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Cold Mind

Kapitel 7 IST FREI ^^
von

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Arrival in Tokyo

*auf Bühne tret und verbeug*

Liebes Animexx-Mitglied,

Danke, dass du meine Fanfiction aufgerufen hast.

Das ist nun meine zweite größere

FF und ich wollte nur noch schnell etwas dazu sagen:

Die Aufzeichnungen sind Kais Sicht der Dinge und ich schreibe es nicht parallel zur Beyblade-Story.
 

'Text' =Kai denkt

"Text"= jemand sagt etwas

{Text} = meine Kommentare
 

Shônen-ai pairings wird es geben (aber ziemlich ungewöhnliche) und ich habe ein paar der Charaktere der letzten Staffel miteingebaut, auch wenn sie keine größere Rollen haben werden.

Ich möchte außerdem diese Fanfiction so realistisch wie möglich machen (meine "Fantasy"-ff -der Eisprinz- ist erstmal auf Eis gelegt, sorry dafür, aber ich kriegt ja erstmal diese hier ^-^) deshalb sagt mir bitte, wenn die Pferde mit mir durchgehen....
 

(ALSO: unbedingt melden, bevor Kai OOC ist.....danke ^-^)

und über Kommentare jeder Art freue ich mich riesig, ich werde auch versuchen sie zu beantworten.
 

(Auch wenn es nur Kritiken zu meiner schlechten Rechtschreibung sind -immerhin muss ich die Geschichte auf einem 1989er Pc auftippen, dessen Rechtschreibprogramm für das Wort "pink" ......"Pinkeln" als Alternative anzeigt und der das Wort "Fresse" gar nicht kennt.... X____+ ich bin eine arme, bemitleidenswerte Kreatur! Arrgh, er hat Kreatur angemarkert....

*kopfweh hat*

aber jetzt will ich gar nicht mehr labern, ich fange am besten einfach mal an.....viel spaß miiiiiiiiit
 

Cold Mind - Das Seelenleben eines Russen
 

********************************************************************************
 

Es war an meinem vierzehnten Geburtstag, als Stanley Dickenson bei mir anrief und mir mitteilte, dass ich in der BBA aufgenommen sei.

Ich hatte dort eine Prüfung abgelegt und war unter die besten fünf gekommen.

Verstohlen blickte ich mich um. Mein Großvater war heute nicht im Anwesen, doch er ließ mich immerzu bespitzeln, weil er mir -zurecht- nicht traute.

In der letzten Zeit hatten wir viel Besuch von irgendwelchen unseriös aussehenden Männern bekommen.

Irgendwas lief da ab, im Hintergrund der "sauberen" Hiwatari-Familie, aber Voltaire wollte es mir nicht sagen. Ständig blickte ich mich misstrauisch um, doch die Dienerschaft ignorierte mich und ging weiter ihren Aufgaben nach.
 

Also entschloss ich mich, alleine nach Japan zu gehen und meinen Großvater nicht von meinem Vorhaben zu unterrichten. Ich suchte mir im Netz ein Flugticket, packte eilig meine Reisetasche und stahl mich unbemerkt aus dem Haus. Gerade lief ich die Hauptstraße entlang, als mich eine Hand am Arm fasste. Es war Juli und ziemlich warm in Moskau, aber diese Hand war so eisig, dass ich eine Gänsehaut bekam.
 

"Kai..." Ich drehte mich um und sah in Talas kalte Augen.

"Wohin so eilig?!"
 

Ich zerrte Tala in eine der dunklen Seitengassen und erzählte ihm von meiner Aufnahme in die BBA.

Geduldig hörte er mir zu, bis ich zu der Stelle kam, an der er erfuhr, dass ich drauf und dran war, das Land zu verlassen.

Er setzte kurz an, zögerte und schwieg dann. Mit verschränkten Armen lehnte er an einer Wand und sah nachdenklich auf den Boden.
 

"Tu, was du nicht lassen kannst, Kai." sagte er nach einer Weile, stieß sich von der Wand ab und ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen.
 

Ich hatte ein ungutes Gefühl im Magen, weil Tala die einzige Person war, mit der ich einigermaßen menschlich umgehen konnte, hauptsächlich, weil er auch so desinteressiert und gefühllos war, wie ich. Zum ersten mal machte ich mir Gedanken darum, wie ich es in Japan aushalten sollte.
 

Ich hastete zum Flughafen und kam erst im Flugzeug wieder zur Ruhe. Fast hätte ich dem Sicherheitsmann an der Waffenkontrolle eine in die Fresse geschlagen, weil er meinen Gürtel wegen des Metallteils haben wollte, aber ich konnte mich im letzten Moment noch beherrschen. Wenn es jetzt Ärger mit der Polizei gegeben hätte, hätte ich die BBA gleich vergessen können, weil Voltaire gute Beziehungen zur russischen Polizei hatte.

Er hätte mich sofort zurückgeholt und in eine seiner Abteien gesteckt, wie er mir schon oft gedroht hatte. Aber nun saß ich im Flugzeug nach Tokyo und nichts konnte mich mehr aufhalten.

Tala würde nichts sagen. Es war nicht seine Art, sich ins Leben anderer zu mischen.
 

Stunden später lag ich auf einem unbequemen Futon in einem großem Zimmer und versuchte mich etwas auszuruhen, was allerdings nicht ging, weil neben meinem Zimmer das totale Chaos herrschte.

Ständig rannten irgendwelche "Kinder" (d.h. Gleichaltrige mit dem geistigen Alter eines fünfjährigen Kindes) rein und raus, schlugen Türen auf und zu und schrien wie wild in der Gegend herum.
 

In mir kochte mein Blut auf und ich stand kurz davor hier alles in die Luft zu jagen, als es zaghaft an meiner Tür klopfte.
 

"Herein" knurrte ich und die Tür öffnete sich ein Stück.
 

Ein Typ mit blonden Haaren und einem total kindlichem Gesicht trat rein und gab mir ein Packet mit Handtüchern in die Hand, wobei er wie ein Honigkuchenpferd grinste.
 

Ich unterdrückte das Zucken in meiner rechten Faust (es macht mich aggressiv unverhohlen angegrinst zu werden, noch dazu von so einem Milchbubi mit orangefarbener Latzhose) und starrte ihm kühl entgegen.
 

Der Typ reichte mir seine Hand.

"Hi, ich bin Max."

Ich ignorierte es genervt und ging ins Bad um die bunten Handtücher ins Regal zu legen.
 

-Max- interpretierte dies falsch und dachte, ich hätte ihn nur nicht gehört, vielleicht weil ich schwerhörig war oder sein japanisch nicht verstand, also lief er mir hinterher und wurde Zeuge, wie ich mir mein T-shirt auszog.

Verdammt, hätte ich die Tür doch abgeschlossen! Max grinste meinen Brustbereich an und zog dann wortlos ab, nachdem er kurz ein "Sorry" von sich gab.

Ich war mir noch nie so überrascht vorgekommen, wie in diesem Moment!
 

Nachdem ich mein siedendes Blut mit einer eiskalten Dusche beruhigt hatte, ging ich in den Garten, den die BBA- Anlage den Schülern bot (irgendwie erinnerte mich das hier alles an ein Internat, statt eines freien Trainigslagers -von den geistig zurückgebliebenen Kleinkindern abgesehen).
 

Es war eine riesige Parkanlage, überall mit kleinen Bowls ausgestattet und die untergehende Sonne vergoldete alles mit ihren warmen Strahlen, doch es hielt sich kein einziger Schüler hier unten auf.
 

'Besser so', dachte ich mir und unternahm einen ausgedehnten Spaziergang, bei dem ich immer wieder einige Bowls mit Dranzer ausprobierte, doch die meisten erlitten dadurch Sprünge und Risse im Stein, dass ich es lieber ließ. Ich war wohl noch etwas angenervt von den ganzen Affen hier.
 

Seufzend dachte ich an mein dunkles Russland mit den eisbedeckten Straßen und der Ruhe, die einen dort umgibt.
 

*~*
 

Mr. Dickenson hatte sich alle Mühe gegeben mir einen freundlichen Empfang zu geben und hetzte dafür diese unkontrollierte Horde Affen auf mich, die mich in alles einweihen sollten.

Gemächlich lief ich in zwei Metern Abstand hinter ihnen her und ließ mir die Räumlichkeiten zeigen, sagte aber kein Wort und ignorierte jegliche Fragen.

Sie ließen zwar etwas von mir ab, gaben aber nicht alle Hoffnung auf, sondern schlussfolgerten einfach nur, dass ich schüchtern sein musste und außerdem ihre Sprache nicht verstand.
 

*~*
 

Irgendwann mussten wir uns alle im Hauptgebäude versammeln, um die nächsten Neuankömmlinge zu begrüßen.

Ein aufgeblasener Typ aus Kyoto war gerade angekommen und lieferte sich mit einigen schon die ersten Matches, die er zwar gewann, doch sein überhebliches Auftreten und sein fettes Grinsen ließen bei mir- keinen Respekt für ihn zu.
 

Ich hasste ihn bedingungslos, schon als ich das erste Mal seine Stimme hörte. Die Anwesenheitsliste war gerade durchgegangen worden und ich wollte mich schon von diesen Primaten distanzieren, als die Tore erneut aufgingen und eine kleine Gruppe neuer Blader eintrat.
 

Sie waren in schwarze Umhänge gehüllt und traten wortlos vor den BBA- Tisch, an dem die Lehrer saßen. Durch ihr mysteriöses Auftreten, lenkten sie die ganze Aufmerksamkeit auf sich und jeder beobachtete schweigend, was nun passieren würde.

Einer der Lehrer stand auf und führte sie auf den Rednerpult.
 

"Liebe Schüler, begrüßt nun eure letzten neuen Mitschüler für heute. Sie kommen von weit her" er machte eine Kunstpause "direkt aus China."
 

Die Zuschauer klatschten begeistert, als seinen diese Chinesen eine lang erwartete Attraktion.
 

"Begrüßt nun die White Tigers!!!!" Die drei Blader nahmen ihre Kapuzen runter und die Mädchen im Saal fingen an zu kreischen.

Dort vorne standen zwei seltsam aussehende Jungen- einer davon hatte ziemlich lange schwarze Haare, die er zu einem langen Zopf gebunden hatte- und ein Mädchen mit pinken Haaren. Sie waren bestimmt als Clowns für diesen Zirkus hier angagiert worden, so, wie die aussahen.
 

Am lautesten waren Max und der bekloppte Typ, den ich so hasste. Er trug eine rote Kappe und warf sie in die Luft, als die drei vorne sich chinesischerweise verbeugten. Als der Junge mit den langen schwarzen Haaren aufsah, bemerkte er mich, der als einzige an der Tür stand, und lächelte mir zu.
 

Er lächelte und grinste nicht, was wohl der Grund ist, dass er heute noch am Leben ist, sonst hätte ich mich bestimmt vergessen, denn meine Nerven waren mal wieder zum Zerreissen gespannt.
 

Zu Max und meinem Hassobjekt, der übrigens blaue Haare hatte, setzte sich so ein kleiner Typ mit langen türkisenen Haaren.

Er war einer der Affen, die mich durchs Gebäude geführt hatte und hieß Zeo. Er hatte fast knielange grüne Haare und seltsame türkisfarbene Augen, alles in allem sah er ziemlich unecht aus.
 

Was aber nicht so auffiel dank seinem den anderen angepassten unreifem Verhalten. An dem Tisch saßen noch drei andere Typen, die ich heute kennen gelernt hatte:

Ein älterer Typ namens Ozuma, ein kleiner Typ mit einer riesigen Brille auf der Nase und ein rothaariger Typ namens Brooklyn. Wie die Brillenschlange und der Blauhaarige hießen, wusste ich nicht und ich betete darum, es nie erfahren zu müssen.
 

Als nun endlich alle versammelt waren, trat Mr. D. auf die Bühne und hielt eine dieser üblich schmalzigen Reden und dann durfte ich endlich aus dieser mir unangenehmen Gesellschaft raus.
 

Ich ging, die anderen nicht weiter beachtend in mein Zimmer, legte mich auf mein Bett und starrte in die rote Abenddämmerung.

My Life in Tokyo

"Tyson, halt die Klappe!!!" schrie Ozuma genervt durch den Raum, doch dieser bekloppte Idiot laberte einfach weiter....

Ich saß in der hinteren Reihe und hatte meinen Kopf auf meine rechte Hand gestützt, während Ozuma versuchte, etwas Ruhe in die Klasse zu bringen.

