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Sternstunden

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
-Sina ist die russische Koseform von Sinaida. Kitsu-chan kommt natürlich vom japanischen "kitsune" für Fuchs.
-Die Nowaja Gaseta ist eine unabhängige russiche Zeitung, die durchaus auch mal kritisch berichtet. Komplett anzeigen

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1.

„Ich hab was für dich“, sagte Boris mit einem breiten Grinsen. „Passt echt wie die Faust aufs Auge.“

Er war hinter Yuriy aufgetaucht, der gerade dabei war, interessiert ein Regal mit Schwarztee zu beäugen. Er rechnete nicht damit, wirklich guten Tee in Alaska zu finden, aber man hatte ihm gesagt, dass er seine festen Meinungen gelegentlich hinterfragen sollte. Bisher hatte er sich immer in diesen bestätigt gefühlt, aber er war durchaus offen für Vorschläge.

Nun allerdings drehte er sich um, beäugte den Button mit schwarz-grau-violett gestreiftem und von einem silberweißen Ring umgebenen Planeten, den Boris in seine Hand fallen ließ und las laut vor: „Ace from Space.“

Er hob den Kopf und starrte Boris an, der, die Hände in die Taschen seiner abgewetzten Lederjacke gesteckt, unverhohlen stolz über seine Witzigkeit grinste. Dann sah er weiter zu Kai, der sich im Hintergrund hielt, aber ein Schmunzeln hinter seiner Hand versteckte, während er so tat, als ob er eine Schlagzeile der New York Times studierte.

„Ihr seid Idioten“, befand Yuriy und wusste nicht, ob er lachen oder weinen wollte aufgrund der Tatsache, dass er sich tatsächlich fast schon gerührt fühlte. Also steckte er den Button einfach an seinen Rucksack und schwang ihn sich wieder über die Schulter. „Ich würd‘ schon gern mal ins All.“

„Zurück zu den Wurzeln, oder was?“, sagte Kai trocken, woraufhin Boris tatsächlich gackerte. Manchmal vermisste Yuriy die Zeiten, wo Kai und Boris jede Gelegenheit ausgenutzt hatten, um sich zu prügeln.

„Ich habe Mitleid mit euch“, sagte Yuriy mit einem tiefen Seufzer, „ihr haltet euch für witzig und seid es nicht.“

„Ich finde zumindest mich extrem witzig“, stellte Boris fest, dann: „He, willst du der Kleinen so ein Fuchs-Shirt mitnehmen?“

Yuriy schaute über seine Schulter und atmete dabei einen Moment lang seinen Geruch ein, dann fokussierte er seine Aufmerksamkeit wieder auf das Shirt, das einen stilisierten Fuchs im Kleid mit Blumen in den Händen zeigte, über dem ‚A fox is a wolf who sends flowers‘ geschrieben stand.

„Ihr Englisch ist noch zu schlecht, um den Witz dran zu verstehen“, sagte Yuriy gedankenvoll. „Aber dann wiederum ist es vielleicht Motivation für sie. Denn immerhin-“

„Wissen ist Macht“, vollendeten Boris und Kai wie aus einem Mund.

Yuriy verengte die Augen. Dann wandte er sich ab, um das Lächeln zu verbergen, das an seinen Mundwinkeln zupfte, und griff nach dem Shirt. Es war in drei verschiedenen Farben erhältlich, aber er nahm es in Schwarz. Sinaida musste möglichst früh ein adäquater Modegeschmack beigebracht werden, wenn sie irgendeine Chance im Leben haben sollte.

Die Kassiererin lächelte ihn an, als er an die Kasse trat und die Brieftasche aus seiner Hosentasche zog. Sie hatte langes, blondes Haar und einen silbernen Ring in der Unterlippe und mochte auf eine gewisse Art und Weise hübsch sein, schätzte Yuriy. „You need a bag for that?“

Er schüttelte den Kopf. „Thank you, it‘s fine.“

„Oh, I love your accent“, sagte sie mit einem weiteren Lächeln und lehnte sich ein wenig mehr zu ihm, sodass Yuriys Augenbraue unwillkürlich irritiert nach oben zuckte. „So charming! Russian?“

„Yes“, erwiderte Yuriy mit seinem charmanten Akzent und zahlte. Kai nannte die Tatsache, dass er selbst nach unzähligen Interviews auf Englisch immer noch einen signifikanten Akzent hatte, arrogant und anpassungsunfähig. Der Gedanke daran ließ ihn unwillkürlich schmunzeln.

Dummerweise schien das die Kassiererin aus irgendeinem Grund zu ermutigen, denn sie fuhr sich durch die Haare, senkte ein wenig die Augenlider und murmelte: „That‘s so amazing. I love Russian guys.“

Yuriy seufzte sehr tief. Dann sah er ihr fest in die Augen und sagte: „Same here.“

„Oh my God, I‘m so sorry“, sagte sie mit weiten Augen und errötete bis unter die Haarwurzeln, sodass er beinahe schon Mitleid mit ihr bekam. Beinahe.

„Und was ist mit mir?“, meldete Kai sich, nachdem Yuriy seine Beute verstaut und sich abgewandt hatte.

„Oh, Kai“, sagte Yuriy daraufhin prompt und klimperte mit den Wimpern, „dieser Akzent in deinem Russisch ist so charmant! Japanisch? Ich liebe Jungs aus Japan.“

„Bitte schlepp nicht noch mehr von den Arschlöchern ran, eins reicht“, sagte Boris prompt und schob sie beide hinaus. „Können wir uns darauf einigen, Yuriys Button einfach auf seiner Stirn anzukleben?“

„Aber sein Akzent, Borya“, sagte Kai, ohne die Miene dabei zu verziehen.

Yuriy nickte mit einem tiefen Seufzer. „Er ist sehr charmant.“

„Vor allem russisch“, bestätigte Kai.

„Ihr habt sie nicht mehr alle“, stellte Boris fest. „Jetzt ist es amtlich. Ich bin die einzig normale Person hier.“

„Dann sind wir sowieso schon verloren“, sagte Kai und duckte sich routiniert unter einem recht halbherzigen Schwinger von Boris hindurch, um auf die Rückbank zu gleiten, nachdem Yuriy ihr Auto geöffnet hatte. „Können wir jetzt weiterfahren? Ich hab Hunger und will auch mal weiterkommen.“

„Ich hätt gern ne Dusche“, stellte Boris fest.

Yuriy fragte sich, ob er mit seinen beiden Liebhabern auf Urlaub war oder mit zwei Kleinkindern.

„Hinsetzen“, befahl er, „anschnallen, Mund halten.“

„Ich bin dran mit fahren“, beschwerte Boris sich prompt.

„Ich fahre“, sagte Yuriy in jenem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete und Boris dazu brachte, mit den Augen zu rollen und sich auf den Beifahrersitz fallen zu lassen. Yuriy reichte seinen Rucksack nach hinten zu Kai, dann klemmte er sich hinter das Steuer und setzte seine Sonnenbrille auf.

Es versprach ein strahlend schöner Tag in Alaska zu werden.
 

2.

Eigentlich hatte Yuriy alleine fahren wollen.

Der ursprüngliche Grund für seine Fahrt nach Alaska war nämlich gewesen, dass er sich einen Malamute anschaffen wollte. Die Wahl des richtigen Züchters war dabei von besonderer Wichtigkeit, nachdem er an einen Hund genauso hohe Anforderungen stellte wie an sich selbst. Nach sorgfältiger - böse Zungen mochten behaupten, geradezu obsessiver - Recherche hatte er seine Wahl auf fünf Züchter eingegrenzt, von denen drei in relativer Nähe zueinander in Alaska saßen. Die Einfuhrbestimmungen waren nicht ganz einfach, aber zu bewältigen und weil Yuriy keine halben Sachen machte, hatte er sich einfach eine passende Woche freigenommen und Flüge gebucht.

