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Lass mich dein Herz heilen

von

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Eine freudige Begegnung

Gerade als der Schiedsrichter zur Halbzeit pfeift, setze ich mich in Bewegung. Zusammen mit der Freundin meines Bruders steuern wir den Verkaufsstand an. "Bis jetzt haut mich das Spiel noch nicht um" seuftz die Frau neben mir. Die Freundin meines Bruders ist vom ersten Eindruck eher eine kleine Tussi. Sie hat immer perfekt gestylte blonde Locken, die Ihr bis zur Rückenmitte gehen. Auch wenn wir ´nur´auf dem Sportplatz sind, könnte man meinen sie ist auf dem Weg zu einer großen Veranstaltung.
 

Am Anfang konnte ich Sie ehrlich gesagt kein Stück leiden. Aber je näher ich Sie kennengelernt habe desto mehr ist Sie mir ans Herz gewachsen.

Ich dagegen bin gerade mal 1,65 m klein, habe braune Harre welche jedoch recht lang sind. Aber ich bin eher der Typ unscheinbar.

"Oh, ja.", stöhne ich. Mein Bruder spielt in der Regionalliga, entsprechend viele Menschen sind zum Spiel gekommen.

Genervt schaue ich zum Verkaufsstand wo sich die Leute tummeln. "Du Em ich geh mal fix aufs Klo. Stellst du dich schonmal an?" werde ich gefragt.

"Ja klar, geh ruhig bis wir dran sind dauert es sicher." Antworte ich und beobachte die Blonde. Sie sieht einfach immer Top aus, wie die Frauen in den Magazinen.
 

Während ich alleine in der Schlange stehe, schaue ich gelangweilt durch mein Handy. Das lachen, der vor mir wartenden, erweckt meine Aufmerksamkeit. Sie scheinen sich auf Englisch zu unterhalten, was ich jedoch nur nebenbei zur Kenntnis nahm.

Nur sehr schleppend lichtet sich die Menschenmassen. "Wirklich leerer ist es nicht geworden." seufzt Steffi, die sich wieder neben mich gestellt hat. "Ne, nicht wirklich"

"Oh, dass Spiel geht weiter" bemerkt die Freundin meines Bruders, dessen Mannschaft gerade aus der Kabine kommt. "Du? Hast du was dagegen, wenn ich das Spiel weiter schaue und du bringst mir ein Radler mit?"

Sie schaut mich flehend an. "Ja, geh nur. Alles gut" Antworte ich und die Frau neben mir verschwindet. Kaum ist Sie aus meinem Blickfeld verschwunden pfeift der Schiere das Spiel wieder an.
 

Endlich, denke ich bevor die beiden Männer vor mir bestellen. Mit einem halben Ohr höre ich der Bestellung zu. Der kleinere der beiden hat einen starken Akzent und man merkt, dass er sich Mühe gibt deutsch zu sprechen.

Müsste ich Wetten, würde ich auf einen Franzosen tippen. Aber sicher bin ich mir nicht.

Da die beiden wohl etwas zu essen bestellt haben stellen diese sich etwas beiseite zum Warten. "Hey Emily, was darf ich dir gutes tun" begrüßt mich Ela freundlich.

Ich lächel sie an, "Ich bekomme ein Radler, ein Schöffi und machest du mir eine Pommes mit doppelt Mayo?"

Nebenbei krame ich mein Geld aus der Tasche. "Radler hab ich, allerdings haben die Herren vor dir die beiden letzten Schöffis bekommen.", sagt sie entschuldigend und dreht sich zum Kühlschrank um.

Mein Blick geht automatisch zu den beiden Männern neben mir. Diese schauen mich entschuldigend an. "Was kann ich dir sonst geben" holt mich Ela zurück. Meine Aufmerksamkeit schwenkt zu ihr.
 

"Ähm.." ich überlege schnell was ich stattdessen haben möchte. "Hier" höre ich von links und eine Flasche Schöffi wird vor mich gestellt. Ich drehe mich zu der Person um und schaue in 2 Braune Augen, welcher mich entschuldigend anlächelt.

"Nein, quatsch. Alles gut. Ich nehm einfach was anderes. Aber Danke" antworte ich lächelnd. Es war ja schon irgendwie süß, dass mir ein Fremder gelant sein Trinken anbietet. "Ich nehm dan ne Cola" richte ich mich an Ela welche sich sofort umdreht, um eine Cola zu holen.

Ich reiche Ela das Geld und nehme die beiden Getränke. auch ich stelle mich an die Seite, um auf mein Essen zu warten. Kurz drehe ich mich zu den beiden Männern um und muster einmal den größeren der beiden.
 

"Wir können aber gern tauschen, wenn du willst" Spricht der größere der beiden im perfekten Deutsch.

Leicht hebe ich meine Cola hoch, "Das passt schon. Man kann nicht alles haben". Mein Blick bleibt bei dem vermeintlichen Franzosen hängen.

"Und für welche Mannschaft bist du hier?" werde ich von dem Größeren gefragt, wodurch er meine Aufmerksamkeit wieder hat. "Heimmannschaft, mein Bruder spielt dort."

"Hier eure Currywurst" hören wir Ela sagen, welche gerade 2 Portionen auf die Theke stellt.

Beide haben nun in einer Hand das Essen und in der anderen die Flasche. "Viel Spaß noch beim Spiel" wünsche ich den beiden und mein Blick bleibt erneut deim Franzosen hängen. Er lächelt mich leicht an und die beiden verschwinden.

Kurze Zeit später bekomme auch ich mein Essen und gehe wieder zu Steffi.
 

"Wo warst du so lange, wolltest du nicht ein Bier?", fragt sie und nimmt mir eine Flasche ab. "Ja, war leider etwas zu spät, die beiden vor uns haben die letzten Flaschen bekommen", Antworte ich ihr und stelle mich wieder an die Bande. Das Spiel ist wieder im vollen Gange, allerdings erwische ich mich dabei wie ich mich nach den beiden umschaue. "Alles okay? du wirkst irgendwie abgelenkt" fragt mich Steffi.

"Ja, doch." Antwort ich und lasse mein Blick durch die Zuschauer gleiten. Selbst wenn ich sie entdecken würde, was wollte ich bitte machen? Stelle ich mir selbst die Frage. Doch noch bevor ich eine Antwort finden kann, fängt ein Großteil er Zuschauen an zu Jubeln. Unsere Mannschaft hat ein Tor gemacht. Steffi und ich reißen die Arme nach oben und fangen an zu jubeln.
 

-Zeitsprung-
 

"Ich geh eben was zu trinken holen" sage ich in die Runde. und bewege mich zur Bar. Ich weis nicht was mich dabei geritten hat, mit meinem Bruder und anderen Freunden in diesen Nobel Schuppen zu gehen. Eigentlich wollte ich ein ruhiges Wochenende haben, nach der anstrengenden Woche.

Ich dränge mich leicht genervt durch die Menge, um an die Bar zu kommen. Auch mit hohen Schuhen kratze ich nicht mal ansatzweise an die 1,70m wodurch ich etwas untergehe an der Bar.
 

Noch bevor ich bestellen kann wird mir von hinten eine Flasche vor die Nase gehalten. "Die bin ich dir noch schuldig" Verwundert drehe ich mich zu der Person um welche mit mir spricht.

Schüchtern werde ich angelächelt, und ich erkenne die Person wieder. Das ist der Franzose vom Sportplatz heute Mittag. "Oh Hey," begrüße ich ihn. Ich nehme ihm die Flasche grinsend ab. "Das wäre nicht nötig gewesen"

"Ich weis, aber so etwas lasse ich nicht auf mir sitzen" antwortet der Mann vor mir. Er dreht sich zum Barmann um und bestellt noch etwas.

Ein wenig Später steht vor ihm eine Flasche V+. "Lief ganz gut für eure Mannschafft" spricht er mich an und holt mich aus meinen Gedanken raus. "Ja, dass stimmt aber es war extrem knapp" antworte ich ihm.
 

"Ich bin übrigens Emily." stelle ich mich vor und reiche ihm die Hand. Verwundert schaut er auf diese und wider zu mir."Ähm... Raphael, freut mich" spricht er mit starkem Akzent. Ich halte ihm meine Flasche hin und er versteht sofort und stößt seine Flasche an meine. "Auf den Sieg" prostet er mir zu.

Wir trinken einen Schluck. "Was machst du alleine an der Bar?" fragt er mich. Ich musste kurz lachen: "Ich habe versucht etwas zu bestellen, aber ich gehe leicht unter" sage ich und deute an mir runter. Sein Blick streift mich einmal. Er schaut mir in die Augen, und lächelt schüchtern. "Ja, ich weis was du meinst. Als Mann ist es noch etwas schlimmer" sagt er. Er hat recht, er ist selbst auch nicht der größte, aber er sieht unheimlich gut aus. Schwärme ich innerlich.

"Was tust du, wenn du nicht versuchst den Barmann auf dich Aufmerksam zu machen?" fragt er und gönnt sich erneut einen Schluck. "Nun, wenn mit kein Franzose?" stellte ich indirekt die Frage an den Mann mir gegenüber. Wieder ernte ich einen verwirrten Blick, als wäre meine Frage völlig ungerechtfertigt. "Portugiese, aber meine Muttersprache ist Französisch." beantwortet er meine Frage. "Oh, also wenn mir kein Portugiese zur Hilfe kommt, dan arbeite ich in einem Café, ich kümmere mich um den Service und Backe dort den Kuchen, wenn Not am Mann ist. Manchmal passe ich auf die Kinder meiner Bekannten ." beende ich meinen Vortrag.
 

Mit großen Augen schaut er mich an. "Wow, du arbeitest in einem Café und siehst so aus" und zeigt an mir runter. Ich merke wie mir die Wärme in die Wangen schießt. "Danke, dass ist Lieb von dir" Schüchtern setze ich meine Flasche an. "Ich würde den ganzen Tag süßes essen, wenn ich die Chance habe" sagt er begeistert. Ich muss schmunzeln bei der Aussage. "Wenn man es selbst macht, verliert man manchmal die Lust daran" erkläre ich.

"Und du? was machst du, wenn du nicht gerade Bier an Frauen verteilst?" Frage ich ihn und schaue ihm ins Gesicht. "Ähm... Ja, ich... Ich bin Sportler." druckste er rum. "Ja, dann kannst du dir Kuchen aber sicher leisten" lache ich ihm an. "Komm gerne mal vorbei." sage ich und bereue es direkt.

Innerlich schlage ich mir die Hand an die Stirn, ich kenne ihn garnicht und überrumpel ihn so. "Ja, das würde ich gerne mal" sagt er und schaut zum Barmann. Dieser beschäftigt sich gerade auf der anderen Barseite mit einer Gruppe Frauen welche ihm schöne Augen machen. Er greift schnell in die Theke und hat ein Stift sowie eine Servierte in der Hand. "Hier, schreib mir deine Nummer auf. Ich werde dir schreiben" sagt er und schiebt mir die beiden Sachen zögerlich rüber.
 

Mir wird immer wärmer, dieser gutaussehende Typ möchte wirklich meine Nummer haben. Strahlend nehme ich die Sachen und schriebe meine Nummer auf.
 

"Rapha... Da bist du ja. Wir haben dich schon gesucht." lallte ein Typ, welcher sich an den Portugiesen lehnt. Mein Blick geht nach oben und ich schaue in 2 stahl blaue Augen. "Oh.. Hey." begrüßt mich der Mann und hebt die Hand halb zum Gruß. Ich nicke ihm zu "Hey."

"Es tut mir Leid... Aber ich glaube, ich muss meinen Freund hier betreuen." lächelt er entschuldigend an. "Ich sollte auch langsam zurück. Die anderen Fragen sich sicher schon wo ich bleibe." Ich schiebe ihm die Servierte hin, welcher er zufrieden in seine Jacke steckt. "Ich möchte noch etwas bestellen" wendet sich der dunkelhaarige an den Barmann. Ich nutze den kleinen Moment, um ihr mir noch mal genauer anzuschauen. Er hat ein recht kantiges Gesicht und etwas längere Harre, welche nach oben gegelt sind. Außerdem hat er einen 3-Tage Bart, welcher ihm wirklich toll steht.

"Sie bestellt, setzt es auf meine Rechnung." er dreht sich zu mir um. "Dafür, dass ich schon gehen muss." sagt er entschuldigend. "Ich melde mich auf jeden Fall bei dir" sagt er noch bevor er mit seinem Freund abzieht. Er hatte mir gar keine Chance gelassen etwas darauf zu erwidern.

Ich schaue ihm verwundert hinterher. "Also was kann ich dir bringen?" werde ich gefragt und ich bestelle eine Runde Mixbier.

"Mensch, da bist du ja" werde ich von meinem Bruder begrüßt. "Ich dachte schon ich muss eine Vermisstenanzeige aufgeben." Sagt er und nimmt mir die Getränke aus der Hand.
 

Schweigend setze ich mich auf den Freien Hocker und hänge meinen Gedanken nach. Vielleicht hatte es sich ja doch gelohnt mitzugehen, lächel ich ihn mich rein. "Hey Em, ist alles okay?" fragt mich mein Bruder. Durch diese Frage habe ich nun die Aufmerksamkeit aller am Tisch. "ja, klar" winke ich schnell ab. "ich möchte nur langsam nach Hause" sage ich. "Schon? Dass ist aber Schade" erklärt mein Bruder. "Ach nein, ihr könnt noch bleiben. Wir sehen uns die Tage" ich verabschiede mich von allen und hole an der Garderobe meine Jacke.

Ich gehe durch die Clubtür und mir stößt kalter Wind entgegen. Ich Atme einmal tief durch und ziehe meine Jacke enger um mich. Mit schnellen Schritten steuer ich den Taxistand an.
 

Zu Hause öffne ich die Tür und schmeiße meine Tasche achtlos an die Garderobe, auch meine Jacke landet dort.

Ich stütze mich an der Garderobe ab und zieh meine Schuhe aus. Mein Handy landet auf dem Wohnzimmertisch und ich ziehe mich im Bad Ersteinmal um.
 

Müde betrachte ich im Spiegel meine langen braunen Haare, welche ich aus meinem Zopf befreie. Ich schaue mir selbst in die grünen Augen und versuche mich aufmunternd anzulächeln. Schnell ziehe ich die schwarze Jeans uns und tausche diese duch meine Jogginghose. Auch mein Oberteil ziehe ich aus und ziehe ein gemütliches Shirt an. Mein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es kurz nach 2 Uhr Nachts ist. Da ich noch nicht Müde bin, schalte ich den Fernseher an und lege mich auf die Couch. Ich schalte auf Netflix und schaue meine Serie weiter. Bis auf den Fernseher ist nichts zu hören, wodurch mich das vibrieren meines Handys etwas aufschreckt.

Wer sollte mir um diese Uhrzeit schreiben? frage ich mich. In mir macht sich ein kleiner Hoffnungsschimmer breit, dass Raphael geschrieben hat. Ich stehe auf und schüttel über meine Gedanken den Kopf. Ich schnappe mir mein Handy und entsperre es. Und tatsächlich, ich habe eine WhatsApp Nachricht von einer unbekannten Nummer.
 

Hey, ich bins Raphael. Der Portugiese aus der Bar :)

Du hättest ruhig etwas anderes Bestellen können als Mixbier. Ich hatte dich eingeladen.

Offenbarung

Hey, ich bin´s Raphael. Der Portugiese aus der Bar :)

Du hättest ruhig etwas anderes Bestellen können als Mixbier. Ich hatte dich eingeladen.
 

Ungläubig schaue ich auf die Nachricht und lese sie ein 2. und 3. mal. Warum schreibt dieser Mann, gerade mir? Ein lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus.

Ich speichere seine Nummer unter "Raphael" ab und schaue mir sein Profilbild an. Er ist zu sehen in einem Restaurant und strahlt in die Kamera, sein gegenüber muss das Foto gemacht haben. Er hatte ein schwarzes Hemd an und die Harre waren leicht nach oben gegelt.
 

Hi, Raphael du bist es. Ich habe so viele Portugiesen kennengelernt da verliert man leicht den Überblick ;)

Ich hatte bestellt, was ich sowieso holen wollte.
 