Und ausgerechnet ICH musste zwischen diesen Kindern sitzen! Ich hatte zwar bei Mr. Dickenson gefragt, ob ich nicht in die andere Klasse könnte, soviel ich wusste, waren dort ältere Schüler, bei denen hätte ich mich sicher wohler gefühlt, doch er meinte, ICH wäre genau die richtige Person um etwas Disziplin in diesen Haufen -ich zitiere "talentierter Blader" (ich muss würgen!) zu bringen.
 

Also verzog ich mich in die hinterste Reihe, die glücklicherweise leer stand, und hielt mich mit meiner ehrenvollen Aufgabe ohne jedes schlechte Gewissen zurück.
 

*~*
 

Ich versuchte mich so weit es nur ging, von den anderen zu distanzieren.

Die einzigen Menschen, die mich ab- und zu aufsuchten waren Ozuma und Zeo, meistens um mich zum Training zu holen oder um mir eine Nachricht zu überbringen.
 

Nur die beiden wussten, wo ich mich immer aufhielt, in einem versteckten Winkel des Parks nämlich, wo eine riesige Bowl stand, die Dranzers Attacken am ehesten aushielt.
 

Einmal wagte es Zeo, mich anzumeckern, weil er so oft den Laufjungen für mich machen musste und ich hab ihn so wütend angestarrt, dass ihm bald die Haare zu Kopf standen.

Er winkte schnell ab und verzog sich.

Seitdem hat er nie wieder so mit mir geredet und die anderen, die das mitbekommen hatten, haben sich schnell von mir distanziert.
 

Mich störte es nicht, im Gegenteil, ich fühlte mich immer wohler unter diesen Idioten.

Außerdem war ich ein gefürchteter Gegner, außer Tyson, den ich nach wie vor einfach hasste, hat es nie jemals jemand wirklich mit mir aufnehmen können.
 

Tyson, ja, er war der einzige, dem ich nie viel entgegenzusetzen hatte und für mich war das eine Tatsache, die meinen Hass auf ihn und meinen Selbsthass manchmal ins Unermessliche trieb.

Zwar unterdrückte ich meine Aggressionen den anderen gegenüber, aber dafür traktierte ich mich umso mehr.

Ich aß selten was, ich trainierte, bis ich mich, kurz bevor ich mein Bewusstsein verlor, irgendwo niedersinken ließ und ich sprach zu kaum jemandem ein Wort.
 

Die anderen beobachteten mich, das spürte ich, aber ich ignorierte jegliche Fragen oder Hilfe.

Es war mir lästig, dass ständig Mädchen zu mir kamen und mir anboten, für mich zu Kochen oder meine Sachen zu waschen.

Obwohl es wirklich wunderschöne Wesen unter ihnen gab, die anmutiger und reiner nicht hätten sein können, sehnte ich mich nie nach ihrer Gesellschaft.

Ich fühlte mich in meiner kalten Einsamkeit am geborgensten und das wollte ich mit niemandem Teilen müssen.
 

*~*
 

Dann kam die 'Schreckensbotschaft'.
 

Der Junge mit den langen schwarzen Haaren aus der anderen Klasse war es, der sie mir überbrachte.

Es war allgemein bekannt, dass er sich viel um andere kümmerte, aber eigentlich nur um die Leute aus seiner Klasse.

Außer dem Lächeln vor vier Monaten, das er mit geschenkt hatte, hatten wir überhaupt keinen Kontakt und mir war es auch gleich gewesen. Irgend etwas an ihm stimmte nicht und ich zog es vor, von ihm fernzubleiben.
 

Zwar ging Lee, der andere Chinese in unsere Klasse, aber der verzog sich immer zu den anderen, in den Pausen, sowie in der restlichen Zeit.
 

~
 

Ich trainierte gerade in meiner verborgenen Welt im Park, als ich etwas hinter mir Rascheln hörte.

Ich drehte mich um und sah, anstatt wie erwartet in Ozumas grüne Augen, in zwei Katzenaugen. Sie schimmerten irgendwie dunkelgolden, so wie bei den gleichnamigen Steinen. Ich war zuerst überrascht gewesen, doch jetzt verspannte ich und wandte mich wieder Dranzer zu.
 

"Was willst du?" fragte ich gereizt.

Ich wollte, dass dieser Störenfried schnell wieder verschwand.
 

Ich zuckte zusammen, als mich eine Hand sanft an der Schulter packte. Ich schlug die Hand weg und schubste den Typen an die Seite.
 

"Fass mich nicht an!" zischte ich.
 

Der Chinese sah mich schief an, seufzte und ging auf mich zu.
 

"Ich bin Raymond Kon. Kai, ich muss dir leider etwas sagen."
 

"Woher weißt du wie ich heiße? Was willst du von mir?" Ich war wütend, weil dieser Idiot keine Scheu vor mir zeigte, obwohl meine Blicke ihn schon längst aufgespießt und über einem großen Feuer gebraten hatten! Der Chinese hatte eine starke Aura, die ich mit meiner Aufgebrachtheit einfach nicht durchdringen konnte.
 

Er sah mich etwas genervt an und ich erkannte, dass ich mit meinem abweisendem und sturem Verhalten keinen Respekt, sondern nur den Eindruck eines trotzigen Kleinkindes vermittelte.
 

"Also, wie du heißt, ist allgemein bekannt, Hiwatari.

Und.... ich habe mich blöderweise bereit erklärt, dir eine schlechte Nachricht zu überbringen. Naja, eigentlich wurde ich gezwungen, weil alle meinen, ich sei der einzige, den du dafür nicht töten würdest." er lächelte etwas unsicher, während er abwechselnd auf die geschundene Bowl und auf mich starrte.
 

Ich fühlte mich plötzlich ziemlich unbeliebt, ließ mir aber nichts anmerken. Es war eher eine Feststellung, denn es ließ mich kalt, was andere von mir dachten.
 

"Ah...und wie lautet nun die Nachricht? Sags mir jetzt und ich lasse dich am Leben und trainiere weiter. Schweige und du-"
 

"Hiwatari" unterbrach er mich dreist.
 

"Wir haben heute früh erfahren, dass dein Großvater....also er hatte einen Unfall... er war tödlich verletzt. Es tut mir Leid." er senkte betroffen dem Kopf.
 

Ich stand eine Sekunde regungslos da und wusste nicht, was ich tun sollte.

Ray erklären, dass es mir am Arsch vorbeiging ob Voltaire gerade ohne Narkose sein Glied abgetrennt wurde, ob er jetzt in diesem Moment am Sterbebett lag und sich für alles bei mir entschuldigen wollte, was er mir angetan hatte, ob er bloß einfach irgendwie gestorben war oder ob ich Ray lieber dumm sterben lassen sollte.
 

Ich hatte hatte ja schon die Idee gehabt, Voltaires Ableben selbst in die Hand zu nehmen, aber der geniale Einfall kam mir erst nach meinem vierzehntem Geburtstag und als Knastvogel wollte ich nicht enden. Noch nicht zumindest.
 

Trotzdem konnte ich es nicht verhindern ein kurzes Lächeln über meine Lippen huschen zu lassen. Das war schon eine positive Nachricht. Vor allem war Tala jetzt frei!
 

Sicher stand er jetzt Boris, meinem Onkel, zu Diensten. Die beiden hatte schon immer ein.... wenn man das für Tala überhaupt sagen konnte- engeres Verhältnis gehabt.

Ich hasste Boris allerdings abgrundtief. So wie eigentlich jeden anderen Menschen auch.

Aber Boris hätte ich- wenn ich nur ein Mal die Gelegenheit dazu gehabt hätte- ohne mit der Wimper zu zucken- umgelegt.

Er war ein pädophiler Schwanzlutscher

{lord of the weed lässt grüßen XD~}

und ich wettete, dass Tala zu seinen 'Kindern' (so nannte

er seine Schüler) gehörte.

Tala und ich redeten nie über solche Dinge aber ich hatte den Verdacht, dass er Boris sexuell erregte, weil er oft von Boris lasziv angestarrt wurde. Mir drehte sich der Magen um, allein bei dem Gedanken, Boris und Tala würden miteinander schlafen, vor allem, weil ich Schwule verabscheute.

Wenn ich Boris doch nur....
 

Wieder schreckte mich eine Hand auf meiner Schulter aus den Gedanken. Wieder schlug ich sie weg und wieder stach ich Ray mit meinem Blick auf.
 

"Ich....lasse dich etwas alleine, Hiwatari. Wenn du reden willst,....ich bin für dich da." Ray drehte sich um.
 

"Danke" spöttelte ich. "Ich komme gewiss darauf zurück."
 

Dranzer war an diesem Tag so stark wie nie und ich war seit langem nicht mehr so entspannt. Das bedeutete leider das Ende meiner Bowl, die irgendwann in mehrere Teile zerfiel, doch das war nicht weiter schlimm. Ich ging gut gelaunt zurück ins BBA-Gebäude.
 

Die folgenden Tage vergingen wie im Flug, doch dann traf mich eine wirkliche Schreckensbotschaft.
 

"Ihr werdet euch jetzt in Vierergruppen zusammenfinden um das Gefühl für das Gruppenbladen zu finden."
 

Ich fiel fast vom Stuhl und Mr. Dickenson sah mich besorgt an. Nach der Stunde kam er zu mir und bot mir einen Platz bei den White Tigers an, da Lee in der Gruppe von Ozuma und Zeo bleiben wollte. Ich sagte, ich würde es mir überlegen, hatte aber in Wirklichkeit vor, mir eher die Adern aufzuritzen, als mit Ray und dem pinkhaarigen Mädchen in einem Team zu arbeiten!
 

Genau in diesem Moment kamen beide besagte Personen an uns vorbeigelaufen. Das Mädchen lächelte mich schüchtern an, als Mr. Dickenson mit Ray sprach und mich über meinen Rücken hinweg zu Ray in die Gruppe steckte.
 

Dann ließ er uns allein. Ich musterte beide unauffällig bis mir auffiel, dass sie Händchen hielten. Wie das Messer einer Guillotine sauste diese Erkenntnis unheilvoll auf mich herab! Auch noch eine Gruppe, in der diese beiden Kinder die ganze Zeit rumturteln würden!

Ich hatte große Lust mich auf der Stelle zu übergeben, als eine unangenehme Stimme sich hinter mir ankündigte.
 

"Hey, Ray, Mariah, da seid ihr ja!" Ein langweilig aussehender Typ aus deren Klasse kam auf uns zugelaufen.
 

Der kleine musterte mich ehrfürchtig und schüttelte mir (ohne mein Einverständnis) die Hand. Ich starrte ihn zuerst etwas verwundert an, denn ich hatte noch nie so lange Körperkontakt zu einem Gleichaltrigen gehabt, doch dieser Wurm ließ meine Hand einfach nicht los!

Er missachtete meinen Todesblick und betrachtete sich meine Hand genauer...
 

Innerlich siedete ich schon, aber ich stellte mich cool, weil Ray neben uns stand und ich wollte nicht überreagieren.

Also zog ich nur schnell meine Hand zurück und wollte in mein Zimmer gehen um Desinfektionsmittel draufzureiben.

Man wusste ja nie, in welchem Dreck diese Kinder spielten...
 

"Freut mich, dich kennen zu lernen, Kai. Mein Name ist Wyatt und ich gehe bei Mariah und Ray in die Klasse.

Wie kommt es, dass ich dich noch nie in der Pause angetroffen habe?

Wir müssen verschiedene Pausenzeiten haben. Ich bin zwar sicher nicht annähernd so gut, wie du, aber wollen wir mal, wenn du nicht allzu beschäftigt bist, ein Beybladematch austragen?
 

Für mich stellt das eine verlockende Herausforderung dar, die ich um nichts versäumen möchte. Wie findest du die Idee mit den Vierergruppen? Also ich finde sie großartig. Habe ich schon erwähnt, dass ich bei Ray und Mariah in der Gruppe bin?...."
 

HAAAALT! STOPP! Das war zu viel für mich!

Wir waren nebeneinader den Gang entlanggelaufen, Wyatt hatte mich mit seinen penetranten Worten zugemüllt und ich stand kurz vor einer unvorhergesehenen Explosion.

Wie konnte man das abstellen? Ich wünschte mir Tala her, er sollte Wyatt kurzerhand umbringen.
 

So wie er auch Aufträge für Voltaire ausgeführt hatte.

Wir kamen an einen Gang, der zu den Zimmern führte und ohne auf Wyatt eingegangen zu sein, bog ich ab und verschwand in meinem Zimmer.

Wyatt kapierte es wohl zu spät, denn es folgte mir niemand den dunklen Gang entlang.
 

Erschöpft ließ ich mich auf mein Futon sinken, zog mir mein Hemd aus und schlief auch sofort ein.
 

