Zum Inhalt der Seite

Eiskalte Engel

Cruel Intentions
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

The Bet

So, meine Lieben! Da bin ich also wieder. Wie schon im Einleitungstext erwähnt war eine andere Eiskalte Engel-Fiction der Anlass für mich, diesen Film für mich selbst zur FF zu machen. Dafür musste sogar mein momentanes Projekt "[KR]Cube" in den Hintergrund rücken, das bereits auf Seite 80 (oder so...?) ist. ^.^ (das Kyo im Schreibwahn... oO)

Ich möchte vorweg ein paar Dinge zu der FF sagen. Erstmal hält sie sich ziemlich strikt an das Drehbuch von Cruel Intentions. Bis auf kleine Abweichungen, was verschiedene Details angeht, und ein paar völlig andere Szenen ist alles gleich. Ich kann Cruel Intentions (Originaltitel) auswendig - demnach weiß ich also genau, wie die Dialoge verlaufen. Ich habe mich bemüht, nicht allzu viele Originalzitate niederzuschreiben, lediglich, wenn ich gewisse Satzpassagen einfach im Film ZU genial fand, habe ich sie übernommen. Dennoch ist der Verlauf der Dialoge im Sinn natürlich weiterhin derselbe. Wer also Eiskalte Engel mit lediglich anderer Besetzung nicht lesen möchte, ist hier garantiert falsch. ^^ Ebenso habe ich mich dieses Mal ein wenig kürzer gefasst (*laolaaaa* ja, das kann ich auch ^____^°)

Nun noch kurz zur Rollenverteilung. Vielleicht haltet ihr mich verrückt, weil ich Kyo den Part von Annette Hargroove zukommen ließ, doch das ist mein voller Ernst und ich habe das (zuvor schon mal in einem Gespräch mit tinki *kurz grüß*) gut überlegt. Meine "Annette" ist durch Kyos Einfluss natürlich ein bisschen... öhm... anders geworden, aber gut. Ich habe versucht, sowohl von Annette als auch von Kyo noch genug übrig zu lassen. Ansonsten bleibt zu den Rollen nichts weiter zu sagen. Mit den Besetzungen kann man es nie allen recht machen - ich hoffe, das geht so in Ordnung, wie es ist.

Nun aber genug gequatscht, ich hoffe einfach mal, es gefällt euch!
 

Baibai~
 

das Kyo
 

~+~+~+~+~+~+~ Eiskalte Engel - Cruel Intentions ~+~+~+~+~+~+~+~+~

Love Is a Game Without Winner
 

Chapter 1 - The Bet
 

Klaha trommelte genervt mit den Fingern auf der Sofalehne. Die Couch, auf der er mit graziös überschlagenen Beinen saß, war aus Leder und erweckte den Eindruck, sehr kostbar zu sein - wie alle Möbelstücke in diesem Raum.

Er lauschte desinteressiert dem Bericht des jungen Mannes, der ihm gegenüber in einem Therapeutensessel saß und überdramatisierte Geschichten zum besten gab. Die heutige Jugend wusste einfach nicht, was wirkliche Probleme waren - verwöhnt, verzogen und vom Kern auf schlecht, das war der einzig wirklich gravierende Fehler, den er bei diesem Exempel vor sich ausmachen konnte. Gut, dass zumindest sein Kind anders war...

"Daisuke.", begann er und zwang sich zu einem väterlichen Tonfall, wurde aber unterbrochen. "Nennen Sie mich doch Die. Ich bot Ihnen das bereits an." Klaha warf einen Blick in die bewundernden Augen seines Patienten.

"Also, Die.", korrigierte sich Klaha. Meine Güte, ihm war es doch völlig gleich, wie dieses missratene Kind dort nun genannt werden wollte! "Du hattest es schwer. Ein vernünftiges Elternhaus ist die Grundbasis für einen anständigen Charakter und ein gutes weiteres Leben. Ohne diese Voraussetzung entgleisen viele Jugendliche. Aber mit meinem Rat wirst du das schon schaffen. Hab Vertrauen in dich selbst."

Klaha lächelte ermutigend und tätschelte Dies Knie. Er wusste, was er von sich gab, war nicht das, was er dachte. Er glaubte nicht auch nur annähernd daran, dass aus diesem Jungen einmal ein anständiger Mann würde. Doch seine Eltern zahlten gut - sie lebten im Überfluss auf irgendeiner karibischen Insel und zahlten für jeden Unsinn, warum dann nicht auch für unnütze Therapiestunden?

Die lächelte sichtlich beruhigt. "In Ordnung. Ich bin *so* froh, denn wenn Sie das glauben, kann ich es garantiert. Wenn ich nur darüber nachdenke, was ich früher getan habe... Ich kann mir heute gar nicht mehr vorstellen, dass ich anderen Menschen mit Tricks Schaden zugefügt und lauter Mädchen ins Bett gelockt habe. Ich habe das zu allem Übel ja nicht nur mit Mädchen getan..."

Klaha schüttelte missbilligend den Kopf. "Unglaublich. Aber das sind Fehler, die einem unterlaufen können. Sorge dich deswegen nicht."

Kleines perverses Schwein, du hast nicht nur alles flachgelegt, was dir über den Weg gelaufen ist, sondern dich auch noch damit gebrüstet und warst stolz auf deine ,Sammlung'... Einfach widerwärtig.

Erneut brachten die Worte seines Therapeuten Die zum Lächeln. "Danke für alles.", hauchte er mit einem andächtigen Blick. "Sie sind wirklich der tollste Mensch, den ich kenne. Und Sie sind sehr schön." Seine Augen wanderten über den stilvollen Anzug des älteren Mannes. "Ihre Beine könnte man bestimmt toll fotografieren."

Klahas aufgesetztes Lächeln wackelte. "Die.", mahnte er. "Diese Gedanken wollen wir nicht mehr aufkommen lassen, erinnerst du dich?" "Natürlich." Klaha warf einen kurzen Blick auf seine Rollex. "Oh.", machte er und tat überrascht. "Ist die Stunde doch tatsächlich schon wieder vorübergegangen. Ich bin die nächsten Wochen nicht anwesend, du weißt, nicht?"

Die nickte mit schmollender Miene und folgte Klaha bis zu seinem Schreibtisch. "Wieso können Sie nicht einfach hier bleiben?" Klaha sah von seinen Papieren auf. "Die, sei nicht albern. Ich habe nicht nur in New York Patienten, die meine Hilfe benötigen."

Die machte ein "Hmm..." und drehte einen der Fotorahmen um, die auf dem Mahagonitisch standen. Ein hübsches, jugendliches Wesen mit sehr femininen Zügen sah ihm aus glänzenden Augen entgegen. "Wow.", machte er verzückt.

Klaha starrte entsetzt auf die Fotographie und nahm Die gezwungenermaßen sanft den Rahmen aus der Hand. "Mein Sohn Ryutaro.", erklärte er kurz angebunden. "Er ist ein sehr intelligenter Junge, geht noch zur High School, danach wird er es vermutlich in Harvard versuchen. Äußerst ruhig und vernünftig."

Die seufzte leise. "So einen Menschen bräuchte ich." "Tut mir leid, Die, aber an meinen Sohn solltest du nicht einmal denken. Er zeigt glücklicherweise keinerlei Neigungen, die nicht heterosexuell wären - des Weiteren wärst du sicherlich nicht das Richtige für ihn, verzeih mir."

"Schon okay.", machte Die und verabschiedete sich von dem Therapeuten. Kaum, dass die Tür geschlossen war, verdrehte Klaha die Augen. "Was für ein Dummkopf.", murmelte er und hob den Hörer seines Telefons ab, nachdem das schrille Klingeln seine Aufmerksamkeit erregt hatte.

"Ja?" Ein Schluchzen. "Papa..." "Schatz?" Klaha runzelte die Stirn. "Was gibt es?" Ein bitterliches Weinen drang aus dem Hörer. "Ruhig, erzähl es mir, ganz ruhig..." "Ich hab so einen Mist gebaut, Papa!", heulte Ryutaros Stimme, durchbrochen von Schluchzern.

Klaha zog die Augenbrauen zusammen. "Was ist passiert?" "Ich... da - da war dieser Typ - und..." Erneutes Weinen. Klaha saß nun kerzengerade in seinem Bürostuhl. "Ein Typ? Ryutaro!" Die Empörung war deutlich in seiner Stimme mitgeschwungen.

"Er hat Fotos von mir gemacht, Papaaa... Und die sind jetzt im Internet!!!" "Was. Für. Fotos?!", fragte Klaha mühsam beherrscht nach. "Nacktfotos, was glaubst du, warum ich mich so aufrege?!? Er war so charmant und meinte, dass man meine Beine bestimmt toll fotografieren könnte... Eh... Papa??"

Doch Klaha war längst aufgesprungen und zum Fenster gehastet, das den Blick auf die Einkaufsstraße vor dem großen Gebäude freigab. Er riss es auf, als er Die die Straße entlang schlendern sah.

"DAISUKE!", schrie er aus vollem Halse. Die, der noch nicht weit entfernt war, wandte den Kopf herum und winkte mit einem provozierenden Grinsen. "DAS WIRST DU NOCH BEREUEN, DAS SCHWÖRE ICH DIR BEI GOTT!" Die lachte spöttisch und ging kopfschüttelnd weiter. So ein Dummkopf, hatte der ihm im Ernst auch nur ein Wort von all dem, was er von sich gegeben hatte, abgekauft...?
 

"... Wie auch immer, meine Frau und ich freuen uns außerordentlich, dass du dich dazu bereit erklärt hast, dich um Shinya zu kümmern. Wir wünschen uns nur den besten Umgang für unseren Engel. Dass er den in dir hat, ist uns klar, Toshiya." Yoshiki lächelte den jüngeren Mann auf dem Sofa gegenüber höflich an.

Der Angesprochene legte die flache Hand auf den Oberkörper. "Oh, ich bin wirklich geehrt, dass Sie so viel Vertrauen in mich legen. Ich werde mir die größte Mühe geben, mich mit besonderem Einsatz um Shinya zu kümmern. Wir werden uns blendend verstehen, nicht wahr, Shinya?" Toshiya schenkte dem schüchtern wirkenden Jungen, der dort neben seinem Vater Yoshiki auf dem Sofa saß, ein bezauberndes Lächeln.

Shinya nickte brav. Er wusste, was er von sich zu geben hatte. Dennoch platzte er plötzlich mit einer Frage heraus, die nicht zu seinem Wesen zu passen schien: "Wie sind die Mädchen an der Schule?" Toshiya blinzelte und ließ seinen Blick zu Yoshiki hinüberschweifen.

Jener lachte hell auf, um die peinliche Situation zu überspielen, gab Shinya jedoch zeitgleich einen harten Stoß in die Seite. "Nun, du musst wissen, Toshiya, Shinya war bisher immer auf einer reinen Jungenschule."

Toshiya nickte verständnisvoll, doch in seinen Gedanken spielten sich andere Dinge ab.

Na und? Wissen Jungen in dem Alter heutzutage etwa nicht mehr, was man mit seinen Werkzeugen anstellen kann? Man braucht nicht unbedingt eine Frau, um Sex zu haben. Scheint ja, als ob Klein-Shinya noch gänzlich unbetastet ist... Na, das lässt sich ändern.

"Das ist doch ganz natürlich. Also, Shinya: die Mädchen an unserer Schule sind äußerst liebenswerte, sympathische junge Damen. Ebenso sind auch die Jungen perfekte Gentlemen - bis auf ein paar... Ausnahmen, versteht sich." Toshiya räusperte sich und lächelte gequält.

"Wie deinen Stiefbruder zum Beispiel. Unglaublich, was er sich inzwischen alles geleistet hat. Er macht ja scheinbar vor nichts und niemandem Halt. Einfach abscheulich..."

"OU, ich freue mich auch, Sie zu sehen!", dröhnte Dies laut erhobene Stimme plötzlich vom Türrahmen her. Yoshiki zuckte zusammen, als er den großen, rothaarigen Mann erkannte. Toshiya schnitt Die in jenem Augenblick, da sein Besuch sich zu ihm umdrehte, eine Grimasse.

"Wie *schön*, Sie zu treffen." Die blieb vor der Sofaecke stehen. Yoshiki stöhnte innerlich. Nun musste er seinen Sohn auch noch vorstellen, das verlangte die Etikette... "Daisuke. Darf ich dir meinen Sohn Shinya vorstellen...?"

Die grinste ein zahnreiches Grinsen, während er Shinya musterte. "Mann, so ein hübsches Stück hätte ich gar nicht in Ihre Familie eingeordnet.", merkte er schließlich an, ehe er sich direkt an Shinya wandte. "Na, alles fit im Schritt?"

Toshiya riss die Augen weit auf und zischte ein entsetztes: "DIE!" Yoshiki hingegen schien es plötzlich sehr eilig zu haben, er erhob sich und verabschiedete sich höflich von Toshiya, der ihm verlegen beteuerte, wie leid es ihm täte.

Toshiya erklärte Shinya noch kurz, wann er sich melden würde und ließ die beiden dann von seinem Hausdiener Mana zur Tür bringen. Danach ließ er sich - diesmal weniger auf Anstand bedacht - aufs Sofa fallen und ächzte genervt.

Er holte ein silbernes Kreuz hervor, das an einer Kette um seinen Hals hing, und zog es auf. Ein wenig weißes Pulver auf einem kleinen Stab kam hervor. Toshiya atmete einen tiefen Zug davon ein und stöhnte leise.

"Gooott, endlich sind die weg, hey..." Die lachte und näherte sich dem Sofa. "Hast mir gar nicht mitgeteilt, dass in unserem Hause heute Arschlochtag angesagt ist." Ein tückisches Lächeln breitete sich auf Toshiyas Zügen aus. "Weißt du, ich muss mich ein wenig um den guten Shinya kümmern... Der Kleine bedarf einer gründlichen Erneuerung."

Die runzelte die Stirn. "Wozu?" "Erinnerst du dich noch an Sugizo?" "Hehe... Und wie." Die grinste seinen Stiefbruder schadenfroh an und ließ sich auf der Couchlehne zu Toshiyas Füßen nieder. "Das ist doch dieser Spinner, der dich, unsere Miss "Mich lieben alle", vor kurzem abserviert hat, ne."

Toshiyas Gesicht wirkte nun beängstigend kühl. "Genau der. Ich habe mir große Mühe mit diesem Flachwichser gegeben. Und was war das Resultat? Er macht mit mir Schluss, weil er sich in ein dummes, fünfzehnjähriges Gör verliebt hat."

Der Groschen fiel. Die machte einen ungläubigen Laut. "Verarsch mich nicht, der Schleimscheißer will was von diesem verklemmten Prinzesschen da eben?" Toshiya verzog angewidert das Gesicht. "Ganz genau. Und das wird er mir büßen... Wenn ich Shinya erst mal unter meinen Fittichen habe, hat er bald mit mehr Leuten rumgefickt, als sein lieber Papi an beiden Händen abzählen kann."

Ein amüsiertes Lächeln zierte nun Toshiyas schönes Gesicht. Die verdrehte die Augen. "Wozu willst du den Kleinen zum Flittchen machen? Du kannst Sugizo auch ohne Umwege dem Erdboden gleich machen." Toshiya warf sein langes, schwarzes Haar über die Schulter zurück. "Nicht doch, Die. Alle Welt liebt mich... Und das wird auch so bleiben. Deswegen habe ich einen Auftrag für dich."

"Nämlich?" Toshiya setzte sich auf, um Die ins Ohr zu flüstern. "Shin-chans Lust muss geweckt werden, oder?" Die warf einen Blick in die erwartungsvollen Augen des Älteren. "Pf, das kannst du dir abschminken. Bei aller Liebe, aber ich hab auch meinen Stolz."

Verärgert stieß Toshiya Die von sich. "Was soll *das* denn heißen?!" "Dass mir das zu EINFACH ist! Ich bin es leid, immer nur irgendwelche naiven Debütanten zu vögeln. Lass das einen deiner Handlanger machen, du hast doch an jedem Finger zehn davon...", maulte der Rotschopf und verschränkte die Arme vor dem Körper.

Toshiya kam wieder näher und zog seinen Stiefbruder dicht an sich. "Aber Die...", sagte er leise. "Es wäre mir sehr wichtig... Und außerdem ist Shinya doch wirklich ganz süß. Du würdest es nicht bereuen, glaub mir." Er sah Die tief in die Augen.

