Zum Inhalt der Seite

The poisoned Trio

Detektive Conan OC FF
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Seine Schritte hallten auf dem kahlen, glatten Boden, die Linoleum Lampe flackerte im Gang, als würde sie versuchen im stillen Takt der zwei Personen mithalten zu wollen. Es flackerte schon wieder, langsam hatte er das Gefühl, sein Partner nebenan führte ihn nicht in ein Zimmer, wo das Gespräch stattfinden sollte, sondern zu seinem Grab. Oder in eine Folterkammer. Er versuchte so leise zu schlucken wie nur möglich, der Schweiß rannte ihm über die Stirn.
 

Trotzdem tat er gelassen, er fuhr sich wie immer durch seine blonden Haare. Sein Partner bog um die Ecke und blieb an einer Tür stehen und schwieg. Die Tür war groß und metallisch, ein digitales Zahlenschloss hing vorne. „Schau weg", brummte der Mann vor ihm kurz angewandt und zog seinen schwarzen Hut tiefer ins Gesicht. Sein schwarzer Mantel schleifte beinahe über den Boden und seine langen grauen Haare wehten scheinbar ohne jeglichen Wind. Ein kalter Schauer lief über seinen Rücken. Er drehte sich zur Wand und horchen wie der Mann das Passwort eingab. Die Tür öffnete sich mit einem klicken. "Stell keine Fragen. Rede überhaupt nicht, nur wenn du darum gebeten wurdest. Verstanden?", fragte ihn der Mann. Seine Augen starrten ihn kalt an, seine ausgeloschene Zigarre immer noch im Mund.
 

"Verstanden", antwortete der Blonde und drehte sich zur Tür. "Eins noch, wag es nicht zu widersprechen", fügte der Mann im Mantel hinzu. Der blonde Mann nickte. Dann trat er in den Raum ein. Es war ein leerer, fensterloser Raum, weder Bilder noch ein Tisch waren zu sehen. Die Wände und der Boden mit der Decke waren Schalldicht isoliert, eine einzige Lampe in der Decke erleuchtete den Raum. Der Blonde stellte sich unsicher in die Mitte und horchte. Es war sein erstes Mal hier, er wusste nicht wirklich, was er tun sollte. Bis jetzt sollte er schweigen zuzuhören. Plötzlich ertönte eine verzogene und metallische Stimme, sie klang so, als hätte man eine alte Aufnahme mit einem Rauschen vermischt.
 

"Bourbon", krächzte die Stimme. Erschrocken drehte sich der Blonde um und suchte nach dem Lautsprecher, doch er fand nichts. Die Stimme lachte. "Ich beobachte dich schon lange, Bourbon", betonte die Stimme seinen Namen. Bourbon biss sich auf die Lippe. Wer war dieser Person? Wer konnte es sein? War es etwa...die Nummer Zwei der schwarzen Organisation? "Hör gut zu...mir ist aufgefallen...dass in unserer Organisation sich Ratten eingenistet haben", erzählte die Stimme.
 

"Und du sollst sie für mich auslöschen", erklärte die Stimme. Bourbon schluckte. Spielte etwa die Nummer 2 auf ihn selber an? Mit Rum durfte man nicht spaßen, man sollte das tun, was er verlangte...doch jetzt..."Ja", erwiderte Bourbon, er biss sich auf die Zunge, er durfte doch gar nicht reden! Wieder lachte diese Stimme.
 

"Gut...gut...", kicherte die Stimme. "Bis bald...Bourbon", fügte die Stimme hinzu, dann ging die Tür auf. Bourbon lauschte einen Moment, dann verließ er stark schwitzend den Raum. Er musste sich was überlegen, und zwar schnell.