*~*
 

Zwei Tage später, ich war am Schlafen, wurde ich durch ein sanftes Klopfen geweckt. Ich hatte schon befürchtet, Max würde mal wieder reinschauen, doch die Tür öffnete sich nicht. Also stand ich auf und öffnete sie.
 

"Abend, Hiwatari." Es war Ray.
 

"Da wir zwangsläufig die nächsten vier Wochen miteinander auskommen müssen (irgendwie spürte ich, dass er eine Abneigung für mich empfand) dachten Mariah und ich, wir könnten heute Abend zusammen ausgehen. Mariah kennt ein gutes chinesisches Lokal in der Nähe."
 

Irgendwie traute ich meinen Ohren nicht....

Seit wann wurde ich eingeladen, mit jemandem Essen zu gehen? Ich starrte Ray unschlüssig an, er starrte freundlich zurück.
 

'Was könnte dieser schmierige Chinese vorhaben' dachte ich. Wenn ich die Antwort erfahren wollte, musste ich wohl oder übel mit. Ich nickte kurz und Ray lächelte auf und ging dann um Mariah Bescheid zu geben.
 

Ich kannte Mariah nicht genauer, aber es war sicher sie gewesen, die Ray dazu überredet hatte.
 

Ich hatte nicht die Absicht mich mit diesen Chinesen anzufreunden, aber ich wollte auch nicht aus der BBA ausgeschlossen werden.
 

'Wieso hatten die beiden Wyatt nicht eingeladen?' überlegte ich nebenbei, während ich mich anzog. Allerdings beantwortete sich die Frage sofort von selbst.

Wyatt war nicht auszuhalten!
 

Ich zog einen schwarzen Pullover und eine dunkelgraue Hose an und ließ die Farbe aus meinem Gesicht.

Ich hatte keine große Lust aufzufallen, sonst würden mich nachher wohl alle anlabern und mich zum Essen einladen. (Vorgekommen war das noch nie, aber gewisse Mädchen hatten die Hoffnung nie aufgegeben mit mir etwas anzufangen)
 

Ich war in den vier Monaten nicht ein Mal ausgewesen, in Moskau ging ich ab und zu mit Tala in eine Bar, aber meistens gingen wir beide nachts durch die Moskauer Alleen, und das nicht zum Vergnügen, sonder weil ich Tala dort die Aufträge von Voltaire übergeben musste.

Als Mittelsmann sozusagen.
 

Tala hatte immer anteilnahmslos die Umschläge angenommen, ich wusste nie, was er in Wirklichkeit machte, ich war nur Lieferant, doch Talas Augen verrieten, dass er sich in seiner Position unwohl fühlte.

Daher spielte ich auch mit dem Gedanken, Voltaire verschwinden zu lassen, doch es war mir ein zu schmutziges Geschäft.

Wenn ich so darüber nachdenke, ist das der einzige Gedanke, den ich je hatte um einem Menschen einen Gefallen zu tun.
 

Leise schloss ich meine Zimmertür und ging die schwach beleuchteten Gänge entlang. Ich traf am Eingang auf die anderen Beiden und wir machten uns auf den Weg.
 

Mariah erzählte mir irgendwelche Geschichten aus China und Ray ging schweigend neben mir her. Ich kommentierte manchmal Mariahs Gerede mit 'kann ich gut verstehen', oder 'klingt aufregend'.
 

Eigentlich hatte ich gar keine Lust auf eine Konversation (wundert das wen) und ich wusste auch nicht so recht, was ich zum Besten hätte geben können.

Mein uninteressantes Leben in Russlands Tundra, der tragische Tod meiner Eltern, die dunklen Machenschaften Voltaires vielleicht?
 

Irgendwann hatten wir alle was gegessen (sogar ich mit meinen scharfen Fischfilets, die mir gar nicht gut bekamen, sodass ich viel zu viel Alkohol [nu wang- pflaumenwein] in mich reinkippte, sehr zur Belustigung von Ray- ich hasse ihn!) und alle hatten etwas von dem Nu Wang getrunken, sodass die Stimmung unter uns etwas lockerer war und wir uns dann mitten in einer 'Unterhaltung' über Wyatt (Mariah ließ sich über ihn aus, während Ray und ich nickten und ab und zu einander zugrinsten) befanden, als Lee ins Restaurant kam.
 

Mariah stand sofort auf, fiel ihm um den Hals und bedeckte ihn mit Küssen, während Lee mich ungläubig anstarrte.
 

Ich starrte mindestens so ungläubig zurück.

Mariah war doch mit Ray zusammen?!?!?
 

"Wir sind nur Freunde, Hiwatari." Ich sah desinteressiert zu Ray, der seinen Kopf auf seine Hände gestützt hatte und etwas geknickt zu Mariah und Lee sah.

Dem konnte ich natürlich nichts entgegensetzen, und wenn ich ehrlich bin, wollte ich das auch nicht.
 

Mariah kam nicht wieder, also zahlte Ray die Rechnung. Als ich mein Geld rausholen wollte, legte Ray seine Hand auf meine und drückte sie weg.
 

"Lass nur, Hiwatari, das zahl ich."
 

Vollkommen verwirrt und wütend, weil Ray sich so aufspielte, schob ich ihn zur Seite.
 

"Noch gehört die Biovolt Corporation mir, Kon."
 

{was sind das eigentlich für bescheuerte Namen, fällt mir grade auf: biovolt, wyatt, voltaire....ha'm die alle nen kurzschluss?+ - +}
 

Ray starrte mich verzückt an.
 

"Aber danke auch." presste ich sarkastisch hinterher, um ihm nicht an den Hals zu fallen und sein verzücktes Gesicht zu zerkratzen.
 

Da wir beide den selben Rückweg hatten, gingen wir nebeneinander her, schweigend, in Gedanken vertieft.

Das heißt, in mir herrschte ein ziemliches Chaos, weil mir gerade bewusst geworden war, dass mir die Biovolt Corporation tatsächlich gehörte und dass ich von der bis heute nichts gehört hatte.

Argh, und von Tala hatte ich auch kein Wort gehört.
 

Bestimmt hatte der schwule {mein Rechtschreibprogramm kennt das Adjektiv "schwul" nicht!!!!! *quiek*} Sack von Boris das Kommando an sich gebracht und benutzte Tala als Schlafbeilage!

Tala war zwar (gottseidank) nicht schwul, aber für Geld würde er alles machen, so kalt und bestechlich wie er war.
 

Vor Rays Zimmer angekommen, sah ich mich in einer verzwickten Situation. Sollte ich ihm danken?

Moment, ich war Kai Hiwatari und das Wort 'Danke' gibt es in meinem Wortschatz nicht. Ich hatte vor, einfach weiterzugehen, als Ray mich einlud, bei ihm noch etwas zu trinken.
 

"Die Nacht ist noch jung, Hiwatari. Lass uns auf sie anstoßen."
 

Bevor ich etwas sagen konnte, stand ich in einem chinesisch dekoriertem Zimmer mit Räucherstäbchen, die nach Lotus rochen,

{ich hab gerade cannabis -Räucherstäbchen aus China an, also wundert euch nicht über das, was demnächst noch alles kommt 0~0},

kunstvollen Bildern mit Blumen an den Wänden und Lampions, die das Zimmer in ein warmes Rot tauchten. Auf Rays Futon lag eine Decke mit einem schwarzen Satinbezug und Rays Bad war in einem klaren Ozeanblau gestrichen und dekoriert.
 

Gut, mein Zimmer war auch übertrieben luxuriös gehalten, mit dem Miniventilator und den schlichten weißen Kacheln und der kleinen Dusche, aber mit diesem chinesischen Palast konnte es sich nicht messen. Und vor allem nicht mit diesem riesigen Whirlpool.
 

Verdammt, ich hatte zu viel Alkohol im Blut! Ich ließ mich auf Rays Bett fallen und sank unwillig in einen leichten Schlaf.
 

*~*
 

Ich hatte ein schmerzendes Pochen im Kopf, als ich wieder aufwachte. Die Sonne schien mittlerweile hell durchs Fenster und als ich mich umdrehte, lag Rays Nase nicht fünf Zentimeter von mir entfernt. Das Blut gefror mir in den Adern und ich wagte es kaum, mich zu Rühren. Verfluchter Pflaumenwein!
 

Verfluchter Ray!!!

Nightlife

so, hier nun die Widmung an:
 

Aoshi-chan *knuddl* danke für die beiden Kommis ^-^

*lach*
 

Kirschchen *auch knuddl* is zwar noch nich bewiesen, dass sie es wirklich tun (glücklicherweise) aber im nächsten Kapi (>.>) *grins* wird man mehr darpber erfahren ^-^
 

Skydive *skydive beobacht* hey, i'm watching you *hehe* *an nächstes Kapiz denk* errrr.....es wird noch schlümmar...*drop*
 

Schlafmuetze *purr* freutmich, dass es dir gefallen hat, ich hoffe, du magst diesen teil auch ^-^
 

*alle noch mal hardcoremäßig durchknuddl*

*in luft auflös*

viel spaß mit dem nächsten teil, hope u likz it ^-^!!!
 

*******************~**************************
 

Langsam öffnete dieser verdammter Mistkerl die Augen, die in der Sonne tatsächlich wie Katzenaugen funkelten (wo hatte sich der Kerl bloß diese Transplantate einsetzen lassen!) und grinste mir zu.
 

"Lass den Todesblick, Hiwatari, du siehst damit wie ein mordlustiger Psychopath aus. Das steht dir nicht."
 

Ich schnappte nach Luft.
 

A) ich bin, ein mordlustiger Psychopath, hätte ich in dem Moment bloß ein Messer gehabt, um ihm seine schöne Kehle durchzuschneiden und

B) glotzte ich ihn nach dieser Typberatung eher wie ein Auto an.
 

'Das steht dir nicht. Das steht dir nicht. Das steht dir nicht. Das steht dir nicht, Das steht dir nicht. Das steht dir nicht.'

Ich brauchte eine schlagfertige Antwort, wenn ich nicht mit einem Schlag antworten wollte.
 

"Tut mir leid, Kon. Ich werde mich bemühen besser auszusehen, damit dir die Lust nicht vergeht, mich im Zustand einer Alkoholleiche zu vergewaltigen,

weil ich zufällig auf deinem Bett liege...." murmelte ich. Das hatte gesessen!
 

"Wie hast du das mitbekommen? Ich dachte, der Nu Wang hätte dich vollkommen betäubt?"
 

AAAAARGH! Ich wollte gerade aufspringen und ihm seine Nachttischlampe in den Hals rammen, als es an der Tür klopfte und Lee hereintrat.
 

Zum zweiten Mal glotzte ich an diesem Tag, nein, überhaupt in meinem Leben, eine Person mit dem Autoblick an, nur wurde ich diesmal mit einem LKW-Blick zurückbeglotzt.
 

Ray und ich lagen dicht nebeneinander und Lee stand regungslos an der Tür.
 

'Töte beide, dann bleibt das ein Geheimnis' wisperte eine leise Stimme in meinem Kopf.
 

Ich stand aber seelenruhig auf und ging gemächlich an Lee vorbei, durch die Tür und in mein Zimmer.
 

Ich kannte Ray nicht, aber ich wusste mit absoluter Gewissheit, dass Lee niemandem etwas sagen würde.
 

*~*
 

Ich sah sonderbar ausgeruht aus und deshalb beschloss ich, noch ein wenig trainieren zu gehen.

Aber lange sollte ich nicht in Ruhe arbeiten können, weil Wyatt hinter mir auftauchte. Er musterte mich zwar gründlich, sagte aber nichts.
 

Das war ungewöhnlich für Wyatt.
 

In den letzten drei Tagen, d.h. seit wir uns zum ersten Mal begegnet waren und auch die letzten beiden Tage, (es war Samstag) als wir zu viert "trainiert" hatten

(was heißen soll, ich hatte die anderen ständig wortlos aus der Bowl gekickt, Wyatt hatte ohne Punkt und Komma geredet und Ray und Mariah hatten in meinen Augen 'geturtelt')

laberte er mich immer zu, manchmal mit Komplimenten

('halt doch die klappe')

dann mit Herausforderungen

('nur, wenn ich dein blade schrotten darf')

und dann müllte er mich mit Gerüchten und Selbstmitleidsattacken voll

('STIRB!!!').

Zwar sagte ich kein Wort zu ihm, ich glaube, er weiß nicht einmal, wie meine Stimme klingt, aber ich war voller Mordgedanken.
 

{diese in klammern gesetzten gedanken sind von kai}
 

Er blieb wortlos neben mir stehen und ich konnte mich nur mühsam zurückhalten, Dranzer nicht auf ihn zu hetzen.
 

Aber er war nicht der einzige, der sich anders verhielt.

