen. Er sprang schnell dazwischen, wohl wissend, dass er damit eine weitere Regel der Assassinen brach: Stell dich niemals zwischen einen Auftragsmörder und sein Opfer.

"Niemals! Wenn es dir nur ums Geld geht, hast du kein Recht ihn zu töten. Dieser Mann ist einer der grausamsten Mafiabosse Tokyos. Die Polizei kann ihm nichts nachweisen und ist machtlos, deshalb kümmert sich Hydra darum. Ich muss ihn umbringen!"

Sein Gegenüber wurde über diese mehr als provokative Geste langsam wütend und fletschte gefährlich die Zähne.

"Hör auf hier den Moralapostel zu spielen! Er stirbt sowieso, von wessen Hand ist doch egal, verdammt!"

Um seinen Standpunkt zu unterstreichen fing er nun auch noch an, mit seiner Pistole herumzufuchteln. Leider konnte er damit Ray nicht sonderlich beeindrucken.

"Darum geht es doch nicht. Es ist mir wichtig, dass er wegen seiner Vergehen stirbt und nicht wegen des Geldes mit dem er andere bezahlt hat um Menschen umzubringen. Auch wenn er damit auch seinen eigenen Tod finanziert hat."

Schließlich hatte Kai die Nase voll von soviel Moral in der Stimme eines Assassinen und packte Ray kurzerhand am Kragen. Er zog ihn dicht zu sich heran, so dass er in die Augen des Anderen blicken konnte und knurrte: "Ich hab doch gesagt, dass ich dich beim nächsten Mal kalt mache. Willst du das unbedingt herausfordern?"

Obwohl er seine Automatik nun entsicherte, erwiderte Ray kühl: "Dann bist du als nächste dran!"

Zu seinem Pech hatte er die letzten Worte so laut ausgesprochen, dass der Schlafende aufwachte und anfing, panisch los zu schreien. Kurz darauf wurde auch noch der Alarm ausgelöst.

Der Grauhaarige unterdrückte einen Schreianfall uns stieß Ray von sich weg. Um wenigstens ein Problem weniger zu haben, richtete er seine Waffe blitzschnell auf den immer noch schreienden Mann und drückte ab. Er ließ die Kugel direkt zwischen dessen Augen landen.

Schließlich brüllte er Ray an: "Idiot!! Das hat das ganze Haus gehört!"

Fast augenblicklich danach riss er fluchend die Tür nach draußen auf. Der Schwarzhaarige zögerte keinen Moment und stürzte ihm hinterher.

"Ist es etwa meine Schuld, dass wir uns gestritten haben?"

Kai ignorierte ihn nur und rannte durch den Gang vor dem Zimmer in Richtung der Feuertreppe davon, als im Erdgeschoss Licht anging und laute Rufe ertönten. Ray folgte ihm immer nur, er wusste, dass die Feuertreppe der kürzeste Weg nach draußen war, doch um sein Pech noch zu vervollständigen, übersah er in der Eile die erste Stufe und fiel mit lautem Gepolter die Treppe herunter. Der andere Assassine zuckte zusammen, als das Poltern gefolgt von einem Schmerzensschrei hinter sich hörte und er Ray am Ende zusammengekrümmt auf dem Metallgitter liegen sah.

,Trottel.'

Er wandte sich schon zum Gehen, wurde jedoch von Ray aufgehalten, der sich seinen schmerzenden linken Fußknöchel haltend Kai hinterher schrie.

"Bleib stehen, du Arsch! Du bist Schuld, dass wir jetzt in der Klemme stecken, also hilf mir gefälligst!!"

Kai zeigte ihm den Vogel.

"Bist du noch ganz dicht?! Die sind jeden Moment da, ich verschwinde jetzt!"

Er drehte sich um und wollte endgültig abhauen, machte aber nach zwei Stufen Halt und polterte fluchend wieder in Richtung Ray zurück. Der hatte Kais Umkehr noch nicht bemerkt und versuchte verzweifelt eine Möglichkeit zu finden, wie er sich trotz des schmerzenden Knöchels von dem Grundstück schleppen konnte. Er hatte jedoch nicht allzu viel Hoffung, dass er es überhaupt nur die Treppe runter schaffen würde. Bis er die letzte Stufe erreicht hatte, hatten ihn bestimmt schon ein halbes Dutzend Kugeln durchlöchert. Und die Männer des Mafiabosses waren ihm dicht auf den Fersen. Kai wäre seine letzte Rettung gewesen.

"Wenn sie mich kriegen bist du auch dran! Ich verrate zwar eigentlich niemanden, aber du hast mich da ja hineingeritten!" Er knirschte mit den Zähnen. "Vollidiot!!"

Schließlich wurde er von Kai unsanft am Kragen auf die Beine gezogen und bevor er es sich versah, lag er den Armen des Russen.

"Noch EIN Wort und ich werfe dich über dieses verdammte Geländer!!"

Ray riss die Augen auf und wollte schon etwas erwidern, als er sich anders überlegt und den Mund wieder zuklappte. Er sollte besser dankbar sein, und es wäre unklug, jetzt auch noch sein Glück herauszufordern.

Ray: *die Augen aufreißt*

Kai sah inzwischen im obersten Stockwerk einige Mafiosi aus der Tür kommen und hetzte die Treppen hinunter. Als die ersten Kugeln neben seinem Kopf einschlugen, hätte er sonst etwas gegeben, um diesen Anfängern zu zeigen, wie man richtig zielte. Aber er hatte ja beide Hände voll. Letztendlich rannte er durch den gepflegten Vorgarten des Anwesens, immer noch dem Automatikfeuer aus Richtung Treppe ausweichend und brachte sie beide in Sicherheit.

Ray konnte nichts anders tun, als sich an Kai festzuklammern, bis dieser um die nächste Ecke bog und vor einem schwarzen Motorrad stehen blieb. Er ahnte, was nun kommen würde. Wenn Kai ihn hier ließ, war die Gefahr groß, dass man ihn früher oder später doch noch schnappte. Auch der Russe überlegte im ersten Moment, was er machen sollte. Schließlich verdrehte er die Augen und ließ Ray nicht sonderlich sanft auf den Sitz fallen.

"Festhalten"

Er setzte sich vor ihn und drehte den Zündschlüssel um.

Ray hatte nicht mehr viel Zeit, über diese ungewohnte Herzlichkeit Kais nachzudenken, und umschloss nur Kais Hüfte mit seinen Armen. Dabei drückte er sich unbewusst noch mehr an Kai um sich fest zu halten.
 

Zehn Minuten spätern, nach einer Fahrt mit Höllentempo durch halb Tokyo, hielt er vor einem düsteren Gebäude und stieg wieder vom Motorrad. Er hob Ray wortlos herunter und setzte ihn vor der kahlen Wand ab. Er wollte schon wieder kommentarlos auf seine Maschine steigen, als Ray auf einem Bein hüpfend auf ihn zu kam und Kai an der Schulter festhielt.

"Moment noch. Ich wollte mich bedanken, dass du mir geholfen hast."

Er lächelte ihn ehrlich an, während der Fahrt war ihm bewusst worden, dass er dem Black Phoenix sein Leben verdankte. Ein Dank war da mehr als angebracht.

"Ich hätte dich auch schon nicht verraten. Bin vorhin wohl ein bisschen ausgetickt..."

Und das war auch ehrlich gemeint. Auch wenn Kai vielleicht an allem Schuld war, Ray war kein ehrloser Killer, auch er hatte seine Prinzipien.

Sein Gegenüber sah ihn ausdruckslos an. "Das lässt sich jetzt nicht mehr nachprüfen. Komm mir nie wieder in die Quere." Er schwang sich auf sein Motorrad. "Und nächstes Mal solltest du richtig auf deinen Füßen landen, Kätzchen."
 

Einige Tage später saß zu fortgeschrittener Stunde besagter Lebensretter am Tresen eines stickigen, verrauchten kleine Pubs, er nur spärlich beleuchtet war und der einigen zwielichtigen Gestalten Unterschlupft bot. Kai beschäftigte sich dagegen schon seit einiger Zeit nur mit einem merkwürdigen dunkelblauen Drink und starrte gelangweilt ins Nichts.

Die perfekte Beute für die Person, die ihn nun entdeckte. Mingming, eine bekannte Auftragskillerin, die gerne mit Gift arbeitete, fing bei Kais Anblick an, verführerisch zu Lächeln und betont mit der Hüfte schwingend auf ihn zuzugehen. Als sie sich zu ihm herunterbeugte gab sie einen, ihrer Meinung nach, großartigen Einblick in ihr Dekolleté frei und schob unbemerkt ihren kurzen Rock noch ein Stück höher.

"Hallo Black Phoenix!"

Doch anstatt ihrer erhofften Reaktion Kais, jeder andere hätte sie schon längst flach gelegt, musterte er sie nur reichlich unbeeindruckte und wendete sich wieder seinem Drink zu.

Hey, davon ließ sich doch nicht eine Mingming abschrecken!

Sie streifte mit einem Finger Kais Wange entlang und redete mit süßester Stimme.

"Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen."

Kai verzog nur sein Gesicht.

"Was willst du?"

Die Türkishaarige ließ sich langsam neben Kai auf einen Stuhl gleiten und ruckte sofort ein Stück näher zu ihm.

"Ach weißt du, eigentlich bin ich ja geschäftlich da, aber..." Sie klimperte verführerisch mit den Wimpern. "... mein Geschäftspartner scheint sich zu verspäten. Du hast doch nichts dagegen, dass ich dir ein bisschen Gesellschaft leiste?"

Er lächelte säuerlich.

"Eigentlich komm ich immer hierher, wenn ich meine Ruhe haben will." Schließlich nahm er einen großen Schluck von seinem Drink, um möglichst bald verschwinden zu können.

Mingming, die Kais Fluchtpläne bemerkt, versuchte zu retten was noch zu retten war und kam gleich zum Thema. Sie war nicht ohne Absichten in den Pub gekommen.

"Gut, dann mach ich's kurz." Sie wurde ernst und kam noch näher um in Kais Ohr zu flüstern: "Vor ein paar Tagen in einem Park. Erinnerst du dich? Du hast einen gewissen Chinesen getroffen. Kann es sein, dass ich ihn kenne?"

Kai ruckte genervt ein paar Zentimeter auf Abstand.

"Ich wüsste nicht, was dich das angeht. Kümmere dich um deinen eigenen Kram, Mingming."

Doch Mingming lächelte nur geheimnisvoll.

"Nun ja, ich hab mich da ein bisschen umgehört und bin auf interessante Dinge gestoßen."

Er hatte langsam genug und fuhr zu ihr herum.

"Hör mal, es hat dich nen Scheißdreck zu interessieren, mit wem ich mich treffe, okay?! Such dir ein anderes Opfer, du gehst mir grad mächtig auf den Sack."

Entrüstet darüber, dass Kai sich anscheinend gar nicht dafür oder auch für sich interessierte, plusterte sie sich beleidigt auf.

"Fahr mich nicht so an! Ich wollte dich eigentlich nur warnen. Aber anscheinend brauchst du meine Warnung nicht."

Sie wagt noch einen letzten Versuch und stand wieder auf um zugehen. Jedoch sah Kai keinen Grund, sie aufzuhalten und kippte nur den Rest seines Drinks herunter.

,Ich weiß selbst was ich tue.'

Das war dann doch zuviel für sie. Mit angekratztem Stolz und verächtlicher Miene baute sie sich vor ihm auf. "Meinetwegen. Spielst du eben den Schweigsamen. Beschwer dich aber später nicht bei mir. Ich wusste nicht, dass du dich mit solchem Gesinde abgibst!"

"Tu nicht so, als ob ich dir irgendwas bedeuten würde, Mingming. Wenn ich eins nicht leiden kann, dann ist es deine Sorte. Heuchler."

"Sei vorsichtig! Du wirst dir noch mal wünschen, dass du auf mich gehört hättest.

Spätestens..." Mingming machte eine verschwörerische Miene und wendete sich ab. Sie war dem Russen nur noch einen letzten Blick über die Schulter zu, bevor sich eingeschnappt davon stolzierte.

Kai konnte über soviel Heuchlerei nur die Augen verdrehen. Er dachte sich seinen Teil und warf schließlich ein paar Münzen auf den Tisch, bevor er den Pub ebenfalls verließ.
 

Hehe, endlich fängt die Geschichte richtig an. *händereib* Hab ich schon mal erwähnt, dass ich das rpg liebe? Eigentlich liebe ich jede einzelne Szene, nur ab jetzt wird es richtig bunt. *verschwörersich lächelt*

Aaaalso, Mingming, das müsst ihr mir verzeihen. Ist alles meine Schuld, aber als ich vor einiger Zeit Mingming bei Beyblade gesehen habe, hab ich so ne Wut auf sie entwickelt und so ein intrigantes Miststück hat einfach in die Geschichte gemusst. Sie ist völlig OOC, das ist mir klar. Dragon_Prayer hat damit nichts zu tun, ihr verdankt ihr nur Kais ganzes Verhalten. Zur kleinen Info: Mingming spiele ich, also nicht verwundert sein, wenn ich das Gespräch mehr aus ihrer Sicht geschildert habe, aber was Kai denkt ist und wird mir immer ein Rätsel bleiben. Die Szene erinnert auch stark in KKJ, das war eigentlich nicht beabsichtigt. Nicht böse sein. Mir ist das erst im Nachhinein aufgefallen.

Ich bedanke mich bei meiner Deutschlehrerin über die äußerst wohlwollenden Mitarbeitsnoten (in Deutsch spielen wir NUR noch rpg ^^) für gar nichts.
 

Ich bin für jede Art von Kritik offen,

bis zum nächsten Kapitel
 

fin

Einkaufsbummel

*wieder aus ihrem versteck kriecht*

Zuerst einmal ein riesengroßes Dankeschön für die Kommis! ^______________^

Ich hab mich so riesig gefreut, dass ich mich für das neue Kapitel extra beeilt habe! Danke auch, dass ihr mich für Mingming nicht umgebracht habt. Ich hab mir schon Sorgen gemacht, dass sich ein eingefleischter Mingming-fan bei mir rächt. u.u Auch wenn es Spaß macht, sie zu spielen und dabei in die Tiefen des Niveaulosen abtauchen darf. *lol*

Im nächsten Kapitel wird sie wieder auftauchen, mehr verrate ich nicht.^^

@ ca: mach dir keine Sorgen, Kai hat nicht vor, sich mit Mingming einzulassen. Dafür sorgt Dragon_Prayer, die ihn spielt, schon. Und warum sollte es ihm angenehm sein, dass Ray sich an Kai gedrückt hat? *zwinker*

@ cesy: *fähnchen raushol und schwenk* Du kannst sie auch nicht leiden? Willkommen im Club!

@ leofish: *auf den untertitel deut* Kai und Ray werden sich noch näher kommen, keine Sorge. Aber so etwas geht nun mal nicht von heute auf morgen, und vor allem nicht bei Kai. Aber er hat Ray ja schon mal nicht umgebracht, oder? Warum hat er ihn nicht umgebracht, warum gerade Ray? *lach*

@darkyamichan: dass Ray hinfällt....sagen wir mal so: selbst der beste Mathematiker macht mal Rechenfehler, selbst den besten Artisten haut es auch mal hin, das nennt man Pech, oder Unglück. Und da, wie Dragon_Prayer es immer so schon ausdrückt ich diejenige bin, die ihn spielt, kann ich natürlich auch Schicksal spielen und Ray hinfallen lassen. That's life. So hätte ihn Kai auch nie getragen *grins* Das wäre eine Katastrophe geworden...

Kritik ist immer erwüscht, auch Fragen wenn etwas unklar ist. für alle Handlungen und Zitaten von Kai und Tala ist allein Dragon_Prayer verantwortlich! *lol*
 

fin
 

Kapitel 4: Einkaufsbummel
 

Manchmal war das Leben beschissen.

Oder besser gesagt sein Job. Ray war gerade an einem Punkt angelangt, an dem er am liebsten laut los geschrieen oder besser noch frustriert auf einen Sandsack eingehauen hätte.

Leider konnte er weder das eine noch das andere im Moment machen, stattdessen schlich er nun schon den ganzen Morgen seinem neuesten Opfer hinterher und musste verzweifelt feststellen, dass dieser Typ anscheinend nicht mal alleine einen Kaffee trinken konnte, ohne dass seine Bodyguards daneben standen und aufpassten, dass er sich ja nicht daran verschluckte, oder sogar ertränkte. Das wäre ja furchtbar gewesen. Mal abgesehen davon, dass Ray sich langsam fragte, ob er verrückt wurde.

,Verdammt, solange seine Bodyguards ihm nicht von der Seite weichen, kann ich ihn nicht umbringen.'

Dabei war sein Auftrag doch relativ einfach. Sein Opfer sah nicht so aus, als ob es sich viel gegen ihn wehren würde, ein einziger, exakter Stich reichte schon aus, doch solange seine ,Kindermädchen' um ihn herum lungerten, konnte er das getrost vergessen.

Endlich, nach einer weiteren Stunde sinnlosen Umherirrens in einem Kaufhaus, sein Opfer hatte es sich in den Kopf gesetzt, genau an diesem Tag ein Geburtstagsgeschenk zu suchen (fragte sich nur für wen) steuerte er überraschenderweise alleine, die Herrentoiletten an und verschwand darin. Ray sah endlich seine Chance gekommen und ging ihm unauffällig hinterher. Er versicherte sich kurz, ob sie alleine waren und betrat dann den Waschraum. Sein Opfer, das gerade dabei war, sich die Hände zu waschen, bemerkte ihn nicht einmal. Erst als er langsam auf ihn zuging und ihn mit feierlicher Stimme fragte: "Sind Sie bereit?" drehte er sich mit erstauntem Gesicht um. Ray hatte währenddessen schon eines seiner Messer gezogen und blitzschnell zu gestochen.

Sein Auftrag war beendet. Indem er sein Messer an der Kleidung des Toten abwischte und mit einem Kontrollblick noch einmal die Toiletten nach möglichen Zeugen absuchte, verließ er sie wieder so, als ob nichts geschehen wäre. Die Leiche würde man schon früh genug finden, doch bis dahin musste er sich noch um die Kameraüberwachung kümmern. Die Polizei durfte später dort keine Hinweise auf ihn finden.
 

Zur gleichen Zeit wurde Kai von Tala durch die Damenwäscheabteilung desselben Kaufhauses geschoben und machte eine Miene, als ob Weihnachten abgesagt worden wären.

Tala, der gerade in einem Stapel Negligés wühlte, textete Kai hingen munter zu.

"Amüsierst du dich auch gut?!"

Auf die Frage des Rothaarigen gab Kai nur einen Laut zwischen Würgen und Husten von sich. Er hätte Tala bestimmt nicht begleitet, würde er ihm nicht noch einen Gefallen schulden.

"Ich hätte diese Schuld lieber anders beglichen, um ehrlich zu sein... <<°"

Tala grinste ihn an und betrachtete ein Paar schwarze Strapse.

"Ach, hättest du lieber auf eine Flasche Champagner in meiner Bude vorbeigeschaut?"

-.-° (Kai)

^______^ (Tala)
 

Die zwei Russen nicht bemerkend, lief Ray, wie es der Zufall so wollte, schließlich an ihnen vorbei und weckte Kais Interesse. Dieser drehte verblüfft den Kopf, als Ray, vollkommen konzentriert, an ihnen vorbeilief.

"Der schon wieder...?"

"Huh? o____Ô" Tala folgte Kais Blick und endeckte den Chinesen ebenfalls. Grinsend meinte er: "Oh, Rei-chan im Dienst, was? Oder sucht er was anderes in der Abteilung?"

Kai sah Tala abschätzend an und heftete sich dann ohne ein weiteres Wort unauffällig an Rays Fersen. Tala, der zurück blieb, zuckte nur mit den Schultern und verschwand stattdessen mit einem Arm voll Wäsche in einer Kabine.
 

Ray machte vor einer Tür mit der Aufschrift "Privat" Halt und sah sich prüfend um. In einiger Entfernung lief eine Gruppe schwatzender Schulmädchen vorbei, die ihn jedoch nicht bemerkten. Er wartete, bis die Luft rein war und machte dann kurzen Prozess mit der Tür und tat sie ein. Den diensthabenden Wachmann, der bei seinem brutalen Eintreten aufgesprungen war, schickte er ohne zu zögern ins Reich der Träume. Ray bezweifelte, dass der Wachmann sich später überhaupt noch daran erinnern konnte, wie er aussah. Was sein Glück war, denn sonst hätte er als Zeuge gegolten, und dafür gab es nur einen einzigen Verwendungszweck. Als ein weiterer Toter.

So ließ sich Ray vor einer ganzen Reihe von Bildschirmen, die allesamt die Gänge und Geschäftsräume zeigten, auf einen Stuhl fallen und fing an, auf einer Tastatur herumzuhacken. Systematisch löschte er alle Bänder von den letzten paar Stunden.

Nach einigen Sekunden bemerkte er eine weitere Person im Raum, die ihm anscheinend nachgeschlichen war und die demolierte Tür hinter sich zu zog. Als er jedoch erschrocken von seiner Arbeit aufsah und eigentlich schon den Wachdienst erwartet hätte, stand vor ihm nur Kai, einen schrägen Blick zuwerfend.

"Du bist ziemlich unvorsichtig."

Obwohl er es niemals zugeben würde, hatte Kai doch irgendwie Recht, wie Ray, heimlich eine Hand auf sein immer noch wie wild schlagendes Herz gedrückt, eingestehen musste. Nach der ersten Schrecksekunde, hatte sich schon fast unnatürlich schnell wieder an Kais Gegenwart gewöhnt. Okay, er sollte wohl innerlich festhalten, dass er das nächste Mal besser aufpassen musste, auch ob ihn ein stadtbekannter, kaltblütiger Killer folgte. Das würde ihm nicht noch mal passieren. Aber vielleicht sollte er sich, bevor er sich fragte, warum Kai hier war, daran machen, die restlichen Bänder zu löschen. Kai würde bestimmt nichts dagegen haben.

"Wärst du nicht gekommen, hätte mich keiner entdeckt. Was willst du, Black Phoenix?"

Kai, der hinter ihm stand, beobachtete jeden einzelnen seiner Handgriffe genau.

"Die Art, wie du dich durchs Kaufhaus bewegt hast, ist gut... aber du wirkst noch zu angespannt. Ein Profi würde sofort erkennen, dass du was zu verbergen hast."

Okay, das kratzte an seinem Stolz. Beleidig fuhr der Chinese auf und funkelte Kai an.

"Was soll das heißen? Dass ich schlecht bin?"

"Sieh es als Ratschlag, was du besser machen könntest... dafür, dass du bei Hydra arbeitest, bist du nicht schlecht."

Der Russe verzog keine Miene. Und genau diese Gefühllosigkeit brachte Ray dazu, unüberlegt zum Angriff überzugehen.

"Oh toll, weil ich mir ja von dir Ratschläge geben lassen muss. Wer hat hier denn als Erstes Mist gebaut und nicht bemerkt, dass ich dir bei deinem Auftrag zugesehen hab."

Kai ließ seine Augen aufblitzen und machte einen gefährlich langsamen Schritt auf Ray zu.

"Ein Fehler, den ich immer noch korrigieren kann, wenn ich will...."

Antwortete er und spielte mit dem Abzug des Minirevolvers in seiner Manteltasche.

Erst jetzt wurde sich Ray seines Fehlers bewusst und wurde fast augenblicklich aschfahl. Sich innerlich verfluchen versuchte er die Sache wieder irgendwie gut zu machen. Doch sein gesamter Denkapparat schien wohl kurzzeitig außer Betrieb zu sein und so kam er auch nicht einmal auf die Idee, sich wehren zu wollen.

"Äh, so war das nicht gemeint. Ich... ich war nur... überrascht, dass du hier bist...???"

Kai dagegen war mit wenigen Schritten bei ihm und setzte ihm den Revolverlauf an den Hals. Dabei beugte er sich an Rays Ohr und flüsterte grimmig: "Spiel nicht mit deinem Glück... du kannst froh sein, dass ich dich bis jetzt am Leben gelassen hab."

Rays letztes Stündchen schien geschlagen haben, als der Black Phoenix auch noch seine Waffe entsicherte als plötzlich...

"KAIIIII?!" Tala durch die Gänge rannte.

"WO BIST DU, ICH MUSS DIR UNBEDINGT WAS ZEIGEN!!!"

Zähneknirschend ließ Kai von Ray ab, der daraufhin kraftlos zusammensackte und Kai aus großen Augen ansah. Das hatte er wirklich nicht erwartet. Hatte Kai ihm nicht noch vor kurzem das Leben gerettet? Etwa nur um ihn jetzt umzubringen?

Zitternd flüsterte er: "Ich hab es doch erklärt. Es war keine Absicht..."

Während er so da saß wie ein Häufchen Elend fragte sich ein anderer Teil in ihm, warum er so überzeugt gewesen war, dass Kai ihm nichts tun würde. Es handelte sich doch hier um DEN Black Phoenix und keinen gefühlsvollen Lebensretter oder wie auch immer man das nennen konnte. Und Ray war doch sonst auch nicht so unvorsichtig! Was war hier los?

,Ich bin ein Killer... ein KILLER! Warum hab ich so eine Riesenangst vor ihm?'

Sein Gegenüber schüttelte den Kopf.

"Du hast die falsche Einstellung zu diesem Job."

Kai machte den Mund auf, um noch etwas zu sagen, kam aber nicht mehr dazu, da Tala gerade die Tür aufhaute.

"Aaah, wusst ich's doch. Wenn ich dich suche, muss ich nur nach brutaler Gewalt Ausschau halten." Tala warf einen Blick auf die eingedellte Tür und anschließend auf den bewusstlosen Wachmann am Boden. "°Ôo Warum muss eure Art nur immer so... unhöflich sein?"

Kai packte den Neuankömmling am Arm und zog ihn nach draußen. Ohne Ray noch einmal anzusehen.

"Lass uns verschwinden, Tala."

Ray konnte von seiner Position aus nur einen Rotschopf sehen, den er aber irgendwoher kannte. Dazu diese Stimme, dass konnte nur...

"Tala?"

Besagter konnte ihm nur hilflos über Kais gigantische Schulter hinweg zuwinken, als dieser ihn aus dem Raum schleifte.

"Hi Ray! ... Wir, ähm... unterhalten uns nächstes Mal wieder länger, ja?!"

Der Schwarzhaarige sah schweigend zu, wie Kai Tala aus dem Raum schleifte. In seinem Kopf herrschte noch immer ein gewaltiges Gefühlschaos, ohne zu wissen warum, fühlte er sich irgendwie...verraten? Verraten von Kai, weil dieser versucht hatte, in umzubringen? War das möglich? Tausend Fragen und ein noch unbeendigter Auftrag, das sagte jedenfalls der Schatten seines Verstandes und zwang ihn dazu, die letzten Spuren zu verwischen um endgültig abzuhauen.
 

Inzwischen murmelte Tala eindringlich, als sie das Kaufhaus wieder verlassen: "Du wolltest ihn wirklich umbringen?"

Ein energisches Nicken von Seiten Kais.

"Warum hast du's dann nicht einfach getan?"

,Du kennst doch sonst keine Skrupel.'

Kai zog eine grimmige Miene, gleichzeitig richtete er den Blick auf seine eigenen Hände.

Schweigen.

Tala musste sich ein Grinsen verkneifen, sagte aber nichts mehr dazu.

Verständnisvoll klopfte er Kai auf die Schulter und fing sich dabei einen Deathglare von ihm ein.
 

Wie es die Pflicht jeden guten Bürgers war, hatte man den Fund der Leiche in der Herrentoilette auch schon Vorschriftsgemäß der Polizei gemeldet und diese hatte auch sofort zwei ihrer ,besten' Kommissare ausgesandt.

Max und Tyson, die gerade durch die Eingangstür des Kaufhauses stapften.
 

"Willst du gar nicht zahlen?"

Kai deutete auf ein schwarzes Negligé und einen String in Talas Hand, da dieser anscheinend den Gang zur Kasse verpasst hatte.

"Hm? oÔ Nö. Hab kein Geld dabei."

Als Tala jedoch die beiden Polizisten auf sie zukommen sah, grinste er verhalten und streifte den Größeren der beiden im Vorbeigehen, beiläufig die Unterwäsche in dessen Tasche verschwinden lassend.

Sein grauhaariger Begleiter hatte die Bewegung aus den Augenwinkeln registriert und droppte innerlich.

"Baka... <<°°"

Doch Talas Grinsen wurde nur noch breiter.
 

Einige Zeit später schob Max einen entnervten Tyson Richtung Ausgang, nachdem sie neben der Leiche in der Herrentoilette, auch noch einen weiteren toten Wachmann entdeckt hatten.

"Beruhig dich doch, Tyson! Wir kriegen sie noch, ganz bestimmt!"

Tyson unterdrückte einen Laut der Verzweiflung.

"Diiiiiiese... )(#/**%$+>§"ß!(§(/=!!! (8><8)

WARUM HINTERLASSEN DIE NIE WENIGSTENS MAL DEN H-A-U-C-H EINER SPUR?!?!"

Er hielt jedoch inne, als sie durch die Tür liefen und plötzlich die Alarmanlage ansprang.

"Häh? Was zum...?!"

Als auch noch der Kaufhausdetektiv auf sie zukam und sie nach kurzer Diskussion durchsuchte, tauschte er einen irritierten Blick mit Max aus. Dieser war aber damit beschäftigt, interessiert dabei zuzusehen, wie der Detektiv Reizunterwäsche aus Tysons Tasche hervorzog.

"o.O Tyson? Ich kannte diese Seiten an dir noch gar nicht..."

Max Kollege konnte inzwischen dem Feuerlöscher neben der Tür Konkurrenz machen und stammelte nicht zusammengehörige Sätze, während der Detektiv ihn scharf musterte.

"Ähm, äääh... hey Moment mal, das... .///. Das hab ich nicht... einge, äh, ich mein, ich bin doch Polizist...!! "

Tyson fragte sich, ob er sich jetzt selbst verhaften musste und ob er schizophren wurde, aber er konnte sich nicht daran erinnern, das Zeug eingepackt zu haben.

Auch in Max kam langsam die Vermutung auf, dass etwas nicht stimmen konnte.

"Ähh, Tyson? Kannst du neuerdings sogar schon zaubern? O.O wir waren doch gar nicht in der Unterwäscheabteilung..."

Regen

Kapitel 6: Regen
 

Einige Tage später in der Abenddämmerung hing Kai ein paar Meter weit über dem Erdboden an der Balustrade eines Nebengebäudes von Hydra und hielt den Blick auf ein dunkles Fenster gerichtet, darauf wartend, dass dort der schemenhafte Umriss einer bestimmten Person auftauchte: Brooklyn, sein neues Ziel...

Brooklyn war, wie Ray, auch bei Hydra angestellt und gehörte zur so genannten Elite der Organisation. Sein Ruf war ähnlich dem von Kai in der ganzen Stadt verbreitet. Ein perfekter Killer, dem bis jetzt noch kein Auftrag misslungen war. Einer der Gründe warum einige Leute seinen Tod wollten, aber Kai interessiert das nicht. Hauptsache die Bezahlung stimmte.

Der große Beton-Stahlkomplex Hydras ragte nur wenige hundert Meter neben ihm in den Himmel, die sprichwörtliche Höhle des Löwen für alle freischaffenden Assassinen, und doch schien es ihm nichts auszumachen. Unerschrocken kletterte, als sich nichts rührte, lautlos über das Geländer und blieb geduckt auf dem Balkon sitzen. Abwartend.

Zufälligerweise, kam genau in diesem Augenblick Ray mit ein paar Akten unter dem Arm vor Brooklyns Tür zum stehen und öffnete, nach dem dritten Anklopfen seufzend die Tür. Es kam öfters vor, dass Brooklyn Besucher einfach so ,überhörte'. Ray wollte gar nicht wissen, womit Brooklyn dabei immer so beschäftigt war.

"Brooklyn, bist du da? Ich soll dir die neuen Akten bringen. Brooklyn?"

Er sah sich suchend in Brooklyns Büro um und rief noch einmal nach seinem Vorgesetzten.

Kai schlich, als Ray sich schließlich erfolglos zum Schreibtisch umdrehte und er seinen Schatten wahrnahm, bis zur Tür vor und stieß sie auf. Vom plötzlichen Geräusch überrascht wollte Ray sich danach umdrehen, doch der Russe war schneller und stand schon hinter dem jungen Killer, eine Hand presste sich auf seinen Mund. Nebenbei zog er eine 9mm aus der Tasche und wollte schon abdrücken, als er den langen Haarzopfs seines Opfers bemerkte. Irgendwie kam ihm dieser Zopf sehr bekannt vor. Verblüfft hielt Kai inne.

"Was... du?!"

Ray zuckte erschrocken zusammen, als er in dem Angreifer Black Phoenix erkannte, wehrte sich dennoch weiterhin gegen die Hand, die immer noch auf seinem Mund lag.

Kai hingegen fluchte leise, als er seinen Irrtum bemerkte und Ray nun auch noch die Akten geräuschvoll auf den Boden fallen ließ, so dass wahrscheinlich der halbe Gang sie gehört hatte. Er ließ jedoch nicht locker und drängte Ray an die angelehnte Tür. Mit dem Lauf der Waffe gegen Rays Schläfe gedrückt zischte er der Chinesen zu: "Mach sie zu. Leise."

Widerstreben schloss Ray die Tür und fauchte, als er endlich von der lästigen Hand befreit wurde Kai wütend an.

"Sag mal spinnst du? Weißt du eigentlich wo du hier bist? Im Hydra-Hauptquartier! Falls dich jemand hier erwischt, und das werden sie früher oder später, BIST DU TOT!! Du bist lebensmüde! Hau ab, sonst kriegen sie dich!"

Kai hatte ihn wirklich überrascht. Eine so tollkühne und dämliche Aktion hätte er nie von dem Russen erwartet. Hatte er aus irgendwelchen Gründen vielleicht nicht mitbekommen, wo er sich gerade befand? Würde Ray jetzt, wie es die Vorschrift wollte, Alarm geben, wäre Kai nur noch Schweizer Käse noch bevor er ,Black Phoenix' sagen konnte. Und dazu noch Brooklyns Büro, das war purer Selbstmord!

Kai verdrehte die Augen und steckte die Waffe weg.

"Hör mal Kleiner, ich lass mich nicht von ein paar Anfängern wie eurem Kaffeeclub hier in die Tasche stecken. Wenn hier jemand tot ist, dann der, hinter dem ich her bin... und du auch, wenn du nicht die Klappe hältst."

Er tat es schon wieder, er machte sich über ihn lustig. Ray konnte nicht anders, er drehte sich blitzschnell um und sah Kai aus zu Schlitzen verengten Augen an.

"Kaffeeclub?" Ein gefährliches Fauchen. "Dieser ,Kaffeeclub' hat dich schneller unter die Erde gebracht als du denkst."

In diesem Augenblick nahmen beide draußen vor der Tür ein Geräusch war und bevor Ray sich versah, hielt Kai ihm abermals die Hand vor den Mund während er ihn gegen die Tür drängte. "Shh!"

Kai wartete angespannt bis die Schritte auf dem Flut vorüber waren. Als er dann an Ray hinunter blickte, blieb er unweigerlich an den gelb leuchtenden Katzenaugen des Jüngeren hängen. Von den goldenen Lichtern gefesselt, löste er schließlich seine Hand von Rays Lippen und fuhr langsam mit den Fingerspitzen seine Wange entlang.

Ray beachtete Kais seltsames Verhalten überhaupt nicht, sein Gehirn machte in diesem Moment Überstunden und suchte eine Möglichkeit wie er Kai wieder unbemerkt aus dem Gebäude schleusen konnte, auch wenn ihm das ständige Hin und Hergeschubse langsam aufregte, er konnte Kai doch nicht verraten. Deshalb senkte er auch vorsichtshalber den Lautstärkepegel seiner Stimme.

"Du spinnst wirklich!"

Es war doch zum Verzweifeln, konnte jemand mal eine kleine Analyse seiner Gefühle machen und ihm sagen, was mit ihm los was? Ray seufzte kaum merklich und schloss seine Augen.

Sein Gegenüber zögerte einen Moment, suchte dann aber, als Ray keine Gegenwehr zeigte und trotz der prekären Situation, vorsichtig die Lippen des Kleineren und begann sie zu liebkosen.

Als Ray die Berührung des Anderen spürte, riss er erschrocken die Augen auf und sah Kai erstaunt an. Den Bruchteil einer Sekunde. Dann konnte er nichts mehr gegen die aufkommenden Gefühle machen und erwiderte Kais Kuss.

Nach einer Weile drang Kai mit der Zunge in Rays Mundhöhle ein. Er schien sich nicht wirklich Gedanken darüber zu machen, was er gerade tat. Genauso wie Ray, der sich an Kais Oberteil festklammerte und dabei vergaß, wen er dabei vor sich hatte.

Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, als Kai auf dem Flur abermals Schritte hörte und den schnell intensivierten Kuss abrupt beenden musste. Mit einem leisen Fluch auf den Lippen, war er Ray noch einen kurzen Blick zu, bevor er lautlos, aber schnell in Richtung Balkontür verschwand.

Zuerst konnte Ray ihm nur verdattert hinterher sehen, doch schließlich fing er sich wieder und fing lautstark an zu schreien:

"DU IDIOT!!!"

Als sich jedoch die Tür in diesem Moment öffnete und Brooklyn herein kam, schlug er schnell die Hand vor den Mund und wurde rot. Eine Entschuldigung stammelnd drückte er sich an Brooklyn vorbei: "Tut mir leid... ich dachte du wärst da und hättest mich schon wieder mal nicht gehört..."

Der orangehaarige Assassine packte ihn am Arm und hielt ihn fest.

"Was sollte das?"

War ja klar, dass er ihm nicht glauben würde.

"Ich... ich hab dir die neuen Akten gebracht und mich dann erschreckt."

Doch Ray hatte gerade keine große Lust mit seinem Vorgesetzten darüber zu streiten und riss sich mit einem "Sorry!" los, den misstrauischen Blick Brooklyns im Rücken.
 

Am späten Nachmittag desselben Tages ging eine wahre Sturzflut von Regen auf die Bewohnter Tokyos nieder. Der Himmel hatte alle Schleusen geöffnet und wer konnte rettete sich ins Trockene. Unaufhörlich plätscherten dicke Regentropfen vom Himmel und trommelten auf die Häuserdächer, überfluteten die Straßen und sorgten dafür, dass sich jeder Wagemutiger einem Hindernissparcour aus Pfützen stellen musste. Mitten in einem dieser Parcours stapfte ein scheinbar recht übel gelaunter Auftragskiller ziellos und unfähig, sich zu irgendetwas aufzuraffen durch die Straßen. In Gedanken versunken bemerkte er die Person nicht, die ihn nach einiger Zeit an einer Kreuzung stehen sieht und auf ihn zukommt.

Mingming konnte ihr Glück nicht fassen, dass sie Kai so schnell gefunden hatte grenzte an ein Wunder. Es konnten oftmals Tage vergehen, bevor sie ihn zu sehen bekam. So klopfte sie Kai vorsichtig auf die Schulter und stellte sich vor ihn. Ihr schönstes Lächeln auf den Lippen.

"Guten Abend, Kai! Was ziehst du eigentlich für ein Gesicht? Hast du Ärger?" Sie kam Kai näher. "Soll ich dich aufmuntern? Wie wäre es mit einem heißen Kaffee..." und zwinkerte ihm eindeutig zu. "... zu Beginn."

Kai hatte auf die erste Frage eigentlich mit "Vielleicht aufgrund deiner Anwesenheit" antworten wollen, und hatte außerdem keine Lust auf ihre Gesellschaft.

,Allerdings... ein Kaffee...'

Er verzog das Gesicht noch ein Stück weiter.

"Meinetwegen..."

Mingming verbuchte den Sieg für sich und strahlte ihn überglücklich an. Sofort hakte sie sich bei ihm unter und drängte ihn in Richtung des nächsten Cafés.

"Sag schon, was ist los? Mir kannst du alles erzählen!"

"Es regnet."

Kai fand, dass das Antwort genug war und steuerte auf die Tür zu, um endlich ins Warme zu kommen. Mingming nickte innerlich, das schlechte Wetter ging ihr auch ganz gewaltig auf die Nerven. Sie setzte sich mit Kai an einen freien Tisch.

"Du kannst dich ja ablenken... mit mir."

"Nein danke. Davon hört's auch nicht auf zu regnen."

Kai bestellte sich genervt einen Kaffee bei der wartenden Bedienung, während die junge Killerin ihm gegenüber theatralisch seufzte.

"Kai, dir geht doch nicht nur dieser verdammte Regen auf die Nerven - also, Was. Ist. Los?"

Kai brummte in sich hinein.

"Hab nen Job verbaut."

Erstaunt zog Mingming eine Augenbraue hoch.

"Einen Job verbaut? DU? Du hast noch nie einen Job verbaut! Was ist passiert?"

Der Russe sah sie finster an.

"Das geht dich nichts an. Ich... war eben konfus."

Konfus, das brachte Mingming auf den Grund, warum sie Kai gesucht hatte.

"Oder eher abgelenkt von etwas oder jemanden? Wer? Dein Opfer oder Konkurrenz?"

"Ich sagte doch, das geht dich nichts an!"

Mingming überging, dass Kai langsam sauer wurde und griff nach Kais Hand.

"Ach komm schon Kai!"

Kai verfiel für einen Moment in Gedanken und bemerkte ihre Hand nicht einmal. Stattdessen starrte an die mit Regentropfen besetzte Fensterscheibe.

"Schwäche... ich bin schwach geworden. Wie konnte es nur so weit kommen..."

Mingming drückte tröstend Kais Hand.

"Du bist nicht schwach geworden, Kai! Du bist immer noch einer der besten in unserer Branche!"

Schließlich fand Kai in die Realität zurück und schüttelte ihre Hand ab.

"Halt doch die Klappe! Du weißt GAR NICHTS! Wenn er nicht gewesen wäre -"

Plötzlich brach er ab und starrte sie an. Doch er hatte schon genug gesagt, Mingming hatte schon so eine Ahnung, um wen es hier ging.

"Er? Von wem sprichst du?"

Der Grauhaarige hatte das Gefühl, schon viel zu viel gesagt zu haben und zog eine Grimasse.

"Vom Papst. Ich geh dann besser mal."

"Oh nein, du bleibst!"

Wenn sie Kai schon einmal so weit hatte, wollte sie ihn nicht gehen lassen und hielt ihn beharrlich fest. Sie wollte Antworten!

"Wer ist ,er'? Dieser Typ von Hydra mit dem du dich getroffen hast?"

Eifersucht kam in ihr hoch.

Der andere Assassine starrte auf den Boden und sprach leise, aber überdeutlich:

"Hör zu, du kleine Schlampe. Mein Leben geht dich nen verdammten Scheißdreck an, meine Arbeit noch weniger und meine persönlichen Schwächen verrate ich einer Konkurrentin ganz bestimmt nicht." Mit diesen Worten riss er sich los. "Danke für die Einladung."

"Dann ist er es also?"

Mingmings Hände ballten sich zu Fäusten und sie zischte leise, so dass nur Kai und nicht das ganze Café sie hören konnte: "Vergiss ihn lieber schnell. Dieser Amateur und seine ganzen Kollegen von Hydra sind eine Schande für uns. Es wird Zeit, sie loszuwerden!"

Kai bleckte die Zähne.

"Tu was du nicht lassen kannst. Aber lass mich in Ruhe."

Türknallend verließ er das Café ließ Mingming, die entrüstet die Arme verschränkte einfach zurück. Diese wusste was nun folgen würde.