Nick schleppte sich durch den langen, leeren Gang, als er vor dem Eingang des Trainingsraumes eine weitere Person erkannte. Es war ein anderer Junge, Nick schätzte ihn auch etwa auf siebzehn oder achtzehn. Nick stellte sich zu ihm, seine Tasche in der Hand, er spürte, die der Junge ihn praktisch durchbohrte, mit seinem Blick. Nick musterte den Typen leicht gereizt. Er war ein Kopf größer als er, vielleicht 1,80, war dünner als er, und seine kurzen, blonden Haare waren gegelt worden, trotzdem lagen sie verwuschelt auf seiner Stirn. Seine kräftigen, grünen Augen formten sich zu schmalen Schlitzen. Nick ignorierte seinen haftenden Blick, endlich hörte er wie Bourbon ankam. Er sah verschwitzt und irgendwie besorgt aus. "Gut das ihr pünktlich seid", begrüßte er die Beiden. "Zieht euch um, ich warte auf euch im Raum", brummte Bourbon und grinste. Nick folgte dem fremden Typen und stellte seine Tasche in der Umkleidekabine ab. Es roch muffig und ein wenig so, als hätte man hier eine Deo-Schlacht verursacht. Nick zog das T-Shirt über den Kopf und holte sein Sportanzug heraus, der seinem Anzug für Missionen glich, nur ohne Jacke. Der blonde Typ betrachtete jede Narbe auf Nicks Körper, was Nick langsam nervig fand. Er sollte aufhören zu starren. Er war keine Schaufensterpuppe. Instinktiv drehte er sich um, sofort wandte der Blonde den Blick ab. Nick hob die Augenbrauen, als er erkannte, wie durchtrainiert der Typ war. Er war dünn, aber dafür sehr sehnig. "Neidisch?", grinste der Blonde. Nick knallte die Tasche auf den Boden. Dann verließ er die Umkleidekabine. "Dubonnet ich sehe, du hast Gimlet kennengelernt", bemerkte Bourbon uns flippte seine Haare. Nick schnaubte. Gimlet? Das war ja nicht mal ein richtiger Alkohol, sondern ein Cocktail. Basierend auf Gin. Lächerlich. Gimlet trat aus der Kabine und stellte sich dazu. "Viel Erklären muss ich nicht, ihr zeigt mir erstmal, was ihr drauf habt...ohne euch zu töten", betonte Bourbon, wobei Nick die Augen verdrehte. "Gerne", scherzte Gimlet und trat nach hinten, um sich aufzuwärmen. Nick verband sich die Hände und schüttelte sich ein wenig. Diesem Vollpfosten würde er es zeigen. "Es kann losgehen", meinte Bourbon und grinste. Sofort schnellte Gimlet nach vorne, seine Faust zerriss die Luft, doch Nick duckte sich, und rammte seinen Kopf in seinen Bauch. Gimlet schnappte nach Luft, die Zeit reichte nicht aus, um zu reagieren, denn Dubonnet fegte ihn von den Beinen und warf sich mit den Ellenbogen auf seine Brust. Schon dachte Gimlet seine Rippen würden brechen, als Dubonnet wenige Zentimeter neben ihm aufkam. "Das waren weniger als zehn Sekunden", fauchte Nick verachtend. Dann sprang er auf und grinste Bourbon an. "Gut", murmelte der Blonde nur, was Nick nicht wirklich zufriedenstellte. Gillette stand auf und verschenkte die Arme. "Ich will eine Revanche. Der Typ kämpft unfair, er-", wollte er motzen, als eine Faust sich in seine Magengrube grub. Nick war gefährlich, nah aufgetaucht und flüsterte etwas ins Ohr. "Hör zu, du dreckiger Bastard. Ich kille solche Typen wie dich Päckchenweise auf meinen Missionen, also halte dein Maul, ja?", knurrte er, dann ließ er ihn zu Boden taumeln. Bourbon seufzte und brachte Gimlet auf sie Bank. Plötzlich öffnete sich die Tür und Vermouth trat ein. "Ein wenig Abwechslung gefälligst?", wollte sie lächelnd wissen. Ihre langen, blonden Haare glänzten sogar in diesem ekelhaften Licht. Sah eigentlich Vermouth irgendwann nicht gut aus? Bourbon hob neugierig die Augenbrauen. "Abwechslung?", wunderte er sich. Eine weitere Person trat ein. Bourbons Kiefer klappte nach unten, das konnte doch nicht ihr Ernst sein?! Es stand niemand anderes, als Brennivin neben Vermouth. Nicks Augen wurden nur noch schmaler, was Brennivin mit winzigen Pupillen erwiderte. Die Beiden starrten sich wenige Sekunden an. Dreckige Göre, schoss es Nick durch den Kopf. Ausgerechnet sie. "Das ist Selbstmord, Vermouth! Du hast es gestern selbst gesehen", warf Bourbon schwitzend ein. Vermouth lächelte charmant. "Wir brauchen einen ernsteren Gegner für Dubonnet...und Brennivin brauch wieder einen guten Kampfpartner...nachdem der alten an Genickbruch gestorben ist", lachte sie und legte den Kopf schief. "Was kann schon schiefgehen?", wollte sie neugierig wissen. Bourbon seufzte. Diese Frau war ein wandelndes Fragezeichen für ihn. "Okay, solange keiner stirbt...oder stark verletzt wird, ja?", entgegnete Bourbon. "Fantastisch! Los Brennivin, zeig, was du kannst", freute sich Vermouth. Brennivin knurrte genervt, sagte aber nichts. Sie schnappte sich den Stab, was Nick ihr gleich tat. "3...2...", wollte Bourbon abzählen, doch Brennivin schnellte blitzschnell nach Vorne und holte aus. Dubonnet schlitterte unter ihren Sprung weg, keuchend sprang er auf und wollte ihr die Beine wegschlagen, als diese sich unerwartet umdrehte und der Fuß gegen seine Nase krachte. Gut, dass sie schon mehrmals gebrochen ist, dachte Nick, als er mit dem Kopf nach hinten geschleudert wurde. Immer wieder schaffte es Brennivins Kraft Dubonnet zu überraschen. Er sprang auf und wich ihrem Schlag mit dem Stab zu den Füßen auf, rollte sich ab und knallte den Stab gegen ihre Wirbelsäule. Brennivin stolperte nach Vorne, der Schmerz zuckte durch ihre Knochen, sie drehte sich um und erstarrte. Nick kam im Sprung mit dem Stab auf sie zu, gerade noch so parierte sie den Schlag ab. "Reicht. Es reicht ihr Beide", rief Bourbon. Nick und Brennivin hielten noch den Druck an, dann lösten sich die Beiden voneinander. Stark schwitzend grinste Dubonnet. "Respekt", keuchte er. Kurz zuckte durch Brennivins Gesicht so etwas wie Freude oder Stolz, aber dann verschwand es wieder im emotionslosen Gesicht. "Tsk", zischte sie und drehte auf dem Absatz ab. Vermouth klatschte und grinste. "Siehst du, alles gut", meinte sie und zwinkerte. Dann verschwand sie mit Brennivin in der Tür. Nick schaute Brennivin noch eine Weile hinterher. Irgendwie musste er sich mit ihr anfreunden. Aber wie?