Er hatte eben nicht damit gerechnet, dass Kai sich anhängte, um einige ohnehin geplante Meetings mit potentiellen Investoren in Alaska zu absolvieren und den Rest der Zeit mit ihm anzuhängen. Und nachdem Kai diesen Entschluss mit Yuriys Segen gefasst hatte, war es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit gewesen, dass Boris verkündete, ebenfalls mitzukommen. Egal wie sehr sich die Lage zwischen ihm und Kai gebessert hatte, eine gewisse Rivalität war kaum zu unterbinden. Yuriy, der zu interessiert an dem Ausgang dieses Experiments war, um sich sonderlich querzustellen, hatte ihnen ihren Willen gelassen und sich einfach nur um Unterkunft und Mietauto gekümmert.

Er hielt auch weiterhin an der Meinung fest, dass ein Apartment die beste Lösung war. Boris stand auf einem unerfindlichen Kriegsfuß mit Hotelzimmerföns und hatte bisher noch jeden davon auf die eine oder andere Weise zerstört, was Yuriy nicht unbedingt brauchen konnte. Kai war vor allem wichtig, dass es im Business-Distrikt von Anchourage lag, damit er die Meetings möglichst schnell und ohne Umwege absolvieren konnte. Yuriy hatte einfach gerne seine Ruhe und räumte lieber selbst auf, wenn er es einrichten konnte. Außerdem war nicht von der Hand zu weisen, dass es finanziell wesentlich günstiger war als ein Hotel für drei Leute, und Yuriy war nichts wenn nicht kosteneffizient.

Das änderte nichts daran, dass es auch unangenehme Seiten gab.

Die unangenehmen Seiten trugen den Namen Jeff und waren der Vermieter. Jeff war an sich bestimmt ein netter Kerl und hatte auch ein sauberes, ordentliches Äußeres (wenn auch einen fürchterlichen Haarschnitt). Das Problem war nur, dass er einen Blick auf Yuriy warf und prompt begeisterter war, als ihm gut tat.

„I love redheads”, gurrte Jeff und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „They’re so... feisty. Lots of temperament.”

Yuriy starrte ihn an. „Know what I love?”

„Tell me and I’ll give it to you”, schnurrte Jeff. Aus dem Augenwinkel konnte Yuriy erkennen, wie Kai hinter seinem Rücken schnaubte und Boris aussah, als ob er einen sehr einseitigen Boxkampf gleich hier im Wohnzimmer austragen wollte.

„Good”, sagte Yuriy und lächelte zähnefletschend, ehe er eine Hand ausstreckte. „Because I love nothing more than peace and quiet. The keys, please.”

„Soll ich ihm eine reinhauen?“, erkundigte Boris sich, während Jeff Yuriy ein wenig verschüchtert, aber immer noch mit einem gewissen hungrigen Blick die Schlüssel aushändigte. Kai knackte wie zur Bestätigung mit den Knöcheln, während er scheinbar desinteressiert an der Unterhaltung ein Gemälde über dem Esstisch begutachtete.

„Wenn, dann mache ich das selber“, sagte Yuriy knapp.

Boris und Kai wechselten einen Blick.

Yuriy entging das nicht. Er verengte die Augen. „Was?“

„Nix für ungut“, sagte Boris, „aber du bist ein Lauch.“

„Ein Premium-Lauch“, fügte Kai fast schon beschwichtigend hinzu, als ob das irgendwas besser machte.

„Der Premium-Lauch knallt euch gleich eine, dass ihr bis ins Nachbarland fliegt“, zischte Yuriy.

„Russian sounds so violent and so sexy”, seufzte ihr Vermieter.

„Oh, you haven’t seen or heard the worst of me”, sagte Yuriy mit einem so eisigen Lächeln, dass sich Jeff deutlich die Nackenhaare aufstellten und es nicht lange dauerte, bis er trotz seiner offensichtlichen Vorliebe für temperamentvolle Rothaarige die Flucht ergriff. Das tröstete Yuriy immerhin ein bisschen und er konnte sich mit besserer Stimmung im Apartment umsehen. Immerhin hatte Jeff einen gewissen Geschmack, mit dem er leben konnte. Mit besonderem Wohlgefallen beäugte er das Erkerfenster mit der breiten, gepolsterten Fensterbank, auf dem es sich sicher großartig lesen ließ. Nicht, dass er zum Lesen hier war, aber er hatte dennoch wohlweislich „The Particle At The End Of The Universe“ mitgebracht und wenn er es hier fertig las, war er nicht unglücklich darüber.

„Wann sehen wir uns die ersten Fellknäuel an?“, erkundigte Boris sich. Yuriy drehte sich um und blinzelte, als er den kleinen, schwarzen Koffer in Boris‘ Händen sah, den dieser gerade aus seinem halbleeren, eigentlichen Koffer geholt hatte. Dann hob er seine Augenbrauen so weit, dass sie in seinen Haaren zu verschwinden drohten.

„Boris“, sagte er versucht ruhig, „hat dein Koffer ohne Scheiß fast Übergewicht gehabt, weil du deine Hanteln mitgenommen hast?“

Boris sah drein, als ob er überhaupt nicht verstehen konnte, wieso Yuriy so entgeistert war. „Sicher. Ich muss pumpen und die amerikanischen Fitnesscenter sind was für Waschlappen.“

Yuriy massierte sich die Nasenwurzel. „Ich weiß nicht einmal, was ich dazu sagen soll.“

„Du musst gar nichts sagen“, sagte Boris und spannte seine nicht unbeträchtlichen Muskeln an, um links und rechts einen Kuss auf seinen Bizeps zu verteilen. „Du musst nur stillschweigend schätzen.“

Yuriy atmete tief durch, während Boris in aller Ruhe die Gewichte auf seine Hanteln schraubte. Dann wurde er darauf aufmerksam, was Kai tat und hielt inne. „Bitte sag‘ mir nicht, dass du einen Reiskocher mitgenommen hast.“

Kai zuckte nicht einmal mit der Wimper, sondern stellte den Reiskocher auf den Tisch. „Den habe ich immer mit, genau wie den richtigen Reis. Du kannst den Amerikanern nicht vertrauen.“ Er hielt inne. „Außer Max vielleicht. Aber der ist auch nur ein halber.“

„Ihr seid absurde Leute“, stellte Yuriy mit einem gewissen Erstaunen fest, „ihr seid absolut wahnsinnig. Wieso habe ich euch mitgenommen?“

„Entschuldige bitte“, sagte Boris und richtete sich empört auf, „wir sind absurd? Wir? Hiwatari vielleicht-“

„Schließ nicht von dir auf andere, Arschloch“, sagte Kai vom Reiskocher aus.

„-aber du bist mit Abstand der absurdeste Mensch, den ich kenne“, sagte Boris und verschränkte die Arme vor der Brust. Er hatte tatsächlich sehr kräftige Arme. Yuriys Augen glitten einen Moment lang über die Muskeln, die unter seiner Haut Schatten warfen, dann blickte er auf, als Boris auf ihn deutete und fortfuhr: „Wessen Idee war es vor fünf Jahren, auf eigene Faust um die Welt zu ziehen und jedem in die Fresse zu hauen, statt wie ein normaler Mensch den Mund aufzumachen und mit irgendwem über seine Probleme zu reden?“

„Yuras“, kam es von Kai aus dem Hintergrund.

„Richtig! Und wer ist vor zwei Jahren einfach zwei Monate lang nach Spanien abgedampft, um bei Raul und Julia unterzukommen, weil wir ihm unterstellt haben, dass er nie mit mehr als drei Kegeln jonglieren können wird?“

„Yura“, sagte Kai nickend im Hintergrund.

„Und wer wollte jetzt einfach mal ne Woche allein nach Alaska fliegen, um dort Hundezüchter abzuklappern, weil er nicht wie jeder normale Mensch einen Flohteppich aus dem versifften Moskauer Tierheim holen kann?“

„Yura“, gab Kai im Singsang von sich.