Die lächelte und entgegnete: "Nein." Toshiya fauchte wütend. "Ach, und wenn du überhaupt keinen Sex mehr hast, wird dein Ruf besser, oder was? So langsam hast du Manhattan durch, darüber bist du dir schon bewusst, ja?!"

"Nicht ganz.", antwortete Die siegessicher. Er hielt Toshiya eine Zeitschrift hin - ein Jugendmagazin. "Danke, ich lese keine Yellowpress.", murrte der erfolgsverwöhnte Junge beleidigt. "Klappe und Seite 47 aufschlagen."

Toshiya verdrehte die Augen und blätterte auf die angegebene Seite. Er zitierte: " ,Warum ich warten werde' von Kyo Niimura... Bla, das ist doch ein Witz, oder?" Toshiya starrte angewidert auf den Artikel hinab.

Die lächelte verzückt auf die Doppelseite hinunter. "Dieser Junge ist siebzehn und hat noch nie jemanden an sich heran gelassen. Erzählt was von Abwarten und sich Zeit lassen, er braucht Vertrauen, und das *dauert* nun mal, blaaa, bla, bla... Das wird die Herausforderung, Totchi."

Der Ältere klappte das Heft mit einem Auflachen zu. "Tse, du glaubst doch wohl selbst nicht, dass du diesen wandelnden Keuschheitsgürtel flachlegen könntest?!" "Ich kann." "Tja, dann viel Spaß auf deiner Reise nach L.A. Da wohnt der Gute nämlich, wie man gleich in den ersten Zeilen lesen konnte."

Die grinste triumphierend. "Zu praktisch, dass er momentan bei meinem Onkelchen auf Long Island ist, was? Sein Vater wird der neue Direktor unserer Schule - und ich werde seinen Sohn vor Beginn des neuen Schuljahrs ficken. Danach werde ich als Legende in die Schulgeschichte eingehen..." Dies Augen glänzten begeistert.

Toshiya neben ihm schüttelte den Kopf. "Schaffst du nicht. Du bist ein Loser, Die, wieso sollte der dich nehmen, wenn er zig andere verwehrt? Außerdem ist so ein verklemmtes Ding wie der garantiert hetero..."

"Dann mache ich ihn eben bi." "Vergiss es, schlag ihn dir aus dem Kopf und nimm Shinya!" "Ich werde Kyo kriegen, verlass dich drauf.", widersprach Die stur. Toshiyas Augen blitzten auf einmal. "Lass uns wetten."

Die sah ihn interessiert an. "Wenn ich gewinne", fuhr Toshiya fort, "bekomme ich deinen 57er Roadster." Die lachte ungläubig. "Und wenn ich gewinne?" Toshiya stand auf und ging vor ihm auf und ab, während er überlegte.

Bis er vor dem Jüngeren stehen blieb und sich auf seinen Schoß sinken ließ. Er ließ seine schlanken Finger über Dies Wange fahren. "Dann kriegst du etwas, was du schon lange Zeit haben willst."

Die sah ihn unbeeindruckt an. "Was soll das bitte sein?" "Mich." Die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er schubste Toshiya von seinem Schoß und sprang auf. "Du hast sie wohl nicht mehr alle, der Roadster ist mein kostbarster Besitz!!! Wieso sollte ich auf so eine Wette eingehen?"

Toshiya lächelte provokant. "Weil ich der Einzige bin, den du so nie kriegen wirst. Und das bringt dich um." Die zeigte ihm einen Vogel und wollte schnellen Schrittes den Raum verlassen. Bis Toshiyas Stimme ihm hinterher rief: "Du darfst mit mir anstellen, was immer du willst..."

Die hielt inne und drehte sich um. "Alles?" Innerlich lachte Toshiya. Diese Diskussion hatte er gewonnen - und Dies wunderschönen schwarzen Flitzer auch... "Alles." Die zögerte noch einen kurzen Augenblick, dann kehrte er zurück und streckte Toshiya die Hand entgegen.

"Ist gebongt." Toshiya ergriff die Hand und schüttelte sie. "Bis zum Ende der Ferien gebe ich dir. Viel Erfolg, Die."

Die verbeugte sich dankend. "Ich ziehe mich jetzt zurück. Ich möchte noch über Kyo informieren..." Toshiya lachte hämisch. "Du und dein Tagebuch...", zwitscherte er. "Man möchte meinen, du seiest stockschwul."

"Und du mächtig stinkig, weil du's nicht lesen darfst..."
 

TBC
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

So, das war er also, der 1. Teil von Eiskalte Engel. Ich würde mich sehr über Kommentare freuen, damit ich weiß, wie es euch bisher gefallen hat. Nun, im nächsten Kapitel gibt es dann auch ein bisschen mehr Handlung, jetzt, wo klar ist, worum es überhaupt geht...
 

Bis bald und danke fürs Lesen!!
 

Das Kyo

First Kiss

First Kiss
 

"Ich hoffe, es wird dir bei mir gefallen, Kyo." Der Angesprochene warf einen Blick in das freundlich lächelnde Gesicht des Mittdreißigers. Er zwang sich zu einem höflichen Nicken. "Sicherlich.", murmelte er und ließ seine braunen Lichter dann wieder durch die Umgebung schweifen.

Er fühlte sich auf dem Rücken dieses Pferdes nicht sonderlich wohl - hatte er doch keine Ahnung vom Reiten, geschweige denn überhaupt von Sport. Auch, wenn man es seiner Figur nicht im Geringsten ansah, Kyo verachtete jegliche Sportarten.

Hyde, sein Gastgeber für die nächsten Wochen, schien nett zu sein. Er war ein Bekannter seines Vaters und verhielt sich wider Erwarten Kyos nicht annähernd so überfreundlich und schleimscheißerisch, wie er es von Leuten seines Standes gewöhnt war. Ein weiterer Grund, warum Kyo sein gesamtes Umfeld auch bei sich zu Hause nie schätzen gelernt hatte. Doch Hyde verhielt sich erträglich, er schien wirklich so gutmütig und nett zu sein.

Nun erzählte der ältere Mann ausschweifend von seinem Pferdegestüt, das schon sein Jahren im Familienbesitz war. Kyo stöhnte innerlich. Pferde... Erneut warf er einen unglücklichen Blick auf den Pferderücken, über den er seine Beine da geschwungen hatte. Warum bloß hatte er Hyde nicht sofort ausdrücklich gesagt, dass ihm unwohl bei dem Gedanken war, die Füße vom Erdboden wegzunehmen?!

"So, eine Biegung noch, dann kommt mein Anwesen wieder in Sicht.", verkündete Hyde gerade, als ein lauter Schuss die idyllische Ruhe des von Sträuchern umgebenen Reitweges störte.

Kyo sah Hyde fragend an. "Was war das denn?" Hyde lachte leicht. "Hört sich schwer nach meinem Neffen Daisuke an. Er kommt mich gelegentlich besuchen, ein Goldstück, der Junge.", erzählte er gut gelaunt. "Die hat eine Schwäche fürs Tontauben Schießen, musst du wissen." "Ah ja." Kyo nickte langsam.

In jenem Moment machte der Weg einen Knick und gab die große Rasenfläche vor einem weißen Anwesen frei.

Die hörte den Ausruf seines Namens, ächzte innerlich, ließ aber gleichzeitig sein Gewehr fallen und sprintete auf Hyde zu. "Onkelchen!", rief er überglücklich und drückte den kleineren Mann an sich.

Hyde deutete auf Kyo, der immer noch recht unzufrieden auf seinem Vierbeiner verweilte. Die musterte den zierlichen, schlanken Jungen mit seinem blonden Haar und den tiefbraunen Haaren nicht gerade unauffällig. Äußerst attraktiv, aber hallo...

"Darf ich bekannt machen? Die, mein Neffe - Kyo, mein Besuch für die nächsten Wochen." Die machte einen Schritt auf Kyos Pferd zu und half ihm galant aus dem Sattel. "Danke.", meinte Kyo, schob aber gleichzeitig die Hände, die noch immer an seinen Hüften verweilten, beiseite.

"Onkelchen, was hältst du davon, wenn du schon mal Tee und Kuchen vorbereiten lässt, während ich Kyo das Gebäude zeige? Du hast ihn doch bestimmt zu den Pferden geschleppt, bevor er auch nur einen kleinen Blick auf die Räume werfen konnte, was?"

Hyde errötete ein wenig, stimmte zu und ließ die beiden allein zurück - die zwei Pferde wurden von einem Stallburschen geholt.

Die lächelte Kyo Willkommen heißend an und zog ihn an der Hand mit sich. "Komm, es gibt eine Menge zu sehen." Kyo rollte unbemerkt die Augen und folgte Die die Steintreppe hinauf auf eine marmorne Terrasse.

"Ich habe den Artikel über dich gelesen.", bemerkte Die unvermittelt. Kyo blieb stehen. "Ach ja?" "Jepp. Fand ihn ehrlich gesagt ziemlich beschissen." Kyo vergrub die Hände in den Hosentaschen. Sein schönes Gesicht schien eingefroren. "Find ich ja überhaupt nicht verwunderlich.", brummte er und ging weiter. Nun war es an Die, erstaunt inne zu halten. "Was meinst du damit?"

Kyo grinste vor sich hin. "Dass es nicht zu erwarten ist, von jemandem wie *dir* Verständnis zu bekommen. Bevor du fragst - ich bin über dich so gut informiert, dass ich wohl beinahe mehr weiß als deine nächsten Verwandten."

Die stand der Mund offen. Er packte Kyo am Arm und drehte ihn zu sich herum. "Worüber genau bist du informiert?" Kyo machte ein angestrengt nachdenkendes Gesicht, um dann mit ironischem Tonfall zu antworten: "Über die Tatsache, dass du meinst, Jede und Jeden durchvögeln zu müssen? Und dass dir dazu jedes Mittel recht ist?"

Innerlich kochte Die - welcher verdammte Wichser hatte das über ihn gesagt?! Doch er zuckte unberührt die Schultern und setzte seinen Weg fort. "Wenn du meinst..."

Kyo sah ihm irritiert hinterher. Ließ ihn das so kalt? "Stört es dich gar nicht, dass ich über diese Dinge Bescheid weiß?" Die blickte zu ihm hinunter. "Man sollte nicht alles glauben, was man hört. Wer hat dir das erzählt?"

"Man hat mich vorsorglich per Brief vor dir gewarnt. Quellen sind geheim zu halten.", gab Kyo schnippisch zurück. "Ich find dich ganz schön traurig, wenn du glaubst das Recht zu haben, andere Menschen nur nach Gerüchten zu beurteilen."

Mit diesen Worten ließ Die Kyo auf der Terrasse stehen und betrat das Haus. Dieser runzelte die Stirn und gab ein zierliches Seufzen von sich. Komischer Kerl...
 

Anderswo, in einem großen, modisch eingerichtetem Raum, warf ein Junge frustriert seinen Bogen weg.

"Mann, das klingt zum Davonrennen!", klagte er verzweifelt. Ein zweiter, älterer Mann trat hinzu und lächelte. "Nicht doch, Shinya.", sagte er fröhlich und hob den Bogen wieder auf. "Du darfst dich nur nicht so sehr auf den Bogen konzentrieren, dann geht es viel besser."

"Aber Miyavi, ich *kann* nicht Violine spielen. Schon gar nicht, wo ich viel lieber ein anderes Instrument lernen würde.", protestierte Shinya weiter. Miyavi legte den Kopf schief. "Wieder die Schlagzeuggeschichte, was? Wieso erlaubt dein Vater dir das nicht einfach, wenn du so glücklich damit wärst?"

Shinya schnitt eine wütende Grimasse. "Das passt doch nicht in unsere Gesellschaft.", zwitscherte er ironisch. Miyavi lachte. "Na, nun komm aber." Er trat hinter Shinya und dirigierte: "So, wir spielen jetzt gemeinsam. Ich führe den Bogen und du hilfst mir dabei, in Ordnung?"

Shinya nickte. "Einverstanden." Er sah ein wenig unsicher dabei zu, wie Miyavis Hände sich um die seinen schlossen und den Bogen sanft über die Saiten gleiten ließen. Zarte, klare Töne hallten durch den Raum, während Shinya an Miyavi gelehnt dastand und versuchte, sich auf sein Instrument zu konzentrieren.

Zeitgleich betraten Toshiya und Mana den Raum - wo Toshiya seinem Diener sofort bedeutete, stehen zu bleiben. Er beobachtete die kleine Szene mit einem äußerst zufriedenen Gesichtsausdruck. Das sah doch prima aus...

Einen Augenblick wartete er noch ab, dann stieß er gegen eine Vase, die nach kurzem Schlingern umkippte, glücklicherweise aber nicht zerbrach. "Mana, sei doch vorsichtiger!", herrschte Toshiya den Armen an und ging dann strahlend auf Miyavi und Shinya zu, die nun erschrocken zu ihm herumfuhren.

"Shinya! Ich war ganz bezaubert von deinem Spiel." Shinya errötete ein wenig. "Danke... Toshiya - das ist Miyavi, er gibt mir den Sommer über Violinstunden. Er geht zur Musikschule hier in Manhattan." Toshiya warf Miyavi einen langen Blick zu, bevor er ihm die Hand gab. Attraktiver Musiklehrer...

"Gut, dann morgen, selbe Zeit?", fragte Miyavi betont munter. Shinya nickte, man merkte ihm deutlich an, dass er nicht recht wusste, wo hinzusehen. Miyavi platzierte einen höflichen Kuss auf Shinyas Handrücken und verließ das Zimmer...
 

Die rannte unaufhörlich auf und ab, auf und ab, auf und ab.

"Die!" Kaoru warf ihm einen genervten Blick zu. Er gab es auf, den Tabak innerhalb seines Blättchens zu einer Zigarette drehen zu wollen und ließ die zwei Stoffe wieder in die kleine Tüte fallen. "Was ist denn los mit dir?"

Die kam zum Stehen und sah seinen besten Freund frustriert an. "Ich kann es einfach nicht fassen. Irgend so ne blöde Schwuchtel - oh, gomen, war nicht gegen dich gerichtet", unterbrach Die sich selbst. Kaoru grinste kichernd vor sich hin. "Schon okay..." "Also, da schreibt irgendein Wichser Kyo, bevor er hierher kommt, und lässt sich über meine Art aus, mit anderen Lebewesen umzugehen."

Kaoru wirkte amüsiert. "Mit anderen Worten: dieser Kyo ist bereits davon unterrichtet, dass du alles fickst, was Beine hat? Oh-ho, wer hat das gewagt?" Die knurrte ärgerlich. "Wenn ich DAS wüsste, hätte dieser Mensch jetzt ein echtes Problem. Aber diese kleine Virgin Mary hält dichter als dicht. Zum Fuck noch mal, ich könnte ausrasten! Das erschwert die Sache total. L.A. Ich kenne niemanden aus L.A. ..."

Kaoru sah ihn aufmerksam an. "Aus L.A. kommt dein Schätzchen, so? Nun, wenn das so ist... Doch, du kennst jemanden aus L.A." Die warverwundert. "Wen?" "Sagt dir Gackt was?"

Die kratzte sich am Kopf. "Gackt? Dieser Schönling, der keinen Schritt durchs Schulgebäude machen kann, ohne dass mindestens fünf Tussis an seinem Rockzipfel hängen? Au mann, das wäre möglich, ich hab mal an seiner Freundin rumgespielt..."

Kaoru kicherte vor sich hin. "Ich... nun, ich könnte mir vorstellen, dass er nicht böse darum war." "Hä?" Ein verschmitztes Grinsen. "Na ja... Gackt zieht Rückenansichten beim Sex vor, wenn du verstehst, was ich meine..."

Die lachte ungläubig auf. "Willst du mich verarschen? Der Typ ist schwul?" "Kommt immer mal wieder zur Kissenschlacht bei mir vorbei. Spielt zwar den hundertprozentigen Hetero, aber so richtig geil wird er erst, wenn er hier ist..." Die räusperte sich. So genau wollte er es dann eigentlich doch nicht wissen.