Ich sende die Nachricht ab und lege das Handy auf den Couchtisch. Das Lächeln auf meinem Gesicht will einfach nicht verschwinden. Ich verstehe mich selbst kaum, ich benehme mich wie eine 16-jährige. Von meiner Serie bekomme ich nichts mehr mit, da mein Blick immer wieder zu meinem Handy gleitet. Der WhatsApp Ton signalisiert, dass eine neue Nachricht eingegangen ist. Schnell greife ich mein Handy und schmeiße mich zurück ins Sofa.
 

Oh, selbstverständlich! Da habe ich ja Glück, dass du dich an mich erinnern kannst ;)

Hätte ich, dass gewusst, hätte ich dich dazu genötigt dir vorher etwas anderes zu bestellen.
 

Ich schmunzel bei seiner Antwort. Und wie ich mich an ihn erinnern kann. Ich setze mich in den Schneidersitz auf die Couch und beginne zu tippen.
 

Ich muss zugeben ich musste einen Moment überlegen. Aber du bist mir eingefallen :) Ich kann mich Glücklich schätzen, dass du noch wusstest, zu wem die Nummer auf der Serviette gehört :)

Hoffentlich hast du deinen Kumpel heile aus dem Club bringen können.
 

Kaum habe ich die Nachricht abgesendet erscheinen 2 blaue Hacken am Rande meiner Nachricht. Das heißt er hat darauf gewartet das ich antworte?! Unter seinem Namen steht, dass er eine Antwort tippt und kurze Zeit später blinkt diese auf.
 

Das war recht leicht, heute habe ich nicht so viel Bier an Frauen verteilt :)

Ja, die anderen haben geholfen. Aber wir haben ihn sicher nach Hause gebracht wo er nun schläft.

Wie kommts, dass du noch wach bist. Ich hoffe, ich halte dich jetzt nicht wach
 

Er spielt eindeutig auf meine Frage an, welche ich Ihm gestellt hatte.
 

Schlaf tut ihm sicher gut, er war ordentlich dabei.

Ich bin noch nicht müde, keine Sorge du hältst mich nicht bewusst wach. Morgen habe ich nichts vor, da kann man ruhig etwas wach bleiben. Was ist mit dir? Kannst du nicht schlafen?
 

Auch jetzt erscheinen direkt 2 blaue Hacken, was mich wieder zum Lächeln bringt.
 

Schauen wir mal wie er Morgen darüber denkt. Sicherlich hat er einen dicken Kater.

Ich hab Morgen auch Frei, was nicht immer so ist. Also gibt es für dich Morgen keinen Kuchen?
 

Schnell tippe ich eine Antwort.
 

Oh davon gehe ich aus.

Dann genieß deinen Freien Tag. Nein, morgen gibt es keinen Kuchen. Aber Montag darf ich wieder ran
 

Ich muss nicht lange auf seine Reaktion warten.
 

Oh nein, kein Kuchen :(

Sei mir nicht Böse, aber ich sollte ins Bett gehen. Wir schreiben sicher Morgen weiter.

Ich wünsche dir eine Gute Nacht
 

Ich muss zugeben, dass sich leichte Enttäuschung in mir breit macht. Ich antworte ihm noch und gehe auch ins Bett.
 

-Sichtwechsel-
 

"Ich bin mal kurz weg" wende ich mich an unseren Torwart, welcher mir zunickt.

Müde schlängel ich mich durch die Masse und versuche niemanden anzurempeln.

Ich möchte heute nur einen ruhigen Abend haben, aber allein zu Hause zu sitzen war nun nicht so verlockend. Ich gehe an die Bar und mache auf mich aufmerksam. Nanu, das Gesicht kenne ich doch. Das ist das Mädel von heute Mittag. Julian und ich haben ihr quasi das Bier vor der Nase weggeschnappt. Ein schlechtes Gewissen hatte ich deswegen schon.

Sollte ich wirklich zu ihr gehen? Ich will nicht undankbar klingen für das Glück was ich habe, als Profifußballer mein Geld zu verdienen, aber heute hatte ich auf die Aufmerksamkeit um meine Person keine Lust.
 

Aber mein schlechtes Gewissen gewinnt in diesem Fall. Ich bestelle ein Mixbier und gehe zu ihr. Noch bevor sie selbst bestellen konnte halte ich ihr die Flasche unter die Nase.

Verwundert dreht sie sich zu mir um und begutachtet die Flasche. "Oh Hey," begrüßt sie mich überrascht und nimmt mir die Flasche aus der Hand. "Das wäre nicht nötig gewesen" schiebt Sie noch hinterher und lächelt mich an.

"Ich weis, aber so etwas lasse ich nicht auf mir sitzen" erwider ich uns bestell mir selbst noch was zu trinken.

Ich nehme dem Barmann das V+ ab und wende mich wieder zu der Frau neben mir "Lief ganz gut für eure Mannschafft" nehme ich das Gespräch wieder auf "Ja, dass stimmt aber es war extrem knapp" Ich nicke ihr zustimmend zu.

Sie reicht mir die Hand und stellt sich als Emily vor. Völlig überrumpelt schaue ich auf Ihre Hand welche immer noch ausgetreckt vor mir ist. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich Vorstellen muss, kommt eher selten vor. Und in Dortmund eigentlich nie. "Ähm... Raphael, freut mich" antworte ich und nehme ihre Hand kurz in meine. Zufrieden schaut sie mich an und hält mir ihre Flasche hin. Ein lächeln stiehlt sich auf mein Gesicht und ich stoße bei ihr an "Auf den Sieg"
 

"Was machst du alleine an der Bar?" frage ich Sie interessiert. Sie lacht mich belustigt an "Ich habe versucht etwas zu bestellen, aber ich gehe leicht unter" meint sie und deutet an sich runter. Unwillkürlich muster ich die Frau mir gegenüber. Sie trägt eine schwarze Jeans und ein schwarzes Top mit einem silbernen Schaal. Sie war hübsch, irgendwie normal, nicht wie die Frauen die einem sonst ganz´ zufällig´ begegnen. Die sehen eher aus als würden Sie gleich zum nächsten Modelcarsting gehen.

"Ja, ich weis was du meinst. Als Mann ist es noch etwas schlimmer" sage ich und auch Sie lässt den Blick über mich gleiten. Aus irgendeinen Grund fühle ich mich etwas unwohl, aber eher im positiven Sinn. "Was tust du, wenn du nicht versuchst den Barmann auf dich Aufmerksam zu machen?", frage ich sie und versuche der Situation etwas zu entkommen. Ich nehme einen Schluck und stelle die Flasche auf die Theke zurück. Ehrlich gesagt genieße ich dieses Gespräch gerade sehr. Jeder in meinem Umfeld hat etwas mit dem Profifußball zu tun, und nun sitze ich hier, und Unterhalte mich absolut normal mit jeden. Der zugegebener Weise, wahrscheinlich absolut keine Ahnung hatte wer ich war. Aber es stört mich kein Stück.
 

"Nun, wenn mir kein Franzose?" fängt sie an zu sprechen und schaut mich fragend an. Sie weis wirklich nicht wer ich bin, denke ich verwirrt, aber irgendwie zufrieden. "Portugiese, aber meine Muttersprache ist Französisch." gebe ich als Antwort. Schüchtern schaut Sie mich an "Oh, also wenn mir kein Portugiese zur Hilfe kommt, dan arbeite ich in einem Café, ich kümmere mich um den Service und Backe dort den Kuchen, wenn Not am Mann ist. Nebenbei passe ich auf die Kinder meiner Bekannten auf". erzählt sie.

Überrascht schaue ich sie an. "Wow, du arbeitest in einem Café und siehst so aus" gebe ich, ohne nachzudenken von mir und deute auf sie. Verdammt was ist mit mir, sonst bin ich doch eher zurückhaltend. "Danke, dass ist Lieb von dir" erweidert sie schüchtern. "Ich würde den ganzen Tag essen, wenn ich die Chance habe" sage ich begeistert. Kuchen ist super, ich liebe Süßkram, auch wenn es nicht ganz mit dem Ernährungsplan zusammen passt. "Wenn man es selbst macht, verliert man manchmal die Lust daran" sagt sie.

"Und du? was machst du, wenn du nicht gerade Bier an Frauen verteilst?" fragt sie mich. Oh Treffer versenkt, denke ich nur. Eigentlich genieße ich dieses Gespräch gerade. Es ist so normal. "Ähm... Ja, ich... Ich bin Sportler." antworte ich wage und Sie schaut mir ins Gesicht. "Ja, dann kannst du dir Kuchen aber sicher leisten" lacht Sie und ich atme innerlich auf. Ich möchte gar nicht, dass unsere Unterhalt und so Endet wie sie so oft enden. "Komm gerne mal vorbei." sagt Sie völlig unbedarft.
 

"Ja, das würde ich gerne mal" ich würde sie wirklich gerne wiedersehen. Ich schaue zum Barmann, welche sich gerade nicht um uns kümmert. Ich greife hinter die Bar und fische ein Stift sowie eine Serviette hervor. Besser als nichts pflichte ich mir selbst bei. Die kleine Stimme in meinem Kopf, die mir sagt, dass ich es nicht machen sollte ignoriere ich gekonnt. Ich muss wirklich zugeben, dass ich die Zeit gerade echt genieße. "Hier, schreib mir deine Nummer auf. Ich werde dir schreiben" ich schiebe ihr bei meinen Worten die Sachen zu.

Sie nimmt den Stift in die Hand und fängt an etwas aufzuschreiben.

"Rapha... Da bist du ja. Wir haben dich schon gesucht." Wird mir ins Ohr gelallt. Und wer steht neben mir? Axel, welcher halt an mir sucht. Dieser grüßt die Frau gegenüber von mir kurz.

Muss der hier nun auftauchen? Warum haben die anderen kein Augen auf ihn.

"Es tut mir Leid... Aber ich glaube, ich muss meinen Freund hier betreuen." gebe ich entschuldigend an die Frau neben mir. Aber auch Sie meint, dass Sie langsam zurück muss zu ihren Freunden. Sie schiebt mir die Serviette zu welche ich zufrieden in meine Jackentasche meines ZipHoodies stecke.

Ich winke den Barmann zu mir und teile ihm mit, dass egal was Sie bestellt, auf meine Rechnung gesetzt wird. Ich hätte gerne noch etwas mit ihr gesprochen, aber auf meine Mannschaftskameraden war nun mal verlass. Sind meine trüben Gedanken.
 

-Sichtwechsel-
 

Langsam öffne ich meine Augen und erinnere mich an den gestrigen Abend. Ich greife nach meinem Handy und stöpsel das Ladekabel ab. Mein Handy ensperre ich und checke meine Nachrichten, jedoch habe ich ´nur´eine Nachricht meiner besten Freundin vorliegen.
 

Hey, ich wollte fragen wie der Abend gestern war. Ich weis ja, dass du nicht so gern in Clubs gehst. Wir können uns heute treffen wen du magst. Meld dich einfach ;)
 

Die Uhr zeigt, dass es bereits 12 Uhr ist, was mich aufstehen lässt. Ich antworte ihr, dass wir uns um halb 2 in der Stadt treffen und mache mich fertig.

Wie besprochen stehe ich um halb 2 an der großen Treppe am Dortmunder Hauptbahnhof. Da heute Sonntag ist, ist die Stadt recht leer. Es dauert noch gute 10 Minuten, bis ich zusammen mit meiner Freundin ins Café gehen, um etwas zusammen zu essen.

"Und wie war es gestern? Ich wäre ja mitgekommen, aber ich hatte noch soviel zu tun. Da war ich froh zu Hause zu sein" sagt Lea. "Also eigentlich..." fange ich an und schaue sie vielsagend an. Mit großen Augen schaut sie mich an. "Nicht im ernst? Okay! Wie heißt er? Wie alt? Was macht er beruflich? Wie sieht er aus?" werde ich direkt mit Fragen gelöchert. "Ich glaubs kaum, da gehst du einmal in den Laden und lernst direkt wen kennen. Ich hab´s dir schon mehrmals gesagt, dass du unter Leute musst" fängt sie aufgeregt an und beugt sich über den Tisch zu mir rüber.
 

"Also eigentlich habe ich ihn bereits beim Spiel von Tim getroffen. Er hatte mir mit seinem Kumpel das letzte Bier vor der Nase weggekauft. Und später in der Bar hat er sich revanchiert." Fange ich an. "Oh ein Fußballbegeisterter." sagt die freudig. Ich amüsiere mich etwas über sie. "Er heißt Raphael, wie alt er ist weis ich ehrlich gesagt gar nicht. Ich denke aber unser Alter. So 25-26 Jahre." Überlege ich, und rufe mir sein Gesicht ins Gedächtnis um das Alter abzuschätzen. "Er sagt, er ist Sportler, er sieht echt toll aus." Schwärme ich. Sie verfolgt jedes Wort von mir.

"Hier eure Getränke, möchtet ihr auch etwas essen" fragt der Kellner, welcher uns die Softgetränke auf den Tisch stellt. Schnell bestellen wir unser Essen.

"Okay, das hört sich ja alles ganz gut an. Habt ihr Nummern ausgetauscht? Wann seht ihr euch wieder?" löchert sie weiter. "Ich hatte ihm meine Nummer gegeben." Ihr Blick ändert sich schlagartig. "Er hat mir gestern bereits geschrieben" schiebe ich direkt hinterher. "Hast du ein Bild von ihm?" fragt Sie. "Naja, bei WhatsApp hat er ein Bild", antworte ich schulterzuckend. "Na los zeig schon her." drängt sie mich.
 

Ich hole mein Handy aus der Tasche und öffne sein Profilbild. "Hier" sage ich und gebe ihr mein Handy. Lea schaut sich das Bild an und ihr Blick ändert sich ins überraschte. "Ist, dass dein ernst?" fragt Sie und starrt weiter auf mein Handy. "Ja?!" Ich blicke Sie abschätzend an. "Ist ja klar, erst läuft nichts bei dir und dann lachst du dir gerade so jemanden an" sagt sie und schiebt mir das Handy wieder zu. "Kannst du mich mal bitte aufklären? Kennst du ihn etwa?" Frage ich. Sie hebt den Blick und schaut mich verständnislos an. "Du weist nicht wer er ist?" Auch sie kramt ihr Handy hervor und tipt auf diesem rum. Kommentarlos reicht sie mir ihr Handy.
 

Raphaels Gesicht lächelt mir entgegen und nun starre ich das Handy fassungslos an. Das verwirrende ist, nicht dass man ihn bei Google findet, sondern das er ein BVB Trikot dabei trägt und einige Artikel von ihm gibt. Direkt der 1. Artikel bei Google lautet "BVB verlängert Vertrag mit Raphael Guerreiro". Kommentarlos gebe ich Lea das Handy wieder und mein Kopf ist voller wirrer Gedanken.

Flirten?!

"Es war so normal." richte ich mich wieder an meine Freundin. Unser Essen wird gebracht, sodass wir endlich was essen können. "Ich meine jetzt, wo du weißt, mit wem du dir da die Zeit vertrieben hast. Gab es keinen Hinweis darauf, was er beruflich macht?" fragt mich Lea, die sich ihr Schnitzel schmecken lässt. Ich schüttel den Kopf während ich mein eigenes Schnitzel zurechtschneide. "Nein, absolut kein Hinweis. Wobei, er war recht überrascht als ich quasi nach seinem Namen gefragt habe. Gott ich hatte gedacht er wäre ein Franzose" Ich schüttel über mich selbst den Kopf. "Du hast was?" prustet meine beste Freundin los. "Oh Em... Du bist wirklich Süß weist du das. Aber er muss ja wirklich Interesse haben. Sonst hätte es ihm ja auch egal sein können" Schlussfolgert Sie. "Ja, da hast du schon recht. Aber haben diese Fußballer nicht alle Frauen zu Hause" denke ich laut. "Naja, du könntest Google fragen. Man findet quasi alles über die Spieler im Internet." schlägt sie vor. Ich gönne mir ein Stück Schnitzel und schüttel den Kopf.

