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Capitel Punishment

Zu Deutsch: Todesstrafe
von

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Tödliches Paar

Titel: Capital Punishment -> Zu Deutsch: Todesstrafe

Autor: Kai

Serie: Weiß Kreuz! *leuchtreklameschild hochhalt* Der beste Anime überhaupt!!!!^^

Warnung: Naja... es ist von mir ^^

Pairing: Also bei mir gibt's nix schwules!!! Aber es gibt da ein anderes Pärchen *schmunzel* Doch ich spiel jetzt mal die Böse (wie immer^^) und sage nix! Das müsst ihr schon selber herausfinden! ;-)

Ich spiele mit dem Gedanken, dass da noch ein Zweites existiert... Mal sehen^^

Ich weiß es schon!^^ Es werden mal 2 Pärchen da zu einander finden... Aber wer?? Das wüßtet ihr jetzt wohl gerne, oder? Aber nix da!!! Selber lesen! Selber Denken!!^^

Kommentar: Hoffentlich viel Spaß beim Lesen!^^

Disclaimer: Ich verdiene kein Geld damit.... und die netten Leutz gehören uns!!!
 

"Blabla"

>Denkdenk<

/Telepathiertelepathier/

[Werde wohl ein wenig Zwischenschwaffeln... maybe... Aber auf jeden Fall habe ich euch gewarnt^^]

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Sichtwechsel, Aber hauptsächlich wird es aus Ceres' Sicht erzählt^^

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________________________________________________________________________

Szenenwechsel
 

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Selbe Zeit, andere Szene

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Vergangenheit

///\\\

Schluss mit der Erklärungsgeschichte^^ Viel Spaß beim Lesen! *verbeug* eure kranke Kai
 

Die nachfolgende Storie ist nicht geeignet für Kinder unter 16 Jahren und sollte nur von Psychischstandhaften Personen durchgelesen werden.

Bei Alpträumen oder sonstigen Nachwirkungen schlagen sie ihren Arzt oder Apotheker und fressen sie die Packungsbeilage.
 


 

Langsam gleite ich im Schatten entlang. Darauf achtend kein Geräusch zu machen biege ich um die Ecke. Eigentlich muss ich schon längst nicht mehr aufpassen das ich keine Geräusche mache. Das ist schon automatisch. Meine Augen suchen den Platz ab.

Da! Da ist er endlich! Ich stoppe. Kalt mustere ich ihn. Er trägt einen schwarzen Mantel über einer beigen Hose. Der olivgrüne Kragen eines Rollkragen Pullovers lugt unter dem Mantel hervor.

^^^^

Ich gehe auf dem Dach in Deckung. Basted ist auch schon auf dem Weg zum Platz. Zwischen dem Gebäude auf dem ich Position bezogen habe und der Fabrikshalle gegenüber ist ziemlich viel Platz. Alles ist eigentlich schlecht beleuchtet, für diese Gegend. Da kommt jemand. Ich drücke mich mehr auf den Boden und mustere die kommende Person

^^^^

>Eigentlich ziemlich auffällig, für jemanden der nicht auffallen will...<

/Naja,... umso besser für uns, oder?/

>Hai, wo du Recht hast, hast du Recht!<

/Hab ich doch immer!/, ich sehe förmlich ihr Lächeln vor mir.

>Hai, auch wieder war<, grinse ich zurück, >Also ist die Luft weiterhin rein?<

/Hai, mach! Es ist kalt und ich hab Hunger.../

Ein leichtes Lächeln huscht über den Mund, verschwindet dann aber, als ich schnell die Schatten verlasse. Ich laufe geräuschlos auf die Person zu. Mit einem ungeduldigen Surren, ziehe ich das Katana aus der Scheide [1] und mit einer schnellen Bewegung ziehe ich es über die linke Schulter zur rechten Seite. Ich kann es kaum erwarten, es richtig ein zu setzten. Er dreht sich um. Seine Augen weiten sich und er zieht erschrocken die Luft ein. Ich drehe es um 180 Grad, sodass die Schräge zuerst ins Fleisch vor stößt. Das Geräusch wie sich Metall genussvoll in Fleisch bohrt. Noch einmal holt er röchelnd Luft. Anscheinend will er mir noch etwas sagen, aber nur ein Zischen verlässt noch seinen Mund bevor er sich langsam mit Blut füllt. Seine Augen werden starr. Die Hand will nach mir greifen, doch sie bleibt förmlich in der Luft stehen, bevor sie leblos zum Körper zurück fällt. Ein Knacken und seine Knie geben nach. Das Zeichen für mich, mein Katana den Rückzug antreten zu lassen. Ein schneller Ruck, begleitet von dem Geräusch zerschnittenen Fleisches und schon ist das Katana nicht mehr in seinem Magen.

Ein plumper Aufprall. Der leblose Körper liegt vor meinen Füßen. Ich blicke auf die Klinge. Das zähflüssige Blut rinnt schnell zusammen und tropft mit einem regelmäßigen Geräusch zu Boden.

"Du hattest zu wenig Eisen, mein Freund!", sage ich, während ich mit einem Tuch das Blut von der silbernen Klinge wische. Der smaragdgrüne Griff schimmert durch meine, in schwarzen Leder steckenden, Hände.

/Lass die klugen Spruch er ist doch schon tot./, zwinkert sie mir im Gedanken zu.

>Naja, so hab ich es gemacht. Sonst wäre er nach der Zeit sowieso verreckt....bei dem Eisenmangel ... und er hat eindeutig zuviel geraucht!<, denke ich resigniert zurück. Meine Sinne sagen mir, dass wir nicht mehr alleine sind.

Plötzlich ändert sich auch ihre Stimmung: /Da kommen welche! Los Mission erfüllt nichts wie weg hier!!!/

Ich nicke, gehe einige Schritte rückwärts in den Schatten. Ich drehe das Katana zwischen meinen Händen und schiebe es über meine linke Schulter zurück in die Scheide. Gerade will ich mich umdrehen und zu meinem Motorrad laufen, als auch schon eine Gestalt um die Ecke biegt. Gefolgt von drei weiteren. Interessiert beobachte ich sie, gehe aber instinktiv ein paar Schritte weiter zurück.

>Mein, Blutrausch ist für heute gestillt, ich will euch nicht auch noch umbringen müssen, weil ihr mich seht.<

/Wen?/, klingt sich Nephthys wieder in meine Gedanken ein.

>Die Vier da.<, mit leichtem Kopfnicken deute ich zu ihnen.

/Kannst du was erkennen? Was machen sie? Wie reagieren sie?/

>Ich erkenne sie nicht wirklich, nur Schatten... sie haben die Leiche entdeckt<

"Er ist noch warm, Abyssinian!", der, der losgelaufen ist und als erster hier angekommen war, hat sich zu dem Toten gekniet.

Der, der am weitesten von allen wegsteht sucht langsam die Schatten ab.

Er hat rote Haare und trägt einen schwarzen Mantel. Langsam schiebt sich seine rechte Hand unter den Mantel. Sie scheint etwas zu suchen und erstarrt dann. Scheinbar hat sie gefunden wonach es ihr gelüstet hat.

^^^^

Ein komisches Gefühl verfolgt mich schon seit einiger Zeit. Neben mir geht Ken, Aya ist wie immer vor uns und Yohji ist ziemlich weit hinter uns. Wir sind bald an der Hausecke, die uns vom Platz trennt, wo wir den Informanten treffen werden. Er wird uns etwas über eine eigenartige Entdeckung einiger großer Fehler von Takatoris Männer erzählen. Aya dreht sich nun zu uns um und deutet Yohji genervt, dass dieser endlich seine Zigarette ausmachen soll. Yohji nickt und lässt sie vor Aya auf den Boden fallen. Dafür erntet er einen bösen Blick von dem Rotschopf, den der Playboy gekonnt ignoriert und ihn blöd angrinst. Aya dreht sich um und steigt dabei auf den rauchenden Stengel.

Unweigerlich muss ich grinsen. Doch es wurde langsam Zeit, sich auf unsere Mission zu konzentrieren. Meine Gesichtszüge verhärten sich, Ken dreht seinen Kopf zu mir und nickt mir ernst zu. Ich nicke ebenfalls und sehe wie Aya los geht. Nun setzen wir uns auch in Bewegung. Meine Augen schwenken durch die Gegend. Ich blicke nach vorne und sehe, dass jemand am Boden liegt. Der Schein der Laterne fällt auf einen schwarzen Mantel und eine beige Hose. Schnell komme ich ihm näher und sehe auf die Person. Sie liegt am Bauch. Sicherheitshalber werfe ich noch einen Blick um mich herum. Doch nichts scheint anders, als es sein sollte. Ich knie mich zu dem Mann am Boden. Mit einem Ruck ziehe ich ihn auf den Rücken. Eigentlich um zu sehen, wie man ihm helfen kann, doch dann sehe ich, den dunkel gefärbten Stoff bei seinem Bauch. Ich spüre noch eine gewisse Wärme.

"Er ist noch warm, Abyssinian!", rufe ich als Warnung, dass der Mörder noch nicht weit gekommen sein kann. Also hier noch herum streunt. Dann stehe ich auf und gehe zu den anderen.

^^^^

>Nephthys, kannst du was lesen?<

/Ich versuchs!/, sie schleißt angestrengt die Augen.

>Aber lass dich nicht erwischen!!!<

/Ich doch nicht! Das weißt du doch!/, ein selbstsicheres Lächeln legt sich auf ihr geistiges Bild.

>Ich weiß.<, zwinker ich ihr zu.

Meine Augen haben sich nicht vom Geschehen abgewendet. Deshalb bekomme ich auch die Bewegungen mit, die sie machen. Nun stehen alle Vier im Kreis um die Leiche. Jeder sucht aufmerksam die Schatten ab.

/Hm.../

>Hai?<

/Wir sollten verschwinden... ich erzähl dir nachher alles!!/

>Gut<, ich nicke.

^^^^

"Er ist noch warm, Abyssinian!", höre ich Omi rufen. Ich renne weiter weg von der Leiche. Weiter in die Schatten. Langsam und aufmerksam suche ich die Schatten ab. Ich schiebe meine rechte Hand unter meinen Mantel und taste mich nach dem Griff meines Katanas vor.

>Sicher ist Sicher! Das sieht wie eine Falle aus! Mit Sicherheit war es kein Dieb! Als ich vorhin vorbei gelaufen bin, habe ich die "Einstich-" oder sollte ich besser sagen Abschlachtwunde gesehen. Kein Dieb hat solch ein Schwert bei sich! Zum Töten gemacht!!! Das ist doch etwas zu hoch, für einen gewöhnlichen Straßendieb. Wegen einer Brieftasche gleich jemanden so umbringen? Ich habe bis jetzt noch nie einen Dieb gesehen, der mit einem Schwert herum läuft. Geschweige denn stand etwas davon in einer Zeitung!!! Also eine Falle... Oder nur Zufall? Hatte dieser Typ etwa Spielschulden, oder andere Feinde? Vielleicht Schwarz? Nein... dann hätte sich Mastermind bereits gemeldet. Außerdem grinst der so breit, der kann sich doch nirgendwo verstecken! Wo bist du?... Und noch wichtiger ist: Wer bist du?!!<, endlich erreicht meine Hand den Griff und umschließt ihn sofort.

Nun kommen auch die anderen näher und suchen die Schatten ab.

Gerade habe ich mich einer Wand der Lagerhalle zu gewandt, die ziemlich viel Ecken hat. Ich lasse meinen Blick schweifen als ich eine Bewegung wahrnehme: >Da! Da war doch was?!! Eine schwache Bewegung... Ziemlich in Augenhöhe. Nur eine Vermutung, aber ich denke: Ich hab dich!!!<

Meine Hand drückt den Griff etwas fester und zieht leicht an ihm. Mein Katana rutscht leise aus der Scheide. Mit einem Nicken geh ich in die Richtung, worauf sich meine Augen die ganze Zeit so hart konzentrieren. Ein Aufheulen eines Motors, der immer näher kommt, lässt mich herum fahren. Ich sehe ein schwarzes Motorrad, das sich schnell anders entscheidet, doch nicht gerade aus in uns zu fahren, sondern [2] um eine Laterne fährt und zurück in die Dunkelheit. Die Scheinwerfer hatten mich ziemlich geblendet. Ich realisiere, weshalb ich hier stehe und drehe mich wieder um. Ein wenig weiter weg von mir sehe ich eine Bewegung: >Da läuft jemand!!! Mir entkommst du nicht so leicht!!!<

Meine Hände umschließen den Griff des Katanas fester und ich nehme die Verfolgung auf.

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Plötzlich blitzen harte violette Augen in meine Richtung.

>DAS kann er unmöglich mitbekommen haben!!!<

/Negativ! Er hat es mitbekommen!/

>Kuso! Na, dann wollen wir hier mal schnell abzischen!<

/Welch gute Idee! Äh,... oh! Sie kommt ja auch von mir!/, grinst sie mir zu.

>Na haha! Darüber sprechen wir noch!<

/Mal sehen/, zwinkert sie mir neckisch zu. Dann sehe ich wie sie sich schnell von ihrem Posten erhebt und sich davon macht.

Als mein Blick sich wieder der Erde zu wendet, merke ich, dass die violetten Augen sich zielstrebig immer mehr in meine Richtung begeben.

>Huch! Jetzt wird's echt Zeit zu gehen! Wie heißt es so schön? Man soll immer dann gehen, wenn's am Schönsten ist! Nephthys hilf mir doch mal kurz!<

/Stehts zu Diensten, Schwesterherz. Ist übrigens das 2-te Mal, das ich deinen Kopf aus der Schlinge ziehe.../, grinst sie.

>Als ob ich dich immer hängen lassen würde... [3]<, seufze ich leicht.

/Auch wieder war. Hast du noch nie!/, schon heult ein Motor auf und das dazu gehörige Gefährt bewegt sich in unsere Richtung.

Die Vier drehen sich erschreckt um. Nephthys umfährt geschickt die Laterne und dreht dann um.

Ich nutze meine Chance und drehe mich blitzschnell um. Leise laufe ich in die Richtung wo es am Sichersten für mich ist. Zu meinem Motorrad. Dort angekommen schwinge ich mich gleich darauf und setze mir den Helm auf.

>Ich spüre die Gegenwart von jemanden! Da kommt wer ziemlich schnell in meine Richtung...<

Schnell drehe ich meinen Kopf in die Richtung.

Ich sehe einen wehenden schwarzen Mantel auf mich zukommen. Noch stehe ich im Schatten. Er kann mich noch nicht sehen und er ist ziemlich weit weg.

Ich starte das Motorrad. Die Person wird schneller.

Noch lasse ich das Licht ausgeschalten. Ist sicherer. Die violetten Augen kommen immer näher. Schnell lasse ich mein Visier herunter und drehe meinen Kopf noch einmal in seine Richtung.

Mein Blick trifft seinen, obwohl er mich nicht sehen kann. Er bremst ab. Schaut nur in meine Richtung.

>Warum zögerst du?<, ich gebe Gas und das Motorrad fährt los.

"Bleib stehen!!!", höre ich eine wütende Stimme.

Das Motorgeräusch wird lauter, ich gebe mehr Gas und biege um die Kurve.

Ein vertrautes Gefühl sagt mir, das Nephthys mich bald eingeholt haben würde. Sie war zwar früher weggefahren als ich, aber ich fahre immer schneller als sie. [4]

///

/Na, hast du mich vermisst?/, mich überholt ein schwarzes Motorrad.

Ich gebe mehr Gas und überhole zurück.

>Wie kann ich dich vermissen? Bist ja nicht mal ein ebenbürtiger Gegner für mich<, grinse ich neckisch.

/Ach? Nicht?/, sie setzt wieder zum Überholen an.

>Ach, nicht!<, grinse ich und gebe mehr Gas.

>Wir sehen uns zu Hause<, und schon bin ich aus ihrem Blickfeld verschwunden.

///
 

[1] Über dem Mantel ist die Scheide auf den Rücken geschnallt. Der Griff, des Katanas, ragt links über der Schulter ein wenig rüber.

[2] doch in eine Laterne zu brettern *lol*

[3] Die letzten 10 Mal verzeihst du mir doch, oder?^^

[4] Nanananana^^ *bäh*
 

~***°***~
 

Und? Kommis please!

Schwesternliebe

RUMS

"Das war äußerst gemein!!!", zornig legt sie den Helm auf die Kommode.

"Redest du mit mir?", ich kippe leicht mit dem Stuhl nach hinten und schau aus der Küche.

"Hai, das tu ich!!!", sagt sie, sich schon etwas beruhigender.

"Oh,... also was? Noch mal bitte! Habe gerade gelesen.", ich halte das Buch mit der linken Hand hoch und zeige mit dem rechten Zeigefinger darauf. [1]

"Ich finde dich gemein!", sagt sie schon fast den Tränen nahe und setzt sich mir gegenüber.

Ich kippe wieder nach vorne: "Du heulst doch jetzt nicht etwa weil ich dir davon gefahren bin, Chibi, oder?", ich lege das Buch auf den Tisch und setze meine Ellbogen auf um meinen Kopf zu stützen.

"Ich heule nicht!", sagt sie mit beleidigtem Tonfall und dreht sich weg.

Langsam erhebe ich mich und gehe zu ihr. "Dann ist ja gut!", und umarme sie.

Sie schließt die Augen und atmet tief ein. Auch ich genieße diesen viel zu seltenen Augenblick. Ihr Haar riecht nach Erdbeere. Und ich merke wie weich es ist. Meine Augen schließen sich und ich muss an die Zeit vor Japan denken.

///\\\

"Mummy! Hikoru läuft mir dauernd nach!!!"

Sie legt das Geschirrtuch weg und kniet sich zu mir: "Aber sie ist doch deine kleine Schwester! Sie bewundert dich! Deshalb will sie auch bei dir sein!", sie stupst meine Nasenspitze leicht an und legt den Kopf schief.

"Ich will das aber nicht! Das nervt!!!"

"Du bist für sie verantwortlich! Hikoru kann nicht auf sich selbst aufpassen. Sie ist noch zu klein! Du bist doch schon Fünf! Du kannst ja auf sie aufpassen!!!"

"Aber ich will nicht! Ich will spielen!!!"

"Kaori!", meint sie tadelnd, "Und was wird aus Hikoru?"

"Die kann ja mitspielen.", zucke ich mit den Schultern

"Was ist wenn sie sich dabei weh tut?"

"Das passiert schon nicht, Mummy! Ich pass auf sie auf! Sie ist ja noch klein!"

Mum lächelt mich an: "Oh! Das ist aber nett von dir!!!", sie wuschelt mir durchs Haar.

Saphirblaue Augen blitzen sie an: "Ich bin nicht nett!!!"

"Aber doch zu Hikoru?", sie lächelt immer noch.

"Nein!"

Mums Lächelnd gefriert und fällt ab. Sie zieht scharf die Luft ein.

"Ich hab Hikoru viel zu lieb, als dass ich nur nett zu ihr sein will!"

Ein glückliches Lächeln legt sich wieder auf das Gesicht von Mum und sie drückt mich an sie.

Ein Tapsen. Folgend von einem lauten PATSCH. [2]

Ich drehe mich um. Hikoru sitzt weinend auf den Küchenfliesen. Dad eilt zu ihr. Ich stoße ihn zur Seite: "Nein! Sie ist meine kleine Schwester!!!", ich drehe mich ihr zu, "Hast du dir was getan, Schwesterherz?", und umarme sie.

Hikoru hört auf zu weinen und blinzelt mich ungläubig an.

"Hey, Tränen stehen dir nicht! Das weißt du doch!", ich wische ihr mit meinem Pulloverärmel übers Gesicht.

"Gehen wir spielen, Chibi?", grinse ich sie an.

Ein zögerliches Lächeln legt sich auf den Mund der Kleinen, bis sie plötzlich erfreut nickt. Ich nehme ihre Hand, ziehe sie hoch und dann hinter mir her.

Mum und Dad sehen uns lächelnd nach.

///\\\
 

///\\\

"Mum! Wir sind wieder da!", ich lass die Türe offen, "Hikoru ist die Katzen suchen und begrüßen gegangen." [3]

Stille. Ich gehe in des Haus. Ein knistern zu meinen Füßen. Ich stelle den Koffer ab und hebe das auf, was geknistert hat. Unzählige Briefe, Postkarten, Zeitungen...

"Mum? Mum! Ich weiß das du zu Hause bist! Das Auto steht vor der Türe! Oder bist du spazieren gegangen? [4]", ich drehe mich im Kreis und betrete dann die Küche.

>Sauber wie immer.<

Schulter zuckend geh ich wieder in den Flur. Dort sehe ich auf den Tisch mit dem Telefon. Ein Knopf des Anrufbeantworters leuchtet. Langsam drücke ich auf den Knopf.

"Sie haben 15 Anrufe in Abwesenheit. 05. Juli, 19 Uhr 21...", hallt die Stimme der Lady durch den Raum.

"15 Anrufe in Abwesenheit... Hat's Onkel Sadao wieder übertrieben?", grinse ich.

Meine Hand greift zur Türklinke ins Wohnzimmer. Als ich inne halte: "05. Juli? Das ist unmöglich! Heute ist doch schon der 10.! Das Gerät hat sicher wieder einen Schaden!"

Ich höre etwas aus dem Wohnzimmer.

"Der TV!", ich grinse, drücke die Schnalle sanft hinunter und stoße langsam die Türe auf.

"Mum! Hast du nicht gehört? Wir sind wieder da!!! Und du musst den", ich trete in den stockdunklen Raum, "Anrufbeantworter wieder einmal reparieren lassen. Der spinnt schon wieder rum!", ich gehe zu den Fenstern und ziehe die Vorhänge beiseite, "Apropos spinnen... Spinnt Onkel Sadao wieder? Warum hat er 15 mal angerufen? Ich würd da auch nicht abheben! Ganz recht hast du Mum! Er kann schon recht nervig sein!... Man!... Hier stinkt es!!! Du sollst doch manchmal auch lüften!", dabei öffne ich die Fenster, "Du sagst doch selber immer, frische Luft ist...", meine Augen weiten sich.[5]

Etwas spiegelt sich in der Fensterscheibe wieder.

Spiegelung: Kaoris Mutter steht hinter Kaori. Sie sieht ziemlich blas aus und hat einen rötlichen Schimmer überall. Sie lächelt. Ihre Hand ruht auf der Schulter ihrer Tochter.

Ich sehe genauer hin, "Mum!", schnell drehe ich mich um, "Da bist du! Sag mal, du hast mich ja ganz schön erschreckt! Ich habe dich weder gehört noch gespürt!!!", als ich mich ganz umgedreht habe...

"Sie ist weg?!?", ich starre ins Leere. Mein Lächeln erlischt, "Man! Mum!!! Wo steckst du! Das ist echt nicht witzig! Ich vermisse dich schon so sehr, das ich Halluzinationen habe! [6] Mum!", ich sehe mich im Zimmer um, "Irgendwas stimmt hier doch nicht!", ich sehe zum laufenden TV [7].

Dann schalte ich ihn aus. Ein Knistern folgt. Langsam fahre ich mit der Handfläche darüber: "Scheiße! Ist der heiß!!! [8] Der muss schon seit einigen Stunden laufen!!!"

Mein Blick schweift weiter: "Wo ist Dads Katana?", kalt mustere ich das leere Regal.

Mit entschlossenen Schritten gehe ich hin: "Selbst der Ständer ist weg... Das ist unmöglich! Niemand außer Dad fasst es an! Und Dad ist bei Onkel Sadao in Japan! Und zwar schon seit einigen Wochen!"

Ich gehe einen Schritt weiter darauf zu. Mein Fuß stoßt auf etwas am Boden: "Da ist der Ständer!", smile ich und bücke mich um ihn aufzuheben.

Neben dem Regal ist die Türe zum Bügelzimmer. Sie ist halb offen.

"Da bist du also, Mum...", flüstere ich und verharre in meiner Position.

>Mh... Da ich schon krieche... Scheinbar hört sie wieder Diskman beim Bügeln....<, langsam krieche ich in die Richtung der Türe.

"Igitt!!!", ich springe auf, "Also! Egal was auch immer hier so nett riecht, es kommt eindeutig aus dem Bügelzimmer!!!"

Und mit einem schwungvollen Tritt, ist die Tür beiseite und um den Überraschungseffekt zu nutzen, betrete ich schnell das Zimmer: "Was hast du diesmal wieder verbrannt? Mu...", ich stoppe.

Mum sitzt am Boden gegen die Wand gelehnt. Die weiße Wand hinter ihr ist rot. Von oben zieht sich ein roter Teppich bis nach unten. Und auch auf den Seiten ist sie rot. Der hellblaue Boden unter ihr ist dunkler. Der kaputte Diskman liegt einige Schritte neben ihr. Das Bügelbrett liegt in der Ecke. Putz blättert von der Wand. Scheinbar wurde das Brett dort gegen die Wand getreten. Der Wäschehaufen wurde umgestürzt. Teils ebenfalls rot befleckt. Eine smaragdgrüne Scheide liegt am Boden. Das dazu gehörige Katana steckt im Bauch der Person, die so zu gerichtet ist. Viele Einschüsslöcher zieren ihren Körper. Der beißende Geruch kommt von ihr.

"Mum...", ich zittere.

Unsicher gehe ich einige Schritte auf sie zu. Langsam knie ich vor ihr nieder. Ihre Augen starren traurig zur Decke. Der Mund ist halb geöffnet. Mein Blick folgt einem Rinnsal aus Blut, das vom Mund zum Kinn führt. Ein größeres kommt von der Stirn. Rubinrote, verklebte Haarsträhnen hängen in ihr Gesicht. Die dunkelroten Augen starren. Tot und ausdruckslos. Ich schlucke. Schließe die Augen. Atmen fällt schwer.

>Der bittersüße Geruch des Todes war es also, das mich gestört hatte... Kein Wunder das ich ihn nicht erkannt habe... ich war noch nie mit dem Tod konfrontiert worden...<

Ich hebe die Hand. Lege sie wie in Trance auf die eiskalte Wange. Sie ist blas. Weiß-gelblich. Nicht so wie sonst sind ihre Wangen von einem gesunden, kräftigen rosa durchzogen. Mein Blick trifft ihren. Kein Glanz in ihren schönen Augen, in denen ich mich immer so gern verloren habe. Langsam streiche ich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr.

"Schön bis in den Tod! [9]", flüstere ich trocken, "Wer hat dir das angetan? [10]", Wut steigt in mir auf, "Welcher Baka hat dieses Massaker angerichtet? [10]", wieder blicke ich in ihre Augen. Plötzlich zuckt ein Blitz vor meinen Augen. Ich bin wie erstarrt, kann mich nicht mehr bewegen.

Langsam ergibt sich ein Bild vor meinen Augen. Laute Musik dröhnt in meinen Ohren. In meinen Händen eine weiße Bluse. Ich lege sie auf das Bügelbrett und nehme mir das Bügeleisen. Die Türe öffnet sich leise. Aus meinen Augenwinkel sehe ich, wie fünf Männer den Raum betreten. Meine Hand legt sich auf den Diskman. Sie versucht ihn aus zu schalten. Statt dessen fällt er zu Boden und zerspringt. Schnell kommen die Männer näher.

"Was wollt ihr hier? Wie kommt ihr hier herein?", meine Stimme klingt kratzig.

Der Mann ganz links tritt gegen das Bügeleisen. Ich sehe wie es in die Ecke fliegt. Das Bügeleisen schlägt auf dem Boden auf. Der Mann tritt es in die andere Richtung. Dort kracht es gegen den Kasten. Der Mann in der Mitte fängt an mit mir zu reden. Ich verstehe ihn nicht. Verstehe seine Sprache nicht.

Langsam schüttel ich den Kopf: "Ich verstehe sie nicht! Was soll das alles? Was wollen sie von mir?"

Er hält ein smaragdgrünes Katana in der Hand. Ich weiß wohin es gehört. Und das ist sicher nicht die vorher bestimmte Hand die es führen soll.

Führen Darf!: "Das gehört nicht ihnen! Legen sie es zurück, bevor ich die Polizei rufe!!! [11]"

Der Mann grinst dreckig. Dann zieht er es aus der Scheide. Lässt die Scheide fallen. Betrachtet die Klinge. Fährt prüfend mit dem Daumen darüber. Hinter lässt einen rötlichen Schimmer auf der Schneide. Er nickt.

Schmerzen! Ein Schmerz durchzuckt mich. Möchte aufschreien, doch mein Stolz verbittet es mir. Ich blicke zu meinen Bauch, wo Mittler weile die Klinge steckt. Das Katana wird gedreht. Dann tritt der Mann gegen den Griff. Ich werde nach hinten geschleudert. Ich treffe unsanft auf die Mauer hinter mir. Mein Kopf schlägt auf. Es machen sich stechende Schmerzen darin breit. Langsam gleite ich an der Wand entlang nach unten. Ein metallischer Geschmack macht sich in meinem Mund breit. Ich spucke. Eine rote Flüssigkeit trifft den Boden vor dem Mann. Langsam rinnt mir etwas warmes an der Schläfe entlang. Der Mann im Anzug grinst. Er sagt etwas. Selbst wenn er es in meiner Sprache gesagt hätte, ich hätte es nicht verstanden. Wieder schüttle ich den Kopf. Will etwas sagen, doch es kommt nichts heraus. Meine Gliedmaßen gehorchen mir nicht mehr. Schnell schnellt der Fuß des Mannes nach oben und er tritt mir ins Gesicht. Durch die Wucht wird mein Gesicht zur linken Seite geschleudert. Ich spucke wieder Blut vor den Mann. Diesmal mehr. Diesmal dunkler. Dann bückt sich der Mann. Er ist meinem Gesicht mit seinem sehr nahe. Ich spüre seinen Atem. Ich öffne die Augen. Er verschwimmt immer wieder. Trotzdem hasse ich diesen Mann mit jeder Faser meines Herzens. Ich spucke ihm diesmal ins Gesicht. Er schreckt hoch. Ein Brennen auf meiner Wange sagt mir, das er mich geschlagen haben muss. Ich spüre nichts mehr. Nehme fast nichts mehr wahr. Ein Stechen in meinem Arm holt mich zurück. Etwas läuft meinen Arm innerlich hoch. Mein Herz schlägt langsam, unregelmäßig. Doch plötzlich wieder schnell. Ich öffne meine Augen erneut. Sehe einen Mann der neben mir kniet. Er hält etwas in der Hand. Eine Spritze.

Der Mann im Anzug kniet sich wieder zu mir. Wieder sagt er etwas. Ich bin müde. Will schlafen. Meine Augen zu machen. Doch der Mann schlägt mich erneut. Drückt dann das Schwert fester in meinen Bauch. Durch dieses gespritzte Mittel spüre ich wieder etwas. Meine Sachen fühlen sich nass an. Sie sind warm. Der Druck auf meinen Bauch erhöht sich. Ich beiße meine Zähne zusammen. Dieser Atem in meinem Gesicht widert mich an. Ich spüre seine Lippen auf meinen. Wie gerne würde ich mich wehren, doch es geht einfach nicht. Langsam dringt seine Zunge in meinen Mund vor. Mit aller letzter Kraft beiße ich zu. Er flucht. Wieder ein Brennen. Diesmal links.

>Sterben! Ich will nur noch sterben!!!<

Als hätte er es gehört, drückt er das Katana noch einmal scharf in meinen Bauch. Er dreht es genüßlich. Ich schließe vor Schmerz die Augen. Es fallen Schüsse. Ich spüre aufprallende Kugeln, die sich in mein Fleisch bohren. Es schmerzt. Wie heiße, spitze Dolche. Plötzlich Schwarz. Der Schmerz hält an. Stille. Ich höre die Schüsse nicht mehr. Ich spüre die Schüsse nicht mehr. Ich sehen die Schüsse nicht mehr. Schwarz. Stille. Die Schmerzen verschwinden.

Ich höre eine Stimme. Kaori. Sie ist im Wohnzimmer. Ich stehe auf. Greife noch der Türklinke. Doch ich kann die Tür einfach durchschreiten. [12] Ich sehe Kaori sie zieht die Vorhänge zur Seite. Erzählt mir etwas. Ich muss lächeln. Sie regt sich über Sadao auf. Ich trete hinter sie. Lege ihr meine Hand auf die Schulter. Sie bemerkt mich nicht.

"Meine Große! Ich liebe dich! Weißt du das? Ich liebe dich genauso stark wie Hikoru! Ich habe euch beide vermisst!", ich lächle wieder.

Doch Kaori ignoriert mich. Erzählt mir über die frische Luft, wie wichtig sie ist...

"Hörst du mich etwa nicht?"

Sie sieht die Spiegelung im Fenster. Ich lächle sie an. Sie dreht sich um.

Etwas ruft mich. Ich scheine mich in Luft auf zu lösen.

"Ich liebe euch! Pass gut auf deine Schwester auf! Ich bin immer bei euch!", ich verlasse die Welt lächelnd.

Die Zeit hat mir 5 Tage gewährt in denen ich fest geschlafen habe. Um mich nun zu verabschieden. Um meine Größte noch einmal zu sehen. Noch einmal zu hören. Ich bin sehr dankbar! Es ist Zeit zu gehen. Endlich Frieden zu finden! Ein Flimmern gefolgt von Schwärze.

Ich schlage meine saphirenen Augen auf. Schweratmend lehne ich mich zurück.

>Was zur Hölle... Nun weiß ich wenigstens wie es passiert ist. Und vor allem WER es war. Dieser japanische Baka! Als ich das letzte Mal bei Onkel Sadao war, war er in den Nachrichten... Klar das du ihn nicht verstanden hast! Er hat ja Japanisch mit dir geredet. Du verstehst diese Sprache nicht wirklich. Nur ein paar Worte. Doch ich hab sie sehr wohl verstanden! Dank Dad und Onkel Sadao. Aber glaub mir! Ich finde dieses Schwein, dass dich getötet hat!!!<, ich knirsche mit den Zähnen.

Langsam richte ich mich wieder auf. Mein Blick richtet sich auf ihren Hals. Sie trägt die Kette mit dem Familienwappen. Ich küsse sie auf die Stirn.

"Vergib mir!", und mit diesen Worten nehme ich ihr die Kette ab.

Dann richte ich mich auf. Langsam und sorgfältig ziehe ich ihr das Katana heraus.

Hebe die weiße Bluse vom Boden und wische damit die Klinge ab. Ich werfe die Bluse auf den umgekippten Wäscheberg und schiebe das Katana in seine Scheide.

"Kaori?", höre ich es aus der Küche.

Ich wirble herum, stecke die Kette in meine Rocktasche und lege das Katana auf den Boden. Schnell verlasse ich das Zimmer und schließe leise die Türe.

Trete weiter ins Wohnzimmer und rufe ihr zu: "Hier, Hikoru!"

"Hy! Weißt du wo Mum ist?", sie blickt sich im Wohnzimmer um, "Hast du einen Geist gesehen?", sie lächelt mich an.

>Ja!<, ich sehe zum Fenster, "Nein, hab ich nicht!", smile ich falsch, "Mum ist bei Vlad! Sie hat gerade vorhin angerufen."

"Cool! Gehen wir?", sie legt den Kopf schief.

"Sie bat mich auch noch etwas für sie zu erledigen. Ich komme bald nach!"

"Gut! Bis später!", sie nickt mir zu und läuft aus der Türe.

Schnell gehe ich zum Telefon in den Flur.

Meine Hand wählt schon von selber. Ein Tuten folgt.

"Vlad?", ich halte angespannt den Hörer in der Hand, "Du musst mir jetzt ganz genau zu hören..."

///\\\
 

///\\\

Ich lege den Hörer auf. Dann begebe ich mich wieder ins Wohnzimmer. Leise seufze ich.

Während dem Gespräch habe ich den Anhänger des Wappens in meiner Hand gehalten.

"Auf der Flucht also... Aber mit Ehre!", ich drücke das Wappen in meiner Hand.

Ein Nicken von mir folgt.

Ich bestätige mich somit selbst: "Mit Ehre!"

Schnell hole ich mir zwei Rücksäcke. Alles was wichtig ist, wird eingepackt.

Sogar ein Foto finde ich. Es ist im Nachttisch von Mum.

Foto:

Ihre Mutter sitzt auf einem rotbraunen Sessel.

Sie trägt ein altes schwarzes Kleid.

Rechts neben ihr, steht in einem blutroten Anzug ihr Vater.

Linkes neben ihrer Mutter steht Kaori.

Sie trägt ein saphirfarbenes Kleid.

Auf dem Schoß ihrer Mutter sitzt Hikoru.

Sie trägt ebenfalls ein saphirblaues Kleid, nur etwas kürzer und anders.

Kaori hat ihr Gesicht lächelnd Hikoru zu gewendet.

Und ihre Hand ruht auf dem Kopf der Kleinen, die verschlafen gerade aus schaut.

Die Eltern sehen sich an.

Kaori ist auf dem Bild sechs.

Hikoru vier Jahre alt.
 

>Mum glaubte halt, dass die Seele eingefangen wird. [13] Sieht man genau hin, sieht man, dass sie Dad vorwurfsvoll anschaut.<

Dann gehe ich in den Geräteschuppen und hole Benzin.

Kontrollierend gehe ich noch einmal durch die Zimmer. Das Benzin dabei gut verteilend.

Mein Abschlusszimmer ist das Bügelzimmer. Ich packe das Katana ein. Mittler Weile liegt Mum in ihrem Bett. Noch einmal gehe ich ins Wohnzimmer, schließe die Fenster, gehe aus der Türe und die Treppen hoch.

Lächelnd stelle ich mich vor das Ehebett: "Jetzt siehst du friedlich aus! Ich liebe dich Mum! Wir sehen uns!", ich küsse meine rechte Hand und lege sie ihr dann auf die Stirn. [14]

Zügig verlasse ich das nun brennende Haus.

Auch der Geräteschuppen brennt und die Trauerweide hinter dem Haus.

"Niemand soll sich an die Familie Hamanoya erinnern! Ab jetzt gibt es sie nicht mehr! Es wird sie auch nie wieder geben! Es hat sie sogar nie gegeben! [15]", ich grüße noch einmal und drehe mich dann um. Kalte, schwarz schimmernde saphirblaue Augen glitzern gefährlich.

///\\\

Was hab ich damals für einen Blödsinn geredet... Ich war Zwölf und sie... Zehn. Wie erklärt man einer Zehnjährigen, dass sie ihre Mutter nicht sehen kann? Nie wieder! Doch Chiyo war immer anders! Sie hat mir vertraut... Auch wenn mich diese Bilder bis heute verfolgen, bin ich doch froh, dass ich sie nicht mit ihr teile!!!

Sie musste bis jetzt viel zu viel erleben! Das ist nicht das Leben das sie verdient hat! Ich bin nicht die Schwester die sie verdient hat!!! Sie sollte besseres haben... Besseres, dass ich ihr nicht bieten kann... Chiyo hat das Recht auf ein normales Leben!!! Sie sollte einen Freund haben und in Schulischen Problemen versinken [16], und eine nette gute Schwester sollte ihr wieder aus dem Schulschlamassel helfen! Abends sollte sie weg gehen! In eine Disko... mit wahren Freunden... Wie ein normaler Teenager eben. Sie ist viel zu schnell erwachsen geworden! Oder besser gesagt, dazu gezwungen worden.

Etwas riss mich aus den Gedanken. Sie hatte ihre Hand auf meinen Arme gelegt und schmiegte sich an mich. Als sie plötzlich aufseufzte.

"Willst du darüber reden?"

"Über was?", ihre dunkelroten Augen blitzen wieder hinter ihren Augenliedern hervor.

"Über das was dich auch immer bedrückt!"

"Mich bedrückt nichts!!!", schnell befreit sie sich aus der Umarmung.

"Ich bin in meinem Zimmer, solltest du was brauchen.", sage ich, schnappe mir das Buch und drehe mich zum Gehen um.

Sie blickt zu Boden.

"Na, Chibi, willst du es mir nicht doch sagen?", ich bleibe im Türrahmen stehen. Habe ihr den Rücken zugewandt.

Chiyo schluckt hörbar. Stuhl rücken. Sie läuft zu mir. Ich drehe mich um und fange gerade noch ihre stürmische Umarmung auf. Leise schluchzt sie in meinen Pulli, in dem sie sich vergraben hat. Sie drückt mich fester. Unsicher lege ich meine Hand auf ihren Kopf.

>Verdammt, Chibi! Du weißt doch das ich in solchen Situationen ungeübt bin!<, bewusst abgeschirmt. Sie kann meine Gedanken nur lesen wenn ich es zulasse.

Scheinbar überrascht über meine Hand auf ihren Kopf hört sie auf zu weinen. Sie blickt auf und sieht mich an.