"Du wirst mir noch mal dafür danken, Kai."
 

Die Dunkelheit verbarg viele Gefahren, die meisten kamen so geräuschlos und schnell, dass man sich am Ende nur noch dem Wesen mit der Sense gegenüber stehen sah. Der Tod fand einen schneller als man dachte, und auch für den jungen, gelbäugigen Assassinen, der ahnungslos durch eine Seitengasse schlenderte, war die Zeit gekommen. Er war auf dem Nachhauseweg, ein paar Straßen weiter stand der Hydrakomplex, in Gedanken war er schon bei einem heißen Tee zum Aufwärmen, als er plötzlich von drei schwarz vermummten Gestalten umzingelt wurde.

Misstrauisch musterte er die Angreifer, sein Instinkt schlug Alarm. Er konnte sich schon denken, was sie wollten. Die Frage war nur, wer schneller war.

"Was wollt ihr?"

Vorsichtshalber tastete er nach seinen Messer und machte sich für den Kampf bereit.

"Ich habe euch was gefragt!"

Endlich nahm er eine Bewegung in der Reihe der Männer war, gleichzeitig stürzten sie sich auf ihn und noch während er die kratzende Stimme eines der Männer hörte, sah er das Aufblitzen eines Dolches.

"Deine Zeit ist vorbei, du Hydrabastad. Schöne Grüße von Mingming!"

Er konnte nicht schnell genug reagieren, der Dolch steckte schon tief in seiner Schulter. Der Schmerz überrannte ihn. Er fiel leblos zu Boden, zu Füßen seiner Angreifer, die seinem Todeskampf mit hämischem Grinsen folgten.
 


 

^_____________________________^

ich wusste schon, als wir das gespielt haben, dass das ein seeeeeehr guter Augenblick ist, um das kap zu unterbrechen *lach*

*durch die gegend spring*

*völlig durchdreht*

Ach ja, das nächste kap könnte noch ne ganze weile auf sich warten lassen. Am Donnerstag werden mir alle vier Weisheitszähne entfernt und die Faschingsferien über werde ich wohl ausfallen müssen. Brooklyns Charabeschreibung kommt dann auch noch irgendwen. Und weil es ja sowieso klar ist, das rpg ist noch nicht zuende.... u.u wir haben heute in französisch/deutsch erst einen neuen chara eingeführt, nach dem ich gemerkt habe, dass ich definitv zu viele Monloge schreibe....behaupte ich jedenfalls.

Kritik und Androhung schlimmer Strafen sind immer erwünscht ^______^

Und falls ich es noch nicht erwähnt habe, Daaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanke für die Kommis!!! *freu*

eure (heute irgendwie verrückte) fin

Trauer und Rache

Kapitel 6: Trauer und Rache
 

Es dauerte nicht lange, bis die Leiche des jungen Assassinen gefunden wurde und er zurück in das Hauptquartier gebracht wurde. Einige Männer in schwarzen Anzügen holten ihn ab, und transportierten ihn ein einer einfachen schwarzen Limousine, keiner sollte davon erfahren. Man wollte den Mord vertuschen.
 

An diesem Nachmittag wusste auch Tala noch nichts von dem Mord. Tatsächlich stand er pfeifend mit einem Staubwedel vor einem Regal mit Maschinengewehren und putzte diese hingabevoll. Erst als es klopfte, sah er auf und warf einen Blick zu der eigentlich immer offen stehenden Tür.

Im Türrahmen stand Ray, der für Tala irgendwie kleiner als sonst wirkte und ziemlich hilflos sich im Laden umsah. Seine Haare waren mehr schlecht als recht zurück gebunden und die goldenen Augen hatten plötzlich ihren ganzen Glanz verloren. Ray sah fertig aus.

Sofort legte Tala den Staubwedel beiseite und kam verwirrt auf Ray zu.

"Rei-chan, hey! Alles okay? Du siehst so blass aus..."

Ray ließ den Kopf sinken und sah ausdruckslos zu Boden. In seinem Innersten herrschte noch immer das Chaos, er wusste nicht, was er machen sollte. Doch schließlich siegte sein Vertrauen zu dem rothaarigen Waffenhändler und einer katzenartigen schnellen Bewegung fiel er ihm um den Hals und ließ den ersten Schluchzern freien Lauf.

"Tala... es ist... Lee.. er ist..."

Er spürte, wie Tala ihm perplex durch sein wirres Haar streichelte und drückte sich nur noch enger an ihn. Inzwischen flossen auch schon seine solange unterdrückten Tränen über die Wangen.

"Hey, hey, ganz ruhig... was ist mit Lee passiert?"

Er hörte die Verwirrung aus Talas Stimme heraus und sein Drängen, endlich zu wissen was los war. Sein Gesicht an Talas Schulter versteckt, schaffte Ray es schließlich, die grausame Wahrheit auszusprechen: "Er wurde ermordet!"

Tala spürte die Farbe aus seinem Gesicht weichen. Ungläubig starrte er auf den schwarzen Haarschopf herab.

"WAS?! Aber - aber - wie, von wem und wann?"

Wenn er das nur selbst wusste.
 

Sie standen noch einige Zeit lang so da, Tala mit dem bebenden Ray in seinen Armen, bevor dieser wieder die Kraft fand, um endlich eine genau Erklärung abzugeben.

"Letzte Nacht. Wir haben ihn heute Morgen gefunden. Er..."

Doch er konnte es einfach nicht. Als Tala bemerkte, dass der Assassine keine Worte mehr finden konnte, drückte er ihn beruhigen an sich. Innerlich kochte er jedoch.

"Diese miesen Schweine..." ,Wie kann man einen Profi wie Lee ermorden?' "Ein Einzelner hat das bestimmt nicht geschafft. Lee ist zu gut..."

Er dachte angestrengt nach, ging in seinem Kopf jeden Feind von Lee oder Hydra durch und überlegte, wer dazu im Stande sein konnte. Leider wurde die Liste immer länger, es kamen sehr viele Leute in Frage, auch wenn er bis heute nicht gedacht hatte, dass jemand so einen gewagten Schritt wirklich unternehmen würde.

Auch Ray ging es so, er kannte nur noch eine Frage: "Warum? Warum zum Teufel er? WARUM?!?"

Tala schüttelte ratlos den Kopf.

"Ich weiß es nicht, Ray... komm, setz dich erst mal."

Er drückte ihn mit sanfter Gewalt in einen Sessel.

"Ich mach dir nen Tee..." ,... und telefonier dabei gleich mal mit Kai.'
 

Ray nickte nur hilflos und ließ sich in den Sessel sinken. Er war Tala unendlich dankbar. Nach Lees....Tod, war Tala die einzige Person in Tokyo, der er vertraute.

"Danke, Tala."
 

Daraufhin verschwand Tala in der Küche und setzte Tee auf. Danach schnappte er sich sein Telefon und wählte Kais Handynummer.

Nach einiger Zeit wurde am anderen Ende der Leitung abgehoben.

"Was willst du?"

Tala verdrehte die Augen.

"Ja, ich freu mich auch, dich zu hören. Kai - ich will dich nicht mit Smalltalk langweilen. Gestern Nacht wurde ein Mitglied von Hydra umgelegt, ein Profi, den ich selbst gut gekannt habe. Ray ist gerade hier aufgetaucht und hat's mir erzählt. Weißt du irgendwas darüber?"

Sein Gesprächspartner schwieg eine Weile, schließlich kam die zaghafte Antwort: "Hydra, ja? Es... könnte sein, dass ich ne Spur hab. Bin mir aber nicht sicher. Gib mir ne Weile, um das zu checken."

Kai beherrschte sich gerade noch, etwas anderes nicht zu sagen bevor er auflegte. Das Telefon anstarrend fügte er in Gedanken hinzu: ,Und kümmere dich um Ray.'
 

Etwas später kam Tala wieder mit einer Kanne Tee zurück zu Ray und schenkte ihnen beiden eine Tasse ein.

"Hier, bitte... hast du dich ein wenig beruhigt?"

Er setzte sich neben ihn und reichte Ray seine Tasse mit dem heißen Tee.

"Ja... genug, um ein bisschen nachzudenken. Ich will wissen, wer das war. Und warum. Bei Hydra ist zurzeit sowieso die Hölle los, du musst mir helfen, Tala!"

Ray sah Tala direkt an, in der Zeit, in der Tala in der Küche beschäftigt war (und nebenbei telefoniert hatte, aber das wusste der Chinese ja nicht) hatte er über einiges nachgedacht. Er hatte noch einiges zu erledigen, vor allem musste er Lees Mörder finden.

Für Ray gab es nur noch eine Aufgabe: Rache

Tala nickte langsam.

"Sobald ich was weiß, informier ich dich. Verlass dich drauf. Ich werde an dem Fall dranbleiben.

Er drückte Rays Hand, anscheinend konnte er Rays Gefühle sehr gut nachvollziehen.

"Wir rächen Lee, versprochen!"

Ray wandte sich von Tala ab und sagte mehr zu sich selbst als zu dem Russen: "Sie werden es bereuen!"
 

Assassinen brachten anderen Menschen den Tod, doch wenn es auch einmal für sie der Zeitpunkt war, dem Tod in die Augen zu sehen, gab es etwas, was so gut wie allen ihren Opfern gewährt war, was ihnen selbst aber verboten war. Und dafür beneideten sie ihre Opfer.

Assassinen existierten für die Gesellschaft nicht mehr. Sie waren Phantome, Menschen die keiner kannte, und die niemals traditionell beerdigt werden durften. Es gab kein Grab auf den Friedhöfen in Tokyo, das einem Assassinen gehörte, oder auf dem sein wahrer Name stand. Für die Gesellschaft hat es sie nie gegeben. Ihr Leichen verschwanden auf andere Weise, entweder irgendwo in der Wildnis verscharrt, im Meer versenkt oder einfach nur verbrannt. Auch für die Assassinen von Hydra galt dies. Sie würden niemals ein richtiges Grab bekommen.

Natürlich war es den meisten Killern egal, was mit ihren Leichnahmen nach ihrem Tod geschah. Sie würden es ja eh nicht mitbekommen. Doch für einige war die eigene Beerdigung der Akt, mit dem sie wieder wirklich Menschen wurden. Indem sie starben, würden zwar nicht ihre Sünden vergeben, doch sie würden wieder Menschen werden, keine rechtlosen, eiskalten Wesen. Lee hatte sich immer gewünscht, einmal mit Würde bestattet zu werden. Genauso wie Ray. Sie hatten sich einmal geschworen, dafür zu sorgen, sobald einer von ihnen starb. Doch Ray hatte nie erwartet, dass dieser Zeitpunkt so bald kommen würde.

So blieb ihm nur noch eins übrig. Er hatte dafür gesorgt, dass man Lees Leiche verbrannte und er die Asche bekam.
 

Einer der schönsten Augeblicke war, wenn die Sonne über dem Meer unterging. Die letzten rosaroten Strahlen, die das ganze Meer in ein glitzerndes Traumland verwandelte, es gab keinen schöneren Ort für eine Bestattung als der Strand während dieser natürlichen Zeremonie, die sich Tag für Tag wiederholte. Es war würdig für Lee.

In seinen Händen die Urne mit der Asche seines verstorbenen Freundes stand Ray am Strand und sah auf das Meer hinaus, verfolgte das Schauspiel. Er war ganz allein, wenn er sich von Lee verabschieden würde, wollte er alleine sein.

,Ich konnte mich nicht einmal von dir verabschieden, Lee.'

Vor seinem geistigen Auge liefen dutzende Bilder vorbei, glückliche und auch weniger glückliche Erinnerungen. Lee hatte mit ihm zusammen bei Hydra angefangen, sie waren immer die besten Freunde gewesen, waren immer füreinander da. Nichts hatte sie trennen können.

Unwillkürlich drückte er die Urne beschützend an sich.

,Und das soll nun unser Abschied sein?'

Ohne ein letztes Wort, einfach so?

Er konnte die Tränen nicht aufhalten, die ihm nun die Wange herunter liefen.

,Du warst immer für mich da. Was soll ich jetzt machen - ohne dich?'

Er hatte schon soviel geweint, seit Lees Tod fast ununterbrochen. Immer wenn er alleine war, oder bei Tala. Inzwischen waren schon einige Tage vergangen, doch er hatte das, was geschehen war, noch immer nicht akzeptieren können. Erst wenn er die Wahrheit kannte, oder vielleicht auch nie?

In einer Welt, in der es nur um das Töten ging, waren Freundschaft und Vertrauen etwas sehr kostbar. Der Verlust seines besten Freundes brachte Ray fast um den Verstand.

Vorsichtig öffnete er die Urne und ließ die Asche vom Wind auf das Meer hinauswehen.

Schließlich warf er die Urne ins Meer.

Seine Augen verfolgten das immer weiter wegtreibende Behältnis, bis er es nicht mehr sehen konnte.

,Wir werden uns irgendwann wieder sehen, Lee...'
 

In einiger Entfernung lehnte Kai mit verschränkten Armen gegen eine Fels und beobachtete Ray schweigend. Als dieser schließlich seinen Abschied scheinbar beendet hatte, lief er langsam in seine Richtung.

Ray entdeckte ihn erst, als er sich zum gehen umdrehte und wartete erstaunt, als Kai näher kam. Er hatte den Russen überhaupt nicht bemerkt.

Kai blieb bald neben ihm stehen und nickte mit dem Kopf in Richtung Meer.

"Es braucht mehr als einen Mann, um einen Killer zu erledigen. Und das hier wird nicht der einzige Anschlag bleiben."

Ray ahnte, dass Kai nicht grundlos hier war und fragte ihn deshalb mit ausdruckslosem Gesicht: "Was weißt du darüber? Erzähl es mir, Lees Mörder hatten keinen Grund, warum also?"

Kai blickte aufs Meer hinaus, als er mit der Erklärung anfing.

"Weißt du, wie die meisten Assassinen über deine Organisation denken? Ihr seid uns ein Dorn im Auge, weil ihr uns die Aufträge wegnehmt und einige von uns fühlen sich in ihrem Stolz gekränkt, weil ihr für die Regierung arbeitet. Das sind die Gründe, warum er jetzt tot ist."

Er runzelte die Stirn. "Ich hab raus gefunden, dass eine Bekannte von mir ein paar... sagen wir, Freiberufler, um sich geschart hat, um dir und deinen Jungs die Hölle heiß zu machen." Kai warf Ray einen ersten Blick zu. "Zu Deutsch, ihr habt mächtig Ärger, Kleiner."

Dass sie nicht sehr beliebt waren hatte Ray schon immer gewusst, aber dass so organisiert gegen sie vorgingen erschrak ihn.

"Was sagst du da? Das ist doch nicht dein Ernst, oder?"

Eine rein rhetorische Frage, Ray wusste genau, dass Kai ihm die Wahrheit erzählt hatte.

"Irgendwie hab ich so etwas geahnt. Warst du deshalb auch in Brooklyns Zimmer, weil du ihn umbringen willst? Bin ich jetzt der Nächste auf eurer Liste?"

Warum sollte Black Phoenix sonst hier sein, wenn nicht um ihn auch gleich zu beseitigen?

Er konnte sich den Sarkasmus nicht verkneifen, als er Kai weiter fragte: "Verrate mir bitte aber vorher, wer dahinter steckt!"

"Nicht UNSERE Liste, Ray. Jeder von uns hat seine eigene. Wir haben nichts miteinander zu tun." Kai seufzte entnervt. "Sagt dir der Name Mingming was? So ne blöde Tussi, die mir ständig an den Hacken hängt und an die Wäsche will."

Er schüttelte sich innerlich bei dem Gedanken.

Ray dagegen durchforstete sofort sein Gedächtnis nach dem Namen.

"Mingming? Ich hab ihren Namen schon einmal gehört, aber ich kenn sie nicht. Was hat sie gegen Hydra?"

Ausweichend antwortete Kai: "Das hab ich dir doch gerade erklärt. Ihr seid schlecht fürs Geschäft."

"Aber das ist doch noch lange kein Grund um einen von uns umzubringen! Sie hätten Lee nicht töten müssen!"

Ein humorloses Lachen von Kai.

"Für Mingming ist es Grund genug, eure ganze Organisation zu liquidieren, glaub mir."

"Dann kannst du mir ja auch sagen, wo ich sie finden kann!"

Demonstrativ zog er eines seiner Messer hervor, bereit um sofort loszustürmen. Aber Kai schüttelte nur den Kopf.

"Vergiss es, Ray. Sie ist verdammt gefährlich und hat seit neustem immer ihre Truppe in der Nähe... da beißt du dir die Zähne aus."

Ray verengte die Augen zu Schlitzen und wollte sich mit einem "Das ist mir egal! Sie hat Lee umgebracht!" an ihm vorbeidrängen, als Kai ihn gereizt an der Schulter packte.

"Sie bringt dich um, Kleiner! Schneller, als du Lee sagen kannst!"

"Aber vorher bring ich sie um!"

Kai starrte ihn eine Weile lang an.

"Du bist so unsagbar dumm, Ray. Mach doch, was du willst."

Damit drehte er sich weg und knurrte: "Mir doch egal, wenn du draufgehst... ein Problem weniger."

"Ich hätte auch nicht geglaubt, dass es dir was ausmacht! Dir sind doch alle egal, oder?"

Ray hätte von dem Eisblock vor sich nie erwartet, dass er sich um andere kümmern würde. Wahrscheinlich wusste er nicht einmal, was die Worte ,Gefühle' und ,Emotionen' bedeuteten. Dachte er eigentlich auch einmal an etwas anderes, als nur daran, wen er als nächstes umbringen könnte?

Unweigerlich wurde Ray lauter, als er Kai anschrie.

"Du hast doch keine Ahnung!"

Kai warf einen gleichgültigen Blick über die Schulter zurück.

"Du hast es erfasst. Ich bin der Einzige, der mich interessiert. Anders kann man in dieser beschissenen Welt nicht überleben."

Schließlich drehte er sich um und ging.

"Toll! Wunderbar! Glaubst du wirklich, dass es nichts anderes gibt auf dieser Welt als dich selbst?"

Auch Ray drehte sich um und fiel auf die Knie, dass Messer legte er in einem fast feierlichen Akt vor sich in den Sand.

,Ich schaffe es nicht einmal, ein paar Tage ohne dich auszukommen, Lee. Wie soll ich das nur mein ganzes Leben schaffen...'
 

Hey Leute! o^_______________^O

Habt ihr wirklich geglaubt, ich tu Ray das an und bringe ihn um? Niemals, das wurde mir von Dragon_Prayer verboten. Aber die Stelle war schon fies, ich geb es zu. Ich wollte mit dem nächsten kap auch noch ein wenig warten, aber wie sich gezeigt hat, hab ich jetzt war riesige Hamsterbacken und bin medikamentenabhängig (Schmerzmittel) aber mir ist langweilig geworden und so hab ich mir endlich die Erlaubnis geholt, wieder an den Pc zu gehen. War mir bis gestern verboten. T.T

Ein riesengroßes Dankeschön für die lieben kommis!

Solltet ihr irgendwelche Fragen zu der Story haben, fragt ruhig. Manchmal vergesse ich, etwas zu erklären, dann müsst ihr mich darauf aufmerksam machen.

@ leofish: die kapitel kommen zwar schnell, aber wenn es in diesem tempo so weitergeht könnten wir in fünf kapiteln oder so so weit sein wie im rpg, und dann kann das wieder ein bisschen dauern. aber falls es dich interessiert, wir haben schon dragon_prayers ganzen block vollgeschrieben und den nächsten darf ich spendieren T.T

@chaos_angel_3: ich seh das nicht als vorwurf an, ich wollte euch damit ärgern und wie ich sehe, ist mir das gelungen. nicht böse sein, ja^^ die geschichte wird kein drama, und wie du siehst lebt ray noch. ich könnte ihn NIEMALS etwas antun. und lee, naja, ist es sehr schlimm, dass es stirbt?

@cesy: jaja, ich bin sofort dabei im MingMing-Hass-Club! *lach* wir hassen sie, glaub ich, alle! bringt sie zur strecke!!!!!!!!

@DarkYamiChan: 'stich in die schulter' ist wahrscheinlich schlecht ausgedrückt. ich hatte damit einen stich direkt ins herz im sinn, aber um zu zeigen, dass er von hinten erstochen wurde, hab ich schulter geschrieben. aber theoretisch hast du schon recht, dankeschön, dass du mich drauf hingewiesen hast. und die drohung hat sich hiermit wohl erledigt, oder? o^________^o

Aber Kritik ist weiterhin erwünscht, wie soll ich sonst was lernen?
 

der hamster fin

Tötet Mingming!

u.u Das nächste Kapitel, ich glaubs nicht. Sollte ich nicht eigentlich tonnenweise Schullektüren wälzen? T.T

Kleiner Hinweis zu Beginn: Es wird definitv ein lemon-kapitel geben, und zwar in nächster zeit, aber ich will noch nicht verraten wann, sonst ist die Spannung weg. Nur werde nicht ich es schreiben, sondern Dragon_Prayer. Falls also eines Tages eine adultwarnung bei einem kapitel steht und ihr es lesen wollt (zu beginn wird einiges an handlung vorkommen), wendet euch bitte an dragon_prayer. da ich nicht die autorin davon bin, werde ich es auch nicht verschicken. versteht das bitte!

@whisper: hey meine kleine, ich weiß, dass das rpg sich besser lesen lässt, aber ich kann das schlecht hochladen...

@fliebi-chan: schön, dass du dich hierher verfunden hast ^^
 

@alle die mingming hassen: JA, ich hasse sie auch, und ja, ich will sie auch umbringen! Es gibt nur ein winziges Problem, nämlich dass schon von Beginn an festgelegt wurde, wer Mingming umbringen darf und so gerne ich das jedes mal tun wollte, ich muss warten, bis die story sich dahin entwickelt. aber es können gerne vorschläge gemacht werden, wie sie umgebracht werden soll! ^^ vielleicht übernehmen wir was davon....
 

Dankeschön für die lieben Kommis! ^________________^

Schreibt bitte fleißig weiter, umso schneller kommt das neue kap *wink mit dem zaunpfahl gibt*
 

Kapitel 7: Tötet Mingming!
 

Ray bekam seine Chance, Mingming umzubringen. Es war ein Kinderspiel herauszufinden, wo er die Auftragskillerin, die kein Geheimnis um ihr Vorhaben, Hydra auszulöschen, machte treffen konnte. Dafür brauchte er nicht einmal Talas Hilfe.

So stand er einige Zeit später vor einem überfüllten Club in einem schicken Viertel Tokyos und beobachtete aus einiger Entfernung die auffällig gekleidete Frau und eine ganze Schar bewaffneter Männer, die vor dem Eingag auf ihre Fahrgelegenheit warteten. Das war also die berüchtigte Mingming. Ray lief es einen Schauer über den Rücken, als er das grellpinke ,Kleid' - denn so konnte es bei der nicht vorhandenen Länge kaum mehr nennen - sah. Wenn er sie nach ihrem Aussehen beurteilen sollte, hätte er sie in ein ganz anderes Gewerbe gesteckt, dass ein paar Straßen weiter die Gehsteige entlang stolzierten. Der Assassine musste auch zugeben, dass er schwer enttäuscht gewesen wäre, wenn Kai auf dieses Flittchen hereingefallen wäre. Wer würde sich schon mit jemandem wie ihr einlassen?

Und sie hatte seinen besten Freund auf dem Gewissen. Ray konnte es nicht abwarten, ihr seinen Dolch zwischen die Rippen zu stoßen, genauso, wie sie es auch mit Lee getan hatte. Ihre hirnlosen Schoßhündchen würden ihr auch noch folgen. Selbst aus dieser Entfernung konnte Ray das überhebliche Benehmen der Gruppe erkennen, die rücksichtslos die anderen Leute durch die Gegend schubsten um mehr Platz für ihr ,Frauchen' zu machen.

Sie stachen sofort aus der Schlange der Wartenden, die darauf wartenden eingelassen zu werden. Sobald er erst einmal in ihrer Nähe war, könnte Ray sie ohne weiteres zur Strecke bringen, der Plan schien so einfach. Mingming würde sterben, Lee wäre gerächt und Ray...nein, er wollte noch nicht darüber nachdenken, was danach war. Erst musste Mingming sterben und nichts würde ihn davon abbringen!

Fast nichts, wenn man einmal von dem leisen Klingeln seines Handys absah, das zum Glück in dem Lärm, der aus dem Club kam, unterging. Schnell kramte er es aus seiner Tasche und meldete sich fluchend, bereit den Störenfried in der Luft zu zerreisen.

"Ja! Verdammt, was ist los?"

"Wo bist du, Ray?" Brooklyn, und ein dazu ein sehr genervt klingender Brooklyn, das war das Letzte, das er jetzt brauchen konnte. "Du weißt ganz genau, dass du im Hauptquartier bleiben sollst!"

Ja, er kannte die Order. Hausarrest für alle Hydra-Angestellten bis die Sache geklärt war, aber das war ihm egal.

"Ich hab Lees Mörder gefunden! Ich muss..."

"Vergiss es! Du musst gar nichts machen, komm SOFORT zurück!"

"Aber..."

In Ray kämpften zwei Seiten. Die eine, die ihn davor warnte, sich nicht mit seinem Boss und Hydra anzulegen, und die andere, die auf ihr Recht, Lee zu rächen bestand. Wer weiß, wann er noch einmal diese Gelegenheit hatte, sie zu erwischen. Andererseits kannte er die Konsequenzen, fall er die direkten Anweisungen seines Vorgesetzten missachtete.

"Du kommst zurück! Das ist ein Befehl!"

Ray sah unentschlossen zu Mingming und musste mit Entsetzen feststellen, dass diese schon im Begriff war in ein Auto einzusteigen und damit aus seiner Reichweite zu verschwinden. Selbst wenn er sich jetzt noch beeilte, er würde es vielleicht gar nicht mehr schaffen.

Schließlich antwortete er geknickt: "Ich komm ja schon..."

Vielleicht hatte er es diesmal nicht geschafft, aber das nächste Mal würde sie nicht so ohne weiteres davon kommen, das schwor er sich.
 

Manche Menschen lernten es nie, würde Ray jetzt wohl denken, hätte er gewusst, dass Kai mal wieder im Begriff war, in das Hauptquartier von Hydra einzubrechen. Nur wartete er diesmal nicht in Brooklyns Büro auf sein Opfer (der Auftrag stand ja immerhin immer noch aus), sondern in einer der großen Eingangshallen, in deren Mitte eine Grüninsel stand, in der sich Kai problemlos verstecken konnte. Die dichten Sträucher, Hecken und was auch immer noch so herumflog, boten ein perfektes Versteck für den Assassinen. Er musste nur noch abwarten. Schließlich kam Brooklyn auch gähnend eine Treppe herunter und schlurfte auf einen Getränkeautomaten zu. Er hatte seine Hände in seinen Hosentaschen vergraben und suchte anscheinend genügend Kleingeld, während Kai seinen Revolver hob und zielte. Gerade als Brooklyn dabei, demotiviert ein paar Geldstücke einzuwerfen, und Kai abzudrücken wollte, wurden sie beide durch eine Tür, die ins Schloss fiel, abgelenkt.

Völlig ahnungslos hatte Ray die Halle betreten, nicht wissend, dass er mal wieder Kais Pläne durchkreuzt hatte. Der kleine Chinese hatte wirklich das perfekte Timing.

Besagter wollte eigentlich schon wieder durch die nächste Tür verschwinden, als er Brooklyn entdeckt und auf ihn zuging. Vielleicht konnte dieser ihm ja helfen...

Noch während er auf seinen Boss zuging, nahm er jedoch eine Bewegung in der Grüninsel wahr, bei der seine Alarmglocken zu schrillen anfingen. "Was...?"

Brooklyn, der Rays plötzliches Interesse an dem Gestrüpp nicht übersehen hatte, folgte den erstaunten Blicken des Schwarzhaarigen. "Was ist los?"

Kurz davor aufzufliegen, duckte Kai sich noch weiter in den Schatten und unterdrückte ein Fluchen. ,Scheiße, nein... verrat mich nicht, Kätzchen, verrat mich nicht...!!' Er biss sich auf die Unterlippe, als Ray schließlich in die Grüninsel kletterte und, als er einen Farn beiseite schob, Kai fand.

Warum musste Ray sich nur gerade ein Lachen verkneifen? Er sah Kai mit hoch erhobener Augenbraue einige Sekunden lang an [Anm. von ryu: &#61663; XDDDD gomen, das bild ist einfach zu göttlich, fin! *kranklach*] und bückte sich schließlich, einen lockenden Laut von sich gebend [*____* und das zuuuuu kawaii!!! <333 *zuckerschock hat*]. Kurz darauf kam eine kleine, getigerte Katze zum Vorschein, die auf Ray zutapste und sich bereitwillig von ihm auf den Arm nehmen ließ. Er ging einige Schritte rückwärts und drehte sich zu Brooklyn um.

"Drigger. Ich hab ihn schon gesucht."

[Anm. von fin: ich hab die kommentare von ryu lassen müssen, weil die idee mit drigger mir mitten im deutschunterricht kam, und es zu göttlich war, wie ryu sich aufgeführt hat und jeder um uns herum uns so komisch ansah. Die kommentare waren nur ein bruchteil davon, was da alles kam...u.u]

Kai musste sich sehr zusammenreißen, um nicht einen lautstarken Seufzer der Erleichterung von sich zu geben sah stattdessen Ray dankbar an. Ray und Brooklyn tauschten noch ein paar belanglose Worte, bevor dieser wieder verschwand und Ray und Kai alleine ließ.

Nachdem Ray sich versichert hatte, dass sein Vorgesetzter außer Hörweite war, musterte er Kai kühl, seine Katze, die sich es sich schnurrend in seinen Armen bequem gemacht hatte, streichelnd.

"Einmal war tollkühn, zweimal ist einfach nur blöd. Was willst du? Brooklyn umbringen? Hast du die Wachen überall bemerkt?"

Kai zog eine Grimasse. "Die waren keine Problem, sind alle ausgeschaltet. Nur mit dir hab ich nicht gerechnet..." Missmutig verstaute er seine Waffe.

"Seit Lees Tod haben die meisten Assassinen von Hydra Hausarrest. Brooklyn und ich sind nicht die einzigen hier. Du bist sozusagen in die Höhle des Löwen geraten!"

Kai hob eine Augenbraue und rappelte sich endlich wieder aus dem Gebüsch auf.

"Die lassen euch nicht mehr raus zum Spielen? Mann, euch muss doch langweilig werden..."

Sein Gegenüber ließ bestätigend und frustriert den Kopf hängen.

"Sie wollen keinen Kampf zwischen den Assassinen, deshalb behalten sie uns hier bis sich die Sache geklärt hat. Aber das wird erst geschehen, wenn ich Mingming umgebracht habe!"
 

"<<° Hast du eigentlich ne Ahnung wie widersprüchlich das klingt?" Kai schüttelte den Kopf. "Gib es endlich auf. Du kannst sie nicht töten. Dazu fehlen dir die Fähigkeiten und die Mittel."

Ray ließ seine Katze wieder zu Boden und ging auf Kai zu.

"Die Fähigkeiten und die Mittel? Ich brauche nur meine Messer und mich selbst, um sie umzubringen! Ich muss nur noch hier raus!"

Leider lag da das Problem, Brooklyn nahm es sehr ernst mit dem Hausarrest, bei den ganzen Wachen war es unmöglich, ungesehen das Gebäude zu verlassen. Umso überraschter war Ray, dass Kai das Unmögliche anscheinend doch geschafft hatte.

Der Russe nickte nun todernst. "Ja. Du wirst, weil du nicht schlecht bist, bis an die Fußmatte ihrer Haustür kommen und danach ihr Haus höchstens noch in Scheiben von innen sehen."

"Das erzählst du mir jetzt schon die ganze Zeit. Warum? Es könnte dir doch egal sein, was mit mir passiert!"

"Darum geht es nicht. Du kannst meinetwegen machen, was du willst." Er sah ausdruckslos auf Ray herab. "Ich werde dir nur nicht dabei helfen."

Ray dagegen blickte ihn herausfordernd an, als eine Idee sich langsam in seinem Kopf formte.

"Gut, dann hast du auch bestimmt nichts dagegen, wenn ich dich mit hinausbegleite, oder?"

"Deine Sache."

Kai wandte sich um und ging den Weg zurück, auf dem er sich ins Hauptquartier geschlichen hatte, während Ray ihm hinterher rannte. Wenn Black Phoenix es geschafft hatte, unbemerkt sich einzuschleichen, schaffte er es bestimmt auch wieder heraus und Ray würde die Flucht auch gelingen. Schon nach den ersten paar Metern war Ray sichtlich überrascht von der Art, wie Kai so ohne weiteres in das Gebäude eindringen konnte. Er kannte Schwachstellen, die nur ein Insider kennen konnte und benutzte Schleichwege, die nicht einmal Ray bekannt waren.

Schließlich traute Ray sich etwas, das er sonst nie getan hätte: "Darf ich dich etwas fragen?"

"Hm."

Ray, der begeistert war über die höchst eloquente Antwort, ließ sich davon nicht beirren.

"Wie heißt du eigentlich? Deinen richtigen Namen, meine ich. Tala nennt dich doch auch nicht Black Phoenix, oder?"

Sie sprangen nacheinander aus einem der Fenster und fanden sich kurz darauf auf einer Seitenstraße wieder. Kai vergrub die Hände in den Hosentaschen und musterte Ray eine Minute lang eingehend.

"Da du sowieso gleich sterben wirst, kann ich ihn dir wohl verraten. Hiwatari Kai."

Damit drehte er sich um und marschierte weiter.

Doch Ray rannte hinterher um noch etwas zu sagen. Er wollte es nicht so einfach stehen lassen, dass Kai davon ausging, dass er bald sterben würde. Aus irgendeinem Grund wollte er das nicht, obwohl er sich durchaus bewusst war, das es dazu kommen konnte.

"Du bist sehr überzeugt davon, dass ich sterben werde, Kai. Was ist, wenn du falsch liegst und ich das Ganze überlebe?"

Kai lachte kalt.

"Na ja, solltest du meinen Namen noch jemandem verraten, leg ich dich natürlich um. Wenn nicht... sehen wir uns spätestens in der Hölle wieder. Sayonara."

Ray sah ihm noch eine Zeit lang hinterher und machte sich dann auf den Weg zu Tala.

"Ich brauche jetzt erst mal wieder Waffe."
 

"Mir wurde ausdrücklich VERBOTEN, dir oder deinen Kumpels jegliche Art von Waffen auszuhändigen, Darling."

Tala klopfte mit den Fingern auf der Ladentheke herum und musterte Ray griesgrämig.

"Bitte, Tala! Ich brauche eine Waffe, irgendwas!"

Ray sah Tala flehend an und setzte seinen besten Bambiblick auf. Dabei stützte er die Arme auf der Ladentheke an und beugte sicht weiter vor.

"Bitte!"

Tala zog eine Grimasse und versuchte dem Bambiblick auszuweichen.

"Ich krieg verfickt Ärger, das ist dir hoffentlich klar...?"

"Und wenn sie gar nicht erfahren, dass die Waffe von dir ist? Du bist meine letzte Hoffnung, Tala! Bitte!"

Der rothaarige Waffenhändler knirschte mit den Zähnen, zog dann aber doch eine Schublade hinter der Theke auf und holte zwei lange Silberdolche daraus hervor.

"Die sind nicht registriert. Und die krieg ich auch wieder, kapiert?"

Und drückte sie Ray in die Hand. Der Assassine strahlte ihn überglücklich an und kletterte aus einem Impuls heraus über die Theke zu Tala und umarmte ihn.

"Daaaaaaanke! Ich geb sie dir zurück, vielleicht."

Das letzte Wort hatte er absichtlich leiser ausgesprochen, denn bei diesem Part seines Planes war es sich immer noch nicht so sicher. Egal wie selbstsicher er bei Kai geklungen hatte, langsam kamen ihm auch Zweifel. Er war schon wieder einige Schritte zurückwichen, als Tala ihm einen besorgten Blick zuwarf.

"Weißt du eigentlich, wem du da ins Messer läufst, Ray? Hast du ne Ahnung, wie stark sie ist...?"

Ray verstaute störrisch die Messer in ein paar versteckten Taschen seines schwarzen Dresses und erwiderte ernst: "Das weiß ich. Aber ich kann doch Lees Tod nicht einfach ungesühnt lassen. Verdammt, sie hat ihn einfach so umgebracht - und Hydra ist das vollkommen egal, obwohl er einer von ihnen war. Was soll ich denn sonst machen?"

"Ich will dich nur an einem Stück zurückhaben, das ist alles, Kleiner."

Tala grinste schief. "Immerhin hab ich noch was gut bei dir..." und zwinkerte ihm zu "Pass auf dich auf."

Ray nickte. "Natürlich. Ich hab eigentlich nicht vor, so jung zu sterben. Ich will nur Mingmings Tod." Er warf Tala einen aufmunternden Blick zu, bevor er ging.
 

Der Russe sah ihm nach, bis er aus der Tür war und starrte dann das Handy an, das neben ihm auf dem Tisch lang.

,Kai... ich hab den ganzen Tag versucht, dich zu erreichen! Warum nimmst du nicht ab??'

Überraschende Wendungen

Hallo! *aus einem schneehaufen hervorschaut* Das nächste kap, wie versprochen. Leider ein bisschen kurz, dafür wird das nächste Kapitel höchst wahrscheinlich doppelt solange und es passiert so einiges ^^

Ein riesengroßes Dankeschön für die Kommis! Stellvertretend von Dragon_Prayer und mir, wir haben uns riesig darüber gefreut! Und wir haben auch brav fleißig weiter geschrieben, ein Ende der Geschichte ist nicht so bald in Sicht! ^^

Es freut mich, dass ihr Mingming auch alle so sehr hasst, und glaubt mir, ihr werdet sie nach diesem und vor allem dem nächsten Kapitel noch sehr viel mehr hassen!

Es könnste sein, dass sogar noch dieses Wochende schon das neunte Kapitel kommt, mal schauen, was ich heute noch so schaffe. ^O^

Nochmal dankeschön für die kommis, ich hoffe, ihr schreibt uns auch weiterhin...büdde?
 

eure fin
 

Kapitel 8: Unerwartete Wendungen
 

In einem der zwielichtigsten Stadtviertel Tokyos gab es ein Pub, das als berüchtigter Assassinentreffpunkt stadtbekannt war. Das Black Dagger war der Ort, an dem sich alles was Rang und Namen hatte im Geschäft mit dem Tod traf und unter sich sein konnte. Für einen Auftragskiller war es immer die erste Adresse, wenn es um Neuigkeiten und Gerüchte ging. Selbst Mitarbeiter von Hydra waren unter ihnen und so war es nichts Ungewöhnliches, dass an diesem Abend das Pub nur so von Assassinen wimmelte, die alle Informationen über den Mord an einem Hydraangestellten suchten. Aus Furcht, dass hinter diesem Attentat mehr steckte und sie vielleicht die nächsten sein könnten. Noch wussten nur Wenige die wahren Gründe, die hinter dem Mord von Lee standen, und einer von ihnen befand mitten unter ihnen. In einer dunklen Ecke des Pubs saß Ray, eine Baseballkappe tief in sein Gesicht gezogen und beobachtete das Geschehen. Da er in der Szene nicht unbekannt war, hatte er sich, um nicht erkannt zu werden, zwangsläufig eine Verkleidung zulegen müssen. Die für ihn untypische grellbunte Jacke, unter der er seinen Zopf versteckt hatte, und die Kappe hatte er in einem Kaufhaus geklaut. Er machte den Anschein eines harmloses Kleinkriminellen, der sich auf Versehen in den Assassinentreffpunkt verirrt hatte.

Er wartete schon seit Stunden auf eine ganz bestimmte Person, die, wie er annahm, es sich nicht nehmen lassen, selbst von ihrer ,grandiosen' Tat zu erzählen. Ja, Mingming würde sich hier neue Anhänger suchen und die ganze Szene würde sich in zwei Lager aufteilen. Die, die loyal zu Hydra standen, und die, die sie vernichten wollten.

Aber Ray würde es nicht soweit kommen lassen. Nach scheinbar endloser Zeit hörte er endlich das unverkennbar schrille Lachen Mingmings in seiner Umgebung und hatte sie nach einigem Suchen auch sofort entdeckt. Umringt von ihren Bodyguards stand sie am Tresen, flirtete ausgiebig mit einigen Kollegen und erzählte so laut, dass so gut wie das ganze Pub sie hörte, von ihrem Erfolg.

Diese Frau war einfach nur noch widerwärtig, Ray musste sich zusammen reißen, um sich nicht zu übergeben. Er stand auf und bewegte sich so unauffällig wie möglich auf sie zu. Obwohl er den Kopf gesenkt hielt, ließ er sie nicht mehr aus den Augen. Jetzt war endlich seine Chance gekommen, und er würde sie nutzen!

Völlig auf Mingming konzentriert bekam er nicht mit wie er von Kai, der angespannt an einer Wand lehnte, beobachte wurde. Und auch nicht, wie gewisser Russe den Kopf reckte, als er die Dolche, die er in seinen Ärmeln versteckt hatte, hervorzog.

Die letzten Meter überwältigte ihn die Ungeduld und fing an zu rennen, rempelte mehrere Leute an und war schon beinahe am Ziel, als er von einem Begleiter Mingmings grob am Arm gepackt wurde. Ray entkam zwar dem Verteidiger mit einem Faustschlag in den Magen, doch sofort standen an dessen Stelle zwei weitere Muskelprotze, die bedrohlich auf ihn zukamen. Inzwischen hatten auch die restlichen Gäste mitbekommen, was sich in ihrer Mitte abspielte und in die entstandene Stille schallte Mingmings Stimme, die mit einem hämischen Grinsen den Befehl gab, Ray umzubringen.

Doch Ray verlor keine Zeit und schaltete seinen ersten Widersacher mit einem gezielten Dolchstoß in die Magengegend aus. Er wollte sich schon wieder Mingming zuwenden, als er plötzlich an der Kehle gepackt und mit voller Wucht an die nächste Wand geschleudert wurde. Nachdem die Sternchen vor seinen Augen wieder einigermaßen verschwunden waren und er stöhnend versuchte, wieder aufzustehen, bemerkte er nur aus den Augenwinkeln eine Person neben sich und im nächsten Moment schrie er vor Schmerzen laut los. Einer der Männer hatte ihn mit einem Dolch am Oberschenkel verletzt. Bevor Ray seine Hände auf die blutende Wunde drückten konnte, sah er jedoch ein weiterer Dolch, der gefährlich nahe seiner Halsschlagader schwebte.
 

Schließlich verlor Kai seine Geduld und mischte sich in den Kampf ein. Er schlug Rays Angreifer von hinten den Dolch aus der Hand uns setzte ihn dann mit einem Handkantenschlag in den Nacken außer Gefecht. Ray, der sofort in Protestgeschrei ausbrach, packte er energisch am Kragen und schleppte ihn in Richtung Ausgang, nach allen Seiten tretend und schlagend.

Der Chinese versuchte verzweifelt, sich loszureißen. Er konnte doch nicht so kurz vor dem Ziel aufgeben.

"Lass mich los! Ich muss zurück, schnell, LASS MICH LOS!!"

Er ging nun auf Kai los und tat alles, um sich zu befreien. In seinem Wahn, zurückzukehren, bemerkte er nicht, wie der tiefe Schnitt an seinem rechten Oberschenkel immer mehr zu Bluten anfing und inzwischen schon sein ganzes Hosenbein mit der roten Flüssigkeit voll gesogen war. Den pochenden Schmerz hatte er schon längst verdrängt.