Brennevin betrachtete das Messer, das Blut tropfte entlang der Schneide runter. In der Spiegelung sah sie ihre müden Augen, ihr Augenringe hatten sich nur noch verstärkt, eigentlich hatte sie den Drang zu schlafen. Einfach sich hinzulegen und durchschlafen. Doch das junge Mädchen schüttelte den Kopf, ihr strenger Zopf lag auf ihren Schultern. Mit einem Seufzen stand sie auf und musterte kurz das Opfer. Der dünne, nicht wirklich muskulöse Mann, mit einem Dreitagebart, welcher längst rasiert werden musste, lag leblos auf dem Boden. Seine Augen weit aufgerissen, der Mund zu einem Schrei verzogen, obwohl kein einziger Ton entwich. Brennevin hatte das Ziel schnell eliminiert, ein Schnitt durch die Kehle, das Problem war gelöst. Auftrag erledigt. Sie schritt um die Leiche herum, ihr Enterhaken auf der Seite und der Stab auf dem Rücken. Die Aussicht war aus dieser Wohnung eine reinste Katastrophe, statt einer nächtlichen Skyline, sah man eine verlassene, alte Fabrik. Früher stieg Rauch in den Himmel empor, jetzt eroberte langsam die Natur zurück, was der Mensch ihr genommen hatte. Ein kurzes Lächeln huschte über Brennevins Gesicht. Dafür war die Ausstattung der Wohnung nicht schlecht. Teure, moderne Möbel, neuste Technik, sogar ein Haus Assistent, wer auch immer sowas benötigte. Meistens fragte sich Ash, was das für Menschen waren, doch sie hielt ihren Mund. Gin gestattete keine Fragen, Fragen waren überflüssig, sie störten die Pläne. Wie er immer sagte, je weniger man wüsste, desto besser wäre es. Sie schüttelte erneut den Kopf. Besser sie konzentriere sich auf den Auftrag. Ziel töten, Daten vernichten. Brennevin untersuchte die restlichen Zimmer, doch nur im Büro schien etwas zu sein. Haufenweise Dokumente, Ordner und ein großer, flacher Monitor. Bingo, schoss es ihr durch den Kopf. Kurz packte sie neugierig, warum der Typ sterben musste, aber sie besonnte sich um, wahrscheinlich war er genauso dreckig wie die Organisation selber. Oder eine Ratte. Sie spuckte diesen Gedanken aus. Wie Dubonnet. Noc. Ein verräterischer Noc. Und sie musste auch noch mit ihm trainieren…beinahe würgte sie bei dem Gedanken daran. Egal, sie sollte sich auf sich selber konzentrieren. Das war wichtiger. Aus der Tasche holte sie hastig ein Feuerzeug und fackelte das eine Papierstück an. Die gierigen Flammen leckten an den wichtigen Dokumenten, die leuchtenden, grellen Funken tanzten im schummrigen Mondlicht. Brennivin vergewisserte sich, dass auch wirklich alles verbrennen würde, dann, ein letzter Blick auf die Leiche, mit einem geschickten Sprung auf den Balkon. Sie holte den Enterhaken heraus und beförderte sich auf das Dach eines tiefer liegenden Gebäudes. Sie holte ihr Handy raus und tippte Gin eine Nachricht. Es war ein altes Tastending. Erledigt. Kurz und ausreichend, Ash würde unnötige Zeit nicht mit reden verschwenden. Das Handy würde sie im nächsten Mülleimer entsorgen. Dann verschwand sie im Schatten der Stadt.
 