Tyson lief mir über den Weg und warf mir einen fragenden Blick zu und sogar Zeo, der immer alles versuchte, meine Aufmerksamkeit möglichst nicht auf ihn zu lenken, musterte mich aufmerksam.
 

WAS WAR NUR LOS?!? Ray hatte doch den anderen sicher nicht erzählt, dass ich mich betrunken hatte und in seinem Bett eingeschlafen war oder?
 

Voller Zweifel begab ich mich zu ihm, klopfte an seine Tür und überlegte mir schon Mal einen Plan, wie ich ihn am schmerzvollsten und leisesten umlegen konnte.
 

Verwundert öffnete er mir die Tür, fing sich aber wieder und ließ mich rein, als er meinen Blick, es ginge um etwas, was man nicht im Gang besprechen konnte, richtig deutete.
 

"Was ist los, Hiwatari, bist du schwanger von mir?"
 

Mir reichte es! Ich packte ihn am Kragen.
 

"Erstmal, du kleiner Bastard! Unterlass dieses Generve, sonst töte ich dich!

Und WAS hast du über mich hier rumerzählt?! Sprich oder du schweigst für immer!!!"
 

Ray sah mich erst mit geweiteten Augen an, dann fasste er mit seiner linken Hand meinen Arm in der Mitte und ich klappte kraftlos zusammen.
 

"Was hast du getan, du verd-"
 

"Hiwatari!" Ray grinste mich verwundert aber auch abwertend an.

"Reg dich bloß ab oder einer von uns stirbt gleich, und ich werd's nicht sein. Was hast du für ein Problem, dass du hier so rumflennst? Wieso sollte ich über dich gelästert haben? Was du tust kriegt doch eh jeder mit." Er ließ sich im Schneidersitz neben mich nieder.
 

"Was hast du mit mir gemacht, du Teufel!" fauchte ich, weil ich auf meine Knie gesunken war und mich nur mich allerletzter Kraft vom Boden abstützen konnte.

Es war, als hätte sich die Gravitation verzehnfacht.
 

"Komm erst mal runter, dann geb ich dir deine Kraft wieder, du

kleiner Macho."
 

"Okay." versprach ich, suchte aber schon nach einem besonders schmerzhaften Gegenstand im Raum, mit dem Rays Kopf Bekanntschaft machen konnte.
 

Ray beugte sich über mich und umschlang mit seinen Armen meine Taille.
 

"Lass das Gefummel!" protestierte ich, also legte Ray sich unter mich (so wie Mechaniker das tun, wenn sie sich unter Autos rollen) und drückte abwechselnd einen Punkt auf meiner Wirbelsäule und einen Punkt auf meinem Brustkorb.

Ich würde ihn töten, sobald ich wieder frei war.
 

Nach und nach kehrten meine Kräfte wieder, ich war aber dennoch zu schwach, mich wenigstens hinzustellen, also ließ ich mich wütend neben Ray fallen.
 

"So, und jetzt sag mal, was hier los ist! Wieso überfällst du mich an meinem heiligen Samstag?!?!" Ray tat vollkommen unschuldig.
 

"Das musst du gerade fragen, Kon. Scheinbar weiß die ganzen Schule von unserer "Affäre", weil ich ständig von irgendwelchen LKW-BLicken überrollt und gemustert werde, wie ein Schwerverbrecher. Dein kleiner Freund hat wohl nicht dicht gehalten!"
 

Rays Blick verfinsterte sich.
 

"Hiwatari, erstmal, lass Lee da raus, er hat überhaupt nichts gesagt, außerdem habe ich ihm erklärt, warum du bei mir im Bett lagst. Das war ja auch alles, was ihn gewundert hat." er atmete tief durch und sah mich mit einem Blick an, der unmissverständlich klar machte, dass das die Wahrheit war.
 

"Und wieso sollte jemand deswegen Gerüchte- mehr ist es ja nicht- in die Welt setzen? Und was das angeht, dass du von aller Welt begafft wirst, wie ein seltenes Tier- kann ich dir auch nicht erklären. Hast du etwas verbrochen?"
 

Ich starrte ihn etwas erstaunt an. Mit so einer Reaktion hätte ich nicht gerechnet. Und dann kam ich mir richtig kindisch vor, ich hatte total überreagiert.

Beschämt starrte ich die Wand an.
 

Ich wär ja - wie es meine Art war- einfach aufgestanden und gegangen, doch Rays bescheuerte Attacke, hatte meine Muskeln auf unbestimmte Zeit gelähmt und ich hatte keine Lust, durch die Gänge zu kriechen.
 

Also schüttelte ich den Kopf und schwieg.
 

"Es dauert eine halbe Stunde, bis du deine Kräfte wiedererlangst. Soll ich dir etwas zu trinken bringen? Wein vielleicht?" er grinste und allein deshalb hätte ich ihn töten können.
 

"Weißt du, Hiwatari, manchmal bist du etwas zu distanziert.

Du wirst von den anderen ziemlich gefürchtet, weil du immer nur lauernd irgendwo in einer dunklen Ecke stehst und mit niemandem sprichst und alle böse anfunkelst, wenn sie dir zu nahe kommen.

Das schafft natürlich Misstrauen.

Also wunder dich nicht, wenn du mal neugierig angeglotzt wirst.

Dass du Leute auch einfach ignorierst ist übrigens ziemlich arrogant von dir."
 

Ich blickte ihn verwundert an.
 

A) Wie konnte er es sich erdreisten, mich in dieser Situation mit dem vollzulabern, was den anderen nicht gefällt????

B) Ich wollte ihn bluten sehen....STIRB, KON! und

C) hätte er jemals meine Gedanken gelesen, hätte er sich vor Schmerzen gewunden.
 

Aber wie sollte ich auf seine Frechheit reagieren?
 

"Kon,...."
 

"Ja?"
 

"Meinst du wirklich, ich bin arrogant? Weißt du, das ist mir nie aufgefallen. Ich bin nur....nur....so...

schüchtern." den letzten Teil flüsterte ich.
 

Ray sah mich an, als ob er nicht wüsste, was er davon halten sollte.

Ich hätte ihm eine runterhauen können!!!
 

"Natürlich verarsche dich gerade, Kon. Du bist einfach zum Kotzen naiv, weißt du das?!?" knurrte ich ihn an.
 

Ray sah an die Wand.

"Na, dann ist ja alles in Ordnung. Ich finde es gut, dass wir uns ausgesprochen haben." er lächelte mir zu und rappelte sich auf. Dann beugte er sich erneut über mich und drückte mir mit dem Finger sanft auf die Stirn.
 

Sofort floß meine Kraft wieder durch meinen Körper und ich verließ ohne jedes weitere Wort das Zimmer.
 

Doch wieso glotzten mir immer noch alle hinterher?

Ich kam an Lee und Mariah vorbei, die mich aus Rays Tür kommend sahen. Sie tauschten die Blicke und kurz darauf konnte ich Lee

"Ich glaube Ray nicht." sagen hören.
 

Was zum Teufel wurde hier gespielt? Was hatte Ray Lee erzählt? Aber Ray schien Lees bester Freund zu sein. Er hatte ihn sicher nicht belogen.
 

Und wieso glotzten mich alle an?
 

Ozuma kam auf mich zu. "Kai, du hast Besuch." er schien über seine eigenen Worte verwundert zu sein.

Mindestens genauso verwundert wie ich, als ich Tala auf meinem Bett sitzend vorfand.
 

"Hallo Kai."
 

Ich schwieg, schloss die Tür und sah Tala an.

Seine kalten Augen sahen mich vorwurfsvoll an und er hatte die Arme verschränkt.
 

"Wieso bist du hier?" fragte ich und lehnte mich an eine Wand.
 

"Dein Gr- Voltaire ist tot, Kai.

Boris und er hatten vor, das BBA zu übernehmen. Deshalb ließ dich Voltaire einfach so abziehen oder glaubst du, es wäre ihm egal gewesen dass der Erbe der Biovolt Corporation einfach so nach Japan auswandert???

Ich wusste das bis vor einiger Zeit selbst nicht.

Ich hab das rausbekommen, weil ein Typ, den ich töten sollte, mir das alles gestanden hat." er machte eine Pause.
 

"Ich hab Voltaire getötet. Jetzt ist Boris hinter mir her."
 

Seine Nachricht überraschte mich nicht wirklich. Wenn ich keine Nachricht von ihnen bekommen hatte, dann war es offensichtlich, dass es in Moskau Probleme gab.

Aber dass Tala Voltaire umgebracht hatte... ich respektierte Talas "Beruf" aber es machte mir Sorgen, dass Boris jetzt hinter Tala- und somit auch hinter mir her war.
 

"Allerdings kann man mir Voltaires Tod nicht nachweisen, deshalb bin ich bei der BBA erst mal in Sicherheit."
 

Ich schwieg. Ich war etwas überrumpelt von allem und musste mich erst einmal sammeln.
 

*~*
 

Wir gingen zu Mr. Dickenson, der Tala in mein Zimmer steckte, weil die BBA etwas überlastet war.

Tala und redeten nicht viel, er schien ziemlich erschöpft und schlief auch sofort ein, als er endlich in seinem Bett lag.
 

Wir hatten die Vorhänge auf und der Mond strahlte ins Zimmer, weswegen ich nicht schlafen konnte, aber Tala hatte mich darum gebeten. Ich war außerdem auch etwas unruhig, weil ich schon zum zweiten Mal mit einem Typen in einem Zimmer schlafen musste.
 

'Wenigstens nicht im selben Bett' dachte ich mir.

Ich sah rüber zu Tala, der vom Mondlicht zu leuchten schien.
 

Er sah ziemlich ernst aus und irgendwie beunruhigt.

Seine Opfer kamen ihn wohl des nachts heimsuchen.

Ich zerschlug den Gedanken, ihn auf Tyson und Wyatt oder Kon auszusetzen.
 

Verdammt!

Die Sehnsucht in dir

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Über den Wolken

"Tala, bitte...." setzte ich an.
 

"Bitte, töte mich...." mein Körper sackte in sich zusammen und ich sah Tala flehend in seine blau leuchtenden Augen.
 

Tala lächelte mich kühl an.
 

"Nein, Kai." Er legte seine Hand auf meine Wange. Sie verbrannte mir mein Gesicht.
 

"Verzeih mir dafür. Aber ich hatte nie die Absicht, dich zu töten."
 

Er stand auf, zog sich an und verließ den Raum.

Ich seufzte auf, während mir weiter die Tränen brennend über die Wangen rannen.
 

Tala kam wieder und Boris kam hinter ihm her.
 

"Du wolltest mir etwas sagen, Alexanderchen?" lachte er.
 

"Vielleicht um dein Leben flehen? Ich hoffe, du hast Tala gute Dienste geleistet.

Vielleicht lasse ich dich am Leben, wenn du mir auch einen kleinen Gefallen tust?!? Wer weiß?"
 

Er schreckte auf, als das kühle Metall einer langen schwarzen Pistole seine Schläfen berührte.
 

"Tala, was soll das?!?!" Boris' Stimme zitterte, doch er bekam keine Antwort. Tala sah mich kalt und traurig an.

Er hatte das die ganze Zeit geplant.
 

"Für meine und Kais Mutter." und dann drückte er ab.

Voltaires Kopfinhalt spritzte brutal an die Wand und der kopflose Körper sackte zusammen.
 

"Und für alles, was du Kai angetan hast...." Tala schien mich nicht zu beachten. Er starrte bewegungslos auf Boris' Leiche.
 

Dann ging er auf mich zu und löste meine Fesseln. Er drückte mir den Revolver in die Hand und richtete ihn auf sich.
 

"Verzeih mir, Kai.

Ich liebe dich aber.... wirklich." waren seine letzten Worte.
 

Dann tauchte sich der Raum in Rot, vor mir verschwamm alles und ich sackte bewusstlos aufs Bett.
 

~°Du hast die Welt um mich gedreht,~

~Stahlst mir die Zeit, warst mein Tagedieb~

~Warst oft genug mein Alibi,~

~was auch passiert, du verlässt mich nie~
 

******************************************************************************************
 

Ich lag in einem hellgrünen Raum und hatte eine Infusion am Arm.

Benommen richtete ich mich auf, als Mr. Dickenson auf mich zutrat und mich mit den besorgten Augen eines Großvaters ansah.
 

"Wie geht es dir, Kai?"
 

Ich schwieg. Für die restlichen Tage, die ich in Russland verbrachte kam kein Wort aus mir raus.
 

Am nächsten Tag brach ich aus dem Krankenhaus aus.

Ich rannte zu meinem Anwesen, jagte alle Leute raus und steckte es in Brand. Erst als jede Ecke lichterloh brannte kam die Feuerwehr, doch zu spät.
 