Kai riss in hingegen endgültig aus dem Pub und schlug die Tür hinter sich zu. Er zog Ray hastig in die nächste Seitengasse und fauchte ihn währenddessen an: "Halt die Klappe, halt einfach die Klappe, okay?! Du wärst grad fast draufgegangen, Mingming hättest du nie auch nur ein HAAR krümmen können!"

Der Russe fasste sich an den Kopf.

"Scheiße, wie kann einer so naiv sein??"

Ray konnte sich endlich von Kai wegstoßen und ließ seine ganze Frustration nun an Kai aus.

"Was geht dich das alles an? Du hast doch gesagt, dass es dir egal ist! Warum lässt du mich dann nicht endlich in Ruhe?"

Er hatte Tränen in den Augen vor lauter Verzweiflung. Warum schaffte er es nicht Mingming endlich zur Strecke zu bringen, so wie er es seinem besten Freund geschworen hatte? Warum nur zum Teufel musste ständig etwas dazwischen kommen?

Kai sah in ausdruckslos an und griff nach langen Zögern nach den Handgelenken des Jüngeren, blickte ihm in die immer noch vor Wut funkelnden Augen.

"Weil ich nicht will, dass du stirbst, Kätzchen. Ich will es nicht."

,Was red ich eigentlich?'

Ray erstarrte und sah Kai mit großen Augen an. Hatte er gerade richtig gehört?

"Was...?"

Sein Gegenüber hatte zum ersten Mal seit langem keinen coolen oder sarkastischen Spruch parat und schüttelte den Kopf. Dabei wiederholter er planlos: "Ich will es nicht. Es gibt keinen anderen Grund..."

Er umklammerte Rays zu Fäusten geballte Hände, als hätte er Angst, er könnte im nächsten Moment weglaufen.

Ray dagegen hatte keine Ahnung, was er dazu sagen sollte. Er hätte ein solches Geständnis nie, nie ihn hundert Jahren, von dem eiskalten Killer erwartet. Es war so ungewohnt, Kai so reden zu hören. Und obwohl er immer noch wütend auf ihn sein sollte, konnte er es plötzlich nicht mehr. Er schaffte es nicht mehr, sich von Kai loszureißen und zurück zugehen. Mingming hatte bestimmt schon Unterstützung bekommen, und Ray hatte nun andere Dinge zu tun, als sie zu verfolgen. Der planlose Russe vor ihm zum Beispiel.

Ihm fiel keine geeignete Erwiderung ein, und so konnte er ihn nur wortlos anstarren, auf eine Reaktion von Kai wartend.

Dieser zog sein Gesicht nun zu sich heran, als ihm weiterhin die Worte fehlten.

,Jetzt starr mich nicht so an...'

Vorsichtig suchte er Rays Lippen.
 

Ray ließ sich auf Kais Kuss ein, nahm Kais Gesicht in seine Hände, um ihn festzuhalten. Er wollte nicht noch einmal eine solche Überraschung wie bei ihrem ersten Kuss erleben, als Kai einfach abgehauen war.
 

Kai hatte gerade vergessen, dass Mingmings Schläger vermutlich immer noch auf der Suche nach ihnen war und konzentrierte sich voll auf den Kuss. Nach einer Weile stupste er fordernd die Lippen des Jüngeren an und drängte Ray an die Gassenwand zurück.
 

Ray öffnete seinen Mund, um Kais Zunge Einlass zu gewähren und festigte seinen Griff um Kais Kopf. Oh nein, diesmal würde er Kai nicht gehen lassen. Er wusste nicht, dass Kai Derartiges auch gar nicht vorhatte. Der Ältere spielte vertieft mit Rays Zunge und schlang die Arme um Rays Taille. Dieser konnte der Versuchung nicht widerstehen und fuhr mit beiden Händen durch Kais zweifarbiges Haar. Er hatte definitiv seine neueste Lieblingsbeschäftigung gefunden!

Ray spürte, wie Kai mit seinen Händen auf seinem Rücken auf und ab strich und er seine Lippen von seinen löste, um sie an Rays Hals zu drücken.
 

Nach einiger Zeit konnte Ray den Schmerz, der von der immer noch blutenden Wunde an seinem Bein herrührte, nicht mehr verdrängen und schob Kai von sich. Er sah ihn entschuldigen an, hoffend, dass er ihn verstand.

"Warte! Ich muss mich langsam um mein Bein kümmern!"

Kai nickte fast enttäuscht, als auch noch die Stimmen von Mingmings Truppe in der Nähe erklangen.

"Du hast Recht. Ich bring dich besser nach Hause. Komm..."

Er griff nach Rays Hand, aufmerksam auf die Stimmen horchend, die näher zu kommen schienen. Mingming hatte anscheinend nicht vor, Ray so schnell gehen zu lassen. Und wenn diese Hohlköpfe nach einer Weile auf die Idee kommen würden, der Blutspur zu folgen, waren sie nicht mehr sicher.

Inzwischen suchte Ray verzweifelt in seinen Taschen nach etwas, um seine Wunde wenigstens notdürftig zu verbinden, als sein Blick an Kais Schal hängen blieb, der sich dafür wirklich gut dienen würde. Aber würde er ihn auch Ray geben?

"Kai? Kann ich mir deinen Schal bitte ausleihen?"

Und das Undenkbare geschah, Kai händigte ihm seinen heiß geliebten Schal aus und hielt sogar Wache, während Ray seine Wunde abband.

Zufrieden mit dem provisorischen Verband machte Ray einen Knoten und nickte dann Kai zu.

"Müsste halten. Lass uns gehen!"

Er folgte Kai humpelnd und biss sich krampfhaft auf die Lippen um nicht vor Schmerzen los zu schreien.

Einige Zeit später gab Kai ihm Rückendeckung, als Ray die Haustür zu seinem Appartement, das ganz in der Nähe des Hydrahauptquartiers war, aufsperrte. Der Russe folgt ihm bedenkenlos in die kleine Wohnung und wartete im Wohnzimmer, während Ray aus dem Badezimmer einen Verbandskasten holte und schließlich unschuldig seine Hose auszog, um seine Wunde besser versorgen zu können. Er war sich nicht bewusst, dass Kai immer noch anwesend war, und dass ihn die ganze Sache nicht unberührt ließ. Tatsächlich wurde dieser nun knallrot im Gesicht und begann interessiert die Einrichtung [die der Wohnung natürlich...] zu betrachten. Er unterdrückte dabei gewaltsam die Frage, ob er Ray helfen sollte.

Ray benutzte ein feuchtes Tuch, um die Wunde großzügig zu säubern und inspizierte sie genau, bevor er erleichtert seufzte.

"Der Schnitt muss zum Glück nicht genäht werden. Kannst du mir mal kurz bei Bandagieren helfen?"

Er grinste gedanklich bei Kais rotem Kopf.

Kai dagegen droppte innerlich.

"Natürlich... <<°"

Er wendete sich nun doch Rays Bein zu und half ihm LEICHT nervös dabei, den Verband anzulegen. Dabei spürte er, wie sein Puls einen Tick schneller ging.

Als der Verband schließlich fest saß, lächelte Ray Kai dankbar an. Er hatte die ganze Situation wirklich höchst erheiternd gefunden, Kais Reaktionen waren nicht sehr unauffällig gewesen...

"Danke."

Er beschloss, Kai von seinem ,Leiden' zu befreien und stand auf, um sich eine neue Hose zu holen, während Kai ihm planlos hinterher starrte.

,Fuck... was für ein Tag.'

Ray wuselte schließlich um Kai herum und räumte die bluten Sachen weg. Die hässliche Jacke und die Hose landeten sofort im Müll. Danach ließ er sich in einen Sessel fallen und schaute Kai an.

"Und was jetzt?"

"Tja..."

Kai sah sich für einen Moment schon im Krankenschwesterdress durch Rays Wohnung rennen.

"Ich weiß nicht, kommst du alleine klar?"

"Hmmm... das meint ich nicht. Was ist mit Mingming?"

Kai jaulte innerlich auf.

"Ach ja, ähm... scheiße Mann, du hast doch jetzt gesehen, dass du nicht an sie rankommst!

Vergiss es vielleicht kriegst du irgendwann mal Gelegenheit, sie umzunieten, aber bis dahin..." Er sah ihn ernst an. "Halt dich von ihr fern, okay?"

Ray hatte genug von den Auseinandersetzungen mit Kai wegen diesem Thema, außerdem hatte ihn nach der heutigen Aktion das Gefühl beschlichen, dass er in Sachen Mingming eine andere Strategie benötigte als nur blind loszuschlagen. Und mit seinem verletzten Bein würde das in nächster Zeit sowie so nicht werden. Nebenbei könnte die Sache noch einige Konsequenzen nach sich folgen lassen. Seine Vorgesetzten würden nicht sehr begeistert sein.

"In der nächsten Zeit lass ich sie in Ruhe. "

Er lächelte traurig.

"Aber ich werde die Sache nicht vergessen."

Kai seufzte auf und erhob sich.

"Ist okay. Ich geh dann jetzt wohl besser..."

Ray folgte Kai zur Tür und verabschiedete ihn. Obwohl im der Russe vielleicht das Leben gerettet hatte, sah sein Stolz keinen Grund ihm dafür zu danken. Hey, er hatte nicht darum gebeten, mit Gewalt aus dem Pub geschliffen zu werden.

,Ich brauch jetzt erst mal ne Stunde Schlaf.'

Kai wartet, bis die Tür hinter im ins Schloss fiel, und atmete dann tief durch.

,Ich brauch jetzt erst mal ne Flasche Wodka.'

Wie das Schicksal eben so spielt...

Tadaaaaaaa, die zwei Kapitel, tippfertig und beide sehr kurz. Ich bin ungern die Botin schlechter Nachrichten, aber ich will es gleich vorneweg sagen, damit jeder bescheid weiß. Das nächste Kapitel könnte noch ne ganze Weile auf sich warten lassen, ich muss demnächst einiges für die Schule tun und werde wenn es schlecht kommt, ein paar Wochen nicht mehr zum schreiben kommen. Es wird defninitv weiter gehen, nur eben dauert es bis dahin und dann auch seltener. Wir sind schon sehr weit hier, im rpg haben wir noch einen Vorsprung von knapp fünf Kapiteln und wir haben grad auch einige Probleme, die Story weiterzuführen. Ich werde euch aber sagen, wann das nächste kapitel danach wieder kommt, jeder der mit ein kommi schreibt kriegt eine ens.
 

Jetzt zu den Erklärungen zu der Geschichte:

Ich hab mich mit Dragon_Prayer beraten, wie wir euch erklären sollen, wie Kais und Rays Beziehung ist. Dragon_Prayer hat so ungefähr gesagt, dass Kai so ein kleiner Kuss nichts bedeutet und dass solche Dinge wie Liebe nur Spielereien sind. Kai und Ray sind beide Assassinen, ihr Leben läuft ein bisschen anders ab als im Märchen, und nach einem Kuss heißt es nicht zwangsläufig, dass man wie im Märchen seinen Traumprinzen findet und das sofort die große Liebe ist. Man kann es vielleicht auch als kleine Affäre bezeichnen, aus der vielleicht mehr wird. Kai hat schon einiges an Gefühlen entwickelt, falls euch das aufgefallen sein sollte, aber er kann es eben nicht zeigen. Für Ray dagegen ist das alles ein gefährlicher Seilakt. Nach den Regeln darf er nicht mit Kai zusammen sein, ihr werdet aber bald merken, dass es ihn auch schon ganz schön erwischt hat. Lasst den beiden Zeit, zueinander zu finden, dass kann noch einige Zeit dauern.
 

Die Sache mit dem Wundeverbinden, Ray macht Kai nicht absichtlich an. Es ist nun mal so, dass er die Wunde versorgen muss, und um besser dran zu kommen musste er seine Hose ausziehen und warum sollte Kai ihm nicht helfen? Hey, das ist immer noch ne Wunde und die tut weh. Er hat erst im Nachhinein gemerkt, was er angestellt hat und das fand er eben lustig. Man sieht Kai nicht oft verlegen! ^^
 

Für Kais Kommentare müsst ihr euche übrigens bei Dragon_Prayer bedanken. Sie spielt Kai und ich übernehme buchstabentreu alle Zitate von ihm. Es sind alles ihre Einfälle!
 

Wegen der Stelle in der Seitengasse. Wir gingen mal davon aus, dass Mingmings Schlägertypen schlichtweg zu BLÖD waren, um ihnen zu folgen. Wahrscheinlich hat Mingming ihnen erst zehnmal erklären müssen, wohin sie gehen sollen und so eine kleine abgeschiedene Nische in einer Seitengasse wird auch nicht so schnell entdeckt. Naja, schieben wir alles auf die Volltrottel! Was erwartet man von Leuten, die Mingming folgen?
 

Morddrohungen und Kritik ist weiterhin erwünscht! Wir würden uns über ein paar Kommis freuen,

bis bald
 

fin
 

Kapitel 9: Wie das Schicksal eben so spielt...
 

Ein wunderschöner Sonntagnachmittag in einem niedlichen kleinen Park. Die Sonne schien, der Himmel war endlos blau und mitten in der Idylle schlurfte Kai, die Hände in den Taschen vergraben, nicht ahnend, was auf ihn zukommen würde.

Schließlich hörte er in einiger Entfernung plötzlich ein Giggeln und die die dazugehörige Besitzerin, die auf ihn zuspazierte. Er machte sofort auf dem Absatz kehrt und schlurfte etwas schneller in die entgegengesetzte Richtung wieder davon, doch Mingming hatte ihn schon entdeckt. Sie warf gekonnt ihr Haar zurück und rannte Kai hinterher.

"Kai-chan!" Mit einem freudigen Lächeln stellte sie sich vor ihn und benahm sich, als hätte Kai ihr gerade einen Heiratsantrag gemacht. Der vermeintliche zukünftige Ehemann benahm sich dafür jedoch völlig untypisch und schickte ihr einen Deathglare, der jeden mit schwächeren Nerven sofort umgebracht hätte.

"Nenn mich nie wieder Kai-chan."

"Warum nicht?" Sie warf sich wieder in Pose, bevor ihre Gesichtszüge sich verhärteten und sich ihre Augen zu Schlitzen verengten. "Nennt dich dein kleiner Chinese nicht auch so?"

Kai starrte sie mit einer Mischung aus Verwirrung und Entsetzten an, fasste sich aber dann wieder.

"Wovon redest du?"

Er spielte offensichtlich den Ahnungslosen, doch Mingming hatte nicht vor, ihn so leicht davon zu kommen lassen und sprach ihre nächsten Wörter betont langsam aus:

"Er hat versucht mich umzubringen und DU hast ihm geholfen..."

Kai hingegen blieb ruhig.

,Okay. Sie hat mich gesehen.'

"Das stimmt, ja. Ich sagte doch, du sollst mich nicht Kai-chan nennen..."

Diese Arroganz brachte Mingming fast um den Verstand. Sie musste sich sehr zusammenreißen um Kai nicht sofort an die Gurgel zu springen. Er wusste genau, wovon sie sprach.

Mingming seufzte schwer.

"Schön, dass du dich erinnerst. Weißt du auch noch, warum du dich gegen mich gestellt hast?"

Kai verschränkte die Arme.

"Ich wüsste nicht, was dich meine Motive angehen."

"Soll ich dir ein bisschen auf die Sprünge helfen? Du hast dir ja keine Zeit gelassen, ihn in dein Bett zu holen!"

Zwei große orange Augen sahen ihn mit einem verletzten Blick an, während zwei blutrote Augen sich zu Schlitzen verengten.

"Ich glaube, das geht dich noch sehr viel weniger an..."

Mingming hinderte Kai nicht daran, als der Russe sich anschickte zu gehen. Er würde von selbst belieben, spätestens wenn sie ihren nächsten Trumpf ausspielte.

"Weißt du eigentlich, was du da machst? Hydra wird es bestimmt sehr interessieren, was Ray da so treibt. Und bevor sie ihn erledigen werde ich mich um ihn kümmern. Das hat keine Zukunft, Kai. Verrate mir, wo ich ihn finden kann, damit ich ihn beseitigen kann. Du wirst sehen, in meinen Armen wirst du ihn vergessen!"

Kai überging den letzten Satz und starrte sie hasserfüllt an.

"Rühr ihn an und du bist tot, bevor du Kai-chan sagen kannst, Mingming."

Er meinte das so ernst wie er sie gerade ansah, daran zweifelte sie nicht.

"Warum gerade er? Diese Schlampe [fin: jaha, meine erfindung, die männliche schlampe, wir haben uns ewig drum gestritten, ob ich das wort hier verwenden durfte ^O^] ist ein Niemand; warum nicht ich?" Sie schluchzte heftig und schrie ihn dabei weiter an. "Du kannst nichts dagegen machen, spätestens in einer Woche folgt er seinem Freund unter die Erde!"

Kai wusste im ersten Moment vor lauter Ekel nicht, was er sagen sollte, schüttelte dann den Kopf.

"Du bist noch verabscheuungswürdiger als ich. Und das ist echt ne Leistung."

Mit diesen Worten stampfte an ihr vorbei und versuchte im zweiten Anlauf abzuhauen, wäre da nicht...

"Bleib stehen!" Die Auftragskillerin funkelte Kai gefährlich an, die Krokodilstränen waren schnell verschwunden. "Wenn du jetzt gehst, bist du genauso tot wie er!"

Kai warf einen Blick über die Schulter und lächelte sie matt an.

"Das wagst du ja doch nicht. Wem willst du denn sonst das Leben schwer machen? Sieh's ein, Mingming. Du hast niemanden. Niemanden, der dich vermissen würde, wenn ich dich umbrächte..."

"Ach ja? Hast du so jemanden? Dein kleiner Chinese wird dir bestimmt auch nicht nachtrauern. Du bist genau so allein wie ich."

Er nickte. "JA. Das bin ich. Aber ICH kann damit leben... Du nicht. Sonst würdest du mir nicht immer noch hinterher laufen."

Diesmal ließ sie ihn gehen. Obwohl es ihn ihr brodelte, kam kein einziges Wort über ihre Lippen. Ja, sie verspürte den großen Wunsch, Kai sofort umzubringen. Aber wie hieß es doch so schön? Rache war süß.

,Na warte, Kai. Mal schauen was du sagst, wenn Ray erst tot ist...'
 

Am folgenden Tag befand sich Ray auf dem Weg durch einen der äußeren Stadtteile. Die Sonne brannte vom Himmel und sein Gang war noch immer sehr unsicher, die Wunde an seinem Bein schmerzte noch immer gehörig. Schließlich blieb der junge Assassine vor einem weinrot gestrichenen Gebäude stehen. Ein schwarzes Schild über der Tür verkündete in silbernen Lettern: "Bestattungen und Waffen - Tala Ivanow" .

Er öffnete die Tür bedacht langsam, er war sich noch immer nicht sicher, mit welchen Worten er Tala die Messer zurückgeben sollte. Als er den Laden betrat war er im ersten Moment sogar erleichtert, als der Besitzer nicht anwesend zu sein schien.
 

Im Nebenzimmer verursachte Tala derweil Geräusche, die sich so anhörten, als ob er sich sehr anstrengen würde. Dabei hatte er seinen stillen Besucher noch nicht bemerkt.

"Hrrrngh... verDAMMT... komm schon... nur noch ein KLEINES... Stück... reiß dich zusammen, Tala..."
 

Ray zog erstaunt eine Augenbraue hoch, als er die Geräusche hörte und schlich sich langsam in Richtung Nebenzimmer um den Grund herauszufinden.

,Was macht er da?'

Tala lag flach auf dem Boden, den Arm bis zur Schulter unter einem riesigen Waffenschrank begraben. Er versuchte offenbar etwas zu erreichen, das darunter lag. Aufgrund seiner fortwährenden Selbstgespräche bemerkte er den jungen Chinesen noch immer nicht.

Besagter Chinese tapste nun auf Tala zu und musste unwillkürlich das Grinsen anfangen.

"Was suchst du da, Tala?"

Der Schrank gab ein gezwungenes Ächzen von sich, als Tala vor Schreck hochfuhr und mit der Schulter gegen die Kante krachte. Aufheulend fuhr er herum und beschwerte sich bei Ray: "Reiiii... >0< Mann, spinnst du?!" Er jammerte, als Ray nur entschuldigend weitergrinste schließlich: "Mein Handy ist mir unter den Scheißschrank geflogen, als ich telefoniert hab! Und jetzt läuft das Gespräch wahrscheinlich immer noch und meine Rechnung wächst ins Unendliche! T___T"

Ray kniete sich zu Tala, darauf achtend, nicht zu sehr seine Wunde zu belasten.

"Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken." Er sah den Schrank abschätzend an. "Soll ich es mal versuchen?"

Tala hob eine Augenbraue.

"Wenn du meinst...? oÔ"

Ray zog eins von Talas Messern hervor und machte mit einem kurzen Blick unter den Schrank die Lage des Handys aus. Danach steckte er seinen Arm in den schmalen Spalt zwischen Schrank und Boden und kickte, nach einigen Tasten, das Handy mit einer gekonnten Bewegung des Messers hervor.

"Hier, bitte!"

"Danke."

Tala grinste schief und drückte hastig die Nummer weg, die auf 666-irgendwas endete.

"Da hätte ich auch drauf kommen können... ^^°"

Sein Retter zog sich am Schrank wieder nach oben und schüttelte den Kopf.

"Keine Ursache."

Zusammen mit dem zweiten Messer, das er in seinem Gürtel versteckt hatte, legte er das Messer auf den Tisch. Er hatte die Dolche glücklicherweise noch mitgehen lassen können, bevor Kai ihn aus dem Pub gezerrt hatte.

"Ich wollte die hier abgeben."

Tala sah von Ray zu den Messern und wieder zurück. "Und?" Nachdenklich betrachtete er die Miene des Killers. "Hattest du Erfolg...?"

Doch er glaubte, die Antwort bereits zu kennen.

Talas Blick ausweichend sah Ray zu Boden. Es fiel ihm wirklich schwer, das zuzugeben.

"Nein. Mingming lebt noch und ich werde sie wohl die nächste Zeit in Ruhe lassen."

Fast ein wenig erleichtert nickte Tala und räumte die Messer wieder an ihren Platz zurück.

"Woher der plötzliche Sinneswandel?"

"Ich hatte... leichte Probleme."

Ungewollt fuhr Ray mit einer Hand zu seinem verletzten Bein, als ihn die Erinnerungen an den vorletzten Abend überkamen. Tala, der seiner Bewegung mit den Augen verfolgt war, sah ihn ernst an.

"Ich sagte doch, sie ist gefährlich." Er schüttelte verwirrt den Kopf. "Rei-chan, wie hast du's nur geschafft, ihre Schläger abzuhängen - noch dazu verletzt?"

"Kai hat mir geholfen. Ohne ihn hätte ich das nicht geschafft."

Ray musste bei dem Gedanken daran unmerklich lächeln, Tala würde ihm das niemals abkaufen. Und wirklich, er war mehr...als nur überrascht.

"KAI?! OÔ"

Für einen Moment war der rothaarige Russe wirklich sprachlos.

,Was zum Henker läuft hier eigentlich?'

"Aber wie... woher... wieso...?"

"Er ist plötzlich aufgetaucht und hat mich da rausgeboxt. Ich hätte das auch nie erwartet."

Gut, er kannte jetzt die Gründe dafür, aber das konnte er Tala doch nicht erzählen. Nicht Tala, wenn er Glück hatte würde er es hoffentlich erst sehr viel später raus finden.

Tala dachte eine Weile lang angestrengt nach und beobachtete dann Rays Mienenspiel. Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht.

"Sag mal Ray, Honey... warum nur hab ich das Gefühl, dass du auf ihn stehst...? ^____^"

Seit wann konnte Tala eins und eins zusammenzählen? Ray konnte nicht verhindern, dass er sofort rot anlief. Abwehrend hob er die Hände.

"Nein - nein ... das hab ich doch gar nicht so gemeint!!!" Er wurde, wenn es ging, noch röter. "Du verstehst da was falsch!!"

Trotzdem fühlte er sich irgendwie ertappt. Verdammt.

Tala lachte auf und klopfte Ray grinsend auf die Schulter.

"Klar, das sehe ich... ich lieg voll daneben, was? Solltest du irgendwann mal das Bedürfnis haben, drüber zu reden... Onkel Tala ist für dich da. XD"

"Talaaaaa! >.< Es ist nicht so wie du denkst! Er ist doch schließlich immer noch Black Phoenix, ich kann mich nicht in ihn verlieben!"

,Obwohl...'

Irgendwie gefiel ihm die Idee ja...Nein, pfui, Ray, aus!!!! Er schüttelte sofort den Kopf und schlug sich innerlich dafür. Er konnte doch nicht so was denken!!!

"Tja..." Schulterzucken. "Ich fürchte, das wirst du kaum selbst entscheiden können. Ich... kann ja mal Kai ein bisschen ausquetschen - so als bester Freund, der um seine Gefühlswelt besorgt ist..."

Gerade in diesem Augenblick wünschte Ray sich eine Schaufel herbei, um sich ein großes Loch zu buddeln und darin zu versinken, oder noch besser, Tala damit zu erschlagen.

"Nein Tala, das kannst du nicht machen! Lassen wir die Sache, ja? Bitte!"

"oO Warum denn nicht? Kann doch nicht schaden, wenn ich mal wieder mit ihm rede... über Gefühle kann er sowieso nur sehr schlecht sprechen."

Tala nickte halb zerstreut, halb verständnisvoll.

Warum wurde Ray die Vermutung nicht los, dass sein Freund sowieso machte, was er wollte und sich nicht um die Folgen scherte? Er sollte wirklich sein Vorhaben, im nächsten Reisebüro eine Reise nach ganz weit weg zu buchen, verwirklichen.

"Lass mich da aber bitte raus, ja?"

"Natürlich!" Tala sah ihn empört an. "Was denkst du denn von mir...!? Immerhin sind wir befreundet!"

"Eben deswegen! -.-° Ich weiß doch, wie gerne du Kuppler spielst."

Ray seufzte schwer, seine Schaufel konnte er auch benutzen, um sich sein Grab zu schaufeln.

"Hey." Der Ältere legte ihm väterlich den Arm um die Schulter. "Hör mal, Kleiner... du schuldest mir ohnehin noch was. Also lass Tala jetzt mal so walten und schalten wie er glaubt, dass es für euch beide richtig ist und verlass dich auf mich, ja?"

Möchtegernpsychologe Tala hatte gesprochen.

Ray kam sich vor wie im falschen Film.

Seine letzte Hoffnung war, dass wenigstens Kai da nicht mitspielte.

"Ich muss zurück zu Hydra."

Tala nickte. "Klar. Und sie werden dir rein gar nichts vorwerfen können. Ich bin so stolz auf dich..."

Er begleitete ihn freudestrahlend zur Tür.

"Bis jetzt."

Als Ray sich von Tala verabschiedete und steif davon stapfte hatte er das Gefühl, einen großen Fehler gemacht zu haben.
 

Tala sah im noch einige Zeit hinterher.

,Warum vertraut er mir nur so wenig? Ôo'

Geständisse

Kapitel 10: Geständnisse
 

Nicht nur Tala machte sein Versprechen, mit Kai zu reden, sehr bald wahr, auch Ray ging es an den Kragen, von Brooklyn. Hydra waren so einige Dinge auch nicht verborgen geblieben, und so saßen nun gleichzeitig zum einen in einem schwach beleuchteten Büro Hydras Brooklyn, der in einer Akte über Rays Einsatzberichte blätterte, und Ray und ein paar Kilometer weiter Kai und Tala in dessen Wohnung und genehmigten sich einen Tee.
 

"Kannst du mir das erklären, Ray? Deine Berichte in letzter Zeit werden immer lückenhafter und es gibt immer mehr Widersprüche. Was ist los?"

Ein türkisfarbenes Augenpaar war auf Ray gerichtet, musterte ihn scharf. Die großen Fenster im Hintergrund, waren von zugezogenen Jalousien bedeckt, so dass nur wenige Lichtstrahlen sich in das kühle Büro verirrt hatten. Die Augen schienen in der Dunkelheit umso intensiver zu leuchten, ihnen entging kein Detail, Ray war Brooklyn hilflos ausgeliefert.

Doch er ließ sich davon nicht beeindrucken. Wenn Brooklyn auf so dramatische Auftritte bestand, sollte er doch. Ihm war es ziemlich egal, der junge Chinese gab Brooklyn keine Möglichkeit, seine Unsicherheit zu entdeckten und legte allen Ernst, den er besaß, in seine Stimme.

"Es gab in letzter Zeit einige Schwierigkeiten, vor allem seit Mingming hinter uns her ist."
 

In einer ,interessant' eingerichteten Wohnung, die deutlich Talas Vorlieben repräsentierten, war dagegen das Wohnzimmer von der Sonne erhellt. Kai, der auf dem Sofa saß und dabei war, an seiner Teetasse zu nippen, verdrehte gerade die Augen.

"Ich KANN nun mal nicht ständig ans Telefon gehen, wenn dir grad langweilig ist. Bin eben auch oft weg in letzter Zeit, was weiß ich, denke nach oder was..."

Blaue Augen sahen ihn interessiert an.

"Du denkst NACH? Himmel, irgendwas stimmt doch nicht mit dir. Kai, was ist los? Wo bist du in letzter Zeit mit deinen Gedanken?"
 

"Schwierigkeiten? Was ist dran an dem Gerücht, dass du öfters mit Black Phoenix gesehen wurdest?"

Das Rascheln der Blätter verstummte, als die Mappe auf den Tisch geknallt wurde. Die Frage war so direkt gewesen, dass Ray kaum mehr ausweichen konnte.

Aber woher wusste Brooklyn davon?

"Ja, ich hab ihn getroffen, mehrmals. Aber was ist dran so schlimm? Ich hab nur mit ihm geredet."

,Mehr oder weniger."
 

Kai wandte den Blick ab und stellte seine Tasse zurück auf den niedlichen kleinen Wohnzimmertisch.

"Überall und nirgendwo."

"Kai!" Der rothaarige Russe sah ihn ernst an. "Verdammt, du hast in deinem Leben noch NIE über irgendwas nachgedacht, deine Knarre war dein Verstand! Gibt es nicht doch was, was du mir vielleicht vorenthältst?"
 

Orangefarbene Haare flogen durch die Luft, als Brooklyn hart den Kopf schüttelte.

"Man redet nicht nur einfach mit Black Phoenix. Ray, er hat schon einige Assassinen von Hydra beseitigt, weil sie ihm im Weg waren. Aber du bist noch quicklebendig. Was genau ist da los?"

"Nichts!"

Ray bemerkte erschrocken, dass seine Antwort wohl ein bisschen zu auffällig schnell gekommen war, in Brooklyns Gesicht war deutlich das Misstrauen zu sehen, das er dem Schwarzhaarigen gegenüber hegte. Verdammt, wie konnte er sich nur wieder hier herausreden? Inzwischen hatte Ray angefangen, nervös auf seiner Unterlippe herumzukauen.

"Er hat keinen Grund mich umzubringen. Zufrieden?"
 

"Nein."

Als er Talas erhobene Augenbrauen sah, überlegt Kai doch, ob er nicht vielleicht etwas zu schnell verneint hatte.

"Wieso auch, ich hab kein Privatleben, das weißt du doch."

,Scheiße... <<°'

Tala lachte gekünstelt und lehnte sich in seinem Sessel zurück.

"Kai, wenn du jemanden verarschen willst, dann such dir nen Hetero." Er nickte Kai forsch zu. "Ich weiß doch, dass in deinem Köpfchen was vorgeht, bin schließlich nicht blöd."
 

"Black Phoenix braucht keinen Grund um einen umzubringen. Also, was wird hier gespielt? Läuft da was zwischen euch?"

Brooklyns Finger, hatten ein Eigenleben entwickelt und trommelten unaufhörlich auf der Tischplatte herum, die Geduld ihres Besitzers würde nicht mehr lange anhalten.

"Du kennst die Regeln, Ray!"

Ray riss die Augen auf. Er wusste, was ihn erwarten würde, sollte Brooklyn die Wahrheit erfahren.

"Aber da ist nichts, wirklich! Und ich kenn die Regeln ganz genau!"

,Auch wenn ich mich nicht zwangsläufig daran halte...'
 

"Wenn du so schlau bist, warum quetscht du mich dann aus wie ne Zitrusfrucht!"

Kai wirkte inzwischen leicht genervt, während sein Gegenüber ihn triumphierend anstarrte.

"Du. Bist. Verknallt. Und ich schätze, ich weiß, wer der Glückliche ist..."
 

Langsam erwachte auch bei Ray das Misstrauen. Woher wusste Brooklyn so gut über ihn Bescheid? Er brauchte doch irgendeinen Hinweis oder einen Tipp. Schließlich kam ihm ein schrecklicher Verdacht.

"Sollte das Gespräch darauf hinauslaufen? Ihr wisst schon von den Treffen, aber wer hat euch das gesagt?"

Sein Vorgesetzter verriet sich mit keinem Wimpernzucken, doch auf Rays Frage konnte er nur ausweichend antworten.

"Darum geht es nicht. Stimmt es, oder stimmt es nicht?"
 

"Nein, wie oft denn noch?! Ich weiß nicht mal, wie man das buchstabiert!"

Tala betrachtete Kais vor Wut rot angelaufenes Gesicht. Der Waffenhändler hatte schon längst alle Antworten.

"Tja, schätze, das ist alles, was ich wissen wollte... wie gut, dass du gerade ein offenes Buch für mich bist, Kumpel."
 

"Brooklyn, Wer. Hat. Mich. ANGESCHWÄRZT?"

Ray konnte nicht verhindern, dass er von Sekunde zu Sekunde wütender wurde, seine gelben Katzenaugen hatten sich schon längst zu Schlitzen verengt und ein gefährliches Fauchen lag in seiner Stimme.

Nichtsdestotrotz lehnte sich Brooklyn gemütlich in seinen Stuhl zurück und warf Ray einen kühlen, berechnenden Blick zu.

"Also ist da doch was..."
 

"Hat diese Unterhaltung irgendeinen Sinn, Tala?"

Kai klopfte mit den Fingern auf dem Tisch herum, den Waffenhändler musternd.

"Hey." Tala patschte ihm auf die Schulter. "Ich bin dein bester Freund, ich will schließlich alles über dich wissen!"
 

Ray gab schließlich genervt auf. Diese Unterhaltung führte nirgendwo hin.

"Denk doch, was du willst. Zwischen Black Phoenix und mir ist nichts. Schluss. Aus."

"Vielleicht noch nicht, aber ich warne dich, Ray. Keine Beziehung, oder du wirst die Konsequenz daraus ziehen."
 

,Hab ich das mit dem besten Freund je behauptet? <<°'

Kai seufzte daraufhin entnervt.

"Danke, dass du dir so viele Gedanken um mich machst, aber ich komm allein zurecht. So war's schon immer."

Talas Grinsen bedeckte schon fast sein ganzes Gesicht.

"Ja, nur warst du bist jetzt eben noch nie verknallt..."

Gerade schon konnte er einem Faustschlag ausweichen, der ihm gegolten hatte.
 

"Bist du fertig? Kann ich gehen?"

Nach diesem ,netten' Gespräch hatte Ray eigentlich erwartet, entlassen zu sein und stand auf um sich zum Gehen zu wenden. Jedoch war Brooklyn da anderer Meinung.

"Ja, aber diesmal bleibst du hier."

Brooklyn gab ein Zeichen woraufhin die Tür aufging und zwei Männer in schwarzem Anzug das Zimmer betreten.

"Die beiden Herren werden dich zu einem unserer Gästezimmer begleiten. Bis auf weiteres stehst du unter Aufsicht."
 

Es dauerte nicht lange, bis die Nachricht von Rays Haft, oder wie Hydra es nannte, seines ,Zimmerarrests' auch eine gewisse Killerin erreichte, die sich in einem ihrer vielen Verstecke von einem übergelaufenen Hydraangehörigen die neuesten Berichte aus der Organisation bringen ließ.

Nachdem das kleine, braunhaarige Computergenie Hydras mit seiner Erzählung geendet hatte, herrscht für einige Zeit Stille. Das Kinn auf eine Hand gestützt sah Mingming Kenny nachdenklich an und sinnierte vor sich hin. Es musste doch eine Möglichkeit geben, wie sie diesen Umstand ausnutzen konnte...

Ihr gegenüber durchwühlte derweil wieder eifrig seinen Notizblock.

"Es ist im Keller, der dritte Gang von links, vierte Tür!! Sie bewachen ihn gut, haben wohl völlig das Vertrauen in ihn verloren... Bringen ihm dreimal am Tag Essen, raus darf er noch nicht. Fast wie im Gefängnis!"

Er rückte seine Brille zurecht.

"Hmmm..."

Mingming klang nicht sehr überrascht.

"Hab ich nicht anders von Brooklyn erwartet, als ich es ihm erzählt hab."

Sie schlug die Beine übereinander.

"Leider komme ich jetzt nicht mehr so leicht an ihn ran..."

Kenny verfolgte währenddessen jede ihrer Bewegungen mit ausgehängter Kinnlade.

"Ich, äh... kann mich ja nü-nützlich machen... Q______Q"

Darauf hatte sie gewartete. Unschuldig mit den Augen klimpernd beugte sie sich ein Stückchen nach vorne und sah ihn flehend an.

"Ja, du wärst mir sehr nützlich. Könntest du Ray beseitigen?"

Kenny machte einen entsetzten Schritt nach hinten und wurde leichenblass.

"Ihn umbringen? RAY?! O______O° I-ich hab jahrelang mit ihm zusammengearbeitet, er ist zehnmal stärker als ich!!"

Mingming lächelte ihn beschwichtigend an und fing an, Kenny mit ihrer zuckersüßen Stimme zu überzeugen.

"Er kann sich nicht wehren, das ist doch nur eine Kleinigkeit. Außerdem..." Sie seufzte herzzerreißend. "Ist es dir lieber, dass ICH sterbe? Ray will mich umbringen!"

Kenny riss noch einmal erschrocken die Augen auf und beeilte sich zu sagen:

"Nein! So - so meinte ich das nicht, ich bring ihn um, kein Problem, ehrlich! Das krieg ich hin, ganz sicher!"

Damit stopfte er seinen Block wieder in seine Tasche zurück, seine Vorbehalte, einen weiteren Verrat an Hydra zu begehen, völlig vergessend. Doch genau das war es, auf das Mingming hinausgewollt hatte. Sie klatschte in die Hände und strahlte Kenny an.

"Danke, mein Lieber!"

,Bye bye, Ray...'
 

Nur einen Tag später war eine kleine, zerzauste Gestalt im Keller des Hydra-Hauptquartiers damit beschäftigt, eine Sprengladung hinter dem Gitter eines Lüftungsschachts zu befestigen. Kenny saß in der Wand hinter dem Lüftungsschacht, dank seiner Größe hatte er keine Probleme damit gehabt, sich von außen her abzuseilen. Er arbeitete mucksmäuschenstill um die Wachen, die nur wenige Meter entfernt vor Rays Tür standen, nicht auf sich aufmerksam zu machen. Nach vollendeter Arbeit drückte er den Timer und grinste hämisch, bevor er sich daran machte, durch den Schacht wieder nach außen zu kriechen.

,Das war's dann wohl, Ray... du magst stärker als ich sein, aber nicht stärker als meine geliebten Bomben.'

Feuerwerk

Einen wunderschönen guten Tag!

Eigentlich war das Kapitel ja erst später geplant, aber da ich heute schon genug Mathe gepaukt habe, hatte ich genug Zeit für das kleine Kapitel. Es ist ja wirklich nicht lange. Gomen.
 

Ein riesengroßes Dankeschön an alle Kommischreiber: Eiswürfel, Ca, Erdnuckel, LeoFish, Hayan (bin auch schon seit langem der Meinung, dass Schule schlecht ist u.u), kai_girl04, Katanori_Tanaka, Yukiko-san, Winterdream, fliebi-chan, Spellmaster, witch88, Andi-Maus, Halb_Elfe_Kalen, Cat_in_the_web (ich hab nur die erste Staffel vor vielen Jahren gesehen und die zweite verpasst, deswegen die vielen Charas aus der dritten Staffel)

und meine liebe DarkYamiChan, ich danke dir besonders T___T glaubst du eigentlich, dass Dragon_Prayer ein einziges mal auf mich hören würde? ich hab ihr auch gesagt, dass das mit dem waffenhandel eigentlich geheim ist, aber nein, auf fin muss man nicht hören, sie kann ja machen was sie will....*sniff* ich hab mich auch schon drüber aufgeregt, aber Dragon_Prayer wollte nicht auf mich hören. Alles ihre Schuld! ^___~

Naja, in Folge der Diskussion hab ich vorgeschlagen, dass Tala doch an die Börse könnte mit seinem Laden. *grins*

Dragon_Prayer und ich würden uns wieder sehr über Kommis freuen!

Bis zum nächsten Mal,

eure fin
 


 

Kapitel 11: Feuerwerk
 

Keine zwei Minuten später in einem der Gänge des Kellertraktes des Gebäudes.

Der schlecht beleuchtete Gang und das stetige, einschläfernde Geräusch aus den Rohren über ihnen, die teilweise nur wenige Zenitmeter über ihren Köpfen verliefen hatten dafür gesorgt, dass die beiden Wachmänner, die für Ray zuständig waren, in einen Wachschlaf gefallen waren und eher schlecht als recht ihre Aufgabe erfüllten. Sie merkten nicht, wie schon einige Zeit ein Eindringling seelenruhig in ihre Richtung spazierte. Erst als der Rotschopf vor sich hinsummend an ihnen vorbei lief, erwachten sie erschrocken und versuchten Tala sofort mit einem "Hey!!" am Weitergehen zu hindern.

"Moment mal, Freundchen!"

Die erste Wache packte Tala an der Schulter und hielt ihn grob zurück. Er schien nicht sehr erfreut zu sein über den plötzlichen Besuch des Waffenhändlers.

"Was hast du hier unten zu suchen?"

Auch die zweite Wache stellte sich nun warnend vor Tala und sah ihn mit einem todernsten Blick an.

"Spionierst du etwa?!"

Doch Tala riss nur die Augen auf.

"Was... ich? Spionieren? N-nein, nicht doch, ich... entschuldigt mich."

Er machte sich blitzschnell los und preschte den Gang entlang davon, die beiden schreienden Wachen an seinen Fersen. An der nächsten Ecke schlug er einen Hacken und verschwand für kurze Zeit aus dem Blickfeld der Wachmänner, die ihm ahnungslos hinterher rannten und in die Falle tappten. Sie bekamen nur noch mit, wie auf einmal zwei Hände auftauchten und sie mit den Köpfen gegeneinander gehauen wurden, um schließlich ohnmächtig zu Boden zu krachen.

"Ich wusste, dass dieser Verein nur aus Waschlappen besteht."

Die Handgelenke reibend trat Kai aus dem Schatten und betrachtete mit einem verächtlichen Blick die zwei leblosen Muskelpakte zu seinen Füßen. Es war wirklich sehr einfach gewesen, in das Hauptquartier einzudringen. Derselben Meinung war auch Tala, der grinsend auf Kai zukam.

"Na, dann lass uns unseren mal hier rausholen."

Gemeinsam liefen sie den Gang zurück zu Rays Zimmer und hielten vor der fest verschlossenen Tür. Tala machte Kai, der einen Dietrich aus seiner Tasche fingerte, sofort Platz und lehnte sich gegen die Tür, während der andere Russe sich am Schloss zu schaffen machte.