"Sag mal - wäre es möglich, ein kleines Treffen zu engagieren, Kao?" Kaoru lächelte schief. "Lass Kohle rüberwachsen, dann lässt sich darüber reden." Ungerührt steckte Big Red seinem Freund ein paar Scheine zu. "Nun?"

Kaoru nickte zufrieden. "Schlag Mitternacht. Die Haustür wird offen sein..."
 

Shinya saß gemeinsam mit Toshiya auf einer Decke im Park und badete im Sonnenlicht, das durch das Blätterdach hindurch brach. Der Junge hatte sich vertrauenswürdig an seinen besten Freund gelehnt und rupfte gelegentlich ein paar Weintrauben von einer großen Traube ab, während Toshiya sein langes, goldbraunes Haar bürstete.

"Ich habe mitbekommen, dass du dich mal mit Sugizo getroffen hast...", begann Toshiya nach einer Weile eine Konversation. "Hm.", grummelte Shinya. "Nicht so wirklich mein Fall. Ich meine, ich bin ja nicht schwul oder so, aber ich glaube, er ist es. Das macht mich ein bisschen misstrauisch. Außerdem redet er dauernd von so nem geisteskranken Flittchen, mit dem er kürzlich Schluss gemacht hat."

Im nächsten Moment verspürte Shinya einen ziependen Schmerz, als Toshiya seine Haare zu heftig mit der Bürste durchkämmte. "Autsch!", jammerte er. "Entschuldige, Schätzchen. Ein geisteskrankes Flittchen, sagst du?"

Shinya nickte und knabberte an einer Weintraube. "Ja. Muss eine ziemliche kranke Persönlichkeit sein. Sugizo hat mich übrigens auf ein Wochenende auf dem Land eingeladen."

Innerlich kochte Toshiya fast über vor Wut, doch er beherrschte sich und erwiderte: "Das ist doch furchtbar nett von ihm." "Ich weiß nicht, ich hab Angst davor..." Toshiya lachte leise.

"Wieso denn das?" "Wie gesagt, ich bin nicht an Jungen interessiert - und - und... selbst wenn, ich kann das doch gar nicht." "Was kannst du nicht?" "Na Küssen und so..."

Toshiya sah zu dem Jüngeren hinunter. "Komm, setz dich auf, Shinya.", befahl er sanft und setzte sich anders hin. Shinya hockte sich ebenfalls aufrecht hin und sah ihn fragend an. "Was denn?"

"Was wohl? Ich werde dir jetzt beibringen, wie man küsst.", entgegnete Toshiya, als sei dies das Selbstverständlichste der Welt. Shinya riss die Augen weit auf. "WAS?" "Natürlich." "Aber... das geht doch nicht!", protestierte er leise und warf ein paar unsichere Blick durch die Umgebung.

"Shinya, jeder übt das früher oder später mit dem besten Freund. Und nun setz dich mir gegenüber." Shinya zögerte. "Du meinst das echt ernst, was?" "Sicherlich." Shinya atmete tief ein. "O-Okay."

"Also... befeuchte deine Lippen ein wenig. Und schließ deine Augen." Shinya tat wie ihm geheißen. Er spürte seine Herz ängstlich gegen die Rippen pochen.

Toshiya beugte sich vorsichtig vor und legte seine Lippen auf die seines jüngeren Freundes, begann, sie sanft mit den eigenen zu massieren. Anfänglich war dies für Shinya sehr fremd, doch mit der Zeit breitete sich ein warmes Gefühl in ihm aus, das sich noch steigerte, als er begann, den kleinen Kuss zu erwidern. Doch bevor Shinya sich in seinem Kuss verlieren konnte, verschwanden Toshiyas Lippen von den seinen.

"Na? War das so schlimm?" Shinya wirkte ein bisschen verklärt, als er den Kopf schüttelte und ein "Nein" hauchte. "Gut. Dann der zweite Teil. Dieses Mal mit Zunge." Shinyas Herz sank wieder ein wenig, doch er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen.

Er schloss die Augen, bereits wenig später spürte er Toshiyas warme Lippen erneut an seinen eigenen, jenes Mal allerdings tauchte seine Zunge auf und wollte Einlass in Shinyas Mundraum. Der Junge öffnete die Lippen weit genug, damit Toshiyas seine erreichen konnte. Es war ein merkwürdiges Gefühl, wie diese fremde Zunge sanft anfing, die seine zu massieren, mit ihr zu spielen. Doch kaum hatte Toshiya das Zungensiel begonnen - da war es auch schon wieder zu Ende.

Toshiya setzte sich wieder kerzengerade hin und warf Shinya einen prüfenden Blick zu. Ein amüsiertes Lächeln stahl sich auf seine Züge, als er die immer noch geschlossenen Augen und vorgebeugte Haltung bemerkte.

"Das war cool...", flüsterte Shinya schließlich und warf Toshiya einen verträumten Blick zu. "Doch nicht so eklig, einen Jungen zu küssen, was?" Shinya zuckte die Schultern. "Irgendwie nicht, nein."

"Dann könntest du doch mit Miyavi üben...", merkte Toshiya wie nebenbei an und trank einen Schluck Weißwein. Shinya starrte ihn entgeistert an. "Wie bitte?" "Also bitte, Shinya. Dieser Mann ist doch völlig verrückt nach dir."

"Aber Toshiya... Ich bin doch nicht-" "Ich weiß, dass du nicht schwul bist. Das eine schließt doch das andere nicht aus, oder? Magst du Miyavi denn überhaupt nicht?" Shinya biss sich auf die Unterlippe. "Doch.", gestand er. "Sehr. Wenn - wenn er in der Nähe ist, weiß ich immer überhaupt nicht, wie ich mich verhalten soll und ich kann mich gar nicht mehr auf die Violine konzentrieren, es ist wie verflucht..."

Toshiya lächelte aufmunternd. "Das ist doch schön. Erzähl mir in Zukunft alles, was er tut, okay? Ich werde dafür sorgen, dass Miyavi dir in kürzester Zeit zu Füßen liegt..."

Shinya strahlte Toshiya an, umarmte ihn plötzlich und drückte ihn fest an sich. "Nanu?" "Ich hab dich lieb, Toshiya! Wir sind Freunde, oder?" Toshiya zog ein Gesicht, das Shinya nicht sehen konnte, und antwortete dann munter: "Aber natürlich, Schätzchen..."
 

TBC
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Das war nun der zweite Teil - danke noch mal an die Leute, die mir bisher zum 1. Kapitel Kommis geschrieben haben! Das hat mich sehr animiert, gleich das nächste Kapitel hochzuladen (hab inzwischen ja auch 8 Kapitel fertig geschrieben... oO)!
 

Baibai~

Lovefool

Chapter 3 - Lovefool
 

Die saß auf einer Sonnenliege in der riesigen Schwimmhalle, die sich an das Anwesen seines Onkels anschloss. Es war bereits später Abend, doch er saß dort am Wasser, starrte auf das frische Nass und lauschte der lauten Musik, die durch den großen Raum hallte, sich als Echo wieder fand und die Lautstärke damit noch verstärkte.

Kyo in seinem Zimmer hatte genug. Er legte den Brief, in dem er soeben noch gelesen hatte, beiseite und sprang auf. Als sich die Schwingtüren zur Schwimmhalle öffneten, sah Die auf. "Oh, du bist es."

"IST DIR EIGENTLICH KLAR, DASS DIESER KRACH DURCH ALLE ZIMMER DRÖHNT?!", fauchte Kyo ärgerlich los. "Nein.", widersprach Die und grinste provozierend. "Nur in deins." Gleichzeitig stellte er die Musik mittels Fernbedienung ab.

Kyo verdrehte die Augen und wollte wieder gehen, da drückte Die einen zweiten Kopf.

Love me, love me, say that you love me...

Kyo drehte sich erneut zu Die um. Er konnte sich ein kleines Lächeln nicht verbieten. "Machst du eigentlich immer, was du willst?" Die nickte sofort. "Sicher doch. Man sollte sich von niemandem etwas vorschreiben lassen." Er stand auf und hielt Kyo eine Tüte entgegen. "Für dich."

Kyo hob misstrauisch die Augenbrauen, bevor er sein Geschenk aus der Einkaufstüte zog. Eine schöne Schultasche, sogar sein Name war in ein kleines Silberplättchen eingraviert. "Warum schenkst du mir so etwas teures?" Kyo sah fragend auf in Dies Gesicht.

Die zog ihm die Tasche aus der Hand. "Sie gefällt dir nicht, richtig?!" "Nein, ich will nur wissen, wofür ich die bekomme. Danke...", protestierte Kyo und nahm das Geschenk wieder an sich. "Damit du dich hier wohl fühlst. Was hast du bis eben in deinem Zimmer gemacht?"

Kyo grinste wissend. "Sehr spannende Lektüre...", stichelte er. Die umging diese Anspielung geschickt und fragte: "Kannst du dich wohl losreißen, um ne Runde mit mir im Pool zu schwimmen?"

Kyo zögerte. "Ich denke auf dem Weg in mein Zimmer darüber nach...", sagte er und gab sich Mühe, dabei nicht unentschlossen, sondern wählerisch zu wirken. Die sah ihm kopfschüttelnd nach. Schlechter Schauspieler, der Junge...

Sein Handy klingelte. "Ja?" "Schon gefickt?" Ein schiefes Grinsen auf Toshiyas Frage hin. "Ist jeden Moment so weit." "Du Loser." "Leck mich." "Das hättest du wohl gerne... Ruf mich an, wenn du fertig mit ihm bist." "Bis später."

In seinem Zimmer war Kyo einen Blick in den Spiegel. Er trug bereits eine Badeshorts - bloß nichts anziehen, was diesen Kerl reizen könnte - und fragte sich in diesem Moment, was er da eigentlich tat.

Ich muss völlig verrückt geworden sein...

Als er die Halle erneut betrat, saß Die nicht mehr auf seiner Liege. Kyo ließ seine Augen durch den Raum wandern - bis er Die bei den Duschen entdeckte. Dort stand der große, junge Mann gänzlich unbekleidet und trocknete sich die feuerroten Haare ab.

Kyos Mund klappte auf, während er mit geweiteten Augen hinüberstarrte. Die wandte sich zu ihm um und meinte: "Äh... könntest du dich eventuell umdrehen...?" Kyo spürte, wie er rot anlief. Hastig drehte er sich von Die weg und bekam währenddessen das Wort Peinlich nicht mehr aus dem Kopf.

Wenig später ertönte ein Geräusch, welches Kyo verriet, dass Die sich nun im Wasser befinden musste. Also drehte er sich wieder um und stieg ebenfalls ins Wasser. Die beobachtete jede der grazilen, leichten Bewegungen und musterte Kyos Körper. Was ihm komplett angezogen nicht anzusehen war, war eindeutig sein Körperbau. Wirkte er bekleidet doch eher zierlich, so hatte Kyo einen sehr hübsch anzusehenden Oberkörper - seine Bauchmuskeln waren nicht zu übersehen.

"Weißt du, Kyo, ich finde es weiterhin ziemlich gemein, mir den Namen dieses Schandmauls zu verschweigen." Kyo aufmerksame Augen hefteten sich an ihn. "So? Ich finde die Dinge, die du getan hast, auch gemein. Da war eine Stelle in diesem Brief, die hat mich echt fasziniert. Wie war sie noch gleich? ,So anziehend er ist, so gefährlich ist er auch. Wenn er dich anlächelt, hegt er böse Gedanken gegen dich, macht er dir Komplimente, will er dich verletzen - was auch immer Daisuke tut, er macht nichts ohne grausame Absichten'..."

Kyo betrachtete Die genau, während er seine letzten Sätze sprach. "Das ist ziemlich hart.", antwortete der gutaussehende, junge Mann. "Ich hab ein paar Dinge getan, auf die ich wirklich nicht gerade stolz bin, aber so schlecht bin ich glaube ich nicht. Heute Nachmittag habe ich dich dafür ausgelacht, doch ich habe über deine Einstellung nachgedacht. Und wenn du sagst, dass du einem Menschen vertrauen musst, um dich zu öffnen, ist da wohl etwas dran. Ich vertraue nicht - aber ich bin auch nicht glücklich."

Kyo seufzte innerlich leise.

Ich vertraue auch niemandem. Was meinst du, warum ich noch Jungfrau bin?

"Du bist ziemlich perfekt mit deinen Einstellungen. Du hast voll deine Linie, siehst gut aus..." "Hör auf, meine nicht vorhandenen Vorzüge aufzuzählen, ja? Wenn du glaubst, das könnte dir Chancen einbringen, muss ich dich enttäuschen. Du bist wirklich nichts weiter als das, wofür ich dich von Anfang an hielt. Vielleicht kannst du meine Freundschaft für dich verbuchen - allerdings wirst du selbst dafür schon einiges tun müssen. Gute Nacht."

Mit diesen Worten stieg Kyo aus dem Pool, griff nach seinem Handtuch und verließ die Halle.

"Gute Nacht, Prinzesschen!", rief Die ihm ärgerlich hinterher.

Verklemmter Idiot, was soll ich denn noch alles quasseln, bis du dich endlich flachlegen lässt?!
 

Wenige Minuten vor Mitternacht hielt ein 57er Roadster vor einer kleinen Villa. Es war bereits ein anderer, ebenfalls teurer Wagen in der Einfahrt geparkt. Die erkannte ihn wieder und fühlte sich amüsiert bei dem Gedanken, in diesem Haus wohl tatsächlich Gackt anzutreffen - er hätte es einfach nicht für möglich gehalten.

Als er den Flur betrat, hörte er gedämpfte Geräusche aus Kaorus Schlafzimmer. Leises Stöhnen, vermischt mit Gemurmel. Zwischenzeitlich auch lautere Stimmen, die schwer geatmete Wörter zum Ausdruck brachten.

Die grinste belustigt vor sich hin, während er sich gegen den Türrahmen lehnte. Er musste sich ein lautes Lachen wirklich verkneifen. Was Kaoru da für Dinge von sich gab...

Er hatte genug gehört. Mit einem lauten Geräusch stieß der Rotschopf die Zimmertür auf und trat ein. "Guten Abend, die Damen." Ein entsetzter und ein eher desinteressierter Blick trafen ihn.

Gackt griff erschrocken nach einer Bettdecke, wurde im selben Moment jedoch bereits von einem Blitzlicht geblendet. Die zeigte die Zähne. "Schön, dich mal wieder zu sehen, Gackt...", flötete er und machte gleich noch ein Bild.

"Daisuke... ich, du musst mir glauben, ich hab so etwas noch nie getan...", begann Gackt, wurde von Kaorus vielsagendem Kichern unterbrochen. Auch Die nickte. "Sicher doch. Ach Gackt , was machst du nur für Sachen?"

"Bitte Die, erzähl es nicht rum!", flehte Gackt hastig. "Ich - wenn das in der Schule rauskommt, bin ich erledigt..." Die grinste mitleidig. "Denk lieber mal an deinen Herrn Vater...", hauchte er. "Er wird ausrasten, wenn er mitkriegt, dass sein perfekter Sohn ein Arschficker ist, meinst du nicht?"

Gackt starrte ihn entgeistert an. "Das würdest du nicht tun, oder? Bitte ...!" Die tat, als er habe er Gackt gar nicht gehört, und hob erneut die Kamera. "So, noch eins von euch beiden fürs Familienalbum. Bitte lächeeeln!"

"Die, ich tue alles, aber gib mir diesen Film!" Dies belustigte Miene war gewichen. Er gab Gackt einen Stoß und rief: "Nein, sicher nicht. Du Scheißwichser hast mich bei Kyo schlecht gemacht, das wirst du nun schön bereuen, verlass dich drauf..."

Gackt sah ihn verständnislos an. "Kyo? Was erzählst du da, ich habe mit Kyo noch nie über dich geredet!" "Das kannst du meinetwegen dem Weihnachtsmann erzählen. Du bist der Einzige hier, der ihn kennt - soweit ich weiß, seit ihr schon seit Kindertagen befreundet. WER sonst sollte Kyo vor mir gewarnt haben?!"

Gackts Stimm klang weinerlich, als er losjammerte: "Ich weiß es nicht, aber es kam nicht von mir, glaub mir doch!!!" Kaoru warf ihm einen Blick zu. Langsam begann Gackt, ihm leid zu tun. Er sah Die an und sagte eindringlich: "Vermutlich stimmt es, was er redet. Manchmal frage ich mich, ob der Typ überhaupt weiß, wie man mehr als drei Worte hintereinander schreibt, da wird er kaum einen ganzen Brief an diesen Kyo verfasst haben..."