"Nein, wahrscheinlich war das nur eine einmalige Sache. Mal im Ernst, was will so jemanden, mit einem einfachen Mädel, wie ich es bin." "Na jetzt hör aber auf! Wäre es so, wäre es dann Klug, deine Nummer haben zu wollen? Und dann sogar zu schreiben, sodass du seine Nummer hast?" zerschlägt sie meine Gedanken. Ich spieße die letzten Pommes auf, welche ich zuerst durch die Majo ziehe. Ich lege die Gabel auf den Teller und lehne mich im Stuhl zurück. "Schließlich könntest du die Nummer nun ganz leicht an die Presse oder so weiter geben", sagt sie. "Ach ich weise es nicht." resigniere ich. "Hat er dir heute schon geschrieben?" Fragt sie mich. Ich schüttel nur den Kopf. "Nein, noch nicht".

"Dein Bruder hat immer gesagt du solltest wieder mit ins Stadion. Dann wäre dir das nicht passiert" Schlussfolgert sie. "Ja genau! Prima Idee. Mal im Ernst, ich denke das Gespräch wäre dann ganz anders Verlaufen." Lea nickt mit zustimmen zu. "Ja, da hast du wohl recht. Bor Tim flippt aus, wenn er davon erfährt." Ich schaue meine Freundin mahnend an. "Vergiss es, sag es ihm nicht." Verwundert schaut mich meine Freundin an. "Warum nicht? Er kann dir sicher etwas über ihn erzählen" Ich lehne mich leicht genervt im Stuhl zurück.
 

"Dass, will ich gar nicht. Ich will nichts über ihn im Internet suchen, ich will auch, nicht dass Tim mir etwas erzählt. Auch wenn er wahrscheinlich alles wüsste, was das Internet so hergibt. Erkläre ich mich. "Ja, du hast ja recht. Tut mir leid. Ich kann es einfach noch nicht glauben."

"Glaub mir, ich kann es selbst kaum fassen.", antworte ich ihr lächelnd. "Du musst mir auf jeden Fall jedes neue Detail erzählen. Versprich es mir" Sie lehnt sich wieder über den Tisch und reicht mit ihren kleinen Finger. "Okay, aber nur wenn wir nun endlich das Thema wechseln." stelle ich ihr das Ultimatum, welches sie wieder Willig annimmt.
 

Nachdem wir bezahlt haben, laufen wir zusammen zu meinem Auto. "Und wie musst du die Woche arbeiten", fragt sie mich. "Ich muss die ganze Woche ran und du?", frage ich sie. "Ich muss Montag und Dienstag, Mittwoch habe ich frei und danach bis Samstag durchgehend", antwortet sie genervt. "Ja, Krankenschwester ist ein toller Job. Ich meine das hattest du irgendwann mal gesagt" ziehe ich sie auf. Als Belohnung bekomme ich ein Schlag gegen den Oberarm. "Jaja, deiner ist auch nicht gerade ein Traumjob." Ich will ihr gerade antworten, jedoch klingelt mein Handy, um zu signalisieren, dass ich eine WhatsApp Nachricht habe. Schlagartig dreht sich Lea aufgeregt zu mir. "Uhhhh, wer dir wohl geschrieben hat", sagt sie uns rückt näher an mich ran, während ich mein Handy aus der Tasche hole. Ich muss sagen ein kleiner Hoffnungsschimmer macht sich in mir breit, dass Raphael mir geschrieben hat. Ich entsperre mein Handy und schaue von wem die Nachricht ist. Tim hat mir geschrieben, was mich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Jedoch wollte ich mir ein Spaß mit Lea gönnen. Ich drehe mich mit meinem Handy um und lächel dieses dümmlich an. "Ohhhh, er hat dir geschrieben? Gib es zu. Los lass mich mal lesen." drängt sie uns versucht ein Blick auf mein Handy zu erhaschen. Mit einem Ruck halte ich ihr mein Handy vor die Nase und sie schaut sich dies begeistert an. Ihr Gesichtsausdruck verschwindet augenblicklich. "Haha, sehr witzig. Aber gibt es zu, du hast gehofft, dass er dir geschrieben hat" nun grinst sie mich dümmlich an. Ich antworte Tim schnell und winke Lea ab. "Kann sein", antworte ich ihr und wir gehen weiter zum Auto.
 

Eine halbe Stunde später schließe ich meine Wohnungstür auf und ziehe mich als Erstes um. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir 18:55 Uhr. Mein Handy landet auf dem Küchentisch während ich , für die Arbeit, einige Cupcake vorbereite. Ich bin gerade dabei die 2. Ladung in die Formen zu kippen, als mein Handy sich meldet. Mein Blick wendet sich zum Handy und wieder merke ich die Hoffnung, dass Raphael sich gemeldet hat. Im nächsten Moment schüttel ich über mich selbst den Kopf. Ich muss, dass ganze nüchterner sehen, wahrscheinlich werde ich von ihm nichts mehr hören. Wahrscheinlich hat er sich gestern noch mit seinen Kollegen über mich lustig gemacht, da ich absolut keinen Schimmer hatte wer er ist. Trotzdem beeile ich mich die Formen zu befüllen und in den Offen zu schieben. Schnell stelle ich die Eieruhr auf 25 Minuten und wasche mir die Hände ab. Mein Handy meldet sich ein 2. mal. Was ist den nun los?
 

Schnell trockene ich mir die Hände grob am Geschirrtuch ab und nehme mein Handy vom Tisch. Ich entsperre das Handy und öffne die App. Und tatsächlich, ich habe 2 Nachrichten eine von Tim und eine von Raphael. Als Erstes zwinge ich mich die von Tim zu öffnen.
 

Hey, hast du Lust morgen, nach der Arbeit, was essen zu gehen? Nur wir beide, so wie früher.
 

Ich lächel bei seiner Nachricht und antworte ihn, dass ich Lust dazu habe.

Als Nächstes öffne ich die Nachricht des Fußballspielers.
 

Hi, sorry, dass ich mich erst jetzt melde. Aber ich hatte heute einiges zu tun. Wie hast du den freien Tag überstanden?
 

Verwundert lese ich seine Nachricht. Warum entschuldigt er sich bei mir? Es ist mir keine Rechenschaft schuldig, warum er sich ´erst´ jetzt meldet.
 

Hey, alles in Ordnung, du musst sich nicht bei mir entschuldigen. Ich war mit einer Freundin etwas essen und nun bereits ich ein paar Cupcakes für die Arbeit morgen vor :)
 

Ich lege mein Handy wieder auf den Tisch und räume meine Küche etwas auf. Die Rührschüssel verstaue ich in der Spülmaschine und wische meine Küchenmaschine kurz ab. Es ist schon irgendwie komisch, nun zu wissen, wer Raphael wirklich ist. Wobei ich ja sowieso der Meinung bin, dass diese ganzen Fußballer nur viel Glück hatten von den richtigen Menschen entdeckt worden zu sein. Und mal im Ernst, die Kochen auch nur mit Wasser.
 

Ich schließe die Spülmaschine und bereits die Buttercreme für dass Topping vor. Ich wiege Butter, Vanille und Puderzucker in einer 2. Schüssel ab und arretiere diese unter der Küchenmaschine. Ich stelle diese an und mein Handy meldet sich erneut.
 

Naja, ich bin höflich? Ich wollte ehrlich gesagt schon eher geschrieben haben. Aber irgendwie ist immer etwas gewesen.

OH, das hört sich nach Kuchen an, da bin ich etwas neidisch :/
 

Lächelnd lese ich seine Nachricht durch. Ich überlege, ob ich ihn ein Foto senden voll von den Cupcake welche bereits zum Abkühlen auf einem Kuchenrost stehen. Entscheide mich jedoch dagegen.
 

Oh Entschuldigung. Ich wollte deine Erziehung nicht in Frage stellen. Ich bitte vielmals um Verzeihung

Ach, nur was ganz einfaches mit Schokoladen Muffins und Vanille-Buttercreme.
 

Ich schicke die Nachricht ab und wende mich der Buttercreme zu. Das Rührwerk stelle ich ab und kratze die Crem die am Rand hängt in die Mitte und stelle die Maschine auf niedriger Stufe erneut an.

Es fühlt sich so normal an mit Raphael zu schreiben, nicht so als hätten wir uns gestern erst getroffen. Vielleicht bilde ich mir, dass auch nur ein oder es ist ein Wunschdenken. Wobei ich ihn schon sehr nett fand, bevor mich Lea aufgeklärt hatte.

Kurz fühle ich bei den bereits fertigen Muffins die Temperatur. Diese sind bereits abgekühlt so, dass ich die fertige Buttercreme in einen Spritzbeutel fülle. Schnell spritze ich diese in einem kleinen Kringel auf und lege den Beutel zur Seite. Die Eieruhr klingelt, sodass ich zunächst prüfe, ob die Muffins durchgebacken sind. Schnell hole ich diese aus dem Ofen zum Abkühlen.

Die bereits fertigen verstaue ich im Kühlschrank und nehme mein Handy in die Hand, welches sich bereits wieder gemeldet hatte.
 

Na, dass will, ich auch hoffen xD Ich glaube ich habe mir eine kleine Entschädigung verdient?!

Das nennst du einfach? o.O magst du mir ein Bild davon zeigen?
 

Mit großen Augen starre ich den WhatsApp Chat an. Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich meinen er flirtet mit mir. Ein Kribbeln breitet sich in mir aus, was mich lächeln lässt. Ich überlege einen kleinen Augenblick, entschließe mich dennoch dazu ein Bild zu machen.

Ich öffne den Kühlschrank und mach ein Bild von den fertigen Kuchenteilchen.
 

Natürlich, für meine dreiste Unterstellung hast du dass natürlich. Jedoch kann ich wohl nur mit Kuchen dienen.

Ja, das ist einfach. Die sind fix nebenbei gemacht
 

Ich hänge das Foto an und kaum habe ich die Nachricht abgesendet erscheinen 2 blaue Hacken. Schnell bereits ich den letzten Rest vor, um gleich nur noch die Creme aufzuspritzen und räume die Küche zu Ende auf.
 

Wenn du mir verrätst wo du arbeitest, würde ich mir den Kuchen gerne abholen...

Wow, die sehen echt super aus. Wenn du, dass als ´fix´ gemacht betitelst interessiert mich wirklich wie dann die anderen Sachen aussehen.
 

Sollte ich ihm wirklich sagen, wo ich arbeite? Er hat angegeben, dass er Sportler ist, wobei dies ja eigentlich nicht gelogen ist, wenn man es ganz genau nimmt. Ich atme einmal durch bevor ich ihn antworte.
 

Ich arbeite in der Mühlenstraße, in dem kleinen Café. Ich würde mich freuen, wenn ich meine ´Schulden´schnell los bin.

Ach nur etwas aufwendiger, keine große Sache :)
 

Diesmal bekomme ich nicht direkt eine Antwort, sodass ich die restlichen Cupcakes fertig mache und im Kühlschrank unterbringe. Mit meiner Bluetooth Box gehe ich ins Bad und verbinde diese mit meinem Handy. Ich lasse über die Box Musik abspielen und ziehe ich mich aus um unter die Dusche zu springen.

Ich trockne mich nach der dusche ab und ziehe meine Schlafsachen an. Müde schlürfe ich ins Schlafzimmer und lege mich ins Bett. Da ich Morgen um halb 7 Aufstehen muss, will ich heute etwas zeitiger ins Bett. Ich muss mir eingestehen, dass sich Enttäuschung in mir breit macht, da ich noch keine Antwort von Raphael bekommen habe.

Müde lege ich mich ins Bett und schließen mein Handy ans Ladekabel an. Ich lese noch ein paar Seiten von meinem Buch und schaue ein letztes Mal auf mein Handy. Etwas niedergeschlagen lege ich es zurück und lege mich Schlafen.

Du bist Manuel Neuer?!

Hey zusammen, mich würde mal interessieren ob jemand die Story liest :)
 

-Zeitsprung-
 

Gut gelaunt bin ich auf den Weg in die Stadt. Die Arbeit war heute extrem stressig und ich habe mich schon den ganzen Tag auf den Abend mit Tim gefreut. Ich bin etwas spät dran, sodass ich mich beeile. Schon vom weiten sehe ich Tim welcher von einem Fuß auf den anderen Tritt. Bei ihm angekommen entschuldige ich mich direkt. "Tut mir leid, wir konnten nicht pünktlich zu machen" Er nimmt mich fest in den Arm. "Kein Problem. Aber lass uns reingehen ich habe hunger" mit diesen Worten zieht er mich ins Restaurant. Drinnen suchen wir uns einen freien Tisch und setzen uns gegenüber. "Ich hoffe es ist so gut, wie meine Kollegen erzählt haben.", sagt Tim, welcher mir eine Karte reicht. "Ja, meine Kollegin hat auch schon so geschwärmt", antworte ich und schaue mich etwas um. Tim und ich hatten uns entschieden ins "Hans im Glück" zu gehen.

Es dauert nur 10 Minuten bis wir unsere Getränke haben und wir unsere Burger bestellt haben. "Ich fand es schade, dass du Samstag bereits so früh abgehauen bist." fängt mein Bruder an. Ich schaue ihn verwundert an. "Naja, du weißt ja, dass ich nicht so dafür bin. Ich bin ehrlich gesagt nur dir zu Liebe mitgekommen" erkläre ich. "Ja, dass weis ich. Sag mal, ich habe vorhin Lea getroffen, und sie hat mir da etwas erzählt" schelmisch schaut mein Bruder mich an.

Ach dieses verdammte Biest konnte einfach nicht die Klappe halten. Ich hoffe, sie hat ihm nicht zu viel erzählt. "Ach, hat sie das?", frage ich gespielt ahnungslos. "Ja, du hast also jemanden kennengelernt?", fragt er. Lächelnd schaue ich ihn an und nicke zur Bestätigung. "Wann stellst du ihn mir den vor? Lea wollte mir nichts Näheres sagen." meint er niedergeschlagen. Na wenigstens hat sie die Klappe gehalten. Ich will gerade antworten als mein Handy, welches auf dem Tisch liegt vibriert. Interessiert schaut mein Bruder dieses an. "Oh, ist er das?" fragt er und greift nach dem Gerät. Noch bevor er mein Handy erreicht habe ich es an mich genommen. "Du bist viel zu neugierig. Und eigentlich möchte ich darüber jetzt nicht reden." sage ich und stecke das Handy ein.
 

Besorgt schaut er mich an. "Ist alles okay? Ich wollte dich nicht verärgern oder sowas. Es freut mich, wenn du jemanden kennengelernt hast" Ich schüttel den Kopf. "Nein, ich möchte dazu einfach noch nichts sagen. Lea hat schon viel zu viel verraten." Der besorgte Blick meines Bruders verstärkt sich leider nur. "Wenn er dir was getan hat, musst du mir dass sagen. Ich knöpfe mir den vor, das schwöre ich dir." ich weiß dass er jedes einzelne Wort Tod ernst meint.

Leicht lächelnd schaue ich ihn an. "Nein, dass hat er nicht. Bitte lass mich dir davon erzählen, wenn ich, dass auch möchte okay" Resignierend setzt sich mein Bruder zurück. "Okay, du hast ja recht Em." lenkt er ein und wir erhalten unser Essen.

Der Rest des Abends verläuft ruhig und wir reden über alles mögliche. Aber in erster Linie über das Spiel vom Samstag, welches die Mannschaft meines Bruders am Ende gewinnen konnte.
 

"Du, ich kann dich fahren Em. Mir ist nicht wohl dabei dich so spät alleine nach Hause gehen zu lassen" sagt Tim. Ich nehme ihn in den Arm. "Nein, das ist doch quatsch. Du musst in die andere Richtung. Ich bin ein großes Mädchen." mit diesen Worten verabschieden wir uns und ich laufe durch die leeren Straßen der Innenstadt, um zum Hauptbahnhof zu kommen.
 