"Hey! Tränen stehen dir nicht! Das weißt du doch.", sanft wische ich ihr die Tränen weg.

^^^^

>Wenn sie bloß in solchen Situationen nicht immer so abweisend wäre! Moment... Dass hat sie doch damals auch zu mir gesagt... Früher immer. Als wir noch Kinder waren...<, ich sehe sie an, doch blicke ich durch sie.

^^^^

"Was ist? Warum schaust du mich so komisch an? Was liegt dir jetzt am Herzen, Chibi?", ich fahre ihr sanft durch die Haare.

Sie blickt mich ernst an. Ihre Augen wirken glasig.

"Ich will es nicht aussprechen... Lies, bitte!", flüstert sie.

Ich nicke und sehe ihr gezielt in die Augen.

"Kleines!... Süße!... Hey, Chibi! Du denkst doch wohl nicht echt das ich dich verlassen würde???", meine Hand erstarrt in der Bewegung.

"Nein, aber ich habe Angst das du es mal tun wirst! Wenn nicht so, dann stirbst du mal bei dem Scheiß den wir machen!!! Der Typ heute hätte dich getötet hätte er dich erwischt!!!"

"Hey! So schnell bringt mich keiner um!!! Und schon gar nicht so einer! Und außerdem hat er mich nicht erwischt!"

"Ja, aber ich hatte eine Vision!"

"Wann? Wo? Worüber?"

"Es war in dieser Situation! Und er hat dich getötet!"

"Wann wird das geschehen?" [17]

"Gar nicht! Es war auf diese Mission bezogen! Ich konnte dich nicht überzeugen, und du bliebst und da hat er dich entdeckt. Und du hast es zu spät bemerkt! Da habe ich die Beherrschung verloren und bin aufgesprungen und habe geschrien. Da haben die anderen mich entdeckt und du wolltest nur schnell zu mir... deshalb hast du nicht auf ihn geachtet und er hat dich getötet... [18] Es war grausam das mit an zu sehen!!! Und deshalb..."

"Ja", lächle ich ihr zu, "Ich verspreche dir aufzupassen!!!"

Sie blickt wieder auf. "Gut!", smilt sie mir entgegen, "Gehst du jetzt wirklich in dein Zimmer?"

Ich blicke auf die digitale Küchenuhr.

"Hm... 22:30... wie wär's mit einer kleinen Trainingsrunde?"

"Nein! Hunger!!!"

Ich muss lachen.

>Ja, jetzt ist sie wieder in Ordnung!<

"Soll ich dir was machen, Kleines?"

"Du kochst? Noch besser!!!", schnell wirft sie sich um meinen Hals.

"Klar was willst du den?", ich wuschel ihr durch ihr feines Haar.

"Ceres?!!"

"Ja, hier!", ich löse mich von der Kleinen und drehe mich um.

"Würdest du mir einen Gefallen tun?"

"Was den Dad?", seufze ich leise.

Chiyo zwinkert mir aufmunternd zu. Langsam kommt er die Treppe zum 1. Stock herauf. Ich sehe ihn schon im Flur gehen. Er erreicht endlich die Küche und sieht mich fast flehend an.

"Ich will morgen ein Gesteck in Auftrag geben...", er stockt.

"Für den Friedhof?", ich sehe ihn auffordernd fragend an.

"Ja, woher weißt du das?" [19]

"Du wirst wohl vergesslich, Dad!", lache ich.

"Das hast du uns gestern schon erzählt! Du wusstest nur noch nicht, was und von welchem Laden!", erklärt ihm Chiyo.

Er legt die Hand nachdenklich auf den Kopf.

"Allzheimer ist gemein!", lacht sie ihm zu.

"Ja das stimmt", spielt er noch mit, "Aber jetzt kann ich mich wieder erinnern!", lächelt er zurück.

"Super!", unterbreche ich ihre Kindereien, "Und wie hast du dich entschlossen?"

"Mh... ich dachte mir, wir, ...oder besser gesagt du, fährst morgen zum Koneko Sumu Le. Das war der Lieblingsladen von Akemi, äh... die beste Freundin von Skaja, eurer toten Mutter... [20] und auch ihrer.", bessert er sich aus.

"Ja, verstehe.", nicke ich, "Und was soll's sein?"

"Ihre Lieblingsblumen, du weißt schon schwarze... [21]", sein Blick wird glasig.

"Schwarze Lilien?", ich weiche seinem Blick gezielt aus.

>Er hat ziemlich viel durchgemacht! So viel Trauer vertrage ich nicht,... noch nicht<, ärger ich mich über meine eigene Schwäche.

"Ja, das waren sie...", er stockt wieder.

"Ist gut, Dad! Ein Gesteck aus schwarzen Lilien.", ich drehe mich um und gehe aus der Küche in den Flur zur Treppe.

>Tröste ihn nicht, Chibi! Du weißt wie er das hasst... Kein Mitleid!<

"Ich habe noch etwas zu erledigen!", er dreht sich um und geht ebenfalls zur Treppe. Doch er geht nicht wie ich in den zweiten Stock sondern ins Erdgeschoss.
 

[1] Wenn Ceres die kleine Chiyo so verarscht, kann sie einem richtig Leid tun! *heul* *chiyo streichel*

[2] Meine Güte!!! Kawai!! Muss mir das gerade vorstellen! Sieht das schnucklig aus!

[3] Seit ihr nicht auch der Meinung, dass die viel wichtiger sind, als die Mutter?^^

[4] Dies ist eine rein Rhetorische Frage und bedarf keiner Antwort! Was auch gar nicht gehen würde, da wenn sie spazieren wäre (was ich jetzt nicht verrate, ob sie's tut, oder nicht^^) , sie wohl nicht antworten würde...^^

[5] Oh, mein Satan! Es ist... es ist... Es ist ihr Spiegelbild^^ *rofl*

[6] Oder doch Alpträume?^^

[7] Haltet ihn! Er läuft davon^^ Ich glaube ihr wisst, wie ich das meine, mit dem laufen. Mir ist nix besseres eingefallen.... -.-'

[8] Der Scheiß ist heiß... Oder wie hieß diese Quizshow???^^

[9] Und: HELL ist der NEUe Pullover^^

[10] Rhetorische Frage!!! Es wird keine Antwort von der Mutter erwartet... Die sagt seit 5 Tagen nämlich nix mehr... warum? Keine Ahnung! Spinnt sicher, oder so^^

[11] Macht mit mir was ihr wollt, aber lasst das Katana in Ruhe... Idiotisch, oder?? Ich meine, bedenkt: Da kommen wildfremde Leute in dein Haus und du unterhältst dich gut mit ihnen... Aber! Dann siehst du, dass sie das Katana in der Hand haben!!! Polizei! Polizei!! Polizei!!! Oder wie???^^

[12] Komisch! Warum wohl? Ob das normal ist?^^

[13] Solche Leutchen gibt's^^

[14] Ich wollte die Arme nicht, die Leiche direkt küssen lassen *schüttel* Arger Gedanke! *gegen kopf schlag, um ihn wieder los zu werden*

[15] Und doch gibt es ein Familienwappen von ihnen....^^

[16] Welch nette Schwester! Wünscht ihrer kleinen Schwester schulische Probs! Böse!^^

[17] Wohl schwer von Begriff, wie?^^

[18] Typischer Anfängerfehler! Sowas macht doch Ceres nicht!^^

[19] Weibliche Intution^^

[20] Akemi: Die Tante, Skaja: Die Mutter.

[21] Ah! Die schwarzen ...! Die sind echt schön!!! Findet ihr nicht auch???^^
 

~***°***~
 

Zuviel verraten?

Noch Fragen, oder alle Klarheiten beseitigt? *evilgrins*

Etwas genauer?

Es klopft.

"Hai,... Chibi.", ich liege auf der Matratze und genieße mit geschlossenen Augen die Ruhe die noch herrscht. Genüßlich lausche ich dem kleinen Wasserfall, der in meinem Zimmer steht. Rund um ihn ist eine Abdeckfolie. Wasserabweisend. Dann ist ein Gefäß aus Hämatit, wo das Wasser sich wieder sammelt. Der aufrecht stehende Stein, über den das Wasser fließt ist aus Feueropal. Die Abdeckung für diesen Stein, worunter die Pumpe versteckt ist, ist aus Lapislazuli. Ich liebe diesen "künstlichen" Wasserfall. [1]

Langsam öffnet sich die Tür und ein hellroter Wuschelkopf schiebt sich herein.

"Ceres?", unsicher verharrt sie in ihrer Position. [2]

"Hai, was ist?", ich öffne die Augen und blicke zur Decke, nachdem noch immer nichts von ihr kommt sehe ich sie an.

Sie setzt eines ihrer zuckersüßen unschuldigen Lächeln auf und schließt ihr Augen. [3]

"Willst du Ewigkeiten in meiner Tür verbringen?", ich verdrehe theatralisch die Augen.

Nun schiebt sich ihr ganzer Körper durch die Tür.

"Banzei!!!", sie rennt an und springt auf die Matratze, zu mir.

Wieder wuschel ich ihr durch ihr feuerrotes Haar. Sie schließt spielerisch die Augen und beginnt zu schnurren.

"Jaja! Meine Chibi Neko!", flüster ich ihr neckisch zu.

Plötzlich blitzen mir ihre dunkelroten Augen entgegen. Chiyo beginnt mich mit ihren Zeigefingern unsanft in die Seiten zu piksen.

"Neko hat Hunger!! Du hast versprochen sie zu füttern!"

"Katzen können nicht sprechen!", zwinker ich ihr zu und bring mich vor einer erneuten Attacke in Sicherheit in dem ich mich zur Seite rolle.

"Hunger!!!", brüllt sie spielerisch und versucht auch schon den neuen Angriff.

"Hast du doch immer!", seufze ich und springe auf.

"Du kochst einfach zu gut!", smilt sie schleimerisch.

"Na, dann werde ich dir deine Suppe heute wohl gehörig versalzen müssen!", und schon bin ich aus dem Zimmer.

"Hey!", die Tür kracht ins Schloss und sie beginnt zu laufen.

Langsam gehe ich den Flur entlang. Chiyo läuft schneller und will mich von hinten umarmen, doch ich weiche aus und zwinge sie somit schnell abzubremsen, sonst würde sie in die Ecke laufen. [4]

"Du bist so fies!"

"Ich weiß", in aller Ruhe gehe ich die Treppen runter und lasse eine verdutzte kleine Schwester zurück.

"Was willst du essen?", schreie ich noch oben.

Langsam fasst sich Chiyo wieder und geht ebenfalls die Treppen runter. Dann steht sie hinter mir uns starrt mich nur an.

"Hey, du kannst Gedanken lesen, nicht ich! Also, was willst du essen?"

"Mh? Achso!", sie lacht, "Weiß nicht alles von dir schmeckt gut!!! Überrasch mich!" [5]

"Also doch eine versalzene Suppe?", zwinkere ich.

Chiyo zieht einen Schmollmund und sieht mich mit einem Dackelblick à la Chibi-Chiyo an. [6]

"Magst du keine Miso?" [7]

"Naja... ich dachte du überrascht mich..."

"...mit versalzener Suppe...", unterbreche ich sie, runzle die Stirn, nicke übertrieben und drehe mich zur Arbeitsfläche.

"Hey!!! Hör mir doch zu!!!", regt sie sich hinter meinem Rücken auf und tobt hinter mir auf und ab.

"Was, hast du was gesagt, Chibi?", ich drehe mich mit neutralem Gesicht um. [8]

"Du bist immer so gemein zu mir!!!", weint sie spielerisch.

"Hey, ich bin deine große Schwester! Für was hast du mich den sonst?", grinse ich, drehe mich wieder zur Arbeitsfläche, nehme das Messer in die Hand und zieh mir das Gemüse her.

"Manchmal glaube ich, du hasst mich!"

KLIRR

Ich habe das Messer fallen gelassen. Mich dabei in die Hand geschnitten. Bewegungslos stehe ich da und sehe schockiert auf die Wand vor mir. Die Worte hallen in meinem Kopf wieder.

Immer und immer wieder: >Du hasst mich... hasst mich...<

Ich registriere erst jetzt dieses Stechen. Der Schmerz. Tiefer als eine Wunde ihn jemals zufügen könnte. Betretende Stille hat sich im Raum frei gemacht. Der Wasserhahn tropft. Das regelmäßige Geräusch wie Wasser auf das Porzellan tropft und leicht anspritzt. Unterbrochen von einem unregelmäßigen Geräusch, das vor mir ist. Meinen Handrücken ziert ein großer, tiefer Schnitt. Ich war so schockiert über die Worte, das ich das Messer einfach los gelassen hatte. Es war schnell auf die Platte gesaust und meine Hand war im Weg gewesen. Das unregelmäßige Tropfen kommt also von meiner Hand. Als ich dies realisiere, blicke ich leicht auf sie. Langsam drehe ich die Hand waagrecht. Der Schnitt geht quer über den Handrücken. Er zieht sich von Anfang bis Ende. Ich betrachte sie etwas genauer. Das Blut rinnt am Ende des Schnittes, in der Nähe des kleinen Fingers, zusammen und tropft auf die Arbeitsfläche vor mir.

Alles wird mir in Sekunden klar. Bis her sind nicht mehr als 5 oder 6 Sekunden vergangen... und doch kommt es mir wie eine Ewigkeit vor. [9]

Eine eigenartige Wärme um meine Hüften und in Rückengegend kämpft gegen die aufsteigende Kälte an. Ich spüre ein leichtes Atmen in meiner Rückengegend.

"Gomen nasai!!! [10] Das meinte ich nicht so!!! Ich hasse dich nicht!!!"

Noch immer starre ich meine Hand an. Ungläubig blinzle ich.

>Du musst jetzt stark sein!<, ich drehe mich um, smile sie an und verstecke meine linke Hand hinter meinem Rücken. Unauffällig ziehe ich ein Geschirrtuch heran und säubere die Arbeitsfläche von dem Blut. Dann binde ich es um meine Hand.

"Das weiß ich doch, Chibi!", lächle ich falsch, und doch überzeugend.

>Damit ist es nicht abgetan, Chibi! Du hast mir eine verdammt tiefe Wunde zugefügt, die bis in die Ewigkeit bluten wird! Sie wird zwar wieder verheilen, doch nie ganz!!!< [11]

"Gut! Dann ist ja alles Okay!!!", lächelt sie.

Doch ihre Augen sagen etwas anderes.

>Ja, es tut dir wirklich aufrichtig Leid! Trotzdem...<

"Hai!", nicke ich, "Also ich koch jetzt weiter!"

"Gut, hab eh schon vollen Kohldampf!!!", sie setzt sich auf einen der Stühle.

"Ähm, ich muss noch etwas holen!", sage ich und sehe ihr tief in die Augen.

Meine Hand immer dort, wo sie, sie nicht sehen kann. Ich verlasse die Küche und begebe mich auf den Weg ins Bad.
 

[1] *heul* *heul* *heul* Auch haben mag!!! *schluchz* *schnief*

[2] Nein! Der böse Wolf! *schnapp* *futsch*^^

[3] KAWAI!!!!!!!!!!

[4] Doch sie reagiert zu langsam und knallt in den Rahmen!^^

[5] SCHLEIMER!!!^^

[6] Kariesgefährdet! Achtung!!! Zu Süß!!!^^

[7] Miso ist eine japanische Suppe, die mit Stäbchen gegessen wird (die Einlagen, da sind echt viele drinnen!^^) und die Suppe wird nachher getrunken.

[8] So eine Schwester zu haben ist sicher seeeeeeeeeehr anstrengend!^^

[9] Anscheinend hab ich mich hier nicht genau ausgedrückt! Dauernd fragen alle, wie ich dass gemeint habe, also, Ceres reagiert deshalb so schockiert auf diese >Vermutung<, weil sie alles für ihre kleine Schwester tun würde, sie ist ihr ein und alles, der einzige Mensch den sie liebt und dem sie vertraut, denn diese Sachen sind sehr schwer für Ceres (ich meine jemanden zu lieben und zu vertrauen) Es tut ihr deshalb so weh, weil sie Chiyo abgöttisch liebt. Seit mal ehrlich, wenn das so ein Mensch zu euch sagen würde, wäret ihr doch auch traurig und tief verletzt, oder?

[10] Gomen = Entschuldigung; nasai = eine Betonung, eine Steigerung; im Deutschen circa so zu vergleichen: Es tut mir sehr leid!

[11] Tolle Aussichten! Sie wird verbluten!!! Ah! Rettung! Amputiert ihr die Hand!!! Schnell! Stoppt die Blutung! Bindet ihr das Herz ab!^^

Ins Bett gebracht

"Und jetzt ab ins Bett! Du hast morgen wieder Schule!!!"

"Aber, Dad...."

Böse funkelt er sie an.

"Na komm, ich bring dich ins Bett!", ich schaue wieder einmal auf die Küchenuhr, "24:02... ich gehe auch bald schlafen."

Dad grinst mich an. Chiyo wendet sich ihrem Teller zu. Über sie hinweg nickt er mir sarkastisch zu. Ich runzle meine Stirn und sehe ihn fragend an.

Mein Mund formt lautlos die Worte: "Was ist?".

Doch er grinst nur und schüttelt den Kopf.

/Der verarscht dich!/, klinkt sich jemand in meine Gedanken ein. [1]

Meine Gesichtszüge entgleiten: >Das war nicht Chiyo!<

/Wer ist Chiyo?/, wieder diese Stimme.

>Wer bist du?!! Das ist doch im Moment die wichtigere Frage!<, auf Dads fragenden Blick hebe ich als Antwort nur den Zeigefinger.

/Ein netter Mann!/, grinst er. [2]

>Wer?<

/Nicht weiter wichtig... Ich fand nur deine Gedanken recht witzig... aber jetzt hast du sie versteckt... wie gemein!/

>Ich bin immer gemein!<, grinse ich. [3]

/Das glaube ich dir nicht!... Machst ja einen netten Eindruck!/

>Du kennst mich doch gar nicht!<

/Stimmt!... Können wir das ändern?/

>Nein, das können wir nicht!<

/Okay, du hattest recht... bist schon ziemlich fies.../

Ich grinse nur als Antwort.

/Na komm! Keine Gedanken mehr für mich?/

>Keine Gedanken für Fremde! Sorry, aber für heute ist geschlossen! Musst dir wohl einen neuen TV suchen!<

/Aber keiner war bis jetzt so interessant wie du!/

>Wow! Du kannst mal auch nicht blöd Grinsen?<

/Wie heißt du?/

>Wie heißt du?<

/Sag mir erst wie du heißt!/

"Ceres? Alles okay?", Dad steht vor mir und rüttelt mich leicht.

"Moment!", ich schiebe ihn sanft zur Seite. [4]

/Ceres also... schöner Name!/

>Und jetzt bist du dran!<

Schweigen folgt.

>Na?<

/Ich muss was erledigen! Dringend! Sorry, aber ich komme mal wieder!/

>Ein Versprechen, oder eine Drohung?<

/Such dir was aus./, grinst er.

>Ich würde schon gerne wissen wie du heißt!!! Bevor du gehst!<

/Du wirst es bald wissen./, und mit diesen Worten war er auch schon weg.

>Was war das jetzt?<, ungläubig schüttel ich meinen Kopf, dann sehe ich auf. Harte eisblaue Augen und milde blutrote Augen mustern mich besorgt.

Kurz schließe ich meine eigenen und öffne sie wieder: "Gehen wir! Komm Chibi!"

"Na, gut!", missmutig dreht sie sich um, gibt Dad einen Kuss, stellt sich unter den Türrahmen und sieht mich fragend und fordernd an.

Ich schnappe mir mein Buch, gebe Dad ebenfalls einen Kuss auf die Wange und gehe zu ihr.

"Schlaft gut!", trällert er uns nach.

"Ditto", murmel ich und schiebe Chiyo vor mir her.

"Du auch", gibt sie genervt zurück.

>Na klar! Die Kleine ist genervt weil sie ins Bett muss, Dad ist gut drauf weil ich ihm die lästige Pflicht abnimm sie dahin zu bringen und ich darf mich jetzt mit ihr herum schlagen... Und was war das vorhin für ein Typ in meinen Gedanken?<

"Ist was?", Chiyo sieht mich fragend an.

///

"Nein!", winke ich ab, "Alles okay. Ich war nur in Gedanken", >...anderer<, mein Gesicht liegt, wie vorher während des Gesprächs, im Halbschatten.

Zu sehen ist nur mein Mund, worauf sich nun ein Lächeln schiebt: >Ceres... mal sehen... das könnte interessant werden. Kennst mich ja scheinbar nicht mehr, Pain. Schade! Wo wir uns doch so gut verstanden... Mh. Du hast sogar zwei ziemlich bleibende Eindrücke. Wie ich gesehen habe, sind die beiden Wunden unter deinem linken Auge ziemlich groß... Und trotz all dem vergisst du mich? Das lässt sich auffrischen!<, "Wissen sie etwas über die Akemi-Tendo-Kampfschule? Und was macht Ceres dort? Ich dachte sie hat von Kämpfen genug, oder wieso hat sie im Battel-Tunier aufgehört, als sie so erfolgreich war."

Ein Grinser legt sich auf die Gesichtszüge meines Gegenübers und ein leichtes Nicken folgt.

>Das kann ja noch lustig werden!...<, ich betrachte es fast schon genüßlich, stütze meine Ellbogen auf den schweren Mahagonischreibtisch und rutsche ein wenig weiter in den schwarzen Drehsessel: "Erzählen sie alles, was sie wissen!", fordere ich mein Gegenüber auf.

///

"Nein!", gebe ich zurück und schiebe sie weiter.

Langsam drücke ich sie die Treppen hinauf.

"Du bist echt kindisch!!!", seufze ich, als sie sich am Gelände festhält.

"Ich bin ja auch noch ein Kind!", grinst sie.

"Das sagst ausgerechnet du? Du, die sich über die Regeln aller aufregt, weil sie schon sooo erwachsen ist???", ich drücke erneut in ihr Kreuz.

"Naja...."

"Erwachsen sein ist eine Pflicht mit vielen Regeln und Gesetzen!!! Das kannst du nicht nur sein, wenn du es willst! Entweder du bist erwachsen oder nicht!!!", ich habe es aufgegeben sie hinauf zu schieben, da ich ihr nicht weh tun will und sehe sie jetzt ernst an.

Ein komisches Gefühl durchzuckt mich: >Was zum... Es hat sich gerade etwas verändert. Und zwar grob. Sogar Dad ist anders! Das spüre ich bis hierher. Etwa Besuch?<

"Aber du bist erwachsen, ja?", meint sie trotzig und reißt mich somit aus meinen Gedanken.

"Nein, das habe ich nie behauptet!!!", ich verschränke die Hände.

"Aber du führst dich manchmal so auf! Wieso tust du das?"

"Wir beide sind sicher erwachsener, als viele in unserem Alter, doch sicher nicht erwachsen... Es gibt viel in der Welt zu lernen... Ich will auch gar nicht erwachsen sein! Schau sie dir doch mal genau an... Im Endeffekt sind sie nur große Kinder... Große Kinder und nichts weiter! Mit nichts dahinter! Sie haben den Respekt von uns nicht verdient!!! Mag sein, das sie Macht haben. Doch das war es auch schon! Sie sind schwach! Bringen ihre Überzeugung nicht richtig, können im Endeffekt nur erpressen mit ihren Regeln und Gesetzen. Wer schwach ist, lebt nicht lange... Alles Gesetz der Natur: Nur die Stärksten überleben. Das Prinzip lautet fressen, oder gefressen werde. Sie fressen nicht. Und versuchen sich feige und schwach vorm Gefressen werden zu schützen. Bist du schwach, ist es Pech. Bist du schwach und krank ist es sogar sehr großes Pech. Doch Pech kann sich oft schnell in Glück umwandeln. Und umgekehrt.

Doch sollte einer der Todesengel hinter einem her sein, hat man schon verspielt. Egal ob mit oder ohne Glück. Du entkommst einem hohen Todesengel nicht.

Und solltest du die Ehre haben, sowieso schon auf der Liste des Todes zu stehen, stirbst du so, oder so. Vielleicht entkommst du dem Todesengel, dafür läufst du tagsdrauf vor einen LKW, oder so... das Leben ist eine große Ironie!

Keiner dieser Erwachsenen hat unseren Respekt verdient. Mag sein, das es welche gibt, die ihn sehr wohl verdienen, doch die beweisen sich schon noch...." [5]

Eine Pause folgt und Chiyo scheint das eben gesagte gerade erst zu verdauen.

"Aber staatlich bist du schon erwachsen!!!"

"Staatlich aber noch nicht hier drinnen!", ich tippe ihr gegen den Kopf.

"Und wie sieht es hier aus?", fragt sie traurig und legt ihre Hand auf mein Herz.

Ich schweige. Sehe ihr tief in die Augen.

"Da drinnen", ich lege meine Hand auf ihre, die noch immer auf meinem Herzen ruht, "Bin ich gleich wie du."

Sie zuckt zusammen. Eine eisige, nachdenkliche Stille legt sich. [6]

"Und jetzt ab ins Bad!!!", meine Hand auf ihrer, nimmt ihre und ich drehe ihren Körper auf dem Treppenabsatz um. Schiebe erneut.

"Du bist so fies!!!"

"Heute ist Schule! Und ich muss dich wecken! Das will ich schaffen auch!", lache ich, "Außerdem will ich Dad nicht schon wieder einen Brief deiner Schule verheimlichen... Von wegen zum sechsten Mal im Unterricht rausgeflogen, wegen einschlafen..."

"Nachtragend sind wir auch noch...", seufzt sie.

"Ich? Aber immer! Kennst mich ja!", zwinkere ich.

Endlich sind wir im zweiten Stock und ich schiebe sie Richtung Bad.

Mühsam öffne ich die Badezimmertür, schiebe sie hinein und schließe die Tür wieder. Ich drehe mich um und gehe selbst in mein Zimmer um mein Buch hin zu legen. Ich schalte den Computer an. Mein Blick schweift über die Zettel die vor mir liegen.

>Ich werde doch nicht so früh schlafen gehen wie ich dachte...<

Ich sammel die Zettel ein und fange an sie in den Aktenordner einzuheften.
 

[1] Erleuchtung!^^

[2] Man sieht ihn nicht ganz, da sein Gesicht halb im Schatten liegt. Zu sehen ist nur der Brustkorb, der Hals und der Mund!

[3] Sie sind nicht in der Küche, sondern in Ceres "Gedankenwelt", also ein Raum sozusagen, wo die beiden ganz alleine sind und kommunizieren, man könnte es wie im realen sehen: 2 Leute, einer sitzt am Schreibtisch und sitzt im Halbschatten, eine steht und ist ganz sichtbar sie sind alleine in einem Raum.

[4] Da er Ceres angesprochen hat, hört sie das natürlich, und das hallt in der "Gedankenwelt" wieder, also hört er es auch. Sie kann in zur Seite schieben, da sie ja im Endeffekt in Räumen gleichzeitig ist: In der Küche und in der "Gedankenwelt"

[5] Puh! Da hab ich ziemlich lang überlegt!^^ Aber das gesagte passt ziemlich gut zu Ceres, finde ich! Und es stellt auch ihr Meinung dar, die ich sehr interessant und vielfältig finde. Wie schon mal gesagt (glaub ich^^) sie ist ein extrem schwieriger Chara!

[6] Chiyo ist ein ebenfalls schwieriger Charakter!!! Sie gibt sich immer so fröhlich und alles ist immer in Ordnung, aber so ist es nie. Innerlich geht's ihr im Endeffekt so beschissen wie Ceres, vielleicht leidet sie sogar mehr darunter. Ceres ist erstens mal älter und zweitens lebt sie auch so wie sie sich fühlt (fast), aber Chiyo führt tatsächlich ein verdammt schweres Doppelleben, und kommt manchmal nicht klar damit. Ein Mitgrund für ihre "Dauernde Fröhlichkeit" ist, dass sie den innerlichen Schmerz nicht wahr haben will und ihn überspielt, deshalb reagiert sie mit einem zucken. Denn sie weiß, manchmal einen Teil davon wie sich Ceres fühlt, und sie wird darauf hingewiesen, dass es in ihr nicht anders aussieht. Das ist wie wenn man einem Menschen, der sich voll gegen das rauchen stellt, sagt, das er es doch auch einmal gerne versuchen will, denn oft ist es wirklich so. Chiyo zuckt also, weil Ceres sie unvorbereitet darauf hinweist, dass es ihr im inneren dreckig geht. Und weil sich Chiyo dann vorstellen kann, wie es ihr geht, weiß sie auch wie ihre Schwester leidet, und dies ist ein weiterer Grund warum sie zusammen zuckt &#61664; Die Erkenntnis wie sehr ihre geliebte Schwester leidet!

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"Bin fertig!", gähnt sie bei der Türe herein.

"Ich dachte schon, das wird nie mehr was!", grinse ich ihr zu und folge ihr in ihr Zimmer.

Ich schaue auf ihren Wecker am Nachttisch. 24:17

"Wow! Eine Viertelstunde im Bad ohne Haare waschen oder Blut abwaschen... Neuer Rekord!", zwinker ich ihr zu.

"Na und! Jetzt bin ich richtig sauber!!!", grinst sie mir zu und gähnt erneut.

"So! Jetzt ab ins Bett!!!", ich hebe die Bettdecke an und sie schlüpft darunter.

"Kannst du mich heute um 10:30 wecken?" [1]

"Wieso so spät? Heute ist doch wieder Montag, oder? Da hast du doch Schule?!!", ich sehe sie verdutzt an.

"Habe erste Stunde frei!"

"Oh... Nein! Geht nicht! Ich bin morgen im Blumenladen!!!", fällt mir wieder ein.

"Okay! Ich begleite dich!!", sie grinst mich an.

"Na,... danach kann ich dich ja zur Schule bringen, wenn du willst!"

"Gut! Ich freu mich!", smilt sie zufrieden.

"Was aber bedeuten wird, das wir um 10:20 hier wegfahren!"

"Und?"

"Wann soll ich dich wecken? Zum Frühstücken..."

"Hm... Essen!", zwinkert sie.

"Na?"

"Ähm... weck mich um halb zehn, ja?", sie streckt sich. [2]

"Mach ich! Und jetzt schlaf gut!", ich gebe ihr einen Kuss.

"Du auch!", murmelt sie in die Decke, in die sie sich gerade eingewickelt hat.

Ich lächle noch einmal dem göttlichen Bild zu, bevor ich die Türe leise schließe. Langsam schlendere ich den Flur entlang. Bei dem Bad stoppe ich abrupt.

>Soll ich jetzt weiterarbeiten, oder unter die Dusche?... Mh... Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen!<, seufze ich und setze meinen Weg fort.
 

[1] In meiner Story beginnt die Schule um 10:30, also steht Chiyo normaler Weise um 9:20 auf, um fertig zu sein! ;)

[2] Chiyo tröddelt auch immer!^^

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PIEP... PIEP...

Ich drücke den Knopf des Weckers. Genüßlich strecke ich mich und richte mich dabei auf. Dann blicke ich auf die Uhr.

>7... Wow. Heute hab ich sogar mal 3 Stunden Schlaf zusammen gebracht!!!< [1]

Mein Blick gleitet über das Zimmer.

>Ayan! Solch eine Unordnung!!!< [2]

Zwar habe ich die Akten eingeordnet und wieder eingeschlossen, aber meine Notizen zu den Karate- und Judotechniken liegen am Schreibtisch verstreut. Die 5 Bücher daneben.

Mein Gewand liegt neben der Schranktüre. Die Teetassen stapeln sich...

Ich strecke mich erneut und schwinge mich aus dem Bett, um meine morgendlichen Übungen zumachen. Nach Beendigung gehe ich ins Bad um zu Duschen.

>Darauf hatte ich einfach keinen Bock mehr, heute Morgen nach dem Training...< [3]

Langsam streife ich mein Shirt ab und zieh auch meine Shorts aus. Ich stelle mich unter die Dusche und drehe den kalten Wasserhahn auf. Mit leisem Surren meldet sich das Wasser und perlt an meiner Haut ab. Mir geht das was Chiyo gestern zu mir gesagt hat nicht mehr aus dem Kopf. Ich schüttel mich. Das Training nach den Akten ordnen war echt total notwendig gewesen. Meine linke Hand greift zum Duschgel. Da entdecke ich die Wunde von gestern, wo ich mich mit dem Messer geschnitten habe. Ich betrachte sie von allen Seiten.

>Da wird eine ziemliche Narbe bleiben... Was mir im Grunde egal ist, aber sie wird mich immer an das gestrige Gespräch erinnern. Selbst wenn ich ihre Worte vergessen sollte, werden sie durch diese Wunde immer wieder aufgefrischt...<, ich seufze und nehme nun doch das Duschgel.

Nach gründlichen Waschen, wasche ich auch noch meine Haare.

Ich steige aus der Kabine und schnappe mir ein großes Handtuch, das ich mir um meinen Körper wickle. Dann nehme ich ein zweites und trockne meine Dunkelroten Haare damit.

Ich stelle mich vor den Spiegel und betrachte mich: >Die rotschwarzen Haare, die rubinartig glänzen, habe ich von meiner Mutter. Chiyos sind heller und haben keinen schwarz Stich darin. Dafür hat sie ihre Augen. Meine Augen waren einmal wie Dads. Ich verstehe sowieso nicht warum sie schwarz sind. Zwei Theorien. Erstens: Selbstschutz. Ich ertrug diese schwachen, traurigen Augen nicht mehr, oder Zweitens: Nachwirkung meiner Kräfte.< [4]

Ich lege meinen Kopf schief.

"Jetzt hör auf! Vergangenheit ist Vergangenheit!!!", schalle ich mich, um nicht wieder an die Zeiten vor Japan zu denken, >Das habe ich gestern schon getan. Mehr als mir lieb ist. Und viel zu intensiv. Sogar davon geträumt habe ich.< [5]

Nun trockne ich meinen Körper ab und singe dazu "Dragostea Din Tei" um nicht wieder in Gedanken zu versinken. Danach wickle ich wieder ein Handtuch herum und mit frischen Energien gehe ich wieder in mein Zimmer um mich an zu ziehen.

Zuerst schnappe ich mir meine Kleidung, die vor der Schranktüre liegt. Während dem Gehen lege ich die Sachen zusammen. Mit leisem Rauschen schiebe ich die japanische Tür zur Seite, um in meinen begehbaren Schrank zu gelangen. Darin suche ich die Regale ab, nachdem ich die zusammen gelegten Sachen wieder eingeordnet habe. Ich entscheide mich für eine schwarze Hose und ein schwarzes ärmelloses Shirt mit Kragen.

"Frisch ans Werk!..."
 

[1] Ceres ist ein irrsinniger Nachtmensch. In der Nacht ist sie meistens aktiv, aber am Tag auch. Nur arbeitet sie eigentlich lieber Nachts. Auch braucht sie eigentlich ziemlich wenig Schlaf drei Stunden ist jedoch das Minimum!!! Sie braucht mindestens 3 Stunden Schlaf. Würde sie 12 Stunden schlafen, wäre sie saumüde. Zu viel Schlaf "verträgt" sie also nicht!!!

[2] Unordnung: Ceres ist ein irrsinniger Ordnungsmensch!!! Sie benötigt Ordnung! Wenn etwas unordentlich ist, so muss sie dies erst beseitigen! Sonst kann sie nicht in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen!

[3] Morgendliche Übungen, Training,... : Sie ist extrem sportlich und hält sich gerne fit und in Form. In diesem Job benötigt man ja aber auch wirklich Ausdauer!!!

[4] Ceres eigentliche Augenfarbe ist saphierblau. Aber sie hat nun schwarze Augen. Warum verrate ich NOCH nicht^^ Wäre ja gemein, wenn ihr es schon wüßtet und Ceres selbst nicht, findet ihr nicht auch? Außerdem nehme ich sonst so viel Spannung!^^

[5] Sie verdrängt diese Zeit nicht! Doch sie ist ein ziemlich stolzer Mensch und eigentlich ziemlich Gefühlsunbetont. Es passt einfach nicht zu ihr in der Vergangenheit zu schwelgen. Da damals auch viel passiert ist, nimmt sie das eigentlich auch sehr mit. Und Dragostea Din Tei ist ein rumänisches Lied... ich dachte es passt gut zu Ceres, dass sie ein Lied in ihrer Geburtssprache singt. ________________________________________________________________________

"Hey! Chibi!!", ich rüttel sie leicht.

Raunzen, gefolgt von einem Gähnen. Sie blinzelt mich an und dreht sich im Halbschlaf wieder um.

"Jetzt steh schon auf!", ich schiebe den Vorhang zur Seite. [1]

Ein Pfauchen.

"Steh auf, zieh dich an! Es gibt Frühstück!!!", die Worte verfehlen ihre Wirkung nicht.

Sie schlägt die Bettdecke zurück und setzt sich auf. Ein herzhaftes Gähnen folgt auch auf diese Aktion.

"Komm schon!", meint sie plötzlich sehr munter. [2]

>Dieses Wort kann sie sogar aus Tiefschlaf holen! Essen....<, schmunzel ich.

"Warum lächelst du?", sie legt ihren Kopf schief.

"Was? Achso! Nicht so wichtig! Komm jetzt!", ich verlasse das Zimmer und begebe mich in die Küche.
 

[1] Fies, ja ich weiß, aber die ist so eine Schlafmütze, da helfen nur härtere Mittel!^^

[2] Ich habe Chiyo jetzt schon ein paar mal so beschrieben, aber sie ist nicht wirklich sooo verfressen! Sie isst einfach gerne... Es ist meistens nicht mal viel, das sie isst! Und ihr Gewicht bleibt ja auch konstant, also warum sollte sie nicht essen dürfen?^^

________________________________________________________________________
 

"Kommst du jetzt?", ich stehe am Treppenanfang und will gerade wieder hinauf gehen.

TRAPPEL TRAPPEL...

Mit frischem Elan höre ich sie die Holzstufen herunterpoltern. Dann kommt mir auch schon ihr strahlendes Gesicht entgegen.

Mit einem gegrinsten: "Jetzt gibt's Essen!!!", läuft sie an mir vorbei in die Küche.

Fragend blicke ich ihr nach, kratze mich am Kopf, sehe die Stufen hinauf, zucke mit den Schultern und folge ihr gemächlich in die Küche.

Ich betrete leicht verwirrt die Küche und mustere sie, während ich mich setze. Ihr zierlicher Körper steckt in bequemen Blue-Jeans und sie trägt ihre schwarze Lieblingsbluse. Ein rotes T-Shirt darüber.

"Wo ist den deine Schuluniform?", ich setze mich ihr gegenüber. [1]

"Im Zimmer", grinst sie und wendet sich den Leckereien am Tisch zu.

"Moment! Die musst du nachher schon anziehen!!!"

"Wieso?", kurz blickt sie auf.

"Weil du später keine Gelegenheit mehr hast dich um zu ziehen!", ich stütze meine Arme auf die Platte.

"Achso!", smilt sie, bevor sie genüßlich in ein Toastbrot beißt, "Hai! Ich ziehe sie nachher an!!!" [2]

"Gut!", gebe ich zurück.

Ich schnappe mir meine Teetasse und nippe leicht daran. Dann halte ich sie einfach nur in der Hand und sehe Chiyo beim Essen zu. [3]

"Wie lange hast du heute Schule?"

"Viel zu lange!", gibt sie missmutig zurück.

"Mh!"

"So gegen dreiviertel sechs werde ich wahrscheinlich aushaben..."

"Hai... ich werde pünktlich sein!", nicke ich.

"Was?", sie stoppt in ihrer Bewegung. [4]

"Ich werde pünktlich dort sein um dich ab zu holen!"

"Wieso?", sie sieht mich misstrauisch an, "Eine Mission?"

"Nein!!! Weil ich dich hinbringe auch, und du wohl nicht zu Fuß nach Hause kommen wirst, oder?!!", grinse ich. [5]

Sie nickt, smilt und setzt ihr essen fort.
 