Yuriy warf die Hände in die Höhe. „Wenn ich so absurd bin, wieso seid ihr überhaupt mitgekommen? Niemand hat euch dazu gezwungen!“

Boris schloss eine Hand um seinen Arm und trat an ihn heran, bis er die Wange seine schmiegen konnte und Yuriy fühlte, wie ihm das Herz gegen die Rippen schlug. Er atmete aus und war noch nicht bereit, den Ärger komplett aufzugeben, aber es wurde wesentlich erschwert durch die Art und Weise, wie Boris seine Nase gegen seine Schläfe rieb.

„Wir lieben Rothaarige“, murmelte Boris dann und küsste seine Ohrmuschel. „Besonders die temperamentvollen.“

„Und besonders“, ergänzte Kai, der lautlos herangetreten war und nun das Gesicht zwischen Yuriys Schulterblätter drückte, „wenn sie so gewalttätig und so sexy Russisch sprechen.“

Yuriy wollte sie eigentlich mit vernichtenden Worten zerlegen, wie sie es verdient hätten. Aber er war warm, von seiner Wange über seine Schultern bis in seine Knochen hinein, und so schloss er nur die Augen, griff nach Kais Hand und legte den Kopf an Boris‘ Schulter.

Dann sagte er: „Glaubt nicht, dass ich nicht weiß, dass ihr nur neidisch seid, weil ich mit neun Kegeln jonglieren kann und ihr nicht, ihr Affen.“

„Natürlich“, sagte Boris ergeben und hielt ihn zusammen mit Kai noch ein bisschen länger.

3.

In stillschweigender Übereinkunft wurde beschlossen, dass Yuriy und Boris das Hauptschlafzimmer bekamen und Kai sich das Gästezimmer unter den Nagel riss.

Das war in Ordnung. Es entsprach immerhin im Wesentlichen ihrer Trennung im Alltag: Yuriy und Boris hatten eine gemeinsame Wohnung im gleichen Haus wie Sergeij und Ivan, und Kai hatte seine Wohnung ein paar Straßen weiter, zu der es nur ein paar Minuten Fußweg waren. Yuriy war die räumliche Distanz zu ihm gewohnt, das machte ihre Verbindung nicht weniger wertvoll. Und ihn jetzt im Nebenzimmer zu haben war immer noch näher, als er ihn oft hatte. Außerdem war Yuriy in der ersten Nacht müde genug, dass er beinahe sofort einschlief, sobald sein Kopf das Kissen berührt hatte; viel Zeit zum Grübeln blieb da nicht.

Es war aber auch nicht nötig. Am nächsten Morgen wachte er vor Boris auf, was keine Überraschung war, aber nach Kai, was ebenfalls keine Überraschung war. Nachdem sie sich technisch gesehen im Urlaub befanden, stand Yuriy so leise wie möglich auf, um Boris nicht zu wecken, der laut schnarchend so gefährlich am Bettrand balancierte, dass er drohte, herauszufallen. Yuriy ließ ihn liegen und zog sich seinen Hoodie über, fand ein paar Socken am Bettvorleger und tappte hinaus, um sich dabei gähnend über das Gesicht zu reiben. Es war ein frischer Morgen; jemand hatte das Fenster im Wohnzimmer gekippt, die kalte Luft zog durch den Gang und kühlte ihm die Wangen. Er lächelte, als er Kai im Badezimmer fand, wo der sich bereits im Anzug, aber noch ohne Schuhe konzentriert die Haare bürstete.

„Schade, du hast die Kontaktlinsen schon drin“, stellte er fest. Seine Stimme war noch rau vom Schlaf und er gähnte ausführlich, was Kai die Gelegenheit gab, die Bürste beiseite zu legen und sich zu ihm umzudrehen.

„Du bist schon wach“, sagte er unnötigerweise und warf noch einen Blick auf sein Spiegelbild, ehe er zu Yuriy hinaus auf den Flur trat. „Ich hab Kaffee gemacht. Und Tee. Und es gibt Müsli.“

„Oh“, sagte Yuriy, zu überrascht, um etwas anderes zu tun, als ihm in die Küche zu folgen. Sie waren beide keine besonderen Frühstücker, weshalb es morgens meistens nur Schwarztee gab, wenn er bei Kai übernachtete, den dieser extra für ihn bei sich lagerte. Eigentlich hatte er erwartet, dass Boris sich darum kümmern würde.

Als ob er seine Gedanken erraten hatte, kramte Kai ein Teeei aus einer der Laden heraus und füllt es mit Teeblättern, um diese in einer Tasse aufzugießen und sie Yuriy zu reichen. „Das Müsli ist da, um es mit Orangensaft zu essen, sobald Boris durch die Tür kommt.“

Yuriy schüttelte den Kopf und ließ sich mit der Tasse am Küchentisch nieder - ein winziges Ding direkt unter dem Küchenfenster, von dem aus man in den Innenhof sah. „Was ist, wenn er erst aufwacht, nachdem du weg bist?“

„Morgen ist auch noch ein Tag“, sagte Kai gleichmütig und füllte sich eine Tasse mit Kaffee voll, fügte dann großzügig Milch hinzu und ließ sich auf den zweiten Küchenstuhl fallen. Einen Moment lang war es still, bis auf die leisen Geräusche des Morgenverkehrs und dem Quietschen einer eingerosteten Tür irgendwo draußen im Hof. Yuriy trank einen Schluck, schloss die Augen und atmete tief durch. Vielleicht sollte er öfter aus Russland rauskommen. Er beobachtete Kai über den Rand seiner Tasse und stieß dann den Fuß sachte gegen seinen Knöchel, bis Kai ohne von seiner Tasse aufzublicken die Geste erwiderte. Yuriy versteckte ein Lächeln hinter dem Porzellan und öffnete die Augen, um einen Moment lang in die Morgensonne zu blinzeln, die in einem schmalen Streifen durchs Fenster auf den Tisch fiel.

„Wann bist du wieder da?“, fragte er schließlich.

Kai senkte ein Stück weit die Tasse und überlegte einen Moment. „Wenn alles gut geht, so um zwei. Das ist früh genug, wenn wir um vier beim Züchter sein wollen, nicht?“

Yuriy nickte. „Sollte sich ausgehen.“

„Gut.” Kai trank seinen Kaffee aus und streckte sich. Dann erhob er sich, räumte die Tasse unter Yuriys aufmerksamem Blick in die Spüle und kam dann zu ihm, um mit den Fingern durch seine offenen, roten Haare zu gleiten, als ob er eine Katze war. Yuriy beschloss, es ihm ausnahmsweise durchgehen zu lassen.

„Langweilt euch nicht zu sehr ohne mich”, sagte Kai schließlich. Yuriy schnaubte amüsiert, packte ihn an der Krawatte und zog ihn zu sich hinab, um ihm einen Kuss zu geben. Sex war nichts, was er unbedingt haben musste, aber Küsse waren großartig und so verlor er sich eine Weile darin, bis Kai einem atemlosen kleinen Laut auf dem halben Weg zum Lachen seine Krawatte befreite und einen Schritt zurücktrat. Yuriy sah ihm nach, wie er aus der Küche verschwand und lauschte den Geräuschen von draußen, als Kai seine Schuhe anzog, nach seiner Aktentasche griff und dann die Haustür hinter sich schloss.

Sie hatten aufgehört, einander Auf Wiedersehen zu sagen, als ein Fortgang keinen Abschied mehr bedeutet hatte.

Yuriy atmete tief ein und öffnete dann das Fenster, um die Frühlingsluft hereinzulassen, die Vogelzwitschern und lauteren Morgenverkehr mit sich hineinfegte. Eine Weile saß er vollkommen ruhig zwischen kühler Brise und seinem eigenen Herzschlag, umfasste mit beiden Händen seine Tasse und dachte darüber nach, wie seltsam es war, dass er sich vor zwei Jahren noch nicht ernsthaft hatte vorstellen können, jemals glücklich zu sein - und dass es ihm immer noch schwer fiel, und dass er dennoch Sternstunden geschenkt bekam, Sternstunden mit den Menschen, die er liebte.