"Ray! Hey, Rei-chan! Hörst du mich?"

Ray fuhr erschrocken auf, als er die Stimme des Russen hörte und stürzte im nächsten Augenblick schon zur Tür. Durch den Sichtschlitz konnte er Talas eisblaue Augen erkennen, die ihn interessiert musterten.

"Was machst DU hier? Du hast doch gar keine Zugangsberechtigung! Oder hast du dich wieder verlaufen?"

Es wäre tatsächlich nicht das erste Mal, dass Tala sich ,zufälligerweise' in dem weitläufigen Gebäude verlief und gerade jetzt könnte das leichte Probleme breiten. Aber wie hatte der Russe es nur ohne Passwörter und IDs soweit geschafft?

Doch bevor Ray auch nur den Gedanken zu Ende führen konnte, wurde die Tür aufgestoßen und ein breit grinsender Tala deutete auf Kai, der sich wieder erhob und erklärte:

"Hier hast du meine Zugangsberechtigung."

Kai verstaute schnell sein Werkzeug und nickte Ray zu.

"Beeil dich, wenn du nicht das dringende Bedürfnis verspürst, Hydra mal von oben zu sehen... hier fliegt gleich was in die Luft."

Leichter gesagt als getan. Wie sollte er sich überhaupt bewegen, wenn er gerade damit beschäftigt war, die beiden Russen entgeistert anzustarren und nicht verstehen konnte, was hier gespielt wurde. Litt er schon an Halluzinationen?

"Was zum Teufel soll das?"

Wie hatten die beiden es hierher geschafft?

"Ich.. wenn.. sie... Hydra..."

Sein Verstand hatte sich inzwischen mit seinem Gefühl geeinigt, dass eine sinnvolle Frage jetzt wohl angebracht war. Doch da kam ihm der zweite Teil von Kais Satz in den Sinn.

"Hier soll alles in die Luft fliegen? Moment mal..."

Das stimmte doch was nicht. Ray wollte schon weiterfragen, als Tala ihm hektisch mit den Armen wedelnd zu verstehen gab, das es höchste Zeit war, abzuhauen.

"Nen Moment haben wir nicht mehr, Rei! Los jetzt, wir müssen hier raus!"

Praktischerweise hatte Kai ihn schon am Arm gepackt und ihn auf den Flur geschoben.

"Du kriegst alles später erklärt."

Ray blieb eigentlich nichts anderes mehr übrig, als verplant hinter Tala herzulaufen.

"Wer sollte hier was in die Luft fliegen lassen? Habt ihr mit Brooklyn geredet?"

Sie befanden sich hier sprichwörtlich im Herzen von Hydra, welcher Idiot würde hier etwas in die Luft fliegen lassen. Und warum? Und warum hatten Tala und Kai nicht Brooklyn bescheid gesagt? (Anm.: er ist so naiv *seufz* nicht böse sein!)

Kai bleckte die Zähne und versicherte an der nächsten Abbiegung kurz, ob die Luft rein war.

"Nein, haben wir nicht."

,Meine Unterhaltung mit Brooklyn hol ich noch nach...'

Tala lotste die kleine Gruppe schließlich aus dem Keller nach draußen, während er sich erbarmte, Ray eine kurze Erklärung zu liefern.

"Das hier ist ein verdammter Bombenanschlag auf dich, Rei."

Endlich machte es ,klick' in seinem Kopf und Ray fing an, um sein Leben zu laufen. Bei dem Wort ,Bombe' klingelten alle Alarmglöckchen und er konnte endlich die Ungeduld der Beiden Russen verstehen. Während des rennen sah er kurz über die Schulter um sich zu versichern, dass Kai noch immer hinter ihnen war und legte so weit es ging noch einen Zahn zu.
 

Wenige Minuten später standen sie alle drei in sicherer Entfernung vor dem Gebäude und warteten gespannt auf den noch ausstehenden Knall. Kai beobachtete seine Armbanduhr und zählte die letzten zehn Sekunden laut mit, bis eine Art lang gezogenes, unterirdisches Rülpsen erklang, das den Boden unter ihnen Füßen zum beben brachte. Die Druckwelle war so stark, dass sämtliche Fenster des Gebäudes zersprangen und ein Glasregen niederging.

Tala warf einen besorgten Blick auf das Gebäude.

"Hoffentlich hat sich die Explosion nicht allzu weit ausgebreitet..."

"Hoffentlich hat es nicht so viele Leute erwischt..."

Ray, der das Szenario mit ernstem Blick verfolgt hatte, wandte den Kopf um seinen beiden Rettern zu sprechen.

"Könntet ihr mir nun vielleicht mal verraten, was hier los ist und warum ich das Gefühl hab, gerade einen WIRKLICH beschissenen Tag zu durchleben?"

Kai packte ihn an seiner linkten Schulter, Tala an seiner rechten und gemeinsam zogen die beiden Ray langsam aber sich weg vom Hauptquartier, damit der Chinese nicht auch noch auf die Idee kam, rein zugehen und Erste Hilfe zu leisten.

"Ihr habt nen Spion bei Hydra, der Mingming von deiner Gefangenschaft erzählt hat und dich dann umlegen sollte... bedank dich bei Tala, durch seine Beziehungen sind wir erst an die Info rangekommen."

Ray schluckte schwer.

"Ein Spion bei Hydra? Gibt es eigentlich nichts, was diese Schlampe nicht kann?"

Er riss sich aus dem Griff der beiden los, als sich sein Pflichtgefühl wieder meldete.

"Ich muss sofort zurück!"

Doch Kai hatte ihn sofort wieder eingefangen und ließ ihm diesmal nicht die kleinste Chance zur Flucht. Auch Tala sah ihn grimmig an.

"Rei-chan, meinst du nicht auch, dass das doch LEICHT verdächtig aussehen könnte, wenn du da kurz nach ner Detonation auftauchst, nicht mehr in deiner Zelle sitzt und so?"

Kai nickte bekräftigend und schnippte gegen Rays Stirn.

"Mach ja nichts Blödes, wir haben dich da nicht umsonst rausgeholt."

"Ist es nicht noch verdächtiger, wenn ich jetzt NICHT zurückgehe? Ich handle mir einen Riesenärger ein!"

Der Schwarzhaarige drehte sich verunsichert zu dem Komplex um, in dem inzwischen schon der Alarm losgegangen war und mehrere Wachleute aus den Ausgängen stürmten, um die Umgebung abzusichern. Es war nur eine Frage der Zeit bis sie entdeckt wurden. Ray konnte Kais und Talas Argumente sehr gut nachvollziehen und obwohl ihm sein Verstand riet, zurück zu kehren, beschloss er ihrem Rat zu folgen. Er hatte definitiv genug vom Eingesperrtsein.

"Wir müssen sofort abhauen, spätestens in fünf Minuten werden sie das halbe Viertel umstellt haben!"

Kai seufzte erleichtert und schleppte ihn gemeinsam mit Tala in Richtung Bestattungsinstitut/Waffenhandel davon.

Ladenhüter

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Die Zeit danach

Vielleicht haben ja einige gemerkt, dass wir im rpg schon ziemlich weit sind und so einiges geschehen ist. Aber es ist noch lange kein Ende in sich, eher artet das langsam zu einer Endlosgeschichte aus. Dementsprechend haben Dragon_Prayer und ich immer mehr Schwierigkeiten eine sinnvolle Handlung zu finden. Ehrlich gesagt, haben wir nur noch Stoff für ein paar wenige Absätze und wir dachten, dass ihr uns vielleicht helfen könntet. Ich hab einen zirkel eingerichtet 'let's assassinate' in dem jeder mitmachen kann, der kommentare zum rpg abgeben will oder Vorschläge machen will. Ihr seid herzlich eingeladen! ^^
 

Ein riesengroßes Dankeschön an die Kommischreiber:

Spellmaster, Yukiko-san, Hayan, Erdnuckel, Sakura_18, Adsini, Luckygirl, Mika-Chan-w, Katanori_Tanaka, Winterdream, fliebi-chan, kara, Neko-chan720, Yuzuriha_92, LeoFish, Hayan, Momo-chan16, Whisper, Cat_in_the_web, Kasue
 

Kommentare und Kritik sind immer gerne erwünscht! ^________^

Bis zum nächsten Mal,
 

fin
 

Kapitel 13: Die Zeit danach
 

Am nächsten Vormittag betrat ein gut gelaunter Tala nach einer langen Nacht seinen Laden und fand dort Ray vor, der einen Kunden in Sachen Stichwaffen beriet und auch Kai, der zu seiner Überraschung gerade dabei war, den Boden zu schrubben. Ein ganz normales Bild, als ob nichts geschehen wäre...

Mit einer schwungvollen Bewegung warf Tala seine Tasche hinter die Theke und strahlte fröhlich in die Runde, schenkte den Anwesenden sein breitestes Lächeln.

"Da bin ich wieder! Na Jungs, wie läuft's?"

Ray, der gerade dabei war zu kassieren, drehte sich kurz zu Tala um und erwiderte dessen Lächeln.

"Willkommen zurück! Wie war deine Geschäftsreise?"

Nachdem er die Messer sorgfältig verpackt dem Kunden überreicht und dieser den Laden verlassen hatte, lehnte sich der Chinese lässig gegen die Theke und verfolgte Talas Grinsen.

"Einschläfernd, langweilig, zugeschnürt, witzlos... in einem Wort - zum kotzen. XD Hoffe, ihr hattet ne angenehmere Zeit als ich, meine Süßen??"

Als Tala Kai kameradschaftlich auf die Schulter haute, konnte Kai nur schwer ein Würgegeräusch unterdrücken. Er stützte sich krampfhaft auf den Schrubber, da ein fieser Schmerz sein Rückgrat herauf kroch. Die Folgen der letzten Nacht waren.

Auch Ray war Kais Leide nicht unbemerkt geblieben und er senkte schuldbewusst den Blick. Die Spuren seiner Krallen, die eigentlich seine Fingernägel waren, würden Kai noch eine ganze Weile lang begleiten. Vielleicht hatte er doch etwas übertrieben?

Ray versuchte schnellst möglichst seine Gedanken von dem Thema abzulenken und stattdessen Tala in ein Gespräch zu verwickeln. Wenn sie Glück hatten, würde ihr rothaariger Freund nichts DAVON erfahren.

"Und wie waren deine ,Kollegen'?"

Tala, der tatsächlich nichts davon mitgekriegt hatte, ließ den armen, geplagten Kai weiterputzen und machte es sich stattdessen auf einem der umstehenden Särge bequem.

"Genauso gelangweilt wie ich." Er grinste viel sagend. "Obwohl ich mich mit dem einen Blonden ganz gern noch länger unterhalten hätte...Gab's Probleme mit dem Laden?"

Ray lächelte Tala unschuldig an. Er hatte nicht unbedingt vor, Tala von der vorübergehenden ,Arbeitsunterbrechung' zu erzählen.

"Nein, lief alles super. Ich hab vier Bestellungen aufgenommen, die Unterlagen liegen in deinem Büro. Und..." Ray deutete mit einem Nicken Richtung Nebenzimmer. "Du hast einen neuen Kunden, der auf seinen Sarg wartet." Er verschränkte geschäftsmäßig die Arme. "Keine Probleme also."

Tala nickte erfreut.

"Werde mich sofort um den Gentleman kümmern. Sobald ich - ... RAY?! oÔ°° ... Darling, hattest du... eine unangenehme Begegnung mit einer der spitzeren Waffen?"

Er deutete entsetzt auf Rays Halsbeuge, die in seltsames, rotes Mal aufwies, dass der Chinese noch gar nicht so lange haben konnte. Dabei sah das Mal irgendwie bekannt aus...

Einen erschrockenen Laut von sich gebend langte Ray sofort an seinen Hals und versuchte das Mal vor den neugierigen Augen Talas zu verstecken. Verdammt, musste Tala auch so aufmerksam sein? Und warum wurde er auch noch zusätzlich feuerrot? Eine Ausrede...eine Ausrede musste her!

,Los Ray, lass dir was einfallen!'

"Ähm...das war...ähmm... mein neues Oberteil. Ich hab nen Ausschlag davon bekommen."

Gut, spätestens jetzt wusste Tala Bescheid, eine so lahme Ausrede nahm ihm keiner ab.

Eine ganze Zeit lang herrschte Schweigen.

Schließlich blickte Tala dann zwischen dem sich immer noch abmühenden Kai und Ray hin und her, die kleinen Rädchen in seinem Kopf liefen auf Hochtouren.

"Jungs..."

Plötzlich grinste er triumphierend. Ihm war die Erleuchtung gekommen.

"Gibt's da irgendwas, das ich wissen sollte...?" ^____^

Ray zuckte ertappt zusammen und versuchte die Situation noch irgendwie zu retten, indem er mehr oder weniger überzeugend lachte.

"Das ist doch ein Witz, oder?"

,Jetzt hilf mir doch mal, Kai!!!' >.<

Seine Gebete wurden erhört, als Kai Tala mit einem tödlich überzeugenden Blick anstarrte.

"Nein. Gibt es nicht."

Doch Tala fühlte sich durch die Reaktionen nur noch bestätigt und fing an, wie ein Honigkuchenpferd zu strahlen.

"WO? WANN?? Erzääääääählt!!!" (8^0^8)

Jetzt blieb wohl nur noch Flucht, mehr als verraten konnte Ray sich nicht.

"Ich glaube, ich hab was im Lager vergessen!"

Damit drehte er sich um und haute einfach ab. Gleichzeitig trashte Kai ,ganz aus Versehen' den Schrubber und lenkte damit Talas Aufmerksamkeit wieder auf sich. Ausdruckslos musterte der Killer die beiden Einzelteile

"Oh."

Kai schob sich an Tala vorbei und drückte ihm währenddessen die Bruchstücke in die Hand.

"Ich kauf dir nen neuen."

Tala: OÔ?
 

Der dunkle Teppich der Nacht hatte sich wieder über Tokyo gelegt und die Zeit für Nachtgeschöpfe der Stadt beginnen lassen. In einer dunklen Straße, irgendwo in Tokyo, heulte der Wind durch die fast Menschenleere Umgebung, begleitet von einer Polizeisirene, die in der Ferne jaulte. Hinter einer Vorgartenmauer versteckt linste Kai um die Ecke auf die Straße. Er wartete dort schon seit einiger Zeit auf jemanden. Immer wieder zuckte seine Hand an seinen Waffengürtel, so bald er eine verdächtiges Geräusch hörte.

Als er schließlich an der nächsten Ecke eine Person einbiegen sah, ließ er seine blutroten Augen aufblitzen und spannte seine Muskeln an.

Es war soweit, sein Opfer lief seinem sicheren Tod entgegen.

Sein ahnungsloses Opfer war jemand, den er eigentlich schon lange hätte umbringen sollen. Noch bestand der Auftrag, den er nun ausführen musste.

Brooklyn würde sterben, und als ob er es ahnen konnte, lockerte er in diesem Moment aus einem dumpfen Gefühl heraus die Halterung seines Revolvers. Dem orangehaarigen Anführer Hydras schien die trügerische Stille nicht ganz geheuer zu sein.

Kai wartete geduldig, bis Brooklyn an seiner Mauer vorbeikam, bevor er mit gezogener Waffe aufsprang und dem überraschten Assassinen den Lauf gegen die Schläfe drückte. Die Wucht seines Angriffes ließ sie beide an die nächste Mauer donnern. Der andere Assassine hatte nicht schnell genug nach seiner Waffe greifen können und fand sich nun hilflos seinem Angreifer ausgesetzt. Eine eiskalte Stimme an seinem Ohr wisperte ihm kaum hörbar zu:

"Hallo Brooklyn..."

Er erkannte diese Stimme sofort und antwortete mit einem Zischen.

"Black Phoenix, was willst du?"

"Hmm."

Kai warf einen unbeteiligten Blick zum Himmel.

"Sagen wir, ich will ein Hindernis aus dem Weg räumen, das mir schon seit einiger Zeit ein Dorn im Auge ist."

Brooklyn wusste aus Erfahrung, dass er sehr schlecht oder überhaupt nicht mehr aus dieser Situation herauskommen konnte, doch Kai würde er nicht so schnell den Erfolg überlassen. Wenn er sterben musste, sollte es wenigstens für Kai nicht ohne Konsequenzen bleiben.

Mit hämischer Stimme griff er den einzigen Schwachpunkt an, den bei Kai vermuten konnte.

"Sag bloß, dass du auch zu Mingmings Stoßtrupp gehörst? Weiß denn deine kleine ,Bettkatze' davon, die deinetwegen sogar zum Verräter geworden ist?"

Brooklyn lachte zynisch als er an die gegenwärtige Lage Rays dachte.

"Ich hab mich schon gefragt, wer ihn zuerst erwischt, wir, Mingming oder du."

Kai verstärkte den Druck auf die Waffe und sah den anderen mit kalten Augen an.

"Er hat lange genug unter dir gelitten. Und eins versichere ich dir..." Er legte den Finger an den Abzug und lächelte Brooklyn gefühllos an. "... Mingming wird die Nächste sein."

Damit drückte er ab und verpasste Brooklyn ein nettes Loch in der Schläfe.
 

Einige Stunden später, in der Morgendämmerung, stand eine Spezialtruppe der Polizei ratlos um eine große Blutlache herum und rätselte über der Herkunft. Ohne dass sie es wussten, befanden sie sich genau an der Stelle, an der Brooklyn umgebracht wurde.

Max, einer der Kommissare, rührte mit einem Stecken vorsichtig in der Blutlache herum und betrachtete interessiert die rote Flüssigkeit.

"Irgendwas fehlt hier..."

Sein Partner, Tyson Kinomiya, der hinter ihm stand, überlegte angestrengt und sah sich fieberhaft um. Auch er vermisste etwas...

Plötzlich schnippte er mit den Fingern.

"Ich weiß! Es ist die Leiche, die fehlt, Kollege!"

Tyson strahlte, als ob er gerade die 1.000.000-Quizfrage richtig beantwortet hätte. Sein Kollege klatschte begeistert und sah Tyson mit großen, bewundernden Augen an.

"Du bist genial!!!"

Der Blauhaarige stemmte die Hände in die Hüften und lachte triumphierend auf.

"Danke, danke!"

Doch nach einer Weile, in der Max immer noch klatschte und er sich in Selbstgefälligkeit badete, fiel ihm etwas ein.

"Äh... Max? Sollten wir die Leiche nicht... eigentlich immer am Tatort haben, wenn wir einen Mord aufklären wollen?"

Tyson wedelte verwirrt mit den Händen.

"Sollte die nicht da in der Blutlache liegen?!"

Der Blondschopf zog die angestrengt nachdenkend die Augenbrauen zusammen und legte den Kopf schief.

"Vielleicht war der Mörder so nett und hat sie gleich bei uns im Revier abgegeben." Er sah Tyson ernst an und hob lehrend einen Finger.

"Oder die Leiche war so nett und ist gleich zu uns gekommen. ^^ Das wäre mal eine nette Leiche. Soll ich im Revier anrufen?"

Tyson schüttelte den Kopf. Er hatte eine ganz andere Idee, die sein Blut zu Kochen brachte.

"Da verarscht uns jemand ganz gewaltig, Max!! >< Diese Idioten glauben wohl, sie könnten sich alles erlauben!"

Er knirschte mit den Zähnen, als er an die ganzen anderen Male dachte, die sie schon hinters Licht geführt wurden.

Enttäuscht, dass er noch immer nicht mit der Intelligenz seines Partners mithalten konnte, schüttelte Max den Kopf.

"Glaubst du, dass das immer dieselben sind?"

"JA, verdammt!! Ich kriege sie! EINES TAGES krieg ich sie!"

Tyson machte den Mund auf, um weiterzubrüllen, als er plötzlich eine blutverschmierten Zettel auf dem Boden entdeckte.

"Hä?" oÔ Er hob ihn auf. "Eine Adresse...?"

"Huh? Eine Adresse?"

Max sah sich das verschmutzte Stück Papier an und hatte sofort eine Idee.

"Vielleicht finden wir da die Leiche?" ^___^

=.= "Du glaubst allen Ernstes, er hat seine Anschrift hinterlassen, bevor er abgekratzt und verschleppt worden ist?"

Max strahlte Tyson an, als ob er wieder zuviel Zucker gegessen hätte.

"JAAA! ^______^ Warum nicht?"

Er war völlig überzeugt von seiner Idee und schließlich gab auch Tyson nach.

"Na gut, wir können ja mal vorbeischauen."
 

Einige Zeit später standen die beiden Polizisten vor einem großen, öffentlichen Gebäude, das so früh am Morgen noch menschenleer war.

"Max? Wo zum Geier sind wir hier? Der Typ hatte ein merkwürdiges Haus... wer streicht seine Außenwände schon schwarz?"

"Finde ich nicht, meine Wohnung ist grün!" Er öffnete die Tür und trippelte mit Tyson in das Gebäude.

"Irgendwoher kenn ich diesen Ort..."

Doch erst als sie in einem großen, gekühlten Saal mit mehreren Bahren wieder fand, fiel ihm ein, woher.

"Tyson..."

"...der Kerl wohnt in der Leichenhalle?!"

Tyson kapierte den Witz immer noch nicht, selbst als er auf einer der Bahren den blutverschmierten Leichnam Brooklyns sah.

"Und woher sollen wir jetzt wissen, welche Leiche unsere ist?"

Unentschlossen sah Max sich um und deutete schließlich auf einen alten Mann, der an einem Herzinfarkt gestorben war (so stand es jedenfalls auf dem vergessenen Formular, das neben der Leiche lag).

"Der da!"

"Blödsinn!" Er deutete auf den blutverschmierten Zettel, den er noch immer in der Hand hielt.

"Ein Mann in dem Alter hat niemals so ne flüssige Handschrift!"

Im zweiten Versuch deutete Max auf Brooklyn, der am nächsten lag.

"Und der da? Sieht doch ganz gut aus!"

Tyson legte den Kopf schief und betrachtete das Loch in Brooklyns Schläfe.

"NA ich weiß nicht... SO hübsch find ich ihn nicht..."

"Nein? Wer gefällt dir besser?"

Max hielt schon wieder Ausschau nach einem dritten Kandidaten, während Tyson noch um den ehemaligen Chef Hydras herumschlich. Tyson wollte gerade auf eine Frau deuten, als er den Witz endlich verstand.

...

"AAAAAARGH!!! >0< DAS WAR SCHON WIEDER VERARSCHE!!!"
 

In Rays Wohnung saß derweil zur gleichen Zeit ein sehr ungeduldiger Assassine, das Telefon in seinem Schoß und versuchte zum wiederholten Male Kai anzurufen. Nach einem weiteren erfolglosen Tuten, knallte er den Hörer wieder lautstark auf.

"Verdammt, wo bist du?"

Der Chinese stützte den Kopf in die Hände und seufzte schwer. Er konnte nicht ahnen, dass in diesem Moment Kai vor seiner Haustür stand und nur zögerlich den Klingelknopf drückte.

Ray sprang augenblicklich auf, als er die Klingel hörte und rannte zur Tür um diese schwungvoll zu öffnen. Wie erwartet fand er Kai vor, doch konnte er einen kurzen Moment lang nicht mehr als ihn ausdruckslos anzustarren, bevor er einen Schritt zurück trat. Mit gesenktem Kopf, um Kai nicht anschauen zu müssen, bat er den Russen herein.

"Komm rein."

"Ich hab mir schon fast gedacht, dass du mit mir reden willst..." Kai fixierte aus dem Augenwinkel das Telefon, das Ray achtlos in die Ecke geschmissen hatte, als er eintrat. "... deswegen bin ich gleich vorbeigekommen."

Ray machte nur die Tür hinter Kai zu, bevor er ihn endlich wieder direkt ansah. "Ja, ich will mit dir reden." Seine Stimmte war kaum mehr als ein Flüstern. "Warum hast du Brooklyn umgebracht?"

"Weil ich ein gottverdammter Killer bin und dafür bezahlt wurde."

Ray lächelte zynisch als er sah, wie leicht die Worte über Kais Lippen gekommen waren. Dabei war ihm eigentlich zum Heulen zumute.

"Stimmt, das hätte ich ja fast vergessen. Du bist nur ein Killer, für dich gibt es nichts anderes als den Tod. Aber warum zum Teufel HILFST DU DIESER SCHLAMPE VON MINGMING AUCH NOCH?"

Den letzten Satz hatte Ray Kai schon förmlich ins Gesicht geknallt, doch die Reaktion des kühlen Russen war nicht mehr als ein humorloses lachen.

"Brooklyn hat Hydra in keiner Weise irgendwie gut getan. Sieh dir seine Vorgehensweise an, seine Ansichten... es würde mich nicht wundern, wenn er sogar Kontakt zu Mingming gehabt hätte." Er sah Ray ernst an. "Ich hätte deiner Organisation keinen Gefallen getan, wenn ich ihn am Leben gelassen hätte. Ein neuer Anführer tut euch gut."

Ray schüttelte nur ungläubig den Kopf.

"Du hast doch keine Ahnung!" Warum hatte er plötzlich einen Kloß im Hals? "Ja, er hatte Kontakt zu Mingming, sie hat mich ja auch verraten, aber er war noch immer der Anführer von Hydra. Was glaubst du, was dort jetzt los ist?" Er schlang die Arme schützend um sich. "Hydra ist jetzt so gut wie führerlos, es wird ein leichtes sein für Mingming alle umzubringen." Der Chinese hatte den Kampf gegen die Tränen verloren, als diese nun auch für Kai sichtbar über seine Wangen liefen. Doch sein anklagender Blick verließ Kai nie. "Verdammt, das sind meine Freunde!"

"Wenn du wirklich so viel von ihnen hältst, dann sollte es deinen Freunden ein Leichtes sein, einen neuen Vorsitzenden zu wählen - jemanden, der besser ist als Brooklyn!

Was ist los mit dir, wo bleibt dein Vertrauen in die, die du so unbedingt beschützen willst?

Was hätte euch ein Anführer, der hinterrücks die Seiten gewechselt hat, noch gebracht?" Kai trat auf Ray zu und starrte ihn herausfordernd an. "WO liegt eigentlich dein Problem, Ray?"

Wusste Kai denn das wirklich nicht? Musste Ray es ihm auch noch ausführlich erklären?

"Ich hatte gehofft, dass du ihn nicht umbringst. Dass du Mingmings Aktion nicht unterstützten würdest. Dass du wenigstens einmal ein bisschen Gefühl zeigst."

Ray deute selbstsicher auf die Tür.

"Verschwinde, SOFORT!"

Kai dagegen rührte sich nicht von der Stelle.

,Das hättest du wohl gern.'

Stattdessen kam er immer weiter auf Ray zu. "Er hat dich diskriminiert, schlecht behandelt, beleidigt, eingesperrt, hat nicht mal einen gezielten Anschlag auf dich verhindert - und du erwartest allen Ernstes von MIR, dass ich ihn VERSCHONE?!"

"Das haben Andere vor ihm auch schon gemacht und sie leben noch. Du kannst doch nicht allen Ernstes jemanden wegen solcher Kleinigkeiten umbringen."

Der Schwarzhaarige seufzte schwer und wischte sich schnell die Tränenspuren von der Wange bevor er seiner Aufforderung noch einmal Nachdruck verlieh.

"Es ist besser, wenn du gehst, Kai. Ich muss zurück zu Hydra, lass mich in Zukunft in Ruhe!"

Kai bewegte sich noch immer nicht.

"Ray, ich habe nie etwas anderes gelernt als zu Töten. Ich habe nie an etwas geglaubt, nie war mir irgendetwas oder irgendjemand wichtig..." Er strich ihm eine wirre Haarsträhne aus der Stirn, ließ Ray dabei jedoch nicht aus den Augen. "Du bist der Erste, der etwas an dieser Einstellung geändert hat. Verdammt, du bist der Erste, der mir wirklich was bedeutet..."

Nein, es war zu spät. Ray schlug Kais Hand weg.

"Geh endlich! Ich bin immer noch ein Assassine von Hydra und Leute wie du sind unsere Feinde." Entgegen seinem Verlangen, Kai um den Hals zu fallen und ihm alles zu vergeben, stieß er sich von Kai weg. Er durfte nicht schwach werden! Kai war ein für allemal zu weit gegangen. "VERSCHWINDE!"

Doch so schnell ließ Kai anscheinend nicht locker. Der Russe betrachtete ihn nur abschätzend.

"Sieh dich doch an. Du glaubst doch selbst nicht, was du da sagst. Und vor ein paar Stunden hättest du noch drüber gelacht...Man sollte immer zu dem stehen, was man sagt. Kannst du das, Ray?"

Abermals rückte er Ray auf den Hals, gleichzeitig wurde die Stimme des Chinesen immer unsicherer.

"Natürlich stehe ich dazu! Wir müssen endlich beenden, was auch immer wir da angefangen haben. Wir sind beide Killer!" Überraschend zog er ein Messer hervor und hielt es schützend vor sich. Ich werde dich dazu zwingen, zu gehen!"

Kai starrte ihn aus leeren Augen an und hob die Hände, er machte nicht einmal den Versuch, ihm das Messer wegzunehmen.

"Dann mach doch. Los, verletz mich, Ray... ich will sehen, dass du zu deine Worten stehst."

Die messerscharfe Klinge fuhr leicht über die Haut an Kais Hals und hinterließ einen langen, dunkelroten Kratzer.

"Hau endlich ab! DU wirst schon noch sehen, wie ich dich verletze!"

Entgegen seiner Behauptung musste Ray seine ganze Kraft und Selbstkontrolle aufwenden, um sein Zittern vor Kai zu verstecken. Noch immer hielten feuerrote Augen goldgelbe gefangen. Schließlich deutete Kai auf den Hals des Chinesen, wo immer noch rote Male zu sehen waren.

"Es wäre nur gerecht. Mach schon. Ray..." Er war feinen Blick auf Rays Hand, die den Dolch umklammerte. "... du zitterst."

Sie wussten beide ganz genau, dass Ray Kai niemals verletzten konnte. Es war völlig überflüssig, dieses Spiel noch weiter fortzuführen und so ließ Ray das Messer fallen und sprang zur Haustür. Gewaltsam riss er diese auf und sah Kai ein letztes Mal auffordernd an.

"GEH ENDLICH!

Oder ich gehe."

Kai senkte den Blick und ging langsam auf die Tür zu.

Auf Rays Höhe blieb er noch einmal stehen.

"Ich werde jedem, der dich auch nur anrührt, das Leben zur Hölle machen. Verlass dich drauf."

Damit ging er aus dem Zimmer, ohne Ray noch einmal anzusehen.

Machtwechsel

Kapitel 14: Machtwechsel
 

Einige Wochen später hatten sich die Wogen bei Hydra wieder einigermaßen geglättet. Brooklyns Leiche war aus mysteriösen Gründen aus der Gerichtsmedizin verschwunden und die erfolglose Jagd nach seinem Mörder wurde endgültig abgebrochen. Nach einigen hydrainternen Gefechten war schließlich auch ein Nachfolger für den ermordeten Anführer gefunden...

"... jetzt hat Mao Brooklyns Stelle übernommen und hat Mingming offiziell den Krieg erklärt. Wir haben sogar schon mehrere ihrer Schläger erwischt. So schnell lassen wir uns nicht unterkriegen. Du siehst, es hat sich einiges geändert."

Es hatte sich wirklich einiges geändert. Mao hatte Ray wieder bei Hydra eingestellt und ihm seine alte Stelle besorgt. Der Chinese genoss nun wieder vollstes Vertrauen bei seinen Vorgesetzen, nichts schien mehr an die Situation vor Brooklyns Tod zu erinnern. Eigentlich war es doch genau das, was er sich gewünscht hatte, oder? Doch selbst Tala, der ihm gegenüber in seinem Laden saß, bemerkte Rays Unzufriedenheit.

"Okay. Also stehst du wieder gut mit ihnen."

Tala stütze den Kopf in die Hände und nickte. Bis dahin hatte er ja alles verstanden. "Warum zum Henker ziehst du dann so ein Gesicht, Kleiner?"

Ray rieb sich die Schläfen und versuchte Talas schrägen Seitenblick unauffällig auszuweichen.

"Mir geht es bestens... nur Migräne..." Dabei war das ,nur' noch untertrieben, er fühlte sich, als würde gleich sein Schädel platzen. Doch im Gegensatz zu seinem anderen Problem waren die Kopfschmerzen harmlos. Es gab da noch einen gewissen russischen Killer.

Ray versuchte unauffällig Tala auszuhorchen, vielleicht wusste der mehr: "Hast du in letzter Zeit was von Kai gehört?"

Tala zog eine Grimasse. "JA, wenn ich zitieren darf... es waren Dinge wie ,Leg auf' ,Lass mich in Ruhe' ,Geh F***' ,Ich ändere meine Handynummer' oder ,Willst mal meine neue Automatik sehen?'" Er verdrehte die Augen. "Weißt du vielleicht, was - " Der Rotschopf hielt inne und betrachtete Rays Miene...

"Oh. Warte mal. DAHER weht also der Wind..."

Ray beachtete Talas Einwand nicht, stattdessen sah er nur nachdenklich zu Boden und versuchte das Gehörte zu verstehen.

"Ist er wirklich so sauer?"

,Vielleicht hätte ich ihn doch nicht aus der Wohnung schmeißen sollen...'

Seit diesem Abend hatte er nicht mehr richtig schlafen können, ständig ging ihm die Szene durch den Kopf wie Kai gegangen war. Der Blick des Russen, seine Worte, einfach alles. Es war falsch gewesen, auch wenn sein Verstand das nicht zugeben wollte. Und jetzt bereute er es. Warum musste das Leben nur so kompliziert sein?

"Ob er SAUER ist? Rei, verdammte Scheiße, was hast du mit ihm angestellt?! Ich kenn ihn als Griesgram, aber jetzt ist er unausstehlich!"

Tala raufte sich die Haare und nährte mit der verzweifelten Geste nur noch mehr Rays Unsicherheit. Was sollte er machen? Sollte er überhaupt etwas machen?

Unentschlossen kaute er auf seiner Unterlippe herum.

"Er wird sich doch wieder beruhigen, oder? Tala, es ist doch alles nicht so schlimm?"

Ray versuchte krampfhaft sich einzureden, dass Tala die ganze Sache sicherlich übertrieb und es gar nicht so schlimm war. Er wollte nicht, dass Kai wegen ihm so schlechte Laune hatte.

Währenddessen klopfte Tala mit den Fingern auf dem Tisch herum und musterte Ray eingehend.

"Ich weiß nicht, was genau zwischen euch vorgefallen ist, Kleiner, aber ihr solltet das klären. In euer beider Interesse. - Und in meinem auch."

"Es gibt nichts zu klären. Er hat Brooklyn umgebracht und ich bin daraufhin wieder zu Hydra zurückgekehrt. Zwischen Kai und mir kann nichts laufen."

Ray sah verzweifelt zu Tala und versuchte dem Waffenhändler irgendwie seine Situation klar zu machen. Nachdem man ihn bei Hydra rausgeworfen hatte, hatte er sich auch nicht mehr an deren Regeln halten müssen. Er hatte nicht mehr mit dem nagenden Gewissen leben müssen, dass Kai und er sich nicht näher kommen durften und hatte die Situation einfach nur genossen. Die Nacht, und das, was sich zwischen ihnen entwickelt hatte. Doch mit Brooklyns Tod war er wieder in Realität zurückgeholt worden und er hatte erkennen müssen, dass es aussichtslos war. Solange er bei Hydra war, konnten Kai und er nicht zusammen sein. Nicht einmal heimlich, schließlich hatte man sie schon einmal erwischt.

Dabei wollte er doch nichts so sehr, als wie bei Kai zu sein.

"Kai ist niemand, der seine Einstellung einfach so ändert, nur weil er jemanden kennen gelernt hat. Er ist ein Killer und das wird er immer bleiben, Rei. Das kannst du ihm nicht abgewöhnen... aber sieh dir doch mal an, wie sehr er sich trotzdem gewandelt hat! Früher hat er seine Jobs wahllos angenommen, die Hauptsache war das Geld." Tala sah ihn eindringlich an. "Inzwischen achtet er drauf, WEN er töten soll, bevor er einen Auftrag annimmt. Wenn er Brooklyn umgebracht hat, dann hatte er auch seine Gründe dafür, glaub mir."

"Tut mir leid, aber der Mord an Brooklyn ist irgendwie gegen meine Prinzipien. Ich... kann nichts dafür, Tala."

Ray konnte nichts dafür, aber es kam ihm wie eine Bestätigung Mingmings Ansichten vor, und er konnte es nicht ertragen, dass Kai ihr damit geholfen hatte. Er trauerte nicht um Brooklyn, eher machte ihm seine Eifersucht zu schaffen.

Doch das war nicht das Problem. "Außerdem geht es mir schon lange nicht mehr darum. Die Sache ist vergessen. Aber ich kann nicht ändern, wer ich bin."

"Er wird sich auch nicht für dich ändern. Entweder, du lernst ihn so zu akzeptieren wie er ist, oder du vergisst ihn. ... wobei ich bezweifle, dass Letzteres noch eine Option für euch beide darstellt."

Ja, dass hatte Ray auch gemerkt. Er konnte Kai nicht einfach so aus seinem Leben streichen.

"Ich akzeptiere ihn ja, auch wenn ich es nicht verstehen kann. Und ich bin auch selbst von mir überrascht, dass ich ihm die Sache mit Brooklyn fast augenblicklich verziehen habe. Aber als Assassine von Hydra ist es mir verboten, Kontakt zu anderen Assassinen zu haben und da liegt das Problem." Ray starrte deprimiert auf den Boden, als er vor Tala die Wahrheit eingestand. "Glaub mir, ich würde nichts lieber tun, als jetzt zu ihm zu gehen, mit ihm zu reden und die Sache zu klären. Aber es ist mir VERBOTEN! Was soll ich machen, Tala?"

Tala runzelte nachdenklich die Stirn, während ein völlig verzweifeltes Paar Augen ihn ansah.

"Sag mal... diese Tante, die jetzt euer neues Oberhaupt ist - die ist doch weiblich, oder? Haben Frauen nicht von Natur aus eine Schwäche für Schwule? Außerdem sind die doch allgemein toleranter... vielleicht solltest du dich einfach mal unauffällig erkunden, wie sie zu solchen Dingen steht? Mit Frauen umgehen kannst du ja schließlich, ne Rei-chan?"

Tala haute ihm auf die Schulter und strahlte schon wieder so, als ob alle Probleme auf einen Schlag gelöst wären.

Aber vielleicht waren sie das ja...

"Lieber nicht, Mao hat mich schon dreimal gefragt, ob ich mit ihr ausgehen will. Aber..."

Plötzlich fiel Ray ein, über WEN sie sich hier unterhielten und er hätte sich schon lange selbst schlagen können.

,Vergessen wir mal die Regeln. Was kann mir schon passieren?'

Er lächelte Tala erleichtert an, fast hätte er vor Freue heulen können.

"Was die Regeln angeht, ist sie wirklich sehr viel toleranter. Sie muss ja nicht wissen, mit wem ich mich treffe."

Sie redeten hier von MAO, der Mao, die ihn ohne Fragen zu stellen wieder bei Hydra eingestellt hatte, und die ihm, im Gegensatz zu Brooklyn, wirklich vertraute. Der Mao, der es egal war, was er ihn seiner Freizeit tat und mit wem. Und vor allem der Mao, die offensichtlich einen Narren an ihm gefressen.

Tala erwiderte sein Strahlen.

"Na siehst du, es GIBT das Problem, über das wir jetzt..." Tala schaute auf seine Armbanduhr. "... achteinhalb Minuten diskutiert haben, überhaupt nicht! Geh hin zu ihm, rede mit ihm, küss ihn, mach irgendwas, aber KRIEG diesen trübseligen Ausdruck aus deinem hübschen Gesicht, Darling!"

So schnell es ging war Ray von seinem Stuhl aufgesprungen und Richtung Ausgang gestürmt, ein "Ich glaub... ich muss weg. Bye!" hinterher schreiend verschwand er durch die Tür.

Tala grinste ihm hinterher und klopfte sich selbst auf die Schulter.

"Und wieder eine Beziehung gerettet, Tala..."
 

Ein Wolkenbruch über Tokyo. Die Hälfte der Menschen, die durch die Straßen laufen, flüchtete in die nächsten Gebäude, die andere Hälfte spannte ihre Regenschirme auf. Nur wenige taten keines von beiden. Einer jener ist ein junger Auftragskiller, der in diesem Moment auf dem Dach des Hochhauses, das er bewohnte, im Regen stand, seinen Falken auf der Schulter. Über die Kante hinweg blickte er durch die Maschen des Grenzzauns auf Tokyo herab. Sein desinteressierter Blick flackerte, als er drunten auf der Straße eine vertraute Gestalt wahrnahm. Mit einem Kreischen löste sich der Raubvogel von seiner Schulter, flog über den Zaun und segelte kreisend in Richtung Straße.

Als Ray das bekannte Kreischen hörte, sah er augenblicklich nach oben und entdeckte Kais Falken. Er reckte noch ein wenig den Kopf und versuchte, dessen Besitzer ausfindig zu machen, doch wegen des Regens und der einzelnen Wassertropfen die in sein Auge fielen und ihn blinzeln ließen, konnte er nichts entdecken. Er konnte sich nur auf sein Gefühl verlassen, dass ihm sagte, dass Kai dort oben war. Ray senkte wieder seinen Kopf und wartete, bis er wieder klar sehen konnte, bevor in das Haus stürmte, immer Richtung Dach.

Als Kai ein hastiges Getrappel im Treppenaufgang hörte, strich er sich das wirre, durchnässte Haar aus der Stirn, blickte mit einem merkwürdigen Gefühl in der Magengegend die Tür an, während sein Falke auf dem Zaun landete und seinem Blick starr folgte.

Währenddessen übersprang Ray gerade die letzten Stufen und blieb kurz vor der Tür stehen. Er atmete tief durch und öffnete dann mit seiner zitternden Hand die Tür. Sofort erwartete ihn wieder der Regen, der unaufhörlich vor ihm niederging und alles in grau tauchte. Er wagte sich einige Schritte nach vorne und sah sich suchend um - bis er zuerst den Falken und dann Kai entdeckte. Langsam, fast zögerlich ging er auf den Russen zu.

"Kai..."

Kai musterte ihn scheinbar gefühllos, konnte jedoch nicht verhindern, dass sich etwas in ihm schmerzhaft zusammenkrampfte.

"Ray. Was gibt's?"

Der Chinese musste sich zwingen, weiter auf ihn zuzugehen und nicht unter Kais eiskalten Augen zu fliehen. So gefühlsvoll hatte er ihn noch nie angesehen.

Bevor Ray mit zittriger Stimme anfing zu erklären, musste er erst einmal schwer schlucken.

"Ich... muss mit dir reden."

,Er wird mir nie zuhören.'

Der pessimistische Gedanke war ihm einfach so in denn Sinn gekommen, und schon fast glaubt er, Recht zu behalten. Bis Kai den Kopf zur Seite drehte und die verschleierte Silhouette Tokyos betrachtete.

"Dann rede."

Ray senkte demütig den Kopf.

"Kai, es tut mir leid. Ich hätte dich nicht so anfahren dürfen. Es war deine Aufgabe, das verstehe ich und ich werfe es dir auch nicht mehr vor."

Ray seufzte.

"Ich weiß, dass Hydra mir das verbietet, aber ich will dich trotzdem sehen. Entgegen aller Regeln, die sind mir völlig egal. Mao wird mich schon nicht umbringen. Kai, ich..."

Er wusste nicht, wie er Kai erklären sollte, wie er sich fühlte. Wie er Kai vermisst hatte.