[1] Verbrannt!!! *evilgrins*^^

[2] Braves, folgsames Schwesterlein!^^ So sollten doch wirklich alle KLEINEN Schwestern sein... Nicht wahr, Ray?^^ Maxi?^^ Kniet nieder ihr Sklaven!^^ *lol* Nö... ich darf Gott nicht knechten...^^ Und da ja: "Das Fegefeuer nur ein Zustand ist..." *knurr* KANN ich es auch nicht knechten!^^ *seufz* Man hats nicht leicht mit sweeten Chibis, ne?^^

[3] Würde Ceres in der Früh frühstücken, hätte sie das nicht beim aufstehen gemacht, sondern auf Chiyo gewartet und zusammen mit ihr gefrühstückt! Aber Ceres ist nun mal auch kein Frühstücksmensch... Eher so ein Tee-trinken-in-der-früh-ist-viel-besser-Mensch!^^

[4] *müsli vom löffel tropf*^^ Nö, sie ist ja Toast! ;)

[5] Die Kampfschule ist außerhalb der Stadt, sie fährt also so 20 Minuten mit dem Motorrad. (Der Verkehr ist ja auch noch so schlimm! Theoretisch fährt sie nur 15 Minuten, aber da darf dann gar kein Verkehr sein!^^

Das erste Treffen

"Bist du's?", schreie ich in den zweiten Stock hinauf. [1]

"Hai!", kommt die Antwort prompt zurück und schon steht sie auch neben mir.

Nun trägt sie ihre Schuluniform. Die rote Bluse ist ordentlich unter den schwarzen Faltenrock gesteckt. Die roten Strümpfe, die bis übers Knie reichen, sind ebenfalls ordentlich hochgezogen. Die schwarze Krawatte sitzt auch richtig. [2] In der Hand hält sie den schwarzen Rucksack. Ich reiche ihr ihren Helm und nehme mir dann meinen.

"Arigato! Gehen wir?", sie nimmt den Helm und sieht mich fragend an.

"Hai!", ich nicke leicht.

Sie dreht sich um und schlüpft in ihre Stiefel. Ich habe meine Halbstiefel schon zu gebunden. Sie hat nichts zu binden. Langsam geht sie die erste Treppe hinunter und tippt mit der Schuhspitze gegen die zweite Treppe. Die zweite Treppe nimmt sie schneller und tippt mit der anderen Schuhspitze gegen die dritte Treppe. Dann geht sie die restlichen Treppen schnell hinunter. Ich gehe ihr schweigsam nach. Wir gehen durch die Hintertür, in den Hinterhof, wo unsere beiden Maschinen stehen. Während dem gehen ziehe ich mir meine Handschuhe an. Ich beschleunige meine Schritte, zu meinem Baby. Ich steige auf, setze meinen Helm auf und stelle die Maschine gerade. Chiyo setzt sich ihren Helm auf und setzt sich hinter mich.

Noch einmal drehe ich meinen Kopf zu ihr: "Alles klar?"

"Hai!", sie deutet ein Nicken an und lässt das schwarze Visier herunter.

"Gut!", zwinkere ich und lasse ebenfalls das schwarze Plastik zu schnappen.

Ich stecke den Schlüssel an und drehe ihn sanft herum. Ein Tuckern folgt. Ich gebe Standgas und lasse den Motor aufheulen, um ihn zu wärmen. Dann trete ich den Ständer endgültig weg und rolle ein paar Meter. Chiyo legt die Hände um meine Hüften. Ich lasse den Motor noch einmal aufheulen. Das Geräusch durchfährt meine Glieder und ich merke, dass ich mich wieder wohl fühle. Ich stelle meinen linken Fuß auf. Der rechte folgt und gebe gleich zeitig Gas. Der Motor läuft nun, da er warm ist gleichmäßig. Ich gebe mehr Gas und wir biegen um die Ecke. Das Geräusch des Blinkers ist kaum zu hören. Dann befahren wir die Hauptstraße. Vereinzelt fahren ein paar verlassene Autos auf der Straße, die ich überhole. [3]
 

[1] Nein, ich bin nicht ich! *irrergrinser*^^, Nein gemeint ist nicht ob sie, sie ist, sondern ob "Sie es ist", ob sie soweit ist; fertig ist^^

[2] Keine Schule in ganz Japan hat solch eine Uniform! Zur Info die sind immer farbenfroher. Meist ist eine weiße Bluse dabei, und ein farbiger Rock, mal kürzer mal länger, ist von Region zu Region unterschiedlich und auch von der Schule abhängig. Ich finde Chiyo ist ein farbiger Typ, aber weiß steht ihr mal sicher nicht!!! Und außerdem ist schwarz eine genauso gute Farbe die dazu passt! Denn rot und blau gefällt mir persönlich sicherlich auch (wenn nicht fast besser) aber sie sollen sich ja wohl fühlen, cool aussehen^^ und vor allem nicht als Clowns durch die Weltgeschichte (oder zumindest durch meine Geschichte^^) laufen. Also: Mädchen: Schwarzer Faltenrock, rote Bluse (dreiviertel Ärmel und dann zum Schluß ein wenig ausgestellt) und schwarze Krawatte. Im Winter und Herbst tragen die Girls auch noch eine Jacke darüber: Schwarze Jacke und linker Ärmel ist das Schulabzeichen oben) Variierter Styl: Bluse nicht reinstecken, Bluse am Ende zu einem Knopf zusammen binden, Krawatte offen lassen, Krawatte weglassen, Statt Krawatte ein Tuch umbinden, halbe Krawatte in die Bluse stecken (durch die Knopflöcher), rote Strümpfe die bis übers Knie reichen (Chiyos Styl), schwarzen Pullunder trüber (das sind die Dinger, die ärmellos sind und einen großen Ausschnitt haben (weil man darunter ja immer was an hat^^), ...

Jungs: Schwarze Hose, rotes Hemd (wirkliches Hemd, bis zum Schluß) , schwarze Krawatte. Im Winter die selbe Jacke wie Mädchen. Variierter Styl: Bluse nicht reinstecken (das haben eigentlich fast alle), Krawatte offen lasse, Krawatte weg lassen, halbe Krawatte in das Hemd stecken, schwarzes Jackette, kurze Hosen, ...

[3] Oh mein Gott! Bringt euch in Sicherheit!!! Die verlassenen Autos sind unterwegs!!! Ahhhhhhhhhhhhhh!!! *wild im kreis herum lauf*

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Ich bremse sanft ab. Abrupt bleibt das Motorrad stehen. Langsam und gemächlich ziehe ich den Schlüssel ab. Ich steige ab und gehe hinter Chiyo her. Ich ziehe den Helm ab und klemme ihn unter meinen Arm.

RING RING

Die Tür wird geöffnet und die Glocke läutet.

Wir betreten den kleinen Laden. Die Blumen thronen zwar in den Wassereimern, aber sonst ist er ziemlich leer. Fast in der Mitte steht ein gekrümmter brauner Holztisch. Meine Augen suchen den Raum ab. Da taucht ein brauner Wuschelkopf hinter dem Tresen auf und ein freundlicher Grinser wird uns entgegen geworfen: "Guten Tag!" [1]

"Tag", gebe ich knapp zurück.

"Hallo!", grinst Chiyo.

"Oh, hey!... Kleine!", der Mann lacht ihr entgegen.

"Ich wußte nicht, dass du hier arbeitest! Schön dich zu sehen!!! Wie geht's?", Chiyo lehnt sich lässig gegen den Tresen, hinter dem der Mann steht.

"Hai, ich arbeite hier! Genau wie Omi! Hat er dir das nicht erzählt? Auch immer wieder eine Freude mit dir! Gut und dir?"

Ich stelle mich neben Chiyo und betrachte misstrauisch die Situation.

"Wow, was man nicht immer alles lernt!", grinst sie.

Dann dreht sie sich zu mir: "Das ist Ken-kun. Der große Freund von Omi, meinem Schulkollegen. Ken-kun, das ist meine große Schwester, Ceres!" [2]

Vor mir streckt sich eine Hand aus: "Schön dich kennen zu lernen! Hab schon einiges von dir gehört.", grinst er.

Ich schüttel sie: "Hai! Ich habe noch nichts von dir gehört...", ich ziehe eine Augenbraue hoch und sehe Chiyo an.

"Hast mich ja auch nie gefragt!", smilt sie. [3]

Er hat einen angenehmen kräftigen Händedruck.

"Also wieder zu diesem Förmlichkeitsbesuch... Was verschafft uns die Ehre?" [4]

"Ich möchte ein Gesteck in Auftrag geben.", gebe ich kalt zurück.

"Hai... und für welchen Anlass?", er zückt einen Stift und schreibt auf einen Block, den er vorher zu sich gezogen hat.

"Unser Vater will ein Gesteck aus schwarzen Lilien.", sage ich seine Frage ignorierend.

"Schwarze Lilien?". Er zieht eine Augenbraue hoch.

"Hai.", ich nicke und lege meinen Helm neben mich auf den Tresen.

"Wozu?", er notiert das eben gesagte.

"Für das Grab...", fängt Chiyo traurig an.

Als sie Ken unterbricht: "Oh, wer ist den gestorben?", Mitleid spiegelt sich in seinen Augen wieder. Ich sehe ihn tief in die Augen, obwohl er nichts merkt, da er mit Chiyo redet. [5]

"Unsere Mutter, aber das ist...", weiter kommt sie nicht, da sie ein weiteres Klingeln der Türglocke ablenkt.

"Wow! Wem gehört denn das coole Motorrad da draußen?", ich sehe nur den goldblonden Hinterkopf eines ziemlich kleinen Jungen.

"Hy, Omi-kun!", der Junge dreht sich mit leicht verwirrten Gesichtsausdruck um.

"Chiyo-chan!", smilt er, als er sie endlich entdeckt.

"Hai!", zwinkert sie, "Das ist das Motorrad von Ceres!"

"Bitte was?", er runzelt seine Stirn, "Ceres... das ist doch deine Schwester, oder?"

"Hai! Das ist sie.", mit einer Handbewegung zeigt sie auf mich.

Er kommt auf mich zu und reicht mir die Hand: "Omi Tsukiyono"

"Ceres.", ich schüttel sie.

Er hat einen sanften Händedruck, der aber auch sehr angenehm ist. Zwar nicht zu vergleichen mit Kens, aber trotzdem angenehm.

Chiyo kommt mir plötzlich anders vor. Sie verhält sich nicht wie sonst. Und ihre ach so gute Laune, die sie vorhin gerade noch hatte, hat sich leicht verloren.

>Ich dachte es sind Freunde von dir, Chibi!<

Sie zuckt zusammen: /Sind sie ja auch!/

>Warum werde ich das Gefühl nicht los, das du ihnen gegenüber misstrauisch bist?<

/Was? Nein! Du musst dich irren!!!/, antwortet sie schnell.

"Mh!", lasse ich laut verlauten.

"Wie meinen?", Ken sieht mich fragend an.

"Nichts", ich schüttle den Kopf.

Omi, Chiyo und Ken unterhalten sich über etwas. Desinteressiert an ihrem Gespräch, mustere ich den Laden. Meine Gedanken kreisen nur um eines: Die gestrige Mission. [6]

Nach lockeren fünf Minuten öffnet sich plötzlich eine Tür und ein Mann tritt ein. Es scheint ein Haus neben an zu liegen, das wohl angebaut ist.

Der Typ hat dunkelblondes, langes, geschmeidig fallendes Haar und seine Augen hinter einer Sonnenbrille verborgen. Mein Blick wandert auf meine Armbanduhr.

"Es ist 10:42.", teilt mir eine Stimme zuckersüß mit.

Ich sehe wieder auf. Mein Blick trifft auf jadegrüne Augen. Auf der Nase ist die Sonnenbrille geschoben. Der Blonde steht nur fünf Zentimeter von mir entfernt und sieht mich lächelnd an.

Seine Augen! Schnell weiche ich ein paar Zentimeter zurück. [7]

"Gomen nasai! Ich wollte dich nicht erschrecken!", lächelt er

Ich streiche zwei Haarsträhnen, die nicht im Pferdeschwanz halten wollen, aus meinem Gesicht. Dann fasse ich mich wieder: "Ich habe mich nicht erschreckt!"

"Aber du bist zurück gewichen. Soll das eine Beleidigung sein? Bin ich so häßlich?", lächelt er. [8]

"Ist ja wohl verständlich, dass ich zurück weiche, wenn du mir so nahe kommst!"

Er mustert mich: "Ich mag Frauen, die sich zieren!", zwinkert er. "Yohji, und du?", er streckt mir seine Hand entgegen.

"Kein Interesse!", gebe ich kalt zurück.

"Noch so ein Aya-typus...", klärt ihn Ken lachend auf.

Er sucht den Blick seines Freundes und erblickt dann Chiyo: "Hey, Süße!", zwinkert er ihr zu.

"Hy! Was geht?"

"Alles was Füße hat!", lacht er.

"Nein! Das stimmt nicht! Der Tisch hat welche und kann nicht gehen! Und die Uhr hat kein, geht aber trotzdem...", gibt sie neckisch zurück. [9]

"Zwei Hübsche wie ihr, hier... Womit haben wir das verdient?"

"Ich schätze mal, sie sind hier um was zu bestellen und nicht um zu tratschen, und wenn dann solltet ihr das einstellen,. Ihr sollt arbeiten! Und auch nicht flirten!", ein Typ mit roten Haaren hat den Raum betreten und sieht Yohji strafend an. [10]

"Also sowas!", meint dieser unschuldig und fährt sich mit der rechten Hand durch die Haare, "Ken, Ken, Ken! Du sollst doch nicht immer flirten! Schon gar nicht mit Chiyo! Die hat was besseres verdient!", zwinkert er und deutet auf sich. [11]

Meine Augen verlassen den Rothaarigen und sehen wieder zu Ken und den anderen. [12]

"Ich?", Ken stützt sich hart am Tresen ab, "Wieso ich? Hab doch gar nix gemacht!!! Du hast dich doch an Ceres rangeschmissen!!!"

"An was?", er sieht ihn fragend an.

"An mich!", er dreht sich um.

"Ceres?"

"Hai.", ich verschränke meine Arme und nicke.

"Schön dich kennen zu lernen!", er smilt und streckt mir noch mal seine Hand entgegen.

"Wie oft höre ich das heute noch?", seufze ich. [13]

Hartnäckig hält er mir weiterhin seine Hand entgegen und sieht mich auffordernd an.

Ich verdrehe die Augen, löse meine Verschränkung und gebe ihm die Hand. [14]

Er smilt und schüttelt sie leicht.

>Man! Was für ein schwächlicher Händedruck! Hoffentlich breche ich ihm nichts!<

"Schön, schön! Soll ich euch noch Kaffee und Kuchen bringen?", meldet sich wieder der Rotschopf. [15]

"Sei doch nicht so ein Spielverderber, Aya!", grinst Yohji.

Er lässt nur ein resigniertes "Mh!" hören und geht zum Tresen, um den Notizblock zu betrachten. [16]

"Ein Gesteck aus schwarzen Lilien.", murmelt er und nickt leicht.

"Hai. Sie wollen es für...", beginnt Ken, doch Aya unterbricht ihn mit einer raschen Handbewegung.

"Welche Gesteckart?", richtet er sich an Ken.

"Ähm... welche Gesteckart?", fragt er Chiyo.

Die zuckt nur mit den Schultern und dreht sich zu mir: "Welche Gesteckart?"

Ich registriere, dass Yohji noch immer meine Hand hält, entziehe sie ihm und verschränke wieder meine Arme.

"Welche gibt es?", wende ich mich gleich zu Aya. Zum ersten Mal, seit er den Laden betreten hat, sehe ich ihn genau an.

Ich lege meinen Kopf schief: >Das ist doch der Typ von gestern Abend! Bei der Mission... ja! Er hat dieselben Augen... den selben Schmerz darin... die selbe Vergangenheit. Es ist eindeutig der Typ von gestern Abend!...<

Aus den Augenwinkeln sehe ich wie Chiyo bei diesen Gedanken zusammen zuckt.

"Am besten du gehst mit Ken...", beginnt Aya, doch Ken unterbricht ihn: "Hai! Ich zeige sie dir! Komm!", zwinkert er.

Ich nicke und folge ihm in einen Nebenraum.

^^^^

>Und was mach ich jetzt???<, ich seufze leise.

"Hey, Chiyo! Wir könnten inzwischen die Hausaufgaben vergleichen..."

"Vergleichen, oder machen, Omi-kun?", lächle ich ihn an.

"Ähm...hehe...", mit der Geste eines Entlarvten legt er die eine Hand hinter den Kopf mit der anderen fächelt er in der Luft, "..."

"Also machen!", smile ich.

"Wenn du darauf Lust hast! Ich bitte dich mir zu helfen! Ich will nicht abschreiben!!!"

"Du kannst gar nicht abschreiben!", ich strecke ihm die Zunge entgegen, "Ich hab sie auch nicht!"

"Na dann ist ja gut...", lächelt er, "WAS?" [17]

"Was?", ich lege meinen Kopf schief.

"Du hast sie nicht gemacht?", er scheint wirklich schockiert.

"Job!", ich nicke.

"Hattest du keine Lust?"

"Nope... keine Zeit!", beantworte ich wahrheitsgemäß, >Wir waren ja auf Mission... okay, okay! Danach hatte ich wirklich keine Lust mehr...<

"Gehen wir!", er geht voraus.

Aya steht mir nun gegenüber und blitzt mich scharf an.

"Was?", smile ich.

"...", er schüttelt den Kopf und dreht sich um.

Ich will in seinen Gedanken lesen, doch ich erreiche ihn nicht. Geschlagen trotte ich Omi nach, der wie Aya auch, durch die Tür gegangen war. [18]

^^^^
 

[1] Ducken!!! Wir werden mit Grinsern beworfen!!! Hiiiiiiiilfeeeeeeeeeeeeee!!!^^

[2] *lol* Fies!!!^^ Der GROßE Freund von Omi... größer als Omi zu sein ist ja auch wirklich keine Kunst!^^ Nö, damit ist aber gemeint, das er ÄLTER als Omi ist!

[3] Logisch oder? Die Fragen gehen immer so: Wie geht's dir? Wie war die Schule? Hast du heute irgendeinen Freund deines besten Freundes getroffen? Und wenn ja, dann erzähl mal...^^

[4] Chiyo hat mir so viel über dich erzählt, ich wollte dich unbedingt mal kennen lernen!^^

[5] Eine Fähigkeit die Ceres oft benutzt!

[6] Sie denkt zwar darüber nach, aber hat Omi und Ken bei der Mission nicht gesehen, sie kommen ihr zwar ziemlich bekannt vor, aber dieses Gefühl ignoriert sie, da ihre Gedanken wirklich tief über der Mission kreisen.

[7] Sie bekommt die Vergangenheit der Leute auch so mit, ohne das sie sich extra scharf konzentrieren muss. Meistens, so wie bei Yohji, ist sie sehr bedrückend und die ganzen Ereignisse stürzen auf sie ein.

[8] Ist das eine rhetorische Frage, oder willst du eine richtige Antwort?^^

[9] So was nennt man dann INTELLEGENTE KONVERSATION!^^

[10] Ja Aya! Zeigs ihnen!^^

[11] Typisch Mann! Sagt etwas und tut genau das Gegenteil davon! Sagt sie hat was besseres verdient und zeigt dann auf den größten Volltrottel der Nation... Tss, tss, tss! Versteh EINE Männer!^^

[12] Nein!!! Verlasst mich nicht!!! *heul* *augen festhalt*^^

[13] Soll ich fies sein??? Ich könnte ja noch so zum Beispiel 100 Leute kommen lassen und sie dir vorstellen! *irrerlacher* Ja!!! Ich habe die Macht über euch!!! *evilgrins*^^

[14] *lol* *hand auskugel* *hand geb* Da hast!^^

[15] Essen??? Immer her damit!^^

[16] Ich würde am Liebsten auch den ganzen Tag nur einen Notizblock betrachten!^^

[17] *lol* Blitzmerker! Verzeiht! Omi ist ja nicht doof! Aber ich dachte diese Antwort passt sie richtig niedlich zu ihm!^^

[18] Ruft die Jugendschutzorganisation!!! Sie wurde geschlagen!^^

Modell 3 (Wie einfalls reich!)

"Gut, Modell 3", notiert er.

Ich nicke nur zustimmend.

"Okay, und wohin sollen wir liefern?"

Er schiebt mir den Zettel herüber und drückt mir einen Stift in die Hand. Ein Stirnrunzeln meinerseits folgt. [1] Dann schreibe ich die Adresse doch auf.

"Gut!", smilt er. [2]

Ich nehme meinen Helm und sehe mich im Laden um.

"Du fährst Motorrad?", fragt er mich interessiert. [3]

"Hai!", nicke ich und lasse meinen Blick weiter schweifen.

"Und welches?", mein Blick rutscht schnell und überrascht zurück.

"Yamaha 1000 Thunderrace."

"Mh! Ein Vierzylinder-Viertakter!", meint er.

"Stimmt! 145 PS bei 10 000 U/min."

"Cool! 5 Gänge, oder?"

"Hai!", nicke ich.

"Trocken wiegt sie doch so locker 200 kg, oder?"

"198 kg, um genau zu sein."

"Naja... Und die Höchstgeschwindigkeit?", fragt er gespannt.

"Bei mir 270 km/h. 2.93 Sekunden von 0 auf 100 km/h."

"Was säuft sie so weg?"

"20 Liter Tank.", lache ich.

"Und welche Reifen hast du oben, die ihr so gerecht werden?"

"Vorne: 120/70 ZR 17 und Hinten: 180/55 ZR 17."

"Die Original also.", stellt er ehrfürchtig fest.

"Richtig! Sie fahren sich aber echt gut!" [4]

"Muss ich mal ausprobieren, wenn du erlaubst?"

Ich werfe einen Blick auf die Uhr.

>11:03...Verdammt ich habe in 7 Minuten eine Einheit mit den Anfängern...<

"Klar! Wenn wich mal mehr Zeit habe... Dann darfst du mir auch erzählen, warum du soviel weißt! Weißt du wo Chiyo ist? Wir haben es eilig!"

"Darauf freue ich mich schon!", zwinkert er, "Ich schätze mal in der Wohnung..."

"Wo?"

"Bei Omi in der Küche oder im Wohnzimmer..." [5]

"Und wo ist das?", frage ich verärgert., "Ich hab's extremst eilig!"

Ken geht zur Tür, aus der Aya und Yohji vorher gekommen sind: "Omi! Schick Chiyo runter, ja?"

"Sind schon unterwegs", kommt die Antwort.

Mein Helm ist unter den rechten Arm geklemmt. Ich ziehe den Rand meiner Handschuhe leicht nach oben. Die Türe wird wieder geöffnet. Omi tritt ein und Chiyo kommt nach.

Sie smilt mir entgegen: "Was denn?"

"Komm, wir haben es eilig!", sage ich und drehe mich zum Gehen um.

"Wieso?"

"Ich muss nach Hause!", ich stoppe.

"Warum?"

Genervt drehe ich mich um: "Ich habe in...", erneut blicke ich auf die Uhr, "... Fünf Minuten die Trainingseinheit mit den Anfängern."

"Wie spät ist es den schon?", sie geht zu mir und stellt sich neben mich.

Ihre Hände umklammern leicht meinen rechten Arm und sie zieht ihn hoch um auf die Uhr zu schauen, "Hm... 11:05... in einer viertel Stunde muss ich in der Schule sein... Es bringt nichts, wenn ich mit nach Hause fahre..."

"Soll ich dich gleich in die Schule fahren?"

Sie legt einen Finger auf die Stirn: "Nein, danke! Ich gehe von hier aus zur Schule. Zu Fuß."

"Du kannst auch noch bei uns bleiben und dann mit mir mitfahren.", meldet sich Omi, der sich neben Chiyo stellt und freundschaftlich seine Hand auf ihre Schulter legt. [6]

"Das wäre toll!", meint sie und drückt seine Hand.

"Mh...", ist meine nicht gerade begeisterte Antwort darauf.

>Das ist keine gute Idee, Chibi!<

/Wieso?/

>Es sind Fremde! Und ich vertraue dich sicher nicht ihnen an!<

/Aber ich vertraue ihnen!/

>Sicher?<

Ein zögern... /Sicher!/

>Deine Entscheidung, dein Leben... aber ich mache mir trotzdem Sorgen um dich! Wenn etwas ist, ruf mich, okay?<

/Sei doch nicht so überbesorgt! Du bist nicht meine Mutter!/

>Aber für deinen niedlichen Sturkopf verantwortlich, zumindest noch ein Jahr.<, zwinkere ich ihr zu, >Und ich liebe dich! Ich will dich nicht verlieren... Wenn ich dir schon etwas versprochen habe, dann darfst du da das jetzt auch!<

/Was versprechen?/

>Denk logisch!<

/Was soll das sein?/, grinst sie. [7]

>Ich meins ernst!<

/Jaja! Ich versprech's ja!/

>Ich hab trotzdem kein gutes Gefühl<, ich sehe ihr tief in die Augen.

^^^^

Chiyo sieht Ceres an. Sie sehen sich tief in die Augen und es scheint als würden sie innerlich kommunizieren. Manchmal scheint es, als würde Chiyo zusammen zucken, und Ceres durchbohrt sie richtig mit ihrem Blick.

>Ob die wirklich im Stillen ein Übereinkommen treffen?<, ich schüttle den Kopf. Das ist unmöglich. Ich sehe zu Ken. Der blickt zwischen Ceres zu Chiyo und wieder zurück. Schüttelt zwischen durch den Kopf. Sieht mich an. Dann deutet er mit seinem Kopf zu den beiden Schwestern und schaut mich fragend an. Ich zucke nur mit den Schultern und schüttle den Kopf. Ken seufzt laut. [8] Bei dieser Aktion muss ich lächeln. Scheinbar kriegen die zwei Schwestern nichts mit.

>Mh... So kenn ich Chiyo gar nicht. Sie ist heute ein wenig anders. Ob das mit ihrer Schwester zusammen hängt? Sie war ja auch in der Wohnung anders... Ich mache mir Sorgen um sie...<

"Ja, oder Nein?", frage ich sie dann und sehe Ceres erwartungsvoll an.

^^^^

"Ja..." >... widerwillig...Da ich keine andere Wahl habe...<, füge ich in Gedanken hinzu.

"Wirklich? Arigato!", sie fällt mir um den Hals, /Mach dir keine Gedanken! Du kannst mir vertrauen! Ich pass schon auf mich auf!/

>Will ich auch hoffen!...<

"11:07... Tick Tack...", meinte sie auffordernd und beendete somit unser Gespräch.

"Also bedank dich nachher brav bei Omi! Wir sehen uns! Cya!", ich wollte gerade den Laden verlassen und ging einige Schritte.

Da umarmt mich Chiyo noch einmal: "Bye, bis nachher! Ich hab dich lieb!", sie drückt mich noch einmal, bevor sie einige Schritte zurück geht.

>Ich dich auch<, zwinkere ich ihr zu und nicke kalt, "Cya!", ich drehe mich um , gehe zur Tür und hebe noch die Hand zum Gruß. [9]

Meine Hand sinkt und ich setze mir meinen Helm auf. Die Tür öffnet sich erneut und Chiyo kommt heraus. In Begleitung: Ken und Omi.

Ich steige auf mein Motorrad und ziehe noch einmal am Rand meiner Handschuhe. Dann stelle ich das Motorrad gerade und drehe den Schlüssel herum. Der Motor heult auf und ich gebe wieder Standgas, um den Motor zu wärmen. Noch einmal nicke ich ihnen zu, dann lasse ich mein Visier herunter und fahre an. Im Rückspiegel sehe ich Chiyo, Omi und Ken winken. Ich deute auch noch einen Handgruß an, bevor ich um die Kurve fahre.
 

[1] Ihr wisst ja... Ceres = seeeeeeeeeeeeehr misstrauisch! Tja selbst dabei! So ist sie eben^^ ICH kann da auch nix für!^^ *lol*

[2] Und wirft Ceres ein Hundeleckerli als Belohnung hin, die es dankbar und schwanzwedelnd isst... äh... oder so ähnlich^^ *mit der hand fächel* *irre grins*

[3] Nein!!! Das ist Helmi! Mein Schoßhelm! >Sag Guten Tag, mein Schatz!< Helmi: "Guten Tag, mein Schatz!", mit Schwanz wedel^^... O_O Kai, du schreibst NUR Scheiße! - Gar nicht! Dann würde hier nicht stehen, dass der Helm dies sagt und das passiert sondern nur >SCHEIßE< - *patsch* Bist du doof!!! - Das weiß ich doch! Du Schmeichler!^^ - X_X - ^^' ...

[4] Alles Allgemeinbildung... findet ihr nicht auch?^^

[5] Oder in seinem Zimmer, wenn du verstehst was ich meine! *zwinker* Wo du schon da bist, ich könnte dir auch gleich mein Zimmer zeigen... *augenbrauen hochzieh und damit wackel* O_O!!!

[6] Freundschaftlich??? Der zieht sie ja schon fast aus!!! Nö... Kai! Hör auf zu schreiben! Du schreibst nur mehr Blödsinn!!! - Diese Diskusion hatten wir doch schon bei [3]!! ;)

[7] Eine extrem gute Frage!^^

[8] KAWAI!!!

[9] Sie macht es im Stillen, weil sie denkt, dass die anderen nicht gerade alles wissen müssen!^^

Näheres Kennelernen

>11:12... Verdammt ich komme zu spät!!! Wo ich sie doch dauernd lehre pünktlich zu sein...<, ich haste aus meinem Zimmer, wo ich mich noch gerade umgezogen habe, Richtung Aufwärmehalle.

Schnell reiße ich die Türe auf und trete ein. Plötzlich blitzen 18 Augen in meine Richtung. Ich sehe mir die Lage an. Einer der neun lehnt lässig an der Mauer. Die zwei Mädchen sitzen auf dem Boden sich zu einander zugewandt. Drei Jungen stehen ziemlich in ihrer Nähe und schweigen sich an. Zwei andere Jungs sitzen lachend auf der Stiege. Der Letzte scheint sich auf zu Wärmen. Alle sind so circa in Chiyos Alter.

>Nicht schlecht.... von Neun wärmt sich einer auf....<, "Gomen, das ich 2 Minuten zu spät komme! Ich hatte noch etwas wichtiges privates zu erledigen."

Allgemeine Stille. Alle haben ihre Aktivitäten unterbrochen und sehen mich nun an. Ich knie mich auf den Boden und fange an Liegestütze zu machen.

^^^^

Schnell suche ich die Trainingshallen ab. Doch niemand befindet sich in ihnen.

>Dann sind sie sicher noch in der Aufwärmehalle.<, mit diesem Entschluss begebe ich mich auf den Weg dort hin.

Aus dem Raum vor mir kommt ebenfalls kein Laut.

>Sind sie gar nicht da? Das ist unmöglich!<, ich öffne die Türe und trete ein.

Am Boden vor den Schülern kniet Ceres und macht Liegestütze.

Ungläubig schüttle ich den Kopf: "Warum machst du das?"

"Gomen nasai, Dad! Aber ich bin 2 Minuten zu spät gekommen!", meint sie während sie weiter macht.

"Deshalb machst du 20 Liegestütze?", ich sehe sie fragend an. [1]

"Hai.", sie sieht auf.

"Wieso? Du bist für heute der Sensei dieser Schüler! Außerdem bist du fertig ausgebildet! Bei deinen Schülern tust du das doch auch nicht, oder?", sage ich während ich neben sie trete.

"Doch ich mache es auch bei meinen Schülern, wenn ich zu spät komme! Wenn diese Regeln für die Schüler gelten, wieso sollten die Lehrer davon ausgeschlossen sein?!"

"Aber deine Zeiten als Schüler sind vorbei! Du bist doch schon seit Jahren fertig ausgebildet!!!", ich starre sie ungläubig an.

"Hai, aber das wäre unfair!", und somit beendet sie ihre Übungen, klatscht in die Hände und steht auf.

"Hm... wenn du meinst...", ich drehe mich zu den Schülern um, "Also, heute macht meine älteste Tochter meine Stunden, ich muss ins Krankenhaus."

Die Schüler stellen sich stramm: "Hai, Sensei." und verbeugen sich.

Ich lächle und gehe dann wieder. [2]

^^^^

"Na gut.", ich räuspere mich, "Nachdem es draußen seit etwa fünf Minuten regnet, und wir sowieso Ende Herbst haben und es für draußen viel zu kalt ist, da ihr ja alle nicht aufgewärmt seit, werden wir alle in Trainingshalle II gehen." [3]

Wieder stellen sie sich stramm und verbeugen sich mit einem "Hai, Sensei."

Ich gehe an ihnen vorbei auf den Gang. Langsam schieben sich die Schüler an mir vorbei und gehen zur Eingangstüre der Trainingshalle II. Nachdem ich die Türe zur Aufwärmehalle geschlossen habe, gehe ich zur japanischen Schiebetüre und öffne diese. Die Neun stellen sich drinnen in einer Reihe auf den Holzboden.

"Also ist das eure dritte Trainingseinheit?"

"Hai", wieder folgt ein Verbeugen.

"Und ihr seit nur Neun?"

In diesem Moment folgte ein Trampeln auf dem Gang. Ein abschlitterndes Stoppen. Stille. Schnelles Keuchen gefolgt von einem Klopfen. [4]

"Hai", ich verschränke meine Hände hinter dem Rücken.

Ein schnelles Surren folgt und die Türe wird geöffnet.

"Gomen. Ich...", das Mädchen keucht und legt die Hände auf die Knie.

"Du?", frage ich kalt. [5]

"Ich... ich... ich hatte noch eine Besprechung mit meiner Lehrerin!"

Mit einer hochgezogenen Augenbraue schaue ich auf die Wanduhr: "11:14... 4 Minuten Verspätung"

"Gomen nasai, Sensei!", sie nimmt Haltung an.

"Naja... im Endeffekt kannst du nichts dafür... Sagen wir 15 Liegestütze statt 40. Dein Name!"

"Sumoko", sie verbeugt sich, "Arigato!", sie fängt an.

"Und nun zu euch.", ich drehe mich zu den Neun um, "Ihr seit nicht aufgewärmt! Ich weiß nicht wie das bei meinem Vater abläuft, aber ich möchte, das ihr euch ab jetzt selbstständig aufwärmt! Sobald ihr kommt und euch umgezogen habt, habt ihr mit den Aufwärmübungen an zu fangen! Und da ich die Lehrmethoden meines Vaters kenne, weiß ich auch, das er es genauso verlangt. Wenn ich ein Lehrling währe, erst seit kurzen meine Prüfung zum Sensei abgelegt hätte, und nicht merken würde, das ihr unaufgewärmt seit. Sagen wir mal, ich würde sofort mit euch anfangen die Übungen zu machen. Was kann dann passieren?", ich lasse kalt meinen Blick schweifen.

"Sensei.", das Mädchen mit hellbraunem Haar tritt vor.

"Hai,..."

"Minako, Sensei."

"Minako, sag uns was dann passieren würde."

"Wir könnten daran sterben!"

"Hai, das ist richtig.", ich nicke, das Mädchen geht zurück in die Reihe, "Wollt ihr mit eurem jungen Alter etwa schon sterben?" [6]

"Nein, Sensei!", sagen alle im Chor, das Mädchen, das zu spät gekommen ist, stellt sich nun zu den anderen.

"Gut, dann macht jetzt eure Aufwärmübungen! Und ab jetzt verlange ich von euch, das ihr die gleich am Anfang und selbstständig macht!"

"Hai!", sie verbeugen sich und beginnen mit ihren Übungen.

Ich schreite vor den Schülern auf und ab und sehe ihnen aufmerksam zu.
 

[1] 10 Liegestütze für 1 Minute zu spät kommen. Alte Tradition^^

[2] Gut! Der alte Sack ist weg, jetzt macht ihr was ich euch befehle! Tanzt, meine Puppen, tanzt!!! *irre lach*

[3] *mit zaunpfahl wink*!^^

[4] Ist die Frage damit erledigt?^^

[5] Ja, ich! - Ah! Du! - Ja, ich! - Ah! Du! ... Hanna!!! Kai bist du doof!!! *kai lacht wieder wie verrückt... was mittler weile glaub ich bewiesen wäre, das sie es auch ist*^^

[6] Jajajajajajajajajajajajajajaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!^^

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DING DONG

Die Schulglocke weht über den Schulhof.

Ich lehne an meinem Motorrad und kaue gelangweilt auf meinem Kaugummi herum. Massen von Schülern und Schülerinnen der selben Uniform strömen durch die große Holztüre.

Meine linke Hand liegt quer über meinen Oberkörper, die rechte spielt mit dem Schlüssel.

/Tag, Ceres!/, eine mir nur all zu bekannte Stimme drängt in meinen Kopf ein.

>Hy.<, antworte ich gelangweilt.

/War ziemlich schwer dich zu finden!/

Ich muss lachen.

/Was soll dieser Lacher jetzt?/

>Was?... Oh, gar nichts!<, zwinkere ich.

/Hey, Schönheit, mir verheimlichst du so schnell nichts./ [1]

>Denkst du.<

Er schüttelt den Kopf: /Weiß ich!/

>Ich lass dich jetzt mal in dem Glauben.<

/Gut!/, smilt er, /Woher weißt du eigentlich soviel über Telepathie? Du kannst deine Gedanken verstecken und antwortest direkt.../

Da ich starr gerade aus blicke, sehe ich, wie Omi und Chiyo sich langsam nähern: >Da kommt die Antwort auf deine Frage.<, ich höre auf mit dem Schlüssel zu spielen, >Warum sage ich ihm das?<

/Wer ist das?/

Ein zögern.

/Na, komm! Das kannst du MIR doch sagen, oder?/ [2]

>Ich kenne dich nicht. Wieso sollte ich?<

/Kennst du mich wirklich nicht? Kennen wir uns wirklich nicht??? Findest du nicht, das wir beide uns gut verstehen?/

>Doch schon... Aber ich würde jetzt trotzdem gerne wissen wie du heißt!<

/Das willst du doch gar nicht wissen./

>Ach, nicht?<

/Nein!/

>Ich glaube aber schon.<

/Du glaubst?/

>Nein, ich weiß es!<

/Also nein?/

>Nein!<

/Okay!/

>Nein, nicht nein! Deine Psychospielchen ziehen bei mir nicht!<

/Also, hör zu: Ich bin heute um 20:30 in einem Café. Dem ,Ankh'./

>Das kenne ich.<

/Gut, wenn du Lust und Laune hast, kommst du da auch hin./

>Und wenn nicht?<

/Dann lasse ich dich ab sofort in Ruhe!/ [3]

>Mh... mal sehen.<

/Gut, wir sehen uns./

>So sicher?<

/Hai./

>Wieso?<

/Erklär ich dir, wenn du kommst./

>Weg ist er...<, ich muss schmunzeln, "Tag, Chibi!", ich stelle mich gerade hin.

"Nihao, Ceres!", sie umarmt mich.

"Omi!", ich grüße ihn mit einem Nicken.

"Nihao!", smilt er.

"Ich habe eine Idee! Was haltet ihr zwei Hübschen davon, wenn ich auch auf eine Pizza einlade?"

"Pizza?", Chiyo sieht mich mit großen Augen an. [4]

"Jetzt?", Omi wirkt leicht überrascht. [5]

"Hai, Pizza und zwar jetzt.", zwinkere ich ihnen zu.

"Jajaja! Pizza!", singt die Kleine.

"Okay, ist gut!", Omi nickt und lächelt breit.

"Gut! Ich würde sagen ins ,The Piquancy'.", mischt sich nun auch Chiyo wieder ein.

"Wo ist den das?", Omi zieht eine Augenbraue hoch.

"Fahr mir nach.", zwinkere ich ihm zu.

"Ich fahr mit Omi mit. Falls er dich verliert, was ziemlich sicher ist...", grinst Chiyo.

"Dann muss ich nicht auf euch warten, auch gut!", lache ich.

"Okay, dann fahr doch gleich! Wir kommen bald nach!", Chiyo umarmt mich noch einmal.

Ich zucke mit den Schultern und nicke. Während die Beiden weiter gehen, um zu Omis Motorrad zu kommen, steig ich auf und fahre los, nachdem ich mir den Helm aufgesetzt habe.

^^^^

"Deine Schwester ist gar nicht so kalt, wie ich dachte.", Omi wandert neben mir über den Kies.

"Wie kommst du darauf, das sie kalt ist?", ich sehe ihn von der Seite an.

"Es kommt so rüber. Wie sie dich behandelt....", Omi sieht mich besorgt an.

"Omi, vertrau mir! Ich bin sehr glücklich mit ihr! Sie ist nicht so, wie sie sich vor Fremden gibt! Wenn man sie erst einmal besser kennt, weiß man das!", ich merke, wie mein Herz schneller schlägt.

"Naja, ich meinte ja nur...!

"Vergiss es!", smile ich falsch.

Er bremst im Schritt ab, dreht sich zu mir, legt seine Rechte auf meine Schulter und blickt mir ernst in die Augen: "Sollte etwas sein, kommst du zu mir, ja?"

Ich ziehe scharf die Luft ein: "Omi, ich..." [6]

"Chiyo, ich kenne deine Schwester nicht, mag sein, dass es so ist, wie du sagst. Sollte es nicht so sein, oder sich ändern, will ich nur, dass du weißt, das ich für dich da bin!"