Noch bestand die Biovolt Corp., aber kurz darauf verkaufte ich sie an eine ausländische Firma und stiftete das Geld an die BBA.
 

Mr. Dickenson fragte mich, ob ich zurück nach Tokyo zu den anderen wollte. Ich ging aus seinem Zimmer und rannte, bis ich fast umfiel.

Dann warf ich meine Kleider von mir und stürzte mich in das eisige Wasser eines Sees.
 

Ich wollte spüren, dass ich noch lebte! Ich wollte meine Seele wiederhaben. Während sich mein Körpergefühl im Wasser aufzulösen begann, sah ich Tala vor mir.
 

Er lächelte.
 

Ich lief eine Allee entlang und setzte mich auf eine Bank.

Tränen flossen meine Wangen runter und ich tupfte sie mit meinem Schal weg.

Dann ging ich zurück zu Mr. Dickenson und nickte.
 

Im Flugzeug schlief ich und wachte auf, als es gerade landete.

Mein Magen drehte sich um und ich übergab mich.

Glücklicherweise hatte ich eine Tüte zur Hand.

Doch erneut liefen diese lästigen Wassertropfen über mein Gesicht!
 

Zum Glück reiste ich First Class.

In meinem eigenen Abteil.
 

*~*
 

In Tokyo angekommen, wurde ich von der versammelten Mannschaft ehrfürchtig gemustert.

Wussten sie etwa, was in Moskau vor sich gegangen war?!?
 

Ich folgte ihnen wie immer in zwei Metern Abstand in den Speisesaal.

Es war kurz nach Weihnachten und überall herrschte eine bedächtig ruhige Stimmung. Der Speisesaal war mal wieder überfüllt und ich wollte mit meinem Essen auf mein Zimmer gehen, als Ray und Lee mich zu sich holten.
 

Das heißt, sie schoben mich an einen Platz neben ihnen.

China hatte ihnen scheinbar gut getan, weil sie sonnengebräunt waren und ständig lachten.

Ich wunderte mich, wieso diese beiden Chinesen mich zu sich geholt hatten.
 

Als ich endlich meine Nudeln runtergewürgt hatte und gehen wollte, fasste Ray mich am Arm.

Unfähig, mich zu wehren, wurde ich wieder auf meinen Platz gezogen.
 

"Bleib noch etwas, Hiwatari. Mr. Dickenson hat uns gesagt, wir sollten nachher alle zusammen in sein Büro kommen.

Wenn du jetzt gehst, finden wir dich nie wieder."
 

Er lachte und goß Sake in meinen Becher. Ich hatte an dem Abend noch nichts intus und ich hatte auch nicht vor, noch irgendwas zu trinken.

Das weckte nur unangenehme Erinnerungen.
 

Schweigend beobachtete ich meine Tischnachbarn. Sie blödelten miteinander rum, erzählten sich Witze und unterhielten sich angeregt auf Chinesisch.
 

Ab und zu warfen sie mir einen fragenden Blick zu, den ich mürrisch erwiderte.

Ich hatte keine Lust mich in diese Gemeinschaft einzugliedern.
 

Ungefähr eine halbe Stunde später kamen Tyson und Max zu uns.

Na toll, besser hätte es gar nicht kommen können!
 

"Hey Kai! Willst du deinen Nachtisch noch essen?"
 

Der Fettwanst starrte den grünen Wackelpudding mit gierigen Augen an.

Ich unterdrückte den Impuls die Schüssel zu nehmen und sie in seine Gorillafresse zu drücken.

Da ich nichts erwiderte, nahm er sie sich einfach und schaufelte sie unter schmatzenden Geräuschen leer.
 

Ray, der mir gegenüber saß, stützte seinen Kopf auf seine Hände und grinste Tyson verschmitzt an.
 

Dann wandte er sich an mich.
 

"Ich denke, wir sollten gehen, Mr Dickenson wartete sicher schon auf uns."
 

Ich sah ihn verwirrt an.
 

"Was meinst du mit uns? Soll der Fresssack da " ich deutete auf Tyson "etwa auch mit???"
 

Ray lächelte vergnügt und nickte. Dann stand er auf und wies die anderen an, ihm zu folgen.
 

Brav liefen sie Ray im Gänsemarsch hinterher und ich blieb zuerst auf Distanz, musste aber dann schneller werden, weil dieser Chinese einen ziemlich flotten Gang draufhatte.
 

In Mr. Dickensons Büro durften allerdings nur Ray, der Fettsack, das Goldlöckchen und ich.
 

Max hatte vielleicht eine Lache drauf, ich stand immer kurz davor, ihm eine reinzuschlagen.
 

'öhöhö', es war nicht auszuhalten!!!
 

Ich zuckte und hätte ihn fast am Kragen gefasst, als Ray seine Hand auf meine Schulter legte.

Kaum merklich schüttelte er den Kopf.
 

"Nicht jetzt, Hiwatari!" flüsterte er.
 

Verdammt, er hatte gesehen, dass ich Mordgedanken hegte!!!

Aber, war das so offensichtlich?

Ich entspannte und versuchte Mr Dickenson zuzuhören.
 

"....müsst zusammen kämpfen. Ihr werdet nach Sydney fliegen und dort gegen die Nationalspieler antreten.

Es wird ein harter Kampf, aber ich weiß, dass ihr es schaffen könnt. Keine Sorge, es ist nur ein Freundschaftsspiel."
 

Mir kippte die Kinnlade runter.

Ich? Mit diesen mir so verhassten Subjekten nach Sydney?
 

Die anderen grinsten vor Glück, es hätte mich nicht gewundert, wenn sie jetzt angefangen hätten zu Brüllen.

Sie beherrschten sich gottseidank und stürmten aus dem Büro.

Als Ray an mir vorbeiging drückte er meine Kinnlade wieder hoch und lächelte.
 

Naja, wenigstens mit ihm konnte ich auskommen.

Keine Mordgedanken?

Oh doch, er hatte es gewagt mich anzufassen, aber wenn ich in Sydney nicht Amok laufen wollte, musste ich mich mit ihm verstehen können.
 

Seit dem Tag mussten wir täglich zwei Stunden miteinander trainieren.

Ich konnte es einigermaßen ertragen, denn die anderen kamen mit kaum in die Quere.
 

*~*
 

Zwei Wochen darauf saßen wir endlich im Flugzeug auf dem Weg nach Sydney.

Ray und ich wurden zum Glück nebeneinander gesetzt und Tyson und Max mussten vor uns.
 

Ich zog es vor, während des Fluges zu schlafen, so wie auch Ray.

Er las gerade etwas, während ich aus dem Fenster in die untergehende Sonne starrte.

Plötzlich spürte ich etwas auf meinem Schoß.
 

Ein Foto, auf dem Ray und Lee als kleine Kinder standen und sich umarmten.

Ray hatte keinen Zopf und ein rundliches Babygesicht. Seine Reißzähne konnte man auf dem Foto kaum erkennen, ebenso wenig, wie seine spitzen Ohren.

Sie lächelten unbeschwert in die Kamera, auch wenn Ray etwas schüchtern guckte.
 

Ich musste grinsen.

Diesen unsicheren und doch selbstbewussten Blick hatte Ray heute noch drauf. Er hatte sich, genau wie Lee dennoch stark verändert.

Seine schwarzen Haare reichten ihm jetzt bis an die Taille, wie ich vermutete, wenn er grinste, ähnelte er mit seinen Zähnen und Ohren einem Vampir (klingt lächerlich, ist aber so!) und sein Körper war gewachsen und schrecklich muskulös.
 

Neben mir schrie Ray erschrocken auf und riss mir das Foto aus der Hand.
 

"Das geht dich nichts an, Hiwatari!" fauchte er und schob es hastig in ein in rote Seide gebundenes Buch.
 

"Reg dich ab, Kon! Es ist auf meinen Schoß gefallen, pass halt auf deine Sachen besser auf!" wütend drehte ich mich weg.
 

Ray war rot geworden! Ich hätte gelacht, wenn ich gewusst hätte, wie das geht. Eine verschämte Röte durchzog sein Gesicht und seinen Hals.
 

Was war denn so schlimm an einem Foto?!?

Im Fenster konnte ich sehen, dass er das Buch aufgeklappt hatte und hastig komplizierte Zeichen reinmalte.

Elegant geschwungen entstanden viele Reihen voller schwarzer Striche.

Ich drehte mich wieder zu ihm und sah neugierig auf die Seite.
 

Erschrocken klappte er das Buch zu.
 

"Dein Tagebuch, was Kon?"
 

"Halt doch die Klappe..." nuschelte er nervös und packte das Buch in seine Tasche.
 

So eine empfindliche Zicke! Ich klappte meinen Sitz nach hinten und wickelte mich in meine Decke.

Dann fielen mir die Augen zu und ich sank in einen leichten Schlaf.....
 

*~*
 

"Kai, WACH AUF!!!" ich wurde kräftig durchgerüttelt.

Ich blinzelte und sah in Rays geweitete Augen. Er blutete an der

Stirn und seine Stimme zitterte.
 

"Scheiße, was ist passiert?" murmelte ich verwirrt.
 

'Flugzeugabsturz, Entführung, Essen ausgegangen und Tyson an Bord' lauter schreckliche Gedanken kamen mir in den Sinn.
 

Ich fuhr hoch, doch....da war nichts.

Max und Tyson hatten sich zu mir umgedreht und eine Stewardess versorgte Rays Narbe.
 

"Was ist.....passiert???" ich sah erschrocken auf Rays Stirn.
 

"Wer hat dich so zugerichtet?" eigentlich war ich wütend, weil man mich geweckt hatte, aber mich beunruhigte Rays Verletzung.
 

"Ähm....Kai....also es war...." versuchte Tyson mir die Situation zu erklären.
 

"Du hast schlecht geträumt, unverständliches Zeug genuschelt und dann hast du plötzlich um dich gehauen.

Dabei hast du Ray mit deinem Armschoner an der Stirn gestreift, als er dich beruhigen wollte."
 

Max kannte, wie's aussah, mehr Wörter, als ich dachte....(gerechnet hatte ich mit: 'Max hat Hunger', 'Max hat Pippi gemacht' und 'Max will spielen'....)
 

Aber eigentlich war ich in dem Moment geschockt.
 

"aaa....." ich brachte nichts mehr raus.

Plötzlich wünschte ich mir, dass unser Flugzeug wirklich abstürzte.

Es war die peinlichste Minute meines Lebens.
 

Ich hatte Ray verletzt!

Das hätte ins Auge gehen können!

Ich nahm meinen Armschoner ab und warf ihn zitternd unter meinen Sitz.

Scheiße, hätte ich ihn schwerer verletzt, wäre ich sicher aus der BBA geschmissen worden!!!
 

Scheiße, scheiße, scheiße!!! Ich traute mich nicht, Ray anzusehen. Da legte er (mal wieder) seine Hand auf meine Schulter.
 

"Mach dir keine Vorwürfe, Hiwatari."
 

Ich drehte mich weg.
 

"Was hast du schon für 'ne Ahnung von mir Kon! Tut mir leid wegen dem Kratzer, aber lass mich jetzt in Ruhe!" Ich stand auf und lief in den Aufenthaltsraum.
 

Es war ja nett von Ray mich nicht anzuschnauzen, aber ich war trotzdem geschockt.
 

Ich hatte gar nicht gewusst, dass ich je so schlecht geträumt hatte.... Kein Wunder, dass ich nie lange schlafen konnte....

In dem Moment erinnerte ich mich, ich war schon öfter morgens schweißgebadet aufgeschrocken....
 

Pah, ich sollte mir Beruhigungsmittel verschreiben lassen....
 

Ich döste gerade wieder ein, als Ray in den Raum trat.

Er setzte sich neben mich und sah mir in die Augen.

War er gekommen um mir jetzt Vorwürfe zu machen?

Ich hatte das Licht aus, aber ich sah, dass sich sein Verband schon dunkelrot färbte.
 

Scheiße, was hatte ich ihm nur angetan!!!!
 

Als hätte er meine Gedanken gelesen, legte er seine Hand beruhigend auf meine.

Ich zog sie weg.

Verdammt, hatte dieser Chinese es vielleicht auf Tuchfühlung angelegt?!?!
 

"Lass mich in Ruhe, Kon. Für solche Spielchen habe ich jetzt keine Zeit!" wies ich ihn schroff zurecht.
 

Das Flugzeug kam aus den Wolken und durch die Fenster warf der Mond sein weißes Licht. Verdammt, war das hell! Ich

blinzelte, aber Ray sah mir weiter in die Augen.
 

Seine Augen verengten sich zwar, aber sie reflektierten das Mondlicht, als seien sie echte Katzenaugen.