Eine Person verfolgte das ganze Geschehen und lächelte, als die Flammen die ganze Wohnung eingenommen hatten. Der dunkle, dicke Rauch quetschte sich aus den Fenstern und kletterte hoch zum Dach. "Sie hat alles gemacht", sagte die Stimme. Anscheinend telefonierte sie mit jemandem. "Ja", antwortete die Person. "Das ist gut. Sehr gut. Behalten wir sie weiter im Blick?", wollte die Person wissen. Kurz lauschte sie. "Verstehe…werde auf dem Laufenden halten", meinte die fremde Stimme. Dann legte sie auf und betrachtete noch einige Minuten das Spektakel der roten und gelben Farben. "Zeit sie zusammenzuführen", meinte die Person und grinste. Als ein frischer Windzug den Rauch in die Richtung der Person zog, war diese auch augenblicklich verschwunden, als hätte der Rauch den Menschen verschlungen.
 

***

Lautes Hupen ertönte in den vollen Straßen, die Autos und Menschen stürmten durch die Straßen, als wären sie eine Strömung einer Wasserquelle. Nick runzelte die Stirn, als er in einer Cap und Sonnenbrille nach einer bestimmten Person Ausschau hielt. Es war so dreckig heiß. Der Schweiß lief in Bächen an ihm hinunter, obwohl Nick nur ein Arm freies Top und Shorts anhatte. Genervt quetschte er sich an den Mengen an Menschen vorbei und blieb vor einem Restaurant stehen. Hier müsste es sein. Wo war Gin? Warum musste der Typ in ausgerechnet hierherschleppen? Er wusste doch, dass Nick volle Orte hasste. Besonders laute und mit unzähligen Menschen. Endlich erblickte er den schwarzen Porsche, der in der grellen Sonne glänzte. Wenige Sekunden später, einen hohen Mann in einen schwarzen Mantel gekleidet. Starb der Typ nicht vor Hitze? Oder hatte er keine andere Kleidung, dass er durchgehend dasselbe Trug? Dubonnet stellte sich zu ihm, die kühle Luft im Restaurant war erfreulich frisch. "Du bist pünktlich. Das ist gut", knurrte Gin. Seine Augen verfolgten die Straßen. "Wie lautet mein Auftrag?", wollte Dubonnet sofort wissen. Hauptsache es ging schnell, er hatte noch viel vor. Er hatte keine Lust unnötig lang erklärt bekommen, wie er jemanden töten sollte. "Die Firma Den Son, es gibt einen Mitarbeiter, der uns bestimmte Daten übergeben soll. Doch wie es aussieht, will eine kleine Bande Möchtegern Diebe, bei dem Treffen die Daten klauen", erklärte Gin und kaute auf seiner Zigarette herum. "Wann ist dieses Treffen?", hakte Dubonnet nach. "Heute. 19 Uhr. Bei dem hinteren Parkplatz des zweiten Gebäudes von Den Son", erwiderte Gin knapp. Dubonnet nickte ernst. Dann drehte er sich um, doch Gin hielt ihn auf. "Noch was. Die Daten übergibst du nicht mir, sondern jemand anderen. Aber darüber wird dich bald Vermouth informieren", dann widmete er sich mit dem kühlen Blick zur Straße. Verwirrt hob Nick eine Braue. Vermouth? Jemand anderes? Musste es unbedingt so kompliziert sein? Egal, Hauptsache es ging schnell. Nick verließ das Restaurant und sehnte sich sofort nach kühlen Wasser. Bis 19 Uhr hatte er noch Zeit. Er würde bei der Organisation ein wenig trainieren gehen…und am besten noch eine Runde schwimmen. Eine Abkühlung würde ihm guttun.
 

