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Dragon Breath - The Last Day of Hope

Ein inoffizieller Breath of Fire II "Roman"
von

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The Lost Village

Dank Ryu, dem Krieger vom Clan der Lichtdrachen, und seiner Gefährten, wurden die Pläne der bösen Göttin Milia durchkreuzt und der Frieden in der Welt wieder hergestellt. Die siegreichen Krieger beschlossen den Clan der Dunklen Drachen mit dem Clan der Lichtdrachen zu vereinigen. Allerdings waren sie sich ihrer Macht bewusst und fürchteten, wegen ihrer Kräfte selbst zu einer Gefahr zu werden. Um die Welt und deren Bewohner zu schützen, versteckten sie sich so gut, auf dass sie niemals gefunden werden würden. Fünfhundert Jahre sind seitdem vergangen. Die Legende der acht Krieger ist zu einer längst verblassten Erinnerung in den Köpfen der Menschen geworden. In einem kleinen Dorf an der Grenze schlägt sich ein Junge zusammen mit seinem Vater und seiner Schwester mehr schlecht als recht durchs Leben. Sein Name ist Ryu. Er weiß noch nichts davon, dass sein Schicksal eng verwoben ist mit dem Schicksal der Welt...
 

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"Ah! Hey! Yua! Bleib stehen! Du musst jetzt deinen Mittagsschlaf machen!!"

das kleine Mädchen rannte durch die Tür hinaus, ohne auf die Worte des alten Mannes zu hören.

Der Mann war der Priester der Kirche, Ganer, und die Kirche befand sich in einem Grenzdorf namens Gate.

"Oh, sie ist weg. Sie scheint wohl keinen Mittagsschlag zu wollen..." dachte er außer Atem, dann rief er:

"Hey, Ryu! Komm mal her!!"

Der kleine Junge, der im oberen Raum der Kirche auf dem Bett gesessen hatte stand auf, strich sich die dunkelblauen Haare aus dem Gesicht, zog die dünnen Lederschuhe an und machte sich auf den Weg, die enge Treppe hinunter zu seinem Vater, dem Priester.

"Ryu, Yua ist schon wieder weggelaufen, sie will einfach nicht aufhören zu spielen. Suchst du sie bitte? Ich bin völlig außer Atem!"

Der Junge nickte.

"Du bist ein guter Junge, Ryu, beeil dich und hol deine Schwester zurück! Nicht dass ihr beim Spielen noch was passiert!"

Mit diesen Worten im Ohr öffnete Ryu die Tür und betrat das Freie.

Es war ein sonniger Tag. Die Leute standen draußen.

Vor dem Dorftor stand ein Mann.

Eine junge Frau, die in dem Dorf als sehr gesprächig bekannt war, lächelte Ryu an.

"Na, Ryu, es ist sicher schwer, ohne deine Mutter, aber du schaffst das, oder? Es sind drei Jahre her seit deine Mutter gestorben ist. Ich weiß, du kannst nicht für immer weinen. Bist ein tapferer Junge!"

Ryu lächelte zurück, dann lief er den schmalen Weg entlang, der durch das gesamte Dorf führte.

Zwei Frauen unterhielten sich vor einem Haus.

Als Ryu die eine am Ärmel zupfte drehte sie sich zu ihm um.

"Was ist los, Ryu?" Mit den Fingern deute Ryu drei Buchstaben an und sah sie fragend an.

"Yua? Spielt sie nicht immer in den hinteren Bergen?" Die andere Frau nickte.

"Ja, ja, ich hoffe das es so ist, nicht dass sie das Dorf verlassen hat!"

Ryu nickte zum Dank und verbeugte sich kurz. Dann ging er weiter. Am Weg hörte er einen alten Mann murmeln:

"Diese Kinder von heute. Sie geben sich als Waisen aus und schleichen sich in Kirchen und stehlen dort! Hoffentlich ist Priester Ganer vorsichtig!"

"Diebe?" dachte Ryu verwundert

"Wer würde denn die Kirche bestehlen?" aber er dachte nicht weiter darüber nach.

An einer Hauswand stand ein etwas älterer Mann.

Als Ryu in fragend ansah und auf die Kirche zeigte sagte er:

"Ah, Ryu? Was ist los?"

Ryu zeigte auf sich und dann malte er wieder mit dem Finger das Wort >Yua< in die Luft.

"Deine Schwester? Suchst du sie?"

Ryu nickte

"Ah, ja. Die hab ich gesehen, sie ist in die Berge gerannt, glaube ich!"

Die Berge... man sagte, vor drei Jahren, als das Dorf angegriffen wurde, beschützte ein riesiger Drache es und vernichtete die Feinde.

Dieser Drache war immer noch da, doch er schlief einen ewigen Schlaf in den hinteren Bergen... Wieder verbeugte sich der Junge höflich, dann ging er am Haus vorbei und sah sich suchend um.

Nach einiger Zeit entdeckte er, wonach er gesucht hatte.

Ein großer Grasbüschel verdeckte den Weg, den sich die Dorfbewohner extra angelegt hatten um zu den Bergen zu kommen. Mit der Hand hielt Ryu das Gras weg und trat hindurch.

Vor dem Berg erstreckte sich ein riesiges Maisfeld über dem meistens Wolken hingen, deshalb lag ein großer Schatten über den goldenen Ähren.

Es gab viele geschlungene Wege, gleich einem Labyrinth.

Ryu wusste, dass über dem Berg ein großer Drache war. Der Drache war tot. Er war der Schutzgeist des Dorfes und beschütze es vor den Gefahren die auf es lauerten.

Ryu kannte alle drei Wege.

Einer führte zu der einen Kralle des Drachens, einer zu der anderen und einer führte zu seinem Kopf. Er hatte keine Ahnung wo er zuerst hingehen wollte.

Er schloss die Augen, dann zählte er im Kopf ab:

"Drachekind, Drachekind, wo ist der Weg wo ich sie... find!"

als er das letzte Wort ausgesprochen hatte öffnete er die Augen.

Sein Finger zeigte auf den mittleren Weg.

"Beim Drachenkopf? Ich hoffe da hat das Drachenkind recht!" dachte er, dann folgte er seinem Fingerzeig.

Die Ähren waren dicht und warfen große Schatten auf den Boden, ein leichter Wind strich hindurch. Ryu sah sich um, der Weg war gut zu sehen, er überlegte einige Sekunden, dann öffnete er mit einer Hand die Art Wand der Pflanzen vor ihm und stand urplötzlich auf einer kleinen Lichtung.

Er hielt die Luft an und lauschte.

Von irgendwoher hörte er eine leise Stimme.

Als er durch das Blumenbeet ging flogen die Schmetterlinge verschreckt auf und waren verschwunden.

"Hier stimmt was nicht..." dachte der Junge und biss die Zähne zusammen.

Etwas raschelte, doch als er sich umsah entdeckte er nichts. Vorsichtig ging er einige Schritte weiter. Vor ihm war ein weiter kleiner Weg, der Weg, der zum Drachenkopf führte.

Die zarte Stimme wurde langsam lauter, und jetzt wusste Ryu auch, wer es war.

"Yua." Dachte er.

Plötzlich krachte es. Der Boden erbebte und der kleine Junge stolperte zurück und fiel auf den Boden. Er stieß einen tonlosen Schrei aus, etwas landete genau vor seinen Füßen.

Es war größer als er und hatte Ähnlichkeit mit einem Ball, nur dass Bälle normalerweise keine Dornen hatten und keinen spitzen Schnabel und keine kleinen, stechenden gelben Augen, die ihn bedrohlich anblitzen!

"Was...was geht hier vor?!"

dachte er entsetzt. Seine gesamten Glieder waren wie gelähmt.

Die einzigste Waffe, die er besaß, war ein kleiner Holzstock in seiner Hand, und seine Shorts und das weiße Hemd würden ihn auch nicht besonders vor Angriffen schützen!

"Er greift nicht an. Er greift sicher nicht an!" dachte er beinahe fanatisch.

Doch wie es immer war, passierte genau das, was man unter allen Umständen vermeiden wollte. Der seltsame Ball stieg in die Luft und schoss ohne Vorwarnung auf ihn herunter.

Kurz bevor die dicken Dornen sich in Ryu bohrten sprang der zur Seite.

Er hielt den Stab hoch um sich irgendwie zu schützen.

Das Monster wich zurück und blitzte ihn an, als würde es ihn auffordern, anzugreifen. Aber der kleine Junge ging nur zitternd einige Schritte zurück und fiel wieder hin.

Das Ding stieß einen spitzen Schrei aus und schoss ein zweites Mal herunter. Und diesmal traf es.

Dunkelrotes Blut perlte von Ryus Arm ab.

Er zog die Beine an und kugelte sich beinahe zusammen. Sein Herz schlug wie wild, das Blut pochte ihm in den Ohren. Und plötzlich wurde ihm schwarz vor Augen.

Der Kleine schlug die Augen auf.

Etwas leuchtete darin und auf einmal schoss von unbekannter Herkunft ein Blitz herunter.

Er traf den Schnabel des Monsters und ohne einen Laut verschwand dieses, als wäre es ein Schatten gewesen.

"Ryu! Yua!" kam hinter ihm eine bekannte Stimme.

"Papa." Formte er mit den Lippen.

"Das war gefährlich, Ryu. Du hast gekämpft um sie zu verteidigen? Das ist mutig von dir."

Der Priester Ganer legte ihm die Hand auf die Schulter.

"Wo ist Yua?" fragte er.

Er zog Ryu hoch und dieser zeigte mit dem Finger auf den Weg vor ihm, der ihm durch den seltsamen Ball versperrt gewesen war.

"Los, komm." sein Vater ließ ihn los und lief dann hinterher.

"Du bist ein ungezogenes Mädchen, Yua! Warum bist du zu einem Ort wie diesem gekommen?"

das kleine Mädchen kauerte gebückt vor dem riesigen Drachenkopf.

Die Augen des Drachen waren leer, die Schuppen silbern. Es schien, als würde er nur schlafen. Aber Ryu wusste, dass er bereits tot war.

Yua sprang auf, als sie die Stimme ihres Vaters hörte. Ihre Augen waren blau und sahen denen von Ryu sehr ähnlich. Sie schürzte die Lippen.

"Ich wollte Mom sehen!" antwortete sie mit trotziger Stimme.

"Deine Mutter?!?" rief Ganer erstaunt aus.

Das Mädchen nickte.

"Ja. Wenn ich hier die Augen schließe und einschlafe, sehe ich Mama in meinen Träumen!!"

Der Priester sah in die Richtung des Drachen. Seine Augen wurden zu Schlitzen.

"...Deine Mutter, huh?" murmelte er und wandte sich dann wieder an Yua

"Aber Yua..."

"Ich weiß!"

Ryu sah, dass ihre Augen glasig waren

"Mama... ist tot!" Ganer nickte langsam

"Ja... Vor langer Zeit... als unser Dorf von Monstern angegriffen wurde... ich konnte eure Mutter nicht verteidigen... wenn dieser Drache nicht gekommen wäre um uns zu helfen, wäre ich nicht einmal in der Lage gewesen den Rest dieses Dorfes zu schützen..."

er strich sich mit der Hand über das Gesicht und massierte sich die Stirn dann er öffnete die Augen wieder.