Doch sein Gegenüber sah weiterhin weg.

"Was willst du mir gerade sagen, Ray?"

Kai betrachtete still die Regenwolken, die sich langsam über den Himmel schoben und hörte Rays stotternder Stimme zu.

"Was ich gesagt hab... es... es stimmt nicht... du sollst nicht gehen..." Ray wurde verlegen rot. "Es ist mir wichtig, dass du da bist!"

Er sah hoffnungsvoll zu Kai auf. Doch wieder wich Kai seinem Blick auf, in dem er ihn senkte und Rays Miene nur aus den Augenwinkeln heraus beobachtete. Nach einiger Zeit vernahm Ray schließlich ein Flüstern.

"Du bist der Erste, der mir so etwas je gesagt hat..."

Wieder Mut fassend näherte sich Ray Kai langsam.

"Kai, ich habe das, was ich dir damals an den Kopf geworfen hab, wirklich bereut. Die letzten Wochen waren wirklich nicht schön und..." Vorsichtig näherte er sich mit einer Hand Kais Wange. "... ich wollte dich die ganze Zeit über sehen." Er streichelte sanft über die Wange des Russen.

Dann griff Kai nach seiner Hand und zog ihn daran zu sich. Blutrote Augen starrten in Goldene.

"Du hast mir gefehlt..."

Der Jüngere lächelte Kai erleichtert an und schlang seine Arme um dessen Nacken.

"Du mir auch..."

Er kuschelte sich überglücklich an Kais Schulter.

"Schlag mich nächstes Mal, wenn ich wieder so einen Blödsinn vorhabe."

"Das könnte schwierig werden, wenn du wieder mit dem Messer auf mich losgehst."

"Als ob du mir das Messer nicht abnehmen könntest. Das trau ich dir schon noch zu!"

Plötzlich küsste Kai ihn stürmisch und ließ erst nach einer Weile von ihm ab um ihm ins Ohr zu hauchen: "Ich geb dich nicht mehr her..."

Damit schlang er die Arme besitz ergreifend um Rays Taille, entlockte dem Chinesen ein leises Lachen.

"Ich hab auch nicht vor, dich so schnell wieder alleine zu lassen."
 

Wen es interessiert, eigentlich wäre während des Kapitels schon das Ende des rpg gewesen, nachdem dragon_prayer so provoziert hat u.u:

"Du bist der Erste, der mir so etwas je gesagt hat..."

fin: *zeichnet ein sitzendes Schaf*

Ryu: sieht aus wie ein Pudel xD

Fin: Nimm das zurück!

Ryu: gut, es sieht aus wie deformierte Hirnmasse mit Gesicht.

Fin: soll ich wieder was posten?

*postet*: Ray: *sich umdreht und geht*

Ich geh mit Mao aus!

Ryu: *postet*: Kai: <<° Schön, ich geh Tala vögeln.

Fin: *postet*: Ray: mir doch egal, ich geh mit Mao nach China zurück.

Ryu: na schön, es ist ein Schaf.

Fin: ZU SPÄT!

*postet*: ++ rpg Ende ++

Ryu: BAKA
 

T______________T

Ersteinmal ein riesengroßes Dankeschön für die vielen lieben Kommentare! Als ich mir überlegt hab, das rpg umzuschreiben hätte ich niemals gedacht, dass soviele Leute es lesen würden. Deswegen ein ganz liebes Danke von Dragon_Prayer und mir, wir sind beide ziemlich überwältigt von der Resonanz.

Dass Ray zu Hydra zurückgekehrt kam vielleicht im letzten Kapitel nicht ganz so raus, aber man kann sich vorstellen, dass wenn man seine letzten, fast zehn Jahre dort verbracht hatte und seine ganzen Freunde dort hat, Leute die man kennt, dann kann er wohl kaum zusehen wie plötzlich der Anführer umgelegt wird und alles im Chaos ausbricht. Denn dann hätten Mingmings Schergen ein leichtes Spiel, alle zu beseitigen. Und genau dass wollte Ray verhindern.

Zu dem neuen Chef von Hydra, nun, wahrscheinlich hat das niemand erwartet und die meisten werden erstmal ziemlich enttäuscht sein, aber das hatte schon sein Gründe. Ohne Mao hätten wir unser rpg ziemlich schnell beenden können und es hätte sich nicht die ganz neue Situation ergeben. Mit der nun fast 'offiziellen' Erlaubnis zusammen zu sein, haben die Beiden die Möglichkeit sich wieder auf Mingming zu konzentrieren, die schon im nächsten Kapitel wieder auftaucht. *seufz*

Dieses Kapitel ist für ne kleine Weile das letzte wirklich ernste Kapitel und ich hab mich beim umschreiben so mitreißen lassen, dass ich am Ende auch wirklich fast geheult hätte. Mao hat übrigens ihren Originalnamen, da Dragon_Prayer nicht jedes Mal Mariah schreiben wollte und weil wir ihn beide schöner fanden.
 

Thanx to Hayan (ich will Mingming auch umbringen T___T ich darf nur nicht), Mika-Chan-w, kara, LeoFish, Kasue, hiraku-san, BunnySauseherz (^//////^ vielen lieben dank für das kommi!! *geehrt fühlt*) Katanori_Tanaka (die fanfic wird noch laaaaaaaaaaaange nicht enden) sonnenblume18, kiwi-girl (auch wenn da nix stand *lol*) Archaeopteryx,

Cat_in_the_web: Du mochtest Brooklyn? Naja, ich für meinen Teil hatte so meine Probleme. Menschen, die meinen streng nach Regeln zu handeln und dabei nur Schaden anrichten kann ich nicht ausstehen. Man braucht doch genug Menschenverstand um zwischen Wichtig und Unwichtig zu unterscheiden. Seine Nachfolgerin ist gewisser Maßen ein Witz, aber wir wollten in dieser Hinsicht endlich einen Schlussstrich ziehen. Irgendwann mussten Kai und Ray doch mal den Segen haben um endlich zusammen zu sein. Mystel, hmmm, war noch nicht geplant, aber mal schauen. Bis jetzt sind noch drei weitere Charas geplant oder schon aufgetaucht, von denen zwei noch nicht wirklich fest stehen. Dragon_Prayer will mir wieder ernsthafte Charas zuteilen. u.u

Die Blödheit von Tyson und Max war zugegeben etwas übertrieben für ihre Verhältnisse, aber da das rpg in der Schule entsteht und wir manchmal manchmal so gefrustet sind, kann es öfter vorkommen, dass wir solchen Stuss schreiben.

Danke für deine Meinung, ich weiß ja sonst nicht, was ihr davon haltet.

Die Sache mit Mingming

Tut mir wirklich leid, ich hab jetzt erst gemerkt, dass ich fast ein Kapitel übersprungen hätte, das doch so wichtig ist für die fanfic T_______T Darum hat es auch ein weniger länger gedauert, obwohl das Kapitel schon seit ner Woche fertig ist.

Ich wünsch euch wieder mal viel Spaß damit und nutze die Stelle um Schleichwerbung für meine neue KaiXRay story zu machen X3

Wen es interessiert, hab meine Theorieprüfung für den Führerschein bestanden, damit hab ich wieder mehr Zeit für andere Dinge ^O^
 

Ein knuffeliges Dankeschön an:

Winterdream, kai_girl04, mini_welli, Dranza-chan, Ca, AngelAris, whisper (mein überallesgeliebtes EHEcori ^O^), LeoFish, Sonnenblume18, DarkYamiChan, Hayan, Yuzuriha_92, Cat_in_the_web, fliebi-chan (*umknuddel* danke für die langen kommis T___T), kara, Neko-chan720, Erdnuckel, Mika-Chan-w, Arethelya

*euch alle knuddel*
 

wie immer gilt: beschwerden und anregungen sind immer gern gesehen, wenn ihr jemanden für den blödsinn umbringen wollt, verlast euch vertrauenseelig auf erwähnte assassinen, von denen lässt man sich gern umbringen *zwinker*
 

bis zum nächsten mal,
 

fin
 

Kapitel 15: Die Sache mit Mingming...
 

"Vorsicht!!!!"

Nur mit Müh und Not konnte Ray dem gefährlichen Farbeimergeschoss und mit einem gekonnten Sprung dem nachfolgenden Pinsel ausweichen. Der Eimer landete nur kaum einen Meter neben ihm mit einem lauten Knall und verteilte sofort seinen weißen Inhalt in alle Richtungen. Das Hydrahauptquartier war seit einigen Wochen nun schon gefährlicher als alle dunklen Hinterhöfe Tokyos zusammen. Nachdem nach dem Bombenanschlag Teile des Komplexes von Grund auf neu aufgebaut werden mussten, hatte man sich für eine Komplettrenovierung entschieden und die Drittgefährlichsten Männer Tokyos - nach Mafiosi und Assassinen - damit beauftragt: Handwerker.

Seitdem wurden jeden Tag Mordanschläge auf die Mitarbeiter von Hydra verübt und es war ein Wunder, dass außer blauen Flecken auf beiden Seiten (ein Assassine ließ nicht alles mit sich machen) nichts weiter geschehen war, konnte man nur den Göttern verdanken. Und langsam hatte man sich auch an die fliegenden Werkzeuge, Baumaterialien, Farbeimer und Leitern gewöhnt, selbst der penetrante Baulärm hatte auf Grund der längst geplatzten Trommelfelle keine Bedeutung mehr.

So machte auch Ray sich mit einem leisen Fluch auf dem Weg zu dem Büro seiner Chefin, nachdem er an diesem Morgen von ihr eine Nachricht bekommen hatte. Völlig ahnungslos klopfte er an ihre Tür und wurde mit einem zuckersüßen "Herein!" belohnt. Mao hatte bereits beim Klopfen gewusste, wer draußen stand und bevor Ray die Tür öffnete, noch einen raschen Kontrollblick in ihren Taschenspiegel geworfen. Schon beim Eintreten lächelte Ray seine pinkhaarige Chefin an und machte nicht mal ansatzweise den Versuch seine gute Laune, die er seit dem Treffen mit Kai hatte, zu verstecken.

"Du wolltest mit mir reden?"

"Ja."

Mao deutete auf den vor ihrem Schreibtisch, der nicht vor einer der vielen Umzugskartons beschlagnahmt wurde, die im ganzen Büro standen. Mao hatte noch keine Zeit gehabt, sich in ihrem neuen Büro einzurichten. Vorsichtig bahnte Ray sich seinen Weg durch die Hindernisse, bevor er sich auf den Stuhl fallen ließ und darauf wartete, dass Mao ihm den Grund für die Unterhaltung erklärte. Er hatte schon einen Verdacht, um was es gehen könnte, als er einen Stapel Akten auf dem Schreibtisch liegen sah, die ihm sehr nach Personalakten aussahen...

"Ich habe mir deine Akte durchgelesen und bin auf die Schwierigkeiten gestoßen, die in letzter Zeit aufgetreten sind... meine Güte, ein Anschlag auf dich! Das fand ich entsetzlich. Aber bisher fehlt jegliche Erklärung. Kannst du mir weiterhelfen?"

Maos Frage versetzte Rays Laune erst einmal einen Dämpfer. Er hatte nicht gedacht, dass Mao so schnell darauf stoßen würde, ihm blieb wohl nichts besseres übrig, als die Flucht nach vorne zu wagen und zu beten, dass er sich in Mao nicht geirrt hatte.

"Mingming steckt hinter allem, sie versucht alles um mich umzubringen. Sie hat sogar mit Brooklyn geredet und ihm Lügengeschichte erzählt, nur um mich bei Hydra zu behalten. Kurz bevor die Bombe, die für mich gedacht war, hochgegangen ist haben mir zwei Freunde zur Flucht verholfen. Brooklyn war deswegen sauer und so konnte ich erst zu Hydra zurückkehren, als er mir nicht mehr an die Gurgel wollte. Es war alles nur ein großes Missverständnis, wirklich"

Als Ray den Namen Mingming erwähnte, riss Mao unwillkürlich die Augen auf, lauschte dann aber seinem Bericht mit zusammengekniffenen Augen. Als er geendet hatte und sie mit einem bittenden Blick ansah, nickte sie griesgrämig.

"Mingming sagst du, ja...? Ich fass es nicht. Dann lebt sie also immer noch."

Auch wenn es nicht die Reaktion war, die er erwartet hatte, war Ray dennoch froh, dass sie nicht weiter wegen seiner ,Freunde' weiterfragte.

"Du kennst sie?" Gut, das überraschte ihn doch sehr. Woher sollte Mao Mingming kennen, schließlich war die Chinesin erst seit kurzem wieder in Tokyo. "Ja, sie lebt immer noch und sie nervt auch immer noch. Sie hat zum Kreuzzug gegen Hydra aufgerufen. Lee hat sie schon auf dem Gewissen, aber ich habe es bis jetzt noch nicht geschafft, an sie heranzukommen. Sie wird schwer bewacht."

Mao musterte Ray nachdenklich, nachdem dieser ihr einen kurzen Überblick über die Situation verschafft hatte.

"Nun, sollte sich die Gelegenheit ergeben, hast du die volle Autorisation, sie festzunehmen und hierher zu bringen. Ich würde doch ZU gerne mal wieder mit ihr reden..."

Seine Chefin murmelte noch etwas Unverständliches, doch Ray war an dem ,wieder' hängen geblieben.

"Wieder mit ihr reden? Woher kennst du sie, Mao?"

Mao wedelte ungnädig mit der Hand.

"Von früher. Ist egal."

Daraufhin beugte sie sich mit ernstem Blick zu Ray über den Schreibtisch, wobei sie einen hübschen Ausblick auf ihr Dekolleté freigab.

"Ray, hör zu. Wenn sie es auf dich abgesehen hat, solltest du extrem vorsichtig sein... Umgib dich nur mit Leuten, denen du hundertprozentig vertraust, hörst du?"

Unweigerlich schoss Ray das Blut in den Kopf als er seine Augen nach unten gewandert waren und er besagten Ausblick ,bewundern' konnte.

"Ähm... keine Sorge. Ich weiß, wem ich vertrauen kann und wem nicht..."

Dann schüttelte er energisch den Kopf und sah Mao endlich wieder in die ebenfalls gelben Augen.

"Aber bitte, Mao. Woher kennst du sie? Weißt du vielleicht, warum sie es auf Hydra abgesehen hat?"

Mao zog einen Schmollmund lehnte sich wieder zurück.

"Sie war... früher auch mal bei Hydra. Das dürfte dir vermutlich neu sein. Damals hab ich sie kennen gelernt. Sie hat sich sehr verändert seit dieser Zeit..."

,Krach' Mit einem Knall war Ray von seinem Stuhl gefallen. Kurz darauf rappelte er sich schnell wieder auf und sah Mao mit tellergroßen Augen an.

"DAS IST NICHT DEIN ERNST!? Diese Miststück bei Hydra? NIEMALS!"

Seine Chefin kicherte leise vor sich hin.

,Awww... wie niedlich...'

"Na ja, weißt du... bevor sie Hydra verlassen hat und selbstständig wurde, war sie kein Miststück. Sie war sogar richtig nett. Wir waren sehr gut befreundet..."

Mao konnte schlecht verstehen, dass Ray gerade vor den Trümmern seines zerbrochenen Weltbilds stand. Seine ganze Weltordnung war mit einem Mal zerstört worden. Er konnte sich nur schwer wieder fassen.

"Aber... aber... wie? Ich meine, warum lebt sie noch und wurde nicht von Hydra umgebracht?"

Hatte man ihn nicht auch rausgeschmissen und ihm gesagt, dass er sich schon mal nen Sarg bestellen konnte, falls er auch nur daran dachte, jemanden umzulegen. Und Mingmings Keller war schon voll gestopft mit Leichen!

Wie zur Bestätigung seufzte Mao zierlich.

"Das weiß der Teufel. Denn mit dem scheint sie sich verbündet zu haben, nachdem wir sie alle die Jahre nicht stellen konnten..."

Sie klebte mit ihrem Blick weiterhin verzückt an Ray, der das aber erst jetzt richtig zur Kenntnis nahm und ungemütlich auf seinem Stuhl herum rutschte.

"Sie hat inzwischen schon eine kleine Privatarmee um sich versammelt..." Rays Stuhl schob sich automatisch einige Zenitmeter zurück, als Mao versuchte, wieder näher zu kommen. "... und vielleicht ist es besser, wenn wir ein anderes Mal weiterreden." Damit stand er abrupt auf und stolperte einige Schritte zurück, glücklicherweise so, dass er über keine der Kisten fiel.

"Du hast doch nichts dagegen, oder?"

Sie konnte kaum etwas Gegenteiliges sagen, da Ray schon fast aus der Tür war (dank eines kleinen Katzensprungs hatte er letzten Kartons schnell überwunden). Sie konnte ihm nur noch hinterher brüllen: "Natürlich nicht!! Aber erstatte mir regelmäßig Bericht, falls dir was Ungewöhnliches auffällt!! IST ZU DEINER EIGENEN SICHERHEIT!"
 

Die Dämmerung lag über Tokyo. Zwei blutrote Augen waren schon seit einiger Zeit angestrengt auf den Sonnenuntergang geheftet, ihr Besitzer lehnte an der Wand von Talas Laden und versuchte genervt, die Person ihm gegenüber zu ignorieren, die nun schon seit geschlagenen fünf Minuten, scheinbar ohne zwischendurch Luft zu holen, auf ihn einredete.

Eigentlich wartete er ja auf Tala, der ihm immer noch Geld schuldete und wollte schon längst zu Hause sein. Doch nachdem Mingming vor kurzem ,zufällig' vorbeigekommen war und ihm unbedingt Gesellschaft leisten wollte, musste er ihr wohl oder übel zuhören.

"... dann ist diese Schlampe aufgetaucht und hat sich die Führung von Hydra unter den Nagel gerissen und meint doch tatsächlich, sie könne es mit MIR aufnehmen! Mit M-I-R! Kannst du dir das vorstellen??" Sie plusterte sich wie ein Huhn auf, zufällig sah sie Kais Meinung nach auch so aus. "Sie hat Wahnvorstellungen!"

Kai nickte nur, darauf bedacht, nicht einzuschlafen, da er Tala, der ihn bestimmt grinsend vor seiner Haustür liegen lassen würde sollte er einpennen, nicht verpassen wollte.

"Ja ja... natürlich... "

"Sie war damals schon so, immer wollte sie besser sein als ich, aber..." Sie lachte eingebildet und merkte nicht einmal, wie sehr sie sich zum Idioten machte. "... niemand ist besser als Mingming! Sie kann es nur nicht ertragen, dass ich damals gegangen bin und ich noch lebe. Ha, das wird sie schon bald bereuen. Sie wird als eine der Ersten getötet, nachdem ich erst einmal diesen lästigen Chinesen beseitigt habe und Mao wird leiden. Sie wird vor mir auf den Knien rutschen und um Gnade flehen. Ich hasse sie so! Sie muss S-T-E-R-B-E-N!!"

Kai war in dem ganzen Wortschwall nicht einmal aufgefallen, wie Mingming darüber redete, seinen Freund umzubringen.

"Gibt es eigentlich irgendjemanden, den du NICHT hasst?" Kai hatte überhaupt keine Lust auf dieses Gespräch. Konnte sie nicht irgendwo anders Selbstgespräche führen? "Sie ist bestimmt besser als Brooklyn. "

Mingming stampfte wütend mit dem Fuß auf.

"Das tut doch nichts zur Sache! Wenn dieses Flittchen meint, es könnte sich mit mir messen, dann..." Sie packte Kai am Kragen. "Du bist doch meiner Meinung, oder??"

Dieser wurde nun auch endlich aus seinem Wachschlaf gerissen und versucht einen klaren Kopf zu bekommen.

"Äh... ja klar. Sag mal... woher zum Geier kennst du sie eigentlich?"

Mingming beachtete seinen Einwurf gar nicht.

"Hättest du Brooklyn nicht umgebracht, hätten wir diese Probleme jetzt nicht. Hat das sein müssen?" Demonstrativ rüttelte sie an seinem Kragen. "Dieser Saftladen geht mir langsam auf die Nerven. Die nächste Bombe erwischt alle, dafür sorge ich! Seit ich nicht mehr dort arbeite, verkommt Hydra immer mehr zu einem Trauerspiel!"

Für einmal war Kai wirklich überrascht.

"Du hast mal bei Hydra gearbeitet?!"

Mingming knurrte und verzog das Gesicht.

"Ja, erinnere mich nicht dran. Verdammt, ich HASSE sie alle. Könntest du mir nicht helfen, sie alle umzubringen?"

"Nein?"

Sie stöhnte verzweifelt und musste ihren Wunsch, Kai umzubringen, stark unterdrücken.

"TOLL! Einfach toll, warum kannst du mir nicht einmal helfen? Brooklyn hast du umgelegt, diesen Chinesen nicht und jetzt hab ich das Theater. Ist es sooo schwer, ein paar Leute umzubringen?"

Sogar diese Idioten von Hydra konnten das, warum also nicht einer der besten Auftragskiller Tokyos. Es wollte einfach nicht in Mingmings Kopf.

Doch Kai zuckte nur mit den Schultern.

"Tut mir ja leid, aber ich sehe da keinen Profit für mich..."

,Fuckin Goth, TALA, BEEIL DICH!!'

Das war das Stichwort für Mingming. Sie lächelte Kai plötzlich siegessicher an und beugte sich verführerisch noch weiter zu ihm.

"Wenn es dir nur darum geht, das ist kein Problem. Meine Geldgeber zahlen dir jeden Preis, solange Hydra nur verschwindet." Schließlich kam ihre eine grandiose Idee...

"Wie viel müsste ich zahlen, damit du eine gewisse Nervensäge umbringst?"

Sie grinste ihn diabolisch an, Kai wusste ganz genau, wen sie meinte.

Der russische Assassine starrte sie an.

"Profit hat nicht immer nur was mit Geld, Mingming. Und bevor ich Ray umbringe..." Er warf ihr einen verächtlichen Blick zu. "... ramm dir erst mal selbst einen von deinen Giftdolchen in den Hals, dann reden wir weiter."

Die Türkishaarige schnappte empört nach Luft.

"MISTKERL!"

Dann ließ sie Kai los und wich zurück, als hätte sie Angst, Kai würde sie gleich anfallen.

"Wenn du mir nicht hilfst, tut es jemand anderes. Aaargh, ich hätte damals schon alle umbringen sollen, dann hätte ich jetzt nicht den Ärger!!"

Inzwischen hatte Kai Tala entdeckt, der in der Ferne die Straße entlang kam und sah Mingming genervt an.

"Geh zum Psychiater. Ernsthaft. Aber lass dein Giftzeugs zu Hause."

Sie schüttelte verständnislos den Kopf.

"Du bist nicht bei Verstand, Kai. Hast du vergessen, wie es in unserem Gewerbe läuft? Töten oder getötet werden, mehr gibt es nicht. Falls du irgendwann wieder bei Bewusstsein bist, melde dich."

Damit drehte sie sich um und stolzierte schnurstracks davon.

Kai sah ihr noch mit hochgezogenen Brauen nach, als Tala bei ihm ankam.

"Sie hat vergessen, dass das Assassinengeschäft kein Kindergarten oder Club für prämenstruale Zicken ist."

Tala, der neben ihm zum Stehen kann, blinzelte nur verwirrt.

"Was war das denn eben? Hast du sie mal wieder abserviert oder warum hat sie dich mit ihren Blicken grad fast frittiert?"

Kai zuckte mit den Schultern.

"Scheint Tussenterror zu geben, seit Hydra seine neue Chefin hat." Er nickte dem Waffenhändler zu, bevor er weiter nachfragen konnte. "Wie sieht's aus, krieg ich mein Geld heut noch oder wie?"

Tala grinste und schloss die Ladentür auf.

"Schon klar, kann ja nicht zulassen, dass du mir mangels Geld noch verhungerst, Darling."

Verräter und Falschparker

Einen wunderschönen guten Tag! ^O^

Damit wären wir also bei Kapitel 16 angekommen, der Zickenterror geht in eine nächste Runde, passend dazu taucht im nächsten Kapitel ein neuer Charakter auf, der Terror in einer weiteren Form mitbringen wird. *verschwörerisch grins* Lasst euch überraschen.

Ob wir schon mal im Unterricht erwischt worden sind? *grins* Ich schätze mal, die meisten Lehrer kriegen schon mit, dass ryu und ich nicht wirklich aufpassen, aber gesagt hat noch keiner was. In Französich hab dich dagegen da manchmal wirklich Probleme, vor allem, wenn ich wieder mal aufgerufen werde und keine Ahnung hab, was die Leute von mir wollen T^T ryu hat da keine Probleme, die ist nicht so oft dran wie ich. zum glück haben ryu und meine andere Banknachbarin soviel Mitleid, dass sie mir die Antworten einflüstern ^O^ö

@katanori_tanaka: wir wollten dich mit dem ende nicht schocken. eigentlich stand das mittendrin in der szene, aber den herzinfarkt wollte ich euch nicht antun. deswegen hab ich es erst am ende erwähnt...u.u es hat tatsächlich mehrere Minuten gedauert, bevor ich weitergeschrieben hab...und es war ein Schaf!!!

@winterdream, cat_in_the_web, sonnenblume18, Neko-chan720, Erdnuckel, kai_girl04, Mika-Chan-w, LeoFish (dankeschön! ^^), Hayan, DarkYamiChan, Ca (will Mingming doch auch endlich killen T__________T), Halb_Elfe_Kalen, kara, kiwi-girl (gern geschehen ^^), Arethelya (es lebe der zickenterror *lol*): VIELEN LIEBEN DANK FÜR DIE KOMMIS!!!!!!!!!!! *euch alle umknuddel*
 

Es gilt auch weiterhin, Kommentare, Beschwerden, Wünsche und Ähnliches sind sehr erwünscht... T_______T schreibt uns bitte ein kommi!!
 

Wer alle meine Rechtschreibfehler findet darf sich freuen, meine ehemalige Französischlehrerin freut sich auch...
 

bis zum nächsten kap 'verkatertes kätzchen' XD

fin
 


 


 

Kapitel 16: Verräter und Falschparker
 

Auf einem netten kleinen Polizeirevier mitten in Tokyo war um diese Zeit viel los. Alles, was Beine hatte, wuselte durch die Büros und Gänge, Akten und Berichte wurden von einem Schreibtisch zum nächsten getragen und fast im Minutentakt wurden neue Verdächtige hereingeführt. Auch die Zellen waren gut gefüllt. Mit Kleinkriminellen, wie Taschendieben, Drogendealern, aufmüpfigen Falschparkern...zufällig war Kenny, Sprengstoffexperte bei Hydra einer von ihnen, nachdem ihn die Polizei beim Parken im absolutem Halteverbot erwischt und ihn aufgrund eines lautstarken Protests eingesperrt hatte.

Jetzt saß der Sprengstoffexperte einsam und verlassen in seiner Zelle und starrte ausdruckslos ins Nichts. Nach einer Weile sprang er auf und warf sich gegen die Gitterstäbe, an denen er aber erfolglos abprallte. Schließlich rüttelte er verzweifelt an den Stäben und schrie den anscheinend tauben Wachmann vor der Tür an.

"Das können sie doch nicht machen!! Ich hab doch nur mein Auto zehn Meter zu weit rechts abgestellt, was ist daran so schlimm?! Wenn sie mir nur zuhören würden, meine Arbeitgeberin bringt mich um, wenn ich nicht rechtzeitig erscheine!!"

Mao würde toben, wenn sie davon erfuhr. Und das würde sie, früher oder später. Wenn er aus dem Gefängnis wollte, musste er bei ihr zur Beichte erscheinen und er konnte froh sein, wenn er danach noch lebte.

Genau in diesem Augenblick wurde Ray von einem weiteren Polizisten in den Zellentrakt und vor den unglücklichen Kenny geführt. Der Chinese stieß einen Seufzer aus, als er ihn entdeckte und schüttelte dann verständnislos den Kopf.

"Musste das sein? Du weißt, wie ungern wir in Konflikt mit dem Gesetz geraten. Mao hat extra eine Besprechung ausfallen lassen..."

Bei diesen Worten riss der Bombenbastler die auf und starrte Ray erschrocken an.

"WAS?! Oh nein, sie wird mich in Grund und Boden stampfen!! Raaaaay, hilf mir!!!"

Ray wartete ab, bis die Wachmänner verschwunden waren und sie ungestört reden konnten, bevor sich mit verschränkten Armen vor das Gitter stellte.

"Sie wird dich schon nicht umbringen." Überraschend zwinkerte Ray ihm zu. "Du kennst doch Mao!"

Kenny machte den Mund auf und gleich wieder zu, sank an den Gitterstäben zu Boden, als er an seine Chefin dachte.

"Ich bin trotzdem tot."

Ray konnte Kennys Elendsausdruck auf dem Gesicht nicht ertragen und ging mit einem aufmunternden Lächeln vor ihm auf die Knie. Mao kümmerte sich schließlich schon darum, dass man den Hydraangestellten freiließ und so schlimm konnte es ja nicht werden.

"Das wird schon!"

Wie auf Befehl wuselte nun auch Mao auf sie zu, einen hilflosen Begleitpolizisten im Gepäck. "Kenny!" Sie warf ihm einen ernsten Blick zu, drehte dann den Kopf und schenkte Ray ein strahlendes Lächeln. "Ray!" Bevor sie sich wieder dem Übeltäter zuwandte. "Kenny, das war doch wohl wirklich unnötig! Jetzt haben wir die Polizei am Hals!"

Sie scheuchte daraufhin, wie Ray auch schon, den Polizisten weg. Für einen kurzen Moment wollte dieser etwas erwidern, doch zwei gelbe Augenpaare überredeten ihn, so schnell wie möglich abzuhauen.

Als die drei endlich unter sich waren, brach Kenny fast in Tränen aus. "Es... kommt nicht wieder vor..." Er sank, so weit es ging, noch mehr in sich zusammen und bot einen Mitleid erregenden Anblick, der nicht einmal Mao kalt lassen konnte.

"Er leidet doch schon genug, oder Mao? Sag dem Polizeichef bescheid und wir können gehen!" Ray wollte selbst die Sache endlich hinter sich bringen, er hatte später noch einen kleinen Besuch bei Kai geplant und er wollte den Russen nicht warten lassen. "Mao, bitte."

Seine Chefin sah eine Weile unschlüssig zwischen den beiden hin und her, bis sie schließlich seufzend nickte.

"Hast Recht, Ray. Lass uns gehen."

Sie hakte sich bei dem Chinesen ein und schleifte ihn an Kenny vorbei. Doch weit kamen sie nicht, da in diesem Moment eine weitere Person die Bühne ihrer Komödie betrat: Mingming, die mit einer ganzen Horde Polizisten hinterher gerade durch die Tür kam und nebenbei den ,netten Officers' von den seelischen Problemen ihres ,Bruders' Kenny erzählte. Anscheinend bemerkte sie dabei jedoch nicht, wie alle Blicke auf ihr freizügiges Dekolleté gerichtete waren, anstatt ihrer Hand, die theatralisch die Tränen aus den Augenwinkeln tupfte.

"Ich danke ihnen so sehr für ihre Hilfe, ich weiß nicht, wie ich das jemals wieder gut machen kann."

Mao erstarrte sofort zur Salzsäule, als die die bekannte Stimmte hörte. Die Pinkhaarige richtete den Blick geradeaus auf Mingming, die soeben um die Ecke kam. Während sie sich an Ray festklammerte, würgte sie einen Fluch hervor.

"N-nein... das ist... das darf nicht...!!"

Auch Ray biss die Zähne fest zusammen. Ein tiefes Grollen kam aus seiner Kehle, am liebsten hätte er sich sofort auf sie gestürzt, wäre sie nicht von einer Horde lästiger Zeugen umgeben.

"Was will SIE hier?"

Er verengte die Augen nur noch mehr zu Schlitzen, unterdrückte dabei den Reflex, nach seinen Messern zu greifen. Er konnte schlecht ein Massaker in einem Polizeigebäude veranstalten, das würde zuviel Ärger nach sich ziehen. Und Anstalten zum Massenmörder hatte er bis jetzt auch noch nicht verspürt.

Nun entdeckte auch Mingming die kleine Versammlung und blieb erschrocken stehen. Momentan ließ sie ihre unschuldige Maske fallen und versah Ray mit einem finsteren, hasserfüllten Blick. "DU!" Dann sichtete sie Mao und warf ihr einen noch tödlicheren Blick zu. "Und DU!" Schließlich warf sie Kenny ein "Volltrottel!" an den Kopf und verscheuchte die Polizisten, mit einer zickigen Bemerkung. [arme Polizisten...XD]

"Was zum HENKER willst du denn hier?! Verzieh dich!!" Mao funkelte Mingming warnend an und blinzelte dann misstrauisch zur Seite.

"Und was fällt dir ein, Kenny als Volltrottel zu bezeichnen?"

Kenny schluckte schwer, beschloss vorsichtshalber den Mund zu halten. Er hatte Angst, sich mit drei wirklich wütenden Assassinen anzulegen, die nur darauf warteten, aufeinander loszugehen und die allein für sich schon eine große Gefahr darstellten.

"Was..." Ray wurde von mingming unterbrochen, die wutentbrannt auf Mao und ihn zustürmte und sie beide abfällig musterte.

"Sag bloß, ihr seid die Kavallerie, die ihn rausholen soll. Das ist ja ein Witz!"

Mao gab ein gefährliches Fauchen von sich.

"Mich würde mehr interessieren, was DU mit ihm zu schaffen hast! Seit wann hast du Kontakt zu einem Hydra-assassinen?"

Es musste so kommen. Hämisch lächelnd spielte Mingming einen weiteren Trumpf gegen ihre Feinde aus: "Ach, wusstest du etwa nicht, dass dein kleiner Bombenleger schon längst die Seiten gewechselt hat?"

Obwohl es eigentlich nicht so geplant war, erfüllten sich doch alle ihre Wünsche. Nichts würde Mao mehr treffen, als einen Verräter in den eigenen Reihen. Zwar verlor sie so einen wichtigen Informanten, doch naive Trottel gab es genug bei Hydra und wenn nicht, gab es noch immer andere Methoden.

Die Chefin von Hydra starrte erst Mingming, dann Kenny sprachlos an, bevor sie bestimmt den Kopf schüttelte. "Verarschen kann ich mich selber." Doch das Misstrauen war schon gesät. "Oder stimmt das etwa?!"

Mit einem Mal fand sich Kenny unter einem Hagel von misstrauischen und finsteren Blicken begraben. Er machte den Mund auf, um etwas zu sagen, brachte aber nur ein heiseres Krächzen heraus, das Mingmings Triumph nur noch grandioser machte.

"Siehst du, ich hatte Recht. Kenny ist auch für das kleine Feuerwerk in eurem Hauptquartier verantwortlich. Nicht wahr, mein Lieber?"

Ray verfolgte mit ungläubigen Augen, wie Mingming Kenny mit klimpernden Wimpern bezirzte und dieser sich das auch noch gefallen ließ.

"Das ist nicht wahr, oder?"

Ray verstand die Welt nicht mehr. Kenny konnte sie nicht verraten haben, dazu war der kleine Japaner doch überhaupt nicht in der Lage. Er war schließlich einmal einer ihrer loyalsten Mitarbeiter gewesen.

Der Verräter und Falschparker wusste, dass er sich nicht mehr aus der Affäre ziehen konnte und entschloss sich für die Augen-zu-und-durch-Taktik, machte die letzten Hoffungen seiner Kollegen zunichte.

"Doch, ist es. Ich stehe mit ihr in Verbindung und habe auch die Bombe gelegt, die dich umbringen sollte."

Damit warf er dem Chinesen einen vernichtenden Blick zu, der Angesichts seiner Situation mehr als nur tollkühn war. Während Mao kurz davor war, einen Schreikrampf zu bekommen und sich nicht entscheiden konnte, auf wen sie zuerst losgehen sollte, stand Ray einige Sekunden unbewegt da. Als die Erkenntnis, dass er verraten worden war, endlich in sein Bewusstsein sickerte, war seine Reaktion nur noch ein Reflex. In einer blitzschnellen, katzenartigen Bewegung sprang er and das Gitter und rüttelte wie ein Wilder an den Stäben. Er wollte nur noch Kenny in seine Finger bekommen und ihn eigenhändig umbringen. Verrat war das Schlimmste, was ein Assassine sich vorstellen konnte, darauf konnte nur der Tod als Rache stehen.

"Du Verräter!!"

Mingming dagegen beobachtete die Situation mit zufriedenem Gesichtsausdruck, es entwickelte sich alles so, wie sie es wollte. Ray war so wutbenebelt, dass er wohl noch eine Weile weiter Todesdrohungen gegen Kenny, der sich in die hinterste Ecke der Zelle verkrochen hatte, ausstoßen würde, ohne sie wahr zumachen. Bis Ray wieder bei klarem Gedanken war, würde er die Zelle nicht aufkriegen und danach müsste er erkennen, dass er niemanden in einem Polizeirevier umbringen konnte. Solange war Kenny in Sicherheit, obwohl es Mingming eigentlich egal war, was mit dem Idioten geschah.

"Warum so überrascht?" Die Giftmischerin kicherte überheblich. "Wer ist schon freiwillig auf der Seite von solchen Versagern?"

So gern Mao auch das penetrante Kichern abstellen wollte, sie durfte nicht...

"Du... Miststück... du hast seinen Verstand... vergiftet...!"

"Ich?" Mingming wedelte lehrerhaft mit dem Zeigefinger. "Ganz im Gegenteil, er hat noch rechtzeitig auf die richtige Seite gewechselt."

Mao schnaubte empört und holte zum Beginn des Zickenterrors aus.

"Unsinn!! Er steht doch nur wegen deiner lächerlichen Oberweite und deinem Hüftschwung auf deiner Seite!" Sie fuchtelte in Kennys Richtung, hielt dann kurz inne. "Oh entschuldige, ich vergaß den Augenaufschlag."

"Entschuldige, dass ich nicht so ein flaches Brett bin wie du. Im Gegensatz zu dir muss ich die Männer nicht anbetteln, dass zu machen, was ich will."

"Nein, ICH habe mich lediglich entschieden, ob ich ins Killergeschäft oder auf den Strich will. DU scheinst deine Wahl ja noch nicht wirklich getroffen zu haben."

"Dafür werde ich sehr lebendig sein, während du dir schon mal einen Sarg besorgen kannst. Sobald Black Phoenix dich findet bist du tot!"

Mingmings letzte Aussage wurde von einem hysterischen Lachen begleitet, dass den restlich Gefangenen im Gefängnis einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte. Schon zu Anfang der Auseinandersetzung hatten sie sich so gut wie möglich unsichtbar gemacht. Selbst der harmloseste Dieb hatte schnell gemerkt, dass er es hier nicht mit gewöhnlichen Kriminellen zu tun hatte. Die Sache war für sie eine Nummer zu groß, keiner wollte sich so gefährlichen Menschen wie Assassinen anlegen.

Mao bleckte nur die Zähne, der Körper der hübschen Chinesin war angespannt, bereit Mingming eigenhändig zu erwürgen. Nur der letzte Rest an Selbstbeherrschung hielt sie davon ab.

"Black Phoenix? Respekt vor dem Namen, aber was sollte er gegen mich haben? Ich glaube nicht, dass er wirklich auf der Seite von jemandem wie DIR steht."

Bei Erwähnung von Kais Pseudonym kam Ray endlich wieder zu sich. Er hatte den Schlagabtausch zwischen den beiden weiblichen Killern nur unbewusst mitbekommen, jedoch hatte er sehr wohl Mingmings Behauptung mitbekommen und wandte sich nun abrupt zur ich um, antwortete ihr mit einer fast unheimlich ruhigen Stimme.

"Er ist niemals auf deiner Seite, du bluffst doch nur."

Schließlich musste er es doch wissen.

Auch Mingming ging das nun auf, sie schnappte zwar empört nach Luft, entschied sich dann aber für einen taktischen Rückzug. Bevor auch noch die Polizei in ihren Streit einschritt, war es besser zu gehen. Sie nickte Kenny ein letztes Mal zu und drehte sich dann zum gehen um.

"Ich wünsch dir noch viel Spaß mit deinen Freunden. Bye!"

Wie von einer Tarantel gestochen sprang Kenny auf und brüllte ihr hinterher.

"NEIN!! LASS MICH NICHT ALLEIN!!"

Gleichzeitig schrieen auch die beiden Assassinen Mingming eine letzte Warnung hinterher:

"DU BIST SO GUT WIE TOT!!!"

"ICH KRIEG DICH AUCH NOCH!" Doch Ray drehte sich auch noch Kenny um, ein kaltes Glitzern in seinen Augen. Er hatte ihn nicht vergessen.

"Nachdem ich mit dir fertig bin!"
 

Zu später Stunde war irgendwo in Tokyo ein sehr genervter Chinese auf dem Weg zu Kai, die Schläfen reibend dank der gewaltigen Kopfschmerzen, die er seit der Auseinandersetzung auf dem Polizeirevier hatte. Natürlich hatten sie, nachdem Mingming gegangen waren, Kenny erstmal weiterhin im Gewahrsam der Polizei gelassen. Mao hatte beschlossen, dem Verräter einen fairen Gerichtsprozess zu gewähren, trotz Rays heftiger Proteste. Seiner Meinung nach gab es keine andere Option als die sofortige Hinrichtung des Sprengstoffexperten. Doch so hatte dieser beleidigt gehen müssen, ohne Kenny auch nur ein Haar zu krümmen.

Das Treffen mit Kai hatte er auch absagen müssen. Es hatte Stunden gedauert, die zuständigen Behörden zu informieren, ganz zu schweigen aller Hydra-Angestellten.
 

Mao hatte ihn zwar erst sehr spät entlassen, aber vielleicht konnte er Kai dennoch noch in seiner Wohnung antreffen. Ray brauchte im Moment dringend jemanden zum Reden.

Kurz darauf stand er vor Kais Tür und trat nach dem Klingeln ungeduldig vor der Tür herum und murmelte mehr zu sich selbst: "Verdammt Kai, sei da!"
 

Kai riss erschrocken die Augen auf, als er die Klingel hörte. Er war vor dem Fernseher eingepennt und tappte nun reichlich verschlafen zur Tür, blinzelte nach dem Öffnen Ray verwirrt an.

"Hey, was machst du denn hier?"

Ray torkelte einen Schritt auf Kai zu und ließ seinen Kopf auf Kais Schulter sinken.

"Ich hatte heute einen wirklich beschissenen Tag!"

Der Russe klopfte ihm auf die Schulter. "Okay... dann komm erst mal rein, Kleiner." Mit diesen Worten schleifte er Ray zum Sofa und drückte ihn in die Polster. Währenddessen verzog Ray das Gesicht, machte eine Miene, als ob die Welt untergegangen wäre.

"Was willst du zuerst hören? Dass Kenny ein Verräter ist, oder dass Mao und Mingming sich kennen?" Er lachte humorlos. "Glaub mir, beides ist toll..."

"Also, das mit Kenny ist mir neu... Story No. 2 kenn ich schon. Schieß los, was ist passiert?"

Kai schaltete den Fernseher aus, doch Ray schaute weiterhin anscheinend interessiert den schwarzen Bildschirm an.

"Willst du die Kurzfassung? Kenny arbeitet für Mingming, er hat die Bombe gelegt, er sitzt jetzt im Knast und ich bin mit den Nerven fertig. Hast du Aspirin da?"

Der Russe brauchte einen Moment, schüttelte dann den Kopf.

"Nee, aber wenn du nen Schnaps willst...?"

"Klar, Hauptsache ich werde die Kopfschmerzen irgendwie los..."