"Hai!", geschlagen nicke ich, "Arigato, Omi! Ich merke es mir." [7]

Er verstärkt den Druck leicht auf meiner Schulter und nickt.

>Oh, man! Ich hasse es, wenn jemand das tut! Kennen einen Menschen kaum und richten schon über ihn...<

"Alles okay?", er smilt mich an.

"Aber logo! Fahren wir?"

Omi steigt auf und wirft mir meinen Helm entgegen: "Könnten wir machen!", zwinkert er, bevor er das Visier zuschnappen lässt.

Ich nicke, setze meinen Helm auf und danach schmeiße ich mich auf die Maschine. [8]
 

[1] Schleimer! Oder um es wie Mittermeier auszudrücken: Nimm den net! Der wü di nur flachlegen!!!

[2] Gerade DIR kann ich das nicht sagen^^

[3] Typisch! Das macht eine Frau neugierig! Dann kommt sie erst, er bildet sich darauf was ein... Aber nicht bei Ceres! *haha* Da hast du was zu knabbern!!! Ich habe sie erfunden! Und ich kann sagen dass sie nicht so ist! Verdammt! Andererseits hab ich auch dich erfunden, und ich weiß auch schon wies weiter geht und ihr trefft euch ja auch bald und dann kommt alles raus und... MOooooooMENT! Heißt das jetzt: Das ihr zu diesem Zeitpunkt auch schon wisst was sein wird, wer wer ist? Weil ich das weiß und mit euch schon weiter gedacht habe, müsstet ihr ja auch schon weiter wissen, oder??? HÄ??? Kai! Halt einfach deine Klappe... wird wohl das beste sein!!! -Ha! Ich kann meine Klappe halten aber trotzdem Scheiße schreiben! *bäh*

[4] So Glitzerfunken aus Augen sprühen á la Bunny!^^ Die aus Sailermoon mein ich jetzt, nicht unsere Sexy...^^

[5] Nö, ich warte noch 20 Jahre, dann habt ihr es vergessen!^^

[6] ...hab Hunger!!! Können wir jetzt gehen??? *magenknurr, dass er noch in österreich zu hören ist*^^

[7] Die arme Chiyo wird immer geschlagen!!! *schluchz* Ich hab Mitleid mit dir!!! An meine Brust! *chiyo nehm und stürmisch an brust drück*

Chiyo: *röchel* Tut es weg! Tut es weg! *schluchz*

Kai: Wein dich aus, mein armes geschlagenes Kind! Ich sag dir! Hätte ich irgendeinen Einfluß auf diese Story, ich würde dich sofort retten!

Chiyo: Du bist die Autorin!!! Tu was!!!

Kai: Jaja.... diesen Traum hatte ich auch schon des öfteren! Es tut mir so leid!!! Ich kann dir nicht helfen!!!! *wein*

Chiyo: Die ist total irre!!!!!!!!!!

Kai: Logisch! *voller stolz sag* Bin ja auch die rechte Zelle von Farf! *chiyo von sich stoß* Ich muss wieder zurück! Es tut mir so leid Kleines!!! Ich denke an dich!!! Vergiss mich nicht!!!

Chiyo: Das mit Sicherheit nicht! *hals reib* *hektisch luft hol*

[8] Du arme Maschine!!! *maschine unter chiyo hervorzieh* *schluchz* Ich habe Mitleid mit dir!!! An meine Brust! *maschine nehm und stürmisch an brust drück* Ich sag dir! Hätte ich irgendeinen Einfluß auf diese Story, ich würde dich sofort retten!

Chiyo: Nicht schon wieder!!! *schreiend flücht* ...

Die Lady mit dem weißen Haar

Wir verlassen das Restaurant. Ich sehe auf die Straße. Seit 15 Minuten regnet es stark. Ein stürmischer Wind kommt auf. Er streicht mir den Regen hart ins Gesicht, so dass ich meinen Arm schützend davor lege. Langsam hebe ich meinen Kopf um zu Ceres zu sehen. Die steht nur neben uns und mustert abschätzend die Straße.

"Alles klar, Omi? Kommst du mit diesem Wetter klar?", sie sieht in besorgt an.

"Naja, wird schon gehen...", er versucht tapfer zu lächeln.

Ein seufzen meinerseits. Der Tag hatte doch so schön angefangen: >Und er wird noch mieser! Ich muss nachher unbedingt mit Ceres reden!<

"Kannst du Windschattenfahren?", sie sieht in aufmunternd an. [1]

"Windschattenfahren?", wiederholt er ungläubig.

"Du fährst hinter mir, so hast du weniger Luftwiderstand. Du fährst dadurch so zu sagen in meinem Windschatten. So hast du bessere Sicht und der Regen peitscht dir nicht so entgegen! Außerdem musst du dich nicht so auf die Gegend konzentrieren, da du mir im Endeffekt nur nachfährst."

"Klingt gut...", nickt er um das eben gesagte mal zu verdauen.

"Okay! Chiyo, du setzt dich wieder rein.", sie drückt mir Geld in die Hand, "Ich komme gleich wieder. Bestell dir was zu trinken. Dann fahren wir gleich nach Hause, ja?"

Ich nicke.

Sie umarmt mich und flüstert mir ins Ohr: "Mach dir keine Sorgen! Ich komme wirklich gleich wieder!", und drückt mich leicht.

Ebenfalls leicht drückend antworte ich: "Hai! Ich warte!"

Langsam löst sie die Umarmung und lächelt mich an.

"Gut, gehen wir?", sie dreht sich zu Omi.

Schnell gehe ich zu ihm und umarme ihn: "Arigato für alles! Bis morgen. Wir sehen uns!"

"Klar, Süße! Bis morgen. Bye." [2]

Ceres nickt und geht in Richtung Parkplatz los. Ich winke noch mal, drehe mich um und gehe wieder in das warme Restaurant. [3]

^^^^

Schnell gehe ich zum Parkplatz. Der Regen peitscht mir hart entgegen.

>Man merkt, dass es schon eher zum Winter hin geht.<

Ich höre beschleunigte Schritte hinter mir. Omi ist nach gekommen. So schnell wie möglich gehe ich nach links, und betrete somit den Parkplatz.

Mit einer Hand streiche ich mir die nassen Strähnen hinters Ohr und trockne mit dem Handrücken ein wenig mein Gesicht. Dann setze ich meinen Helm auf und lasse schnell mein Visier herunter. Zwei Rucke und ich habe meine Handschuhe wieder an. Suchend drehe ich mich um, nur um zu sehen, dass Omi gerade aufsteigt. Zufrieden nicke ich noch einmal, bevor ich selbst aufsteige.

Ein Ruck durchzuckt die Dämmerung. Gefolgt von einem Zweiten: Omi hat ebenfalls seinen Motor gestartet. Das Licht meines Motorrades leuchtet auf den Weg vor mir. Ich gebe kurz Standgas und als Omi mir zu nickt, fahre ich langsam los.
 

[1] Wie schon mal gesagt, sie ist nicht so kalt wie sie sich gibt!

[2] Er darf Süße sagen! Er ist ZUR ZEIT der einzige der Süße zu ihr sagen darf, aber sie sind NUR Freunde!!!

[3] Um mir noch 'ne Pizza rein zu schmeißen... *lol* Hört auf! Sie ist nicht verfressen!!!

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Ich betrete vor Chiyo das Haus: "Sorry, noch mal Chibi, das du noch warten musstest!"

"Hey! Kein Problem! Dafür ist Omi sicher zu Hause!", zwinkert sie mir fröhlich zu, "Außerdem hab ich noch 'ne Cola gekriegt und wir sind jetzt ja zu Hause!"

"Hai! Aber es war ein anstrengender Montag!", ich nicke lächelnd und gehe die Treppen in den zweiten Stock hinauf. [1]

Dort angekommen betrete ich den Flur Richtung mein Zimmer. Chiyo folgt mir leise.

>So still? Das bin ich gar nicht von ihr gewohnt.<, ich drehe mich um, um sie etwas zu fragen.

"Das sind doch keine Manieren! Also wirklich, Gidayo! Wozu hast du deine Töchter erzogen? Ich dachte das wenigstens die Kleine nach der Schule aufkreuzt, aber nicht mal anrufen tun sie! Ich an deiner Stelle wäre krank vor Sorge!", hallt eine Frauenstimme aus dem Wohnzimmer.

Ich sehe Chiyo fragend an, doch sie zuckt nur mit den Schultern und schüttelt ratlos den Kopf.

Unsere beiden Köpfe schieben sich durch den Türspalt. [2]

Im Wohnzimmer sitzt Dad auf der Couch und sieht der aufgebrachten Frau zu. Dieses schreitet vor ihm auf und ab. Sie hat weißes schulterlanges Haar und ihre Augen blitzen golden. Ihre schlanke Figur steckt in einem schwarzen kurzen Rock, der kurz vor den Knien aufhört und einer Art Pullover. Knapp nach dem Nabel hört der schwarze Stoff auf. Bei den Schulter führen blutrote Ärmel weiter, bis zum Handgelenk, ab da sieht es aus, als ob fingerlose Handschuhe angenäht wurden, doch alles ist durch gehend. Bei genauerer Betrachtung stelle ich fest, das nur der Daumen der "Handschuhe" abgetrennt von den anderen ist. Um ihre Taille liegt ein blutrotes Stofftuch, das durchsichtig ist und Schlangen als Muster aufweist. Es legt sich wie ein Dreieck über ihre linke Hüfte, an der rechten Hüfte hängen Schnüre der selben Farbe herunter und am Ende jeder Schnurr ist eine blaue Perle angebracht.

Ihre Füße stecken in blutroten Stiefeln, die bis zum Knie reichen. Um die Stiefel sind zur Zierde schwarze Schnüre angebracht. Um ihren Hals trägt sie eine schwarze Kette mit einem Rubinanhänger, der eine Schlange darstellt. [3]

>Ich schätze sie auf 26 bis 28. Auf keinen Fall älter... was sagst du zu ihr, Chibi? Kennst du sie?<

/Ich? Woher den? Aber sie ist hübsch!/

>Ja, sie hat was. Ich bin trotzdem der Überzeugung, das Mum hübscher war!<

Ein mentales seufzen von Chiyo ist zu hören.

Die Frau bleibt stehen und schaut auf die Uhr. Dann setzt sie ihren Weg fort.

/Sie wirkt wie ein eingesperrtes Raubtier, das auf sein Fressen wartet und wirklich schon großen Hunger hat!/

>Fragt sich nur wer die Beute ist.<, grinse ich ihr zu. [4]

/Was?/

>Sie hat vorhin von dir gesprochen.<

/Das hat nichts zu bedeuten! Ich kenne diese Frau nicht!/

>Wenn du meinst und ein ruhiges Gewissen hast...<, zwinkere ich.

"Isako, beruhig dich doch! Ceres ist auch nicht da. Ich schätze mal, dass sie Chiyo von der Schule abgeholt hat und dann sind die Zwei sicher noch in Ruhe was trinken gegangen! Ich bin froh, dass sich die Zwei so gut verstehen! Außerdem ist Ceres Volljährig und ich habe ihr nichts mehr vor zu schreiben! Sie kann tun was sie will... Ich weiß ja, das du schon seit Anfang an die Beiden kennen lernen willst, aber gedulde dich noch ein wenig!"

Die angesprochene nickt kurz, setzt ihren Weg dann aber erneut fort. Ich drehe mich um. Kann das Geklapper ihrer Stiefel, mit hohen Absätzen, auf dem Parkettboden nicht mehr ertragen.

/Moment! Wo willst du hin?/

>Ich gehe in mein Zimmer! Das hier geht mich nichts an! Ich kenne diese Frau nicht und ich will nichts mit ihr zu tun haben, sie ist mir unsympathisch.<, ich schaue auf meine Armbanduhr, >Außerdem ist es schon 19:46 und ich habe noch einiges zu tun. Maybe gehe ich heute Abend weg.<

/Du lässt mich also mit der da/, sie deutet mit dem Kopf ins Wohnzimmer, /ganz alleine?/

>Wenn du mit Dieben und Drogenhändlern fertig wirst, wirst du das auch schaffen...<, zwinkere ich.

/Also darf ich sie umbringen, wenn sie schwierig wird?/, lacht sie mental.

>Wie gesagt, ich kenne sie nicht und möchte das auch nicht ändern! Außerdem wer sagt den das du sie kennen lernen musst?<

/Ähm, sie?/

>Seit wann hörst du auf andere?<, ich ziehe die Augenbraue hoch, >Noch dazu auf Fremde?<

/Ich höre oft auf dich!/

>Nicht immer, aber immer öfters.<, zwinkere ich, drehe mich endgültig um und gehe in die Richtung meines Zimmers, >Wenn was ist, du weißt wo du mich findest.<, zwinkere ich. [5]

/Aber.../, sie geht mir zwei unsichere Schritte nach und streckt die Hand nach mir aus.

Dann lässt sie, sie sinken und sieht mir nach. Ich biege um die Ecke und gehe an der Bibliothek vorbei.

/Du bist fies!/

>Ich weiß!<, zwinkere ich ihr zu.

/Ich meins ernst!/

>Wieso? Was habe ich diesmal getan?<

/Du lässt mich alleine mit dieser Schlangenfrau!/, schluchzt sie spielerisch.

>Ach, die frißt nur Mäuse... keine Chibis die dauernd heulen...<, lache ich.

/Das war jetzt gemein!/, sie zieht einen Schmollmund.

>Geh nicht hin und das Problem ist erledigt! Mach aus einer Mücke nicht gleich einen Weltuntergang!<

/Das Sprichwort heißt: Mach aus einer Mücke keinen Elefanten!/, verbessert sie mich besserwisserisch.

>Ich weiß!<

/Aber du hast es nicht gesagt!/

>Schon mal daran gedacht das es Absicht war?<

/Genauso absichtlich wie: Du lässt mich alleine mit einer Fremden?/

Ich seufze tief: >Geh nicht hin und damit hat sich's! Ende der Diskussion!<, ich schließe die Türe hinter mir.

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>Sagt sich so leicht... ich bin doch so neugierig!<

Ein lauter Seufzer entfährt mir. Ich schlage meine Hände vor den Mund und halte die Luft an.

>Das haben sie jetzt doch nicht gehört, oder doch?<, unfähig mich zu bewegen stehe ich da.

Plötzlich geht die Türe auf und die goldenen Augen blitzen mich musternd an.

>Oder doch.... Verdammt!<, ich nehme die Hände vom Mund, grinse sie an und winke leicht mit der rechten.

"Da bist du ja!", sagt sie schnippisch und zieht mich am Handgelenk in das Wohnzimmer, "Wo ist deine Schwester?"

"Auf ihrem Zimmer..."

Die Frau verlässt das Zimmer. Ihre klappernden Absätze sagen mir, dass sie zu Ceres' Zimmer geht.

"Was zum...?", ich stürme ihr nach, >Sie wird doch nicht... Woher weiß sie den Weg???<, ich bleibe stehen. [6]

Dad zieht mich zurück ins Wohnzimmer und umarmt mich da.

"Dad, was soll das alles?", ich kämpfe mich aus seiner Umarmung.

"Sobald Ceres hier ist erklären wir euch alles!"

>WIR?<, ich stutze.

^^^^

Ich sitze auf der Matratze auf dem Podest, als mich ein plötzliches öffnen der Türe aufspringen lässt. Mir blitzen goldene Augen entgegen.

"Was zum Teufel? Was soll dass? Wer sind sie und was berechtigt sie dazu, einfach so in mein Zimmer zu stürmen?"

Sie packt mein Handgelenk und zieht mich mit sich: "Gleich!"

"Was gleich? Hey, was soll das alles?", zu überrascht um mich richtig zu wehren zieht sie mich ins Wohnzimmer.

"Gleich bekommst du deine Antworten!", zischt sie verärgert und erhöht nur den Druck um mein Handgelenk. [7]

>Was soll das alles? Was wird hier gespielt? Egal was es ist, es gefällt mir ganz und gar nicht....<

Mit sanfter Gewalt dreht sie mich herum und drückt mich ins Sofa. Chiyo sitzt neben mir und sieht ebenso überrascht wie auch verdutzt aus wie ich. Vor uns steht Dad und die Frau tritt nun neben ihm und er legt die Hand um ihre Hüfte.

>Was ist das den jetzt für ein Spielchen?<

"Das ist Isako."

Ich nicke nur und mustere sie kalt.

"Und weiter?", Chiyo scheint wohl das selbe zu denken wie ich.

"Ähm... wir beide sind zusammen.", er räuspert sich und die Frau neben ihm nickt nur gleichgültig.

Sie wendet ihre Augen nicht von uns ab. Mustert uns aufmerksam. Ich ziehe ein Augenbraue hoch und sehe sie kalt von der Seite an.

"Was?", Chiyo springt auf, "Die ist doch gerade mal 26 bis 28!"

"26", nickt die Frau.

Chiyo lässt sich wieder zurück fallen und zieht dabei die Stirn kraus.

"Wenn es Liebe ist... Man kann sich nicht aussuchen, wo die hinfällt.", meint Dad.

"Ist dir klar, dass sie eine Tochter von dir sein könnte?", sie mustert die Frau kalt.

>Ganz ruhig, Kleines! Beruhig dich mal!!! Mir gefällt das ja auch nicht, aber hör ihnen erst mal zu.<, denke ich ihr zu während ich die Frau vor uns nicht aus den Augen lasse.

Sie dreht sich scharf zu mir: "Was?"

Ich beachte sie nicht, nicht auffällig zumindest.

>Spinnst du? Doch nicht so auffällig! Slow down, Kleines!!!<

Die Frau sieht von Chiyo zu mir und wieder zurück. Dann grinst sie. Ich ziehe die Braue noch höher.

>Mir missfällt ihr Grinser... Kein gutes Zeichen...<

/Mh?/, Chiyo ist Mittler Weile wieder etwas ruhiger.

Sie dreht sich zur Frau: "Sie scheinen uns ja schon gut zu kennen! Wissen wie wir heißen, wo wir wohnen..."

>Ziemlich suspekt...<, ergänze ich ihre Gedanken.

/Da hast du mal wieder Recht./

"Euer Vater hat mir viel über euch erzählt!", smilt sie und sieht ihn an, "Darum war ich ja so unruhig. Weil wir uns jetzt endlich persönlich treffen!"

>Chibi? Bei der stimmt doch was nicht! Prüf doch mal ihre Gedanken!<, ich verschränke die Arme und mustere die Frau weiter durchgehend.

/Das ich da noch nicht drauf gekommen bin!/, sie klinkt sich aus.

Ich lächle in mich hinein: >Gleich haben wir dich!<

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Ich klinke mich aus Ceres' Gedanken aus und suche die Verbindung zu dieser Frau.

>Jetzt kommt schon, ihr blöden Bälger! Laßt mein Wochenlanges flirten... Da bist du ja, Kleines! Hallo, wie geht es dir? Beweis Nummer Zwei! Ihr habt Psy-kräfte!<

Somit schmeißt sie mich aus ihren Gedanken und grinst mich nur blöd an.

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/Ceres, ich denke ich hab's verbockt!/

>Wieso? Was war?<

/Sie hat mich entdeckt! Und danach rausgeschmissen!/

>Was? Was hat sie gedacht?<

/Sie dachte: Da bist du ja, Kleines! Hallo, wie geht es dir? Beweis Nummer Zwei! Ihr habt Psy-kräfte!/

>Kuso! Was soll das?<

/Sorry!/

>Da kannst du ja nichts dafür!<, ich sehe auf die Uhr, >Ich muss jetzt los... Wir werden das nachher mehr eingehen... Du kommst mit mir! Ich lass dich sicher nicht hier bei ihr...< [8]

/Was? Wohin gehen wir?/

>Wirst du schon sehen!<, ich erhebe mich und gehe an Dad und Isako vorbei.

"Wo willst du hin?", giftet mir die Weißhaarige nach.

"Chiyo und ich haben noch etwas zu erledigen.", ich gehe weiter.

"Ich verbitte es dir! Du bleibst da!", und mit diesen Worten reißt sie mich unsanft an meiner Schulter zurück.

Ich lache.

"Was gibt es dann da zu lachen?", sie gräbt ihre schwarz lackierten Fingernägel in meine Schulter.

"Ich habe mir gerade eingebildet, das du mir etwas verbittest! Grotesk, nicht?"

"So war es ja auch! Ich verbitte dir weg zu gehen!"

Ich drehe mich um: "Ich glaube das du eindeutig ins Irrenhaus gehörst, oder wenn du so weiter machst auf dem Friedhof landen wirst, haben wir uns verstanden?", ich mustere sie gefährlich.

"Du hast mich gefälligst zu Siezen! Und außerdem soll das eine Drohung sein?"

"Nein, du duzt mich, also duze ich dich auch. Ich bin über 18, Schätzchen! Und es war ein Versprechen, keine Drohung! En simples Versprechen, das besagt: Wenn du mich nicht bald mit deiner arroganten Tour in Ruhe lässt und mich weiter hin behandelst als würden wir uns schon seit Jahren kennen, mir keinen Respekt entgegen bringst, dass du bald auf dem Friedhof landest und das mit hoher Sicherheit...", ich knacke mit meinen Fingern, "...und mit Vergnügen. Und zwar schnell er als du ,Entschuldigung' sagen kannst! Haben wir uns verstanden, oder muss ich erst handgreiflich werden?" [9]

"Ich verbitte dir in diesem Ton mit mir zu reden."

"Hör zu, scheinbar verstehst du deinen Standpunkt nicht. Ich bin 19. Für mich selbst verantwortlich. Und ich muss auf niemanden hören, außer auf den Staat! Und wenn du nicht eine Polizeimarke aus deinem Ärmel zaubern kannst, und sagst das ich unter Arrest stehe, oder Verhaftet werde, beißt du auf Granit bei mir, jetzt verständlich gewesen?"

"Gidayo, sag deiner Tochter, das sie nicht so mit mir zu reden hat. Befehl ihr, dass sie gehorchen muss!!!"

"Und auch er hat mir rein gar nichts zu befehlen! Er kann mich um etwas bitten, aber Befehlen als Vater nicht! Im Dienst vielleicht unter Chef-Angestellter-Beziehung, aber nicht auf Vater-Tochter-Beziehung! Kapiert?", >Ich darf nicht die Beherrschung verlieren!<, schnell streiche ich mir eine Strähne hinter das Ohr, "Komm jetzt, Chiyo, wir gehen."

"Vielleicht hast du Recht und ich habe dir nichts zu befehlen, aber ihr kann ich es verbitten zu gehen! Sie ist erst 17!", sie dreht sich um und drückt Chiyo unsanft ins Sofa zurück. [10]

>Ich wusste gleich, das diese Frau Ärger macht!<, ich lache, "Falsch! DU hast ihr rein gar nichts zu sagen!"

Sie schnaubt wütend: "Gidayo, verbitte ihr weg zu gehen!"

"Das kann er nicht!", schreit Chiyo wütend.

"Natürlich kann er, Kleines! Er ist dein Vater!!!", sie sieht ihn auffordernd böse an.

"Nein, kann er nicht! Ich bin die Erziehungsberechtigte von Chiyo, schon seit fast 2 Jahren. Und ich werde es auch noch ein weiteres halbes Jahr sein, dann ist sie 18, und ebenfalls für sie selbst verantwortlich.", ich verschränke meine Arme.

"Aber du bist doch der Vater!", sie sieht ihn mit einer Mischung aus Angst und Frage an.

"Nein! Ich bin der Ziehvater. Ihr Onkel eigentlich... niemand weiß das. Ihr Vater starb unter meinen Namen. Da haben wir andere Namen angenommen und für den Staat bin ich nun der Vater von ihnen, was aber nicht stimmt... Ich habe sowieso kein Befehlsrecht über sie. Ceres ist Volljährig und Chiyo steht unter Ceres Erziehungsberechtigung. Wir haben uns das so ausgemacht und alle waren damit einverstanden.", er schüttelt den Kopf.

>Baka! Erzähl ihr doch gleich was wir Nachts meist machen....<, ich knirsche leise mit den Zähnen, "Und selbst wenn es anders wäre, Isako, so hast du uns nichts zu befehlen! Wir kennen dich erst seit 10 Minuten! Mach dieser Familie keinen Ärger, sonst bekommst du es mit mir zu tun, deutlich genug gewesen?"

Sie fängt an zu lachen, geht langsam zu Dad: "Glaub mir, ich habe mehr Macht als du denkst!"

Ich gehe schnell zu ihr und packe sie am Hals mit der Rechten. Hebe sie gegen die Wand. Dad kommt näher und will mich an meinem Vorhaben hindern. Mit der linken halte ich ihn mit meiner Telekinese zurück, indem ich eine unsichtbare Mauer um Isako und mich ziehe. [11]

Dann drehe ich mich wieder zu der hängenden Isako: "Hör mir gut zu! Und merk dir das!", ich drücke ein wenig fester zu und sie wird somit auch mehr gegen die Wand gedrückt, "Solltest du irgendjemanden in diesem Raum auch nur ein Haar krummen, stirbst du durch diese Hand!", ich drücke noch mehr zu.

Sie hängt leicht röchelnd ein paar Zentimeter über dem Boden in der Luft. Ihr Gesicht ist schmerzhaft verzogen.

"Haben wir uns verstanden? Ich zögere nicht, dass solltest du wissen. Und wenn du den ganzen Zorn von mir nicht unbedingt am eigenen Körper spüren willst, dann leg es nicht darauf an. Sollte jemanden von meiner Familie etwas zustoßen, ist der Tod eine Gnade für dich, und ich keine dieses Wort nicht, verstanden?"

Ein zögerliches Nicken.

"Gut!", ich lasse sie los, "Dann verstehen wir uns scheinbar doch, wenn wir beide es wollen."

Mit einem dumpfen Aufschlag sind ihre Füße wieder am Boden. Ich lasse langsam meine linke sinken und die Mauer verschwindet.

"Ceres, hör auf mit dem Scheiß!!!", erst jetzt merke ich, dass Dad die ganze Zeit zu mir gesprochen hat.

Er nähert sich uns schnell um rundet mich und geht auf Isako zu: "Geht es dir gut?"

"Es geht schon... deine Nichte ist schlau, stark und scheinbar skrupellos...", ich grinse sie an, "Gefällt mir! Endlich jemand, der mich in meine Schranken weißt... Ich wollte euch nichts tun! Ich wollte euch nur testen!", sie zieht ihren leicht verrutschten Rock wieder hinunter und lächelt jetzt.

Ihre Augen wirken freundlich und ihre Gestik hat sich auch verändert: "Es war wirklich nur ein Test, denn ihr mit Bravur bestanden habt! Ich würde mein Verhalten gerne "ausbessern" und euch Beiden die Chance geben, mich genauer und richtig kennen zu lernen! Ihr Drei seit Mitwoch zum Abendessen eingeladen. Sagen wir so gegen halb 7?"

Dad nickt und smilt.

"Gut!", sie richtet auch die Kette, "Ich freue mich schon! Sorry, Schatz, ich muss jetzt los!", sie gibt Dad einen Kuss und geht an mir vorbei, "Ach, Ceres, sei nicht so misstrauisch! Deiner geliebten Familie passiert schon nichts! Aber netter Charakter! Und echt tolle Tätowierungen!", sie zwinkert mir zu und geht aus der Tür.

Ungläubig und mit offenem Mund starre ich ihr nach. Das Geklapper ihrer Schuhe verstummt.

Chiyo tritt von der Seite an mich heran und schiebt meinen Mund wieder nach oben.

"Ich verstehe ja, deine Reaktion darauf, aber das was du da vorher geleistet hast, hat mir auch ganz schön Angst gemacht! Du warst so anders. Alles okay?"

Ich blinzle: >So, Isako, du glaubst also, dass ich dir den Schwachsinn mit dem Test abkaufe, genau wie Dad und Chiyo es getan haben? Du scheinst zu vergessen, das ich deine Augen gesehen habe: Skrupellos, kalt, wild und ja du hast Macht... Du bist es gewohnt zu befehlen und hasst es ein zu stecken... Habe ich deinen Stolz mit meiner Aktion nicht zu grob verletzt? Das ist doch grotesk! Wenn du denkst das ich dir vertraue. Ergo: Ich werde ein Auge auf dich haben! Und jetzt werde ich erst recht ins ,Ankh' fahren... mag ja sein, das ich mich irre, aber ich denke das dieser Typ etwas über dich weiß, wenn er nicht sowieso in deinem Auftrag handelt... Moment mal... hat sie nicht auch was über meine Tätowierungen gesagt? Die silberne Kette um meine rechte Hand und das Handgelenk, sieht sie ja. Diese Tätowierung sieht man sogar mit Pullover. Die schwarze Schlange, die sich um das blaue Kreuz windet kann sie auch gesehen haben. Ich trage ein kurzeärmliges Top, und mein rechter Unterarm ist sichtbar. Aber von der Dritten kann sie doch nichts wissen!!! Das Wappen unter meinem linken Schulterblatt sieht man doch nicht...<, ich nicke um Chiyos Frage zu beantworten und gehe in mein Zimmer.

Dort blicke ich auf die Uhr: >19:57... Hm, noch ist Zeit...<, ich gehe in den Kleiderschrank.

Dort ziehe ich mir die schwarze Hose und das Top aus. Dann öffne ich meinen Pferdeschwanz. Ich gehe durch die Reihen und nehme mir einen schwarzen Rock und dann ein schwarzes Top, das vorne mit einer saphirblauen Schnurr zugemacht wird. Langsam schlüpfe ich in den Rock, der übers Knie geht. Auf der linken Seite hat er einen Schlitz, der mit zwei silbernen aufgenähten Schlangen verziert ist. Dann schlüpfe ich in des Top, das wie eine Weste angefertigt ist, und schnüre es zu. Noch einmal gehe ich durch die Reihen, um mir die passenden Schuhe zu suchen. Ich entscheide mich für die Stiefel. Sie gehen mir bis ein wenig über den Knöchel und haben einen 6 Zentimeter hohen Absatz. [12]

Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel, dann ziehe ich mir meinen schwarzen Ledermantel an, der mit der Länge des Rockes konkurriert. Doch er ist um einige Zentimeter länger.

>Was machst du bloß?<, mit einem leisen Seufzer stecke ich mit einer Spezialanfertigung eines Dolches meine Haare hoch.

"Hai, Chibi!", Chiyo, die gerade zum Klopfen ansetzen wollte, öffnet die Türe.

"Woher...?", sie kommt langsam zu mir.

"Ich habe dich den Gang entlang kommen gehört.", zwinkere ich ihr zu, während ich mir mein schwarzes Lederband einige male um den Hals wickle. [13]

Chiyo stellt sich vor mich und schließt den Verschluß. Dann schiebt sie das darauf hängende Kreuz gerade. Es ähnelt der Tätowierung. Eine schwarze Schlange windet sich um ein blaues altgothisches Kreuz.

Chiyo betrachtet es: "Ich verstand sowieso noch nie, warum du es behältst!"

"Die Tätowierung kann ich doch auch nicht einfach weggeben!", ich betrachte den Unterarm.

"Aber das Kreuz!!!", sie schüttelt verständnislos den Kopf.

"Und wenn ich es nicht weggeben will?"

"Bitte? Das hat dir damals doch nicht etwa Spaß gemacht?", ihre Augen weiten sich entsetzt.

"Mh... es war schon eine schöne Zeit! Außerdem, habe ich dort das meiste gelernt, das ich weiß und kann!"

"Ich dachte mir, du hast das gemacht, wegen dem Geld! Du hast Leuten fast die Seele rausgeprügelt! Nicht umsonst warst du als ,Pain' bekannt! Die Leute hatten Angst vor dir!!!"

"Nein, Kleines. Ich muss dich enttäuschen! Ich habe es nicht nur wegen dem Geld gemacht. Auch um meine Aggressionen zu lassen, wo sie hingehören. Auf ein Schlachtfeld, und nicht zu Hause unter der Familie. Außerdem, wie gesagt, tat ich es Hauptsächlich wegen der Erfahrung und der Perfektion in Sachen Kampf. Der kleine Nebeneffekt war, dass es Spaß gemacht hat. Bei mir sind nur manchmal welche drauf gegangen! Und sie hatten Respekt vor mir. Respekt und Angst ist etwas anderes. Es sind mir schöne Erinnerungen geblieben und viel Erfahrung!"

"Und auch viele Narben...", flüstert Chiyo leise.

"Alles Zeichen für Kampferfahrung!", sehe ich sie aufmunternd an.

"So ein Quatsch! Du hast mir doch beigebracht, das es nicht auf das Aussehen des Gegners ankommt! Sondern immer auf die Augen!"

"Ja... Augen sind sehr wichtig im Leben! Sie sind die Spiegel der Seele!"

"Was spiegeln deine Augen wieder? Ich kann es nie erkennen!", sie sieht traurig auf ein Regal.

"Mh... Tja, ich weiß ja wie ich mich fühle."

"Aber deine Umwelt nicht... Es ist ziemlich egoistisch von dir! Du weißt von jedem wie es ihm geht und so, in dem du ihn in die Augen siehst, aber wir können das selbe nicht mit dir machen..."

"Theoretisch habe ich keinen Seelenspiegel, sondern behalte meine "Seelenangelegenheiten" für mich. Vielleicht ein Nebeneffekt meiner Kraft. Zwar habe ich die Gabe anderen zu helfen, aber mir selbst kann nicht geholfen werden... oder so in der Art."

"Sind deine Augen auch ein Nebeneffekt?", sie sieht mich nicht an, sondern schaut noch immer stur in die andere Richtung.

"Was meinst du?", ich folge ihrem Blick.

"Deine Augenfarbe... schwarz. Schon komisch, könnte man sagen. Rotes Haar. Rot wie das Blut das Geflossen ist. Mums Blut, Dads Blut, Tante Akemis Blut...Blut das fließt. Das Blut derer, die am Tod unserer Familie schuld haben... Blut das fließen wird. Dein Blut, mein Blut... Wir haben beide rote Haare. Du blutrotes, ich helleres. Dafür sind meine Augen blutrot... doch deine Augen, sie sind schwarz. Schwarz wie die Nacht... unser ständiger Begleiter durch dieses Blutbad...", weiterhin schaut sie stur gerade aus.

"Ich habe es dir schon öfters gesagt und ich sage es noch einmal: Du musst da nicht mitmachen!"

"Ich weiß! Aber ich will es! Ich will diese Mörder tot sehen!!! Doch zu welchem Preis? Ist dir klar, das wir Mittler Weile ebenfalls Mörder sind?"

"Nein! Wir sind Killer, keine Mörder!"

"Killer, Mörder... wo ist da der Unterschied? An beiden Händen klebt Blut in Massen!"

"Killer töten für Geld und nicht für Vergnügen!"

"Aber...", sie dreht sich um und sieht mich mit glitzernden Augen an, "Ist das nicht nur eine Ausrede? Mir macht unser ,Job' Mittler Weile Spaß... ich habe Vergnügen am töten gefunden... Ich bin nur ein mieser Mörder! Nicht besser als die Männer die ich verabscheue!" [14]

"Chiyo!", ich nehme sie unsanft an den Schultern und rüttel sie leicht, "Du tötest nicht Wahl- und Ziellos! Außerdem tötest du Schuldige! Kein unschuldigen Opfer!!!"

Sie lächelt: "Ich scheine den Tod sowieso irgendwie magisch an zu ziehen!"

"Was? Wieso? Wie kommst du darauf???"

"Du kennst doch Omi, oder?"

"Dein Freund, der, der in die gleiche Klasse mit dir geht und mit dem wir Pizza essen waren! Klar, so schlecht ist mein Gedächtnis auch wieder nicht!"

^^^^

Ich nicke leicht. Sehe sie tief an. >Nein, ich kann es ihr nicht sagen! Ich darf mich dann nie wieder mit ihm treffen!!! Dann vertraut sie keinem mehr...<

"Chibi? Hörst du mir eigentlich noch zu?", Ceres' Stimme reißt mich aus meinen Gedanken.

"Klar! Ich war nur kurz in Gedanken!", antworte ich wahrheitsgemäß.

^^^^

"Also, was ist mit Omi?", bohre ich noch einmal nach.

"Nicht so wichtig! Noch mal zu vorher: Meine Kräfte haben keinen Nebeneffekt, warum sollten deine?"

"Ach, haben sie nicht?", frage ich lächelnd.

"Nein, haben sie nicht!", antwortet sie ein wenig genervt.

"Und was ist mit deinen schönen Migräne Attacken zwischen durch?"

"Das ist ein Nebeneffekt von kurzem Zustand! Und nicht schon Jahren!"

"Was meinst du?", ich sehe sie verwirrt an.

"Deine Augen! Die Farbe!!! Dein schönes saphirblau ist schwarz gewichen! Doch heute, als du diese Schutzmauer hochgezogen hast, hattest du wieder deine saphirblauen Augen! Wenn du Telekinese einsetzt, werden sie wieder blau. Dann leuchten sie. Es ist jedoch anders, als vor Jahren, wo sie noch natura so waren!"

"C' est la vie!", antworte ich und zucke geschlagen mit den Schultern.

"Sie waren so schön! Und es waren die gleichen warmen Augen, die Dad hatte! Doch wenn du deine Kraft nutzt, sind sie nicht mehr wie früher!!!", sie sieht mich intensiv an.

"Na und? Ich bin nicht mehr warm und gutmütig! Der Traum ist der Realität gewichen!"

"Das ist nicht war!!!", sie schüttelt den energisch Kopf.

Ich sehe auf die Uhr: "Chiyo, ich habe noch etwas zu erledigen! Und muss jetzt los! Ich werde aber vor 11 zurück sein, denk ich mal und dann können wir weiter reden, ja?"

"Ist gut!", sagt sie und verlässt mit mir das Zimmer.

Schweigend gehen wir den Weg, der wie mir vorkommt nicht mehr aufhören will, zum Wohnzimmer.

Ich bleibe in der Tür stehen: "Dad ich geh noch mal weg. Komme aber bald zurück.", und will gehen, denn das Thema ist für mich damit erledigt, da ich immer noch sauer auf ihn bin.

"Okay!", er schaut von seinem Buch auf, "Du bist aber nicht so verrückt, das du mit einem Rock Motorrad fährst, oder? Nimm mein Auto!"

"Nein, danke. Ich nehme ein Taxi!", und gehe aus der Türe, "Bye!"

^^^^

Ich betrete das Zimmer und sehe Ceres noch ein wenig nach.

"Was ist den mit ihr?", er wendet sich seinem Buch zu.

"Schätze mal, sie ist wegen des Tests noch immer sauer...", ich runzle besorgt die Stirn.

"Das legt sich wieder und sie kriegt sich auch wieder ein!", jetzt starrt er nicht nur in sein Buch, sondern fängt auch an darin zu lesen.

>Sie war doch zu mir vorher normal und nett wie immer... ob sie auf Dad sauer ist?<, ich zucke mit den Schultern und begebe mich auf den Weg in mein Zimmer um ein wenig zu lernen.
 

[1] Falls wer das genaue Datum wissen möchte: Montag, der 23.11. also eher schon zum Herbstschluß hin, Anfang Winter.

[2] Total unauffällig^^ Aber kawai!!!

[3] Ich hoffe ich habe sie gut beschrieben und so rüber gebracht, wie ich wollte: Sie ist eher elegant angezogen und ihre sportlichen Kurven sollen nur ein wenig sichtbar sein.

[4] Ceres denkt offen und macht dann so eine Art Scherz daraus. Das sie lächelt soll nur ein wenig Mißtrauen nehmen. Chiyo jammert ja immer, das sie sooo mißtrauisch ist. Also sie ist in diesem Fall sehr mißtrauisch, macht aber für Chiyo einen Scherz daraus.

[5] Chiyo: Bald am Friedhof ja!^^ Denn ich muss dir jetzt leider etwas weh tun!^^ Kai: Also wirklich Chiyo!!! Doch nicht nur ein wenig!^^ *messerset reich*

[6] Isako weiß natürlich wo's lang geht... War ja schon öfter da (warum erfährt ihr später) und da hatten sie schon mal eine kleine Wohnungsführung!

[7] Natürlich könnte sich Ceres wehren, aber andererseits, geht von Isako ZUR ZEIT keine wahre Bedrohung aus. Sie folgt ihr also ein wenig Widerwillig und mit gespannten Sinnen und Muskeln, bereit sich wirklich richtig zu wehren, wenn es verlangt wird.

[8] Nicht das Ceres kneift! Aber es ist so, dass sie noch ins Ankh möchte um mal das erste Rätsel zu lösen. Und das Isako ihr sehr suspekt und unsympathisch ist, und sie das erst mal verdauen und in Ruhe darüber nachdenken möchte.