Gin sah Nick nach, der in der Menschenmenge untertauchen. Dann schnappte er sich sein Handy und betrachtete die letzte Nachricht. Erledigt. Ob Vermouths Plan Sinnhaftigkeit trug, würden sie bald sehen, aber Gin vertraute Dubonnet nicht…zumindest noch nicht. Eine Kellnerin stellte ihm ein Martini auf den Tisch. Gin blickte in die Spiegelung des Getränkes. Plötzlich summte sein Handy, er hatte eine SMS bekommen. Wir haben ein Problem. Es geht um sie. Hatte Vodka geschrieben. Gin spukte die Zigarette aus und schluckte den Drink runter. Der Tag war doch scheiße.

Helles, grellen Licht strömte in den Laden, als Minuro die Jalousien am Fenster hochzog. Er musste die Augen zusammenkneifen, weil die Sonne ihn blendete. Der große, breit gebaute Mann betrachtete noch einen Moment, die bis jetzt nicht wirklich vollen Straßen, dann seufzte er und wandte sich zu den Gegenständen zu. Minuro verkaufte Antiquitäten, oder restauriert diese. Alte Statuen aus Glas, funkelnde Schmuckstücke, aber auch auf hochglanzpolierte Vasen, deren Muster aus aller Welt kamen. Meistens ging er aus Langeweile nochmals mit dem Lappen darüber, damit sich kein neuer Staub ansammelte. Seine Augen vergewisserten sich ein letztes Mal, dann öffnete er die Eingangstür und drehte das Schild um. Ob heute jemand vorbeischauen würde? Nicht viele Menschen besuchten den Laden, es gab zwar ein paar Stammgäste, doch es hielt sich in Grenzen. Vielleicht war es auch besser so. Nicht zu viel Stress, nicht zu viele Menschen. Gut gelaunt schritt Minuro nach oben, seine Wohnung befand sich über dem Laden, weshalb er sich in der Küche den Teekocher anschmiss und die Teeblätter reinlegte. Während das Wasser kochte, stellte er klassische Musik an, sein alter Plattenspieler stand in der Ecke, das goldene, edle Metall schimmerte wie eine kleine Krone. Gerade als Minuro das heiße Wasser eingießen wollte, hörte er, wie es unten klingelte. Aus Gewohnheit holte er seine Taschenuhr aus und betrachtete die Zeit, es war Punkt Zehn. Jemand war sehr pünktlich zur Öffnung des Ladens gekommen. Sein Blick blieb auf dem Bild hängen, seine blauen Augen fixierten die Person auf dem Bild. Es war eine Frau, eine schöne Frau, mit braunen Haaren. Kurz schoss eine Erinnerung durch den Kopf, doch er klappte die Uhr zu und begab sich nach unten. "Guten Morgen, wie kann ich Ihnen helfen?", begrüßte Minuro den Besucher, er lächelte freundlich. Sein spitzer Schnurrbart passte gut zu seinem Aussehen, hellbraune Haare, ein Anzug und eine Brosche. Er glich glatt einem Gentleman. Die Person trat näher, es war ein massiver Mann, mit schwarzen, kurzen Haaren. Auf dem rechten Auge trug er eine Augenklappe als Pflaster. Minuro war es sofort aufgefallen, irgendwie hatte dieser Mann eine eigenartige Aura. "Guten Morgen, ich wollte fragen, ob Sie etwas restaurieren können? Ich habe gehört, Sie haben flinke Hände dafür", erklärte der Mann, wobei sein Blick auf den linken, fehlenden Arm. Minuros Mine wurde ernst. "Oh, entschuldigen Sie mich, ich wusste nicht- das war äußerst dumm von mir", entschuldigte sich der Mann. Doch Minuro schüttelte den Kopf. "Machen Sie sich kein Kopf. Also zurück zur Sache, haben Sie den Gegenstand dabei?", wechselte der Verkäufer das Thema und versuchte zu lächeln. Der Mann grinste. Er holte aus seiner Jacke eine Handgroße Statue heraus. Sie war ganz aus schwarzen Glas, nur sie Augen ersetzten zwei orange funkelnde Edelsteine. "Mir ist eine Pfote abgebrochen", erzählte der Gast und stellte die Figur auf die Tresen. Minuro musterte die Figur genauer, ein winziger Schauer jagte ihm über den Rücken, es war eine Ratte. Eine Rattenstatue. "Ja…ja… Das bekomme ich hin. Kommen Sie morgen vorbei", meinte Minuro nachdem er sich wieder gefasst hatte. Der fremde Mann grinste nur noch mehr. "Das freut mich. Ich danke Ihnen", mit diesen Worten verließ der den Laden. Verwirrt starrte Minuro dem Mann hinter. Irgendwie hatte er ein komisches Bedenken, vielleicht irrte er sich auch. Aber dieser Mann…