Während Kai in die Küche schlurfte, versuchte dieser dabei einigermaßen wach zu werden und zurealisieren, was Ray ihm gerade erzählt hatte. Schließlich kam er mit der Schnapsflasche in der Hand zurück ins Wohnzimmer und fügte in Gedanken seiner Abschussliste einen weiteren Namen hinzu. Ray drückte er die Flasche in die Hand und setzte sich wieder neben den Chinesen.

"Trink und sag mir, dass ich ihn kaltmachen darf."

Ray nahm sofort einen großen Schluck daraus, sah Kai dann ernst an.

"Stell dich hinten an, zuerst macht er mit meinen Messern Bekanntschaft."

Dieser lachte leise.

"Okay, dann rechne ich mit seiner Arbeitgeberin ab."

Er nahm ihm die Flasche aus der Hand und trank selber, jedoch war sie schon sehr schnell wieder im Besitz des Chinesen, der sie im Moment bitter nötig hatte.

"Vergiss es, Mingming steht auf meiner Abschussliste. Sie hat Lee umgebracht..."

Er nahm mehrer Schlücke, unterdrückte das Brennen im Hals und trank weiter. Innerhalb weniger Sekunden erhöhte er damit seinen Promillespiegel um einiges, doch er dachte nicht daran. "... schon vergessen?"

Obwohl er die Auswirkungen des Alkohols dennoch schon bald spürte. Ihm war heiß, wirklich heiß. Kai, der die Flasche wieder an sich nahm, schien das gleiche Problem zu haben. Die sonst blassen Wangen des Russen hatten einen feinen Rotschimmer angenommen.

"Ray, du wirst unfair! Lass mir gefälligst auch noch wen zum... Umnieten übrig!"

Der Chinese lachte bei Kais Beschwerde, obwohl er im nüchternen Zustand das Thema viel zu ernst dafür gefunden hatte. Doch der Wodka verdrängte auch in seinem Kopf größte Teile seines Verstandes. Sonst hätte er sich wohl niemals, die nächsten Worte überhaupt denken getraut.

"Du klingst wie ein Kleinkind, Kai-chan!"

Black Phoenix, einer der gefürchtesten Killer Tokyos, runzelte die Stirn.

,Kai-chan...?'

Überraschenderweise schüttelte er jedoch nur den Kopf, schwankte dabei etwas und nahm kurz darauf noch einen Schluck.

"Auf keinen Fall! Ich finde, ich bestehe nur auf meinem... .. . .... .. guten Recht!"

Der vorlaute Schwarzhaarige riss Kai grinsend die Flasche aus der Hand. Diese hatte schon einiges an Inhalt verloren, doch die beiden Assassinen störten sich nicht daran. Der Alkohol hatte eine fabelhafte Wirkung, was ihre Sorgen anging...

Schließlich krabbelte Ray auf Kais Schoß und fuchtelte mit der Wodkaflasche vor dessen Gesicht herum.

"Welches Recht?"

Kai starrte die Flasche an und musste einen Moment nachdenken, bis er die Frage verstand.

"Auf mein Recht, auch jemanden zu killen! Iss doch doof wenn nur du den ganzen Spaß hast, Miezchen!"

Bei dem Versuch, die Flasche zu nehmen, langte der Russe daneben und musste noch einmal ansetzten, bis er sie erwischte. Damit löste er einen unkontrollierten Kicheranfall bei dem Assassinen auf seinem Schoß aus.

"Kai-chaaaan, verträgst du etwa keinen Alkohol? Lass mir doch diese Zicke, bitte!"

Ray setzte einen Bambiblick auf und sah Kai mit großen Augen an.

"Biiiiitte!"

Verständnisvoll patschte Kai ihm auf der schwarzen Mähne. "Wenn... du wieder nüchtern bist, vielleicht." Erst jetzt bemerkte er die Spitze, die in Rays Aussage versteckt war. "HEY, ich vertrag sehr wohl was!!"

Demonstrativ kippte Kai noch mehr von der durchsichtigen Flüssigkeit nach.

"Gibt es irgendetwas mit dem ich dich überreden kann?"

Ray schlang die Arme um Kais Nacken und probierte bei dieser Gelegenheit auch Maos Augenklimpertrick aus.

"Mein überhaupt nicht betrunkener Russe..."

Nun stellte Kai doch noch die Flasche auf dem Boden ab, wobei der Rest überschwappte und musterte Ray eine Zeit lang prüfend, bis er dann grinsend über seine Wange strich.

"Tja... vielleicht...?"

Triumphierend lächelte der Schwarzhaarige und näherte sich Kais Gesichte. Nur noch Millimeter trennten sie.

"Kann es sein, dass ich weiß, was du meinst?"

Kai hob eine Augenbraue. "Wenn nicht, werde ich's dir wohl erklären müssen, Kätzchen..."

Er fuhr mit der Zunge über Rays Lippen, während der Chinese ihm im Nacken krauelte.

"Hmm... ich hoffe, du hast Zeit..." In Ray machte sich das dringende Bedürfnis breit, endlich ihre Klamotten loszuwerden. "... könnte ein bisschen länger dauern... bis ich's verstehe..."

Kai zog Ray grinsend an der Hüfte dichter zu sich.

"Dann sollte ich wohl mal anfangen."

Damit suchte er erneut dessen Lippen, ließ sie diesmal jedoch nicht mehr zu einer Antwort entkommen.

Verkatertes Kätzchen

Kapitel 17: Verkatertes Kätzchen
 

Die Sonne schien fröhlich durch die Fenster von Talas Laden und beleuchtete die eher düstere Einrichtung. Der Besitzer selbst lehnte pfeifend hinter dem Tresen und kontrollierte seine Einnahmen, als die Tür aufschwang und zwei seltsame Gestalten auf ihrer Gralssuche hereinschlichen. Der Größere von Beiden schleppte sich nur mühsam und mit gequälter Miene auf den Rothaarigen zu, ließ ihm keine Zeit für unnötige Worte.

"Tala...? Kumpel, hast du... zufällig Aspirin im Haus...?"

Tala, der die beiden schon misstrauisch gemustert hatte, riss bei der Frage die Augen auf und konnte es nicht lassen den Kopf von einem Häufchen Elend zum nächsten zu drehen und in schallendes Gelächter auszubrechen.

Daraufhin hielt sich der Gequälte, der vorsorglich Abstand gehalten hatte, die Ohren zu und verzog schmerzend das Gesicht.

"Talaaaaaa..." Er stöhnte herzerweichend. "Sei bitte leiser..."

Doch der dachte nicht daran. Stattdessen hielt er sich inzwischen vor Lachen den Bauch und fing sich erst wieder ein, als ihn der Größere mit seinen Blicken aufspießte. Die Morddrohungen schienen zu wirken, das Grinsen wich jedoch nicht mehr von Talas Lippen.

"Hat sich da wer am Alk vergriffen, Jungs?"

Kai verengte die Augen zu Schlitzen. In Gedanken suchte er schon die grausamsten Foltermethoden für Tala, bei denen er möglichst lange möglichst viel Schmerz erleiden würde... Sein Kopf machte ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung, als er sich mit einem weiteren dumpfen Klopfen bemerkbar machte.

"HAST du jetzt was da oder nicht?"

Tala grinste weiter und musterte dabei beide wissend. Die blauen Augen suchten vor allem die von ihren Oberteilen kaum verdeckten, verräterischen Stellen am Hals.

"Soll ich Wundsalbe und Verband auch gleich mitbringen?"

Nun hatte auch der Kleinere, der sich bis jetzt zurück gehalten hatte, langsam genug von seinem Katzenjammer und torkelte auf den Rothaarigen zu.

"Tala bitte! Mir platzt gleich der Schädel, ganz zu schweigen von meinen Nerven."

Begleite wurde er von Kai, der weiterhin böse Blicke auf Tala abschoss, und offensichtlich dazu bereit war, den Waffenhändler mit bloßen Händen zu erwürgen.

Glücklicherweise erbarmte sich dieser endlich.

"Ist ja schon gut..."

Er kramte in einer Schublade und förderte eine Packung Tabletten zutage, die er als Notreserve immer in seinem Laden gebunkert hatte. Es war nicht das erste Mal, dass er Besuch von halbtoten Alkoholgeschädigten bekam, jedoch waren darunter bis jetzt noch nicht die beiden Assassinen, die vor ihm standen. Dann verschwand er pfeifend in ein Nebenzimmer um den Beiden ein Glas Wasser zu holen.

"Dieses miese Homo-Arschloch... er genießt es jetzt, mich auch mal am Boden zu sehen - früher war das immer andersrum..."

Kai schnitt eine Grimasse, während Ray sich neben ihm auf den nächsten Stuhl sinken ließ und seinen dröhnenden Kopf in beide Hände nahm.

"Beschwer dich nicht, hast du nicht gestern behauptet, dass du den Wodka verträgst?" Er warf Kai einen kurzen, anklagenden Seitenblick zu. "Außerdem hast du den letzten Abend doch auch genossen, oder?"

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, da Kai ihm beleidigt gegen die Stirn schnippte.

"Frag nicht so blöd. Ich hab nur was gegen die Nachwirkungen..."

Als Tala zurück kam und Rays zusammengesunkene Haltung betrachtete, musste er sich wieder anhalten, nicht loszulachen. "Na Kai, hat dein Kätzchen nen Kater?" Er drückte den beiden Wassergläser und Tabletten in Hand. "Oder wollt ihrs mir Wodka runterspülen?"

Kai starrte ihn einige Sekunden lang bewegungslos an, bevor nur ein einziges Wort über seine Lippen kam: "Stirb."

Ray dagegen ignorierte Talas Bemerkung dagegen komplett und war nur froh, endlich die heiß ersehnten Schmerztabletten zu schlucken. Nachdem sie an diesem Morgen aufgewacht waren, hatte nur ein Wunsch sie vorangetrieben: Aspirin. Es gab nur das Problem, dass Kai tatsächlich so etwas Elementares nicht besaß und sie sich deshalb in ihrem Zustand zu der einzigen Person getraut hatten, die ihnen in diesem Augenblick eingefallen war.

"Nie wieder Wodka... Das nächste Mal schluck ich lieber ein Aspirin..."

Der Waffenhändler wartete, bis beide ihre Tabletten genommen hatten, als er sich interessiert an Ray wandte und dabei auf Kai deutete.

"Hat er sich untern Tisch trinken lassen? Wer von euch hat zuerst schlapp gemacht?"

Eine Aspirinschachtel kam geflogen und traf den Rothaarigen am Kopf (es war das Erstbeste gewesen, dass Kai gefunden hatte).

"Keine Ahnung. Mir fehlen von gestern einige Stunden...Irgendwo zwischen Wohnzimmer und Schlafzimmer hab ich die Flasche zum letzten Mal gesehen..."

"War das bevor oder nachdem ihr gevögelt habt?"

Kais blutrote Augen schleuderten inzwischen Blitze.

"Entweder du gehst jetzt und siehst dir nen Porno oder was an oder du wirst für immer schweigen, Yurij Ivanow!!!"

Aus irgendeinem Grund brachte die Drohung keinen Erfolg. Unter den finsteren und mordlustigen Blicken der beiden Auftragskiller bekam Tala einen erneuten Lachanfall.
 

Einige Tage später bekam Tala, der gerade dabei war, einem Kunden die Neuversion eines gewaltigen Mörsers aufzuschwatzen, erneut von zwei Gestalten Besuch. Doch als diesmal das Glöckchen über der Tür läutete, betrat, neben Ray, statt Kai ein unbekannter Jugendliche, den Tala so um die siebzehn schätze das Geschäft. Der Junge hatte auffallende, dunkelgrüne Haare, die ihm teilweise ins Gesicht hingen und nur dürftig in einem Zopf zusammengefasst waren. Neben Ray in seinem schwarzen Outfit sah der Kleine in seiner einfachen grauen Hose und dem T-Shirt völlig fehl am Platze aus und ließ Tala zuerst stocken.

"Eh..." Er wendete sich kurz dem Kunden zu um ihn so schnell wie möglich loszuwerden.

"Gut, wenn Ihnen das Ding zu sperrig ist, nehmen Sie halt doch die Neunmillimeter." Nachdem er kassiert hatte und der Kunde den Laden verlassen hatte, blinzelte verwundert.

"Rei?! Wer ist das?"

Ray lächelte ihn breit an und legte einen Arm um die Schulter seines Begleiters.

"Darf ich vorstellen: Kevin, unser neuester Hydrazugang und Azubi!"

Der Jugendliche winkte schüchtern und versuchte, ein kleines Lächeln zustande zu bringen. Anscheinend wusste er nicht so recht, wie er den Rothaarigen begrüßen sollte.

"Ähh... hi!"

Auf die weiterhin fragenden Blicke Talas, erklärte im Ray ihn weiterlächelnd: " Mao war der Meinung, dass ich inzwischen genug ,Autorität' habe, damit ich endlich selbst Auftragskiller ausbilden kann!"

Man sah dem schwarzhaarigen Chinesen an, dass dieser vor Freude fast platzte.

"Ein AZUBI?!" Tala fand den Ausdruck in Rays Branche etwas merkwürdig. "Äh... okay. Schön, dich kennen zulernen. Nenn mich Tala, ich liefere eure Knarren und außerdem die Särge, die bei eurer Arbeit des Öfteren anfallen..." Er musterte den Neuling, der ihn mit immer größer werdenden Augen ansah. "Und, wie gefällt's dir bei Hydra? Ist Rei-chan auch immer nett zu dir?"

"DU bist Tala? DER Tala ? Der durchgeknallte, schwule Waffenhändler ?"

Von einer Sekunde auf die Andere runzelte der kleine Chinese die Stirn und meinte enttäuscht: "Ich hab mir Tala irgendwie anders vorgestellt..."

Ray droppte bei Kevins Worten innerlich und sah seinen Azubi belehrend an.

"Kevin, was hab ich dir über deine Manieren gesagt?"

Der Grünhaarige sah ihn unschuldig an, die Hände in den Hosentaschen vergraben.

"Was?"

Doch Tala lachte nur, ihm schien die Bezeichnung nichts auszumachen.

"Schon okay, Rei. Ich bin was er sagt und steh dazu. Aber, mal ne Frage: Wie zum Geier bildet man jemanden zum Killer aus? Lektion Eins, wie töte ich am geräuschlosesten?

Sein Azubi war noch immer eine Katastrophe, und so wie Ray ihn einschätzte, würde das auch noch eine Weile lang so bleiben. Wenn er Glück hatte, würde Kevin mit seiner unverfrorenen Ausdrucksweise sie noch einmal beide ins Jenseits bringen. Aber darüber konnte er sich immer noch Gedanken machen, wenn er mit Kevin alleine war und er ihm eine kleine Unterrichtslektion in Sachen Umgang mit anderen Menschen geben konnte.

Ray schüttelte den Kopf und zählte todernst an seinen Fingern die ,Unterrichtsfächer' auf.

"Kampfsport, Umgang mit verschiedenen Waffen, Spionieren, Beschatten, Umgangsregeln mit Assassinen, Einführen in die Branche, Polizisten verarschen..." Er sah Kevin fragend an. "Hab ich was vergessen?"

Sein Azubi nickte bestätigend, so dass ihm noch mehr grüne Haarsträhnen ins Gesicht fielen, die er mit einem Pusten wieder an ihren Platz brachte. Über das Thema Frisör musste Ray auch noch einmal mit ihm reden.

"Du hast unsere Abendbeschäftigung vergessen!"

Zwei feine, rote Augenbrauen schnellten sofort in die Höhe.

"Abendbeschäftigung?! Äh... Rei? Weiß Kai davon...?"

Und auch fast sofort spitzte Kevin neugierig seine Ohren.

"Wer ist Kai?"

Ray schoss automatisch das Blut in die Wangen und färbte diese verräterisch rot.

"Niemand! Das verstehst du falsch, Tala! Ich zeig Kevin die ganzen Assassinentreffpunkte und härte ihn ab, was Alkohol angeht!"

Warum musste man immer auch nur falsch verstehen? Während Tala anscheinend enttäuscht hustete und versuchte, rasch vom Thema abzulenken, machte Kevin seinen Missmut mit einem genervten Seufzen Ausdruck.

"Ach... soooooo, okay... UND, wie läuft's so?! Wie viel verträgst du schon, Kleiner??"

"Ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Frag doch mal Ray, der rührt aus irgendwelchen Gründen keinen Tropfen Alkohol mehr an."

Kevin beäugte seinen Chef misstrauisch, der nun höchst interessiert zur Decke sah.

"Wirklich?"

Zugegeben, er hatte seit dem Horrorkater vor mehreren Tagen, alles, was nur nach Alkohol aussah, gemieden, aber das musste er nicht unbedingt seinem Azubi erzählen. Seiner Meinung nach wusste der überhaupt schon sehr gut über Dinge bescheid, die ihn eigentlich nichts angingen.

Ray war dankbar, als gerade Tala ihn aus dieser Situation herausholte.

"Okay, vielleicht sollten wir das Thema lieber lassen. Ehm, Rei, kann ich mal kurz unter vier Augen mit dir reden?"

Das Interesse des schwarzhaarigen Assassinen, war sofort wieder auf Tala gerichtet.

"Hm... klar!"

Er klopfte Kevin auf die Schulter und drückte ihn dabei schon Richtung Ausgang.

"Gehst du schon mal vor, wir sehen uns dann im Hauptquartier?"

Sein Azubi nickte schwer enttäuscht und schlich beleidigt aus dem Laden, bedankte sich mit einem heftigen Türzuknallen für den netten Rauswurf.

Tala war neben Ray getreten und hatte abgewartete, bis Kevin außer Sichtweite war.

"Also... was ich dir mitteilen - nein, wovor ich dich WARNEN wollte... sei gegenüber Kai nicht allzu enthusiastisch, wen du über den Zwerg redest."

Ray legte den Kopf schief und musterte Tala fragend. Er hatte keine Ahnung, wie der Russe gerade auf so etwas kam.

"Warum? Was sollte Kai gegen Kevin haben?"

"Nun... ich kenne sowohl Kai als auch dich ziemlich gut. DU wirst dich begeistert deiner neuen Aufgabe widmen und dich ausgiebig um Kevin kümmern. Kai dagegen... wird... wie soll ich sagen, er neigt dazu, in solchen Situationen leicht eifersüchtig zu werden und... tja ich weiß nicht, ob du's schon miterleben durftest, aber er kann sehr besitzergreifend sein."

Ray blinzelte einen Moment lang, bis er dann amüsiert lachte.

"Das glaub ich nicht, Tala! Komm schon, Kai wird doch nicht eifersüchtig werden, nur weil ich Kevin ausbilde. Das ist schließlich mein Job!"

"Bisher hast du dich in deinem Job mit Menschen nur ein paar Minuten lang befasst - so lange eben, bis du sie umgelegt hast. Aber mit Kevin wirst du dich über einen sehr viel längeren Zeitraum beschäftigen." Tala trommelte nervös auf der Theke herum. "Ich warn dich ja nur. Stell dich drauf ein..."

Ray konnte es sich trotzdem nicht vorstellen. Er hatte noch nie erlebt, dass Kai eifersüchtig wurde, das konnte er sich bei dem kühlen Russen nicht vorstellen.

"Wenn du meinst, aber ich glaube es nicht. Außerdem sind Kevin und ich schon Freunde geworden. Er kommt ja auch wie ich aus China!"

"Und du meinst wirklich, dass KAI das interessiert?" Der Rothaarige fasste sich an den Kopf. "Okay, wenn du so überzeugt von deiner Meinung bist, dann will ich dich mal nicht länger aufhalten. Mach Kevin Feuer unterm Hintern und wenn dir Kai über den Weg läuft, erinnere ihn dran, dass er noch meine M16 hat, der Schussel."

Der Chinese lächelte ihn an und machte sich auf den Weg zur Tür.

"Mach ich! Heute Abend gehe ich mit Kevin ins Black Dagger. Hab ich ihm versprochen!

Also dann... ich muss gehen. Bis bald!"

Tala winkte ihm mit einer Sorgenfalte auf der Stirn hinterher.

"Bis bald..."
 

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An alle die eine Lemon erwartet haben, sorry, die gibt es erst später! X3 Geduldet euch noch ein bisschen...geschrieben ist sie ja schon!

*händereib* endlich ist Kevin aufgetaucht, mein absoulter Liebling neben Ray. Es macht wirklich Spaß ihn zu spielen, vor allem wenn er und Kai aufeinandertreffen werden (kommt im nächsten Kapitel).
 

@katanori_tanaka: du hast in die richtige Richtung gedacht! ^^ Kai hat einen Kater...*stutzt* eigentlich ja sogar zwei X3

@kara: würde es nach ryu gehen würden in die story nur noch aus leute umbringen und lemon bestehen...*grins* deswegen hab ich mich im letzten kap gegen eine lemon ausgesprochen ^^

@Cat_in_the_web: armer kenny? später kann man mit ihm mitleid haben (eine gewisse dritte gewalt im staat wird dafür sorgen...)

@fliebi-chan: *staun* O.O darf man dich mieten? oder kaufen? oder klauen? bitte? Daaaaaaaaankeschön für die lieben Kommis!!! *verbeug* ryu und ich haben uns riesig gefreut!!! *knuddel*

@Dranza-chan, Eiswuerfel, Leopeo, DarkYamiChan, Mika-Chan-w, Hayan, Neko-chan720, Kasue, kiwi-girl, Sonnenblume18, Halb_Elfe_Kalen, Erdnuckel, kai_girl04, Arethelya, Ca: Dankeschön für die Kommis! ^^
 

bis zum nächsten kap: 'Assassinen und solche, die es noch werden wollen ' (der titel ist sehr lang, aber er ist die perfekte zusammenfassung ^^)

bye,

fin

Assassinen und solche, die es noch werden wollen

Es ist wirklich schon ne Weile her, seit ich das letzte Kapitel hochgeladen habe... -.- Sorry.

Naja, zu den nächsten Kapitel bitte ich euch, ab und zu die Zusammenfassung zu sehen, weil sie in ziemlich kurzen Zeitabständen erscheinen werden und ich einiges hinzufügen werde was die Wichtigkeit an geht. Klingt jetzt umständlich, aber ihr werdet es noch sehen! ^^
 

Dankeschön für die Kommentare! ^^ *verbeug*

magicangel, Katanori_Tanaka, Halb_Elfe_Kalen, Aschika, Eiswuerfel, Sonnenblume18, Vampinchen, Erdnuckel, cap, Leopeo, Winterdream, Arethelya, Cat_in_the_web, DarkYamiChan, Hayan, kiwi-girl, TheFallenAngel20, Mika-Chan-w
 

@fliebi-chan: das talas und rays namen variieren hat damit zu tun, dass wir erst später die japanischen namen entdeckt haben und es da eben schon zu spät war, sie alle umzubennen. und ryu benutzt die namen auch nur ab und zu. tala ist der einzige, der ray 'rei' nennt und tala wurde bis jetzt auch nur von kai anders genannt.
 

Was den von mir zensierten Teil angeht, es handelt sich nicht um etwas perverses oder so, einfach nur um eine völlig bescheuerte Szene die ich euch nicht zumuten wollte. Sie hat wirklich nicht in diesen Zusammenhang gepasst.
 


 

Kapitel 18: Assassinen und solche, die es noch werden wollen
 

In dem verräucherten Pub waren an diesem Abend wieder einige Auftragskiller anzutreffen, darunter einige der besten in der Stadt. Die geheimnisvollen und fast unsichtbaren Assassinen fühlten sich in der stillen Akzeptanz wohl. Jeder, der ins Black Dagger kam, kannte sie und wer wollte schon mit ihnen Ärger haben? Lieber blieb man unter sich, tauschte die neuesten Gerüchte in der Branche aus und verfolgte aus der Ferne den Kampf zwischen Hydra und Mingming.

Auch Ray und Kevin waren in der Stunde, in der sie nun schon am Tresen saßen und über die wichtigsten Vertrete ihrer Branche redeten, unbehelligt geblieben. Nur ab und zu waren sie mit einem neugierigen Blick bedacht worden, doch der Großteil ihrer Kollegen war der Meinung, sich aus dem Kämpfen herauszuhalten. Solange sich Mingmings Schergen und Hydra gegenseitig ausschaltete, konnten sie nur davon profitieren.

"... du musst dich vor Mingming in Acht nehmen..."

Langsam kam sich Ray wirklich wie ein Lehrer vor, wie er nun schon die ganze Zeit lang Kevin über die Regeln ihrer Branche aufklärte und ununterbrochen Verbote und Gebote aufzählte. Dass Kevin trotzdem noch so begeistert bei der Sache war, konnte er höchstens auf den leuchtend roten Cocktail schieben, den der Kleine so versessen trank. Er selbst war standhaft bei seinem Glas Wasser geblieben. Schließlich wollte er so schnell nicht noch einmal sein letztes Alkoholerlebnis wiederholen.

"Verstanden, Chef! Ich pass auf!"

Kevin nickte bekräftigend und mimte nur zum Schein den braven Schüler. Was sein ,Lehrer' nicht wusste war, dass es der Azubi nur auf das Ende des Vortrages wartete, um die ganzen, aufgezählten und ach so gefährlichen Killer einmal persönlich kennen zu lernen. Seiner Meinung nach war das viel interessanter, als nur die ,öde' Theorie.

Die Chance sollte er auch bekommen, früher, als es Ray lieb war, da in diesem Augenblick ein weiterer, gelangweilter Assassine ziellos durch das Pub schlurfte. Als Kai jedoch Rays Stimme hörte, blieb er verwundert stehen und belauschte ihn und den merkwürdigen Fremden an der Bar unauffällig.

Ray, der die misstrauischen Blicke seines Freundes nicht bemerkt hatte, war gerade dabei, eine weitere, wichtige Persönlichkeit vorzustellen.

"Black Phoenix - bei ihm musst du auch aufpassen. Er ist auch ein freier Auftragskiller und sehr gefährlich!"

Bei der Erwähnung von Kais Namen, erschienen Bewunderung und Begeisterung auf Kevins jugendliches Gesicht und der Grünhaarige hatte sofort seine ganze Aufmerksamkeit auf seinen Chef gerichtet. Das war ein Name, den er trotz der kurzen Zeit, die er bei Hydra war, schon kennen gelernt hatte. Unter den jungen Assassinen galt der schwarze Phönix als Legende, denn was war faszinierender als stadtbekannter Killer, den noch nie jemand gesehen hatte?

"Echt? Glaubst du, ich treffe ihn mal?"

Kevin interessierte die Tatsache, dass Black Phoenix bis jetzt noch jeden umgebracht hatte, der ihn gesehen hatte, überraschend wenig. Die Verlockung war einfach zu groß.

"Ich hoffe nicht."

Der Schwarzhaarige hatte schon fast damit gerechnet, dass Kevin so reagieren würde und machte ihm mit einem Kopfschütteln seinen Traum zunichte.

"Ich denke nicht, aber pass auf jeden Fall auf, ja?"

"Jaaaa, Mama..."

Enttäuschung machte sich in Kevin breit und der Azubi wollte sich schon seufzend seinem Drink widmen, als plötzlich eine Person neben ihm wie aus dem Nichts erschien und nickend an ihn herantrat.

"Ja, da wäre ich auch vorsichtig. Er ist immer da, wo man ihn nicht erwartet."

Als Ray die dunkle Stimme des Russen hörte, zuckte er erschrocken zusammen.

"K - Black Phoenix, was machst du denn hier?"

Hatte Kai eigentlich nicht etwas von einem Auftrage heute Abend erzählt? Es war nicht mal zehn Uhr und er war schon fertig?

Aber vielleicht sollte er sich besser über seinen Schützling Sorgen machen, da dessen fehlende Manieren ihn wahrscheinlich wieder in große Schwierigkeiten bringen würden, so wie Ray ihn kannte. So lächelte er Kai nur unsicher an und fing schon einmal an, innerlich um Kevins Leben zu beten. Irgendeine Gottheit musste ihn ja erhören.

"Hab dich eigentlich nicht hier erwartet..."

"Du bist Black Phoenix? Hey Mann, ich hab schon viel von dir gehört!"

Hatte er es nicht gesagt, beziehungsweise gedacht? Kevin sah aus wie ein kleines Kind, das man ein noch verpacktes Geschenk in die Hand gedrückt hatte.

Kai nickte dagegen, immer noch argwöhnisch und fragte mit eindeutig fordernder Stimme: "Master Tiger Fang, würdest du mir den jungen Mann mal vorstellen?"

Noch bevor Ray den Mund aufmachen konnte, war Kevin ihm schon zuvorgekommen.

"Mein Name ist Kevin, ich bin Azubi bei Hydra!"

Der Kleine streckte Kai enthusiastisch die Hand entgegen und bemerkte scheinbar nicht, wie sein Chef schwer seufzte. "Kevin ist unser Neuzugang und ich bin für ihn verantwortlich." Er bat den Russen stumm darum, mit Kevin Nachsicht zu haben und beobachtete skeptisch, wie Kai einen Händedruck andeutete und dabei die beiden Chinesen mit hochgezogener Augebrauebetrachte.

"Azubi, ja?" ,Dieser Laden wird immer komischer...' "Na, wenigstens hast du einen fähigen Lehrmeister erwischt."

Sofort waren die braunen Augen wieder auf Ray gerichtete und sahen ihn zweifelnd an.

"Na ja..." Kannte der kleine Chinese eigentlich die Worte ,Respekt vor Älteren'? "... geht so. Aber Ray ist ganz nett!"

Besagter verengte die Augen zu Schlitzen und legte Kevin bedrohlich einen Arm um die Schulter. "Sag das noch mal!"

Das Lachen des gewaltsam um einige Zentimeter geschrumpften Azubi klang schon um einiges versöhnlicher und mit einem Knuffen in die Seite unterstrich Kevin seine Meinung von Ray: "Du bist klasse!"

Kai schickte einen Blick zwischen den beiden lächelnden Chinesen hin und her.

"Hey, Tiger, kann ich mal kurz unter vier Augen mit dir reden? Geht um diesen Steuerhinterzieher, wegen dem wir uns neulich beim Killen in die Quere gekommen sind..." Er sah dabei Ray beschwörend an, konnte aber nicht wissen, dass er nicht der Erste heute war, der den Spruch mit den vier Augen brachte. Dementsprechend schrie Kevin empört auf und schlug mit der flachen Hand auf den Tresen. Dass er dabei im Umkreis von mehreren Metern die Aufmerksamkeit der anderen Gäste auf sich zog, war ihm wohl nicht klar.

"HEY! Nicht schon wieder! Schließt mich nicht immer überall aus! Das ist gemein!"

Ray wuschelte Kevin entschuldigend durch die Haare.

"Bitte, Kevin! Ich spendier dir auch nen Drink!"

Immer noch schmollend sah Kevin seinen Chef hinterher, der von Kai in Richtung Toiletten geschleppt wurde.
 

Nachdem Kai die Tür hinter sich zugezogen hatte, sah er Ray mit erstaunt an.

"Ein Azubi. Wow. Eure neue Chefin scheint ja wirklich viel von dir zu halten..."

Der Chinese zuckte mit den Schultern.

"Frag mich nicht, was in Maos Kopf vorgeht... Aber die Arbeit macht eigentlich richtig Spaß!"

Ray war selbst sehr erstaunt gewesen, als Mao ihn vor einigen Tagen hat sprechen wollen und ihm dabei Kevins Akte gegeben hatte. Sie hatte ihm zwar die Entscheidung überlassen, ob er ihn als Azubi übernehmen wollte, aber eigentlich hatte Mao die Antwort schon gekannt.

"Ja, das hab ich gesehen. Was bringst du ihm denn so bei?"

Kai versuchte, den Unterton in seiner Stimme zu unterdrücken, doch Ray sah ihn dennoch überrascht an. Was war mit dem Russen los?

"Na ja, ich nehme ihn eben überall hin mit und zeige ihm, wie ich arbeite."

Der Grauhaarige stützte sich an der Wand neben Ray ab und musterte ihn von der Seite.

"Du verstehst dich gut mit ihm." Kai formulierte seinen Satz irgendwo zwischen Frage und Feststellung, so dass er nur noch mehr Verwirrung bei Ray schaffte. Konnte mal jemand ihm erklären, worauf sein Freund hier gerade hinauswollte?

"Ähm.. ja. Kevin und ich hängen eben ab jetzt öfter zusammen, da muss man sich doch verstehen, oder?"

"Öfter?"

Kai stütze sich nun mit der zweiten Hand auf der anderen Seite Rays ab und sah ihn herausfordernd an. "Wie oft ist das, öfter?"

Der Chinese zog fragend eine Augenbraue nach oben. Er stand nun Kai gegenüber, zwischen dessen abgestützten Armen, die ihn festhielten und nahe den roten Augen, von denen Ray nicht mehr seinen Blick abwenden konnte.

"Kai, alles in Ordnung? Langsam machst du mir Angst! Ich treffe mich mit Kevin so oft es notwendig ist."

Ein wenig widerwillig nickte Kai und sah dann zur Seite weg.

"Na schön..."

Okay, spätestens jetzt machte Ray sich Sorgen. Wenn ihn sein letzter Rest Menschenverstand nicht verlasen hatte, würde er sagen, dass Kai einiges dagegen hatte, dass Ray sich um Kevin kümmerte.

"Das ist doch okay, oder?"

Nun starrte der Russe ihn ungläubig an.

"Du bist so naiv..."

,Verstehst du nicht, dass ich diese Vertrautheit zwischen euch nicht mit ansehen kann? Diese Selbstverständlichkeit, mit der ihr miteinander umgeht? Dabei kennst du ihn erst seit so kurzer Zeit...'

Ray zupfte an Kais Oberteil, versuchte irgendwie seiner Stimme mehr Selbstvertrauen zu geben. Der Russe hatte es geschafft, dass er sich selbst nicht mehr so sicher war.

"Ich muss mich doch um ihn kümmern, er ist doch noch ganz neu hier und so..." Es war doch seine Aufgabe, oder? Ohne ihn würde Kevin in Tokyo keinen Tag überleben, nicht mit dessen losem Mundwerk. "Hey, du kannst doch nicht auf ihn eifersüchtig sein!"

Stille.

Kai schlug die Augen nieder, schwieg eine Zeit lang.

"Tut mir Leid..." Er hob Rays Kinn an und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.

,Irgendwas in mir drin...'

"Irgendwas in mir drin hat vorhin "Meins!" geschrieen..."

Er grinste nach seinem Geständnis schief.

Das hatte Ray wirklich nicht von ihm erwartete. Einen Moment lang blinzelte er verwirrt, dann lächelte er aus Erleichterung.

"Das war es also..."

Der Chinese umarme Kai und lehnte seine Stirn gegen Kais.

"Du brauchst doch nicht eifersüchtig zu sein."

Tala hatte wirklich Recht, auch wenn Ray es nicht hatte glaube können, Kai war tatsächlich eifersüchtig. Um unnötig mit Kais Waffen Bekanntschaft zu machen, verkniff er es, ein ,Süß!' laut auszusprechen und genoss stattdessen das warme Gefühl, dass Kais Worte bei ihm ausgelöst hatte. Anscheinend kannte er seinen Freund wohl doch noch nicht so gut, wie er gedacht hatte...

"Brauch ich nicht? Das beweis mir erst mal..."

Dieser grinste ihn an und biss sanft in Rays Unterlippe, nutzte die Nähe, die schon die ganze Zeit zwischen beiden geherrscht hatte.

"Gut!"

Ray erwiderte das Grinsen und zog Kai für einen Kuss zu sich heran.
 

Inzwischen langweilte sich nur einige Räume weiter ein gewisser Azubi fürchterlich. Nachdem er schon zwei Drinks auf Rays Kosten intus hatte, der Barkeeper sich weigerte, ihm noch einen dritten auszugeben und er seit Rays Verschwinden schon mindestens hundert Mal auf die Uhr gesehen hatte, war seine Geduld langsam an ihre Grenzen angekommen. Was zum Teufel trieben die beiden da drinnen eigentlich? Immer wieder war sein Blick in die Richtung der Toiletten gewandert, doch war seine Hoffnung bis jetzt jedes Mal enttäuscht worden. Ray tauchte nicht auf.

Schließlich fasste er Mut und schlich vorsichtig zur Tür, achtete darauf, dass niemand ihn entdeckte. Glücklicherweise gab es für die anwesenden Auftragskiller interessantere Dinge, als dahergelaufener Knirps. Als er dann auch noch die Tür lautlos einen Spalt öffnete, musste er bei dem Anblick, der sich ihm bot, erst einmal tief Luft holen.

Eine Weile lang geschah nichts, Kai war mit Ray beschäftigt und erst als er ein paar neugierige Blicke im Nacken bemerkte, blinzelte er zur Seite und entdeckte ihren ,Spanner'. Sofort riss er die Augen auf und ließ von Ray ab, der erschrocken zusammen zuckte.

Der Grauhaarige starrte Kevin ein paar Sekunden lang an.

"Sperrstunde, Kid. Geh nach Hause!"

Enttäuscht, entdeckt worden zu sein, kam Kevin ganz ins Zimmer, von Reumütigkeit keine Spur. "Meinetwegen müsst ihr nicht aufhören."

Kai zog eine Grimasse. Der Kleine war wirklich dreist.

"Da gibt's so ein hübsches Schild, auf dem "Notausgang" steht. Benutz den jetzt, Kleiner, sonst mach ich dir Feuer unterm Hintern!"

"Ich? Warum? Ist es dir peinlich, mit meinem Chef rumzuknutschen?"

Nachdem Kevin auch sich selbst gedeutet hatte, sah er Kai herausfordernd an und trieb damit seinen Chef fast in den Wahnsinn. Am liebsten wäre dieser im Erdboden versunken und hätte zu seiner Sicherheit seinen Azubi mitgenommen.

,Kann der Plagegeist nicht einmal seine Klappe halten?'

Inzwischen röstete Kai Kevin mit seinem Blick auf höchster Stufe, während der kleine Chinese sich nicht davon beeindrucken ließ.

"Schon mal was von Privatsphäre gehört?"

"Schon mal vom Selbsterhaltungstrieb des Menschen gehört? Ich muss doch wissen, was mein Chef so macht, wer weiß, was sonst mit mir passiert!"

Demonstrativ verschränkte Kevin die Arme und wartete auf Kais Konterattacke.

"Selbsterhaltungstrieb?! Das ist doch lächerlich! Ich leih dir meinen Ausweis und dann holst du dir in der Videothek nen Porno, da ist das Geknutsche professioneller. Oder besuch Tala. Oder mach sonst irgendwas, aber ZIEH jetzt Leine!"

Doch Kevin dachte nicht daran, jetzt zu gehen.

"Erste Regel bei Hydra ist: Pass auf deine Füße auf, kurz, pass auf, was um dich herum geschieht! Hat Ray mir beigebracht. Also, was läuft da zwischen euch?"

"Momentan befinden wir uns im gleichen Raum und konsumieren den dort befindlichen Sauerstoff. Wie du übrigens auch."

"Du brauchst mir keine Nachhilfe in Biologie geben. Aber ich kann dir welche geben. Wusstest du, dass man schlecht atmen kann, wenn dir jemand die Zunge in den Hals steckt?"

"MANN, danke! Vielleicht sollte ich dir mal demonstrieren, wie schwierig das Atmen wird, wenn dir jemand so richtig die Fresse poliert?!"

"Du darfst mich nicht angreifen, oder willst du, dass Ray seiner Pflicht nachkommt und dazwischen geht? Er muss mich ja noch beschützen."

"Wenn du so weitermachst, wirst du nicht mehr erleben, wie dein CHEF eingreift."

Der Schlagabtausch der Beiden hätte noch stundenlang so weitergehen können, wäre Kevin, der eigentlich zu einem weiteren mentalen Schlag ausholen wollte, nicht von Ray am Kragen gepackt worden wäre. Sein Chef hatte eindeutig genug gehört und zerrte seinen Azubi gewaltsam von Kai weg, bevor beide ihre ,Diskussion' auf die physische Ebene übertragen konnte.

"Wir GEHEN!"

Schließlich starrte Kai dem zappelnden Azubi, der ohne Erbarmen von Ray aus dem Pub gezerrt wurde, grimmig hinterher.

,Nächstes Mal bring deinen Babysitter mit, Kleiner.'
 

Neben ,Umgangsregeln mit Assassinen' stand noch ein weiteres Fach auf Kevins Stundenplan: Kampfsport.

In der eigens dafür eingerichteten Trainingshalle im Hauptgebäude von Hydra war allen Assassinen ein strenger Trainingsplan vorgeschrieben, der verschiedenste Kampfsportarten beinhaltete. Sie sollten sich auch zu helfen wissen, wenn sie sich einmal nicht ihrer Waffen bedienen konnten.

Auf diesem Gebiet war Ray seinem Azubi noch überlegen, auch wenn der Jüngere schon große Fortschritte machte.

"Wow, Kevin!! Du wirst ja immer besser!"

Mao, die oben auf einer Sprossenwand saß und höchst interessiert dem Kampf folgte, quietschte begeistert auf, als Kevin einen Treffer in Rays Magengrube landete.

"Gut gemacht, Kevin! Du wirst immer besser, bald kannst du sogar mich besiegen."

Ray hielt sich keuchend den Bauch, als plötzlich ein hämisches Lächeln seine Lippen zierte. Im Bruchteil einer Sekunde ging er in die Knie und trat Kevins Beine mit einem gezielten Schlag weg.

"Irgendwann... aber jetzt noch nicht..."

Dem Grünhaarigen war keine Zeit zum Reagieren geblieben, und nach seinem kurzen Höhenflug fand er sich nun wieder am Boden vor. Doch außer Fluchen und Beschweren konnte er im Moment noch nicht gegen seinen Chef ausrichten. Der Treffer vorhin war wirklich nur ein Glückstreffer gewesen.

"Aaargh, das ist gemein! Na warte, bald wirst du mein Sandsack!"

Mao sprang von der Wand und rannte strahlend auf die beiden zu.

"Ray, Kevin! Das war großartig! Ihr habt wahnsinnige Fortschritte gemacht! Ich bin stolz auf euch."

Ray lächelte Mao an, während er noch einem verzweifelten Tritt von Kevin auswich.

"Kevin wird mal ein großartiger Assassine!"

Schließlich musste auch der Zwerg erkennen, dass er so schnell nicht mehr soviel Glück haben würde und richtete sich auf, beleidigt grummelnd.

"Dann lasst mich doch mal einen Auftrag alleine ausführen!"

Doch er bekam nur ein beschwichtigendes Zwinkern von Mao.

"A-Zu-Bi, Kevin, Aus-Zu-Bildender! Das heißt du musst noch ein bisschen warten."

"Krieg ich dann wenigstens ein Motorrad?"

Kevin wusste, dass Mao eine Schwäche für Ray und ihn hatte, und irgendetwas musste sich doch bei dieser Sache herausholen lassen."

"Ein Motorrad?" Mao lachte. "Ray, hast du ihm das in den Kopf gesetzt?"

"Nein, hab ich nicht."

Ray runzelte die Stirn über Kevins neuesten Einfall, konnte sich jedoch gut vorstellen, woher er solche Ideen hatte.

,Er hat das letzte Mal Kais Motorrad gesehen.'

Kevin maunzte beleidigt und sah seine Chefin mit dem herzzerreißenden Blick an, bei dem kaum jemand ihm etwas ausschlagen konnte. Und schon gar nicht Mao.

"Bitte?"

"Tja, also ich weiß nicht... wenn du jemanden findest, der dir das Fahren beibringt...?"

Der Punkt ging an Kevin, dass musste selbst Ray zugeben. Aber woher wollte Kevin sich einen Fahrlehrer besorgen?