[9] Das ist Ceres wie sie leibt und lebt!^^

[10] Hier sollte deutlich werden, dass Isako es gewohnt ist zu befehlen und das ihr immer gehorcht wird. Sie ist total überfordert, das Ceres ihr nicht gehorcht, weil so etwas noch nie da war.

[11] Zwar hat Ceres Telekenetische Fähigkeiten, aber sie setzt sie nicht sehr oft ein, deshalb setzt sie diese jetzt erst zum Ersten Mal in meiner Story ein.

[12] Richtig, das ist etwas eleganteres und Ceres ist doch eigentlich ein sportlicher Typ, aber: Sie soll eingeschränkt wirken. Das ist alles Taktik, kein normaler Mensch denkt, das eine Frau mit einem Rock, ihn gleich KO schlagen oder treten würde. Sie ist es auch gewohnt mit Rock zu kämpfen!

[13] Durch ihre Psy-Kräfte sind ihre Sinne um einiges Schärfer als normale. Sie hätte auch Isako gehört, wenn Ceres nicht abgeschaltet hätte.

[14] Ich hätte mir nie gedacht, das Chiyo diskriminierend ist!^^

'Ankh'

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Ich blicke gelangweilt aus dem großen Fenster auf die Straße. Die Besprechung mit meiner neuen Vorgesetzten war doch schneller vorbei, als ich dachte und so musste ich nun warten. Vor mir steht ein Glas mit Wodka, das ich noch immer keines Blickes gewürdigt hatte. Meine rechte Hand lässt sich doch herab um, das Glas hoch zu heben. Dabei rutscht mein Blick auf ein blaues Band. Die Uhr! Unauffällig werfe ich einen Blick darauf.

>Erst 20: 18... noch 12 Minuten... ist das eine lange Zeit...<, ich verkneife mir ein Gähnen.

>Ich kann mich auch nicht sonst wie ablenken. Die meisten Leute sind in ,cooleren Läden'.<, unweigerlich muss ich grinsen, >Die Jugend heut zu Tage...<

Mir fällt wieder ein, was ich zu vor eigentlich tun wollte und meine Hand umschließt das Glas.

Es missfällt mir zu warten! Nichts nervt mich mehr! Der Duft des Getränkes erreicht meine Nase und ich nehme ihn genüßlich auf. Jetzt erst merke ich, wie angespannt ich eigentlich bin. Langsam öffne ich meine Augen wieder und sehe auf meine Hand mit dem Glas.

>Gut, das ich nichts verschütte... Wie professionell!... Da ist ein Erdbeben ja noch harmlos...<

Leise seufze ich und nehme dann einen kräftigen Schluck, um das Glas möglichst schnell hin zu stellen.

>Die Kellnerin muss ja nicht unbedingt was mitbekommen! Wenn sie das Isis erzählt, steh ich nicht gerade gut da. Noch immer 10 blöde Minuten!<, stelle ich mit einem verärgerten, weiteren Blick auf die Uhr fest. [1]

Ich sehe der Kellnerin zu, wie sie die einzigen 6 weiteren Gäste bedient. Drei sitzen um die Ecke. Drei Männer. Zwei sitzen auf der anderen Seite. Eine Frau und ein Mann. Und einer sitzt ganz alleine am nächsten Tisch. Er ist zu mir gedreht und sieht mich an.

>Komisch, das ich erst jetzt bemerke, das dieser Typ da mich beobachtet...<, ich nicke ihm zu.

Er hebt die Tasse, die vor ihm auf dem Tisch steht und nimmt einige kräftige Schlucke. Lässt mich dabei aber nicht aus den Augen. Dann stellt er die Tasse wieder hin und zückt seine Geldtasche. Langsam und schwerfällig löst er den Blick von mir und sucht die Kellnerin, die gerade um die Ecke kommt, wo der Tisch mit den drei Männern steht. Sie lächelt knapp und nickt.

Ein leichter, kalter Windhauch geht durch den Raum. Und ein leises Kettenrasseln ist zu hören.

Über der Türe ist eine alte Kette angebracht, die alle, die einen Raum betreten reinigt. Angeblich... Hatte zumindest die Kellnerin gesagt. Das war der Windhauch also. Jemand hat das Café betreten. Ich sehe noch einmal auf die Uhr.

>Es ist noch zu früh... das ist sie sicher nicht.<

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Langsam betrete ich das Café. Alles so wie immer. Der Raum, der einem altägyptischen Grab ähnelt ist wie immer kaum voll. Arisa, die Kellnerin, geht an mir vorbei und grüßt mich mit einem freundlichen Lächeln und nickt leicht. Ich nicke ebenfalls leicht und mustere sie kurz. Wie immer trägt sie ein kurzen mittelblauen Rock, der mit goldenen Hieroglyphen verziert ist, im ägyptischen Styl. Das weiße schulterlose Kleid darunter. An Armen und Beinen wie immer ägyptischen Schmuck. Ebenso wie um ihren Hals. Das Haar trägt sie heute offen und dort glitzert ebenfalls etwas. Einige Haare legen sich geschmeidig über ihre Schultern nach vorne. Der Rest der Haare liegen still und brav hinten am Rücken. [2]

Ein warmer Blitz durchzuckt mich. Gefolgt von einem angenehmen, vertrauten Gefühl. Ich blicke mich langsam im Raum um. Leise hörbar sind drei gut gelaunte Männerstimmen. Vermutlich alle gegen 20. Sie sitzen um die Ecke, denn sehen kann ich sie nicht. Mehr ist nicht zu hören, aber ich spüre die Anwesenheit von mehr Leuten. Sieben, um genau zu sein. Ein Mann mit blondem Haar sitzt in der Ecke und starrt einen anderen an. Dieser hat mir den Rücken zu gewandt. Sein eisblaues Haar reflektiert sanft das Licht. Seine Aura strahlt ruhig, angenehm und warm.

>Das kann doch nicht sein!...<, leise aber mit schnellen Schritten gehe ich auf den Mann zu.

Neben ihm bleibe ich stehen und mustere ihn von der Seite. Er hat mich nicht bemerkt.

"Talon!", ich lege meine rechte Hand auf seine linke Schulter.

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Bei dem Klang des Namens und der sanften Berührung meiner Schulter muss ich unwillkürlich zusammen zucken. Ich drehe leicht meinen Kopf, um auf die Hand auf meiner Schulter zu sehen. Eine Tätowierung schmückt den Handrücken. Spielerisch schlängelt sich eine silberne Kette über den Handrücken und das Handgelenk. Mein Blick schweift über die Hand. Sie gehört einer Frau, so weich wie sie aussieht. Die Hand steckt in einem Mantel, der aus Leder ist. Langsam gleitet mein Blick weiter. Den Ärmel entlang bis zur Schulter und dann der Kopf.

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Graue Augen blitzen langsam in meine Richtung.

"Ceres!", der Mann springt auf und stellt sich vor mich hin.

"Talon! Wie lange ist es her. Irre ich mich, oder haben deine Sinne etwas nachgelassen? Hast mich ja nicht mal bemerkt!", ich mustere ihn nochmals, doch diesmal mit einem leichten Lächeln.

Er trägt ein schwarzes T-Shirt und blaue Jeans. Ebenfalls schmückt die Tätowierung des Battle-Tuniers seinen rechten Unterarm.

"Zu lange! Naja,... war in Gedanken", ein Grinsen macht sich auf seinen Lippen breit, "Ich dachte du bist ausgestiegen, Ceres!", dabei deutet er auf meinen Hals.

"Ceres??? Woher...", ich schlucke hart.

"Komm schon, Süße. Ich weiß, du bist schlau!", er legt seinen Kopf leicht schief.

"Du bist ein Telepath!", stelle ich nüchtern fest.

Er nickt und zwinkert. Dabei bedeutet er mir, mich zu setzen. Ich sehe ihn tief in die Augen und setze mich. Er nimmt mir gegenüber Platz. Ich spüre die Blicke des Blonden auf mir.

"Talon, was..."

"Kai!", unterbricht er mich.

"Nani?", ich ziehe meine Augenbraue hoch. [3]

"Kai. Mein Name ist Kai Hoju.", zwinkert er mir zu.

"Ta... Kai", bessere ich mich aus, es ist ungewohnt meinen ehemaligen Freund so an zu reden, "Was willst du von mir? Warum suchtest du den Kontakt zu mir?" [4]

"Du hast mir gefehlt!", grinste er.

"Nani?", ich ziehe die Luft scharf ein.

"Ich habe dich vermisst! Warum hast du das Battle-Tunier verlassen?", er nimmt meine rechte Hand in seine.

Schnell entziehe ich sie ihm: "Gegenfrage: Warum bist du dabei?"

"Verbesserung: Warum war ich dabei, um genau zu sein.", er sieht mich fragend an, "Warum warst du dabei?"

"Hatten wir nicht alle unsere Gründe?", ich sehe die Kellnerin an und nicke ihr zu.

Sie lächelt, nickt und geht zur Theke.

"Hai. So war es wohl. Doch was sind deine Gründe. Was waren sie?", er sieht mich fragend an.

"Sag du's mir!", ich verschränke die Arme.

"Meine Gründe?", er lehnte sich zurück.

Ein Nicken meinerseits.

"Mh... Du kennst doch noch Slash, der ober uns war, oder?"

Ich nicke wieder.

"Das ist Etsuya, mein Bruder!"

"Dein Bruder?... Mh... Ihr seit euch wirklich ziemlich ähnlich.", ich ergreife die Flasche und das Glas, das mir die Kellnerin reicht.

"Ich sehe ihm gar nicht ähnlich!!!", sagt er, er scheint eingeschnappt zu sein, "Er hat schwarzes Haar und blitzblaue Augen. Ich hingegen habe eisblaue Haare und graue Augen... wo siehst du da Ähnlichkeiten???", stellt er wütend fest.

Es gefällt ihm ganz und gar nicht, das ich ihn mit seinem Bruder, wenn auch nur gedanklich, vergleiche.

"Nicht euer Aussehen! Aber euer Styl.", ich deute unter mein linkes Auge.

"Die beiden Narben?", er fährt sie mit seinen Fingerkuppen leicht nach.

Langsam nicke ich und lehne mich zurück, um seiner Berührung zu entkommen.

"Deshalb vergleichst du uns? Das ist doch nicht dein Ernst, oder???", er verkneift sich ein Lachen und sieht mich an, "Ich sagte doch bereits, dass es mir Leid tut! War das der Grund warum du das Battle-Tunier verlassen hast? Nach deinem Sieg über mich bist du ausgestiegen. War es wegen unseren Kampf? Das war das letzte Mal, das ich dich sah."

"Nein! Das war nicht der Grund... Ich meinte die Vorgehensweiße. Ihr habt die selbe. Kalt, Brutal, Schnell und Tödlich! Soviel ich weiß, bin ich die erste, die einen Kampf mit dir überlebt hat und dich noch dazu besiegt hat. Erste Niederlage so zu sagen."

Ein Runzeln macht sich auf seiner Stirn breit.

Dann folgt zögerlich ein sanftes Nicken: "Kannst du dich noch an Seer erinnern?"

"Mit der hattest du doch was, oder?"

"Hai. Hai... Mein Bruder hat sie einmal in einer Bar getroffen und dort mit Alkohol abgefüllt. Danach hat er mit ihr geschlafen und am nächsten Tag brachte er mir ihren Kopf. Er hat sie getötet!", die letzten Worte waren fast geflüstert.

Ich sehe ihn nur an und höre stumm zu.

Er fährt auch schon fort: "Seitdem hat jeder meiner Gegner sein Gesicht gehabt! Ich tötete ihn somit also in Gedanken und in Taten hunderte Male. Das war meine Art Rache zu nehmen. Denn töten darf ich ihn nicht. Sonst wäre ich keinen Deut besser!"

"Und deshalb tötest du lieber viele Unschuldige, als einmal den Schuldigen...", denke ich laut.

"Unschuldig? Mach dich nicht lächerlich! Die meisten waren doch treue Untertanen von Agent!"

"Agent...", meine Hand die gerade die Flasche genommen hatte, um das Glas mit der trüben Flüssigkeit zu füllen, fängt leicht an zu zittern.

"Hai! Agent! Der Boss, denn keiner bis jetzt sah. Für den wir ab unserem 16. Lebensjahr dienen sollen/müssen."

"Die Zeit, die ich ausgestiegen bin! Ich stieg kurz vor meinem 16. aus!", murmle ich eher zu mir, als zu ihm.

"Hai. Du warst schlau! Doch ich Dummkopf blieb!", er senkt seinen Blick. [5]

"Dann haben sie dich nach Rosenkreuz gebracht?!!", es ist eher eine Feststellung.

"Hai!", unterstützt er meine Vermutung.

"Und nun bist du..."

"Ein Telepath!", bestätigt Kai.

Seine Augen sehen traurig aus. Und obwohl er nicht einmal ein Jahr älter ist als ich, sieht er dennoch schon wesentlich älter aus.

"Tut mir Leid, für dich!", flüstere ich leise.

"Bitte! Ich will kein Mitleid!. Es hat auch seine Vorteile!", ein Grinsen legt sich wieder auf seine Züge.

"Stimmt... Irgendwie hast du auch kein Mitleid verdient!", sage ich kalt und schenke nun endlich die trübe Flüssigkeit in das Glas. [6]

"Nani?", das Grinsen entgleitet ihm.

"Du tötest lieber 100 von Unschuldigen, als den Schuldigen, deiner Rache selbst schnell zu töten. Über 100 Tote, wo einer Genügt hätte...", ich schüttle den Kopf und nehme einen kräftigen Schluck.

"Genau wie du!", nickt er.

"Was?", beinahe hätte ich mich verschluckt.

"Du tötest wegen dem Geld. Du bist eine Killerin! Dabei kennst du die Leute, die deine Rache verdienen."

"Ich kenne sie, ja? Und seit wann???", ich stelle das Glas wieder hin.

"Takatori, Reji! Das ist die Zielperson deines Hasses!", er scheint eine bestimmte Reaktion zu erwarten, aber ich beherrsche mich.

"Mag sein, das er der Auftraggeber war, aber ich will auch diese 5 die es durchführten!", ich hebe mein Glas und nehme wieder einen kräftigen Schluck.

Arisa kommt zum Tisch und nickt mir ernst zu. Musternd sehe ich sie an und nicke dann ebenfalls. Ihr Zeichen zu gehen und bald wieder zu kommen, um mir etwas zu bringen.

"Kann sein, das ich mich irre, aber, pass auf, das du nicht abstürzt! Der Fall in die Hölle ist tief, mein Engel.", er zwinkert mir ernst zu.

"Du weißt selbst nichts über den Himmel, also erzähl mir nichts über den Sturz in die Hölle!", wieder kippe ich etwas Inhalt des Glases in meinen Mund.

"Was soll ich im Himmel? Da ist es mir viel zu kalt.", auch Kai hebt sein Glas.

"Woher soll ich den wissen, wie der Himmel ist?", ich verschränke mit einer theatralischen Geste meine Arme.

Kai schüttelt den Kopf: "Du solltest wissen, wie der Himmel ist. Du hättest zu Hause bei deiner Familie sitzen sollen und in Liebe versinken. Und nicht zu einer Killerin ausgebildet werden!"

"Ich habe keine Familie. Und Liebe ist mir fremd. Ich bin beauftragt zu töten. Nicht zu lieben. Ich kann nicht lieben. So etwas wie ich, eine eiskalte Killerin, hat es weder verdient geliebt zu werden, noch es zu tun.", eine gewisse Kälte legt sich in meine Augen.

"Du hast dich leicht verändert, muss ich zu geben. Lässt du dich eigentlich noch immer nicht beschützen?", er nippt wieder an seinem Glas.

"Beschützen? Ich brauche doch keinen Babysitter! Ich kann auf mich selbst aufpassen!", meine Stimme bebt leicht, doch es fällt nicht weiter auf.

>So harte Gegensätze. Obwohl uns so viel verbindet, trennt uns doch so viel mehr. Alleine die Gegensätze! Ich bin kalt. Eiskalt. Wie tot. Doch er ist wie Chiyo. Er strahlt eine gewisse Wärme und Ruhe aus, die mich fasziniert. Die beiden haben nicht aufgegeben. Denn Kampf gegen die innere Kälte, den ich schon vor Jahren verloren habe...<

Kai will noch etwas sagen, doch er wird abgelenkt. Arisa kommt und legt eine schwarze Karte mit roter Tinte auf den Tisch. Sie nickt und geht wieder.

Meine Hand legt sich schnell auf die Karte. Ich spüre die leichte Kälte der Karte unter meiner Hand, aber auch etwas warmes auf meiner Hand. Schnell sehe ich auf den Tisch. Überraschung macht sich in meinem Gesicht breit. Mit einem Ruck ziehe ich meine Hand und damit die Karte unter Kai's Hand weg. Dann nehme ich mein Glas und trinke hastig aus.

Er mustert mich: "Welche Zielperson?", und nickt mir zu.

"Hör zu, ich weiß ja nicht was du von mir willst, oder für wenn du arbeitest, aber ich habe jetzt Arbeit! Wenn du entschuldigst!", ich stehe auf.

Er steht auch auf: "Ich begleite dich. Zeig mal.", er will mir die Karte entnehmen, doch ich stecke sie schnell in meine Manteltasche.

"Gut! Du führst, ich folge.", zwinkert er.

"Das geht dich nichts an! Geschäftliche Sache!", ich schüttle den Kopf.

"Komm schon! Spiel dich nicht so blöde!", sein Gesichtsausdruck verhärtet sich und er greift nach meiner Hand.

Mit einer schnellen Bewegung habe ich den Dolch aus meinen Haaren und halte sie ihm an die Kehle. Schnell fallen die rubinroten Haare auf meine Schultern.

Jemand räuspert sich laut.

Ich sehe auf. Neben Kai steht der Blonde, der zu erst hinter uns gesessen hatte, und zielt mit einer Magnum auf Kai's Kopf. Fast unbemerkbar wandert Kai's Hand zu seinem Gürtel.

"Niet! Uberleg dir chut, was du tust, mein Junche!", der Blonde hat einen russischen Akzent. [7]

Blitzschnell ziehe ich meinen zweiten Dolch aus dem Gürtel und halte ihn über die Rechte, die den Dolch gegen Kai's Kehle drückt, um den Russen zu bedrohen.

"Chanz ruhich! Ich arbeite ebenfalls chier!", er nickt mir ernst zu. [8]

"Das soll ich jetzt glauben?", ich spüre, wie Kai schluckt und sich wieder leicht in meine Richtung bewegt.

"Iie, Kai! Ich hab dir gerade vorhin erst klar gemacht, das ich dir nicht vertraue!", ich wende mich mit meinem Kopf dem Russen zu, "Ebenfalls so wenig, wie ihnen!" [9]

"Was führt ihr hier den auf?", Arisa kommt geschockt auf uns zu, "Basted! Stell dich nicht gegen Amun! Er gehört zu uns!"

Widerwillig lasse ich denn Dolch sinken, sehe den Russen durchdringend an und stecke den Dolch zurück in den Gürtel.

Ich nicke Arisa zu: "Schreib's auf die Rechnung!", langsam sinkt auch meine rechte Hand und mit einer schnellen Bewegung steckt der Dolch wieder in meinen Haaren, "Cya!", ich nicke noch einmal und gehe aus der Türe.

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Das Rasseln ertönt wieder und mir wird gerade bewusst, dass Ceres geht. Ich setze einen Fuß vor den anderen.

KLICK

Eiskalt spüre ich den Lauf der Magnum wieder an meinen Schläfen.

"Amun!!! Seth arbeitet ebenfalls für uns! Lass ihn jetzt gehen, wenn er will!", Arisa klingt ziemlich verärgert.

Die drei Männer um die Ecke scheinen nichts mit gekriegt zu haben, denn sie lachen noch mehr als zuvor. Das Paar am großen Fenster sieht sich verliebt in die Augen. Auch die beiden hatten die Lage nicht mitgekriegt!

Der Lauf sinkt und ein leises und geschlagenes: "Da!", ertönt. [10]

"Sehr schön! Arigato, Amun!", die Kellnerin zwinkert ihm nun wieder fröhlich zu. [11]

Der, wie mir erst jetzt auffällt, sehr muskulöse Russe steckt seine Magnum weg.

"Ich komme jetzt ja öfters her, kannst du mir auch eine Rechnung aufsetzen?", ich sehe die Kellnerin an.

"Hai, hai! Wenn es dein Wunsch ist!", sie lächelt.

"Arigato! Ich muss jetzt los, fang gleich mit diesem Getränk bei der Liste an, ja?", und schon bin ich aus dem Café gelaufen.

^^^^
 

[1] Ungeduldig... tststs^^

[2] Ich hoffe an dieser Stelle, das ich sie so rüber gebracht habe, wie ich wollte.

[3] Nani = japanisch: Was, Wie bitte

[4] Ich schrieb hier bewusst ehemaliger Freund. Sie waren ja Freunde, in einem gewissen Sinne. Mahr verrate ich noch nicht! ;P

[5] Zu beachten ist hier, das Kai ein Jahr älter ist als Ceres. Also jetzt 20. Als Ceres vor ihrem 16. Geburtstag ausstieg, war Kai zwar schon 16, aber er war noch nicht ganz fertig ausgebildet, also kam er auch noch nicht zur Spezialausbildung zum "Bodyguard" weiter.

[6] Die Rede ist von Eristoff Ice... ich sag jetzt mal einfach das es diese Wodka-Zitronen-Mischung auch in Japan gibt! &#61514;

[7] Falls es wer nicht versteht: Nein! Überleg dir gut was du tust, mein Junge ;)

[8] "Ganz ruhig!Ich arbeite ebenfalls hier!"

[9] Iie = japanisch: Nein... hab ich das schon mal gesagt?? Naja, sonst hört ihrs halt nochmal^^

[10] Das soll jetzt nicht das deutsche DA darstellen, sondernm das russische JA ;)

[11] Falls ich es nicht eh schon erwähnt hab: Arigato = Danke (japanisch) *schlechtes gedächtnis hab*

'G2'

///\\\

Die Tür öffnet sich. Mit schnellen und zielstrebigen Schritten betritt der Mann Mitte 30 den Raum. Seine abrasierte Glatze glänzt selbst unter dem spärlichen Licht, dass im Raum herrscht noch. Über das rechte Auge trägt er eine Augenklappe. Das linke türkis glitzernde Auge schwenkt nun musternd durch den Raum. Sein Mund ist zu einem bitteren, ernsten und vor allem kalten Schlitz zusammen gezogen. Er nimmt Haltung an und wirft einen letzten finsteren Blick zu vier Mädchen, die gerade erst aufgehört haben zu reden. [1]

Alle stehen auf und nehmen ebenfalls Haltung an. Der Mann geht durch die Reihen mustert die Schüler alle. In der Reihe stehen gemischt die Mädchen, die hier eindeutig in der Unterzahl sind, und die Jungen. Doch alle tragen sie die selbe Uniform: Schwarze Stiefel, die so circa 15 Zentimeter vor dem Knie aufhören, eine in verschiedenen Grüntönen gehaltene Hose [2], die in den Stiefeln steckt und ein schwarzes ärmelloses Shirt, das sorgfältig in die Hose gesteckt wurde. Auf der linken Brustseite ist G2 [3] mit roten Lettern aufgenäht. An jedem rechten Unterarm ist das selbe Zeichen zu erkennen: Eine Schlange die sich um ein Kreuz wickelt. Manche Schüler haben den Anhänger, eine Schlange die sich um ein Kreuz windet, auf dem Gürtel, andere tragen ihn mit einem Lederband am Handgelenk, oder um den Hals. >Battle-Tunier<, der Name der Schule. Eine Militärakademie, auf der man zum Kämpfen und töten ausgebildet wird.

"Setzen!", die Stimme hallt durch den stillen Raum, wie ein riesiges Echo durch ein Gebirge. Kein Gemurmel, kein Getuschel, keine Widerworte. Nur leises Stuhlrücken. Danach wieder Stille. Eisige Stille, die sich auf jede Seele legt. Noch dazu kommt die Beschaffenheit des Raumes: ebenholzbrauner eintöniger Parkettboden, dunkelrote aggressive Wände und eine schwarze Decke. Ein beengender und provozierender Raum, der wohl viel zu dem ganzen unwohlen Gefühlen beiträgt.

"Heute mal zur Abwechslung Theorie. Wer kann uns sagen, was wir letzte Stunde gemacht haben? Wie wäre es mit dir, Pain?"

Ein einzelner Stuhl rückt schnell über den Parkettboden. Ich springe auf, nehme Haltung an: "Sir!"

"Na, dann schieß mal los!", er macht eine ausladende Geste mit der Rechten.

"Sir! Letztes Mal, hatten wir wieder einmal Praxis in der Arena."

"Und weiter?", er erweitert die Geste.

"Sir! Ich denke sie wollen jetzt von mir hören, dass ich Marten nicht umgebracht habe, sondern nur schwer verletzt habe... Den Job nicht korrekt ausgeführt habe und die Befehle verweigert habe. Habe ich Recht, Sir?"

"Genau!!! Das wollte ich hören! Das war aber noch nicht alles! Ich will jetzt auch noch deine Gründe wissen? Pain du bist doch eindeutig nicht dumm... Wieso widersetzt du dich dann den Regeln und machst so etwas ausgesprochen dummes??? Ich gehe doch recht in der Annahme, das du sicherlich einige vernünftige Gründe dafür hattest, oder etwa nicht?", er zieht die Augenbraue seines linken Auges verachtend hoch und mustert mich.

Der tieftürkise See, der in sich in seinem Auge zu brechen scheint, funkelt angriffslustig, aber vor allem schimmert er enttäuscht.

"Meine Beweggründe, Sir, sind einfach zu erklären. Ich sah keinen Sinn darin, Marten zu töten! Er lag wimmert am Boden und flehte um Gnade. Gnade kann und will ich nicht geben. Und Gnade wäre es gewesen ihn zu töten. Also quälte ich ihn nur, Sir! Es ist kein dürftiger Grund die Befehle zu verweigern, ich weiß, es tut mir auch aufrichtig leid, vor allem wenn es um die Death-Regel geht, aber, Sir, ich konnte ihm einfach keine Gnade gewähren, da er diese meines Erachtens nicht wert war, also lasse ich ihn leiden!"

"Mh... Deftige Gründe... Ich war also Recht mit der Vermutung das du nicht so dumm bist, wie du dich manchmal stellst! Scheinbar hast du sehr wohl nachgedacht, was du tust!", er scheint eher mit sich selbst zu sprechen als mit mir, oder jemand anderen.

"Ja, Sir!", mit diesen Worten reiße ich ihn offensichtlich aus seinen Überlegungen, den er zuckt leicht zusammen.

"Gut. Akzeptiert! Setzen!", er deutet auf meinen Stuhl und verschränkt die Arme während er anfängt auf und ab zu gehen.

Ich befolge den Befehl und setze mich erleichtert.

"Kopf wieder einmal aus der Schlinge gezogen?", Talon lehnt sich mit einem süffisanten Lächeln zu mir herüber.

Ihn ignorierend blicke ich stur gerade aus.

"Hat's dir die Sprache verschlagen? Sind dir die Argumente ausgegangen?", leicht stupst er meinen linken Arm an.

Ohne mich umzudrehen antworte ich: "Kiseiki no hana! Ich will nicht schon wieder schlecht auffallen!!!" [4]

"Spricht man so zu einem Freund?", er spielt den Beleidigten.

"Ich wüßte nicht das wir jemals eine tiefer gehende Freundschaft hatten!", leicht verärgert drehe ich meinen Kopf.

"Aber wir verstehen uns doch gut!!!", nun scheint er wirklich verletzt zu sein.

"Hai, hai, hai!", ich wedle mit der Hand, "Just fun! Freunde sind wir schon! Gomen!"

"Na dann ist's ja bestens, oder?", grinst er mich breit an.

"Ha...", setze ich an.

"Pain! Talon! Was habe ich gerade gesagt?", der Mann funkelt mich böse an und wendet dann sein Auge Talon zu.

Talon springt auf: "Pain! Talon! Sir!!!"

"WAS???", in seiner Stimme liegt ein Hauch Überraschung.

Talon will gerade zur Wiederholung seiner Wörter ansetzen, doch ich schlage ihm schnell die Hand vor den Mund: "Er sagte >Keine Ahnung! Sir!<, Sir!"

"RAUS!!! Alle beide!!!", er weißt mit seiner linken Hand ausladend in Richtung Tür, "Und dort draußen braucht ihr gar nicht erst bleiben! Ich will euch heute nicht mehr sehen! Weder hier, noch zum Mittag- oder Abendessen! Aber im Arrestraum!!! Und jetzt weg, bevor ich mich vergesse!!!"

Wir beide salutieren: "Ja, Sir!"

RUMMS.

Die Worte, die er vorhin geschrien hat, waren ja schon sehr laut in dem kleinen Raum gewesen, aber nun, wo er die Türe so >schwungvoll< ins Schloss geschmissen hat, müssen die restlichen Schüler da drinnen taub sein.

"Juhu! Freier Tag!", Talon wirft eine Hand in die Luft und dreht sich strahlend zu mir um.

"Was ist? Warum schaust du mich so böse an, als ob du mich gleich fressen würdest?", er neigt den Kopf.

Wortlos setze ich mich in Bewegung.

"Hey! Moment!!! Wo willst du hin?", er läuft mir nach.

Stur gerade ausschauend setze ich meinen Weg zum Arrestraum im 5.ten Stock fort, während Talon vor mir fuchtelnd auf und ab springt.

"Wieso schaust du so bockig? Sei froh! Wir haben heute Tarnen Theorie!", er hat es bereits vorhin aufgegeben vor mir herum zu hüpfen und begnügt sich damit, das er hinter mir hergeht.

"Was???", ruckartig bleibe ich stehen.

Mit einem leisen Stöhnen knallt er in mich: "Was, was?"

"Du hast den Stoff mitgekriegt und trotzdem so 'nen Mist verzettelt? Spinnst du???", ich drehe mich rasch um.

"Naja, er fragte was er gesagt hatte... Und das waren eben unsere Namen...", verlegen schaut er zu Boden.

"Talon! Du machst mich krank!!!", ich verdrehe meine Augen, drehe mich um und setze meinen Weg fort.

"Welche Krankheit? Husten? Schnupfen? Angina? Die Pest???", er geht wieder hinter mir.

"BAKA!!!", ich beschleunige meine Schritte.

"Ähm... wo gehst du hin?!!", Talons Stimme klingt verdutzt.

"In den Arrestraum?!! So wie er es uns aufgetragen hat?!!"

"Iie! Das tust du nicht!", abrupt bleibe ich stehen.

"Ach, und wieso nicht? Willst du mich aufhalten???"

"Iie!", lacht er, "Aber du bist gerade an dem Arrestraum vorbei gelaufen!"

"Du raubst einem wirklich den letzten Rest Nerv!", ich drehe mich um, gehe zurück und bleibe vor der schwarzen Türe stehen, wo in roten Lettern >Arrest< steht.

"Ich weiß! Dafür bin ich ja da!", er macht die Türe zu und setzt sich auf die Matratze auf den Boden.

Leise seufze ich und setze mich ebenfalls auf eine der Matratzen. Die Wände sind im Gegensatz zu allen anderen Räumen in diesem Haus weiß. Genauso wie der Boden, die Decke, die Matratzen auf dem Boden, die kleine Stuhlgruppierung, die um den Tisch steht und die Lampen die von der Decke hängen. Das Licht das sie ausstrahlen scheint ebenfalls weiß. [5]

"Dieser Raum ist ja zum verrückt werden! Alles weiß!!!", ich blicke mich weiter um, doch tatsächlich ist das einzige das sich hier von allem abhebt unsere Uniform.

"Sag bloß? Jetzt bist du schon so lange dabei und du warst noch nie hier???", Talon schüttelt ungläubig den Kopf.

"Ich weiß wo er liegt, weil ich schon oft Leute hier rauf geleitet habe... Aber hier war ich noch nie drinnen! Im Zimmer des Majors, mit ihm,... In der >Folterkammer<, im Strafraum der Arena... aber hier noch nie! Eigentlich komisch... Was solls!", ich lege mich auf die Matratze.

"Gratulation! Hier war glaub ich schon die ganze Akademie schon mal! Ich zumindest kenne keinen einzigen Menschen, der nicht schon mal hier war!", er schüttelt anerkennend den Kopf.

Mein Blick schweift über die Wände zur Decke, direkt über mir: "Was ist das!!!", schockiert setze ich mich auf.

"Zeitanzeige! Das Ding gibt jedem Auskunft wie lange du schon hier drinnen bist.", er deutet auf seine eigenen hellblau leuchtenden Ziffern über seinen Kopf.

"Na toll!!! In 'nem weißen Raum mit hellblauen Ziffern... gleich so viel Farbe!", ich lasse mich wieder in die weißen Kissen sinken.

"Wär's dir lieber im Klassenraum mit Major und sich zum x-ten male die Tarnung anzuhören?"

Unwillkürlich muss ich gähnen.

"Na siehst du! Ich habe uns befreit!", zwinkert er, "Nun sollten wir versuchen zu schlafen... mehr kannst du in diesem Raum nicht machen! Zumindest keine lange Zeit... So vergeht die Zeit auch viel schneller! Also: Oyasumi nasai!", er läßt sich ebenfalls in die Kissen sinken. [6]

"Jigoku!! Die reinste Hölle!", mit diesen Worten drehe ich mich um. [7]

"Versuch zu schlafen!", murmelt Talon aus den Kissen.

"Kannst du mich nicht in Ruhe lassen?", leise seufze ich.

Nicht das er so nervig wäre, ich mag ihn sogar sehr gern, aber er ist einfach laut.

/Er erinnert mich an Chiyo. Die Süße ist ja auch immer so laut! Bald sehen wir uns wieder, Chibi! Nur noch ein letzter Test, damit ich wirklich weiß, dass ich soweit bin... Und dann sehen wir uns auch schon! Dann ist Schluss mit dieser Schule! Dann bin ich wieder für dich da!!! Bald!/

///\\\
 

"Iie, ich kann dich nicht in Ruhe lassen!", die hellgrauen Augen sehen mich ernst an.

"Und darf man auch erfahren warum???", ich verschränke die Arme.

"Weil du in Gefahr bist, Süße!!!", er kommt einige Schritte auf mich zu.

"Gut danke, ich werds mir merken! Du hast mich gewarnt, jetzt pass ich doppelt so gut auf und deine Mission ist erledigt! Bye, schreib mal!", ich springe vom Dach des Hochhauses, auf dem wir gerade standen, zum nächsten.

"Moment! Du weißt doch gar nicht in welcher Gefahr und von wem sie ausgeht!", er ist mir nachgesprungen, vorgelaufen und steht nun blockierend vor mir.

"Ach, und du weißt es???", der Wind weht mir die Haare ins Gesicht.

"Hai! Aber dazu musst du mir mal zu hören!", er läßt die Arme sinken.

"Leider keine Zeit... Tja dann ein anderes Mal, ja? Cya!", ich gehe an ihm vorbei.

"Ceres!", er zieht mich unsanft an der Hand zurück.

"Lass mich in Ruhe, Kai!", verärgert entziehe ich ihm die Hand, bleibe aber stehen.

"Das ist dein Tod!!!", seine Augen schauen traurig aus.

Ein kalter Schauer durchzuckt mich. Unfähig mich zu bewegen stehe ich da und sehe ihm in die Augen. Diese warmen grauen Augen, die so besorgt aussehen. Es ist wie ein Bann. Ich bin unfähig mich zu bewegen, ja selbst denken kann ich nicht. Dieses Gefühl... es ist kaum zu ertragen. Am liebsten würde ich mich in seine Arme schmiegen und weinen... Durch ein kräftiges Kopfschütteln durchbreche ich den Bann.

>So ein Mist! So was idiotisches hab ich auch noch nie gedacht!!! Da merkt man es wieder, ich lass mich zu sehr gehen! Ich wird total weich!!!<

"Dozo! Hör auf mich!!!", es ist nur ein Flüstern.

Ein Flüstern das mir die Gänsehaut aufsteigen lässt. Wieder schüttel ich mich heftig.

"Ich muss jetzt wirklich los!!! Treffen wir uns später wieder und du erzählst mir was du zu erzählen hast... Ich werde dir zu hören! Mein Wort darauf!", das sprechen fällt mir irrsinnig schwer.

In seine Augen legt sich ein vertrauter Schimmer und er lächelt sanft: "Hai! Ab wann hast du Zeit?"

"Kommt drauf an, ob das jetzt ein Auftrag ist, oder nur eine Besprechung... Keine Ahnung!", ich zucke mit den Schultern.

"Ich komme mit dir!", er setzt sich in Bewegung.

"Hä???", die Situation ist vorüber, und ich kann wieder klar denken, "Du spinnst wohl!!! Lass mich in Ruhe!"

"Erst wenn du in Sicherheit bist, werde ich dich in Ruhe lassen!!!", er dreht sich zu mir um.

Seine Haare wehen im immer stärker wehenden Wind.

"Wenn du mich in Ruhe lässt, bin ich in Sicherheit!!!", ich verschränke die Arme.

"Red keinen Schwachsinn!!! Ich will dich nur beschützen!!!", wieder legt sich dieser Schimmer in seine warmen Augen.

>Ich will diesen Schimmer nicht!!! Er sieht dann so unendlich traurig aus... Er sollte nicht... Quatsch keine Opern! Baka!!! Hör auf so einen Schwachsinn zu denken und konzentriere dich!!!<, wieder schüttel ich verärgert, über mich selbst, den Kopf, "Ich WILL nicht beschützt werden! Ich BRAUCH nicht beschützt werden!!!" [8]

Er tritt mit harten Schritten auf mich zu. Seine Augen spiegeln etwas vertrautes wieder, und doch verstehe ich nicht ganz was es zu bedeuten hat. Einen Schritt vor mir bleibt er stehen. Sachte legt er seine rechte Hand auf meine linke Wange.

"Du musst und hast beschützt zu werden!", seine Stimme klingt sanft und doch bestimmend zugleich.

"Baka!!! Jetzt lass mich endlich in Ruhe!!!", obwohl ich für einen kurzen Augenblick die Situation genossen habe, schlage ich seine Hand weg.

Er taumelt eher aus Schreck, als aus Schmerz ein paar Schritte zurück und sieht mich schockiert an.

"Hör zu! Und hör gut zu! Ich sag es nur noch einmal! Ein einziges Mal: LASS MICH IN RUHE, ODER TRAG DIE KONSIQUENZEN UND DEN SCHMERZ, DENN WENN DU MICH NICHT BALD ZUFRIEDEN LÄSST, LÄSST DU MIR KEINE ANDERE WAHL, ALS DICH ZU SCHLAGEN, DA ICH DANN DAVON AUSGEHEN MUSS, DASS DU ES NICHT ANDERS KAPIERST, BEI SOOFTIGEN WIEDERHOLUNGEN!!! Klar jetzt???", ich hatte laut und deutlich gesprochen, aber nicht geschrien, trotzdem sieht Kai mich an, als hätte ich ihn gerade geohrfeigt, "Klar jetzt? War das verständlich?", wiederhole ich mich.

"Aber...", Kai setzt an, bricht aber ab.

"Ich werte das jetzt als JA, da ich keine Zeit habe! Cya!", ich gehe an ihm vorbei zum Dachrand.

Dort schlägt mir hart der Wind entgegen. Mein Blick wandert abschätzend hinunter und dann zum gegenüberliegenden Dach. Nicht das ich mit der Entfernung zum anderen Dach, oder mit der Höhe des Hauses Probleme hätte. Ich prüfe lediglich, ob die Luft rein ist.

>Es kommt in Tokyo Shùhen [9] vielleicht nicht gerade so oft vor, das ein kleiner Junge aus dem Fenster sieht und eine Person von Dach zu Dach springen sieht... Naja andererseits, vielleicht hat er ja Paranoia, oder einfach zu viel Phantasy... oder er sieht's wirklich und kriegt dann Paranoia, wäre vielleicht nicht so gut! Dann sieht mich noch wer, und ich darf dann auch noch die Rechnung des Psychiaters des Jungen bezahlen... Iie, arigato... Lieber auf Nummer sicher gehen...<

Ich muss mich nicht umdrehen, um zu sehen, wie mich Kai anstarrt.

Doch mein Entschluß steht fest: >Ich darf ihn nicht mit in Gefahr ziehen... Auch wenn ich ihn vielleicht ein wenig mag, so ist doch noch nicht ganz sicher, ob er sich nicht vielleicht mehr verändert hat in letzter Zeit, als er oder ich zugeben wollen. Und ob er wirklich nur auf meinen Schutz aus ist, steht auch nicht fest. Und vielleicht will er einfach Rache.<

Mit einem schnellen Salto bin ich am anderen Dach angelangt und beginne dort sofort zu laufen.