"Tut mir leid, Ryu. Wenn ich mehr Kraft gehabt hätte, wären die Dinge anders geworden..."

Ryu schüttelte den Kopf und starrte ihn mit trotzigem Blick an.

"Das ist nicht wahr!" wollte er rufen, aber man verstand es auch so.

Seine Schwester stieß hin leicht zur Seite und nickte ebenfalls.

"Ryu hat Recht! Daddy, das war nicht deine Schuld!"

sie lief an ihm vorbei zu dem Drachenkopf hin und drehte sich dann wieder zu ihnen um.

"Jeder im Dorf sagt das! Sie sagen, dass du und der Drache das Dorf vor den Monstern gerettet haben!!" Ganer lächelte versonnen und trat neben sie.

Er lachte leise

"Ja... vielleicht hast du Recht, Yua. Ich hoffe nur, deine Mutter denkt genauso..."

Das kleine Mädchen wandte sich zu ihm.

"Sie denkt auch so... der Drache hat es mir gesagt..." ihr Vater strich ihr über den Kopf und durch die dunklen Haare.

"Vielen Dank, Yua. Es ist fast so, als könntest du wirklich mit dem Drachen reden..."

Sie sprang hoch und funkelte ihn an

"Ich sehe Mama in meinen Träumen!!!" rief sie aufgebracht.

Der Priester kniete sich zu ihr herunter und nahm ihren Arm.

"Na gut, dann lass uns nach Hause gehen und über sie reden..." Er stand auf und entfernte sich von dem Drachenkopf.

Kurz bevor er ging sah er sich noch einmal nach dem Jungen um.

"Du solltest auch nach Hause gehen bevor es dunkel wird." meinte er, dann verließ er sein Blickfeld.

Ryu stand einige Sekunden lang einfach nur da. Dann hörte er nochmals Schritte und seine kleine Schwester kam auf ihn zu gerannt.

"Vielleicht hast du auch einen Traum von Mama." meinte sie, lächelte ihn an, legte ihm kurz die Hand auf die Schulter und folgte dann ihrem Vater.

Ryu wandte sich zu dem riesigen Berg um, auf dem der schlafende Drache lag.

"Soll ich die Augen schließen?" dachte er unentschlossen.

Je länger er den silbernen Kopf anstarrte, desto unheimlicher wurde er ihm. Dann schüttelte er sich. Was für dumme Gedanken.

Er wollte seine Mutter sehen.

Langsam schloss er die Augen. Um ihn herum wurde es dunkel.

Er kam sich leicht dumm vor. Dumm und auch irgendwie unheimlich.

Dann sah er es. Es war nur ganz schwach.

In der Dunkelheit irgendwo weit hinten strahlte ein schwaches Licht. Schweiß rann ihm den Rücken hinunter. Ihm wurde kalt.

"Ein Auge?"

Es war groß. Dünne, schwarze Pupillen starrten ihm entgegen. Das Auge war grün, die Pupille gelb und kalt. Es war, als würde er sie kennen.

So real, das konnte kein Traum sein!

"Der Drache?!" dachte er entsetzt.

Er bemerkte es erst viel später. Er kannte es von früher... er hatte es schon oft nachts gesehen... nachts... in seinen Träumen...
 

"Mama?!"

Dann riss er die Augen wieder auf.

Er saß am Boden und hatte die Arme über dem Kopf geschlagen.

Er zitterte. Langsam rappelte er sich hoch.

Er schwankte kurz, dann fand er endlich das Gleichgewicht wieder.

"Nur ein dummer Traum... ich sage Yua, dass das alles großer Mist ist!" dachte er genervt, dann ging er langsam in Richtung Dorf zurück.

Als er sich nochmals umdrehte, sah der Drachenkopf immer noch aus wie vorher. Er schluckte, dann rannte er weg.
 

Als er den Ort betrat blieb er erstaunt stehen.

Irgendwas war falsch. Ein falscher Frieden.

Vorsichtig trat er hinter dem Haus hervor. Ein Mann stand dort. Er kannte ihn nicht. Als er auf ihn zukam, sah er ihn verdutzt an.

"Wer bist du?" fragte er "Ich habe dich noch nie hier gesehen. Von wo bist du her, Junge?"

Ryu starrte ihn einfach nur an, dann ging er an ihm vorbei. Er spürte den Blick des Mannes in seinem Rücken, aber er drehte sich nicht um.

"Was ist hier los?" dachte er verwundert.

Vor dem Haus sah er die zwei Frauen, bei denen er oft gespielt hatte. Er hechtete auf sie zu und zupfte die eine Am Rockzipfel.

"Hm? Wer bist du?" fragte die Frau, die er doch so genau kannte.

Er spürte, wie Angst in sich hochstieg. Er schnappte sich ein Stück Holz und kratzte etwas in den Boden.

"Ryu? Yua? Vater Ganer?" wiederholte sie sein Geschriebenes mit hochgezogenen Augenbrauen.

"Wovon redest du? Der Priester dieses Ortes ist und war schon immer Vater Hulk!"

Ryu wich einen Schritt zurück, dann verbeugte er sich zitternd.

"Was ist los? Was ist hier los? Wo sind Vater und Yua?!?"

Er kratzte weiter etwas in den Boden.

Die andere Frau, von der er oft Kekse bekommen hatte, beugte sich darüber und ein bösartiger Blick erschien in ihrem Gesicht.

"Du sagst, du bist der Sohn des Priesters?! Lügner! St. Eva wird dich für diese Lüge bestrafen!" sie wollte nach ihm greifen, aber er stolperte nach hinten und huschte so schnell er konnte weg.

"Verschwinde, Lügner!!" rief sie ihm hinterher.

Tränen stiegen ihm in die Augen. Er musste unbedingt zu seinem Vater. Wer war Vater Hulk?

Warum erkannten sie ihn nicht mehr?!

Sechs Jahre seines Lebens hatte er hier verbracht, warum erinnerten sie sich nicht an ihn?!

In dem Moment stieß er mit dem Mann zusammen, der das Tor bewachte.

Er schwankte zurück. Der Mann packte ihn am Kragen.

"Hey du!" sein Blick wurde erstaunt. "Wer bist du? Bist du ein Waise?!"

Ryu schluckte, dann nickte er.

"Wenn du nirgendwo zum Hingehen hast, geh zur Kirche! St. Eva wird dich nicht abweisen!" damit stieß er ihn in Richtung der Kirche.

Der kleine Junge nickte schnell.

Seine Beine fühlten sich an wie Pudding.

Könnte er Schreien, würde er es tun. Könnte er Weinen, würde er es ebenfalls tun.

Aber er hatte noch nie geweint, er konnte es nicht.

Er konnte traurig sein doch nie, nie konnte er weinen.

Als er das heilige Haus betrat, wurde ihm wieder kalt. Es war alles so vertraut und doch so fremd. Er schnupperte in die Luft.

Nach was roch es hier?

So anders als sonst.

Langsam ging er auf den Altar zu.

Seine Schritte hallten an den hohen Steinwänden wieder.

Alles war genau gleich wie sonst, nur als er vor dem Altar stehen blieb, stand dort nicht Ganer sondern ein alter Mann in einer orangefarbenen Kutte.

Er sah ihn mit schwerem Blick an. Sofort fühlte sich Ryu unwohl. Er verbeugte sich tief.

Der Mann beugte sich zu ihm hinüber und legte die Hand auf seinen Kopf.

"Junger Mann, willkommen im Haus von St. Eva. Hast du keine Familie? Keine Angst, du hast nichts zu fürchten... Die Kirche wird ein armes Kind wie dich niemals weg schicken... auch wenn du ein Dieb bist... so, fühl dich hier als dein Haus und deine Zuflucht...."
 

Es war dunkel in dem Zimmer.

Es war sein ehemaliger Raum, er kannte ihn gut, aber es standen mehr Betten darin und die Decken waren dünn und rochen seltsam.

Er schniefte geräuschlos, er wollte weinen, aber es ging nicht. Er hatte die Augen fest geschlossen.

Neben ihm flackerte die einzige Kerze im gesamten Raum.

Als er hinein gekommen war, hatte dort noch ein zweiter Junge geschlafen.

Ein kleiner Hundekerl mit Schlappohren und freundlich, breitem Gesicht. Er war nicht aufgewacht, als man ihm dieses Bett neben ihm zugewiesen hatte.

Mitten in der Nacht hörte Ryu es Rascheln.

"Heave ho!" hörte er eine junge Stimme einen Seemannsausruf flüstern.

Darauf folgten Schritte.

Der andere Junge sprang aus dem Gesicht, sah sich blitzschnell in dem Raum um, trat dann an den Nachttisch heran und sah sich erneut um.

"Was für ein ärmlicher Platz. Ich glaube, es macht nichts aus, wenn ich diese Kerzen nehme."

Ryu öffnete die Augen einen Spalt breit. Einer von den Kindern, die sich als Waisen ausgeben und in der Kirche klauen!

Es wurde dunkel, als der Junge die Kerzen ausblies und in seiner Tasche verschwinden ließ.

"Das kann ich nicht zulassen!" es war ein Reflex, dass er aufsprang und sich dem Kleinen in den Weg stellte, genau in dem Moment, als der den Raum verlassen wollte.

Der Junge sah ihn erschrocken an, dann grinste er

"Hi!" sagte er "Du musst gar nichts sagen! Du bist genau wie ich, was? Du gibst dich als armes, kleines Kindchen aus... bittest diese Kirche um Asyl und dann stiehlst du alles Wertvolle, was du finden kannst, richtig?" er lachte leise.

Ryu konnte ihm nicht widersprechen, und vielleicht wollte er das auch nicht.

Der Kerl schien nett zu sein. Ein kleiner Taugenichts, aber trotzdem nett.

Jetzt verschränkte er die Arme vor der kleinen Brust in dem ledernen, zerfledderten Wams und meinte dann:

"Aber dieser Platz ist wertlos... wir müssen in eine größere Stadt gehen! Ich mache mich auf dem weg in das andere Kaff. Bleibst du hier?"

Der stumme Junge dachte kurz nach, dann schüttelte er den Kopf und lächelte.

Der andere schlug ihm kumpelhaft auf die Schulter und lachte nochmals.

"Alles klar! Los geht's! Ab in eine andere Stadt. Dann werden wir zusammen reich, huh?" er gab ihm die Hand und Ryu schüttelte sie grinsend.

"Mein Name ist Bow! Freut mich, die kennen zu lernen, Kumpel! Wie heißt du?"

Ryu formte die Lippen zu seinem Namen und sah dann verlegen auf seine nackten Füße.

"Wie? Bist du stumm?" fragte Bow erstaunt. Der Junge nickte und sah wieder hoch.

"Kannst du schreiben?" fragte Bow. Wieder nickte er.

"Schreib's mir auf, wenn wir in der nächsten Stadt sind, Kumpel!" er sah sich um.

"Gehen wir jetzt, bevor dieser Vater Hulk etwas merkt!"