Gerade als ich an der großen Sparkasse entlanglaufe, werde ich angesprochen. "Um diese Uhrzeit ganz allein unterwegs?" werde ich gefragt. Ohne mich umzudrehen erwider ich nur genervt "Ja, und das würde ich gerne bleiben" Ich höre wie mir die Person trotzdem folgt und ich muss zugeben, dass mir etwas unwohl wird. Ich bleibe stehen "Habe ich mich so undeutlich ausgedrückt?" Ich drehe mich ruckartig um und starre in 2 dunkle Augen, welche mich verwundert mustern. "Ähm, nein. Du warst recht deutlich um ehrlich zu sein" kurz muster ich die Person welche mir gegenüber steht. "Raphael? Was machst du den hier?" Frage ich überrascht und mein Herz fängt schnell an zu schlagen.

"Naja, ich wohne in Dortmund. Die Frage ist, was machst du so spät hier?" fragt er. "Ich habe mich mit meinem Bruder getroffen, wir waren etwas essen. Und du?" "Steht dein Auto hier irgendwo? Ich war mit einigen Jungs unterwegs und wollte nun nach Hause." Erklärt er und wir gehen zusammen Richtung Hauptbahnhof. "Nein, ich bin mit der Bahn hier. Mein Bruder wollte mich fahren aber ich muss in die andere Richtung. Und dann steht dein Auto ganz woanders?" Frage ich ihn verwirrt. "Ja, schon. Musste aber vorher noch etwas besorgen, da war es kürzer am Bahnhof zu parken. Dann fahr ich dich nach Hause" Sagt er und schaut mich kurz an. Unsere Blicke treffen sich und mir fällt auf mit wem ich hier gerade so unbeschwert durch die Stadt laufe. Schnell wende ich mich von ihm ab. "Nein, dass musst du nicht. Ich nehme die Bahn, ich hab zu meinem Bruder schon gesagt, dass ich ein großes Mädchen bin." Man hört den Mann neben mir lachen. "Ja genau, dass mit der Größe hatten wir ja schon." Für diese Aussage verdient er sich einen Schlag an den Oberarm. "Ehy, wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen schmeißen." Gespielt verletzt reibt er sich den Arm. "Du bist recht frech, dafür dass du sicher keinen Kuchen in der Tasche hast" Sagt er und schaut mich an. "Nein, Kuchen habe ich tatsächlich nicht mit. Aber du hast dir ja bereits welchen ´verdient´" antworte ich belustigt.
 

"Ja, dass stimmt. Den werde ich mir auch ganz sicher abholen." Meint er grinsend. Wir gehen die große Treppe runter wobei ich aufgeregt bin wie ein kleines Kind. Ich "Also, wo musst du hin?" sagt er. Ich will ihm gerade erneut sagen, dass es nicht nötig ist, jedoch spricht er weiter. "Entweder fahre ich dich oder ich fahre mit dir, mit der Bahn. Aber ich muss dazu sagen, ich bin noch nie Bahn gefahren, wahrscheinlich finde ich den Weg nicht mehr zurück." Resignierend antworte ich ihm "Ich kann dich nicht davon abbringen oder?" Er grinst mich zufrieden an. "Nein, nicht wirklich. Wenn dir auf dem Weg etwas passiert, was ich hätte verhindern können, dann würde ich mir mein Leben lang Vorwürfe machen. Wenn du das auf dich nehmen kannst, sag das nur" "Nun kommst du mit Psychospielchen? Das ist Erpressung weißt du das?" Er zuckt nur mit den Schultern. "Wenn es erfolgreich ist, nutze ich auch diese Mittel."
 

"Na gut, du hast gewonnen." "Siehst du, warum hast du diskutiert? Die Zeit hätten wir über anderes reden können" sagt er und ich folge ihm zum Parkplatz welcher direkt am Bahnhof ist. Am Kassenautomat zahlt er die Parkgebühr und wir gehen die Treppe runter. "Du musst morgen auch Arbeiten, richtig?" Fragt er während wir durch das Parkdeck gehen. "Ja, morgen bin ich mit einer Kollegin eingeteilt.", antworte ich ihm. Er holt seinen Autoschlüssel aus der Tasche und ich sehe einen Audi Kombi blinken. Ich bin etwas verwirrt, fahren diese ganzen Profis nicht die größten Protzkarren? Ich musste mir auf die Zunge beißen, um keinen Spruch in diese Richtung abzulassen. Wobei Raphael nicht wie diese Angeber wirkt, er ist eher ruhig und hat mir nicht direkt auf die Nase gebunden, wer er ist.
 

Wir gehen auf das Auto zu und Raphael öffnet mir die Beifahrerseite. Mit großen Augen schaue ich den Mann mir gegen über an. Dieser erwidert nur ein knappes "Gut erzogen" und ich setze mich lachend ins Auto. Kurze Zeit später sitzt er neben mir und startet den Wagen, welcher laut andeutet, dass sich ein dicker Motor unter der Haube befindet. "Männerspielzeug" kommentiere ich dies. "Ja, da hast du wohl recht. Also wo wohnst du?" Ich erkläre ihm den Weg und wir fahren durch Dortmund.
 

Wir sind gerade mal 15 Minuten unterwegs, bis wir in meine Straße einbiegen. "Dort bei der 9 kannst du halten, da wohne ich." Sage ich und er parkt den Wagen am Rand. "Ich hoffe, du bist nun keinen großen Umweg gefahren" Ich fische meine Tasche aus dem Fußraum. "Ach alles gut. Ich hab es ja angeboten." Ich schaue den Mann neben mir an welcher mich etwas verunsichert mustert. "Ist alles okay?" Frage ich und blicke ihn fragend an. "Ja... Nein... Ich muss dir ehrlich gesagt noch etwas sagen, was wahrscheinlich von Relevanz ist." Fängt er an. Ich denke gar nicht groß nach, sondern antworte ihm nur frech "Du bist gar nicht Raphael, sondern Manuel Neuer?" Sein Blick ist abschätzend und ich grinse ihn nur an. "Naja, so etwas in der Art" Fängt er an. "Wenn du es sagen MUSST, dann lass es. Niemand MUSS etwas tun." Sage ich und ich kann mir denken was er mir sagen will. "Doch, also nicht müssen, aber ich möchte das klarstellen." Sagt er und fährt sich durch die Haare. "Geht es darum, dass du Sportler bist?" Frage ich und setze das Wort Sportler in Anführungszeichen. Sein Blick verändert sich und er schaut mich fragen an. "Zu meiner Verteidigung, ich hatte wirklich keinen Schimmer wer du bist. Und ich komme mir deswegen etwas dumm vor. Meine beste Freundin hat es mir gesagt." Erkläre ich und er schaut mich mit großen Augen an. "Oh... Okay" Erweitert er nur verwirrt. "Hatte sie uns in der Bar gesehen?" Fragt er und ich antworte mal wieder ohne Nachzudenken. "Nein, ich hatte ihr ein Foto von dir gezeigt" Wieder schaut er mich verwirrt an. "Ach, hattest du das?" Ich merke wie ich Rot werde und wende meinen Blick von ihm ab. "Dass oder sie hat uns in der Bar gesehen?" Frage ich mehr als, dass ich antworte. Sein Lachen bringt mich dazu wieder zu ihm zu schauen.
 

"Mir hatte der Abend sehr gefallen, daher hatte ich nichts gesagt." Sagt er. "Naja, ich habe vom jetzigen Stand absolut keine Ahnung. Ich hab früher auch in einer Mädchenmannschaft gespielt, aber das ist schon Ewigkeiten her. Ganz ahnungslos bin ich was Fußball betrifft nicht." Verteidige ich mich. "Wenn du weist, was Abseits ist, ist das viel Wert." sagt er belustigt. "Ja, dass ist mir bekannt" Lache ich ihn an.

Er wird wieder etwas ernster. "Ist, dass okay für dich?" Nun schaue ich ihn verwirrt an. "Ja, ist es. Du hast halt einfach einen, meiner Meinung nach viel zu Überbehalten Job. Und jede Woche rufen 80.000 deinen Nachnamen. Keine große Sache" Sage ich Schulterzuckend. "Du bist recht prakmatisch, oder?" Erwidert er erleichtert "Ja, wahrscheinlich. Aber ich hatte einen tollen Abend, auch wenn wir nicht so lange Zeit hatten. Ich muss zugeben ich hatte ein recht negatives Bild von euch, aber das ändert sich gerade" Antworte ich ihm ehrlich. "Überbezahlt also?" fragt er skeptisch. Ich nicke ihm zu. "Ja, definitiv." Ich bekomme als Antwort ein Lächeln. Kurz herrscht Stille zwischen uns.
 

"Danke für´s Fahren, Herr Fußballprofi"Sage ich gespielt Fangirl mäßig und lege meine Hand auf seinen Arm. Er schaut mich skeptisch an. "Verarscht du mich?" Ich versuche ein lachen zu unterdrücken. "Nein! Was unterstellst du mir da bitte? Sowas würde mir niemals in den Sinn kommen" Gespielt schockiert lasse ich ihn los und schnalle mich ab. Wir fangen beide an zu lachen. "Ich hoffe, es ist alles geklärt. Ich muss Morgen leider wieder früh raus" Sag ich und will gar nicht gehen. Es war gerade echt schön. "Schade, aber ja, es ist alles geklärt. Ich wünsche dir eine gute Nacht" Er nimmt mich zum Abschied in den Arm, was mein Herz wieder unnormal schlagen lässt.

Ich erwider seine Umarmung und steige nur wieder Willig aus. Bevor ich die Autotür Schließe beuge ich mich in den Wagen. "Danke fürs Fahren, und dir auch eine gute Nacht. Komm heil zu Hause an." Ich schenke ihm ein Lächeln. Mit klopfenden Herz gehe ich den Weg zum Haus hoch. An der Haustür drehe ich mich zum Audi um, welcher noch an der Straße steht. Ich öffne die Tür und winke in seine Richtung auch, wenn ich ihn im Wagen nicht erkennen kann.

Glücklich und aufgeregt gehe ich die Treppen hoch und schließe die Wohnungstür auf.

Ich beeile mich ins Bett zu kommen, da es bereits recht spät geworden ist, allerdings würde ich nicht auf diese zufällige Begegnung verzichten wollen.

Partyeinladung

Am nächsten Tag habe ich auf der Arbeit kaum Zeit um über den gestrigen Tag nachzudenken. Ab dem Moment, in dem wir den Laden aufgeschlossen haben, laufen Isa und ich von rechts nach links. Ich sollte an diesen tagen darauf bestehen nach Kilometern bezahlt zu werden. Gegen 13 Uhr haben Isa und ich etwas Luft um das Chaos des Vormittags zu beseitigen. Ich gehe freiwillig nach hinten, um dort die Küche auf Vordermann zu bringen. Kurz ziehe ich mein Handy aus der Tasche, um Lea zu schreiben.
 

Hey, du ahnst nicht wenn ich gestern zufällig in der Stadt getroffen habe! Ich war mit Tim etwas essen und als ich nach Hause wollte habe ich Raphael in der Stadt getroffen und er hat darauf bestanden mich nach Hause zu fahren, damit ich nichts so spät mit der Bahn fahren muss :)
 

Schreibe ich ihr schnell und stecke mein Handy zurück. Schnell beseitige ich die Unordnung und gehe wieder nach vorn. “Und alles wieder flott?“ frage Sie und lässt die Kaffeemaschine komplett durchspülen. “Ja, alles wieder ordentlich fürs Erste.” antworte ich und versuche meine Füße etwas zu entlasten. “Du sag mal, kann ich heute etwas eher abhauen? Ich bin noch verabredet” fragt sie, ohne mich anzuschauen. “Klar, hast du etwa ein Date?” frage ich gespielt übertrieben. Sie lächelt in sich rein und nickt. “Uhh, ja dann möchte ich dem nicht im Weg stehen” antworte ich ihr lachend. “Und du? Was hast du heute noch vor?” frage sie und schaut mich interessiert an. Ich überlege kurz. “Ehrlich gesagt hatte ich heute nichts vor. Morgen habe ich frei, aber ich werde wohl abends etwas Babysitten, meine Bekannte hatte sich bereits gemeldet, dass sie mich wahrscheinlich braucht,” überlege ich laut. Mit einem lauten Zischenden Geräusch macht die Kaffeemaschine auf sich aufmerksam. “Oh da ist, wer fertig mich der Reinigung.” sagt Isa und wendet sich dieser zu. Meine Hosentasche vibriert und ich stelle mich etwas nach hinten, um nicht direkt von Gästen gesehen zu werden.
 

Echt?! Oh... er hat also darauf bestanden. Wie selbstlos von ihm :) Und wie war er so? Hat er dir nun offiziell gesagt was er so beruflich macht?
 

Ich grinse bei ihren Worten und antworte ihr noch schnell da vorne die Klingel geht, welche andeutet das Gäste gekommen sind.
 

Ja ein richtiger Gentleman xD Er war ganz normal wie vorher auch. Ja ich weis es nun “offiziell”
 

Der Nachmittag nahm leider wieder die selbe Form an wie der Vormittag, sodass Isa und ich alle Hände voll zu tun hatten. Gegen 18 Uhr lässt der Andrang endlich nach, sodass wir die letzte Stunde wohl noch Zeit haben werden alles für den Feierabend vorzubereiten. “Ich stelle eben die Spülmaschine ein, wenn was ist, ruf einfach dann komm ich nach vorn" Sag ich zu meiner Arbeitskollegin und verschwinde nach hinten. Ich bestücke die Spülmaschine mit dem gebrauchten Geschirr und stelle diese an. Ich nehme einen Spüllappen und mache diesen untern Wasserhahn nass um die Arbeitsplatte abzuwischen.

Nach 20 Minuten kommt Isa ganz aufgeregt nach hinten. "Oh mein Gott, Em. Da vorne sind 2 Männer welche nach dir gefragt haben" Sagt sie ganz aufgeregt. Ich schaue sie skeptisch an. "Isa, atme mal durch. Was ist los?" versuche ich sie zu beruhigen. "Da sind 2 BVB Spieler die nach dir gefragt haben. Julian Wiegel und Raphael Guerreiro. Woher zur Hölle kennst du die?" fragt sie mich aufgeregt. Ihre Aufregung springt auf mich über und ich stelle mir dieselbe Frage. Was wollen die beiden hier? "Ich habe die beiden per Zufall getroffen" Beantworte ich Isa´s Frage welche mich mit leuchtenden Augen anschaut. Ich schmeiße den Lappen in die Spüle und wasche mir die Hände.

Ich atme einmal durch und gehe zu den Jungs nach vorn. Diese stehen bereits vor der Kuchentheke und schauen sich alles genau an. "Hallo ihr zwei. Was macht ihr den hier?" frage ich. Julian wendet sich zu mir "Wir haben Lust auf Kuchen." erklärt er selbstverständlich. Mit großen Augen schaue ich ihn an. "Ja, klar was eine dumme frage" meine ich sarkastisch. "Also ich bekomme noch Kuchen von dir" grinst mich Rapha an welcher hinter Julian hervorlugt. Mein Herz macht einen Riesen Sprung. Julian und Rapha begrüßen mich und ich lotse die beiden an einen Tisch.

"Also die Herren, was darf es sein?" Ich schaue als Erstes zu Rapha welcher mich anlächelt. "Ich nehme was mit viel Schokolade und einen Milchkaffee.", antwortet er. Mein Blick wandert zu Julian. "Ich möchte den Käsekuchen und auch ein Milchkaffee" ich nicke den beiden zu und Isa steht schon an der Kaffeemaschine. Ihr Blick klebt bei den beiden BVB Spielern. Ich richte den Kuchen auf Tellern und stelle mich neben meine Arbeitskollegin. "Hör auf die beiden so Anzustarren" flüster ich. "Ich kann nicht." erweitert sie.

Ich stelle ihnen die Teller vor die Nase und Isa bringt die Getränke, ohne die beiden auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Meine Arbeitskollegin stellt sich hinter die Theke und starrt die beiden weiterhin an. Innerlich seufze ich einmal und lächel die beiden entschuldigend an. Die beiden müssen die Blicke von Isa bemerkt haben. “Und welchen hast du davon gemacht?” fragt mich Julian. “Ich muss zugeben, keinen der beiden” enttäuscht schauen mich die beiden an.