Dann kam Boris hereingestolpert - graue Adidas-Hosen, weißes Tanktop und komplett zerzauste Haare -, fand ihn am Küchentisch und lächelte ihn an, als ob er ihn nicht jeden Morgen in einer ähnlichen Pose an einem ähnlichen Tisch sitzen sehen würde. „Hi.”

Yuriys Herz schlug mit dumpfer Wucht, aber er mahnte sich insgeheim zur Contenance und blinzelte Boris nur über den Rand seiner Tasse an. „Es gibt Kaffee.”

Boris inspizierte die Kanne und nickte zufrieden, um nach einer Tasse zu angeln und sich etwas einzuschenken, um einen Schluck zu machen und erneut zu nicken. „Den hat eindeutig Kai gemacht.”

Yuriy verengte die Augen. „Was lässt dich da so sicher sein?”

Boris war immer am ehrlichsten, wenn er nicht ganz wach war. Dann wiederum nahm er sich auch sonst selten ein Blatt vor den Mund. „Der ist nicht verbrannt, sondern trinkbar.”

Das ließ den spontanen Anfall von fast jungenhafter Verliebtheit relativ schnell abklingen. Stattdessen durchbohrte Yuriy Boris mit stählernen Blicken, bis der sich angemessen schlecht fühlte und zum Kühlschrank rutschte.

„Omelette für meinen Lieblingsrotschopf, der dafür ganz tollen Tee machen kann”, bot er an, woraufhin Yuriy einigermaßen besänftigt seine Zustimmung grummelte. Er holte sich eine zweite Tasse Tee, um dann die Nowaja Gaseta auf seinem Handy zu lesen, während Boris hinter ihm Eier zusammenrührte, während er furchtbar falsch ein Lied sang, das Yuriy relativ unbekannt vorkam. Als er herüberkam, um einen Teller mit Omelette und Toast zusammen mit Besteck direkt vor Yuriys Nase abzustellen, hatte er ihm wieder weit genug vergeben, dass er die Lippen zum Dank über Boris’ stoppeligen Unterkiefer gleiten ließ.

Es gab eben immer Licht und Schatten.
 

4.

Sinaida rief ihn an, als er gerade vor dem Haus die obligatorischen Dehnübungen nach einem durchaus zufriedenstellenden, kleinen acht-Kilometer-Lauf machte.

Er hatte sie unter Kitsu-chan eingespeichert, weil Kai dazu übergegangen war, sie so zu nennen und Yuriy feststellen hatte müssen, dass er weich wurde, wann immer der Name von Kais Lippen fiel. Die Kleine hatte ein unschlagbares Zeitgefühl, aber Yuriy war dennoch milde irritiert, als ihr Anruffoto - ihr dünnes, fuchsiges Gesicht über einem Plüschmond, den er ihr geschenkt hatte - auf seinem Bildschirm auftauchte. Er debattierte einen Moment lang stillschweigend mit sich selbst. Letzten Sommer hatte er Sinaidas Vater kennengelernt und er wirkte nett genug, aber trotz aller (noch längst nicht abgeschlossener) Annäherung vertraute Yuriy seiner Mutter mit dem Schutz ihrer Kinder nur so weit, wie er sie werfen konnte. Und es konnte immer irgendetwas sein. Man kannte einen Menschen immerhin nie wirklich vollkommen.

„Ich bin gerade mitten im Dehnen”, sagte er, nachdem er den Anruf angenommen hatte.

„Wäh!”, schrie Sinaida augenblicklich. Sie war kürzlich dreizehn geworden und hatte begonnen, den steinigen Weg in die Pubertät einzuschlagen. Es war furchtbar für alle Beteiligten. „Ich will das gar nicht wissen!”

„Weil ich laufen war”, zischte Yuriy und wusste nicht, ob er lachen oder weinen wollte.

Einen Moment lang war es still, dann beschloss Sinaida: „Ist mir eigentlich egal, was du machst. Aber was ist mit dem Hund?!”

„Es gibt noch keinen”, erwiderte Yuriy geduldig, während er versuchte, auf einem Bein zu balancieren und dabei das Handy nicht fallen zu lassen. Er wich dem interessierten Blick einer jungen Mutter aus, die gerade mit einem Kinderwagen langsam den Weg zum Wohnhaus hinaufkam. „Der Züchter hatte nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Morgen sehen wir uns einen anderen an.”

„Einen möglichst flauschigen sollst du nehmen!”, sagte Sinaida empört, „Wie schwer kann das sein? Die sind doch alle weich!”

Yuriy hob die Augen himmelwärts, dann bemühte er sich um Geduld. „Sina, mein Hauptfokus liegt nicht darauf, wie flauschig der Hund ist.”

„Dann ist es ein dämlicher Hauptfokus”, befand Sinaida. „Ich hab’ gelesen, dass Malamutes eine ziemlich große Persönlichkeit haben und nicht so einfach zum Erziehen sind.”

„Es wäre nicht spannend, wenn’s keine Herausforderungen gäbe.”

„Ich will dann Schlittenfahrten machen mit ihm!”

„Wenn du weiter so eine dünne Bohnenstange bleibst, geht sich das vielleicht sogar aus.”

„Ich bin keine Bohnenstange!”

„Schön”, sagte Yuriy, der sich mittlerweile beherrschen musste, angesichts ihrer hellen Empörung nicht zu lachen, „dann eben ein Blatt im Wind.”

Einen Moment lang war es still. Dann hörte er, wie Sinaida einen tiefen, tiefen Atemzug machte, um dann mit fester Stimme zu verkünden: „Du holst jetzt einen flauschigen Hund und wenn du wieder da bist, dann besiege ich dich in einem Beybattle und verwöhn den Hund so sehr, dass er nie wieder auch nur ein Wort von dir befolgen wird!”

Yuriy fiel beinahe um in dem Versuch, gleichzeitig zu dehnen und weiterhin nicht zu lachen, also gab er ersteres auf und stellte das Bein zurück auf den Boden. „Du kannst das natürlich gerne versuchen. Man wächst an seinen Fehlern.”

„Du bist blöd! Ich will Fotos von den Hunden, auch wenn du keinen davon mitnimmst!”, bellte Sinaida und legte auf. Anscheinend hatte niemand es bisher der Mühe wert befunden, ihr Manieren beizubringen und Yuriy würde sicher nicht damit beginnen.

Er nahm sich einen Moment Zeit, herzhaft darüber zu lachen, dann nahm er die Dehnübungen wieder auf. Inzwischen hatte es die junge Mutter auf seine Höhe geschafft und zwinkerte ihm zu. Sie hatte ein frisches, rundes Gesicht mit leicht geröteten Wangen von der frischen Luft des späten Nachmittags.

„Talk with the girlfriend?”, fragte sie. „Didn’t understand a word, but I know a fond look when I see one.”

„My little sister”, erwiderte Yuriy, der hart an seiner Höflichkeit gearbeitet hatte, nur um diese immer wieder auf dem Prüfstand zu finden.

„So cute!”, gurrte die junge Mutter und blinzelte ihm so kräftig zu, dass Yuriy hoffte, dass sie nur etwas im Auge hatte, auch wenn ihn das Gefühl beschlich, dass dem nicht so war. „I love men with a soft spot. You’re one of Jeff’s current guests, right?”

„Indeed”, sagte Yuriy mit einem tiefen Seufzer und wechselte das Bein. Er war sich durchaus bewusst, dass ihm ein Augenpaar voller Interesse folgte.

„You know”, sagte sie nach einer kurzen Pause, „if you ever wanna come over for a cup of coffee - I’m on the third floor, number 15.”

Yuriy war zu verdattert, um weiterhin höflich zu bleiben. „Why on earth would I want to do that when I have a perfectly functioning coffee machine?”

Sie lachte, als ob er einen besonders guten Witz gemacht hatte. „It’s a metaphor, honey. It’s not about the coffee.”

Yuriy starrte sie an und fragte sich, ob alle Menschen in Amerika einen an der Klatsche hatten oder ob ihre prüde Kultur sie einfach nur dazu zwang, verzweifelt Sex mit Ausländern zu suchen in der Hoffnung, damit die gesellschaftlichen und inneren Schranken zu durchbrechen. Gut, Russland hatte Putin, aber daheim kannte man wenigstens noch so etwas wie Würde in schweren Zeiten.