Als sie die enge Treppe hinunter kamen, sahen sie sofort, dass der Priester schlief. Er murmelte leise etwas im Schlaf und nickte vor sich hin.

Bow winkte ihn hinter sich her.

Es war immer noch kalt in der Kirche. Der dunkelhaarige Junge fröstelte.

"Wenn wir in der anderen Stadt sind, kaufen wir uns Schuhe!" meinte er. Ryu stimmte ihm nickend zu.
 

Draußen war es genauso düster.

Der Mond versteckte sich hinter schwarzen Wolken.

Ryu blieb nochmals stehen und sah sich um.

Sein Zuhause... etwas war passiert, was er nicht benennen konnte. Etwas Gruseliges, und es hing damit zu tun, dass er diese Augen gesehen hatte. Diese schrecklichen Augen...

Etwas in ihm drängte ihn dazu, noch einmal den Drachen in den Bergen zu besuchen, aber Bow hinderte ihn daran, indem er ihn mit sich zog.

Am Tor bewachte nachts niemand mehr.

Außerhalb des Waldes wehte ein stechender Wind.

Ryu war noch nicht oft hier gewesen. Ganer hatte ihm nicht erlaubt, sich so weit von dem Dorf zu entfernen. Sein ganzes Leben hatte sich bisher nur in der Kirche, im Dorf und in den Bergen abgespielt.

Er wusste, dass das nun vorbei war.

Ein Wendepunkt seines Lebens... er hatte es sich nicht gewünscht, ganz sicher nicht!

Sein neuer Freund blieb urplötzlich stehen und streckte die Nase in die Luft. Er schnüffelte.

"Oh, oh. Oh, nein", brummte er "sieht aus, als ob gleich regnet."

als ob der Regen genau darauf gehört hat, begann er prasselnd auf sie herunter zu stürmen.

"Wow! Das ging schnell! Man, das strömt ja richtig!! Komm, komm, Kumpel! Könnten wir nicht vielleicht einen Unterstand vor dem Regen finden?"

Wieder musste der Junge ihm zustimmen.

Mit den Händen über dem Kopf geschirmt rannten sie los.

"Da! Eine Höhle!!" rief Bow. Sie rannten noch schneller. Die Füße platschten durch den aufgeweichten Schlamm am Boden.

Dann betraten sie die Höhle. Immer weiter hinein.

Sie gingen so lang, bis um sich herum nur Dunkelheit war. Dann hielten sie an.

"Hey, dieser Ort ist echt dunkel..." murmelte Bow.

Ryu griff nach seiner Hand und zeigte auf seine Tasche.

"Was meinst du? Oh! Stimmt! Die Kerze..." er brauchte lange, um mit Hilfe eines einzelnen Streichholz die Kerze an zu bekommen. Dann endlich flammte sie auf und die Umgebung wurde erleuchtet.

"So, fertig! Los geht's!" grinste der Hundejunge.

Dann gingen sie los. Ryu wurde von Bow voran gestoßen.

Ihre Füße waren kalt, das Echo hallte laut um sie herum. In dem Augenblick hörten sie vor sich etwas Schleifendes und einige Momente erschien etwas in ihrem Blickfeld.

"Eine Schlange?" dachte der Dunkelhaarige erschrocken.

Er hörte Bow hinter sich. "Was war das?!" rief er alarmiert.

"Folgen wir ihm!"

"Bist du verrückt?!" wollte Ryu rufen, aber er bekam nichts das kleinste Krächzen heraus, was ihn auch sehr gewundert hätte.

So musste er dem kleinen, lebensmüden Kerl wohl oder übel folgen. Furcht zerfraß ihn jede Minute, als sie immer für kurze Zeit das seltsame, schleifende Ding vor sich entdeckten.

Es kam ihm jahrelang vor, die sie hinter ihm her rannten. Dann verschwand es vor ihnen und etwas leuchtete im Schatten auf. Bow drückte ihn zur Seite und trat vor.

"Ein Schatz?" fragte er vorsichtig.

Das aufkommende Licht blitzte blendet hell auf. Als sich das Bild klärte, wich der Hundejunge zurück.

"Ein MONSTER!!!" der raue, schuppige Schlangenschwanz rauschte hervor und erwischte ihn hart in der Seite. Mit lautem Krachen wurde Bow gegen die Steinwand geschlagen und sank bewusstlos in sich zusammen.

Das Monster hatte gelbe Augen. Die Schuppen waren dunkelgrau und bedeckten nicht alles von dem Körper, der einer Eidechse gleich kam.

Dort, wo keine Schuppen waren, glänzte das rote, dünstende Fleisch hervor. Er bewegte sich mit rasselndem Atem auf und ab. Schleim platschte vor Ryu's Füßen zu Boden und versenkte zischend und brodelnd den Stein. Als das Monster zu sprechen begann wollte Ryu wegrennen, aber er war wie gelähmt.

"... du... sagst... du bist der Eine?"

die Stimme war kalt, gefühllos und mechanisch.

"Du sagst... du bist das eine Kind?"

ein heiseres Lachen

"Wenn das so ist... beweise es mir!!"

Dann griff er an.

Der Schlag war hart, als Ryu ihn abwehren wollte, hatte er das Gefühl, dass seine Arme zerrissen wurden.

"Verschwinde von hier." raunte das Monster.

"Lass mich sehen, wie du das Tor öffnen wirst... du, das eine Kind... dann wirst du sie sehen, die Kraft des einen Gottes!!"

Es erschien ihm als wäre es nur ein Traum...

Es war ein spätes Erwachen nach einem langen Traum, doch nun, da Vater und Schwester verschwunden waren, erinnerte er sich an den Traum eines schrecklichen Dämons... die Visionen wurden real...

Eine andere Welt

Eine Welt des Schweigens...

Voll von Dunkelheit...

Voll von Boshaftigkeit...

"Du bist der Eine" und er spürte, dass es wahr war und in dem Moment verschwamm die Realität vor seinen Augen und die Dunkelheit begrüßte ihn mit offenen Armen...

"Du bist der Eine!" in diesem Moment wurde der Traum lebendig...

und die Welt versank im Chaos des Einen Gottes...
 

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Fortsetzung folgt...

Haustiersuche

Zehn Jahre später...
 


 

"Ältester! Bitte! Gib uns endlich Arbeit!! Wir sind jetzt vollständig ausgebildete Arbeiter!"

Der alte Mann sah die beiden seufzend an. Bow hatte die Fäuste geballt und starrte ihn mit herausforderndem Blick an.

Ryu stand hinter ihm, das Gesicht zu einer verlegenen Grimasse verzogen. Beide trugen die Kleidung der Monsterjäger. Lange, rote Hosen, lederne, große Stiefel, ein ledernes Wams, große Handschuhe und Schwerter. Ryu sah sich unbehaglich um.

Bow ging einen Schritt auf den Ältesten zu. Der stöhnte auf.

"Ich weiß, ich weiß." brummte er

"Nun gut, hier ist ein Job für euch..." er schob ihnen ein Blatt Papier hin.

Der Hundejunge wich zurück und er und Ryu starrten das Blatt erstaunt an.

"Hm? Mal sehen..." Bow hob es hoch und hielt es sich vor die Augen.

Er brauchte nur wenige Sekunden um es zu lesen.

"Was?! >Findet ein Haustier<!?!" brüllte er aufgebracht.

Der Älteste zuckte mit den Schultern und strich sich die grauen Haare hinter die Ohren.

"Ihr wollt die Arbeit nicht annehmen?" fragte er überrascht.

Bow knallte ihm wütend die Fäuste auf den Tisch.

"Natürlich will ich das nicht annehmen!!! So eine dumme Arbeit!!" er nahm die Hände weg und zog die Augenbrauen höhnisch hoch.

"Und außerdem... du musst ganz schön dumm sein, ein Haustier zu verlieren..."

Ryu grinste und lachte tonlos. In dem Moment ging die Tür auf.

Ryu sah sich erstaunt um. Eine junge Frau trat ein. Sie hatte langes, dunkles Haar und Flügel. Sie verbeugte sich vor ihm und er entgegnete die Verbeugung.

Dann blieb sie neben Bow am Tisch stehen.

"Ähm... Sir?" fragte sie schüchtern "Sind das die Männer, die mein Tier zurück bringen?"

Der Älteste sah hoch und lächelte verdutzt.

"Oh, Mina... also, es scheint als wollten sie diesen Job nicht machen..."

Da sprang Bow hoch.

"Warte! Warte eine Minute! Niemand hat gesagt, dass wir es nicht machen!!" er ergriff die Hände der jungen Frau der ,Flügel' und sah sie mit glänzenden Augen an.

"Mina! Du kannst dich auf mich verlassen! Ich finde dein Tier!"

Mina lächelte freundlich und verbeugte sich.

"Oh, ich danke euch wirklich sehr."

Bow schien plötzlich von großem Tatendrang ergriffen.

"Ältester! Verlassen Sie sich auf uns und alles wird gut!!"

Mina lächelte nochmals und wandte sich dann auch an den Ältesten.

"Gut, dann verlasse ich mich auf euch." sagte sie "Bitte finden sie meine Suzy. Ich sehe euch später."

damit drehte sie sich um, verbeugte sich nochmals vor allen und verließ das Zimmer. Bow sah ihr mit leuchtenden Augen nach.

"Bitte, Ältester, verlassen sie sich auf uns!" er grinste "

Wir würden uns freuen so einem schönen Mädchen zu helfen ihr Haustier zu finden!!" Ryu sah ihn erfreut an. Er hatte ihn noch nie so voller Elan gesehen.

Der Älteste seufzte. "Nun, du bist ein berechnender Mann. Na gut, tu dein Bestes!"

Der junge Mann lachte laut und wandte sich an Ryu.

"Ya hoo! Ich freu mich drauf! Los geht's, Ryu! Wir gehen raus aus dieser Stadt und schauen uns mal um!"

Ryu nickte zustimmend, dann folgte er seinem Freund, mit dem er seit zehn Jahren nun dafür trainierte, Monster zu jagen.

Als sie aus dem Zimmer kamen und den Raum mit der Rezeption des Unterschlupfs der Monsterjäger, stieß Ryu mit einem jungen Mann mit blonden Haaren zusammen.

Dieser rieb sich die Stirn und lächelte dann, als er ihn erkannte.

"Oh, Ryu! Hast du schon etwas über deinen Vater herausgefunden? Ich hab gehört, er verschwand vor langer Zeit? Ich versprech dir, wenn ich etwas raus bekomm, sag ich es dir!"

Ryu verbeugte sich dankend vor ihm. Bow gähnte laut.

Die Frau an der Rezeption stützte sich über ihren Tisch und grinste die beiden an.

"Hey, Bow! Hast du jetzt einen Job bekommen?" fragte sie

"Der Älteste ist in so was sonst nicht so knickerig!" sie lachte.

Bow seufzte und lehnte sich gegen die Wand.

"Hey, Silvia..." begrüßte er sie und starrte dann finster vor sich hin

"Muss dann wohl an mir legen." brummte er.

"Und? Was müsst ihr machen?" fragte sie, während sie einige Blätter sortierte.

