Zum Inhalt der Seite

Exchange of feelings?

Wer bekommt Kai und was ist mit ...? - FORTSETZUNG zu K 1: Verlieben,...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

K 2: Verlieren,... - Pläne im Anmarsch

Titel: Exchange of feelings

Autor: KaiLoverinKokoroKisu

Serie: Beyblade

Pairing: Kai X Kristin - Ray??
 

Disclaimer: hab mal ganz großzügig die Rechte geteilt...Kai und Ray gehören mir und den Rest dürfen die andren haben *hrhr* ...ne, leider nicht so ganz richtig...aber is doch ne schöne Vorstellung

Feedback: Kommis wären gaaanz lieb >_< was auch sonst
 

Pläne im Anmarsch
 

"Die Zeit geht doch ganz schön schnell vorbei, oder?" Kim sah auf den Kalender neben ihrem Schreibtisch. "Gott, schon...warte, fünf Monate..."

"Was? Kann nicht sein, die waren doch vor Kurzem noch da", ungläubig schüttelte Kristin ihren Kopf und ließ Kims Schreibtischstuhl wieder auf dem Boden aufsetzen. Sie sah auf den Kalender und verengte ihre Augen, als würde sich dadurch die Zeit verändern können. Doch es stimmte wirklich. Fünf ganze, lange Monate waren seit dem Austausch ins Land gezogen, nach dem Herbst war der Schnee gekommen, und nun zwitscherten draußen schon längst wieder die ersten Vögel, und Krokusse und anderes Zeug kamen zart unter der langsam auftauenden Erde zum Vorschein.

Kristin begann wieder mit dem Stuhl zu kippeln und beschoss den Kalender immer noch mit eisernen Blicken, als wolle sie den begonnen Frühling einfach nicht wahrhaben wollen. Kim grinste.

"Jetzt erinnerst du mich wieder an unseren 'lieben' Kai... Hallo Mr. Eisblock!", neckte sie ihre Freundin.

"Hmm!"

"Werd mir hier ja nicht wie er, hast du mich verstanden?", mahnte sie Kim mit gespieltem Entrüsten.

"Haha, nun hör schon auf." Kristin warf dem Mädchen einen warnenden Blick zu, und Kim hob abwehrend ihre Hände.

"Kai hat dir ja eine Menge...", doch schnell brachte sie sich aus Reichweite der erhobenen Faust Kristins. Da fiel ihr etwas anderes ein. "Überhaupt, du müsstest doch am ehesten merken, wie viel Zeit schon vergangen ist, seit du dich von deinem Schatzi trennen musstest...vielmehr müsste es dir doch wie mindestens das Doppelte der Zeit vorkommen. Hast du gar keine Sehnsucht nach Kai?", löcherte sie das braunhaarige Mädchen vor ihr. Diese hörte auf zu kippeln und setzte sich aufrecht in den Stuhl und lächelte verträumt.

"Ach, natürlich vermiss ich es schon ihn in den Arm nehmen zu können oder einfach nur zu riechen oder so...aber ihn an sich vermissen, brauch ich gar nicht. Ich schreib ihm doch immer...und diese lieben Mails von ihm sind schon Trost genug." Kristin lächelte. Auch Kim konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie würde nur zu gerne einmal wissen, was Kai so schrieb, denn so wie Kristins Augen jedes Mal am nächsten Tag in der Schule oder bei ihren Nachmittagen strahlten, musste es wirklich etwas Besonderes sein. Vor allem für Kai, der nun doch nicht so wie jeder andere war und von dem man so etwas nicht wirklich erwartet hätte. Manchmal wünschte sich Kim auch einen solchen Freund, der ihre Augen mit seinen Mails zum Leuchten brachte, und sie schon allein anhand des Wissens, eine neue Mail von ihm empfangen zu haben, ihr Herz schneller schlagen spürte.

So wie jetzt auch Kristin. Diese hatte sich zu Kim umgedreht und sah sie fast sehnsüchtig an.

"Wollen wir nicht vielleicht an deinen Rechner und ein bisschen im Net surfen?", fragte sie unschuldig.

"Wollen wir nicht gleich in unseren Emailfächern neu eingegangene Mails ansehen?", präzisierte Kim Kristins eigentlichen Wunsch. Kristin grinste nur achselzuckend.

"Wenn du schon so fragst, können wir ja auch das als erstes machen. Damit du dann beruhigt bist", zwinkerte sie Kim zu und war schon dabei, den Rechner hochzufahren.
 

Endlos erscheinende Minuten später hatte es der PC endlich geschafft das Emailprogramm zu starten, und schon ertönten die heiß ersehnten Worte: Sie haben Post.

Kim überließ Kristin den Vortritt, da sie wusste wie sehr sich ihre Freundin auf die neuen Nachrichten ihres Freundes gefreut hatte, und ließ sich somit an dem kleinen Tisch in ihrem Zimmer nieder und begann in irgendwelchen Zeitschriften zu blättern, bis sie an den PC durfte. Denn Kristin erlaubte es ihr nie eine von Kais Mails mitlesen zu dürfen. Sie wusste nicht wieso, aber hatte es schließlich doch akzeptiert, nachdem Kristin schon darauf verzichtet hatte an Nachmittagen, die sie bei ihr verbrachte, ihre Mails abzurufen und hatte dieses auf Zuhause verlegt. Also hatte sich Kim seitdem immer eine vorübergehende Beschäftigung gesucht und spekulierte nur über den Inhalt, dieser so streng geheimen Nachrichten.

Was schrieb Kai ihrer Freundin bloß, dass diese es partout nicht zuließ, dass Kim auch nur einen kurzen Blick darauf erhaschte? Oder was schrieb ihm vielmehr Kristin, worauf er antworten musste? Schon des öfteren hatte sie mit Ray darüber diskutiert und spekuliert, was die beiden wohl in ihren Mails trieben, und waren bisher immer noch nicht auf ein treffendes Endresultat gestoßen.

Kim seufzte und sah über ihre Schulter zu Kristin, die wieder einmal dabei war ihre Tastatur halb zu vergewaltigen, in dem Versuch, Kai auf seine Mail zu antworten. Ihr Gesicht glühte, und etwas verlegen lächeln tippte sie auf die Tasten vor ihr. Das nach einer Weile endlich ertönende Ploing!, das angab, dass die Nachricht endlich versendet wurde, ließ Kim aufhorchen. Sie legte die Zeitschrift beiseite und schob einen Stuhl neben den ihrer Freundin.

"Na, was gab es denn heute so mysteriöses von der anderen Seite zu hören?", versuchte sie etwas über den Inhalt herauszubekommen, jedoch ohne Erfolg. Wieder blieb ihr nur das Strahlen und Funkeln in den blauen Augen, die den PC am liebsten verschlungen hätten vor Freude.

"Darf ich jetzt endlich?", fragte Kim ungeduldig und lehnte sich schon auf den Tisch.

"Nope, ich hab noch ne Mail von Ray glaub ich", streckte ihr Kristin die Zunge raus.

"Ach gott, nun gib mal bloß nicht so an", stichelte Kim sie, worauf Kristin gleich verlegen wurde. "Hey, war doch nur n Scherz. Nun zeig schon, was uns unser Schnuffel geschrieben hat!"

"Unser Schnuffel? Jaja, versteh schon...", kommentierte Kristin dieses nur und öffnete endlich die eingegangene Mail:
 

>Hey Kristin!

>>Uff, ich hab mich schnell mal vom Training "befreit" und sitz hier total verschwitzt am

>>PC. Daichi und Tyson machen Lärm, den hört man sogar bis hierher. Da merkt sicher

>>keiner, das ich fehle. ;) Und du wirst mich doch sicher auch nicht verraten oder?

>>*fleh* Das Training ist echt der reinste Wahnsinn...hat da jemand vergessen, dass es

>>noch zwei Monate hin ist, bis das Turnier anfängt??!

>>Tja, ansonsten läuft hier mal alles wieder wie immer. Wenigstens nerven uns die

>>anderen nicht mehr mit ihren dämlichen Fragen über den Austausch. So langsam

>>dürfte man das aber auch erwarten. Mariahs Verhör nach unserer Ankunft war echt

>>grausam! -.- Ich dacht, ich komm da lebend nicht wieder raus. Dabei hab ich noch

>>nicht mal einen blassen Schimmer, weshalb sie sich so Sorgen gemacht hat...war

>>doch schließlich nicht in Sibirien und musste ums nackte Überleben kämpfen. *löl*

>>Dafür solltest du langsam Acht geben, dass Kai nicht seine Liebenswürdigkeit verliert.

>>Wyatt scheint ihm ganz schön auf die Nerven zu gehen. Ich seh's schon kommen, Kai

>>ist in letzter Zeit wieder so still drauf...das kann nichts Gutes heißen. Aber das wird er

>>dir doch sicher auch schon geschrieben haben.

>>Achja...was sollte das denn heißen: >Du bist wirklich schon viel entspannter als

>>früher. Am liebsten würd ich jetzt vorbeikommen und dich gaaaaanz doll an mich

>>knuffeln...< War ich denn jemals nicht entspannt? Ich bin doch immer relaxt, du

>>merkst das einfach nur nicht, wenn du ständig hin und her wuselst. :P

>>Ich glaub, ich wurde erwischt...hinter mir ist plötzlich so eine eiserne Stille

>>aufgetreten. Hallo Kai, wie geht's? Ohje...da ist wohl jemand nicht gut gelaunt. Ich

>>fürchte ich sollte mal schnell Schluss machen, bevor hier noch ein Unglück

>>passiert...oh nein, wieso hab ich ihn bloß auf die Idee gebracht?! Das Fingerknacken

>>hört sich echt nicht gut an...*klein mach* Ist ja schon gut, Kai, ich bin doch gleich

>>fertig.

>>Tolle Kommunikation...da sieht man mal, dass jeder gleich mitliest, wenn man mal in

>>Ruhe seine privaten Dinge erledigen will...äh...so war das nicht gemeint

>>Kai...*hilfe*...

>>Muss Schluss machen Süße...oki, dann wohl besser nicht Süße...aber ich drück dich

>>auch ganz fest. *vor Kais Schlag ausweich* Danke Jungs...ich komm auch gleich.

>>Kannst ja mal schnell vorbeikommen... ;) Dein Muskelpaket würde das sicher auch

>>nicht schaden...dann würde es uns vllt. auch mal wieder besser gehen, wenn er sich

>>endlich wieder beruhigt hat. Macht der sich etwa Sorgen? Kann ich schon fast nicht

>>glauben...*autsch*...er ist wieder auf freiem Fuß...rette mich...komm schnell her!!

>>x___x *knocked out*

>>

>>

>>lg Ray
 

Die beiden Mädchen sahen sich an.

"Jaja, dein Freund macht mal wieder unseren armen Ray völlig ohne Grund zu Nichte. Wie kann er da bloß immer so friedlich sein, wenn er bei dir ist? Wer weiß, was passiert, wenn er bei dir auch mal seine Nerven verliert? Guck nicht so, ich mach mir echt Sorgen um dich...", sagte Kim mit einem süffisanten Grinsen.

"Argh...ich weiß auch gleich, was passiert, wenn ich meine Nerven verliere... Außerdem würde Kai niemals so etwas mit mir machen...", erwiderte Kristin und Röte schoss ihr ins Gesicht.

Doch dann blieben ihre Augen an den letzten Worten hängen. >Kannst ja mal schnell vorbeikommen.< [gut, so ganz die letzten Worte sind das zwar nicht, aber egal...] Kristin sah kurz aus dem Fenster und anschließend wieder auf den Bildschirm. *Hmmm...wieso eigentlich nicht?* Mit einem vielsagendem Blick sah sie Kim an.

"Nein, nein, du kannst da doch nicht jetzt gleich hinfliegen!", widersprach sie dem Mädchen.

"Doch nicht jetzt gleich...aber wieso eigentlich nicht? Also so überhaupt? Ich mein, der Austausch ist vorbei und so, und Ray hat geschrieben, sie würden auf alle Fälle irgendwann wiederkommen...aber wir haben noch gar nicht überlegt, dass wir doch zu denen fliegen könnten...", überlegte Kristin weiter. "Hör mal, die beiden können doch eh momentan nicht weg, weil wieder diese Championships anfangen und so...aber wir haben doch Zeit... ...jetzt grade wäre wirklich etwas schlecht und geht auch gar nicht, weil ja die ganzen Klausuren noch anstehen...aber wie wäre es mit...den Herbstferien?" Kristin sah ihre Freundin strahlend an.

"Ich weiß nicht. Wollten wir da nicht endlich unseren Skiurlaub machen mit George und Samuel und so?", sagte Kim zweifelnd.

"Hey, komm! Was wäre dir lieber: ein chaotischer Urlaub mit Samuel und George...oder ein Überraschungsbesuch bei unseren Partnern? Ach komm, den Urlaub mit George können wir doch auch verschieben...dann fahren wir eben in den Frühjahrsferien in den Skiurlaub, wenn wir in die Schweiz fliegen oder so, dann liegt da sicher auch noch Schnee. Nun komm....büdde büdde!", flehte Kristin Kim an. "Du willst sie doch auch wiedersehen...dann bekommen wir außerdem erstens unseren geplanten Amerikaaufenthalt, zwar schon etwas früher als geplant, aber das ist doch egal...zweitens kannst du dann Kai weiter therapieren, anscheinend benötigt er wohl bald wieder deine Hilfe...und drittens lernen wir dann auch mal deren Freunde kennen...Max, Daichi, Kenny und die anderen..."

"So wie Wyatt?", half ihr Kim grinsend auf die Sprünge, "damit du endlich mal den kennenlernst, der dir Kai ausspielen will?"

"Haha! Ist doch auch egal..."

"Soso? Na dann brauchen wir doch auch nicht so unbedingt jetzt schon fahren...", Kim verschränkte ihre Arme vor der Brust. Natürlich wollte sie die beiden Amerikaner wiedersehen und hatte nichts dagegen, ihnen einen Überraschungsbesuch abzustatten, sie freute sich sogar und fand die Idee richtig gut. Wieso waren sie nur nicht schon früher darauf gekommen?

"Doch, wir müssen! Dann will ich eben doch Wyatt kennenlernen, wenn wir dann fahren...büdde!", mit entschlossener Miene sah Kristin sie an. "Und wenn du einen Samuel- und George-Ersatz brauchst, den bekommst du in Tyson zehnfach..."

"Hey, schon gut", wurde sie von Kim unterbrochen. "Wir fahren, verstanden?!"

"YEAH!!!" Überglücklich fiel ihr Kristin um den Hals.

"Aber vielleicht sollten wir wenigstens Ray fragen ob das klar geht...immerhin brauchen wir dort eine Unterkunft", gab Kristin doch zu bedenken.

"Ach was...wir fliegen einfach hin und wenn sie uns sehen, werden sie uns wohl kaum wieder wegschicken, oder? Zumindest weiß ich, dass Kai dich sicher nicht wieder zurückschicken würde...*gg* ", zwinkerte Kim der Besorgten zu. Insgeheim dachte auch Kristin das und hoffte, Kai würde sich genauso über ihren Besuch freuen wie sie sich jetzt schon.

"Aber als allererstes schreiben wir jetzt Ray zurück...", Kristin konzentrierte sich wieder auf die Realität und wischte ihre schon neu gebildeten Träumereien über sie und Kai aus dem Weg.

"Pass nur auf, dass du dich nicht verrätst! Bis zum November ist es noch lange hin...und wenn du ihnen die Überraschung nicht schon vorher nehmen willst, sollten wir sie nichts ahnen lassen", schärfte Kim ihr noch ein, bevor sie mit ihr zusammen die neue Mail begann:
 

>Moi Ray!

>>Ich hoffe du lebst wieder, damit du meine Mail hoffentlich lesen kannst...ansonsten

>>beauftrage ich hiermit Tyson dir dieses an deinem Grab vorzutragen...ich hoffe doch,

>>ich bin zur Beerdigung eingeladen. *fg* Vllt. hast du jetzt endlich gelernt, dass man

>>sich niemals von seinem Training "befreien" sollte, andere könnten das doch leicht

>>missverstehen und als "davor drücken" ansehen...nun hast du ja im Grab Zeit darüber

>>nachzudenken.

>>Nyo, aber ich denke, das Kai sich doch soweit zurückgehalten hat, dass du mit ein

>>paar Überstunden weggekommen bist...er ist eben ein gaaaaanz Lieber. :P Aber wenn

>>du jemanden brauchst, der dich tröstend in den Arm nehmen soll, kann ich dir Mariah

>>nur wärmstens empfehlen...da ich ja leider nicht bei dir bin, auch wenn du das gerne

>>hättest. Dafür darfst du dich jetzt mal um Kai kümmern...beschütz ihn vor diesem

>>Wyatt, ja? Das wär sooo lieb von dir, ich kann das ja gar nicht mitanhören, wie sich

>>Kai mit dem abplagen muss.

>>Kümmer dich ein wenig um ihn, ja? Dafür leg ich bei ihm ein gutes Wort für dich ein.

>>;) Darfst ihn auch mal knuffeln. *fg* Ich möchte ihn ja so wiederbekommen, wie ich

>>ihn gehen lassen hab...mein Tiger braucht eben seine Streicheleinheiten. Und du bist

>>dort der beste Katzenbändiger soweit ich gehört habe oder etwa nicht? ;) Also tu

>>deine Pflicht. :P

>>Ich verlass mich auf dich und wenn ich nichts weiter von dir höre, dann lasse ich dir

>>Blumen ans Grab schicken... ^___~

>>

>>

>>mps Kristin

>>

>>PS: Gib Kai nen Kuss von mir... :D
 

bis demnächst...

cu KaiLoverinKokoroKisu

K 2: Verlieren,... - What else can you expect?

Uff, aus unergründlichen Tiefen emporsteig: da bin ich wieder. Ja, mich gibt's tatsächlich noch. ^___^ Ist ja unglaublich, wie lange ihr warten musstet! *anteeksi*

Nyo, hier nun das evtl. langersehnte (*hrhr*) Kapi...viel Spaß beim lesen.
 

Aso, ich hab das Storyboard tatsächlich schon seit Anfang Januar fertig, aber bin irgendwie trotzdem ned dazu gekommen, den nächsten Teil zu schreiben. Jedenfalls wird es mindestens noch 20 Kapitel zu dieser FF geben. Wahrscheinlich könnte es auch ohne Zweifel wieder das Doppelte werden (war ja schon am Anfang gar nicht geplant oder voraussehbar, dass ich nun schon mein 44 Kapitel online bringen kann, wo es nur auf so etwa 20 konzipiert war), aber da will ich mich jetzt lieber noch nicht festlegen.

Mein einziger Wunsch ist höchstens, diese FF zu den Sommerferien hin abschließen zu können. Da werde ich mich also ranhalten müssen. *entschlossen sei*
 

Noch was, bevor ich euch auf das Kapi loslasse: ES SCHNEIT GRADE!!! Wow...ich find des soo schön...endlich hab ich auch seit einigen Wochen Winter *höhö* Richtiger Schneesturm draußen.. *freu* *rauswill*
 


 

Titel: Exchange of feelings

Autor: KaiLoverinKokoroKisu

Serie: Beyblade

Pairing: Kai X Kristin - Ray??
 

Disclaimer: *seufz* was soll ich sagen -.-"

Feedback: wo ihr schon mal dabei seid *gg*
 

What else can you expect?
 

Völlig durchgeschwitzt stand Ray mit seinen Kollegen in der Umkleide.

"Das war mal wieder ein Mordstraining. Ich bin völlig alle", keuchte Max vor sich hin und stützte sich mit seinen Armen auf seinen Beinen ab.

"Kannst du wohl laut sagen", pflichtete ihm Ray bei. "Obwohl ich finde, dass wir heute noch relativ glimpflich davon gekommen sind, meinst du nicht auch Tyson? Tyson?" Verwundert blickte sich der Chinese um. Als er Kennys Blick streifte, deutete dieser nur mit dem Daumen hinter sich auf den Boden. Dort lag, alle Viere von sich gestreckt, ein Häufchen Elend. Genauer gesagt, ein riesiges Häufchen Elend, dass nicht mehr in der Lage war, sich auch nur im Geringsten zu bewegen.

"Tyson, was machst du da?", forschte Ray nach. Doch wie nicht anders zu erwarten kam vom Boden nur ein undefinierbarer Laut, den Kenny anschließend zu übersetzen versuchte.

"Ich glaube, er stimmt euch zu. Er ist ziemlich erledigt." Doch vom Boden ertönte ein Grunzer, der sich ganz wie Protest anhörte. Max, der wieder etwas zu Atem gekommen war, beugte sich nun zu dem Blauhaarigen herab und hielt sein Ohr soweit es ging an Tysons Kopf heran. Nach einer geraumen Weile, in der es Tyson tatsächlich geschafft hatte, mehrere Male sein Grunzer für Max zu wiederholen, beugte sich dieser wieder herauf. Einen Moment stand er reglos da und sah mit gerunzelter Stirn zu dem am Boden liegenden.

"Ich glaube", fing er schließlich an, "ich glaube, er hat Hunger!" Ein Daumen reckte sich vom Boden empor und achselzuckend sah Max zu den anderen.

"Das glaub ich nicht! Der kann sich nicht mal bewegen und denkt gleich schon wieder nur ans Essen?!" Daichi stemmte die Arme in die Hüfte und prüfte Max mit scharfem Blick.

"Hey, ich hab nur gesagt, was er (Max deutete mit dem Finger unter sich) uns mitteilen wollte", verteidigte sich Max.

Auf einmal robbte etwas mit langsamen, schlurfenden Bewegungen Richtung Tür.

"Halt! Hier geblieben", Ray hob rasch ein Bein und stellte es auf Tysons Rücken. "Vorher wird aber noch geduscht. So kommst du hier nicht raus!" Mit entschlossener Miene hielt er den Jungen auf und sah nun zu seinen Teamkollegen. "Hey, helft mir mal! Wir bringen ihn zur Dusche." Also packten alle mit an.

"Igitt, der stinkt und ist total klitschnass geschwitzt", gab Daichi angewidert von sich. Alle nickten einstimmig, doch mit viel Mühe hatten sie Tyson endlich im Bad und sofort ließen ihn alle los. Mit einem 'Rums' kam der Blauhaarige unsanft auf den harten Fliesen auf und blieb reglos liegen. Achselzuckend drehte sich Ray um und die anderen folgten ihm, um sich auszuziehen [*sabber*] und ihre eigenen Duschsachen zu holen.

Als sie wiederkamen, hatte sich Tyson nicht ein Stück weiterbewegt, und als die drei (Kenny war auf einmal verschwunden gewesen, als es hieß Tyson unter die Dusche zu bugsieren) an ihm vorbei jeder unter seine Dusche gingen, drehte Max den Hahn über Tyson einfach auf und ließ das warme Wasser auf seinen Freund runterprasseln. Tyson stöhnte, blieb aber trotzdem mit geschlossenen Augen liegen. Kopfschüttelnd begab sich nun also auch Max unter seine Dusche und entledigte sich seines um die Hüfte geschlungenen Handtuchs.
 

Eine viertel Stunde später stiegen drei frisch geduschte (knackige) Jungs aus den Duschen, zogen sich an und verließen die Umkleide Richtung Speisesaal. Nach dem anstrengenden Training und der angenehmen Dusche zog es sie allesamt zu einem ausgiebigen Mittagessen.

"Ahh", seufzte Ray genüsslich, als er sich vor seinem vollen Teller niederließ. "Sieht das gut aus."

"Hmmm", kam es nur von Daichi, dem das Essen anscheinend ebenfalls sehr zu munden schien, denn kaum hatte sich der Rothaarige sein Mahl vom Buffet zusammengestellt, hatte er auch schon auf dem Rückweg zu seinem Platz angefangen zu essen.

Nun erschien auch Max hinter ihnen und nahm neben Ray Platz. Als er gerade zu seiner Gabel gegriffen hatte, um das saftige Stück Fleisch zusammen mit einigen Erbsen in seinen Mund zu befördern, ertönte von weit her ein markerschütternder Schrei.

"Wa...*hust*", verschluckte sich Daichi gehörig an seiner für seinen Mund viel zu großen Portion Essen. Ray kam ihm zur Hilfe und klopfte freundlich auf seinen Rücken. [wieso denn freundlich?? oO]

Als sie Schritte auf dem Flur zum Speisesaal hörten, die immer lauter wurden und von panischen Kommentaren begleitet wurden, unterbrachen sie ihr Essen und blickten neugierig auf. Was jedoch nun durch die Tür trat, hatten sie am wenigsten erwartet. Auf sie zu, kam ein völlig hysterischer, empörter Tyson, noch völlig nackt und nass, nur ein Handtuch vor sich haltend. Er hatte nicht mal ihren Tisch erreicht, als er schon anfing:

"Das ist ja wohl...was geht denn mit dem ab?! Bei dem hackt's wohl! Ich...ich...boah...", wütete er.

"Was ist denn los, Tyson?", versuchte Kenny Einzelheiten aus ihm herauszubekommen.

"Kai, das ist los! Er...ich mach meine Augen auf und auf einmal stand er vor mir! Er hat mich mit voller Wucht getreten, sodass ich durch das halbe Bad gerutscht bin. Und als ich mich nach euch umsehe...wo wart ihr denn überhaupt? Wie könnt ihr mich da einfach liegen lassen!? Geht's euch noch gut? Wer weiß, was Kai noch alles mit mir gemacht hätte, wenn ich nicht schnell weggelaufen wäre?!"

"Aber...Tyson, wo sind denn dann deine...ähm...Sachen?", fragte Max zögernd und sah Tyson fragend an.

"Die hat mir Kai geklaut. Ich stand ganz nackt vor ihm! Nackt! Und dann hat er mit einem Handtuch ausgeholt, doch bevor er zuschlagen konnte, hab ich es mir geschnappt und bin weg! Und da...", plötzlich drehte er sich hastig um und blickte panisch zur Tür, als würde er erwarten, dass jeden Augenblick Kai kommen würde, um ihm seinen Schlag zu verpassen.

Die drei am Tisch würdigten der Tür jedoch keines Blickes, sondern starrten Tyson mit entsetzten Gesichtern und aufgerissenen Mündern an. Das war doch jetzt nicht sein Ernst!

"Tyson??!", immer noch sprachlos starrte Ray auf das Entsetzliche. Langsam drehte sich dieser zu ihm um. Verwundert sah er sich um.

"Was gucken die denn alle so?" In der Tat hatten sich mittlerweile so gut wie alle anderen Gäste ebenfalls zu ihnen umgedreht und widmeten ihre ganze Aufmerksamkeit dem sonderbaren Jungen. Manche schüttelten verärgert den Kopf, andere hielten sich die Hand vor den Mund, um ihr Grinsen zu verkneifen.

"Tyson", Max deutete mit dem Finger hinter Tyson. "Da..." Verwundert drehte sich Tyson um, konnte jedoch nichts Ungewöhnliches hinter sich feststellen, dafür schlug sich Daichi prompt die Hände vors Gesicht und rutschte tiefer auf seinem Platz.

"Hmm?" Tyson raffte wirklich gar nichts.

"Ähm...findest du...findest du es nicht ein wenig kühl...so hinten rum vielleicht, Tyson?", versuchte Ray ihm auf die Sprünge zu helfen. Er war mittlerweile auch schon leicht rötlich im Gesicht geworden und fühlte sich peinlich berührt unter den ganzen Blicken der Gäste, die immer noch auf ihnen ruhten. "Tyson!", sagte er somit noch einmal nachdrücklich und wies auf seinen Rücken. "Guck doch mal!" Also drehte sich Tyson noch einmal um und blickte an sich hinab.

"Oh!"

"Mehr fällt dir dazu nicht ein?", gab Max leise kichernd von sich und schüttelte ungläubig den Kopf.

"Ähm...", auf der Stelle wurde Tysons Kopf eine ganze Spur röter und verlegen fasste er das Handtuch vor sich fester an.

"Tyson...mein Gott, du bist ja nackt...wirklich völlig nackt! Ich glaub, mir wird gleich schlecht", krächzte Daichi hinter seinen Händen hervor. "Bitte, mach, dass das aufhört, Ray", flehte er. Da Tyson wie angewurzelt vor ihnen stand, stand Ray nun schleunigst auf und ergriff genervt das Handtuch vor Tyson. *Wenigstens hat er es vor sich gehalten und nicht hinter sich hergeschliffen. Blöd genug dazu wär er ja. So hat er uns wenigstens nicht gänzlich blamiert!* Darauf bedacht, dass keiner auch nur im Geringsten einen Blick auf Tysons gutes Stück erhaschen konnte, wickelte er das weiße Frotteehandtuch so fest es ging um Tysons Hüfte und bugsierte ihn auf den freien Platz neben Max. Nachdem sich Ray ihm gegenüber wieder niedergelassen hatte und jeglichen Blickkontakt mit den Gästen vermied, widmeten diese sich bald auch einer nach dem anderen wieder ihrem eigenen Geschehen zu.

"Wisst ihr aber was das Schlimmste war?", Tyson schaffte es nicht einmal jetzt, eine Minute lang ruhig zu sein.

"Was denn, noch schlimmer als das eben?", fragte Daichi sarkastisch und stocherte nun lustlos in seinem Essen. Tyson ignorierte den angewiderten Unterton und fuhr fort:

"Als ich meine Augen aufgemacht hatte, nachdem ich Kais eisige Blicke auf mir gespürt hatte, sah ich ihn genau über mir aufragen."

"Ja und?", fragte Max weiter, der der einzige schien, der ihm überhaupt zuhörte.

"Er war...*geschockt guck*...er...*schluck*..." Tyson brach ab und holte tief Luft. "Er war...ich habe ihn...na..."

"Mein liebster Freund Tyson", ertönte da die eisige Stimme gleich neben Tysons Ohr und dieser schreckte mit einem gequetschten Schrei so zusammen, dass nun auch wieder Ray und Daichi aufblickten.

"Oh, hallo Kai", begrüßte Kenny den dazugestoßenen mit zitternder Stimme. Es war nicht sicher, ob er erleichtert über die Ankunft ihre Teamchefs war oder sich um Tyson sorgte.

"Was wolltest du sagen?", fragte nun jedoch Max weiter und sah gespannt zu Tyson. Ray konnte sich mittlerweile schon denken, was er gesehen hatte, doch amüsiert über das weitere Geschehen, sah er zu Tyson.

"Ich...", ängstlich warf der Angesprochene Blicke zu dem Grauhaarigen, der sich langsam dem letzten freien Platz näherte, zwei Stühle entfernt von Tyson. "Ich habe Hunger!" Damit stand Tyson rasch auf und verschwand mit hastigen Schritten Richtung Buffet. Auf dem Weg dahin hinterließ er eine Spur von nassen Fußabdrücken, genau wie die Pfütze unter seinem Stuhl. Max stand nun ebenfalls auf und wollte sich einen neuen Nachschub holen. Ray sah zu erst zu Kai und anschließend zu Daichi.

"Ich hab keinen Hunger mehr!", angeekelt schob Daichi seinen Teller so weit es ging von sich und beschoss es mit feindseligen Blicken.
 

Die Tür schloss sich hinter dem Grauhaarigen, als er nach Ray das Zimmer, das er sich mit ihm teilte, verließ. Nachdem sie ihre Blades bei Kenny vorbeigebracht hatten, damit dieser sie für das morgige Training wieder aufpolierte, und anschließend eine Weile im Zimmer gesessen hatten, hatte Ray vorgeschlagen, sie könnten doch runter in die Lobby gehen und sich dort die Zeit vertreiben. Interessanter als die Wand anstarren war dies allemal, also hatte Kai zugestimmt und folgte dem Chinesen in den Fahrstuhl.

Unten an der Rezeption sahen sie sich einen Moment unschlüssig um, als Ray das Internet-Café entdeckte. Der durch Glaswände vom großen Eingangsbereich abgetrennte Raum schien kaum besetzt, anscheinend waren viele noch im Speisesaal oder schon auf ihrem Verdauungsspaziergang. Mit einem fragenden und zugleich ermutigenden Blick sah Ray Kai an.

"Von mir aus", erwiderte dieser nur und folgte Rays "Einladung". Sofort ging Ray zu dem Tresen, hinter dem eine nette Frau saß, die das Café zu verwalten schien. Während er für die nächste Stunde zwei Rechner bezahlte (als kleines Wiedergutmachungsgeschenk für die Sache mit Tyson), wandte er sich an Kai:

"Du hättest ihn doch aber nicht gleich durch das ganze Bad kicken müssen..."

Kai sah ihn fragend an.

"Ich mein Tyson. Er hat uns alles erzählt", grinste Ray nun. "Er hat gesagt, du hast ihn mit deinem Tritt durch das ganze Bad befördert." Kai sagte nichts, sondern sah ihn nur weiter an. "Ich weiß doch auch, dass Tyson das manchmal verdient hätte, aber ich denke, du hast ihn heute beim Training schon genug in die Mangel genommen", setzte Ray hinzu.

"So? Ich hab ihn lediglich mit der Fußspitze angestoßen, um zu sehen ob er noch lebt", sagte Kai mit ruhiger, gewohnt kalter Stimme und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ähm...na gut. Aber nachdem du ihm die Klamotten geklaut hast, hättest du ich doch nicht mit dem Handtuch schlagen müssen", fuhr Ray, nun jedoch schon etwas vorsichtiger, fort. Nicht, dass er sich am Ende noch etwas von Kai einfing. Und in der Tat sah Kai ihn nun ungehalten an.

"Ich wollte nur nicht, dass Tyson uns später mit seiner Erkältung ansteckt, die er sicher bekommen hätte, wäre er mit seinen nassen Klamotten losgelaufen. Und das Handtuch (!) ...habe ich ihm auch nur zugeworfen, in der Annahme der Typ würde es auffangen und sich umbinden. Woher sollte ich denn wissen, wie blöd der Depp is??!" Damit drehte sich Kai um, denn Ray hatte mittlerweile von der Frau hinter dem Tresen zwei Rechner zugewiesen bekommen.

*Na warte, Tyson! Das kriegst du noch zurück*, schwor sich Ray, als er sich an dem einen Computer niederließ und das Internet startete. Mit einem letzten Blick auf Kai, der neben ihm schon dabei war, seine Mails durchzuchecken, wandte er sich endlich seinen Bildschirm zu. Genau in dem Moment erschien eine blinkende Schrift vor ihm.

>Sie haben Post!<
 

*geschafft sei*

bis demnächst...KaiLoverinKokoroKisu

K 2: Verlieren,... - Sigh of You

Titel: Exchange of feelings

Autor: KaiLoverinKokoroKisu

Serie: Beyblade

Pairing: Kai X Kristin - Ray??
 

Disclaimer: *zu deprimiert um was zu sagen*

Feedback: oh, das wär fein xD
 

Sigh for You
 

>Sie haben Post!<

Ray musste unwillkürlich grinsen, als er die blinkende Schrift erkannte und öffnete die neu eingegangene Mail sogleich. Während er die Zeilen las, die ihm Kristin geschrieben hatte, wurde sein Grinsen umso breiter. Kopfschüttelnd sah er am Ende der Mail auf und blickte sich zur Seite um, wo Kai neben ihm bereits dabei war, seinen E-Mailschreibern zu antworten. Als Kai auf einmal aufsah und Rays Blick erwiderte, schlich sich sofort eine unmerkliche Röte in Rays Gesicht und hastig wandte sich dieser wieder seinem PC zu.

Er biss sich auf die Lippen, während er überlegte, was er seiner Partnerin antworten sollte. *Na warte, ich nehm dich beim Wort...*
 

>Hey Kristin!

>>Wie du siehst scheine ich doch noch am Leben zu sein. :P Du musst mich also noch

>>ein wenig länger ertragen. Aber ich werde dich gleich mal auf meiner Liste für die

>>Beerdigung notieren...dann wirst du die Erste sein.