„Good”, sagte er schließlich eisig, „because I was told that I tend to burn the coffee I make. And that’s a metaphor, too.”

Er marschierte ins Haus hinein, bevor sich die Verwirrung auf ihrem Gesicht klären konnte und verschanzte sich im Apartment. Boris blickte vom Wohnzimmerboden auf, wo er gerade die Gewichte abgelegt hatte, um in eine Pause zwischen den Sets zu gehen.

Als er Yuriys Gesichtsausdruck sah, begann er wissend zu grinsen. „Wer hat dich jetzt schon wieder angeflirtet?”

„Die Amerikaner sind seltsam”, erklärte Yuriy und zog das Haargummi aus seinen verschwitzten Haaren. „Und bemitleidenswert. Wo ist Kai?”

„Badet, der Lappen”, sagte Boris und kam zu ihm, hielt aber inne, als Yuriy ihm ein wenig auswich. „Hab mich von ihm breitschlagen lassen, dass es zum Abendessen improvisierte Ramen gibt. Aber das war eine reine Nothandlung. Er hat begonnen, grüne Bohnen aus der Dose zu essen, Yura. Einfach so. Kalte, schleimige Bohnen - zack, in den Mund rein. Und dann hat er einen Spritzer Ketchup reingegeben und das Bohnenwasser getrunken! Das war das Widerlichste, was ich in meinem ganzen Leben jemals gesehen habe. Und ich habe schon viel gesehen. Ivans Stapel aus Wichsheften zum Beispiel.”

„Danke”, sagte Yuriy laut und hob die Hand, „Wissen ist nicht immer Macht. Manche Dinge muss ich nicht erfahren.”

„Was macht der Mann, Yura?", fragte Boris geradezu verzweifelt, „Was für geheime Superkräfte hat er, dass er sich nicht von vorne bis hinten ankotzt, wenn er sowas isst?"

„Vermutlich ist die Antwort wie in jedem Fall „Kindheitstrauma"", sagte Yuriy pragmatisch.

„Wir müssen ihm helfen", beschloss Boris, „nein, wir müssen mir helfen, bevor ich mir ein ordentliches Trauma einhandle."

„Nimm ihm einfach die Bohnen weg", empfahl Yuriy und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

Als er sich auf den Weg ins Bad machte, konnte er hören, wie Boris hinter ihm noch einmal „Bohnenwasser mit Ketchup” vor sich hin wisperte, als ob es sich um den Namen von Lord Voldemort handelte. Er beschloss, dass Urlaub unter anderem bedeutete, manche Dinge einfach sich selbst zu überlassen.

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Epilog

„Ich will nicht sagen, dass ich’s gesagt hab…”, begann Boris vielsagend.

„Aber du hast es gesagt”, sagte Kai und nickte nachdenklich.

„Haltet beide die Klappe”, sagte Yuriy, ohne den Blick von der Hündin auf der anderen Seite des Gitters zu nehmen.

Alaska hatte nicht das gehabt, was er sich vorgestellt hatte - er hatte bei keinem der Hunde das Bauchgefühl verspürt, das ihn eine sichere Wahl hätte treffen lassen und so waren sie unverrichteter Dinge wieder heimgefahren. Er hatte sich zwei Tage lang gegönnt, in denen er mit schlechter Laune in der Buchhaltungsabstellkammer des Verlags, für den er arbeitete, gehockt war und alle mit stechenden Blicken verscheucht hatte, die etwas von ihm wollten. Dann hatte er sich von Boris breitschlagen lassen, doch noch eines oder zwei von Moskaus Tierheimen abzuklappern. Die gute Nachricht war, dass es funktioniert hatte.

Die schlechte war, dass Boris ihn das vermutlich nie wieder vergessen lassen würde.

Für den Moment war Yuriy das allerdings vollkommen egal, denn die Hündin, die ihn mit hellen blauen Augen wachsam beobachtete und sich nicht aus ihrer Ecke rührte, während die meisten anderen Hunde bereits schwanzwedelnd an ihren Gittern standen und um Aufmerksamkeit bettelten, war perfekt.

„Samojede-Malamute-Mischling”, sagte die Tierheimtante, deren Name er sich nicht gemerkt hatte, hilfreich hinter ihm, woraufhin sein Herz noch einmal einen Hüpfer machte. „Sie ist jetzt so um ein Jahr alt. Ist recht schlecht behandelt und von einer Nachbarin gerettet worden, deswegen ist sie ein bisschen schwierig. Man merkt, sie will ja, aber sie kann nicht so recht aus ihrer Haut.”

„Er wird den Hund mitnehmen”, hörte Yuriy Kai an Boris gewandt murmeln.

Er ignorierte sie beide. „Beißt sie?”

„Das nicht”, erwiderte die Tierheimtante, „aber sie hat einen empfindlichen Magen und reagiert schreckhaft auf laute Geräusche. Wir hatten eine Familie da, die sich für sie interessiert hätte, aber da haben sie die Kinder so überfordert, dass sie sich groß gemacht und minutenlang geheult hat. Wie Sie sehen, ist sie ziemlich groß, wenn auch momentan mehr Fell als Fleisch, wenn die sich mal aufbäumt ist es schon recht beeindruckend. So ein kleines Kind ist da nicht mehr als ein Kegel, den man relativ schnell umrennen kann.”

„Hmmm”, sagte Yuriy.

Bei dem Laut stellte die Hündin die schwarz umrandeten Ohren auf. Sie hatte eine schöne Färbung: ein helles, feines Gesicht mit einem schwarzen Nasenstrich und schwarzen Bögen über den Augen, die langsam in das hellere, lange Fell ihres Körpers - nicht komplett weiß, sondern eher ein sehr helles Beige mit gelegentlich rötlichem Schimmer- überging. Ihre Kehle und der Großteil der Pfoten waren weiß, dazwischen fanden sich auf Bauch und Schwanz immer wieder schwarze Stellen. Da war ein intelligenter Ausdruck in ihren Augen; sie registrierte genau, dass Yuriy sie ansah und ließ ihn nicht aus dem Blick. Nach einem Moment begann sie allerdings zögerlich mit dem Schwanz gegen den Boden zu klopfen, ohne sich aus der leicht geduckten Haltung zu rühren.

„Machen Sie mal die Tür auf”, sagte Yuriy.

„Sind Sie sicher? Ich meine…” Die Tierheimtante verstummte, als er den Kopf drehte und ihr einen Blick zuwarf, der sie still fragte, ob er gestottert hatte. Boris und Kai sahen sich amüsiert an, als sie sich beeilte, den Käfig zu öffnen, um dann beiseite zu treten, damit Yuriy davor in die Hocke gehen konnte. Er verharrte so, vollkommen ruhig und auf die Hündin fokussiert, der er schließlich eine Hand entgegen streckte. Sie streckte ihren Kopf aus und schnupperte eine ganze Weile, während der Schwanz über den Boden fegte. Dann kroch sie vorwärts, immer noch abwartend, bis sie schließlich auf die Beine kam und nahe genug kam, um mit der schwarzen Schnauze gegen seine Fingerspitzen zu streifen. Sie war tatsächlich groß, aber das war bei der Mischung auch keine große Überraschung. Yuriy betrachtete aufmerksam ihr Verhalten und stellte still fest, dass sie Arbeit und Fingerspitzengefühl erfordern würde. Dann wiederum hatte er jahrelang erfolgreich ein Team geleitet, das einiges an Höhen und Tiefen erlebt hatte. In der Hinsicht schreckte ihn nicht mehr viel und der Hund war eindeutig nicht gebrochen - nur ein wenig verloren.

„Hat sie einen Namen?”, fragte er.

Die Tierheimtante gab ein zustimmendes Geräusch von sich. „Die Nachbarin, die sie gerettet hat, hat sie Adhara genannt. Ich glaube, das schreibt man mit einem stummen H.”