"Ein Haustier finden." antwortete Bow genervt.

"So schlimm ist das auch nicht." meinte Silvia aufmunternd

"Obwohl alle wissen, dass das hier eigentlich eine Gilde von Monsterjägern ist, wollen manche von uns ihr Haus gesäubert kriegen!" sie lachte.

"Aber wir können es nicht ablehnen. Der Älteste weiß das. Wir brauchen das Geld! Niemand traut sich, die Monster heraus zu fordern!" Bow gähnte erneut.

"Ja, ja, ich weiß." er stieß sich ab

"Na gut, komm, Ryu! Wir gehen!"

Ryu nickte, lächelte Silvia zu und kletterte dann hinter seinem Kumpel die Leiter hoch, die hinaus führte.

Das Hauptquartier war unter der Stadt gelegen.

Eigentlich durfte dort jeder arbeiten, der irgendwann in seinem Leben einmal mit einem Schwert oder sonst einer anderen Waffe gekämpft hatte.

Die Leitung, unter dem Ältesten, entschädigte nicht eventuelle Verletzungen, die man sich dabei sicher zulegte. Ryu und Bow reisten lange durch die verschiedenen Städte.

Die ersten fünf Jahre verbrachten sie mit Stehlen.

Alles auf die gleiche Art, wie Bow es ihm gezeigt hatte. Die Leute hatten Mitleid mit Waisen, vor allem mit Waisen, die krank waren.

Ryu tat so, als wäre er sterbenskrank, Bow bat um eine Unterkunft, nachts nahmen sie sich alles, was sie fanden und flüchteten so schnell sie konnten aus der Stadt.

Aber mit der Zeit, die sie älter wurden, nahmen sie ihnen das nicht mehr ab.

Dann hatten sie begonnen, sich um ehrliche Arbeit zu bemühen, und nun waren sie Monsterjäger. Leute, deren Dörfer von Monstern bedroht wurden, riefen sie, damit sie diese vertrieben, dafür bekamen sie Geld, aber nur, wenn sie lebend wieder zurückkamen. Ein Viertel des Geldes gehörte der Gilde.
 

Draußen schien die Sonne. Es war Sommer.

Ryu und Bow schwangen sich auf den warmen Asphalt hinaus und machten sich auf den Weg in Richtung Stadttor.

Auf halbem Weg wurden sie von einem Mann aufgehalten. Er sah bestürzt aus.

"Meine kleine Katze wurde gefressen!" verkündete er ohne Umschweife.

"Was redest du da?!" fragte Bow entgeistert.

Der Mann packte ihn an den Schultern.

"Da ist ein schreckliches Monster! Bitte! Unternehmt etwas!"

"Was?! Hier in der Stadt?!" rief der Hundejunge entsetzt.

Der Mann schüttelte den Kopf. "Nein, nicht hier! Auf dem Berg!"

"Mt. Fubi?" fragte Bow verdutzt. "Ja, doch! Ihr müsst etwas tun!!"

Er drehte sich zu Ryu. "Vielleicht ist das Haustier von Mina auch von diesem Monster..."

Aber Ryu schüttelte den Kopf. Bow brummte etwas Unverständliches. "Wenn dem jedoch so ist, ist das nicht gut. Dann krieg ich keine Belohnung von Mina..."

er winkte ihm. "Los, gehen wir!"

Er ließ den aufgebrachten Mann einfach stehen und lenkte genau auf den Wachposten am Tor zu.

"Hey ho, Kamerad!" rief er fröhlich und blieb vor ihm stehen. Der Wachposten sah ihn fragend an. "Was ist los? Du bist doch einer von der Gilde, oder?" "So ist es. Wir suchen ein Tier. Hast du eins gesehen?"

Der Mann kratzte sich an dem behelmten Kopf. "Ein... Tier? Ich habe heute schon viele Tiere gesehen... aber etwas anderes, ich habe in der Nähe von Mt. Fubi einen seltsamen Kerl rumlungern gesehen. Könnt ihr da mal vorbeischauen?" "Ein seltsamer Mann? Eigentlich müssen wir ja das Tier suchen..." Ryu stieß ihn an. "He, was...?" er bildete mit den Lippen einige Worte und deutete dann mit dem Kopf in Richtung des Gebirges. "Du denkst, das Tier ist dort?" er nickte. "Nun gut, wir schauen nach. Come on, Kumpel!"
 

Außerhalb der Stadt erstreckte sich eine große Grasfläche, um diese herum war das Meer. Es war eine Insel, der Strand war etwas weiter weg.

Die Sicht darauf wurde von einem merkwürdigen Zelt versperrt.

"Wahrscheinlich ein Wanderzirkus. Können wir uns anschauen, wenn wir Zeit haben!" er grinste mit seltsamem Blick "Vielleicht begleitet mich ja auch Mina dahin..." Er ging lachend weiter.

Vor sich sahen sie den großen See, in dem die Leute aus der Stadt oft fischen gingen. Im selben Augenblick, als Ryu sich umsah, erschien etwas genau vor ihren Augen. Schleim spritzte ihm entgegen. Er wich einen Schritt zur Seite und griff nach seinem Schwert.

"Ein Monster!" rief Bow überrascht aus. "Ein Schlammgeist!" Er hatte die Farbe von Gras und sein Körper bestand aus einer wabernden Masse Schlamm.

"Den überlass ich dir." er grinste. Ryu verzog das Gesicht. Dann zog er das Breitschwert aus der Tasche an seinem Rücken, packte es mit einer Hand, holte tief Luft und sprang dann auf das Monster zu.

Es surrte, als die Klinge den Schlammgeist in zwei Hälften teilte. Kurze Zeit gurgelte es, dann löste es sich mit einem Platschen auf.

"Seltsam, dass die hier sind, ich wusste nicht, dass sie sich schon so weit in die Nähe der Stadt wagen..." murmelte sein Kumpel, während er die Waffe zurück in die Tasche gleiten ließ.

"Komm, wir haben nicht ewig Zeit, vor allem, wenn es dieses Monster wirklich gibt!" Das Gebirge war in einem tiefen, beinahe undurchdringlichen Wald. Der Stein war hell und hatte Ähnlichkeit mit Sandgestein. Sie benutzen den Weg, den einige Leute wohl angelegt hatten, um weiter hoch zu steigen.

"Da ist der Weg hindurch." Bow zeigte mit der Hand nach oben. Ryu nickte, dann hörte er urplötzlich etwas.

Eine Stimme, die weit weg klang, und doch irgendwie nah: " Psst, Psst. Es ist wieder da... "

Bow sah ihn fragend an. "...hm? Hast du was gesagt, Ryu?" im nächsten Moment grinste er verlegen. "Oh, tut mir Leid..." der Junge winkte ab und wies ihn an, weiter zu gehen.

"Nur der Wind..." murmelte Bow.

Sie betraten die Höhle. Darin war es kühl und etwas düster, aber angenehmer als in der schwülen Hitze draußen auf dem Berg.

"Wasser?!" dachte Ryu erstaunt. Vor ihnen plätscherte ein Brunnen, der sicher nicht einfach so entstanden war.

Gerade als er ihn begutachten wollte, hielt ihn sein Freund zurück.

"Achtung, hier sind auch Monster." etwas fiel genau vor ihnen auf den Boden.

"Igitt, ein Blutegel..." noch mehr der glatten, mit zwei Fangzähnen ausgestatteten, Würmer tauchte vor ihnen auf.

"Das ist ja ekelhaft." knurrte der Hundejunge und griff nach seiner Armbrust. Auch Ryu zog sein Schwert. Die vier Schmarotzer bewegten sich flink auf und ab und blitzen sie mit den verkniffenen Augen angriffslustig an.

"Rein ins Vergnügen!" rief Bow, dann griffen sie beide gleichzeitig an. Ryu's Schwert zerriss den ersten der Würmer, sodass dessen Einzelteile sich schlabbernd über den Steinboden gossen.

Der Pfeil von Bow's Armbrust traf gleich zwei der Blutegel und heftete sie an die Wand, wo sie in sich verflossen. Das übrig gebliebene Monster bleckte die Fangzähne, dann wurde auch es von der Klinge des Breitschwerts auf den Friedhof geschickt.

Bow schnaufte wütend "Ich kann mich erinnern, dass die beim letzen Mal noch nicht hier waren." er wandte sich an Ryu.

"Sieh mal auf den Monsterbarometer. Ich wette, er kann erkennen, wie viele von denen da sind." Der Dunkelhaarige nickte, wühlte dann in dem Lederbeutel, der an seinem Gürtel hing, und zog schließlich ein kleines Tier hervor. Er tippte es mit dem Zeigefinger an, daraufhin rührte es sich langsam, sprang dann auf und fing augenblicklich an wie verrückt mit den Armen zu schlingern. "Er ist aufgeregt, das heißt, es sind viele." stellte Bow fest.

Ryu nickte, tippte das Tier nochmals an, dieses kam wieder zur Ruhe und verschwand freiwillig in dem Beutel.

"Wir müssen gut aufpassen. Ich habe keine Lust, noch mehr von denen anzutreffen." wieder musste sein Freund ihm zustimmen. Mehrmals sahen sie hinter sich, vor sich und über sich die schwarzen Schatten der Monster.

Ryu musste die ganze Zeit über fest sein Schwert in beiden Händen halten, falls sie angegriffen wurden.

Sein Freund lief vor ihm, er sah nur die Armbrust von ihm, die er auf den Rücken geschnallt hatte, daneben eine Tasche voller kleiner Eisenpfeile. "Da vorne ist Licht, Kumpel. Da geht's weiter außerhalb!" verkündete Bow.
 

Und wirklich, als sie sich durch den engen Steinspalt drängten, standen sie auf einmal draußen auf den Klippen des Berges.

" Was für ein Glück! Es ist sehr gutaussehend! Ich hab genug von Hunden und Katzen! " klang ihnen dieselbe helle Stimme ans Ohr. Ryu schüttelte sich.

"Nur Halluzinationen." dachte er.

"Was stehst du rum, komm schon!" rief der Hundejunge ihm zu. Ryu schreckte hoch und lief ihm schnell hinterher.

Als sie einen kleinen Abhang erklommen haben ertönte erneut die Stimme, aber näher:

" Tja, jetzt geht es los!! Drei... zwei... eins.... los!!!! " Und plötzlich waren überall um sie herum das Geräusch von flatternden Flügeln zu hören.

"Harpyien!!!" schrie Bow. Sie waren zu Dritt.

Mit Frauenkörpern und violetten Flügeln. Sie lachten schrill und stießen sich genau vor ihnen ein wenig in die Höhe.

"Ich nehm das Beste!" Etwas kratzte an Ryu's Gesicht vorbei.

Eine der Krallen hinterließ eine blutige Strieme auf seinem Gesicht. "Das ist nicht fair! Den wollte ich!" eine zweite Kralle erwischte ihn.

"Nein! Pooti will das!" Doch diesmal sah er es kommen und wich gerade rechtzeitig aus.

"Wer seid ihr?!" rief der Hundejunge und legte seine Armbrust an.