>>Nyo, wo ich noch lebe, fällt mir ein, dass ich bezweifle, dass Tyson noch länger am

>>Leben bleiben wird, wenn er so weitermacht. Du glaubst nicht, was er heut schon

>>wieder für ne Meisterleistung vollbracht hat! Ich sag nur soviel: du bist nun nicht

>>mehr die Einzige, die Kai nackt gesehen hat, solltest du ihn überhaupt schon einmal

>>nackt gesehen haben. ;) Aber keine Sorge, da Tysons Überlebenschancen nicht sehr

>>gut stehen, könntest du bald wieder die Einzige sein.

>>Dein "Tiger" ist aber auch wirklich schwierig. Wie hast du es bloß mit ihm aushalten

>>können, so ganz allein. Also, wenn du willst...meine Arme sind immer für dich offen.

>>Ich kann nämlich gut auf Mariahs Fürsorge verzichten! Denk dir lieber was Neues aus.

>>Denn ich glaube, Kai ist nicht so begeistert von der Vorstellung, wenn ich ihn anstatt

>>dich in den Arm nehme. Obwohl, vielleicht wäre ihm das ja lieber. Vielleicht wird

>>unser stiller Freund ja sogar eifersüchtig, wenn ich dich ganz fest drücke. ^___^ Das

>>würde ich ja zu gern einmal sehn...Kai, der uns ne Szene macht. *löl*

>>Was hast du dir überhaupt gedacht? Ich, als dein bester, liebster Freund, soll mich um

>>so einen Herzlosen kümmern? Vielleicht wäre es doch gar nicht mal so schlecht, wenn

>>er sich zur Abwechslung mal mit Wyatt rumschlägt und mich dafür in Ruhe lässt. Soll

>>er sich doch bei dem abreagieren...*seufz* Jaja, schon gut. Ich kann mir denken, was

>>jetzt von dir kommen würde. Ich geb mich geschlagen. Ich tu's. Ich werde unsren

>>Chef schon vor jeglichen ekligen Anhängseln befreien. Es ist ja schließlich meine

>>Pflicht, dir Kai sanft und wohlbehalten irgendwann einmal wieder übergeben zu

>>können. *kipp* Wieso nur ich...oh grausiges Schicksal, das mich traf.

>>So, kommen wir mal wieder zum Wesentlichen: ich hoffe dir geht es gut :) und du

>>vermisst mich nicht allzu sehr. :P Kai scheint diesmal echt beschäftigt zu sein...ob er

>>dir schreibt? Er beachtet mich gar nicht und ich hab noch gar keinen finsteren Blick

>>von ihm erhascht.

>>Nyo, besser so...

>>

>>lg Ray

>>

>>PS: Max und Kenny lassen dich grüßen. Tyson und Daichi waren in dem Moment

>>gerade wieder zu sehr miteinander beschäftigt. ;)
 

Ray lehnte sich zurück und ließ seine Finger knacken. Anschließend überlegte er noch eine Sekunde und drückte schließlich auf "senden". Nachdem er die Bestätigung erhalten hatte, dass die Mail raus war, atmete er tief durch und schielte zu Kai rüber. Dieser war immer noch mit seiner Mail beschäftigt...vielleicht war es auch schon seine zweite. Ray hielt es für besser, sich auch seiner nächsten Mail zu widmen und öffnete eine neue Seite.
 

Nachdem Kai zuerst Kims Mail beantwortet hatte und ihr geduldig auf ihre Fragen geantwortet und ihr ein wenig von dem Training der Bladebreakers und den anstehenden Wettkämpfen erzählt hatte, bei denen sie wohl durchrasseln würden, wenn der Chaotenhaufen so weitermachen würde, hatte Kai endlich die Mail seiner Freundin lesen können. Ihm war es teilweise selbst etwas peinlich, wie er während des Tages immer wieder an sie denken musste und sich innerlich wünschte, am Abend eine neue Nachricht von ihr bekommen zu haben. Kai ärgerte dies und ab und an ließ er diese Wut an den anderen im Training aus. Was mussten sie ihn aber auch so blöd fragen, wie es Kristin ging? Das konnten sie genauso gut von Ray erfahren. Sie waren jetzt wieder zurück in Amerika! Kristin gehörte nicht hierher, hier waren ausschließlich ihr Training und ihr weiterer Erfolg in den Championchips und der Weltrangliste von Interesse und Bedeutung.

Deshalb wollte Kai seine Freundin und seine Partnerin aus dem Leben hier heraus halten. Ablenkung brauchten sie nun wahrlich nicht. Er konnte vielleicht seinen Mitmenschen sein Inneres verheimlichen und weitermachen wie vor dem Austausch, doch vor sich selbst konnte er es nicht verbergen. Manchmal fühlte sich Kai, als würde er zwei Leben führen müssen. Während des Tages verbannte er Kristin und England aus seinem Kopf und nur für die kurze Zeit vor einem Rechner brachte er alles wieder zum Vorschein. Das war auch ein Grund, weshalb er lieber allein war und bis zum Abend wartete, um seine Mails abzurufen. Störfaktoren wie Tyson oder Daichi, die sich nur ständig um ihm herum kabbeln würden, steckten in ihren Betten und würden ihn nicht mit nervigen Fragen über...nun ja...würden ihn nicht ständig löchern. Ray war der Einzige, den er neben sich duldete, da er es bis auf ein paar Seitenblicke beließ und sich um seinen Kram kümmerte.
 

Nachdem Kai nun Kristins Nachricht gelesen hatte, machte er sich an eine neue Antwort. Dabei ließ er sich jedes Mal viel Zeit, denn zum einen wollte er die Zeit auskosten, die er dort an seiner Mail an sie schrieb, denn es war, als wäre sie in dieser Zeit näher bei ihm als sonst. Und zum anderen fiel es ihm deutlich schwerer überhaupt etwas zu schreiben, von dem er es für angemessen fand. Die erste Mail war am schlimmsten gewesen. Er hatte dagesessen und nicht das Geringste erschien auf dem Bildschirm vor ihm. Seine Finger lagen still auf der Tastatur und schließlich hatte er von Dranzer geschrieben und gleich nach wenigen Sätzen wieder abgebrochen und die Mail beendet. Er wusste nicht, wie viel er von seinen Gefühlen zeigen durfte. Wollte Kristin jetzt überhaupt noch etwas von ihm? Vielleicht war nun ja auch alles beendet...außerdem wollte Kai nicht den Verletzten spielen und wie ein Kleinkind an ihr hängen. Er wollte sie nicht bedrängen. Es musste doch möglich sein, ein normales Gespräch zu führen. Doch was schrieb man seiner "Freundin"?? In England hatten sie nicht wirklich viel miteinander gesprochen, sondern eher die Zeit genossen. Doch nun musste er irgendetwas in Worte fassen, damit Kristin für kurze Zeit das Gefühl haben konnte, dass er bei ihr war.

Kai seufzte. Mittlerweile war er schon lockerer geworden. Nachdem er bemerkt hatte, dass Kristin ebenfalls etwas unsicher zu sein schien, musste er innerlich grinsen. Das war genau sie, das war seine Freundin. Und da hatte er es begriffen: er musste einfach nur so sein, wie immer. Er musste sich nicht verstellen, denn nur wenn er, er selbst blieb, bekam Kristin das Gefühl, sie hätte Kai um sich. Natürlich war er für sie ein etwas anderer Kai, als er es für seine Teamkollegen oder Freunde war, aber das spielte keine Rolle. Nachdem er die ersten Male wieder so gewesen war, wie Kristin ihn kannte, spürte er, wie auch sie sich in ihren Mails veränderte. Es war ihm zuerst ein wenig unangenehm, doch das ließ er Kristin nicht in seinen Mails wissen. *Wenigstens ein Vorteil den Mails haben.*
 

>Hey Süße!

>>Schön, dass es dir wieder besser geht. Ich hab die Jungs einfach weiter trainiert oder

>>hätte ich mir Sorgen machen müssen? Ich bin mir ganz sicher, dass du mir nicht

>>weiter böse wärst, denn ein gewisser jemand hat mir sicher diesen Part abgenommen

>>und dich mit Mitleid überschüttet. *sigh* Aber wenn du möchtest, dass ich mich

>>darum kümmer, dann sag einfach bescheid. *.~

>>Ich glaube, ich muss mir bald mal überlegen, ob ich dir noch weiter schreibe. Die

>>nächsten Wettkämpfe stehen an und du bittest mich, die Jungs nicht zu hart dran zu

>>nehmen. Du weißt doch, dass Tyson genau wie der Rest des Teams noch eine

>>gehörige Portion aufholen muss von der Zeit, wo ich in England war. Das war der

>>größte Fehler, den ich begangen habe. Nein, wohl eher ihr Fehler! Man kann sie

>>wirklich nicht alleine lassen und glauben, sie würden das Trainingsprogramm

>>durchziehen, wie besprochen. Du musst also einsehen, dass ich deinen Wunsch

>>diesmal nicht berücksichtigen kann, so sehr es mir missfällt, dir etwas abzuschlagen.

>>Aber so kurz davor geht das wirklich nicht mehr. Und seitdem wir nach unserer

>>Rückkehr auch noch Daichi dazubekommen haben, ist das Chaos perfekt. Einzig

>>könnte ich mich etwas mehr um Max, Daichi und Tyson kümmern und Ray sich selbst

>>überlassen. Der wird schon wissen, was er üben muss und kann es sich selber

>>einteilen. Er hat im Gegensatz zu den anderen ja sogar während des Austauschs

>>trainiert.

>>Aber nun genug damit. Ich rede viel lieber über dich. Wie geht's denn deinem

>>Speckröllchen? Ich hoffe doch, dass du es gut pflegst, damit ich es in einem Jahr dann

>>auch mal in real bewundern kann. Ich brauch jetzt einen Ausgleich zu Tysons

>>Hängebauch...das war vielleicht ein widerliches Ereignis. Besser ich erspar dir das.

>>Vielleicht solltest du auch aufpassen, dass du deine zwei Freunde nicht so zu Gesicht

>>bekommst. Schließlich musst du noch eine Weile warten, bist du meinen Körper

>>wieder bewundern kannst.

>>Hey...ich vermisse dich.

>>*sigh for you*

>>

>>Dein Verehrer Kai *__~
 

Das war abgemacht. Vor ein paar Monaten hatte es sich aus irgendeiner Sache ergeben, dass sie sich nun jeweils so voneinander verabschiedeten. Und bisher hatte sich auch noch jeder dran gehalten. Nun brauchte keiner mehr lange überlegen, wie sie die Mail beenden sollten. Anfangs sollte es eine Art Hilfe für beide sein, doch mittlerweile war es schon zum Standard geworden und beiden war dies insgeheim nur recht. Den beiden jungen Erwachsenen bedeutete es jedem auf seine Art etwas ganz Besonderes.

Doch noch etwas anderes war bei Kai in der ganzen Zeit zum Standard geworden. Zumindest stellte er es als solchen hin.

>>Hey...ich vermisse dich.

Kai fiel es nicht weiter schwer dies nun zu schreiben, da er es nahm, wie die Sache mit dem "Verehrer". Für Kristin gehörte es dazu beides am Ende der Mail zu lesen. Und Kai tat weiter so, als wäre es ein ganz üblicher Abschluss. Keine große Sache eben. Doch eigentlich war es mehr als das. Es war eigentlich genau das, was er fühlte. Doch mit jeder Mail sah es aus, wie eins der üblichen Floskeln, die man von sich gab. Kai fühlte sich damit gleich viel besser, denn so war es keine Schwäche, sondern einfach nur ein kleiner Teil eines Ganzen...das in seinem Herzen immer größer wurde.
 

[edit]Mann..mann..mann..hab ich viele Tippfehler gemacht...*schnell verbessert hab*...und sowas mute ich euch zu...bitte vielmals um Entschuldigung...*tief verbeug*...vllt. sollte ich doch noch mal Korrekturlesen machen ^^[/edit]

K 2: Verlieren,... - No...never ever!

Titel: Exchange of feelings

Autor: KaiLoverinKokoroKisu

Serie: Beyblade

Pairing: Kai X Kristin - Ray??
 

Disclaimer: *zu deprimiert um was zu sagen* im wahrsten Sinne des Wortes *drop*

Feedback: *evilgrins* na ja...wieso eigentlich ned ...so als kleines Geburtstagsgeschenk v_v" *köff*
 

Dieses Kapi widme ich jetzt Anime_Freak_Girl stellvertretenden für alle meinen lieben, treuen Kommischreibern! Extra für dich hab ich mich bemüht, dieses Kapi ein wenig länger zu gestalten, quasi ein sehr, sehr, sehr verspätetes Ostergeschenk an euch. x_x Ich hoffe natürlich es gefällt euch und ich sehe euch im nächsten wieder. *.~

Joa, dies ist also mein letztes Kapitel in meinem minderjährigen Leben gewesen, denn ab morgen zähle ich dann ja endlich zu den erwachsenen Leutz. *höhö* Ob ich mich dann auch so verhalten werde, ist ne andere Geschichte, also Schluss mit dem Gelaber und her mit dem Text!

Wünsch euch viel Spaß!!!
 

No...never ever!
 

Ray biss sich auf die Lippen. Angestrengt dachte er über etwas nach, während er die ein- und ausgehenden Hotelgäste musterte, die über die Auffahrt wanderten. Er hatte es seiner Partnerin schließlich versprochen. Er hatte es versprochen! Und wenn er sich recht besann, da wollte er ihr diesen Gefallen sogar recht gerne tun, schließlich war es ein guter Vorwand, um... Er konnte es eben auf den Gefallen zurückschieben und war so fein raus. *Kann ich doch, oder...durchschaut er es? Nur wie?* Ja, wie sollte er es überhaupt anstellen? Über diese Frage grübelte er nun schon seit 15 Minuten, während sich Kai im Bad fürs Abendessen fertig machte.

Nervös fing der Chinese nun an im Zimmer auf und ab zu schreiten, hielt vor der Badtür inne, drehte sich schließlich aber doch wieder um und biss sich erneut auf die Lippen. *Argh, ich wird noch wahnsinnig! Und Kai steht da drinnen sicher seelenruhig vorm Spiegel und ahnt nicht, was auf ihn wartet...* Ray ballte die Fäuste zusammen und schlich auf Zehenspitzen wieder zur Badtür. Vorsichtig hielt er ein Ohr nahe an die Tür und lauschte. Hinter der Tür bewegte sich etwas, was ihm sagte, dass Kai noch immer nicht fertig war. *Jetzt reiß dich verdammt noch mal zusammen!* schallt er sich selbst, stellte sich senkrecht vor die Tür und wollte schon an die Tür klopfen, als er seine Hand jedoch ruckartig wieder zurückzog und an seinen Körper presste. Das konnte er doch nicht tun! Wenn er Kai sagen würde, was er vorhatte, dann würde dieser ihn doch niemals an sich heranlassen.

In seinen Gedanken versunken, bemerkte der Chinese so auch nicht, dass es plötzlich still hinter der Tür vor ihm geworden war. Mit glasigen Augen starrte Ray die Tür an und schien sie doch nicht richtig erkennen zu können. Er zuckte nicht einmal, als die Tür schließlich aufgerissen wurde und Kai hastig hinauseilte.

Zack! Da war es passiert! Kai, der nicht ahnte, dass Ray genau vor der Tür auf ihn wartete, lief prompt in diesen hinein und nicht nur das...der Schwarzhaarige hatte doch tatsächlich nichts besseres zu tun, als ihn dazu noch auf den Mund zu...zu...küssen. Kai wagte nicht einmal daran zu denken, so abscheulich fand er den Gedanken. Angeekelt wischte er sich über den Mund, um dieses widerliche Gefühl loszuwerden. Und bevor Ray überhaupt richtig realisieren konnte, was er da getan hatte, brach es auch schon über ihn ein.

"Sag mal, hast du sie noch alle?!", wütete Kai los. Immer wieder rieb er über seinen Mund, denn es fühlte sich an, als würden Rays Lippen noch immer auf ihm haften. "Ich glaub, bei dir hackt's wohl! So was Widerliches ist mir wirklich noch nie passiert! Gott...das ist ja ekelhaft! Ist bei dir jetzt alles schrott da oben!" schrie der Russe den Jungen vor sich an und tickte dabei mit spitzem Finger hart auf Rays Kopf ein.

"F...fass mich nicht an!", Ray reichte die Tirade, die auf ihn ununterbrochen niederprasselte und schlug Kais Hand weg. Was fiel ihm eigentlich ein?

"Das musst du grad sagen! Besser du fasst mich nie wieder in deinem Leben an, es sei denn du bist scharf drauf bei den Würmern leben zu wollen!" Mit finsterer Miene wischte er sich nun auch seine Hand an der Hose ab, als wäre Ray ein Ungeziefer, das man besser nicht anfassen sollte. Dabei fluchte er die ganze Zeit weiter, wie widerlich er doch sei und dass das noch schlimmer gewesen sei, als seine Zeit in der Abtei. In Ray stieg Zorn auf. Was bildete sich dieser Arsch eigentlich ein? Für wen hatte er das denn eben bitte getan? Der Chinese kochte bis unter die Haut. [wasn das fürn Sprichwort ~.~]

"Gott ey...ich fass es nicht...", meckerte Kai vor sich hin, während er erneut ins Bad lief und sich im Spiegel betrachtete.

"BAKA!", platzte es nun aus Ray heraus. "Jetzt halt mal die Luft an, ja! Denkst du wirklich, ich hätte dich geküsst?!"

"Na, wer denn sonst?", kam es spöttisch aus dem Bad. "Dein Mund war auf jeden Fall an diesem...Kuss...wie du es nennst, beteiligt!" Jetzt hörte Ray wie das Wasser angestellt wurde und kurz darauf den Russen ausgiebig gurgeln. *Keh, wer von uns beiden hat sie wohl nicht mehr alle??*

"Nur zu deiner Information", fauchte Ray Kai von der Seite an, als dieser endlich wieder aus dem Bad kam und an ihm vorbei zur Tür stürmte, "der Kuss war nicht von mir, sondern von Kristin! Ich sollte ihr nur einen Gefallen tun und..." Doch schon war Kai auf dem Flur verschwunden und hatte die Tür mit einem Knallen vor seiner Nase geschlossen. Ray vernahm nur noch ein "Du hast sie echt nicht mehr alle!" *Mir jetzt auch egal. Ich hab getan, was Kristin wollte!* Damit verließ auch Ray das Zimmer und ging in Richtung Speisesaal davon.
 

~-~-~-~-~
 

"He, Ray!" Erschrocken blickte der Chinese auf und sah sich fragend um. "Hier bin ich", gab Max mit einem Winken von sich, um Rays Aufmerksamkeit zu erlangen. Als Ray sich zu ihm umdrehte, sah er in ein breit grinsendes Gesicht.

"Wir gehen dann schon mal...*fettsmile*...ich glaub, Tyson und Daichi haben ein wenig zu viel intus...*noch breiter grins*...die beiden müssen schleunigst hoch...", verkündete der Blonde in seltsamem Tonfall. Ray nickte nur. Als auch Kenny aufstand wurde er jedoch etwas missmutig.

"He, wieso gehst du denn auch schon?", fragte er etwas beleidigt.

"Tut mir echt leid Ray, aber ich kann die drei doch nicht in dem zustand allein die Treppen hoch gehen lassen. Außerdem wollte ich noch ein paar Statistiken durchgehen", entschuldigte sich Kenny achselzuckend bei ihm und verschwand hinter der lachenden, wenn man es genau nahm gackernden Meute - Tyson, Daichi und Max in ihrer Mitte eingeschlossen.

"Toll! Schön, lasst mich hier doch alle allein sitzen! Macht mir doch nichts aus! Dann trink ich eben allein einen auf...ach scheiße...mir doch egal...", schmollte Ray vor sich hin. Anschließend winkte er einen Kellner heran und bestellte sich gleich vier Drinks. "Trink ich eben für euch mit...anstoßen mit mir selbst...ist mir doch egal, ob ihr schon pennen geht...ey...!" Ein verzweifeltes Lachen verließ seine Lippen, während er sein Gesicht in seine Hände legte und seinen Kopf nur weiter verzweifelt schüttelte.

"He...was soll denn das?", grummelte Ray auf einmal, nachdem ihm plötzlich eine aus dem Nichts auftauchende Hand eins seiner weiteren Drinks wegnahm. "Das sind meine, du Penner...", nun war er der Hand gefolgt und sein Blick landete auf der dazugehörigen Person. "Ach...du bist auch noch hier...na ganz toll!"

"Was hast du denn? Das schaffst du doch eh nicht mehr allein...", antwortete Kai mit leicht verzerrter Stimme. *Was is denn mit dem los?*, wunderte sich Ray. Das hatte der Schwarzhaarige nach einer viertel Stunde dann auch endlich gerafft. Kai, der ihn schon den ganzen Abend gemieden hatte und sich so weit von ihm entfernt hatte, wie nur möglich, hatte sich nun aufgerafft und war zu ihm gerutscht...und das mit einer mordsmäßigen Fahne, die Ray den Atem verschlug. Der junge Russe musste sich eindeutig mehr als alle seine Teamkollegen zusammen hinter die Binde gekippt haben, so wie es aussah. Wenn selbst er nicht mehr klar sprechen konnte, dann hieß das eindeutig, dass literweise Alk geflossen sein musste, denn so schnell warf den eigentlich nichts aus der Bahn.

Da Ray schon zu sehr die Wirkung des Alkohols in sich spürte, als dass er sich noch heftiger hätte wehren können gegen Kai, schwieg er einfach und ließ Kai an seinen Drinks teilhaben. Er hatte sich geschworen nie wieder ein Wort mit Kai zu reden. Zumindest nicht mehr heute. -.-" Und Kristin würde auch noch was von ihm zu hören bekommen!

Irgendwann hatte deren Freund Kai wohl genug und blubberte Ray an, er solle ihn jetzt nach oben bringen. Ray, der selbst schon auf dem Tisch hing und eigentlich nicht mehr genau wusste, warum er überhaupt noch hier bei Kai am Tisch saß, nachdem dieser ihn eh nur angrummelte und vollsülzte, versuchte vorsichtig aufzustehen. Sofort spürte er wie das Blut heftiger zu pochen begann und in seinen Kopf stieg. [also eigentlich pumpt ja das Herz ^^] *Huh...* Ihm wurde ein wenig schwindelig, doch nachdem sich die ersten Probleme gelegt hatten, ging er zu Kai, der sich an seinem Stuhl aufstützte und darauf wartete, dass sein Freund ihn endlich nach oben bringen würde. Dieser musste jedoch erst einmal realisieren, dass Kai darauf wartete von ihm hoch "getragen" zu werden. Seufzend und etwas widerwillig griff Ray schließlich ums Kais Rücken und legte dessen anderen Arm über seine Schultern. Nachdem auch das geschafft war, nahm er die größte Hürde in Anlauf - die Treppe...die unendlich weit erschien...Stufen...nichts als Stufen. Ray blinzelte und versuchte das Ende dieser maßlos riesigen Treppe zu erkennen. *O h...m e i n...G o t t!* Schon angesichts dieser Anstrengungen stöhnte er gequält auf, zog dann den wie ein Sack auf ihm hängenden Kai wieder ein Stückchen höher und arbeitete sich mühsam am Treppengeländer Stück für Stück zu ihrem Zimmer hinauf.
 

~-~-~-~-~
 

"Ich kann nicht mehr!", brach Ray schließlich kraftlos auf seinem Bett zusammen, nachdem er Kai einfach an der Tür hatte auf den Boden sinken lassen. "Nie wieder...", murmelte er in seine Decke, "nie wieder Alkohol...nie wieder so viel...nie wieder Treppen...nie wieder aufstehen..." Der Chinese hörte wie sich etwas hinter ihm regte...anscheinend hatte Kai sich endlich aufgerappelt und ging, kroch oder was auch immer zu seinem Bett. Das Ächzen des Bettes verkündete ihm, dass sein Freund das Ziel erfolgreich erklommen hatte. Als Ray schon annahm Kai wäre wohl sofort eingeschlafen, nachdem er die weichen Kissen unter sich gefühlt hatte, meldete sich plötzlich eine leise, kaum hörbare Stimme zu Wort.

"So hätte mich Kristin nie...geküsst..." Darauf folgte ein seltsames Geräusch. Rays Augen weiteten sich, als er erkannte, was sich hinter ihm abspielen musste. *K...Kai...weint? Das glaub ich einfach nicht!* Langsam hob er seinen Kopf aus der Decke und drehte sich zu dem Bett hinter sich um. Doch da es draußen Nacht bzw. mittlerweile bestimmt schon allmählich Morgen war, war es im Zimmer dementsprechend dunkel und Ray erkannte nur die Silhouette des Grauhaarigen, die sich schwach vom Bett abhob. Er wagte es nicht etwas zu sagen...er wusste nicht einmal was er in so einem Moment zu seinem sonst so unnahbaren, kalten Teamkollegen und Freund sagen sollte. Da Kai aber nichts weiter von sich gab, schluckte Ray bevor er fragte.

"K...Kai?"

"..." Ray begann wieder auf seiner Lippe zu kauen und lauschte in die Dunkelheit. Plötzlich war das leise Schluchzen versiegt. Vorsichtig stand der Chinese nun doch auf und überwand sich zu Kai ans Bett zu treten. Schließlich schien hier etwas sehr seltsames vor sich zu gehen. Als er sich tiefer über den Jungen beugte, um ihn in der Schwärze ein wenig besser erkennen zu können, ertönte dessen Stimme plötzlich dicht neben seinem Ohr.

"So Kristin hätte mich nie geküsst!" Diesmal war seine Stimme fester und nicht der geringste Anflug von eben schwang in ihr mit. Doch mit seinem Atem erreichten den Schwarzhaarigen auch neue Dunstschwaden von Alkoholgeruch. Ray, dem mit einem Mal ganz warm im Gesicht geworden war, als er Kais Stimme so plötzlich neben sich gewahrte, beugte sich schleunigst wieder hoch und stotterte vor sich hin, da es ihm peinlich war, dass er eben errötet war.

"D...das hattest du bereits g...gesagt. Und außerdem...", Ray schluckte und holte einmal tief Luft um sich zu beruhigen. Schließlich konnte Kai überhaupt nicht gesehen haben, wie sich Rays Gesicht verfärbt hatte. "Ich hab doch schon gesagt, dass das nur ein Gefallen für Kristin gewesen war. Sie hatte mich darum gebeten. Es war also nicht meine Absicht dich von mir zu..."

"Dann solltest du ihr aber auch den Wunsch erfüllen!", unterbrach ihn Kai vom Bett aus. Dieser hatte natürlich nicht gesehen, wie sein Freund unter seiner Stimme errötet war, der Klang in seiner Stimme, der jedoch zu ihm rüberschwang gefolgt von seiner hastigen Reaktion wieder hoch zu kommen, war ihm allerdings keinesfalls entgangen.

"H...hab ich d...doch...", wieder stieg dem Chinesen die Hitze in den Kopf. "Oder was glaubst du, was ich da heute Abend versucht habe?"

"Tja, das würde ich auch gern wissen", antwortete Kai und Ray spürte förmlich das breite Grinsen, das nun auf dessen Lippen lag.

"..."

"Nun, da wir beide wohl nicht wollen, dass meine Freundin traurig wird, weil du dir zu fein bist, ihren Gefallen zu erfüllen, solltest du endlich her kommen und deine Pflicht tun!" Ein hinterhältiges Lachen folgte und Ray fing sofort an zu protestieren.

"Ich hab doch gesagt, dass ich dich schon geküsst habe! Ich werde dich auf keinen Fall noch ein zweites Mal kü..." Das Seufzen von Kai ließ ihn stocken. Der Grauhaarige hatte sich nun im Bett aufgesetzt und funkelte ihn durch die Dunkelheit an.

"Ray Kon, du magst vielleicht meine Lippen berührt haben, aber geküsst (!) hast du mich keineswegs! Ich habe Kristin zwar schon lange nicht mehr gesehen, dass ich aber immer noch weiß wie sie küsst, wie sie mich küsst, das kannst du mir glauben. Also wird's jetzt bald!" Das war zu viel für Ray. Was bildete sich dieser Junge eigentlich ein? Was ging hier überhaupt vor sich? Das konnte doch nur ein übler Scherz sein. Wollte Kai seine Freundlichkeit ausnutzen und ihn dadurch zum Gespött aller machen? Ihn vor allen bloßstellen und niedermachen? Ja, wahrscheinlich hatte sich Kai schon alles vorüberlegt und wartete nur noch darauf, dass Ray in seine Falle tappte. Niemals hätte Kai sonst so etwas durchgehen lassen. Er hätte ihn doch kein zweites Mal freiwillig küssen wollen. Schon gar nicht hätte er ihn überreden wollen und darauf bestanden, dass er nun endlich den Gefallen erfüllte. Das war er nicht! Ohne Schaden davon zu tragen würde der Chinese da doch niemals wieder rauskommen! Hah, da hatte sich der Russe aber geschnitten! So blöd war Ray doch nicht, dass er nicht wusste, was hier gespielt wurde. Vielleicht steckte sogar Kristin mit in der ganzen Sache und das war alles ein abgekartetes Spiel. Na wartet!

Abrupt drehte sich Ray um und marschierte um das Bett herum, um zu seinem eigenen zu gelangen. *Ohne mich! Ich hab getan, was man von mir verlangt hat. Auch wenn ich mir das selbst ein wenig anders vorgestellt hatte. Das war meine Chance und ich habe sie eben nicht richtig einzusetzen gewusst. Damit werde ich nun bestraft. Mein Pech! Aber von Kai lass ich mich nicht weiter verarschen!* Er hatte fast sein Bett erreicht, als ihn von hinten plötzlich eine Hand am Handgelenk packte und zurückzog. Darauf nicht gefasst, verlor er prompt das Gleichgewicht und wäre beinahe auf den Russen, der nun unter ihm auf dem Bett lag, gefallen. Im letzten Moment hatte er noch reflexartig seine freie Hand ausstrecken und sich abstützen können.

"Was denn? Immer noch nicht bereit?" Kais Augen schienen die seinigen fixiert zu haben und ein nichts Gutes verheißendes Grinsen schlich sich erneut auf seine Lippen. "So viel Zeit kann ich dir leider nicht mehr geben. Außerdem glaube ich nicht, dass du noch länger warten willst. Oder sollte ich besser sagen >warten kannst<?"

"W...was?", schluckte Ray und war starr vor Schreck. Hatte Kai etwa herausgefunden...bemerkt, dass er... Er schluckte erneut, als Kai sein Handgelenk noch näher an sich zog und eine neue Fahne zu ihm aufstieg.

"Na komm schon. Was hast du denn auf einmal? Fandest du den Kuss denn angemessen? Reicht dir das schon?" Kai machte eine Pause, doch Ray sagte nichts. "Ray, Ray, Ray. *tztz* Das es einmal so weit kommen würde. Ich habe heute ein wenig viel Alk intus, wie du sicher merkst. Und du willst dich beherrschen? Nun, ich..." Wieder stoppte er und zog an Rays Handgelenk. Dieser fing nun endlich an sich zu wehren, zu komisch wurde ihm die ganze Sache. Mit einem Mal spürte er, wie Kai seine Hand zu dessen Brust geführt hatte und sie nun sachte darauf drückte. Verbissen kniff er die Augen zu und drehte sein Gesicht von dem Jungen unter ihm weg, obwohl er eh nur erahnen konnte, was sich vor ihm abspielte.

"Ich gebe zu, ich vermisse meine Kleine. Aber die wohnt jetzt leider mehrere tausend Kilometer von hier entfernt. Zudem sitzt sie wohl gerade in der Schule und ist beschäftigt. Du allerdings bist wach und scheinst nichts weiter vor zu haben, als ins Bett zu steigen..." Ray starrte ins Schwarze wo er Kais Gesicht vermutete und spürte einen Kloß in seinem Hals, der immer größer zu werden schien. Dass sein Kopf auch im Dunkeln tomatenähnliche Farbe angenommen und sein Herz wie wild zu pochen begonnen hatte, ließ ihm die Kehle noch weiter zu schnüren. Was ging hier nur vor sich?!

"Muss ich etwa noch mehr sagen? Soll ich etwa aussprechen, was ein gewisses Etwas von dir sagt? [nein...*.~...nicht was ihr jetzt denkt!! x.x] Ray...nur ein Kuss. Gib mir nur einen Kuss, wie Kristin es an ihrer Stelle jetzt tun würde..." Damit hob er seinen Kopf immer höher und hielt Rays Hand auf seiner Brust fest, sodass dieser gezwungen war, weiter über ihm zu verharren. Doch je näher Kais Gesicht dem seinigen kam, je größer der Alkoholgehalt in der Luft um ihm wurde, desto mehr schwand seine Kraft und sein Arm, auf dem er sich die ganze Zeit hatte abstützen müssen, begann bedrohlich zu wackeln und drohte das auf ihm lastende Gewicht nicht länger zu halten. Mit aufgerissenen Augen starrte Ray nun auf die immer näher kommende schwarze Silhouette und ihm kam es vor, als würde er immer benommener vom hochprozentigem Geruch um ihn herum werden.
 

*chiiii*

Weiter geht's dann im nächsten Chapter! *fg*

[edit] das dauert ja vllt. mit dem freischalten -.-...sry, dass ihr so lange warten musstet [/edit]

K 2: Verlieren,... - Vorbereitungen laufen...

Titel: Exchange of feelings

Autor: KaiLoverinKokoroKisu

Serie: Beyblade

Pairing: Kai X Kristin - Ray??
 

Disclaimer: ich fass es nicht, aber man will mir die Rechte immer noch nicht überschreiben...aber ich werde weiterhin dran arbeiten

Feedback: tja, natürlich nur wenn's euch gefallen hat ^.~
 

So, mit diesem Kapi melde ich mich endlich zurück...jedoch auch gleich mit einer Vorwarnung: extremst langweilig geworden...denn nach so vielen Details von den Jungs aus Amerika musste ich ja auch mal wieder ein Kapi einschieben, in dem ihr mitbekommt, was die Mädls in der Zwischenzeit so treiben...

Eigentlich fehlt noch eine Szene, die ich am Ende schreiben wollte, aber ich dachte, is ja schon lang genug. Also bekommt ihr das erst im nächsten Chapter zu lesen...

Also, wie gesagt, vielleicht nicht ganz so spektakulär geworden *mir schon fast sicher bin* ...trotzdem viel Spaß...
 

Vorbereitungen laufen...
 

Empört keuchte das braunhaarige Mädchen auf, das wie jeden Tag nach den Anstrengungen des Tages Entspannung auf ihrem Zimmer suchte. Oder vielmehr ihren PC aufsuchte, um die erhoffte und wohlverdiente Portion Geborgenheit und Wärme in Form einer speziell an sie gerichteten Mail zu empfangen.

Gerade hatte sie die letzten Zeilen dieser so sehnlichst erhofften Nachricht in sich aufgesogen und doch bahnte sich zwischen das breite Grinsen ein Hauch von Empörung, der jedoch sofort verschwand, als sie sich an die Antwort auf die Mail machte.
 

>Moi Süßär!

>>Ich bin zutiefst enttäuscht darüber, dass du mir meinen Wunsch so einfach

>>abgeschlagen konntest, allerdings gebe ich mich diesmal noch mit deinem Vorschlag

>>zufrieden...
 

Sie hielt inne und starrte den Anfang der Mail an. Diesmal würde sie ihren Freund mal ein bisschen drannehmen und aus der Reserve locken. Eigentlich wusste sie die Sticheleien des Grauhaarigen immer zu deuten, doch wieso konnte er nicht offen sagen, was er wollte oder sich wünschte?