Yuriy hielt inne. Er glaubte nicht an Vorbestimmung und schon gar nicht an irgendeinen Gott, aber manchmal war er doch kurz davor, daran zu zweifeln. „Wie das Doppelsternsystem?”

„Okay”, sagte Boris an Kai gewandt, „das Spiel wurde entschieden. Und ich will nicht sagen, dass ich gleich gesagt hab, dass er in Moskau schauen soll, aber…”

Yuriy rollte so hart mit den Augen, dass Adhara stärker mit dem Schwanz gegen den Boden klopfte. Dann stand er auf, langsam genug, dass sie sich nicht schreckte, und drehte sich zu der Tierheimtante um. „Ich nehme sie mit.”

Boris hatte schon Recht. Er hätte wissen müssen, dass er in Moskau finden würde, was er gesucht hatte. Die Stadt hatte ihm alles beschert, was ihn in seinem Leben wirklich verletzt hatte. Aber sie hatte ihm auch alles geschenkt, was er liebte.

„Na”, fragte Kai und seine Augen waren sehr warm dabei, „bist du jetzt endlich glücklich?”

„Sehr”, sagte Yuriy und meinte es auch so.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Adhara ist ein Doppelsternsystem im Sternbild des Großen Hundes. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (21)
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Von:  WeißeWölfinLarka
2020-07-08T09:29:17+00:00 08.07.2020 11:29
XD Ich liebe die „did i fucking stutter“ Trope, die Yuriy auch nur mit Blicken und nonverbal einfach draufhat.
Ein wundervoller Epilog.
Aber hätte Yuriy auf Boris gleich gehört, hätten sie nicht diesen tollen Roadtrip gehabt, der ihnen allen sehr viel Spaß gemacht hatte. AUSSERDEM hätten sie dann nie diese großartige Erfahrung machen können, von Amis angeflirtet zu werden. XD
Adhara und Yuriy werden sich gut verstehen. Die Gestik des Hundes hast du sehr echt beschrieben und sie wirkt sehr lebendig, hat mein Herz erhobert. Das leichte Klopfen mit dem Schwanz auf den Boden – ich hab es ganz genau gesehen. ♥
Eine schöne Geschichte.

Von:  WeißeWölfinLarka
2020-07-08T09:19:29+00:00 08.07.2020 11:19
5.
Ach, diese kleinen Plänkeleien zwischen den Dreien. Wie ein altes Ehepaar, nur zu dritt. Sitzt Kai eigentlich im-mer auf der Rückbank? :D

Ich finde es cool, dass sie clubben gehen. Eine Sache müsstest du mir vllt erklären: Es stört Yuriy, dass er ange-flirtete wird, und auf eine andere (ich gehe mal davon aus, eifersüchtige) Art, dass Kai oder Boris angeflirtet werden – aber dass Boris mit einem Mädel „auf Tuchfühlung“ (bei mir hei0t das knutschen, was heißt es bei dir?) geht, stört ihn nicht?

Übrigens gefällt mir sehr, dass der Titel der FF immer mal wieder einfließt und den Text durchzieht. In besonde-ren, vergleichbaren Momenten.

Oh Gott. Kai und Boris händchenhaltend hungrige Blicke austauschend? Und dann kommt Yuriy noch als elektri-sierendes Elixier dazu? Fuck.
Wie schaffst du es, dass … ja, dass es wie eine sehr lebendige Erscheinung wirkt? Ich hab es bildlich vor Augen, wir Yuriy auf Kai und Boris wirkt, und jeder reagiert eigen und genau so, wie Yuriy es gut heißt und… omg, ich freu mich auf Segment 6?! Elli, du machst / Dein Text macht Dinge mit mir! (ich meine nicht unbedingt in sexuel-ler hinsicht!)

6.
Herzbrand! *ergriffen*
… Während ich las, was Yuriy alles mit Boris macht, hab ich mich gefragt, wo jetzt Kai ist – und gleichzeitig ge-dacht, was das fü eine Qual sein muss, einen Dreier zu beschreiben… Und dann lese ich, dass Yuriy über Boris thront wie ein „Alp“… und musste lachen, da war ich etwas raus. Aber was ist Sex, wenn man nicht auch lachen kann :D

Es hat was sehr Erregendes, dass Yuriy die Macht hat, Boris zu befehligen und dass Boris genauso auf dem Bett liegen bliebt, wie Yuriy ihn anordnet.
Auf das Wort „Spielen“ musste ich etwas schmunzeln. Da muss Yuriy Kai erst einfangen? Überraschend! Vor allem das katzenhafte Entwischen seitens Kai. Unerwartet und eigen.
Shit, Yuriy ist sehr passend dominant… Das ist heiß.
„Did I fucking stutter“, omg!
Vor allem diese Selbstbeherrschung. Sogar bevor du Boris als „vibrierend“ beschreibst, war das eigentlich das Adjektiv, mit dem ich diese Situation beschreiben würde, diese aufgeregte Zurückhaltung, die Geilheit (nun, anders benennen geht nicht) und Yuriys hierarchische Spitzenstellung – und das in vollem Einverständnis aller Beteiligten! Hut ab vor Yuriys Durchhaltevermögen, dass er sie nicht sofort bespringt, sondern in seiner Rolle bleibt.

Mir haben es deine oft dreifachen Wortwiederholungen sehr angetan! Ich erkenne es als eindeutiges Stilmittel und es passt an den von dir gewählten Stellen einfach perfekt! Ich war hin und weg in Segment 6 und hatte selbst Herbrand, fürchte ich!
Und diese… „locker flockig“ eingeworfenen Kommentare von Yuriy, während Boris für eine Belohnung „arbei-tet“, wieder: mich beeindruckt diese Zurckhaltung, obohl er offensichtlich sehr angetan ist.
Ich bin sehr erfreut darüber, dass ich mein Lachen nicht ersticken musste, bei der Vorstellung, wie Boris und Kai sich angiften und Boris wütend die Kondome aufreißt XD Schön, dass das Yuriy amüsiert.

Für mich, die ich Yuriy eher sexuell (sexualisiert?) schreibe, war es etwas ernüchternd, dass Yuriy nicht aktiv dabei war. Aber wie der Erzähler schon erklärt hat, steht Yuriy ja vor allem auf Küssen, weniger auf Sex. Das Schauen reicht ihm aus, das ist beeindruckend. Und es ist toll, dass es für sie drei so funktioniert.
Die Aftercare war sehr lieb – und es ist ein schönes Detail, dass Kai Kontaktlinsen trägt. Sind es farbige? :)

Von:  WeißeWölfinLarka
2020-07-06T21:41:57+00:00 06.07.2020 23:41
3.
>>Sie hatten aufgehört, einander Auf Wiedersehen zu sagen, als ein Fortgang keinen Abschied mehr bedeutet hatte.<<
Oh. Ein sehr schöner Satz. ♥♥♥

Hach. Ich mag die morgendliche … na Geschäftigkeit kann man nicht sagen, weil der einzige, der geschäftig ist, Kai ist – und der nimmt sich durchaus noch Zeit für Kaffee kochen und vor allem: Knutschen mit Yuriy.
Mir gefällt sehr, wie unterschiedlich und dennoch fast gleich verliebt Yuriy auf beide reagiert, und er hat mit jeden von beiden eine ganz eigene Dynamik.
Und es ist so herzig, dass Yuriys Herz klopft, obwohl er schon länger mit Boris zusammen ist – jungenhafte Ver-liebtheit, ja das trifft es, und das ist so lieb! Und Mit Kai, dieses Füßeln unterm Tisch (Buurenfrein onder de Toa-fel!) – da musste ich echt schmunzeln, weil das auch so toll ist. Sie haben alle ihre Eigenheiten und agieren ent-sprechend miteinander.