"Wir sind die Harpyien. Mein Name ist Palo. Das sind meine Schwestern Pooti und Peach! Wir werden euch zum Frühstück essen! Vor allem den da!"

erneutes lautes Kreischen als die erste Harpyie, die anscheinend gesprochen hatte, mit ihren Krallenhänden auf Ryu deutete.

Ein Pfeil sauste hervor und verfehlte nur um Millimeter ihren Flügel.

Die Harpyie kreischte.

"Das war der da! Tötet ihn!"

"Töte du ihn doch! Ich will den anderen!"

"Ihr tötet den anderen!" wildes Flügelschlagen.
 

"Sie hetzen sich gegeneinander auf." flüsterte Bow verdutzt.

Und tatsächlich, eine der Harpyien, man konnte sie kaum auseinander halten, stieß sich vom Boden ab und senkte ihre Krallen in das Federkleid der anderen.

"Was machst du da, Peach?!" Die andere rechts von ihr schlug sie zurück. "Lass das!" diese rammte ihr die Krallen zwischen die Federn. "Unsere Chance!" hauchte Bow. Ryu nickte, dann hielt er das Schwert in Angriffsstellung und im nächsten Moment löste die Klinge mehrere der Federn der ersten Harpyie. Diese schreckte zurück. "Man muss alles essen!" sie flog auf ihn zu, er hielt sich gerade noch das Schwert vor den Körper, bevor er erneut die spitzen Klauen zu spüren bekam. "Das ist wahr!" und von oben erwischte ihn die zweite Harpyie am Kopf. "Lasst uns nicht mehr kämpfen!" die Dritte sauste in wahnwitziger Geschwindigkeit auf ihn zu.

"Ryu! Wehr dich doch!!" hörte er Bow's Stimme von irgendwoher. Um sich herum sah er nur Federn und hie und da Krallen, die auf ihn herunter fuhren. "Mir reicht's!!!!" dann schlug er zurück. Sein Schwert wirbelte über seinem Kopf herum und alle drei Frauen wurden von ihm weggeschleudert.

"Gut gemacht!!" den Rest übernahmen Bow's Pfeile, die in schneller Abfolge die Körper der Drei zerfetzte. Dann lösten sie sich auf. Ryu stöhnte erleichtert auf und rieb sich den Kopf, dann ließ er das Schwert zurück in seine Tasche gleiten und sah sich um. Sein Freund kam hastig angelaufen.

"Vielleicht... es könnte sein das Suzy von diesen Typen gefressen wurde..." brummte dieser, nachdem er ihm auf die Beine geholfen hatte.

Ryu zuckte mit den Schultern und sah ihn ratlos an. "Ich hoffe nicht... wir sollten uns besser beeilen und sie finden!!" er nickte, schluckte nochmals und folgte ihm dann. "Den Berg hoch." dirigierte Bow zwei Schritte voraus. "Da oben war normalerweise ein Durchgang..." sie standen vor einem Felsblock, der noch schemenhaft den Eingang einer Höhle versperrte.

Bow seufzte "Na ja, ich denke wir können es bewegen." Ryu nickte, dann sahen sich beide an und stemmten die Hände gegen den Felsbrocken. "Heave ho!!" dann schoben sie. Der Stein kratzte über den Boden, erst lösten sich nur Kieselsteine, dann begann er zu fallen. Es krachte, als er unten gegen den großen Felsen schlug. "Oh... oh..." es krachte erneut, als sich dieser ebenfalls löste und mit lautem Getöse herunter stürzte. In dem Moment, als er unten auf den Boden donnerte, bekam die Höhle, durch die sie hinein gekommen waren, Risse und brach lärmend in sich zusammen. Bow starrte wie gebannt nach unten und verzog dann das Gesicht. "Da...das könnte eine Menge Gründe gehabt haben!" er grinste verlegen "Das krieg ich wieder hin... später. Komm, weiter!" während Ryu noch überrascht ihre Tat begutachtete, zog ihn sein Kumpel schon hinter sich her in die Höhle. Innen war es wieder genauso dunkel wie in dem Gang zuvor. Sie trafen auf einige Monster, die jedoch schon von weitem wieder verschwanden. Es war kühl, was eine Erleichterung war, denn draußen herrschte immer noch die schwüle Sommerhitze. "Da ist der Gang zu Ende..." bemerkte Bow erstaunt. Vor ihnen brach alles in einen Abgrund ab. "Aber hier muss es weiter gehen..." in diesem Augenblick bewegte sich unter ihm der Boden. "Uuuuuaaaaah!!!" er griff nach Ryu's Arm, dieser kam ebenfalls ins Stolpern und beide stürzten hintereinander hinunter. Es war ein dumpfer Aufschlag, als sie wieder den Boden berührten. Ryu rieb sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf. Bow rappelte sich neben ihm auf. Er grinste "Siehst du, es geht weiter!" "Wer seid ihr?" fragte plötzlich jemand. Beide fuhren herum. Dort saß ein Mann in der Ecke. Er sah sie verwundert an. "Die Frage ist wohl eher: Wer bist du?!" entgegnete Bow. "Mein Name ist Azusa. Ich bin Jäger." "Soso..." "Ich habe ein Tier gejagt und bin hier geendet." sein Gesicht verzog sich. "Geht nicht weiter. Dort ist es gefährlich!" hauchte er mit geheimnisvoller Stimme. "Ja, ja, Alterchen." murmelte der Hundejunge "Total verrückt." flüsterte er Ryu zu, dann drehte er sich weg und zog ihn hinter sich her. "Wir sind ja schon wieder draußen!" rief er genervt aus. Sie standen wieder auf einer ähnlichen Plattform wie der, auf der sie gegen die drei Harpyien gekämpft hatten. Ryu zeige mit dem Finger nach unten. "Oh? Ein Weg! Und Wiese!" er schürzte die Augen mit den Händen. "Ein Haus!!!" dann hechtete er los, dicht gefolgt von seinem stummen Freund. Das Haus war zerfallen und morsch. Es befand sich auf einer Plattform. Um es herum waren Bäume. In dem Moment drang ein lautes Rufen an ihr Ohr: "Hilfe! HELFT MIR!!!!" Beide sprangen erschrocken hoch. "Woah! Was war das! Das kam von drinnen!!" Beide zogen ihre Waffen, dann betraten sie das Haus, das schon kein Dach mehr hatte. Dort war die Stimme wesentlich lauter: "Helft mir! E...e...eine Küchenschabe!!!" Das war nicht übertrieben. Ganz hinten im Haus war ein alter Mann mit langem, silbernem Bart an die Wand gedrückt. Zu seinen Füßen lauerten mindestens fünf überdimensional große Küchenschaben. "Oh... igitt... ich denke für sollten im helfen." stellte Bow angewidert fest. "Los, mach schon mit deinem Wirbelangriff." meinte er, an Ryu gewandt. Dieser sah ihn verächtlich an, dann spannte er die Arme und begann das Schwert über seinem Kopf zu drehen. Als es so schnell war, dass man ihm mit dem Auge nicht mehr folgen konnte, schlug er zu. Alle Küchenschaben wurden von dem Sog mitgerissen und zerschellten an der Wand und an seiner Klinge. Dann kam er langsam zur Ruhe und ließ die Waffe wieder sinken. Bow klatschte höflich. Ryu verpasste ihm einen wütenden Blick. "Geht es Ihnen gut?" Doch der alte Mann wich vor ihnen zurück. "Aaahgh! Komm mir nicht näher!!" Beide sahen sich fragend an. Da erwischte sie etwas von hinten. "Wäh, eine Riesenschabe!!!" entfuhr es dem Hundejungen. Die Schabe funkelte sie mit ihren schwarzen Augen an. Ihre Mundwerkzeuge klapperten gefährlich. "Bleib mir fern!!" knurrte Bow, dann flogen zwei blitzschnelle Pfeile aus seiner Armbrust, gefolgt von einem harten Schwerthieb und das Tier löste sich brodelnd auf. Beide schnauften. "Wow... das war wirklich eine große Küchenschabe..." murmelte jemand hinter ihnen. "Ich bin viele Jahre gewandert aber ich habe noch nie für mein Essen mit Küchenschaben gekämpft..." Die beiden Monsterjäger wandten sich zu ihm um. Der alte Mann lächelte versonnen und breitete die Arme aus. "Mein Name ist Niro. Freut mich, euch kennen zu lernen. Wir sollten das Essen beenden, bevor sie zurückkommen... Eigentlich wollte ich es allein essen aber da ihr mich gerettet habt, teile ich mit euch!" er ging mit schnellen Schritten, die sie dem alten Kerl gar nicht zu getraut hätten, an ihnen vorbei und öffnete einen Käfig, der neben einem Topf stand, unter dem ein Feuer prasselte.