"Ray wird es mir bestimmt beibringen!"

Den älteren Chinesen hätte es fast umgehauen, als er in Kevins breit grinsendes Gesicht sah. Was sollte er?

Sicherheitshalber beugte sich Ray zu Kevins Ohr und flüsterte ihm zu: "Du weißt, dass ich nicht Motorradfahren kann!"

Sein Azubi flüsterte ihm auch fast Augenblicklich die Antwort zu. "Dann soll Black Phoenix es dir beibringen!" Er zwinkerte verschwörerisch. "Macht er doch bestimmt, oder?"

Ray wusste, dass Kevin damit die Sache mit Kai anspielte und er wohl oder übel keine Wahl hatte, wenn ihr kleines Geheimnis auch weiterhin ein Geheimnis bleiben sollte.

"Erpresser!"

Sie drehten sich wieder gemeinsam zu Mao um, die sie mit in die Hüfte gestemmten Armen musterte.

"Was gibt's da zu flüstern? Habt ihr jemanden oder nicht?"

"Ähhmm... können wir Kevin nicht ein paar Fahrstunden spendieren?" Ray klopfte auf Kevins Schulter und versuchte dabei seiner pinkhaarigen Chefin so überzeugend es ging dessen Idee nahe zu bringen. "Er braucht doch schließlich ein Fortbewegungsmittel..."

Der Azubi fuhr jetzt selbst die schweren Geschütze auf: "Bitte, Boss! Ich besorg dir auch ein paar pinkfarbene Rosen!"

Einen Moment lang sah Mao ihn ratlos an, bis sie schließlich nachgab.

"Aww..." ,Er ist ja so niedlich.' "Tja also... warum eigentlich nicht?"

"Daaaaaaaaaaaaaaaaanke!"
 

Nach einigen zensierten Minuten (Anm. d. Autorin: ihr wollt nicht wissen, was passiert ist u.u) kam das Gespräch wieder auf ein ernsteres Thema.

"Da fällt mir ein... hast du deine Rede für den Prozess schon vorbereitet?"

Ray erwiderte den besorgten Blick seiner Chefin. Innerhalb von Sekunden war die lockere Atmosphäre verschwunden und tiefe Sorgenfalten auf der Stirn der beiden Chinesen erschienen.

"Größtenteils..."

Schneller, als die Stimmung umgeschlagen war, war Kevins Kopf hoch geschnellt.

"Um was geht's?" Der kleine Chinese runzelte die Stirn. "Und sagt bloß nicht, das geht mich nichts an!"

Zu seiner Erleichterung winkte Mao ab und fügte ein Seufzen an.

"Doch, du bist sogar eingeladen. Das geht ganz Hydra an. Es wird einen Gerichtsprozess gegen Kenny geben, Kevin."

Der Grünhaarige legte den Kopf schief und dachte nach. Hatte er den Namen nicht schon mal irgendwo gehört?

"Muss ich ihn kennen?"

"Er ist ein Verräter, er hat eine Bombe im Hauptquartier gezündet."

Kevin riss die Augen auf, als ihm klar wurde, wen Ray meinte. Er war zwar erst nach dem Bombenanschlag zu Hydra gekommen, doch er hatte schon einiges darüber erfahren. Manchmal war seine Größe auch ganz praktisch.

Das erklärte auch, warum sein Chef die Hände zu Fäusten geballt hatte, und vor unterdrückter Wut bebte. Ray hatte einiges damit zu tun, wenn Kevin den Gerüchten glaubte.

"Der war das? Er wird doch hingerichtet, oder?"

"Genau das soll der Prozess entscheiden." Mao verschränkte die Arme. "Angeblich will die Regierung die Richter stellen... allmählich werden wir ihnen wohl zu unabhängig."

Ray, der jetzt schon Böses ahnte, schauderte bei dem Gedanken, dass ein völlig Ahnungsloser eine solche Entscheidungsgewalt bekommen sollte.

"Richter der Regierung? Was soll das werden, die haben doch von Hydra keinen Schimmer!"

Auch Mao war von der Idee nicht begeistert, aber sie konnte nichts machen. Hydra war nun einmal eine Organisation, die der Regierung unterstand.

"Ich weiß, aber wir werden ihnen zu selbstständig. Sie haben Angst, die Kontrolle über uns zu verlieren."

"Wen wollen sie als Richter schicken?"

"Keine Ahnung... ein paar so Witzfiguren aus ner Spezialabteilung."

"Polizisten? Spinnen die?"

"Glaub mir, ich war auch nicht sonderlich begeistert. Das wird ein lustiger Prozess..."

Des einen Glück...

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Gerichtsspecial

Sow, hier unser neues Kapitel! ^0^

*dragon_prayer desu*

Es folgt der Absatz über die Gerichtsverhandlung gegen Kenny. Und ja, ihr habt richtig gesehen - wir haben diesmal die rpg-Form beibehalten. ^____^° Das liegt daran, dass fin sich geweigert hat, diesen... doch recht TURBULENTEN Absatz umzuschreiben... wofür ich vollkommenes Verständnis habe und was ihr, wenn ihr mit dem Lesen fertig seid, bestimmt auch verstehen werdet. xD

Oka, jetzt werdet ihr also auch mal mit der "Rohform" dieser Fanfic vertraut gemacht. *grins* So sieht die Story in ihrer Entstehungsphase im Unterricht [...] aus. ^^v

Hoffe euch gefällts... übrigens auch von mir mal muchas grazias für die vielen Kommentare, mir gehen jedes Mal die Augen über! XD ihr seid die Besten! ^0^

Bsi zum nächsten Mal
 

Dragon_Prayer
 

++ Wenige Tage später in einem großen Gerichtssaal. Einige Zuschauer sitzen bereits angeregt quasselnd auf den Bänken, als zwei weitere Gestalten hereinkommen... ++
 

Kai: *schlurft neben Tala missmutig an den Bänken vorbei, sucht sich einen Platz möglichst weit vorne aus*
 

Tala: *pflanzt sich neben ihn, sitzt eine Weile still*

*wirft dann einen genervten Blick auf Kais Finger, die auf dem Sitz herumtrommeln*

Lass das. <<
 

Kai: == Können wir den Prozess nicht überspringen und ihm gleich ein Loch durch die Stirn pusten?
 

Kevin: *im Eiltempo in den Saal stürmt*

*zielstrebig in die vorderen Reihen rennt, dabei jeden der ihm im Weg ist umrempelt*

*über die Lehne der Bank springt und sich auf einen freien Platz neben Kai fallen lässt*

Hi! ^____^

*Tala und Kai ein kurzes Lächeln zuwirft und sich dann sofort im Saal umsieht*

Haben sie schon angefangen? .. Fangen sie bald an?

*die Ungeduld in Person ist*

Worauf warten die?
 

Kai: *blickt nach links zu Kevin* ==

*blickt nach rechts zu Tala* ==

Würdest du ihn bitte abstellen, Tala, allerliebster Kumpel, oh schönster aller Waffenhändler und Bestatter?
 

Tala: *grinst, pattet Kai die Schulter*

Ruhig Blut, darling. Der Prozess hat noch nicht mal angefangen - wehe, du drehst jetzt schon durch...
 

Kevin: *Kai und danach Tala fragend ansieht*

Was hat er? Was ist los?

o.O ist ihm schlecht?

*eine Hand auf Kais Stirn legt*

Fieber hast du nicht...

*grübelt*

Wehe, du wirst krank, du musst mir doch Motorradfahren beibringen! >0<
 

Kai: OO Motorradfahren?

//Wovon redet der Typ?//
 

Ray: *inzwischen mit Mao hereinkommt*

*Kai unter den Zuschauern entdeckt und unauffällig vorbeischlendert*

Guten Morgen, Jungs!

*sich mit ernster Miene an Kevin wendet*

Treib ihn *mit einem Nicken auf Kai deutet* nicht in den Wahnsinn, bitte.

Und Kai, leg dich bitte nicht mit Kevin an, ja?

*ein kleines Lächeln zustande bringt*

Wir müssen diesen Prozess gewinnen, und eure Streitereien sind keine Hilfe.
 

Kevin: *spöttisch salutiert*

Verstanden, Chef!
 

Kai: <<° Ich kann nichts versprechen...
 

Tala: *grinst Ray beruhigend an*

Ich pass schon auf, dass er nicht Amok läuft. Im Notfall werde ich mich todesmutig dazwischen werfen!
 

Mao: *latscht voll konzentriert an ihnen vorbei auf die Klägerbank zu*
 

Ray: Danke, Tala.

*seufzt und folgt Mao*
 

Kevin: *sich den Kommentar nicht verkneifen kann*

Er sieht fertig aus. Hat die ganze Nacht über die Anklage vorbereitet....
 

Kenny: *tippelt mit weit aufgerissenen Augen und hängendem Kopf in den Saal und auf seinen Platz zu*

*versucht, möglichst niemanden anzusehen*

*wirft aber immer wieder Blicke über seine Schulter zurück, wo Mingming gerade auftaucht*
 

Mingming: *schon von weitem hörbar ist*

*zur erneuten Beschwerdeklage ansetzt*

Das ist alles eine Farce! Das Gericht ist parteiisch, ich verlange, dass man meinen Mandanten freilässt!

*in einem sehr kurzen, knallig pinkfarbenen Kleid hinter Kennys Stuhl tritt*

*Arm ausstreckt und auf Ray und Mao deutet*

Sie müssen angeklagt werden! Bringt sie um!
 

Mao: *mustert Mingmings Auftreten, beugt sich zu Ray*

Findest du nicht, dass sich das Pink furchtbar mit ihrer roten Halskette beißt?
 

Ray: *nickt abwesend*

Ja, ja... warum können wir Mingming nicht auch anklagen?
 

Mao: *wirft der Verteidigern einen düsteren Blick zu*

Vielleicht kriegen wir sie ja nach dem Prozess dran. Wäre die Polizei nicht hier, würde ich ihr gleich die Kehle durchschneiden...
 

Max: *fröhlich plappernd den Saal betritt*

*sich nicht daran stört, dass plötzlich Totenstille herrscht und alle aufstehen*

Ist das nicht aufregend, Tyson? Wir sind Richter, echte Richter!

*dauersmile aufsetzt*
 

Tyson: *nickt zerstreut, lässt seine Mappe auf den Tisch knallen*

*bleibt mit Max und verschränkten Armen hinter den Richterstühlen stehen und blickt in den Saal, wo immer noch alles ruhig ist und vor den Sitzen steht*

*beugt sich nach einer Zeit nervös zu Max, raunt ihm zu*

Warum setzen die sich eigentlich nicht hin?

Hab ich was falsch gemacht?!
 

Max: Ähhmmm... weiß nicht... sollten wir uns mal setzen?

*sich vorsichtig mit Tyson hinsetzt*

*überrascht ist als der ganze Saal erleichtert aufseufzt und sich synchron hinsetzt*
 

Kai: Ach du Schande... <<°

//Das sollen die Richter sein?//
 

Tala: *bekräftigend nickt*

So was soll die Verhandlung leiten?

Vielleicht sollten wir wieder gehen...
 

Tyson: *greift entzückt nach dem Richterhammer und haut damit auf den Tisch, so dass sein Wasserglas klirrt*

Die Verhandlung ist hiermit eröffnet!

*ein bisschen Text auswendig gelernt hat*
 

Mingming: *springt sofort wieder auf*

*die flache Hand auf den Tisch knallt*

Ich fordere die Einstellung des Verfahrens!
 

Tyson: *will unbedingt mehr Lärm machen, da er ja ÜBER der Verteidigern steht*

*hämmert wie irre auf seinen Tisch ein und quäkt*

Frau Verteidigern, nennen Sie uns einen Grund für ihre Forderung!
 

Mingming: *Tyson warnend anfunkelt*

Ihr habt keinen Grund meinen Mandanten anzuklagen. Er hat nichts gemacht!

*auf Mao und Ray deutet*

SIE sind an allem Schuld. Richter, verhaften Sie dieses Flittchen und den Simulanten. Er hat alles nur vorgetäuscht!
 

Ray: *entrüstet aufspringt*

Wer soll sonst die Bombe gelegt haben, außer diesem Verräter? Das ist vollkommener Schwachsinn, Mingming.
 

Mao: *nickt entrüstet*

Eine lächerliche Begründung, Euer Ehren!
 

Tyson: *strahlt, als er mit "Euer Ehren" betitelt wird*

Meine Meinung, Frau Klägerin!

*wendet sich Achtung heischend an Mingming*

Frau Verteidigerin, ihre Begründung ist ungenügend! Der Angeklagte sitzt hier, weil wir genau DAS klären wollen - ob er schuldig ist oder nicht!
 

Kenny: *brüllt*

NEIN!! ICH BIN UNSCHULDIG!!
 

Max: *sich Tysons Hammer schnappt und freudig damit rumklopft*

^____^ Fangen wir mit der Anklage an! Kläger, ihr habt das Wort!
 

Ray: *zähneknirschend nach seinen Unterlagen greift*

*Mingmings giftigen Blicken ausweicht*

Dem Angeklagten Kenny wird ein Attentat auf mehrere "Beamte" des Staates zur Last gelegt. Vor einigen Wochen hat der Angeklagte, der bis dahin noch im Dienste einer staatlichen Organisation stand, eine Bombe in deren Keller platziert und gezündet. Daraufhin wurden große Teile des Gebäudes zerstört. Des weiteren wird ihm schwerwiegender Verrat *Kenny mit seinen Blicken fast umbringt* vorgeworfen!
 

Mingming: *sich wieder gesetzt hat und desinteressiert ihre Fingernägel mustert*

*dabei einwirft*

Blödsinn... alles Blödsinn...
 

Tala: *addiert in einer Lautstärke, die nur Kai und Kevin hören können*

... und Beanspruchung der Zeit eines vielbeschäftigten Waffenhändlers, der eigentlich Besseres zu tun gehabt hätte als eingebuchtete Assassinen vorm grausamen Tode zu retten.
 

Kai: == Geh ans Theater, da gehörst du hin, Ivanow.
 

Tyson: Angeklagter!
 

Kenny: Óò *zusammenzuckt*
 

Tyson: Was haben Sie zu diesen Vorwürfen zu sagen?
 

Mingming: *dazwischen geht*

*sich noch immer nicht von ihren Nägeln losreißen kann*

Er ist unschuldig, sagte er doch schon...
 

Kevin: *ungeduldig mit dem Fuß auftappt*

Wann verurteilen sie ihn endlich?
 

Max: *Kevins Frage mitbekommt und ihn anstrahlt*

Sobald wir seine Schuld bewiesen haben. Doch zuerst die... ähm...

*Spickzettel hervorzieht*

... Zeugen!

Wer will als Erstes?
 

Mingming: *wortlos aufsteht und sich in den Zeugenstand begibt*

Er war den ganzen Tag bei mir.

*wieder aufstehen und gehen will*
 

Mao: MOOOOMENT!! òÓ

*aufspringt*

Haben Sie denn BEWEISE dafür, FRAU ZEUGIN?!
 

Mingming: *Tyson einen flüchtigen Blick zuwirft*

Nö.
 

Tyson: *blättert in seinem Handbuch "Das Gerichtsverfahren - für Einsteiger" unter dem Kapitel "Zeugenaussagen", Stichwort "Beweise" nach*

*wird fündig*

Dann ist ihre Aussage ungültig! ^0^

*klopf*
 

Mao: *unterdrückt ein Triumph-Gegiggel*
 

Mingming: *nach Luft schnappt*

Na und, vielleicht war er auch nicht bei mir, jedenfalls ist er unschuldig!

Holen Sie doch mal die Kläger oder einige der Zuschauer in den Zeugenstand. Die können viel interessantere Sachen erzählen!
 

Ray: *dazwischen brüllt*

Einspruch, Euer Ehren!
 

Tyson: *ist verwirrt*

Äh... gut, Einspruch angenommen.

*blättert fieberhaft in seinem Heft*

Ich finde auch, wir sollten beim Thema bleiben. Frau Verteidigern... ach nee, Frau Gerade-Zeugin mein ich, wenn Sie keine Beweise vorlegen können, bleibt der Angeklagte weiterhin angeklagt, basta!

*zu Max beugt*

Jetzt sag doch auch mal was! ... Und HÖR AUF, mir dauernd den Hammer zu klauen! òO
 

Max: *begeistert mit Tysons Hammer klopft*

Gut... ähm, wenn die Zeugin nicht mehr dazu sagen will... rufen wir einen anderen auf! Wer will?
 

Ray: *entschlossen nach vorne tritt*

Ich, Euer Ehren. Ich kenne den Angeklagten und seine Vorgehensweise. Die Bombe stammt definitiv von ihm! Er hatte den Auftrag, mich umzubringen, dafür gibt es Beweise!
 

Mingming: *pikiert lacht*

Aber natürlich...
 

Tyson: *ist genervt von Mingming*

Frau Gerade-Zeugin-gewesen, Sie hat keiner gefragt.

Herr Jetzt-auch-mal-Zeuge, legen Sie die Beweise bitte vor!
 

Mao: *wispert begeistert*

Los, Ray, zeig's ihnen!
 

Ray: Er wurde kurz vor dem Anschlag dort gesehen. Die Bombe war nur wenige Meter neben meiner Arre... meinem damaligen Aufenthaltsort entfernt und in der näheren Umgebung gab es nur Abstellkammern!

*einen Bogen Papier hervorzieht*

Unsere Sprengstoffexperten bestätigen, dass die Bombe von Kenny stammt.

*nickt bestätigend bei seiner Aussage*
 

Mingming: *gelangweilt dem Zeugenbericht gefolgt ist*

Und wenn er es war, was solls? Schauen Sie sich lieber die Kläger und einige der Zuschauer an... alles Assassinen...
 

Max: *aufhorcht*

Häää o.O Was sind Ananassen?
 

Mao: *rumpelt auf*

ACH, UND WAS IST MIT DIR, DU DÄMLICHE KUH?!
 

Kai: == Tala, darf ich die Schlampe abknallen?
 

Tala: << Nein.
 

Kenny: T.T
 

Tyson: *hämmer*

Das hier ist eine Gerichtsverhandlung und kein Obstsalat!! Schluss mit Ananassen!! ><
 

Mingming: *knurrt*

Assassinen, Idiot!

Ich stelle Antrag auf Verhaftung der Kläger!
 

Ray: *zeitgleich antwortet*

Ich fordere das Gericht auf, die Verteidigerin zu verhaften!
 

Max: *hilflos zusehen muss*

Heee! o.Ô
 

Kevin: *begeistert einwirft*

Ich bitte das Gericht um eine kurze Unterbrechung! Ich hab Hunger! >.<
 

Tala: *patscht Kevin auf dem Kopf herum*

Ich kauf dir später ein Eis am Stiel.
 

Tyson: @@ Nicht alle auf einmal reden!

*die Krise kriegt*

//So viele Anträge!!//

Max! >< HILFE!!
 

Kai: *brüllt dazwischen*

Und SIE nennen sich RICHTER?! Das ist doch -

*wird von Tala auf die Bank zurückgezogen und mit einem bösen Blick bedacht*

*knurrt leiser*

Lächerlich...
 

Mao: *mustert mit einem Opernglas Mingmings Fingernägel*

Dieser Nagellack... grässlich. oÔ°
 

Kevin: *Tala mit großen Hundeaugen ansieht*

Würdest du das tun??? Daaaanke!

*Tala um den Hals fällt*
 

Max: *erleichtert aufseufzt*

Ein Antrag geklärt, Mittagessen verschieben wir auf später.

*Ray ernst ansieht*

Und verhaften tun wir auch niemanden.

*zwinkert*

Wir sind nicht im Dienst.
 

Mingming: *Nagelfeile rausholt und anfängt ihre Nägel zu feilen*

Ich biete 1.000.000 Yen für denjenigen, der die Ankläger umbringt.
 

Ray: *fast vom Stuhl kippt*

WAS SOLL DAS!

//Sind wir hier in einer Irrenanstalt?//
 

Kai: *rückt angeekelt von den knuddelnden Tala und Kevin weg*
 

Mao: *stimmt Ray zu*

Wir wollen ein anständiges Verfahren!
 

Kenny: Aber nein, es läuft doch prima! XD Wir sollten das Thema wechseln. Herr Richter, was mögen sie lieber, Twix oder Snickers?
 

Tyson: BOUNTY! ^0^
 

Mao: x___X Ich fordere vernünftige Richter!
 

Kai: *kramt nach irgendeiner Waffe*
 

Max: *smilt Tyson und Kenny an*

Also ich mag am liebsten Mars...
 

Ray: *mit dem Kopf gegen die Tischplatte knallt*

*an Mao wendet*

Darf ich Mingming jetzt umbringen?
 

Mingming: *entsetzt losschreit als ihr ein Nagel abbricht*

*mit der Feile auf Kenny losgeht*

Das ist alles DEINE Schuld! Dein dämlicher Prozess!
 

Mao: JA! =.= Bring sie um! Ich helf dir!

*zückt eine Haarnadel*

*sieht Ray an, dann die Haarnadel und dann wieder Ray*

Hast du nen Spitzer? =.=
 

Kenny: Aaaah!!! >0<

*hinter den Richterstuhl springt*

Mingming, NEIN, so warte doch!! Ich kann doch nichts dafür!!
 

Tala: *hält Kai am Kragen zurück, der mit gezogener, in den Saal geschmuggelter Uzi auf Mingming losgehen will*

KAI, jetzt sei doch vernünftig... <<°
 

Kai: LASS... MICH... LOS!!! *zappel*
 

Tyson: *macht einen entsetzten Satz in Max's Arme, als Kenny und kurz darauf Mingming mit der Nagelfeile in seine Richtung stürmen*
 

Mingming: *einen Kampfschrei loslässt und über beide Richter springt*

Warte, ich werde dich umbringen!
 

Ray: *plötzlich Kai mit der Uzi im Publikum entdeckt*

*mit einem Satz vor den Lauf der Waffe springt*

Neeeeeeeein! Ich will sie umbringen!
 

Max: *sich ängstlich an Tyson klammert*
 

Kevin: *begeistert ne Tüte Popcorn mampft, die er einem anderen Zuschauer aus der Tasche geklaut hat*

Endlich gibt es Action! ^0^
 

Tyson: *greift nach dem Hammer und will Mingming damit abwehren*

Zurück!! Q___Q Zurück mit dir!!!
 

Kai: *rangelt mit Ray auf dem Boden um die Waffe*

*faucht wütend*

Das ist MEINE!!
 

Tala: *hat es aufgegeben und setzt sich seufzend neben Kevin*

*klaut sich Popcorn von ihm*

Ja, Action haben wir schon. Und wenn die Zwei da unten so weitermachen, kriegst du Yaoi auch noch dazu.
 

Kenny: *will sich in der Aufregung aus dem Saal schleichen*
 

Mao: HALT!! >0<

*packt Kenny am Kragen*

*will ihm mit der Haarnadel an die Gurgel*
 

Kenny: *benutzt die Riesengläser seiner Brille als Schutzschilde gegen Maos Attacken*
 

Max: *unter das Richterpult kriecht*

*Handy auspack*

*Notruf wählt*

Hilfe! T___T Jemand will uns umbringen!
 

Mingming: *auf Mao stürzt und sie an den Haaren zieht*

Er gehört mir!!
 

Ray: *inzwischen auf Kai sitzt und ihm die Waffe entreißen will*

Gib sie mir! Verdammt!
 

Kevin: *fleißig weitermampft*

Besser als Kino...
 

Kenny: *unter Mao und Mingming begraben wird, die sich gegenseitig die Augen auskratzen wollen*
 

Tala: Kevin, schau!

*deutet auf die drei*

Sogar ein Dreier! OÔ
 

Kai: *setzt sich heftig zur Wehr und zerfleddert dabei zähneknirschend Rays Hemd*
 

Tala: Ich fürchte ich werde geil.
 

Tyson: *total verplant im Chaos steht*

Ich hätte doch Konditor werden sollen... T____T
 

Kevin: *interessiert den Hals reckt*

Biologie war schon immer eines meiner Lieblingsfächer...
 

Max: *die verwirrte Dame am Apparat zu überzeugen versucht, dass wirklich ein Notfall vorliegt*
 

Kevin: ... hehe

*schmutziges Grinsen aufsetzt als Ray sich in eindeutiger Pose über Kai beugt*
 

Mingming: *plötzlich entdeckt, welche Farbe Maos BH hat*

o.O Hast du sie nicht mehr alle, die Farbe steht dir doch überhaupt nicht!
 

Mao: *wirft einen Blick in Mingmings Ausschnitt*

*schnaubt*

Und das erzählt mir jemand, der ROT mit PINK kombiniert?!
 

Kenny: *still und heimlich auf allen Vieren Richtung Ausgang kriecht*
 

Tala: *hält Kevin die Augen zu*

Das solltest du dir doch noch nicht ansehen...

Geh dir nen Lolli kaufen, kriegst Geld von mir Oo°
 

Kai: *brüllt*

Raaaaaaaay!!! KAUF DIR SELBER NE UZI BEI TALA!!

*fuchtelt mit den Armen*

*beißt in Rays Handgelenk, als dieser die Hand nach der Waffe ausstreckt*
 

Tyson: o___o oder Pizzabäcker... Eisverkäufer... Sushikoch...

...

...

Ich krieg Hunger...
 

Max: *brüllt in sein Handy*

NA ENDLICH!

*froh ist, dass endlich Unterstützung kommen soll*
 

Mingming: *auf Mao losgehen will und dabei in den Augenwinkeln eine Bewegung registriert*

*verwundert ins Publikum schaut*

Was machen die da?

*einen Laut des Ekels von sich gibt*
 

Ray: *fluchend sein schmerzendes Handgelenk hält*

Na warte!

*Augen zu Schlitzen verengt*

*anfängt Kai zu würgen*
 

Kevin: *Schmollmund zieht*

Ich will was sehen!
 

Mao: *folgt Mingmings Blicken und quietscht auf*

Oh wie NIEDLICH!! (8^0^8)
 

Tyson: Nudelsuppe... ein Ramen-Store... ja...
 

Kai: *drückt Rays Hände mit Gewalt von sich weg und reckt sich nach der Uzi, die dicht neben ihnen auf dem Boden liegt*
 

Tala: *verrenkt sich den Hals nach Ray*

Sag mal Kev, kannst du erkennen, wo er seine linke Hand hat? Oo
 

Kai: Aaaarwww!!!

- RAY, du Mistkerl!! Nimm die Finger von meinem...

QQ woah, SCHEISSE!!
 

Kenny: *kriecht durch die Saaltür nach draußen*
 

Ray: *versucht, Kai mit einer anderen Strategie zum Aufgeben zu zwingen*

*von Maos Quietschen abgehalten wird*
 

Mingming: *die Nase langsam voll hat*

*sich aufrappelt*

Ich GEHE. Mit diesem Irrenhaufen will ich nichts mehr zu tun haben.

*eingebildet davonstolziert*

*Kenny mit einem gezielten Tritt zu Boden schlägt*
 

Kevin: *enttäuscht ist, als Ray sein Vorhaben aufgibt*

Spielverderber, warum kannst du uns nicht ne private Peep-Show liefern?
 

Tyson: Cheeseburger mit Honig-Senf-Soße...
 

Kai: *befördert die Waffe mit einem Fußtritt quer durch den Gerichtssaal, wo sie durch die Tür nach draußen schlittert*

*reißt sich mit einem Schrei von Ray los und hechtet hinterher*
 

Kenny: X.X *ausgeknockt ist*
 

Mao: *verzweifelt kreischt*

Ich plädiere für eine VERTAGUNG!!
 

Tala: *sieht Kai enttäuscht hinterher*

Aber es wurde doch grade lustig... TT°
 

Ray: *auf dem Boden zurückbleibt*

*Kai mit beleidigter Miene hinterher sieht*

Komm bloß nicht auf die Idee, noch mal bei mir aufzukreuzen...
 

Kevin: *von Tysons Gequatsche Hunger bekommt und seine zwei Chefs an den Ärmeln packt*

*sie aus dem Gerichtssaal schleppt*
 

Max: *abgehauen ist, als es stiller geworden ist*
 

Mingming: *schon längst spurlos verschwunden ist*
 

Tala: *rennt Kai hinterher, bevor der wirklich noch jemanden umbringt*
 

Tyson: *allein zurückbleibt*

Sahnebonbons...
 

[...]
 

++ Fünf Minuten später ++
 

Polizeitrupp: *stürmt den Gerichtssaal*
 

Chef: *findet einen reichlich mitgenommen aussehenden Kollegen allein im Saal vor, dem Speichel aus dem Mundwinkel tropft*

*rüttelt ihn an den Schultern*

Was ist hier passiert?!
 

Tyson: Schweineschnitzel... @@

Urlaubsreif

Hallo! *schüchtern wink*

*sofort wieder in Deckung geh*

Es tut mir ja leid, dass es so ewig gedauert hat T____T aber ichb in momentan damit beschäftigt, an vier Geschichten gleichzeitig zu schreiben und nebenbei meine ganzen anderen Dinge zu erledigen. Da bleibt nicht viel Zeit....
 

ABER: Wichtig! Assassinen wird (mit diesem) spätestens in vier Kapitel beendet sein. Dragon_Prayer und ich sind an einem Punkt angelangt, an dem wir einerseits nicht mehr wussten, wie wir weiter machen sollten, und an dem ich andererseits nicht mehr wusste, wie ich weiter umschreiben sollte. Die Luft war sozusagen raus und ich hab mich oft nur durch die Absätze gequält, deswegen tut es mir auch leid, wenn dabei die Qualität gelitten hat! Aber bevor wir jetzt Morddrohungen bekommen: nach dieser ff startet 'Assassinen - Nachtgeflüster' das nahtlos an diese Geschichte anschließen wird. Jedoch kehren wir wieder zu den 'Ursprüngen' zurück. Es wird düsterer, ernster und auch grausamer. Mingming wird sterben, soviel wird verraten, und es wird zwei neue Antagonisten geben. Es wird nach dem Urlaub unserer beiden Schätzchen beginnen, einen Großteil der neuen Szenen existiert schon auf dem Block und es wird noch sehr viel mehr folgen. ^^ Ich brauch diese Abgrenzung auch um meinen Schreibstil, was ich bis jetzt geliefert habe war einfach nur Müll. Wir hoffen, dass wir euch aber trotzdem für die Fortsetzung noch begeistern können.
 

Thema fanarts: Wie vielleicht schon gelesen habe ich Dragon_Prayer endlich dazu gebracht, ein fanart zu Assassinen zu malen. *grins* Und sie wird noch mehr malen, da ich sie dazu zwingen werde ^______~ Ihr könnt euch bei diesem Thema übrigens auch austoben, wir würden uns freuen! ^^
 

Thema Gerichtsspecial: Wie ihr gesehen habt, können wir auch anders. u.u Es ist dämlich, sinnlos, aber es musste einfach einmal sein. Es wird, so etwas ähnliches, vielleicht noch einmal in zwei Kapitel auftauchen und ich überlege wirklich, ob ich es umschreiben soll oder vielleicht sogar herausschneiden. Dragon_Prayers fanart ist ein Hiweis darauf! ^^
 

Ich hoffe, dass ich die nächsten Kapitel schneller hinbekomme. Aber ich kann nichts versprechen, tut mir leid! T____T

*verbeug* dragon_prayer und ich bedanken uns wieder ganz lieb für die lieben kommentare! T________T ihr seid so toll.....
 

Kapitel 21: Urlaubsreif
 

Was zuviel war, war einfach zuviel! Wie viel sollte er eigentlich noch ertragen?

Die ganze Sache machte ihn langsam krank. Von irren Leuten umgeben zu sein, von denen einer schlimmer war als der andere und die alle nur darauf aus waren, jemanden zu töten. Wie sollte man da noch ein zufriedenes und vor allem entspanntes Leben führen? Auf die Dauer konnte man nur wahnsinnig werden, und diese ,Gerichtsverhandlung' war doch nur ein weiteres Beispiel für die völlige Absurdität seines Lebens gewesen.

Er war mit den Nerven am Ende, körperlich und seelisch erschöpft und wollte nur noch eins: Urlaub! Weg von all den Irren und nur noch Entspannen!

So stapelten sich nun in seinem Wohnzimmer die Urlaubskataloge, die er sich kurz zuvor besorgt hatte neben den leeren Kaffeetassen, die er in seinem Frust geleert hatte. Schließlich war es mit dem Entschluss, wegzufahren, noch lange nicht getan. Denn eine weit wichtigere Frage war kurz danach gekommen: Wohin? Es gab anscheinend keinen Ort, der seinen Ansprüchen genügte. Und je öfter er die Kataloge durchblätterte, umso mehr fragte er sich, was überhaupt sein Problem war? Lag es daran, dass etwas fehlte?

Ray seufzte und schleuderte resigniert den nächsten Katalog auf den Couchtisch vor ihm, als es an der Tür klingelte. Entgegen seinem ersten Wunsch, es einfach zu ignorieren, erhob er sich stöhnend und schlurfte müde auf die Haustür zu. Entweder es würde ihn die ultimative Hilfe in Sachen Urlaubsplanung davor erwarten, oder nur seine Nachbarin, die sich wieder über seine Katze Digger beschwerte. Konnte diese alte Frau eigentlich auch etwas anderes machen, als meckern?

Ohne weiter Nachzudenken öffnete er die Tür, schlug sie jedoch sofort wieder zu, als er genau die Person davor stehen sah, die er eigentlich nicht sehen wollte.

"Ray!"

Sein ,Besucher' klopfte genervt gegen die Tür, doch Ray ließ sich nicht davon beirren. Er hatte es ihm doch schon gesagt!

"Komm schon, Kleiner, lass mich rein."

Ray lehnte sich mit verschränkten Armen rückwärts gegen die Tür und verdrehte die Augen.

"Ich kaufe nichts."

Er konnte nicht ahnen, dass die Person auf der anderen Seite es ihm in diesem Moment gleich tat und mit den blutroten Augen die Tür fixierte. Durch die Dicke der Tür konnte er Ray nur undeutlich verstehen, doch was er verstand war, dass sein Kätzchen sehr beleidigt klang.

"Jetzt erzähl mir nicht, dass du wegen der Sache bei der Verhandlung sauer bist, bitte."

"Nein, ich lass dich nur nicht rein."

Ray war es wirklich egal, ob er sich im Moment wie ein Kind aufführte, so schnell würde Kai ihn nicht wieder herumkriegen. Dafür würde er schon sorgen. Er musste nur eisern bleiben.

Einige schweigsame Sekunden später hörte er erneut die Stimme des Russen: "Bist du sicher?"

Er konnte nichts anders. Mit einem entnervten Stöhnen riss er die Tür wieder auf und funkelte seinen Besucher wütend an. "Ja!"

Dass er damit einen Fehler begann bemerkte er erst, als Kai schon in der Wohnung war und ihn schief angrinste. Der Russe hatte den einen Moment, in dem er nicht aufgepasst hatte genutzt um sich an ihm vorbei zuschieben. Und so schnell würde er ihn wohl nicht mehr loswerden. Nachdem er die Tür mit einem dumpfen Knall wieder geschlossen hatte, baute Ray sich vor Kai auf und versperrte ihm damit den Weg ins Wohnzimmer.

"Hey... bist du mit dem falschen Fuß aufgestanden?" Kai hatte sein Verhalten nur mit einem Stirnrunzeln quittiert. Sein Blick war jedoch schon wieder über Rays Schulter auf den Couchtisch gerichtet. "Und was liest du da?"

Falsch, ganz falsch, schien sein Gefühl zu rufen. Sollte Kai von seinen Plänen erfahren, würde es früher oder später darauf hinauslaufen, dass er mit kommen wollte. Und dabei hatte sich der Chinese doch einige Tage für sich selbst gewünscht. Ohne beschränkte Auftragskiller und nervigen Waffenhändlern.

"Telefonbücher.", antwortete Ray sarkastisch und breitete die Arme aus. "Aber das geht dich nichts an!"

Kai, die Gelassenheit in Person, hob nur eine Augenbraue und musterte ihn. "Suchst du `nen Seelsorger oder nur den Pizzadienst?" Anscheinend hatte er noch keinen Verdacht geschöpft. Vielleicht konnte er ihn ja noch bevor er es herausfand, aus der Wohnung werfen.

"Einen Begleitservice."

Während Ray ein schiefes Grinsen auflegte und auf Kais Kommentar wartete, räusperte sich dieser nur. Er hatte nicht den Anschein, als ob es ihm viel ausmachen würde: "Warum rufst du nicht Tala an, der kennt die Nummern alle auswendig..."

Und wieder versuchte Kai einen Blick auf die Kataloge zu erhaschen, trieb Ray damit fast in den Wahnsinn. Warum konnte der Russe ihn nur so gut durchschauen?

"Hab ich auch schon dran gedacht. Vielleicht krieg ich Prozente."

Doch bevor Ray es sich versah, hatte dieser sich nun auch noch zur Seite gebeugt und konnte so einige Buchstaben aus der Ferne entziffern. "Dafür willst du extra ins Ausland fahren?"

Sie führten sich wirklich wie Kleinkinder auf, war dass Kai eigentlich schon einmal aufgefallen? "Klar, neue Leute kennen lernen oder so." Ray gab es schließlich auf und verschränkte die Arme. Wenn es Kai unbedingt wissen musste, würde er es früher oder später sowieso erfahren. Und spätestens am Flughafen wäre der Ärger unvermeidbar gewesen. "Ich brauch eine Weile Abstand. Zu allem." Dass er damit auch einen gewissen Russen meinte, wurde diesem spätestens klar, als ihn das honigfarbene Augenpaar anklagend ansah. Ray war noch immer sauer, und Kai sollte das auch ruhig wissen.

Welchen Erfolg ihm diese ,Bestrafungsmaßnahme' brachte, hätte er sich vorher schon denken können.

Kai legte den Kopf schief und sprach mit beruhigender Stimme auf ihn ein. "Dass dir hier alles über den Kopf wächst, versteh ich ja... aber willst du ernsthaft vor mir über die Grenze flüchten?" Auf Rays todernstes ,Ja!' hob er dann beide Augenbrauen und seufzte frustriert. "Hey, ich hab auch ne Riesenwut auf sie, verstehst du? Dieses Miststück macht uns beiden das Leben zur Hölle, wir sollten uns nicht wegen ihr streiten."

Verdammt, musste er auch immer so Recht haben? Kai hatte definitiv zuviel Einfluss auf ihn...spätestens jetzt konnte er seinem Blick nicht mehr standhalten und sah beschämt zu Boden. Ganz in ihrer Nähe lag Drigger auf seinem Lieblingsplatz, der Fensterbank, und starrte sie Beide unverwandt an. Er schien auch nur darauf zu warten, dass sein Besitzer endlich einlenkte.

Währendessen hatte Kai weiter geredet, und ein leichtes Grinsen zierte seine Lippen:

"Irgendwann kriegen wir sie. Ganz sicher... Aber Ausland klingt wirklich nicht schlecht..."

Hatte Ray es nicht geahnt?

"Wer sagt, dass ich dich mitnehme?" Ray setzte sich wieder aufs Sofa und zog einen der Kataloge zu sich heran, tat so, als ob er Kai nicht weiter beachten würde. Doch nur ein kurzer Blick genügte und wusste, dass er wieder nichts finden würde. "Ich weiß auch noch nicht genau, wo es hingehen soll..."

Kai zuckte mit den Schultern und folgte Ray zum Sofa. "Ich kann auch hier bleiben..." Als sich neben den Schwarzhaarigen setzte, grinste er triumphierend. "... aber deine Kordel liegt noch bei mir zu Hause... überleg es dir."

"Meine Kordel? Hmm...warum nicht..."

Ray konnte nun wirklicht nicht umhin, Kai mit einem wissenden Blick an zu lächeln. Es fiel ihm wirklich schwer ein Lächeln zu unterdrücken, weil er wusste, dass er einmal wieder überlistet worden war. Das Kai mitkam hatte wohl schon von Anfang an festgestanden.

Der Russe gähnte und streckte sich. Er sah genauso müde und verspannt aus wie er selbst.

"Wäre cool... dann käme ich hier auch mal weg und könnte ausspannen...

... dammit, Tala nervt mich seit vorgestern ununterbrochen mit SMS und Anrufen, ob wir die Show aus dem Gerichtssaal nicht bei ihm daheim wiederholen könnten."

In Sekundenbruchteile wurde Ray rot und verfluchte erneut die Dämonen, die ihn zu der Sache im Gericht getrieben hatten. "Ich glaube nicht... dass wir das noch mal in der Öffentlichkeit machen." Dann legte er seinen Kopf auf Kais Schulter und missbrauchte ihn dankbar als Kopfkissen. "Ich brauch endlich wieder etwas Ruhe."

Dieses schnappte sich einen der Katalog und blätterte eine Weile darin. Währen die roten Augen interessiert über die Seiten überflogen, fielen die des Chinesen langsam zu. Die Wirkung des Kaffees musste schon von einer ganzen Weile aufgehört haben zu wirken, oder warum fühlte er sich nur so schläfrig? Kais leise Stimme tat da wohl ihr Übriges.

"Dann gehen wir irgendwohin, wo man unsere Sprache nicht versteht und Namen wie Mingming, Kenny oder Tala niemand kennt."

Ray brummte etwas unverständliches, bevor er müde antwortete: "Du vergisst Kevin, der nervt mich auch schon damit, dass er mit mir in die "Ab 18"-Abteilung der Videothek will. Was hat Tala nur mit ihm gemacht?"

Sein Kopfkissen grummelte etwas von ,Kinderschänder' und widmete sich dann wieder dem Katalog. "Wie wär's mit Eistauchen in Sibirien?"

Ray zitterte schon allein beim Gedanken daran. "Zu kalt. Wie wär's mit buddhistischen Klöstern in China?"

Doch sein Vorschlag erntete nur ein trockenes Husten.

"Nein danke... von den Gesängen schlaf ich immer überm Essen ein...eine Ölbohrinsel, was hältst du davon? Das klingt interessant!"

"Zu dreckig. Gibt es nicht was Warmes, nicht allzu Langweiliges?"

"Ruinen in Kambodscha? Moskitos? Schlangen? Sumpffieber?"

Obwohl Ray Kais Gesicht nicht sehen konnte, beziehungsweise wollte, konnte er sich lebhaft vorstellen, wie der Russe nun grinste. Er verpasste Kai einen spielerischen Schlag in die Seite.

"Soll ich zerstochen, zerbissen und halbtot heim kommen?"

"So wie neulich nach unserem Casinobesuch?"

"Soll ich dich da lassen?"

Glücklicherweise entdeckte Kai in diesem Moment etwas, was sie beide vor einem erneuten Streit bewahrte: "Free Climbing in Australien?"

Ray schnurrte behaglich bei der Idee an tagelange Klettertouren in menschenleeren Gegenden. "Klingt gut. Ich war schon lange nicht mehr Klettern. Kannst du es?"

"Du wirst nur noch meine Sohlen über dir sehen und den Staub schlucken, den sie dir entgegen schleudern..."

Hatte er etwas vergessen? Ach ja, neben ihm saß ja ein Hiwatari...

"Ach ja? Das glaubst auch nur du, ich werde dir von oben zuwinken. Schon vergessen, ihr vergleicht mich doch alle mit einer Katze."

Ray konnte Kais leises Lachen spüren. Durch das dünne Hemd, das dieser an hatte, fühlte er jeden einzelnen Muskel, der sich dabei zusammenzog und vor allem Kais Herzschlag. Die Wärme, die von seinem Körper ausging, lullte ihn ein und machte es fast unmöglich, dass er Kais Arroganz nicht verzeihen konnte.

"Du vergisst, dass Phönixe fliegen können."