Während sie weiter Buchstaben zu Worten und schließlich zu vollständigen Sätzen formte, dachte sie weiter über seine Worte nach. Eigentlich waren seine Sorgen um sie richtig süß. Natürlich, er konnte das nun mal nicht zugeben, weshalb er es ihr auf indirektem Wege vermittelte, denn er wusste, sie würde verstehen und nicht weiterfragen. Kristin seufzte. Das ging ihm also momentan durch den Kopf. *Mein Speckröllchen...keh! Was er sich alles einfallen lässt...* Kristin war zwar dünn, aber daran konnte sie beim besten Willen nichts ändern, zumindest nichts wirklich Bewegendes. So war sie nun mal, essen half da auch nicht viel bei. Da konnte Kai sie noch so oft in seinen Mails animieren, auf sich acht zu geben und immer genug zu essen, auf der Waage würde sich doch nichts ändern. *Aber süß ist es ja trotzdem...*, musste die Freundin des Russen wieder lächeln. *Schön, wenn man jemanden hat, der sich um einen sorgt...dem man wichtig ist.*

Doch ab und an musste man seinen Partner auch zu seinen Gefühlen zwingen...zwingen, sie auch mal öffentlich zu zeigen. Und wenn er nicht selbst damit anfing, würde sie eben schon dafür sorgen, dass sich das bald änderte. Jemanden auf die Palme zu bringen konnte sie allemal.
 

>>...das kenn ich. Obwohl vielleicht sollte ich dir da den Vorfall von gestern in der

>>Umkleide nach dem Sport verschweigen. George und Samuel haben uns Mädls

>>nämlich einen kleinen Besuch abgestattet...und das in all ihrer Natürlichkeit, ganz so

>>wie Gott sie erschaffen hat. War das ein Anblick...*schwärm*...nicht zu vergleichen mit

>>deinem gestählten Körper, aber immerhin...*hihi*...schon gut, war nur n Scherz...
 

Vielleicht sollte sie es nicht gleich übertreiben. Sie glaubte zwar kaum, dass Kai ihr das überhaupt abnehmen würde, aber wer weiß, vielleicht hatte sich der Kai, den sie glaubte bisher gekannt zu haben, schon wieder weiterentwickelt...oder zeigte eine Seite, die sie an ihm noch nie zuvor zu Gesicht bekommen hatte. Man wusste ja nie genau, was auf der anderen Seite der Erdkugel so vor sich ging... Da konnten Mails ausdrücken was sie wollten, schreiben konnte man ja alles...

Um Kai nicht nur zu ärgern, schrieb sie noch vom alljährlichen Bankett zu Ehren von irgendeinem Heini, was-wusste-sie-wie-der-schon-wieder-hieß, und davon, dass Kim und sie stolze Kellner spielen durften. Wenigstens hatte sie dieses Mal wieder ihre Freundin zur Seite und stand nicht ganz allein zwischen all den hohen Tieren. Mit Kim würde das sicher ein großer Spaß werden... Damit endete sie, denn sie spürte, wie der Schlaf in ihre Augen kroch und es ihr immer schwerer machte, weiterhin mit klarem Blick auf den Monitor vor sich zu schauen. Mit einem unterdrückten Gähnen schloss sie schließlich und wartete nur noch auf das Ploing!, um anschließend müde den Rechner herunterzufahren und ins Bett zu kriechen. Je dichter das Bankett rückte, desto stressiger wurden die Tage, denn nun fielen neben der Schule und den alltäglichen Aufgaben auch noch die Vorbereitungen im Festsaal an, bei denen sie ihre Eltern zusammen mit ihrer Schwester Rachel allerdings freiwillig unterstützte und tatkräftig mithalf.

Kaum war das Licht verloschen, als sie auch schon in die sanften Gefilde der Nacht entschlummert war.
 

~-~-~-~-~
 

Der Bus fuhr vor und ohne sich noch weiter zu zügeln, drängten sich die wartenden Schüler durch die Türen auf die Sitze des Gefährts. Kim und Kristin standen hinter der Meute, denn sie hatten nicht sonderlich Lust zwischen all den Verrückten zerquetscht zu werden, auf der Suche oder besser dem Kampf einen Sitzplatz zu ergattern. Zwar waren, als die Mädchen endlich einstiegen, keine einzigen Plätze mehr frei, weil der Bus mal wieder überbesetzt war, doch auf den nächsten warten wollten sie auch nicht. Also stellten sie sich gleich an der hinteren Tür in den Gang und griffen wie einige andere Ältere auch schon nach den ursprünglich durchsichtigen Gummigurten, die oberhalb ihrer Köpfe befestigt waren.

"Bin ich geschafft", stöhnte Kim. "Die Klausur heute war ja wohl sau dämlich! Wer soll denn solche Aufgaben lösen können?!"

"Hmmm...ich fand das gar nicht so schwer", gab Kristin gleichgültig zurück, während ihr Blick über die Ländereien schweifte, die sie mit dem Bus passierten.

"Willst du mir jetzt auch noch in den Rücken fallen? Wie kannst du nur?", empörte sich ihre Freundin gespielt und stieß sie in die Seite.

"Hey!", versuchte sich Kristin von dem unerwarteten Ruck zu fangen und stieß dabei mit dem Rücken gegen einen stabilen Gegenstand hinter sich. Bevor sie sich umdrehen konnte, hatte sich schon ein Arm helfend und stützend um ihre Taille gelegt. Als sie sich gefangen hatte und sich umblickte, sah sie sich einem kräftigen Oberkörper gegenüber, dessen Besitzer sie von oben seltsam anlächelte. Ja, eigentlich fand sie, dass es schon ein unverschämtes Grinsen war, weshalb sie sich auch sogleich von dem Arm losmachte und sich mit einem "Danke" wieder auf eigene Beine stellte.

"Was sollte denn das?", zischte sie Kim nun verärgert zu. "Das hast du doch mit Absicht gemacht!"

"Ich dachte nur...der Kerl starrt schon die ganze Zeit auf uns. Ich wollte ihm doch nur die Chance geben, sein Anliegen preis zu geben...", tat Kim unschuldig.

"Jaja, das haben wir ja nun mitbekommen. Zu schade nur, dass ich nicht interessiert bin. Ich hab ja schließlich schon meinen..."

"Ach komm...ein kleiner Flirt wird doch wohl noch erlaubt sein."

"Doch nicht mit so einem Kerl! Die Trottel von unsrer Schule kann man doch echt vergessen. Da warte ich lieber bis zum Bankett und angel mir einen der reichen, verwöhnten Söhne. Da springt immer noch mehr für mich bei raus als bei diesen Hohlköpfen", erwiderte sie leise, da der Kerl immer noch dicht hinter ihnen stand. Fehlte ja nur, dass der ihr Gespräch auch noch mitbekam und sonst was unternahm.

"Na gut...ich nehm dich beim Wort", kicherte Kim. "Aber das kommt davon, wenn man seine Solidarität für andre aufspart."

"Ich wollte ja noch erwähnen, dass ich ebenfalls geschafft bin, aber dazu kam ich ja leider nicht mehr", stichelte das braunhaarige Mädchen zurück.

"Ach, wie kommt das denn? Doch nicht etwa auch von der Klausur... Mathe...wie überflüssig ist das Fach eigentlich!", stöhnte ihre Freundin erneut.

"Ne, ganz sicher nicht deswegen. Und für mich ist das Fach wichtig, wenn ich später auch in die Hotellerie einsteigen will. Ich hab heut Nacht irgendwie furchtbar geschlafen...", müde rieb sie sich über die Augen.

"Etwa von Matheformeln verfolgt worden oder was?"

"Haha, nein. Ganz komisch...ich hab von Kai geträumt. Erspar dir dein Kommentar, das war ja noch nicht das Komische!", unterband Kristin gleich Kim, die schon wieder einen Spruch loswerden wollte. "Kai hatte Besuch von irgendjemand...oder so...weiß nicht mehr so genau...war irgendwie auch alles nachts... Jedenfalls lag er da mit jemandem und hat rumgemacht...geknutscht und was weiß ich. Da will ich jetzt lieber nicht weiter drüber nachdenken. War jedenfalls ne Horrornacht."

"Oh oh, da macht sich aber jemand tierische Gedanken. Du weißt, dass man meist Sachen träumt, die einen im Unterbewusstsein während des Tages beschäftigt haben, oder?", doch als sie das Gesicht ihrer Freundin sah, das schon wieder gedankenverlorene Blicke über die Landschaft draußen schweifen ließ, merkte sie, dass der Traum wirklich an der Jüngeren zu nagen schien. "Hey, mach dir doch deswegen keinen Kopf. Das war doch nur ein Traum, was soll da schon dran sein... Kai ist doch nicht der Typ für sowas. Komm schon, Kopf hoch! So kenn ich meine Kleine ja gar nicht...", versuchte Kim ihre Freundin wieder etwas aufzumuntern.
 

Endlich hielt der Bus an der Haltestelle, an der Kristin und Kim aussteigen mussten und man kam auf andere Gedanken.

"Was macht eigentlich dein Kleid? Ich hab meins vorgestern aus der Reinigung geholt. Wieder wie neu *g*", fragte Kim Kristin, während sie mit ihr Richtung Auffahrt zum 'Hotel Phoenix' wanderte. Sie hatte sich in der Schule bei ihrer Mutter abgemeldet und gesagt, sie würde heute bei Kristin zu Mittag essen, um anschließend noch über den Verlauf des Banketts zu diskutieren.

"Das hast du doch nur dahin gebracht, weil du zu faul warst, es selber zu bügeln", verbesserte Kristin das Mädchen nun.

"Wenn das nun mal im Service mit drin ist, dann kann ich da doch nichts für...", mittlerweile hatten sie den Fuß der Treppe zu dem großen Gebäude, in dessem Inneren auch Kristin ein Zimmer bewohnte, erreicht und schon von dort sahen sie Desmond, den Butler, durch die Eingangshalle auf sie zukommen.

"Hey Kristin...oh, du auch mal wieder zu Besuch Kim, das wurde ja auch mal wieder Zeit", zwinkerte er der Älteren zu, "wir können jede Hilfe brauchen. Ich muss auch gleich wieder los. Dein Vater hat mir mal wieder einen Spezial-Auftrag übergeben", wandte er sich nun an Kristin. "Vielleicht sehen wir uns ja nachher nochmal. Dann könnt ihr mir beim Polieren helfen..." Und schon war der Mann mittleren Alters weitergewuselt, und so konnten die Mädchen nur noch einer kleinen aufgewirbelten Staubwolke hinterher winken, bevor sie sich selbst wieder aufmachten und sich einen Weg zu den Fahrstühlen bahnten. Die Ruhe in den öffentlichen Bereichen des Hotels stand im krassen Gegensatz zu der Hektik, die sich hinter den Fassaden, vor den Augen der Besucher versteckt, ausbreitete.
 

~-~-~-~-~
 

Die letzten Tage waren wie im Flug vergangen und schon stand der wichtige Abend im Hause Sutherland kurz bevor. Kim, die sich gleich nach dem Frühstück zu Hause schon aufgemacht hatte und seitdem bei ihrer Freundin war, und Kristin saßen seit geraumer Zeit in ihrem Zimmer, nachdem sie erst aus den unteren Etagen vertrieben wurden, da dort mittlerweile so viel los war, sodass sie nur im Weg standen und nicht mehr viel ausrichten konnten, und anschließend auch von Mrs. Sutherland in das Zimmer ihrer Tochter bugsiert wurden, damit die beiden Mädchen nicht ständig auf dem Flur ihrer "Wohnung", wie man es durchaus nennen konnte, da ja der gesamte 5. Stock mit ein paar Ausnahmen für den privaten Gebrauch der Familie vorgesehen war, herumlungerten und Kristins Mutter sich ungestört fertig machen konnte, da sie früher wieder runter musste, um den Auftraggeber zu empfangen.

Also saßen die beiden Engländerinnen nun schon seit mehr als zwei Stunden auf ihrem Zimmer bzw. lagen mittlerweile gelangweilt die eine auf dem Sofa und die andere auf dem Bett. Kristin betrachtete die beiden Kleider, die an der geöffneten Schranktür hingen und in die sie auch schon bald schlüpfen und den Rest des Abends tragen würden müssen. Eigentlich fand sie es gar nicht mal so schlecht Tochter eines angesehenen Hotelbesitzers zu sein, denn wie oft bekam man schon die Gelegenheit sich so oft solche Kleider kaufen zu dürfen oder überhaupt den Anlass sich in elegante Schale zu werfen und zwischen renommierten Menschen Smalltalk zu halten oder selbst ein wenig zu kellnern. Nicht jeder hatte dieses Vergnügen und obwohl es Kristin manchmal ein wenig zu viel wurde und sie sich ein Leben in einer Familie wie Kim sie hatte wünschte, in der man nicht gleich aufgrund des gut bestückten Etats des Elternhauses einmal mehr zwischen seinen richtigen Freunden und den Scheinfreundschaften unterscheiden musste. Natürlich hatten sie und ihre Freunde, wenn es drauf ankam, meist nicht das Problem ihre gemeinsamen Ausflüge und Aktivitäten zu finanzieren, allerdings achteten Mr. und Mrs. Sutherland auch darauf, ihren Töchtern den richtigen Umgang mit Geld näher zu bringen. So verdiente sich Rachel bei einem Nebenjob nach der Uni Geld für ihre eigene Wohnung, denn auch sie wollte unabhängig von ihren Eltern leben, und Kristin verdiente sich ihr Taschengeld, indem sie im Hotel mithalf, so wie an diesem Tag und bekam durch zusätzliches Kellnern noch einen Bonus oben drauf. Auch Kim hatte sich durch die viele Arbeit, die im Hotel anstand, schon den einen oder anderen Wunsch erfüllen können.

Im Gegenzug standen sich die Familien der beiden Jugendlichen sehr nahe und Kristin verbrachte mindestens genauso viel Zeit bei ihrer Freundin zu Hause, wie diese bei ihr.

Kim seufzte, was Kristin aus ihren Gedanken riss und ihre Aufmerksamkeit auf die Braunhaarige, die auf dem Rücken ausgestreckt schlaff auf dem Sofa lag und die Decke musterte, lenkte.

"Hmmm?"

"Irgendwie blöd, dass sich die Jungs gar nicht mehr gemeldet haben. Dann hätten wir wenigstens etwas zu tun gehabt. Die scheinen drüben schon ebenso beschäftigt mit den Vorbereitungen für die anstehenden Wettkämpfe zu sein, wie euer Personal hier mit dem Bankett und Galaabend. Zu blöd", sie rollte sich auf den Bauch und sah zu Kristin rüber, die sie vom Bett aus beobachtete.

"Hmmm...", kam es nun ebenfalls seufzend vom Bett herüber. "Uff...also wenn wir jetzt sterben, schieben wir die Schuld daran den Amis zu, ja?" Kim nickte grinsend. "Ich hab schon seit drei Tagen nichts mehr von denen gehört...", gab Kristin nach einer Weile zu bedenken. "Ob es die Welt auf der andren Seite nicht mehr gibt? Vielleicht haben sie ja ihr eigenes Land durch ihre Kämpfe zerstört", kicherte sie nun, um ihre eigentliche Betrübtheit zu überspielen. Sie vermisste den Russen tierisch, jetzt wo er schon so lange nicht mehr da war und auch keine Mail von ihm ihren Posteingang fand.

"Wir können ja mal Morsezeichen über den Ozean schicken...vielleicht bekommt man dann ja ein Lebenszeichen von denen", kicherte nun auch Kim und stützte ihren Kopf auf ihre Arme, da sie ihn anders nicht mehr aufrechthalten konnte.

Eine Weile schwiegen beide. Dann stand Kristin mühsam mit einem Blick auf ihre Uhr auf und streckte sich, um sich anschließend gleich wieder auf dem Boden niederzulassen.

"Eigentlich könnten wir uns schon umziehen und fertig machen. Bei unserem Elan und unserer Schnelligkeit sind wir gerade rechtzeitig fertig, wenn wir runter müssen. Ich fühl mich zumindest ganz schlapp...", damit blieb sie einfach da liegen, wo sie sich befand und schielte von unten zum Sofa hinauf. Kim stöhnte ein letztes Mal, dann gab sie sich einen Ruck und stand auf, gähnte einmal und ging anschließend zum Schrank, um beide Kleider abzunehmen. Dabei warf sie noch einen Blick in den darunter liegenden Spiegel und verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse.

"So schlimm?", fragte Kristin gequält, "dann will ich gar nicht wissen wie ich aussehe!" Kim griff mit der freien Hand nach zwei kleinen Boxen, die auf dem Tisch standen, und schliff den MP3-Player, der daran angeschlossen war, einfach mit hinter sich her, während sie zur Tür ging.

"Los komm! Ansonsten lade ich den Kerl von letztens im Bus noch höchstpersönlich zu der Veranstaltung nachher ein!", drohte sie und verschwand fies grinsend auf dem Flur. Kristin, die bisher nur weiterhin alles vom Boden aus betrachtet hatte, sah nun entsetzt hinter ihrer Freundin her und folgte mit einem "Alles, nur das nicht!" rasch ins Badezimmer, aus dem schon lautstark Stimmung verbreitende Musik auf den Gang dröhnte.
 

~-~-~-~-~
 

Langsam waren die Gäste in den Empfangssaal eingetrudelt, die Ansprache sowie der Rundgang in der Ausstellung des Gastgebers in einem Saal in der Stadt, nicht sehr weit vom Hotel entfernt, schien anscheinend vorüber zu sein und man wollte sich nun zu einem lustigen und gemütlichen Abend bei einem vorzüglichen Essen mit Büffet zusammenfinden und niederlassen. Auf die anströmenden Scharen vorbereitet, standen Kim, Kristin, Desmond sowie diverse andere Kellner mit Tabletts am Eingang bereit, um für den ersten Hunger zu sorgen.

Nachdem die Türen geschlossen wurden, geleiteten sie die Gäste zu ihren Plätzen und servierten anschließend die bestellten Gerichte, sofern sie auf dem kalten Büffet nicht vorhanden waren. Danach konnten sich die beiden Mädchen fürs Erste zurückziehen und standen etwas abseits, falls sich doch noch eine Bestellung ergeben würde.

"Na, schon jemand interessantes gefunden?", fragte Kim ihre Freundin flüsternd und ließ selbst den Blick noch einmal unauffällig über die an den Tischen sitzenden Gäste gleiten.

"Hmmm...glaub kaum", gab Kristin zurück und betrachtete lieber ihren beschriebenen Block, auf dem sie sich die Wünsche der Gäste notiert hatte. Nichts schien noch auszustehen.

"Hey, du guckst ja auch nicht mal! Denk dran, was du im Bus versprochen hast", wurde sie von Kim erinnert. "Nach dem Essen musst du dich für jemanden entschieden haben. Dann können wir die Zeit nutzen, in der die Gäste aufstehen, um sich mit anderen Leuten zu unterhalten. Seufzend nickte Kristin nur und wusste schon jetzt, dass sie sich wohl oder übel für einen entscheiden müsste, da ihre Freundin vorher nicht locker lassen würde.

"Hey, schnell! Schnapp dir eins der Tabletts und auf geht's!", sagte Kim, voller Tatendrang gleich einige der reichen Jünglinge zu überfallen. "Nimm am Besten eins mit den Früchten, die wirst du leichter an jüngere los", und schon hatte sich das Mädchen selbst mit einem dieser aufgemacht. Ein letztes Stöhnen von Kristin und los ging's.
 

"Möchten Sie vielleicht noch einen kleinen Happen", fragte die Braunhaarige nicht zu aufdringlich eine Gruppe älterer Herren, die sich angeregt unterhielten. Der Herr neben ihr musterte sie und sagte dann mit einem Lächeln:

"Von so einer bezaubernden Schönheit wie dir doch immer." Und schon griff er beherzt zu und wies auch seine Gesprächspartner an, dieses zarte Geschöpf doch ein wenig von ihrer Last zu befreien und auch einige der Happen zu nehmen.

"Dürfte ich vielleicht auch noch ein wenig haben?", meldete sich plötzlich eine tiefe Stimme hinter ihr. Mit freundlicher Miene drehte sich Kristin um und sah in das Gesicht eines jungen Mannes, der nett zurücklächelte. "Wenn ich Ihnen die junge Dame dann auch noch entführen dürfte", sah er anschließend die Herrenrunde mit einer leichten Verbeugung an und schob Kristin nach Zustimmung und einem letzten Zunicken mit sich fort. Eine Weile ging Kristin stumm neben dem jungen Mann her, der sie losgelassen hatte und ab und an freundlich in die Runde nickte oder die Hand leicht zu einem Gruß anhob. Schließlich wurde es dem Mädchen zu bunt.

"Gehen wir irgendwo spezielles hin?"

"Hmmm...nein, eigentlich machen wir hier nur einen Rundgang, um uns sehen zu lassen", gab der Angesprochene zurück und nickte schon wieder mit einem Lächeln einem Paar in ihrer Nähe zu.

"Ähm...ich müsste Sie dann aber wieder alleine ihre Runde drehen lassen. Ich hab hier noch einige Happen zu verteilen, schließlich bin ich nur deswegen...", setzte Kristin nun an, doch prompt griff der Größere zu und ließ sich einen neuen Schwall Früchte in den Magen gleiten.

"Wenn das so ist, dann engagiere ich dich für mein persönliches Wohl", zwinkerte er ihr zu. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als weiter neben ihm herzugehen.

"Wenn Sie mir die Frage erlauben, aber wer sind sie denn?", wollte sie nach einer weiteren Schweigepause wissen. Sie hatte ihn nun schon unauffällig von der Seite gemustert, doch seinen Namen wusste sie dadurch immer noch nicht, auch wenn ihr der eigentlich auch egal war. Doch sie fand es etwas unhöflich nicht einmal danach zu fragen, wo er sie doch schon gebeten hatte, ihn weiterhin zu begleiten.

"Oh, wie unhöflich von mir", lachte da der Dunkelhaarige auf und reichte ihr die Hand. "Joshua Rafferty, freut mich dich kennen zu lernen, Miss...", er beugte sich wieder hoch und sah in ihr Gesicht.

"...Kristin. Mein Name ist Kristin."

"Ah, Kristin und weiter nichts?" Doch Kristin neigte ihren Kopf zur Seite und drückte damit aus, dass nichts weiter folgen würde. Sie hatte sich abgewöhnt auch ihren Nachnamen preiszugeben, nachdem sie schon einige nervigen Erfahrungen damit gemacht hatte. Es war oftmals doch besser, man wusste nicht, dass man die Tochter des Hotelbesitzers vor sich hatte.

"So, Miss Geheimnisvoll, wollen wir uns nicht ein wenig setzen?", fragte er mit einem verschmitzten Lächeln und einem Blick auf seine Uhr. "Die meisten Gäste sind schon aufgebrochen und man wird dich sicher nicht vermissen, wenn du dir eine Auszeit gönnst. Wenn es Probleme geben sollte, werde ich dich entschuldigen..." Kristin sah sich um und bemerkte, dass sich der Saal wirklich schon sehr geleert hatte und die meisten Übriggebliebenen eigentlich auch nur noch dabei waren, sich für den Abend zu bedanken und zu verabschieden. Plötzlich entdeckte sie Kim, und wollte sich schon eine Ausrede für den jungen Mann ausdenken, als ihre Freundin einen Daumen hochstreckte und ihr zustimmend zunickte. Nun gut, wieso auch nicht. So schlecht war die Gesellschaft von Joshua auch nicht. Und ihre Füße konnten eine Pause auf den Barhockern auch gut vertragen.

Während ihres Plauschs mit Joshua erfuhr sie, dass er stellvertretend für seinen Vater hier war, der im letzten Moment doch noch verhindert wurde. Also wurde er als eine Art Repräsentant ihrer Familie geschickt, weshalb er vorhin auch seine Runde gedreht hatte und sich kurz jedem gezeigt hatte. Da er keine Lust auf jegliches Gespräch hatte, war ihm Kristin ganz recht gekommen, da er nun in Begleitung schien und somit beschäftigt war.

"Findest du es nicht komisch, dass deine "Begleitung" ein Tablett tragen muss?", kicherte Kristin nun. Es gefiel ihr ganz gut mit dem jungen Unternehmer, der sich ebenfalls selbstständig von seiner Familie gemacht hatte und nicht gleich in die Fußstapfen seines Vaters treten wollte, hier zu sitzen und den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Doch bevor er zu einer Antwort ansetzen konnte, sah er auf, als sich ihnen zwei weitere Personen näherten und auch gleich neben ihnen an der Bar-Ecke Platz nahmen.

"Hey Shorts, wie ich sehe habt ihr hier schon viel Spaß. Ich bin übrigens Kim, eine Freundin", stellte sich Kim bei Kristins Partner vor. Auch sie hatte einen Jungen im Schlepptau und warf ihrer Freundin während der folgenden Gespräche zwischen den Vieren, die sich allesamt gut verstanden, vielsagende Blicke zu.

Die nächsten zwei Stunden vergingen rasend schnell und irgendwann bemerkte Kims Begleitung mit einem Blick auf die Uhr, dass es langsam wirklich Zeit für ihn wäre zu gehen, so sehr er es auch bedaure. Aber die Zeit ließ sich nicht bequatschen und beharrte auf ihrer Anzeige auf drei Uhr morgens. Also verabschiedete man sich von dem Jungen und wollte das Gespräch zu dritt weiterführen, doch Kim fühlte die Müdigkeit von heute Nachmittag in sich hochkriechen und wollte sich ebenfalls in zehn Minuten auf den Weg machen. Übernachten konnte sie die Nacht leider nicht im Hotel.

"Tja, und was wollen wir zwei beiden dann gleich noch machen? Wenn du hier im Hotel ein Zimmer genommen hast, könnten wir doch auch dorthin gehen und dem Barkeeper seinen Feierabend geben...dann kuscheln wir uns noch gemütlich vor den Kamin und können in aller Ruhe weiterdiskutieren... was hältst du davon?", fragte Joshua mit einem freundlichen Lächeln. Im Grunde hatte Kristin nichts gegen diesen Vorschlag einzuwenden, schließlich fand sie Joshua wirklich nett, doch mehr auch nicht.

"Interessanter wäre, was mein Freund davon halten würde, der schon oben auf mich wartet", gab sie so entschuldigend zurück. Kim sah sie entgeistert an.

"Oh, ich wollte wirklich nicht aufdringlich erscheinen", gab Joshua lachend zurück. "Nicht dass du denkst, ich würde..."

"Ach was, schon gut. Konntest du ja auch nicht wissen", wehrte Kristin lächelnd ab und verpasste Kim unterm Tresen einen leichten Stoß gegens Schienbein, da diese immer noch ungläubig dreinschaute.

"Was macht dein Freund denn schon oben...und lässt dich hier ganz allein zurück?", begann Joshua erneut und nahm einen letzten Schluck aus seinem Glas. Kristin blickte kurz auf die Uhr und fing dann an zu lächeln.

"Ich denke er schläft grade...ja, er wird ganz sicher grade zu Bett gehen und bald schlafen." Auch Kim sah nun auf ihre Uhr und fing an zu Lächeln. Wenn man die Zeitverschiebung mitrechnete, dann würden Kai und Ray jetzt wirklich dabei sein langsam zur Ruhe zu kommen. Bei Mr. Dickensons striktem Plan war langes Aufbleiben kurz vor den Meisterschaften strengstens untersagt. Früh ins Bett war die Devise.

"Na dann...ich möchte dich jetzt keinesfalls aufhalten zu deinem Freund hochzugehen. Ich hab dich schließlich schon den ganzen Abend beansprucht. Dein Freund wird dich sicher schon vermissen...", knuffte er ihr liebevoll in die Seite und zwinkerte auch Kim zu.

"Ja, sicher wird er das", gab Kristin leise zurück und leichte Röte schoss in ihr Gesicht. Joshua bezahlte ihre Drinks und erhob er sich damit, bedankte sich noch einmal für den schönen Abend und verabschiedete sich mit dem Wunsch sich doch noch einmal zu einem Kaffee treffen zu können.
 

"Ein netter Kerl...aber nichts im Vergleich zu meinen", damit hielt Kim ihrer Freundin gleich eine ganze Reihe kleiner Zettelchen unter die Nase, die sie nacheinander aus ihrer Hosentasche gefischt hatte. Ungläubig starrte Kristin auf die unzähligen Namen und Nummern, die Kim während des Abends gesammelt hatte. "Na, neidisch? Ich geb dir gern ein paar ab", neckte sie ihre Freundin.

"Oh nein, kümmer du dich mal schön um deine Errungenschaften", lehnte diese dankend ab.

"Komm schon, du kannst mich doch nicht wirklich mit den ganzen Kerlen allein lassen wollen. Wenigstens drei...", und schon schob sie Kristin einige ihrer Zettel zu. Als diese ihr noch empört antworten wollte, umarmte sie die Jüngere schnell und bugsierte sie anschließend Richtung Aufzüge...

"Versteh schon...dann geh du mal schleunigst hoch zu deinem Freund...er wartet sicher schon ganz ungeduldig auf dich", zwinkerte Kim ihrer Kleinen zu.
 

~owari~
 

Des war's nach so langer Zeit wieder von mir...nicht sehr spektakulär, dafür bin ich grad umso müder...*gleich ins Bett verkriech, um wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen* uff...
 

cucu KokoroKisu

K 2: Verlieren,... - Ein dicker Schädel tut ganz schön weh!

Titel: Exchange of feelings

Autor: KaiLoverinKokoroKisu

Serie: Beyblade

Pairing: Kai X Kristin - Ray??
 

Disclaimer: nope ~.~

Feedback: yeppa ^-^
 

Ein dicker Schädel tut ganz schön weh!
 

Still. Man konnte tatsächlich nichts mehr hören. Na ja, nichts weiter als das gleichmäßige Atmen neben ihm. Aber abgesehen davon war es unheimlich still. Nicht mal von außen drang jegliches Geräusch bis ins Zimmer vor, und auf den Gängen vor der Tür herrschte erst recht gespenstische Stille. Gespenstisch...ja, das war wohl das richtige Wort für die vergangenen Stunden. Die Stunden, in denen er Dinge erlebt hatte, die er in solchem Maße nicht einmal in seiner geistigen Vorstellung für möglich gehalten hatte. Eine Gänsehaut überfiel ihn und es schauderte ihn bei dem Gedanken daran. Durch das plötzliche Zittern stieß er gegen sie, gegen die nackte Haut, die sich neben ihm unter der Decke räkelte, und sofort durchfuhr es ihn erneut. Mit weit aufgerissenen Augen wurde er sich eines neuen Geräusches bewusst: das heftige Pochen seines Herzens. In dieser unerträglichen Stille erschien es ihm ohrenbetäubend laut. Als würden kleine Schüsse im Raum losgelassen werden, monoton, immer wiederkehrend.

Angespannt lag Ray Kon in diesem fremden Bett in einem fremden Hotel, weit entfernt von zu Hause, noch weiter entfernt von seiner Heimat. Angestrengt starrte er in die Schwärze über sich und versuchte verzweifelt, das Klopfen des Herzens, das ihm mittlerweile schon einen stechenden Schmerz in der Brust verursachte, wieder in den Griff zu bekommen. Doch wie sollte er das jemals schaffen, wenn diese warme, weiche Haut jedes Mal wieder gegen die seine stieß und sein Blut ein ums andere Mal zum Kochen brachte? Mit glühendem Kopf erinnerte er sich an die nun schon fast vergangene Nacht.

Er keuchte auf, als er wieder das Gefühl von diesen Lippen auf den seinen spürte. Wie der Junge unter ihm immer näher gekommen war, wie er sich nicht mehr hatte wehren oder Abstand halten konnte...und dann war es passiert! Beim ersten Auftreffen ihrer beider Lippen war es um den jungen Chinesen geschehen. Vielleicht war es auch der Alkohol, der an allem Schuld war, gewiss war es dessen Schuld. Oder vielleicht auch nicht? Vielleicht hatte es so kommen sollen? Vielleicht war das alles vorhergesehen... Vielleicht war das Mädchen aus England nur ein großer Fehler seitens Gotts gewesen, der ihm versehentlich unterlaufen war? Vielleicht gehörten sie schon immer zusammen? Kai und er, Ray...ja, wahrscheinlich war alles nur ein dummes Missverständnis, dass nun aufgeklärt worden war! ER und Kai, nur sie beide gehörten zusammen!!

Rays Gedanken prasselten nur so auf ihn nieder und verursachten ihm dadurch nur noch mehr Kopfschmerzen, der Rest Alkohol in seinem Körper tat sein übriges. Und wieder blitzten Bilder, Szenen der gemeinsamen Nacht vor seinen Augen...wie eine viel zu schnelle Diashow passierten die Ereignisse vor ihm Revue. Seine anfängliche Wut verschwand mit einem Mal, wurde immer kleiner, je mehr er die freie Hand des Russen über seinen Rücken streichen gespürt hatte. *Irgendwann konnte es doch kein Scherz mehr sein...* Mit dieser Gewissheit ließ auch Ray die Barriere zwischen ihnen fallen und ging auf Kais Spiel ein. Das vorläufige aneinanderpressen der Lippen wurde schon bald zu einem richtigen Kuss, einer Abfolge von kleinen zaghaften, dann wieder heftiger werdenden und nach mehr fordernden Küssen. Nach einer Weile, in der sich vier Hände auf Erkundungstour des jeweils anderen Körpers gemacht hatten, stieß Kais Zunge völlig untererwartet gegen Rays Lippen. Im ersten Moment noch völlig überrumpelt von dieser innigen Geste seitens Kai, stockte Ray und riss die bis dahin genüsslich geschlossenen Augen weit auf und versuchte angestrengt mehr auf dem Gesicht des unter ihm liegenden abzulesen, aber die Tiefe Dunkelheit verbarg sämtliche Gesichtszüge des Russens und half ihm, nicht mit einem Mal alles gegenüber dem Freund preiszugeben.

Doch dieser Augenblick verharrte nicht lange, denn Kai hatte nicht angefangen zu zögern, sondern strich weiter verlangend und für Ray dennoch beruhigend über dessen Rücken und ließ seine Zunge weiter ihre Bahnen über Rays Mund fahren. Auch diesem hatte er also nicht widerstehen können! Innerlich war er empört und sauer auf sich selbst, wie leicht Kai es mit ihm doch gehabt hatte. Welch leichtes Opfer brachte er ihm da? Er schaffte es eben nicht ein einziges Mal seiner Aufforderung standzuhalten. Doch in dem Moment schien das für ihn das geringste Problem darzustellen. Nur zu gern ließ er sich auf das innige Spiel in seinem Mund ein; das neckische Haschen ihrer Zungen nacheinander, wie sie nach ihrem Erfolg für eine Weile umschlungen dalagen, um gleich darauf von neuem zu beginnen, sodass schon bald das einseitige Spiel auf die andere Seite ausgedehnt werden musste. Insgeheim hatte Ray auch nur darauf gewartet, endlich die Mundhöhle seines Gefechtspartners erforschen zu können, so wie dieser es zuvor schon mit seiner getan hatte.

Irgendwann lösten sich beide wieder voneinander, um heftig nach Atem zu ringen; wer das Spiel gewonnen und wer verloren hatte, war unklar, aber das kümmerte die beiden wohl auch wenig.

Rays Gesicht glühte wieder auf, als er an das lustvolle Stöhnen aus seinen Kehlen dachte, das ihm entfuhren war. Im Nachhinein kam es ihm ziemlich peinlich vor, wie gut, dass der Auslöser dafür nun ruhig an seiner Seite schlief und von alledem nichts mehr mitbekam. Andererseits, war er es nicht gewesen, von dem ein tiefes Keuchen an Rays Ohr gedrungen war? Noch deutlich klang es dem Schwarzhaarigen in den Lauschern und ein breites Grinsen entfaltete sich auf seinen Lippen. Eine Fanfare machte sich über allem in seinem Kopf breit, die gleiche wie schon einige Stunden zuvor, als er seine Hand auf nackter Haut entlangfahren ließ, nackter Haut, die zu Kai gehörte. Zu dem Jungen, mit dem er nun in einem Bett lag, mit dem er sich eine Decke teilte (wenn auch er dabei etwas das Nachsehen hatte, weil Kai stark im die-Decke-für-sich-haben anfechten war).