"Äh, Hi. Ich bin Bow und das ist mein Freund Ryu." sagte der Hundejunge und folgte ihm. Niro schien ihnen wohl nicht zuzuhören, denn er öffnete das Türchen und holte ein dickes Ferkel heraus. "Na, was denkt ihr? Sieht es nicht gut aus! Ich gebe euch Typen das Bein!" er lachte, hob das Tier hoch und mit einem Wurf war es in dem Topf voll brodelndem Wasser. "So, kleines Schweinchen, nehmen wir dieses störende Halsband und kochen wir dich..." er warf einen weiteren Holzscheit ins Feuer und ging dann wieder zu den beiden jungen Männern hinüber. Bow räusperte sich "Wo wir grad dabei sind, alter Mann... Wir suchen nach einem Haustier." er linste zu dem Schwein hinüber. "Was! Willst du damit andeuten das ich einen Hund oder eine Katze esse?! Wie unhöflich!! Ich habe in letzter Zeit keinen Bissen gegessen!!!" niemand sagte etwas. Im Kochtopf nebenan begann das Ferkel langsam dunkelrote Farbe anzunehmen. Bow grübelte, dann meinte er: "Lass mich mal bitte das Halsband für eine Minute sehen..." Er nahm dem Alten das Band aus der Hand und betrachtete es eingehend. Er schluckte. Suzy stand in großen Buchstaben darauf!! Alle schreckten hoch. "OH NEIN!! DAS FERKEL IST SUZY!!! DAS IST MINA'S HAUSTIER!!" So schnell sie konnten rissen sie das schon beinah gar gekochte Tier aus dem Wasser. Etwas später, nachdem sie es gründlich abgerubbelt hatten ließ sich Bow erleichtert vor ihm auf die Knie fallen. "Woh... zum Glück hab ich es noch rechtzeitig bemerkt!" "Verdammt, es ist eine Schande." sein Blick wurde gierig "Kann ich nicht wenigstens einen einzigen Bissen von dem Bein haben?" "NEIN!!!" Bow schnappte sich noch gerade rechtzeitig das Schweinchen, bevor sich der Bärtige darauf stürzen konnte, und ließ es in den Rucksack auf seinem Rücken fallen. "Heh, heh... Mina wird sich so freuen. Vielleicht gibt sie mir einen Kuss!!" er grinste wieder mit diesem seltsamen Blick. "Kumpel, lass uns so schnell wie möglich nach Hause gehen!!" Ryu nickte ebenfalls grinsend, dann ließen sie den jammernden Niro in seinem Haus zurück. Sie gingen einen anderen Weg zurück, als sie gekommen waren, vorbei an der zugeschütteten Höhle und hinaus aus dem Gebirge. Bow sah in den Himmel hoch. "Oje, es wird schon dunkel. Trödel nicht so, Ryu!!" dafür bekam er von seinem Freund einen in Eiswasser getunkten Blick. Auf dem Weg zurück über die Wiesen und durch die Stadt bis zu dem Einstieg in das Hauptquartier summte Bow die ganze Zeit etwas mit unverständlichem Text vor sich hin. Unten sah es aus wie immer. Silvia winkte ihnen zu, als sie an der Rezeption vorbei gingen. Beide winkten zurück, dann traten sie in den Raum des Ältesten. Als sie hinein kamen sahen sie schon von der Tür aus, dass Mina im Gefolge von zwei weiteren, geflügelten Personen anwesend war. Bow rannte vor und rief strahlend: "Ältester! Wir haben es! Wir haben Suzy gefunden!!" er ging bis zum Tisch vor. "Schaut, hier!" Er zog das quiekende Ferkel aus der Tasche und ließ es auf dem Tisch fallen. Sofort wurde es ruhig und als es Mina erblickte sprang es auf. "Suzy!!" Die kleine geflügelte Dame schloss die Arme um das Tier während das lauthals seiner Freude Kund tat. Nach einiger Zeit sah Mina verblüfft hoch. "Suzy ist so sauber... habt ihr sie gebadet?" Die beiden Monsterjäger begannen zu schwitzen. "Ah... ja, etwas in der Art!" rief Bow schnell und beide lächelten verlegen. Mina schenkte ihnen ihr wohl strahlenstes Lächeln "Ich danke euch so sehr!! Ich bin so froh, dass ihr rechtzeitig zurückgekommen seid." Beide sahen sie verwundert an. "Rechtzeitig für was?" fragte der Hundejunge. Aber anstatt ihr antwortete diesmal der Älteste: "Sie ist auf dem Weg zurück nach Windia." Bow bekam sichtlich kein Wort heraus. Mina trat vor ihn. "Ich schätze wirklich sehr, was ihr getan habt. Bitte kommt uns in Windia einmal besuchen." Die beiden anderen Geflügelten verließen bereits den Raum. Das Mädchen drehte sich zu dem Ältesten. "Auf wieder sehen, ihr alle!" Dann nahm sie Suzy auf den Arm, verbeugte sich vor Ryu, der dies nachtat, und ging auch. Bow, der es wohl bis dahin angestaut hatte, schlug mit der Faust auf den Tisch. "Das ist nicht fair!! Ich dachte wir könnten Freunde werden!!" Der Älteste lachte leise und kramte dann in der Tasche unter seiner Kutte. "Schmoll nicht... Hier ist eure Bezahlung." er ließ einen Beutel klimpernder Geldstücke in die Hand des Hunds fallen. "500 Münzen." ein leichter Freudeschimmer trat auf Bow's Gesicht, aber er zeigte es nicht deutlich, sondern steckte nur den Beutel unwirsch ein. Dann drehte er sich zu Ryu. "...sigh... wenn du drüber nachdenkst... es gibt keinen anderen Weg, wie Mina sich in jemanden wie mich verlieben kann! Auf jeden Fall haben wir die Arbeit gemacht... Richtig, Kumpel?" Ryu nickte. "Gehen wir, hier unten ist es mir zu stickig." wieder nickte er und sie verließen den Raum und stiegen die Leiter nach draußen. Das Licht der untergehenden Sonne blitze auf der Klinge von Ryu's Schwert. Bow gähnte laut. "Hm... ich bin müde... Gehen wir uns etwas ausruhen?" erneut nickte er und sie machten sich auf den Weg zu dem Gasthaus, in dem sie ein Zimmer belegten. "Umm... gute Nacht." murmelte Bow, dann ließ er sich auf dem weichen Bett fallen. Etwas später war auch Ryu eingeschlafen, ohne sich zuzudecken oder die Sachen auszuziehen.
 

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Fortsetzung folgt...
 

(sry, hatte am Schluss keine Lust mehr Absätze reinzumachen... ^^''' gomen-nasai!!)
 

~davis aka psycho-kaddse

Diebstahl

Mitten in der Nacht wachte Bow urplötzlich auf. Etwas klopfte erneut an der Tür. "Ja doch... wer ist da?" murrte er und rappelte sich hoch. Es klopfte nochmals. "Ja, ja." er ging zur Tür. "Ja, was ist?" die Person vor der Tür flüsterte etwas. "Wie! Arbeit?! Oh, bitte, kommen Sie doch rein!" Der Mann war anscheinend reich, denn er trug mit Krempen besetzte Kleidung. Er unterhielt sich nur im Flüsterton. Bow nickte jedes Mal. "Ich sehe... Also, Ihr wollt mich, dass ich in das Haus einbreche?" Der Mann namens Kilgore nickte. "Also, ja... ich will, das du den Schatz zurück bringst, den er mir gestohlen hat... Glaubst du mir?" Bow ging nachdenklich in dem Zimmer in und her. Dann nickte er "Ja, ich verstehe. Ich glaube dir! Ich hol dir deinen Schatz zurück! Wie hieß er doch gleich?" "Der Magische Hut." antwortete Kilgore "Nun gut, ich bring dir den Magischen Hut von ihm zurück!" Der reiche Mann ergriff erfreut seine Hände. "Oh, ich danke dir! Kannst du gleich gehen?! Jetzt?!" dann verschwand er aus dem Raum. Der Hundejunge sah zu Ryu hinüber. "Es gibt keinen Sinn ihn aufzuwecken." dachte er "Schon als wir Kinder waren war ich immer besser im stehlen..." dann ging er.

Als Ryu aufwachte wusste er sofort, dass er allein war. Er sah zu dem anderen Bett, aber Bow war nicht zu sehen. "Wo er wohl hin ist..." dachte er grübelnd, schnallte sein Schwert wieder richtig und verließ dann das Zimmer des Gasthauses. Unten traf er Silvia. Sie lächelte, als sie ihn sah. "Morgen, Ryu! Wo ist denn Bow?" Ryu zuckte mit den Schultern und formte mit den Lippen: Ich dachte du weißt, wo er ist! Sie schüttelte auch den Kopf und wendete sich wieder ihren Arbeiten zu. Als er heraus kam, war es immer noch dunkel, anscheinend hatte er nicht so lang geschlafen, wie er gedacht hatte. Erstaunt bemerkte er, dass lauter Soldaten umher liefen. Er tippte den Wachposten am Haupttor an. Dieser sah ihn mit starrem Blick an. "Tut mir leid, Ryu, aber niemand darf die Stadt verlassen, bevor der Einbrecher nicht gefunden ist." er beugte sich etwas zu ihm hinüber. "Jemand ist in Trout's Haus eingebrochen. Die Leute sagen es sei Bow. Aber das glaube ich nicht." Ryu schluckte. Natürlich hatte sein Freund schon wieder etwas Dummes angestellt! Er konnte es auch nicht lassen! Als er den Weg hinauf zu dem Anwesen Trout's dem reichsten Mann in der Stadt, ging, rannte er plötzlich gegen etwas Hartes. "Oh, Entschuldigung." murmelte die Person und rannte in die andere Richtung davon. Ryu sah ihr erstaunt nach. Was er hatte erkennen können, war eine junge Frau mit dunkelblauen Haaren und angezogen wie eine Fledermaus. Er zuckte mit den Schultern und ging weiter. Er stieg eine Treppe hinauf. Etwas weiter entfernt von ihm sah er einen Mann in schöner Kleidung. Kilgore! Er sah Ryu mit schuldigem Blick an und winkte ihn heran. "Es tut mir leid, Ryu", flüsterte er "Ich war der, der Bow beauftragte in Trout's Haus zu gehen! Es ist meine Schuld, dass er jetzt als der Böse hingestellt wird...! Bitte, Ryu! Du musst Bow retten!!" Ryu nickte nur. Trout's Haus sah man sofort. Es war das größte und prunkvollste der ganzen Stadt. Davor war ein Wachposten postiert. Als dieser ihn sah hob er eine Augenbraue. "Du bist Ryu, stimmt's? Dein Kumpel Bow hat Trout's Schatz gestohlen! Ich werde ihn ergreifen und in den tiefsten Kerker werfen! Wenn du ihn siehst, sag ihm das!" mehr sagte er nicht zu ihm. "Wo ist er nur?" dachte Ryu alarmiert. Dann wusste er es. So schnell ihn seine Füße trugen durchquerte er die Stadt und hechtete zurück die Treppen des Gasthauses hoch zu ihrem Zimmer. Als er die Tür auf stieß sah er ihn. Dort stand er. Der Hundejunge sah ihn mit traurigem Blick an, er saß in mitten des Raumes, als hätte er auf ihn gewartet. Sorgfältig schloss Ryu hinter sich die Tür. "Tut mir leid, Ryu. Wir sind jetzt wirklich in Schwierigkeiten... Denkst du auch, ich habe es gestohlen?" Ryu sah ihm tief in die Augen, dann schüttelte er den Kopf. "Oh ich danke dir, Kumpel!! Ich wusste dass du mir glauben wirst!! Das ist, was wirklich passiert ist... ich hatte versucht das zu tun, was Kilgore von mir verlangt hat... er hat mich gebeten den Magischen Hut zurück zu bringen, und ich hatte keinerlei Absicht etwas außer diesem zu stehlen... ich war überzeugt, dass es Kilgore gehört und das Trout es von ihm gestohlen hat... Ich wollte zurückholen, was er gestohlen hat, deshalb war es nichts Schlechtes... Das habe ich mir selbst gesagt und habe versucht das Schloss des Lagerraums zu öffnen, da ist es passiert! Jemand rannte heraus. Eine junge Frau in seltsamer Kleidung, sie entschuldigte sich und rannte weg. Als ich in den Lagerraum schaute... war alles leer!!! Dieses Mädchen, das ich gesehen hatte, hat alles genommen!!! Inklusive des Magischen Huts!!! Ich hatte keine andere Wahl als zu versuchen wegzurennen... aber dann erschienen die Soldaten und sahen mich, und ich flüchtete..." er schnaufte "Und so wurdest du zum Verdächtigen..." er schlug sich mit der Faust in die offene Hand "Wir müssen unbedingt dieses Mädchen finden! Wir müssen sie finden und meine Unschuld beweisen..." in dem Moment hörten sie draußen Schritte. "Warte! Da kommt jemand!" flüsterte Bow. Die Schritte wurden lauter und jemand versuchte die Tür auf zu bekommen. Bow sah sich aufgeschreckt um, dann rannte er zu der Tonne hinüber, in der normalerweise der Müll gelagert wurde, bis ihn jemand abholte. "Ryu! Ich verstecke mich in diesem Eimer! Bitte, werde sie für mich los!!!" "Ja wie denn?!" wollte Ryu rufen, aber natürlich wurde das nichts. Da sprang auch schon die Tür auf und Bow verschwand in der Tonne. Ein Soldat trat ein und ging geradewegs auf den Dunkelhaarigen zu. "Wo ist Bow hingegangen?" fragte er. Ryu zuckte mit den Schultern "Du machst einen großen Fehler ihn zu verstecken!!" warnte der Soldat, dann stieß er ihn zur Seite und sah sich in dem Zimmer um. "Na gut, es sieht aus als wäre er nicht hier..." Ryu nickte scheinheilig lächelnd. "Aber wenn er zurück kommt sag ihm das: Er kann aus dieser Stadt nicht flüchten! Ich fang ihn egal was es dazu braucht!" Ryu schwitzte und nickte, dann verschwand der Soldat. Die Tonne kam klappernd angehüpft. "Junge, das war knapp... was sollen wir tun? Sie sind total überzeugt das ich es war... Wie kann ich flüchten?" er hüpfte aufgeregt in der Gegend umher, dann blieb er urplötzlich stehen. "Ich hab's! Ryu! Bring mich auf diese Art weg! Und dann frage ich den alten Mann, ob er mich versteckt!!" Ryu sah ihn fragend an "Du weißt schon! Niro aus den Ruinen!" er sah ihn noch fragender an "Ruinen!!! Erinnerst du dich? Im Westen von Mt. Fubi!" Ryu überlegte, dann fiel es ihm wieder ein und er nickte. "Tut mir leid, Kumpel! Ich weiß es wird hart diesen Berg mit so einer Tonne zu überqueren. Aber du bist die einzigste Person die ich darum bitten kann!" Ryu seufzte, dann nickte er. Die Tonne sprang freudig hoch. "Gut, gehen wir!"

Gerade als er durch das Tor gehen wollte, wurde er von dem Wächter aufgehalten. "Hey! Nein, nein, Ryu! Du kannst die Stadt nicht verlassen! Was hältst du da?!" Ryu starrte ihn erschrocken an, dann griff er nach einem Stock und ritzte etwas in den Boden. "Was?! Comicbücher?!" Ryu nickte schnell "Oh... oh, und du willst sie wegwerfen?" wieder nickte er. Der Wächter beugte sich etwas vor und flüsterte: "Kannst du mir später sagen wo du sie hingeworfen hast?" wieder nickte er hastig. Der Mann lehnte sich wieder zurück. "Ah, na gut, es ist kein Grund warum ich dich nicht durchlassen sollte... geh schon..." grinsend packte Ryu die Tonne und rannte hinaus. Auf dem Weg über die Berge musste er öfters den Monstern ausweichen, die nachts anscheinend besonders aktiv waren. Schließlich sah er endlich das Haus vor sich. Er ließ Bow scheppernd fallen und klopfte gegen den Deckel. Sein Freund sprang augenblicklich hinaus. "Junge, das war eng da drin... und es hat so eklig gerochen... Ich danke dir Ryu!!" Da kam der alte Mann heraus gelaufen. "Oh, ihr Typen schon wider... ich hab heute den ganzen Tag noch nichts gegessen!" rief er trotzig. Bow kratzte sich am Kopf. "Oh nein... Ich werde mir etwas für das Essen ausdenken. Ich habe gehofft, dass du mich hier verstecken könntest." Der Alte sah ihn interessiert an. Bow nickte "Hör dir unsere Geschichte an!" Etwas später saßen alle drei drinnen um dem alten Holtisch herum. Niro nickte, nachdem Bow geendet hatte. "Na gut, ich sehe... du bist fälschlicher Weise verdächtigt worden... Und du willst dich hier verstecken." Bow umrundete den Tisch und nickte. "Genau... ich zähle darauf, dass du mir hilfst bis Ryu den richtigen Verbrecher gefunden hat." Niro zuckte mit den Schultern und meinte resignierend: "Ok, ok... dein Timing ist gerade es perfekt..." es krachte laut und ein Stein von der Decke zerbrach genau neben Ryu's Füßen. Niro grinste "Das Dach ist schon etwas brüchig geworden und ich brauche jemanden der es mir repariert!" er peilte Bow mit breitem Grinsen an. Dieser wich einen Schritt zurück. "Bei dem Wort Hilfe... denkst du da an mich?!" Niro sah weg "Wenn du dich nicht bei mir verstecken willst..." er lachte "Du solltest lieber hart arbeiten!! hahaha!!!" Bow ging wieder auf die Seite, an der Ryu stand. "... ha, ha, ha... sieht aus als hätte ich keine andere Wahl als ihm zu helfen." brummte er. Niro lehnte sich über den Tisch. "Ach ja, ich würde es sehr vorziehen wenn ihr beide mir helfen würdet... Aber ich denke es ist das Beste für Ryu zu gehen und den bösen Typen zu schnappen..." Bow sah Ryu an. "Das ist wahr... wenn wir nicht den wirklichen, weiblichen Dieb finden muss ich mich hier für immer verstecken!" Der alte Mann ließ sich nun auf dem hölzernen Hocker nieder. "Du würdest nie einen weiblichen Dieb vergessen der wie eine Fledermaus aussah, oder?" Ryu nickte "Wenn du hier in der Gegend nach einer verdächtig aussehenden Frau fragst, in euer Heimatstadt, oder Coursair, dann könntest du eigentlich ein paar Informationen bekommen..." Der Hundejunge legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter. "Ryu... ich habe dir wirklich ziemlich viele Probleme gemacht... schon als wir Kinder waren war ich der, der immer sich immer hinreißen ließ und uns Probleme gebracht hat..." Ryu schüttelte den Kopf und lächelte. Bow lächelte zurück "Bitte finde sie für mich! Kumpel... dann können wir wieder zusammen arbeiten!" er hielt ihm die Hand hin und Ryu schüttelte sie, dann räumte er das Haus. Er sah, dass draußen langsam die Sonne aufging. "Los geht's!" dachte er optimistisch, strich sich die dunklen Haare aus dem Gesicht und ging los. Er ließ das Gebirge hinter sich und wandte sich in Richtung Osten. Dort war eine Brücke. Er überquerte sie und hielt sich nach Norden. Das Gras quietschte unter den Stiefeln. "Ein Wegweiser?" vor sich sah er ein Schild, als er näher heran kam konnte er es lesen: Nehmt euch in Acht vor Wegelagerern! HomeTown, Gildenführer er schluckte. Er hatte keine Lust, auf einen von diesen Wegelagerern zu treffen. "Obwohl... vielleicht gehört ja die Frau auch zu ihnen..." überlegte er, unterdessen er seinen Weg fortsetzte. Im Nordwesten entdeckte er eine Höhle. "Genau, da ist das Quartier der Wegelagerer." fiel es ihm wieder ein. Der Älteste hatte es ihnen einmal auf einer Karte gezeigt. "Ja, stimmt, Joker's Bande." rief er sich noch mehr ins Gedächtnis. "Vielleicht..." aber er verwarf den Gedanken, da er dort sowieso nie hineingelassen werden würde. "Die Sonne geht auf... der Tag fängt an..." er hatte nichts dagegen. Er mochte die Stille der Nacht nicht. Er hörte gerne, wenn Leute sprachen, wohl deshalb, weil er es selbst nicht konnte. "Nach Norden." dachte er "Über die große Brücke..." die Brücke war aus Holz und etwas schepps befestigt, aber sie war noch nie gerissen. Als er darüber lief konnte er unter sich das Rauschen des Meeres hören. "Da unten ist die Unterwasserhöhle." dachte er, als er hinunter sah. Aber er hatte keine Zeit, noch länger den Ausblick zu genießen. "Da vorne!!!" er konnte es schon sehen, als er noch auf der Brücke stand. Die Stadt war groß. Coursair war berühmt für ihr Kolosseum. Dort kämpften die stärksten Männer des Landes. Sie war schön und sah golden aus, denn sie war in das Licht der aufgehenden Sonne getaucht. Der Stein war leicht dunkelgelb und warf das zurück gespiegelte Licht auf sein Gesicht. Jemand, der ihn in diesem Moment angesehen hätte, hätte ihn für eine Erscheinung halten können. Langsam trat er durch den Bogen, der die Läden miteinander verband und sah vor sich das Kolosseum. Es war groß und beeindruckend. Davor stand eine Menschenansammlung. Als er herantrat drehte sich einer von ihnen um. "Hey, du! Bist du auch gekommen um das kämpfende Mädchen zu sehen? Ich schon! Aber es ist schwer, sie ist so beliebt!" er lachte. Ryu nickte nur und kam näher. "Ein Mädchen? Vielleicht der Dieb..." grübelte er. Da es nicht so aussah, als würden sie ihn hinein lassen, drehte er sich schließlich seufzend um. "Eine Kirche." bemerkte er, als sein Blick auf das Gebäude fiel. "So eine gibt es auch in HomeTown. Möchte wissen, ob es auch eine von St. Eva ist. Davon gibt es so viele." er erinnerte sich an den Drachen, mit dem er einmal gesprochen hatte. " Es kommen nicht mehr viele Leute zu mir um zu beten... sie haben vergessen, was die Drachen einst für sie taten... wenn die Leute beten, gehen sie zu St. Eva. Diese Kirche ist so seltsam... sie wurden einst einfach so aus dem Boden gestampft. Ich kenne keine Stadt, in der keine ist... " In der Kirche war es kühl und das Licht von draußen fiel in bunten Tönen durch die Fenster hinein. Eine Frau saß auf den Bänken und schien zu beten. Als Ryu vorbei kam, hörte er sie leise reden: "Hast du Ray gesehen? Sieht er nicht gut aus? Und er ist ein wichtiger Mann in St. Eva..." Am Altar stand der gleiche Priester, wie er ihn auch in seiner Heimatstadt gesehen hatte. Der Priester war, so sah es aus, in ein Gebet vertieft. Ein Mann stand neben ihm. Als er Ryu bemerkte drehte er sich um "Bist du ein Reisender? Wenn du irgendwelche Probleme während deiner Reise hast wird die Kirche dir helfen." der Dunkelhaarige sah ihn erstaunt an. Aber der Mann mit den langen, hellen Haaren hatte sich schon wieder abgewandt. Ryu verbeugte sich vor dem Priester und machte sich daran, das Gebäude so schnell er konnte wieder zu verlassen. Er war ihm nicht geheuer, dieser seltsame Kerl. Seine Stimme hatte so abwesend geklungen, so, als wäre es gar nicht seine gewesen. Draußen atmete er aus. Er hatte sich in der Kirche kaum getraut Luft zu holen, so leise war es darin gewesen. Seine Gedanken wurden von lautem Knurren unterbrochen. Erst dachte er, irgendein Tier wäre in der Nähe, doch dann merkte er, dass es sein Magen war, der so laut protestierte. "Stimmt, ich habe lange nichts mehr gegessen..." er sah sich um "Ah, eine Bar!" bemerkte er fröhlich und suchte in seinen Taschen nach Geld. "40 Münzen... Bow hat ganz vergessen mir den Anteil der Haustiersuche zu geben!!" In der Bar war niemand. Mehrere Tische mit weißen Tischtüchern standen dort. Es war auf jeden Fall mit viel Mühe eingerichtet. Außer dem Mann an er Kasse sah er niemanden. Er ging zu ihm, deutete auf ein Blatt Papier, das neben ihm lag, nahm sich einen Stift und schrieb etwas darauf. Dann schob er es so hin, dass der Barmann es lesen konnte. "Du suchst nach einer seltsam aussehenden Frau? Warum?" Ryu zuckte mit den Schultern "Nachts versammeln sich hier viele Leute. Warum fragst du nicht dann herum?" der Dunkelhaarige nickte. "Möchtest du dir hier solange die Zeit totschlagen?" Ryu überlegte, dann nickte er, denn sein Magen erinnerte ihn wieder, welchen Hunger er hatte. Als er herunter kam, ausgeruht und mit etwas im Bauch, hatte sich der Laden tatsächlich gefüllt. Er hörte, wie die Leute laut über den Kampf im Kolosseum redeten: "Ich habe gehört, der Gegner von dem Mädchen ist ein Holzfäller aus TagWoods mit dem Namen Baba, oder? Bescheuerter Name... Er sieht aus wie ein Typ, der keine Bedenken dabei haben würde mit einem Mädchen zu kämpfen." Der andere Mann lachte "Sie sagen, das Mädchen, das kämpfen wird, ist sehr stark und sehr süß! Die sollten wir uns wirklich anschauen!!" er lachte ebenfalls. Neben der Treppe hörte er einen Jungen mit einem anderen reden. "Rand macht diesen Trick wo er sich zusammen rollt und dann eine irre Geschwindigkeit drauf kriegt! Das könnte ich nie..." Ryu griff wieder nach dem Zettel, der ihm schon einmal geholfen hatte und ging dann auf eine Frau zu, die an einem Tisch saß und wohl in Gedanken war. Er tippte sie an der Schulter an, verbeugte sich und hielt ihr dann die Nachricht hin. "Eine Landkarte? Habe ich nicht. Aber die wichtigsten Orte sind TagWoods und Windia. Von hier nach Norden, da ist TagWoods, wenn du von dort aus nach Westen gehst bist du in Windia." er verbeugte sich erneut dankend, steckte den Zettel ein und sah sich um. Bis jetzt hatte er noch nicht viel erfahren. "Dieses kämpfende Mädchen. Ich bin mir beinahe sicher... das könnte sie sein." überlegte er und kratzte sich dabei am Kopf. "Ich muss in dieses Kolosseum... vielleicht kann mir dieser Baba helfen..." er sah sich um. "Ein Mann der wie ein Holzfäller aussieht..." dann sah er etwas. Es war eine Person, die vom Gesicht her Ähnlichkeit mit einem Pferd hatte, der Körper aber war schwerfällig, menschenhaftig und muskulös. Er trat auf ihn zu. "Was? Du?" Ryu formte mit den Lippen seine Nachricht. Er wusste auch nicht warum, aber er hatte das Gefühl, das dieser Kerl ihn vielleicht sogar verstehen würde. "Du willst dieses Mädchen treffen das kämpfen wird?" Ryu nickte freudig. Er wusste es. "Das ist unmöglich." brummte der seltsame Mann "Die Tickets sind ausverkauft. Wenn du unbedingt die Show sehen willst, warum kämpfst du dann nicht mit?" er lachte "Aber der Gegner in der Auswahlentscheidung ist immer Baba..." er sah weg und für ihn war damit das Gespräch wohl beendet. Kein Hinweis wie er in diese Auswahl kommen konnte, nichts. Seufzend verließ er die Bar. Mit einem kurzen Blick sah er sofort, dass die Menschenmenge vor dem Eingang zum Kolosseum sich nicht aufgelöst hatte, im Gegenteil, es waren sogar noch mehr geworden, wenn das überhaupt möglich war. Er hatte keine Uhr, aber es musste so in etwa 22 Uhr sein. "Keine Zeit zum Ausruhen." redete er sich selbst in Gedanken zu "Bow zählt auf mich!!" Mit dieser Überredung passierte er das Tor und folgte dem engen Kieselsteinweg weiter nach Norden. "TagWoods... Baba... müsste nicht zu übersehen sein..." Vor sich sah er einen Wegweiser: Nord - TagWoods; West - Windia; Süd - Coursair Er sah nach in die Ferne. "Ein großer Wald... der Weg führt dort hinein... das muss also TagWoods sein!" Langsam wurden um ihn herum die Bäume dichter. Plötzlich hörte er ein schrilles Kreischen und das verräterische Flügelschlagen und schon kurz danach landeten vor ihm zwei geflügelte Frauen. "Harpyien! Hier?!" dachte er erschrocken und zog sein Breitschwert. Diese Harpyien schienen aber zu seinem Glück nicht ganz so gefräßig und redefreudig wie die, die er zusammen mit Bow auf Mt. Fubi getroffen hatte. Als die erste angriff prallten ihre Krallen an seiner Klinge ab. Er zog sie zurück, schwang sie über seinem Kopf und hieb ihr mit einem Schlag den Kopf ab. Das Monster verschwand. Das zweite spreizte, anscheinend von Angst ergriffen, die Flügel und mit weiterem Schlagen verschwand sie über ihm in den Baumwipfeln. "Puh... ich wusste nicht, dass es in einem solchen Wald Monster gibt..." aber er hatte keine Zeit nachzugrübeln. Ein Weg führte tiefer hinein, nachdem er ihm eine Weile gefolgt war stand er urplötzlich vor einem hölzernen Gebilde. Es war ein Haus auf vier Stelzen. Eine Leiter führte hinauf. Er konnte einen simplen Mechanismus erkennen, durch den man, wenn man in den Korb stieg, der an dem Haus befestigt war, über ein Seil zu einem weiteren Haus gelangte. "Praktisch." dachte er fröhlich, als er es betrat. Es ratterte kurz, dann setzte sich alles in Bewegung. Die Fahrt war kurz, dann stand der Korb auch schon wieder. Ryu kletterte hinaus und sah sich um. "Scheint davon hier mehrere zu geben." er konnte einige Häuser um sich herum entdecken, alle waren jeweils mit einem anderen durch ein Seil verbunden, aber es war so angerichtet, dass man zwischen den Stationen immer ein Stück weit durch den Wald laufen musste. Er passierte ein weiters Stück Boden und dann nochmals einen dieser Züge. Irgendwie verlor er mit der Zeit den Durchblick. "Ist wohl so gewollt..." dachte er und hielt sich den Kopf. Er konnte viele Monster entdecken, während er in dem Korb saß. Einige bemerkten ihn, aber meistens griffen sie nicht an. Das blitzende Schwert in seiner Hand schreckte sie (irgendwie zu seinem Glück) ab. Dann hörte er mitten in die Stille hinein ein lautes Gähnen. "Da ist jemand!" Als er die Leiter herunterstieg wäre er unten beinahe über ein Säckchen am Boden gestolpert. Er taumelte, fand das Gleichgewicht wieder und hob es dann auf. Vorsichtig öffnete er es. "Gold!" dachte er verzückt. "Wer verliert einfach so mitten im Wald Geld?" "Hey, das ist mein Geld!!!" knurrte jemand. Verdutzt sprang er einen Schritt zurück. Ein riesiger Kerl mit silberner Rüstung und langem Haar funkelte ihn wütend an. "Baba?" dachte Ryu. Er hatte wohl Recht, denn es war wirklich ein großer Mann, wie er auch zu Hause in HomeTown oft von Gladiatoren gehört hatte. Schnell ließ Ryu den Beutel fallen, zog ein Blatt Papier aus der Hosentasche und begann etwas darauf zu schreiben. "...Wie? Du willst an meiner Stelle an dem Kampf teilnehmen?" Ryu nickte grinsend. "Bist du verrückt?! Du willst also Schwierigkeiten!!" Er schwang eine riesige, zentnerschwere Axt herum. "Wenn du am Kampf teilnehmen willst, musst du erst mich besiegen, Sonnyboy!!" Ryu überlegte kurz, dann nickte er und stellte sein Schwert in Angriffsstellung. Mit einer Hand hielt er es etwas von sich entfernt, die andere war zur Faust geballt und wie zum Ausbalancieren nach hinten gedrückt. Dann griff er an. Der erste Schlag traf den Koloss hart. Er wankte zurück. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass Ryu auch angreifen konnte. Als er auf ihn zustürmte wich der Dunkelhaarige der Axt geschickt aus und schlug erneut zu. Das Schwert streifte kreischend die Metallrüstung. Der Mann biss die Zähne zusammen, wobei sein Gesicht Ähnlichkeit mit einem Gorilla bekam. Auf Ryu's zweiten Schlag war er aber diesmal vorbereitet. Eisen krachte gegen Eisen. Ryu wurde abgefedert und sprang zurück. Seine Füße rutschten über den feuchten Waldboden. Er stemmte die eine Hand gerade noch rechtzeitig auf den Boden, dann stieß er sich weg, rannte auf Baba zu und unter lautem Brüllen von Seiten des Angegriffenen erwischte er dessen Bein, worauf der Gegner in sich zusammen sank. Ryu rammte ihm den Fuß gegen den Arm. Wieder schrie der Mann auf, dann fiel die Axt zu Boden und versenkte sich beinahe Zentimeter tief darin. Ryu ließ die Luft durch die Zähne heraus pfeifen, strich sich die Haare aus dem Gesicht und signalisierte, indem er die Waffe wieder an den Rücken schnallte, dass der Kampf damit beendet war. Baba zitterte. "Mein Gott... Ich habe verloren gegen einen Grünschnabel!!" er schluckte "So hätte ich den Kampf nie gewonnen..." murmelte er und sah dann den Dunkelhaarigen mit starrem Blick an "Nun gut, ich werde nicht kämpfen... nimm diese Axt. Dann werden sie erkennen, dass du einer der Angemeldeten bist." er riss die schwere Axt aus dem Boden, wobei er eine Menge Erde mit sich zog und drückte sie dem Monsterjäger in die Hand, der aufgrund des Gewichts ins Wanken kam. "Es ist immer jemand besser... ich werde nicht mehr kämpfen..." hörte er den Koloss vor sich hin brummen. Dann löste er einen Riemen von seiner Schulter und warf ihn Ryu über den Kopf. "Befestige da die Axt... und jetzt geh!!" Schnell nickte der Junge, tat, wie er es befohlen hatte und lief dann mit schnellen Schritten von dem Mann weg. Die Waffe hing an ihm wie ein Stein, aber er versuchte es zu übersehen.
 

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wiedermal keine absätze... das war mir dann doch zu blöd weil das so viel is... *seufz*
 

*immer noch nicht die hoffnung verloren hat das das IRGENDJEMAND liest*
 

~davis aka psycho-kaddse



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Yunuyei
2005-12-31T08:58:12+00:00 31.12.2005 09:58
GEEEEEEEEEEEEENIAAAAAALLLL!Super die Fanfic!
Bin ein absoluter bOf FAN(hab sogar einen Douji),habe aber leider nie die gelegenheit gehabt den 2 teil zu spielen,deswegen freue ich mich sehr ueber die fanfic!!
werde weiter lesen,die fanfic kommt gleich in die favo!!


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