“Isa wolltest du nicht heute eher gehen?” wende ich mich an meine Arbeitskollegin welche erschrocken zu uns rüberschaut. “Ja... Stimmt. Ich hau dann ab” gibt sie zögerlich von sich und verschwindet nach hinten. Ich würde Wetten, sie bereut es heute eher abhauen zu müssen. “Nun bin ich enttäuscht, dass wir extra hier hergekommen sind und nicht mal etwas von dir essen können” meint Julian welcher sich den Kuchen nur so reinschaufelt. “Tut mir leid, ich wusste nicht, dass ihr kommt. Aber mal ne andere Frage” ich deute auf Julian´s Teller. “Habt ihr so einen straffen Ernährungsplan? Du inhalierst das Süßzeug quasi.” “Du hast ja keine Ahnung” antwortet Raphael welchen ich nun mit hochgezogener Augenbraue anschaue.

“Ich bin dan weg.” sagt Isa und geht an uns vorbei. Ihr Blick gilt jedoch nicht eine Sekunde mir, sondern an den Jungs. Diese lächeln sie an und sie verschwindet durch die Tür. Ich setze mich zu den beiden, da der Laden ansonsten leer ist. “Wir müssen quasi jedes bisschen wieder ablaufen was wir zu viel essen” quengelt der größere. Auch Raphael stöhnt genervt und hat seinen Teller bereits leer gegessen.
 

-Sichtwechsel-
 

Wir sitzen noch gute 20 Minuten zusammen bis Julians Handy klingelt. Ich schaue ihn fragend an und er schaut aufs Display. “Oh, das ist Roman. Ich geh da mal kurz ran” sagt er und steht auf um ein paar Tische weiter zu telefonieren. Emily hat sich auch einen Kaffee gemacht und sitzt bei uns am Tisch. “Wie komm ich eigentlich zu der Ehre?” fragt Sie und nimmt einen Schluck. Ich versuche sie unvermittelt anzusehen “Mh, Julian und ich waren verabredet und ich hatte ihm erzählt, dass du in einem Café arbeitest. Jor, und dan hatten wir beschlossen dir einen Besuch abzustatten” erkläre ich und versuche dabei beiläufig zu wirken. Dass wir vorher in 2 anderen Cafés waren lasse ich mal aus. Ich kann nicht sagen, warum aber ich hatte sie gerne in meiner Nähe. Ich kann es mir selbst kaum erklären warum. Noch bevor Emily etwas antworten kann ist Julian wieder bei uns. “Roman hat uns für heute Abend eingeladen. Er schmeißt ne Art Hausparty bevor das ganze Training wieder losgeht. Du bist auch eingeladen Emily.” sagt mein Teamkollege und schaut die Frau freundlich an. Diese schaut ihn verwundert an. “Ich?” Ich bin auch recht überrascht, aber Roman war schon immer extrem gastfreundlich. “Ich weis nicht recht. Da kommt doch sicher eure ganzen Mannschaftskollegen” überlegt sie und schaut starr auf den Tisch. “Also ja schon. Aber es sind auch einige Frauen dabei. Meine Freundin zum Beispiel kommt oder die Freundin von Mario Götze” erklärt Julian und ich muss sagen ich würde mich wirklich freuen, wenn sie auch mit kommt. “Wann geht es den bei ihm los?” frage ich. “Er meinte so ab 8 halb 9 sollen wir da sein” antwortet er und tippt auf seinem Handy rum. “Ich sag Sarah schon mal Bescheid damit sie sich fertig machen kann” erklärt er sein tun.

Ich wende mich an die braunhaarige Frau, welche neben mir sitzt. “Und hättest du Lust?” frage ich sie worauf sie mich ansieht. Mit ihren Grünen Augen mustert sie mich und ich muss zugeben, dass diese wirklich echt schön sind. Im allgemein ist sie eine sehr hübsche Frau, das ist mir bereits auf dem Fußballplatz aufgefallen. Aber an so etwas durfte ich nicht denken, ich habe zu Hause Verpflichtungen, außerdem war es so normal mit ihr. “Ich weis nicht recht” antwortet sie unschlüssig. “Komm doch mit und schau es dir an. Wenn du nicht mehr magst, kannst immer noch nach Hause. Oder musst du morgen arbeiten?” schlägt Julian vor. Sie schüttelt den Kopf “Nein, ich muss erst Abends Babysitten.” erweit sie. “Ich kann dich gegen 8 Abholen, wenn du möchtest. Ich weis ja nun wo du wohnst”, grinse ich sie an und sie nickt leicht. “Na gut, überredet” sagt Sie und ich trinke zufrieden meinen Kaffee aus.
 

“Okay super, dann würde ich sagen wir sehen uns später. Was sind wir dir schuldig?” fragt Julian und holt ein Portmonee raus. Emily steht auf und stellt die Teller zusammen. “Das passt schon. Rapha bin ich sowieso noch etwas schuldig. Und ich lade ich ganz Ladyhaft ein” sagt Sie gespielt hochgestochen. Ich muss grinsen bei ihrer Antiort und Julian legt sich theatralisch eine Hand an die Brust. “Oh Ma Lady ich danke für ihre Großzügigkeit”
 

Ein paar Minuten später sind Julian und ich auf den Weg zu unseren Autos. “Nettes Mädel” fängt Julian dass Gespräch an. “Man kann sich echt gut mit ihr unterhalten” meint er noch und schaut mich nicht an. “Habe ich dir doch gesagt. Sie ist echt klasse.” meine ich. “Ich muss auch zugeben, hätte ich einen schlechten Eindruck, hätte ich ihr nicht gesagt, dass Roman sie mit eingeladen hat. Aber er meinte, wenn du sagst, dass sie in Ordnung ist, glaubt er dir.” verwundert schaue ich Julian an. “Ach hat er das?” frage ich verwundert. “Ich denke das liegt daran, dass du dir nicht jeden Monat ne neue ins Bett holst” lacht er. Ich zucke mit den Schultern. “Schon möglich”

“Hast du Interesse an ihr?” fragt er mich. “Mh...” ich überlege einen Moment. “Spielt eigentlich keine Rolle. Wir verstehen uns gut, dass sollte, reichen” skeptisch schaut er mich an. “Ich bleibe dran” grinst er und wir verabschieden uns kurz. “Also, bis später” meint er und wir fahren nach Hause.
 

Wie vereinbart stehe ich um kurz nach 8 vor Emily´s Haus und schriebe ihr eine kurze Nachricht, dass ich da bin. Ich mag den Sommer, in der Zeit ist es auch Abends noch angenehm warm sodass ich die Fensterscheiben meines Auto´s runter gelassen habe. Es dauert einige Minuten bis die Haustür auf geht und Emily auf mich zu geht. Sie trägt eine graue 3/4 Jeans und eine weiße durchsichtige Bluse an. Drunter hat sie ein weißes Shirt und weise Sneaker. Sie sieht echt toll aus und etwas in mir reagiert darauf. Sie öffnet die Beifahrertür und setzt sich ins Auto. Schnell verbanne ich das Gefühl welches sich gerade in mir breit macht und ich starte den Motor. Ihre Harre, hat sie sich mit einer Klammer leicht nach hinten gesteckt und ich kann den Duft ihres Parfums wahrnehmen.

“Hey, langen ich gesehen” scherzt sie. “Ich hoffe, du bist bereit eine ganze Horde kennenzulernen” wahren ich sie vor. Ich hatte Roman bereit geschrieben, dass er nett sein soll. Natürlich hatte er direkt gefragt, ob sie meine Flamme ist und ich mir keine Sorgen machen muss. “Naja, ich bin viel am Fußballplatz, wenn mein Bruder spielt. Da sind auch nur Kerle. Ich muss sagen die sind mir lieber als so ein Zickenkrieg” antwortet Sie. “Ich denke mit Sarah, Julian´s Freundin und mit Ann, Mario´s wirst du dich versehen” meine ich.
 

Ca 20 Minuten später parke ich den Wagen bei Roman vor dem Haus. “Ich muss zugeben. Am Phönixsee zu wohnen ist Klischee für euch, oder?” lacht Em welche neben mir zur Haustür geht. “Was soll ich dir nun dazu sagen?”! Frage ich belustigt. An der Haustür schelle ich und kurze Zeit später wird uns die Tür geöffnet. Allerdings nicht von Roman, sondern von Nico. “Hey, immer rein spaziert” sagt er und macht eine einladende Geste. “Ich bin Nico und du bist?” fragt er und schaut sie fragend an. “Hey, ich bin Emily” sagt sie leicht schüchtern. Bevor Nico noch etwas sagen kann, mische ich mich ein. “Lass und erst mal reinkommen. Wo ist Roman?” Nico mustert die Frau neben mir, für meinen Geschmack etwas zu lange und deutet in eine Richtung. Ich nicke ihm zu und lotse Emily durch die Wohnung. “Ich stelle dir erst mal den Gastgeber vor” erkläre ich ihr.

“Hey, danke für die Einladung. Dass ist Emily.” wende ich mich an unseren Torwart, welcher uns bereits entgegenkommt. Ich schlage bei ihm ein und er wendet sich zu meiner Begleitung. “Hallo, ich bin Roman. Schön, dass du auch gekommen bist”, strahlt er sie an. Er hat immer gute Laune, manchmal könnte man fast meinen er sei ein Psychopath. “Danke für die Einladung” sagt sie höflich. “In der Küche sind die Getränke bedient euch einfach.” sagt er und ist auch schon wieder verschwunden. “Komm wir holen uns erst mal was zu trinken” meine ich. “Ich hätte mich vorbereiten müssen” lacht sie. “Alles gut. Sowas nimmt dir niemand böse. Es ist einfach nur eine Party bei Freunden” versicher ich ihr.

Man merkt, dass Emily sich unwohl fühlt, sie fummelt an ihrem Oberteil rum und schaut sich stumm um. Bevor ich etwas sagen kann, steht Sarah im Türrahmen und strahlt mich und Emily an. “Hey ihr beiden. “ fängt sie an und kommt als Erstes zu mir. Ich stehe vom Sofa auf und nehme die Frau in den Arm. “Hey Rapha, schön dich zu sehen” sagt sie und wendet sich an die Brünette. “Hallo, du bist Emily richtig? Julian hat mir bereits von dir erzählt. Ich bin Sarah.” lächelt sie Emily an und setzt sich direkt neben Sie und verwickelt sie in ein Gespräch. Julian steht entschuldigend in der Tür und zuckt mit den Schultern.

Frauengespräche

So langsam füllt sich die Wohnung und auch Mario und Ann sind gekommen. Ann hat sich direkt zu Sarah und Emily gesellt und ich stehe bei den Jungs an einem Stehtisch. “Hübsches Mädel, hast du da mitgebracht” meint Nico neben mir und schaut zu Emily rüber. “Vergiss es, lass die Finger von ihr. Sie ist ein nettes Mädchen” mischt sich Julian ein. Nico war bekannt dafür die ein oder andere Kerbe in seinem Bettpfosten zu haben. Die Vorstellung das er sich an Emily ran macht, missfällt mir extrem. Nico allerdings scheint genau dies als Herausforderung zu sehen und geht zielstrebig auf die Frauen zu. Ich stelle etwas zu energisch mein Glas ab und will ihm hinterher jedoch hält Mario mich am Arm fest. “Glaub mir, dass wird lustig” lacht Mario und ich schaue ihn verständnislos an. Aber noch bevor ich etwas erwidern kann lenkt Ann´s lachen meine Aufmerksamkeit auf die Situation. Durch die Musik kann man nicht verstehen was Ann zu Nico sagt jedoch spricht seine Körpersprache Bände. Mit hängenden Schultern entfernt er sich und verschwindet. Emily wirft mir einen belustigten Blick zu bis ihre Aufmerksamkeit wieder bei den Frauen hängt.
 

“Siehst du. Auf Ann ist, verlass.” meint Mario beiläufig und nimmt sein Bier. “Aber, sag mal was genau läuft da?” fragt er noch und schaut mich abschätzend an. Auch die anderen am Tisch wenden den Blick zu mir und ich fühle mich irgendwie unwohl. “Wir verstehen uns gut mehr nicht” winke ich ab. Wobei ich über mich selbst verwundert bin. Als Nico zu ihr ging, hat sich ein Gefühl in mir breit gemacht, welches ich seit Jahren nicht mehr gespürt hatte. Eifersucht.

“Jetzt lasst ihn mal in Ruhe. Ich mag sie und ich denke Sarah und Ann auch” meint Julian beiläufig und zu meinem Glück ist das Thema erst einmal vom Tisch. Emily bekomme ich recht wenig zu Gesicht die beiden Frauen haben sie komplett eingenommen. Zwischendurch steht einer der Jungs bei ihnen, wahrscheinlich um sich vorzustellen.

“Sag mal wie geht es Mira eigentlich? Wir haben sie lange nicht gesehen” frage Roman welcher bereits das ein oder andere Bier zu viel hatte. “Soweit ganz gut, aber sie wird immer ruhiger” erkläre ich kurz da ich denke dass er von diesem Gespräch Morgen evtl. sowieso nichts mehr weis. “Echt? So schlimm?” frage Julian interessiert. “Ja, ich komme an manchen Tagen gar nicht mehr an sie ran. Keine Ahnung wie das weiter gehen soll” antworte ich ihm. Er klopft mir aufmunternd auf die Schulter.
 

“Hallo die Herren, wie wir bemerkt haben schaut ihr immer zu uns rüber. Da dachten wir, wir machen den ersten Schritt und ihr könnt uns etwas zu trinken ausgeben” hören wir Sarah neben uns sprechen. Ein Grinsen legt sich über mein Gesicht und ich blicke zu Julians Freundin. “Oh Mist wir sind aufgefallen, dabei wollten wir doch unauffällig sein. Auf euch ist kein verlass” spielt Julian mit und zieht seine Freundin zu sich. Emily stellt sich neben mich und ich wende mich ihr zu. “Alles okay? Die beiden können recht einnehmend sein” entschuldige ich mich flüsternd bei ihr. Sie allerdings schüttelt leicht den Kopf. “Ich mag die beiden. Ausserdem haben sie mir diesen Nico, glaub ich hieß er, vom Hals gehalten” lacht sie. “Ach der...” schnaube ich. Emily schaut mich belustigt an. “Holen wir uns noch was zu trinken?” fragt sie. “Klar” antworte ich und wir gehen zusammen in die Küche.

“Ich hoffe, du bist nun nicht verschreckt” sage ich mehr in den Kühlschrank als zu der Frau neben mir. “Nein, es ist alles gut. Bis jetzt waren alle echt nett. Ann und Sarah sind super.” sagt sie und nimmt mir die Cola Flasche ab. “Freut mich. Man hat dir am Anfang angemerkt, dass du dich unwohl gefühlt hast”
 

Sie schüttet die Cola in unsere Gläser und reicht mir die Flasche zurück. “Ja schon. So viele fremde Menschen auf einen Haufen.” meint sie und wir gehen wieder zurück zu den anderen.

Der restliche Abend geht echt schnell vorbei und bevor man sich versieht, war es bereits 2 Uhr Nachts. “Ich werde mich so langsam verabschieden” sagt Em. “Och das ist aber schade.” erwidert Ann aufrichtig und kramt Ihr Handy hervor. “Ich würde mich freuen, wenn wir in Kontakt bleiben. Magst du mir deine Nummer geben? Ich kann dir auch direkt meine ins Handy speichern” und sie hält ihr das Handy hin. “Klar gerne” die beiden tauschen Nummern aus und Emily verabschiedet sich von den Leuten am Tisch. Dazu zählen Ann, Mario, Sarah, Julian W. Und Julian B. “Wo ist den Roman?” fragt sie und schaut sich schnell um. “Bei dem sind schon alle Lichter an” lacht Julian B. “Bei dem brauchst du dich nicht verabschieden, er bekommt es sowieso nicht mehr mit” meint er noch.

“Komm lass uns gehen” meine ich und noch bevor Emily irgendetwas wegen Taxi erwidern kann hänge ich noch “Spar dir die Mühe” hinterher. Sie jedoch lächelt mich nur resignierend an.
 