Langsam fing Rays Kopf an noch heftiger zu Schmerzen, die flackernden Bilder vor seinen Augen waren nicht gerade förderlich für seinen langsam zu rumoren anfangenden Magen, denn in der ihn umgebenden Schwärze konnten sich auch seine Augen noch so anstrengen, unter dem starken Einfluss von Alkohol, den er am vorigen Abend erfahren hatte, waren auch seine Fähigkeiten nichts mehr wert, sodass er nun genauso viel sah, wie jeder andere Mensch in normalem Zustand. Ray atmete einmal tief ein, um seinen Magen damit in irgendeiner Weise beeinflussen und ihm klar machen zu können, jetzt noch seine Ruhe zu geben und damit bis zum anstehenden Morgen zu warten, denn um nichts in der Welt wollte Ray nun von seinem Koibito getrennt werden. Schon gar nicht, wenn es das Klo war, das ihn aus dem Bett rief!

Der Chinese begann zu frösteln und bemerkte wieder einmal, dass 2/3 der Decke schon wieder über dem Russen lagen und das übrig bleibende 1/3 nicht einmal bis zur Hälfte seinen Körper bedecken konnte. Vorsichtig, darauf bedacht den tief schlummernden Jungen nicht zu wecken, kroch er unter der Decke noch näher an ihn heran (noch näher, als er ihm sowieso schon aufgrund der Enge des Bettes war) und schob zaghaft einen Arm über den freien Oberkörper Kais. Einen letzten Blick in Richtung Kais Gesicht ließ ihn vergewissern, dass dieser immer noch in irgendeinem Traum umherwandelte und nicht die geringste Regung von sich gab. Erleichtert und überglücklich seufzte der Schwarzhaarige und legte anschließend seinen schmerzenden Kopf auf die sich leicht auf und ab senkende Brust des Grauhaarigen. Sogleich kam es dem Jungen so vor, als wäre ein Teil seiner Kopfschmerzen im Nu verflogen und mit einem Lächeln auf den Lippen dauerte es nicht lange, bis auch er endlich eingeschlafen war.

"Kristin...", murmelte Kai leise im Schlaf und drehte sich auf die Seite, um seinen Kopf gleich darauf über Rays zu postieren und diesen am Arm noch näher an seinen Körper zu drücken. Doch davon bekam der Chinese leider nichts mehr mit.
 

~-~-~-~-~
 

Wasserrauschen aus weiter Ferne war das erste, was wieder an sein Ohr drang und schlaftrunken öffnete Ray langsam seine Augen. Dämmriges Licht drang durch seine Augenlider und veranlasste Ray dazu, für den Anfang die Augen nur einen Spalt breit offen zu halten, denn schon das gedämpfte Licht machte seinem Kopf zu schaffen. Als er sich allmählich an das heller gewordene Zimmer gewöhnt hatte, lauschte er wieder dem Wasser, das beim Erwachen noch schwach an seine Ohren gedrungen war. Mittlerweile war der Lautstärkepegel etwas angestiegen und die Organe seines Körpers nahmen langsam wieder ihre gewohnten Funktionen mit normaler Leistungsstärke an.

Vorsichtig drehte sich Ray auf die Seite und starrte auf einen mit verstreuten Klamotten bedeckten Zimmerboden. Eine Weile regte er sich nicht weiter, sondern ließ das Bild auf ihn einwirken und über Nervstränge seinem Gehirn zuführen. Dann ließ er sich wieder zurück auf den Rücken gleiten und sah kurz zur Decke, bevor er seinen Blick zur anderen Seite weiterwandern ließ. Hier fand er nichts vor oder besser gesagt niemanden, sondern konnte direkt weiter auf sein fast unbenutztes Bett blicken. Nachdem er noch eine Weile den beginnenden Tag auf dem Rücken liegend auf sich einwirken lassen hatte, setzte er sich endlich auf und streckte die Füße aus dem Bett. Irgendwo dort hätten seine Hausschuhe stehen sollen...wahrscheinlich taten sie das auch, nur eben ein Bett weiter hinter ihm. Seine wohlig-warmen Hausschuhe... Mit sehnsüchtiger Miene dachte er an das schöne Gefühl, dass sie ihm überall bereitet hatten...damit fühlte es sich doch gleich ein wenig mehr nach daheim an. Und nun? Nun lugte dieses Paar Füße unter der Decke hervor und schielte anklagend zu seinem Besitzer hoch.

In diesem Moment wurde das Rauschen im Hintergrund mit einem Satz noch lauter, und noch etwas langsam im Kopf, drehte der Schwarzhaarige eben diesen in die Richtung, aus der das halb einschläfernde Geräusch zu ihm drang. Im Türrahmen des Bades stand Kai, ein Handtuch über die Schulter geworfen, ein zweites fest um die Hüften geschlungen. Mit ihm quoll eine riesige Dampfwolke aus dem kleinen Raum hinter ihm, in der noch immer Wasser auf den Boden prasselte und sich den Weg zum Abfluss suchte. Erledigt stieß er den heißen Schwall Luft aus seinen Lungen, um die kühlere Luft in ihrem Zimmer seinen Lungen zuzuführen. Als er bemerkte, dass Ray wach und mehr oder weniger aufmerksam auf seinem Bett saß, trat er vollends ins Zimmer und machte eine einladende Bewegung ins Badezimmer.

"Das hilft doch immer noch am Besten", gab er ehrlich und mit einem zufriedenen Grinsen zu. "Hab extra noch für dich angelassen. Musst nur zu Anfang wieder auf 'kalt' stellen..." Ray sah etwas unsicher zu seinem Freund hinüber. Was war denn das? Er saß hier in nichts weiter als seinen Boxershorts, noch dazu nichtmal in seinem eigenen Bett! Kai konnte doch nicht alles vergessen haben, schon gar nicht angesichts des halbnackten Rays in seinem Bett! Konnte er dieses Angebot wirklich ernst nehmen? Kein Wort bezüglich der letzten Nacht? Nicht ein Kommentar? Und er schien nicht im Geringsten sauer oder dergleichen zu sein...

Das erschien ihm doch ein wenig suspekt. Als Kai allerdings ein weiteres Mal einladend auf die Tür wies, wollte er Kais Angebot dennoch annehmen. Nicht, dass dieser es sich wieder anders überlegte, und seine Laune wollte er auch besser nicht strapazieren. Als er noch überlegte, ob er die Zeit hätte, seine Hausschuhe zu holen, bevor er ins Bad ging, fiel sein Blick auf Kais nackte Füße, die doch nass vom Duschen auf dem trockenen Teppich einen dunklen Fleck ringsum bildeten. Hmmm, er stand hier barfuß, dann würde er nicht das Weichei spielen und hier in Hausschuhen herumlaufen. Also rutschte er behände vom Bett, versuchte möglichst sanft auf den Boden zu treffen, um keine Erschütterung in seinem Kopf zu erzeugen und schlich wie auf sanften Pfoten hinüber zu Kai, der ihn angrinste.

"Ich warne dich davor, die Vorhänge aufzuziehen, wenn du fertig bist und wieder rauskommst! Ansonsten könnte ich ziemlich ungemütlich werden...", gab er nun wieder vollkommen ernst und in alter Kai-Manier noch von sich, bevor er Ray das über seiner Schulter gelegene Handtuch überwarf und zu seinem Bett hinüberging. Dann schloss sich die Tür hinter dem Chinesen und das Wasserrauschen war wieder nur noch gedämpft zu hören.

Während Kai an seinem Schrank zu Gange war, schien es der Chinese nach fünf Minuten endlich geschafft zu haben, unter die Dusche zu kommen und den Wasserhahn umgestellt zu haben, denn plötzlich tönte ein markerschütternder Schrei, gefolgt von leisem Gewimmer, zu dem Russen hinüber, den dieser aber nur mit einem kopfschüttelnden Lächeln quittierte und gemächlich weiter seine Klamotten nach etwas für diesen Tag Brauchbarem durchstöberte.
 

Geraume Zeit später hörte man endlich das Aufschieben der Badtür und durch den weißen Dunstschleier schritt eine zusammengekrümmte Gestalt hinaus, um die Hüften ein Handtuch, die Arme schützend um den Oberkörper geschlungen und die langen, zerzausten Haare ins Gesicht hängend. Als dieses Wesen, das am Vorabend noch als Ray Kon bezeichnet werden konnte, bibbernd aufblickte, entdeckte es Kai, der bereits am Tisch saß und nun ebenfalls aufsah.

"Hier, fang!", warf der Grauhaarige ihm ein weiteres Handtuch zu, das der Jüngere heilfroh annahm und hastig um seine Schultern schlang, "und dann setz dich hin!" Ohne jegliche Worte zu verlieren tat das Wesen wie ihm befohlen worden war, während Kai eine weitere Tablette in das schon von zwei Aspirin sprudelnde Glas Wasser, dass neben seinem eigenen stand, fallen ließ und anschließend zu seinem Gegenüber schob, mit der gewissen Hoffnung durch dieses Getränk das Wesen wieder zu dem zu machen, was es vorher einmal war... - ...seinem Teamkollegen Ray Kon.
 


 

Fortsetzung folgt...

...es ist nach Mitternacht, in einigen Stunden muss ich wieder aufstehen für die Schule, aber ich hab's dennoch fertig geschafft! *stolz desu* Auch, wenn ihr wieder etwas mehr als einen Monat ausharren musstet, um es bis hierher schaffen zu dürfen. Dafür dürft ihr mir einmal kräftig in den Hintern treten...vielleicht klappt's dadurch besser...

Ich freue mich, euch im nächsten Kapi wiederzusehen...

Bis dahin..

cucu KokoroKisu

K 2: Verlieren,... - Yin&Yang - Auch ein Mensch hat zwei Seiten

Titel: Exchange of feelings

Autor: KaiLoverinKokoroKisu

Serie: Beyblade

Pairing: Kai X Kristin - Kai X Ray??
 

Disclaimer: wenn jemand ein Wunder für mich übrig hat, immer her damit xD

Feedback: *Hundeblick aufsetz*
 

Yin&Yang – Auch ein Mensch hat zwei Seiten
 

Vorsichtig beobachtete Ray den Teamcaptain aus den Augenwinkeln, wie sich dieser mit seiner über die Schulter geworfenen Sporttasche gerade auf den Weg machte, eine weitere Trainingsstunde mit den Jungs abzuhalten. Was war denn mit dem heute los? Ray war sichtlich verwirrt. *Ich mein, ist ja nichts neues, dass er uns unnötig Überstunden machen lässt und uns rumscheucht, aber das hier…? Anscheinend will er nur Tyson und Max ärgern, denn er hat nichts davon erwähnt, dass ich nachkommen solle… Und dann dieses seltsame Lächeln auf seinen Lippen… Hilfe, bin ich im falschen Film? Was hat das bloß alles zu bedeuten?* Etwas unsicher in seiner Haut starrte er immer noch auf die Stelle, an der eben der Grauhaarige durch die Tür verschwunden war. Und dessen Verhalten ging nicht seit eben erst so…das dauerte nun schon den ganzen Tag an, was ja das Unheimliche daran war…
 

~ Flashback ~

Nach einem kargen Frühstück, das die beiden Jungen sich auf ihr Zimmer kommen lassen hatten, da sie sich zu dem Zeitpunkt noch nicht körperlich in der Lage sahen gemeinsam mit den anderen an einem Tisch in einem lichtdurchfluteten Saal mit einer Horde von lautstarken Verrückten ihr Frühstück zu sich zu nehmen, waren sie zum angesetzten Training in die Halle gegangen. Eine Erklärung für ihr Ausbleiben am Morgen hatte freundlicherweise Kai übernommen und ihm als Teamcaptain wagte es keiner zu widersprechen oder noch weitere Fragen zu stellen. Nach einigen (für Ray eher unproduktiven) Beybladestunden, in denen er es irgendwann eher vorgezogen hatte für sich zu kämpfen mit der Ausrede, die neuen Moves erst einmal mit Drigger zu perfektionieren, ging der Plan nach einer gemeinsamen Duschrunde weiter zum Mittag. Jetzt fühlte sich Ray schon wieder einigermaßen fit nach dem letzten Abend (die letzte Nacht nicht zu vergessen…) und die ausgewogene, üppige Mahlzeit stärkte ihn zusehends. Da erst fiel ihm endlich auf, was ihm schon den gesamten Vormittag so merkwürdig vorgekommen war…und das war Kais Verhalten.

Dieser hatte ihn weder wegen seiner miserablen Kampfkünste und seinem fehlenden Konzentrationsvermögen niedergemacht noch etwas gesagt, als er sich zurückgezogen hatte, dabei hatte er mit Sicherheit sofort herausgefunden, dass dies nur ein billiger Vorwand war, um nicht mit voller Stärke gegen die anderen antreten zu müssen. Selbst später hatte er mit Ray darauf gewartet, dass die belegten Duschen freiwurden und sie sich endlich vom (bei Ray kaum vorhandenen) Schweiß lösen zu können. Überhaupt war Kai um einiges schneller wieder fit gewesen…das Wundermittel gegen den Alkohol schien bei ihm entweder stärker gewirkt zu haben oder er hatte einfach schon mehr Ausdauer bzw. Übung im Trinken und Verarbeiten der nachfolgenden "Nebenwirkungen". Eigentlich war auch nichts Seltsames dabei, dass die beiden wieder einmal gemeinsam nach den anderen duschen gingen. Dies war schon öfter der Fall gewesen und mehrmals ließen sie sich dabei über den Kindergarten, den sie überall mit hinnehmen mussten, aus. Eigentlich war überhaupt nichts dabei…doch irgendwie spürte er heute wie etwas zwischen ihnen beiden lag. Ob die letzte Nacht etwas damit zu tun hatte, dass sich Ray nun so fühlte?

Mit einem heimlichen Seitenblick hatte der Chinese zu seinem Freund hinübergeschielt und sah keinerlei Veränderung. Wie gewohnt, ja vielleicht sogar noch etwas offener präsentierte sich der Russe in seiner vollen Schönheit vor ihm ["Ray, wohl eher vor der Dusche, aber wenn man da so hingafft, dann kann man sich ja auch noch was bei einbilden…"] und stützte sich mit einem Arm an der Fliesenwand ab und ließ das erfrischende Wasser seinen Körper wieder beleben.

"Kannst du mir mal das Duschzeug rüber werfen?", wurde der Schwarzhaarige irgendwann aus seinen Träumen gerissen und sah sich peinlich berührt den rubinroten Augen Kais gegenüber. Mit einer hastigen Bewegung, die er früher am Morgen sicher noch nicht ohne weitere Schäden vollführt hätte, drehte er sich um und griff nach der Flasche auf der Ablage neben ihm. Etwas wacklig entfuhr ihm diese in leichtem Bogen, doch mit lässiger Miene und ohne sich weiter anstrengen zu müssen fing Kai sie mühelos auf.

Nach einer Weile hatte Ray ebenfalls angefangen, sich endlich zu entspannen, denn mit einem Kopfschütteln hatte er den verworrenen Gedanken abgeschüttelt, dass Kai sich heute anders benahm als sonst. Und wenn schon, ihn betraf das ja nicht im negativen Sinne…und solange das so blieb, konnte er das doch auch mal wieder genießen. Wann waren die beiden eigentlich das letzte Mal so zusammen gewesen und hatten die Zeit miteinander wie zwei erwachsene Kumpel verbringen können, ohne das ständige Nerven der kindischen Meute? Schließlich waren sie mit einem Blick auf die Uhr zum Mittag aufgebrochen, wo Kai Mr. Dickensons Regelung, "eine halbe Stunde nach dem Essen zur freien Verfügung und Entspannung" freizustellen, nicht umgehen konnte. Also waren er und Ray ins Internetcafe gegangen, während Kenny das Schicksal traf mit Tyson und Max den hoteleigenen Pool in Beschlag zu nehmen, da es trotz der schon wärmenden Strahlen der noch tiefstehenden Frühlingssonne immer noch zu kalt war, um draußen baden zu gehen. Die Tatsache, dass Kai wieder kostbare Zeit für das wertvolle Training verlor, schien diesem aber am heutigen Tage nichts auszumachen.

Zufrieden und mit dem ungewohnt ruhigen Lächeln auf den Lippen saß der Grauhaarige schließlich vor einem Rechner und tippte munter drauf los, ließ sich ab und an lässig zurückfallen und über etwas nachdenken, bevor er erneut ansetzte und an etwas weiterschrieb.

*Hmmm…und was mach ich jetzt hier? Mal schaun, ob ich was im Posteingang finde…*, überlegte Ray nach fünf ungenutzten Minuten. Der Chinese loggte sich in sein E-Mailfach ein und prompt ertönte das bekannte >Sie haben Post!<, das er allerdings nur auf seinem Bildschirm lesen konnte, da die Boxen nicht angeschaltet waren. Er setzte sich aufrecht in seinen Stuhl und begann die neu empfangene Mail zu lesen. Sie war von seiner Partnerin Kristin…
 

>Heyho Ray!

»Na, wie geht's? Von euch hört man in letzter Zeit ja auch nicht besonders viel.

»Anscheinend steckt ihr schon voll in den intensiven Vorbereitungen für die

»Championchips… Wir haben schon überlegt, ob wir es mal mit Morsezeichen

»versuchen sollen. ^.~ Müsste man nur noch wissen wie…nya, ich geh einfach mal

»davon aus, dass du doch noch eine ruhige Minute findest und meine Mail erhältst.

»Tja, bei mir gibt's eigentlich auch nicht viel Neues…Schule is langweilig wie eh und je

»und eigentlich steck ich auch ganz schön im Stress. Letztes Wochenende hatten wir

»wieder so ein Bankett, wo ich mit Kim gekellnert hab…das war vielleicht ne

»anstrengende Woche. Abends hab ich allerdings auch noch nen netten Kerl kennen

»gelernt. Joshua! Dass es sowas zwischen diesen stinkreichen Muffeln überhaupt noch

»gibt… >.<

»Egal, ich vermiss euch voll…lasst doch mal wieder was von euch hören. Was treibt Kai

»denn so? Ich hoffe, es geht ihm gut oder belästigt ihn dieser Wyatt immer noch?

»Vielleicht könntest du ihn ja mal dazu bringen mir schnell zu schreiben…das wär

»sooooo lieb von dir! *umknuff*

»…
 

So ging das noch ne Weile weiter, aber Ray las nur noch mit halbem Auge, denn schon wurde er durch eine größere Bewegung neben sich abgelenkt.

"Ach scheiße…", mit einem genervten Seufzer gab es Kai nach dem x-ten Mal auf, die Mail zu versenden und stand, dem Computer einen strafenden Blick zuwerfend, auf und wandte sich an seinen Freund. "Hey, du sitzt hier ja noch ne Weile…kannst du bevor du gehst noch mal die Mail in meinem Postausgang versuchen abzusenden? Der Server macht grad irgendwelche Mucken und will aus irgendeinem Grund nicht versenden, bevor er das scheiß Virenprogramm nicht durchlaufen lassen hat. Das is mir echt zu blöd, die ganze Zeit hier zu hocken…", sah Kai Ray erwartungsvoll an und ihm blieb nichts anderes übrig als zu nicken. Was sprach schon dagegen. Dann bückte sich Kai, hob seine Sporttasche auf, die er noch vom Vormittag bei sich trug und verschwand aus Rays Blickfeld, und dieser hatte sich schon wieder seinem PC zugewandt, da spürte er eine Hand in seinem Rücken und fuhr unmerklich auf, als Kais Stimme dicht neben seinem Ohr auftauchte.

"Wir sehen uns dann nachher auf dem Zimmer. Ich will doch hoffen, dass du bis dahin gut ausgeruht bist…", sagte Kai so leise, dass nur Ray ihn verstehen konnte, und Gänsehaut bildete sich in dessen Nacken. Sofort hatte sich der Russe wieder hoch gebeugt und Ray fühlte, wie die Hand wie von einem beiläufig Vorübergehenden kurz über seinen Rücken strich. Dann sah er wie sich Kai die Sporttasche über die Schulter warf und losmarschierte, um den Rest des Teams zusammenzupfeifen.

~Rückblick Ende ~
 

Wieder überfiel Ray ein Schaudern und das Kribbeln im Nacken wollte gar nicht wieder verschwinden. *WAS WAR DENN DAS EBEN???* Mit geschocktem Blick starrte der Chinese nun wieder auf seinen flackernden Monitor und blinzelte kurz mit den Augen. Was hatte der Grauhaarige denn damit gemeint? War das etwa… Ray schluckte schwer. *Wofür soll ich denn ausgeruht sein? Steht heute Abend noch was an, was ich schon wieder verpennt habe? Ich hoffe doch nicht schon wieder so ein Saufgelage…* Ihm stockte der Atem, als ihm eine Erkenntnis kam. *Oder hast du die letzte Nacht also doch nicht vergessen, Kai? W…was hast du heute Abend vor…etwa wieder…* Nachdem er einige Minuten über das ihm Bevorstehende gegrübelt hatte, wurde er von der Uhr auf dem Bildschirm unterbrochen, denn demnach wäre ihre Zeit im Internetcafe fast abgelaufen und er hatte Kai doch versprochen, seine noch ausstehende Mail abzuschicken.

Schnell sprang er auf und war mit einem Schritt vor dem Rechner neben ihm. Als er auf 'Postausgang' klickte, sah er schon die fettgedruckte Mail und seufzte resigniert. *Hätt ich mir ja gleich denken können…* Wem sonst hätte sein Freund eine Mail schicken wollen, die unbedingt noch an diesem Tag raus musste. *Na, wollen wir doch mal sehn, was wir Kristin denn heute so interessantes schreiben…* Unauffällig blickte sich Ray noch einmal um, bevor er die Mail auswählte und anfing, den Text zu überfliegen.

*Blablabla…der tut sich echt schwer im Schreiben…aber ich kann mir jetzt schon Kristins strahlendes Gesicht vorstellen, wenn sie das hier liest… … …Moment mal!* Mit einem Schlag war ihm eine Idee gekommen. Langsam ließ sich der Chinese auf den Stuhl hinter sich sinken und warf ein letztes Mal verstohlene Blicke über seine Schulter, bevor er möglichst unauffällig wieder und wieder die 'Backspace'-Taste drückte und sich der Text vor ihm immer mehr verkürzte. *Das kommt eben davon, wenn man sein E-Mailfach einfach offen lässt…* Innerlich grinste Ray hinterhältig und fing schon kurz darauf an, der Mail einen neuen Text zuzuführen.

*Das hätten wir geschafft…*, atmete Ray auf, als endlich 'Mail gesendet' erschien. Schnell wechselte er in den 'Gesendet'-Ordner und löschte den gesamten Inhalt. Nicht, dass Kai auf den Gedanken kam hier reinzuschauen und durch Zufall die zweite Version seiner Mail las. Anschließend speicherte er noch das Passwort des E-Mailfachs auf dem Rechner und fuhr ihn sachgemäß herunter. [btw. ich weiß nicht, ob man Passwörter wirklich auf Rechner im Internetcafe speichern kann oder ob das von vornherein nicht geht ^.^]

Gerade als er sich wieder an seinen Computer gesetzt hatte, tippte ihm die ältere Dame vom Empfang auf die Schulter.

"Junger Mann, ihre Zeit ist um…", erschrocken fuhr Ray herum.

"Äh…bitte, gnädige Dame…", stammelte er, während er noch überlegte, wie er sich noch etwas Zeit verschaffen konnte, "…bitte, ich muss noch ganz unbedingt diese Mail an meine Freundin schicken. Die lebt in England und wartet schon ganz sehnsüchtig darauf!" Anhand des Gesichtsausdrucks erkannte er, dass er es geschafft hatte.

"Na wenn das so ist…seine Freundin sollte man niemals warten lassen. Schon gar nicht, wenn sie so weit weg lebt", lächelte sie den Schwarzhaarigen aufmunternd an. Wenn die wüsste, was in wenigen Stunden auf der anderen Seite der Erde bei jener "Freundin" ankommen würde…!
 

>Hi du!

»Mir geht's richtig gut [und das war nichtmal gelogen >.<] und ich hoffe, dass der

»Stress bald bei dir auch nur noch Nebensache ist. Mittlerweile sind hier schon einige

»Teams aus anderen Ländern angereist, die die letzten Wochen ebenfalls für ein

»intensiveres Training nutzen wollen. Kai ist grad schon wieder los und hat ein

»Zusatztraining angesetzt. Nebenbei bemerkt: er sah grad richtig glücklich aus, wie er

»da eben an einer Mail saß. Da würde ich doch glatt mal vermuten, dass ich ihm gar

»keinen Fußtritt mehr verpassen muss und du heute noch was von ihm hören wirst.

»*g*

»Nya, aber neben den ganzen neuen Beybladetechniken haben wir doch ne Menge

»Spaß abends mit den anderen Teams hier. Schade, dass ihr nicht dabei seid. ;___;

»Vor allem wo Lee mit seinen Leuten gerade heute Morgen erst eingecheckt hat und

»ich schon von weitem das Freudengekreische unserer lieben Mariah gehört habe.

»Welch Wunder, dass sie mich noch nicht gefunden hat…wahrscheinlich sind die gleich

»erstmal auf Sightseeing gegangen. ^.~ Gott, da hab ich ja die nächste Tage auch was

»vor mir. *stöhn* *dich ganz doll vermiss*

»Achja, hast du schon gehört, dass…
 

Es fiel Ray gar nicht mal schwer diese überaus fröhlich klingende Mail zu verfassen. Kristin würde Augen machen, so ausgelassen und gut gelaunt hatte er ihr schon lange nicht mehr geschrieben. Da würde er gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen…
 

~-~-~-~-~
 

Zwei vor Freude glücklich strahlende Augen zusammen mit einem immer breiter werdenden Grinsen lasen gerade die letzten Zeilen der frisch reingekommenen Mail.
 

»aber damit werde ich wohl leben müssen.

»Vermiss dich ganz doll!!

»*knuffi* *drück*

»

»lg Ray
 

"Na, gibt's gute Neuigkeiten?", fragte ein braunhaariges Mädchen, nun ebenfalls grinsend, interessiert und mit gespannter Miene.

"Ach, nur das Übliche...die Welt steht erst kurz vorm Untergang und Ray fürchtet, dass unsere geplanten Morsezeichen in der Staubwolke, die sich bald über Amerika ausbreiten wird, nicht mehr zu erkennen sein werden…", sagte die Engländerin wie beiläufig und drehte sich dann jedoch mit einem breiten Grinsen zu ihrer Freundin.

"Ach, wenn's weiter nichts ist…und ich hatte schon Schlimmes befürchtet", kicherte Kim zurück. "Wahrscheinlich hat er die wichtigen Informationen verheimlicht und nur mir geschickt", frech streckte sie Kristin ihre Zunge raus.

"Keh, mir doch egal…ich hab nämlich noch eine Mail von Kai! Und wie es scheint, wird das gleich so gut weiter gehen wie bisher, denn Ray meint, mein Süßer sah richtig happy beim Schreiben aus…", störte sich Kristin nicht weiter an der Älteren, sondern wandte sich erneut ihrem PC zu.

Man befand sich in der Informatikstunde und ihre Lehrerin, Mrs. Burten, hatte sich auf die Runde begeben, um zu überprüfen inwieweit die Schüler das neu Gelernte selber anwenden konnten. Da sie sich zurzeit auf der gegenüberliegenden Seite des Computerraumes befand, nutzten die beiden wie auch viele andere die Gelegenheit, um ihre Postfächer abzurufen oder im Netz zu surfen.

Mit erwartungsvollem Lächeln auf den Lippen widmete sich Rays Partnerin sogleich der Mail ihres Freundes und konnte es gar nicht abwarten, bis der langsame Schulrechner endlich die neue Seite lud. Ihre Freundin musterte sie vom Nebencomputer mit einem süffisantem Grinsen. Doch plötzlich veränderte sich die Miene der Jüngeren schlagartig und bevor sie etwas sagen konnte, hatte Kristin ihr Postfach schon geschlossen und saß stumm vor ihrer eigentlichen Informatikaufgabe.
 

Tata...da hab ich es doch tatsächlich geschafft hier ein Kapi zustande zu bringen >.< Dabei war das für heute gar nicht eingeplant... xDD~ Da wird mich dann ja morgen ein Haufen Arbeit erwarten *stöhn*

K 2: Verlieren,... - Die Sabotage nimmt ihren Anfang

Titel: Exchange of feelings

Autor: KaiLoverinKokoroKisu

Serie: Beyblade

Pairing: Kai X Kristin - Kai X Ray??
 

Disclaimer: muss ich mir nach der langen Zeit wohl erstmal wieder verdienen…

Feedback: würde mich sehr interessieren, ob ihr noch einen Anschluss an das Vorherige finden konntet
 

Die Sabotage nimmt ihren Anfang
 

„Nun sag schon, was war denn vorhin los mit dir? Hat’s dir die Sprache verschlagen im Angesicht von soviel lieben Worten aus Kais Munde?“, scherzte Kim, um endlich mehr über das sich schlagartig veränderte Verhalten ihrer Freundin zu erfahren.

Sie hatte Kristin schließlich dazu gezwungen, den freien Nachmittag mit ihr am Strand zu verbringen, denn das seit dem Informatikunterricht anhaltende Schweigen bereitete ihr doch langsam Sorgen, und so wollte sie ihre Freundin durch das Sonnenbaden und Schwimmen im Meer zuerst einmal auf andere Gedanken bringen, um anschließend zufällig noch einmal auf das Thema zu sprechen zu kommen. Doch ihre Idee hatte sich als nicht sehr effektiv erwiesen, denn zwar saßen die beiden Mädchen auf ihren Handtüchern mit Blick aufs Meer und genossen das schöne Wetter, doch an der Stimmung der Jüngeren hatte sich nichts geändert. Seit sie hier waren, hatte sie kaum etwas gesagt und reagierte nur halbherzig auf die Ablenkungs- und Aufmunterungsversuche ihrer Freundin, die sich wirklich viel Mühe dabei gab. Schließlich hatte Kim es aufgegeben und sprach nun direkt die Sache vom Vormittag an, die Schuld an allem zu sein schien.

Kristin regte sich nicht, sie lächelte nicht über die Worte und sie antwortete auch nicht, überhaupt schien nichts an ihr die Frage ihrer Freundin wahrgenommen zu haben. Gerade wollte Kim erneute ansetzen, als sie auf das Glitzern in den Augen der Braunhaarigen aufmerksam wurde.

„Hey, was ist denn los?“, fragte sie nun ganz behutsam und legte Kristin vorsichtig eine Hand auf die Schulter. Sie hatte sich von ihrem Handtuch erhoben, neben ihre Freundin gekniet und schaute ihr nun direkt ins Gesicht. Kristin erwiderte immer noch nichts, konnte jedoch auch nichts sagen, so gern sie es getan hätte, denn der Kloß in ihrem Hals wurde bei jedem Wort größer und größer und schnitt ihr fast die gesamte Luft ab. Als sie ihn schließlich überwinden und Kim antworten wollte, kam jedoch nur ein gepresstes Schluchzen über ihre Lippen. Und gleichzeitig mit dem Druck in ihrer Kehle brach auch der Damm ihrer Tränen, die nun haltlos ihre Wangen hinabliefen. Sofort spürte Kristin wie sich die Arme der Älteren um sie legten und sie fest an sich drückten.

„Schhh…ist ja schon gut…“, wurde sie versucht zu trösten, doch das war es nicht. Nichts war gut, überhaupt nichts. Das was sie vor ein paar Stunden zu lesen bekommen hatte, was alles andere als „gut“ gewesen. Noch immer konnte es Kristin nicht fassen, was ihr Freund geschrieben hatte. Oder waren sie mittlerweile keine Freunde mehr, war ihre Beziehung vorüber und sie hatte es nur noch nicht gemerkt? Es nicht wahrhaben wollen…

Verzweifelt presste sie ihr Gesicht an Kims Schulter und klammerte sich an sie, um nicht noch weiter in den schwarzen Abgrund zu fallen, der sich unter ihr geöffnet hatte. Und nachdem ihre Augen schon zu schmerzen begannen und sie sich halbwegs wieder gefangen hatte, berichtete sie Kim unter noch immer wiederkehrenden Schluchzern, was sie so sehr bedrückte. Konzentriert und sie immer wieder zum Weitersprechen aufmunternd hörte sich Kim den ganzen Kummer ihrer besten Freundin an und konnte es selber teils nicht glauben, was sie ihr da erzählte. Das sollte Kai geschrieben haben? Das war doch unmöglich, wieso sollte er das tun? Gut, es war nicht untypisch für ihn, aber wenn er so etwas schrieb, dann jedem nur nicht Kristin. Ihr gegenüber schien er immer viel freundlicher, sanftmütiger zu sein. Was hatte ihn dazu bewegt, nun so etwas an sie zu verfassen? Kim wollte keine plausible Erklärung dafür einfallen, doch sie musste nun erstmal dafür sorgen, dass die wieder aufkommenden Tränen Kristin nicht erneut überfielen und so ließ sie eine Vermutung nach der anderen auf das zusammengesunkene Mädchen vor ihr einwirken, bis sie sie davon überzeugt hatte, dass es ganz gewiss nicht an ihr lag, dass sich der Russe so benahm. Innerlich war sich Kim dennoch immer noch unsicher, was die Ursache all dessen war, doch zumindest hatte sie ein Problem vorerst besänftigt.

„Ich versteh das nicht…was hab ich denn falsch gemacht?“, kam es leise von Kristin, die auf ihrem Handtuch immer noch zusammengekauert saß und die Arme um ihre Beine geschlungen hatte. Die langsam auf den Horizont zusteuernde Abendsonne hatte die meisten Strandbesucher schon dazu veranlasst, ihren Weg hoch zum Hotel zu suchen und sich für das Abendessen umzuziehen, sodass sie mittlerweile fast allein auf dem noch erhitzen Sand saßen und einer Gruppe Jugendlicher zusahen, die etwas weiter draußen im Meer noch ihre Späßchen trieben.

„Kristin, jetzt hör doch auf damit! Wahrscheinlich ist er momentan einfach nur etwas gestresst. Die Championships stehen kurz vor der Tür und mit Tyson und Daichi hat er es sicher auch nicht gerade leicht. Ich bin mir sicher, die beiden haben ihn mal wieder auf die Palme gebracht, während er dir schreiben wollte. Warte einfach ein wenig Zeit ab und Ende der Woche wirst du schon wieder ganz andere Worte zu hören bekommen… Komm, nimm dir das nicht so zu Herzen. Du weißt doch: übers Internet kommen manche Sachen ganz anders rüber als sie eigentlich gemeint sind“, startete Kim einen letzten Versuch. Ihr Verstand dachte zwar ganz anders darüber, denn die geschriebenen Sachen konnte man gar nicht missverstehen, aber das konnte sie ihrer Freundin in ihrem momentanen Zustand nicht sagen.

Mit einem Mal stand Kim schließlich auf, warf sich ihr Handtuch über die Schulter und zog auch Kristin auf ihre Beine.