Und sein Mund öffnete sich zu einem milden Lächeln.
 

Verdammt, er jagte mir einen Schauer über den Rücken!?!

Was war das für ein Wesen?!?! Ein echter Vampir hätte mir nicht halb so viel Angst einjagen können, wie dieses Vieh da vor mir....
 

"Hiwatari, ich hab keine Ahnung, was du durchmachen musstest um so zu träumen.... aber ich kann fühlen, dass es schlimmer als die Hölle gewesen sein muss." sagte er leise, aber in seine Stimme schwang so viel Mitgefühl mit, dass es mir schon schlecht wurde..
 

"Du hast tatsächlich keine Ahnung, Kon!!! Aber das wird auch so bleiben!! Es geht dich nichts an, also lass mich in Ruhe, ich sag es dir zum letzten Mal." drohte ich ihm.
 

Er hatte ja wirklich keine Ahnung.

Ich fühlte nämlich nichts.

Nach der Sache mit Tala war ich schon etwas durcheinander gewesen, aber das war bloß ein Schock gewesen.

Ich fühlte einfach nichts, bei keiner Erinnerung, kein Gedanke tat mir weh oder rührte mich in sonst einer Weise.

Wenn ich so darüber nachdachte, wahrscheinlich überrannten mich diese Gefühle im Schlaf.
 

Ich schwieg und wartete, dass Ray aufstand und endlich ging.

Aber stattdessen beugte er sich zu mir,

die Zeit verlangsamte plötzlich, als sei sie auf die Bremse gestiegen,

schlang seine Arme um mich und als die Zeit ihre Geschwindigkeit wiedergefunden hatte,

lag ich in Rays Armen.
 

Ich rührte mich nicht, meine Gedanken erstarrten und ich fand mich in einem schneebedeckten Tal wieder.

Überall um mich herum lachten Kinder und tollten im Schnee.

Dann tauchte eine weiße Gestalt am Horizont auf.
 

Ein Lächeln verbreitete sich auf meinem Gesicht und ich fing an zu laufen.

Ich flog über den weißen Schnee, direkt in die Arme einer großen und schlanken Frau. Sie war so zart wie die Blüte einer Rose und ihre Arme drückten mich an ihren warmen Körper.
 

"Kai...." lachte sie und ihre Stimme füllte die Luft mir Wärme und Geborgenheit.
 

Ich öffnete meine Augen und hatte starke Kopfschmerzen.

Zuerst wusste ich nicht, wer und wo ich war, doch ich hörte einen regelmäßigen Schlag an der Brust, an die ich sanft gedrückt wurde.
 

Langsam, wie aus einer Trance erwachend, erhob ich mich und stand auf. Meine Beine zitterten und ich wankte auf die Flugzeugtoilette, wo ich mich übergab.
 

Wieso musste mir so übel werden, wenn ich mich an etwas aus meiner Kindheit erinnerte!?!

Ich fand, dass ich schon mit Tyson genug gestraft war, bei dem kam mir auch immer das große Kotzen.

Wenn das so weiterging, würde ich sicher noch an Bulilime verrecken.

Draußen klopfte es leise an die Tür.
 

"Hiwatari, ist alles in Ordnung mit dir?"
 

Gott, war dieses Schiltzauge mein Kindermädchen oder was!?! Was ging es ihn an?!

Ich wusch mich und putzte mir die Zähne ohne zu antworten.

Irgendwann war es draußen still und ich öffnete die Tür.
 

Ray saß auf dem Boden und hatte die Augen geschlossen.

War er eingepennt?
 

"Wir haben auch noch andere Toiletten hier, Kon." schnaubte ich.

"Was soll diese Totenwache?"
 

Er antwortete nicht. Ich beugte mich zu ihm runter. Er hatte seine Knie angezogen und seinen Kopf draufgelegt.

Seine schwarzen Haare verdeckten seine Augen, aber ich zweifelte nicht, dass er schlief, denn sein Atem ging regelmäßig und er reagierte nicht auf meine Worte.
 

Ich fasste unter seine Knie, lehnte seinen Kopf auf meine Arme und stemmte ihn hoch. Dann trug ich ihn zu seinem Sitz.

Tyson schnarchte lauthals und Max hingen Sabberfäden aus dem Mund (was mich nicht sonderlich wunderte...).
 

Ich legte Ray über unsere Sitze und warf eine Decke über ihn.

Dann legte ich ein Kissen unter seinen Kopf und wollte gehen, als ich das in rote Seide gebundene Buch erblickte.

Ich sah Ray an, dann wieder das Buch, dann wieder Ray.

Schließlich zog ich das Buch aus der Sitztasche und ließ mich auf einen Sitz auf der anderen Seite des Ganges fallen.
 

Ich konnte ja kein Chinesisch, also hatte Ray nichts zu fürchten.

Auf der ersten Seite konnte ich Rays Namen entziffern, wie konnte er nur in diesen Schriftzeichen schreiben?!

So kompliziert und unverständlich.

Ich überblätterte alle Seiten, in denen etwas auf Chinesisch stand, aber er gab auch Zeichnungen und eingeklebte Fotos in diesem Buch.
 

Auf den meisten Fotos war Lee, aber es gab auch viele mit ihm, Mariah und Ray zusammen.
 

Die Zeichnungen waren aber von ausgeprägter Perfektion. Fast alle stellten Beyblades dar, oder es waren Skizzen zu komplizierten Moves und irgendwelche Tabellen.
 

Selten waren es Landschaften oder Menschen.

Als ich über die Mitte des Buches kam, erschrak ich.

In präzisen Bleistiftstrichen war ICH dort abgebildet, in einem Bett liegend, mit geschlossenen Augen.

Das war der Pullover, den ich am Abend unseres gemeinsamen Essens mit Mariah getragen hatte!
 

Ich knurrte, wollte die Zeichnung aus dem Buch reißen, aber in dem Moment bewegte Ray sich und ich schnellte auf und steckte das Buch wieder an seinen Platz.

Ray schlief weiter, aber ich wünschte ihm brutale Alpträume an den Hals.

Ich war verärgert, ohne den genauen Grund dafür zu wissen.

Sollte Kon doch in der Hölle schmoren!!!
 

Ich wandte mich ab und ging wieder in das Aufenthaltsabteil, den es war ja kein Raum.

Desinteressiert blätterte ich mich durch fast alle Zeitschriften.
 

Ich wachte auf und lag ausgestreckt auf dem Sofa.

Draußen warf die Sonne ihre ersten Strahlen über den Horizont, durch das Fenster und direkt auf mein Gesicht.
 

Ich stellte mich ans Fenster und sah auf die Wolkendecke unter uns. Dann blinkte das Anschnall-Zeichen neben mir auf und ich schlenderte zurück zu meinem Sitz.

Ray schlief immer noch auf unseren Plätzen.

Ich beugte mich über ihn und wollte ihn wachrütteln, als er überraschenderweise die Augen aufschlug.
 

"Sind wir schon da?" nuschelte er und räkelte sich genüsslich.
 

"Weiß nicht, aber ich muss jetzt auf meinen Platz." antwortete ich kühl.

Ray sah mich verwirrt an, setzte sich aber auf und ließ mich platznehmen.
 

"Schlecht geschlafen?" fragte er mich, zog eine Illustrierte raus und las drin rum, ohne meine Antwort abzuwarten, die sowieso nicht gekommen wäre. Ging ihn ja nichts an.

Aber jetzt verstand ich, wieso er mir das Buch gestern nicht mal aus fünzig Metern gezeigt hätte.

Das Frühstück kam und kurz darauf setzten wir zur Landung an.
 

*~*
 

Als wir endlich in unserem Hotel eingechekt hatten, kam ein BBA-Angestelter und führte uns in die Arena.

Hier sollte morgen unser erster richtig großer Kampf stattfinden, danch würde es eine Abschlussgala geben, weniger für uns, sondern für die ganzen Sponsoren, doch wir mussten dort anwesend sein.
 

In Anzug und Krawatte, was ich- wie ich mürrisch feststellte- gar nicht mitgenommen hatte.

Die anderen besaßen so etwas erst gar nicht, also mussten wir uns unter meiner Anleitung eine Abendgarderobe kaufen gehen.

Ich nahm mir einen dunkelblauen Anzug und einen langen schwarzen Mantel.

Tyson kaufte sich einen schwarzen und Max einen roten (?) Anzug....

Ray rief mich, da er sich nicht entscheiden konnte.
 

"Was? Ich soll den Modeberater für dich spielen, Kon?" knurrte ich, während er sich in seiner Kabine umzog.
 

"Du bist der einzige, der von so etwas Ahnung hat, Hiwatari.

Wir können ja nicht alle Erben riesiger Konzerne sein, so wie du und immer auf Partys der hohen Gesellschaft gehen."
 

Ich schwieg. Wütend drehte ich mich um und ging zur Kasse, als sich die Gardine hinter mir unter einem metallischen Schleifen öffnete.

Ich drehte mich um.
 

Ray trug ein schwarzes Hemd mit chinesischem Kragen und geweiteten Ärmeln und eine weite schwarze Hose. Trotz der Einfachheit wirkte er ziemlich elegant.
 

"Und?" er starrte mich erwartungsvoll an.
 

Ich überlegte eine Weile, nickte dann und wand mich wieder ab.
 

"Was? Du nickst nur? Was soll das heißen? Hiwatari, kriegst du vielleicht mal einen vernünftigen Satz zustande?" murrte er mich an.
 

Verwirrt wandte ich mich wieder zu ihm und lächelte leicht.
 

"Oooh, sind wir ein bisschen eitel? Wie hätte's Madam denn gerne? Jah, Madam sehen wundervoll in diesem Gewand aus, zum Sterben schön! Und das Hemd betont Madams Kurven, sehr schick..." meinte ich ironisch, während Rays Gesicht sich verdunkelte.

Ich konnte nicht unterscheiden, ob er beschämt oder wütend war, denn er starrte in den Spiegel.
 

"Kon, sei ein Mann und entscheid dich mal langsam für etwas! Ich hab keine Lust, hier den ganzen Tag festzusitzen, nur weil DU keine Ahnung vom Einkaufen hast!"
 

Ray funkelte mich an.

"Aber du, Hiwatari." Dabei musterte er mich abwertend.

"Du hast natürlich Recht. Ich sollte mir ein Beispiel an deinem guten Geschmack nehmen und nur in schwarzen Pullovern und blauen Jeans rumlaufen! Sehr stilvoll, muss schon sagen."
 

Mir reichte es!!!
 

"Du blöde Zicke, ich geb dir gleich 'stilvoll' eins auf die Nase!" Ich stapfte wütend auf ihn zu, doch er verschwand in der Kabine und ich musste umkehren.
 

Was war dieser Typ doch für eine Nervensäge!!!

Love-affair?

HI!!!! Nach sehr langer zeit (6 MONATEN) kommt mal wieder ein chapittel XD weil Rindorin mich drum gebeten hat ^^ njo, sonst bin ich tot und da ich eigentlich keine lust habe, ihr da unten gesellschaft zu leisten (noch nicht, jedenfalls *g*) schreib ich heute durch. Hoffe, es gefällt euch.^^ yuuki
 

"Glückwunsch, Ray Kon gewinnt!!!" hallte es durch die Arena und ich hielt mir die Ohren zu. Nüchtern betrachtet war das ganze eigentlich ziemlich bescheuert. Zwei unbedeutende Menschen standen sich 6 Meter gegenüber und warfen Kreisel in ein Loch. Und 10.000 Menschen saßen drumrum und schrien.

Was war bloß aus der Menschheit geworden.
 

Sie entwickelt sich langsam zurück, könnte man meinen.
 

Tyson und Max rannten auf Ray zu, während ich auf der Bank sitzen blieb. Max' Schnürsenkel standen offen und kurz bevor er Ray erreichte, stolperte er und riss Tyson mit sich.

Beide filelen in die Bowl, Ray hatte sich durch einen gekonnten Sprung an die Seite gerettet.
 

Sie entwickelt sich SCHNELL zurück.
 

Ich seufzte und stand auf. Ray grinste in meine Richtung und fing an auf mich zuzulaufen. Ich überlegte.

Sollte ich ihm jetzt entgegenkommen?

Ich schnaubte. Natürlich, Ich war Kai Hiwatari.

Also blieb ich stehen.
 

Ray winkte zur Masse und lächelte unter ihrem Applaus, ging trotzdem sicheren Schrittes auf mich zu.
 

"Herzlichen Glückwunsch, Kon."

Wir gaben uns die Hand.

Rays Strahlen ließ nach. Hatte ich etwas falsches gesagt?
 

"Ist das alles, was du dazu zu sagen hast, Hiwatari?"
 