Er sollte sich weniger Gedanken machen. Plötzlich klingelte sein Handy. "Chardonnay", tönte es aus dem Lautsprecher. "Es gibt einen neuen Auftrag für dich."
 

***

Kaltes, frisches Wasser. Nick schwamm mit zügigen, langen Zügen durch das Becken, er spürte wie seine Muskeln sich entspannten. Dubonnet schwamm einige Bahnen, nachdem er im Trainingsraum schnaufend trainiert hatte. Er mochte es, wenn es in seinen Armen brannten, wenn er spürte, dass er stärker wurde. Nick hielt sich am Beckenrand fest und atmete tief durch. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es schon kurz nach vier war. Bald musste er aufbrechen und die Daten klauen. Er setzte sich auf den Rand, als eine andere Person den Raum betrat. Zuerst dachte Nick, es wäre Gimlet oder ein anderer Agent, doch erstaunt betrachtete er das Gesicht von Vermouth. "Ah, du bist auch hier? Ich dachte, ich kühle mich ein wenig ab", kicherte die blonde Frau. Nick versuchte nicht auf ihre Brust zu schauen, doch bei dem Bikini Ausschnitt war das beinahe unmöglich. Ihre schlanke Statur bewegte sich elegant im Wasser, die Wassertropfen rannte auf ihrer gepflegten Haut hinunter. Nick schüttelte den Kopf und griff nach seinem Handtuch. "Gin meinte du würdest noch mir was erzählen…später", bemerkte Nick, da er die Gelegenheit ausnutzen wollte. Vermouth schwamm erstmal eine Bahn, bevor sie antwortete. "Ja, das stimmt, aber…du musst dich noch etwas gedulden", grinste sie und fuhr sich durch ihre langen, aschblonden Haare. Bevor Nick wieder sie anstarrte, nickte er nur und verließ das Schwimmbad. In der Umkleidekabine betrachtete er sich kurz im Spiegel. Die lange Narbe auf seinem trainierten Bauch ließ ihn kurz zusammenzucken. Daran konnte er sich noch gut erinnern. Eine Mission vom FSB, er wurde gefoltert, gefangen genommen, und am Ende wurde er fast aufgeschnitten. Glücklicherweise war der Schnitt nur oberflächlich gewesen, die Narbe machte ihn sogar ein wenig stolz. Nick trocknete sich ab, öffnete das Schließfach, als sein Herz aufhörte zu schlagen. Erschrocken trat er einen Schritt zurück. Was hatte das in seinem Spind zu suchen? War das etwa ein schlechter Scherz? Vorsichtig, mit zitternden Händen, griff er nach dem Foto. Nick betrachtete es, sofort, wurde ihm schlecht. "Nein", hauchte er. Er wollte es nicht glauben. Er wollte es nicht noch einmal erleben. Auf dem Foto waren seine Eltern. Seine Eltern, die…jetzt tot waren…

Nick knallte den Schrank zu und versuchte ruhig zu atmen. Es war alles gut. Es war die Vergangenheit, es war schon geschehen. Er musste schlucken, um nicht zu würgen. Schwach hielt er sich fest, sein Atem wurde immer unregelmäßiger. Auf ein Mal tauchte auch noch jemand auf. Nick versuchte seine Augen zu schließen. Stell dir was Schönes vor. Vergiss, was du gesehen hast. Nick stopfte das Bild in die Hosentasche, schlüpfte in das T-Shirt und stürmte aus dem Raum.
 

Vermouth verfolgte Nick mit ihrem Blick, als er aus der Umkleidekabine stürmte. Ein charmantes Lächeln umspielte ihre Lippen. "Er hat es gesehen. So wie er es wollte. Alles läuft nach Plan."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück