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Star Treck Into Darkness - Was wir nicht sahen

von

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1. Kapitel

Nach der Explosion im Archiv der Sternenflotte in London wurde eine Notfallsitzung sämtlicher Kommandanten und deren Assistenten im Hauptquartier der Sternenflotte in San Franzisko einberufen. Jim Kirk war nach dem Regelverstoss auf einem Planeten mit einer Zivilisation, die gerade das Rad erfunden hatte, von seiner Funktion als Captain zum ersten Offizier degradiert. Kommandant der Enterprise wurde wieder Captain Christopher Pike, Kirk’s Lehrer und Freund.

Spock wurde ebenfalls auf die U.S.S. «Bradbury» versetzt.

Alle Sternenflottenkommandanten hatten sich an einem riesigen runden Tisch im grossen Sitzungssaal versammelt.

Admiral Marcus setzte die anderen Sternenflottenkommandanten in Kenntnis: «Von den Ereignissen in London wissen einige von ihnen schon. Das Ziel, ein Sternenflottenarchiv, ist jetzt ein riesen Loch im Boden und 42 Männer und Frauen sind tot. Vor einer Stunde erhielt ich die Nachricht von einem Sternenflottenoffizier, der die Tat gestanden hat. Aber er wurde dazu gezwungen, und zwar von diesem Mann: Commander John Harrison. Er ist einer von uns. Er ist der Verantwortliche für diesen Akt der Barbarei. Aus unbekanntem Grund hat John Harrison gerade einen Ein-Mann-Krieg gegen uns heraufbeschworen. Und unter keinen Umständen dürfen wir zulassen, dass dieser Mann den Förderationsraum verlässt. Sie repräsentieren die oberste Kommandoebene aller Schiffe in dieser Region. Und im Namen derer, die wir verloren haben, bringen sie diesen Bastard zur Strecke! Es ist nicht mehr, als eine einfache Jagd. Gehen wir an die Arbeit.»

Ein anderer Offizier verkündete: «Die Geräte der Erde haben keine Warp-Signatur registriert…»

Kirk sah sich auf seinem Tablett die Bilder der Überwachungskameras von London an. Darauf war auch Harrison zu sehen, der gerade eine riesige Tasche aus einem Fahrzeug hobt.

«Was ist in der Tasche?», fragte er den nehmen ihm sitzenden Commander Pike.

«Kirk, nicht jetzt.»

«Es ist ein sehr ungewöhnliches Ziel. Das ist doch, wie eine Bibliothek abzufackeln.»

Marcus hatte die kaum begonnene Diskussion zwischen Kirk und seinem Captain bemerkt und fragte: «Alles in Ordnung?»

«Ja, Sir. Commander Kirk muss sich nur erst einmal an seine Position als erster Offizier gewöhnen.»

«Wenn sie was sagen wollen, Kirk, sagen sie es. Morgen ist es zu spät.» Marcus lehnte sich in seinem Sessel zurück und hatte sich eine Zigarette angesteckt.

Kirk überlegte kurz. «Nein, bitte entschuldigen sie, Sir.»

«Spucken sie es aus. Sie haben nichts zu fürchten.»

«Wieso das Archiv? Die ganzen Informationen sind öffentlich zugängig. Wenn er der Sternenflotte wirklich schaden wöllte…das könnte erst der Anfang sein.»

«Der Anfang wovon, Mr. Kirk’»

«Sir, für den Fall eines Angriffs besagt das Protokoll, dass die Admiralität alle Captains und ersten Offiziere im Hauptquartier, genau hier in diesem … Raum einberuft.»

Ein Offizier meldete: «Da ist Harrison’s sicher nicht warp-fähiges Shuttle.»

Kirk stand auf und ging einige Schritte in Richtung des riesigen Fensters, welches die ganze Raumseite einnahm. Ein Rotes Licht begann den Raum von aussen zu erleuchten.

Kirk brüllte: «Alle raus!»

Da krachte schon der erste Treffer in die Scheibe, die klirrend zu Bruch ging. Alle versuchten sich auf den Boden zu werfen, hinter Tischen zu retten. Alarm wurde ausgelöst, die Verteidigungseinheit gerufen. Doch die Wachen erlagen sofort dem ständigen Beschuss. Kirk rappelte sich auf und rannte zur Seite des Raumes, nahm dabei einem getöteten Wachmann die Waffe ab. Von einem Seitenfenster aus, schoss Kirk auf das Shuttle, dass in diesem Moment weiter den Hauptraum im Visier hatte. Kirks Waffe konnte keinen Schaden anrichten. Da kam ihm eine Idee. Er rannte zur Wand, wo sich der Schlauch des Feuerlöschers in einem Wandschrank befand, wickelte das Ende fest um die Waffe, und warf die Waffe durch das zerstörte Fester in Richtung eines der Triebwerke des Shuttles. Die Waffe wurde hineingezogen. Der ganze Schlauch folgte und riss schliesslich das ganze Löschmodul aus der Wand, welches dann heftig gegen das Shuttle krachte und das Triebwerk zerstörte. Das Shuttle begann sich um sich selber zu drehen. Auf dem Pilotensitz erblickte Kirk John Harrison. Um ihn leuchteten auf einmal gelbe Lichtringe wie von einem Transporter auf, dann war er in der nächsten Drehung des Shuttles verschwunden. Einen Moment später krachte das Shuttle in die Wand des Gebäudes und stürzte, sich noch immer drehend, nach unten. Kirk sah ihm fassungslos nach.

Spock hatte inzwischen Captain Pike in Sicherheit gebracht, der aber schwer verwundet war und in seinen Armen starb. Als Kirk beide keuchend erreichte, konnte er nur noch den Herzschlag überprüfen, aber es war zu spät.

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Auf einem weit entfernten Planeten materialisierte sich John Harrison im gleissenden Licht des Transporter Strahles. Er zog sich die Kapuze seines Mantels über den Kopf. Blitze zuckten durch die Atmosphäre in dem tobenden Unwetter. Der ganze Planet erschien sehr unwirtlich.

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Am nächsten Tag war klar, dass auch am Hautgebäude des Sternenflottenkommandos beträchtlicher Schaden entstanden war. Viele Kommandanten und ersten Offiziere hatten ihr Leben verloren. Kirks Kommunikator piepte und er nahm ab. «Ja.»

«Commander, Mr. Spock hat etwas in den Wrackteilen von Harrison’s Schiff gefunden. Er möchte uns sofort sehen.»

Er rannte sofort vor die Tür des Gebäudes, wo er schon erwartet wurde.

«Das habe ich in den Wrackteilen gefunden … So ist der Mistkerl entkommen.»

«Wie meinen sie das?»

«Das ist ein mobiler Warp-Transporter», sagte der Techniker.

«Wissen sie, wo er hin ist?»

«Schon passiert, Sir», er öffnete das Gerät. «Das wird ihnen nicht gefallen. Er ist an einem Ort, wo wir nicht hinkönnen.»

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Kirk unterbrach eine Sitzung von Admiral Marcus und den überlebenden Kommandanten.

«Sir, er ist nicht auf der Erde. Er ist auf Kronos, Sir.» Spock stand hinter Kirk. «Ich erbitte mein Kommando zurück und die Erlaubnis, ihn verfolgen zu dürfen.»

Marcus überlegte einen Moment und wandte sich and die anderen Sitzungsteilnehmer: «Einen Augenblick…»

Dann ging er mit Kirk uns Spock etwas zur Seite.

«Also ist Harrison auf dem klingonischen Heimatplaneten. Ist er übergelaufen?»

«Wir sind nicht sicher, Sir», antwortete Kirk.

Spock warf ein: «Er hat Zuflucht in der Ketha-Provinz gefunden, einer seit Jahrzehnten unbewohnten Region.»

«Er versteckt sich dort, Sir.»

»Er weiss, wenn wir uns dem klingonischen Raum auch nur nähern, bedeutet das Krieg. Die Sternenflotte kann ihn nicht verfolgen, aber ich schon. Bitte, Sir.»

Marcus überlegt. «Ein Krieg mit den Klingonen ist unvermeidlich, Mr. Kirk. Wenn sie mich fragen, hat er schon begonnen. Seit wir von seiner Existenz wissen, hat das klingonische Imperium schon zwei Planeten erobert und besetzt, und ein halbes Duzend Mal auf unsere Schiffe gefeuert. Sie kommen uns in die Quere.» Er drehte sich zu Kirk und Spock um. «Das in London war kein Archiv. Es war eine hoch geheime Sternenflottenabteilung, genannt Sektion 31. Sie entwickelte Verteidigungstechniken und bildete Offiziere aus, um Informationen über die Klingonen und andere potentiellen Feinde zu sammeln. Harrison war einer unserer besten Agenten.»

«Jetzt ist er flüchtig und ich will ihn zur Strecke bringen», sagte Kirk.

«Pike sagte immer, sie seien einer unserer Besten. Sie hätten hören sollen, wie er sie verteidigt hat. Er hat sie doch überzeugt, der Sternenflotte beizutreten?»

«Ja, Sir.»

«Hat er ihnen erzählt, wer ihn davon überzeugte?»

Kirk sah Marcus mit grossen Augen an.

«Sein Tod ist meine Schuld», sagte Marcus. «Ihrer soll es nicht sein.»

«Sir, bitte … ich will»

«Mr. Spock, sie sagten, die Provinz, in der Harrison sich versteckt, sei verlassen?»

«Jawohl, Sir.»

Marcus ging um seinen Schreibtisch. «Im Rahmen unserer Verteidigungsstrategie entwarf 31 einen neuen Photonentorpedo, grosse Reichweite und nicht zu orten, unsichtbar für die klingonischen Sensoren. Ich will sie nicht in Gefahr bringen, aber sie müssen ihn ausschalten. Sie stoppen am Rand der neutralen Zone, zielen auf Harrisons Position und feuern, töten ihn und hauen wieder ab.»

«Ich bitte um Erlaubnis, Mr. Spock wieder als meinen ersten Offizier einsetzen zu dürfen.»

Spock schaute erstaunt auf Kirk

Marcus stimmte zu: «Gewährt.»

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Auf der Bodenstation wurde alles für die geplante Mission vorbereitet und geladen. Captain Kirk lief über das Ladedeck, als ihn Dr. McCoy ansprach: «Jim!» McCoy eilt ihm nach. «Du hast gefehlt.»

«Wann?»

«Bei der medizinischen Untersuchung. Vor zehn Stunden warst du in dem verdammten Feuergefecht. Es ist meine Pflicht als Schiffsarzt …»

«Mir geht es gut, Pille.» Er wandte sich zu McCoy um.

Dieser sah in besorgt an. «Einen Scheiss geht es dir.»

Kirk blieb stehen. «Mir geht es gut.» Er setzte seinen Weg fort, um das Shuttle zur Enterprise zu besteigen.

«Statusbericht, Mr. Spock.»

«Die Enterprise sollte startklar sein, sobald wir sie erreicht haben.»

«Gut.» Kirk drehte seinen Kopf zu Spock.

«Captain, danke, dass sie meine Wiedereinsetzung beantragt haben.»

«Gern geschehen», er nickte Spock freundlich zu.

Von hinten hielt Dr. McCoy einen medizinischen Scanner an Kirks Hals.

Spock fuhr fort: «Da ich wieder ihr erster Offizier bin, ist es meine Pflicht, gegen unseren Auftrag Einspruch zu erheben.»

Kirk verzog sein Gesicht. «Sicher, was auch sonst.»

«Keine Sternenflottenvorschrift verurteilt einen Mann zum Tode ohne einen Prozess. Das vergessen auch sie, wie auch Admiral Marcus. Und Torpedos auf den klingonischen Heimatplaneten abzuschiessen, widerspricht den …»

Kirk wehrte ab: «Sie sagten selber, das Gebiet ist unbewohnt. Es wird nur einen treffen. Sie haben es doch gehört, unsere Mission ist abseits aller Sternenflottenvorschriften.»

Von hinten unterbrach Dr. McCoy: «Moment mal, wir feuern Torpedos auf die Klingonen?»

Spock liess sich nicht beirren: «Abgesehen von den Regeln, ist das moralisch …»

Kirk wurde ungeduldig. «Abgesehen von den Regeln war es ihren Hinter aus dem Vulkan zu holen, moralisch korrekt. Und dafür gab’s keine Punkte.»

«Hey, Jim, ruhig bleiben…», brummte McCoy von hinten.»

«Ich will keine Ethiklektion von einem Roboter», murrte Kirk.

«Ihre aggressiv-verteidigende Haltung legt den Schluss nahe, dass sie meine Argumente stichhaltig finden.»

«Ja, aber ihre Argumente sind mir völlig egal.» Dr. McCoy hielt ihm gerade einen weiteren Scanner an die Wange. «Pille, hör sofort auf damit herumzudoktern!»

«Captain, unsere Mission könnte einen Krieg mit den Klingonen auslösen. Sie ist per Definition unmoralisch. Ich schlage vor, sie nehmen sich die Zeit, selbst zu dieser Schlussfolgerung zu gelangen.»

Kirk nickte nur genervt.

«Captain Kirk», eine schöne blonde Frau baute sich vor Kirk auf. «Wissenschaftsoffizier Wallace, ich wurde ihnen auf Anweisung von Admiral Marcus zugeteilt.» Interessiert blickte Kirk nach oben. «Hier ist der Versetzungsbefehl.»

Spock ist skeptisch: «Sie wollten einen zusätzlichen Wissenschaftsoffizier, Captain?»

Kirk wehrte ab: «Ich wünschte, es wäre so.» Er nahm die Papiere, die die junge Frau ihm entgegenreichte. «Lieutenant Carol Wallace, Doktor der angewandten Physik, spezialisiert auf moderne Waffentechnik.»

«Beeindruckende Referenzen», warf Spock ein.

«Danke», lächelte Carol.

«Doch nicht relevant für die Enterprise», fand Spock.

«Ja, davon kann man nie genug bekommen», war Kirk anderer Meinung. «Setzen sie sich, Doktor.»

Sie strahlte Kirk an. «Danke», und nahm zwischen den beiden Männern Platz.

Der Shuttlepilot verkündete: «Shuttle-Crew, bereithalten zum Start.»

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Auf der Enterprise wurde Kirk schon von einem wild diskutierenden Scotty in Empfang genommen.

«Nein, ich unterschreibe gar nichts! Schaffen sie diese dämlichen Dinger von meinem Schiff! - Captain!» Scotty war froh, dass Kirk endlich eingetroffen war.

«Gibt es Probleme, Mr. Scott?»

«Aye, Sir, ich erkläre gerade diesem Gentleman, dass ich keine Waffen an Bord dieses Schiffes zulassen kann, solange ich ihr Innenleben nicht kenne.»

Spock unterstützte ihn: «Mr. Scott weist auf einen weiteren Punkt hin.»

Kirk reichte Spock eine Mappe mit Papieren. «Bringen sie das auf die Brücke.»

Der nahm die Mappe. «Ja, Captain.», und machte sich auf den Weg.

Darauf wandte sich Kirk wieder Scotty zu. «Mr. Scott, ich verstehe ihre Bedenken, aber diese Torpedos müssen an Bord sein.»

«Mit Verlaub, Sir, Photonentorpedos brauchen Treibstoff. Und ich kann nicht erkennen, welche Sorte Treibstoff sich in den Tanks dieser Torpedos befindet, weil sie durch ein Kraftfeld geschützt sind. Ich wollte mir die Baupläne ansehen, aber der sagt …», er deutet mit dem Finger auf den Techniker hinter ihm, der antwortete: «Unter Verschluss.»

Scotty wiederholte zornig: «Unter Verschluss! – Also sage ich, ohne Pläne, keine Unterschrift!»

«Captain!», ruft es von weiter oben. «Alle Checks abgeschlossen, wir können los, Sir.»

Kirk sah nach oben. «Danke, Mr. Sulu.»

«Ja, Sir.»

Kirk wandte sich wieder dem zornigen Scotty zu, der endlich seinen anderen Aufgaben nachgehen wollte: «Wenn sie mich jetzt entschuldigen, ein Warp-Kern verlangt nach mir. « Er drehte sich um und ging.

Dr. McCoy griff Kirk von hinten: «Jim, deine Werte sind schlecht.»

Genervt wehrte Kirk ab: «Ab auf die Krankenstation!» Dann lief er dem Chefingenieur nach. «Scotty! – Ich brauche grünes Licht für diese Waffen.»

«Wissen sie, was das ist, Captain?»

«Sparen sie sich die Belehrungen, Scotty¨»

«Wissen sie, was das ist?»

»Das ist ein Warp-Kern.», genervt lief Kirk Scotty nach, der davoneilte.

«Eine radioaktive Katastrophe, die nur noch eintreten muss. Eine diskrete Abweichung der Magnetwerte nach Abschuss von einem oder mehreren der, sagen wir sechs Duzend Torpedos, mit unbekannter Ladung, könnte eine Kettenreaktion auslösen, die jegliches Leben auf diesem Schiff vernichtet. Diese Torpedos an Bord der Enterprise zu lassen, ist das Ende vom Lied.»

«Und was war der Anfang?»

Scotty verschluckte sich. «Es gibt eine Menge Anfänge … Zum Beispiel, dass die Sternenflotte meine Transportgleichung konfisziert hat. Und jetzt benutzt sie irgendein Irrer und hüpft damit durch die Galaxie. Wo hat er die wohl her?!»

«Wir haben unsere Befehle, Scotty!»

«Genau das macht mir Angst. Es ist eindeutig eine militärische Operation. Ist es das, was wir jetzt sind? Ich dachte nämlich, wir seien Forscher …»

«Grünes Licht für die Torpedos, das ist ein Befehl!»

Scotty nickte. «Schön, dann lassen sie mir keine Wahl, als meinen Dienst niederzulegen.»

«Kommen sie, Scotty.»

«Sie lassen mir keine Wahl, Sir.»

«Jetzt machen sie bitte eine Ausnahme und … «

«Akzeptieren sie nun mein Gesuch, oder nicht?»

«Ja doch», brüllte Kirk.» Fassungslos starrte Scotty ihn an. «Natürlich», riss er sich wieder zusammen, «sie sind hiermit freigestellt, Mr. Scott.»

Scotty nickte betroffen. «Jim, in aller Freundschaft, setzen sie diese Torpedos nicht ein.» Er übergab Kirk das Formular für die Torpedos und ging. Ein weiterer Techniker übergab auch sein Tablet an Kirk und folgte Scotty.

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Auf dem Weg zur Brücke traf Kirk Uhura, die ihn ansprach: «Captain, es tut mir leid wegen Admiral Pike.»

«Das geht uns allen so.»

«Geht es ihnen gut?» Sie machte sich ernsthafte Sorgen, da Kirk sehr mitgenommen aussah.

«Ja, danke, Lieutenant.»

Sie betraten einen Aufzug. Kirk stöhnte auf. «Ja, Scotty hat gerade den Dienst quittiert.» Er kreuzte die Arme wie zum Schutz über der Brust. «Und ihr Freund kann es nicht lassen, mich dauernd in Frage zu stellen.» Er sah zu Uhura, die wie versteinert dastand. «Tut mir leid, das war unpassend. Aber manchmal würde ich ihm so gern die Spitzohren langziehen.» Er atmete tief durch. «Vielleicht liegt es an mir … »

Uhura wehrt ab. «Es liegt nicht an ihnen.»

Erstaunt musterte Kirk Uhura. «Ach nein?»

Ihr Gesicht war wie versteinert.

«Einen Moment …warten sie … warten sie … haben sie beide etwa Streit?»

«Ich will nicht darüber reden, Sir.»

«Oh, mein Gott! Das will ich ganz genau wissen.»

In dem Moment hielt der Aufzug auf der Brücke. Spock stand vor der Tür. Uhura stolzierte, ohne ihn eines Blickes zu würdigen, an ihm vorbei.

«Klingeln die Öhrchen?», frotzelte Kirk und ging weiter zum technischen Brückenoffizier Chekow, dem er die Leitung für den Warp-Antrieb und den Maschinenraum übertrug und zum Chefingenieur beförderte. Danach gab er den Startbefehl.

«Lieutenant Uhura, öffnen sie einen schiffsweiten Kanal.»

«Ja, Sie.»

«Mr. Chekow, wie sieht es da unten bei ihnen aus?

«Alle Systeme normal, Captain», meldete Chekow. «Warp verfügbar.»

«Danke, Mr. Chekow.»

«Alles klar, dann los!» Die Crew auf der Brücke startete das Raumschiff.

«Kanal offen, Sir.»

«An die Besatzung der Enterprise. Wie die meisten von ihnen schon wissen, ist Christopher Pike, ehemaliger Captain dieses Schiffes und unser Freund, tot. Sein Mörder flüchtete aus diesem System und versteckt sich nun auf dem Heimatplaneten der Klingonen, weil er wohl meint, dass wir ihn nicht verfolgen werden. Wir sind auf dem Weg dorthin. Laut Admiral Marcus Befehl ist es zwingend erforderlich, dass wir unentdeckt bleiben. Die Beziehung zwischen dem klingonischen Reich und der Föderation ist äusserst angespannt und jegliche Provokation könnte zu einem Krieg führen.»

Betretendes Schweigen durchzog das gesamte Schiff. Kirk drehte sich zu Spock um und sah ihn ernst an. Dann wandte er sich dem Lautsprecher wieder zu.

«Ich führe höchstpersönlich einen Landungstrupp zu einer verlassenen Stadt auf der Oberfläche von Kronos an. Unser Ziel wird die Ergreifung des flüchtigen John Harrison sein. Wir bringen ihn zur Erde, wo er dann vor Gericht gestellt werden kann. Na, gut, dann wollen wir uns den Mistkerl mal schnappen. Kirk Ende.»

Spock erhob sich und trat an Kirk heran. «Captain, ich glaube, sie haben die richtige Entscheidung getroffen. Wenn es hilfreich ist, würde ich mich freuen, sie und das Aussenteam zu begleiten.»

«Sie? Sich freuen?»

«Nur eine umgangssprachliche Formulierung, um eine Idee auszudrücken.»

Kirk nickte. «Danke, Mr. Spock.»

2. Kapitel

Noch während des Warp-Fluges wurde das Landeshuttle vorbereitet. Der neue Wissenschaftsoffizier Carol Wallace untersuchte eines der Torpedos in der Nutzlastbay, als Spock von der Seite an sie herantrat.

«Mr. Spock, sie haben mich überrascht.»

Spock sah sie sehr kritisch an. «Was tun sie hier, Doktor?»

«Verifizieren, dass die internen Leitsysteme … «

Er unterbrach sie: «Sie scheinen nicht zu verstehen. Was tun sie an Bord dieses Schiffes? Es gibt keinen Beleg dafür, dass sie hierher versetzt wurden.»

«Da wird einfach ein Fehler passiert sein.»

«Das wäre auch meine Schlussfolgerung, Dr. Marcus.»

Sie sieht ihn fassungslos an.

«Doch sie haben bezüglich ihrer Identität gelogen. Wallace ist der Nachname ihrer Mutter. Das führt zu dem Schluss, dass der Admiral ihr Vater ist.»

Sie trat näher an ihn heran. «Mr. Spock, es ist mir bewusst, dass ich kein Recht habe, das von ihnen zu verlangen. Aber bitte, er darf nicht wissen, dass ich hier bin.»

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In dem Moment gab es einen mächtigen Schlag auf die Enterprise, wodurch viele Besatzungsmitglieder stürzten, sofern sie sich nicht noch schnell irgendwo festhalten konnten.

Auf der Brücke hatten sich alle wieder gefangen. Sulu vermeldete Kirk: «Wir wurden vom Maschinenraum manuell gestoppt, Sir.»

«Mr. Chekow, haben sie mein Schiff kaputt gemacht?»

Im Lautsprecher ertönt Chekow’s panische Stimme: «Ich weiss nicht, was passiert ist. Der Kern hat überhitzt. Ich musste den Notschalter aktivieren. Es muss ein Kühlmittelleck sein. Ich brauche Zeit, es zu finden, Entschuldigung, Captain.»

«Verdammt! – Mr. Sulu, wieviel Zeit bis zum Ziel?»

«20 Minuten, Sir. 20 Minuten im feindlichen Gebiet, die nicht eingeplant sind.»

«O.k., dann sollten wir uns lieber beeilen.» Er wandte sich um. «Wo ist Spock?»

«Hier, Captain», ruft Spock, der gerade wieder die Brücke betrat.

«Sie werden mit mir nach Kronos kommen.» Uhura stand neben Spock. «Lieutenant, wie ist ihr Klingonisch?»

«Etwas eingerostet, aber gut», nickte sie.

«Schön, sie kommen auch mit.» Kirk trat näher an die beiden heran. «Es gibt doch kein Problem, wenn sie beide zusammenarbeiten?»

Spock sah fragend zu Uhura, die sich beeilte, zu antworten: «Absolut nicht.» Dann blickte sie verächtlich zu Spock, warf den Kopf mit dem langen Pferdeschwanz in den Nacken und ging davon.

Spock legte den Kopf schief. «Unklar?»

Kirk atmete tief durch. «Wir treffen uns an der Shuttlebay.»

Dr. McCoy hatte das Gespräch verfolgt. «Jim, du willst doch nicht wirklich da runter gehen? Keiner überfällt eine Bank, wenn das Fluchtfahrzeug einen Platten hat.»

Kirk öffnet den Kanal zum Maschinenraum. «Ich bin sicher, dass der Chefingenieur alles geflickt hat, bis wir wieder da sind. Ist doch so, Mr. Chekow, oder?»

«Ja, Captain, ich tu mein Bestes, Sir», antwortete Chekow.

Kirk wandte sich um. «Mr. Sulu, sie haben die Brücke. Wenn wir unterwegs sind, schicken sie einen gezielten Funkspruch an Harrison’s Aufenthaltsort. Sagen sie ihm, ein paar schöne, dicke Torpedos sind auf seinen Schädel gerichtet, ist er nicht brav, feuern sie sie ab. – Ist das ein Problem?»

«Nein, Sir», antwortete Sulu. «Es ist nur das erste Mal auf diesem Posten.»

«Sie kriegen das hin», aufmunternd lächelte Kirk ihn kurz an und ging in Richtung Ausgang. Dr. McCoy setzte ihm nach.

«Jim, warte … Du hast den Mann gerade ohne ein vernünftiges Blatt an einen Pokertisch gesetzt und ihm gesagt, dass er bluffen soll. Sulu ist ein guter Mann, aber niemals ein Captain.»

«Für die nächsten zwei Stunden schon», missmutig verzog Kirk sein Gesicht. «Aber jetzt Schluss mit den Metaphern. Das ist ein Befehl!» Er ging weiter. «Mr. Sulu, lassen sie das k’normianische Schiff startbereit machen.» Damit verliess er die Brücke und Sulu wechselte auf den Kommandantensessel.

«Stellvertretender Captain Sulu an Shuttle-Rampe 2: Bitte lassen sie das Handelsschiff, dass wir während der Mudd-Geschichte konfisziert haben, auftanken und startklar machen. Captain Kirk ist auf dem Weg zu ihnen.»

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Kirk, Spock und Uhura trafen bei dem Handelsschiff ein, hatten sich vorher umgezogen und trugen jetzt zivile Kleidung mit dicken Lederjacken.

«Bereit zum Einsatz, Captain», wurden sie bereits empfangen.

«Lieutenant, legen sie die roten Hemden ab. Sie sind k’normianische Waffenhändler. Ziehen sie das an!» Kirk reichte den beiden Piloten jeweils ein Bündel Kleidung.

Fragende Blicke treffen Kirk. «Sir?»

«Falls die Sache schief geht, darf nichts auf die Sternenflotte hindeuten, es sei denn, sie wollen einen Krieg anfangen, Mr. Hendorff?»

«Nein, Sir.»

«Nein, Sir.»

«Gut, ich nämlich auch nicht», damit betrat er die Treppe in das Handelsschiff, welches sich kurz darauf auf den Weg zu Kronos machte.

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Das kleine Händlerschiff näherte sich Kronos. Spock meldete: «Ich orte eine einzelne Lebensform in der Ketha-Provinz. In Bezug auf die Informationen von Mr. Scott ist das höchstwahrscheinlich John Harrison.»

«Mr. Sulu, wir haben unseren Mann gefunden. Lassen sie ihn wissen, dass wir es ernst meinen.»

«Aye, Captain.»

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Sulu wandte sich mit einem gezielten Funkspruch an John Harrison: «Achtung, John Harrison, hier spricht Captain Hikaru Sulu von der U.S.S. Enterprise. Ein Shuttle mit bestens ausgebildeten Offizieren ist auf dem Weg zu ihnen. Wenn sie sich ihnen nicht unverzüglich ergeben, werde ich unser ganzes Arsenal an hochentwickelten Langstreckentorpedos auf ihren Aufenthaltsort abfeuern. Sie haben zwei Minuten, um dem Folge zu leisten. Verweigerung wird ihre Vernichtung nach sich ziehen. Wenn sie mich herausfordern, werden sie es bereuen.»

«Mr. Sulu», McCoy stand neben ihm, «ihnen möchte ich niemals ans Bein pinkeln.»

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«In drei Minuten werden wir Harrison’s Position erreichen, Captain.» Spock überlegte weiter. «Es ist unwahrscheinlich, dass er keinen Widerstand leistet, ja, ich errechne eine Chance von 96,6 %, dass er versuchen wird, uns zu töten.»

«Phantastisch», brummte Kirk.

«Gut, dass es dir egal ist, zu sterben», warf Uhura ein.

Kirk und Spock drehten beide ihre Köpfe zu Uhura, da sie in ihren Flugsesseln kreuzförmig mit den Rücken zu einander angeordnet waren.

«Es tut mir leid, Lieutenant, ich konnte nicht hören, was sie sagten.»

«Ich habe nichts gesagt», fauchte Uhura. Sie überlegte kurz. «Eigentlich würde ich gern reden, wenn du mir zuhören würdest.»

«Leute …», versuchte Spock zu unterbrechen.

«Und ich würde das gern unter vier Augen besprechen.»

«Du würdest es vorziehen, es gar nicht zu besprechen.»

«Unsere Umstände verlangen im Moment …»

Kirk versuchte die beiden zu unterbrechen: «Muss das wirklich jetzt sein?»

«Was nie deine ungeteilte Aufmerksamkeit …», sie wehrt Kirk ab. «Verzeihung, Captain, nur zwei Sekunden.»

«O.k.», ergab sich Kirk.

« … sind wir. In dem Vulkan hast du nie an uns gedacht, wie es mir ergangen wäre, wenn du gestorben wärst.» Sie war sichtlich mitgenommen und verzweifelt. «Du hast nichts gefühlt. Es war dir egal.»

Spock schaute ziemlich betreten vor sich hin.

«Ich bin nicht die einzige, die sauer auf dich ist. Der Captain ist es auch.»

«Nein, nein, nein, halten sie mich da raus», wehrte Kirk ab. «Sie hat Recht», raunte er Spock zu.

«Deine Andeutung, der Tod würde mich nicht kümmern, ist nicht korrekt. Eines fühlenden Wesens optimale Chance seinen Nutzen zu maximieren, ist lang und in Frieden zu leben.»

«Grossartig», brummte Uhura.

«Das ist jetzt nicht gerade eine Liebeserklärung, Spock», versuchte Kirk schlichtend einzugreifen.

«Sie missverstehen», widersprach Spock, «denn wahr ist, dass ich mich entschieden habe, nichts zu fühlen, als ich dachte, dass mein eigenes Leben zu Ende geht. Als Admiral Pike im Sterben lag, habe ich durch die Verschmelzung mit seinen Gedanken erfahren, was er im Augenblick seines Todes gefühlt hat. Zorn. Verwirrung. Einsamkeit. Furcht. Diese Gefühle habe ich schon einmal erfahren, und zwar exponentiell gesteigert an dem Tag, an dem mein Planet zerstört wurde. Ich habe mich entschieden, nie wieder ein solches Gefühl zu erfahren. Nyota, du missverstehst meine Entscheidung, nichts zu empfinden, als Indiz für fehlende Zugewandtheit. Aber ich kann dir versichern, dass es sich in Wahrheit genau umgekehrt verhält.»

Uhura war nahe daran, in Tränen auszubrechen und schluckte sie tapfer herunter.

In diesem Moment schleuderte das Shuttle etwas zur Seite, als wäre es beschossen worden.

«Was zum Teufel war das?» fragte Kirk.

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Auf der Brücke der Enterprise wurde es unruhig. Sulu fragte: «Was ist passiert? Wo ist das Signal?»

«Abgebrochen, ich versuche, es wiederherzustellen.»

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Hinter dem Shuttle war ein zweites, sehr schnelles Schiff aufgetaucht.

Spock meldete: «Ein klingonisches Schiff, E4-Klasse …»

«Ich dachte, dieser Sektor wäre verlassen!», warf Kirk ein.

«Das muss eine Zufallspatrouille sein», folgerte Uhura.

«Festhalten!» schrie Kirk. Er versuchte mit einem riskanten Flugmanöver abzutauchen.

«Das Schiff besitzt keinerlei Waffen», kommentierte Spock.

«Es hat uns», widersprach Kirk. «Ich brauche alle sechs Treibstoffzellen.»

«Aye, Captain.»

Jetzt waren Kirks ganze Flugkünste gefordert. Trotzdem erwischte sie ab und zu ein Treffer.

«Verdammt!», fluchte Kirk.

«Sie holen rasch auf, Peilung 285», meldete Uhura.

Kirk hatte etwas entdeckt. «Alles klar, da können wir sie abschütteln.»

Spock versuchte, zu warnen. «Falls sie vorschlagen, dass wir die Passage zwischen den näher kommenden Strukturen nehmen, das Schiff wird nicht passen.»

«Das passt.»

«Captain, es wird nicht durch passen.»

«Ach was! Das passt!», schreit Kirk und legt das Shuttle seitlich.

Mit einem Schrei sauste er, hochkant gelegt, durch die enge Passage, während das sie verfolgende klingonische Schiff stoppen musste.

Kirk’s Shuttle prallte mehrfach an die Wände, verliess aber die Passage ohne ernsthaften Schaden genommen zu haben.

Kirk musste erst einmal Luft schnappen, bevor er keuchte: «Hat doch locker gepasst.»

«Ich glaube nicht, dass man das so nennen könnte», widersprach Spock.

Kirk fragte Uhura: «Sind sie noch da?»

«Nein, was mich beunruhigt.»

«Wir haben sie abgehängt.»

«Oder sie blockieren unseren Scanner.»

«Oder wir haben sie abgehängt», widerspricht Kirk.

Über einer etwas freieren Ebene wurde das Shuttle plötzlich von drei Seiten angestrahlt. Nun sahen sie sich drei klingonischen Patrouillenschiffen gegenüber. Klingonische Worte waren über den Lautsprecher zu hören.

«Sie befehlen uns, zu landen», übersetzte Uhura. «Captain, die werden wissen wollen, warum wir hier sind. Und sie werden uns foltern, befragen, und sie werden uns töten.»

Kirk überlegte einen Moment. «Also müssen wir uns den Weg frei schiessen.»

Uhura schnallte sich von ihrem Sessel ab und ging zu Kirk. «Die haben mehr Leute und Waffen. Wir werden nicht überleben, wenn wir als erste angreifen.»

Kirk überlegte und war noch zu keinem Entschluss gekommen.

«Sie haben mich mitgenommen, weil ich Klingonisch spreche.» Sie fixierte ihn. «Dann lassen sie mich auch Klingonisch sprechen.»

Beide Männer sahen sich sorgenvoll an

Kirk setzte das Shuttle vorsichtig auf den Boden. Die Patrouillenschiffe landeten ebenfalls in kurzer Distanz.

Uhura atmete tief durch, bevor sie ausstieg. Würde sie diese gefährliche Situation meistern? Mit den Klingonen war nicht zu spassen. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und ging erhobenen Hauptes der siebenköpfigen Truppe Klingonen entgegen.

Kirk zweifelte: «Das kann nicht funktionieren.»

«Es ist unsere einzige logische Option», widersprach Spock. «Und wenn sie sie jetzt unterbrechen, handeln sie sich nicht nur den Zorn der Klingonen ein, sondern auch den von Lieutenant Uhura.»

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Uhura baute sich kerzengerade vor den Klingonen auf. Deren Kommandant trat ihr einen Schritt entgegen. Sie begann, auf Klingonisch zu reden: «Ich bin hier, um ihnen zu helfen.»

Der Kommandant stieg weiter einige Treppenstufen herab.

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Kirk und seine Crew beobachteten das Geschehen. Plötzlich sprang Kirk auf, eilte zu einem Wandschrank, entnahm diesem mehrere Faeser-Handfeuerwaffen und verteilte diese.

«Lieutenant.»

«Danke, Captain.»

Alle schalteten ihre Waffen scharf.

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«Voller Respekt», fuhr Uhura fort. «In diesen Ruinen versteckt sich ein Terrorist. Er hat viele unserer Leute getötet.»

Der klingonische Kommandant nahm seinen Helm ab und blickte Uhura fest in die Augen. «Warum soll mich ein Mensch interessieren, der Menschen tötet?»

«Weil ihnen Ehre etwas bedeutet. Dieser Mann besitzt keine. Sie und ihre Leute sind in Gefahr.»

Sie widersteht seinem grimmigen Blick, dann stürzt er auf sie zu und packt sie mit der linken Hand unter dem Kinn und hob sie hoch. Mit grimmigem Gesichtsausdruck sah er sie an, langte sich mit der rechten Hand an das Hosenbein und zog langsam ein Messer heraus.

Bevor Kirk, Spock und die beiden Piloten eingreifen konnten, wurde von einer Anhöhe scharf gefeuert. Der Klingone liess Uhura los. Sie blickte sich um. Dort stand ein einzelner Mann in einem wehenden Mantel, schwer bewaffnet. Rasch nutzte Uhura die Schrecksekunde des Klingonen, entriss ihm das Messer und stach ihn nieder. Inzwischen hatte sich ein Feuergefecht zwischen den Menschen und den Klingonen entwickelt. Kirk und seine Crew hatten das Shuttle verlassen. Mit ihren Handfeasern konnten sie nicht viel erreichen. Der einzelne Mann hingegen holte selbst klingonische Patrouillenschiff herab.

Inzwischen waren die klingonischen Kämpfer ausgeschwärmt und Kirk und seine Leute mussten sich den körperlich stärkeren Klingonen Mann gegen Mann erwehren. Allerdings waren die Menschen etwas wendiger als die behäbigeren, aber stärkeren Klingonen. Das konnten sie zu ihrem Vorteil ausnutzen. Trotzdem mussten sie bei dem Kampf kräftig einstecken.

Der Mann im Mantel erledigte aber die Allermeisten. Kurz darauf trafen zwei weitere Patrouillenschiffe ein und setzten neue Kämpfer ab, kaum dass die Menschen knapp die Oberhand gewonnen hatten. Und jedes Mal, wenn einer von Kirk’s Crew in ernsthafte Bedrängnis geriet, schoss der Mann im Mantel ihn wieder frei. Nach kurzer Zeit hatte er alle Klingonen fast im Alleingang ausgeschaltet. Dann warf er seine grosse Kanone zur Seite und zog sich den Schal vom Gesicht. Es war John Harrison, den Kirk jetzt zum ersten Mal von Angesicht zu Angesicht sah.

In diesem Moment tauchten noch drei letzte Klingonen auf und schossen auf John Harrison, der mit einem Riesensatz zu ihnen sprang und sie alle drei, nur mit einem Messer ausschaltete. Dann griff er sich die Faeser-Waffe eines der Klingonen und eilte auf Kirk und seine Leute, die Waffe im Anschlag, zu.

«Waffe runter!», befahl Kirk.

Harrison riss sich die Kapuze vom Kopf. Seine dunkelbraunen Haare fielen wild in seine Stirn. «Wieviel Torpedos?», schrie er.

«Waffe runter!», schrie Kirk, der am Boden sass.

Mit einem gezielten Schuss entwaffnete Harrison Spock. «Die Torpedos, mit denen sie mir in ihrer Botschaft gedroht haben, wie viele sind es?

«72», antwortete Spock.

Harrison blickte von einem zum anderen und überlegte. Kirk und Uhura hockten mitgenommen am Boden, Spock stand nun unbewaffnet daneben. Die beiden Piloten waren zu vernachlässigen. Plötzlich warf er die klingonische Faeserwaffe zur Seite: «Ich ergebe mich.»

Einer der Piloten nahm sie auf und richtete sie auf Harrison.

Stöhnend erhob sich Kirk. «Im Namen von Christopher Pike, meinem Freund, akzeptiere ich.» Dann holte er aus und versetzte Harrison einen Kinnhaken, so kräftig er nur konnte. Und wieder und wieder schlug Kirk auf Harrison ein, der ruhig dastand, nur bei jedem Schlag etwas schwankte, aber nicht eine Geste der Gegenwehr zeigte. Dann genügten Kirk seine Fäuste nicht mehr und er begann auch Knie und Füsse einzusetzen, ohne dass Harrison sich wehrte.

Uhura war auch aufgestanden und verfolgte das Geschehen sprachlos, bis es ihr eindeutig zu viel wurde. «Captain!», schrie sie.

Harrison stand weiter aufrecht, aber Kirk sank fast erschöpft von den Schlägen, die er verteilt hatte, zu Boden. Keuchend richtete er sich wieder auf. Harrison sah ihm in die Augen: «Captain …» Es war ein schizophrenes Bild: Kirk, das Gesicht von den Klingonen zerschlagen, mit blutender Lippe und Hämatomen an den Wangen, dagegen Harrison’s schönes Gesicht, perfekt und ohne Blessuren.

Deprimiert wendete Kirk sich ab: «Handschellen.»

3. Kapitel

Mehrere Bewaffnete brachten den mit Handschellen gefesselten John Harrison auf die Enterprise und führten ihn durch die Gänge. Widerstandslos folgte er und sah sich dabei mit regungslosem Gesicht unauffällig um, musterte die Menschen, an denen sie vorbei gingen. Ein winziges Zucken umspielte seine Mundwinkel, als sein Blick eine junge Frau mit edlem Gesicht, hoher Stirn und hohen Wangenknochen, die braunen langen Haare am Hinterkopf zu einem straffen Knoten gebunden, streifte. Ihre blauen Augen leuchteten eine Spur auf, als sich ihre Blicke trafen. Keiner der Anwesenden hatte den sich kreuzenden Blick bemerkt.

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Kirks Kommunikator piepte. «Direkt in den Zellentrakt», brummte er hinein. Dann drehte er sich zu Uhura um. «Lieutenant, sagen sie der Sternenflotte Bescheid, dass wir Harrison in Gewahrsam haben. Und, dass wir uns auf den Weg machen, sobald der Warp-Kern repariert wurde.»

Uhura blickte zu Boden. «Ja, Sir.»

Kirk ging weiter, während Uhura sich zu Spock umwandte. Schüchtern lächelte sie ihn an, erhob sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn scheinbar endlos auf den Mund. Spock rührte sich nicht. Dann sank sie wieder auf die ganzen Füsse, grinste in sich hinein, und ging an Spock vorbei, der sich verwundert nach ihr umdrehte.

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Wenig später erreichten die Wachen die Arrestzellen. Um einen grossen, weissen Zentralraum, in dem sich in Abständen drei Pulte und Sessel für die Wachmannschaft befanden, waren fünf Arrestzellen angeordnet. Glasscheiben, die die gesamte Vorderwand einnahmen, gaben den Blick auf die gesamten Zellen frei. Nur eine der Zellen war beleuchtet und vorbereitet. Harrison wurde hineingeführt, bekam die Handfesseln abgenommen.

«Im Bad finden sie neue Kleidung», raunte einer der Wachmänner, bevor er die Tür hinter Harrison schloss. Nur eine Wache blieb an einem der Pulte im Vorraum. Er zog sich in das Bad zurück, dem einzigen Raum, der nicht einsehbar war.

Mit einem Tablett voller Speisen in den Händen betrat die braunhaarige Frau mit den blauen Augen den grossen Zentralraum. Sie trägt die Uniform einer Krankenschwester. Lächelnd ging sie auf die Wache zu. «Ich bringe das Essen für den Gefangenen und habe ihnen Kaffee mitgebracht.» Vorsichtig setzt sie eine grosse Tasse mit Kaffee am Rand des Pultes ab.

«Vielen Dank, dass sie auch an mich gedacht haben. Ich hatte keine Zeit mehr, in die Messe zu gehen.» Zufrieden nimmt die Wache die Tasse und nippt daran.

«Lassen sie mich bitte in die Zelle, meine Arbeit tun. Sie sehen ja, falls etwas passiert», freundlich sieht sie die Wache an.

«In Ordnung», er tippt etwas in sein Pult ein.

Die Tür neben der Glasscheibe öffnete sich. Die Frau ging hinein. Leise schloss sich die Tür hinter ihr. In der Arrestzelle klappte sie den Tisch aus der Wand, wischte ihn ab und platzierte das mitgebrachte Essen darauf. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie der Kopf der Wache langsam auf das Pult sank.

Rasch eilte sie zum Bad und tritt ein. John Harrison stand mit geschlossenen Augen unter der Dusche. Das heisse Wasser rann über seine dunklen Haare, sein perfektes Gesicht mit vollen Lippen und hohen Wangenknochen, seine kräftigen Muskeln, seinen sehnigen, schlanken Körper. Langsam öffnete er seine blauen Augen. Ein Lächeln glitt über sein Gesicht.

«Nikita … «, er trat unter dem Wasser hervor, umfasste ihren Nacken und presste seinen Mund auf ihre Lippen.

Sie strich ihm mit den Fingern durch die Haare. «Ich bin so froh, dass du lebst.»

Er zog sie noch fester an sich. «Ich komme immer wieder.»

«Ich habe mich an Carol Marcus gehängt und so die Papiere besorgen können, um an Bord zu kommen. Sie ist hier als Wissenschaftsoffizier und schleicht um die Torpedos.»

«Sind alle an Bord?»

«Ja, alle 72.» Sie lächelte. «Wir haben nicht viel Zeit. Die Wache schläft 15 Minuten.»

Ohne ein weiteres Worte streifte er ihr das Kleid über den Kopf und hob sie hoch. Sie schlang ihre Beine um ihn. Leidenschaftlich liebten sie einander, wohl wissend, dass ihnen im Moment nur wenige Minuten blieben.

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Captain Kirk hatte sich ebenfalls inzwischen umgezogen und trug wieder seine normale Uniform. Gemeinsam mit Dr. McCoy und Spock war er auf dem Weg zum Zellentrakt.

«Aber er hat ganz allein einen Trupp Klingonen ausgeschaltet. Ich will wissen wie», Kirk war ratlos.

«Anscheinen haben wir einen echten Superman an Bord», versuchte McCoy zu scherzen.

«Was du nicht sagst», entgegnete Kirk. Da erreichten sie schon den Zellentrakt. Alles war weiss und steril. Hinter einem der Pulte sass ein Mann vom Wachpersonal. Auf seinem Tisch stand eine leere Kaffeetasse. Durch die riesige Glasscheibe hatte man Einblick in die spartanisch-saubere Zelle, in der sich John Harrison befand. Er trug jetzt neue Sachen, eine frische schwarze Hose, seine alten Stiefel und ein enganliegendes, schwarzes, langärmeliges Shirt, also die Uniform der Sternenflotte.

Die Drei bauten sich vor der Scheibe auf. McCoy zog einen ringförmigen Adapter in die Mitte der Scheibe, wodurch sich eine Öffnung im Inneren des Ringes bildete. «Den Arm durch das Loch. Ich will ihnen jetzt Blut entnehmen.» ordnet McCoy an.

Langsam näherte sich John Harrison der Scheibe, zog sich den Ärmel am rechten Arm hoch und streckte seinen Arm mit Faust geballter Hand durch die Öffnung. Seine Miene war kalt und ausdruckslos. Er öffnete seine Faust, als McCoy ihm mit einem automatischen Gerät etwas Blut abnahm.

«Warum bewegen wir uns nicht, Captain?» Harrisons stechender Blick musterte Kirk. Seine sonore, tiefe Stimme blieb auf einer Ebene. Alle Drei blicken ihn skeptisch an. «Eine unerwartete Fehlfunktion am Warp-Kern, so dass sie am Rand des klingonischen Raumes festhängen?»

«Woher wissen sie das?» McCoy blickte vom Blutentnehmen auf.

«Pille!», rügte ihn Kirk.

«Sie finden meinen Einblick nicht wertvoll, Captain?» Harrison sah Kirk unverwandt in die Augen.

McCoy war in zwischen fertig, so dass John Harrison den Arm zurückziehen konnte und McCoy den ringförmigen Adapter wieder zur Seite schoss, wo er sich schloss.

«War’s das?», fragte Captain Kirk.

McCoy drehte sich zu Kirk. «Ja.»

«Teile mir den Befund mit», ordnete Kirk an. Dann wandten sie sich zum Gehen.

«Ignorieren sie mich, und sie werden jeden auf diesem Schiff töten lassen.» John Harrison zog sich den Ärmel wieder nach unten.

Kirk blieb stehen. Spock drehte sich skeptisch zu Harrison um und sagte: «Captain, ich denke, er wird versuchen, sie zu manipulieren. Daher würde ich nicht empfehlen, den Gefangenen weiter zu beachten.»

Kirk überlegte kurz. «Geben sie mir eine Minute.»

Spock ging, und Kirk ging wieder an die Glasscheibe.

Wütend baute er sich vor Harrison auf. «Lassen sie mich erklären, was hier passiert. Sie sind ein Krimineller. Ich habe gesehen, wie sie unschuldige Menschen ermordet haben! Ich wurde autorisiert, sie auszuschalten! Und der einzige Grund, warum sie noch leben, ist, weil ich es ihnen gestatte. Also halten sie den Mund!»

Harrison blickte nach unten. «Oh, Captain, werden sie mich erneut schlagen?» Er sah Kirk in die Augen. Seine Miene war ruhig und gefasst. «Immer und immer wieder, bis ihr Arm erschlafft, sicher möchten sie das. Also sagen sie mir, warum erlauben sie mir zu leben?»

«Wir alle machen Fehler», entgegnete Kirk.

Den Kopf schüttelnd verzog John Harrison den Mund. «Nein, ich habe mich ihnen ergeben, weil sie, obwohl sie versuchen, mich vom Gegenteil zu überzeugen, doch über ein Gewissen verfügen, Mr. Kirk.» Er macht eine bedeutungsvolle Pause. «Täten sie es nicht, wäre es unmöglich für mich, sie von der Wahrheit zu überzeugen. 23 – 17 - 46 – 11. Koordinaten nicht weit von der Erde. Wenn sie wissen wollen, warum ich das tat, was ich tat, sehen sie dort nach.»

«Geben sie mir einen Grund, weshalb ich auf sie hören sollte.»

«Ich kann ihnen 72 geben. Und die sind an Bord ihres Schiffes, Captain. Sie waren es die ganze Zeit. Ich schlage vor, sie öffnen einen davon.»

Kirk verrät mit keiner Miene, was in ihm vorgeht.

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Inzwischen Kirk kontaktierte seinen beurlaubten Chefingenieur Scotty, der mit der Mitnahme der 72 Torpedos nicht einverstanden gewesen war, weil er sie für zu gefährlich hielt. Er gab Scotty die Koordinaten, die er von John Harrison bekommen hatte, um zu überprüfen, was dort vor sich ging.

Parallel diskutierten Captain Kirk, Spock und Dr. McCoy den Vorschlag, eines der Torpedos zu öffnen. McCoy schimpfte: «Jetzt geht wohl der Ackergaul mit dir durch? Du wirst doch nicht auf diesen Kerl hören! Er hat Pike umgebracht und dich beinahe auch! Und jetzt denkst du, es wäre eine gute Idee, so ein Torpedo aufzumachen, nur, weil ihm danach ist?»

«Und warum hat er uns das Leben gerettet, Pille?»

«Der Doktor hat ein Argument, Captain», warf Spock ein.

«Stimmen sie mir nicht zu, Spock, da wird mir unwohl bei», McKoy fing an, nervös herumzuwandern.

«Vielleicht sollten auch sie lernen, ihre Emotionen zu kontrollieren», ermahnte ihn Spock. «In dieser Situation diktiert die Logik, dass sie am besten ... »

Das beruhigte McCoy nicht im Geringsten, im Gegenteil: «Mein Gott, Spock, da versucht jemand uns dazu zu bringen, unser Schiff hochzujagen, und sie reden von Logik!»

«Ich weiss nicht, warum er sich ergeben hat», entgegnete Kirk ein, «aber das ist es nicht.»

Er hatte sich entschlossen. «Schön, wir öffnen einen Torpedo. Die Frage ist nur wie.»

McCoy war gar nicht einverstanden. «Aber Jim, ohne Mr. Scott an Bord! Wer hat denn die Qualifikation, eine vier Tonnen schwere Dynamit-Stange aufzumachen.»

«Die Tochter des Admirals schien sich für die Torpedos zu interessieren», warf Spock ein. «Und sie ist Waffenspezialistin. Vielleicht könnte sie von Nutzen sein.»

Kirk drehte sich erstaunt um. «Was? Die Tochter des Admirals?»

Spock sah Kirk scharf an. «Carol Marcus, ihr neuer Wissenschaftsoffizier. Sie hat ihre Identität verheimlicht.»

«Wann wollten sie mir davon erzählen?»

«Wenn es relevant wird. Und das ist es nun», entgegnete Spock.

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Kirk hat Carol Marcus geholt. Sie eilten durch die Gänge.

«Sind die Torpedos in der Waffenkammer?», fragte Carol Marcus.

«Geladen und abschussbereit. Was sind sie?»

«Das weiss ich auch nicht. Deshalb habe ich meine Versetzung auf dieses Schiff gefälscht, um herauszufinden …», sie stoppte abrupt und drehte sich beschwichtigend Kirk zu. «Ich entschuldige mich dafür. Wenn sie meinetwegen Schwierigkeiten bekommen, tut mir das sehr leid. Ich bin Carol Marcus.» Sie reichte ihm die Hand.

«James Kirk.»

Sie schüttelte seine rasch und rannte weiter. «Torpedos.»

Bald erreichten sie die Waffenkammer.

«Mein Vater hat mir Zugang zu allen seinen Projekten ermöglicht. Dann hörte ich davon, dass er diese Torpedo-Prototypen entwickeln liess. Als ich ihn damit konfrontieren wollte, ist er mir ausgewichen. Und dann habe ich entdeckt, dass die Torpedos aus allen Aufzeichnungen entfernt wurden.» Sie sah Kirk fest an.

«Um sie dann mir zu geben ...»

«Sie haben mehr Verstand, als ihr Ruf nahelegt, Captain Kirk.» Sie stieg eine Treppe hinauf.

Er folgte ihr nach kurzem Zögern. «Ich habe einen Ruf?»

«Ja, den haben sie. Ich bin eine Freundin von Christine Chapel.»

«Christine? Oh ja, wie geht es ihr?» Das klang nicht sehr überzeugend von Kirk.

«Sie arbeitet in einem entfernten Quadranten als Krankenschwester und ist jetzt überaus glücklich.»

«Oh, das ist gut.»

«Sie wissen nicht wirklich, von wem ich da rede, oder?», konfrontierte Carol Kirk.

Stotternd versuchte er abzulenken: «Was machen wir hier drin?»

«Ist dieser Shuttle abflugbereit?»

«Selbstverständlich.»

«Würden sie sich bitte umdrehen?»

Kirk wirkte sehr begriffsstutzig. «Wieso?»

Carol sah ihn scharf an: «Drehen sie sich um!»

Missmutig folgte er ihrer Anweisung.

Sie legte ihre Sachen ab, um sich einen Raumanzug anzuziehen. «Es ist zu gefährlich, zu versuchen, einen von den Torpedos auf der Enterprise zu öffnen, aber es gibt einen Planetoiden in der Nähe. Dort kann ich einen aufmachen, aber ich werde Hilfe brauchen.»

Langsam hatte sich Kirk umgedreht und starrte sie mit offenem Mund an. Sie war nur noch mit einem BH und Höschen bekleidet und hatte eine wahnsinnig tolle Figur.

«Umdrehen!», herrschte Carol ihn an. «Sofort!»

Folgsam drehte er sich wieder weg.

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Von der Brücke aus überwachten Kirk und seine Mannschaft die Mission von Carol Marcus, die Dr. McCoy zugeteilt bekommen hatte. Der Flug zum Planetoiden war unkompliziert verlaufen und auch die Klingonen hatten sich noch nicht gerührt. Aber es war unklug, den Aufenthalt in der neutralen Zone am Rand des klingonischen Gebietes länger als unbedingt nötig, auszudehnen. Uhura hatte der Sternenflotte gemeldet, dass Harrison in Gewahrsam genommen werden konnte. Von dort gab es allerdings noch keine Rückmeldung.

Im Maschinenraum konnte Chekow mit seinem Mechaniker Team den Schaden am Warp-Antrieb finden. Es war ein grosses Leck und ein erheblicher Schaden entstanden. Eine Ursache für die Entstehung des Schadens konnte nicht eruiert werden.

Das Shuttle war sicher gelandet und Carol Marcus und Dr. McCoy bereit, den mitgenommenen Torpedo zu öffnen. Kirk liess sich per Funk mit beiden verbinden.

«Pille, danke für die Hilfe. Dr. Marcus bat um die ruhigsten Hände des Schiffs.»

McCoy war nicht wirklich glücklich mit seiner Aufgabe. «Als ich davon geträumt habe, mit einer schönen Frau auf einem einsamen Planeten gestrandet zu sein, war kein Torpedo im Spiel!», schimpfte er in sein Funkgerät.

«Dr. McCoy, darf ich sie daran erinnern, dass das kein romantischer Ausflug ist?»

Er trug noch eine Kiste mit Material hinaus zu dem Torpedo. «Also wie können diese legendären Hände ihnen helfen, Marcus?»

«Pille!», ermahnte Kirk vom Schiff aus.

«Um zu erfahren, wie gefährlich diese Waffen sind, müssen wir den Sprengkopf öffnen und die Treibstoffzelle aufmachen. Das Dumme ist nur, das der Sprengkopf dieser Waffe scharf ist.» Sie umrundete den Torpedo und musterte ihn von allen Seiten.

McCoy setzte seine Kiste vorsichtig ab. «Schätzelchen, ich habe schon mal bei einem schwangeren Gorn einen Notkaiserschnitt durchgeführt. Achtlinge waren das. Und was soll ich sagen? Die kleinen Scheisserchen können beissen! Da dürfte ihr Torpedo kein Problem sein.»

Beide positionierten sich an einer Seite des Torpedos und öffneten die seitlichen Klappen.

«Dr. McCoy, da ist ein Bündel von Glasfaserkabeln an der Innenverkleidung. Sie müssen das 23. Kabel durchschneiden. Und was immer sie tun, sie berühren nichts anderes. Haben sie das verstanden?»

«Darauf wäre ich nie gekommen», brummte er in sich hinein.

«Dr. McCoy», ermahnte ihn Carol. «Warten sie auf mein Zeichen. Ich werde den Detonationsprozessor umleiten. Bereit?»

«Und wie.»

«Viel Glück.» Carol tippte auf den kleinen Monitor und die Klappe, in der sich McCoys Arm befand krachte zu.

Schmerzerfüllt schrie McCoy auf.

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Auf der Brücke meldete sich entsetzt Sulu. «Sir, der Torpedo hat den Count-down gestartet.»

Ein weiterer Offizier warf ein: «Der Torpedo detoniert in 60 Sekunden, Sir.»

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McCoy fluchte: «Scheisse! Was ist passiert? Ich bekomme meinen Arm nicht raus!»

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«Erfassen sie deren Signal und beamen sie sie sofort hoch!», wies Kirk rasch an.

Spock drehte sich um und steht auf. «Ich kann nicht differenzieren zwischen McCoy und dem Torpedo. Wir können nur beide zusammen hochbeamen oder keinen.»

«Dr. Marcus, können sie ihn entschärfen?» fragt Kirk.

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Carol kniete an der anderen Klappe des Torpedos. «Ich versuche es…ich versuche es.»

«Jim, hol sie sofort hier raus», schrie McCoy.

«Nein! Wenn sie mich hochbeamen ist er tot!», wehrte sich Carol. «Lassen sie mich einfach arbeiten.»

McCoy zählte den für ihn sichtbaren Countdown zurück.

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Sulu meldete sich auf der Brücke zu Wort: «Dr. Marcus kann auf ihr Kommando hochgebeamt werden, Sir.»

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Bei «Vier» wurde Carol panisch. «Scheisse!» Dann riss sie eine Drehscheibe aus der Hinterwand der geöffneten Box. Von dem Schwung fiel sie nach hinten zurück und auch McCoys Arm war mit einem Mal frei. Das Torpedo öffnet seine obere Abdeckung.

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Auf der Brücke meldete sich Spock zu Wort: «Deaktivierung erfolgreich, Captain.»

Kirk beugte sich erleichtert hinab zu seiner Bedienkonsole. «Dr. McCoy, alles in Ordnung?»

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Carol Marcus und Dr. McCoy, der sich noch seinen eingeklemmten Arm hielt, standen auf und näherten sich vorsichtig dem Torpedo.

«Pille?», rief Kirk durch das Funkgerät.

«Jim?», McCoy beugt sich über den Torpedo. «Das musst du dir ansehen.»

In dem Torpedo befand sich ein Mensch in einer Kryokapsel.

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Inzwischen erreichte Scotty die von Harrison genannten Koordinaten hinter dem Jupiter. Ihm verschlug es die Sprache. Versteckt hinter einem der Jupitermonde befand sich eine riesige Weltraumwerft. Gerade wurde die Landeerlaubnis für die Zubringer der U.S.S. Vegance für Hangar 12 erteilt. Scotty mischte sich mit seinem kleinen Raumschiff unter die Zubringer und traute seinen Augen kaum. Stöhnend entfuhr ihm ein «Scheisse!».

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Kirk und Spock machten sich nach der Rückkehr von Carol Marcus, Dr. McCoy und dem Torpedo auf den Weg zu dem Torpedo, um es selbst zu begutachten.

«Was haben wir da?»

Carol nimmt gerade eine Abdeckplatte vom Torpedo. «Das ist sehr geschickt gemacht. Die Treibstoffzelle wurde aus dem Torpedo entfernt und der Torpedo stattdessen mit einer versteckten kryogenen Kapsel versehen.»

Staunend sah Kirk auf den eingefrorenen Mann. «Ist er am Leben?»

Dr. McCoy antwortete: «Leider liegt keine Gebrauchsanweisung dabei, wie wir ihn aufwecken können, ohne ihn umzubringen. Diese Technologie ist nicht mein Fach.»

«Ist sie hochentwickelt?», fragte Spock.

Carol drehte rasch den Kopf zu ihm. «Ganz im Gegenteil. Diese kryogene Kapsel ist veraltet.»

McCoy ergänzte: «Wir müssten niemand mehr einfrieren, seit wir mit Warp fliegen können, was immerhin das Erstaunlichste an unserem Freund hier erklärt: Er ist 300 Jahre alt.»

Alle sahen sich betreten an.

4. Kapitel

Skeptisch musterte John Harrison, der kerzengerade auf der spartanischen weissen Bank seiner Zelle sass, Kirk, Spock und McCoy, als diese wieder im Arresttrakt erschienen.

Kirk baute sich vor der Scheibe auf. «Wieso ist da ein Mann in dem Torpedo?»

Harrison hob langsam den Kopf, um Kirk anzusehen. «Es sind Männer und Frauen in all diesen Torpedos, Captain. Ich habe sie da hineingetan.»

Kirk und Spock sahen sich gegenseitig fragend an, bevor Kirk fragte: «Wer sind sie?»

Harrison sass kerzengerade auf seiner Bank. «Ein Überbleibsel aus längst vergangenen Zeiten, gentechnisch erzeugt, überlegen zu sein, um andere in einer Welt des Krieges zu führen. Aber wir wurden verdammt, zu Kriminellen gemacht, und ins Exil gezwungen. Jahrhundertelang schliefen wir», er wandte seinen Kopf zu Spock, «darauf hoffend, dass wenn wir erwachen die Dinge anders wäre.» Seine Stimme wurde schärfer. «Aber als Resultat der Zerstörung von Vulcan begann ihre Sternenflotte aggressiv entfernte Quadranten des Alls zu erforschen. Mein Schiff wurde treibend gefunden. Ich allein wurde wiederbelebt.» Er wandte sich wieder ab.

«Ich habe John Harrison überprüft», warf Kirk ein. «Bis vor einem Jahr hat er noch gar nicht existiert.»

Harrison steht auf und nähert sich der Scheibe. «John Harrison war eine Fiktion, erschaffen von ihrem Admiral Marcus im Moment meines Erwachens, um seine Sache voranzubringen. Rauchschwaden, um meine wahre Identität zu verbergen.» Er fixierte Kirk mit gefährlichem Blick. «Mein Name ist Khan!»

Nachdenklich legte Kirk seinen Kopf etwas zur Seite. «Warum sollte ein Admiral der Sternenflotte einen 300 Jahre alten aufgetauten Mann um Hilfe bitten?»

Khan verzog die Augenbrauen. «Weil ich besser bin.»

«Besser als was?»

«Alles.» Khan’s durchdringender Blick aus seinen kalten blauen Augen beunruhigen Kirk. «Alexander Marcus brauchte eine Antwort auf eine unzivilisierte Bedrohung einer zivilisierten Welt. Er suchte den Verstand eines Kriegers.» Khan begann in seiner Zelle herumzuwandern, wandte sich aber immer wieder zu Kirk um. «Meinen Verstand, um Waffen und Kriegsschiffen zu entwickeln.»

Spock unterbrach ihn. «Sie suggerieren also, der Admiral würde alle Vorschriften missachten, die er geschworen hat, zu befolgen, nur damit er sich ihres Intellekts bedienen kann?»

Khan fixierte Spock. «Er wollte sich meiner Brutalität bedienen. Intellekt allein ist nutzlos in einem Kampf, Mr. Spock. Sie --- sie können nicht einmal eine Regel brechen. Wie soll man von ihnen erwarten, Knochen zu brechen?»

Fassungslos sah Spock Khan an, der sich wieder abwandte. «Marcus benutzte mich, Waffen zu entwickeln, die ihm helfen sollten, seine Vision einer militarisierten Sternenflotte zu verwirklichen. Und er schickte sie, um diese Waffen zu benutzen, um meine Torpedos auf eine nichtsahnende Welt abzufeuern. Und nun hat er absichtlich ihr Schiff in einem feindlichen Raum lahmgelegt. Das kann unweigerlich nur eine Konsequenz haben. Die Klingonen werden nach den Verantwortlichen für den Angriff suchen, und sie haben keine Chance, zu entkommen. Marcus hat am Ende diesen Krieg, über den er immer gesprochen hat, den er immer wollte.»

«Nein … Nein.», Kirk lief ungläubig an der Scheibe entlang. «Ich habe gesehen, wie sie das Feuer auf einen Raum voller unbewaffneter Sternenflottenoffiziere eröffneten! Sie haben sie kaltblütig ermordet!»

Khan verlor langsam die Geduld. «Marcus hat mir meine Crew genommen!»

«Sie sind ein Mörder!» schrie Kirk.

«Er benutzte meine Freunde, um mich zu kontrollieren!» Khan fand sein Gleichgewicht wieder. «Ich versuchte, sie in Sicherheit zu bringen, indem ich sie in den Waffen versteckte, die ich entwickelt habe. Aber ich wurde entdeckt. Ich hatte keine Wahl, als allein zu fliehen.» Er hatte sich von Kirk und Spock abgewandt. In seinem Gesicht spiegelte sich tiefste Verzweiflung. «Und als ich das getan hatte, hatte ich jeden Grund zu erwarten, dass Marcus jeden Einzelnen getötet hat, von diesen Menschen, die mir so unendlich viel bedeuten.» Seine Augen röteten sich und Tränen rannen über sein perfektes Gesicht. Seine Stimme wurde wieder fester. «So habe ich Gleiches mit Gleichem vergolten.» Langsam dreht er sich wieder um. «Meine Crew», er blickte in die betroffenen Gesichter von Kirk und Spock, «ist meine Familie, Kirk. Gibt da irgendetwas, was sie nicht für ihre Familie tun würden?»

Im Hintergrund ertönte eine Durchsage: «Annäherungswarnung, Sir, ein Schiff kommt mit Warp-Geschwindigkeit auf uns zu.»

Kirk senkte den Kopf. «Klingonen?»

Khan kam an die Scheibe zu Kirk. «Mit Warp? Nein, Kirk. Wir beide wissen, wer das ist.»

«Ich glaube nicht», ertönte die Durchsage. «Es kommt nicht von Kronos.»

Kirk senkte den Kopf und dachte kurz nach, bevor er sich auf den Weg zur Brücke machte. «Lieutenant, bringen sie Khan zur Krankenstation», wies er den Wachhabenden im Arresttrakt noch schnell an. «Stellen sie 6 Wachen auf.»

«Ja, Captain.»

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Im Laufschritt erreichten Kirk und Spock die Brücke. Kaum hatte Kirk auf seinem Kommandantensitz Platz genommen, materialisierte sich ein riesiges, der Enterprise äusserlich ähnelndes Schiff. Alle Offiziere waren auf ihrem Platz.

Uhura meldete sich. «Sie rufen uns, Sir.»

«Auf den Schirm.», wies Kirk an. «Schiffsweite Übertragung für das Protokoll.»

Auf dem riesigen Schirm erschien Raumflottenkommandant Admiral Marcus.

«Captain Kirk.»

«Admiral Marcus, ich habe sie nicht erwartet. Ein Spitzen-Schiff haben sie da.»

«Und ich erwartete nicht, von ihnen zu hören, dass sie Harrison entgegen ihren Befehlen, in Verwahrung nehmen.» Seine Stimme war ausgesprochen missmutig.

«Nun ja, wir waren gezwungen, zu improvisieren, weil unser Warp-Kern eine unerwartete Fehlfunktion hatte. Aber das ist ihnen ja bekannt, nicht wahr, Sir?»

Fassungslos blickte Uhura zu Kirk.

«Ich verstehe nicht, was sie meinen», entgegnete Marcus.

«Na, deswegen sind sie doch hier, oder? Uns bei der Reparatur zu unterstützen. Wieso sonst sollte das Oberhaupt der Sternenflotte persönlich hier am Rand der Neutralen Zone auftauchen?»

Sulu vermeldete: «Captain, die scannen unser Schiff.»

«Kann ich ihnen helfen, etwas Bestimmtes zu finden?»

»Wo ist ihr Gefangener, Kirk?»

«Laut Sternenflottenvorschrift plane ich Khan zur Erde zurückzubringen, damit er vor Gericht gestellt werden kann.»

Marcus kratze sich am Kopf. «Tja, Scheisse, sie haben mit ihm geredet. Und genau das hatte ich gehofft, ihnen zu ersparen. Ich bin ein taktisches Risiko eingegangen, diesen Bastard aufzuwecken, weil ich glaubte, seine überragende Intelligenz könnte uns vor dem schützen, was uns noch alles bevorsteht.» Er beugte sich nach vorn. «Aber das war ein Fehler. Und jetzt klebt das Blut aller, die er getötet hat, an meinen Händen. Daher bitte ich sie, geben sie ihn mir, so dass ich die Sache beenden kann.»

Kirk überlegte einen Moment. «Und was soll ich, ihrer Ansicht nach, mit dem Rest seiner Crew machen, Sir? Sie auf die Klingonen schiessen? 72 Leben beenden? Einen Krieg anfangen … so nebenbei?»

«Er war es, der diese Menschen in diese Torpedos gesteckt hat. Ich wollte sie nicht mit dem Wissen um ihre Ladung belasten. Sie haben gesehen, wozu er schon allein imstande ist. Stellen sie sich vor, was passiert, wenn wir den Rest der Mannschaft aufwecken. Hat er ihnen auch erzählt, er wäre ein Hüter des Friedens? Er spielt mit ihnen, Junge, merken sie das nicht? Khan und seine Crew wurden als Kriegsverbrecher zum Tode verurteilt. Und jetzt ist es unsere Pflicht, das Urteil zu vollstrecken, bevor noch andere seinetwegen sterben. Deswegen bitte ich sie erneut, und zwar zum letzten Mal, Junge, nehmen sie die Schilde runter. Sagen sie mir, wo er ist.»

Kirk überlegte einen Moment. Bisher hatte alles gestimmt, was Khan ihm über Marcus erzählt hatte. «Im Maschinenraum, Sir.» Er atmete schwer durch. «Aber ich lasse ihn auf der Stelle in den Transporter Raum bringen.»

«Ich hole ihn von hier.» Damit wurde die Übertragung durch Admiral Marcus beendet.

Kirk stand rasch auf. «Sie werden die Schilde oben lassen, Sulu.»

«Captain, das weiss ich», entgegnete Sulu zustimmend.

Spock verstand nicht so richtig. «Da sich Khan auf der Krankenstation befindet, wüsste ich gern die Details ihres Plans.»

«Ich habe Marcus gesagt, wir bringen einen Flüchtigen zurück zur Erde. Und genau das werden wir tun.» Kirk stellte einiges an seinem Terminal ein. «Mr. Chekow, verfügen wir über Warp?»

Chekow antwortet aus dem Maschinenraum: «Wenn wir Warp einsetzen, gehen wir das Risiko ein, den Kern ernsthaft zu beschädigen.»

«Können wir es machen?»

«Technisch gesehen, ja, aber ich würde davon abraten.»

«Vermerkt», entgegnete Kirk. «Mr. Sulu, setzen sie Kurs auf die Erde.»

«Ja, Sir.»

«Vollgas!», Kirk startet das Raumschiff, welches mit Warp-Geschwindigkeit verschwindet.

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In der Krankenstation führte Dr. McCoy noch einige Tests an Khan durch, der alles geduldig über sich ergehen liess.

«Zumindest bewegen wir uns wieder», stellte McCoy fest, als das Schiff mit Warp durch den Weltraum jagte. Mit einem Scanner prüfte er Khan.

«Sie denken, sie sind bei Warp in Sicherheit. Sie liegen falsch», sagte Khan.

Carol Marcus zögerte einen Moment, dann rannte sie los. Es gab keinen Grund, Khan in diesem Punkt nicht zu glauben.

Nikita stand an der Wand und blickte grimmig drein. Langsam wurden ihr die ganzen Tests, die Dr. McCoy an Khan durchführte, zu viel. «Dr. McCoy, meinen sie nicht, dass es jetzt reicht? Halten sie die ganzen Tests an dem Gefangenen für ethisch in Ordnung?»

McCoy dreht sich langsam zu ihr um. «Schwester Nicki Harris, meinen sie, dass sie befugt sind, darüber zu entscheiden?»

«Sicher nicht, Doktor, aber wir haben, gerade im medizinischen Bereich, unser Handeln an ethischen Grundsätzen auszurichten. Und der Gefangene ist kein Versuchskaninchen!» Nikita stellte sich vor Khan. Sie wusste, sie ging jetzt ein grosses Risiko ein, enttarnt zu werden. Aber sie konnte nicht mehr länger mit ansehen, wie der Mann, den sie liebte, solch sinnlosen Tests unterzogen wurde, obwohl Khan alles klaglos und mit Haltung über sich ergehen liess. Mit vor Zorn funkelnden Augen blitzt sie McCoy an: «Ich weiss, ich habe meine Kompetenzen überschritten, aber erinnern sie sich an ihren Eid, Dr. McCoy.»

Nachdenklich hatte McCoy den Kopf gesenkt. Irgendwie hatte sie ja Recht, obwohl sie nur eine Krankenschwester war, und neu auf dem Schiff dazu. Seine Neugier, warum Khan so schnell heilte und regenerierte, warum er so stark war, hatte ihn Grenzen überschreiten lassen. Er legte den Scanner beiseite und nickte. «Sie haben Recht, Schwester Harris. Es reicht, wir haben erst einmal genügend Daten und Proben.» Ohne weitere Worte wandte er sich seinem Labortisch zu.

Erleichtert atmete Nikita auf. Sie nahm einen Desinfektionsspray, um die letzte Wunde an Khan’s Hals zu versorgen. Er rührte sich nicht und zeigte mit keiner Regung, wie vertraut sie mit einander waren. Niemandem im Raum war etwas aufgefallen.

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«Lieutenant Uhura, bitte informieren sie die Sternenflotte, dass uns ein nicht gekennzeichnetes Föderationsschiff in die Neutrale Zone verfolgte.»

Uhura antwortete: «Kommunikation ausgefallen.»

Carol erreichte die Brücke und bat um Erlaubnis, die Brücke zu betreten.

«Dr. Marcus.»

Sie erreichte Kirk. «Er wird uns einholen. Und wenn er das tut, kann nur ich ihn davon abhalten, das Schiff zu zerstören. Sie müssen mich mit ihm reden lassen.»

«Carol, wir fliegen mit Warp. Er kann uns nicht einholen.»

«Doch, kann er. Er hat an einem Schiff mit neuer Warp-Technologie gearbeitet und …»

Sulu unterbrach sie: «Captain! Ich bekomme hier Werte, die ich nicht verstehe.»

Marcus’ Schiff hatte die «Enterprise» inzwischen eingeholt und eröffnete das Feuer. Getroffen schwankte das ganze Schiff. Der Beschuss hörte nicht auf. Die «Enterprise» wurde aus dem Warp-Kanal herausgeschleudert.

«Wo sind wir?» Kirk hatte sein Gleichgewicht wiedergefunden.

Sulu war noch immer an seinem Platz und hatte noch immer die Kontrolle. «237 000 km von der Erde entfernt.»

«Schadensbericht», wandte Kirk sich an die Waffentechnikerin.

«Die Waffen sind ausgefallen, Sir. Wir sind schutzlos.»

«Schadensbericht», wandte er sich an den Androiden, der für die technische Sicherheit des Schiffes zuständig war.

«Schäden am Rumpf, Captain.»

Der Beschuss ging unvermindert weiter. Das Schiff wurde hin und her geschleudert, wie auch die Mannschafft. Noch gab es keine Schäden auf der Brücke.

«Ausweichmanöver!», schrie Kirk. «Bringen sie uns zur Erde! Sofort!»

Carol unterbrach ihn: «Stopp! Jeder auf diesem Schiff wird unweigerlich sterben, wenn ich nicht sofort mit ihm rede.» Sie fixierte Kirk scharf. Er wusste, sie hatte Recht.

«Uhura, rufen sie ihn.»

Carol drehte sich zum Monitor um. «Sir, ich bin’s, Carol.»

Augenblicklich endete der Beschuss der «Enterprise». Auf dem Monitor erschien das Gesicht von Admiral Marcus. «Was hast du auf diesem Schiff verloren?», herrschte er sie an.

«Ich habe gehört, was du gesagt hast. Du hast einen Fehler gemacht und nun versuchst du alles, um ihn wieder auszubügeln. Aber, Dad, ich glaube einfach nicht, dass der Mann, von dem ich grossgezogen wurde, dazu imstande ist, ein Schiff voller unschuldiger Menschen zu zerstören. Und wenn ich unrecht habe, dann wirst du das mit mir an Bord tun müssen.» Sie schluchzte leicht auf.

Seine Stimme war fest. «Nein, Carol, das werde ich nicht.»

Bevor sich Erleichterung auf ihrem Gesicht ausbreiten konnte, stöhnte sie auf. Lichtringe bildeten sich um ihren Körper, hilfesuchend sah sie zu Kirk. «Jim…»

«Können wir das Transporter Signal unterbrechen?»

«Nein, Sir.»

Carol versuchte noch zu fliehen, aber es nützte nichts, sie löste sich im Lichtstrahl auf.

Admiral Marcus scharfe Stimme verkündete sein Urteil über die Enterprise: «Kirk, ohne Befugnis, und als Komplize des flüchtigen John Harrison, sind sie in feindliches Territorium eingedrungen. Daher lassen sie mir keine Wahl, als sie aufzuspüren und sie zu zerstören. Phaser ausrichten.»

Kirk rannte zum Monitor. «Warten sie, Sir, warten sie, warten sie!»

«Es wird schnell gehen. Alle Torpedos auf die Brücke der Enterprise einstellen.»

«Sir, meine Crew hat nur meine Befehle befolgt. Ich übernehme die volle Verantwortung für meine Handlungen, aber es waren meine… Meine, ganz allein.»

Marcus wendet sich wieder zum Monitor um.

«Wenn ich ihnen nun Khan’s Koordinaten übermittle, bitte ich sie nur darum, dass die Crew verschont bleibt.» Hoffnungsvoll blickte Kirk in den Monitor. «Bitte, Sir, ich tue alles, was sie wollen. Nur, lassen sie sie am Leben.»

«Das ist eine meisterliche Entschuldigung», Marcus setzte sich wieder auf seinen Kommandosessel. «Aber falls es sie tröstet, ich wollte ihre Crew nie verschonen. Feuern sie…» Die Übertragung wurde beendet.

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Fassungslos sah Kirk auf den erloschenen Bildschirm. Inzwischen öffneten sich die gigantischen Faserkanonen von Marcus’ Schiff. Langsam drehte Kirk sich zu seinen Offizieren. Verzweiflung spiegelte sich auf seinem Gesicht. «Es tut mir leid.»

Unheimliche, betretende Stille breitete sich auf der Brücke aus. Da geschah etwas Unvorhergesehenes.

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Auf Admiral Marcus’ Brücke brach leichte Panik aus.

«Unsere Waffen funktionieren nicht!»

«Schilde sind ausgefallen! Wir verlieren Energie!»

«Jemand im Maschinenraum hat unsere Systeme zurückgesetzt.»

Marcus wurde zornig. «Was meinen sie mit irgendjemand?», brüllte er. «Wer?»

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Sulu vermeldete: «Ihre Waffen wurden ausgeschaltet, Sir.»

Da erfolgte eine Übertragung: «Enterprise, können sie mich hören?»

Völlig überrascht ringt Kirk mit den Tränen. «Scotty!»

«Raten sie, was ich hinter dem Jupiter gefunden habe…»

Kirk jubelte: «Sie sind auf seinem Schiff!»

«Ich habe mich eingeschlichen. Ich habe einen Hochverrat an einem Admiral der Sternenflotte begangen. Also würde ich sehr gern von diesem Schiff wieder runter. Also beamen sie mich bitte raus!»

«Sie sind ein Wahnsinns-Tüftler! Wir haben gerade wenig Energie, also halten sie sich bereit.»

«Wie wenig Energie? Was ist mit der «Enterprise?» Nach einer kurzen Pause rief es: «Ich melde mich!»

«Scotty!»

Nach einem kurzen Moment rennt Kirk zu Spock. «Spock, was macht unser Schiff?»

»Unsere Optionen sind begrenzt, Sir. Wir können nicht feuern und wir können nicht fliehen.»

«Es gibt eine Möglichkeit», Kirk hatte eine Idee. «Uhura, wenn sie Scotty wiederhaben, verbinden sie uns.»

«Ja, Sir», antwortet Uhura.

«Mr. Spock, sie haben die Brücke.» Damit wandte sich Kirk ab und beeilte sich, den Raum zu verlassen. Im Laufschritt folgte ihm Spock.

«Captain, ich kann nur Einspruch erheben.»

«Wogegen? Denn ich habe doch noch gar nichts gesagt.»

«Wenn wir das Schiff nicht von aussen einnehmen können, gibt es nur eine Lösung: von innen. Ein grosses Kommando würde entdeckt. Es wäre also optimal, so wenig Leute, wie möglich mitzunehmen. Sie werden auf Widerstand stossen. Sie brauchen also Personal mit grosser Kampferfahrung und exzellenten Kenntnissen über dieses Schiff. Daraus schliesse ich, dass sie sich mit Khan zusammentun wollen, dem Mann, den wir eigentlich vernichten sollten.»

«Ich will mich nicht verbünden, sondern mich nur seiner Fähigkeiten bedienen. Der Feind meines Feindes ist mein Freund.»

Beide eilten durch die Gänge.

«Ein arabisches Sprichwort, angeblich von einem Prinzen, der dann von seinen eigenen Leuten verraten und enthauptet wurde.»

Kirk liess sich nicht abbringen. «Trotzdem ein höllisch gutes Zitat.»

«Ich werde sie begleiten, Captain.»

«Nein, ich brauche sie auf der Brücke.»

Spock riss ihn an der Schulter zurück. «Ich darf ihnen das nicht gestatten. Meine Funktion auf diesem Schiff ist, ihnen dabei zu helfen, die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen. Wobei ich davon überzeugt bin, dass sie momentan nicht imstande sind…»

«Sie haben Recht!»

Damit hatte Spock nicht gerechnet und blieb wie angewurzelt stehen.

«Was ich gleich tun werde ergibt keinen Sinn. Es ist nicht logisch. Es ist einfach ein Bauchgefühl.» Kirk sah Spock flehend an. «Ich habe keine Ahnung, was ich machen soll. Ich weiss nur, was ich machen kann. Die Enterprise und ihre Crew brauchen jemand am Ruder, der weiss, was er tut.» Er überlegte eine Weile. «Und das bin nicht ich. Das sind sie, Spock.» Er liess Spock auf dem Gang stehen.

5. Kapitel

Als Kirk die Krankenstation erreichte, fand er Khan noch immer kerzengerade auf einer Untersuchungsliege sitzend, vor. Dr. McCoy sass an seinem Labortisch und war beschäftigt. Nikita war damit beschäftigt, etwas aufzuräumen. Nach einem kurzen Zögern ging Kirk auf Khan zu.

«Sagen sie mir alles, was sie über das andere Schiff wissen.»

«Dreadnought-Klasse, zweifache Grösse, dreifache Geschwindigkeit, fortgeschrittene Bewaffnung, modifiziert für eine Minimal-Crew, anders als die anderen Föderationsschiffe für den Kampf gebaut.» Khan verzog keine Miene.

Kirk baute sich vor Khan auf: «Ich werde alles tun, was ich kann, um sie für ihre Taten zur Verantwortung zu ziehen.» Kirk versuchte erfolglos Khan’s Miene zu lesen. «Aber jetzt brauche ich ihre Hilfe.»

«Im Austausch wofür?»

«Sie sagen, sie tun alles für ihre Crew. Ich kann für deren Sicherheit garantieren.»

«Captain», ein kleines Lächeln umspielte Khan’s Lippen, «sie können nicht einmal für die Sicherheit ihrer eigenen Crew garantieren.»

Für einen Moment wusste Kirk nichts zu entgegnen. Ihm war klar, dass Khan Recht hatte. Dr. McCoy sass an einem Labortisch, als dort auf einmal etwas piepte. Kirk fühlte sich in seiner so wichtigen Verhandlung gestört.

«Pille, was machst du mit dem Tribble?»

«Der Tribble ist tot. Ich injiziere Khan’s Thrombozyten in das tote Gewebe eines nekrotischen Wirts. Khan’s Zellen regenerieren sich so schnell, wie ich es noch nie gesehen habe. Ich will wissen, warum!»

Erneut wandte sich Kirk an Khan: «Sie kommen jetzt mit mir.»

Khan steht auf, blickt kurz zu Nikita. Sie rückte den Anhänger ihrer Halskette gerade. Ein winziges Zucken um seinen Mundwinkel sagte ihr, dass er verstanden hatte.

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Kirk, Khan und 6 Wachen befanden sich auf dem Weg zur Schleuse, als Kirk mit Scotty erneut Kontakt aufnehmen konnte.

«Sie haben was vor?», ertönte Scottys verwunderte Stimme aus dem Lautsprecher.

«Wir werden rüberkommen. Sulu ist gerade dabei, die Enterprise in Position zu manövrieren.»

«Hier rüber? Wie?»

«Da ist eine Frachtluke, Hangar 7, Zugangsöffnung 01701A, sie müssen die manuelle Steuerung für die Luftschleuse finden», übernahm Khan.

«Sind sie verrückt? Wer immer sie auch sind.»

«Hören sie einfach auf ihn, Scotty», unterbrach Kirk Scottys Geschimpfe, «ist schon o.k.»

«Nein, das ist ganz und gar nicht o.k.», man hörte, dass Scotty durch irgendwelche Gänge rannte. «Ich soll eine Luftschleuse ins All öffnen, worauf ich erfrieren, sterben und explodieren werde!»

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Inzwischen war Spock auf die Brücke zurückgekehrt und konsultierte Uhura: «Lieutenant, bekommen wir aus unserer Position eventuell einen Kontakt mit Neu-Vulkan?

«Ich tu mein Bestes.»

«Danke.»

Uhura versuchte, die Verbindung herzustellen, während Spock auf dem Kommandosessel Platz nahm.

«Mr. Sulu, wie ist der Status des anderen Schiffes?»

«Die Systeme sind immer noch ausgefallen. Ich bringe unser Schiff in Position.»

Die Steuerdüsen der Enterprise sprangen an und das Schiff begann, sich zu langsam drehen.

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Während Scotty auf der Vengance noch immer den Hangar suchte, stiegen Kirk und Khan, bereits in Raumanzügen, zu der Schleuse der Enterprise hinab. Sie waren beide fertig und in Position für den gefährlichen Flug zu dem anderen Raumschiff.

«Scotty, sind wir drüben soweit?», fragte Kirk an.

«Captain, ich wünschte, ich hätte bessere Neuigkeiten. Die haben den Zugang zum Schiffscomputer gesperrt. Die haben volle Waffenkapazität in 3 Minuten. Nächstes Mal kann ich sie nicht davon abhalten, die Enterprise zu zerstören. Bleiben sie bereit.» Er scheint weiter durch irgendwelche Gänge zu rennen.

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Sulu hatte das Schiff fertig ausgerichtet und meldete: «Commander, unsere Abfallluke zeigt nun genau auf Öffnung 101A des anderen Schiffes.»

Spock meldete weiter: «Captain, das Schiff ist ausgerichtet.»

«Ja, verstanden…»

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«Scotty…»

«Ich bin am Hangar…ich brauche noch einen Moment», antwortete er. «Ich renne gerade, bleiben sie bereit.» Man hörte ihn deutlich keuchen. «Oh … whow, whow, whow, ich weiss nicht, Captain, die Tür ist sehr klein, ich meine ausgesprochen klein, nur knappe 4 Quadratmeter. Das wird ja wie ein Sprung aus einem fahrenden Auto, runter von einer Brücke und in ein Schnapsglas.»

«Schon o.k., ist ja nicht das erste Mal», entgegnete Kirk.

Fragend drehte sich Khan zu Kirk um, der sich solch ein Abenteuer für Kirk nicht vorstellen konnte. Der druckste etwas rum und erklärte: «Das war ein vertikaler Sprung auf eine … wie sagt man? …. äh …. Ist unwichtig. Scotty?»

Khan unterbrach seinen Unfug: «Haben sie nun eine Steuerung gefunden?»

«Die manuelle Steuerung, Scotty?», fragte auch Kirk, dem Khan nun irgendwie die Kontrolle aus den Händen nahm.

«Noch nicht, noch nicht … «, keuchte es durch den Lautsprecher.

Spock meldete: «Captain, seien sie sich vor dem Start des beträchtlichen Trümmerfeldes zwischen beiden Schiffen bewusst.»

«Spock, nicht jetzt. Scotty, alles gut?»

«Das ist nicht so leicht! Geben sie mir zwei Sekunden, o.k.?» Irgendetwas klapperte.

Khan hockte sich in Startposition auf den Boden. Nach einer kurzen Überlegung tat Kirk es ihm gleich. Anscheinend hatte Khan Erfahrung mit so etwas.

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Inzwischen war auch McCoy auf der Brücke aufgetaucht und setzte sich neben Spock. Nikita war Dr. McCoy gefolgt, blieb aber neben der Tür der Brücke im Hintergrund stehen.

«Sagen sie mir, dass das funktioniert.»

«Ich habe weder die Informationen noch die Zuversicht, so etwas zu tun, Doktor.»

«Alles klar, Captain, machen sie sich bereit», meldete Scotty.

«Sie machen mir Spass», brummte McCoy.

«Komm, komm, komm», hörte man Scotty durch den Lautsprecher. «O.k., o.k., o.k., ich bin bereit zum Tür öffnen.»

«Sind sie soweit?», fragte Kirk in Richtung Khan.

«Sind sie es?», man merkte Khan’s sonorer Stimme an, dass er an Kirk’s Fähigkeiten zweifelte.

Das entging auch Kirk nicht, trotzdem gab er den Startbefehl: «Spock, legen sie los!»

«Ja, Captain», hörte man Spock von der Brücke. «Starte Aktivierungssequenz bei drei … zwei … eins.»

Blitzschnell öffnete und schloss sich die Abfallschleuse der Enterprise und beide Männer wurde mit unglaublicher Geschwindigkeit hinauskatapultiert. Nebeneinander flogen sie in Richtung der Vengance.

Sulu vermeldete: «Sir, Kirk auf Kollisionskurs bei Punkt 432!»

Spock warnte auf dem anderen Kanal: «Captain, Trümmerteile direkt vor ihnen.»

«Verstanden», hörte man Kirk, der ein Ausweichmanöver startete.

«Jim, du kommst vom Kurs ab», meldete McCoy, der inzwischen einen anderen Screen übernommen hatte.

«Ich weiss, ich weiss, ich kann es sehen.»

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Inzwischen war Scotty dabei, sich mit einem dicken Gurt am linken Arm am Steuerpult festzubinden. Den Kommunikator hielt er mit den Zähnen, als er von hinten eine Pistole an den Kopf gehalten bekam.

«Keine Bewegung.»

Scotty fiel der Kommunikator aus dem Mund.

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«Benutzen sie ihren Visierkompass», empfahl Sulu Kirk. «Captain, sie müssen um 37,243 Grad korrigieren.»

«Ich bin auf Kurs …. Scotty, sind sie bereit mit der Tür, Ja?»

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Doch Scotty hatte gerade andere Probleme. Ein riesiger Wachmann, der ihn um mindestens einen Kopf überragte, stand mit gezogener Waffe vor ihm.

«Was tun sie hier?»

Scotty stotterte: «Ein bisschen Wartung mache ich», und zeigte mit der freien Hand auf das Terminal, «an der Luftschleusenkonsole.»

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«Mr. Scott, wo sind sie?», rief Kirk durch den Kommunikator.

«Captain, er kann sie anscheinend nicht hören. Ich arbeite an einer erneuten Verbindung», hörte Kirk Uhura.

Auf einmal klirrte etwas gegen Kirk’s Visier und ein sternförmiger Riss breitete sich aus. «Verdammt!»

«Captain, was ist los?»

«Mein Helm wurde getroffen … Uhura, sagen sie, dass sie Mr. Scott haben.»

«Noch nicht, ich habe noch kein Signal. Sein Kommunikator funktioniert. Ich weiss nicht, warum er nicht antwortet.»

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Der Wachmann hörte die Worte aus dem Funkgerät. «Was ist das?»

«Sternenflotte oder privater Sicherheitsdienst?», versuchte Scotty mit einer Frage abzulenken.

«Zeigen sie mir ihre andere Hand.»

«Sie sehen eher nach einem privaten Sicherheitsdienst aus.»

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«Unmittelbar bevorstehende Kollision, Khan, Ausweichmanöver!», warnt Spock. «Mehrere Trümmerteile direkt auf ihrer Flugbahn.»

«Ich sehe sie.» Khan wich den Trümmern erfolgreich aus, aber er kollidierte mit Trümmern einer zweiten Welle. Auf dem Überwachungsmonitor erlischt sein Signal.

«Mr. Sulu, haben wir Khan verloren?» Spock schien etwas nervös zu werden.

«Ich weiss nicht, Commander, ich habe Schwierigkeiten, ihn bei den ganzen Trümmern zu orten», entgegnete Sulu.

«Wurde Khan getroffen?», erkundigte sich Kirk.

«Wir versuchen ihn zu finden», antwortete Spock.

Sulu unterbricht: «Captain, sie müssen ihre Zieljustierung korrigieren: auf 183 zu 473 Grad.»

Da auch Kirk etliche Trümmer im Weg herumflogen, musste er einige Ausweichmanöver fliegen. Trotzdem wurde er erneut am Visier getroffen, was noch grössere Schäden verursachte. «Spock, mein Display ist tot. Ich fliege blind.»

«Captain, ohne ihren Displaykompass ist das Erreichen ihres Zieles mathematisch unmöglich.»

«Spock, wenn ich zurück bin, müssen wir über beeinflussende Gesprächsführung reden.»

Entsetzt drehte sich Sulu um. «Commander, er wird es nicht schaffen.»

Da tauchte Khan’s Signal wieder auf dem Display auf, der sich anscheinend wieder gefangen hatte. Nikita rührte sich nicht von ihrem Platz neben der Tür. Sie stand da wie eine Statue. Nur ein leichtes Heben ihres Brustkorbes zeigte die Erleichterung.

«Mein Display funktioniert noch», hörte man seine Stimme. «Ich sehe sie, Kirk. Sie sind 200 Meter vor mir bei ein Uhr. Korrigieren sie den Traktor nach links und folgen sie mir.»

Das Manöver klappte und beide Männer flogen wieder auf Kurs nebeneinander.

«Scotty, wir brauchen jetzt dein herzliches Willkommen, hören sie mich?»

Sie näherten sich unaufhaltsam der kleinen Schleusentür und Kirk würde nervös.

Spock übernahm den Count-down: «Mr. Scott, wenn sie uns hören, öffnen sie die Tür in zehn – neun …»

«Scotty!!!!», brüllte Kirk.

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«Die Person, die runterzählt, was ist das?», fragte der Sicherheitsmann mit der Waffe im Anschlag.

«Was? Ich hör nichts…» Scotty zitterte.

«… sieben …»

«Mr. Scott, wo sind sie?», rief Kirk fast panisch.

Auf der Brücke zählte der technische Android mit: «1800 Meter, 1600 Meter …»

«.. fünf … vier…»

«Hören sie, Scotty, bitte!»

«Es tut mir wahnsinnig leid», stammelte Scotty.

«Was ist das dort?», raunzt ihn der Wachmann an.

«Mr. Scott, öffnen sie die Tür!», kommandierte Spock. «Jetzt, Mr. Scott!»

Blitzschnell drehte sich Scotty zur Konsole und schlug mit aller Kraft auf den Schleusenknopf. Sofort sprang die Tür auf, der Sog warf den Wachmann um, der wie ein Geschoss den langen Gang nach draussen gezogen wurde. Scotty hing straff an seinem Sicherheitsgurt. Noch auf dem Gang begegneten sich der schreiende Sicherheitsmann und Kirk und Khan, die erfolgreich die Tür passiert hatten.

Es kostete Scotty einige Mühe, den Schleusenknopf erneut zu bedienen. Danach schlug er hart auf dem Boden auf, genauso wie Kirk und Khan, die aber aufgrund ihrer enormen Fluggeschwindigkeit weiter auf dem Boden entlangrutschten. Kirk ruderte panisch mit den Armen während Khan ruhig dahin glitt, um sich dann mittels Drehungen abzubremsen. Beide kommen etwa zwei Meter vor Scotty und der Bedienkonsole zum Halten. Scotty sitzt noch keuchend auf dem Boden: «Willkommen an Bord.»

6. Kapitel

Auch Kirk keuchte noch von der Anstrengung. «Schön, sie zu sehen, Scotty.»

«Wer ist das?» Skeptisch musterte Scotty Khan.

Khan war inzwischen halb aufgestanden und musterte den Hangar.

«Khan, Scotty, Scotty, Khan», stellte Kirk sie einander vor. Khan blickte sich kurz nach Scotty um.

«Hallo», versuchte Scotty höflich zu sein.

Khan unterbrach die Begrüssungszeremonie. «Sie wissen, dass wir hier sind. Ich kenne den besten Weg zur Brücke.»

Schnell entledigten sie sich der Raumanzüge und Kirk öffnete seine Rucksackbox, die kleine Handfaeserwaffen enthielt. Er reichte eine an Khan, eine weitere an Scotty. «Sie stehen auf Betäubung.»

«Wehe, das stimmt nicht», entgegnete Khan.

«Gehen sie denen besser aus dem Weg.»

Khan sah ihn kurz mit einem verächtlichen Ausdruck an, drehte sich um und lief gezielt los. Kirk und Scotty hatten zu tun, ihm zu folgen.

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«Commander, ich habe die Verbindung, die sie wollten», wandte sich Uhura an Spock.

«Auf den Schirm, bitte.»

«Kommt.»

Auf dem Schirm zeigte sich das Bild eines hochbetagten Vulkaniers, der offensichtlich erstaunt war. «Mr. Spock.»

Höflich entgegnete Spock: «Mr. Spock.»

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Inzwischen wurde Carol Marcus von zwei Wachen auf die Brücke der Vengance zu ihrem Vater gebracht.

«Ich kümmere mich gleich um…»

Carol schlug aber bereits auf ihren Vater ein, der ihr in den Arm fiel.

«Ich schäme mich, deine Tochter zu sein.»

Die Wachen zogen sie nach hinten zurück, während ein Offizier meldete: «Sir, auf Deck 13 wurde eine Hangar Tür geöffnet.»

Marcus Gesicht versteinert: «Khan», war sein einziges Wort.

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«Die haben gleich volle Energie und wir gehen zu Fuss?», maulte Scotty.

«Die Turbolifte liessen sich leicht verfolgen und wir sässen in der Falle.» Khan steckte seine Waffe hinten in die Hose und wendet sich einem Schaltpult zu. «Dieser Weg führt direkt am Maschinenraum entlang.» Er tippte einiges in die Tastatur. «Sie können ihre Waffen hier nicht einsetzen, ohne den Warp-Kern zu destabilisieren, und damit haben wir einen Vorteil.» Er eilte den Gang schon weiter.

«Wo haben sie den Kerl aufgebracht?»

«Das ist eine lange Geschichte.»

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«Ich fasse mich kurz», setzte Spock sein Gespräch fort. «Hast du auf deinen Reisen jemals einen Mann namens Khan getroffen?»

Der alte Vulkanier schüttelte den Kopf. «Wie du weisst, habe ich geschworen, dir niemals Informationen zu geben, die potentiell dein Schicksal ändern könnten. Deinen Pfad musst du selber beschreiten, und zwar du ganz allein.»

Spock senkte den Kopf.

«Gleichwohl kann ich dir versichern, Khan Noonien Singh ist der gefährlichste Gegner, den die Enterprise jemals hatte. Er ist brillant, skrupellos, und er wird nicht zögern, jeden einzelnen von ihnen umzubringen.»

«Habt ihr ihn bezwungen?»

Der Alte Vulkanier seufzte. «Unter grossen Opfern, ja», er nickte.

«Wie?»

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«Ich will ja nicht rum unken, aber wo sind wir?», plapperte Scotty, der gemeinsam mit Kirk hinter Khan hereilte.

«Das Schiff ist designend, um von einer minimalen Crew geflogen zu werden, von einem, wenn nötig.»

Eine Wache kreuzte ihren Weg und wurde sofort von Khan niedergeschlagen.

«Von Einem? Ich …»

Kirk und Scotty gingen langsam ein paar Schritte zurück, während weitere Wachen auftauchten, die Khan mit wenigen Schlägen kampfunfähig machte. Seine Haare fielen ihm im Kampfgetümmel in die Stirn, was ihm einen verwegenen Ausdruck gab. Fassungslos beobachten beide, wie schnell Khan die Männer ausgeschaltet hatte. Khan blickte nur kurz zurück, als auch Kirk und Scotty von einer Wache angegriffen wurden, die Scotty zu Boden gehen liess, aber von Kirk überwältigt werden konnte. Kirk half Scotty auf. «Alles o.k.?»

«Ja … Wo ist Khan?»

Der Gang vor ihnen war leer. Keuchend standen sie nebeneinander.

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Spock erhob sich aus dem Kommandantensessel und ging zu Uhura. «Lieutenant, versammeln sie das leitende medizinische und technische Personal in der Waffenkammer.»

«In Ordnung.» Uhura drehte sich rasch um, um den Auftrag auszuführen.

Spock wandte sich McCoy zu. «Dr. McCoy, sie haben unbeabsichtigt einen Torpedo aktiviert. Können sie das wiederholen?»

«Wieso, verflucht, sollte ich so etwas machen?»

«Können sie es oder können sie es nicht?»

«Verdammt, ich bin Arzt und kein Torpedotechniker!»

«Das sie Arzt sind, ist der Grund, warum sie mir jetzt sehr genau zuhören müssen.»

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«Wo ist er?» Suchend laufen Kirk und Scotty den Gang weiter.

Inzwischen ertönte Alarm.

«Scheisse!», fluchte Kirk.

Hinter ihnen hörten sie auf einmal Khan’s Stimme: «Hier entlang.» Sie sahen gerade noch, wie er wieder um eine Ecke abbog.

Kirk nahm Scotty kurz zur Seite. «Wenn wir auf der Brücke sind, setzen sie ihn ausser Gefecht.»

«Ausser Gefecht setzen? Khan? Ich dachte, er hilft uns?»

«Nein, ich bin mir ziemlich sicher, dass wir ihm helfen.»

Beide rannten Khan wieder mit den Waffen im Anschlag hinterher.

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Auf der Brücke der Vengance hatte die Crew die Probleme wieder in den Griff bekommen.

«Wir haben wieder Energie, Sir», meldete der technische Offizier.

«Die Enterprise anvisieren, sofort!», kommandierte Marcus.

«Aye, Sir.»

In diesem Moment öffnete sich die Tür zur Brücke und Khan, Kirk und Scotty stürmte herein, mit den Faeser Waffen das gesamte Personal blitzschnell ausschaltend. Selbst Carol Marcus schüttelte ihre Wache ab und verpasste ihm einen kräftigen Kinnhaken. Schliesslich war nur noch Admiral Marcus im Fadenkreuz der drei Angreifer übrig. In dem Moment drehte sich Scotty, schoss auf Khan, der betäubt zu Boden ging.

«Behalten sie ihn im Auge», wies Kirk Scotty an.

«Entschuldigung, bitte», eilte Scotty die Treppe hinab und um ein Pult herum, bis er den am Boden liegenden Khan sehen konnte.

«Admiral Marcus, sie stehen unter Arrest», Kirk stand mit der Waffe im Anschlag vor Marcus.

«Das ist doch jetzt nicht wirklich ihr Ernst, oder?»

«Admiral, räumen sie den Stuhl!»

«Sie sollten aufhören und besser nachdenken, was sie da tun, Kirk!» Er macht sich auf dem Kommandantensessel breit. «Vergessen sie nicht, was sie auf Kronos getan haben. Sie sind auf einem feindlichen Planeten gelandet. Sie haben eine klingonische Patrouille vernichtet. Selbst wenn sie unerkannt entkommen konnten, es wird Krieg geben! Und wer soll uns dann führen? Sie?», brüllte Marcus. «Wenn ich nicht das Sagen habe, wird unsere Zivilisation entscheidend geschwächt! Also, wenn sie mich hier raushaben wollen, dann müssen sie mich umbringen.»

Kirk blieb ganz ruhig. «Das werde ich nicht tun, Sir. Aber ich könnte sie betäuben und ihren Arsch so aus dem Stuhl zerren. Ich würde da nur ungern vor ihrer Tochter tun.» Fragend sah Kirk zu Carol. «Alles klar?»

«Ja, Captain», stimmte sie zu. Kirk nickte ihr zu.

Auch Scotty verfolgte das Geschehen, unaufmerksam Khan gegenüber.

Carol schrie vor Schreck auf, als Khan aufsprang und Scotty mit einem Schlag niederstreckte. Mit einem Sprung war er bei Kirk. Marcus nutzte die Gelegenheit zur Flucht und rannte zu einem Terminal an der Wand der Brücke. Hektisch begann er, dort etwas einzugeben. Mit wenigen Schlägen hatte Khan Kirk ausser Gefecht gesetzt und warf ihn durch den Raum zu Carol in der Richtung, in der Marcus geflohen war. Sie stellte sich ihm in den Weg. «Warten sie!»

Er stiess sie ohne Schwierigkeiten zur Seite, so dass sie zu Boden fiel. Mit einem kräftigen Tritt brach er ihr Bein, so dass sie nicht mehr aufstehen konnte. Sie schrie vor Schmerz. Jetzt hatte er Zeit für Marcus.

Mit beiden Händen umfasste Khan Marcus’ Kopf. Seine Muskeln spannten vor Anstrengung an, sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. Er rang Marcus zu Boden, der vor Schmerz brüllte und krampfhaft versuchte, Khan’s eisernen Händen zu entkommen. «Sie … «, Khan’s Augen weiteten sich gefährlich. Die Muskeln in seinem Gesicht spannen sich maximal an. «Sie … hätten mich nicht aufwecken sollen!» Mit einem kräftigen Ruck drückte er noch fester zu bis Marcus’ Schädel mit einem trockenen Knacken brach. Carol schrie auf. Kirk richtete sich langsam und fassungslos etwas auf. Entsetzen spiegelte sich in seinem Gesicht.

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«Wo ist der Captain, Mr. Sulu?»

Sulu senkte den Blick. «Unsere Sensoren sind ausser Betrieb, Sir. Wir können ihn nicht orten.»

In diesem Moment ging der grosse Kommunikationsmonitor an. Khan hielt Kirk am Nacken mit der Waffe am Kopf in die Kamera. «Ich werde es ihnen jetzt sehr einfach machen.»

«Captain.», entgegnete Spott erschrocken.

«Ihre Crew für meine Crew.»

«Sie haben uns betrogen!» Spock ging näher an den Bildschirm.

«Oh, sie sind so smart, Mr. Spock.» Ein zynisches Grinsen glitt über Khan’s Gesicht.

«Spock, nicht … «

Nach einem kräftigen Schlag in den Nacken brach Kirk stöhnend zusammen.

«Mr. Spock, geben sie mir meine Crew.» Khan fixierte Spock durch die Kamera.

«Und was tun sie, wenn sie sie haben?»

«Die Arbeit weiterführen, die wir vor unserer Verbannung taten.»

«Die, wie ich sie verstehe, den Massenmord an solchen Wesen miteinschliesst, die, ihrer Meinung nach, nicht ganz so überlegen sind.»

«Soll ich sie vernichten, Mr. Spock?» Khan runzelte seine Stirn. «Oder geben sie mir, was ich will?»

Spock überlegt einen Moment. «Wir haben keine Transporter Funktion.»

«Glücklicherweise ist meine voll funktionstüchtig. Lassen sie ihre Schilde fallen!»

«Wenn ich das tue, habe ich keine Garantie dafür, dass sie die Enterprise nicht zerstören.»

«Nun, lassen sie uns das logisch durchspielen, Mr. Spock. Zuerst werde ich ihren Captain töten, um meine Entschlossenheit zu demonstrieren. Sollten sie weiter zögern, bleibt mir keine Wahl, als sie und ihre gesamte Crew zu vernichten.» Khan bewegte sich keinen Millimeter, nur sein Gesicht spiegelte wilde Entschlossenheit.

«Wenn sie unser Schiff vernichten, werden sie ihre eigenen Leute mit in den Tod reissen.»

«Ihre Crew ist abhängig von Sauerstoff, meine nicht. Ich werde auf die Lebenserhaltungssysteme hinter den Gondeln zielen. Und wenn erst jede einzelne Person auf ihrem Schiff erstickt ist, dann schreite ich über ihre kalten Körper hinweg, um mir meine Mannschaft zu holen.» Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: «Und nun … sollen wir beginnen?»

Spock überlegte kurz. «Schilde runter.» Zulu schaltete die Schilde ab.

«Eine weise Entscheidung, Mr. Spock.» Khan gab Kirk einen weiteren Tritt, da er sich wieder bewegte und ging zum Kommandantenpult und stellte den Transporter ein.

«Sie sehen, ihre 72 Torpedos befinden sich noch immer in den Rohren», kommentierte Spock.

«Wenn das nicht meine sind, Commander, werde ich das wissen.»

«Vulkanier lügen nicht.» Spock machte eine Pause. «Die Torpedos sind ihre.»

Khan leitete den Transport ein. Die Torpedos verschwanden auf der Enterprise und tauchten im Rumpf der Vengance wieder auf.

«Danke, Mr. Spock.»

«Ich habe ihre Bedingungen erfüllt. Nun erfüllen sie meine.»

Khan nahm auf dem Kommandantensessel Platz und nahm erneut Einstellungen am Display vor. «Ok, Kirk, es scheint mir angemessen, zu ihrer Crew zurückzukehren.»

Kirk rappelte sich langsam wieder auf.

«Schliesslich … «, Um Kirk, Scotty und auch Carol Marcus bauten sich die Lichtkreise des Transporters auf. Noch ehe sie sich erhoben hatten, waren sie von der Vengance verschwunden. «… sollte kein Schiff untergehen ohne seinen Captain.»

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Spock blickte erschrocken auf, als hinter ihm Alarm losging.

«Er richtet die Faeser auf uns, Sir.

Kirk, Scotty und Carol Marcus materialisierten sich in genau der Zelle im Arresttrakt, in der Khan gefangen gehalten worden war.

«Lassen sie uns sofort hier raus!», brüllte Scotty.

Kirk versuchte, Carol zu helfen, als die erste Angriffswelle die Enterprise traf und alle auf eine Seite schleuderte.

Treffer auf Treffer rüttelten an der Enterprise.

Sulu meldete: «Schilde bei 6 %.»

Spock wandte sich um. «Die Torpedos, wieviel Zeit haben wir?»

«12 Sekunden, Sir.»

«Besatzung der Enterprise, machen sie sich für bevorstehende Explosion im Schiff», warnte Spock das gesamte Schiff.

Kirk und Scotty schleppten Carol in Richtung Krankenstation.

«Wovon redet er? Welche Detonationen denn?»

«Die Torpedos. Er aktivierte die Torpedos!», begriff Kirk. «Er hat die Torpedos scharf gemacht.»

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Gleichzeitig mit dem Transfer von Kirk, Scotty und Carol Marcus materialisierte sich Nikita auf der Brücke der Vengance in Transporterstrahl. Khan hatte sie anhand ihrer Halskette in der Enterprise geortet. Noch bevor sie richtig da war, aktivierte er die grossen Faeserwaffen des Schiffes. Sie rannte zum Sessel des 2. Kommandanten und schnallte sich dort an.

«Spock hat dich betrogen. Sie haben unsere Crew aus den Torpedos geholt und die Torpedos aktiviert! Unsere Leute sind noch auf der Enterprise!»

Wenige Sekunden später zerrissen heftige Explosionen einen Teil der Vengance. Khan wurde auf der Brücke hin und her geschleudert, während Nikita in ihren Gurten hängen blieb. Er brüllte: «Nein!»

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Zufrieden meldete Sulu: «Sir, ihre Waffen wurden zerstört.» Er wandte sich zu Spock. «Nicht übel, Commander.»

«Danke, Lieutenant.»

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Kirk und Scotty erreichten, gemeinsam Carol schleppend, das Krankenrevier.

«Pille!»

«Schwester!»

Uhura nahm ihnen Carol ab und half ihr auf eine Liege. «Dr. Marcus.»

Sorgenvoll blickte McCoy Kirk an. «Schön, dich zu sehen, Jim.»

«Du hast Spock geholfen, die Torpedos zu zünden?»

«Ja.»

Stöhnend erklärte Kirk Scotty. «Er hat Khan’s Crew getötet.»

McCoy unterbrach ihn. «Spock ist kalt, aber so kalt nun auch wieder nicht. Khan’s Crew hier bei mir.» Mit dem Arm wiess er auf den Nachbarraum. «72 menschliche Eiszapfen. Gesund und frisch verpackt in ihren Tiefkühltruhen.»

«Dieser verfluchte Mistkerl», stöhnte Kirk erleichtert.

7. Kapitel

Doch auch die Enterprise hatte erheblich unter dem Beschuss durch die Vengance gelitten. Die zentrale Energieversorgung brach zusammen. Selbst die Notversorgung versagte. Das Schiff wurde von der Schwerkraft der Erde erfasst. Weitere Explosionen erschütterten den Rumpf. Spock ordnete die Evakuierung an. Die Crew entschied sich aber, zu bleiben, und alles zu tun, um das Schiff zu retten.

Scotty und Kirk rannten zum Maschinenraum. Inzwischen war auch die Schwerkraft ausgefallen.

Die einzige Möglichkeit war, im Warp-Kern eine manuelle Steuerung zu aktivieren. Trotz der starken Strahlung entschied sich Kirk, allein in den Kern zu gehen. Dort gelang es ihm, die durch die Explosionen verbogene Ausrichtung des Reaktors mit kräftigen Fusstritten wieder gerade zu biegen. Damit sprang der Warp-Kern wieder an und lieferte die so dringend benötigte Energie.

Das Schiff konnte sich wieder abfangen und der Absturz auf die Erde konnte abgewendet werden.

Erst danach erfuhr Spock, dass es nur Kirk’s Opfer zu verdanken war, dass das Schiff gerettet werden konnte. Stark verstrahlt starb Kirk noch in der Dekontaminationskammer im Beisein von Spock, Scotty und Uhura. Spock schwor Rache an Khan.

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Auch die Vengance war schwer beschädigt, aber nicht komplett ohne Energie. Nachdem Khan nach den Explosionen wieder zu sich gekommen war, stolperte er, noch mitgenommen, aber unglaublich wütend, zurück zum Kommandantenpult. Er war über die ganze Brücke geschleudert worden, Nikita hing noch ohnmächtig in ihren Gurten.

Er tippte wie wild in das Terminal ein und schrie: «Neues Ziel setzen: Sternenflottenhauptquartier!»

Die Computerstimme seines Schiffes antwortete: «Die Maschine ist beschädigt. Das Ziel kann nicht garantiert werden. Befehl bestätigen.»

«Bestätigt.»

Dann wandte er sich Nikita zu. Er schnallte sie ab und nahm sie in die Arme. «Komm zu dir … Wir haben nicht viel Zeit.» Als sie seine tiefe, sonore Stimme hörte, schlug sie die Augen auf.

«Khan … «, sie schlang ihre Arme um ihn.

«Gut, dass ich wenigstens dich hier rüber holen konnte. Ich hätte es nicht ertragen, dich zu verlieren.»

«Wir holen uns unsere Crew zurück. Noch sind sie nicht verloren. Hoffen wir, dass die Enterprise landen kann.»

Er nickte, strich ihr übers Haar und küsste sie zärtlich. «Ich liebe dich, mehr, als du dir vorstellen kannst.»

Fürsorglich hilft er ihr aufzustehen und geht wieder an das Kommandantenpult. «Du must bereits am Boden sein, wenn ich die Vengance ins Sternenflottenhauptquartier steuere. Ich finde dich … oder du mich.»

«Aye, Captain. Pass auf dich auf.» Sie lächelt ihn an, während die ringförmigen Transporterstrahlen sie umhüllen.»

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Rauchend von den vielen Bränden schwebte das riesige Raumschiff bedrohlich vom Meer über San Franzisco ein. Tiefer und tiefer sank die Vengance, kollidierte mit der Spitze einer vorgelagerten Insel und räumte dabei sämtliche Gebäude weg. Dann crashlandete das Schiff im Meer, bäumte sich kurz senkrecht auf, als sie auf Land traf, fiel wieder zurück, und rauschte noch kilometerweit über das angrenzende Land, rasierte Häuser ab, als würde sie durch Butter fahren, bis sie in einem Gebäude des Sternenflottenhauptkommandos stecken blieb und sich senkrecht aufbäumte.

Spock erreichte wieder die Brücke der Enterprise, von wo sie die Crashlandung beobachtet hatten.

«Durchsuchen sie das feindliche Schiff nach Lebenszeichen!»; wies er an.

«Sir, so was kann niemand überleben», warf Sulu ein.

Spock drehte sich zu ihm um. «Er kann.»

«Ja, Sir.»

Und tatsächlich, Khan hatte überlebt. Vorsichtig, aber schnell kletterte und sprang er über Trümmerteile der zerfetzten Vengance, bis er ein riesiges Loch in der Aussenhaut des Schiffes erreichte. Er befand sich in mindestens 100 Meter Höhe. Unter ihm gähnte ein Abgrund. Es war nicht daran zu denken, da irgendwie hinabzuklettern. Mit einem waghalsigen Sprung in die Tiefe verliess er das Schiff, um kurz darauf auf die Aussenhaut des steil stehenden Schiffes aufzuschlagen und in rasantem Tempo, wie auf einer Rutsche, in die Tiefe zu sausen.

Fassungslos berichtete Sulu: «Hey, er ist gerade 30 Meter gesprungen!»

«Können wir ihn aufs Schiff beamen?»

Chekow entgegnete: «Die Schäden sind zu gross. Ich bekomme kein Signal. Aber es könnte möglich sein, sie runter zu beamen, Sir.»

Spock sah die neben ihm stehende Uhura fragend an. Sie stimmte zu: «Geh, hol ihn dir.»

Ohne weiter zu zögern rannte Spock zum Transporter Raum, während er noch rief: «Warten sie auf die Koordinaten.»

«Ja, Sir.»

Chekow meldete: «Geben sie 3517 zu 2598 ein.»

«Koordinaten bestätigt.»

Spock hatte inzwischen den Transporter Raum erreicht, sich eine Faeser-Waffe gegriffen und wurde umgehend auf die Erde gebeamt.

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Khan war in dem Getümmel um die Crashlandung ungestört entkommen, hatte sich unterwegs einen langen Mantel besorgt, den er sich überwarf, um seine Sternenflottenuniform zu verbergen, und rannte weiter. Seine Haare hingen wild in seiner Stirn.

Unweit von ihm materialisierte sich Spock, der ihn sofort entdeckte und die Verfolgung aufnahm. Beide Männer rannten mit riesigen Schritten durch die Menschenmassen, überquerten in waghalsigen Manövern Strassen, sprangen durch geschlossene Glastüren, um weiter zu kommen.

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Währenddessen wurde der verstorbene Kirk von Männern in Strahlenschutzanzügen zu McCoy gebracht. Der war vor Trauer und Betroffenheit wie gelähmt, wie auch der Rest der Mannschaft. Dass eine seiner Krankenschwestern verschwunden war, hatte er noch nicht bemerkt. Zu viele Besatzungsmitglieder waren bei dem Beschuss umgekommen. Schmerzerfüllt liess er sich auf den Sessel bei seinem Labortisch sinken. Auf einmal begannt der kleine Trippel gurrende Geräusche von sich zu geben und atmete wieder. Der Monitor zeigte normale Lebenszeichen.

McCoy fasste sich und schrie: «Bringen sie mir eine Kryo-Kapsel, schnell!»

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Auf seiner weiteren Flucht sprang Khan auf ein gerade startendes Transportflugzeug. Es war gerade ein Stück abgehoben, als Spock gerade noch aufspringen konnte. Geistesgegenwärtig konnte Khan Spock den Faeser aus der Hand treten, als dieser auf das Dach des Fluggerätes kletterte, und ihn damit entwaffnen. Die beiden Männer schenkten sich nichts, bis Spock Khan mit seinem tödlichen Vulkanier-Griff zu fassen bekam. Schreiend vor Schmerzen ging Khan auf die Knie, konnte aber den Griff lösen und verpasste Spock einen kräftigen Kinnhaken. Der Kampf ging weiter.

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In McCoys Krankenstation herrschte hektisches Treiben. Auch Carol half mit. Die Kryo-Kapsel war gerade gebracht worden.

«Holen sie den aus der Kryo-Kapsel», wiess McCoy an. «Halten sie ihn im künstlichen Koma. Wir stecken Kirk da rein. Das ist die einzige Chance, seine Gehirnfunktionen zu retten.»

«Wieviel von Khan’s Blut ist übrig?», fragte Carole, die ihm half.

«Nichts», brummte McCoy zähneknirschend. Er rannte zum Bordfunkt: «Enterprise an Spock. Spock!»

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Aber Spock konnte nicht hören, da Khan die Oberhand gewonnen hatte. Gerade hatte er ihn erfolgreich niedergeschlagen, um dann seine Hände um seinen Kopf zu legen und ihn hochzuziehen. Khan nahm seine ganze Kraft zusammen, um Spocks Kopf zusammenzupressen. Spock gelang es noch geistesgegenwärtig, seinen Vulkanier-Griff an Khan’s Kinn anzusetzen. Beiden gelang es, den jeweils anderen abzuschütteln. Da Spock noch mitgenommen am Boden lag, entschloss sich Khan, weiter zu fliehen und sprang auf ein anderes Fluggerät, welches unter ihnen durchflog. Spock kam wieder auf die Beine, setzte alles auf eine Karte und sprang auch. Er hatte Glück und konnte sich gerade noch an dem anderen Fluggerät festklammern. So war ihm Khan nicht entkommen, der ihn schon mit Fusstritten und Faustschlägen empfing. Die beiden Männer kämpften unerbittlich weiter.

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Carol schloss gerade die Kryokapsel, als McCoy sie anwies: «Aktivieren sie die kryogene Sequenz.» Dann beeilte er sich zum Kommunikator: «McCoy an Brücke. Ich kann Spock nicht erreichen. Er soll Khan hierherbringen. Ich brauche diesen Mistkerl lebendig, und zwar so schnell es geht. Ich glaube, er kann Kirk retten.»

Sofort reagierte Sulu auf der Brücke. «Können wir ihn aufs Schiff beamen?»

Chekow war am Verzweifeln: «Sie bewegen sich dauernd. Ich kann keinen von ihnen erfassen.»

«Können sie jemanden runter beamen!», fragte Uhura.

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Khan war stärker als Spock. Erneut war es ihm gelungen, Spocks Kopf in die Schraubzwinge zu nehmen und ihn niederzuringen. Er schrie laut und bündelte seine Kräfte, um Spock’s Schädel genauso zu zerbrechen, wie den von Admiral Marcus. In diesem Moment materialisierte sich Uhura hinter Khan. Er bemerkte, dass hinter seinem Rücken etwas passierte, sah sich um. Uhura eröffnete sofort das Feuer mit dem Betäubungsfaeser. Khan stand auf und wandte sich ihr zu, aber ihre Schüsse trafen ihn schmerzhaft, aber er brach nicht zusammen. Sie schoss wieder und wieder. Spock hatte sich wieder aufgerappelt und griff Khan von hinten an. Mit kräftigen Schlägen traktierte er den halb betäubten Gegner, griff seinen Arm und brach ihn. Khan schrie vor Schmerzen auf. Danach warf Spock ihn auf den Boden und schlug ihn immer und immer wieder ins Gesicht.

«Spock!», schrie Uhura. «Spock! Aufhören! Aufhören! Er ist unsere einzige Chance, Kirk zu retten!»

Spock hielt inne. Dann verpasste er Khan noch einen letzten Schlag.

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Wochen waren inzwischen vergangen. Kirk erwachte in einem weichen, weiss bezogenen Bett auf einer Krankenstation.

McCoy näherte sich und begann zu scannen. «Nicht so melodramatisch. Du warst nur beinahe tot. Das war die Transfusion, die richtig reingehauen hat. Du warst zwei Wochen bewusstlos.»

«Transfusion?»

«Deine Zellen waren stark verstrahlt. Wir hatten keine Wahl.»

«Khan?» »Nachdem wir ihn hatten, synthetisierte ich ein Serum aus seinem Superblut. Sag mal, fühlst du dich gemeingefährlich? Machthungrig? Despotisch?»

«Nicht mehr als sonst auch.» Kirk war noch schwach.

«Wie habt ihr ihn geschnappt?»

«Ich gar nicht.» McCoy trat zurück und auf die andere Seite des Bettes, da Spock den Raum betreten hatte.

Kirk lächelte schwach. «Sie haben mein Leben gerettet.»

McCoy protestiert: «Uhura und ich hatten auch etwas damit zu tun, das müssen sie wissen.»

«Ich verdanke ihnen mein Leben, Captain», unterbrach Spock, «und auch die gesamte Crew.»

Kirk winkt ab. «Spock. Danke.»

«Keine Ursache, Jim.»

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In einem abgeschotteten, weissgetünchten Keller mit dicken Mauern, betreut ein kleines Team jetzt 73 Kryo-Kapseln. In einer von ihnen schlief Khan.

8. Kapitel

Inzwischen waren einige Monate vergangen. Die Enterprise war unter Captain Kirk und Spock zu einer fünfjährigen Erkundungsmission aufgebrochen. Carol Marcus gehörte jetzt zur festen Crew.

Im Sternenflottenhauptkommando war wieder Ruhe und Frieden eingekehrt. Das Leben ging weiter. Die Schäden, die die Vengance angerichtet hatte, waren behoben. Allerdings war es noch nicht gelungen, die Vengance vollständig zu reparieren. Admiral Marcus hatte zu viele Unterlagen vernichtet. Der Rest war bei der Explosion in London zerstört worden. Niemand wusste genau, an was er noch hatte arbeiten lassen oder ob noch geheime Programme liefen. Sein engster Kreis war mit auf der Vengance gewesen. Der Einzige, der sonst noch genügend Einblick hatte, war Khan gewesen. Allerdings wollte niemand das Risiko eingehen, ihn wieder aufzuwecken.

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In dem Kellergewölbe, in dem die 73 Kryokapseln lagerten, war langweilige Ruhe eingetreten. Man hatte das Betreuungsteam auf ein Minimum reduziert, das sich täglich nur wenige Stunden um die Wartung der Kapseln kümmerten, die eigentlich keine Wartung benötigten.

Wieder war ein langweiliger Tag zu Ende gegangen. Das Team in weissen Schutzanzügen und Helmen aus zwei Männern und einer Frau verliessen die Räume, um sich auszuschleusen.

«Stupide Tätigkeit», brummte einer der Männer. «Ich bin immer froh, wenn ich diese Leichenhalle verlassen kann.»

«Es könnte schlimmer sein», entgegnete der andere, deutlich ältere Mann. «Die Arbeit ist leicht und es bleibt genug Zeit für die Familie. Meine Enkel warten schon auf mich. Wir wollen übers Wochenende campen.»

«Ich geh mit meiner Freundin nach Vegas, mal richtig Spass haben», freute sich der Erste. «Hast du morgen Dienst, Nicki?»

Die Frau, die sich schon ihre blauen Jeans, bequeme Sportschuhe und ein lockeres, schwarzes T-Shirt angezogen hatte, biss von einem Sandwich ab und schluckte hastig hinunter. «Nein, ich fliege zu meinen Eltern nach Florida. Nächste Woche habe ich frei.»

«Du Glückliche», lachte der ältere Mann.

«Ich vermisse meine Familie, und freue mich deshalb, dass ich sie endlich mal wieder treffen kann.»

«Nikki, schluck nicht so hastig. Ich glaube, du solltest ein bisschen aufpassen. Mir scheint, du hast zugenommen», frotzelte der jüngere Mann.

«Ist wohl Heimweh», entgegnete Nicki, kaute unbeirrt weiter und nahm ihre schwere Reisetasche. «Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.» Dann verliess sie eilig den Raum, bevor die Männer auch nur ansatzweise fertig waren.

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An der Aussentür der gesicherten Anlage schob sie ihre Sicherheitskarte in das Kontrollmodul, legte ihre Hand auf den Sensor und die Tür öffnete sich. Sie verliess die Anlage aber nicht, sondern rannte, so schnell es mit der schweren Tasche ging, zu einem Wartungsraum, in dem sie verschwand.

Kurz darauf verliessen die beiden Männer die Anlage, auf die gleiche Weise ihre Abwesenheit am Kontrollmodul eingebend. Hinter ihnen schloss sich die schwere Sicherheitstür.

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Geduldig hatte sich die Frau in dem Wartungsraum in eine ruhige Ecke gesetzt und wartete. Trotzdem hatte sie ihre Armbanduhr ständig im Blick. Erst nach geraumer Zeit wagte sie, ihr Versteck zu verlassen. An der Hinterwand des Raumes öffnete sie den Deckel eines Schachtes, schob die Tasche hinein und kroch hinterher. So leise, wie möglich, schob sie die Tasche vor sich her, während sie sich durch den engen Schacht zwängte und vorwärts kroch. Nach etwa 10 Minuten erreichte sie nach einigen Biegungen und Abzweigungen ihr Ziel. Vorsichtig öffnete sie die Wartungsklappe, die in den Raum führte, in dem die Kryokapseln lagerten. Schon vor Tagen hatte sie diese Klappe so präpariert, dass sie sie vom Schacht aus problemlos öffnen konnte, die Klappe aber sonst geschlossen schien. Vorsichtig liess sie die Tasche hinab und kletterte aus dem Schacht.

Aus einem Seitenfach der Tasche entnahm die ein kugelschreibergrosses Gerät. Leichtfüssig eilte sie den Mittelgang entlang zu der Kryokapsel, in der Khan schlief. Vorsichtig schraubte sie eine verschlossene Öffnung auf, steckte das kugelschreiberähnliche Gerat hinein. Ein winziges Display leuchtet an dem Stift auf. Sie änderte die Einstellung und zog das Gerät wieder heraus. Die Kryokapsel begann leise zu surren, Lichter blinkten. Die Frau lächelte.

Dann machte sie sich an die Arbeit: Das gleiche Prozedere wiederholte sie wieder und wieder an den restlichen 72 Kapseln, die nun leise vor sich hin surrten, wie ein Bienenschwarm.

Sie blickte auf die Uhr an ihrem Handgelenk. Alles lief nach Plan, obwohl schon fast eine Stunde verstrichen war. Sorgfältig verstaute sie das kleine Gerät wieder in ihrer Tasche. Dann ging sie zur Kapsel von Khan. Der Aufweckprozess musste jeden Moment beendet sein. Die Anzeige zeigte die letzten Sekunden an und der Deckel sprang von allein auf. Khan atmete tief durch und schlug die Augen auf.

«Willkommen zurück», flüsterte sie leise.

Noch etwas benommen richtete er sich auf und sah sich um. Seine blauen Augen wurden immer klarer. «Wo sind wir?»

«In einem abgesicherten Lager am Rand von San Franzisco.» Sie half ihm, aus der Kapsel zu klettern.

«Nikita…», Khan zog sie in seine Arme. «Ich wusste, du schaffst es.» Liebevoll küsste er sie. Eine gefühlte Ewigkeit standen sie eng umschlungen da, als wöllten sie sich nie wieder loslassen.

Dann hörten sie die ersten Deckel der anderen Kapseln klappen. Khan sah sich erstaunt um. «Es sind alle 72 hier?»

Nikita nickte. «Und sie sind alle am Aufwachen. Die Vengance II ist fertig. Wir können uns einen neuen Planeten suchen. Bis zum Morgen müssen wir weit weg sein, bevor sie unsere Flucht bemerken.» Sie löste sich von ihm, ging zu der ersten Kapsel und sprach beruhigend auf den sich verwirrt aufrichtenden Mann ein. Khan übernahm die nächste Kapsel. Einem nach dem anderen halfen sie den Männern und Frauen aus den Kapseln, sie ermahnend, leise zu sein. Alle waren gross, mit edlen, schönen Gesichtern, die Männer breitschultrig, die Frauen mit sportlicher Figur.

Diszipliniert, wie es von Khan’s Crew zu erwarten war, halfen sie ebenfalls ihren Kameraden und sammelten sich vor dem Wartungsschacht.

Leise flüsterte Nikita Khan etwas ins Ohr. Er nickte. Mit leiser Stimme erklärte er seinen Leuten: «Wir sind auf der Erde in einem abgesicherten und bewachten Lagerkomplex, welches wir jetzt ungesehen verlassen müssen. Wir sind hier von Feinden umgeben. Nikita führt uns.»

Behände kletterte Nikita, nachdem sie sich lederne Handschuhe angezogen hatte, in den Schacht. Einer nach dem anderen folgen sämtliche Crewmitglieder, Khan als letzter, die schwere Tasche vor sich herschiebend, nachdem er die Klappe des Wartungsschachtes von innen geschlossen hatte.

Dieses Mal nahm Nikita einen anderen Weg durch die Schächte, der nach etwa einer halben Stunde an einem Gitter endete. Nikita zog eine kleine Faeserwaffe hervor und schmolz die Gitterstäbe im Faeserstrahl, so dass sie das Gitter herausbrechen konnte. Der Schacht war zu eng, als dass jemand ihr hätte helfen können. Vorsichtig schob sie das Gitter vor sich her bis sie nach zwanzig Metern das Ende des Schachtes erreichte, der in einer kleinen, dicht bewachsenen Schlucht endete.

Einer nach dem anderen kletterten die Männer und Frauen aus dem Schacht. Ein Mann nahm Khan die schwere Tasche ab, so dass er den Schacht auch verlassen konnte.

Nikita zog inzwischen weitere Taschen aus dem Gebüsch und reichte sie weiter. «Ihr habt 300 Jahre geschlafen und müsst die Kleidung wechseln, sonst fallen wir zu sehr auf.» Die Taschen enthielten die Basisuniform der Sternenflotte, bestehend aus dunkelgrauen Hosen und schwarzen, langärmeligen Shirts, so, wie Khan sie noch trug. Sie hatte die Taschen nach Grösse sortiert. Auch Nikita selbst wechselte die Kleidung. Die alten Sachen stopften sie zurück in die Taschen und verstauten sie wiederunsichtbar im Gebüsch. Dann verteilte Nikita kleine Faeserwaffen, während Khan ein kastenförmiges Gerät aus der schweren Tasche nahm, die Nikita mitgeschleppt hatte.

Ein Lächeln glitt über Khan’s Gesicht. Nikita hatte wirklich an alles gedacht und exzellent vorbereitet. Mit wenigen Handgriffen stellte er die Koordinaten auf dem mobilen Langstreckentransporter ein, mit dem er sich vor kurzem auf Kronos gebeamt hatte.

«Wir holen uns jetzt ein Schiff.» Khan sah seine Leute scharf an. «Hinter dem Jupiter liegt ein Kampfschiff in einer geheimen Werft, das ich entwickelt habe. Mit diesem mobilen Transporter gelangen wir dahin und übernehmen es. Macht euch bereit. Wenn wir es eingenommen haben, erfahrt ihr, was inzwischen passiert ist, und könnt euch mit der Technik vertraut machen.»

In Gruppen zu fünf stellten sich Khan’s Crewmitglieder auf. Zuerst gingen drei reine Männergruppen, für den Fall, dass die Vengance II wider Erwarten, stärker bewacht werden würde. Eine Gruppe nach der anderen verschwand im Schein der Lichtringe des Transporterstrahles. Immer wieder korrigierte Khan die Feineinstellung, so dass die Gruppen an verschiedenen Stellen des Schiffes landen würden.

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Als Khan und Nikita sich auf der Brücke materialisierten wurden sie schon von den vier Mitgliedern der Brücken-Crew empfangen, die ihre Plätze schon eingenommen hatten. Die Übernahme der Vengance II war unbemerkt von Statten gegangen, da es erst kurz nach Mitternacht war und nur vereinzelte Wachen ausserhalb des Schiffes im Bereich der Werft patrouillierten. Die Crew hatte bereits alle Schleusen zum Dock geschlossen und manuell die Verankerungen von innen gelöst.

Khan nahm seinen Platz als Kommandant ein, Nikita den ihren als erster Offizier. Während Khan das Schiff startete, beamte Nikita alle auffindbaren Vorräte, Materialien und Ersatzteile aus dem Bereich der gesamten Werft auf das Schiff. Sie arbeiteten zusammen, ohne mit einander sprechen zu müssen.

«Alles geladen», meldete Nikita und wies den Sicherheitstechniker Alan Clarke an: «Fahr die Schilde hoch, Alan.»

«Die Schilde sind oben, Nikita.»

Sie nickte Khan grinsend zu und liess sich erleichtert in den Sessel fallen. Khan nahm die Maschine unter Last. Das Schiff entfernte sich langsam von der Werft. Erst jetzt wurde Alarm ausgelöst. Doch jetzt konnte sie niemand mehr aufhalten.

Kaum dass der Abstand gross genug war, ging die Vengance II auf Warp und war innerhalb von Sekunden aus dem Sonnensystem verschwunden.

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«Chris», wandte sich Nikita an den leitenden Ingenieur Chris Denniston, «stell bitte 3 Teams zusammen, die das geladene Material sortieren, die Lebensmittel, die Ersatzteile und das andere Material. Ich erwarte euren Bericht in zwei Tagen. Fangt aber erst an, wenn alle sich etwas erholt haben. » Sie stand von ihrem Monitor auf. «Idris, du weist die Crew bitte in die Quartiere ein. Die Vengance II hat Appartements für 800 Personen. Wir beziehen Deck 1. Dort stehen 100 Appartements zur Verfügung. Planen sie für Commander Khan und mich Appartement 7. Ayla Thorp soll sich noch um das Essen für alle kümmern und uns bitte etwas in das Appartement bringen.»

Kommunikationstechnikerin Idris Tyldum nickte zustimmend: «Aye, Commander.»

Khan schmunzelte leicht und änderte eine Einstellung an seinem Pult. «Dimitri, du kannst jetzt übernehmen. Wir bleiben vorerst auf Kurs. Drei Mann auf der Brücke genügen.»

«Aye, Commander», bestätigte Chefpilot Dimitri Yassow.

Nikita nahm ihre Tasche und dann verliess sie gemeinsam mit Khan die Brücke.

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«Deine Prognose, dass wir nicht auf der Erde bleiben können ist richtig. Sie werden uns immer bekämpfen.»

Nikita nickte. «Sie würden uns nirgends in Ruhe leben lassen. Und um sie zu besiegen, sind wir zu wenig. Der technologische Fortschritt ist dafür auch zu gewaltig.»

Gemächlich liefen sie durch die Gänge zu den Quartieren.

«Wir suchen uns einen eigenen Planeten und gründen eine neue Zivilisation. Wir sind 37 Männer und 37 Frauen. Wenn es gelingt, dass jede unserer Frauen durchschnittlich 4 Kinder zur Welt bringt, haben wir innerhalb von 4 Generationen über 1200 junge Leute. Noch wissen wir nicht, wie hoch unsere Lebenserwartung wird. Nach maximal 2 Generationen kommen wir an die Kapazitätsgrenze des Schiffes. Damit bleiben uns keine 50 Jahre, um einen Planeten zu finden.»

Wieder nickte Nikita. «In zwei Tagen wissen wir, wie weit unsere Vorräte reichen werden. Es war viel Material auf der Werft. Ich denke, es dürfte für etwas mehr als 50 Jahre ausreichen, da ich auch alles, was für die Werft bestimmt war, geladen habe. Wir könnten auch noch ein Wohndeck in einen Garten umbauen.»

Inzwischen hatten sie ihr Quartier erreicht, bevor die anderen Crewmitglieder ihre Appartements zugewiesen beziehen konnten. Mit seinem Handabdruck öffnete Khan die Tür. Nikita hatte für beide eines der grösseren Appartements mit Schlafzimmer, Wohnzimmer und einem grosszügigen Bad ausgesucht.

«Hier leben wir also die nächsten Jahre auf unbestimmte Zeit», stöhnte sie. «Aber es ist auf jeden Fall besser als die Kryokapseln.»

Khan nahm sie fest in die Arme. «Bereust du es? Dich hätte auf der Erde niemand gesucht.»

Bestimmt schüttelt sie den Kopf. «Du bist mein Leben, meine zweite Hälfte … Tut mir leid, ich bin im Moment etwas emotional … und müde.»

Aus ihrer Tasche holte sie noch ein paar eingepackte Sandwich und riss eines hastig auf. «Möchtest du auch?», reichte sie ihm eine andere Packung.

«Ja, gern.»

Noch kauend zog sie sich ihre Sachen aus und ging ins Bad. Kurz darauf folgte ihr Khan, als sie schon unter der Dusche stand. Das lange Haar hing ihr schon frisch gewaschen über den halben Rücken.

Versonnen schrubbte sich Khan den Kryoschlaf aus den Gliedern. Knapp 5 Monate war er eingefroren gewesen. Stumm hing er seinen Gedanken nach. Er konnte sich glücklich schätzen, so eine Frau wie Nikita gefunden zu haben.

Draussen öffnete sich die Tür. «Ich bringe nur das Essen», rief eine Frauenstimme. Kurz darauf schloss sich die Tür wieder.

Aber es reichte, ihn aus seinen Gedanken zu reissen. Nikita war gerade fertig mit Abtrocknen als Khan sie auf die Arme nahm und hinaus aufs Bett trug. Vorsichtig legte er sie ab und setzte sich daneben. Seine Augen wanderten über ihren Körper, blieben an einer Wölbung ihres Bauches hängen, die er zuerst unter dem weiten Shirt und dann im Stress nicht bemerkt hatte, und weiteten sich. «Ist es das, was ich vermute?»

Sie nickte, dann wurde er blas und seine Augen röteten sich. Schmerz zuckte um seine Mundwinkel. Nikita setzte sich auf und nahm sein Gesicht in die Hände. Er senkte die Augen. «Sieh mich an. Es gibt keinen Grund … Ich bin im 5. Monat. Vor fünf Monaten waren wir auf der Enterprise.» Eine einzelne Träne rollte ihm über die Wange, dann riss er sie in seine Arme, als wöllte er sie nie wieder los lassen.

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Nach nur wenigen Stunden Schlaf erwachte Nikita gegen sieben Uhr. Khan schlief noch tief und fest. Sie wusste, dass er und die Crew noch Zeit brauchten, um die Auswirkungen des Kryoschlafes zu überwinden. Mit normalen Menschen wäre diese Aktion nicht möglich gewesen. Jetzt musste sie die Leute auf der Brücke dringend ablösen. Leise schlich sie sich ins Bad, um sich fertig zu machen. Nach nur fünf Minuten verlies sie das Appartement.

Dimitri Yassow, Chris Denniston und Idris Tyldum hatten ihre Plätze nicht verlassen. Aber sie sahen ziemlich mitgenommen aus. Nikita nahm ihren Platz auf dem Kommandantensessel ein.

«Idris, bitte wecke Marcus Dolis, Aramis Lessin, Ygritte Down und Ido Holmes. Sie sollen euch ablösen … Gab es besondere Vorkommnisse?», wandte sie sich an Chefpilot Dimitri.

«Nein, Commander Singh.»

«Danke», sie schaltete einige Knöpfe um. «Geht essen und schlafen. Ich halte die Stellung, bis die Ablösung da ist.»

Langsam erhoben sich die Männer, während Idris noch den Weckruf in die Apartements der zweiten Brückencrew schickte. Nachdem diese sich zurückgemeldet hatten, konnte auch Idris, völlig übermüdet, gehen.

Nun, war Nikita allein auf der Brücke der Vengance II. Erleichtert sank sie in den Kommandantensessel, die Monitore nicht aus den Augen lassend. Auch die Vengance II konnte im Notfall von nur einer Person geflogen werden. Das war aber nicht nötig.

Die monatelange Vorbereitung hatte sich gelohnt. Zwar hatten die ersten beiden Fluchtpläne nicht geklappt, aber der dritte war erfolgreich gewesen, nachdem Khan einen grossen Teil der Sternenflottenkommandanten einschliesslich Admiral Marcus ausschalten konnte. Ihr war nie wirklich wohl dabei gewesen. Es war zu gefährlich. Khan hatte mit seinem Leben gespielt. Aber sie wusste, er würde alles für sie und seine Leute riskieren. Geduldig hatte sie auf den Moment gewartet, bis die Vengance II fertiggestellt war und kurz vor ihrem ersten Einsatz stand. Keiner im Sternenflottenhauptkommando hatte damit gerechnet, dass Khan seine Frau heimlich aus dem Kryoschlaf geholt hatte und sie im Hintergrund seine Aktionen absicherte. Nur so war diese Überraschungsflucht möglich gewesen. Jetzt waren sie endlich frei und hatten das schnellste und stärkste Schiff.

Nikita stand auf und ging zu der grossen Sternenkarte, die trotz Warp-Geschwindigkeit ständig aktualisiert wurde. Fast zärtlich strich sie über das glasähnliche Material. Wo würde ihre neue Heimat sein? Noch waren sie viel zu nahe bei der Erde. Sie mussten mindestens einen anderen Arm der Milchstrassenspirale erreichen, weit genug von der Erde entfernt, damit ihr Volk genug Zeit hatte, zahlreich und stark zu werden, damit niemand sie mehr für seine Zwecke missbrauchen konnte.

Liebevoll strich sie über die leichte Wölbung ihres Bauches. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie nicht bemerkte, dass Khan die Brücke betreten hatte, bis er seine Arme von hinten um sie legte. Lächelnd lehnte sich Nikita an ihn. «Das ist unsere Zukunft, die wir bisher nie haben durften.»



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