„Wir gehen jetzt erstmal ordentlich was essen!“, sagte sie in einem Ton, der keine Widerrede zuließ, „ich bin mir sicher, Desmond wird genau das passende auftreiben können.“ Sie zwinkerte Kristin vielsagend zu. Auf dem breiten Holzpfad Richtung Hotel schlug sie der Braunhaarigen noch vor, sie könne ja einen Brief verfassen, in dem sie dem Russen von ihren Gefühlen berichtete („Ja, das ist wohl noch besser als eine Mail, denn der Brief braucht ja auch seine Zeit bis er in Amerika angekommen ist…und wer weiß, was sich bis dahin wieder alles ergeben hat…“), und wollte damit das Thema für heute abschließen. Bevor sie weiter darüber diskutieren würden, wollte Kim erstmal selber einmal darüber nachdenken und sich ein eigenes Bild von der ganzen Sache machen, denn sie musste zugeben, dass sie die ganze Angelegenheit doch sehr beschäftigte…besonders bei der heftigen Reaktion, die sie bei Kristin ausgelöst hatte.
 

~-~-~-~-~
 

Als auch der Abend im heißen California anbrach, wartete ein bereits sehr nervöser Chinese in seinem Zimmer auf die Rückkehr des noch trainierenden Teamcaptains. Unruhig hatte er zunächst am Fenster gestanden und einem Team zugesehen, das die im freien stehenden Beyblade-Arenen nutzte, um an ihren Techniken zu feilen, doch schon bald hatten die kreiselnden Beyblades in Rays Kopf ein noch größeres Chaos angerichtet, sodass er sich mit einem Fauchen abwandte und nervös durchs Zimmer schritt. Er hatte sich gerade auf seinem Bett niedergelassen, als sich von draußen feste Schritte zielstrebig dem Zimmer näherten. Bevor die Tür aufgerissen wurde, stand Ray schon wieder senkrecht auf dem Boden, fixierte den Rahmen und hielt unwillkürlich den Atem an, als die Person den Raum betrat.

Diese blieb im Angesicht Rays selber erst einmal stehen und betrachtete den verkrampften Schwarzhaarigen, der sich keinen Schritt rührte. Schon drang ein leises kaltes, höhnisches Lachen an die Ohren des Chinesen und ließen seine Nackenhaare aufstellen. Kopfschüttelnd drehte sich der Russe schließlich um, schloss die Tür und schritt zu seinem Schrank, vor dem er seine Sporttasche abstellte, die bisher über seiner Schulter gehangenen hatte.

„Was denn, was denn? *tztz* Ray, es ist wirklich nicht zu übersehen, worauf du wartest. Du hast es ja wirklich eilig…so angetan von der letzten Nacht?“, grinste Kai, während er mit dem Rücken zu Ray gewandt in seinem Schrank nach frischen Klamotten wühlte.

„Sei still!“, fauchte der Chinese bedrohlich durch zusammengebissene Zähne. Seine geballten Fäuste zitterten vor Anspannung. Hatte er es doch gewusst…Kai hatte sich die ganze Zeit nur über ihn lustig gemacht, ihn betrogen, und nun machte er seine Scherze mit ihm. Das würde er sich nicht weiter gefallen lassen. „Du hast doch…“

„Was hab ich? Dir den Nachmittag deiner freien Einteilung überlassen? Dir Zeit zur Erholung und Vorbereitung auf das morgige Probematch mit den White Tigers gegeben? Was hab ich also…?“, den ernsten Blick fest auf Ray gerichtet, war der Blauhaarige während der Worte immer weiter auf ihn zugeschritten und stand nun kaum ein paar Zentimeter entfernt vor ihm. Kai verzog keine Miene…das konnte er gut. Ray konnte sich aber genau vorstellen, wie es in diesem Moment hinter seiner Fassade aussah. Er dagegen konnte sich nicht so gut verstellen und so breitete sich sein innerliches Beben nach außen auf seinen gesamten Körper aus. Zorn stieg in ihm auf und um nicht ganz bloß dazustehen, wollte Ray sich gerade rechtfertigen, da wandte sich Kai von ihm ab und ließ ihn mit offenem Mund einfach stehen. Zurück blieb nur noch der starke Geruch von Schweiß in der Luft, der den Russen umgab. Er musste sich heute keine Erholung gegönnt haben…aber das war zu erwarten gewesen.

Eine Tür schlug zu und ließ Ray zusammenzucken. Dessen glasiger Blick normalisierte sich wieder, denn noch immer hatte er die Stelle fixiert, von der ihn zuvor dieses Paar kalter, rubinroter Augen angestarrt hatte.

*argh* Ray schlug mit der Faust hart in sein Kissen, um die Anspannung in seinem Körper zu lockern. Anschließend ließ er sich selber aufs Bett fallen und presste sein Gesicht ins Kissen. *Das bringt dich jetzt auch nicht weiter, Ray…ignorier ihn einfach. Das wird wohl das Beste sein. Obwohl ich genau weiß, dass ich ihn nicht falsch verstanden habe! Oder etwa doch…? Habe ich mir durch die letzte Nacht zuviel darauf eingebildet?* Ray drehte sich auf den Rücken und starrte gegen die Decke. Demzufolge würde dann heute also nichts weiter folgen… Ray musste sich eingestehen, dass ihn das doch etwas traurig stimmte. Insgeheim hatte er sich doch schon auf die rauen Hände gefreut, die gierig seinen Körper umschlungen.

Plötzlich drang ein lauter Schlag aus dem Bad zu ihm herüber und mit einem Satz war der junge Chinese wieder auf den Beinen.
 

~ Flashback ~

Während das klare Wasser über seinen Körper lief und ihn nicht nur säuberte, sondern auch kühlte, tauchten im Kopf des Russen wieder Bilder der vergangenen Nacht auf. Was war da nur passiert? Hatte er sich wirklich auf so etwas eingelassen? Die Trennung von seiner Freundin hatte ihn wieder zu einigen Drinks mehr verleitet, aber…konnte er es wirklich alles nur auf den Alkohol schieben? War es ihm nicht auch sehr gut gegangen nach der Nacht? Kai schüttelte den Kopf, um die schwarze Silhouette Rays mitsamt seiner Laute aus seinem Gedächtnis zu verbannen, doch ohne viel Erfolg. *Ray ist ein Teamkollege und Kumpel. Daran hat sich nichts geändert. Ich hab mich einfach zu sehr an die Nähe und Wärme von Kristin gewöhnt. Klar, dass mir das jetzt fehlt. Gott, das ist doch genau das, was ich immer verabscheut habe: Abhängigkeit, das Bedürfnis nach… „Geborgenheit“, „Wärme“…Liebe...* Und doch bereute er es nicht, sich Kristin geöffnet zu haben. Ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen, als er an sie dachte. *Der Kuss hat mich einfach überrumpelt, mich an das erinnert, was ich hier nicht habe. In meinem Rausch habe ich dann Ray nur benutzt, um ihr wieder näher zu sein. Ja, wenn man es genau nimmt, dann sieht er ja auch halb aus wie ein Mädchen. Was spricht also dagegen? Und solange nichts Ernsthaftes passiert [*räusper*]…denn schwul (!) bin ich niemals!* Sein Gesicht verzog sich und er ballte seine Hand zur Faust. *Ich benutze Ray zu meinen Zwecken, ich hole mir, was mir zusteht [was du brauchst meinst du wohl… ^.^“] und alles andere…ich bin nicht schwul! Ich bin nicht…SCHWUL!* Dabei schlug er so heftig mit der Faust gegen die Kacheln vor sich, dass sich neben dem lauten Aufschlag auch ein kleiner Sprung abzeichnete, dort wo seine Faust die Wand berührt hatte.

~ Flashback Ende ~
 

Kai hatte sich wieder gefangen und atmete einmal tief durch, bevor er sich noch einmal selbst sagte, dass er nur mit Ray spielte, ihn (!) bloßstellte…denn wenn man es genau betrachtete, war es doch Ray, der sich lächerlich machte. *keh* Wie hatte der sich doch seinen Küssen hingegeben…dieses Bewegungen, dieses Stöhnen von ihm.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Kai fühlte sich ertappt in seinen Gedanken. Doch er brauchte nur eine Sekunde, um sich wieder zu fangen und Ray seinen gewohnten kühlen Blick entgegen zu werfen, der nun mit weit aufgerissenen Augen in der Tür stand.

„Kai, was…“, platzte es aus ihm heraus, doch sofort verstummte Ray wieder und drehte sich etwas peinlich berührt zur Seite. Was musste Kai denn jetzt von ihm denken? Wieso war er überhaupt einfach so ins Bad gestürmt?! Gott, was sollte er denn jetzt sagen… Noch dazu machte Kai keinerlei Anstalten sich in irgendeiner Weise zu bedecken oder wieder umzudrehen. *Ray, wie oft hast du Kai schon in all seiner Natürlichkeit gesehen…wenn ihr duschen wart nach dem Training oder in einer heißen Quelle saßt?* Ray schallt sich selber, doch diesmal konnte er nicht verhindern, dass sich eine leichte Röte um seine Nase schlich.

Auch Kai war dies nicht entgangen, und um sicher zu gehen, dass Ray nicht mitbekam, wie ertappt er sich gefühlt hatte, nutzte er dessen Schwäche gleich aus.

„Du scheinst dich ja wirklich kaum noch beherrschen zu können“, stichelte er ihn mit seiner arroganten Stimme. „Aber keine Sorge…“, langsam stieg er aus der Dusche und fuhr mit den Händen durch sein nasses Haar, um es aus dem Gesicht zu streichen. „...ich bin eben fertig geworden. Du kommst also genau richtig, um mir…“

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht stören, i…ich dachte nur…ich…hab nur…“, wollte sich Ray wehren, doch der auf ihn zuschreitende Kai machte ihn zusehends nervöser. Am liebsten wäre er aus dem Bad gerannt, um diesem Anblick zu entkommen, doch seine Füße waren unfähig sich zu bewegen. So stand er immer noch hilflos in der Tür und starrte verlegen zu Boden. Plötzlich schlug eine Hand neben ihm ein und eine andere presste ihn mit dem Rücken gegen die Wand.

„Ray…du bist echt süß, wenn du so verlegen wirst“, mit einer seltsam sanften Stimme erreichten diese Worte Rays Ohren und verursachten eine ebenso seltsame Wirkung bei ihm. Gedankenverloren so schien es, betrachtete Kai das Gesicht seines Gegenübers und strich kaum merklich über dessen Wange. Sein Blick blieb auf dessen Lippen hängen und Ray stieg das Blut in den Kopf als sich Kai zu ihm vorbeugte. Mit zusammengekniffen Augen wartete er auf die Berührung des Blauhaarigen, doch nichts geschah. Als er sie schließlich wieder öffnete, sah er sich zwei eiskalt funkelnden Augen gegenüber.

„Guck mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede!“

Das ließ ihn aus seiner Hilflosigkeit entfliehen und wieder etwas Sicherheit gewinnen, und schon versetzte er Kai einen Stoß gegen den Oberkörper um sich aus seiner „gefangenen“ Lage zu befreien, doch er stieß nur auf harten Widerstand.

„Lass mich gefälligst in Ruhe! Ich bin nicht dein Spielzeug, mit dem du umgehen und machen kannst, was du willst… Ich hab dir gestern erklärt, dass das nur ein Gefallen für deine Freundin gewesen ist und ich weiter gar nichts will von dir!“, versuchte er dem Russen überzeugend an den Kopf zu werfen, jedoch konnte er ein leichtes Zittern in seiner Stimme nicht verbergen.

„Das sieht ein anderer Teil an dir aber etwas anders, nicht wahr?“, zischte Kai ihm bedrohlich nah zu, und sofort bekam der Chinese zu spüren, was sein Kumpel damit gemeint hatte.

„Aghhhh…“, presste Ray seine Zähne aufeinander und versuchte sich krampfhaft an der Wand hinter sich abzustützen, doch seine Beine wurden weich wie Butter und konnten sein Gewicht nicht mehr aufrecht halten. Noch einmal griffen Kais Finger weiter unten fest zu und ein süffisantes Grinsen erschien auf seinen Lippen. „Mmmmmh!“, stieß es innerlich verzweifelt aus Ray heraus und um nicht einzusacken, griff er mit der einen Hand nach Kais Arm und wollte ihn mit der anderen an den Haaren zurückziehen. Doch ein erneutes Bewegen von Kais Hand ließ ihn alle Kräfte schwinden und so klammerte sich Ray in den Haaren fest und presste den Körper des Russen an den seinigen, um sich zu stabilisieren.

„Was ist denn bloß los mit dir, Ray? Ist doch alles in Ordnung. Oh, oder ist dir das etwa nicht fest genug? Sag ruhig, wie du es gern hättest…“, flüsterte es neben seinem Ohr und er spürte, wie Kai seine Macht in vollen Zügen auskostete. Ray hatte jedoch alle Mühe sich aufrecht zu halten und presste weiterhin seine Lippen aufeinander. „Soll ich etwa schon aufhören?“ Mit gespielter Gleichgültigkeit ließ Kai etwas locker.

*Lass mich endlich los*, dachte Ray wimmernd mit hochrotem Kopf und doch flehte etwas innerlich von ihm nach mehr. *Wie kann Kai nur so dastehen?! Entweder empfindet er dabei wirklich nichts oder er kann sich verdammt gut beherrschen!*, bemerkte der Schwarzhaarige noch mit einem kurzen Blick auf Kais Körpermitte, bevor ihn der Russe unsanft gegen die Wand zurückstieß und ihn anfauchte:

„Und dann sag mir noch einmal, dass du nichts weiter von mir willst!“ Damit löste Kai schließlich seinen Griff von dem Jüngeren und verließ das Bad. Ray rutschte kraftlos an der Wand herunter und Tränen begannen in seinen Augenwinkeln zu glitzern. Er war sauer, doch nicht etwa auf Kai, sondern auf sich selber. Wie konnte er jemandem, der ihn so erniedrigte, solche Reaktionen bei ihm auslösen lassen?! Zornig wischte er sich über die Augen und strich seine Haare aus dem Gesicht.

Etwas in Kais Verhalten hatte ihn doch noch Hoffnung schöpfen lassen, dass der Russe nicht ganz so beherrscht war, wie es zunächst schien. Und das würde er sich jetzt zu Gute nehmen.
 


 

So, nach langer Abi-/, Arbeitspause, bin ich nun schon seit zwei Monaten in Spanien (mir gefällt es wirklich sehr gut hier unten im warmen Süden *hihi*) und hab mich soweit eingelebt, dass ich nun wieder wöchentlich Zeit finden werde, um an meinen FFs weiterzuschreiben. Den wöchentlichen Upload kann ich euch leider noch nicht versprechen (wer weiß, wann ich das hier dann endlich tatsächlich hochladen konnte), weil ich hier selber kein Internet am Laptop besitze.

Ich muss zugeben, ich brauchte selber erstmal einen halben Tag, um mich wieder in die Geschichte einzufinden und das Weitere zu planen, aber ich merke, dass ich „meine Kleinen“ ganz schön vermisst habe. Es macht so Spaß ihr Leben zu verfolgen (dabei schreibe ich es ja selber *löl*) und endlich wieder voranzukommen. Ich glaube, viele von euch werden es gar nicht mehr bis hierher geschafft haben, da das Jahr Pause sicher völlig aus dem Kontext geworfen hat, bei den vielen anderen FFs, die ihr so zur Auswahl hattet. Auch die Interessen dürften sich bei dem ein oder anderen geändert haben (auch bei mir), aber allen, die sich noch für diese FF begeistern können, wünsche ich weiterhin viel Spaß und bedanke mich schon mal im Voraus für die unsagbare Treue, die ihr mir hier über all die Kapitel lang leistet.

Domo arigatou!

Bis zum nächsten Kapitel

Eure KokoroKisu

K 2: Verlieren,... - Sie oder Ihn?

Titel: Exchange of feelings

Autor: KaiLoverinKokoroKisu

Serie: Beyblade

Pairing: Kai X Kristin - Kai X Ray??
 

Disclaimer: >.< *argh*

Feedback: ^_____^ *hihi*
 

Sie oder Ihn?
 

Die offene wilde Mähne umspielte seinen Körper als der junge Chinese nach zehn Minuten das Zimmer der beiden Jungen betrat und den Russen vom Bad her musterte, der es sich mittlerweile im Pyjama am Tisch gemütlich gemacht hatte und eine Zeitschrift durchblätterte. Kai sah jedoch, wider seinen Erwartungen, nicht zu ihm herüber und so entging ihm der Anblick Rays, der nur mit T-Shirt bekleidet am Türrahmen lehnend dastand und ihn beobachtete. Dessen weite Hose sowie das Haarband, das normalerweise seine lange schwarzen Haare bändigte, lagen fein säuberlich auf dem Rand der Badewanne.

Nach weiteren zwei Minuten, ohne dass sich einer der beiden geregt hatte, setzte sich Ray langsam in Bewegung und schritt lautlos über den Teppich zu seinem Zimmergenossen hin. Kai hatte ihn zwar nicht gehört, doch er spürte, dass sich etwas hinter ihm bewegte und als sich mit einem Mal zwei Arme von hinten um seinen Oberkörper schlangen, erschrak er nicht ganz so heftig wie er es sonst wohl getan hätte. Er war vielmehr erstaunt über die Aktion seines Freundes. Hatte ihm das Spielchen im Bad nicht gereicht? War er wirklich so naiv und glaubte, Kai hätte es ernst mit ihm gemeint oder dachte Ray vielleicht, er, Kai, wäre so blöd und würde auf seine Tricks reinfallen. Ohne weiter auf Rays Umarmung zu reagieren blätterte der Russe in der Zeitschrift weiter und wartete gespannt auf das folgende Vorhaben des anderen.

„Was liest du denn da?“, ertönte schließlich die sanfte Stimme Rays hinter ihm und unbeeindruckt erläuterte ihm Kai mit knappen Worten den Inhalt des Artikels.

„Das hört sich ja in der Tat sehr interessant an. Zeig mal her!“, damit beugte sich Ray über Kais Schulter, um selber den Artikel einsehen zu können. Dabei hatte er seinen Griff um Kais Brust verstärkt und drückte seine eigene nun stärker an Kais Rücken. Sein offenes Haar fiel ihm über die Schultern und schmiegte sich nun teilweise auch um Kais Körper. Als Kai das weiche, glatte Haar an seiner Wange spürte, gefolgt von Rays Worten dicht neben seinem Ohr, durchfuhr ihn plötzlich ein ungewohnt kräftiger Schlag seines Herzens. Wie ein Blitz schoss es durch seine Brust und er starrte überrascht über diese Reaktion mit glasigen Augen durch den Artikel in seinen Händen.

Ray war die Abweichung des sonst regelmäßigen Herzschlages seines Freundes nicht entgangen, lag seine rechte Hand doch genau über dessen Herzen, und innerlich freute er sich über diesen kleinen Eroberungssieg. Hatte er sich also nicht geirrt. Diesmal erwiesen ihm seine femininen Züge einen großen Dienst und zeigten sich tatsächlich als sehr nützlich.

„Hier, du kannst die Zeitschrift jetzt haben. Ich wollte sie sowieso nur noch einmal überfliegen“, sagte Kai, nachdem er sich wieder gefangen zu haben schien, und beugte sich selber nach vorne um von seinem Stuhl aufzustehen. Dabei schüttelte er Rays Arme von sich ab und ließ die Zeitschrift aufgeschlagen für ihn auf dem Tisch liegen. Ray ließ seinen Freund nur widerwillig aus seiner Umarmung entfliehen und stützte sich schließlich auf die Rückenlehne des nun leeren Stuhls.

Kai durchquerte derweil mit gebremsten Schritten das Zimmer und ließ sich mit dem Rücken zum Chinesen auf seinem Bett nieder. Was war das eben nur gewesen? Dieses plötzliche Gefühl in seiner Brust…

Unauffällig drehte er langsam seinen Kopf und blickte hinter sich auf den Jungen. Erst jetzt konnte er Ray in seiner ganzen Darstellung sehen: dessen nackte Beine, die voreinander gekreuzt waren, das weite tiefblaue T-Shirt, dass gerade noch über seinen Hintern ging und somit genügend Raum für Phantasien ließ…und überall bedeckten diese unglaublich dicken, langen und schwarz glänzenden Haarsträhnen seinen Körper.

Plötzlich hob Ray seinerseits den Kopf und wandte sich zu ihm um. Kai hatte es kommen sehen, doch er brachte es nicht fertig wegzusehen. Wie gebannt sah er zu seinem Freund, dessen Haar wie in Zeitlupe seiner Bewegung hinter flog und erst Sekunden später zum Stillstand kam. Mit einem unschuldigen Blick sah der Chinese zu Kai aufs Bett und fragte:

„Willst du mir die Strategie nicht lieber kurz erklären? In der Praxis ist sowas doch sowieso viel effektiver als in der Phantasie. Obwohl man da natürlich mehr Spielraum besitzt…“ Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, und in seinem geöffneten Mund sah Kai wie dessen Zunge langsam über seine Zähne strich, bevor er ihn schließlich wieder schloss und kurzerhand durchs Zimmer auf ihn zu schritt. Ein erneutes Pochen durchfuhr seine Brust und Kai fühlte sich mit einem Mal nicht wohl. Das lief ganz und gar nicht so ab, wie er sich das vorgestellt hatte. Wie schaffte es der Jüngere bloß, dass er tatsächlich auf sein Spielchen ansprang, wobei er dies doch genau wusste und keinesfalls so einfältig wie Ray sein wollte?

Schon hatte sich der Schwarzhaarige von der anderen Seite her auf seinem Bett niedergelassen und legte sich mit angewinkelten Beinen und aufgestütztem Kopf auf die Decke. Kai hatte sich endlich aus dem Bann befreit und starrte mit finsterem Blick auf die Schranktür vor sich. Als Ray sich auf die Seite drehte und mit seiner freien Hand über seinen rechten Arm strich, überkam ihn schon wieder ein seltsames Kribbeln, das sich in seinem Bauch ausbreitete.

„Kai…“, es war kaum mehr als ein Flüstern, das die Lippen des Chinesen verließen. Da reichte es dem Blauhaarigen und mit einer barschen Bewegung schlug er die Hand seines Freundes weg und sprang vom Bett auf.

„Tatsch mich nicht an, hast du verstanden?!“, fauchte er ihm entgegen ohne ihm dabei jedoch in die Augen zu sehen, bevor er sich schließlich mit festen Schritten aus dem Zimmer stürmte.

„Kai…!“, rief Ray ihm nach, doch die Schritte auf dem Flur wurden immer leiser bis sie schließlich verstummten und er nur noch durch die geöffnete Tür in die Dunkelheit dahinter blicken konnte.
 

Das Probematch der BladeBreakers mit den White Tigers war vor einer halben Stunde zu Ende gegangen und beide Seiten mit ihrem Training zufrieden. Nun wusste man auf welchem Stand man sich befand, hatte neue Techniken am Gegner anwenden können und sich anschließend im Plenum darauf geeinigt, dass sie die letzten Woche vor den Championships nun gemeinsam nutzen wollten, um sich besonders gegen die harte Konkurrenz aus Russland wappnen zu können.

Als sich die Teams letztlich wieder trennen wollten, um untereinander noch einmal über das Resultat der Kämpfe zu diskutieren, kam gerade Mr. Dickenson um die Ecke.

„Das passt ja sehr gut, ich wollte euch gerade die neuesten Richtlinien übergeben und schon einmal eine große Startaufstellung notieren. Wisst ihr schon wie ihr antreten wollt?“, wandte sich der ältere Herr an den Teamcaptain.

„Wissen Sie denn schon, wer unser erster Gegner wird?“, fragte Max bevor Tyson eine Antwort geben konnte.

„Nein Max, das steht noch nicht fest, aber wir werden die Kämpfe der ersten Runde aushängen, sobald sich alle Teams eingetragen haben. Momentan warten wir immer noch darauf, dass Voltaire mit seinen Jungs eintrifft. Langsam wird es wirklich höchste Zeit…“, machte sich Mr. Dickenson Sorgen um seinen Zeitplan.

„Keine Sorge, auf uns können Sie sich verlassen!“, posaunte daraufhin Tyson heraus und Max und Daichi, die hinter ihm gingen, konnten sich ein Lachen nicht verkneifen. „Was?!“, drehte sich der Betroffene gereizt um.

„Schon gut, Tyson. Wir haben nichts gesagt. Kümmer dich lieber über die Startaufstellung…“, beschwichtigte ihn der Blonde mit erhobenen Händen.

„Wenn ihre so weitermacht, werdet ihr gewiss nicht darin vorkommen…“, spielte sich Tyson in seiner „Chef-Position“ auf, sodass nun auch Ray und Kenny anfingen mit den Augen zu rollen.

„Wie dem auch sei“, unterbrach der Manager der BBA die kleine Auseinandersetzung der Jungs, „habt ihr sonst noch irgendwelche Fragen oder Wünsche? Ist alles zu eurer Zufriedenheit oder braucht ihr noch etwas? Ihr wisst ja, es braucht euch hier an nichts zu fehlen…meine Tür steht euch immer offen, also sagt ruhig, wenn etwas ist.“ Doch die Jungs lehnten dankend ab. Sie hatten wirklich schon mehr als sie brauchten und besonders Ray und Kai hielten ein Auge darauf, dass Tyson und Daichi nicht noch mehr Luxus bekamen (deren Wunschliste war noch längst nicht abgehakt), die sie von den wesentlichen Dingen des Alltags ablenkten. Somit verschwand der ergraute Mann mit einem letzten Winken hinter der nächsten Ecke und die Jungs setzten ihren Weg in den ihnen zugewiesenen Aufenthaltsraum fort.

„Dann werde ich jetzt auch gehen“, wollte sich Kai gerade von seinen Teamkollegen verabschieden, als Kenny ihn zurückhielt.

„Ich wollte doch eure Blades noch einmal durchchecken lassen und die letzten Details setzen. Für diese Championships müssen wir uns wirklich gut rüsten…und Max’ Vater hat uns gerade einen Karton mit den neuesten Ersatzteilen geschickt“, versuchte er den Russen aufzuhalten.

„Mein Dranzer braucht nichts, aber ich kann ihn dir auch heute Abend noch vorbeibringen, damit du dich selber überzeugen kannst“, damit drehte sich Kai um und ging in der entgegen gesetzten Richtung den Flur entlang.

„Aber…“, doch Ray schüttelte nur den Kopf und bedeutete dem Computergenie, dass das so schon in Ordnung wäre.
 

Eine Dreiviertelstunde später traf auch Ray schließlich im Internetcafé ein und entdeckte seinen Freund vor einem der Rechner. Er hatte draußen schon das halbe Gelände nach ihm abgesucht gehabt und war froh, als er ihn nun über einer Mail sitzend wiedergefunden hatte. Mittlerweile hatte er die Niederlage vom Vorabend weggesteckt und war zu der Einsicht gekommen, dass er Kai nicht mit seinen direkten Versuchen herumbekommen würde. Stattdessen hatte er seine Taktik nun auf eine sanfte Offensive umgestellt. Das war zwar nicht so intensiv und er müsste von nun an wesentlich behutsamer vorgehen, aber bei Kai wäre es wohl deutlich effektiver. Zudem hatte er noch ganze vier Monate Zeit, bis die beiden Engländerinnen in ihrem Kalifornien aufkreuzen würden. In der Zeit sollte er es doch locker geschafft haben, Kai von sich zu überzeugen. Wenn sich der Chinese etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann hatte er es bisher auch immer erreicht. Und besonders wenn es um seine Herzensangelegenheiten ging, konnte er sehr hartnäckig werden…und was sein Herz jetzt wollte, das war Kai! Er ahnte ja nicht, wie viel schneller sich sein Wunsch erfüllen würde…

Langsam näherte er sich dem Objekt seiner Begierde und begrüßte ihn. Doch bevor er noch etwas anfügen konnte, war Kai mit einem Mal dabei, das geöffnete E-Mailfenster abrupt zu schließen und ihm seinen Platz zu überlassen. Wieder war es Ray, der ihm nur noch hinterher blicken konnte als er das Internetcafé verließ und in Richtung der Eingangshalle abbog.

Seufzend ließ sich Ray auf den noch warmen Stuhl sinken und trommelte mit den Fingern über die Tastatur. Da war er ihm also schon wieder davongelaufen. Das ließ doch eindeutig darauf schließen, dass er etwas bei ihm ausgelöst hatte, warum sonst würde der Russe versuchen einen Abstand zwischen ihnen zu wahren? Das war eindeutig nicht zu übersehen. Bevor er ihm jedoch wieder hinterherlief wollte er sich zuerst um die Mail „kümmern“, an der Kai bis eben noch gesessen hatte. Kein Zweifel wem die gelten sollte…
 

~-~-~-~-~
 

*Das wäre also auch geschafft!* Erleichtert wischte sich Kristin ihre Hände an der Hose ab, nachdem sie mittlerweile geschlagene zehn Minuten vor dem Briefkasten gestanden hatte. Letztlich siegte der Wille über ihren zittrigen Finger, die immer feuchter geworden waren und den Brief zwischen ihnen nicht hatten loslassen wollen, und so war der Umschlag gerade eben durch den Schlitz gefallen. Wenn es ein Fehler gewesen war, dann wäre er nun nicht mehr rückgängig machbar.

Kristin wollte auch gar nicht weiter darüber nachdenken, drehte sich viel lieber schnurstracks um und marschierte zurück zum Hotel. Wie gut, dass es noch dauern würde, bis der Brief den Ozean überquert und den Empfänger erreicht hätte. Oder auch nicht…so müsste sie jetzt noch ebenso lange auf eine Resonanz auf das Geschriebene warten. Ein weiterer Seufzer entfuhr ihren Lippen.

Als sie den sandigen Aufstieg zum Hotel hinter sich hatte und vor dem gläsernen Portal stand, entschied sie sich jedoch dafür, erst einmal auf der Terrasse an der Hinterseite des Komplexes vorbeizuschauen, um unter den aufgestellten Schirmen, geschützt vor der sengenden Julisonne, ein kühles Plätzchen zum Durchatmen und Entspannen zu finden. Kaum hatte sie sich jedoch gesetzt, fingen ihre Gedanken wieder um den Inhalt der E-Mail zu kreisen, die sie Anfang der Woche erhalten hatte. Gut, gestern war eine kurze Nachricht ihres Freundes eingegangen, die weitaus freundlicher geklungen hatte, weshalb sie den auf Raten ihrer Freundin geschriebenen Brief auch überhaupt nur eingesteckt hatte, aber trotzdem… die Worte wollten einfach nicht aus ihrem Kopf verschwinden. >…Mädchen… …ich kann’s nicht mehr hören. Lass deinen Kram bei dir und hör auf mich weiter damit zu belästigen!... …was denkst du dir eigentlich, was ich bin?... …ich hab hier mein Leben… …es gibt wichtigeres…<

Die Worte wirbelten in ihrem Kopf durcheinander und schienen sie zu erdrücken. Kristin kniff die Augen zusammen und presste sich ihre Hände gegen den Kopf, doch die kalte Stimme Kais verstummte nicht! Immer lauter wurden seine giftigen Pfeilgeschosse und am Ende hallte dieses entsetzliche Lachen in ihrem Kopf wider und wider. *Nein…NEIN!!!* Verzweifelt versuchte das Mädchen ihren eigenen Gedanken zu entkommen, doch nirgends schien sie sich vor ihnen verstecken zu können…sie fühlte sich verloren, war gefangen in ihren eigenen Gedanken. Da…

„Kristin? …Kristin! Geht’s dir nicht gut?“, rüttelte sie jemand am Arm und als sie erschrocken die Augen aufriss, blickte sie in ein ihr bekanntes Gesicht.

„Joshua…?“
 

~-~-~-~-~
 

Gedankenverloren blickte er aufs Wasser. Irgendwo weit hinter all den Wellen, vom Horizont verschluckt befand sich sein Mädchen. Seine Freundin…er hatte sie wirklich lieb gewonnen. Wie konnte er das alles also einfach so aufgeben? Schon allein wegen sowas? Kai ballte seine Hand zur Faust und spürte seinen Blade. *Dranzer…was bedeutet das alles? Ich bin doch nicht der Typ für sowas. Liebe…dass mir das überhaupt passieren würde, ist schon ein Wunder. Und ich muss zugeben, eigentlich bin ich wirklich dankbar dafür…aber…eine reicht mir. Es lief doch gar nicht schlecht. Ich hab mich wacker geschlagen in dem unbekannten Terrain, findest du nicht auch? Für etwas, das ich nicht kannte…* Er sah von seiner Hand wieder auf und betrachtete die Reflexe der Sonne, die unbekümmert auf den Wellen tanzten. *Was soll das also? Ist das die zweite Stufe einer Beziehung?* Wenn ja, dann wollte er sie nicht. In der ersten lebte es sich doch ganz gut, wieso also nicht hier verweilen? Wieso zwängte sich Ray dann nur immer wieder dazwischen und ließ ihn von Mal zu Mal unsicherer werden.

Das war nicht fair! Wenn sich doch nur alles beim Bladen abspielen würde, da würde ihm keiner so schnell etwas vormachen können, dort fühlte er sich sicher, dort konnte er selbst unvorhergesehene Angriffe mühelos abwehren, aber hier…hier war Ray klar der Überlegene. Und langsam bekam er das Gefühl, dass er nicht länger mit seinem Freund „spielen“ konnte, wie es seine Art war. War er aufgewacht oder lief das ganze schon länger als er überhaupt mitbekommen hatte? Wer hatte das ganze Spielchen bloß ausgelöst? *Dranzer!* Wenn er ihm doch nur helfen könnte. Wie sehr wünschte er im Moment sich eingehüllt in dessen schützenden Flügeln zu befinden. Ein Ort der Zuflucht, den er schon als Kind des Öfteren aufgesucht hatte. Nun war er jedoch kein Kind mehr.

Einziger Trost war momentan nur, dass Ray sicher noch keinem von alledem erzählt haben würde. Da kannte er seinen Teamkollegen. Er wusste, dass der Chinese nichts verraten würde… dafür würde er zur Not schon sorgen! [*hrhr*] Und da seine Freundin weit weg lebte, bekam sie davon sowieso nichts mit…also hatte er noch genügend Zeit, um die Sache zu erklären. In erster Linie für sich selber…
 

„Kai? Hey, hier steckst du also. Komm, wir haben eine Krisensitzung einberufen. Auch du hast daran teilzunehmen. Unser weiteres Leben hängt davon ab!“, Tyson fuchtelte hysterisch mit den Händen vor seinem Gesicht herum. Mit einem entnervten Seufzer schloss Kai die Augen und atmete einmal tief durch. *Ich bin mir sicher, er übertreibt mal wieder maßlos…!* Doch zuallererst musste er seinem aufgescheuchten Freund wohl oder übel folgen.
 

¡ya esta!

Wie gesagt, den wöchentlichen Upload schaffe ich leider noch nicht >.<

*euch knuffls* KokoroKisu

K 2: Verlieren,... - Das, was du wolltest

Titel: Exchange of feelings

Autor: KaiLoverinKokoroKisu

Serie: Beyblade

Pairing: Kai X Kristin - Kai X Ray??
 

Disclaimer: no comment

Feedback: in erster Linie beende ich die FF nur noch aus persönlichen Gründen…als wär das jemals anders gewesen ^^“ (ich hasse ein offenes Ende, zumal ich den Rohbau doch auch schon fertig habe!); wenn allerdings jemand das Bedürfnis verspürt, mir etwas mitzuteilen, darf er das gerne tun. ^.~
 

Das, was du wolltest
 

„Joshua…?“ Kristin blinzelte einige Male, um den von den aufkommenden Tränen leicht verschleierten Blick zu klären, und starrte schließlich immer noch völlig überrumpelt auf den jungen Mann vor ihr. Dieser sah seinerseits mit besorgtem Blick auf sie nieder und während seine eine Hand behutsam auf ihrer Schulter ruhte, zog er sich mit der anderen einen zweiten Stuhl näher heran.