Der Chinese fuhr neckend mit einer Hand über Kais Oberkörper. "Und Katzen haben Vögel zum Fressen gern."

Kai nickte sachlich und ließ sich nicht von Rays Hand beirren. "Gut. Dann steht wohl außer Frage, dass ich mitkommen darf." Doch als er auch noch aufstehen und gehen wollte, hielt Ray ihn sofort auf und zog ihn zurück.

"Hier bleiben. Wo willst du hin?"

"Packen."

Das konnte doch nicht wahr sein! Gerade jetzt, wo er kurz vor dem Einschlafen war, wollte Kai packen gehen? Konnte er nicht noch ein bisschen warten? Vielleicht eine Nacht oder so?

"Packst du meinen Koffer auch?"

Ray wusste, dass er damit den Falschen fragte, aber wenigstens hielt er Kai damit noch eine Weile auf. Dieser hatte seinen Einwurf jedoch schon längst überhört und beschäftigte sich schon wieder mit anderen Dingen.

"Hast du überhaupt schon grünes Licht von Mao?"

"Hmm... ganz bestimmt. Hab noch ein paar Wochen Urlaub ausstehen. Kannst du auch ein wenig Zeit entbehren?"

Ray hatte es sich wieder an Kais Schulter gemütlich gemacht und verhinderte mit einem Arm, den er um dessen Hüfte geschlungen hatte, dass dieser wieder verschwand.

"Ich sollte eigentlich nächste Woche ne Millionärstochter kaltmachen, aber..." Ein Gähnen unterbrach ihn. "... würde eh zu schlecht bezahlt." Kai lächelte und krauelte den schläfrigen Killer neben sich im Nacken. "Soll heißen geht klar."

"Ich freu mich drauf..."

Erinnerungen

Kapitel 22: Erinnerungen
 

Einige Tage später waren die Auftragskiller Black Phoenix und Tiger Fang in Tokyo von der Bildfläche verschwunden. Weder Mingmings Kampftrupp noch die Organisation Hydra wusste, wo die beiden Assassinen sich befanden. Doch hielt sie das nicht davon ab, sich weiterhin gegenseitig umzubringen und die blutige Auseinandersetzung zu einem neuen Höhepunkt zu bringen. Lange konnte es so nicht mehr weiter gehen. Und bevor beide aus Resignation aufgaben, griffen sie zu dem sprichwörtlichen rettenden ,Strohhalm'.

Hunderte Kilometer weiter konnten Kai und Ray davon jedoch nichts ahnen. Und wenn man es genau nahm, wollten sie davon im Moment auch nichts weiter wissen.

Unter der brennenden Sonne, die unbarmherzig die orangerote Felswand aufheizte, lieferten sich zwei reichlich schwitzende Gestalten mit entblößtem Oberkörper gerade ein spielerisches Wettklettern, das nun schon seit einigen Stunden andauerte und deutlich Spuren hinterlassen hatte. Vor allem dem Älteren schien die Sonne einige Probleme zu bereiten.

Mit einem Ächzen zog dieser sich nun nämlich auf einen Felsvorsprung, der ein wenig Schatten bot und meinte zu seinem Partner, der einige Meter neben ihm kletterte: "Also weißt du... Klettern ist ja schön und gut, aber in den Karpaten wär's angenehmer."

Der Schwarzhaarige suchte sich einen sicheren Halt für seinen rechten Fuß, bevor er nach einem kurzen Seitenblick den waghalsigen Sprung zu wagte und kaum merklich schwankend neben ihm zum Stehen kam.

"Gibst du auf, Kai?" Ray grinste ihn herausfordernd an. " Ich habe sowieso schon gewonnen."

Unbeeindruckt von dem tollkühnen Sprung packte der Russe grimmig seine Wasserflasche aus. "NOCH nicht, Mann... über uns liegen schon noch ein paar Meter."

Ray folgte seinem Beispiel und gönnte sich selbst einige kräftige Schlücke von dem lauwarmen Wasser. Als er sich neben Kai auf den ungemütlichen Stein niederließ und dabei einige verschwitzte Strähnen aus der Stirn strich, fiel ihm dessen noch immer helle Haut auf. "Pass auf, dass du keinen Sonnenbrand bekommst." Er hatte es eigentlich ernst gemeint. Wenn sie die restlichen Meter noch in der prallen Sonne zurücklegen musste, war das bestimmt nicht das Beste für Kais Haut. Doch er konnte es wie immer nicht lassen, ihn necken zu müssen. Bei Kai schien das unmöglich, und so fügte er mit einem eindeutigem Grinsen hinzu: "Mein Russe ist die Sonne nicht gewöhnt. Zu lange im sibirischen Winter verbracht?"

Doch anstatt auf die Neckerei einzusteigen, wurde der Andere nur nachdenklich, als das Thema auf seine Heimat gelenkt wurde. "Lange genug."

Ray lehnte sich gegen die Felswand und zog ein Bein an. Es kam nicht sehr oft vor, dass Kai über seine Vergangenheit redete und vor allem fing er nicht von selbst damit an. Konnte es sein, dass er Kai gerade in einem schwachen Moment erwischte? "Wann bist du nach Japan gekommen?"

Kai lächelte unsicher. "Warte, da muss ich glatt nachrechnen... 22... 17... das war vor gut 5 Jahren. 5 Jahre..." Er stockte und warf einen Blick auf die gigantische Aussicht, die sich ihnen bot. Mehrere hundert Meter unter ihnen erstreckte sich die zerklüftete Schlucht, die im Spiel mit der Mittagssonne seltsame, verzerrte Schatten warf. "... kaum zu glauben."

Am Grund der Schlucht war ein kleiner Bach, versteckt zwischen Felsen. Aus ihrer Höhe war er nicht erkennbar, doch als sie am Morgen ihre Klettertour begonnen hatten, waren sie daran vorbeigekommen. Jetzt in der Hitze wünschte Ray sich fast wieder an das kühle Nass.

"5 Jahre sind eine lange Zeit... was war davor, ich meine, wer hat dich ausgebildet?" Ray achtete sorgfältig auf seine Wortwahl. Ein falsches Wort und er konnte ungeliebte Erinnerungen wachrufen. Und würde dann Kai noch so offen über seine Zeit in Russland reden? "Kai... es... könntest du mir etwas aus deiner Vergangenheit erzählen?"

Eine Weile lang herrschte wieder Stille. Während Kai in Erinnerungen schwelgte, ob glückliche oder solche, die man lieber vergessen wollte, konnte Ray nicht erkennen, beobachtete der Chinese ihn nur genau und wartete ab. Die blutroten Augen hatten sich für einen Moment geschlossen, doch Kais Miene war noch immer ruhig. Fast gelassen.

"Ausgebildet hat mich mein Großvater. Bei ihm bin ich aufgewachsen... er war der Boss der russischen Mafia. Ich hab diese Zeit gehasst."

"Der Boss der russischen Mafia? Das ist... ich hab so viel über ihre Kaltblütigkeit und ihre Unbarmherzigkeit gehört. Sie knallen jeden ab, kennen keine Loyalität und..." Plötzlich stoppte Ray, als er seinen Fehler bemerkte. Ohne es zu wollen hatte er wieder schneller geredet, als ihm gut tat. Doch Kais Info hatte ihn so die Fassung verlieren lassen, dass er vergessen hatte, wer neben ihm saß. Mit kleinlauter Stimme versuchte er so, seinen kleinen Fauxpas wieder gut zu machen. "Tut mir leid, Kai. Ich wollte nichts Negatives über deine Familie sagen..."

Ray wurde von einem humorlosen Lachen unterbrochen. "Du kannst so viel über sie herziehen wie du willst. Was du gehört hast, stimmt genau so. Was glaubst du, warum ich es irgendwann leid wurde und sofort auf den Vorschlag eingegangen bin, als mein Großvater mich ins Ausland schicken wollte - zum Erfahrungen sammeln?"

Kais Erklärung klang nüchtern sachlich, so als ob es ihm völlig egal war. Bedeutete ihm den die Vergangenheit nichts?

Ray schüttelte den Kopf. "Das war nur etwas überraschend. Ich wusste nicht, dass du aus einer so mächtigen Familie stammst. Auch wenn es nicht so klingt, als wärst du dort glücklich gewesen. Dein Großvater... will er, dass du irgendwann zurückkehrst?"

Wenn Ray ehrlich war, konnte er den Gedanken überhaupt nicht leiden, und noch viel weniger akzeptieren. Er hatte nie viel darüber nachgedacht, was auch ihnen beiden einmal werden sollte, jedoch wollte er auf keinen Fall sich so schnell wieder von Kai trennen. Vielleicht, irgendwann in ferner Zukunft einmal, aber solange sie noch einiges in Tokyo klären mussten, brauchte er Kais Hilfe. Doch blieb Kai eigentlich eine Wahl, als Sohn eines solchen Mafiabosses?

"Natürlich. Ich sollte schon längst zurück sein und mein Erbe antreten. Aber um ehrlich zu sein..." Kai kickte einen Stein vom Vorsprung. "... der alte Sack kann mich mal kreuzweise."

"Aber das wird er doch nicht einfach so akzeptieren, oder? Und falls du dich doch seinem Willen beugst, gibt es etwas in Russland, auf dass du dich freust? Ich meine, es gibt immer etwas, das man vermisst und du hast schon gesagt, 5 Jahre sind ne lange Zeit."

"Nein." Kai sah ihn fest an. "Es gibt nichts. Mit meinem Leben in Russland hab ich abgeschlossen." Und mit einem leisen Lachen fügte er hinzu: "Natürlich vermiss ich die kühle Luft und den Schnee... aber mein wirkliches Leben hat erst angefangen, als ich nach Japan gekommen bin und diesen Versager Tala kennen gelernt hab..."

Unwillkürlich musste Ray anfangen zu grinsen. Hatte Kai eigentlich eine Ahnung davon, dass er ihm damit eine seiner schlimmsten Befürchtungen entkräftet hat?

Aber dass Kai in ihrem Gespräch auch Tala gekommen war, erinnerte ihn an etwas, dass er die Beiden schon lange fragen wollte: "Du hast Tala also erst hier getroffen? Ich dachte, dass ihr euch schon länger kennt. Tala kommt doch auch aus Russland, oder?"

"Ja, er ist auch getürmt... allerdings weniger freiwillig." Kai grinste zurück. "Er wurde rausgeschmissen. Unschöne Neigungen und so."

Unschöne Neigungen? Ray blinzelte kurz. "Vielleicht will ich lieber gar nicht wissen, was du meinst. Aber die fünf Jahre in Japan, waren die bis jetzt besser?"

"Vielleicht...?" Was hatte Kais Zwinkern zu bedeuten? "... nein ernsthaft. Seit ich in diesem Land lebe und meine Vergangenheit hinter mir gelassen habe, fühlt sich mein Leben wirklich nach Leben an."

"Das ist wirklich schön. Man sollte wenigstens einmal in seinem Leben richtig gelebt haben und tun was man will, hab ich mal irgendwo gelesen."

Ein leichter Windhauch schlängelte sich durch die Schlucht und verschaffte den hitzegeplagten Assassinen ein bisschen Abkühlungen. Der warme Wind strich über ihre Haut, ließ Ray kurz schaudern und spielte mit ihren Haaren.

Ihre Unterhaltung war jedoch noch nicht beendet. Diesmal sah Kai ihn fragend an, und stellte die alles entscheidende Frage. "Wie sieht es mit dir aus? Was war dein Leben vor Hydra?"

Ray hatte geahnt, dass Kai dieses Thema früher oder später auch anschneiden wollte, und so war er wenigstens in einem Punkt vorbeireitet: er wicht Kai aus. "Nur das typische Leben eines Ausreißerkindes. Nichts Besonderes."

Nach ein paar Schlücken seines Wassers, verstaute er die Flasche wieder an seinem Gürtel. Entgegen Kais Geschichte klang seine eigene jämmerlich, völlig unspektakulär. Weshalb sollte Kai sich dafür interessieren?

"Du bist auch weggelaufen? Erzähl mir davon...!" Weil er Kai war?

Ray seufzte schwer und macht sich daran, seinen Lebenslauf in kurzen Worten zusammenzufassen: "Nichts so Aufregendes wie bei dir. Meine Familie war eine typische chinesische Familie: Sehr traditionell und konservativ. Vor allem mein Vater, der meine ganze Zukunft schon bei meiner Geburt geplant hatte. Irgendwann ist mir alles zu viel geworden. Die Enge war unerträglich, also bin ich abgehauen. Mit 12. Lee hat mich in Peking aufgegabelt und zusammen sind wir nach Japan gekommen, als blinde Passagiere..."

Kai nickte langsam. "Verstehe... und wie seid ihr dann zu Hydra gekommen?"

"Wir haben uns eine Weile auf der Straße durchgeschlagen. Kampfsport hatten wir beide von Kindesbeinen an gelernt. Und als das Essen immer magerer wurde und wir kaum noch Chancen zum Überleben hatten, kamen zwei Männer von Hydra auf uns zu und haben uns ein Angebot gemacht, das wir kaum ablehnen konnten. Deshalb bin ich jetzt hier, alles eine Frage des Zufalls. Ohne Hydra wären wir sonst wo gelandet..." Er erinnerte sich nur ungern an die Optionen, die ihm damals noch geblieben waren. Das Angebot von Hydra war wirklich ein Wink des Schicksals gewesen. Und bis jetzt hatte er es auch nie bereut, der Organisation beigetreten zu sein.

"Ihr hattet Glück. Vermutlich hatten wir alle Glück... wir konnten ein neues Leben anfangen. Empfindest du denn dein jetziges Leben als besser?"

Der Chinese mimte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck und antwortete dann mit einem Lächeln: "Nun ja, nach gar keinem Überlegen würde ich sagen, dass ich endlich frei bin!"

Kai nickte zustimmend und blickte wieder in die Ferne. "Ja... Freiheit ist etwas Schönes."

Nach einiger Zeit durchbrach er das eintretende Schweigen mit einem Räuspern. "Frei... frei von Tala, Mingming und deiner auszubildenden, grünfleddrigen Rotnase. Dieser Urlaub war eine geniale Idee."

Das musste kommen, oder? Ray warf ihm einen Seitenblick zu und seufzte dann. "Was hast du eigentlich immer noch gegen Kevin? Du bist doch nicht immer noch eifersüchtig?"

"Nein, aber ich möchte wieder Motorradfahren können, ohne das Gefühl zu haben, ständig von so einem Typen auf dem Fahrrad verfolgt zu werden, der dauernd an seinen Lenkgriffen kurbelt und glaubt, ich würde nicht merken, wie er versucht meine Bewegungen nachzumachen..." ,Dieser kleine Spinner.'

Ray grinste nachsichtig und klopfte Kai auf die Schulter. "Lass ihn doch. Er will schließlich von den Besten lernen, außerdem hat er seinen letzten Fahrlehrer krankenhausreif geschlagen, nachdem dieser ihn als ,Halbstarker' bezeichnet hat. Dabei haben wir den Kerl extra noch vor Kevin gewarnt."

"Vielleicht solltest du ihm einfach Rollschuhe kaufen, das ist ungefährlicher..." Kai warf einen Blick nach oben. "Übrigens, wollen wir da oben noch heute ankommen oder übernachten wir hier?"

Sie grinsten sich beide an und begannen, wie auf Kommando, so schnell wie möglich wieder ihre Habseligkeiten zusammenzusuchen. Ihr kleiner Wettstreit hatte von neuem begonnen, und diesmal schien es, als ob Ray den Vorteil hatte.

"Ich kann dir ja nen Schlafsack runterschmeißen, sobald ich oben bin." Noch vor Kai begann er mit dem Aufstieg und suchte sich einen sicheren Halt an der Wand, um sich nach oben zu ziehen. "Bis später!"

"Hey!" Kai mussten den Impuls, Ray mit seiner Wasserflasche zu bewerfen unterdrücken, und beeilte sich stattdessen, dem Chinesen zu folgen. Während er sich selbst an den Aufstieg machte, brüllte er ihm drohend hinterher: "Pass auf was du sagst, sonst kommst du heut Nacht vor lauter Skorpionen und Ungeziefer nicht mehr in deinen eigenen Schlafsack, Tiger!"

Doch Ray kletterte nur unbeeindruckt weiter. Solche Drohungen war er von dem russen schon längst gewöhnt. "Dann such ich mir eben einen anderen Schlafsack. Erinnerst du dich nicht mehr an die Reisegruppe, die uns heute Morgen über den Weg gelaufen ist?"

Ein kurzer Blick über die Schulter ließ ihn noch einen Tick schneller klettern. Kai hatte eine Aufholjagd begonnen, die er früher oder später gewinnen würde. Verdammt, er musste schneller werden!

Unter ihm legte auch Kai zähnefletschend ebenfalls an Tempo zu. "Du meinst die Typen, von denen ich einem fast den Kiefer gebrochen hätte, als er sich über meine Hautfarbe lustig gemacht hat?"

"War doch... ganz nett der Kerl. Zum Vernaschen." Obwohl er Kais Gesichtsausdruck nicht sehen konnte, fiel es ihm nicht sehr schwer, sich diesen bildlich vorzustellen und innerlich einen Lachanfall zu bekommen.

Tatsächlich war der Blick, den er von unten bekam, noch tödlicher und Unheil verkündender. "Dieses halbgare Brathähnchen?! Hast du sie noch alle, Kleiner?"

"Irgendwo muss ich doch schlafen, oder?"

"Ich schreib dir nicht vor, wo..." Kai war inzwischen ein gutes Stück näher an den Chinesen herangekommen, und hangelte sich nun ein Stück zur Seite. "... nur mit wem."

Grinsend bewarf er Ray mit einer Ladung Kiesel, die dieser mit einem entsetzten Schrei auswich. Seit wann griff Kai auf so unfaire Methoden zurück?

"Hey! Pass bloß auf! Sonst mach ich das vielleicht wirklich!" Vorsichtshalber kletterte er außer Reichweite des Russen, verlor dabei an Zeit, die dieser nutzte um aufzuholen.

"Okay, dann krieg ich seine Freundin. Die hat mich vorhin schon so angeschmachtet, sollte also kein Problem sein... sah auch ganz lecker aus."

Bei diesen Worten erstarrte Ray für einen Augenblick. "Das ist nicht dein Ernst, oder? Diese aufgetakelte Tussi? Ich hätte mehr Geschmack von dir erwartet..." Er schüttelte den Kopf und kletterte weiter.

"Du zweifelst meinen Geschmack an?" Kai lachte. "Das war aber ne Spitze gegen dich selbst, Ray!"

"Wenn du meinst, dass du mich mit ihr vergleichen musst. Ich schließe daraus, dass Mingming auch in dieselbe Kategorie gehört wie ich... interessant..."

Während der schmollende Chinese sich an einem weiteren Felsvorsprung hochzog, musterte Kai dessen schweißnassen Oberkörper mit einem spöttischen Grinsen. "Glaub was du willst. Ich MAG meinen Geschmack..." Der Russe beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. ,... sehr sogar...'

Ray ignorierte den Russen und kletterte stur weiter. "Erzähl das der Tussi heute Abend."

"Aber mit der wird mir doch langweilig! Kann kaum mit ihr über tolle Sachen wie Waffen, Leute umbringen und so diskutieren..."

Der Chinese schob sich unauffällig in Kais Nähe. "Aha, das ist also der einzige Grund..." Als er nahe genug war, ließ er sich in einer schnellen Bewegung fallen und hielt sich kurz darauf an Kais Schultern fest. Während seine Beine sich Halt suchend um Kais Hüfte schlangen, legte sich der schwarze Haarschopf bereits auf Kais Schulterblatt. Ein hinterhältiges Lächeln hatte sich auf seine Züge geschlichen.

"Trag mich hoch! Als Strafe!"

Kai röchelte, als Ray ihm fast die Luft abwürgte und warf ihm einen vernichtenden Blick über die Schulter zurück. "Hast du eine AHNUNG, W-E-N du hier als Aufzug benutzt?! Wenn das in Tokyo jemand sähe, wäre mein Image im Eimer!"

Bei dem Gedanken daran musste Ray lachen. Wahrscheinlich würden sich dich meisten aus Verzweiflung vor das nächste Auto werfen, wenn der gefürchtete Black Phoenix zum handzahmen Vögelchen wurde. Oder Packesel, wie in ihrem Fall.

Ray drückte sich noch mehr an Kai und flüsterte ihm dann verführerisch ins Ohr: "Nur bis zum nächsten Felsvorsprung. Kein Mensch wird es erfahren und du kriegst sogar eine Belohnung, Black Phoenix."

Einige Sekunden lang hing der angesprochene Assassine reglos an der Felswand, setzte sich dann doch noch in Bewegung. "Na ja... da lässt sich schon eher drüber reden..."

Plötzlich fing Kai wieder an zu grinsen.

,Ich liebe Urlaub.'
 


 

Soooo, der Countdown hat begonnen: Das nächste Kapitel, das sich auf Dragon_prayers fanart bezieht, wird von ihr selbst umgeschrieben, und danach wird es, sozusagen als *hust* kleines Ende noch ein kleines Kapitel geben, indem Kai und Ray ihren letzten Urlaubstag feiern. (T.T völlig sinnlos...)

Und dann wird Nachtgeflüster starten *händereib* wir sind schon am planen und vor allem am schreiben. ^^
 

Wir, dragon_Prayer und ich, danken den lieben Kommischreibern, die bis jetzt noch ausgehalten haben und wir hoffen, dass wir spätestens mit Nachtgeflüster wieder lesbare Kapitel produzieren ^^

Leopeo, Vampinchen, kojigirly, Hayan, sonnenblume18, -phoenixfeder-, erdnuckel, ketchup-knuddl, Kalen_in_Silence, Cat_in_the_web, kiwi-girl, cap, winterdream, katanori_tanaka, ca, arethelya, Mitsuki6987, Mika-Chan-w, merle_18

@fliebi-chan: u.u sorry, hab irgendwie vergessen, es im zirkel anzukündigen T.T dafür verrate dort jetzt schon mal etwas über die fortsetzung! ^^ *flausch*

Der letzte Abend

Kapitel 23: Der letzte Abend
 

Mit Getöse, Musik und Geschrei hatte sich die Nacht über das Luxushotel gelegt. Wo sich noch vor einigen Stunden kreischende Kinder Wettrennen geliefert, und Angestellte in einheitlichen Uniformen den gestressten Urlaubern die Cocktails auf einem Tablett serviert hatten, sammelten sich nun Stuhlreihen über Stuhlreihen. Aus den Lautsprechern drang die Stimme des aktuellen Popstars des Monats, die kaum von dem feuchtfröhlichen Stimmengewirr der Gäste übertönt werden konnte. Fackeln, die in den Sand gesteckt worden waren, wiesen den Weg zum Strand, Lampions beleuchteten die Tanzfläche und die Tischchen, auf denen sich schon die kunterbunten Cocktails tummelten.

Dank einiger Promille und überrennender Urlaubsgefühle hatte es auch schon die ersten Paare und Einzelkämpfer auf die Tanzfläche getrieben und lockten nun auch Weitere an. So auch einen Assassinen, der aus einiger Entfernung an der Poolbar das bunte Treiben betrachtete und dabei immer wieder zu seinem Sitznachbar schielte. Zwar konnte er es sich selbst noch nicht einmal richtig vorstellen, wie Kai und er tanzten, doch einen Versuch musste es Wert sein. Den ganzen Abend mit Cocktails zu verbringen - und später noch anderen Dingen - es musste doch auch etwas Anderes geben.

"Kai... tanzt du mit mir?"

Nicht einmal ein hoffnungsvoller Blick reichte aus, denn wie erwartet erntete er nur ein schiefes Grinsen. "Och Ray... muss das sein? Das mach ich eigentlich nur im Notfall..." Kai kratzte sich stirnrunzelnd am Kopf und wandte sich von dem enttäuschten Paar Augen ab. "... wie damals, als ich diese Möchtegern-Popstartusse umlegen sollte... Ich hasse Dancefloor und Techno."

Ray seufzte schwer und nippte dann niedergeschlagen an seinem Drink. "Dann eben nicht." Dann eben eine andere Beschäftigung. "Wie war das mit dieser Popstartusse? Was ist passiert?"

Eigentlich waren ja Gespräche über Aufträge unter Assassinen tabu, aber wenn Kai schon einmal so schön zu erzählen begann...

"Na ja, ich musste tanzen lernen, um an sie ranzukommen... und dann hab ich sie in dieser Disco abgefangen." Ein breites Grinsen zierte das sonst so stoische Gesicht des Auftragskillers. "Sie war total begeistert von meinem ,originellen' Stil - kam daher dass ich's mir selbst beigebracht hab - ich hab sie mit auf die Toilette geschleppt und ihr ne Kugel durchs Hirn gejagt."

Ray konnte sich Kais ,originellen' Tanzstil lebhaft vorstellen. Vielleicht war es ja sogar besser, dass er ihn nicht auf Tanzfläche gezerrt hatte?

Er ließ seinen Blick über die verlassene Poolbar und den Barkeeper, der sich außer Hörweite befand, schweifen und lachte dann. "Und das ging nicht einfacher? Ich warte meistens, bis die Leute zu Hause sind, anscheinend sind sie der Meinung, dass ihnen dort nichts passieren kann. Idioten."

Kai verzog das Gesicht. "Ging in dem Fall nicht, die hatte ständig ihre Bodyguards um sich. Ich schwöre dir, die pennen sogar im gleichen Zimmer. In der Disco haben sie sie mal ein wenig feiern lassen und Abstand gehalten... das war meine einzige Chance."

"Du hättest doch aber auch ihr Vertrauen gewinnen können, ein bisschen flirten... sag, du willst mit ihr allein sein. Geht einfacher."

Ray ließ seinen Blick demonstrativ an Kais Körper hinunter wandern und grinste dann. Wer würde dem Russen schon widerstehen?

"Was glaubst du denn, wie ich sie auf die Toilette gekriegt hab?"

Er schüttelte den Kopf und sah dann wieder zu den Tanzenden. Man konnte auch flirten ohne zu tanzen...sofern man diesen Trumpf überhaupt ausspielen konnte. "Ja ja, schon klar... Pech nur, wenn man Verheiratete erwischt..."

"Spricht da wer aus Erfahrung?"

Auf Kais fragenden Blick hin grummelte er und dachte mit Grauen an einen seiner wenigen netten Aufträge zurück. "Ja. Eine Frischverheiratete Mafiatochter, die ich in ihren Flitterwochen umbringen musste. Es hat ne Ewigkeit gedauert die zwei Turteltauben einmal für eine Sekunde zu trennen. Und dann hat sie mich auch noch fast mit ihrem Revolver erwischt, den sie in ihrem Handtäschchen verstaut hatte. Diese Furie war wirklich auf alles vorbereitet gewesen."

Seit diesem grauenhaften Tag war er vorsichtiger geworden, wenn eines seiner Ziele mit einer Handtasche bewaffnet war. Obwohl einige Exemplare eher in die Kategorie Geldbeutel gehörten, konnte deren Inhalt so gut wie alles sein. Von Make-up und sonstigen Kleinigkeiten bis hin zu Tränengas und Messern, als Killer konnte man manchmal nicht mehr vor seinen Opfern in Sicherheit sein.

"Ja, schon scheiße, wenn die Opfer nicht alle ganz so wehrlos sind... nur einer der Gründe, warum ich Schusswaffen vorziehe. Die sind auch auf Distanz schnell."

Ray runzelte die Stirn und ließ sich von Kai zu einer Diskussion über die Wahl ihrer Waffen hinreißen: "Schon, aber sie machen meiner Meinung nach zu viel Lärm und Ärger. Ein Messer ist viel eleganter, und bestens geeignet um lautlos zu töten."

"Hm, aber Schusswaffen sind größtenteils effektiver..." Kai war anscheinend vollkommen in seinem Element. Mit interessiertem Gesichtsausdruck ließ er sich Rays Äußerung durch den Kopf gehen. "... ich denke, es kommt auf die persönlichen Fähigkeiten an, was die Waffenwahl angeht. Mit Messer und Schwertern kann man sich durchaus faire Kämpfe liefern, Auseinandersetzungen mit Schusswaffen sind immer unfair. Kommt wohl auch auf den Charakter an."

Der letzte Satz ließ Ray sofort an eine gewisse nervige Killerin erinnern, die auf seiner Noch-zu-killen-Liste an erster Stelle stand. "Stimmt, sieh dir mal Mingming an, die sich nur auf ihre Gifte verlässt. In einem fairen Zweikampf hätte sie keine Chance."

Man müsste ihn nur einmal für einige Minuten allein mit ihr lassen, ohne ihre Truppe auf Kindergartenniveau und den Heckenschützen, die sie auf Schritt und Tritt überwachten. Er hätte seine Messer schneller in ihren Hals gebohrt, als dass sie über ihre Stöckelschuhe stolpern konnte.

Kais Stimme riss ihn aus seinen Mordphantasien und holte ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurück: "Aber wirkungsvoll sind sie zweifelsohne." Der Russe kaut eher lustlos auf seinem Strohhalm herum. "Deswegen sind die unfairen Killer so erfolgreich."

"Soll das eine Anspielung sein? Auch faire Killer können erfolgreich sein." Ray stellte sein Glas beiseite und sah ihn herausfordernd an.

"Können sie natürlich." Kai nickte. "Aber sie haben oft mehr Probleme mit ihrer Mentalität... gut sind diejenigen, die fair töten können und das ohne schlechtes Gewissen." Zu spät merkte der Russe, dass seine Erklärung viel zu philosophisch für seinen Geschmack klang. Anscheinend kam er wohl nicht mit den fremdländischen Cocktails klar.

Auch Ray rutschte unruhig auf seinem Hocker hin und her. Das Gespräch hatte eine Wendung eingeschlagen, die er nicht unbedingt begrüßte. "Eigentlich sollten doch aber nur die Leute Auftragskiller werden, die damit umgehen könne. Obwohl die Hemmschwelle jemanden umzubringen schon ziemlich hoch ist."

"Deswegen entscheiden sich ja auch häufig völlig Verzweifelte, vom Leben Enttäuschte oder potenzielle Selbstmörder für diese Laufbahn. Bis zu einem gewissen Grad sollte ihnen Menschenleben egal sein."

"Das wäre der Weg eines normalen Assassinen, aber bei Hydra brauchen wir Menschen, die noch den Unterschied zwischen Gut und Böse kennen. Man kann nicht einfach jeden umbringen."

Zwei blutrote Augen sahen ihn ernst an. "Genau. Das ist auch der Grund, warum ihr von der Regierung unterstützt und wir gejagt werden. Die Gesellschaft denkt häufig in Schwarz und Weiß."

"Und du suchst die Grauzone?"

"Ich suche sie nicht, ich bin mittendrin."

Ray kommentierte Kais Selbsteinschätzung mit einem zynischen Lächeln und kam dann wieder auf ihr ursprüngliches Thema zurück, das viele ihrer Gespräche beherrschte: "Ist es dir denn egal, wenn die Gesellschaft dich auch am liebsten umbringen würde und du in einer Welt lebst, in der es nur um das Töten und Getötetwerden geht?"

"Hey, ich hab die Welt nicht zu dem gemacht, was sie ist. Ist eben meine Art, damit klarzukommen."

Kai schürfte den Rest seines Getränks au, während Ray nachdenklich zu dem Trubel in ihrer Nähe sah. Inzwischen hatte es so gut wie fast alle Gäste des Hotels auf die allabendliche Party getrieben und auch ihr bisher einsamer Platz drohte eingenommen zu werden. Der perfekte Zeitpunkt zur Flucht. "Hast du Lust auf einen kleinen Nachtspaziergang am Strand?"

Der Russe war seinem Blick gefolgt und nickte dann. "Klar, warum nicht."

Inzwischen hatte der Barkeeper mehrere Flaschen mit Eindeutig alkoholischem Inhalt vor sich geöffnet und mixte die ersten farbenfrohen Getränke zusammen. Schließlich waren die ersten Abnehmer schon auf direktem Kurs zu der bisher verschont gebliebenen Poolbar.

Der Schwarzhaarige stand auf und wandte dann, sich streckend an Kai. "Oder gehen wir noch mal schwimmen? Bei Dunkelheit, im Meer?"

"Auch kein schlechter Einfall. Hauptsache weg hier, wird mir langsam zu voll und zu laut..."
 

Das monotone Rauschen des Meeres bot eine erfreuliche Abwechslung zu dem Lärm des Hotels, der zwar für Urlauber die perfekte Geräuschkulisse bot, jedoch nicht für gestresste Assassinen. Das sah auch Ray ein, der seinen Freund verständlich musterte. "Du bist nicht so gern unter Menschen?"

Kai schlurfte nur einige Schritte hinter ihm durch den Sand, die Augen immer auf das schwarze Meer gerichtet. "Auf Dauer deprimieren sie mich. Oberflächliche, ahnungslose Ignoranten. Ausnahmen findet man nur selten, und dann ist es ein echter Glücksfall."

Ray wartete, bis seine Füße von dem kühlen Wasser umspült wurden, bevor er sein T-Shirt auszog und unbeachtet hinter auch den trockenen Sand warf. "Gib die Menschen doch nicht gleich auf, es gibt viele, die in Ordnung sind."

Hinter seinem Rücken entledigte sich Kai mit einem müden Lächeln ebenfalls seines Hemdes und watete dann an Ray vorbei in die Wellen. "Enttäuschung kann einen mit der Zeit verändern. Nichts dagegen zu machen... irgendwann vergeht einem die Lust, es wieder und wieder zu versuchen."

Die Augen verdrehend sah Ray ihm kurz hinterher, bevor er ihm langsam folgte. "Pessimist."

Kai sah grimmig über die Schulter zurück, die Erwiderung schon auf den Lippen. "Sonnenanbeter."

Ray grinste ihn Unheil verkündend. "Eisklotz." Dann bückte er sich bedächtig, so als wolle er irgendetwas aus dem Wasser holen, als plötzlich eine Ladung Wasser Kai völlig unvorbereitet traf. "Zum Auftauen!"

Kai blinzelte zuerst perplex, doch erholte er sich schnell von dem Überraschungsangriff und erwiderte ihn zähnefletschend mit einer zweiten Ladung Wasser. "Und ich dachte, ich wäre die vorlauten Bälger los!"

Die Anspielung auf die Episode vom Vormittag ließ Ray kalt. Sollte Kai ihn doch als Kleinkind bezeichnen, der Russe war doch auch nicht viel besser. Wer von ihnen beiden hatte wohl den größeren Spieltrieb? Man musste ihn nur wecken, zum Beispiel mit einem so verabscheuten Spitznamen: "Kai-chan... verstehst du keinen Spaß?"

Dass er damit einen schlafenden Löwen, oder wie in ihrem Fall einen Phönix geweckt hatte, wurde ihm erst bewusst, als er ein gefährliches Knurren hörte und nach einem "NICHT wenn man mich KAI-CHAN nennt...!" ihm unter Wasser ein Bein weggetreten wurde. Bevor Ray sich versah, landete er schon im hüfthohen Wasser und konnte sich nur mit einer schnellen Schwimmbewegung vor weiten Angriffen in Sicherheit bringen.

Als er endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, hatte er sich innerlich schon auf den Gegenschlag vorbereitet. In einer fließenden Bewegung schob er zuerst die schwarzen, jetzt nassen Strähnen aus dem Gesicht, fixierte sein Gegenüber mit den Augen und stürzte dann los. Die Wucht seines Angriffs reichte aus um Kai umzuhauen, so dass sie schließlich beide unter Wasser landeten.

Kai, der damit nicht gerechnet hatte, konnte nur noch ein protestierendes Gurgeln von sich geben. Erst als er den Chinesen von sich geschoben hatte und er hustend und keuchend wieder an die Oberfläche kam, war er in der Lage sich dafür zu revanchieren und mit ihm einen spielerischen Faustkampf zu beginnen. "Du mieser kleiner...!!"

Dass er sich dabei sehr ein Grinsen verkneifen musste, konnte Ray, der sich standhaft wehrte, nur ahnen.

"Ist das alles?"

Angestachelt von Rays Lachen schubste der Russe ihn ins tiefere Wasser und legte noch mehr Kraft in seine Schläge. Ein gezielter Treffer reichte aus, um den Chinesen ebenfalls unter Wasser zu drücken. "Warte es nur ab, so schnell kriegst du mich nicht klein!"

Noch während Kai seinen scheinbaren Erfolg feierte, machte sein prustendes Opfer sich schon an seinen Beinen zu schaffen um ihn zu Fall zu bringen. "Glaubst du."

Abermals musste der Russe Wasser schlucken, doch diesmal ließ er sich nicht lange genug aufholen. Ihr kleines Spielchen hatte sich in zwischen zu einem Zweikampf entwickelt, der offensichtlich keine Regeln mehr besaß.

Blitzschnell war Kai hinter dem Chinesen aufgetaucht und hatte ihn an den Schultern gepackt. Die unfreiwillige Tauchfahrt war reine Routine, und so kam es, dass Kai schon kurz darauf einen Schlag in der Magengegend einstecken musste, der dem Schwarzhaarigen die Möglichkeit zur Flucht gab. Jedoch nicht lange. Eine Ladung Wasser als Ablenkung und ein erneuter Schlaghagel traf Ray von vorne.

Schließlich schien es, als blieb für Ray nur noch ein Ausweg. Gegen Kais Schläge hatte er keine Chance solange er sich über Wasser befand. Unter Wasser jedoch...

Nachdem er kurz tief Luft geholt hatte, tauchte er direkt vor Kais verdutztem Gesicht ab und legte einige Meter weiter unter Wasser auf die Lauer. In der nächtlichen Dunkelheit konnte dieser so gut wie gar nichts erkennen. Das Meer schien wie ein schwarzer, nasser Teppich, der alles verschluckte. Und noch während in ihm die Erkenntnis kam, dass er in eine Falle geraten war, zogen ihn zwei Hände plötzlich in das kalte Wasser und hielten ihn fest.

Aus einem Reflex heraus wehrte sich Kai gegen den überraschenden Angriff, in dem er wild um sich schlug. Ray wich so gut es ging den Schlägen aus und tauchte dann nach Luft schnappend wieder auf. Er wartete, bis Kai ebenfalls wieder an die Oberfläche kam, um dann mit einem schiefen Grinsen einzugestehen: "Ich gebe auf."

Der Klügere gab nach, und es gab noch genug Gelegenheiten, bei denen er sich austoben konnte. Im Moment jedenfalls wurde ihm ihr Tauchspielchen zu viel, da konnte noch nicht einmal Kais triumphierendes Lachen etwas ändern. "Nicht schlecht, Kätzchen."

"Für heute. Ich krieg meine Revanche noch."

"Liebend gerne."

Rays Einwurf änderte nichts an seiner guten Laune, eher im Gegenteil. Der Russe liebte anscheinend die Herausforderung. Nachdem sie sich langsam wieder in Richtung Strand bewegten um den Rest ihrer Kleidung zu suchen, schüttelte der Russe sich zufrieden das Wasser aus den Haaren. "Das nenne ich Urlaub."

"Das sagst du ständig!" Ray machte sich ebenfalls daran, dass Wasser aus seinem langen Zopf zu wringen.

"Dann muss was dran sein. Genieße es, wenn wir wieder zu Hause sind, beschwere ich mich nur noch."

Der Chinese seufzte schwer und ließ dann seinen Kopf auf Kais Schulter sinken. "Erinnere mich nicht daran."

"Muss ich aber so langsam. Morgen fliegen wir zurück."
 

*~*~*~*~*~*~ Assassinen - Ende *~*~*~*~*~*~
 

Es ist geschafft! ^O^ Nach scheinbar endlos langer Zeit und nach langem Hin und Her, voilà das letzte Kapitel. Das Strandkapitel, das dazwischen kommen sollte, wird irgendwann demnächst noch als Special kommen, aber momentan hat Yumera (Dragon_prayer hat sich unbenannt!) keine Zeit zum umschreiben. u.u
 

Der Prolog von Assassinen - Nachtgeflüster wird auch sehr bald kommen, wahrscheinlich lade ich ihn später auch noch gleich hoch! Alle weiteren Infos zu Assassinen werden dann bei Nachtgeflüster stehen.
 

Ein ganz liebes Dankeschön an alles Kommischreiber von Assassinen und auch an alle, die es bis hierhin ausgehalten haben. ^_______^

Sonnenblume18, merle_18, kara, mika-chan-w, leopeo, mitsuki6987, kalen_in_silence, vampinchen, kiwi-girl, neko-chan720, ginsterkatze, cap, erdnuckel, winterdream, ketchup-knuddl, -phoenixfeder-, kojigirly, ca, hayan, kriska, dranza-chan, peina, sweetMi-chan, Jill
 

Au revoir ^-^



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Kommentare zu dieser Fanfic (389)
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Von: abgemeldet
2008-04-01T15:37:33+00:00 01.04.2008 17:37
hallöle

ja, wirklich eine tolle ff,
schade,dass sie jetzt zu ende ist.

hat mir wirklich viel spass gemacht, sie zu lesen.
ich hoffe du hast noch viele weitere solch tolle einfälle :D

bb
Von: abgemeldet
2007-09-08T19:34:50+00:00 08.09.2007 21:34
Ein echt geiles Ende! *smile*

Schön geschrieben! *hahahhaha*

Die FF war echt genial und auch in vielen Szenen total lustig! Da konnte man sich richtig rundlachen! *smile*

Genauso auch die Wendungen der story, das war einfach genial!

Hast du gut hinbekommen! Weiter so!

by by

Mimi
Von: abgemeldet
2007-09-08T19:17:09+00:00 08.09.2007 21:17
Das ist ein schöner Urlaub, beneide die beiden! *grins*

Schauen wir mal was am Ende raus kommt! *hahahhaha*

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Mimi
Von: abgemeldet
2007-09-08T18:59:34+00:00 08.09.2007 20:59
Da freut sich die Millionärstochter! *grins*

Echt genial, mal ein Urlaub, bracuht jeder mal! *hahahhaha*

Supi!

Bin mal gespannt wie es weiter geht!

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Mimi
Von: abgemeldet
2007-09-08T18:46:28+00:00 08.09.2007 20:46
*lach*

Also das Chaos kann man echt nicht beschreiben! *grins*

*sich vor lachen nicht mehr einkriegen kann*

Echt geil!

Weiter so!

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Mimi

*rumkugel*
Von: abgemeldet
2007-09-08T18:02:15+00:00 08.09.2007 20:02
Der Prozess wird sicherlich lustig! *hahahha*

Bin mal gespannt wie es weiter geht!

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Mimi
Von: abgemeldet
2007-09-08T17:40:54+00:00 08.09.2007 19:40
Ob Kai wirklich eifersüchtig wird? *grübel*
werden wir ja sicherlich merken! *grins*

Freu mich schon aufs nächste Kapi!

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Mimi
Von: abgemeldet
2007-09-08T17:40:23+00:00 08.09.2007 19:40
Ob Kai wirklich eifersüchtig wird? *grübel*
werden wir ja sicherlich merken! *grins*

Freu mich schon aufs nächste Kapi!

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Mimi
Von: abgemeldet
2007-09-08T17:26:44+00:00 08.09.2007 19:26
Das ist echt genial!

Das sie sich gleich total zukippen,hätt ich jetzt nicht gedacht! *grins*

Aber ansonsten, einfach nur genial!

Freu mich schon aufs nächste Kap!

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MImi
Von: abgemeldet
2007-09-08T17:02:49+00:00 08.09.2007 19:02
Zickenterror! *grins*

Auch mal was feines! *hahahhaha*

Das Kap hat wieder gefetzt! *grins*

Also super, bin gespannt wie es weiter geht!

by by

MImi


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