-Sichtwechsel-

Müde, aber glücklich liege ich im Bett und hole mein Handy hervor. Ich bin seit ca 30 Minuten zu Hause und muss zugeben ich hatte doch eine Menge Spaß an diesem Abend. Ann und Sarah sind einfach super. Schnell schreibe ich Lea, dass wir uns Morgen Nachmittag treffen müssen. Ich stecke mein Handy ans Ladekabel und schlafe irgendwann ein.
 

Um ca 16 Uhr klingelt es an meiner Tür und wenig Später steht Lea in meiner Wohnung. Mit etwas zu trinken setzen wir uns auf´s Sofa.

“Also? Erzähl schon. Was gibt es neues von der BVB Front?” fragt sie aufgeregt. “Ich war gestern mit ihm auf einer kleinen Party bei Roman” Mit großen Augen schaut sie mich an. “Roman? Roman Bürki? Der Torwart?” ich nicke zu. “Wow, du musst mich das nächste Mal mitnehmen. Unbedingt” aufgeregt rutscht sie auf dem Sofa hin und her. “Und wen hast du noch alles getroffen? Du wirst nun richtig Fame” strahlt sie. “Mh lass mich übergeben... Rapha natürlich, dann noch 2 Julian, Mario mit denen habe ich mich am meisten unterhalten. Dann waren da noch Sarah und Ann, die Freundinnen von Mario und Julian.” überlege ich. Ich bin leider unheimlich schlecht mir Namen zu merken. “Und??? Wie läuft es mit dem Portugiesen?” fragt sie und schaut mich interessiert an.
 

“Was soll da laufen?” frage ich unschuldig. “Er gefällt dir gibt es doch zu. Du bist schon viel zu lange allein, hab ein wenig Spaß.” rät sie mir. “Ich schüttel schnell den Kopf. “N, lass mal. Dass ist nicht so meins. Ja er gefällt mir, das gebe ich auch zu. Aber ich finde es, so wie es gerade ist, sehr angenehm. Außerdem kennen wir uns noch gar nicht so lange” rechtfertige ich mich. “Also ich würde mein Glück ja versuchen” grinst sie. Selbstverständlich würde sie das. Sie ist kein Kind von Traurigkeit und lässt keine Chance unversucht. Ich habe schon oft mit ihr gesprochen, dass es doch recht schlampig rüberkommt. Aber das interessiert sie nicht, sie meint, sie will ihr Leben genießen.
 

“Oh, ja. Du würdest nichts anbrennen lassen. Aber wir wissen ja beide, dass ich so nicht bin” meine ich und nehme mein Handy, welches sich gemeldet hat. “Oh ist er das? Will er dich wiedersehen” schwärmt sie und formt ein Herz mit ihren Händen. Ich verdrehe die Augen und lese Tim´s Nachricht.
 

Hey Schwesterchen. Ich wollte mal nachfragen was du so schönes machst? Und ob du diesen geheimnisvollen Kerl wieder getroffen hast. Und ganz nebenbei, ob du mir nicht sagen magst wer er ist
 

Neugierig werde ich von meiner besten Freundin beobachtet. “Es ist Tim. Er löchert mich mit Fragen wegen Raphael.” meine ich und schreibe ihm zurück.
 

Um ehrlich zu sein, ja wir haben uns gestern getroffen. Und nein, ich möchte dir noch nicht sagen wer er ist :)
 

“Ich möchte zu gerne dabei sein, wenn Tim es erfährt. Das wird super” grinst Lea und macht es sich auf dem Sofa gemütlich. “Dass er Raphael kennenlernt, ist noch in weitere Zukunft.” winke ich ab. Jedoch ist mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht bewusst, wie unrecht ich mit dieser Aussage habe.
 

Na gut, aber ich gebe nicht auf. Der Kerl, der dir zu gefallen scheint MUSS ich kennenlerne. Mal was anderes hast du nicht Lust am Sonntagabend mit Steffi und mir ins Vapiano zu gehen? Sie muss das ganze Wochenende für ihre Prüfung lernen und ein wenig Ablenkung tut ihr sicher gut
 

Ich antworte ihm das ich dabei bin und lege mein Handy wieder weg. “Sag mal fängt die neue Saison nicht auch bald an” überlegt Lea und schaut starr in die Luft. “Kann schon sein.”. “Wow, du datest...” ich unterbreche sie scharf. “Ich Date ihn nicht!” “Okay, okay du triffst einen Fußballspieler und bist auf einer Party voller Profis und weist nicht wann die Saison anfängt? Gott wie kann man so Fußballblind durch Dortmund laufen” verständnislos schüttelt sie den Kopf. “Du weist ich habe damit kaum noch was zu tun. Ich schaue mir nur die Spiele von Tim an.” rechtfertige mich und muss sagen ich werde etwas genervt von Lea. Bei ihr scheint es nur darum zu gehen, dass es Profis sind. Nicht auch ganz normale Menschen.
 

“Aber erzähl mal, was gibt es bei dir neues? Was macht die Arbeit?” frage ich sie, um das Thema zu wechseln. “Ach, alles wie immer. Viele kranke Menschen und unmenschliche Arbeitszeiten” winkt sie ab.

Wir sitzen noch einige Zeit zusammen bis ich zum Babysitten muss. Ich mache, dass wirklich gerne, es ist leicht verdientes Geld nebenbei um ehrlich zu sein. In der Regel muss ich nur Nachtwache halten da meine Bekannte mit ihrem Mann Essen geht oder ins Kino. Ich sitzt bereits eine Stunde vor dem Fernsehen und überlege ob ich Raphael schreiben sollte. Entschließe mich jedoch dagegen.
 

Bis zum Sonntagabend bin ich durchgängig im Stress. Eine Arbeitskollegin hat sich krankgemeldet sodass wir anderen 3 dies auffangen müssen. Dass bedeutet extra Schichten und Überstunden. Isa versucht so viel mehr zu machen wie es geht, dabei hat sie nur einen Studentenjob und meine andere Arbeitskollegin ist keine große Hilfe. Sie hat immer eine Ausrede warum sie nicht wirklich länger machen kann. Wir haben bereits mehrere Gespräche mit der Chefin gehabt, dass wir dringend Hilfe benötigen. Allerdings sieht sie keinen Bedarf. Ich mache innerlich 10 kreuze nachdem ich Sonntag den Laden abschließen kann. Müde fahre ich nach Hause und muss zugeben, dass meine Lust auf essen gehen mehr als niedrig ist. Am liebsten würde ich absagen und einfach nur schlafen. Allerdings habe ich es Tim versprochen und Steffi braucht dringend Ablenkung vom Lernen. Tim hatte bereits geschrieben, dass sie sich so viel Stress macht, dass sie manchmal sogar nichts essen wollte, um mehr Zeit zum Lernen zu haben.

Zusammen mit Tim und Steffi bin ich im Vapiano verabredet. Wir sitzen seit 15 Minuten im Lokal und haben gerade unsere Getränke bekommen als mein Handy klingelt. "Oh, ist das dein geheimnisvoller Kerl? Tim meinte, du hast ihm noch nichts von dem Typen erzählt" sagt Steffi und grinst mich an. "Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich ihn etwas erzähle, wenn ich bereit dazu bin" rechtfertige ich mich und entsperre mein Handy. "Ich würde ja gerne wissen, mit wem du dich da triffst" quengelt mein Bruder. Ich schaue kurz hoch und lächel ihn an.
 

Es war tatsächlich eine Nachricht von Raphael, was mich lächeln lässt. Die letzten Tage haben wir nur wenig geschrieben. Ich war Abends immer so müde, dass ich schnell schlafen war. Außerdem hat bei ihm das Vorbereitungstraining angefangen, wodurch er auch den ganzen Tag unterwegs ist. "uhhh, die Nachricht ist von ihm" schlussfolgert Steffi. Ich ignoriere Sie und öffne die Nachricht
 

Hey, versuch die Nudeln. Die sind hier super. Ist dass dein Bruder?
 

Verwundert schaue ich mich um und ca 6 Tische weiter ragt eine Hand in die Höhe welche zu Raphael gehört, der mich von weiten anlächelt.
 

Danke für den Tipp, dann werde ich die mal versuchen. Ja genau mein Bruder mit seiner Freundin.
 

Ich bekomme direkt eine Antwort von ihm.
 

Kommt gerne mit zu uns an den Tisch. Julian und Roman sind noch mit dabei.
 

Verwundert drehe ich mich zu Rapha um welcher mich zu sich winkt. Ich atme einmal durch bevor ich mich an Tim wende. "Okay, du wolltest wissen mit wem ich mich treffe?" fange ich an und mein Bruder schaut mich fragend an "Ja, warum fragst du?" "Naja, er ist auch hier mit Freunden und hat angeboten, dass wir uns dazu setzen können" Tim ist direkt Feuer und Flamme. "Natürlich, ich will wissen mit wem du dich da rumtreibst" schnell steht er auf und schaut sich im Lokal um. Ich überlege ob, dass wirklich eine gute Idee war. Aber dan schmeiß ich Tim mal ins kalte Wasser.

Kennenlernen

"Okay, aber ich muss dich bitten nicht auszuflippen okay?", flehend schaue ich ihn an. Ich meine er trifft nun 3 BVB Spieler und mein Bruder konnte, leidenschaftlich sein was Fußball betrifft. "Ähm okay? Em, was soll schon passieren?" fragt er und ich nehme mein Glas. Unschlüssig schaue ich meinen Bruder an, welcher sich immer noch suchend umschaut. Innerlich schüttel ich resignierend den Kopf. Ich habe ein ungutes Gefühl, wenn ich ehrlich bin. Ich nicke in eine Richtung und gehe voran.
 

Raphael steht lächelnd auf, augenblicklich wird mir angenehm warm und ich freue mich ihn heute zu sehen. Er nimmt mir als Erstes das Glas aus der Hand und stellt es neben sich auf den freien Platz bevor er mich in den Arm nimmt. "Hey, schön, dass ihr zu uns kommt" sagt er und ich höre meinen Bruder hinter mir scharf die Luft einziehen. Das werde ich noch bereuen. Ich begrüße auch Julian und Roman, welche mich kurz in ihre Arme schließen.
 

"Also, das ist mein Bruder Tim und seine Freundin Steffi. Das sind Roman, Julian und Raphael" stelle ich die Gruppe vor, auch wenn es überflüssig ist die drei Fußballspieler vorzustellen. Ich setze mich neben Raphael und Tim sitzt neben Julian. Steffi und Roman sitzen jeweils vor Kopf.
 

Mein Bruder sagt kein Ton, sondern starrt die drei abwechselnd an. "Tim, verdammt" mahne ich und trete meinem Bruder gegen sein Schienbein. "Ich ähm... Sorry. Em hatte kein Wort darüber erwähnt" sagt er und schaut mich strafend an. Ich werde mir sicher etwas anhören dürfen, wenn wir allein sind. "Raphael und ich haben dich spielen sehen, im Endspiel. Du warst doch der 6er, oder? Du bist echt gut" fängt Julian an, und direkt ist er in ein Gespräch mit meinem Bruder verwickelt. Auch Roman klinkt sich in das Gespräch rein, Steffi verfolgt das Szenario und sagt selbst kein Wort. "Es tut mir leid, mein Bruder lebt für Fußball. Ich hab mir sowas schon gedacht" entschuldige ich mich bei dem Linken Feldspieler, welcher mich belustigt ansieht. "Du musst dich nicht entschuldigen. Es ist alles gut. Ich habe das mit den Jungs vorher abgesprochen. Also, Lust auf Nudeln?" fragt er. "Es wurde mir vorhin empfohlen. Also denke ich, ich versuch die mal" grinse ich frech. Er steht auf und deutet mir, mitzukommen. "Wir holen uns schon mal was zu essen" sagt er und dirigiert mich durch den Laden. "Was isst du sonst hier?" fragt er mich während er das Speisenangebot über der Kochstation studiert.
 

Schnell lasse ich meinen Blick über ihn gleiten. Er trägt eine dunkle Jeans und ein Shirt mit einer Aufschrift die ich kaum entziffern kann. Wie kann man so gut aussehen. Ich fange schon wieder an mich anzuhören wie ein 16-jähriges verknalltes Teen-Mädchen. Innerlich seufze ich und verstehe mich selbst kaum. Ich kenne ihn kaum und trotzdem fühlt es sich so vertraut an. Ich schüttel den Kopf und vertreibe meine Gedankengänge.
 

"Lach mich nicht aus" forder ich zunächst. Nun schaut mich der Fußballspieler interessiert an. "Ich nehme nur ne einfache Margarita Pizza" er unterdrückte ein Lachen nach meiner Antwort. "Ehy, ich hab gesagt nicht lachen" "Du gehst hier hin und isst eine Pizza Margarita?" fragt er ungläubig. Ich zucke nur mit den Schultern. "Ich probiere ungern etwas Neues aus. Meistens mag ich es nicht" erkläre ich mich. "Okay, aber heute musst du etwas neues Ausprobieren" fordert er und seine Augen strahlen mich an. Bitte schau mich nicht so an, flehe ich stumm. Ich kann meinen Blick nicht von ihm abwenden.
 

"Was darf ich euch geben?", fragt uns der Koch hinter der Theke. Leicht Erschrocken wende ich mich der Person zu und auch Raphael dreht sich nach vorn. "Ich nehme die Nudeln mit den Meeresfrüchten" meint Rapha welcher dicht neben mir steht. "Ich nehme die mit Gemüse", antworte ich und wir warten einen kurzen Augenblick auf unsere Teller. Ich reiche dem Koch meine Karte auf welche, dass Gericht verbucht wird. Noch bevor ich meine Karte zurücknehmen kann drängt sich Raphael vor mich und nimmt diese an sich. "Hey, gib mir meine Karte zurück" dieser grinst mich nur frech an und steckt beide Karten ein. Er nimmt sein Teller und geht zu unserem Tisch zurück. Wir setzen uns an unseren Tisch und ich fasse nach seinem Arm "Komm schon, gib mir die Karte zurück" bitte ich ihn. Er deutet nur auf meinen Teller "Gleich ist es kalt, wenn du weiter diskutieren willst" mit diesen Worten widmet er sich seinem Essen. "Wir gehen uns auch was holen" sagt Roman und zu 4 steuern diese die Stationen an.
 

Nun sind wir beide allein am Tisch. "Selbstverständlich lade ich dich ein. Und leichter komme ich nicht an deine Karte" erklärt er sich. "Du weißt, dass du mich nicht überzeugen kannst" schiebt er hinterher. Ich musste mich wohl oder übel geschlagen geben. "Du musst mich nicht einladen" sage ich trotzig. "Ein Mann, lädt eine Frau ein, wenn man zusammen isst" sagt er was mich lächeln lässt. "Aber wir waren gar nicht verabredet" ich nehme eine erste Gabel. "Dass ist echt gut" bestätige ich meine Wahl. "Dass stimmt, aber wir essen gerade zusammen. Ist quasi dass selbe. Hab ich dir doch gesagt" sagt er triumphierend. "Du bist ein Spinner" lache ich ihn an. Er jedoch wendet sich zu mir und zwinkert mir zu. Unsere Blicke treffen sich und ich merke wie ich innerlich dahin schmelze. Gott wie macht er das nur. Ich kann nicht wegschauen aber auch er unterbricht den Blickkontakt nicht. Erst als die anderen sich zu uns setzen, widmen wir uns wieder unserem Essen.
 

In Ruhe essen wir alle auf und kurze Zeit später werden unsere Teller abgeräumt. "Wollt ihr noch was trinken?" fragt Julian in die Runde bevor der Kellner mit den Tellern geht, nimmt er eine Getränkebestellung für uns auf. Der Kellner kommt mit den Getränken und Rapha lässt auch mein Getränk auf seine Karte buchen. Tim schaut mich daraufhin vielsagend an. Ich merke wie ich Rot werde, da ich seine Gedanken genau lesen konnte.

Wie nicht anders erwartet kann Tim sich natürlich nicht zurückhalten und löchert die drei mit Fragen, rund um das Thema Fußball und BVB. Steffi hatte sich leider schon verabschiedet, da Sie morgen eine wichtige Prüfung schreibt, und eigentlich nur eine Ablenkung zum Lernen suchte.
 

Die drei beantworten meinem Bruder geduldig sämtliche Fragen und nachdem sich mein Bruder etwas beruhigt hat, können wir ein normales Gespräch führen. Zwar geht es trotzdem in erster Linie um Fußball, aber Tim benimmt sich nicht mehr wie ein kleines Teen Girl.

"Und du hattest keine Ahnung?" fragt Roman meinen Bruder belustigt. Tim schüttelt den Kopf. "Nein, sie wollte nichts sagen, auch wenn ich mehrmals gefragt hatte, mit wem Sie sich da trifft" sagt er vorwurfsvoll. "Aber mit euch hätte ich in 100 Jahren nicht gerechnet" sagt er noch. Die drei fangen an zu lachen und ich beobachte die 4 nur abwechselnd. Jetzt, wo mein Bruder sich etwas mit der Situation abgefunden hat, freut es mich, dass sie sich anscheinend verstehen können.
 

"Man sollte das hier bildlich festhalten, 5 Fußballspieler an einen Tisch" lacht Tim. Oh warum fängt er nun davon an. Ich versuche mich irgendwie zu beschäftigen da Julian bereits in meine Richtung schaut. "Du spielst auch?" fragt er. Ich blicke zu ihm. "Nein, nein. Tim übertreibt, nicht darauf achten" winke ich ab. Jedoch schauen mich auch Roman und Raphael interessiert an. "Ich übertreibe nicht. Sie hat Jahrelang gespielt in der Jugend..." "Und mehr gibt es dazu nicht zu sagen" falle ich ihm grob ins Wort. "Ich würde darüber gerne mehr hören" sagt Roman und ich verfluche Tim innerlich.
 

"Ich musste aufhören, gerade in der Saison als wir in die Kreisliga A aufgestiegen sind. Hatte zu große Probleme mit dem Knie" erkläre ich grob meine ´Karriere´. "Wow, ich wusste garnicht, dass es so viele Mädchenmannschaften gibt" überlegt Julian laut. "Gibt es auch nicht. Wir müssen recht viel durch die Gegend Fahren für die Spiele."
 

"Wo spielt ihr eigentlich?" fragt Julian an meinen Bruder Gewand. Ich war froh, dass ich nicht mehr Thema bei den Jungs bin. Was ich gemacht habe, ist nichts im Vergleich zu den Jungs. "Ist alles okay?" fragt mich der Mann neben mir und schaut mich besorgt an. Schwach lächel ich ihn an "Ja, alles gut." Sein besorgter Blick ruht auf mir und ich fühlte mich unwohl. "Ich bin sofort wieder da" sage ich und stehe vom Tisch auf. Raphas Blick ruht weiterhin auf mir und ich spüre seinen Blick während ich auf Toilette gehe.
 

Ich gehe zurück zu den Jungs, die sich weiterhin Unterhalten. Kaum sitzt ich auf meinem Platz spricht Roman mich an. "Ist dass wahr? Du warst seit, dem du nicht mehr selbst spielst, nicht mehr im Stadion?" verständnislos schaut er mich an. Überrumpelt schaue ich den Torhüter an "Ähm..." "Tim hat es gerade erzählt" erklärt er sich. Ich schaue meinen Bruder finster an. "Ja, dass ist richtig" antworte ich kleinlaut. "Oh merde" höre ich von Rapha neben mir. "Rapha!" maßregelt Julian den Linken Feldspieler. "Sorry, Heilige Scheiße, ist dass auf deutsch, oder?" fragt er in die Runde. Jedoch konnte ihm das niemand beantworten. Weder ich noch mein Bruder sprechen wirklich Französisch. Irritiert schaue ich die Jungs an. "Es war ein Kampf dass er deutsch Spricht. Französisch versteht hier kein Mensch und Englisch nur in der Mannschaft" erklärt Julian schnell.
 

"Okay, dass müssen wir ändern. Du musst dringend wieder ins Stadion" sagt Roman, welcher sich in den Stuhl zurückfallen lässt. "Das versuche ich schon so lange, aber sie findet immer irgendwelche Ausreden" "Danke Tim" erwieder ich sarkastisch. "Okay, wenn ich Karten für euch drei besorge, kommst du dann ins Stadion?" fragt mich Rapha. Ich drehe mich zu ihm und das war mein Todesstoß. Sein Blick ist zum dahin schmelzen. Mit seinen großen braunen Hundeaugen schaut er mich an. "Ich kenne niemanden, der ihm einen Wunsch abschlagen kann, er schaut wie ein Welpe" höre ich Julian belustigt sagen. "Oh, man. Schau nicht so, Julian hat recht, du schaust wie ein Welpe" quengel ich.
 

"Sag einfach zu und ich schaue nicht mehr so." verlangt er und es fällt mir wirklich schwer nein zu sagen. Ich würde ihn gerne spielen sehen, wenn ich ehrlich bin. "Dann komm ich ins Stadion und du sitzt auf der Bank" konter ich. Für einen kurzen Augenblick schaut er mich skeptisch an. "Selbst wenn, wir sind auch noch da, und ich kann versichern ich spiele 98 % der Spiele." lacht Roman. Ich halte Raphael´s Blick stand, auch wenn es mir wirklich schwerfällt. "Na gut" antworte ich, lässig und trinke ein Schluck meiner Cola. "Das ging nun irgendwie leicht" lacht Rapha, worauf die anderen einsteigen. "Ich sag ja, niemand kann ihm bei dem Blick etwas Abschlagen" Julian bekommt vom Portugiesen ein Zwinkern und ich würde wohl wieder ins Stadion gehen. "Hättest du nein gesagt, hätte ich ab jetzt verleugnet, dass du meine Schwester bist" geschockt schaue ich Tim an. "Bitte, was?" frage ich ihn herausfordernd.

"Okay, bevor hier noch die Familienverhältnisse leiden, ich sieh zu, dass ich für den Saisonstart drei Karten besorge, für euch zwei und für deine Freundin" erklärt Raphael beschwichtigend. "Du bist echt korrekt" sagt Tim und schlägt bei ihm ein. "Er ist leicht zu begeistern" necke ich ihn. Wodurch die anderen anfangen zu lachen.
 

"Sagt mal, wäre es Fan mäßig wenn wir zusammen ein Foto machen?" fragt mein Bruder. "Wenn du nicht noch von uns verlangst, dass wir auf deinen Arm unterschrieben ist alles cool" sagt Roman lachend. Dieser winkt einen Kellner zu uns welcher kurze Zeit später bei uns steht. "Also ich würde noch was zu trinken nehmen und wären Sie so nett ein Foto von uns alles zu machen?" erklärt er dem Kellner, welcher nickt und Tim´s Handy an sich nimmt.

Wir rücken alle so weit es geht zusammen und ich spüre Raphas Atem in meinem Nacken, da es sich etwas vor gelehnt hat. Eine Gänsehaut breitet sich augenblicklich über meinen Körper aus und ich versuche mich auf den Kellner zu konzentrieren, welcher das Handy auf uns richtet. Ich muss mich konzentrieren und nicht wie eine 16-Jährige in diese Schwärmerei verfallen, in welcher ich schon viel zu tief drin stecke. Ich lächel in die Kamera und der Kellner gibt nach ein paar Fotos meinem Bruder das Handy wieder.
 

Dieser schaut sich mit Julian die Fotos an. "Mein Gott, du siehst immer gut aus auf Fotos. Kannst du eigentlich Scheiße schauen?" fragt Julian seinen Torhüter. Dieser lehnt sich gespielt überheblich im Stuhl zurück. "Was für eine Frage, selbstverständlich nicht. Meine Fotos sind immer perfekt" "Alter Angeber." erwidert Rapha. "Aber zeig mal" sagt er und streckt die Hand nach dem Handy aus. Tim gibt ihm das Handy und ich schaue mit aufs Foto. Er vergrößert das Foto auf uns beide, und ich muss sagen, dafür dass ich recht abgelenkt war durch ihn, sehe ich ganz okay aus. "Sieht gut aus" zwinkert er mir zu und mein Herz macht einen Satz, meine Wangen werden gefährlich warm. Innerlich verfluche ich mich dafür, dass ich so stark auf ihn reagiere.

Er gibt meinem Bruder, dass Handy zurück, dass Foto hat er wieder verkleinert. "Ich will das haben" sagt er und schaut meinen Bruder an. "Schick es Em sie kann's mir senden." Mein Bruder nickt und mein Handy vibriert einen Moment später. Ich hole mein Handy kurz aus der Tasche und sende das Bild an Rapha weiter.
 

Der Kellner bringt die Getränke, welche wir bestellt haben und sitzen noch eine gute halbe Stunde zusammen. "Ich sag es echt nur ungern, aber ich muss langsam los. Ich muss morgen wieder arbeiten" erkläre ich und eigentlich wollte ich nicht gehen. "Wir trinken noch aus, und dann hauen wir ab okay?" fragt Tim und ich nicke ihm zu. Ein paar Minuten später stehen Tim und ich auf und auch die anderen drei machen es uns nach" Wir hauen auch ab. Morgen geht es wieder Früh auf den Platz" sagt Julian und zieht sich die Jacke über. Hätte ich gewusst, dass ich so lange unterwegs bin, hätte ich mir auch eine mitgenommen.
 

Als 5er Gruppe gehen wir zum Ausgang wo auch die Kasse ist. Roman und Julian gehen vor und geben nacheinander ihre Karten ab. Ich wende mich zu Raphael und unternehme einen letzten Versuch mein Essen selbst zu zahlen. "Bekomme ich meine Karte wieder?" frage ich ihn zuckersüß er jedoch lacht mich nur an. "Auf gar keinen Fall, schlag dir das mal aus deinem hübschen Kopf" mit diesen Worten tritt er vor mich und gibt beide Karten ab. Tim und die anderen beiden sind bereits draußen und warten dort auf uns. Nachdem er bezahlt hat, reicht er mir den Arm hin "Darf ich bitten" "Du bist ein Spinner" lache ich und nehme diesen an.

Nächtlicher Spaziergang

Wir gehen durch die Tür und draußen hat es sich stark abgekühlt. Für mein Empfinden ist es bereits zu kalt, ich bin eine absolute Frostbeule. Es konnte den ganzen Tag 30 Grad sein, wenn es Abends 20 Grad sind friere ich bereits. "Also Jungs, das war echt ein cooler Abend" sagt Tim und wendet sich den drein zu. Diese schlagen bei meinem Bruder ein. "Em muss uns mal sagen, wann du ein großes Spiel hast, wir kommen vorbei und feuern dich an" sagt Roman völlig selbstverständlich. "Cool, würde mich freuen."

Das Handy von Tim klingelt und er geht ein paar Schritte zur Seite um, dass Gespräch anzunehmen. "Also Em, schön, dass wir uns so unerwartet gesehen haben. Dein Bruder ist echt nett" sagt Roman und verabschiedet sich von mir. Nachdem er mich aus seinem Arm entlassen hat schlägt er bei Rapha und Julian ein und grüßt meinen Bruder vom weiter, welcher die Hand hebt. Auch Julian verabschiedet sich und somit stehen Rapha und ich noch vor dem Lokal um auf Tim zu warten. Ich reibe mir genervt über die Arme. Kurze Zeit später wird mir eine Jacke über die Schulter gelegt. "Dass kann sich ja keiner mit anschauen" sagt er lächelnd. "Danke, dass ist nett" erwider ich und schlüpfe ich die Ärmel des Zip-Hoddies, welche bereits warm ist.

Tim legt auf und kommt zu uns, er schaut mich kurz irritiert an und blickt auf die Jacke. Mit einem mahnenden Blick bringe ich meinen Bruder zum Schweigen. "Dass war Steffi, sie hat sich die Themen noch mal angeschaut, und nun sitzt sie aufgelöst zu Hause." erklärt er. "Alles gut, fahr zu ihr und kümmer dich gut um sie. Fahr am besten bei Mcdoof vorbei, wenn Sie Stress hat will sie immer Eis" sage ich. Er schaut mich entschuldigend an. "Es tut mir leid, nimm dir aber ein Taxi, ich will nicht das du nun alleine durch Dortmund fährst" Raphael drängt sich leicht zwischen uns. "Sie muss kein Taxi nehmen, ich fahr sie." sagt er an meinen Bruder gerichtet. Dieser mustert den Portugiesen skeptisch "Okay, aber pass auf sie auf, wenn ihr etwas passiert mach ich dich dafür verantwortlich" mahnt er. Schön, ich werde komplett übergangen. "Ich kann euch hören. Macht euch keinen Stress, ich ruf einfach ein Taxi und niemand muss unnötig durch Dortmund fahren" erkläre ich. "Ich sage es ja, pragmatisch." fängt Rapha an. "Du hast deinen Bruder gehört, wenn dir was passiert bin ich schuld. Also fahre ich dich, so weiß ich das du zu Haus ankommst" sagt er und wendet sich meinem Bruder zu.

"Also, schön dich kennenzulernen. Ich besorge, wie besprochen die Karten, und gebe sie Emily mit." sagt Rapha und verabschiedet sich von ihm. Tim kommt zu mir nimmt mich fest in den Arm und flüstert mir ins Ohr "Wir müssen dringend reden" Er löst sich von mir und lächelnd mich schief an. "Also schönen Abend noch bis zum nächsten mal" sagt er noch und er verschwindet in einer Seitenstraße.

Ich drehe mich zu Raphael um welcher mich angrinst. "Wo stehst du den?" frage ich ihn. "Vor dir?!" erweitert er verwirrt. "Dein Auto" lache ich. Er deutet in eine Richtung und gemeinsam gehen wir Richtung Einkaufsstraße. "Dein Bruder ist nett, ist er älter als du?" Da mir immer noch kalt ist, ziehe ich den Reißverschluss zu. "Ja, 3 Jahre" Ich versuche starr nach vorn zu schauen, ohne den Mann neben mir anzusehen. Mein Herz macht nun schon wieder viel zu viele Schläge. Sobald wir alleine sind, habe ich es nicht unter Kontrolle.

Ich musste mir eingesehen, dass ich mehr für ihn übrig hatte, als mir guttut. "Em?" holt mich Raphael aus meinen Gedanken zurück. Verwundert schaue ich in 2 braune Augen welche mich mustern. "Ist alles okay? Du hattest nicht geantwortet" sagt er und ich werde Rot. "Oh, Entschuldigung. Was hattest du gesagt?" frage ich und wende mich von ihm ab. "Die Information, dass dein Bruder 3 Jahre älter ist, hilft mir, nur wenn ich weiß, wie alt du bist" meint er. "Ja, das macht Sinn, ich bin 25. Und du?" frage ich ihn. Wir kommen gerade am Hellweg an und er legt eine Hand auf meinen Rücken, um mich nach rechts zu lotsen.

Die Stelle, an meinem Rücken, fängt angenehm an zu kribbeln, und ich vermisse seine Berührung im selben Moment, in der er seine Hand wieder wegnimmt. Wir laufen den Hellweg Richtung Reinoldikirche entlang. Ich wende mich ihm zu. "Also, du hast eine Frau gefragt wie alt sie ist, sowas macht man eigentlich nicht. Und dein Alter verrätst du nicht?" sage ich herausfordernd. “Ich bin auch 25" antwortet er. "Wo stehst du eigentlich?" "Hab den Wagen in einer Seitenstraße bei den Schulen stehen"

"Kennen die ganzen Presseleute nicht eure Auto´s?" frage ich verwundert. "Ich muss zugeben ich habe mehr als das Auto. Dies ist eher privat, das 2. Auto nehme ich immer, wenn es mit BVB zu tun hat, zum Training oder Presseterminen oder dergleichen" sagt er. An der Reinoldikirche angekommen gehen wir weiter zu den Berufsschulen. "Achso, das ist gar nicht mal so dumm. Ich glaube, mir würde das auf den Senkel gehen" überlege ich laut. "Ich versuche mein Privatleben aus der Öffentlichkeit rauszuhalten, ich will nur Fußballspielen. " Erklärt er. "Aber du hattest vorhin so abgeblockt als es darum ging, dass du auch gespielt hast. Magst du mir sagen was passiert ist?" An der Ampel bleiben wir stehen. "Da gibt es nicht so viel zu erzählen." versuche ich das Thema schnell vom Tisch zu bekommen. "Okay, tut mir leid, dass ich nochmal gefragt habe. Es interessiert mich wirklich und wenn du es irgendwann erzählen magst würde ich mich drüber freuen." sagt er und schaut mich lächelnd an. Bevor die Ampel auf Grün springt hält er mir wieder seinen Arm hin. "Darf ich sie über die Straße geleiten" fragt er ernst. Ich muss mir ein Lachen verkneifen. Ich hacke mich bei ihm ein. "Sehe ich so alt aus" "Auf gar keinen Fall" erwidert er und die Ampel springt auf Grün.