Oh und mir gefällt auch, dass das schiefe Singen von Boris auch hier eine Kontinuität in deiner Art, Boris zu cha-rakterisieren, ist. Bei Chefdaddy singt er ja auch nach Herzenslust seehr schief. :D
Und dass Boris beste Eigenschaft seine (zu? ehrliche?) Ehrlichkeit ist. Die er versucht, bei Fettnäpfchen wieder gut zu machen :D

4.
Kleiner… 8km… KLEINER 8km Lauf! UGH
Und… Und was stellt Sina sich bitte vor, dass er … das er „dehnt“?! Kids in der Pubertät! Ich sag es dir! Gott, ist sie ein Wirbelwind! Aber sehr sympathisch. … Und pubertär! :D
Aber dann… lass mich rechnen, kennen Yuriy und Sina sich jetzt etwas 5, 6 Jahre? Ich finde schön, dass ihre Be-ziehung, die ja irgendwie komisch sein musste, so gut gefestigt wurde in der kurzen Zeit ? Jetzt frag ich mich grad, ob Yuriys Mutter Sina wohl schon immer ovn ihrem großen Bruder erzählt hat…

Eh…In der Tat, was sind das für Amerikaner, die ihn laufend vögeln wollen, wenn er nicht bei drei auf dem Baum ist?! Und hattest du nicht geschrieben, die Frau schiebt einen Kinderwagen? … äh…?

Oh Gott. Oh Gott armer Boris. Bohnenwasser mit Ketchup… BUÄRGh.
„Grüne, schleimige Bohnen direkt aus der Dose“ klingt mehr nach Studentenleben, broke af als Kai, angehen-der Business…mensch. *würg*
Ich hab sehr gelacht über Boris‘ Entsetzen und mit ihm gefühlt.
Aber… Warum macht „Baden“ Kai zum Lappen?

Antwort von:  WeißeWölfinLarka
06.07.2020 23:44
ach !!!!
Und KUDOS zur Harry-Potter-Referenz!!! :D Wollt ich noch gesagt haben.
Antwort von:  Mitternachtsblick
06.07.2020 23:52
1. Yuriy ist ein ehrgeiziges Läufer-Oarschloch, aber dafür lieben wir ihn ja :D
2. Gott ich sollte einen Zeitstrahl machen, es ist mir peinlich bewusst, dass genaue zeitliche Einordnungen eine meiner größten Schwächen sind 🙈 Sie kennen sich hier aber seit etwa 3/4 Jahren, wenn mich nicht alles täuscht, und Yuriy hat sich, nachdem er sich erstmal zu dem Kontakt entschlossen hat, mit ganzem Herzen reingeworfen. KEINE HALBEN SACHEN!
3. Auch Mütter mit Kindern können alleinerziehend sein! Oder Yuriy ist hot genug, dass man Beziehungsbruch in Erwägung zieht, wir wissen es nicht. XD
4. Boris ist arm, zumindest wenn man Boris fragt. Genauso wie Kai grundsätzlich ein Lappen ist, zumindest wenn man Boris fragt.
Antwort von:  WeißeWölfinLarka
06.07.2020 23:58
:D
Ja, also so ein Zeitstrahl wär perfekt, das stimmt.:D oder Charaktersheets? idk
Ach und es war Marathon-Yuriy. Mhm, vllt sollt ich meinen inneren Yuriy dann mal channeln, um wieder zum sport zu kommen..
(Ja, und natürlich können es auch alleinerziehende Mütter sein,a ber... mh. War nicht mein erster GedankeXD)

Lass Punkt vier b nicht Kai sehen XD
Von:  WeißeWölfinLarka
2020-07-06T21:20:51+00:00 06.07.2020 23:20
1.
Egal, wer da so mit den Füßen auf dem Armaturenbrett ist, und wie ästhetisch das auch ist, es ist verdammt gefährlich! Wird der Airbag ausgelöst, klemmen die Beine hinter den ohren, und das nicht auf die sexy art! *Mama-Warnstimme aus*

Ich liebe diese Button-Unterhaltung so sehr. Besonders, dass Yuriy sich (gespielt) darüber aufregt, im Innern, dass Boris und Kai jetzt ein gefährliches Duo geworden waren, das sich gegen ihn verschwören könnte – in pu-rer Witzigkeit! Außerdem finde ich es zum Schießen, dass sowohl Boris als auch Kai ZUSAMMEN Yuriys Sätze beenden – und Yuriy so tut, als würde ihn das nerven, er es aber in Wahrheit liebt! Soft!Yura!

Und es ist sehr lieb, dass Boris an „die Kleine“, den Nachtfuchs (egal, falsche FF hin oder her) denkt. Ja, mit Schwarz macht man nichts falsch… Aber Yuriy kann man nicht wirklich als Modeikone bezeichnen (bis auf den geilen Mantel, den er in irgendenem Bild mal getragen hat – und da bin ich mir nicht mal sicher, ob ich nicht ge-rade ein FA vor Augen habe.

:D Es ist entzückend, wie Yuriy auf die Frage der Kassierin reagiert.
>>„Yes“, erwiderte Yuriy mit seinem charmanten Akzent und zahlte.<<
Ich liebe diesen leichten Sarkasmus im Erzähltext! Und Kais Klage aus dem Off sozusagen! Und Boris flapsiger Kommentar dazu. Diese drei in einer Kombo – wird mein Tod sein!
Ich liebe es auch sehr, dass es Routine ist, für Kai, unter halbherzigen Schwingern von Boris hinwegzuducken. Omg, wie oft betreiben die diesen Tanz!

Yuriys Frage zum aktuellen Alter seiner Begleiter ist berechtigt. „Hunger, pipi, kalt! Wann sind wir daaaa?“ :D
Herzallerliebst.

2.
OMG.
Wie Kai und Boris beide bereit sind, den hungrigen Vermieter zu verprügeln – und einfach mal Yuriys …. Mhm, wie soll ich sagen, „Wehrhaftigkeit“ untergraben, indem sie ihn einstimmig als Lauch betiteln. Ja, #premium-lauch, oder auch #alphalauch, voller Lauchkraft, aber… wo sie Recht haben?!

>>„Russian sounds so violent and so sexy”, seufzte ihr Vermieter.<<
Das ist soooo witzig, weil! 1) hab ich mich verlesen und RussianS gelesen, was den Inhalt auf die Personen fo-kussiert. 2) weil es definitiv auch etwas violentes beinhaltet, was die drei sagen… bzw. was Yuriy ihnen androht XD 3) ich bin bei dir Jeff, ich find das auch.
Allgemein diese Sprachdurchmischung ist toll. Ich schmelze.

Ich entdecke übrigens deine und meine geteilte Vorliebe für Leseecken auf Fensterbänken an Fenstern / Er-kern, Elli! Das hab ich auch sehr gern irgendwo eingebaut!

Pumper-Boris, der seine „Guns“ küsst? Ich schwanke zwischen Augenrollen und Horniness.

Aber oh Gott… Hanteln und Reiskocher? JEDER normale Mensch hätte wie Yuriy reagiert. Aber ich liebe, dass sie alle einfach solche Idioten sind und damit schon irgendwie klarkommen.
Und dass Yuriy doch auch von Boris‘ Muskeln abgelenkt wird. Und dieses Rudelschmusen zum Schluss, dass Yuriy besänftigt, obwohl er das gar nicht so sehr will! Goldig. ♥
Und er kann jetzt tatsächlich mit 9 Kegeln jonglieren? Angeber. :D

Von:  lady_j
2020-04-06T16:39:26+00:00 06.04.2020 18:39
Ey, ganz ehrlich, was soll ich hierzu sagen außer "AAARGH"? Die Idee mit BoYuKa wäre mir im Traum nie eingefallen, und dann ging das plötzlich los und ... aaargh. Warum ist es so gut, verdammt?

Ich liebe die Interaktionen
Ich liebe es, wie Yura alle abblitzen lässt
Ich liebe es, wie Boris und Kai (!) übereinander herfallen können

Überhaupt das Adult-Kapitel. Chef's kiss. Vor allem aus Yuriys Sicht, ich verstehe sehr gut, was er an seinen beiden findet. Und wie gut das alles funktioniert. Einvernehmlicher Sex ist so toll, auf so vielen Ebenen.