Am vierten Dach mache ich halt. Hinter mir war eindeutig ein Stoffrascheln zu hören. Leder um genau zu sein. Ich halte in meiner Bewegung inne und konzentriere mich. Hinter mir ist deutlich eine Aura zu spüren. Nicht direkt hinter mir, aber nicht weit entfernt von mir. Diese Aura gibt es nur einmal und ich kenne sie ganz genau!!!

>Sollte Kai mir nicht zugehört haben? Oder nimmt er mich nicht ernst? Oder ist er einfach nur dämlich???<, langsam drehe ich mich um.

Da steht er. Gut zwei Meter von mir entfernt. Sein schwarzer Mantel weht im Wind, genauso wie sein eisblaues Haar. Ein grimmiger Entschluß steht in seinen Augen. Er will das ich ihm zuhöre, und wenn er mich dazu zwingen muss.

"Da stehen wir jetzt also. So gegenüber... Als wären wir Feinde... Du machst es mir nicht leicht!", er setzt die Beine etwas härter auf und sucht scheinbar nach Griff. Sein linker Fuß ist nach außen gedreht und geht leicht in die Grätsche.

"Es bedarf wohl keiner weiteren Warnung... Ich lese etwas in deinen Augen:", etwas vertrautes hat die Situation.

///\\\

"Wenn du gehen willst, musst du mich besiegen!", er zieht einen weiten Kreis um mich.

"Es wird mir eine Freude sein und...", ich blicke ihm nach.

"... ein leichtes", vollendet er meinen Satz, "Deine Ritualsprüche werden dir wohl auch nie langweilig!"

Ich lache: "Genauso, wie dein um den Gegner rumkreisen. Haben wir nicht alle unsere Rituale? Diesmal meine ich es aber ernst!"

"Du weißt aber schon, dass ich bis jetzt noch nie besiegt wurde?", er grinst mich an, während er seine letzte Runde um mich dreht.

"Fünf wie immer!", kommentiere ich seine Rundendreherei, "Tja, die Betonung liegt bei: >Bis jetzt<! Und ich will dir nur mitteilen, dass ich bis jetzt ebenfalls immer gesiegt habe!"

"Wie du schon so treffend sagtest: >Bis jetzt<. Eine lange Zeit, Respekt! Aber alles hat mal sein Ende! Und dein Ende ist nun gekommen!!!", er stellt sich vor mich hin.

"Prophezeist du da nicht gerade deinen Untergang? Scherz beiseite! Auf ein >faires Spiel<! Das erste in unser beiden Laufbahnen.", zwinkere ich, während er meine Hand schüttelt. [10]

Er legt seine rechte Hand auf meine linke Schulter, genauso wie ich meine auf seine. Das Zeichen, das wir beide bereit sind. Das Murmeln um uns verstimmt. Und mit einem leisen Rascheln wird der Käfig heruntergefahren.

Nun ist der rechteckige Kampfplatz mit circa 10 Meter hohen Gitterstäben umgeben.

"Da junbi no dekita?? [11]", die Stimme des Ansagers halt durch den Raum.

Ich rümpfe die Nase. Es stinkt. Wie immer. Es riecht extreme nach Schweiß, Zigaretten, Alkohol und Drogen. Die Geschäfte laufen heute wieder gut für die Bosse.

Alle sehen auffordernd und aufgeregt zum Kampfplatz. Wetten wurden schon abgeschlossen. Die vielen Leute...

>Ich hasse Menschen!<

Noch einmal hole ich tief Luft und schließe die Augen. Alles um mich herum, das ich bis vorhin noch scharf wahrgenommen habe, verschwimmt. Und ich gehe langsam in mich.

Ich sehe vor meinem geistigen Auge einen Mann. Einen Mann Mitte 20. Sein braunoranges Haar ist vielleicht gerade mal drei Zentimeter lang.

///\\\

"Sag, hörst du mir überhaupt zu, Kaori? Konzentriere dich! Was habe ich dich gelehrt?"

"Gehe vor jedem schwierigeren Kampf in dich. Und befolge die 10 goldenen Kampfregeln zu einem guten Sieg:

1. Bring dein Herz in einen gleichmäßigen langsamen Takt.

2. Verdränge jedes Gefühl, dass nicht auf das Schlachtfeld gehört. Also alle!

3. Du darfst nie nach Gefühlen handeln. Achte darauf, dass sich keine Gefühle wie Hass, oder Mordlust, oder Gier in den Kampf einmischen.

4. Überlege dir jede deiner Handlungen mindestens zweimal, wenn dies nicht möglich ist, so höre auf deinen Instinkt.

5. Du musst deinen Instinkt immer als Berater in der Hinterhand halten. Egal was passiert, schalte ihn nie aus! Er ist sehr wichtig!

6. Behalte deinen Gegner immer im Auge, lasse dich nicht von ihm ablenken. Denk wie dein Gegner, sei dein Gegner!

7. Keine Gnade! Das Leben wird dir im Entscheidenden Augenblick ebenfalls keine Gnade gewähren.

8. Unterschätze deinen Gegner nie! Schätze ihn erst ein, wenn du mindestens 10 Angriffe von ihm gesehen hast.

9. Achte darauf, dass dein Gegner nicht zu viel Angst hat. Oft entwickeln Menschen eine Mordskraft aus reiner Verzweiflung und Überlebenstrieb. Sie sind oft schwer bis gar nicht einzuschätzen.

10. Falls du mal unterliegen solltest, winsle nicht! Nimm dein Ende mit Würde entgegen. Alles hat mal sein Ende, alles kommt und geht. Man kann nicht immer siegen. Alles ändert sich auch mal.

Richtig so, Vlad?"

Die braunen Augen mustern mich zufrieden: "Und befolge sie wirklich, so gut wie möglich, ja, Kaori, versprich es mir!!!"

///\\\
 

"Hai!", Talon verneigt sich vor der Menge.

Ich öffne die Augen, verneige mich zuerst vor der Menge, "Hai!", dann vor Talon.

"Tatakai sutato! [12]", hallt die Stimme wieder durch den Raum.

Aus Erfahrung weiß ich, dass Angriff die beste Verteidigung ist. Doch bis jetzt hatte ich es noch nie mit einem Gegner wie Talon zu tun. Er ist nicht nur in der selben Gruppe wie ich, sondern spielt auch in meiner Liga, eine richtige Herausforderung.

>G2, Generation 2... (Er9 Zeugung, Generation, Menschenalter, Zweite Gruppe... Was für ein Name für ein Team. Was wohl die G0 so machen? Von denen sieht man nie was... Also Ready to rumble!<, ich sehe, dass Talon sich in Bewegung gesetzt hat und höre auf zu denken.

Mein Instinkt klingt sich ein.

Er läuft schnell an und kommt direkt auf mich zu. Pfeil und Bogen, mit dem er trainiert, hilft ihm hier drinnen nicht viel, deshalb trägt er es auch nicht. Stattdessen trägt er um die Hüften einen Schwertgurt, an dem zur rechten Seite ein Schwert mit seiner Scheide hängt. An seinem Gurt sind auch zwei Krumsäbelartige Waffen angebracht. Um seinen linken Fuß, unten bei der Wade ist ein Dolch angeschnallt.

Er zieht sein Schwert und holt aus.

Ich springe nach hinten, um einen rückwärts Salto zu machen, und trete ihm dabei in den Bauch. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht und er prescht mir nach. Um seinen dauernden Schwerthieben auszuweichen, werfe ich mich immer erneut nach hinten und mache einen Salto oder ein Rad. Das Grinsen auf seinem Gesicht wird immer breiter und er schlägt auch schneller zu.

Mein Instinkt sagt mir, dass er mich nicht einmal mehr treffen will, sondern in eine Art Enge treibt. Denn direkt hinter mir fängt der Käfig an. Ich mache ein letztes Rad, springe in die Luft, drehe mich um mich selbst, trete Talon ins Gesicht, mach eine Zwischenlandung auf seinem Kopf und springe dann nach oben, um mich am Gitter kurz von dieser Angriffsphase zu erholen.

Wie eine Raubkatze sitze ich nun auf dem oberen Rand des Gitters, das mit Spitzen besetzt ist. Geschickt stehe ich in den Zwischenräumen, die von den Metallspitzen frei sind und gehe in die Hocke.

"Na, schon genug?", Talon sieht mich von unten herauf verhöhnend an.

Ich spreche eigentlich nie im Kampf. Im Kampf bin ich nicht mehr ich. Da nimmt etwas uraltes, weises und schnelles von mir besitzt: Mein Instinkt. Im Kampf bin ich wie ein Tiger. Und Tiger reden eben nicht, wenn sie ihre Beute zerfleischen. Manchmal, wenn ich jemanden verhöhne, oder fertig mache, wenn ich ihn motivieren will, weiter zu kämpfen, um mir eine Herausforderung zu sein, dann spreche ich... Doch dies ist selten. Zu Talons Frage gebe ich nur eine Art Knurrgeräusch, als Antwort von mir.

"Miez, miez, miez!", lockt er verarschend.

Ich springe aus der Hocke weg, drehe mich in der Luft und mache einen Kopfsprung Richtung Boden. Während ich mich drehe, um auf den Füßen zu landen, ziehe ich meine Sai.

"Na doch noch vom Baum gefunden, mein Kätzchen?", er grinst und rennt wieder an.

Diesmal bin ich besser vorbereitet.

>Das waren nur Aufwärmübungen,... glaub mir, du wirst dir wünschen, ich wäre da oben geblieben!<, ich gehe in die Hocke und strecke den linken Fuß von mir.

Die Sai über mir in einer Abwehrenden Haltung. Eine Falle.

Er scheint darauf einzugehen, doch trotzdem würde ich es nicht mit Sicherheit sagen. Zu viele Kämpfer sind gestorben, weil sie ihren Gegner falsch oder gar nicht eingeschätzt haben. Außerdem habe ich bis jetzt noch nie Talon in solcher Fahrt gesehen. Möglich ist alles.

Ein Klirren. Metall auf Metall. Ich habe mit dem einem Sai seinen Angriff abgeblockt und blockiere nun sein Schwert in dem ich das Sai, in dessen Zwischenraum das Schwert sich verdreht hat, leicht drehe. Das andere drehe ich schnell um, so dass ich die Schneide in der Hand halte, das spüre ich aber dank der Lederhandschuhe nicht, und der Griff nun nach außen zeigt. Das ramme ich Talon in den Bauch, indem ich mich aufrichte, und dann trete ich ihm mit dem linken Fuß in das Genick.

Hätte ich fester getreten, wäre sein Genick gebrochen und er wäre auf der Stelle tot. Diese Kraft reicht aber gerade mal für ein kurzes Benommen sein und einen kleinen Knick in der Optik. Abgesehen von dem netten kleinen Schmerzimpuls, der sich quer über den Rücken, entlang der Wirbelsäule und in die Beine und Arme zieht.

>Rumänien... Land der Foltern, Japan... Land der Schmerzen,... Nette Kombi, nicht wahr?<, ich richte mich auf, während Talon zur Seite kippt und zu Boden fällt.

Klirrend fällt das Schwert neben ihn.

"Tsukareta? [13]", mit diesem Wort trete ich sein Schwert hoch, fange es auf und werfe es dann durch die Ritzen des Käfigs auf eine Wand zu.

WOMM

Es ist in der Wand gelandet, wo es nun steckt. Durch den Aufprall schwingt der Stahl ein wenig. Der Mann mit einer Glatze, der an die Wand gelehnt steht, hat sein türkisfarbenes Auge vor Erschrecken geweitet. Mit einem leisen Rascheln fällt neben ihm die Augenklappe, seines rechten Auges, die er bis dahin noch getragen hatte hinunter. Das rechte Auge ist total verunstaltet und zerkratzt. Die Pupille ist blastürkis und doch eher mehr weiß. Der kalte Stahl neben ihm hat endlich aufgehört zu schwingen und der Mann schluckt hart. Damit hatte er nicht gerechnet. Man sieht es ihm an. Ein leises Gemurmel bricht los, gefolgt von Klatschen.

Mein kalter Blick löst sich von dem türkisen und dem blastürkis-weißen Auge und richtet sich wieder auf Talon, vor meinen Füßen.

Er liegt noch regungslos da. Hätte er sich bewegt, hätte ich es gemerkt. Meine Sinne sind wieder mal zum zerreißen gespannt.

"Das war schon alles was du so drauf hattest? Ich dachte du wirst eine Herausforderung! Doch du bist noch schwächer als die anderen!", ich stelle meinen rechten Fuß auf seine Wirbelsäule und belaste den Fuß langsam mehr und mehr. [14]

KNACK

Das Geräusch hallt in dem Raum wieder. Ein zufriedenes Lächeln legt sich auf meine Lippen. Ein leises Stöhnen kommt von dem Boden.

"Doch noch etwas Energie gefunden?", ich bücke mich, ohne den Fuß abzusetzen, zu seinem linken Fuß und ziehe seinen Dolch heraus.

Talon zuckt zusammen, als der kalte Stahl sich knapp neben seinem Gesicht in den Boden frißt.

"Schreckhaft? Steh auf, oder ich beende es! Was ich sehr bereuen würde... wäre dann ja wohl zu einfach gewesen, nicht?", kalt betrachte ich Talon, der sich langsam aufrappelt.

"Nicht schlecht!", seinen Worten folgt ein Hustenanfall.

Langsam und scheinbar genüßlich wischt er sich das Blut aus dem Mundwinkel. Ich sehe seinen bedauernswerten Zustand, lasse meine Sai in meiner Hand noch einmal kreisen, bevor ich sie wieder in den Waffengurt stecke.

"Was redest du? Es war total schlecht. Eigentlich hätte ich dich töten sollen. Dieser Kampf ist Zeitverschwendung!", ich unterdrücke ein Gähnen und gehe dann zu den Gitterstäben, "Ihr habt mir einen Kampf versprochen, denn ich nicht vergessen werde und dann steckt ihr mich mit diesem Schwächling in einen Käfig? Ehrlich Leute ich fühle mich leicht verarscht! Zuerst versprecht ihr mir das blaue vom Himmel und dann erhalte ich diesen Mist. Ist das der Dank? Der Dank für all die Jahre voller Siege... Hey! Ich fühle mich unterfordert! Ihr wollt was sehen und ich will was erleben! Wo ist das Problem? Hä?", ich schlage gegen die Gitterstäbe.

"Das Problem ist wohl, das du zu ungeduldig bist! Ich lauf mich gerade warm!", ich drehe mich um.

Talon steht Mittler Weile wieder.

"Wenigstens einstecken kannst du! Na dann beenden wir das Dilemma!", ich knacke mit dem Genick und gehe auf ihn zu, "Kannst ja nicht mal gerade stehen!"

"Tu was du nicht lassen kannst!", er versucht das linke Bein etwas mehr zu belasten, doch er zuckt vor Schmerz zusammen.

"Mit Vergnügen!", nun knacke ich auch noch mit den Fingern und bleibe vor ihm stehen.

Ich stelle mich schreck zu ihm hin. So dass ich zur Seite sehe. Schnell belaste ich den linken Fuß und drehe mich im Kreis, um Talon dann mit voller Wucht in die Seite zu treffen. Dieser wird durch die Wucht nach hinten geschleudert und fällt hart gegen den Käfig. Er sackt zusammen und kauert sich am Boden nieder. Dort spuckt er Blut. Der bittersüße Duft von Blut liegt in der Luft.

"A Negativ.", meine ich nur nüchtern bevor ich ihn am Kragen packe und nach oben ziehe, "Gib auf, bevor ich dich töte!"

"Du träumst ja! Ich und aufgeben... So weit kommt's noch! Ich hab's gleich! Gleich bin ich wieder in Topform.", er kann kaum sprechen, ohne das der widerhallende Schmerz durch sein Mark und Bein gleitet.

"In Topform? Nennst du tot sein in Topform?", ich schüttel den Kopf, "Deine allerletzte Chance! Gib auf!!!"

"Iie! Niemals!!!", er stöhnte leicht beim kläglichen Versuch sich zu befreien.

"Dann war das dein Todesurteil!", ich schleudere ihn von mir auf den Boden.

Ein dumpfer Aufprall, ein Röcheln, gefolgt von einem Husten. Erneut legt sich der metallische Geruch von Blut in die Luft.

In mir bewegt sich etwas. Etwas das schon oft da war. Etwas gegen das ich schon lange ankämpfe. Etwas das von Mal zu Mal stärker wird. Gier. Unendliche, wilde Gier! Hervorgelockt von diesem Geruch. Von dieser Farbe.

Meine Hände beginnen zu zittern. Vor meinen Augen verschwimmt alles. Ein schwarzer Schleier legt sich auf mein Denken. Fühle mich wie in einem Bann. Einzig und allein von einem Trieb getrieben. Ich kämpfe dagegen an. Doch viel zu stark ist dieses Monster schon geworden. Mein Kopf fühlt sich an als würde er gleich zerbersten.

"Trink! Trink! Trink! Tu es!!!", eine unheimliche Stimme spricht zu mir.

Ein innerer Konflikt: "Danach geht es dir besser! Erlöse dich von den Qualen! Trink!"

"Wer bist du!!! Was willst du von mir? Wieso muss ich trinken? Was muss ich trinken?", ich greife mir an den Kopf.

"Ich bin du... In gewissem Sinne. Du wirst mehr davon erfahren, wenn du dazu bereit bist! Ich werde wiederkommen, wenn du bereit bist! Und dann wirst du es tun müssen, ob du willst oder nicht, es ist dein Pflicht!!!", und genau so plötzlich wie es gekommen war, verschwand es.

Das Gefühl, das mein Kopf zerspringen würde, die Übelkeit, die Gier, das Zittern und auch der Schleier.

Ich öffne meine Augen. Vor mir steht Talon. Er hält die Krummsäbelartigen Waffen in den Händen und holt aus. Unfähig mich zu bewegen, sehe ich dem Stahl zu, wie er immer näher kommt. Es ist als würde alles in Zeitlupe ablaufen. Und ich bin unfähig mich zu bewegen.

Doch da erwacht wieder etwas: Mein Instinkt.

Ich werfe mich nach hinten, um auf dem Boden zu landen. Sicherlich ein schmerzhafter Aufprall, aber immer noch besser als enthauptet zu werden. Ein Zischen. [14]

Ich lande auf dem Boden, wo ich mich sofort zur Seite rolle und dann aufspringe.

Doch diese Aktion war völlig nutzlos. Talon war zu schwach, um mir nach zu kommen. Scheinbar hatte er seine letzte bleibende Kraft in diesen Zangengriff gelegt.

Nicht umsonst. Er hatte mich getroffen, sagt mir zumindest ein Gefühl. Ich schüttle den Kopf um endlich wieder zu Vernunft zu kommen.

>Egal was das war, darüber kannst du später nachdenken, du solltest eher darauf achten, das du das hier überlebst, sonst kannst du dir später unter Umständen keine Gedanken mehr über das Passierte machen.<

Ich gehe kurz in mich um zu erforschen welches Gefühl mir sagt, dass Talons Angriff nicht umsonst war.

Ich spüre etwas warmes meine linke Warme hinunter laufen. Meine Hand tastet langsam unter mein linkes Auge, nur um dort auf zwei circa 4 Zentimeter tiefe Wunden zu stoßen.

Talon steht noch, aber es scheint ihm sichtlich schwer zu fallen, weiterhin die Balance zu halten. Ein fieses Grinsen liegt auf seinen Lippen.

"Na, Kätzchen, waren wir abgelenkt?", er wischt sich mit dem Handrücken wieder über den Mund.

"Ein Fehler der mir nie wieder unterlaufen wird! SCHON GAR NICHT BEI DIR!", das letzte war eher ein drohendes Zischen als sonst etwas.

Schnell laufe ich an, ziehe meinen Dolch und ramme ihn mit voller Wucht in Talons Schulter.

"Wo zielst du hin? Mein Herz ist doch wohl bitte da!", er deutet auf seinen Brustkorb und fällt dann um.

"Als ob ich das nicht wüßte! Wer sagt das ich dich töten will?", ich gehe zu ihm, drehe ihn auf den Rücken und ziehe meinen Dolch heraus.

"Entweder du gibst auf, oder du verblutest hier! Deine Entscheidung."

^^^^

"Brechen sie den Kampf ab! Sie wird ihn nicht töten und er wird nicht aufgeben. Das würde ein endlos Kampf werden! Und immerhin sind beide gute Kämpfer. Talon ist eben nur ein wenig aus der Übung und er hat Pain unterschätzt.", der Mann mit der Glatze stützt sich auf das Schwert, das er aus der Wand geholt hat.

Neben ihm ist ein schattiges Plätzchen. Gut verborgen. Kaum hineinsehbar. Nur zwei Hände, die aufeinander gefaltet sind, sind erkennbar. Es sind die Hände einer Frau. Sie trägt einen silbernen Ring, auf dem ein blaues altgothisches Kreuz abgebildet ist, um das sich eine schwarze Schlange bildet. Ihre Fingernägel sind schwarzlackiert. Sie macht eine Halsabschneidende Geste und der Mann mit der Glatze geht zum Käfig. Dort sitzt der Ansager. Er flüstert dem Ansager etwas ins Ohr und geht dann wieder zurück zu seinen Platz, wo er das Schwert stecken hat lassen.

Die mit blutroten Lippenstift bemalenen Lippen der Frau spiegelt sich ein Lächeln wieder.

"Torikowashi!!! [16]", hallt es durch den Raum.

Ein Gemurmel, Gepfeiffe und Raunen folgt diesem Wort.

Der Käfig wird hochgefahren. Zwei Sanitäter nähern sich Talon, der vor mir liegt.

Ich drehe mich um.

"Pain! Das war nicht das letzte Mal, das wir gegeneinander gekämpft haben! Aber es war das letzte Mal das ich verloren habe!!!", die Sanitäter haben Talon auf eine Trage gelegt und von dort aus leistet er mir seinen brüchigen Racheschwur.

"Ich hör dich ja! Ich hör dich ja!", ich verlasse den Raum mit den vielen Leuten.

Draußen angekommen atme ich die frische Luft ein. Der Wind umspielt mein Gesicht. Er weht mir Strähnen ins Gesicht.

Ich sehe hoch. Es riecht nach Regen. Dort sehe ich die Wolken. Dunkel und träge stehen sie ober mir.

"Naku! [17]", und als hätte der Himmel auf dieses Kommando gewahrtet, fängt es an zu regnen.

///\\\
 

Die Regentropfen sind noch ganz fein. Doch sie werden immer größer und stärker.

Es fängt an zu schütten.

>Warum weinst du? Oder besser gefragt: Um wen weinst du?<, ich strecke meinen Kopf den Himmel entgegen und lass mich von den sanften Regentropfen küssen.

"Willst du mir zuhören? Oder muss ich mich um deine Aufmerksamkeit schlagen?", der kalte Regen prasselt an Kais Haaren ab.

Mein Blick senkt sich wieder: "Kai, ich... Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig und auch nichts anderes, auch keine Aufmerksamkeit! Wenn ich nicht will, kannst du mich nicht zwingen!", eigentlich wollte ich anfangs etwas anderes sagen, aber ich fand wieder schnell zu meiner Kälte zurück.

"Sag mal bist du so blöd? Muss man dich zu deinem Glück, zu deinem Leben zwingen???", er sieht mich schockiert an.

"Solange Chiyo lebt, muss man mich nicht zum Leben zwingen. Danach wahrscheinlich...", mein Blick wird weicher.

"Aber Chiyo lebt!!! Und wenn du so weiter machst lebst du nicht mehr lange!", der Regen prallt an seinem Ledermantel ab.

"Lass das mal meine Sorge sein! Das ist immerhin mein Problem!!!", mit diesen Worten hole ich meinen Dolch aus den Haaren und werfe ihn Kai entgegen.

Dieser duckt sich und wirft sich zurück. Blitzschnell drehe ich mich um und springe über die Dächer davon.

Diesmal, ist es unmöglich, mich zu verfolgen. Ich nehme nicht den direkten Weg über die Dächer, wie sonst, sondern schleiche durch die Gassen am Boden.

Mein Blick huscht auf eine große Leuchttafel, auf der in großen roten Lettern die Zeit steht.

>Wow! Von 20:30 bis 21:10 diesen Sturkopf angeleimt bekommen.<, die Leuchttafel verschwindet, da ich in eine weitere Gasse einbiege, >SACKGASSE!<, ich springe von den Mülltonnen auf das Dach.

Eine schwarze Katze wird dadurch aufgeschreckt, funkelt mich mit ihren bernsteinfarbenen Augen an und springt davon.
 

[1] Ich hoffe ich hab ihn gut rübergebracht?!!!

[2] Kennt ihr diese Tarnfarben Hosen?? Die mein ich!^^

[3] G2 steht für Generation 2... eine höhere Gruppe. Die Leute wurden in Gruppen eingeteilt (wie gut sie im Kampf sind) die niedrigste ist G10, die höchste G0

[4] Kiseiki no hana = Klappe halten, Mund zu, sei still... (Japanisch) ich glaub ich wiederhole mich schon wieder...

[5] Der Raum soll ja nerven und langweilig sein

[6] Oyasumi nasai = Gute Nacht (japanisch)

[7] Jigoku = Hölle (japanisch)

[8] Ceres sollte da sehr entzweigerissen wirken. Ich wollte rüber bringen, das sie viel für Kai empfindet und es aber nicht zeigen darf/kann/will.

[9] Shùhen =Umgebung (japanisch) sie wohnen ja nicht direkt in Tokyo. In meiner Story gibt es eine Gebiet das Tokyo Shùhen heißt. Eben Tokyo Umgebung.

[10] Das soll jetzt ein wenig spielerisch und nett klingen eher weniger ernst.

[11] Da junbi no dekita?? = Kampfbereit? Fertig? (japanisch)

[12] Tatakai sutato! =Kampfstart (japanisch)

[13] Tsukareta? = Müde? (japanisch)

[14] So eine Art Wirbeleinrenkung...

[15] Man muss sich das so vorstellen (ist schwer zu beschreiben): Er steht da und will die krummsäbelähnlichen Waffen wie eine Zange benutzen, um sie zu enthaupten. Doch als sie sich zurück wirft, kommt das so, dass sie sich etwas seitlich zurück wirft.

Und er setzt ihr nach (also zielt er ein wenig schief, durch dieses korrigieren. Wenn man jemanden enthaupten will, mit einer Zangen Bewegung, so hält man die Waffen ein wenig unter einander. Und wie sie sich da so zurück wirft, streifen sie eben dieses Krummsäbel im Gesicht, untereinander.. deshalb laufen die Wunden parallel... ist glaub ich blöd beschrieben, oder? Sorry, ich kriege es nicht besser hin.

[16] Torikowashi!!! = Abbruch (japanisch)

[17] Naku! =Weine! (japanisch)

Ein Neuer

Ich öffne die Türe. Ein strenger Geruch schlägt mir entgegen. Ein Gemisch aus abgestanden Gerüchen. Scharf prüfend ziehe ich die Luft ein.

>Hier stinkt es nach uraltem Red Bull,<, ich schüttle mich, >etwas eingetrocknetes Blut, Blumenerde, Schimmel und Moder! Ekelhafte Mischung!<

Widerwillig betrete ich den Raum und schließe leise die Tür.

"Du kommst spät!", ein Schatten bewegt sich aus der Ecke, "Hast du nicht hergefunden, oder dich verlaufen?", setzt sie spöttisch an.

"Weder das eine, noch das andere! Ich hatte einen Verfolger!"

"Hast du ihn abgeschüttelt? Wie sah er aus?", das spärliche Licht, dass durch einen Schlitz der Wand dringt, erleuchtet die Füße meines Gegenübers.

Die schwarzen Stiefel glänzen wie frisch poliert. Der Reisverschluß auf der Seite, hat zum Hochziehen je ein silbernes altägyptisches Kreuz [1], das bei leichten Bewegungen, leise, kaum merkbar auf den Reisverschluß aufschlägt und klappert.

"Ja, ich habe ihn abgeschüttelt. Wie er aussah ist irrelevant. Er wird uns nicht mehr belästigen! Wieso gerade hier?", ich sehe mich angeekelt um.

"Du hast ihn also beseitigt?!! Wieso hier in diesem alten verfallenden Hochhaus? Naja, es ist nicht gerade das Tatschmahal, aber es ist sicher!"

"Sicher einbruchgefährdet!"", beende ich den Gedanken.

"Sicher, wenn man euch belauschen kann?", mit leisem Quietschen fliegt die Türe auf.

Kai tritt, mit meinem Dolch spielend, ein. Über seiner rechten Augenbraue ist eine leichte Schnittwunde, die ein wenig blutet.

"Du!!!", ich schnaube verächtlich, >Wie konnte er mir folgen? Wieso habe ich ihn nicht bemerkt???<

/Weil du erstens nachlässig wirst und zweitens, habe ich mich herteleportiert./, er grinst mir zu, und verschwindet wieder aus meinen Gedanken.

>Shiri!!!<, werfe ich ihm an den Kopf. [2]

Doch er begrinst es nur.

>Wenn du so blöd grinst, würde ich dir am liebsten die Fresse polieren!<, werfe ich ihm wieder zu, doch er blockt ab. [3]

"Seth! Schön, das du auch zu uns gefunden hast!", Isis tritt nun ganz aus dem Schatten.

Ihr Gesicht, das von schwarzen Haaren eingerahmt wird, wird nur von ihren Orangen Augen erhellt.

"Seth??? Schön das er uns gefunden hat???", eigentlich war die Frage an Isis gerichtet, doch ich sehe Kai böse an, während meine rechte Hand langsam und unauffällig Richtung Gürtel wandert, um meinen zweiten Dolch zu ziehen.

"Aber natürlich! Eigentlich wollte ich genau euch Zwei auf den Fall ansetzen. Arisa hat mir erzählt, das ihr zusammen im Café wart, und da dachte ich mir, das ihr BEIDE hierher kommt!", sie lächelt Kai zu.

"ER ist einer von UNS???", ich sehe ihn erstaunt an, meine Hand erstarrt.

/Heute stehst du aber ganz schön auf der Leitung!/, grinst er.

>Duhuhuhu!!! [4] Halt dich aus meinen Kopf fern!!!<, und somit errichte ich eine Blockade.

"Hai! Einer von uns. Und damit er sich besser einlebt, solltest du ihn einführen! Sprich die ersten paar Missionen mit ihm machen!", sie zwinkert.

Wenn ich nicht so verwirrt wäre, hätte ich das Aufblitzen in Kais Augen als Freude bezeichnet.

"WAAAS???? Wieso ich??? Meine Partnerin ist doch schon Chi... Nephthys!!!", ich drehe mich zu Isis um und sehe sie ernst an.

"Nur für die erste Zeit! Lern ihm ein paar Dinge!", sie lächelt milde.

"Aber er ist doch auf die selbe Schule gegangen wie ich! Und auch noch viel länger! Wie soll ich ihm da noch was beibringen???", leicht gereizt unterdrücke ich den Drang sie anzuschreien.

"Bring ihm das ,Ankh' etwas näher und lehre ihn unsere Vorgehensweißen! Was weiß ich! Du bist nicht umsonst eine der Besten!", flötet ihre Stimme zart.

"Aber ich...", ich weiß nicht genau, warum mich das so aufregt.

"Nichts da von wegen ,Aber ich...' DU arbeitest jetzt mit ihm zusammen und aus Schluß!!!", ihre goldorangen Augen blitzen gefährlich, und wenn vorhin auch nur ein Fünkchen Freundlichkeit und Milde in ihrem Gesicht gelegen hatte, so war es jetzt zu einer ernsten, gemeinen und vor allem wütenden Fratze geworden, die alles andere als schön war.

"Hai!", nicht etwa geschockt von dieser Verwandlung, oder eingeschüchtert nehme ich Haltung an, sondern, wegen Angewohnheit.

Kai aber zuckt zusammen und ich spüre auch wie er leisen Respekt gegenüber Isis aufbringt.

"Also einverstanden?", sagt sie noch immer mit dieser Maske aus reinem Ärger.

Ich verschärfe meine Haltung und salutiere: "Hai!"

Zornfunkelnd sieht sie Kai an: "Okay?", wiederholt sie dann in schärferem Ton.

"Hai!", er salutiert ebenfalls. [5]

"Gut!", die Milde ist in ihren Augen zurück, als ob nie etwas gewesen war, "Also eure erste gemeinsame Mission.", sie drückt mir lächelnd eine Mappe in die Hand und zwinkert Kai zu, während sie ihm ebenfalls eine Mappe in die Hand gibt.

"Hier", sie holt einen Koffer aus der Ecke, die im Schatten liegt, "Eure Waffen! Ich habe mir erlaubt sie holen zu lassen. Missionskleidung werdet ihr nicht brauchen, da ihr damit unter diesen Leuten nur auffallen würdet.", sie gibt mir meinen Waffengurt, mit den beiden Sai und den Wurfring in die Hand., "Trag das am Besten unter deinem Rock. Und das", sie reicht mir meinen Dolch, "Würde ich in einen Stiefel stecken. Dein Katana ist zu Hause. Ich weiß wie heilig euch Samurais eure Schwerter sind, und dass sie niemand anders anfassen soll/darf. Außerdem, wäre es nur auffällig und im Weg!"

Ich nicke, während ich meinen Dolch in den rechten Stiefel stecke: "Aber, theoretisch, wenn du schon auf dem Gesetz aufbaust, was ich sehr anständig von dir finde, dann dürftest du überhaupt keine Waffe von mir angreifen!", zwinkere ich.

"Naja, sonst würde ich dich Waffenlos in den Kampf schicken! Und das wäre doch reiner Selbstmord!", lächelt sie.

"Glaubst du, ich bin ohne Waffen aufgeschmissen???", lache ich.

"Nein, aber... Vergiss es!", winkt sie fröhlich ab.

Sie dreht sich zu Kai um: "Hier, deine Krumsäbeldinger...", sie betrachtet die beiden gebogenen Dolchgroßen Waffen, mit den vielen Zacken, "Tja, die würde ich unter deiner Hose über den Schuhen befestigen. Hier!", sie reicht ihm einen Dolch, der wie ein Dreieck geformt ist, "Mit einer Halterung am Arm unter dem T-Shirt, wenn es nicht so anliegen würde... dann würde ich es oben in die Hose stecken! Der Rest deiner Waffen, also deine beiden Äxte, dein Schwert und dein Bogen plus Pfeile, sind zu Hause. Sie wären zu auffällig!!!" [6]

Kai nickt.

Ich hebe meinen Rock und binde den Waffengurt um meine Hüften. Dann streife ich meinen Rock nach unten und rücke ihn zurecht. Langsam und den Sitz des Gurtes prüfend drehe ich mich um.

"Netter Knackarsch!", zwinkert mir Kai zu. [7]

"Noch einmal ein Blick auf meinen Hintern, und es war das letzte was du gesehen hast!", sage ich kalt, während ich an ihm vorbei gehe, zu meinen vorherigen Standpunkt, wo ich die Mappe auf den Boden gelegt habe.

"Ich würde glücklich sterben!", grinst er breit.

"Wenn du tagelange Quälen und Schmerzen als glücklich ansiehst, bist du um deine Ansichten nicht zu beneiden!", ich schlage die Mappe auf.

"Wisst ihr, dass ihr ein wunderbares Paar abgebt??? So richtig süß!", smilt Isis.

Mir entgleitet die Mappe und Kai bekommt einen Hustenanfall.

"Das war ein Scherz!", bessert sich Isis schnell aus und kratzt sich am Hinterkopf.

"Das war nicht komisch!", keucht Kai, der sich gerade von dem Hustenanfall erholt hat.

Schweigsam hebe ich die Mappe wieder auf und schlage sie kopfschüttelnd auf.

"Wir sollen jemanden befreien?", denke ich verdutzt laut.

"Jawohl! Das Mädchen vom Photo. Torikako Kichi [8] , 17 Jahre alt, die Tochter von..."

"Torikako Utamoru, der Chef von dem Fernsehkanal Michishirube [9]!", unterbricht sie Kai.

"Genau! Sie ist in eine Sekte eingetreten, Toraerarete-iru koto [10]. Sie soll dort heute geopfert werden. Die Leute aus der Sekte sind draufgekommen, das sie die Tochter von Torikako Utamoru ist. Das war ihr Todesurteil. Den sie glauben, sie spioniert dort nur herum. Da sich dieser sogenannte Orden gegen diese Art von einflußreichen Personen richtet. Herr Torikako hat uns um unsere Hilfe gebeten. Normaler Weiße nicht unser Styl, aber wir wurden weiter empfohlen, von einem alten Freund. Und es springt sehr viel Kohle dabei. Natürlich will Herr Torikako auch Rache für seine Tochter. Er hat sogar draufgezahlt, das wir ein paar Leute des Ordens umbringen und einen sollt ihr ihm lebend bringen, den Anführer: Naoaki Shigo, 24. Er ist auf dem zweiten beigelegten Bild zu sehen."

Ich nehme die beiden Photos in die Hand. Es sind viele verschieden Photos aus anderen Sichten auf einem Blatt Papier oben.

Auf dem ersten Photo ist ein Mädchen zu sehen. Sie hat ein rundes, junges Gesicht und ihre dunkelblauen Augen stechen Naiv heraus. Die weißen Haare mit blauen Strähnen hören hinten kurz vor dem Genick auf und werden nach vorne immer länger.

Ihr Lächeln wirkt wie das eines Kindes. Sie ist circa 1.55 groß und wiegt geschätzt etwa 45 Kilo. Eine kleine Feder.

"Im Prinzip eine Schönheit. Wenn sie nicht so naiv aussehen würde, was sie um so viel jünger scheinen lässt.", nickt Isis auf mein Stirnrunzel hin.

Ich mustere das zweite Bild.

Der Mann darauf wirkt verstimmt. Doch das Photo ist sicher schon etwas ältere, als das des Mädchens. Er hat abrasiertes Haar. Seine Kopfdecke ziert eine Tätowierung, die im Nacken beginnt. Dort ist ein Tribal zu sehen, das sich dann aufwärtsschlängelt und in der Mitte der Kopfdecke aufhört. Das linke Auge wird ebenfalls von der Tätowierung umrandet und führt dann zur Mitte der Decke hin. Die Tribals sind nur in schwarz gehalten. Die Augen sind vollkommen weiß. Es ist, als hätte man seine Augen mit Abdeckstift übermalt, denn weder die Iris noch die Pupille ist zu sehen. Es ist alles weiß. In die rechte Augenbraue hat er drei Striche einrasiert.

Er wiegt wahrscheinlich, in Anbetracht seiner Muskeln, so um die 90 Kilo herum und wird so circa 1.85 groß sein.

Obwohl er so eine einfache Statur hat und nichts besonderes hat, ist er einfach nur faszinierend.

"Diesen Mann könnt ihr verletzen, aber ihr dürft in nicht töten. Er muss lebend hier her gebracht werden. Verstanden? Ihr müsst ihn mitnehmen. Ihr werdet ihn unter diesen Leuten eher schwer erkennen können, aber Basted, verlass dich einfach auf seine faszinierende Ausstrahlung!"

"Wieso soll sich ausgerechnet Basted auf seine Ausstrahlung verlassen? Das kann ich doch auch!", Kai verschränkt die Arme.

"Weil dieser Mann so eine Art Gabe, oder eher Fluch besitzt. Keine Frau, kann ihm wieder stehen! Er ist auch der Grund, warum Kichi zu diesen Orden wollte."

"Du hast ihm zu widerstehen!", er dreht sich zu mir und das was er sagt klingt eher trotzig.

"Was soll das den jetzt bitte heißen?", ich ziehe eine Braue hoch.

"Das soll heißen, dass du ihm zu widerstehen hast, weil ich dir das befehle!", ein schnauben meinerseits folgt.

"Lächerlich!!! Du...", Isis unterbricht mich.

"Weil er eifersüchtig ist!", sie schmunzelt.

"Bin ich gar nicht!!! Nur ist das eine Mission, kein Bordelle!", er lässt einen entnervten Seufzer hören.

"Du weißt doch nicht einmal, was ein Bordelle ist! Außerdem bin ich doch keine Prostituierte! Ich wird mich schon nicht so einem von deinem Schlag an den Hals werfen!"

"Von meinem Schlag? Wie darf ich das verstehen?"

"So wie ich es gesagt habe! Einem von deinem Schlag, der sowieso immer nur auf Frauen aus ist und alle nur flachlegen will!!"

Isis belächelt die Diskussion milde.

"So einer bin ich gar nicht! Woher willst du das den wissen???"