Im jetzigen Moment benötige ich keine Jacke mehr, eine angenehme Wärme breitet sich in mir aus während wir das letzte Stück zu seinem Auto gehen. "In der rechten Jackentasche ist mein Schlüssel" sagt er und deutet wage auf die Jacke. Ich krame mit der freien Hand den Autoschlüssel hervor und gebe ihm diesen. "Sie haben ein Taxi bestellt?!" sagt er und drückt die Zentralverrieglung auf. Wir gehen ums Auto rum und er öffnet mir die Tür. Grinsend steige ich ins Auto ein und er schließt die Tür hinter mir.

"Es wird langsam zur Gewohnheit" scherzt er. "Eigentlich wollte mein Bruder mich mitnehmen" "Eigentlich waren wir heute nicht verabredet" kontert er. "Touché" mehr konnte ich nicht erwidern. "Oh, warum sagst du nicht das du auch französisch sprichst, dass würde es um einiges einfacher machen für mich" sagt er gespielt empört. "Nein, also dass kann ich nun wirklich nicht" streite ich ab, um Gottes willen, so weit kommt es noch. "Schade" grinst er. "Da muss ich dich leider enttäuschen" ich schaue auf dem Fenster und die Häuser fliegen an mir vorbei. "So schnell enttäuschst du mich nicht" ich wende mich ihm zu er jedoch konzentriert sich auf die Straße. Lächelnd wende ich mich nach kurzer Zeit wieder von ihm ab.

Es dauert nicht lange bis wir bei mir ankommen. Er stellt den Motor ab. "Danke, fürs Mitnehmen" "Ich möchte nicht, das dein Bruder sauer ist, wenn dir was passiert. ich denke, er kann recht unangenehm werden" meint er besorgt. Ich musste lachen bei der Aussage. "Ja, da hast du wohl recht." Ich schnalle mich ab und öffne den Reißverschluss der Jacke um ihm diese wiederzugeben. " Wow, wow immer langsam. Ich denke dein Bruder bringt mich um, wenn du dich weiter ausziehst" lacht er und hebt die Hände. Erschrocken drehe ich mich zu ihm . "Bitte was?! Nein, ich wollte dir die Jacke wieder geben" erkläre ich schüchtern. Meine Wangen müssen feuerrot sein, Gott was denkt er nun von mir. "Hey, alles gut, ich verarsch dich nur. Geb sie mir die Tage wieder." winkt er belustigt ab.

"Du solltest dir ein Taxameter besorgen, wenn dass noch öfter vorkommt" schlage ich vor. "Ich lasse mich auch mit Kuchen entschädigen" "Dass, trifft sich gut. Davon habe ich auf der Arbeit mehr als genug. Gute Nacht" erwider ich und wir umarmen uns zum Schluss.

Ich steige aus und schaue ihn ein letztes mal an, bis ich zum Haus gehe. Auch heute wartet er bis ich ins Haus gegangen bin, bis man den Motor seines Autos hört. Glücklich gehe ich die Treppen zu meiner Wohnung hoch und mit klopfenden Herz öffne ich die Wohnungstür.

Was vor 5 Jahren passiert ist

Am nächsten Morgen geht um kurz vor 9 mein Wecker. Heute muss ich um 10:30 Uhr auf der Arbeit sein somit hatte ich noch etwas Zeit bis ich los musste. Müde nehme ich mein Handy und habe eine Nachricht von Lea. Ich hatte ehrlich gesagt länger nichts von ihr gehört, aber auch ich habe ihr nicht geschrieben.
 

Ich dachte wir sind befreundet und du sagst mir, wenn du den Kerl Datest
 

Lese ich und verwundert öffne ich die Nachricht da ein Foto angehangen ist. Ich öffne dieses und mir bleibt das Herz stehen. Es ist ein Screenshot ihres Handys, auf den Bild sind Raphael und ich zu sehen. Es zeigt uns wie wir über die Ampel gehen als ich mich bei ihm eingehackt hatte. Auf den Foto schaue ich ihn gerade lachend an. Dass ist garnicht gut, überhaupt nicht gut. In Fetten Buchstaben ist "Wer ist die Unbekannte neben..." zu lesen. Mehr ist nicht auf dem Bild lesbar. Ich brauche einen Augenblick um das zu verarbeiten.
 

Ich Date ihn nicht, ich war mit Tim und Steffi essen und wir haben ihn und 2 seiner Kollegen getrioffen. Wir haben nur zusammen gegessen und da Tim schnell nach Hause musste hat er mich gefahren.
 

Antworte ich ihr, und ich verstehe nicht warum sie sauer ist. Müde schleppe ich mich aus dem Bett um mich für die Arbeit fertig zu machen. Im Bad schaue ich mich müde im Spiegel an. Zum jetztigen Zeitpunkt bin ich mehr als froh, nicht in den Sozialen Netzwerken unterwegs zu sein. Nur WhatsApp habe ich alles andere ob Facebook oder Instagram kommt mir nicht aufs Handy. Dass Internet zerreist sich nun sicher das Maul über dieses Bild.

20 Minuten später sitze ich, mit einer Tasse Kaffee am Küchentisch. Ob er es bereits gesehen hat, und was er darüber denkt. Ich atme einmal tief durch, und trinke meinen Kaffe aus. Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass ich mich auf den Weg machen muss.
 

"Hey Isa, ich bin sofort bei dir" begrüße ich meine Arbeitskollegin und flitze nach hinten um mich schnell umzuziehen. Der Tag geht recht schnell um, Grund dafür war aufjedenfall eine Gruppe von 9 älteren Damen die unser Café quasi eingenommen haben. Alles Renter die keine Zeit hatten. Isa und ich sind wie die Hühner hin und her gelaufen. Und ich war froh als sie gegangen sind.

Ich stehe gerade an der Kaffeemaschine um mir selbst einen Cappuccino zu machen. "Magst du auch einen?" frage ich Isa welche gerade den Kuchen auffüllt. "Nein, bloß nicht. Dan kann ich nicht schlafen" winkt sie ab. Ich drehe mich wieder zur Maschine, aus welcher gerade der Milchschaum tritt. Die Glocke der Tür geht und Isa bewegt sich richtung Gastraum. Jedoch kommt sie recht schnell wieder und stellt sich neben mich. Grinsend schaut sie mich an "Dass ist wohl für dich" mit diesen Worten deutet sie hinter uns. Fragend drehe ich mich zu der Person um welche reingekommen ist und Rapha steht etwas verloren im Raum.
 

Sofort kommt mir das Foto in den Medien in den Kopf, ob er es bereits gesehen hat. "Setzt dich, ich bin sofort da" sage ich zu ihn und er sucht sich einen Platz. Ich nehme meine Tasse und stelle sie neben die Maschine, dann musste der Kaffee warten. Ich gehe zu ihm und wir begrüßen uns kurz. "Was darf ich dir bringen?" frage ich und schaue ihn fragend an. "Ich würde ein kaffee nehmen, setzt du dich kurz zu mir?" fragt er eindringlich. Ich nicke und gehe wieder hinter die Theke. "Isa, ich mach eben Pause ist das okay?" frage ich sie wärend der Kaffee durch die Maschine läuft. Diese nickt mir zu und schielt zu Rapha rüber welcher aus dem Fenster Blickt. Ich nehme seinen Kaffe und mein Getränk und setze mich zu ihm.

Nervös spielt er mit dem Löffel rum welcher neben der Tasse liegt. "Wegen gestern..." fängt er an und schaut nicht in meine Richtung. "Wenn es um das Bild geht, davon weis ich bereits, eine Freundin hat es mir geschickt" falle ich ihm ins Wort und gönne mir einen Schluck Kaffee. "Du stehst in der Öffentlichkeit" sage ich und versuche seinen Blick aufzufangen. "Es tut mir Leid" "Du musst dich nicht entschuldigen, es ist nur ein Foto" Er schaut mich abschätzend an. "Wobei es komisch ist, sich selbst in einem Artikel zu sehen" entgegne ich um die angespannte Stimmung etwas zu lockern. "Man gewöhnt sich irgendwan dran" grinst er.
 

"Also, bist du nur für Kaffee gekommen?" frage ich und deute auf die Kuchen-Theke. "Mh, nein eigentlich nicht. Etwas mit viel Schokolade würde ich nehmen" kopfschüttelnd stehe ich auf und bringe ihm was er möchte. Kaum habe ich ihm den Teller hingestellt, geht die Tür auf und eine Gruppe von 8 Leuten kommt rein. Ich schaue ihn an und lächel schwach. "Ich muss eben arbeiten, schließlich werde ich dafür schlecht bezahlt" "Lass dich durch mich nicht aufhalten" und schon ist der Kuchen interessanter als ich.
 

Zusammen mit Isa arbeite ich die Bestellung der 8 Personen ab. Ich bin gerade dabei die Kuchenbestellung zusammenzustellen und spüre Blick auf mir ruhen. Ich hebe den Blick und Raphael schaut mich belustigt an. Schnell konzentriere ich mich wieder auf meine Arbeit. Nach und nach bekommt die Gruppe Ihre Bestellung. Isa und ich haben dies schnell abgearbeitet und ich setze mich wieder zum Fußballspieler welcher vor einem leeren Teller sitzt. "Wow, den kann ich quasi wieder in den Schrank stellen" Er schaut mich vorwurfsvoll an. "Der Teller war leer als ich ihn bekommen habe" "Oh, ja natürlich. Aber du bekommst kein 2. Stück vergiss es." verneinen ich seinen indirrekten Wunsch. "Ach komm schon, ich bin Gast und möchte noch etwas" Ich schüttel den Kopf. "Nö. Wenn du das nächste mal auf der Waage stehst wirst du mir danken" rechtfertige ich mich. "Oh, man. Warum habe ich keinen anderen Job, dann würde ich Kuchen bekommen soviel ich will." spricht er zu sich selbst. Lächelnd schaue ich ihn an.

Nach 20 Minuten verabschiedet sich der Fußballer und ich räume mit Isa die Tische auf. Kurz vor Feierabend kommt mein Bruder und Steffi ins Café. Oh verdammt, nun geht es los. Steffi kommt grinstend auf mich zu und ich nehme Sie in den Arm. Mein Bruder tut es ihr gleich, und beide schauen mich übers ganze Gesicht grinsend an. Ich atme genervt aus. "Okay, können wir es schnell hinter uns bringen? Aber vorher möchte ich wissen, wie deine Prüfung gelaufen ist" frage ich Steffi am Ende. Diese erklärt, dass die Prüfung gut gelaufen ist und sie ein gutes Gefühl hat. "Emily, schaffst du den Rest allein? ich würde gerne abhauen" sagt Isa und ich versicher ihr, dass ich allein klar komme. In den letzten 30 Minuten sollte der Laden nicht untergehen.
 

Wir setzen uns zu 3 an einen Tisch und mache mich auf das ´Gespräch´ gefasst. "Emi, ich bin echt verwundert über dein Typen" fängt Tim an. "Wann war dein letztes richtiges Date? Und nun triffst du dich mit einem Fucking Fußballprofi. Du, die niohts mehr für Fußball übrig hat" spricht er weiter. "Er ist nicht mein Typ, wir haben uns per Zufall getroffen" erkläre ich. "Wo bitte trifft man sojemanden zufällig?" fragt er belustigt. "Also, um ehrlich zu sein, bei deinem Spiel." fange ich an und erzähle ihm wie ich Raphael kennen gelernt hatte. Auch dass wir uns Abends in der Bar getroffen haben. Mit großen Augen schauen mich die beiden an.

"Wow, ich hätte mit dir warten sollen" sagt Steffi lachend. "Magst du ihn?" fragt sie mich noch. "Ja, schon. Er ist nicht so wie ich mir diese Profis vorgestellt hatte." erkläre ich. Steffi schaut mich verträumt an. "Er gefällt dir, mehr als nur ein Freund. Gibt es zu" fängt sie an und schaut mich abschätzend an. "Ich weiß es nicht" antworte ich.
 

"Em, wenn es wirklich so sein sollte..." fängt er an und mustert mich. "Was sagst du zu dem was vor 5 Jahren passiert ist?" fragend schaue ich ihn an. "Du weist es nicht? " fragt er verwundert und ich schüttel leicht den Kopf. Er will gerade ansetzen weiterzusprechen aber ich unterbreche ihn sofort. "Nein! Bitte sag nichts" fange ich an und schaue ihn flehend an. "Ich will es nicht wissen! Ich habe nichts über ihn gegoogelt und ich möchte auch nichts davon wissen." "Em, dass solltest du wissen" spricht er wieder. "Tim, ich meine es Ernst. Wenn es etwas gibt was ich wissen sollte, wird er es mir sicher sagen. Es geht mir nicht darum, was im Netz über ihn steht oder ob er für den BVB spielt. Es geht mir um ihn, ich mag ihn als Menschen. Ausserdem haben wir uns erst vor kuirzen Kennengelernt" rechtfertige ich mich und ich meine jedes Wort ernst. Ich will nicht dass Tim mir irgendetwas erzählt, was mal für 5 Jahren war. Wenn es wichtig ist wird er es mir sagen. Tim gibt sich jedoch noch nicht geschlagen. "Em, du bist einer der wichtigsten Menschen für mich. Ich möchte nicht, dass du Kummer hast" er schaut mich unzufrieden an. "Ich weis, aber bitte erzähl mir nichts." Er nickt mir zu. “ Na gut, ich finde trotzdem, dass du wenigstesn DAS wissen solltest.” meint er noch. Bittend schaue ich meinen Bruder an. “Ja, ist ja gut. Ich hör auf damit.” gibt er sich geschlagen.
 

“Wann seht ihr euch wieder?” fragt Steffi welche unserem Gespräch still gefolgt ist. Ich zucke mit den Schultern. “Ich weis es ehrlich gesagt nicht. Wir hatten noch nicht drüber gesprochen” antworte ich. “Ich mag ihn, solange er dir nicht Weh tut” sagt Tim großzügig und lehnt sich im Stuhl zurück. “Natürlich, du magst jeden der dir kostenlose Karten fürs Stadion besorgt” lache ich und auch Steffi stimmt mir zu. “Nein nicht nur deswegen. Wobei es einen großen teil ausmacht” lacht er. Ich verdrehe nur die Augen. “Mal im ernst, ich hab ihn beobachtet wie er mit dir umgeht. Das gefällt mir. Er hat deine Karte gezahlt kann das sein?” frage er und schaut mich fragend an. “Ja, er hat sie mir an der Kochstation abgenommen” Mein Bruder nickt nach meiner Antwort nur wissend.

“Noch eine Woche bis das erste Heimspiel startet.” mein Bruder ist wie ein kleiner Junge wenn es um Fußball geht. “Ich muss noch schauen ob ich ein Trikot für dich über habe” überlegt er laut. “Nein, nein lass nur.” winke ich ab. Jedoch geht er in Gedanken sicher seine Trikotsammlung durch. “Okay, Tim lass uns gehen. Du hattest die Chance deine Schwester auszufragen und nun müssen wir noch weiter” drängt Steffi. Die beiden stehen auf und wir verabschieden uns voneinander.

Hinter den beiden schließe ich zu und mache Feierabend.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Rina2015
2022-01-10T16:25:38+00:00 10.01.2022 17:25
Ich muss Mount recht geben 😉 ist wirklich eine süße Geschichte 😁
Antwort von:  AnnaKyoyama
10.01.2022 20:22
Das freut mich zu hören vielen Dank :)
Von:  Mount
2021-10-28T21:15:36+00:00 28.10.2021 23:15
Hi :)

ich mag deinen Ansatz, die Idee dahinter. Schade, das es nicht weiter geht!

Liebe Grüße


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