„Alles in Ordnung bei dir?“, fragte er schon, kaum dass er sich niedergelassen hatte. Kristin fühlte sich in keiner Weise von ihm bedrängt, doch sofort war es ihr schon etwas peinlich, dass ausgerechnet er sie hier in diesem Zustand vorgefunden hatte. Mit leicht gerötetem Gesicht versicherte Kristin, dass nichts weiter wäre und wollte mit einer Gegenfrage das Thema wechseln, doch Joshua ließ sich nicht beirren. „Hey, dir geht es doch nicht gut. Stress mit deinen Eltern, in der Schule…?“ Ohne zu ihm aufzublicken schüttelte sie den Kopf und verneinte jegliche Besorgnis. Doch als er auf das Thema „Freund“ zu sprechen kam, begann ihr Blut erneut heftig zu pulsieren und um die aufsteigende Hitze vor dem jungen Unternehmer zu verbergen, wandte sie sich ein weiteres Stückchen von ihm ab. Schon spürte sie an dem veränderten Druck auf ihrer Schulter, dass Joshua sich des Treffers bewusst war und wieder einmal verfluchte Kristin, dass jeder in der Lage war ihre sich auf dem Gesicht widerspiegelnden Gefühle zu lesen. Besonders was dieses Thema anbelangte war sie keineswegs in der Lage ihre Emotionen zu verbergen…ganz im Gegensatz zu ihrem Freund Kai. Wie beneidete sie ihn doch so manches Mal um seine ständig wohlbehütete Fassade. Auch wenn er ihr gegenüber darauf zu verzichten versuchte und sie im allgemeinen kein Befürworter solchen Verhaltens war…jedoch…wenn man selbst diese Fähigkeit besitzen würde…und wenn es wenigstens nur in solchen Momenten wäre, dann wäre es doch schon ganz in Ordnung, und besonders hilfreich noch dazu!

„Wie kann sich jemand, der sich so wenig um dich kümmert und dich dazu noch derartig traurig macht, nur dein Freund nennen?! So eine bezaubernde Schönheit…“, und die Engländerin konnte nicht umgehen, dass sich ein Lächeln bezüglich der Anspielung ihres ersten Zusammentreffens auf ihre Lippen stahl. „Na also, so will ich dich sehen. Und nun erzähl: was hat er diesmal wieder angestellt…“, währenddessen hatte sich Joshua von seinem Stuhl erhoben und bot ihr aufmunternd seinen Arm an. Nachdem das braunhaarige Mädchen noch einmal tief durchgeatmet hatte, ließ sie erneut ein zaghaftes Lächeln ihr Gesicht bestimmen und hakte sich schließlich bei dem jungen Mann unter. Auf dem folgenden Spaziergang schüttete sie dem nur einige Jahre Älteren ihr Herz aus, denn obwohl sie sich kaum kannten, kam er ihr in dem Moment wie ein langer Bekannter, fast wie ein großer Bruder vor. Noch dazu hatte er als Außenstehender, der Kai weder kennen gelernt hatte, noch mit ihm befreundet war, eine willkommene neutrale und objektivere Meinung als ihre Freundin Kim. Sie fühlte sich von Joshua verstanden und während sie ihm die Lage schilderte, lachte er sie keines Mal aus oder hielt sie für ein kleines, naives Kind.

„…und noch dazu steckst du mittlerweile also auch noch in deinen Abschlussprüfungen. Ich kann dir nur eins raten: klemm dich jetzt zuerst einmal mit allem was du hast hinter dein Abi und wenn du das in der Tasche hast, dann hast du jede Menge Zeit dir über das seltsame Verhalten deines Freundes den Kopf zu zerbrechen… Ja, so hart und schwer das jetzt auch für dich klingen mag“, wehrte er ihren zum Protest ansetzenden Mund ab, „aber zum einen wirst du dir das nie verzeihen, wenn du dein Abi wegen so einer Sache in den Sand gesetzt hast, und zum anderen: vielleicht tut euch beiden etwas mehr Abstand gerade jetzt, wo ihr beide in stressigen Zeiten steckt, ganz gut. Unter Druck und Verpflichtungsgefühl sind schon so manche Beziehungen in die Brüche gegangen… Also gönn dir durch eure momentane Entfernung, ja, wenn du es so willst, eine „mentale Beziehungspause“ und fokussier dich auf nähere Themen. Bei sowas muss man Schritt für Schritt machen. Damit kommt man eher weiter als wenn man zwischen all seinen Problemen und Konflikten hin und her springt und am Ende feststellt, dass man immer noch nichts erreicht hat. Vertrau mir, auch wenn ich nur ein paar Jahre älter bin: ich spreche da auch ein wenig aus Erfahrung…“ Joshua zwinkerte dem eingehakten Mädchen an seiner Seite kurz zu. „Und wer weiß, vielleicht haben sich bis zu eurem Besuch die Wellen auch schon von ganz allein gelegt und alles war nur eine etwas zu heftige Reaktion hervorgerufen durch all den Stress… Und jetzt wollen wir das Ganze vorerst schnell aus deinem hübschen Kopf verbannen und uns bei einer gemütlichen Tasse Kaffee über ganz belanglose Themen unterhalten!“, beendete der Engländer schließlich seinen wohlgemeinten Ratschlag und führte Kristin zurück auf den sandigen Aufstieg zur Terrasse.

„Wie meine bevorstehende Abi-Kunstklausur?“, scherzte die Braunhaarige daraufhin mit einem befreiten Lachen.

„Ganz genau…“, grinste Joshua zurück und war wirklich froh zu sehen, dass es seiner Begleitung wieder besser ging. Mittlerweile war ihm das Mädchen doch schon sehr ans Herz gewachsen und es lag ihm wirklich viel daran, dass sie weiterhin so fröhlich und unbeschwert Lachen würde, wie bei ihrer ersten Begegnung…
 

~-~-~-~-~
 

Da standen sie nun: nach ihrem ersten offiziellen Kampf, erschöpft und doch als Sieger, und waren somit der eindeutige Beweis dafür, dass sich Tysons lebensbedrohliche Katastrophe doch als nicht ganz so gefährlich erwiesen hatte. Gut, wenn es nach ihm ging, hatte man einfach die rettende Lösung gefunden, aber das sei mal dahingestellt… Um Tysons überschwängliche Laune im Zaum zu halten und ihn sich mit seinen unantastbaren Voraussagen nicht noch weiter aus dem Fenster lehnen lassen wollte, was unter anwesenden Zuschauern sicherlich der Fall gewesen wäre, hatten seine Teamkollegen gleich nach dem Ende der letzten Runde bei Mr. Dickenson veranlasst, dass ihr Abendessen – oder „Siegermahl“ laut Tyson – auf dessen Zimmer gebracht werden würde, wo sie anschließend gemeinsam auf den gelungen Einstieg in die Championships anstoßen wollten.

Während die sechs Jungen noch auf ihre Bestellungen warteten, waren Kai, Ray und Kenny schon dabei, die einzelnen Kämpfe zu analysieren, um für das übermorgige Match evtl. Fehler zu vermeiden. Derweil tobte hinter ihnen ein mächtiger (lauter) Kampf zwischen den restlichen drei Teammitgliedern, die sich wie Wilde gebärend über die Betten hinweg jagten. Als Tyson zum erneuten Male mit dem Kissen anstelle von Daichi Kais Stuhl traf, ließ dieser einen nichts Gutes verheißenden Laut seiner Kehle entsteigen und stand von seinem Stuhl auf. Daraufhin sah auch Ray von Kennys Laptop auf.

„Soll ich mal gucken gehen, wie weit unsere Bestellungen schon sind?“, bot er sogleich beschwichtigend an, schließlich wollte doch keiner die gute Stimmung schon gleich am ersten Abend gefährden – nahm er stellvertretend für alle an. „Ich kann zur Not ja auch schon mal eine heiße Schokolade für alle in der Küche zubereiten lassen…vielleicht bringt das unsere Wilden etwas zur Ruhe“, fügte er noch hinzu, als er an Kai vorbeiging, doch dieser schien seinen Vorschlag gar nicht richtig wahrgenommen zu haben. Selbst als Ray schon längst in Richtung Küche verschwunden war, stand der Russe noch wie erstarrt da und starrte ins Leere. Da war es schon wieder gewesen, fast wie ein Stich in seinem Magen. Beim Reden hatte der Chinesen ihn wie zufällig gestriffen…oder war es am Ende eine bedachte Handlung gewesen? Ohne das einer der anderen überhaupt Notiz davon hätte nehmen können, berührte dessen Hand plötzlich seinen Bauch und strich ihn beim Vorbeigehen darüber, wie einer, der sich auf engen Raum an jemandem vorbeischieben will. *Das wird wohl auch seine Intention gewesen sein! Was anderes steckt nicht dahinter…was bilde ich mir jetzt schon wieder ein!*, schallt sich Kai innerlich und schüttelte kurz den Kopf, um diesen abstrusen Gedanken zu verscheuchen. Doch dieses Gefühl, dass ihn dabei durchströmt hatte… Was war in letzter Zeit bloß los mit ihm? Über die letzten Tage hinweg fühlte er sich mittlerweile nur noch wie auf der Flucht. Und das vor seinem eigenen Teamkollegen und guten Freund! Wie vom Schicksal gelenkt kreuzten sich ihre Wege ständig und der junge Russe konnte nichts dagegen machen. Doch das schlimmste waren dabei die winzigen Momente körperlicher Nähe, die ihn völlig aus der Bahn zu geraten scheinen ließen.

Wenn der Chinese morgens am Frühstücksbuffet über seinen Arm hinweg zu einem Brötchen griff oder sich ihre Finger beim Weiterreichen irgendeiner Kleinigkeit ganz zufällig berührten, wenn Kai runter ins Internetcafé wollte und Ray ihn plötzlich an der Schulter zurückhielt, um ihn zu beten einen Brief an der Rezeption für ihn aufzugeben, wenn er schon daran vorbeikäme… Jedes Mal durchfuhr es ihn wie ein Schlag und jedes Mal erwartete er sein Freund würde wieder… Dabei hatte der Schwarzhaarige doch lediglich ganz belanglose Dinge von ihm gebeten. Was hatte sich mit einem Mal also verändert?

Kais Gedanken hatten ihn erneut treiben lassen, als es an der Tür klopfte und Ray mit einem Tablett heißer Schokolade schon wieder vor dem Zimmer stand. Nachdem die Tobenden tatsächlich mehr oder weniger ruhig auf einem der Betten zum Stillstand gekommen waren, da sie nun ihre heißen Tassen vor sich balancieren mussten, kam Ray schließlich zu Kenny und Kai rüber an den Tisch und stellte die restlichen Schokoladen mit dem Tablett vor sie.

„Hier, das hat mir Mr. Dickenson gerade noch für dich in die Hand gedrückt, als er mir eben auf dem Flur entgegenkam“, sagte Ray und übergab dem Russen ein Kuvert. „Hatte er heute durch die allgemeine Nervosität des Championship-Auftakts anscheinend völlig vergessen…“ Kai, der keine wichtige Nachricht erwartete, sah nur beiläufig auf den Umschlag in seiner Hand, bis er über den internationalen Poststempel stolperte. Sogleich drehte er das Kuvert um und las mit geweiteten Augen den Absender… Wieso um alles in der Welt hielt er einen Brief von Kristin in der Hand? War etwas geschehen? Sie schrieb ihm doch sonst nie… Schon wieder fühlte sich Kai in einem Trubel von aufkommenden Gedanken ertränkt und entschuldigte sich schnell für den Abend, damit seine Teamkollegen nichts von seinem momentanen desolaten Zustand mitbekamen.
 

Auf seinem Zimmer angekommen öffnete Kai noch im Gehen den Brief und entfaltete das ordentlich gefaltete Blatt Papier, als ihm etwas vor die Füße fiel. Beim Aufheben erkannte er, dass es ein Foto war. Es zeigte seine Freundin in einem wunderschönen Abendkleid, das sie im Foyer des Hotels ihrer Eltern aufgenommen hatte. Höchstwahrscheinlich war es auf ihrem letzten Bankett entstanden…sie hatte davon geschrieben gehabt, erinnerte er dunkel. Oder war es ihr vorletztes gewesen? Es kam ihm schon so ewig vor, seit sie ihm das letzte Male geschrieben hatte. Deswegen vielleicht jetzt der Brief…? Er ahnte ja nicht, dass sich schon längst ein Dritter in ihre Beziehung geschlichen hatte und die moderne Technik nun zu seinen Gunsten (aus)nutzte…

Beim Anblick der Engländerin überkam ihn sogleich ein heftiger Schwall von Gefühlen, und all die Liebe, die er für dieses Mädchen empfand, breitete sich in seinem Inneren aus und hinterließ einen wohligen Schauer auf seinem Körper. Seinen Blick immer noch nicht von ihrem so unerwartet auftauchenden Gesicht abwendend, ließ er sich rückwärts auf das Bett niedersinken und brauchte eine Weile bis er seine Aufmerksamkeit schließlich dem beigefügten Brief schenkte. Ganz gegen seiner aufgekommenen Sorgen, irgendetwas stimme nicht, enthielt der Brief nur mehr oder weniger belanglose Worte. Das heißt nicht, dass nichts weiter Wichtiges geschrieben stand, sondern, dass neben der Kundtuung ihrer Liebe keine neuen Nachrichten aus Europa folgten. Doch die hätte Kai in diesem Moment auch um nichts in der Welt gegen die geschrieben Worte seiner Freundin eintauschen wollen. Er war weiß Gott kein besonders romantischer Mensch, tat sich immer noch schwer seine Gefühle für andere Menschen erkennbar auszudrücken, doch die von der Jüngeren nahezu kunstvoll gewählten Worte trafen ihn in einer Weise…die er sich selber nicht beschreiben konnte. Vielleicht lag es auch einfach an seinem momentanen Zustand, dass er sich der Botschaft des Briefes auf einem ganz neuen Wege gewahr wurde. Er wusste es selber nicht.

„Hi, ich dachte nicht, dass du gar nicht mehr wiederkommen würdest. Du hast den ganzen Spaß verpasst, ehrlich, das hättest du sehen sollen…“, ertönte es plötzlich mit heitere Stimme hinter ihm und bevor er sich umdrehen konnte, lugte schon der wuschelige Kopf seines Freundes Ray über seine Schulter und musterte den Zettel zwischen Kais Fingern. „Was liest du denn da? Ist das der Brief? Von wem…“, wollte er gerade fragen, doch mit seinem Auftauchen hatte er Kai in einen neuen Taumel seiner Gefühle gestürzt. Dabei ertappt gefühlt faltete der Angesprochene rasch den Brief zusammen und griff noch vor dem Schwarzhaarigen zu dem neben ihm liegenden Foto, um anschließend beides wieder in das Kuvert zu stecken.

„Alles in Ordnung?“, fragte Ray nun sichtlich überrascht und auch ein wenig besorgt. Das „Hm!“ seines Freundes brachte ihm weder ein eindeutiges ‚Ja’ noch ‚Nein’, aber für diesen Abend beließ er es dabei, da er den Älteren mittlerweile gut genug kannte, als dass er ihn weiter mit Fragen darüber löchern würde.
 

In den folgenden Wochen wäre für jegliche Gedanken darüber auch keine Zeit mehr: die Championships waren im vollen Gange und aufgrund des neuen starken Gegners aus Russland hatte Kai alle neben den anstrengenden Kämpfen noch zu zusätzlichen Trainingsstunden gemeinsam mit einem neuem, von Kenny ausgearbeiteten Fitnessplan verdonnert. Einige Teams hatten schon den Weg nach Hause antreten müssen oder durften die nun noch verbleibende Zeit der Turniere weiterhin im Ort verbringen, um beim Zuschauen der Kämpfe zu lernen.

Vielleicht war es auch auf den Stress zurückzuschieben und bei all dem Trubel keinem wirklich aufgefallen, doch seit jenem Tag, an dem er Kristins Brief erhalten hatte, war keine E-Mail mehr an selbige Person abgeschickt worden. Kai hatte zwar vorwiegend aus Höflichkeit eine kurze Nachricht bezüglich des Erhalts des Briefes geschrieben, doch diese war niemals in England angekommen. Natürlich sah der Russe immer noch ab und an in sein Postfach, was allerdings nicht mehr mit der gleichen Häufigkeit wie vorher geschah, aber da auch ihn von der anderen Seite keinerlei Nachricht mehr erreichte, blieb es somit meist nur mit einem kurzen Abchecken der restlichen Mails. Eigentlich kam dies Kai sogar ganz recht, denn seit jenem Tag fühlte er sich seiner Freundin gegenüber anders. An seiner Liebe ihr gegenüber hatte sich nichts geändert, doch…er musste sich zugestehen, dass er das Zusammensein mit Ray, seine Nähe, seine Berührungen genoss. Auch wenn er sich jetzt erst recht zwischen zwei Stühlen hin und her gerissen fühlte…, allein das er dies einmal sagen würde, wo die zweite Seite doch aus der Homosexualität bestand! Aber in gewisser Weise fühlte er sich gut, Ray tat ihm gut, und genau das machte es ihm so schwer seiner eigentlichen Freundin zu schreiben, die so weit entfernt war und Ray dagegen am Computer nur einen Stuhl entfernt saß. Er hatte Angst ihre Beziehung zu gefährden, Angst, er könne sich durch irgendetwas verraten, sie ihn sofort durchschauen und er hätte sie verloren. Und das wollte er ja nicht…oder?

Jedenfalls erleichterte ihn die Stille vom anderen Ufer des Ozeans, denn so wurde er nicht wieder daran erinnert und brauchte sich nur über das Gewinnen der Championships den Kopf zerbrechen, denn Tyson und Daichi besaßen alles andere als eine Nur-durch-harte-Arbeit-kommt-man-zum-Erfolg-Moral. Das eigentliche Schutzschild Ray, dass ihm den Rücken dafür freihielt indem er die eingehenden Nachrichten seiner Partnerin einfach im weiten Nichts des Internets verschwinden ließ, war über den Erfolg seines Plans schon fast überrascht. Gut, anfangs hatte es nahezu chancenlos, wenn nicht gar lächerlich für ihn ausgesehen, doch seit einiger Zeit hatte sich Kai als wesentlich zugänglicher erwiesen: er schien nicht mehr vor ihm zu flüchten und auch sonst hatten sie ein viel engeres, näheres Verhältnis zueinander wie er fand…nichts was einen Außenstehenden auf Zuneigung schließen ließ, aber für Kai war das doch schon eine enorme Abweichung seiner sonstigen Form. Und trotzdem, auch wenn er schon einen Etappensieg auf seinem Weg zum Ziel feiern konnte, Ray litt dennoch unter dem Abstand, den er halten musste und der sich nur in kaum sehbaren Schritten verkleinerte. Sein Verlangen, dem Blauhaarigen endlich wieder so nah zu sein wie in jener Nacht nach dem Kuss, ihn wieder so dicht an sich zu spüren, ihn so zu hören…all das ließ sein Blut jede Nacht zum Kochen bringen und ihn manche gemeinsame Momente zur Qual werden. Der Ältere war ihm so nah und doch schien er weiterhin unerreichbar fern zu sein.
 

Zwei Wochen später hatten sie schließlich das Halbfinale erreicht und feierten gerade kameradschaftlich gemeinsam mit ihrem Verliererteam, den Majestics, in einem über die Zeit für die Jungs gemieteten Partyraum im Untergeschoss des Hotels – es schien als hätten sich alle Teams zusammengeschlossen um ihren „gemeinsamen Feind“, das Team unter Aufsicht Voltaires, zu besiegen und so unterstützten die Verlierer die weitergekommenen Gruppen wo sie nur konnten.

„Wer will noch mal, wer hat noch nicht?“, schallte es von der Theke und unter leicht wankenden Schritten balancierte einer der Verlierer, Johnny, ein Tablett mit neuen Drinks zu der feiernden Meute. „So, schön weiter trinken Jungs! Keine Müdigkeit vorschützen, hier gibt’s keine Weicheier! Nur die Harten gewinnen den Braten…“, damit knallte er den sechs Jungen frisch gefüllte Gläser auf den Tisch und ließ sich selber schon leicht angetrunken mit einem kräftigen Schluck wieder neben Robert auf die Bank fallen.

„Das sagt ja der Richtige“, bemerkte dieser mit einem Seitenblick auf den Jüngeren trocken und während sich Johnny verlegen am Kopf kratze, brach der gesamte Tisch in schallendes Gelächter aus.

„Yehaa!! Und noch einer weg! Komm, den letzten schaffen wir auch noch!“, rief Ray siegessicher, als schließlich auch Max aufgegeben hatte und sich geschlagen gab. Ihr einziger Gegner war nun noch Tyson, der sich jedoch auch nur noch schwankend auf seiner Bank halten konnte. Den würden sie locker unter den Tisch saufen… Mit einem lauten Knall und einem breiten Grinsen im Gesicht ließ der Chinese sein leeres Glas auf den Tisch fallen und schlug mit seinem Saufkumpanen, Kai, ein. Mit einem süffisanten Grinsen auf dessen Lippen zog dieser ihn zu sich heran und nickte nur viel versprechend. Ray musste erst einige Male blinzeln um seinen Freund klar erkennen zu können. Dieser hatte sich kein Stück bewegt und verharrte immer noch nur wenige Zentimeter von ihm entfernt vor ihm, seine rechte Hand in der des Schwarzhaarigen eingeschlagen und an seine Brust gedrückt.

Als Ray sich wieder gefangen hatte und sich mit einem Mal dem Russen so dicht gegenüber sah, Auge in Auge mit dem Objekt seiner Begierde, noch dazu mit einem erhöhten Alkoholpegel im Blut, überkam ihn wieder dieses starke Gefühl und drückte von innen gegen seine Brust. Denn auch Kai hatte innegehalten und betrachtete die weichen Züge seines Gesichts bis er am Ende wie gebannt von den bernsteinfarbenen Augen seine eigenen nicht mehr abwenden konnte. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein, keiner nahm die grölenden Stimmen ihrer Freunde um sie herum wahr…das Einzige, was sie erreichte war das Pochen ihrer Herzen in ihren Ohren, das wie ein Sekundenanzeiger wirkte. Langsam beugte sich Ray vorwärts und schloss seine Augen, wollte nur noch spüren, sich dem Moment hingeben und…

Doch mit einem Mal löste sich Kais Hand von ihm und mit einem erneuten Blinzeln wurde er sich nicht nur des seltsamen Blickes des Älteren gewahr, der sich anschließend wieder zum Tisch wandte und bei Johnny einen neuen Drink bestellte, sondern auch all der Übrigen, die lachend um ihn herum feierten. Das Geschehen hatte in einer Sekunde von Zeitlupe wieder auf normal und somit Realität umgeschaltet und die Stimmen, die Musik und all der Trubel um den Chinesen herum überrollten ihn mit einer solchen Gewalt, dröhnten in seinen Ohren, und mit einem Mal wollte er nur noch weg von diesem Ort. Die eine Hand an seinen Kopf gepresst versuchte er aufzustehen und über die Bank zu steigen, was sich jedoch als etwas schwieriger gestaltete. Keiner nahm wirklich Notiz von seinem Handeln und erst als er Kenny zu seiner Linken kurz zunuschelte, er hätte genug und würde es vorziehen schon zu gehen, sah dieser ihm etwas besorgt hinterher. Einige anderen riefen ihm etwas von Weichei hinterher und hielten seinen Gang für ein Drücken vor der nächsten Runde…und der Rest war selber schon so dicht, dass sie überhaupt nichts mehr mitbekamen…
 

Nach einigen Minuten sturen geradeaus Gehens hielt Ray nun zum ersten Mal wieder inne und atmete tief durch. Sein erster Gedanke hatte ihn immer weiter laufen lassen, bloß weit weg vom Geschehen, und hier, in diesem dunklen leeren Flur, zu dem keine der Geräusche des Festes mehr heraufdrangen, fühlte er sich sicher genug eine Verschnaufpause einzulegen. Seine Beine wankten bedrohlich und in seinem Kopf hämmerte es nun so stark, sodass Ray den Druck seiner Hand gegen seinen Kopf verstärkte um so irgendwie das Chaos dahinter zu lindern. Der plötzliche Klimawechsel vom heißen Partyraum zum kalten Flur ließen den Alkohol Freudentänze in seinem Körper veranstalten und mit dem anderen Arm hilfesuchend ausgestreckt ließ er sich schließlich mit dem Rücken gegen die Wand fallen. Wenigstens war alles schwarz vor seinen Augen, und das lag - Gott sei dank - nicht daran dass er in Ohnmacht gefallen war, so konnte sich die Welt um ihn herum nicht auch noch in ein Karussell verwandeln, obwohl er trotzdem das Gefühl hatte, der Boden unter ihm würde nicht ruhen.

Nach weiteren Minuten hatte er sich wieder soweit gefangen, versuchte mit seinem ruhigen Atem auch seinen Herzschlag zu beruhigen, sodass sein Kopf frei genug war um das vorige Geschehen noch einmal Revue passieren zu lassen…

Seine Augen füllten sich mit Tränen als Kais Gesicht vor seinem inneren Auge auftauchte. Er starrte mit gesenktem Kopf in der Dunkelheit zu Boden, sodass ihm seine Haarsträhnen ins Gesicht fielen und kurz darauf haften blieben, als sich die ersten Tränen ihren Weg über seine Wangen bahnten.

„Warum…warum bloß?! Jeden Tag sehe ich es. Jeden Tag muss ich diese…Erniedrigung erkennen, die mir zeigt, dass ich es niemals haben kann. Dass es anders ist als bei den anderen. Jeden Tag…und immer wieder aufs Neue…wieso? Wieso nur…scheiße Mann!“, fluchte Ray unter Tränen. Mit einer groben Bewegung wischte er sich über die Augen um die Tränen zu trocknen und sich selber dafür zu strafen, dass er sich wie ein Mädchen benahm. Und dabei war doch genau das das Problem… „Wieso bin ich bloß ein Junge? Ich werde niemals das bekommen, wonach ich mich doch so sehr gesehnt habe…und es immer noch tue?“

„Hast du es denn nicht schon?“, ertönte da plötzlich eine Stimme aus dem Dunkel. Rays Herz durchschoss es wie ein Blitz und erschrocken und verwundert zugleich über die Worte sah Ray auf. Er hörte leise Schritte durch die Dunkelheit näher kommen und da sah er es wieder. Diesmal nicht nur vor seinem geistigen Auge, sondern direkt vor ihm. Kais Gestalt schien immer noch einem Schatten gleich zu sein, doch als er in dessen Gesicht blickte…hatte er keinen Zweifel daran, dass dessen funkelnden Augen in einer seltsamen Weise auf ihm ruhten.

„W…was?“, stotterte Ray. Er fühlte wie der Kloß in seinem Hals immer größer wurde. Auch das Pochen in seinem Kopf begann wieder stärker zu werden und verängstigt fragte er sich, wie viel der Russe von seinem Gespräch wohl mitbekommen hatte. Auf etwas anderes konnte er sich doch schlecht beziehen… Aber er verstand trotzdem nicht. Was meinte Kai dann damit?

Anscheinend schien auch Kai dessen Verwirrtheit zu bemerken. Mit langsamen Schritten näherte er sich immer weiter dem Chinesen, ließ ihn die Schatten hinter sich lassen und Rays Ausdruck gleichsam jedoch nur noch verwirrter werden. Nur noch eine Armlänge trennte die beiden Jungen voneinander und Ray fühlte sich gar nicht wohl in seiner Haut. Während Kai schweigend vor ihm stand, spürte der Jüngere wie ihm die Röte ins Gesicht schoss, als er in Kais Augen blickte, die seinerseits immer noch auf ihm ruhten und ihn keine Sekunde aus den Augen ließen. Schließlich sah er aus den Augenwinkeln wie sein Freund eine Hand gehoben hatte und unfähig sich zu rühren starrte Ray, den Rücken an die Wand hinter sich gepresst, mit geweiteten Augen auf seinen Gegenüber. Vorsichtig strich Kai ihm die Haarsträhnen aus dem Gesicht, wischte die feuchten Spuren seiner Tränen weg und blieb schließlich mit seiner Hand in dessen Nacken liegen. Den Jüngeren immer noch mit den Augen fixierend zog er ihn langsam zu sich heran und ließ seinen Blick anschließend zu dessen Lippen wandern, bevor er ihm zaghaft einen Kuss aufdrückte.

Rays aufgerissenen Augen starrten immer noch auf die geschlossenen Augen Kais. Das…das…! Er träumte nicht. Und Kai sah in diesem Moment nicht aus als würde er Spielchen spielen. Bevor er überhaupt reagieren konnte, hatte sich Kai schon wieder von ihm gelöst und sah ihn mit seinem typisch süffisanten Grinsen an. *Das war es doch…Ray? Das, was du wolltest…*

„Und, immer noch verwirrt?“

Ray wollte zu einer Antwort ansetzen, doch er brachte kein Wort über seine Lippen.

„Das musst du nicht, ich war es doch auch…ich war es doch auch…“, die raue Stimme Kais wurde immer leiser und Ray spürte wie sich der Griff in seinem Nacken wieder verstärkte und Kai sich erneut zu ihm herabbeugte. Seine zweite Hand legte sich ihm vorsichtig um die Hüfte und zog ihn an sich heran, als er erneut seine Lippen berührte und mit einem innigen Kuss versiegelte. Und diesmal…schloss der Jüngere auch seine Augen…
 

--- sry, am Ende lief irgendwie das Lied „What the world needs now is love“ – Dionne Warwick ^^ daher evtl. ein wenig zu kitschig geworden…

K 3: Vergessen,... - Seitenwechsel?

Titel: Exchange of feelings

Autor: KaiLoverinKokoroKisu

Serie: Beyblade

Pairing: Kai X Ray - Kai X Kristin??
 

Seitenwechsel?
 

Drei Monate später…

Er konnte nicht glücklicher sein: so vieles war geschehen in den letzten drei Monaten. Sie hatten die Championships gewonnen, wenn auch nicht völlig unbeschadet. Alle hatten ihre Verletzungen abbekommen, doch so schlimm wie Tyson hatte es glücklicherweise keinen getroffen. Dieser musste die gesamte darauf folgende Woche im Krankenhaus verbringen, was nicht zuletzt auch deswegen durchgesetzt wurde, weil man sich sicher sein konnte, dass er hier „stillgelegt“ war, und seine Verletzungen somit schneller heilen konnten. Auch wenn er vorher noch den notwendigen Sieg erringen konnte, wurde ihr Endgegner, die Blitz Kreig Boys [Kai hat bei mir natürlich auf seine Mitgliedschaft verzichtet und an seiner Stelle ist ein anderer angetreten], aufgrund nicht rechtmäßig eingesetzter Mittel im Nachhinein vom Turnier disqualifiziert, was sie auf ganzer Linie zum Sieger machte.

Schließlich konnten sie ihr Intensivtraining erfolgreich zurückschrauben, sodass die vorübergehende Beurlaubung von der Schule nicht mehr nötig war – zum großen Leiden Tysons. So waren sie also nach einem kurzen Erholungsurlaub pünktlich zum neuen Schuljahresbeginn wieder in ihren gewohnten Alltag eingestiegen und genossen die Vor- und Nachteile eines Schullebens. Auch wenn Hausarbeiten und Klausuren eindeutig zur negativen Seite gehörten, so hatten sie dennoch wieder mehr Freizeit – und das war besonders für ihn ein großer Pluspunkt. Denn der Sieg der Championships und all der damit einhergehende Trubel waren längst nicht alles gewesen, das sich geändert hatte. Er konnte noch einen weiteren Sieg verbuchen – den Sieg ihrer Liebe. Nachdem sich der Trubel ein wenig gelegt hatte und die beiden sich ihrerseits daran gewöhnen konnten, hatten sie schließlich auch ihren Teamkollegen in einer ruhigen Minute die große Veränderung in ihrer vorher rein freundschaftlichen Beziehung mitgeteilt. Was ihre Freunde mit Respekt annahmen. Einer von ihnen jedoch hatte schon länger gemerkt, was sich zwischen dem Russen und dem Chinesen anbahnte. Und dieser jemand war kein Geringerer als Max, der mit dem Geständnis der beiden Älteren selber zugab, eine homosexuelle Neigung zu haben. [*chiii*]

In eben diesem Moment ging bei ihnen das alljährliche Schulfest zu Ende und die fünf Freunde hatten es sich an einem Tisch vor dem Buffet gemütlich gemacht. Kenny hatte sich für diesen Tag entschuldigt, da er an einem Weiterbildungskurs für Beyblade-Techniken teilnahm. Gerade kam Kai mit zwei neu befüllten Tellern vom Buffet wieder, stieg mit einem Bein über die Bank und ließ sich so mit Blick zu Max nieder, der zu seiner Linken saß. Bevor er ihr Gespräch von vorher wieder aufnahm, drehte er sich kurz nach hinten, um Ray zu seiner Rechten den mitgebrachten Teller zu geben.

„Hier, ich hab dir drei verschiedene Stücke mitgebracht. Ich hoffe, du magst einen davon. Wusste ja nicht, welchen du haben wolltest…“, überreichte Kai mit einer entschuldigenden Geste.

„Ich hätte jetzt gern viel lieber etwas anderes…“, grinste Ray seinem Freund entgegen und beugte sich schon zu ihm nach vorne, doch Kai drehte sich wieder zu Max. Das Geturtel in der Öffentlichkeit machte ihn immer noch etwas nervös und besonders, wenn es hier nur so von Klassenkameraden und anderen bekannten Gesichtern wimmelte. Während Kai sich also auf das Gespräch mit Max konzentrierte, saß Ray eine Weile nur schmollend neben Kai und betrachtete die drei Stück Kuchen. War ja wirklich süß, dass sein Freund an ihn gedacht hatte, aber musste er gleich immer so ablehnend reagieren, wenn er etwas romantischer wurde. Er seufzte kurz und schwang schließlich auch ein Bein auf die andere Bankseite um sich rittlings hinter Kai zu setzen. Wenn er ihm schon keinen Kuss abringen konnte, dann wollte er ihn wenigstens im Arm halten dürfen. Und so schob sich Ray von hinten an den Russen, schlang seine Arme um dessen Hüfte und schmiegte sich mit dem Kopf an dessen Rücken.

„Ray…!“, kam sofort der resignierende Kommentar Kais, doch er wehrte sich nicht weiter dagegen. Im Gegenteil, der genoss die Berührung seines Freundes: dessen Brust an seinen Rücken gepresst, dessen Hände, die sanft über seinen Bauch strichen, dessen ruhiger Atem in seinem Nacken.

„Du riechst unglaublich gut, weißt du das?“, ertönte ein wohliger Seufzer von hinten und Tyson sah die beiden etwas angewidert an. Er hatte nichts gegen deren Beziehung, doch ab und an wurde es ihm doch etwas zu viel. Es kam ihm immer noch etwas seltsam vor; vielleicht lag es aber auch nur daran, dass er in solchen Momenten einen ganz anderen Kai zu Gesicht bekam und deshalb sträubte sich etwas in ihm so dagegen.

„Das ist ja nicht auszuhalten. Daichi, komm, soviel Schwulheit vertrag ich nicht. Lass uns lieber noch mal den Stand mit den Bey-Arenen suchen. Ich will ne Revanche!“, und damit stand er vom Tisch auf und zog den Rothaarigen einfach hinter sich her.

„Nehmt ihm das nicht übel. Er hat’s halt nicht so mit den Schwulen… Aber im Grunde hat er wirklich nichts dagegen, ihr kennt ihn ja“, lachte Max. „Ich selber versuch mich bisher wirklich vergebens an ihm…“ Ray hatte seinen Kopf nun auf Kais Schulter postiert und sprach ihm aufmunternd zu, doch Kai sah nur verlegen auf die Bank. Schön und gut, er war also schwul, aber musste man sich ständig darüber unterhalten? Konnte man die Zweisamkeit nicht einfach nur genießen?

Als hätte Max nichts gesagt, griff der Blauhaarige zu seinem Becher und knüpfte an ihrem Gespräch an. Ray an seinem Rücken hatte sich wieder zurücksinken lassen und rieb sein Gesicht am T-Shirt des Älteren. Ja, er konnte wirklich nicht glücklicher sein. So wie es schien konnte nichts ihr Glück zerstören. Als er den Russen am Mittag ganz beiläufig auf Kristin angesprochen hatte, war von diesem nur ein Schulterzucken gekommen. Das würde ihn nicht interessieren. Sein Herz hatte einen Freudensprung gemacht, als er das gehört hatte. Kai hatte seit Ewigkeiten nicht mehr von ihr gesprochen und er selber behielt es sich vor, sie nur dann zu erwähnen, wenn es sich wirklich nicht umgehen ließ. Manchmal überkam ihn mittlerweile doch ein schlechtes Gewissen, dass er seine Austauschpartnerin und seinen ehemals besten Freund auseinander gebracht hatte. Aber deren Beziehung hatte doch auch wirklich keine Zukunft gehabt…über die Entfernung hin wäre sie früher oder später selber in die Brüche gegangen. Er hatte den Bruch also nur etwas beschleunigt, bevor der Verlust für beide noch größer gewesen wäre, oder nicht? Wie dem auch sei…

Mit einem Ohr lauschte er dem Herzschlag seines Freundes, der sich sofort beschleunigte als er seine eine Hand unter dessen T-Shirt schob und über die wohltrainierten Bauchmuskeln strich.

„Ray…! Max, ich glaub es ist besser, wenn wir jetzt schon mal losgehen. Wir sind doch eingetragen unsere zwei Stände einzuräumen und abzuschließen. Wir sehen uns dann morgen in Physik“, wandte sich Kai an den Blonden und stand anschließend rasch von der Bank auf, sodass er außer Reichweite Rays Arme war. Der Angesprochene lachte nur wieder und zwinkerte den beiden vielsagend zu. „Max, es ist nicht das, was du jetzt denkst…!“, doch ihr ebenfalls schwuler Freund ließ sich nicht beirren und wünschte beiden noch viel Spaß, bevor er sich auf die Suche nach seinen anderen Teamkollegen machte. „Argh…!“, grummelte Kai und machte sich mit einer verlegenen Röte um die Nase auf den Weg zu ihren Ständen.

„Hey, warte, hast du nicht etwas vergessen? Wie willst du dich vergnügen, wenn du das Wichtigste sitzen lässt?“, empörte sich Ray lachend und lief seinem Freund hinterher. Wie süß Kai doch war, wenn er verlegen wurde. Bei ihm angekommen legte er ihm sogleich wieder den Arm um die Hüfte und schmiegte sich an seinen Arm. Er spürte, dass es Kai in den Fingern reizte und er seinerseits seinen Arm um seinen Freund legen wollte, doch als Ray ihm aufmunternd in den Hintern kniff, hatte er es sich eindeutig anders überlegt. *Wie gut, dass die meisten schon mit dem Abbauen beschäftigt sind und nichts mitbekommen*, dachte Kai peinlich berührt und beschleunigte seine Schritte. Er hasste es, wenn sein Freund ihn so in Verlegenheit brachte, und das wusste er!
 

~-~-~-~-~
 

„Ihr habt also eine Krise?“, fasste Kim den vorangegangenen Monolog ihrer Freundin knapp zusammen, während sie eingepackt in Mantel und Schal durch das frisch gefallene Herbstlaub stiefelte. Kristin blieb bei diesen Worten abrupt stehen und zog eine Augenbraue hoch, während sie ihre Freundin skeptisch musterte. Sie hatte sich doch tatsächlich zu einem Oktoberspaziergang durch den Park überreden lassen um bei dem schon leicht frösteligen Wind über ihre Sorgen zu reden und dann kam das?! Eine einfache Krise?! Das war alles, was ihre englische Freundin dazu zu sagen hatte.

„Als Krise (!) würde ich das nicht gerade bezeichnen. Überhaupt, eine Krise…von was denn bitte schön? Da ist doch nichts mehr? Unsere Beziehung hat sich aufgelöst, „uns“ gibt es jetzt nicht mehr…“, unterstrich Kristin mit wedelnden Händen, die sie allerdings kurz darauf gleich wieder in ihren Manteltaschen verschwinden ließ.

„Ist doch nicht weiter schlimm“, versuchte die Ältere sie zu beruhigen, „sowas kommt in jeder guten Beziehung mal vor.“ Beschwichtigend hob sie nun ihrerseits die Arme.

„Kim, mal ehrlich: wo siehst du da noch etwas von Beziehung? Ich hab seit fast drei Monaten nichts mehr von ihm gehört! Genau genommen seit dem Tag, als ich den Brief an ihn eingesteckt habe. Das hätte ich niemals tun sollen! Wahrscheinlich hat ihn das überfordert, ihn zu sehr unter Druck gesetzt. Kai ist nicht einer von denen, die gerade auf Liebesbeteuerungen stehen. Mit Sicherheit hat er das missverstanden und deshalb…“

„…und deshalb kann man das Ganze auch leicht aufklären. Siehst du, also besteht doch noch eine gewisse Beziehung zwischen euch“, vollendete Kim ihren Satz.

„Hah, eine gewisse Beziehung ist gut! Und selbst wenn, dann hätte er doch einmal schreiben können, dass der Brief angekommen ist. Und wenn es nur ist um die Beziehung zu beenden“, fügte Kristin etwas leiser hinzu.

„Moment, hattest du nicht vor zwei Monaten erwähnt gehabt, dass er geschrieben hat? Als sie die Championships gewonnen haben…? Und für die letzte Zeit gibt es sicher auch eine Erklärung, warum er nicht schreiben konnte. Und jetzt komm endlich weiter, ich muss mich bewegen, ansonsten frier ich hier gleich fest“, zog sie auf der Stelle tretend an ihrer Freundin. Während sie also ihren Gang fortsetzten, ließ sich die Angesprochene so schnell nicht in den Rücken fallen.

„Für wen bist du eigentlich? Du solltest mich unterstützen und ihn nicht auch noch verteidigen!“

„Damit du eure Beziehung ohne schlechten Gewissens in den Sand setzen und aufgeben kannst?“, erwiderte die Größere nur mit tadelndem Blick.

„Haha! Und überhaupt, die Mail mit der gewonnen Meisterschaft zählt nicht. Das war ja fast wie eine Rundmail…“, beharrte die Jüngere weiterhin auf ihrem Standpunkt.

Nach einer kurzen Schweigeminute wollte Kim wissen, ob sie ihm denn noch schreiben würde. „Anfangs natürlich, aber was würdest du denn machen, wenn nie Resonanz erfolgt?“ Niedergeschlagen zuckte sie mit den Schultern.

„Und Ray?“

„Ray ist der Einzige, mit dem ich mir überhaupt noch schreibe! Wenn ich ihn nicht hätte, würde ich wohl gar nichts mehr mitbekommen. Du erzählst ja auch nicht besonders viel von ihm. Er ist mir momentan wirklich ein guter Freund. Ich bin wirklich froh, dass ich ihn als Partner hatte und nicht Kai. Auf ihn ist wenigstens Verlass!“

„Hey, das ist nicht fair. Nur weil ihr ne Krise habt, kannst du hier nicht so über meinen Partner ablästern! Auch wenn ich deine beste Freundin bin…“, empörte sich Kim, aber Kristin sah ihr an, dass sie nur scherzte.

„Krise…“, wiederholte sie seufzend und verlief sich wieder in ihren Gedanken. Nach einer Weile, in der ihre Freundin wohlweißlich geschwiegen und sie mit ihren Gedanken alleine gelassen hatte, fragte sie etwas kleinlaut: „Und du? Schreibt er dir noch manchmal?“

„Mhmmm…aber kaum.“

„Hmmm…“

„…“

„Und, wie geht es ihm?“

„Ich dachte, du wolltest von ihm nichts mehr wissen“, neckte Kim sie auf die Frage, fing sich jedoch gleich einen Seitenhieb von Kristin ein. „Schon gut, war doch nicht so gemeint. Hmm, ich denke es geht ihm gut…“

„Na, danke schön!“, empörte sich ihre Freundin und beschleunigte ihre Schritte.

„Hey, warte! Wir reden ja nun auch nicht über seine Gefühle. So wie ich ihm auf den Zahn fühlen konnte als er noch hier war, so einfach geht das per Mail eben nicht. Aber das werde ich gleich wieder in Angriff nehmen, wenn wir in zu ihnen rüber fliegen, versprochen!“ Sie musste ein Stückchen laufen, um die Jüngere einzuholen, und als sie wieder schrittauf mit ihr war, fragte sie: „Wir fliegen doch noch, oder?“ Erwartungsvoll sah Kim auf das nachdenkliche Profil ihrer Freundin.

„Na gut, meinetwegen…dann fliegen wir sie also besuchen“, seufzte Kristin resignierend.

„Strike!“, jubelte Kim und ließ ihre geballte Faust in die Luft fliegen.

„Aber…! Unter einer Bedingung: jeder wohnt bei seinem Partner! Ich hab momentan nicht sonderlich Lust Kai über den Weg zu laufen…oder sorg wenigstens dafür, dass er fern von mir bleibt. Und noch eins: du wirst dich um die Planung kümmern! Ich hab sowieso schon genug um die Ohren…“, wollte sie ihren Satz gerade beenden, als sie sah, dass Kim ihr schon gar nicht mehr zu hörte.

„Kein Problem! Als allererstes müssen wir die Flugtickets buchen…halt, nein, vielleicht sollte ich Kai und Ray erstmal fragen, wann es am besten passt. Ach, und bei unseren Eltern müssen wir auch noch anfragen. Wie gut, dass Schule vorbei ist…ansonsten hätten wir eben einfach etwas Schule schwänzen müssen. Gut, dann…brauchen wir ein Visum?“, endlich war sie stehen geblieben und drehte sich fragend zu der Jüngeren um. Diese hob nur achselzuckend die Schultern. Darum sollte sie sich mal alleine kümmern. Sie würde sich da ganz und gar raushalten. Doch schon war der Braunhaarigen ein neuer Gedanke gekommen und mit einem Quietschen ließ sie ihren Ausdruck der Freude damit freien Lauf. Kopfschüttelnd über die plötzliche Euphorie der Älteren, folgte sie ihr auf den Heimweg, während diese ihre Liste immer länger werden ließ. Das würde ja was werden…
 

~-~-~-~-~
 

An den schon abgeschlossenen Stand gelehnt, beobachtete Kai wie der Schwarzhaarige immer noch damit beschäftigt war die schwere Holzplatte vor die Öffnung des zweiten Standes zu hieven. Als sie ihm erneut aus den Händen geglitten war, drehte sich dieser hilfesuchend um und blickte erleichternd auf Kai.

„Kannst du mal kurz mit anpacken?“, ließ er ein unbeholfenes Lächeln auf seinen Lippen erscheinen. Und darauf hatte der Russe nur gewartet. Er hätte auch schon gehen können, doch hier am Ende einer Reihe von Ständen befand sich keiner mehr in ihrer unmittelbaren Umgebung…also hatte er auf ihn gewartet. Mühelos hob er seine Seite der Holzklappe in die Öffnung und schob den Riegel vor. Als er sich zu seinem Freund umdrehte, sah er jedoch, dass dieser Mühe damit hatte seinen Riegel vorzuschieben. Mit einem fiesen Grinsen betrachtete er ihn noch einen weiteren Moment schadenfroh, bis er schließlich von hinten an ihn heran trat.

Ray spürte, dass der Russe mit einem Mal hinter ihm stand und ihm war es schon etwas peinlich, dass er es immer noch nicht fertig brachte den Stand abzuschließen. Was musste Kai jetzt bloß von ihm denken? Er schien sowieso schon ein wenig verstimmt vom Fest zu sein. Er konnte ihn doch nicht noch einmal beten ihm zu helfen… Doch ohne, dass er etwas gesagt hatte, schoben sich zwei Arme an seinem Kopf vorbei. Während Kai mit der einen die Platte mit einem Ruck an ihren richtigen Platz drückte, schob er mit der anderen den Holzklotz davor. Als Ray sich ertappte, wie er auf dessen kräftige Hände starrte und sich vorstellte, was diese noch alles machen könnten, schoss ihm sogleich die Röte ins Gesicht. Kai war ihm so nah, stand direkt hinter ihm…er konnte ihn fast an sich spüren, während dessen Arme am Stand zu tun hatten.

Unfähig sich umzudrehen und Kai seine Verlegenheit preiszugeben, nicht willens sich dessen finsterem Gesicht gegenüberzustellen, verharrte er ohne sich zu bewegen bis Kai seine Arbeit beendet hatte. Doch als er letztlich wieder aufsah, ruhten dessen Hände auf der Holzwand und der Russe hinter ihm machte keine Anstalten sie von dort wieder wegzunehmen. Ray, der sich zwischen dem Stand und dem Körper des Jungen hinter ihm regelrecht eingeschlossen fühlte, wurde immer unruhiger.

„K…Kai? D…danke, das reicht?“ Aber der Angesprochene ließ keine Reaktion spüren. Was wollte er denn noch? Wollte er sein Versagen bestrafen oder in vollen Zügen genießen? Plötzlich konnte er Kai hinter sich deutlich an seinem T-Shirt spüren. Sein Herz begann heftiger zu schlagen.

„K…Kai?“, fragte er noch einmal und versuchte seine Unsicherheit, gleichsam aber auch sein Begehren nach ihm zu verbergen. Das würde Kai nur noch wütender machen. Er hatte ihn schon genug gereizt an diesem Tag. Er würde alles nur noch verschlimmern, und was er am wenigsten wollte war, seinen Freund in irgendeiner Weise zu verlieren. „Du kannst jetzt loslassen! Ich…“, aber immer noch wagte er es nicht sich zu seinem Freund umzudrehen. Zu eng fühlte er sich zwischen ihm eingeschlossen, zu nah wäre ihm sein Gesicht.

Da, als er schon erleichtert aufatmen wollte, weil Kai schließlich seine linke Hand von der Wand gelöst hatte, griff er mit eben dieser nach seinem Arm und zog ihn zu sich herum. Und wie der Chinese schon befürchtet hatte, trennten ihre Gesichter nur weniger Zentimeter, und Kai rückte mit seinem Körper noch näher. Der Jüngere spürte die harte Holzwand in seinem Rücken, als er sich in dem Versuch Abstand zu gewinnen, an den Stand presste. Er konnte nicht verhindern, dass sich ebenfalls sein Atem beschleunigte, und blickte zur Seite. Kai zwang ihn jedoch sofort mit einem festen Druck am Arm, der dem Chinesen einen kleinen Aufschrei entweichen ließ, wieder dazu zu ihm aufzublicken. Kais böse funkelnden Augen waren starr auf ihn gerichtet. Er hatte es doch gewusst…

Plötzlich gesellte sich zu dem harten Blick ein fieses Grinsen auf seinen Lippen und mit geweiteten Augen verfolgte der Jüngere, wie Kai begann sich über die Lippen zu lecken. Was ging denn nun vor ihm ab? Umnebelt vom wohligen Geruch des Russen, wurde das heftige Schlagen seines Herzens zu einem rasenden Puls. Auch Kai musste das spüren, so nah wie sie sich waren, sein fester Griff um dessen Arm, seine Brust an der seines Freundes. Doch es schien ihn in keiner Weise so dermaßen aus der Fassung zu bringen wie den Kleineren. Dieser konnte Kais ruhigen Atem auf seinem Gesicht spüren. Aus seinen Augenwinkeln erkannte er, dass sich mittlerweile nirgends um sie etwas regte. Sie waren völlig allein auf dem Platz. Ray spürte wie sich seine Nackenhaare aufstellten…

Kai rückte ihm immer näher, presste seinen Körper an den des Jüngeren und mit einem letzten Grinsen drückte er ihm ohne etwas Weiteres zu sagen seine Lippen auf.

K 3: Vergessen,... - Unfähig zu sehen

Titel: Exchange of feelings

Autor: KaiLoverinKokoroKisu

Serie: Beyblade

Pairing: Kai X Ray - Kai X Kristin??
 

Unfähig zu sehen
 

Nun konnte Ray sein Verlangen nicht mehr zurückhalten und wusste, dass er es auch gar nicht mehr musste. Er hob seine Arme und schlang sie um den Körper seines Freundes. Während er ihn fester an sich presste, erwiderte er mit einem wohligen Seufzer den Kuss seines Freundes. Dieser schien mit dieser Entgegnung mehr als zufrieden und hatte nichts gegen eine Fortsetzung. Außer Sichtweite sämtlicher Schulkollegen, fernab jeglichen Kontaktes zur Umwelt, konnte sich Kai endlich seinen Gefühlen hingeben. Begierig griff er nach seinem Freund und es bereitete ihm schon fast ein ekstatisches Gefühl zu spüren, wie sehr der Kleinere nach ihm verlangte, wie er nicht genug von ihm zu bekommen schien, wie er ihn mit all seiner Liebe überschwemmte… Es tat so gut zu spüren, dass jemand ihn liebte, ihn liebkoste, verwöhnte und bestätigte, wie gut er dem anderen wiederum tat. Es war der purste Kontrast zu all der Kälte, Härte damals in seiner Kindheit.

Der Russe öffnete die Augen, um die grauen Bilder in seinem Kopf mit der bunten, farbenfrohen und wärmenden Realität zu tauschen. Alles was er wollte, alles was er brauchte stand direkt vor ihm. Er musste nur hinsehen…

Doch ruckartig erstarrte er. Als Kai den Chinesen vor sich erblickte, durchschoss ihn mit einer ungeahnten Heftigkeit ein Schmerz, der ihn zurücktaumeln ließ. Damit hatte er nicht gerechnet. Ray, selber erschrocken über die plötzliche Ablehnung seines Freundes, sah mit fragendem Blick zu ihm hinüber.

„Kai? Alles in Ordnung?“, wollte er behutsam auf ihn zugehen, doch dies ließ Kai nur noch weitere Schritte zurückweichen. Ein plötzlich aufkommender Wind spielte mit Rays Haar, das ihm offen über die Schultern fiel. Irgendwie musste Ray sich seines Haarbandes entledigt haben, während Kai sich mit geschlossenen Augen dessen Kuss hingegeben hatte. Ray hob eine Hand, um eine Strähne seiner dichten schwarzen Mähne aus seinem Auge zu streichen, und konnte sich immer noch nicht über den plötzlichen Gefühlsbruch Kais einig werden. Was war auf einmal in ihn gefahren? Doch er brauchte keine Sekunde zu warten um die Antwort darauf zu erhalten.

„K…Kristin!“, stieß Kai mit weit aufgerissenen Augen heraus.

„Was?“, noch verwirrter blickte sich der Schwarzhaarige nun um. Wie kam er denn nun darauf? „Hier ist niemand, ich seh zumindest keinen“, stellte er kurz darauf fest, doch Kais Blick harrte immer noch auf ihm. Ohne sich zu regen fixierte er ihn, bis Ray sich bewusst wurde, was der Größere meinte. „Oh, come on, Kristin ist nicht hier. Ich bin’s, Ray, dein Freund? Schon vergessen…?“, damit trat er einen Schritt auf Kai zu und wedelte mit seinen Händen vor dessen Gesicht, als könne er so die Geister in seinem Kopf vertreiben. Doch das einzige was er damit bewirkte war, dass Kai aus seinem tranceähnlichen Zustand erwachte und nach einigem Blinzeln wieder Herr über seinen Körper wurde.

„Kristin…“, flüsterte er mehr als dass er sprach, „…ich kann nicht!“ Und bevor Ray überhaupt zu einer Antwort ansetzen konnte, stolperte er rückwärts immer weiter von ihm weg.

„Kai! Was soll das denn jetzt?! Komm zurück! Das… Kristin?! Aber…das ist doch jetzt nicht dein Ernst! Komm zurück, KAIII!“, doch dieser hatte sich schon nach einigen Metern umgedreht und lief mit weit ausholenden Schritten den Gang zwischen den abgeschlossenen Ständen entlang, bis er in einem Seitenweg verschwand. *Ich glaub, ich spinne. Das kann doch alles nicht wahr sein?! Jetzt hatte ich ihn schon so weit, sooo weit! Er hat doch nicht mal mehr von ihr gesprochen! Wie kommt er ausgerechnet jetzt auf sie…?!*, fluchte der Chinese innerlich. Sichtlich verstimmt, sah er die Aussicht auf einen unvergesslichen Abend mit seinem Freund wie eine Seifenblase zerplatzen ohne dass er auch nur etwas dagegen hätte unternehmen können. Sein ganzer Plan, in einer einzigen Staubwolke verpufft.

Während Ray damit beschäftigt war, sich die Illusion von einem im Bett auf ihn wartenden Kai aus seinen Gedanken zu verbannen, hatte Kai mit einem ganz anderen Bild in seinem Kopf zu kämpfen. Und dies war kein geringeres als das strahlende Gesicht Kristins, das sich mit einer solchen Intensität in seine Gedanken gefressen hatte, als hätte es nicht die geringste Absicht, von dort so schnell wieder zu verschwinden. Ray hatte völlig Recht gehabt, wie kam er ausgerechnet in so einem Moment auf seine ehemalige Freundin aus England? Wie konnte er auf einmal an sie denken, wo er doch monatelang nicht mehr an sie gedacht hatte? Er wusste es selber nicht. Er hatte doch nur all das Glück mit eigenen Augen sehen wollen, dass Einzug in sein Leben gefunden hatte…was also… Er stockte und musste tief schlucken. Heftig atmend stützte er sich mit einer Hand an dem Schulgebäude vor ihm ab und kniff die Augen zusammen. *Shit! Shit, shit, shit…was hab ich nur getan?! SHIT!* Wütend schlug er mit der Faust gegen die Steinwand, als er sich dessen bewusst wurde.
 

Ray hatte den Russen nach dem Vorfall nicht mehr gesehen. Selber wütend und verletzt hatte er zunächst auch nicht die geringste Lust verspürt ihm hinterherzulaufen und dann die nächste Abfuhr einzustecken. Sollte Kai doch wieder einen klaren Kopf bekommen und sich beruhigen und dann würde er von ganz alleine wieder bei ihm auftauchen. Hatte der Schwarzhaarige zumindest gedacht…spätestens dann wäre er doch zurückgekommen, oder? Doch als er Kai nicht einmal beim morgigen Frühstück zu Gesicht bekommen hatte, war seine Wut verflogen und machte seinen Sorgen Platz. Leider besuchten beide an diesem Tag verschiedene Kurse, sodass er nicht damit rechnen konnte, Kai im Laufe des Tages zwangsläufig über den Weg zu laufen, weshalb er überglücklich war, als er in der Mittagspause Wyatt aufspürte, während dieser mit anderen Freunden ein Mitglied der Schlange der Essensausgabe bildete. Wie nicht anders zu erwarten, konnte Wyatt ihm ohne Probleme Kais Stundenplan vorführen (Ray stöhnte innerlich über den Verfolgungswahn, dem sein Freund durch diesen Schüler ausgeliefert war, doch an diesem Morgen kam ihm das ganz recht) und als Ray sich schon abwenden wollte, um zu überlegen, wo er Kai in den nächsten Stunden am besten auf ein kurzes Wort abfangen konnte, fügte Wyatt mit bedauernder Miene an seine Freunde gewandt hinzu, dass sein großes Idol heute nur nicht mit ihm speisen würde, weil es ihm nicht gut gehe. Er befände sich in eben jenem Moment im Geographiesaal, um abseits des lauten Schulgetümmels etwas Erholung zu finden, und er, Wyatt, hatte ihm hingebungsvoll angeboten, ihm das Mittagsmenü… Doch weiter kam der Jüngere in seinen Ausführungen nicht, denn bei den Worten wo Kai sich in eben jenem Moment befände, hatte Ray aufgehorcht und unterbrach den Schüler mit der Frage, in welchem der Räume sie Unterricht gehabt hatten.

„R245, zweiter Stock, hinter der dritten Glastür gleich links und…“, gab Wyatt sogleich mit stolzgeschwelgter Brust von sich, doch Ray hatte gar nicht erst das Ende seiner Antwort abgewartet, sondern war schon mit schnellen Schritten aus der Mensa gestürmt.
 

Gedankenverloren saß er mit dem Rücken an den Rahmen eines geöffneten Fensters gelehnt alleine in einem Raum weitab der tosenden Schülerschaft. Er brauchte unbedingt etwas Zeit für sich und so war ihm die Mittagspause ganz gelegen gekommen. Hunger hatte er im Moment sowieso nicht verspürt. Er musste sich endlich über eines klar werden. Den ganzen Morgen waren seine Gedanken um dieses eine Thema gekreist, sodass er dem übrigen Unterricht genauso wenig würde folgen können, wie schon in den vorangegangen Stunden, wenn er die Sache nicht bald für sich entschieden hätte. Aus diesem Grund hatte er gestern Abend noch sein halbes Zimmer auf den Kopf gestellt, um den Brief zu finden. Er wusste, dass er irgendwo zwischen all seinen Sachen stecken musste…und so hatte er ihn schließlich zusammengefaltet aus einer Seitentasche in seinem Koffer von ihrer Championships-Tour bergen können. Er hoffte, er würde ihm beim Nachdenken helfen.

Nachdem all seine Schulkameraden den Klassenraum nach dem Unterricht in Richtung Mensa verlassen hatten, hatte Kai noch einige Minuten gewartet, falls sich doch noch jemand dorthin verirren würde, und als schließlich draußen auf dem Flur alles still war den Brief aus seinem Rucksack gekramt und sich ihn nun schon zweitem Mal durchgelesen, während eine warme Oktoberbrise sanft durch sein Haar strich und die Blätter in seiner Hand zum Zittern brachten. Sein Atem fing an zu beben, während er weiterhin auf die Worte vor sich starrte, und breitete sich rasch auf seine Hände aus, die trotz der warmen Brise eiskalt waren.

„Kai?“ Die Stimme versetzte dem Russen einen dermaßenen Schock, dass ihm für einige Sekunden die Luft wegblieb und er mit einem solchen Ruck zusammenzuckte, dass er auf dem schmalen Fensterbrett ins Wanken geriet. Er hatte nicht damit gerechnet, dass so spät noch jemand zu dem Raum zurückkehren würde. Er hatte nicht einmal mitbekommen, wie dieser Jemand sich auf dem Flur genähert und schließlich den Raum betreten hatte. Er hatte sich seinen Emotionen hingegeben und dieser Jemand hatte ihn dabei ertappt, hatte den zerbrechlichen Kai gesehen…wer weiß, wie lange er schon im Raum gestanden hatte, bevor er seine Stimme erhoben hatte?

Als sich der Russe jedoch dem unerwünschten Besucher zuwenden wollte, verlor er unter seinem wankenden Körper den Halt auf dem glatten Marmor und fiel mit vor Erstaunen aufgerissenen Augen rücklings aus dem offenen Fenster.

Ein entsetzter Schrei des Jungen verfolgte ihn auf seinem Fall. Doch er war zu geschockt um zum Fenster zu laufen und dem Blauhaarigen hinterher zu sehen. Mit geöffnetem Mund starrte er weiterhin auf die Stelle, an der eben noch Kai gesessen hatte. Plötzlich wurde er sich jedoch der Hand bewusst, die sich am Fensterrahmen festkrallte. Dieser Umstand ließ ihn vorschnellen und gerade als er nach Kais Hand greifen wollte, erschien mit einem Mal auch dessen andere Hand im Rahmen und mit einem Ruck folgte Kais restlicher Körper seiner Bewegung. Erleichtert atmete er kurz auf. Auf seine Arme gestützt hing Kai jedoch immer noch außerhalb des Raumes und bevor es zu einem erneuten Absturz kommen konnte, wollte er ihm zur Hilfe eilen und herein helfen. Doch zu seinem großen Entsetzen schien dieser nach einem kurzen Blick nach unten auf einmal Schwung zu holen, stieß sich mit einem kräftigen Druck von der Fensterkante ab und fiel erneut in die Tiefe.

Ein heiserer Schrei entwich seinen Lippen. Warum hatte Kai das gemacht? Fassungslos stand er einen Schritt vom offenen Fenster entfernt. Er war ihm doch so nah gewesen, wieso hatte er nicht einfach zugegriffen?
 

Der junge Russe fiel, flog durch den Schwung geradezu und schoss mit atemberaubender Geschwindigkeit auf den harten Steinboden des Hofes unterhalb des Fensters zu. Ja, er hatte ihn fast erreicht. Vorbei am ersten Fenster, vorbei am Fenster des Erdgeschosses, ein einziger Meter noch trennte ihn davon. Ein Hauch von Erleichterung schlich sich auf sein Gesicht. Er hatte ihn erreicht.

Behände drehte er sich auf den letzten Zentimetern seines Fluges, winkelte die Beine unter sich leicht an und…spürte endlich Boden unter seinen Füßen. Die Wucht des Sturzes mit seinen Beinen abfedern, landete er schließlich sicher auf den Füßen. Dennoch war der Sprung aus dem zweiten Stock nicht ganz ohne gewesen… Schon schoss ein unerträglicher und lähmender Schmerz sein rechtes Bein hinauf. Doch darum konnte er sich jetzt nicht kümmern, noch nicht...viel wichtiger war, dass er ihn vorher noch erreicht hatte. Erleichtert sah er auf seine Hand hinab.

Endlich sah der Junge über ihm aus dem Fenster und entdeckte ihn auf dem Boden hockend. Er rief nach ihm und Kai richtete seinen Blick nach oben. Langsam stand er auf und grinste seinen Schulkamerad achselzuckend an. Dies schien den Chinesen nicht gerade zu beruhigen und mit fassungsloser Miene sah er Kai dabei zu wie er kurz darauf hastig, aber dennoch mit einer gewissen Sanftheit etwas in seine Hosentasche steckte. Als er sah, wie er sich daraufhin in Richtung Tür des Hofes aufmachte, rannte Ray aus dem Klassenzimmer, und seine Schritte hallten von den Wänden wider, während er den sich nun langsam füllenden Flur entlanglief. Am Treppenhaus angekommen drängelte er sich ungeduldig an einem weiteren Schüler durch die Tür, sprang hastig die Treppenstufen hinunter und riss atemlos die Tür zum Erdgeschoss auf. Sogleich sah er sich Kai gegenüber. Mit völlig ernstem Blick stand dieser ihm gegenüber, als wäre nichts geschehen.

„Geht’s dir noch gut? Was hast du dir denn eben dabei gedacht!“, fauchte Ray ihm entgegen, um sein innerliches Beben und seine Sorge zu unterdrücken. Doch Kai antwortete ihm gar nicht erst, sondern ging mit einem eisigen Schweigen an ihm vorbei und schritt über die Treppen nach oben. Bei jedem zweiten Schritt durchschoss es den jungen Russen wieder und der Schmerz in seinem Fußgelenk war alles andere als tragbar. Kai musste sein Zähne zusammenbeißen, was ihm jedoch lieber war, als seinen Schmerz vor den anderen Schülern preiszugeben.

Es klingelte – die Mittagspause war vorbei, und er war sich immer noch nicht ganz einig, was weiter geschehen sollte. Seine Miene verfinsterte sich über die verpasste Gelegenheit. Er spürte wie Ray ihm die Treppen hinauf folgte, doch das kümmerte ihn jetzt auch nicht weiter.

Im Geographiesaal angekommen griff Kai nach seinem Rucksack und warf ihn sich über die Schulter, während andere Klassen sich an der offenen Tür vorbeidrängten und dabei waren in die Nachbarsäle zu strömen. Wie es schien, war dieser Raum für die nächste Stunde nicht besetzt. Der Russe ärgerte sich erneut über das plötzliche Auftauchen Rays. Gerade dieser würde ihm bei seiner Entscheidung am wenigsten behilflich sein. Und als er sich schließlich resigniert wieder der Tür zuwenden wollte, stand er erneut vor eben jenem. Ausdruckslos sah er in sein Gesicht.

„Was?“, blaffte er ihn entnervt an. Ray wusste eigentlich selber nicht weshalb er Kai noch bis hierher gefolgt und vor ihm stehen geblieben war. Er hatte sein verbissenes Gesicht im Treppenhaus gesehen und ihm angesehen, dass Kais Miene nicht seinem tatsächlichen Zustand entsprach, aber das war seine Sache. Wenn er keine Hilfe wollte, konnte man ihn auch nicht dazu zwingen…das wusste er doch mittlerweile als langjähriger Freund nur zu gut. Was wollte er also? Kai schien mit seiner Geduld am Ende und dazu sauer zu sein und bevor er etwas antworten konnte, hatte er ihn mit einer groben Bewegung zur Seite geschoben. Der Chinese kam ins Straucheln, konnte sich in letzter Sekunde noch am Pult neben ihm abfangen. Traurig seufzte er, während er sich bewusst wurde, dass Kai den Raum bereits verlassen hatte…

Eine Weile lauschte er den lehrenden Worten des Professors im Nebenzimmer. Er verspürte nicht die geringste Lust nun in seinen Unterricht zurückzukehren…zumal er sowieso schon spät dran war. Eine Freistunde mehr oder weniger, was machte das schon… Noch in Gedanken, was er mit seiner gewonnen Zeit anstellen sollte, vernahm er ein plötzliches Poltern von außerhalb. Verwundert lief er auf den Flur hinaus, doch dort war niemand zu sehen. Sogleich beschlich ihn ein dumpfes Gefühl. Er lief weiter zum Treppenhaus, doch auch hinter der Glastür sah er noch immer niemanden. Immer unruhiger werdend nahm er einige Stufen und dann…sah er ihn.

Kai lag vor Schmerz zusammengekrümmt am Ende der Treppe und drückte seine Hände auf seinen Magen. Ray riss seinen Mund zu einem stummen Schrei auf. Innerhalb weniger Sekunden hatte er das letzte Stück zwischen ihnen überwunden und kniete sich zu seinem Freund hinab. Sein Anblick verursachte ihm einen unsäglichen Schmerz in der Brust. Sacht berührte er ihn an der Schulter.

„Kai? Kai, geht es dir gut? Hörst du mich?“ Er wusste wie dämlich diese Fragen waren, doch im Moment war ihm das egal, solange er damit eine Antwort, irgendetwas von dem Größeren vernehmen konnte. Doch anstatt einer Antwort spürte der Chinese wie Kais verkrampfter Körper vor ihm schlaff wurde und er sich nicht weiter regte.

„Neeeiiin!“
 

Ein stetiges Piepen überwachte Kais ohnmächtigen Schlaf, den er in einem sterilen Zimmer des Long Beacher Krankenhauses gezwungenermaßen verbringen durfte. Seine Augenlider flackerten als sich die letzten Minuten vor seinem Unfall erneut vor ihm abspielten…
 

Sein Sprung schien doch waghalsiger gewesen zu sein, als er angenommen hatte. Zumindest machte ihm der Schmerz im Fuß deutlich zu schaffen; das konnte nicht nur eine Verstauchung zu sein. Er hatte sich bezüglich der Gravitationskraft tatsächlich etwas verschätzt. Innerlich musste Kai über seine eigene Dummheit lachen, so etwas wäre ihm in Abwesenheit von Gefühlen niemals passiert. Das hatte man nun davon. Er sollte wirklich als nächstes erst einmal seinen Fuß versorgen lassen…Coolness hin oder her.

Oben am Treppenabsatz angekommen, stockte der Russe und sah mit gequälter Miene auf die nicht enden wollenden Stufen vor ihm. Hätte er Ray eben nicht so blöd abserviert, hätte er nun jemanden gehabt, auf den er sich stützen und seinen Fuß entlasten konnte. Er holte tief Luft und biss die Zähne zusammen. Half ja nun alles nichts. Langsam nahm er die Stufen in Angriff und hatte nach einigen Minuten die erste Treppe bis zur Wende mehr oder weniger gut hinter sich gebracht. Erleichtert atmete er tief durch, und sich dadurch wieder sicherer fühlend setzte er seinen Gang fort. Doch seine neu gewonnene Sicherheit sollte ihm sogleich zum Verhängnis werden: kaum dass er seinen zweiten Schritt getan hatte, spürte er schon, wie es ihm den Boden unter den Füßen wegriss. Leichtsinnigerweise hatte er nicht mehr auf die Treppe gesehen, und sein instabiler Fuß, der die nächste Stufe nur an ihrer Kante erwischte, konnte das plötzliche Ungleichgewicht nicht halten. Betäubt vor Schmerz verlor er jegliche Kontrolle über ihn und knickte darüber ab. Es war als öffnete sich ein Kanal, in dem die Zeit langsamer ablief, und mit aufgerissenen Augen konnte Kai sich nur selber dabei beobachten wie er über die Treppe flog und die untersten Stufen immer näher kamen. Unfähig sich in eine Lage zu bringen, die den Sturz abfedern würde, schlug er seitlich mit Oberkörper auf die Stufen und spürte neben seinem Fuß einen unglaublichen Schmerz in seiner Magengegend ausbrechen, in die sich die spitze Kante hineingebohrt hatte, bevor er schließlich das letzte Stück bis zur ebenen Fläche hinab fiel. Keuchend blieb er auf dem kalten Stein liegen, unfähig sich irgend zu rühren.

Plötzlich drängt sich neben den höllischen Schmerzen eine Stimme in seinen Kopf. Jemand rief nach ihm. Es erschien ihm fast wie ein Traum, als sich eine Hand vorsichtig auf ihn legt und die sanfte Stimme Rays ein weiteres Mal ertönt. Jetzt würde alles wieder gut. Jetzt würde alles wieder gut werden. *Ray…Ray, du bist da, du bist bei mir…* Mit Tränenverschleierten Augen erkannte er unter halb geschlossenen Lidern dessen Silhouette über sich beugen. Er würde sich um ihn kümmern. Bei ihm wäre er in sicheren Händen… Und dann versagte ihm sein zusammengekrampfter Körper und die Dunkelheit fiel über ihn herein. Doch es war nicht weiter schlimm, er brauchte nicht weiter stark zu sein. Ray war bei ihm, Ray würde… Weiter kam er nicht...
 

Während Kai seinen genesenden Schlaf tätigte, hatte sich Ray unterdessen bei seinem zuständigen Arzt über die Ausmaße seines Unfalls erkundigt.

„Neben einigen Prellungen und einer Fraktur im rechten Fußgelenk hatte Mr. Hiwatari eine nicht ungefährliche innere Blutung in der Bauchhöhle erlitten. Und wären Sie nicht rechtzeitig mit ihm hierher gekommen, hätte es für ihn weitaus schlimmer kommen können. So hatte er noch mal Glück im Unglück gehabt. Aus dem zweiten Stock gesprungen, haben Sie gesagt? Was hat er sich dabei bloß gedacht?! Manche Leute scheinen zu glauben, sie könnten alles machen – der Arzt regelt das schon wieder. Ehrlich, solche Fälle sollte man aus Prinzip nicht mehr aufnehmen, wenn Sie mich fragen…wenn die sich umbringen wollen, dann sollen sie das eben tun“, schüttelte der Arzt verärgert den Kopf. „Als gäbe es nicht schon genug Leid auf der Welt…“

Ray versicherte ihm schnell, dass Kais Sturz keineswegs der Versuch eines Suizids gewesen war und hob beschwichtigend die Arme, sie würden die Arbeit des Arztes sehr zu schätzen wissen. Nachdem er sich noch einmal bedankt hatte, machte er sich zurück zu Kais Zimmer auf. Ruhig atmend lag dieser unverändert in seinem Bett. Einen Moment hielt Ray neben ihm inne und betrachtete das gleichmäßige Heben und Senken seines Brustkorbs. Kai, was hast du dir dabei nur gedacht…? Langsam ließ er sich auf einem Stuhl an seiner Seite nieder. In rückläufiger Folge spielten sich die Ereignisse vor seinem geistigen Auge ab…wie er zusammengekrümmt vor ihm gelegen hatte…dessen kalter Gesichtsausdruck als er ihn an der Tür abgefangen hatte…das Grinsen, das er ihm nach seinem Sprung entgegengebracht hatte… So viele verschiedene Gefühlsregungen. So anders als früher…was mochte wohl in seinem Kopf vor sich gehen…?

Plötzlich sah er von Kais auf dem Bett liegender Hand auf und starrte geradeaus. Weshalb war Kai aus dem Fenster gesprungen? Warte, er hatte doch gesehen wie er…ja, er hatte etwas in der Hand gehabt. Sein Blick wanderte erneut auf Kais Hand. Was war so wichtig gewesen, dass er in Kauf nahm sich sämtliche Knochen zu brechen oder noch Schlimmeres?

Der Schwarzhaarige drehte sich auf dem Stuhl um und sah dessen Kleidung ordentlich über die Lehne gehängt. Ein letztes Mal vergewisserte er sich davon, dass Kai sich immer noch nicht gerührt hatte, dann stand er auf und fasste vorsichtig in die Hosentasche Kais. Er spürte ein Stück gefaltetes Papier in seinen Händen und zog es leise heraus. Als er die Seiten auseinanderfaltete, erstarrte er.

Es war ein Brief und ein beigelegtes Foto von Kristin.

K 3: Vergessen,... - Resolution

Titel: Exchange of feelings

Autor: KaiLoverinKokoroKisu

Serie: Beyblade

Pairing: Kai X Ray - Kai X Kristin??
 

Resolution
 

Kai. So sehr er auch um ein sicheres, unnahbares Auftreten bemüht war…auch er war verletzlich. Auch ihm konnte wehgetan, Schmerz zugefügt werden. Und der Beweis dafür war nicht nur der Gips, der nun an seinem Fuß prangte, oder das piepende Geräusch der Überwachungsmaschine an seinem Kopfende. Der Beweis dafür lag ihm direkt in den Händen.

Mit geweiteten Augen sah Ray von den Seiten in seinen Händen wieder auf und blickte zu dem immer noch ruhenden Kai neben ihm. Passagen des Briefes durchschossen seinen Kopf und die sanfte Stimme Kristins ließ ihm keine ruhige Minute, während sie den Inhalt des Briefes immer und immer wieder für ihn zu wiederholen schien. *Kristin! Du! Du bist also Schuld an allem! Dir habe ich zu verdanken, dass unsere Beziehung ins wanken gerät! Du bist Schuld, dass er sich quält, du! Das wirst du mir büßen…!* In seinem Körper begann es zu brodeln, und während das Papier zwischen seinen Händen zu zittern anfing, erkannte er in keiner Weise, dass sich die Geschichte eigentlich andersherum abspielte, dass er Schuld an allem war. Er hatte sich in Kais Beziehung gemischt, ihn an sich gebunden, er war der Grund, weshalb Kai sich nun überhaupt in dieser Lage befand…doch bevor ihn diese Erkenntnis überhaupt erreichen konnte, war er schon aus dem Zimmer gestürmt und seine Schritte verhallten in der Ferne des Korridors.
 

Einige Stunden später erwachte der Russe immer noch etwas entkräftet in dem sterilen Zimmer des Long Beacher Krankenhauses und musste einige Male blinzeln, damit die unscharfen Umrisse um ihn herum Form annahmen. Es dauerte einen weiteren Moment bis er sich über die Lage bewusst wurde, in der er sich befand und wie es dazu gekommen war. Er stöhnte schmerzhaft und rieb sich den Kopf während er den Blick durchs Zimmer wandern ließ. Das hatte ihm ja noch gefehlt. Seufzend ließ er den Kopf erneut in die Kissen sinken, zu groß war die Anstrengung sich aufrecht zu halten. Wie hatte das nur passieren können? Das bedeutete nur noch mehr Stress, wie sollte er das nur allen erklären?

Müde schloss er die Augen, fest entschlossen dadurch all den folgenden Unannehmlichkeiten entfliehen zu können. Doch einmal wach geworden fing sein Gedächtnis sofort wieder zu arbeiten an, konfrontierte ihn mit Ereignissen, die er nicht sehen wollte, mit Konsequenzen, die er nie erlebt haben wollte, mit Gesichtern, denen er sich im Moment nicht stellen wollte…Mr. Dickenson war noch eines der harmloseren davon, Ray…was sollte er ihm sagen? Was würde er ihn fragen? Was hatte er gesehen? Wie viel hatte er gesehen? Und dann traf es ihn wie ein Schlag: Kristin! Mit einem Ruck schoss er aus seinen Kissen hoch und fiel fast seitwärts aus dem Bett, da die abrupte Bewegung sein Umfeld sofort in ein schwindelndes schwarzes Feld verwandelt hatte. Kai griff sich an den Kopf und zwang sich klar zu sehen. Schnell erkannte er seine Klamotten, die über einem Stuhl neben ihm sorgfältig zusammengelegt worden waren. Während er sich mit einem Arm zitternd aufs Bett stützte, streckte er den anderen nach seiner Hose aus. Achtlos fiel sein T-Shirt zu Boden als er die Hose erfasst und zu sich ins Bett gezogen hatte. Hastig fasste er in seine Hosentasche, doch er griff ins Leere. *Kein Grund zur Panik! Du hast dich eben in der Tasche geirrt*, versuchte er sich selber zu beruhigen, obwohl er sich sicher gewesen war, dass er den Brief in seiner rechten Hosentasche verstaut hatte. Als er jedoch auch auf der anderen Seite seiner Hose nichts als Stoff zu fassen bekam, wurde sein Mund ganz trocken und er spürte seinen Puls steigen.

*Bleib ruhig. Ganz ruhig jetzt! Du weißt, dass du ihn eingesteckt hast. Du weißt, dass er hier sein muss…*, doch auch ein zweites Überprüfen sämtlicher Taschen seiner Hose blieb erfolglos. Der Druck auf seiner Brust wurde immer größer und Panik kroch in ihm hoch. Nein, wenn er ehrlich war, dann war es keine Panik, es war…Angst. Angst, er könnte das Wichtigste verloren haben. Den Beweis, der ihm sagte, dass er nicht träumte, dass er sich nicht alles nur eingebildet hatte, dass er besessen hatte, was er fühlte. Die Beziehung zu Ray war schön gewesen, er konnte es nicht leugnen. Doch er hatte über all diese Zeit immer das Gefühl gehabt, dass etwas nicht stimmte, dass etwas fehlte. Und endlich war er sich klar geworden. Endlich hatte er sich entscheiden können, in genau diesem Moment wusste er, was er wollte! Und er wollte nicht länger davor weglaufen. Genauso wenig wie er Ray weiterhin benutzen wollte.

Er schluckte und versuchte seine trockene Kehle zu befeuchten, doch es gelang ihm nicht. Wütend schmiss er seine Hose durchs Zimmer und verfluchte die Krankenschwestern, die mit Sicherheit Schuld an dem ganzen Schlamassel waren. Das würde er ihnen niemals verzeihen, wenn sie… Doch mit einem Mal wurde seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gerichtet. Durch den Windstoß seiner auf den Boden fliegenden Hose war noch etwas anderes in Bewegung geraten und schwebte nun langsam unter den Stuhl neben dem Bett. Kai drehte sich auf die Seite und blickte geradewegs auf die beschriebenen Seiten seiner Freundin. Sogleich verspürte er einen Stich in der Magengegend, der nicht auf die Wunden hinabzuführen war, und augenblicklich begann sein Körper wieder alle notwendigen Funktionen aufzunehmen.

Als er das Papier zwischen seinen Fingern spürte, ließ er sich gegen seine Kissen zurücklehnen und konnte wieder ruhig durchatmen. Erst jetzt kam in ihm die Frage auf, wie der Brief seinen Weg auf den Boden seines Zimmers gefunden hatte. Und keine zwei Sekunden später war er sich der Antwort dessen Frage bewusst. Ray. Kein Zweifel, dass dieser ihn hergebracht hatte, im Flur ausgeharrt hatte, bis alle Eingriffe überstanden waren, und sich anschließend an seiner Seite wiedergefunden hatte. *Ray…* Er musste den Brief gefunden haben, natürlich, er hatte ihn gesehen gehabt, er hatte sich sicherlich gefragt gehabt, was ihn, Kai, dazu getrieben hatte, solch einen gewagten Sprung aus dem Fenster zu tätigen. Traurig schüttelte der Russe den Kopf. Ausgerechnet er musste ihn gefunden haben. Kai fragte sich nicht einmal, ob er den Brief auch gelesen hatte, so offensichtlich war die Antwort darauf. Seufzend schloss er die Augen. Was mochte er gedacht haben? Was mochte in ihm vorgegangen sein? Und er war nicht einmal anwesend gewesen um ihm Rede und Antwort zu stehen. Eigentlich war ihm das sogar Recht so. Er fühlte sich etwas unbehaglich in dieser Situation, er war nichts von alledem gewohnt, wahrscheinlich hätte er nicht einmal eine Antwort gewusst…zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Was hätte er ihm auch antworten sollen?

Dennoch, Ray war auf den Brief gestoßen, völlig unerwartet. Wie hatte er darauf reagiert? Wusste er, was das alles bedeutete? Und, wo war er jetzt? Kai sah zur Tür hinüber als erwartete er, Ray würde jeden Moment durch eben jene spaziert kommen, sich zu ihm setzen und ihm all seine Fragen beantworten.

Doch das war natürlich lächerlich. Es war vorbei zwischen ihnen. Dessen war sich Kai nun eindeutig sicher. Und Rays Abwesenheit bedeutete doch nur, dass der Chinese ebenfalls darüber bescheid wusste, oder? War dieser Abschied auf diese Art und Weise nicht auch der Beste? Wenn er es sich so besah, dann war ihm das in der Tat Recht so. Ohne Streit, ohne mildernde Erklärungen, ohne sonst irgendwelchen gefühlsduseligen Kram, der sie am Ende doch wieder zu einer Versöhnung gebracht und die Trennung somit nur wieder aufgeschoben hätte… Und von seinem Bett aus konnte er sich jetzt eh vorerst kein genaueres Bild von allem verschaffen, geschweige denn etwas an der Situation ändern.

Gedankenverloren betrachtete er schließlich eine Weile das Foto Kristins in seiner Hand. Welch eine Aufregung sie doch innerhalb der letzten Tage in sein Leben gebracht hatte. Er musste lächeln. Und sie war sich dessen mit Sicherheit nicht einmal bewusst. Wie auch? Doch das würde er nachher gleich ändern. Nachher…nach einem erholenden…kurzen…Schläfchen. Und schon war Kais erschöpfter Körper unter einer großen Welle von Müdigkeit untergegangen.
 

~-~-~-~-~
 

„Kim, KIM!“, mit großen Sprüngen lief die Engländerin zum wartenden Schulbus an der Ecke, wo sie ihre wartende Freundin entdeckt hatte. Völlig außer Atem fiel sie in den Bus, der direkt hinter ihr die Tür schloss und sich auf den Weg zur Schule machte.

„Na, da hast du ja noch mal Glück gehabt, dass ich den Busfahrer aufgehalten hab ohne dich loszufahren. Ich dachte schon, du kämst gar nicht mehr…wo hast du denn so lange gesteckt? Ist irgendwas passiert? Du siehst schrecklich aus…“, fragte Kim, während beide auf der Suche nach freien Plätzen durch den Bus gingen. Erfolglos blieben sie schließlich an der hinteren Tür stehen und hielten sich an den Griffen über ihren Köpfen fest. Kristin war immer noch heftig am Schnaufen und hatte Mühe auf ihren wackligen Beinen stehen zu bleiben.

„Danke auch…obwohl ich mir selber nicht sicher bin, wie ich das Ganze auffassen soll. Gott, ich kipp gleich um…erst die eisig kalte Luft beim Laufen und jetzt hier drin der akute Sauerstoffmangel…“, keuchte Kristin und versuchte durch ein tiefes Durchatmen ihren Herzschlag zu normalisieren.

„Was gehst du auch erst so spät los…dann hättest du dir das Laufen sparen können…“

„Keh, du glaubst ja nicht, was passiert ist!“

„Na, nun spuck’s schon aus!“, forderte sie die Ältere ungeduldig auf fortzufahren.

„Er…er…hat wieder geschrieben!“, mit ungläubigem Blick aber dennoch breit grinsend sah Kristin zu ihrer Freundin auf. Diese starrte sie nun ebenfalls an.

„Im Ernst…?“, doch der Blick ihrer Freundin ließ sie gleich wieder verstummen. „Wow…äh…wow! Kai hat schon wieder geschrieben?“ Sprachlos stand Kim vor ihrer Freundin, bevor beide in Lachen ausbrachen.

Der Bus hielt an der Schuleinfahrt und entließ seine Insassen in einen neuen Schultag voll interessanter Einblicke. Kristin und Kim reihten sich in die Schlange der Schüler ein, über dessen Köpfe sich kleine Rauchwölkchen bildeten. Die frische Morgenluft ließ ihren emsigen Atem sogleich gefrieren und den Trupp wie eine kleine Dampflokomotive erscheinen.

„Verstorben geglaubte Seelen leben länger, oder wie war das?“, grübelte die Ältere über das ihr entfallene Sprichwort.

„Ich glaub, deine Färbung letzte Woche hat seine Spuren bei dir hinterlassen“, grinste Kristin in Anspielung auf die neue schwarze Haarfarbe ihrer Freundin, kam aber selber nicht auf den richtigen Wortlaut.

„Was soll das denn heißen?“

„Aber du hast schon recht. Ich kann es selber immer noch nicht glauben. Gott, ich bin ja schon fast vom Stuhl gekippt als er mir letzte Woche das erste Mal wieder geschrieben hatte! Waaiiii…“, in ihr kribbelte alles und mit einem Quieken versuchte sie ihrem freudigen Gefühl Ausdruck zu verleihen. Sie fühlte sich, als könnte sie fliegen und die Tatsache, dass sie immer noch auf dem Boden verankert war, ließ sie innerlich fast wahnsinnig werden.

Auch Kim musste jetzt lachen, als sie sich an den letzten Freitag erinnerte.
 

~Rückblick ~

Sie saßen mal wieder im Informatikunterricht und studierten irgendwelche langweiligen Verhältnistabellen, als es auf Kristins eingeloggtem Account plötzlich unten in der Ecke aufblinkte und den Eingang einer neuen Mail signalisierte. Mit einem Seitenblick auf ihren Lehrer vergewisserte sie sich, dass er mit sich selber an der Tafel beschäftigt war, und öffnete dankbar über die Abwechslung ihr Postfach. Die stupiden Formeln hatten ihr Gehirn schon in eine Art wabernden Brei verwandelt…sie schüttelte über die Vorstellung angewidert den Kopf. Kristin glaubte zwar nicht, dass es etwas Wichtiges sein würde – wahrscheinlich wieder eine dieser dämlichen Spam-Mails, die trotz Abwehrprogramm immer noch in ihr Postfach eingingen; dagegen sollten sie hier im Unterricht mal etwas lernen – doch als sie den Namen ließ, musste sie blinzeln und versuchte anschließend unter zusammengekniffenem Blick ihr Gehirn wieder konzentriert denken zu lassen. Das konnte nur auf den Info-Unterricht zurückzuführen sein, das ewige Gestarre auf den PC und dann noch diese dämliche Auswertung…es konnte schließlich nicht wirklich wahr sein, was sie dort las. Und doch, die Worte wollten sich einfach nicht ändern, im Absender stand ganz eindeutig: Kai Hiwatari!

Mit zittriger Hand klickte die Engländerin auf die E-Mail und spürte wie ihr neben der allgemeinen PC-Hitze im Saal noch wärmer wurde, als sie die Nachricht vor sich aufblättern sah.
 

»Hi Kristin!

»Wie geht es dir? Haben ja schon lange nichts mehr voneinander gehört. Ich hoffe, es

»gibt dich noch? Hier sind seit den Championships viele Dinge passiert, denn wie du

»dich vielleicht noch erinnerst, sind wir Champion geworden und es gab einen ganz

»schönen Rummel danach. Warum man es nicht bei einer Siegesbekundung und

»Ehrung belassen kann, hab ich immer noch nicht verstanden. Schließlich fragen sie

»einen immer nur dasselbe und wir hätten die Zeit besser schon für ein neues Training

»verwenden können. Muss ich überhaupt erwähnen, wer sich bei all den

»Veranstaltungen mal wieder mehr ums Rampenlicht und Buffet gekümmert hat, als

»um den Gedanken, wie wir es bis dahin überhaupt geschafft haben? Wenigstens hat

»auch bei uns jetzt wieder die Schule angefangen, sodass es keine Ausreden mehr gibt

»und wir Kennys neues Programm ausprobieren können. Wir oder vielmehr er konnte

»über die Championships einige interessante Entdeckungen und Lücken ausmachen,

»sodass wir viel von den anderen Teams lernen und vom internationalen Niveau einiges

»mitnehmen konnten

»Aber genug von hier. Was macht ihr so? Wie geht es dir? Die Zeit scheint wie im Flug

»zu vergehen…es ist tatsächlich schon über ein Jahr her, dass meine Schule den

»Austausch nach Weymouth angeboten hat. Wenn der Kalender nicht so hartnäckig auf

»seinem Datum bestehen würde, ich hätte es fast nicht geglaubt. Wie viel sich doch in

»einem Jahr verändern kann. Wie sieht es bei dir aus? Alles noch beim Alten, oder gibt

»es Neuigkeiten…in jedem Bezug?

»Schade, dass man kein zweites Mal an dem Austausch teilnehmen kann. Ich würde es

»sofort tun. :)

»So weit erstmal von mir.

»Hoffe, bald von dir zu hören. Sofern du noch Interesse hast natürlich. Ich würde mich

»jedenfalls freuen.

»

»Gruß, Kai
 

Einen Moment setzten alle Funktionen in Kristin aus. Sie schloss die Augen, nur um gleich darauf dasselbe Bild zu sehen. Mit riesigen Augen starrte sie auf ihren Bildschirm und konnte es einfach nicht fassen.

Kim, die neben ihr immer noch über der Aufgabe brütete und schon seit langem keinen Mucks mehr von ihrer Freundin gehört hatte, nicht mal ein gelangweiltes Stöhnen, sah schließlich zu ihr herüber und war über den ihr gebotenen Anblick höchst überrascht.

„Ich bin erstaunt, welch Reaktionen diese dämliche Aufgabe bei dir ausgelöst haben… Kristin? Hörst du mir überhaupt zu? Hallo~ho!“, über die Ignoranz ihrer Freundin genervt lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück und schielte auf deren Bildschirm. Als sie entdeckte, dass die Braunhaarige keineswegs an der Aufgabe saß, sondern vielmehr an einer Mail saß, wurde ihre Neugierde geweckt und so beugte sie sich noch ein Stückchen weiter zu ihr hinüber. „Kristin? Alles in Ordnung? Was starrst du denn so entsetzt? Ist irgendetwas Schlimmes passiert?“ Das Gesicht ihrer Freundin machte ihr langsam doch Sorgen.

Kristin, die die Mail noch einmal hatte lesen müssen, um richtig zu begreifen, hatte die Worte ihrer Freundin gar nicht mitbekommen. Der geschockte Gesichtsausdruck hatte sie bisher gefangen gehalten, doch schon schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen und ließ kurz darauf einem unbändigen Kichern Platz.

Mr. MacAteer, den sie dieses Jahr neben Mathe auch im Informatikunterricht hatten, war auf die Unruhe zu seiner Rechten aufmerksam geworden und wandte sich den beiden Mädchen zu.

„Na, was ist da los? Gibt es irgendetwas Wichtiges mitzuteilen, dann tut das bitte laut!“, schon näherte er sich ihren Computern und da Kristin immer noch nicht schaltete und das Fenster der Email schloss und erst jetzt fragend aufsah, sprang ihr Kim schnell zu Hilfe ein.

„Ähm, ja…wir haben die Lösung…gefunden…glaub ich…ähm…“, stotterte sie darauf blind los. Leider hatte sie nicht mit der enthusiastischen Erwiderung ihres Lehrers gerechnet, und als sie ihre Schritte nun ihren Mitschülern an der Tafel preisgeben sollte, starrte Kristin sie weiterhin fragend an.

„Haben wir?“, flüsterte sie ungläubig und das hilflose Achselzucken der Älteren beim Aufstehen genügte ihr als Antwort. Dennoch schaffte Kim es, etwas sehr infomäßig Aussehendes an die Tafel zu bringen und als Lösung zu präsentieren.

„Naja, das ist leider nicht ganz richtig. Aber der Ansatz ist schon nicht ganz falsch. Euch ist dort nur ein kleiner Fehler unterlaufen: auch wenn sie zusammenarbeiten, wir haben hier zwei unabhängig funktionierende Maschinen, denkt noch mal darüber nach. Die Lösung lässt sich eben doch nicht so einfach „finden“. Dazu gibt es ein festgelegtes Schema. Vielleicht befragst du doch noch einmal Kristin zu dem mathematischen Teil…und der Rest von euch“, wandte er sich schließlich an die Klasse, „wer noch nicht so weit gekommen ist, kann den Ansatz von Kim und Kristin weiterbenutzen und ebenfalls dort ansetzen.“ Damit war Kim von der Tafel entlassen und setzte sich rasch wieder vor ihren PC.

„Wow, Respekt! Das hätte ich mir auf die Schnelle nicht einfallen lassen können. Thx! ;) “, bedankte sich Kristin mit hochgerecktem Daumen bei ihr. Mit einem gekonnten, aber dennoch erleichterten Grinsen plumpste Kim auf ihren Stuhl. Sie war selber von sich erstaunt, aber durch Zufall war sie jetzt tatsächlich auf den richtigen Ansatz gekommen…und dafür saßen sie nun schon seit einer halben Stunde davor.

„Hey, dafür hab ich was gut bei dir“, neckte sie die Kleinere. Ein Blick auf Mr. MacAteer ließ sie vergewissern, dass er seine Aufmerksamkeit gerade zwei anderen Mitschülern schenkte, und so wollte sie endlich mit gedämpfteren Stimme wissen, was denn mit Kristin los gewesen sei. Schon schlich sich ein neues Grinsen auf deren Lippen und Kim musste sie warnen, wieder lauter zu werden. Kurzerhand öffnete sie ihren ICQ-Messenger und schickte ihr eine lautlose Nachricht. Wie gut, dass die PCs dort oben im Informatiksaal keine Lautsprecher besaßen.

In den nächsten fünf Minuten hatte Kristin ihr alles geschrieben und Kim sah wieder zu ihr herüber. Kristin nickte nur mit strahlendem Gesicht. Kim blieb der Mund offen stehen, doch als Mr. MacAteer wieder seine Runde drehte und auf sie zusteuerte, drehte sie sich schnell wieder an ihren Rechner und schloss alle „unerlaubten“ Fenster. Bis zum Ende der Stunde hatte sie es allerdings nicht viel weiter geschafft an der Aufgabe, da Kristin zu nichts weiter zu gebrauchen gewesen war. Ihr Lehrer hatte Recht gehabt: sie war zwar gut in Informatik, doch von Mathe hatte sie nicht so viel Ahnung…dafür hatte sie Kristin, der es genau andersherum ging – zusammen waren sie ein unschlagbares Team. Doch wenn genau die mathematische Hälfte ihrer Zusammenarbeit in diesem Moment versagte, dann brachten ihr auch gute Ansätze nichts.

Letztlich hatten sie die letzte Stunde geschwänzt und angegeben Kristin ginge es nicht gut (was ja nicht einmal wirklich gelogen war), eine Weise Entscheidung, denn Geschichte war gerade das Letzte auf das sich die Jüngere konzentrieren konnte. Geschichte würden sie jetzt auf ihre Art und Weise abhalten…doch zuvor musste Kristin außer Reichweite des Schulgebäudes wie eine Irre in die Luft springen und bei Fußgetrampel, wedelnden Armen, Quieken und Schreien ihren Gefühlen freien Lauf lassen.

~ Rückblick Ende~
 

„Er hat sich also tatsächlich schon wieder gemeldet?“, stellte Kim noch einmal fest, während sie sich auf ihren Plätzen im Klassenzimmer niederließen. „Was hast du ihm denn bloß anzügliches geschrieben, dass er nicht widerstehen konnte? *fg* Vielleicht sollte ich mein Recht als Partnerin in Anspruch nehmen, damit er sich auch bei mir wieder meldet. Ich habe nämlich noch nichts wieder von ihm gehört. Ausschließlich Ray hat sich noch einmal gemeldet gehabt…er hat zwar bezüglich Kai gefragt gehabt, worauf ich ihm beruhigend schreiben konnte, dass sich eure Krise wieder gelegt hat und…“

„Was? Du hast ihm von unserer Krise erzählt? (Nebenbei halte ich es immer noch nicht für eine harmlose Krise…) Und überhaupt, wer sagt denn, dass mit einer Email alles geklärt, vergessen und vorbei ist?“, empörte sich die Angesprochene.

„Nya, hör mal. Er ist dein Partner, schon vergessen? Er wird sich doch darüber freuen zu hören, dass zwischen euch wieder alles gut, oder meinetwegen, auf dem Weg der Besserung ist. Aber egal, was hat er denn diesmal geschrieben? Nun sag schon…“, wollte Kim ihre Freundin um nichts in der Welt verstimmen und ihr die Neuigkeiten vorenthalten lassen.
 

Süüüß, ich hab mir grade mal meine Anfänge dieser FF angesehen…mein Gott, es tut mir so leid um die tausend Tippfehler und überhaupt…und wie kurz die Kapitel dort teilweise noch waren. Nya, es ist noch kein Weltmeister vom Himmel gefallen. Ich hoffe, ich werde weiterhin durch das Schreiben an dieser FF lernen und besser werden…auch wenn mir die FF dafür ja ganz schön leid tut…muss als Versuchskaninchen herhalten. *schnüff*

glG KLKK



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (30)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -BloodyAngel-
2007-06-21T09:26:15+00:00 21.06.2007 11:26
wenn sich Kim da mal angesichts Kristin's ach soooo 'netten' Partners, nicht mal irrt^^
Ich hoffe die zwei finden schon noch heraus, welches Spiel Ray die ganze Zeit über mit Kristin und auch mit Kai gespielt hat..
..aber nach der Szene im Krankenhaus bei Kai, dachte ich eigentlich, dass Ray alles versuchen wird, um Kai wieder zurück in seine Arme zu treiben..hmmm...theoretisch bräuchte er Ihr nur davon zu erzählen, was er mit Kai so in der Zeit als dieser und Kristin sich nicht geschrieben hatten, in ihrer 'Krise', so getrieben haben..
da ich glaube, dass Ray mittlerweile ziemlich egal ist, was Kristin von ihm hält xD is ja auch kein Wunder..er hasst sie dafür, dass Kai sie liebt, und nicht ihn..aber er interpretiert dass leider in eine Art und Weise der 'ausspannens'.. ;-)

bin schon gespannt wie's weitergeht!^^
Liebe Grüße

Bis denne
-BA-
Von:  -BloodyAngel-
2007-06-12T14:34:08+00:00 12.06.2007 16:34
hmm..ich frag mich, wie Ray diese Wendung des Schicksal's wohl akzeptieren wird..wird er sich auch wieder einmischen und alles manipulieren, was andren lieb und teuer ist?
es ist eben doch leicht, sich liebe zu erschleichen..wenn man die schwächen eines anderen ausnutzt..man muss nur wissen wie..
doch wahre liebe kann im Grunde genommen nichts trennen..
Kai sollte sich lieber bewusst werden, was er nun wirklich will..zwischen den Stühlen lebt es sich nich besonders gut..
und auch das Spiel mit dem Feuer, kann nicht nur einer vortrefflich ausführen..
aber liebe darf nicht so schnell verblassen...
...doch falls man sie nicht hegt und pflegt, verwelkt sie wie eine Rose..was einst blühte, vertrocknet alsbald zu Staub, ohne das lebensnotwendige Wasser...
...und zurück bleiben nur Dornen...
...als Erinnerung an den Schmerz...

Ich hoffe du schreibst irgendwann mal weiter!
Mir gefällt deine ff nämlich sehr gut.
Bis denne

liebe Grüße
-BA-


Von: abgemeldet
2006-10-25T16:50:44+00:00 25.10.2006 18:50
HUhuuuuuuuuuuuuuuuuuu ^^
ERSTE *freu*
hm... also Kai ist ja irgendwie schon ein Arschloch!... ER hat angefangen und dann tut er dem armen Ray auch noch so was an... böse! *nodnod*
Hm... aber das Kapi war mal wieder gut... ich hab mich riesig gefreut, als ich die ENS von dir gelesen hab ^^ endlich gehts weiter *freu*
Ich hoffe es geht bald weiter... ich würde so gerne wissen was der Ray der Kristin über Kais Email geschrieben hat... hm... ich muss wohl warten >.<
Also dann... bis zum nächsten Mal ^^
Freaky
Von:  ShadowKage
2005-10-13T08:09:46+00:00 13.10.2005 10:09
Och menno, immer wenn es spannent wird, hörst du auf zu schreiben >.<
Schreib gefälligst weiter!!!
Von: abgemeldet
2005-10-11T14:15:00+00:00 11.10.2005 16:15
Boooooooooooaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhh...........

1. ich bin 2. *freu* yeah *jubel* *party veranstaltet*

2. Das Kapi: Einfach spitze, zwar ein bisschen kurz awa dafür hamma geil. Was hat der böse böse Ray da geschrieben??? Es ist bestimmt nichts gutes..., odda?? Bitta schreib schnell weiter und schick mir dann ne ENS?!?

Cu bis zum nächsten Kappilein!!
Gruß Freaky
Von:  sweetangle
2005-10-10T16:44:26+00:00 10.10.2005 18:44
ERSTE

Was hat denn Ray da geschrieben, das sie so ausgeschaut hat???????????
Jetzt bin ich total gespannt.
Schreibst du mir eine Ens wenn es weiter geht???????????ß

Ja BITTE
Von: abgemeldet
2005-09-05T08:30:22+00:00 05.09.2005 10:30
Hey...
endlich gehts weiter ^^
musstn ja lange warten, aber dafür wars einfach klasse... hoffentlich gehts bald weiter, bin schon richtig gespannt wies weitergeht. Alla dann...
Arrivederci.
Gruß Freaky
Von:  ShadowKage
2005-09-02T08:27:06+00:00 02.09.2005 10:27
Oh Oh oH...
Was wird wohl Kristin da zu sagen?
Ich muss zu geben, ich war mir am ende nicht ganz sicher, wen Kai jetzt lieber mag^^
Aber das hat sich ja durch das Wort Kristin geändert XDDDD
Schreib schnell weiter, brauch was zu lesen^.-
Von: abgemeldet
2005-09-01T08:21:20+00:00 01.09.2005 10:21
Hi, das Kappi war mal wieder super ... aber einfach zu kurz!
Ob kai eignetlich überhaupt irgendeinen Peil hat, von dem was letzte Nacht geschehen ist? Bin ja mal gespannt wie es weiter geht!! Also schreib bitte schnell weiter ...
Deine Menteni^^
Von: abgemeldet
2005-08-16T17:08:43+00:00 16.08.2005 19:08
Hi... ich hab erst letztens die FF entdeckt und sie an einem Stück gelesen, einfach Klasse, ich bin begeistert... Bitte schreib schnell weiter, ich will wissen was da noch so alles passiert.... Bitte sag mir dann per ENS bescheit, machst du das, danke...

Ciao Gruß Guarden_Angel


Zurück