Ihn ignorierend wende ich mich Isis zu, "Und wann ist das Treffen und wo?"

"Ihr müsst um 21:25 in der Grotte sein, dann seit ihr pünktlich. Wenn ihr unpünktlich seit, gibt es keine Chance mehr da rein zu kommen, weil um 21:26 alles verriegelt wird, um ungebetene Gäste zu vermeiden. Es ist jetzt 21:22. Ihr solltet euch beeilen!", zwinkert sie, läßt ihren Koffer zu schnappen, sammelt die Mappen ein, klemmt sie unter den rechten Arm, nimmt den Koffer und geht.

Ich folge ihr. Hinter mir tobt Kai immer noch, wegen der Beleidigung.
 

[1] Ankh wird es genannt... es ist ein Kreuz, so wie man es kennt, aber oben hat es im Gegensatz zu dem Kreuz das wir kennen eine Art Schlaufe.

[2] Keiner sollte sich dieses Wort merken... Shiri = japanisch und heißt Arsch... Hey, was wäre dies hier für eine "gespielte" Geschichte, wenn keiner Fluchen oder jemanden beschimpfen würde???^^

[3] Sie ist nur bei ihm so ordinär, wenn er sie extremst ärgert... so wie jetzt ;)

[4] DAS soll ein langgezogenes Du sein ^^

[5] Militärschule prägt!^^

[6] Kai hat nicht so wie Ceres immer seine komplette Waffensammlung mit, sondern wählt aus, was er braucht...

[7] *pfiffel* Es liegt nicht an den Figuren die so sind... ich glaub da ist eher ein wenig der Autor schuld... äh... Quatsch, genau umgekehrt! Ich bin total lieb und nett und freundlich und würde so etwas nie sagen, geschweige denn denken! Wo denkt ihr hin?? Das sind alles die Charaktere der Figuren! Und hey! Für die kann ich wirklich nichts! Ich erschaffe sie und forme sie, aber sie entwickeln nach der Zeit ihren eigenen Charakter... *unschuldig dreinschau* *ganz in weiß da steh und einen heiligen schein über den kopf schweben hab*

[8] Zu beachten ist, das der NACHNAME vorne ist... der erste Name ist der Nachname, der zweite der Vorname ;)

[9] Michishirube = japanisch Wegweiser

[10] Toraerarete-iru koto japanisch Gefangenschaft

Mission in den Höhlen

^^^^

"Kangei sareru, Shimai [1]!", der Torwächter, wie es scheint, verbeugt sich vor einigen Leuten vor uns.

Er trägt eine grüne Kutte. Sie ist ungefähr knöchellang und bedeckt sonst seinen ganzen Körper.

"Soll das heißen wir gehen in einen Orden von Schwulen???", ich blicke zur Seite, wo Ceres steht.

"Kiseiki no hana!", sie stößt mir ihren Ellbogen in die Rippen, worauf ich scharf die Luft einziehe.

"Aisatsu, Keibi-in [2]!", die Frauen der kleinen Gruppe, deuten einen kleinen Knicks an, danach die Männer eine Verbeugung.

"Ohh nein! Nicht mit mir! Ich knickse sicher nicht!!!", flüstert Ceres an meiner Seite.

"Kiseiki no hana!", raune ich ihr zu und steige ihr auf den Fuß.

Schnell trete ich vor, bevor sie noch irgendetwas zu mir sagen kann.

Der Mann mustert uns.

Stille

/Sollte er jetzt nicht etwas sagen?/, da Ceres mich noch immer böse ansieht, sehe ich schnell in eine andere Richtung.

Der Mann vor uns hebt eine Augenbraue.

>Tu was!!!<, sie sieht mich bohrend an.

/Nur wenn du knickst!/, lächle ich sie an, doch sie wirft nur genervt den Kopf in den Nacken.

Ich schließe die Augen und konzentriere mich auf den Mann vor uns.

>Irgendetwas verlangt er doch von uns!<, ich taste in seinem Geist nach Anhaltspunkten, /Er will, dass wir unsere Augen schließen, und unseren Geist von allen Sünden befreien!/

Still schweigend stehe ich da. Ich höre Ceres' Atem neben mir, den Mann vor uns.

/Jetzt nachher wieder öffnen!/, sage ich während ich meine eigenen öffne, um nicht zu auffällig zu sein, wenn wir beide gleichzeitig die Augen öffnen.

/Und danach, setz doch mal ein Lächeln auf!/, zwinkere ich ihr zu, während ich den Mann vor uns nett anlächle.

>Verarsch wenn anderen! Ich hab dir schon mal gesagt, ich tu nichts für dich!<, sie funkelt mich an.

/Ich verarsch dich nicht! Das ist das Zeichen, das du bereit bist!/, nicke ich ihr zu.

Sie setzt ein überzeugend echtes Lächeln auf und sieht den Mann in der Kutte an.

"Das hat aber ein wenig gedauert heute, nicht war, watashi no ototo [3]? Watashi no imoto [4]?", der Mann lächelt uns milde an.

"Hai... Wir hatten heute einen schweren Tag! Gomen nasai!", lächle ich ihn an.

"Kangei sareru, Shimai!", er verbeugt sich leicht.

"Aisatsu, Keibi-in!", Ceres deutet einen Knicks an, während ich sie lächelnd beobachte, danach deute ich eine Verbeugung an.

Der Mann nickt uns noch einmal zu und deutet mit einer Handbewegung den Weg an, abwärts in die Grotte.

/Hey, Süße, du hast ja sogar Manieren!/, grinse ich sie an.

>Ich wird gleich so viel Manieren haben, dir an die Gurgel zu springen!<, damit beschleunigt sie ihre Schritte und schließt sich einer Gruppe an.

Ich beschleunige ebenfalls und schließe auf.

Der Gang wird von Fackeln erhellt und es riecht stark nach Rauch. Außerdem geht von ihnen eine unangenehme Hitze aus.

/Jetzt sind wir drin und weiter?/, ich räuspere mich, da die Hitze meine Kehle austrocknet.

>Ich würd sagen wir bleiben bei der Gruppe... Sie wird uns führen. Und geh nicht so komisch, die glauben doch dann noch das du hier fremd bist! Du musst selbstsicherer gehen!<, sie sieht stur gerade aus, während ich sie mustere.

Der Dolch in ihrem Haar schimmert. Doch am Intensivsten leuchtet ihr blutrotes Haar unter diesen Feuerlicht. In ihren schwarzen Augen spiegeln sich die Fackeln wieder.

Langsam schrauben wir uns die Gänge entlang immer tiefer. Die Hitze wird immer unerträglicher und die Luft immer abgestandener. Das Atmen fällt extrem schwer.

Die Wände sind nun aber nicht nur zementgrau und voller Ruß sondern sie sind mit einem warmen rot betont. Es strahlt eine gewisse Ruhe und Wärme aus. Vielleicht liegt es auch daran, das sie nun nicht mehr so kantig und glatt sind, sondern sehr unebenmäßig und sie sehen eher rau aus. Ich strecke meine Hand aus, um eine Wand beim vorbei gehen zu berühren. Sie fühlt sich plötzlich naß an, obwohl sie gerade vorhin sehr trocken aussah. Ich bleibe stehen und sehe zu meiner Hand auf die Wand.

Von da weg, wo ich sie während dem Gehen angefaßt habe, bis dahin wo ich jetzt stehe zieht sich ein weißer Strich von meiner Hand weg. Und dort wo der Strich endet, rinnt nun etwas Richtung Boden.

/Ceres!/, die Frau mit den blutroten Haar bleibt stehen und dreht sich überrascht um.

Die Gruppe hat nichts gemerkt und geht weiter.

Sie legt den Kopf schief und ihre Farbpigmente strahlen in dem spärlichen Fackellicht.

Erst jetzt erkenne ich, die Farbverwandtheit zwischen der Wand und den Haaren von Ceres.

Die Schritte hallen nicht mehr so laut durch den Gang und die Gruppe verschwindet um die Ecke.

Ich hebe meine Hand von der feuchten Wand: Blut!

"Welcher kranke Idiot streicht seine Gänge mit Blut?", Ceres zieht die Stirn kraus, "Und wieso hab ich's nicht gerochen wie immer?"

"Die Antwort ist leicht. Weil es bis vorhin eingetrocknet und trocken war.", ich wische angeekelt meine Hand in meiner Hose ab.

"Das gibt einen total unauffälligen Fleck!", meint Ceres sarkastisch.

Doch kaum entferne ich meine Hand, beginnt das Blut schon zu trocknen und die Farbe ein wenig zu ändern: Heller.

"Warum stinkt es nicht nach Blut?", meint Ceres, die ihren Finger gegen die Wand hält, wo sich wieder die Farbe verflüssigt.

Sie nimmt den Finger von der Wand und hält ihn prüfend unter ihre Nase: "Es riecht nicht nach Blut, jetzt sieht es nicht aus wie Blut und es hat auch hundertprozentig nicht die Eigenschaften von Blut!", sie kratzt über den Finger und holt somit die ,Farbe' herunter.

Ich streiche ebenfalls ein wenig über meine Hose und auch dort beginnt die ,Farbe' wie Sand abzubröckeln.

"Was ist das hier?", ich sehe mich um, und entdecke, das der weiße Strich verschwunden ist und wieder völlig mit Farbe verdeckt wurde. Die Wand ist auch wieder trocken wie zu vor und sie schimmert wieder hellrot.

"Jetzt werde ich schon vollkommen verrückt! Was soll das? Wieso bluten die Wände?", ich sehe Ceres fragend an.

"Das ist eine gute Frage!!!", meint sie nur kopfschüttelnd.

Schritte hallen wieder. Es kommt jemand.

Schnell sehen wir zwei uns an und gehen mit beschleunigten Schritten in die Richtung in die, die Gruppe verschwunden ist.

^^^^
 

[1] Kangei sareru = japanisch und heißt Willkommen; Shimai = japanisch und heißt Geschwister

[2] Aisatsu = japanisch und heißt Gruß; Keibi-in = jap. Wachmann... ihr müsst zu geben auf japanisch hört es sich voll gut an ;)

[3] watashi no ototo = jap. Mein Bruder

[4] watashi no imoto = jap. Meine Schwester

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Die endlos gerade Strecke vor uns, mit dieser komischen Farbe, hat endlich ein Ende, und wir kommen in einen riesigen Raum.

Die Wände sind in der selben Farbe gehalten, aber die Luft ist um vieles besser.

Die ganze Höhle ist voller Leute.

In der Mitte der Hölle, ist eine Art Altar aufgebaut: Ein schwarzer Steintisch und daneben steht eine Art Kasten, ebenfalls in schwarz gehalten, auf dem Messer und sonstige Folterinstrumente liegen. Die Leute stehen im Kreis darum, außer auf dem roten Pfad, der sich von einem anderen Eingang zu diesem Altar schlängelt. Dort halten die Leute respektvollen Abstand ein.

Der Steintisch hat an Ende und Anfang Schnallen, zum Festbinden von Hand- und Fußgelenk.

In der Mitte steigt die Decke der Höhle enorm an und bildet ein Dreieck.

Alle Leute stehen im Kreis um diesen Bereich, mit großen Abständen zu einer Art Scheiterhaufen. Fünf, um genau zu sein, die im Kreis um den Altar stehen.

Viele Holzplatten und Zweige die Kegelförmig aufgestapelt wurden. [1]

Ein Mann in einer grauen Kutte betritt den Raum und das Raunen und Gemurmel um uns verstummt.

"Kangei-kai! [2]", ruft der Mann mit erhobenen Armen. Man sieht zwar seine Gesten, doch seine Mimik ist versteckt. Die Kapuze der grauen Kutte hat er tief ins Gesicht gezogen.

"Hai!", rufen alle und drehen sich nach rechts.

Alle heben den linken Arm und senken ihn, in dem sie gleichzeitig den rechten Arm hochheben.

Kai sieht mich verwirrt an. Ich zucke nur mit den Schultern und versuche ihnen alles nachzumachen. Kai dreht sich nun ebenfalls nach rechts und macht es ihnen nach.

Dann kommt eine komplizierte Schrittkombination und die Hände werden wieder eingesetzt: Der linke Fuß hoch, während man auf dem anderen Fuß um sich selbst springt. Danach wird der linke Fuß hochgehalten und fallen gelassen. Kaum ist der linke Fuß auf der Erde, wird der rechte im Sprung hochgerissen, und die linke Hand drückt ihn wieder runter. Es folgt ein Ausfallschritt nach hinten und dann ein Wechselschritt. Langsam die linke Hand hoch, dann landet sie auf dem rechten Oberschenkel, eine Drehung um 90 Grad, die rechte hebt die Linke weg, der linke Fuß wird im rechten Winkel hochgehalten und dann drückt ihn die rechte Hand nach unten. Zum Schluß werden die Beine gespreizt und die Hände in Tai-Chi-Angriffstellung 3 gegeben. [3]

Ich versuche geringfügige Bewegungen, die nicht auffallen zu machen, während Kai fast alle erschlägt in seinen Bewegungen, die alle nicht im geringsten die Figur treffen, die Darzustellen ist.

Mit einem "Hua!" wird die Zeremonie beendet.

Doch Kai macht weiter.

Er wirft wild die Hände über den Kopf und schwingt mit den Hüften. Danach fährt er mit seinen gespreizten Finger übers Gesicht und stellt einen Fuß vor den anderen.

Alle Blicke richten sich auf ihn.

Endlich merkt auch er, dass der ,Tanz' beendet ist.

Er erstarrt in seiner Bewegung: Der rechte Fuß leicht erhoben, die linke Hand vor dem Gesicht, die rechte neben seinen Hüften.

Ein lächerliches Bild. Ich muss mir das lachen verkneifen.

Langsam schaut Kai alle an, die ihn ansehen und lächelt.

"Kommt schon Leute... der neue Geheimteil! Denn kennt ihr doch sicher alle, nicht? Ihr wisst schon! Oder war der wirklich nur für V.I.Ps??? Ihr wisst schon,... bei der letzten Geheimen Abhaltung... Henshi war auch da... wo ist er der alte Knabe... Hat den wirklich keiner von euch eine Ahnung???", er stößt einen Mann an, der neben ihn steht, "Zuerst twisten und dann dies und dann das...", mit voller Begeisterung führt er die Bewegungen durch, doch langsam wird ihm klar, das er keine Chance hat sich aus diesem Schlamassel herauszureden.

/Ceres? Hilfst du mir mal bitte, ein kleines bisschen, wenn es dir nicht zu viel ist, ja???/, er sieht mich verzweifelt an.

>Du bist absolut der schlechteste Tänzer den ich je kennen lernte!<, lache ich.

/Wie schön das du dich amüsierst!!! Tu was! Wir fallen sonst auf!/, sein Blick schimmert böse.

>Soll ich wirklich?<, frage ich ihn neckisch.

/Hai! Tu was!!!/, er wirkt nun eher mehr verzweifelt als böse.

>Sicher?? Bist du mir auch nicht böse???<, ich sehe leicht zur Seite.

/Ja sicher!!!/, er funkelt wieder böse.

>Okay<, grinse ich.

/Moment!! Wieso sollte ich dir böse sein? Ceres??? Was hast du vor????/, doch er dringt nicht zu mir durch.

"Hairikomu!!!!!!!!!!!!!!!! [4]", rufe ich, während ich auf Kai zeige.

Einige Leute in der Umgebung sehen ihn finster an und nicken böse, während sich ein Trupp aus Kuttenträgern zu ihm vorkämpft.

/WAAAAAAAASSSSSSSSSS???? Verräter??? Ich?? Du bist mir eine schöne Hilfe!/, wirft er mir verzweifelt an den Kopf, "Das muss ein Missverständnis sein, Leute... Ich bin doch euer Bruder... ihr wisst schon.. Kai, das alte Haus...", er zwinkert, während er sich auf die Brust schlägt.

Ein Raunen und Gemurmel steigt hoch und wird immer lauter, während die Kuttenträger zu ihm vorgedrungen sind. Einer in einer grünen Kutte, nimmt ihn in den Polizeigriff und führt in zur Mitte zu. Die restlichen fünf bilden einen Kreis um die zwei.

Als sie an mir vorbeigehen, versuche ich ihre Gesichter zu sehen, jedoch sind die Kutten zu weit ins Gesicht gezogen, dass ich nichts erkennen kann.

Nun kommt auch auf mich einer dieser Kuttenträger zu. Er packt mich leicht unsanft am Arm und führt mich ebenfalls in die Mitte.

Ebenso wie Kai, leiste ich keinen Widerstand, um nicht aufzufallen. Der Zeitpunkt an dem Widerstand zu leisten sein wird, wird noch früh genug kommen.

Der Mann, der mich zieht, steckt in einer orang-rötlichen Kutte.

In der Mitte des Altares steht jetzt nicht nur der Mann in der grauen Kutte, sondern auch jemand in einer schwarzen Kutte, mit weißen Drachen darauf.

Mein ,Begleiter' stellt mich unsanft vor die beiden Männer in die Mitte.

"Du klagtest einen deiner Brüder an... wenn du wirklich nicht zweifelst, vollende deine Beschuldigung, und lass auf Worte Taten folgen!", und mit einer Kopfbewegung weißt der Mann in der schwarzen Kutte mich auf eine Fackel hin, die neben dem Scheiterhaufen im Boden steckt.

>Wohl besser wenn ich sie nehme... Moment... die Aura von dem Typen in schwarz ist doch echt eigenartig!<, ich bücke mich und nehme sie.

Der Mann in der schwarzen Kutte nickt und weißt wieder mit einem Kopfzeig auf den Scheiterhaufen vor ihm, wo Mittler Weile Kai festgebunden steht.

"Warte noch!", meint er, als ich bereits neben dem Scheiterhaufen stehe, "Holt zuerst das Opfer... sie soll wissen, welchen Weg sie hätte gehen können!"

Die Männer die Kai hierher gebracht und festgebunden hatten, nicken und gehen den roten Weg entlang.

"Brüder, Schwestern,...", der Mann, in der schwarzen Kutte ist scheinbar der Anführer von ihnen, hebt die Hände, "Bleibt bitte ruhig!!!"

Das Raunen und Gemurmel verklingt und sie sehen nun alle gespannt zur Mitte hin.

/Könntest du ein paar Schritte weggehen... Du bist so heiß!/, grinst Kai mich an, /Was hast du eigentlich vor?/

Stille.

/Dein Schweigen gefällt mir gar nicht... Weißt du, ich bin kein Hexer!!! Ich muss nicht brennen... Ja?/

Die Männer kommen wieder und haben ein Mädchen mitgebracht.

Sie hat die Augen verbunden, ihre Hände sind auf eine rote Stange gebunden und diese wird an beiden Seiten von jeweils einem Kuttenträger gehalten. Auf ihrer Stirn klebt Schweiß und Blut. Ihre Haare sehen ebenfalls nass und schmutzig aus. Ein kleines Gerinnsel aus Blut rinnt ihrem rechten Mundwinkel entlang. Sie sieht abgemagert und schmutzig aus. Die weiße Kutte die sie trägt ist zerrissen, blutgetränkt und schmutzig. Ihre Handgelenke sehen zerschnitten und blutig aus. Mit einem Wort, ist dies ein erbärmliches Bild. Sie zittert am ganzen Körper. Und ich bin mir sicher, hätte sie kein rotes Tuch in den Mund gebunden, würde sie aus Angst mit Leibeskräften schreien.

Die Männer hängen den Stab an dem sie hängt in ein vorgesehenes Gerät.

Dem Mädchen wird die Augenbinde und der Knebel abgenommen.

Als sie das erste Mal die Augen öffnet, schließt sie diese wieder blitzschnell. Anscheinend war es die letzten Tage sehr dunkel um sie gewesen. Sie blinzelt ein wenig und währenddessen, wird die Halterung des Stabes hochgezogen, so das ihr ausgemergelter Körper einige Zentimeter über dem Boden hängt.

"DU, die du eine Verräterin bist, hast ein Schicksal vor dir. Genauso wie dieser junge Mann dort trüben. Und nun darfst du vor Schmerzen baumeln und IHM, der er ebenfalls ein Blutsverräter ist, beim VERRECKEN zusehen!!!", und damit beendet er den Rundgang um das zitternde Häufchen Elend und sieht mich auffordernd an.

Ich nicke und gehe einen Schritt auf den Scheiterhaufen zu.

>Vertrau mir bitte! Bleib ruhig und nur keine Panik! Ich hol dich da raus!!!<, ich sehe ihm tief in die Augen.

/Tu was du nicht lassen kannst! Aber wenn ich verrecke, dann komm ich dich heimsuchen!/, zwinkert er mir zu.

Ich stecke den Scheiterhaufen am untersten Ende in Brand.

/Tempus fugit!!! [5]/, sagt Kai ein wenig zitternd.

>Hoffe für dich nicht zu schnell!!!<, ich drehe mich blitzschnell zu dem Mann neben mir in der orang-rotlichen Kutte um, hebe die Kutte hoch und ziehe seine Magnum aus der Halterung. Ich habe die Waffe beim herführen gespürt.

Während ich den Typen durch einen Kopfschuss ausschalte, drehe ich mich um, werfe die Fackel in die Menschenmasse und rufe: "Mission starten! Alle verlassen ihren Posten!!! Verdeckte Ermittlungen der Polizei! Sie sind alle Festgenommen und werden abgeführt!" [6]

Die daraufhin ausbrechende Panik, war zu erwarten, und die Menschen stürmen Richtung Ausgang.

Die Kuttenträger kommen nun auf mich zu, doch durch die in die Gegengesetze Richtung fliehenden Menschen kommen sie nur schwer voran. Sie ziehen nun ebenfalls die Waffen.

Einem dieser Männer geht es scheinbar zu langsam, denn er erschießt alle, die im vor die Füße laufen.

^^^^

Ich spüre die Flammen immer mehr. Das Holz knistert genüßlich.

>Toll... ich geh hier drauf!<, denke ich mir, während ich zum Ende des Scheiterhaufens schau, wo das Feuer Mittler Weile bis zu meinen Füßen gestiegen ist.

Ich habe meinen linken Fuß und trete auf die Flammen.

"Geh aus du Mistding!!!", ich blase nach unten.

Doch das Feuer züngelt nur erneut auf. Ich blase fester und energischer. Doch auch das spornt die Flamme nur noch mehr an.

"Hallo... ich verbrenne hier gerade... Kommt vielleicht blöd, aber hat einer von euch zufällig Wasser dabei... wenn geht in Unmengen?", ich sehe mich um, doch meine Worte gehen im Geschrei der Menge unter.

"Basted!!! Pass auf! Der Typ bei dem Mädchen!!!", ich sehe zu dem Mädchen, dass nun angefangen hat bitterlich zu weinen und zu schreien.

^^^^

Ich drehe mich um und drücke erneut ab. Der Mann in der grauen Kutte geht kopflos zu Boden. Der Kopf, mitsamt Gehirn und Blut klebt nun auf den Unterteil des Mädchens.

Dieses schreit nun noch lauter um Hilfe.

"Süße... du solltest vielleicht schauen wenn du erschießt! Nicht das es zum Schluß der war, den wir lebend wollen!", schreit mir Kai zu, um den Lärm zu übertönen und bläst wieder ein wenig auf die Flammen ein.

"Ich weiß, sehr wohl wer der ist, denn wir brauchen!", sage ich, während ich anlaufe, und zu dem Mann in der schwarzen Kutte mit den weißen Drachen springe, der neben dem Mädchen steht.

Schnell ziehe ich die Kapuze herunter und zum Vorschein kommt das ,Zielobjekt'.

Ich fasse unter meinen Rock, um meinen Wurfring hervorzuholen, klappe ihn auf und werfe ihn zum Seil, welches das Mädchen oben hält.

Das Seil reißt und das Mädchen fällt herab und schreit bei der Landung auf.

Ich fange den Ring und werfe ihn hinter mich, um die ersten zwei Angreifer zu enthaupten. Den dritten schieße ich, mit der Pistole, in die Brust und auch dieser fällt sofort um.

Vor mir kniet jetzt das schreiende Mädchen, welches einen Tritt in die Seite von mir bekommt, um es endlich zum Stillschweigen zu bringen.

Als ich mich wieder umdrehe, will der Anführer gerade abhauen. Reflexartig zerschieße ich ihm sein rechtes Knie und er stürzt.

Um den Angreifern keine Fläche zu bieten, drehe ich mich wieder um, und will den nächsten Angreifer, der sich mit einem Dolch auf mich stürzt erschießen doch...

KLICK

"Blödes Magazin... das war aber nicht voll...", verärgert schmeiße ich die Waffe auf den Angreifer [7] und trete ihm auch noch ins Gesicht.

Dadurch das ich seine Nase mit voller Wucht getroffen habe, schiebt sie sich in seinen Kopf hinein, bis ins Gehirn. Auch er ist sofort tot.

Blitzschnell ziehe ich nun meine Sai um die letzten drei Angreifer zu töten. Die Leute sind zwar schon alle geflüchtet, aber am Boden liegen noch einige, die niedergetrampelt, oder angeschossen wurden.

"Tolle ,Geschwister' seit ihr hier!"

Ich wundere mich überhaupt das nur noch drei Männer in Kutten da sind, aber die restlichen dürften einfach zu feig gewesen sein.

Den ersten der drei töte ich mit einem Stich ins Herz, der zweite bekommt eines meiner Sais in den Kopf geschleudert und der dritte ist durch einen Tritt ins Genick zu Boden gegangen, nach dem es einen widerhallenden Knacks gab.

Ich ziehe mein Sai aus der Stirn des einen und kontrolliere ob alle tot sind.

"Ich will wirklich nicht aufdringlich erscheinen, aber... HILFE!!!", meint Kai, der gerade seine in Flammen stehende Schulter versucht auszublasen.

Ich ziehe meinen Dolch und schieße ihn in die Mitte der Fesseln aus Seil.

"Zu gütig!", brummt er, doch dann bemerkt er das er brennt, wirft sich schnell auf den Boden und wälzt sich herum.

Als er sich aufrichtet und seine Schulter betrachtet, wirft er mir einen "Ich-hab's-gewusst!!!" - und einen "Du-hast-mich-fast-verrecken-lassen!!!" - Blick zu.

Ich gehe in die Kreismitte, in der das wimmernde Mädchen und der, sich vor Schmerzen krümmende, Mann liegen.

Ich ziehe meinen Dolch beim gehen aus dem Scheiterhaufen und durchtrenne damit die Fesseln des Mädchens.

Danach stecke ich ihn wieder in den Stiefel, um beide Hände frei zu haben, damit ich das Mädchen schultern kann.

Als ich sie aufhebe schreit es auf. Nachdem sie eine Ohrfeige von mir bekommen hat, ist sie still und lässt es mit sich machen.

"Das ist aber nicht die feine Art!!!", meint Kai, der dem Anführer aufhilft und ihn dann stützt.

"Ich bin ja auch kein Babysitter, sondern Auftragskiller!", meine ich verärgert, da mich die ganze Mission heute schon extrem nervte.
 

[1] Ich hoffe ich habe es einiger Maßen so beschrieben, dass man es sich gut vorstellen kann... *hand verlegen hinter kopf schlag* Ich bin im darstellen von Bildern nicht so gut... Sie sehen immer sooooo geil in meiner Phantasy aus, nur krieg ich's nur nie so ganz rüber... *snief*

[2] Eins zu eins übersetzt heißt es (im jap.) Begrüßungsfeier... Also sie sollen ein Ritual abhalten, dass für sie eine Begrüßung ist... logo, oder?

[3] Einigermaßen Visuell???

[4] Jap. = Verräter *gg* Steht eh gleich darunter *zwinker*

[5] Für alle nicht so gebildeten unter uns, die nicht wissen, was... so ein Quatsch! Ich kann doch selber nur ein paar Sätze Latein... und die hat mir mein Dad beigebracht... also, nicht traurig sein! Und ihr seit nicht dumm!!! (Ich hab ja auch Monate für einen Satz gebraucht... thehe...) Also wir wissen schon mal, dass dieser Satz aus dem lateinischen kommt und was heißt er? Ich verrats euch! *kleinlaut sag* Ich hab's vergessen.... Gott sei dank, weiß es mein Pap's noch und deshalb kann ich jetzt so tun, als hät ich es dauernd gewusst... Es heißt: Die Zeit vergeht...

[6] Ne gute Ablenkungstaktik, oder??? Naja... wenn die alle so doof sind und draufreinfallen... thehe...

[7] Thehe... Ne tolle Art jemanden zu "erschiessen"...

Besuch

TRAPP TRAPP

Ich sehe nicht von meinem Buch auf, als eine Person im Türrahmen steht. Ich weiß ohnehin, dass sie es ist.

"Morgen!", meine ich und nehme einen weiteren Schluck von meinem schon fast erkaltetem grünen Tee mit Zitrone.

Doch ich bekomme keine Antwort. Verwundert reiße ich mich von "Freud's Traumdeutung" los und blicke in tiefe rote Augen.

"Mies drauf heute?", ich lege das Buch zur Seite, "Was darfs denn zum Frühstück geben?"

"Tee!", meint sie nur und sieht desinteressiert aus dem Fenster.

"Und welcher darf's den sein?", meine ich leicht entnervt über ihre Knappheit.

"Grüner Tee, Pfirsich.", sie stützt ihre Hände auf und reibt sich die Augen.

"Sag mal, wenn du müde bist, warum gehst du nicht früher schlafen???", ich setze genervt das Wasser auf und richte eine Tasse mit einem Teebeutel.

"Wär ich ja! Wenn du mir gesagt hättest, dass es länger dauert! Ich wollte noch mit dir reden!!! Und da du gesagt hast du bist bald wieder zu Hause, habe ich bis eins auf dich gewartet.", sie wirft mir einen Vorwurfsvollen Blick zu und sieht dann böse aus dem Fenster.

Meine Hand, die, die Tasse gehalten hat, verkrampft sich: "Achja... Das hatte ich leider vergessen... es tut mir leid!!!"

"Du hast es vergessen???", meint sie entrüstet, doch sie fährt verletzt und leise weiter, "Wiedereinmal typisch... Ich dachte wirklich das du dich geändert hast.... Aber ich bin dir scheinbar weniger wert, als ich bis jetzt angenommen hatte."

Und ohne die Tasse zu würdigen, die ich vor ihr auf den Tisch gestellt habe, steht sie auf und schnappt sich ihre Tasche, die im Vorraum neben dem Küchendurchgang gestanden hatte.

Dann ist nur noch das Pochen, von schnellem Treppen abwärts gehen, und ein lauter Knall, den die Tür, die schnell ins Schloss fiel, verursachte, zu hören.

Stille.

>Ich verstehe dieses Mädchen nicht! Wieso meint sie dauernd, dass ich sie nicht mag, dass sie mir nichts wert ist? Versteht sie eigentlich nicht, dass sie meine einzige Schwachstelle ist... Der einzige Grund, warum ich bin wer ich bin... Warum ich überhaupt noch bin??? Sie ist der Grund warum ich weiter mache... Sie öffnet mir die Augen... Gibt mir Kraft weiter zu machen... Lässt mich nicht erkälten... Innerlich sterben. Das Licht in meiner schwarzen, von Blut durchtränkten Seele, bringt nur sie mir. Lässt mein innerstes aufglühen und gibt ihm neue Kraft, damit es erneut zu kämpfen anfangen kann... Wenn sie meinen Namen ruft, zeigt mir das, dass es sich lohnt noch weiter zu machen. Ich dachte immer, dass ich so etwas ähnliches für sie bin... Doch ich lebe eine Lüge... Sie kommt ohne mich klar... sie ist besser dran. Der Grund, warum ich noch glaube ist sie... Ich bin ziemlich naiv... Ich werde meine Fehler ausmerzen.< [1]

Langsam erwache ich, aus einer Art Trance Zustand. Ich sehe auf die dampfende Tasse vor mir und schüttle den Kopf. Wieder voll und ganz bei mir, nehme ich die heiße Tasse und schütte den Inhalt in den Ausguss des Waschbeckens, nehme den Teebeutel aus dem Becken und werfe ihn in den Bio-Müll. Die leere Tasse stelle ich in den Geschirrspüler und schalte ihn auch gleich ein.

Heute hatte ich keine Trainingseinheit, die ich zu lehren hatte. Ich hatte ab heute frei. Auf unbegrenzte Zeit. Die Kampfsaale und die Übungshallen werden gerade renoviert.

Während ich mir klar mache, dass heute nichts zu tun ist, strecke ich mich ausgiebig und gehe mit meinem Buch nach oben in mein Zimmer.

Nur um es dort hinzulegen und dann doch ins Badezimmer zu gehen.

Ich öffne den Knopf bei meinem rechten Schulterblatt um das Shirt über meinen Kopf streifen zu können. Nun öffne ich den roten Gürtel, um meine Hüften und den Knopf meiner schwarzen Jeans. Meine kalten Hände streifen die Jeans von meinen Beinen. Bei der Berührung meines Bauches mit meinen Händen zucke ich leicht zusammen. Die Hände waren nicht nur kalt, sie waren eiskalt. So wie ich auch eiskalt war. War und bin. Und das alles seit sieben Jahren. Seit sieben langen Jahren war mir täglich kalt. Mein Innerstes starb langsam aber sicher ab. Anfangs zitterte ich immer. Außerdem musste ich mich immer warm anziehen, sonst hielt ich es fast nicht aus. Doch mit der Zeit gewöhnte ich mich daran. Das Battle-Tunier hat mir mit seiner beigebrachten Disziplin auch sehr geholfen. Nun bin ich zwar noch kälter als vorher, doch immerhin spüre ich es nicht mehr. Vielleicht lasse ich es andere sehr genau spüren, doch mir selbst macht es nichts mehr. Nur heute scheint es mir sehr viel auszumachen. Wenn ich alleine bin, habe ich es gerne warm. Doch sonst brauche ich es nicht unbedingt. Menschen haben mir schon sehr oft gesagt, dass sie nicht gerne in meiner Nähe sind. Die Kälte mögen die meisten nicht. Obwohl sie eine angenehme Ruhe ausstrahlt. Menschen haben gerne soziale Kontakte und Nähe. Ich bin froh, dass sie mich meiden. Es könnte doch sein, dass ich deshalb so kalt bin, aus Selbstschutz. Genau wie meine Augen... Ob es wirklich deshalb ist? Stimmt das was Chiyo gesagt hat??? Werden meine Augen beim einsetzen der Telekinese wieder blau???

Aus dem Spiegel sehen mich ernste, harte, schwarze Augen strafend an. Ich konzentriere mich auf die Seife vor mir und lasse sie hochschweben.

BLUMS

Vor Schreck habe ich die Konzentration verloren. Meine Augen sind tatsächlich wieder saphirblau, beim Einsetzen meiner Kräfte.

Ich betrachte mich wieder als Ganzes, nicht nur die Augen.

Äußerlich hat sich nicht so viel verändert. Meine Figur ist weiblicher,... Natürlich!

Ich bin größer und schlanker. Meine Augen sind nun schwarz, und nicht mehr saphirblau, wie die von Dad. Meine Harre sind kürzer und kräftiger, als damals.

Jemand aus der Vergangenheit könnte mich wieder erkennen, dass ist wahr... Doch sobald er mit mir sprechen würde, wäre ich ihm fremd.

Ich streife mir langsam die schwarze Unterhose ab und ziehe die grauen Socken aus. Meine Finger öffnen den schwarzen schlichten BH und ich streife auch ihn ab.

Langsam gehe ich von dem warmen Vorleger vor dem Waschbecken und einige Schritte auf den kalten Fliesen, bis meine Füße wieder auf etwas warmen, dem Vorleger vor der Duschkabine, stehen. Doch als ich in die Kabine steige, wird es unter meinen Füßen wieder kalt. Der zartgraue Mamor ist doch sehr kalt.

Meine Blick schweift über meine Hände. Kalt... Und voller Blut. Unschuldig oder Schuldig... Das war mir immer egal. Getötet wurden alle. Doch wer war im Endeffekt der Richter? Diejenigen, die mir sagten wen ich umzubringen habe, oder ich, die sie getötet habe?

Zum Mörder wurde ich so. Alleine und ohne diejenigen die mir sagen wer zu sterben hat. Also bin ich es. Bin ich der dunkle Schatten... Die treue Begleiterin des Todes. Wurde ich jeden den ich je getötet habe aufschreiben, also über meine Taten Buch führen, wäre es ein sehr dickes Buch in vielen Teilen... Ein Mörder definiert sich wie? Wie lässt sich der Begriff definieren? Gibt es verschiedne Arten von Mördern?? Bestimmt! Doch zu welcher Kategorie gehöre ich? Zu der eiskalten Spate, die ohne Respekt und ohne zu fragen jeden umbringen. Egal ob schuldig oder nichtschuldig. Darüber kann ich sowieso nicht entscheiden, ob jemand schuldig ist, oder nicht. Niemand kann das! Das kann nur jeder für sich alleine sagen, wenn man ehrlich ist, versteht sich. Wenn man sich selbst belügt, bringt sich das auch nichts. Ich bin auf jeden Fall schuldig. Schuldig, an allem, an dem man nur Schuld haben kann.

Ich sehe die Narbe an meiner linken Hand. Chiyo... auch wenn sie so jung und rein ist, ist sie doch schuldig.

Langsam drehe ich das Wasser auf. Das heiße Wasser fließt schnell und dampfend aus dem Duschkopf.

Es läuft über meinen Rücken. Ich gehe einen Schritt zurück, so dass das Wasser auch über meinen restlichen Körper läuft. Meine Haare hängen nass über meine Schultern und leiten das Wasser weiter. So streicht mir das Wasser über den Kopf. Die Wasserperlen rinnen langsam das Haar entlang und dann weiter über meine Schultern. Das Wasser läuft beruhigend über meinen Rücken und ich spüre wie ich mich langsam entspanne.

Von den Schultern weg, läuft das Wasser über mein Schlüsselbein, und weiter über meinen Brustkorb. Es streichelt sanft meine Brüste und rinnt weiter über meinen Bauch, Richtung Beine.

Nun drehe ich es stärker auf und es rinnt schneller. [2]

Ich lege meinen Kopf in den Nacken und schließe die Augen. Das nun etwas kältere Wasser tropft auf meine Stirn und rinnt schnell über mein Gesicht. Es beginnt über die Wangen zu laufen und benetzt meine Lippen. Mit meinen Händen fahre ich über mein Gesicht und streiche mir das Wasser aus dem Gesicht, nur um es dann wieder mit Wasser beriesseln zu lassen. Ich lasse meine Hände sinken, doch meine rechte stoppt bei meinen Lippen. Sie sind sanft. Wie lange ist es her, dass jemand diese Lippen in Liebe berührt hat. Sie geküsst hat.

Darf sich ein Killer überhaupt nach Liebe sehnen???

...

Nein! Niemals! Niemals könnte ein Mörder jemand anderen berühren. Das Blut das auf unseren Händen klebt, die Schuld die wir mitziehen, die Gefahr die wir anziehen,... Niemals darf ein reines Wesen von einem Killer berührt und beschmutz werden!

Rein... Wer ist heut zu tage rein? Politiker sicher nicht! Und so manch anderer auch nicht... Gibt es noch reine Menschen??

Aber immerhin sind einige reiner als ich. Sie haben nicht so viel Schuld.

Sie haben noch Angst. Angst vor der Dunkelheit. Wer hat dies nicht? Klar, ich habe mich an sie gewöhnt, muss mit ihr auskommen, muss mit ihr eins werden... Das ist überlebenswichtig für meinen Beruf. Aber anfangs hatte auch ich schreckliche Angst vor der Dunkelheit... [3]

Das klingeln der Türglocke reißt mich aus meinen Gedanken.

Schnell drehe ich das Wasser ab und steige aus der Kabine. Ich binde mir ein Handtuch um den Körper und reibe meine Harre nachlässig und hastig trocken.

Dann laufe ich aus dem Bad auf den Flur und drei Stockwerke tief nach unten. In der Eingangshalle der Kampfschule ist der Boden ebenfalls verfliest und dementsprechend kalt. Ich gehe auf die Glastüre zu und sperre auf, um die dort wartende Person herein zu lassen.

^^^^

Ich sehe in die Halle, die hinter der großen Glastüre liegt. Nichts tut sich. Ich läute noch einmal und warte. Mein Blick bleibt bei einem Zettel, der auf der Glastüre klebt, hängen.