Die ließ sich Kaorus Worte durch den Kopf gehen. "Gackt." Ein flehender Blick hob sich wieder auf ihn. "Ich werde niemandem dein kleines Geheimnis verraten. Allerdings wirst du mir einen kleinen Gefallen dafür tun müssen..."
 

Die Sonne stand noch nicht hoch am Himmel, spiegelte sich jedoch auf der Meeresoberfläche wieder und wärmte den Strand, der zugleich von einem sanften, angenehmen Wind aufgefrischt wurde.

Zwei Personen schlenderten nebeneinander her an dem tiefblauen Wasser entlang, die eine klein und zierlich, die andere hoch gewachsen und schlank.

"Ich habe mich riesig gefreut, als ich hörte, dass du nach New York ziehen wirst, Kyo.", versicherte Gackts Stimme gerade betont munter. Kyo lächelte ein wenig. "Ist schön, dich mal wieder zu sehen. Muss Ewigkeiten her sein."

Gackt nickte. "Schade eigentlich. Du warst schließlich immer mein Lieblingshelfer beim Sandkuchenbacken." Kyo lachte und gab Gackt einen leichten Schlag in die Seite. "Spinner. Darf ich dir eine Frage stellen?" "Klar doch."

"Du kennst Daisuke Andou, oder?" Gackt stimmte zu, doch er spürte, wie sein Herz schwerer wurde. "Was weißt du von ihm?" Der Ältere bedachte Kyo mit einem langen Blick. Er versuchte sich an das zu erinnern, was Die ihm aufgetragen hatte, Kyo weiß zu machen.

Gott, verzeih mir, Kyo. Du vertraust mir - und ich? Ich rette meinen Hals, indem ich dich diesem Monster zum Fraß vorwerfe... Aber versteh mich, mein Vater würde mich umbringen, wenn er diese Fotos zu Gesicht bekäme.

"Nun, das mit Die ist so eine Sache. Er hat einen heftigen Ruf an unserer Schule und ich weiß selbst, dass er schon Dinge getan hat, die nicht gerade für ihn sprechen, aber einige der Gerüchte sind kompletter Unsinn. Ich konnte mich schon immer gut mit ihm unterhalten, er hat echt viel Verständnis für mich. Und er hat mich immer verteidigt, wenn ich Ärger mit jemandem hatte. Ich denke, Die ist wirklich okay, wenn man sich ihm öffnet.", erzählte Gackt ernst.

Kyo warf ihm einen nachdenklichen Blick zu. "Das ist echt seltsam. Ich habe so viel über ihn gehört und das war echt hart..." Gackt wurde wachsam. "Wer hat dir denn von ihm erzählt?" Kyo schüttelte den Kopf. "Das muss ich für mich behalten, gomen."

Gackt legte den Kopf schief. "Hey, mir kannst du es doch sagen! Ich bin's schließlich, Gackt, der beste Sandkastenfreund weit und breit." Kyo grinste und entgegnete: "Tja, hier ist ja auch sonst niemand, ne... Also gut, aber versprich mir, dass du es für dich behalten wirst, okay...?"

Gackt legte die Hand aufs Herz. "Bei meiner Ehre..."
 

Die griff nach seinem Handy.

"Ja?"

Gackt am anderen Ende der Leitung hörte ein lautes Rauschen im Hintergrund. Die musste in seinem Flitzer unterwegs sein.

"Ich bin es, Gackt. Ich war eben mit Kyo unterwegs." Dies Gesicht wurde interessiert. "Und? Hast du gesagt, was du zu sagen hattest?" Gackt nickte unwillkürlich. "Ja." "Glaubt er es?" "Sicherlich." "Sicherlich oder sicher?!"

Gackt zögerte. "Er hat's mir abgekauft." "Perfekt. Weißt du endlich, wer ihm diesen Brief geschrieben hat?" "Ja..."

"Wer war das Schwein?" "Kennst du einen Yoshiki?" Die stieß ein ungläubiges Lachen aus. "WAS? Der Schleimscheißer?!" Gackt bejahte erneut. "Er ist ein Freund der Familie und schrieb Kyo, um ihn zu warnen. Fühlte sich wohl verantwortlich oder so."

"Okay. Danke für die Hilfe, Gackt. Ich denke, wir sind quitt." "Krieg ich den Film dafür?" Gackt sah den Hörer an. Die hatte bereits aufgelegt.
 

Toshiya saß auf der edlen Ledercouch und verfolgte gelangweilt, was auf dem Fernsehbildschirm vor sich ging. Ein Video lief, jedoch kein gewöhnliches, sondern das einer Videokamera.

Jene war im Proberaum Shinyas installiert - Toshiya hatte dies getan, um besser informiert zu sein über das, was zwischen seinem kleinen besten Freund und Miyavi vor sich ging. Doch die beiden waren einfach langweilig zu beobachten.

Shinya saß neben Miyavi auf dem Boden und erzählte irgendeine Geschichte aus seiner Schule, die Geige lag vergessen neben den beiden.

Toshiya verzog das Gesicht. "Wenn die so weiter machen, kriege ich Magenschmerzen.", murrte er. Er verstand nicht, warum Miyavi nicht ein wenig mehr ranging - Shinya gab ihm doch nun wirklich keinen Grund zum Zögern. War der etwa immer so lahm?

Als sich ihre Gesichter plötzlich näher kamen, setzte Toshiya sich ein wenig auf. Im gleichen Augenblick kam Die ins Wohnzimmer gestürmt und trompetete los: "Du GLAUBST nicht, was ich gerade erfahren ha-"

"SHT!!" Toshiya machte eine abweisende Handbewegung und ließ den Blick auf der Mattscheibe geheftet. Doch bevor Miyavi irgendetwas tun konnte, nieste Shinya auf einmal und zerstörte damit die Atmosphäre.

Toshiya stieß ein entnervtes Geräusch aus. "Das *darf* nicht wahr sein!" Er beobachtete ärgerlich, wie Shinya nach einem Blick auf die Uhr erkannte, dass er längst zu spät dran war und gehen sollte.

Toshiya schaltete den Fernseher ab und grummelte: "Blödes Schaf, wie kann man so dämlich sein?" Dann konzentrierte sich der junge Mann wieder auf seinen Stiefbruder und wandte sich Die zu. "Nun zu dir, was ist los?"

Die setzte sich neben ihm auf die Couch und verkündete: "Du errätst nicht, welcher Flachwichser mich bei Kyo angeschwärzt hat." Eine erwartungsvolle Miene. "Der Vater deines kleinen Flittchens."

Toshiya blinzelte angenehm überrascht. "So, Yoshiki hat also versucht, dir die Tour bei Kyo zu vermasseln...?" Die nickte finster. "Und jetzt kannst du dir sicher vorstellen, dass ich alles tun werde, um diesen Mistkerl am Boden zu sehen."

Ein erfreutes Lächeln. "Wunderbar. Die Geschichte scheint ihren Lauf zu nehmen... Wir müssen nur noch ein wenig warten, bis sich diese kleine Romanze zwischen Shinya und seinem Musiklehrer verdichtet. Du wirst bald dazu kommen, dich an Yoshiki zu rächen, Die." Die sah ihn fragend an. "Was hast du vor?"

Toshiya lächelte in Genugtuung. "Ich werde erst einmal Shinya bei Papi verpfeifen. Papa Yoshiki flippt aus, schmeißt Miyavi raus, damit der nicht weiter an seiner Prinzessin graben kann - und Shinya kommt zu mir, um sich auszuheulen."

Die grinste. "Und ebenso wird Yoshiki dich um Hilfe bitten, die Sache wieder geregelt zu bekommen. Er setzt doch sein ganzes Vertrauen in dich..." Toshiya nickte zufrieden. "Mein Plan." Er bewegte sich hinüber zu Dies Seite der Couch und ließ sich mit dem Rücken auf Die nieder.

Die warf einen leicht misstrauischen Blick auf seinen Stiefbruder, der begann, sich langsam auf und ab und schieben. "Weißt du, Sugizo... hat Shinya eingeladen - in sein Landhaus...", hauchte Toshiya leise.

Die gab ein Ächzen von sich. Toshiya wusste ganz genau, was er da tat. Und sein Unterleib war doch das Einzige, was er nie so ganz unter Kontrolle hatte...

Toshiya intensivierte seine Bewegungen, während er verlangte: "Sieh zu, dass Shinya bereits weiß, was Spaß macht, wenn er hinfährt, Die." Er konnte Dies warmen Atem an seinem Hals spüren. Der Jüngere antwortete knapp: "Okay. Wird... gemacht."

"Dankeschön..." Die begann, Toshiyas Schultern zu massieren. "Du bist verspannt." "Hm...", machte sein Stiefbruder in einem weinerlichen Ton. "Nichts läuft, wie ich will. Ich hasse das. Das macht mich immer so... geil..." Er wandte seinen Kopf so, dass er an Dies Ohr knabbern konnte.

Die räusperte sich. "Kenn ich irgendwoher..." "Hast du... deinen Typen schon gekriegt...?", wollte Toshiya wissen. "So gut wie..." "Fein." Plötzlich setzte Toshiya sich auf und warf einen Blick in Dies Schoß. "Bis dahin solltest du lernen, deinen kleinen Freund besser unter Kontrolle zu bekommen.", schlug er vor und verließ den Raum.

Die starrte ihm mit offenem Mund nach, die Miene in einer Mischung aus Ungläubigkeit und Empörung. "Toshiya! Du Miststück, komm sofort zurück, das ist gemein!!!", jammerte er, doch er war allein im Raum - und blieb es auch...
 

TBC
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Runde Drei für meine Fiction. Ich muss sagen, dass mir der Part, in dem Kyo und Gackt sich unterhalten, nicht sonderlich gefällt, er ist nicht gut gelungen [... -.-°], dafür mag ich die Szene in der Schwimmhalle ganz gerne... es würde mich ziemlich interessieren, welche der (meist doch eher kurzen) Szenen euch in den Kapiteln besonders gefallen - welche Umsetzungen also gut rüberkommen und welche weniger. Danke noch mal für die lieben Kommis! *.*

Ach ja, und da das Thema bereits jetzt zur Ansprache kam, muss ich gleich den einen oder anderen enttäuschen - das Ende werde ich nicht umschreiben. Für gewöhnlich schreibe ich aus Prinzip keine FFs mit Death-Ends, aber da dies nicht dem Film entspräche, werde ich einmal über meinen Schatten springen. Und außerdem hab ich es doch so mit der Dramatiiiik... ^^°
 

baibai~

Friendship?

Chapter 4 - Friendship?
 

Die legte den Stift beiseite und blätterte noch einmal durch sein Tagebuch. In diesem Buch waren viele Bilder eingeklebt - beispielsweise die seines Stiefbruders Toshiya, allerdings auch die seiner "Opfer". Neuerdings zierte auch eines von Shinya das in Leder gebundene Buch. Nun blieb er auf der Seite hängen, die von Kyos Anblick geschmückt wurde. Er betrachtete einen Augenblick lang die tiefen, braunen Augen. Dann schlug er das Buch zu und griff nach dem Telefonhörer.

Die musste nur kurz dem Freizeichen lauschen, da wurde schon abgehoben. "Ja?" "Hey Kyo. Ich bin's, Die." "Oh." Kyos Stimme klang ein wenig erstaunt. "Habe ich dich geweckt?" "Nein, ich war noch wach." "Ah."

Die wollte keine Stille aufkommen lassen, daher fragte er: "Kann es sein, dass ich meine Lesebrille bei euch liegen gelassen habe?" Eine kurze Pause. "Deswegen rufst du doch nicht an."

Die lächelte ein wenig. "Nein, um ehrlich zu sein, da das gute Stück auf meiner Nase sitzt. Ich... ich wollte deine Stimme hören." Er war sich sicher, Kyos Lächeln regelrecht zu hören. "Und für einmal bist du ehrlich." "Genieß es, so schnell wird das nicht wieder vorkommen. Ich bin ein Arschloch." "Weiß ich doch.", lachte Kyo am anderen Ende der Leitung.

"Kyo?" "Hm?" "Gehst du morgen mit mir aus?" "..." "Hier in der Nähe gibt es so einen kleinen Ort, da ist Stadtfest. Es wäre bestimmt lustig." Kyo schwieg weiterhin. "Bitte. Es wäre mir wichtig." Kyo sah sich selbst im Spiegel an.

Das wäre das Dümmste, was du tun könntest, Kyo...

"Na gut." "Ich hole dich morgen ab. Ich freue mich." "Bis dann." "Schlaf gut." "Du auch." Die legte den Hörer auf und sah das Telefon einen Moment an.

Er holte tief Luft und warf einen erneuten Blick auf Kyos Bild in seinem Tagebuch.

Kein Grund zur Aufregung, du gehst doch nur mit diesem verwöhnten Prinzesschen auf eine Jahrmarktveranstaltung...

Er klappte sein Tagebuch endgültig zu und schaltete die Schreibtischlampe aus.

Er ist nur eine Wette...
 

Am nächsten Morgen stand Toshiya in einer Modeboutique, betrachtete edle Designerstücke und trank gelegentlich einen Schluck seines Kaffees, der in einer kleinen Sitzecke auf ihn wartete.

In Gedanken legte er sich erneut die Worte zurecht, die ihm schon lange vorschwebten. Er war mit Yoshiki verabredet. Shinyas Vater war sofort bereit gewesen, in Toshiyas Lieblingsboutique zu kommen, nachdem der junge Mann angedeutet hatte, etwas in Sorge zu sein aufgrund seines heißgeliebten Sohn.

Nun erklangen hastige Schritte hinter ihm. Toshiya grüßte Yoshiki höflich und verwies ihn in die Sitzecke. "Es ist etwas mit Shinya?", platzte er sofort gedämpft los.

Toshiya nickte leicht, wirkte ein wenig unbehaglich. "Was ist es? Er nimmt keine Drogen, oder?" Yoshiki schien nun mehr als beunruhigt. "Viel schlimmer.", meinte Toshiya bedrückt. "*Noch* schlimmer? Um Gottes Willen, Toshiya, kläre mich bitte endlich auf!"

"Nun...", begann Toshiya zögerlich und knetete seine schlanken Hände. "Es kommt mir so vor, als bahnte sich etwas an zwischen Shinya und Miyavi..." "Seinem Musiklehrer?!" Yoshiki starrte ihn entsetzt an. "Ja."

"Aber... aber - er ist doch-" "Ein Mann.", beendete Toshiya seinen Satz. "Ich möchte Sie nicht beunruhigen, doch derartige Kontakte werden Shinya an der Private School in kein gutes Licht rücken." "Ich werde umgehend dafür sorgen, dass dieser Mann sich von Shinya fernhält.", versicherte Yoshiki noch immer ganz benommen vor Schreck.

"Mein Sohn... meine Güte, Toshiya, Shinya ist doch nicht - nicht..." Toshiya schüttelte beruhigend den Kopf. "Das denke ich nicht, seien Sie unbesorgt. Ich glaube nur, dass Shinyas Musiklehrer ihn ein wenig verunsichert, in die falsche Richtung drängt, verstehen Sie? Er hat mir selbst gesagt, dass er überhaupt nicht mehr weiß, wie er sich in Miyavis Nähe zu verhalten hat."

Yoshiki war empört. "Ich fasse es nicht... Auf der Stelle wird das aufhören." "Aber bitte, seien Sie diskret. Ich möchte nur Shinyas Bestes, deswegen habe ich Sie informiert. Allerdings möchte ich sein Vertrauen nicht verlieren. Ich habe ihn sehr gern gewonnen.", erzählte Toshiya eindringlich.

"Selbstverständlich wahre ich dieses Geheimnis. Vielen Dank für deine Hilfe, Toshiya. Was täte ich nur ohne dich? Ich denke, Shinya sollte mehr Zeit mit dir verbringen - um ihm die Flausen auszutreiben."

Toshiya lächelte liebreizend. "Ich werde mich intensiv um sein Wohl bemühen..."
 

"So?" Shinya warf einen fragenden Blick in Miyavis Augen. Der Mann lächelte und nickte. "Wundervoll. Du hast dazu gelernt in den letzten Tagen. Woher die plötzliche Motivation?"