Ich schloss die Augen.

"Hab nichts anderes erwartet. Was sollte ich dazu sagen?"

Ray strahlte wieder. Er ließ meine Hand los und lächelte mich warm an. "Danke, Kai."

Er drehte sich um, da er auf die Bühne gerufen wurde und in der Sekunde wurde es wieder laut um mich herum.

Konfetti segelte von der Decke und blieb auf Rays Haaren liegen. Max und Tyson hatten sich derweil aus der Bowl befreit und grinsten in die Arena.
 

Ich, als ihr Chef hielt mich zurück. Außerdem mochte ich es nicht, im Rampenlicht zu stehen. Aber es gefiel mir, die anderen dort zu sehen.
 

[die früchte seiner lenden XD!]
 

*~*~*
 

"AUF RAY! AUF TYSON! AUF MAX!!!" unsere Gläser klirrten aneinander und selbst ich lächelte in die Runde. Ray saß neben mir, Max und Tyson uns gegenüber und die drei hatten schon über den ganzen Abend fünf Champagnerflaschen und 4 Weinflaschen geleert. Ich selbst hatte ein ganzes Glas Wodka hinter mir, um es genau zu sagen, ich war betrunken.

Der Raum drehte sich, als wir das Restaurant verließen und auf unser Zimmer gingen. Wegen Platzmangel aufgrund der Meisterschaft, die jetzt uns gehörte, mussten wir uns ein Zimmer teilen, das so groß war wie eine halbe Wohnung.

Zuerst hatte ich es gehasst und mich nach einem anderen Hotel umgesehen, doch nun war es mir egal.

Alkohol hat so eine verwichlichende Wirkung.
 

Ich stützte Tyson, Ray, der noch halb nüchtern war, Max.

Wir ließen uns auf's Sofa fallen, Max und Tyson taumelten währenddessen in der Wohnung herum und suchten die Minibar (die sich vor ihren Nasen befand, aber durch Tysons Tasche verdeckt wurde).
 

"Soll ich ihnen einen Wink geben?" lachte ich. Ray sah mich verwundert an, grinste dann aber.

"Du lachst selten."
 

"Ach! Die Feststellung des Jahrhunderts! Kon, hör auf mich zu beobachten und antworte."

Er winkte mit der Hand.

"Lass' lieber sein, ich hab keine Lust, heude noch irgendwelche Kotze aufsuwischn!"
 

Er stellte die Anlage an und warf sich neben mich auf's Sofa.

Wir lachten über Tyson und Max, die mittlerweile nebeneinander saßen und immer wieder versuchten aufzustehen.
 

Gegen 12 klingelte es an der Tür. Verwundert öffnete ich sie, ich schrie auf, als eine riesige Torte ins Zimmer geschoben kam.

Von 4 halbnackten Mädchen.
 

*~*~~~*~~~*~*
 

Wir standen alle um die Torte herum, die Mädels hatten sie in die Mitte geschoben und es kamen Leute von den benachbarten Zimmern in unseres. Die Musik lief und alles in allem hatte sich das in eine Party verwandelt.
 

Ray hatte vorhin Tyson und Max mit Brot gefüttert und ihnen mindestens 2 Liter Wasser eingeflöst. Auf der Torte stand in Zuckerguss, dass wir um 00.30 am eine Überraschung erleben würden.

Es war fünfundzwanzig nach 12 und das Licht ging aus. Alles sah hoch in der Dunkelheit. Allein das Licht des Mondes, welches durch ein entferntes Fenster fiel, spendete genug Licht, die Kontur der Torte wahrzunehmen. Die Leute murmelten und plötzlich spürte ich einen warmen Lufthauch an meinem Hals.
 

Ray hatte sich vorgekämpft, denn es war wirklich eng im Raum geworden.

Seine Haare kitzelten mich am Arm und ich bewegte ihn.

Ray trat näher an mich ran, denn die Leute stellten sich enger um die Torte.

Es lief langsame Musik und Ray wippte leicht zum Takt.
 

"Ruhig, Kon, du brauchst nicht hier rumzuhüpfen." flüsterte ich ihm zu.

Er sah in mein Gesicht (vielleicht in meine Augen, denn es war sehr dunkel) "Das nennt man Tanzen, Hiwatari. Auch wenn du es vielleicht nicht verstehen wirst, aber manche Menschen tun das, wenn sie glücklich sind oder gute Musik hören."
 

Woher nahm er immer diese kecken Antworten! Doch trotz unserer Worte schwangen keinerlei Feindseligkeiten mit.

Ray und ich waren wohl zu betrunken, um es ernst zu meinen.
 

"Du hast Recht, sinnlose Sachen verstehe ich nicht. Kannst es mir ja beibringen, wenn dir so viel daran liegt."

Ray nickte, sagte aber nichts mehr. Er drehte sich weg und lehnte sich an mich. Mir wurde schwindelig, weil ich zu lange gestanden hatte und ich stützte mich auf ihn.
 

Wärme....Geborgenheit....Ray.....

Ein Licht ging an. Nein, es waren viele Lichter. Wunderkerzen, bunte Lichter, es kam laute Musik, Leute schrien, ich sank nieder. Es wurde so leise um mich...
 

Als ich meine Augen wieder aufschlug, standen viele Leute auf der Tanzfläche, die mal unser Wohnzimmerteil gewesen war.

Es war halb vier, doch die Feier war im vollen Gange. Australier wissen wohl nie, wann man mit dem Feiern aufhört.

Ich entdeckte Tyson und Max auf der Tanzfläche. Sie tanzten ausgelassen mit den Mädels. Ich wollte zu ihnen gehen, doch jemand fasste mich von Hinten am Arm.

Ein schlankes Mädchen mit langen schwarzen Haaren strahlte mir entgegen und gab mir die Hand.
 

Sie sprach russisch- es versetzte mir einen Ruck- und hieß Anna.

Anna nahm meine Hände und drückte sich an mich. Sie bewegte sich zu der Musik und zog mich an die Tanzfläche. Bald verschwammen die Personen und ich legte meine Hände auf ihre Hüften. Sie lenkte ihren Körper selbstsicher und ich sah sie immerzu an, wie sie mit ihren Händen meine Brust streichelte. Ich war wie in TraNce. Es lief ein seltsames Lied in dem ein Mann davon sang, dass er nachts seine Sonnenbrille trägt, doch das löste in mir einen Pol der Ruhe aus.
 

Anna lächelte, sie hatte perlweiße, schöne Zähne, aber ihre Eckzähne waren spitz. Sie verschmolz mit der Musik und ich verstand, was die Raver an der Loveparade so lieben.

Ich konnte nur auf sie runtersehen, sie schwang ihre Hüften und drückte sich an meinen Unterkörper.
 

Verdammt...

Wir beugten uns beide auf und ab, wir drehten uns umschlungen, ich fuhr ihr mit meinen Händen über den Rücken, unter ihrer Bluse, ich spielte mit ihrem Haar, es war wie ein Rausch.
 

Es drehte sich alles, es hörte nicht auf. Es wurde heiß im Raum, ich wankte zum Bad und zog Anna mit mir. Es war vier Uhr morgens. Ich schob sie rein und schloss die Tür.

Ich setzte sich auf die Massagebank und knöpfte ihre Bluse auf. Unbewusst. Sie half mir. Sie zog mir mein Muskelshirt über den Kopf und fuhr mit ihren Fingern auf meiner nackten Brust Kreise.
 

In meinem ganzen Leben hatte ich DAS noch nie gespürt. Ich zog sie an mich und küsste sie. Sie krallte sich in meinen Rücken, erwiederte den Kuss aber. Sind alle Russen so brutal? dachte ich. Dann versank ich wieder irgendwo in mir, küsste Anna aber weiter.

Ich spürte nichts in mir, außer, dass es in meiner Hose sehr heiß wurde, doch ich hatte keine Lust, etwas zu unternehmen.

Anna kannte sich aber aus.

Sie küsste meine Ohren und ich konnte nichts, als stöhnen. Ich hatte noch keine Frau gehabt, doch es lief alles von selbst.

Anna kam vom Tisch und kniete sich vor mich.

Ich versuchte, mich gerade zu halten, doch alles bewegte sich so stark unter mir.
 

*~~*~~*~~*
 

Seufzend sank ich auf die Bank. Meine Muskeln waren entspannt und mein Rausch hatte etwas nachgelassen.

Zumindest konnte ich wieder halbwegs klare Gedanken verfassen. Anna zog sich an und küsste mich schnell auf den Mund. Dann verließ sie den Raum. 6 Uhr und immer noch Musik.

Ich fasste es nicht.
 

Dann fiel mir ein, dass ich gerade einen Orgasmus gehabt hatte und mich überkam ein Gefühl des Ekels. Ich konnte es nicht erklären, doch ich hang kurz darauf auf über dem Waschbecken.

Anna floss wieder aus mir heraus. Was hatte ich mir bloß dabei gedacht???

Ich war zwar nicht ganz da gewesen, doch....
 

Es erschrak mich, dass ich unter Alkohol keinen Einfluss mehr auf mein Handeln hatte.

Ich war verwirrt. Und ich kannte dieses Gefühl nicht, dass jetzt meinen Körper so unsicher machte!

Diese Frau....
 

SCHEIßE!!!

Highway to hell

UND wieder ein halbes jahr später...irgendwann ist der beytrend sicher auch vorbei und dann liest das hier kein schwein mehr...-seufz- aber ich will das wenigstens zu ende bringen. ich hasse unvollendete sachen, übrigens heißt das alles nicht, dass ich mir keine mühe mehr gebe. die story wird noch ganz komplex, was die handlung angeht (falls sie es nicht eh schon ist) ...

aber mal sehen wie es euch gefällt....

HIER KOMMT KAPITEL 6,

HIGHWAY TO HELL (WEIL ICH DAS LIED GRADE HÖRE)

von meinen 9 stunden punk, Rock, alternative undsoweiter...

ps: natürlich waren die beyblader vor der fete noch auf der gala, sind aber dann intern feiern gegangen (bei weiteren missverständlichen ausdrücken oder fehlern, bitte mir sagen!!! DANKE)
 

-----------------
 

Ich taumelte in den "Partyraum" zurück und Ray kam auf mich zugelaufen.

"Ich habe Tyson ins Nebenzimmer gebracht, Max ist bei ihm...." er kicherte wie verrückt.

Ich sah ihn entgeistert an.
 

"Alles klar, Kon?" Ray grinste.
 

"Natürlich!!! Aber Dyson gehd es ned soooo dolle." und er lachte schallend auf. "Weisd du, aus der Dorde sind ganz nedde leude ausgestigen, die kamen aus Timbuktu und habn uns BONBONS midgebracht!!!"
 

Ray warf sich auf den Boden und lachte laut.

Mein Herz raste. Das war kein normales Verhalten, selbst im betrunkenen Zustand konnte man sich nicht so aufführen!

[eli: ämm...kann man doch ^^"]

Und was redete er da von Bonbons? Auf der anderen Seite des Raumes hörte ich hämisches Gelächter. Dort saßen auf unserem Sofa unsere vorletzten Gegner, Tyson und ich hatten sie in jedem Spiel geschlagen. Waren sie schuld an Rays Rauschzustand?
 

"Kon, bleib hier liegen, beweg dich nicht weg, ich komme gleich wieder, hörst du?"
 

Ray hielt sich die Ohren zu.
 

"Ich höre dich aber" er lachte wie ein Kleinkind "Wenn du nicht lieb zu mir bist, fliege ich einfach weg!" drohte er lachend.
 

Ich seufzte. Ray war breiter als ein Elefantenarsch und halluzinierte deshalb. Ich drückte seine Arme auf den Boden und sah ihn eindringlich an. Ich wollte versuchen, irgendwie an sein Bewusstsein zu kommen.
 

"Ray..." Ray zuckte und lag dann still. Er hörte auf zu lachen und sah mir ernst in die Augen. Er hatte sich etwas beruhigt.
 

"Ray, hör mir zu! Du stehst unter Drogen, hörst du? Geh nicht weg, ich glaube ich weiß, wer sie euch gegeben hat!"
 

"Und ich WEIß GENAU, von wem ich die habe, Hiwatari." sagte er mit gefasster Stimme.
 

"Hä?"
 

Er seufzte. "Du hast nicht allein das Recht dich zu vergnügen! Meinst du, es ist fair mit so ner Nutte ins Bad abzuhauen? Meinst du, das fiele uns nicht auf? Ich hab die verdammte Tablette genommen, aber ich hab auch das verdammte RECHT DAZU!!!" schrie er. Ray hob seinen Kopf und fiel wieder zurück.

Es schien, als sei er ohnmächtig geworden.
 