Und dann einfach mal der Abschluss, wo sie dann doch in ein Tierheim gehen und die ganze Alaska-Nummer war einfach nur ein elaborierter Urlaub - ich glaube, keiner der drei hat es wirklich bereut. Sie sollten sich öfter so was gönnen (Kai hat ja das Geld). Und Apropos Kai - die Lösung, dass er gerne räumlich getrennt von den anderen beiden ist, leuchtet sehr ein! Schön auch, dass dadurch kein Ungleichgewicht entsteht, die haben den Dreh echt raus. Da werde ich neugierig, seit wann die das schon so praktizieren. Magst nicht ein Prequel schreiben?
Antwort von:  Mitternachtsblick
20.04.2020 10:38
Ahahaha, danke! Die Sexszene schreiben hat schon Spaß gemacht, die Drei haben eine sehr spannende Dynamik imo und ich freu mich, wenn es auch zum Lesen unterhaltsam war. Ich hab dir eh schon mal gesagt, dass die Anfänge dieser Beziehung meiner Meinung nach super explosiv waren und nicht ohne regelmäßiges Gezanke und Prügeleien vonstatten ging. Vielleicht schreibe ich da tatsächlich mal noch was, wir werden sehen. (ich bin ja so leicht zu überreden, es ist schrecklich.)
Und ja, die ganze Alaskasituation war eigentlich nur Urlaub, ich hoffe auch, dass Kai da öfter mal die Speniderhosen anzieht und irgendwelche absurden Ausflüge in andere Länder gemacht werden. XD
Von:  Phoenix-of-Darkness
2020-03-28T06:02:09+00:00 28.03.2020 07:02
Ein mega breites Grinsen hast du mir auf die Lippen gezaubert. Boris und Kai sind genial und Yuriy reagiert auch so herrlich angefressen - einfach fantastisch.
Der Epilog rundet die ganze Story sehr schön ab und ich bin gespannt, ob es eine Fortsetzung mit Adhara geben wird ;)
Antwort von:  Mitternachtsblick
20.04.2020 10:19
Jaja, dass man das Trio Infernal und den Hund nicht zum letzten Mal gesehen hat, ist jetzt glaub ich schon rausgekommen. XDD
Von:  LittleLionHead
2020-03-26T19:15:25+00:00 26.03.2020 20:15
Hach. Schöööön <3 Ich kann sie mir richtig gut vorstellen. Ich hoffe sehr dass wir noch mehr von ihr hören :)
Antwort von:  Mitternachtsblick
20.04.2020 10:17
Fix, ich hab einen Narren an dem Trio gefressen!
Von:  FreeWolf
2020-03-26T16:23:23+00:00 26.03.2020 17:23
Ach es ist so kitschig und niedlich, ich schmelze. Meine Helden sind hier allerdings Boris und Kai, die sich ganz wunderbar gegen Yura verschworen haben!
Antwort von:  Mitternachtsblick
20.04.2020 10:17
Ahahahahaah guuuuuuuuut das können sie besonders gut XD
Von:  LittleLionHead
2020-03-24T05:37:25+00:00 24.03.2020 06:37
WAS IST MIT DEM HUND?
:) :) :)
Was ein Wahnsinnskapitel. Der Hammer. Szenen, wie du sie hier beschrieben hast, können viel kaputt machen. Hier nicht - weil du komplett in deinem Universum bleibst. Niemand fällt aus der Rolle, alle behalten ihre jeweiligen Charakteristika bei. Das hast du wirklich super hinbekommen. Schön finde ich auch, dass du nicht zu graphic geworden bist, so dass man eher das Gefühl hat man liest einen Porno... Im Gegenteil, ich hatte auch hier wieder das Gefühl, ich wäre der stille Beobachter, der eben nicht jedes einzelne Detail mitbekommt. Bei Boris Hand an Kais Hinterkopf ging mein Herz auf *_* Schreib gerne gerne gerne mehr davon.
Antwort von:  LittleLionHead
24.03.2020 06:44
Ach ja. Wer hat wo ein Piercing???
Antwort von:  Mitternachtsblick
24.03.2020 12:28
Danke dir!!! Bin froh, dass es gefallen hat, die Art und Weise, wie ich das angepackt habe ist ja nicht unbedingt für jedermann was und ich freu mich, wenn's taugt :) Ich bin eigentlich nicht gern grafischer als das, was ich hier in diesem Kapitel gemacht hab, weil ich es nicht unbedingt sinnvoll finde. Ein bisschen Leerstelle lädt doch grad erst zum Träumen ein ;) Und ich benutze Sexszenen halt gern vor allem dazu, Charakterdynamiken noch ein bisschen mehr auszuforschen, was man hoffentlich auch hier mitbekommen hat.
Ja, das Piercing ist gemein - es spielt drauf an, dass Boris in dem Oneshot "Scherbenlied" vier Ringe ins Ohr bekommen hat, irgendwie hab ich drauf vergessen, dass das vielleicht nicht alle im Kopf haben. XD
Antwort von:  LittleLionHead
24.03.2020 17:48
Aah, da hätte man natürlich drauf kommen können :)
Antwort von:  lady_j
06.04.2020 18:40
Jo, wait, ich bin jetzt voll davon ausgegangen, dass irgendwer ein Nippelpiercing hat. Mindestens.
Von:  Phoenix-of-Darkness
2020-03-23T13:16:43+00:00 23.03.2020 14:16
Wow, wow, WOW!!!
Ich war wirklich sehr gespannt auf dieses Kapitel und endlich hatte ich Zeit es zu lesen und ich muss sagen....ich bin befriedigt *räusper*

Mir gefällt die Anfangssequenz sehr gut. Ich konnte mir Yuriy lebhaft vorstellen, wie er sich da die Schläfen massiert. Allgemein hatte ich ein bisschen das Gefühl die 4. Person in dem Fahrzeug zu sein.
Mein BoKa Herz hatte gekribbelt, als Boris Kai einen Blick zu warf und dieser Yuriy nicht entgangen war.
Ab dem Moment habe ich eigentlich dem unausweichlichen entgegen gefiebert.

Mir gefiel Yuriys Auftreten und der raue Umgang. Das kleine Spielchen zwischen Yuriy Kai...davon würde ich zu gern mehr lesen (eventuell in einer anderen YuKa) denn mir gefällt die Vorstellung von Kai als Raubtier, dass den Wolf etwas anstachelt.
Überrascht war ich dann schließlich, dass Yuriy "nur" zu sieht.
Dennoch hast du ihn gut immer wieder teilhaben lassen.
An dieser Stelle muss ich auch wieder gestehen, dass mein Herzschlag Bo Ka, Bo Ka, Bo Ka war XD.
Ich liebe ihren Umgang und auch die Beschreibung von Kai in Flammen...das war sogar die beste Beschreibung.
Der Sex war wild und die beiden kamen auf ihre (körperlichen) Kosten und mir gefiel, dass Boris Kais Kopf gehalten hatte. Die Pose hatte sich in mein geistiges Auge gebrannt.

Zum Schluss...ich bin tatsächlich gespannt ob die zu nen Hund kommen XD
Antwort von:  Mitternachtsblick
24.03.2020 12:31
Ahhhh, danke dir <3
Ich find's schön, dass du dich ein bisschen wie eine Mitfahrerin gefühlt hast und dass du die BoKa-Stellen ins Herz geschlossen hast. ;) Wobei Yuriy ein wichtiger Bestandteil bleibt, auch wenn er physisch nicht ganz so stark mitmischt, aber das lag mir schon am Herzen. Es gibt mehr Spielformen von Sex und Intimität als die physische, und zumindest der Yuriy in diesem Universe hier interessiert sich, glaube ich, sehr für den mentalen und emotionalen Aspekt davon. Wenn ein bisschen rausgekommen ist, dass die alle Drei schön ihre Balance miteinander und mit ihren gegenseitigen Bedürfnissen gefunden haben, dann bin ich glücklich. :D
Und JA, *spoiler* Yuriy bekommt seinen Hund XD


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