Shinya zuckte mit den Schultern und starrte auf seine Schuhspitzen. Damit brachte er Miyavi zum Lachen. Er trat auf ihn zu und hob Shinyas Kinn an, um ihm wieder in die Augen sehen zu können.

Eine Sekunde lang geschah nichts, es war gänzlich still im Raum. Doch bevor einer der beiden wieder agieren konnte, wurde die Tür aufgestoßen und Yoshiki trat nicht annähernd so elegant wie sonst ein.

"Was fällt Ihnen eigentlich ein?!", schimpfte er sofort los und ging auf die beiden zu. Miyavi hatte seine Hand sofort zurückgezogen und sah den aufgebrachten Vater verwundert an. "Eh... bitte?"

Yoshiki ballte die Hände zu Fäusten, als er weiterdonnerte: "Ich habe Sie nicht eingestellt, damit Sie mein Kind verführen, sondern für Musikstunden! Was glauben Sie, wer Sie sind? Mein Sohn ist fünf Jahre jünger als Sie - und Sie sind ein Mann!"

Miyavi warf erst Shinya einen verständnislosen Blick zu, dann wandte er sich an Yoshiki. "Hören Sie, Sir, ich habe Ihren Sohn nie, wie wiederhole, NIE angerührt!" "Sparen Sie sich die Lügen, ich weiß Bescheid. Sie werden meinen Sohn nie wieder sehen, verstanden?! Shinya, auf dein Zimmer."

Shinya starrte ihn fassungslos an. "Daddy!", rief er flehend. "AUF DEIN ZIMMER, HABE ICH GESAGT!!!" Shinyas Augen füllten sich mit Tränen, als er mit einem verzweifelten Aufschluchzen Miyavi seine Geige in die Hand drückte und aus dem Raum rannte.

"Und nun zu Ihnen. Ich habe mein Vertrauen in Sie gesetzt. Verlassen Sie auf der Stelle dieses Haus - und kehren Sie nie wieder."

Miyavi sah ihn kopfschüttelnd an. "Ich hätte wirklich erwartet, dass ein Mann Ihres Standes anders mit der Frage der Homosexualität umgeht.", sagte er ernst. "Kommen Sie mir nicht damit, ich unterstütze eine große Aids-Hilfsorganisation!", verteidigte Yoshiki sich kühl.

Miyavi nickte. "Verstehe, so sehen Sie das also. Vielen Dank für die freundliche Behandlung in Ihrem Haus." Mit diesen Worten verließ auch er das Zimmer. Yoshiki blieb allein zurück. Allein und außer sich vor Zorn.
 

***
 

Miyavi trat aus dem Haus auf die belebte Straße - und fand sich plötzlich links und rechts gesäumt von Toshiya und Die. "He... bist du nicht Shinyas bester Freund?", fragte Miyavi mürrisch. Der Streit mit Yoshiki war seinem sonst so heiteren Gemüt auf die Stimmung geschlafen.

"Genau.", strahlte Toshiya und wedelte mit einem weißen Briefumschlag. "Begleite uns doch bitte. Wir beide haben etwas mit dir zu besprechen..."
 

***
 

Miyavi runzelte ein wenig die Stirn. "Soll heißen, ihr beide wollt in Zukunft dafür sorgen, dass Shinya und ich Kontakt halten können? Trotz seines Vaters?"

Die nickte eifrig. "Der alte Drachen wird nichts mitbekommen, keine Bange. Lies den Brief hier, antworte ihm - Toshiya wird ihm den Brief überreichen. Nicht wahr, Bruderherz ?" Toshiya lächelte zurück. "Sicher doch, Die-kun.", flötete er und wandte sich Miyavi zu.

"Kann ich irgendwo... in Ruhe schreiben?" Toshiya stand auf und setzte sich auf Miyavis Sessellehne. "Sicher doch... Das rote Zimmer gegenüber ist meins. Mach es dir ruhig bequem." Er fuhr mit der Fingerspitze über Miyavis rechten Unterarm.

Miyavi räusperte sich und stand auf. "Ja, äh... Sagt mal, wieso tut ihr das eigentlich?" Toshiya lächelte ihn erneut auf diese atemberaubende Weise an. "Shinya soll doch glücklich sein, nicht wahr? Du würdest jeden Menschen glücklich machen..."

Miyavi schenkte ihm ein kleines, geschmeicheltes Strahlen und verschwand.

" Du würdest jeden Menschen glücklich machen... ", äffte Die seinen Stiefbruder nach. "Was war *das* für eine Nummer?" Toshiya grinste bedeutungsvoll. "Man kann ja nie wissen, wozu der Gute noch nützlich ist. Er ist jedenfalls schön dumm und naiv. Vielleicht brauche ich ihn ja noch mal."

Er setzte sich wieder zu Die und griff nach dem Telefonhörer. "Ich rufe jetzt Shinya an." "Moment.", befahl Die und legte auf. "Denk noch einmal nach, was wir da tun. Totchi, wir haben ja schon viel Mist gebaut, aber das setzt wirklich allem die Krone auf. Ist dir klar, dass wir ein unschuldiges Kind zerstören?"

Toshiya sah ihn einen Augenblick lang an. Was war das? Hatte Die etwa Mitleid mit Shinya? Wieso machte er sich Gedanken darüber, es scherte ihn doch einen Dreck, was mit diesem Kind war!

Daher zuckte er mit den Achseln und entgegnete: "Ist mir klar." Die schüttelte fassungslos den Kopf. "Du erstaunst mich immer wieder.", murmelte er. Toshiya gab einen wütenden Laut von sich und stand auf.

"Ich habe es satt! Leute wie du oder Sugizo, die dazu geboren worden sind, den Ruf als cooles Arschloch zu wahren, dürfen rumvögeln, so viel sie wollen. Aber wenn ich das tue, werde ich abgeschossen und so ein kleines Trampel wie Shinya nimmt meinen Platz ein. Gooott, verzeih mir, ich bin vertrauenserweckend und stehe auf Sex. Will ich mein Leben nicht verbauen, muss ich weiter das brave Naivchen spielen, was mich mächtig ankotzt. Das ist einer der Gründe, warum ich meinem Leben manchmal gerne ein Ende setzen möchte. Ich werde Sugizo zu Fall bringen. Hilfst du mir nicht, tut es ein anderer. Also, was ist? Hältst du zu mir - oder lässt du mich hängen?"

Die seufzte innerlich, doch er reichte Toshiya das Telefon. "Mach schon.", murmelte er; trotz Toshiyas langer Rede war er nicht in der Lage, das ungute Gefühl, das ihn beschlich, zu verbannen.

"Shinya?" Toshiya hielt den Hörer ein paar Zentimeter vom Ohr weg. Das Schluchzen war auch so zu hören. "Komm, hör auf zu weinen.", sagte der junge Mann eindringlich. "Mein Bruder Die möchte mit dir reden, okay?"

Die übernahm der Hörer. Schluchzen und Schniefen. "Shinya, hör auf. Ich habe eine wichtige Nachricht für dich." Keine Chance. "Es geht um Miyavi." Plötzliche Stille. "Also, ich habe einen Brief von ihm - für dich. Willst du ihn lesen, müsstest du jedoch herkommen, da dein Vater mich erschießen ließe, sobald ich über eure Schwelle träte... Heute Abend um zehn erwarte ich dich, einverstanden?"

Shinya wischte sich am anderen Ende der Leitung mit dem Handrücken über die Augen und antwortete schniefend: "Ja, ja... Ich weiß noch nicht, wie ich herkommen soll, aber ich werde da sein..."

"Bis dann, Shinya." "Bis dann." Die legte auf und sah Toshiya erwartungsvoll an. "Perfekt, Die. Dankeschön..." Toshiya drückte Dies Schulter und lächelte ihn an. Dabei bemerkte Die den triumphierenden Blick in seinen Augen nicht, ließ sich wieder einmal wie wohl jeder Mensch von der schönen Fassade blenden.

Ich werde dich immer dazu bringen, nach meinen Regeln zu spielen, Bruderherz...
 

Kyo warf einen Blick nach links, seine blonden Haare wirbelten im Fahrtwind. Dieses Auto, in dem er saß, war wirklich beeindruckend, doch ehrlich gesagt verursachte ihm dieses hohe Tempo Magenbeschwerden. Er mochte schnelle Autos ja - aber das war selbst für seinen Geschmack zu rasant.

"Die?" "Hm?" Die, dessen Augen sich hinter einer Sonnenbrille versteckten, drehte ihm den Kopf zu. "Ist etwas nicht in Ordnung?" Auf diese sanfte Frage hin wirkte Die verblüfft. "Wie kommst du darauf? Nein, ist alles okay." "Du siehst ernst aus. Und bist ziemlich tief in Gedanken." Die lächelte ein wenig. "Es ist wirklich nichts."

Wieso bemerkst du so etwas? Mir lässt diese Geschichte mit Shinya keine Ruhe, aber wie kannst du das erkennen, wo du mich doch so gut wie gar nicht kennst?

"Es ist nett, dass du fragst." "Das macht man so." "Wo macht man das so? In L.A.?" "Nein. Wenn man sich anfreunden will. Das willst du doch, oder?" Die konnte die Überraschung nicht von seinem Gesicht verbannen. "Du ziehst meine Freundschaft also doch in Erwägung?", fragte er erstaunt.

Kyo kämpfte kurz mit sich selbst. "Ich neige dazu, ein wenig voreilig zu sein. Vielleicht hätte ich mich nicht so sehr auf den Inhalt dieses Briefes verlassen und dich nicht gleich abstempeln sollen. Das war unfair. Ich war in der Schwimmhalle nicht gerade nett."

Die zuckte die Achseln. "Ich doch auch nicht. Vergessen wir das und starten neu, okay?" Kyo lächelte. "Okay." "Hast du eigentlich eine Freundin?" "Die! Wollten wir nicht neu anfangen?", jammerte Kyo spaßhaft und gab Die einen Stoß.

"He, das ist rein freundliches Interesse an deiner Person.", verteidigte Big Red sich. "Also?" "Nein. Habe ich nicht." "Hattest du denn schon mal eine?" "Sehe ich aus wie ne Nonne? Natürlich hatte ich schon mal eine Beziehung. Ich bin vielleicht eigen, aber nicht verschroben..."

"Nun ja, mit solch einem Artikel regst du schon dazu an, dich für ein bisschen enthaltsam zu halten...", gab Die ehrlich zu. Kyo grinste. "Die, ich habe keinen Keuschheitsgürtel um, okay? Ich denke nicht, dass man mich so einschätzen sollte, bloß, weil ich nicht wahllos durch die Gegend vögle. Ich möchte nun mal nicht mit irgendwem schlafen, was ist daran so falsch?"

Die antwortete ernsthaft: "Gar nichts. Ich hätte damals nur keinen Bock gehabt, ewig auf jemanden zu warten. Dafür macht's mir zu viel Spaß..." Kyo verdrehte die Augen und ächzte. "Du bist so typisch Kerl, was das angeht.", erkannte er.

"Verschieben wir das Thema auf später, wir sind da.", warf Die ein und lenkte seinen großen Wagen geschickt in eine Parklücke.
 

Später, die zwei hatten bereits einige Runden Geisterbahn, Jahrmarktsspiele und Achterbahn hinter sich (wobei Die Kyo in letzteres mehr reingeschleift hatte, als dass der Junge es wirklich gewollt hätte).

Nun schlenderten sie gemeinsam die Straße entlang, die an beiden Seiten mit bunten Marktbuden gesäumt war. Die blieb vor einem Schießstand stehen und betrachtete die Preise. "Du schießt gerne, was?"

Die grinste und streckte ihm die Zunge raus. "Mit *allem*, was zur Hand ist...", kicherte er und bekam dafür einen Tritt gegen sein Schienbein. "Perversling.", erkannte Kyo augenrollend.

Er sah dabei zu, wie Die zielsicher einige der Plaketten abfeuerte. Man musste es ihm lassen: Die konnte wirklich großartig schießen. Nach einigen Schüssen wurde es Kyo zu langweilig, zuzusehen. Die sollte bloß nicht glauben, dass er ihn anfeuerte oder so.

Er drehte sich weg und beobachtete ein paar Jugendliche, die an einem Stand mit Alkohol herumstanden und alberten. Kyo verzog das Gesicht. Vielleicht war er unnormal, okay, aber er verstand einfach nicht, warum es so "cool" war, sich pausenlos zu besaufen und zu kotzen. Klar, er mochte Alkohol und trank gelegentlich auch etwas, wenn er auf einer Feier war, doch diese Alkoholorgien, die andere in seinem Alter abzogen, konnte er auf den Tod nicht ausstehen.

Plötzlich tauchte ein rotes Plüschherz vor seinen Augen auf. Kyo, so völlig in Gedanken, zuckte erschrocken zusammen, bis er verstand, dass es Die war, der ihn von hinten umarmte und ihm das Herz vor die Nase hielt.

"Nur für dich geschossen.", verkündete Die und wedelte mit dem Geschenk hin und her. Kyo machte sich los und sah ihn zweifelnd an. "Du schießt ein rotes Plüschherz für mich?" "Das kannst du als Kissen benutzen. Vielleicht träumst du dann ja mal von mir.", merkte Die an, drückte es Kyo in die Hand und deutete dann plötzlich nach links. "Guck mal da, Zuckerwatte!" Damit marschierte er auf den Stand los.

Kyo begutachtete das Herz in seinen Händen eine zeitlang, bevor er Die kopfschüttelnd folgte. Die streckte auch ihm eine große Wolke rosafarbener Zuckerwatte entgegen. "Bisher habe ich dich für ein selbstverliebtes Arschloch gehalten. Inzwischen überlege ich, ob du nicht eher ein zu groß geratenes Kind bist...", bemerkte Kyo und zupfte ein wenig Zuckerwatte von der Wolke ab, um sie in den Mund zu stecken.

Die musterte ihn. "Vielleicht steckt ja noch mehr in mir, abgesehen von negativen Eigenschaften." "Mit Sicherheit.", antwortete Kyo ernsthaft. Die schüttelte leicht den Kopf. "Hm... ich weiß nicht. Ist das nicht komisch? Seit ich dich kenne, finde ich nichts an meinem Wesen mehr positiv."

Kyo sah ihn fragend an. "Wieso erst, seit du mich kennst?" Die wartete mit seiner Antwort ab. "Andere Menschen schwärmen mich an und zerfließen wie Butter in meinen Händen. Du hingegen lässt mich ununterbrochen an mir zweifeln, ohne dich von charmanten Worten beeindrucken zu lassen. Das ist neu für mich."

Die grinste ein wenig und richtete seinen Blick auf den Kleineren. Kyo sah erneut zu ihm - und fing auf einmal an, lauthals zu lachen.

Die runzelte die Stirn. "Was denn?", fragte er vorwurfsvoll. "Lach mich nicht aus!" Kyo lachte weiter, prustete aber beruhigend: "Ich lach nicht wegen..." Luftholen! "...deinen Worten..."

Er blieb stehen, drückte Die auch seinen Stängel Zuckerwatte in die Hand, klemmte das Kissen unter seinen Arm und hob die Hand an. "Dein Gesicht klebt voll mit Zuckerwatte. Kannst du nicht essen?", fragte er lächelnd und wischte vorsichtig die rosa Watte aus Dies Gesicht weg.

Sie standen noch so da, während Kyo sagte: "Weißt du, ich kenne dich nicht gut genug, um dir zu sagen, wo deine guten Eigenschaften liegen. Aber du musst welche haben, sonst könnte ich mich in deiner Umgebung nie wohl fühlen."

Die starrte verwundert in die braunen Lichter, die auf ihn gerichtet waren. Man sah ihm deutlich an, dass Kyos Worte ihn mehr als erstaunten. Kyo zog plötzlich hastig seine Hand weg und brachte hervor: "Ja... die Zuckerwatte ist weg."

Die beiden Jungen setzten sich wieder in Bewegung. Die ließ es sich nicht anmerken, doch innerlich frohlockte er.

Bald habe ich dich so weit, Kyo...
 

TBC
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Hey!