"Die Akime-Kampfsportschule begrüßt sie herzlich vor ihren Toren. Leider müssen wir ihnen mitteilen, dass zur Zeit keine Trainingseinheiten von unserem Personal ausgeführt werden kann, da die Schule restoriert wird, um für ihre Sicherheit beim Training garantieren zu können. Leider ist uns zur Zeit noch nicht bekannt, wann diese Arbeiten beendet sein werden. Sie können unter der untenangeführten Nummer von Montag bis Freitag um 9:30 bis 18:00 anrufen, oder eine Nachricht im Briefkasten hinterlassen. Wir garantieren ihnen, dass wir uns bei ihnen melden, sobald alles wieder in Ordnung ist, weil sie uns wichtig sind. Wir danken für ihr Verständnis und wünschen ihnen noch einen schönen Tag. Ihr Team - Gidayu Nakiato, Leiter der Schule und Lehrmeister; Ceres Nakiato, Lehrmeister; Chiyo Nakiato, Lehrmeister und Sekundär Sekretärin; Maya Shuke, Primär Sekretärin; Eris Konda, Lehrmeister; Eto Sagashi, Lehrmeister in Ausblidung; [4]

Hm... Soll das jetzt heißen, dass niemand zu Hause ist? Aber Ceres hat mir doch diese Adresse gegeben..."

Doch schon sehe ich, wie langsam ein Schatten näher kommt.

Durch das Glas sieht man nicht so genau durch, da es Milchglas ist.

Die Tür wird geöffnet und eine Frau mit nassen roten Haaren tritt mir entgegen. Als ich sie genauer mustere, sehe ich, dass sie in ein Handtuch eingewickelt ist. Es fängt kurz vor der Brust an und hört kurz nach dem Hintern auf. Ziemlich spärlich.

Mir wird klar, dass ich Ceres schon die ganze Zeit anstarre und ich drehe mich weg und erröte leicht.

"Tag, Ken!", meint sie mit einem netten Lächeln. [5]

^^^^

"Ähm... tja... Hallo!", stottert er verlegen und schaut schräg an mir vorbei.

"Was gibt es?", will ich neugierig wissen.

"Gute Frage... Was gibt es... Ähm...", er blickt an sich herunter und bemerkt ein großes Päckchen, "Frag nicht was drin ist... Ähm... Es ist... es sind...", er sieht verlegen zur Seite.

>Was ist den mit ihm los? So cool wie er sich bei unserem ersten Treffen gab, ist er jetzt nicht mehr.<, ich bemerke wie er zu Boden blickt.

Als ich meinen Blick senke, fällt mir auf was ihn so verlegen macht.

"Ken... was hältst du von einer schönen Tasse Tee... während ich mir was ordentliches anziehe. Und dann reden wir darüber, weshalb du hier bist?", ich sehe ihm entgegenkommend an.

"Das... äh... das wär eine gute Idee!", meint Ken und kratzt sich verlegen am Hinterkopf.

Mit einer einladenden Geste bitte ich ihn herein, "Mir nach!", zwinkere ich ihm zu, nachdem ich das Schloss der großen Türe wieder verschlossen habe.

^^^^

Ceres geht die um die Ecke und dann eine schöne, europäische Wendeltreppe nach oben. [6]

Als ich so hinter ihr gehe, fällt mir ihre schöngeformte Figur auf.

>Wie könnte man so einen heißen Body beschreiben... sie hat eine sehr.... ähm... weibliche Figur. Baka! Ist doch logisch. Sie ist immerhin eine Frau. Soll sie eine männliche Figur haben? Nun ja... ich meinte doch nur... das sie eine sehr schöne Figur hat. Ich sollte aufhören ihr auf den Hintern zu starren... Das ist mehr als unhöfflich!!!<

"Ken???", vor mir taucht das Gesicht von Ceres auf.

"Ähm... Ja?!", antworte ich, aus den Gedanken gerissen.

"Welchen Tee magst du???", sie dreht sich wieder um und erst jetzt bemerke ich, dass wir in einer Küche stehen.

Ich schüttle den Kopf.

>Warum bin ich so in Gedanken?<

"Setz dich doch!", sie weißt auf den Tisch, "Also... Welchen Tee magst du???"

"Grüner Tee [7], wenn ihr da habt, bitte! Das wäre toll!", ich räuspere mich und setze mich.

Am Tisch stütze ich meine Hände auf und fahre mir durch die Haare. Als ich mir übers Gesicht wische, merke ich, wie sehr es glüht.

>Ich dürfte farblich einer Tomate ziemlich viel Konkurenz machen!<

Da ich Ceres etwas sagen will, drehe ich mich zu ihr. Sie steht vor einem Schrank und streckt sich gerade nach einer Verpackung. Dabei rutscht das Handtuch noch weiter nach oben.

Schnell drehe ich mich weg und blicke aus dem Fenster. Mein Puls rast.

>Als hät ich noch nie ein Mädchen gesehen. Ich habe schon ganz andere Gewandszustände miterlebt... Aber bei ihr... Es ist nicht was sie an hat, oder ihre Figur. Es ist... Sie<

"Bitte sehr!", und mit diesen Worten stellt Ceres mir eine dampfende Tasse auf den Tisch.

Eine Klingel ertönt.

"Du entschuldigst mich?"

"Hai... na klar!", ich nicke und sie verlässt auch schon den Raum.

^^^^

"Dafür, dass ich heute meine Ruhe wollte, ist heute aber ziemlich viel los!", seufze ich, als ich um die Ecke biege und auf die Eingangstüre zu gehe.

"Hallo!", grinst mir Kai entgegen, als ich die Türe öffne, "Mh!", meint er nur auf meinen Anblick.

Wiedereinmal wird mir klar, dass ich nur in einem Handtuch bekleidet zwei Männer empfangen und in mein Haus gelassen habe, als ich eine einladende Geste mache.

"Was verschafft mir die Störung?", frage ich ihn, während ich die Treppe nach oben gehe.

"Ich hatte Sehnsucht nach deinem knackigen Ars... Hintern.", meint er nur grinsend, "Diesmal ist die Sicht noch besser!"

"Du....!", ich drehe mich am Treppenabsatz um und sehe ihn böse an.

KLONG

Schnell renne ich nach oben in die Küche, dicht gefolgt von Kai.

Als ich die Küche betrete, sehe ich eine weiße Katze mit eisblauen Augen.

"Miau!", meint sie nur kurz zur Begrüßung, dann wendet sie ihren Blick dem Boden zu, wo die Tasse liegt.

Sie beginnt zu schnurren und leckt die Flüssigkeit genüsslich auf.

>Wieso so viel Besuch???<, seufze ich im Gedanken.

"Du schon wieder!", meint Kai und sieht böse zu Boden, "Dieses Mistvieh verfolgt mich schon seit ich von zu Hause weg bin. Nur wie sie hier rein gekommen ist, verstehe ich nicht!" [8]

Ich zeige zum offen stehenden Fenster.

Kai grummelt verärgert, nimmt die Katze beim Nackenfell und schmeißt sie aus dem Fenster, um danach das Fenster zu schließen.

>Was ist das den für einer?<, sagte Ken's Blick

Auf diese Aktion erntet er auch von mir nur einen missbilligenden Blick.

"Tut mir leid! Die Katze ist rauf gesprungen und hat die Tasse umgeworfen!", meint Ken ziemlich klein laut.

/Wer ist den dieser Typ, Süße?/, fragt Kai neugierig.

>Mein Freund, was denkst du?<, ich verdrehe die Augen.

/Was?/, meint Kai erstaunt.

"Macht doch nichts! Übrigens... Ken, das ist Kai. Kai, Ken.", ich gehe zur Spüle und hole ein Wetex um den Boden trocken zu wischen.

"Sehr erfreut!", Ken steht auf und reicht Kai die Hand.

"Ebenfalls!", höre ich von Kai missgelaunt.

Ich knie mich auf den Boden und beginne die Flüssigkeit aufzuwischen.

"Du Cer...", mehr kommt von Ken nicht mehr.

Als ich meinen Kopf den Beiden zu wende, starren sie nur auf mich. Ohne Reaktion.

Langsam wird mir wieder klar,...

...

... dass ich nur ein Handtuch um habe.

Sofort springe ich auf.

"Müsst ihr so starren?", meine ich verärgert.

Kaum gesagt, wenden die beiden ihre Blicke sofort zu Boden.

"Ich zieh mir jetzt was an. Dann rede ich mit dir über das Gesteck, das du geliefert hast. Und mit dir, worüber... warum du auch immer hier bist.", ich gehe an den beiden vorbei und in den letzen Stock. [9]
 

[1] Meine Beta-Leserin meinte ich hab hier irrsinnig kompliziert geschrieben... Ahm... Der Grund warum "Chiyo die einzige Schwachstelle ist, die Ceres hat", ist der: Würde es Chiyo nicht mehr geben, wäre Ceres gebrochen... Ceres hätte keinen Grund, kein Durchhaltevermögen. Sie würde einfach erkalten und es wäre ihr alles egal. Sie wäre nicht mehr sie. Also würde jemand das wissen und Chiyo umbringen, wäre sie somit verwundbar,... Vor allem ist es ja auch ihre kleine Schwester... so ganz nebenbei... *gg*

[2] Dieses Kapitel ist ziemlich "freizügig" geschrieben, weil ich ja auch unsere männlichen Leser ein wenig interessieren möchte *zwinker*

[3] Ich finde dieses Kapitel interessant... weil sehr viel von der "geheimnissvollen, wiedersprüchlichen" Ceres bekannt gegeben wird. Es zeigt, dass sie nicht immer so war, und das noch ein Teil davon in ihr lebt...

[4] Wer glaubt ihr, kann das geschrieben haben? Na klar.... Ceres *smile*...

Thehe... SOETWAS kann sie glaub ich gar nicht schreiben.... es war Gidayu

[5] Diplomatische Nettigkeiten... nein! Ceres kann auch sehr nett sein.. aber sie verstellt sich da eben...

[6] Ich weiß, soetwas gehört nicht in eine traditionell japanische Kampfschule, aber mir gefiel das Bild... entschuldigt... *verbeug*

[7] Ihr habt richtig erkannt... In dieser Story wird viel Tee getrunken... Vor allem grüner Tee mit allem möglichen... Erstens: Er ist total lecka!!! *sabba* Zweitens: In Japan wird sehr viel Tee getrunken und Drittens: Ist grüner Tee eine Art Nationalgetränk, glaub ich schon fast... thehe... und die absolute Nummer eins von mir ist: Grüner Tee mit Zitrone! *daumen nach oben* Der macht voll süchtig!!! *sabba*... Ich muss schnell weg.... *in küche stürm*

[8] Aufmerken und merken!!! Dieses "Mistvieh" spielt noch eine große Rolle und kommt noch mal vor ;) *gg*

[9] Achja... das kommt nicht mehr vor, wahrscheinlich.. mal schaun... Aber Kai ist da, weil er Ceres über die gestrige Mission unterrichtet...
 

~***°***~
 

Also... Ich schreibe jetzt eher an der Harry Potter FF weiter, wenn ich Zeit habe. Leider habe ich wenig Zeit. Und wenn überhaupt wo was weitergeht, dann bei meiner zweiten FF.

Schreibt mir doch was! *Kiss und knuff*

8

Raven trat ins Freie. Heute war wirklich ein schrecklich kalter Tag. Selbst Raven wurde kalt. Kalte Luft füllte ihre Lungen und mischte sich mit warmer. Sie atmete wieder aus. Vor ihr stieg eine weiße Wolke in den Himmel. Sie war sehr dicht.

Raven bereute es, sich keine Handschuhe angezogen zu haben. Ihre linke, die ihren Besen umklammerte fror bereits.

Mit der rechten zog sie ihren Umhang fester um sie.

Der Junge, der gerade neben sie getreten war, nickte ihr zu. Raven nickte zurück und die beiden setzten sich in Bewegung.

Der Schnee war frisch und tief. Raven versank fast bis zur Hälfte ihrer Schienbeine darin. Auch für Victor, der neben ihr ging war es scheinbar nicht leicht sich auf dem Weg vorzukämpfen.

Eiskalte Augen musterten die Gegend. Die Bäume hatten sehr schwer zu tragen. Überall aus dem verbotenen Wald ächzte und raunte es. Der Schnee war sehr feucht. Über der weißen Masse, schwebte grauer Nebel.

Mit anderen Worten es war ein sehr feuchter Tag. Doch Draco bestand auf ein Training, jetzt, wo sie endlich eine komplette Mannschaft zusammen hatten.
 

Aber musste es unbedingt heute sein? Victor stapfte neben Raven dahin. Seinen Besen geschultert und leise vor sich hinmurrend. Er war es ja gewohnt, bei solch einem Wetter zu trainieren. Immerhin hatten sie in Durmstrang auch nur an solchen Tagen trainiert. Doch jetzt, wo er sich schon an die Gemütlichkeit von Hogwarts gewöhnt hatte, verlangten diese Leute nicht wirklich, dass er sich um gewöhnen soll? Sie verlangten es. Wie dreist!

Doch das er dann endlich wieder Quidditch spielen konnte, linderte seine mürrische Stimmung ein wenig.

Prompt stoppte er ab und rannte fast in Raven, die vor ihm plötzlich stehen geblieben war.

Sie stieg auf ihren Besen und stieß sich vom Boden ab.

Die kalte Luft, die um ihre Ohren rauschte, war hier oben noch kälter als unten.

Aber es machte ihr nichts aus. Eigentlich spürte sie ihr Gesicht nicht mehr. Genauso wie ihre Hände. Sie waren wie taub, doch das Zählte jetzt nicht mehr. Was zählte, war, dass sie wieder auf ihren Besen war und endlich wieder Quidditch spielen würde! Das vertrieb nicht nur das Kälte- und Taubgefühl, sondern auch den Missmut, den sie seit einigen Tagen mit sich rumschleppte.
 

Sie hatte erfahren, dass Draco und Anne miteinander geschlafen hatten. Und sie konnte es sich nicht erklären, aber es gefiel ihr gar nicht.

Eigentlich ging sie die ganze Sache ja gar nichts an. Das war eine Geschichte zwischen Anne und Draco! Aber trotzdem... Es lies sie nicht los.

In ihren Ohren hallten immer wieder die Worte wieder, die Anne Pansy erzählt hatte.

"Na, du Schläferin. Auch schon wach? Hast was verpasst. Hättest du nicht so viel gesoffen, dann wäre vielleicht ein Dreier mit Draco entstanden. So hat er mich alleine vernascht! Gott ich kann dir sagen, er ist ja so gut! Welch ein Durchhaltevermögen!..."

Raven schüttelte energisch ihren Kopf. Sie wollte den Rest vergessen. Sie wollte alles vergessen. Diese nervige, prallende Stimme aus dem Kopf bekommen.

Doch umso mehr sie versuchte die Stimme zu verdrängen und die Worte zu vergessen, umso mehr vielen ihr mehr und mehr Einzelheiten ein.

Quidditch war jetzt genau das was sie brauchte. Ablenkung.

Sie landete genau in der Mitte des Quidditchfeldes und Victor landete nur einige Zentimeter neben ihr.

Ravens Augen weiteten sich ein wenig. Weder hatte sie mitbekommen, dass Victor es ihr gleich tat und statt zu Fuß zu gehen, lieber zu fliegen, noch, dass er so knapp neben ihr flog.

Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Sie lies immer mehr nach. Das musste sie sich langsam selbst zugestehen.

Hogwarts war schlecht für sie. Diese Schule wurde viel zu lasch geführt und außerdem viel zu milde.

Dumbledore war in ihren Augen wirklich ein unfähiger Lehrer! Voldemort war zurück gekehrt und sie wurden nicht darauf vorbereitet. Der dunkle Lord würde keinen Unterschied darin sehen, ob sie Schüler, oder Auroren waren. Ob ausgebildet, oder nicht.

Sie würden ihm als unausgebildete Schüler nur im Weg stehen und dann mussten sie eben beseitigt werden, bevor sie ihm zur Last fallen. Und was sollten sie dann tun? Still stehen und auf den Tod warten?

Aber wieso machte sie sich darüber Gedanken? Es war für sie uninteressant....
 

Sie konnte sich sozusagen, zu seinen treuen Gefolgsleuten zählen, die er nicht umbringen würde. Es war für sie nicht von Interesse. Genauso wie dieses kleine Bettgehüpfe von Draco und Anne ihr egal sein konnte.

Doch beides lies sie nicht los.
 

PLATSCH

Etwas landete vor ihren Füßen. Sie sah nach unten.

Vor ihren Füßen, schon halb im Schnee versunken, stand eine Kiste.

Knirschende Schritte näherten sich.

Raven sah auf. Draco, Ben und Andrje kamen auf sie zu.

Draco blieb vor ihr stehen und sah ihr tief in die Augen, während er lässig die Kiste mit seinem rechten Fuß aufkickte.

Draco musterte Raven. Sie trug ihr Haar heute mal offen. Ihre eisblauen Augen glitzerten wie Eisberge vor Kälte. Sie passten hier perfekt her. Zwischen all den Schnee mussten sie sich doch wohl fühlen. Auf ihren Lippen schimmerte etwas. Er sah genauer hin. Sie trug heute ein leicht bläuliches, glitzerndes Lippglose. Es passte zu ihrem Gesicht. Doch am besten passte es zu ihren Augen.

Ein weiterer Kick und zwischen ihnen flitzten zwei braune und ein goldener Ball vorbei. Die Klatscher und der Schnatz.

"Du solltest dich auf den Schnatz konzentrieren, nicht auf mich!", sagte Raven kalt und stieg auf ihren Besen.

Mit einem Kick ihres linken Fußes, trat sie den Quaffel aus der Kiste, fing ihn geschickt auf und stieß sich vom Boden ab.

Draco sah ihr nach. Neben ihr tauchten zwei weitere Gestalten auf.

"Los geht's!", rief er und steig ebenfalls auf. Er flog nun genau gegenüber von Raven und musterte die zwei Gestalten jeweils eine rechts und eine links neben ihr.

Cat flog rechts neben Raven und klopfte ihr mit einem Lächeln freundschaftlich auf die Schulter. Raven lächelte zurück und streckte den Daumen hoch.

Links neben ihr flog Isabella Toba.

Sie war die einzige in dem ganzen Team, die nicht in die sechste Klasse, sondern in die dritte ging. Sie hatte dunkelviolette Haare, die an den Spitzen komplett schwarz waren. Kurz über ihre Schulter hörten sie auf. Sie hatte Naturlocken. Sie hatte dunkelbraune Augen, die fast schwarz aussahen. Ihre Statur war eher zierlich, aber sie war viel kleiner als alle anderen. Was wiederum ein großer Vorteil in der Aerodynamik war. Außerdem konnte sie gut fliegen, und wurde oft unterschätzt.
 

Raven wusste schon, worauf sie achten musste.

Die drei Jäger mussten nun versuchen aus verschiedenen Positionen das Tor zu treffen und den Klatschern auszuweichen. Die beiden Treiber mussten versuchen, ihre eigenen Jäger abzuschießen. Der Hüter musste natürlich verhindern, dass die Jäger treffen. Und der Sucher musste sich um den Schnatz kümmern.

Den schwierigsten Job hatte Draco. In dieser Landschaft, bei diesem Wetter war das irgendwie schon fast unmöglich.

Raven duckte sich vor einem Klatscher und fing den Ball, den Isabella, kurz Bella über ihr fallen ließ. Sie flog schneller und genau das Tor in der Mitte los, doch im letzten Moment gab sie zu Cat ab, und die warf den Quaffel in den rechten Torring. Sehr zum Leidwesen von Ben. Den dieser bekam von dem über ihn kreisenden Draco einen bösen Blick zugeworfen.

Das Training nahm seinen Lauf.

Mittler Weile hatten die Jäger zwanzig Tore erzielt und Ben hatte gerade mal zwei gehalten.

Raven merkte, dass sie die richtige Wahl getroffen hatte. Den die drei verständigten sich auf einer Ebene, die für keinen sichtbar war.. Doch für die drei war es, als würden sie schon Jahre lang miteinander spielen.

Sie wichen auch den Klatschern perfekt aus, obwohl Victor und Andrje ziemlich gut waren. Draco hatte eher mehr ein Auge auf das Geschehen unter ihm, als das er ernsthaft versuchte bei so einem Sauwetter den Schnatz zu fangen.

"Suchst du das hier?", hinter ihm war eine Person in rot und gold aufgetaucht.

Ein wenig überrascht drehte er sich um.

"Potter was machst du hier?", Draco musterte ihn kalt.

"Der Platz gehört nun uns!!!", sagte Harry genervt, "Also zieh mit deinen Versagern ab."

Der Schnatz in seiner Hand schlug wild mit den Flügeln. Doch er konnte sich nicht befreien und hörte auf mit seinen Fluchtversuchen. Immerhin musste er nachher wieder fit genug sein, um sich nicht so schnell fangen zu lassen.

Raven hörte, dass über ihnen gesprochen wurde, so flog sie ein wenig höher. Cat kam nach und nach einiger Zeit kamen auch der Rest der Mannschaft.

"Soll ich dich vom Besen holen, Potter? Oder bist du klüger geworden und legst dich nicht mehr mit mir an?", Ravens Augen verengten sich böse.

"Ich denke er wird nie schlauer, genau wie du!", hinter Harry tauchte Ron auf.

"Noch ein Versager! Ist heute offizieller Ausgang bei euch im Irrenhaus?", raunte Vic mürrisch.

"Kommt. Lasst uns dass friedlich und ohne Streitereien und Sticheleien regeln. Der Platz gehört jetzt uns. Ihr trainiert jetzt schon geschlagene vier Stunden.", meinte Ron Zähneknirschend.

"Ihr beide seit ein Team? Seit ihr beide den blöd genug für sieben?", meldete sich Bella nun zu Wort.

Ron flog mit einem Handzeichen nach unten.

Sofort folgten ihm alle.

Unten am Platz standen noch fünf Leute in rot-gold.

Als Draco landete, bemerkte er, dass Rons Schwester, Ginny Weasly, in ihrer Mannschaft war, genauso wie Maya Nakusu, Vea Mere, Bast Eris und Bens Halbbruder Brain Blaise.

Maya Nakusu war eine Japanerin. Sie hatte schwarzes, hüftlanges Haar und rehbraune Augen. Sie war in der fünften Klasse. Ihre Statur war Idealgewicht, mit ihren 1.49.

Die Französin Vea Mere hatte strohblondes Haar, die sehr mit ihren dunkelblauen Augen harmonierten. Sie war 1.55 groß und wog gerade mal 45 Kilo. Besuchte gerade die fünfte Schulstufe.

Bast Eris, ebenfalls Franzose. Seine langen braunen Haare, hatte er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Seine dunkelgrünen Augen fielen nicht weiter auf. Mit seinen 2.18, war er selbst für einen Sechstklässler extrem groß. Mit seinen Muskeln brachte er sage und schreibe hundertachtzehn Kilo auf die Wage. Davon war allerdings nur ein Prozent Fett. Der Rest waren wirklich nur Muskeln, Knochen und Sehnen.

Brain sah Ben ziemlich ähnlich. Dafür, dass ihre Familie bis jetzt immer nur aus Engländern bestanden hatten, sahen sie nicht gerade einheimisch aus. Ihre hellbraunen Haare fielen schon von weitem auf. Und auch diese hellgrünen Augen, sahen sehr interessant aus. Brain war nicht nur gleich alt wie Ben, sondern auch gleich groß und circa gleich schwer. Doch sie waren keine Eineiigen Zwillinge, so wie die beiden Weasly Brüder. Beide sahen so verschieden aus, wie auch ihre Charaktere verschiedener nicht seien hätten können.

Bei Ben fielen seine 75 Kilo nicht auf, wohingegen Brain etwas rundlich aussah. Und irgendwie machten Bens aufgegelte Haare in größer, obwohl beide 1.80 waren. Brains vier Millimeter kurze Haare sehen fast wie eine Glatze aus. Aber nur fast.

"Tolle Mannschaft hast du da, Potter.", lies Ben verlauten und schnalzte mit der Zunge.

"Ach... Haltet eure Klappen und verschwindet einfach! Beim nächsten Turnier zeigen wir euch, wer hier die Versager sind!!!", knurrte Harry.

"Warum stellen wir nicht jetzt und hier fest, ob wir Recht haben?", Draco betrachtete noch immer den Schnatz, den Harry in der Hand hielt.

Harry reichte ihm die rechte Hand: "Gut!"

Draco sah Harrys Hand vor ihm widerwärtig an, rümpfte die Nase und schlug schnell ein.

Fast gleichzeitig stiegen alle auf ihre Besen und stießen sich vom Boden ab.

Ginny, Vea und Maya waren Jäger. Brain und Bast waren Treiber. Harry der Sucher und Ron der Hüter.

Der Quaffel war in Besitz von Slytherin. Bella flog ober Cat und ließ den Quaffel fallen, als Ginny auf sie zuflog. Cat preschte nach vorne. Genau auf Vea zu, doch im letzten Augenblick zog sie nach rechts und schoss den Quaffel zu Raven auf die linke Seite.

Diese war hinter Cat geflogen, doch als Cat nach rechts zog, flog Raven schnell nach links. Sie fing den Quaffel geschickt auf und flog weiter nach vorne. Das Tor kam immer näher, doch sie gab wieder zu Cat ab, die jetzt ober ihr flog. Ein Pfiff ertönte, Cat sah nach unten und fing auch schon den Quaffel.

Sie waren so gut, dass niemand ihnen den Quaffel abnehmen konnte. Victor flog kurz neben ihr her, um einen Klatscher von ihr fern zu halten und schickte ihn somit postwendend zurück zu Brain.

Neben Cat tauchten jetzt jeweils zu ihren Flanken Raven und Bella auf. Bella flog nun vor Cat und Raven hinter ihr. Plötzlich wurden die drei schneller und teilten sich auf. Cat flog gerade aufs mittlere Tor zu, während Raven auf das linke zusteuerte und Bella auf das rechte. Ron blieb beim mittleren Tor und visierte Cat an, doch dann sah er den Quaffel in Ravens Hand. Schnell flog er auf das linke Tor zu und blockierte es mit seinem ganzen Besen. Raven warf den Quaffel hoch, stoppte ihren Besen, drehte sich in der Luft und schlug mit dem Ende ihres Besens den Quaffel in das Mittlere Tor. Das alles war in wenigen Sekunden passiert, so dass Ron erschrocken und verwirrt aufsah, als ein "Klong", als Zeichen, dass jemand ein Tor geschossen hatte, ertönte.

Brain ließ einen erneuten Klatscher los, doch diesmal auf Bella, die sich gerade den Ball schnappen wollte. Doch Ben schlug ihn mit voller Wucht zurück.

Und dieser traf auch. Ein ohrenbetäubendes Geräusch hallte in der Luft nach. Brain hatte den Klatscher nicht nur mitten ins Gesicht bekommen, nein, er fiel auch vom Besen.

Alle Spieler hielten inne. Die Slytherins um ihn lautstark auszulachen. Und die Gryffindors weil sie schnell zu Brain auf den Boden flogen.

Langsam und unter lautem Gelächter flogen die in silber und grün gekleideten Leute ebenfalls auf den Boden.

Was sie dort sahen, amüsierte sie nur noch mehr.

Brain hielt sich seinen rechten Arm und schluchzte laut. Sein Gesicht sah irgendwie breiig aus und war Blutüberströmt.

Harry und Ron halfen ihm hoch und gingen mit ihm Richtung Schloss davon. Ginny schulterte ihren Besen und nahm Rons mit. Während Vea Harrys schulterte und ihren mitnahm und Maya nahm den von Brain mit. Bast schien das alles auch sehr zu amüsieren, denn er ging den drei Mädchen kichernd nach.

"Die sind wir los!", lachte Ben.

Plötzlich hörten fünf von ihnen ein schrilles und hohes Gelächter. Sie zuckten zusammen. In Ravens Kopf hallte das Lachen wieder und wieder und wurde immer lauter. Ihre linke Hand schmerzte, wie noch nie.

"Komm zu mir! Schnell!!!", eine hohe, kalte Stimme mischte sich unter das Gelächter.

Raven hielt sich die Ohren zu und presste die Augen zu. Sie hatte unglaubliche Kopfschmerzen und es fühlte sich an, als würde ihr Kopf gleich bersten. Ihr Körper fühlte sich an, wie unter dem Crucios Fluch. Der Schmerz und das Gelächter brachten sie fast um den Verstand.

Langsam aber sicher konnten ihr Glieder nicht mehr. Ihre Muskeln lockerten sich und ihre Knie gaben nach. Sie fiel in den kalten, nassen Schnee und alles um sie herum wurde schwarz.

Victors Zähne knirschten. Er hatte die Augen ebenfalls fest zusammen gepresst und versuchte den Schmerz zu vertreiben.

Draco hielt sich seinen linken Unterarm und presste die rechte fest darauf.

Ben fluchte laut und von Andrje kam nur ein gequältes "Nein!"

Doch es war eher ein Flüstern.

Cat sah von einem zum anderen. In ihren Augen stand Verwirrung und Schock. Genauso wie Sorge.

Bella lief sofort zu Ben und fing ihn auf. Den auch seine Knie gaben nach. Es war bei keinem so stark, wie bei Raven.

Und so schnell wie es gekommen war, war es auch wieder verschwunden.

Ben lächelte gequält in Isabellas Armen.

Nun fluchte Victor. Aber dafür laut und deutlich in Russisch.

Andrje atmete schwer und zwinkerte Cat, die vor ihm stand zu.

Draco drehte sich um.

Etwas grünes lag im Schnee. Und dieses grün mitten im Schnee, war kein Gras. Den Gras war eigentlich nicht grün und silber. Mit schnellen Schritten ging er zu dem Fleck.

Raven lag halb versunken im Schnee. Ihre Augen waren geschlossen und ihr Brustkorb hebte sich flach und unregelmäßig.

Ihre linke Hand lag hinter ihrem Kopf im Schnee und die rechte lag neben ihrem Oberkörper. Der linke Fuß lag gerade ausgestreckt da und der rechte Fuß war nach rechts außen gedreht.

Draco kniete sich neben sie in den Schnee. Der Stoff von dem linken Ärmel war verrutscht. So sah er, dass etwas Blut in den Schnee rann. Etwas weiter unter dem Stoff musste sie wohl bluten.

Er nahm ihren Kopf zwischen seine kalten Hände. Doch ihr Kopf war kälter als seine Hände. Was schon was heißen sollte.

Schnee staubte auf, als sich Cat neben Draco in den Schnee kniete.

"Geht es ihr gut?"; sie sah besorgt auf Raven.

"Auf jeden Fall lebt sie noch!", meinte Draco leise.

Victor stellte sich hinter Draco und Andrje stellte sich gegenüber von Victor, um eine bessere Aussicht auf Raven zu haben. Neben ihn stellten sich Bella, die Ben stützte.

Draco sah besorgt zu Raven. Er schüttelte ihren Kopf leicht und rief ihren Namen.

Raven öffnete ihre Augen. Jemand rief sie. Diese Stimme, sie kam ihr so bekannt vor. Verschwommen nahm sie einige Personen um sie herum wahr. Doch ihre Augen schärften sich bald und sie blickte direkt in graue Augen, die sie besorgt ansahen.

Raven stöhnte leise, als sie sich aufsetzte. Ihre Hammerkopfschmerzen hatte sie noch. Und sie spürte auch jeden Knochen in ihrem Körper und konnte genau sagen, wo sie Muskeln und Sehnen hatte.

Langsam griff sie sich mit der linken an ihren Kopf.

"Was ist passiert?", stammelte sie verwirrt.

"Du bist umgekippt!", sagte Draco sanft.

Victor sah ihn böse an.

Als Raven das hörte, kam ihr die Erinnerung wieder. Ihre Augen weiteten sich. Sie alle hatten es mitgekriegt. Alle die um sie herum standen hatten gesehen wie sie umgekippt war. Das sie jetzt eine Erklärung wollten, war selbst verständlich.

Angestrengt versuchte sie sich eine gute Ausrede einfallen zu lassen, doch je mehr sie nachdachte, umso mehr tat ihr Kopf weh. Sie griff sich an die Stirn und wollte gerade etwas sagen, als Draco ihr den Zeigefinger auf den Mund legte.

"Schone dich lieber!", sagte er sanft.

Victor musterte den knienden Jungen neben Raven. Er rümpfte seine Nase. Das der Typ etwas von seiner Raven wollte ,war wirklich sehr offensichtlich. Doch so weit würde er es nicht kommen lassen. Raven gehörte ihm. Ihm alleine. Er würde nie eine Verbindung mit einem anderen zulassen, so lange er bei ihr war.
 

Er stellte einen Fuß neben ihren Oberkörper und den anderen stellte er auf der anderen Seite von ihr, ein wenig weiter nach hinten. Dann hielt er ihr die Hand hin.

Raven ergriff sie und Victor zog sie unsanft auf.

Ihr Blick, mit dem sie ihn musterte, sprach Bände. Sie hatte allen Hass darin auf ihn gerichtet. Dann drehte sie sich um und wollte gehen, doch ihre Beine trugen sie noch nicht so Recht. Sie stürzte wieder. Doch Victor fing sie während des Falles auf und drehte sie zu sich. So hatte er seine rechte hinten um ihren Rücken gelegt und hielt sie an der Taille. Seine Linke um ihren Kopf gelegt, stand er zwar mit beiden Füßen fest auf dem Boden, doch der Oberkörper war nach vorne zu ihr geneigt.

"Du bist glitsch nass!", lächelte er.

Raven befreite sich unsanft aus seiner Umarmung und sah ihn böse an.

"Ich kann alleine gehen!", funkelte sie ihn kalt an, "Nur nicht gerade jetzt...", sie sah Cat an und diese nickte.
 

Cat stützte sie und die beiden gingen langsam den Weg zum Schloss hinauf.

Cats Knie waren ebenfalls sehr nass, genauso wie Dracos.

Dieser stand auf und sah den beiden nach. Er nahm seinen Besen und hob auch Ravens auf. Dann ging er den beiden nach.

Victor blieb Zähneknirschend mit den anderen zurück.

"Geht schon wieder, danke!", Raven ging weiter nach rechts, so konnte Cat sie nicht weiter stützen.

"Alles okay?", Cat sah sie noch immer besorgt an.

Raven lachte und fächelte mit der Hand: "Jaja... Hab schon schlimmeres überstanden. Manchmal spielt mein Kreislauf eben verrückt!"

Wenn es nur das gewesen wäre. Doch Raven log ihr gerade aus ins Gesicht, da war sie sich sicher. Außerdem waren auch die Jungs alle plötzlich komisch drauf gewesen...
 

HATSCHI
 

Raven riss Cat aus ihren Gedanken.

"Gesundheit...", Cat musterte ihre Freundin gründlich, "Wir sollten schnell ins Schloss und du solltest dir was warmes und trockenes anziehen... Sonst wirst du noch krank!"

Raven schniefte.

Krank? Konnte sie überhaupt krank werden? Bis heute war sie noch nie krank gewesen. Also erkältet, ja... Aber so richtig krank, mit Fieber, sodass man das Bett hüten musste, noch nie. Der Gedanke, dass sie krank werden könnte, klang ziemlich absurd in ihren Ohren. Doch sie war schwächer, als sie es zugeben wollte. Alleine das sie stand und gerade aus auf ein Ziel zusteuerte, kostete ihr verdammt viel Kraft. Und das ganze nasse Gewand machte es ihr nicht gerade leichter. Es zog sie immer mehr in Richtung Boden. Sie verspürte den großen Drang sich einfach hinzulegen und zu schlafen.

Doch aufgegeben hatte sie noch nie. Sie würde es sich nie erlauben, es nun das erste Mal zu tun. Wenn etwas ihren Hass übertraf, war es ihr Ehrgeiz und ihr Stolz.

Ihr Stolz gab ihr die Kraft das verlangen nach Schlaf zu verdrängen. Und bevor sie es richtig realisierte, gingen die beiden die Treppen zum Kerker hinunter. Jede Stufe schmerzte in den Gelenken. Jeder Atemzug brannte in ihren Lungen.
 

Diese Stimme und diese Macht vorhin hatten sie fertiger gemacht als je zuvor. Und sie war auch stärker als je zuvor... Dadurch das der dunkle Lord so lange verschwunden war, war sie es nicht mehr gewohnt gerufen zu werden. Aber in den letzen Monaten, nein, sogar in den letzten zwei Jahren, hatte sie mit jedem Tag gespürt, wie er stärker wurde.

Sie konnte es sich nicht erklären, aber scheinbar hatte sie eine engere Verbindung zu dem dunklen Lord, als sie es je wollte.

Langsam und schweratmend stieg sie die Treppe zum Mädchenschlafsaal hinauf.

Raven war nicht nur nass bis auf die Knochen, nein, sie fror.

Kaum im Zimmer angekommen, steuerte sie zielstrebig auf das Badezimmer zu.

Die Türe stand halb offen, so stieß sie diese mit dem Fuß auf.

Vor dem Klo kniete Anne und übergab sich.

"Raus!!!!!", keuchte diese und sah sie böse an, bevor ein erneuter Schwall kam.

Eigentlich hätte sie das plätschernde Geräusch hören sollen, aber egal. Es bestätigte sich somit nur ihre Vermutung. Sie war Magersüchtig. Kein schöner Gedanke, sich selbst so zu malträtieren, nur weil man vielleicht keinen Sport mochte.

Sie zog den nassen Quidditchumhang aus und klatschte ihn auf den Stuhl neben ihrem Schrank. Langsam öffnete sie die Schnallen der Schützer und das braune Leder fiel neben dem Sessel auf den Boden. Sie zog sich auch noch die fingerlosen Lederhandschuhe aus.

Die weiße Hose flog einige Sekunden später ebenfalls mit einem klatschenden Geräusch auf den Sessel.

Langsam und fast steif vor Kälte streifte sie sich das weiße Top ebenfalls vom Körper.

Dann öffnete sie ihren schwarzen BH und klatschte ihn samt schwarzer Unterhose auf den Sessel.

Nachlässig trocknete sie sich mit einem Handtuch ab und zog dann neue Unterwäsche aus dem Schrank, die sie auch gleich anzog. Wieder ein schwarzer BH und wieder eine schwarze Unterhose.

Cat die alles aus dem Augenwinkel beobachtete und so tat, als würde sie tief in ihr Buch vertieft sein, wunderte sich sehr. Schwarz war wohl die Farbe...

Dann zog Raven ein schwarzes Kleid aus dem Schrank. Der Stoff bedeckte ihre Schultern nicht. Er war ein wenig Kreisförmig ausgeschnitten. Erst nach den Schultern fing der Stoff an und endete Langärmlig.

Um ihre Hüften lag geschmeidig ein grauer Gürtel. Der Stoff reichte bis zu ihren Knien, doch war er unten zerrissen. Das es Absicht war, dass dieser Rock so aussah, war irgendwie beim ersten Blick klar. Aber das Kleid sah gut aus. (Genau wie die Zeichnung von der lieben Rabbiata, die mir netter Weise eine Zeichnung angefertigt hat. Zur Erklärung: Die Zeichnung war ihre Idee (*knuff*) und dieses Kap ist nach der Zeichnung entstanden. Wer gut aufgepasst hat, sieht, dass der einzige Fehler bei der Zeichnung dieser ist: Sie hat grüne und nicht wie in meiner Story eisblaue Augen. Sonst ist sie wie alle Zeichnungen von ihr Super! Guckt sie euch mal an!!! *werbung mach*)

Raven setzte sich auf ihr Bett.

"Sag mal", sie ließ sich nach unten fallen, "Ist ein weiblicher Körper so interessant für dich, oder warum beobachtest du mich dauernd?"

Cat lief rot an.

"Ei-ei-ei-eigentlich...", doch Anne stieß die Türe so laut auf, dass beide erschraken.

Sie taumelte heraus und setzte sich aufs Bett.

Achja, es war gerade Mittagessen gewesen.

Sie musste ja fast den halben Tisch leer gefuttert haben, wenn sie so viel kotzte.

"Na?", bohrte Raven nach.

"Naja... ich finde nur deine Muskelbildung so interessant!", log sie schlecht.

Raven wollte dieses Thema nicht unbedingt vertiefen, so stand sie auf und ging ins Bad, um sich zu duschen.
 

~*°*~*°*~
 

Besser? Hab nicht ganz verstanden was nich gepasst hat, mach doch eh immer Absätze, oder? *smile*



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Rabbiata
2004-12-09T12:14:44+00:00 09.12.2004 13:14
Genau!! *__*
Weiß Kreuz = Bester Anime!!!! *////*
Aber gut, dass es in der FF kein Shonen-Ai geben soll *puh*
*kein Shonen-Ai Fan ist*

Aber die FF scheint spannend zu werden *__*

Mach doch mal ne Chara Beschreibung! ^^
Dann kann ich mir die Personen besser vorstellen! XD

hdgdl
Rabbimonster XD~~~~

P.S.: So jetzt muss ich ne Pause machen!
Wenn man die ganze Zeit auf seinen Bildschirm schaut, wird einem schwindlig XD~


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