"Ray, nein!" ich nahm sein Gesicht in meine Hände.
 

Seine Hände schnellten Hoch und zogen meine Lippen auf seine. Sie drückten meinen Mund an seine warmen, weichen Lippen und ich war so geschockt, dass ich mich nicht rührte.

Ray zog mich runter zu sich auf den Boden, doch ich wehrte mich nicht. Stück für Stück öffnete er meine Sperre und seine Zunge schlich sich genussvoll in meinen Mund. Ich spürte seine Atemstöße an meinen Lippen und seine Haare an meiner Stirn.

Langsam, doch präzise fuhr seine warme feuchte Zunge an meinen Zähnen entlang und kreiste danach sie um meine Zunge während seine Finger über meine Rücken zu meinem Arsch strichen und ihn plötzlich ruckartig an seine Beine zogen.
 

~+++++++++++++++++++~
 

Ich wartete kurz, dann stieß ich mich von ihm weg.

Mein Herz raste und ich spürte, dass mein Blutdruck meinen Kopf fast zum Platzen brachte. Ray lag auf dem Rücken und bewegte sich nicht. Seine Augen waren geschlossen und er atmete ruhig. scheinbar schlief er.

Es war -bis auf Rays Atmen- völlig ruhig in der Wohnung, doch sie sah aus, wie ein Schlachtfeld.

Die Sonne schien durch das schmale Fenster neben Ray und mich. Wie konnte ich neben Ray eingeschlafen sein.....In seinen Armen....

Wie gut, dass man nach einem Besäufnis meist vergaß, was schlimmes passiert war.

Ich stand auf und rieb mir die Augen. Ich verspürte den Drang nach draußen zu gehen und ein paar Runden zu drehen. Ich hatte tief geschlafen und war daher ausgeruht.

Ich sah auf die Uhr, es war halb sechs Uhr abends. Wie lange wir gestern wohl wach gewesen waren?

Ich sah auf Ray. Er lag noch im Tiefschlaf.

Es war wohl spät geworden, wenn selbst der Morgenmensch Kon noch schlief. Aber warum hatte mein Kopf auf seiner Brust gelegen? Ich schnaubte.

Es war wenigstens nicht allzu hart gewesen. Verstohlen sah ich mich im Zimmer um. Es war niemand da. Ich kniete mich wieder zu Ray und legte meinen Kopf auf seine Brust. Sie hebte sich und sank gleichmäßig und ich spürte seinen Herzschlag an meinem Ohr. Ich schloss kurz meine Augen und lächelte als zwei starke Arme mich umschlungen.
 

~++++++++++++++++++++++++++~
 

[HASCHISCHKAKERLAKE HÖRT] ::::::: [XDDDDD]
 

"Du bist ein Arschficker!!! Du willst es richtig von hinten besorgt bekommen, stimmt's?!!!

Du widerst mich an! Du widerst mich an! Du bist nicht mein Sohn! Du bist der letzte Abschaum...."
 

Die Frau vor mir würgte einen etwa 15 Jahre alten Jungen. Er schrie, doch sie war stärker als er. Sie hatte ausgeprägte Muskeln an ihren Armen obwohl sie schlank und zierlich wirkte und ein hasserfülltes Funkeln in ihren Augen. Ich zitterte am ganzen Körper und konnte mich nicht bewegen. Ich weinte und schrie und wollte dem Jungen helfen, doch ich brachte nicht einmal einen Ton heraus.

Der dünne, ehemals bleiche Junge war blau angelaufen und seine Bewegungen ließen nach.
 

"KAI!!! Sieh dir Ivan an!!! Sieh ihn dir genau an! Das passiert ALLEN schwulen Männern! Sie sind unnormal, pervers und verabscheuungswürdig! Merk dir das! WEHE, DU WIRST WIE DEIN BRUDER UND VERLIEBST DICH IN MÄNNER!!!!!!!!" die Frau, meine Mutter brach schluchzend neben der Leiche meines Bruders zusammen. Ich war doch erst fünf! Der Tag, der so schön angefangen hatte wurde zum Wendepunkt meines Lebens. Mutter hatte mich vom Kindergarten abgeholt und als wir nach Hause kamen, erwischten wir Ivan und seinen Freund, wie....

aber es ist zu ekelhaft, sich daran zu erinnern. Es war pervers, widerlich, das Schlimmste, was ich sehen musste.
 

~++++++++++++++++++++++~
 

"Ey, Hiwatari! Geh von mir runter!" Ray rüttelte mich und ich öffnete die Augen. Wo war ich gerade gewesen? Ich hatte dumpfe Kopfschmerzen. Es war dunkel im Raum und ich konnte Rays Gesicht nicht sehen, doch er klang nervös.
 

"Was?" Ich rappelte mich auf, spürte einen dumpfen Stoß in meinem Magen und rannte aufs Klo.

Ray kam und streichelte sanft über meinen Rücken.

"Hiwatari....ich hole jetzt einen Arzt. Du kannst mir nicht weismachen, dass es normal ist, wegen deines gestrigen Besäufnisses fast 2 Stunden unentwegt Kotzen zu müssen!"
 

Wieder drehte sich der Boden.

"Doch." würgte ich mühsam ins Klo. "Verschwinde!"
 

"Na gut." Er ging raus und schloss die Tür.
 

Dabei wollte ich das nicht. Er sollte da sein, bei mir. In mir. Um mich, er sollte sich Sorgen machen, sich um mich kümmern, schließlich hatte ich mich in den letzten zwei Stunden kotzend in ihn verliebt.
 

Wieder kam grüne Galle aus meinem Mund geflossen.

Sie verbrannte meinen Hals und verätzte meine Mundhöhle und das Atmen schmerzte. Ich spürte, dies war mein Weg in die Hölle.
 

Und in dieser Scheiße sehnte ich mich nach Ray...

So lächerlich mir das schien, doch es erklärte alles.

Meine Mutter hatte meinen Bruder umgebracht, als ich fünf war, weil er schwul war. Ich hatte es gewusst, weil er mir seinen geheimen Freund vorgestellt hatte. Er hatte mir von Liebe und Herzrasen und Lust erzählt. Ich verstand natürlich nichts, aber in mir begann ein Gefühl zu wachsen.

Ich glaube, man nennt es Sehnsucht.
 

Aber dann tötete sie ihn, ich kam zu Boris, Gefühle sind nie mehr ein Thema gewesen.

Bis zu der Nacht, in der Ray mich küsste. Und diese Sehnsucht, die geblieben war, die weitergelebt hatte unter all dem Eis... war aufgelodert. Es kam von einer Sekunde auf die andere...

Jeder Gedanke an Ray löste eine Welle der Sehnsucht in mir aus, doch ich war ans KLo gekettet. Zum Würgen mischte sich ein unkontrollierbares Schluchzen.

Ich spie Scheiße und heulte wie ein Kind, ha, Mutter, hätte sie mich gesehen.

Schwul, verweichlicht, geistig krank.

Denn ich wusste, Ray würde nie von meiner Liebe erfahren.
 

Denn es gab keine. Ich war nicht schwul. ...

Nach der letzten großen Ladung grüner Scheiße ließ ich mich neben das Klo fallen.

"Kon, ich werde dir deinen behinderten Arsch blutig ficken!" röchelte ich.

Aber hatten wir? Ich erinnerte mich nicht mehr ...nur an den Kuss.... doch vielleicht war auch er nicht gewesen? Der Alkohol hatte mächtige Arbeit geleistet.

In dem Moment öffnete sich die Tür und Krankenpfleger stürmten ins Bad. Ich wurde auf eine Liege geschnallt und ins Krankenhaus gebracht.

Mein Magen wurde ausgepumpt -Alkoholvergiftung- die ich unmöglich hätte überleben können.
 

Zwei Wochen später wurde das medizinische Wunder- also ich- von seinem Lebensretter -also Ray- besucht.

"Hallo Hiwatari. Wie fühlst du dich?" Er setzte sich neben mein Bett."
 

"Gut. Du?" ich sah ihn nicht an. Trotz meiner Wut und meinem Hass auf ihn, den ich jeden Tag ausgebrütet hatte, gelang es mir nicht, in sein Gesicht zu sehen.
 

"Geht so. Brauchst du etwas? Ich kann dir -jetzt da du aus der Intensivstation raus bist- alles bringen, was du möchtest."
 

"Brauch nix."
 

Ray stand auf. "Dann ist gut." Er lief zur Tür "Ich komm dann später wieder".
 

Als er die Tür öffnete krallte ich meine Hände in die Decke.

"Kon."
 

"Ja?"
 

"Was ist passiert?"
 

Ich sah nicht auf, aber ich hörte Ray tief Luft holen.

"Nichts." log er.

Oder log er nicht? Vielleicht hatte ich mir auch nur alles eingebildet! Ich hatte alles geträumt und hatte mich grundlos in Ray verliebt. Mein Herz schlug schmerzhaft gegen meine Brust.

Es war kein Verlangen mehr, das ich nach Ray hatte. Ich wollte nur noch in seinen Armen liegen.... seinen Duft einatmen.... ihm irgendwie nah sein...

Ich kämpfte mit den Tränen, doch ich verlor den Kampf und schluchzte leise.
 

Ray ging raus und schloss die Tür.

Wieso war alles so kompliziert geworden!!!
 

....[ICH FINDS KOMPLIZIERTER...als vorher...]

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Kommentare zu dieser Fanfic (54)
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Von: abgemeldet
2005-07-17T16:00:39+00:00 17.07.2005 18:00
ALso irgendwie versteh ich dat nich,........warum läuft Ray denn jetzt einfach weg?? Is der immernoch wegen der Nutte sauer????
Sorry, aba da bin ich jetzt doch irgendwei nich mitgekommen, aba ich werd noch ma scharf nachdenken*grübel*

Aba (aba,aba,aba*drop*) die Story und der Stil is echt geil!!!

byebye
^__________^
Von: abgemeldet
2005-07-09T15:16:18+00:00 09.07.2005 17:16
dea ame kai!!! alkoholvergiftung *patt patt* ich hoffe er kommt bald wieder auf die beine. seine mutter is schon n bissel arg brutal oder? mann, oh mann
hoffe du schreibst bald weiter
Von:  Erdnuckel
2005-05-27T13:13:05+00:00 27.05.2005 15:13
gute ff ^-^
mal was anderes, als dieses friede freude eierkuchen XD
baba
bis zum nächsten
>Erd<i
Von:  yurico
2005-05-26T14:10:49+00:00 26.05.2005 16:10
Dieses Kappi isch so endgeil!!!!!!
Ich hab mir so den Arsch abgelacht!^^
Wie Kai denkt! echt genial und schön realistisch geschrieben! er ist eben auch nur ein mensch!^^
wirklich geil!^^
so geil!^^

ach ja mein lieblingssatz (obwohl da verdammt viele total geil waren!^^):

Um mich, er sollte sich Sorgen machen, sich um mich kümmern, schließlich hatte ich mich in den letzten zwei Stunden kotzend in ihn verliebt.

kotzend in ihn verliebt....so geil!^^

nia wie du siehst finde ich dein kappi echt geil!!!! du hast dich a wieder selbst übertroffen!!!!!
Von:  MikaChan88
2005-05-26T10:51:11+00:00 26.05.2005 12:51
erste!!!!!
is echt gut geworden, des kapi. hoffe du schreibst bald weiter. bin schon gepsnnt wie es jetzt weiter geht!!!! ^-^

cu,
Mika-Chan-w
Von: abgemeldet
2005-03-18T16:40:25+00:00 18.03.2005 17:40
ich frag nochmal, könntest du es mir schicken??
Von: abgemeldet
2005-03-16T16:58:31+00:00 16.03.2005 17:58
ich arsch, das freut dich bloß nur....
nagut, KOMMIVERBOT AN ARDEN!!!!
so, jetzt erfreu dich an meinen letzten kommis, denn es sind nicht mehr viele.
ess sein denn, du lädst an meinem burzeltag das nächste kappi hoch.....dann kriegste 10 kommis!!!
ja, liebe leser, so kricht man schnelle fortsetzungen ^^
Von: abgemeldet
2005-03-16T16:57:06+00:00 16.03.2005 17:57
ich schreibe dir jetzt so lange kommis, bis du weiterschreibst!!!!!!!!!
Von: abgemeldet
2005-03-16T16:56:33+00:00 16.03.2005 17:56
ICH komm dir gleich dahin, wenn du nicht bald weiterscjreibst!!!!!!!
ich muss doch wissen, was mit kai passiert!!!!!!!!!
Von: abgemeldet
2005-03-16T16:56:00+00:00 16.03.2005 17:56
und du hast immer noch nicht weitergeschrieben!!!!!!!
ich...warte, muss kurz schluss machen


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