Hier ist - wie versprochen - Kapitel 4. Ich hoffe einfach mal, dass dieses weniger an die Original-Vorlage gebundene Kapitel euch gefallen hat und ihr mich mit Kommentaren belohnt ^.^
 

baibai~

Just a Kiss

Chapter 5 - Just a Kiss
 

Sie waren bereits unterwegs auf dem Heimweg. Dies Laune schien gestiegen zu sein, da er nicht mehr annähernd so doll aufs Gaspedal trat und somit eine Unterhaltung viel einfacher war.

"Mir geht eine Frage nicht aus dem Kopf, Kyo." Kyo hob den Blick an. "Stell sie." Die wartete einen Moment ab, überlegte, ob er wirklich fragen sollte. "Woher kommt dieser extreme Wunsch nach Vertrauen? Du bist doch eigentlich ziemlich witzig drauf, wieso gibst du dich so ernst und nachdenklich?"

Kyo schüttelte den Kopf und hielt die Augen auf das Armaturenbrett geheftet. "Nein, Die, andersrum. Ich gebe mich relativ locker vor den Leuten, obwohl ich eher ernst und introvertiert bin."

"Wieso bist du introvertiert? Das ist doch schade bei den Sprüchen, die dir gelegentlich auf der Zunge liegen." Kyos Miene wirkte mit einem Mal bitter. "Erfahrungen verändern, denkst du nicht?"

Zum ersten Mal kam Die der Gedanke, dass hinter Kyos Einstellung mehr als nur anerzogene Werte stecken konnten. Er fragte vorsichtig: "Was für Erfahrungen? Hast du etwa doch schon mal...?"

Kyo verneinte sofort. "Ich hab nur mal Ärger gehabt, nicht weiter von Bedeutung...", murmelte er und strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Die lächelte sanft. "Es muss von Bedeutung sein. Sonst beschäftigte es dich nicht. Erzähl es mir." "Wozu soll das gut sein?" "Freunde erzählen einander alles, ne."

Dieses Argument wirkte erdrückend auf Kyo. Er stöhnte leise und meinte: "Es ist wirklich nichts weiter gewesen. Man hat mich nur mal enttäuscht und das hat mir gereicht." "Ich möchte die ganze Geschichte hören.", verlangte Die.

Kyo schien unentschlossen. "Ich... vor zwei Jahren oder so war ich mal ziemlich verknallt in jemanden. Ich hatte damit ein ziemliches Problem, weil... weil... Nun ja, es war ein Junge." Die warf ihm einen perplexen Blick zu. "Ernsthaft?"

"Ja... Weißt du, ich bin in der Hinsicht nicht so intolerant wie viele andere in unseren Kreisen. Aber es ist ein Problem, wenn du dich als Fünfzehnjähriger in einen anderen Jungen verliebst. Und ich meine richtig verlieben. Anfänglich schien es gar nicht so schlimm zu sein. Er musste gemerkt haben, dass ich mehr für ihn empfand, er war seitdem immer sehr zuvorkommend und liebenswürdig zu mir. Ich habe wirklich gehofft, dass daraus etwas werden könnte. Umso glücklicher war ich dann, als er mich zu sich nach Hause einlud. Ich konnte schon den ganzen Vormittag über an nichts anderes mehr denken - bis ich ihn dann bei seinen Freunden sitzen sah. Ich war nur so näher herangegangen und hörte zufällig, worüber sie sich unterhielten. Sie waren ununterbrochen am Lachen, machten sich über mich lustig. Schlossen sogar Wetten darauf ab, ob er mich rumkriegen würde oder nicht. Er wollte überhaupt nichts von mir. Der einzige Zweck dieses Dates war auszutesten, ob ich wirklich "schwul" war, um es dann später in der Schule herumerzählen zu können. Du kannst dir nicht vorstellen, wie das weh tat..."

Kyo lehnte den Kopf nach rechts, starrte auf die Felder, die schnell und konturenlos an ihnen vorüber zogen. Die schluckte und gab sich Mühe, weiter auf den Verkehr zu achten.

"Das ist ne echte Scheißgeschichte. Ich hoffe, du hast dem Typen einen Arschtritt verpasst." "Nicht nur einen.", antwortete Kyo und zwang sich zu einem kleinen Grinsen. Er erkannte in Dies Zügen nicht das Schuldbewusste, bemerkte trotz seiner Aufmerksamkeit nicht das Unbehagen, welches Die in jenen Augenblicken überkam.

Herzlichen Glückwunsch, Kyo. Hier ist der nächste Mensch, der dich als Wetteinsatz missbraucht. Tut mir leid für dich, aber du bist einfach wie dafür gemacht in deiner unbewusst naiven Sensibilität...
 

Die warf einen Blick auf die Uhr. Kurz vor zehn. Bald musste Shinya auftauchen, es konnte jederzeit soweit sein. Er gähnte unwillig. Ihm stand nach dem heutigen Tag wirklich nicht der Sinn danach, ein naives Kind zu verführen - doch er wusste auch, was Toshiya von ihm erwartete. Und noch viel mehr war er sich über den Ärger bewusst, den er mit seinem exzentrischen Stiefbruder bekäme, wenn er nicht nach dessen Erwartungen handelte.

Es klingelte.

Na dann mal viel Spaß, Die...

"Guten Abend, Shinya." Der große Rothaarige zog die Tür auf und ließ seinen Gast eintreten. Die blinzelte ein wenig. Mou? War das ernsthaft das kleine, verschüchterte Papakind, das er da vor einiger Zeit noch neben Yoshiki auf seiner eigenen Wohnzimmercouch hatte sitzen sehen?

Nun, wenn er es war - und davon ging Die aus - hatte Toshiya Shinyas Kleidungsstil eindeutig ein wenig... überarbeitet. Die räusperte sich und sah an Shinya hoch. "Interessantes Outfit.", merkte er an. Shinya lächelte schüchtern.

Es wunderte Die überhaupt nicht, dass der Jüngere ihm daraufhin erzählte, die engen, aufreizenden Kleidungsstücke von Toshiya geschenkt bekommen zu haben. "Was sagt 'n dein Dad zu solchen Klamotten?", witzelte Die und schob Shinya in sein Zimmer.

Shinya riss die Augen entsetzt auf. "Himmel, wenn der wüsste, das ich so etwas in meinem Kleiderschrank habe..." Er sah sich suchend um. "Ist Toshiya gar nicht da?" Die schüttelte den Kopf. "Nein, er ist über Nacht in San Fransisco geblieben. Einkaufsbummel..." Er schnitt eine Grimasse und bemerkte belustigt, wie Shinya zusehends nervös wurde. Mit dem bösen, bösen Die allein zu sein, behagte ihm eindeutig nicht.

"Möchtest du was trinken?" "Gerne." "Cola?" "Okay..." Es war Shinya offensichtlich egal, was er zu trinken bekam - Hauptsache, er konnte irgendetwas normales tun. Trinken erschien ihm dabei als sehr passend.

"Hier ist übrigens der Brief von Miyavi." Die hielt Shinya einen Umschlag entgegen. Er beobachtete kurz, wie der Jüngere ihn hastig aufriss und sich darin vertiefte. Ein leichtes Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. Es war gut gewesen, ihm den Brief jetzt zu geben. Dann achtete er wenigstens nicht darauf, was Die tat...

Die nächsten Minuten über langweilte Die sich furchtbar. Einem vor Freude kicherndem, gelegentlich rot anlaufendem Fünfzehnjährigen beim Lesen eines Liebesbriefes zuzusehen war einfach nicht das, was er unter einem unterhaltsamen Abendprogramm verstand.

Shinya hatte seine Cola schnell geleert - und sah das leere Glas misstrauisch an. "Dassis ne komische Cola...", stellte er fest und musste ein Aufstoßen unterdrücken. Die zuckte die Achseln. "Das trinkt man so, wenn man älter wird. Nennt sich Bacardicola." "Hm, egal. Kann ich ihm antworten?!" "Tu, was du nicht lassen kannst. Toshiya gibt ihm den Brief sicherlich." Shinya lächelte Die dankbar an. "Ihr seid beide echt super. Ich weiß gar nicht, was mein Vater gegen dich... äh, ich meine-"

Die verdrehte die Augen. "Ich weiß, dass dein Vater mich nicht mag, keine Sorge." Shinya, der sich zunehmend darüber wunderte, warum er Dinge von sich gab, die er eigentlich nur denken (und nicht sagen) wollte, schielte erneut sein Glas an. Diese Cola war ihm suspekt...

Der Brief war schnell geschrieben. Shinya ließ ein "Fertig!" erklingen und hielt Die das Papier entgegen. Dieser überflog ein paar Zeilen, dachte innerlich ächzend, dass er da in der Tat ein Kind vor sich hatte, und ließ das unsinnige Gekritzel von Shinya unbemerkt im Mülleimer landen. Interessierte es ihn, was für ein Brief am Ende bei Miyavi ankam? Das war Toshiyas Ding, nicht seins.

Plötzlich hörte Shinya, der bäuchlings auf Dies Bett lag und ein weiteres Papier mit Herzchen verzierte, ein Aufmerksamkeit erregendes Knipsen. Er hob den Blick. "Was massu da?" Inzwischen war er sich sicher, dass er die Finger von der zweiten Cola hätte lassen sollen. Scheinbar bekam ihm Koffein so spät am Abend echt nicht..?

Die deutete auf die Kamera in seiner Hand. "Ich fotografiere sehr gerne. Du hast tolle Beine. Schon mal über eine Laufbahn als Model nachgedacht?" Shinya sah überrascht an seinen Beinen hinunter und wirkte auf eine liebenswerte Art geschmeichelt. "Danke..."

"Obwohl", sprach Die kritisch dreinschauend weiter, "nein, ich denke doch nicht. Als Model müsstest du noch ein paar andere Blicke neben dem Unschuldsengel drauf haben." Shinya setzte sich empört auf. "Ich kann auch anders gucken!", verteidigte er sich.

"Nämlich wie?" "Du traust mir nicht zu, dass ich sexy sein kann, oder?", maulte Shinya beleidigt. Die grinste. "Überzeug mich doch vom Gegenteil." Er verfolgte nicht sehr überzeugt Shinyas folgende Posen. Ähäm, ja... sehr sexy, doch...

"Komm mal her." Die machte eine lockende Bewegung mit dem Zeigefinger. Shinya stand vom Bett auf und verweilte vor Die. "Und nun?" Die zupfte ein wenig an Shinyas Kleidung herum, zog den Rock weiter hoch, den Reißverschluss der Bluse weiter auf...

" Das ist sexy." Shinya dachte sich nichts weiter dabei, drehte sich ein stückweit hin und her, damit Die ihn fotografieren konnte. Plötzlich hielt Die ihn kurz am Arm fest und schlug vor: "Was hältst du davon, wenn du ein paar der Fetzen ausziehst? Das sähe bestimmt prima aus..."

Shinya starrte ihn ungläubig an. Mit einer hastigen Bewegung zog er seinen Rock wieder auf volle Länge und stotterte: "Find ich gar nicht. Ich gehe besser." Die nickte. "Tut mir leid, das ging wohl zu weit. Ich rufe deinen Dad an, damit er herkommt."

Big Red machte einen Schritt auf den Schreibtisch zu. "WAS? Nein, das geht nicht!!!", rief Shinya entsetzt. Die machte eine erstaunte Miene. "Ach ja , Yoshiki weiß ja gar nicht, dass du hier bist... Und dass, wo er mich doch hasst wie die Pest. Hm. Ich rufe ihn trotzdem an."

Shinya stürzte auf ihn zu, bevor er den Hörer abheben konnte, und klammerte sich an Dies Arm. "Nein, bitte, bitte nicht! Ich tue alles, aber sag ihm nichts!", flehte er eindringlich.

Die strich ihm sanft über den Kopf. "Ich will dir nichts böses, Shinya. Ich möchte dich nur küssen." Shinya sah ihn zögernd an. "Mehr nicht? Ein Kuss?" "Nur ein Kuss." Shinya nickte langsam. "Na gut..."

Doch als Die auf einmal am Verschluss seines Rocks hantierte, sah er empört auf. "He, du hast gesagt-" Die lächelte - es wirkte allerdings nicht fröhlich, sondern beängstigend. "Shinya.", begann er. Er tippte mit seinem Zeigefinger auf die schön geformten Lippen des Jüngeren. "Ich möchte dich nicht da küssen. Sondern..." Seine Hand wanderte hinab bis hin zu Shinyas Schritt. "Da."

Er tat so, als bemerkte er Shinyas entsetzten Blick nicht, als er anmerkte: "Du hast es mir versprochen, Shinya." Shinya schluckte und starrte hinüber zum Telefon. Der Gedanke, Die könne seinen Vater anrufen, war noch immer präsent. "In Ordnung...", flüsterte er und versuchte, an irgendetwas anderes zu denken, während Die den Verschluss seines Rockes endgültig öffnete und vor ihm auf die Knie ging...
 

Es war der nächste Morgen. Ein heller, freundlicher Tag brach heran, als Yoshiki Shinyas Zimmer betrat und liebevoll nach seinem Sohn rief. Shinya reagierte nicht, daher trat er näher an das Bett heran und strich Shinya vorsichtig über den goldbraunen Schopf, der unter der Bettdecke hervorlugte.

"Nimm mich in den Arm!", quietschte eine elektronische Stimme los. Yoshiki zuckte zusammen und schlug die Bettdecke auf. Seine Augen weiteten sich. Die lebensgroße Puppe, die er Shinya vor einigen Jahren geschenkt hatte...?

"Shinya?!", rief er entsetzt und drehte sich einmal um die eigene Achse. Er erstarrte, als er Shinya in der Tür stehen sah. Der Junge trug Kleidungsstücke, die sein Vater noch nie zuvor gesehen hatte - mein Gott, wie sah sein Kind bloß aus?!

"Wo warst du?! Und was sind das für grässliche Klamotten?", fauchte Yoshiki los und packte Shinya beim Handgelenk, um ihn in sein Zimmer zu zerren. "..." "Antworte mir!" "Ich war... spazieren.", murmelte Shinya und strich sich über den Hinterkopf. Seine Haare waren total zerzaust, wenn Yoshiki das bemerkte... Oje.

Doch Yoshikis Augen nahmen nur erneut zu große Ausmaße an. "In DEM Outfit? Wenn dich nun jemand gesehen hätte! Was fällt dir nur ein, warum willst du mich unbedingt ärgern? Ist das nun die Rache dafür, dass ich diesen verkommenen Musiklehrer vor die Tür gesetzt habe? Unfassbar... Sieh zu, dass du fertig wirst, du bist bei den Andous auf Long Island zum Brunch eingeladen. Hyde wird sich freuen, dich einmal wieder zu sehen, es muss Jahre her sein... Außerdem hat er Besuch, erinnerst du dich an die Niimuras aus L.A.? Ich habe dir einmal von ihnen erzählt. Ihr Sohn Kyo ist auch auf Long Island, ein ganz reizender Junge. Also sieh zu, dass du einen guten Eindruck machst. Ich will nur das Beste von dir hören, verstanden?"

Shinya blinzelte und gab sich die größte Mühe, einen Teil der ganzen Informationen, die sein Vater im Eiltempo auf ihn niederprasseln ließ, zu behalten. Umso erleichterter war er, als Yoshiki ihn endlich allein ließ. Er sank auf die Bettkante und seufzte. Der Tag ging ja schon gut los...
 

Shinya betrachtete das Profil des Menschen rechts von sich interessiert. Das war also dieser Kyo, von dem sein Vater ihm die gesamte Autofahrt über vorgeschwärmt hatte. Scheinbar legte Yoshiki großen Wert darauf, dass Shinya auch so wurde - also nahm er sich vor, Kyo genauestens zu beobachten.

Kyo rührte gedankenverloren in seinem Kaffee herum. Ihm stand die Langeweile hoch im Kurs; Hyde saß mit den älteren Gästen an einem Frühstückstisch auf der großen Rasenfläche und musste sich mit ihnen herumschlagen. Und er? Er saß mit einem scheinbar stummen Kind allein an der für zwei Person viel zu reichlich gedeckten Tafel und hatte nicht die leiseste Ahnung, was er von sich geben sollte.

"Du bist sehr hübsch." Kyo hob erstaunt die Augenbrauen an. "Nani?" Shinya lächelte ihn höflich an. "Ich meinte das ernst." Kyo wusste nicht recht, was er von dieser Aussage halten sollte. Das Kind war suspekt.

Daher umging er das Kompliment und fragte: "Und du wirst nach den Sommerferien auch auf die New Yorker Private School gehen?" Shinya nickte stolz. "Ja. Mein bester Freund Toshiya ist bereits dort, kennst du ihn? Er ist Schulsprecher."

Kyo runzelte die Stirn. "Nein, persönlich zumindest nicht. Woher könnte ich ihn kennen?" "Er ist um ein paar Verschwägerungen herum mit Hyde verwandt, glaube ich. Der Stiefbruder von..." Shinya brach ab. Nein, an den wollte er jetzt nicht denken.

"Toshiya ist der Stiefbruder von wem?", hakte Kyo freundlich nach. Gute Güte, sprach dieser Shinya denn nie in vollständigen Sätzen?? "Mir." Kyo fühlte eine Hand auf seiner Schulter liegen. Er sah auf und lächelte leicht. "He Die. Was machst du hier?"

Die setzte sich Shinya gegenüber und erklärte: "Mir war nicht nach Verkehr, Abgasen und Lärm. Onkelchen hatte mich ohnehin gefragt, ob ich nicht auch kommen wollte - da war der Entschluss gefasst. Kann mir doch keine Gelegenheit entgehen lassen, mir ne Ladung Sarkasmus von dir abzuholen."

"Och, armer Junge.", tröstete Kyo spottend. Er sah zu Hyde hinüber, jenen Moment nutzte Die, um Shinya, der ihn unentwegt entsetzt angeblickt hatte, kurz die Zunge zu zeigen. Shinya verschluckte sich an seinem Bissen und sprang auf. "Entschuldigt mich...", brachte er erstickt hervor und verschwand über den Rasen in Richtung Haus.

Kyo sah wieder her und machte eine verblüffte Miene. Er tauschte einen Blick mit Die und meinte gedämpft: "Er ist irgendwie merkwürdig, findest du nicht...?"

Hyde stand auf einmal hinter den beiden und mühte sich um Kyos Aufmerksamkeit. "Kyo, du magst doch bestimmt Theater, nicht wahr?" Kyo sah ihn an, schwankend zwischen Misstrauen und Unsicherheit. Nun, das kam aber wirklich drauf an, ob er es mochte oder nicht...

"Hm, ja. Schon.", antwortete er zögerlich. "Schön." Hyde setzte sich auf Shinyas ehemaligen Platz. "Ich habe nämlich zwei Karten für ein Theaterstück heute Abend geschenkt bekommen, habe aber schon etwas vor. Ich weiß, du kennst hier noch nicht so viele Leute, aber vielleicht findest du ja jemanden, der dich begleitet?! Es wäre so schade um die Karten..."

Die sah erfreut zwischen den beiden hin und her. Scheiß drauf, ob er nun Theater hasste oder nicht, das war doch perfekt! "Ich komme mit!", bot er schnell an. Zwei erstaunte Blicke. "Die, hast du nicht neulich erst zu mir gesagt, du könntest Theater nicht ausstehen, als ich dich einladen wollte...?", wunderte sich Hyde.

Die schwieg betreten. Wieso war sein Onkel nur so eine Plappertasche? Kyo grinste amüsiert und fragte: "Was für ein Stück ist es denn?" "Romeo und Julia.", entgegnete Hyde nahezu schmelzend. Kyo nickte langsam. Okay, es war altbacken, aber eigentlich doch ganz hübsch... Man musste es ihm lassen, der gute Shakespeare hatte wirklich Ahnung von dem gehabt, was er zu Lebzeiten verzapfte.

"Na super, das ist doch eins der wenigen Stücke, die ich klasse finde!", erfreute sich Die, obwohl ihm innerlich nach Heulen zu Mute war. Romeo und Julia, oh neiiin... "Schön, dann geht ihr beide mal. Hier sind die Karten, viel Spaß wünsche ich euch!"

Damit ging Hyde wieder hinüber zu seinen Gästen, innerlich frohlockend. Gut, nun musste er sich nur noch überlegen, was er heute Abend unternehmen könnte...
 

TBC
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

tadaaaaa, da haben wir es, Kapitel 5!!! *freu* Noch mal vielen lieben Dank für die ganzen Kommis, ich freue mich jedes Mal unendlich!!! *nick* Ich hoffe, es hat euch auch dieses Mal gefallen ^^
 

baibai~

Romeo and Juliet

Chapter 6 - Romeo and Juliet
 

"Ich fasse es immer noch nicht, dass ich mich von dir hab überreden lassen, diesen... diesen Fummel anzuziehen!"

Kyo starrte unglücklich an sich hinunter und versuchte, den kurzen Rock ein wenig weiter nach unten zu ziehen. Die lachte los. "Du Schusselchen, diesen Rock sieht niemand, da du noch circa drei andere Schichten Kleidung drüber trägst! Verlass dich drauf, du siehst bezaubernd aus."

Kyo ließ das Herumzupfen für einen Augenblick bleiben. "Danke." "Brauchst dich nicht zu bedanken, ich habe es schließlich ausgesucht.", scherzte Die weiter. "Außerdem frage ich mich, wofür du lauter solche Kleidungsstücke in deinem Schrank hängen hast, wenn du sie nie ans Tageslicht bringst." "Damit Idioten wie du mich dazu bringen können, sie doch zu tragen.", feuerte Kyo zurück.

"Der hat gesessen. Ich liebe dich auch." "Nichts für ungut." Die gab Kyo einen Stoß und kommandierte: "Nun steig endlich ein, ich will nicht zu spät kommen." "Als ob du so scharf auf Romeo und Julia wärst." "Bin ich!", protestierte Die und versuchte, einen kurzen Blick auf Kyos Beine zu erhaschen, während dieser einstieg. Chancenlos, Kyo wusste, wie man mit Röcken umzugehen hatte.

Kyo lächelte ungläubig vor sich hin, als sie die Allee entlang fuhren, auf dem Weg weg von Long Island. "Ich kaufe dir weiterhin nicht ab, dass ausgerechnet dir derlei Literatur gefällt." "Ich mag anders sein, aber ein Kunstbanause bin ich nicht."

Kyo schüttelte weiterhin leicht den Kopf und sah nach rechts, wo Häuser und Felder abwechselnd an ihm vorbeizogen. Er konnte sich nicht helfen, er freute sich auf den Abend...
 

*** One Day, I'll fly away - Leave all this to yesterday ***
 

Es waren einige Stunden vergangen.

Stunden, in denen Kyo und Die nebeneinander in einer Loge gesessen und den Verlauf von Romeo und Julia verfolgt hatten. Doch nun war die Aufführung vorbei und die zwei spazierten gemeinsam durch die ruhige Nachtlandschaft. Links von ihnen plätscherte gemächlich ein kleiner Fluss, die Sterne standen hoch am Himmel.

"War doch total klasse!" Kyo warf Die einen spöttischen Blick zu. "Die, nun hör endlich auf. Ich habe genau gemerkt, dass die Aufführung nicht dein Ding war." "Doch!", protestierte der große Rothaarige, wurde aber kleinlauter, als er die durchdringende Miene neben sich bemerkte.

"Na gut. Nein, Romeo und Julia ist nicht gerade mein Geschmack, ich habe mich tödlich gelangweilt und der stilvolle Theaterbesucher bin ich auch nicht. Zufrieden?" Kyo sah ihn erstaunt an. Warum diese Bitterkeit in der Stimme?

"Das ist doch nicht schlimm." "Ich finde schon." Kyo hielt an und griff nach Dies Handgelenk. "He. Hör mir mal kurz zu, ja? Danach kannst du es meinetwegen wieder aus deinem Gedächtnis streichen, aber lass es wenigstens kurz drin. Was ist schon schlimm daran, wenn man nichts mit Theater oder was weiß ich anfangen kann? Die Geschmäcker sind doch verschieden, jeder hat seinen eigenen Style. Ich kann auch nicht nachvollziehen, was es manchen Leuten gibt, sich stundenlang Briefmarken anzugucken, oh mann, bin ich deswegen ein schlechterer Mensch? Nein. Die Dinge, die wir mögen, sind es nicht, die unseren Charakter ausmachen. Es sind unsere Taten. Und ich glaube, dass deine Taten in Ordnung sind."

Die sah den Jüngeren wortlos an. Er schluckte innerlich.

So? Denkst du wirklich, meine Handlungen seien vertretbar? Oh Kyo, wenn du wüsstest...

"Ich glaube nicht, dass meine Taten okay sind.", wich Die aus und ging ein paar Schritte weiter. Plötzlich grinste Kyo. "Ich weiß, wo dein Problem liegt. Du nimmst dich selbst viel zu wichtig." "Wie bitte?" Die blieb erneut stehen.

"Ja. Du kannst einfach nicht lachen." "Ich lache andauernd, wenn du in der Nähe bist." "Ja." Kyo verdrehte die Augen. "Spottest über andere oder machst Witze. Aber wie sieht's mit dir selbst aus? Kannst du über dich lachen?" Die zog die Augenbrauen zusammen. Wohin sollte diese Diskussion führen?

"Ich kann über mich lachen. Ich will nur gerade nicht." Kyo kam einen Schritt näher. "Solltest du aber." "Wieso?" "Weil du sonst gleich ein Problem hast.", kündigte Kyo mit einem heiteren Blitzen in den Augen an. Jenes Blitzen machte Die mehr als misstrauisch.

Im nächsten Moment spürte Die einen heftigen Stoß - und segelte geradewegs rückwärts in den Fluss. Als er wieder auftauchte, sah er Kyo kichernd am Betonufer des Gehwegs stehen.

"Du Miststück!", keuchte er und schwamm auf den Rand zu. Kyo hockte sich zu ihm hin und patschte Die mitleidig auf dem nun sehr nassen Rotschopf herum. "Armer Daidai." Die wollte sauer auf ihn sein - doch er konnte wider Willen nicht. Das charmante Lachen auf den Zügen des anderen überzeugte ihn davon, dass es bessere Methoden gab, Kyo zu strafen.

"Nun hilf mir schon raus hier, das Wasser ist kalt!", bibberte er. Kyo nickte und streckte ihm die Hand entgegen. Die grinste. Strike!

Mit einem "Guten Flug!" zog er kräftig an der schlanken Hand und sorgte somit dafür, dass nicht nur er nass aus dem Fluss wiederkehren würde. Ein spitzer Aufschrei ertönte, gefolgt von einem dumpfen Platschen.

Wenig später tauchte Kyos Kopf wieder auf. "Ich hätte es wissen müssen...", jammerte er und schien hin- und hergerissen zwischen Belustigung und Empörung. Die zuckte erbarmungslos mit den Schultern und paddelte ein wenig, um nicht unterzugehen. "Strafe muss sein."

Nun hingen sie beide am Rand des Bürgersteigs und Kyo widersprach lachend (und ein wenig atemlos): "Das sehe ich aber anders! Ich kann schließlich über mich selbst lachen, wäre also nicht nötig gewesen..."

Die hob die Hand, um ein Blatt aus dem blonden Haar des anderen zu fischen. "Spontan bist du jedenfalls. Ich hätte zumindest nicht damit gerechnet, dass ich heute Nacht noch ne Runde in einem Kanal schwimmen gehen würde..."

Kyo kicherte. "Immer für ne Überraschung gut, ich weiß." "Wir holen uns gerade beide den Tod, wie sollen wir uns dann gegenseitig Krankenbesuche abstatten?" "Was fragst du mich? Du hast doch dafür gesagt, dass nicht nur du eine Erkältung bekommst.", stichelte Kyo weiter. Die setzte dieser doch eher sinnlosen Streiterei ein Ende, indem er sich aus dem Wasser zog und Kyo die Hand entgegenstreckte. Trotz Misstrauen griff der Jüngere danach und ließ sich aus dem kalten Nass helfen.

Plötzlich grinste Die schief. "Da hat wer was verloren, möchte ich meinen..." Kyo sah zurück auf die Wasseroberfläche. Bereits einige Meter abgetrieben schwamm da ein Teil seiner Bekleidung. Ein Part des Rockes, der ihn doch vor einigen Blicken geschützt hatte.

"Och nee...", maulte Kyo, konnte sich aber beim besten Willen nicht aufraffen, erneut in das eisige Wasser zu steigen. Immerhin hatte er immer noch einen halben Zentner Stoff am Leibe.

"Boah, bilde ich es mir nur ein oder ist's wirklich so arschkalt hier?", fröstelte er und setzte sich wieder in Bewegung, die Arme schützend um den Körper schlingend. "Ich würde dir ja meine Jacke anbieten, aber die ist so nass, weißt du..."

Kyo schnitt eine Grimasse. "Danke, Die. Du bist echt ein Held." Die lachte und legte (verwirrender Weise trotz dieses nächtlichen Bads gut gelaunt) den Arm um Kyos Schultern. "Weiß ich doch. Hey komm, mit mir kann dieser Romeo nicht mithalten, oder?"

Kyo sah ihn einen Augenblick lang fragend an, dann lachte er lauthals los. Was für ein Spinner, dieser Die! Ein äußerst liebenswerter Spinner...
 

Noch am Mittag desselben Tages war Toshiya bei Shinya zu Hause eingetroffen. Der Jüngere hatte seinen besten Freund aufgeregt angerufen, schien dringend mit ihm sprechen zu wollen.

Nun betrat der schöne, junge Mann das luxuriöse Wohnzimmer der Terachis und lächelte Shinya liebevoll an. "Hallo Shinya. Alles in Ordnung?" Shinya sah auf. Er saß mit angezogenen Knien auf einem Sofa. "NEIN.", war seine Unheil verkündende Antwort.

Toshiyas Lächeln wackelte. Er hatte mit Die seit gestern Mittag nicht mehr gesprochen - sollte etwas schief gelaufen sein? "Was ist los?" "Ich war gestern Abend bei deinem Bruder." Toshiya setzte sich. "Und?" "Das solltest du mich besser nicht fragen."

Innerlich musste der Schwarzhaarige nun auflachen. Es war nichts schief gelaufen, nein, scheinbar sogar das genaue Gegenteil... "Du musst es mir erzählen.", erklärte er eindringlich. Shinya kämpfte mit sich. "Na ja, ich war da... und..." "Hat er dich gezwungen, mit ihm zu schlafen?" "Nö..." "Ihm einen zu blasen?" "Äh-äh." Toshiya runzelte die Stirn. "Ja was hat er denn dann gemacht?!"

Der Junge beugte sich zu Toshiya hinüber und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Auf dem Gesicht des Älteren breitete sich ein belustigte Grinsen aus, das jedoch sofort verschwand, als Shinya ihn wieder ansah. "Das war."

Verständnisvolles Nicken. "Mochtest du's?" "NEIN!", protestierte Shinya entsetzt. Schiefer Blick. "Nun... es - war ganz merkwürdig. Erst fand ich es einfach nur widerlich. Aber dann war es gar nicht mehr so schlimm. Es fühlte sich plötzlich ganz okay an, und dann - ja, da ging's los. Mir war total warm und trotzdem hab ich angefangen zu zittern, ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und alles hat gekribbelt. Und dann war's vorbei."

Toshiya lächelte und fuhr Shinya durchs Haar. "Weißt du, was das war?" Kopfschütteln. "Shinya, du hattest deinen ersten Orgasmus. Du wirst erwachsen." Shinyas Miene wurde ungläubig. "Ehrlich...?" "Ehrlich. Hör mir zu." Toshiya setzte sich aufrecht hin und griff nach den Händen seines Gegenübers. "Es wäre dumm, Die beiseite zu stoßen. Er hat viel Ahnung von dem, was er tut. Er kann dir alles zeigen. Schließlich willst du Miyavi doch eines Tages richtig glücklich machen, oder?"

Shinya nickte langsam, wagte jedoch, zu widersprechen. "Aber ich kann doch nichts mit Die anfangen, wenn ich etwas von Miyavi will!?" Toshiya drückte seine Hände ein wenig kräftiger. "Shinya. Wenn du üben willst, solltest du mit so vielen Menschen wie möglich Sex haben."

Ein Nicken. "Verstehe..." Toshiya strich ihm zufrieden über den Kopf und ging in Richtung Tür. "Aber macht mich das nicht zum Flittchen?" Er wandte Shinya noch einmal den Kopf zu. "Shin. Alle tun das. Es spricht nur niemand darüber...", erklärte er mit einem reizvollen Lächeln und legte den Zeigefinger auf die Lippen.

Dann verließ er das Wohnzimmer und schloss die Tür hinter sich. Der attraktive, junge Mann verdrehte die Augen und murmelte: "Dämliches Ding..."
 

Shinya lag auf dem Bett, starrte die Decke an und dachte nach. Es herrschte komplette Stille im Raum. Und das, obgleich er nicht allein war.

Der Junge drehte seinen Kopf auf die rechte Seite und beobachtete die Silhouette des jungen Mannes neben sich. Er legte sich gänzlich auf die Seite und machte den Mund auf, um etwas zu sagen, fand jedoch keinen Anfang und ließ es bleiben.

Die, der sein Tagebuch auf den leicht angezogenen Oberschenkeln liegen hatte und darin schreib, ignorierte ihn völlig. Doch nun, da Shinya neben ihm unruhig zu werden schien, sah er ihn fragend an. "Ist was?"

"Du redest nicht mit mir.", beschwerte Shinya sich und fuhr mit den Fingerspitzen durch sein goldbraunes Haar. Schon wieder zerzaust. Die zuckte mit den Schultern. "Ich habe mich bis vor einigen Minuten eingehend mit dir beschäftigt, oder?"

Shinya verdrehte die Augen. "Du bist ganz schön unfreundlich." Die legte genervt seinen Stift beiseite. "Shinya. Das nenne ich nun mal Ruhephase. Das tun viele Leute nach dem Sex, verstehst du? Man denkt nach über das Geschehene."

"Deswegen könntest du trotzdem netter zu mir sein.", schmollte Shinya. "Aber das ist mir auch egal, ich liebe dich eh nicht." Die sah ihn unbeeindruckt an. "Glaubst du vielleicht, ich würde dich lieben? Nee, tut mir leid..."

Plötzlich wirkte Shinya sehr aufmerksam und nachdenklich zugleich. "Es ist wegen diesem Kyo, nicht?" Dies Miene wurde verständnislos. "Was?" "Du liebst ihn, oder?" Die klappte sein Tagebuch zu und erhob sich. "Ich geh jetzt duschen."

Shinya grinste verhalten. Volltreffer. "Soll ich mitkommen?", fragte er provokant. "NEIN." "Oder soll-" "SCHLAF GUT." Rums. Die Tür war zu.

Shinya ließ sich wieder auf den Rücken fallen und seufzte. Komischer Kerl...
 

Toshiya betrat die Bibliothek in Hydes Anwesen. Wie erwartet traf er dort Die an, der am Fenster stand und ein Fernglas in den Händen hielt. Er schlich sich einer Raubkatze gleich an und schnappte nach dem schwarzen Gegenstand.

"Hey!", rief Die erschrocken. "Gucken wir doch mal, was unser guter Die auszuspionieren hat...", zwitscherte Toshiya mit einem liebreizenden Strahlen auf den Lippen. Er fand sehr schnell, was Die dort auf der großen Gartenfläche so interessantes zu beobachten hatte.

Unter einer ausladenden Trauerweide, von Sonnenlicht geflutet, saß eine zierliche, blonde Gestalt und wischte sich merkwürdiger Weise hin und wieder mit den Fingerspitzen über Augen und Wangen.

"Ist er das?" Die nickte ärgerlich. Es passte ihm nicht, dass Toshiya ihn bei seiner Aktivität erwischt hatte. Überhaupt, was hatte der hier auf Long Island zu suchen?!

"Oooch", machte Toshiya in zynischer Besorgnis, "was hat unser Schätzchen denn? So traurig, weil der große Die nicht in Rufweite iiist? Oh, schnell, renn hin und lindere das Unheil, Daidai." "Halt die Klappe!", fauchte Die und entriss seinem Stiefbruder das Fernglas wieder.

Toshiya blinzelte milde überrascht. "Lieber Himmel, der scheint's dir ja richtig anzutun..." "Na und? Es ist bloß eine Wette, da wird man doch wohl ein wenig... verknallt sein dürfen.", verteidigte Die sich. "Nun, wenn der kleine Heilige deinen Geschmack trifft.", erwiderte Toshiya, doch es klang abwertend.

"Tut er natürlich nicht! Es ist zum Kotzen, dieses ewige auf Abstand halten und über tiefgründige Dinge reden nervt mich unendlich. Aber... dann lächelt er wieder so unglaublich und gibt Dinge zum Besten, die sind einfach nur... ach, was weiß ich." Die nahm erneut das Fernglas zu Hilfe.

Toshiya fixierte Dies Gesichtszüge, nahm das kleine Lächeln in seiner Wahrnehmung auf. Das durfte nicht wahr sein, was redete Die denn da?

"Und für so ein klein wenig Flirten verlierst du dein heißgeliebtes Auto?" Er griff in Dies Hosentasche, wo er den Schlüssel vermutete. Die packte seine Hand, die nun die Autoschlüssel des Roadster umklammerte. "Kleine Spritztour mit meinem neuen Wagen vielleicht?", fragte Toshiya aufreizend lächelnd.

"ICH entscheide hier, wann wir auch nur irgendetwas zusammen tun, verstanden?", sagte Die, es klang auf eine unbestimmte Weise drohend. Er schnappte sich seine Schlüssel und machte sich drauf und dran, Toshiya stehen zu lassen. "Entschuldige mich, ich habe zu tun."

Toshiya sah ihm nach und stampfte wütend mit dem Fuß auf, nachdem Die verschwunden war.

Du gehörst *mir*, vergiss das nicht, Die...
 

Als Schritte sich durch das halbhohe Gras näherten, wischte Kyo sich ein letztes Mal mit dem Handrücken über das gesenkte Gesicht und sah dann auf.

Die hockte sich vor ihm ins Gras und warf einen besorgten Blick in die glänzenden Augen des Jüngeren. "Was ist los?", fragte er leise.

Kyo schüttelte den Kopf und versuchte, Dies Blicken zu entkommen. "Ist nicht so wichtig, in Ordnung? Mir geht's gut.", flüsterte er kaum hörbar.

Ja, alles okay. Ich verstehe mich selbst nicht mehr und komme nicht klar, aber sonst ist alles gut so, wie es ist...

Mit einem Mal fand er sich in einer vorsichtigen, aber dennoch engen Umarmung wieder. Die drückte ihn fest an sich und murmelte ihm zu: "Das tut es zwar nicht, aber okay. Wenn du reden möchtest, kannst du jeder Zeit zu mir kommen, das weißt du, nicht?"

Kyo nickte leicht und lehnte sich in die liebevolle Umarmung. Die zögerte einen Moment, entschied sich dann entgegen besseren Wissens für eine Handlung und küsste Kyo sanft auf die Wange. Es schien den Jüngeren nicht zu stören, da er nicht reagierte.

Davon ermutigt begann Die, weitere Küsse auf der Wange zu verteilen, immer näher in Richtung Lippen. Er schaffte es tatsächlich, Kyos Lippen zu erreichen, und für einen kurzen Augenblick glaubte Die, das Eis endlich gebrochen zu haben, als Kyo ihm sein Gesicht zudrehte und seinerseits Dies Lippen suchte, doch bereits nach nur wenigen Sekunden stieß er Die von sich und wandte den Blick ab.

Die seufzte kaum hörbar und rappelte sich frustriert auf. "Tut mir leid.", sagte er reuevoll und wollte gehen. Aus den Augenwinkeln konnte er noch Kyos kurzes Nicken sehen. Plötzlich spürte er Wut in sich hochkochen und drehte sich wieder zu ihm um.

"Nein.", sagte er fest. Kyo sah auf. "Nein?", fragte er irritiert nach. Was nein? "Nein, es tut mir nicht leid. Ich hab das langsam ernsthaft satt, Kyo."

Kyo starrte ihn entgeistert an. "Wir wollten doch Freunde sein.", murmelte er, sich selbst darüber bewusst, wie lächerlich seine Worte nach der kurzen Szene soeben wirken mussten. Die lachte auf. "Super, das ist es, was du willst. Hast du schon mal überlegt, wie es mir dabei geht? Ich finde es ja bewundernswert, wie du deine Gefühle unterdrücken kannst, aber ich bin nun mal nicht so verdammt kalt und beherrscht. Willst du mir allen Ernstes erzählen, dass du nichts für mich empfindest?!"

Kyos Gesicht wirkte verzweifelt. "Doch...", gab er zu. "Natürlich empfinde ich etwas für dich. Sogar... sogar einiges, aber-" "Warum können wir dann nicht zusammen sein? Das ist doch das Selbstverständlichste, wenn man Gefühle füreinander hat!"

Kyo sprang auf und sah ihn eine Weile lang schweigend an. "Willst du das wirklich wissen?" "Ja, verdammt!", rief Die temperamentvoll. "Weil ich mit meinen eigenen Gefühlen nicht klar komme. Früher hatte ich Probleme damit, dass ich anderen nicht vertrauen konnte. Inzwischen bin ich mir nicht mal mehr sicher, ob ich mir selbst eigentlich noch vertrauen sollte. Ist das Antwort genug für dich?"

Mit jenen Worten drehte Kyo ihm den Rücken zu und entfernte sich hastig von der Trauerweide...
 

TBC...
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Hey!

Da bin ich also wieder mit Teil 6 von Eiskalte Engel. Erneut möchte ich mich für die lieben Kommis bedanken, die ich derzeit einheimse, obwohl ich natürlich hoffe, bald noch ein paar mehr von meinen "Stammlesern" wieder zu treffen. ^______^°

Ich habe es einfach nicht über mich gebracht, Die und Kyo ins Altersheim zu schicken, hoffentlich verzeiht ihr mir diese völlig anders umgesetzte Szene... ich denke aber, es ist das Gleiche dabei herausgekommen, demnach dürfte das so klar gehen...

Und ich möchte schon mal ein bissi Schleichwerbung machen *lol*

Nach Beendigung von Eiskalte Engel wird wieder eines meiner eigenen Werke hochgeladen, das ich inzwischen fast beendet habe. Es heißt "Kyodai - kinshi no ai" und ich hoffe sehr, ein paar von euch schon mal dafür locken zu können... *g*

Danke fürs Lesen!
 

Baibai~
 

das Kyo



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (32)
[1] [2] [3] [4]
/ 4

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-06-15T19:11:02+00:00 15.06.2006 21:11
ich finde die ff klasse.. ich würde gerne weiterlesen...
ich finde das bad im kanal klasse...ich freu mich schon auf das nächste kapitel
Von:  l-Lyla-l
2006-05-10T14:41:44+00:00 10.05.2006 16:41
ano~ ich liebe Eiskalte Engel und ich liebe Kyo und Die...
und nun alles vereint *_*
du hast es bis jetzt wirklich gut umgesetzt *nod*
ich hoffe, man kriegt vllt noch mehr zu Lesen
*auf datum des letzten hochgeladenen Kapitels guck*
hm...
schreibst du noch weiter? ;___;~
Mata ne
~Lyla~
Von: abgemeldet
2005-05-21T15:37:04+00:00 21.05.2005 17:37
die FF is dir echt gelungen!!!!! die idee diesen hammer film in eine FF umzuschreiben ist natürlich gewagt, aber ich finde es toll wie du alles so schön beschreibst und ich finde man kann sich das alles mit den jeweiligen personen echt gut vorstellen. bitte schreib ganz schnell weiter! ^^

youna
Von:  tayo
2005-05-17T17:07:07+00:00 17.05.2005 19:07
*ausflipp*
ich find das einfach hammer genial^^
ich hätte nie gedacht, das man eiskalte engel so genial und super in ne ff umsetzen kann
immer weiter so
ich warte schon^^
moony
Von: abgemeldet
2005-04-01T17:31:31+00:00 01.04.2005 19:31
Boah! O.O mach blos weiter ^.^

armes shishi *snif* böses toto *kopf schüttel*
naja aber es ist sau geil wie immer...eigentlich

also weiterschreiben

baba

koto_chan
Von:  sleepin-forest
2005-03-31T09:33:46+00:00 31.03.2005 11:33
*auch ma gelesen hat X3* ich wollte ja als nich lesen, weil ich den Film nich geglubscht hab, aba hab mich dann doch überwunden... und die FF is echt guuuuu~ut X333333
Wieda mal echt supa geschrieben, deinen Schreibstil und dein Talent kann man ja nur beneiden ;_;' *schleimspur hinterlass XDDDDD~*
nya... warum lädst du nich weita hoch? O.ô; hattest du nich gesagt, du hättest schon 8 Kapis geschrieben??? X____x
nya, ich denk, ich guck den Film dann mal, wenn er das nächste mal im TV kommt... ^-^;
Die Charas find ich, soweit ich das beurteilen kann ganz gut gemischt... es kommt bei allen noch 'n Teil von den J-Rockern rüba, aba auch etwas völlig neues im Chara (also vom Film her, nehm ich dann ma an...), nur Totchi kommt mir etwas sehr wenig Totchi-mäßig vor o.O; ich halt ihn dauernd für ne Frau XD~~~ also, da is die Verbindung ziemlich schwach ö.ö; aba sonst hab ich nix zu meckern, also weitaaaaaaaa~a ^_____^
Von: abgemeldet
2005-01-23T07:35:56+00:00 23.01.2005 08:35
*mal wieder begeistert*

Ich bin ja schon mal bei deinen FFs gelandet wegen Kyôdai... und eiskalte engel.. himmel mein lieblingsfilm.. oder einer meiner lieblingsfilme...

und ich finde wirklich das du das klasse umgesetzt hast... obwohl ich mir net ganz so sicher bin ob totchis rolle so passt... weiß auch nich für mich war er net immer so der intrigant aber das kann man ja auch ändern ne... aber die passt mal perfekt in seine rolle... also ich würde ja an kyos stelle net so rumzicken....

schreibst du denn überhaupt noch an der story weiter ?? wenn net wäre das mal voll schade.. also bitte bitte... aber oh nein.. das hieße ja die würde am ende sterben... *wimmer* ... aber das könnte man ja anders lösen oder ????????????????? *hundeblick*

Bussi

Tam
Von:  ainacho
2004-07-03T19:58:50+00:00 03.07.2004 21:58
hi kyodie ^^

ich lese deine fics ja schon über nen halbes jahr ... sie haben mir die 27 stunden romfahrt versüßt^^, ja du warst meine rettung....
aber nur weil mana und nana-chan gesagt haben das du ff schreiben tust als du dar warst ... und so hab ich das erst gefunden^^
ich war bloß immer zu faul einen kommi zu schreiben
gomen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!1
aber immerhion schreib ich jetzt einen

laos ich find die geschichte total super ^^!!! Das ist überraschend da ich den film eigentlich hasse und auch nciht besonders viele lust verspührt habe diese fic zu lesen aber was muss ich sagen nach den ersten kapieteln war ich gefessel ^__________________^
du hast mich von der story überzeugt anderes als der film.
ich kann nur sagen genialllllll

die englische ff von der du gesprochen hast hatte die ne andere besetzung bis auf die???
also kao als dies stiefbruder, Toshiya als dieses unschulige ding was von kao gehasst wird, shinya als die unerreichbare und kyo weis ich jetzt gar nicht mehr...musiklehrer???
gomen ne ich kann die namen der leute aus bem film nicht

asu
Von: abgemeldet
2004-07-02T22:36:46+00:00 03.07.2004 00:36
ja,sagsch mal auch was^^
Die Originalstory gefällt mia ja sehr gut, diese hier auch. Aber für mich ist das eine total neue Story. Entweder seh ich eine Szene unter dem gesichtspunkt, dass jetzt Diru und so mitspielen oder ich denke an die Originalszenen im Film.
Weiß nicht warum, kann mia aber unter der jungfräulichen Wie-heißt-sie-noch-gleich nicht Kyo denken, geht nit >.<
aba trotzdem ists ne geile Story^^
Von: abgemeldet
2004-06-29T19:35:31+00:00 29.06.2004 21:35
Hey! ^^
Hab die FF grad in einem Zug verschligen und konnte mich echt nicht losreißen!!
Ich liebe Eiskalte Engel und ich finde du hast das alles echt super gut umgesetzt!!!
Und ich finde die Rollenverteilung auch einafch nur genial und echt passend!! Gefällt mir alles sehr!!! *lob*


Zurück