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(Königlicher) Briefverkehr

von

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Nachricht an die Kaiserin

An Ihre kaiserliche Hoheit, Celene Valmont von Orlais
 

Ich hoffe Ihr seid wohlauf? Wie ich hörte, beabsichtigt Ihr, den nächsten Maskenball im Winterpalast von Halamshiral abzuhalten. Zweifellos ein Spektakel, dem sich zahlreiche Adelige hingeben werden. Eure Feierlichkeiten sind dafür berühmt, die Spannung und den Kitzel des Spiels bis ans Äußerste zu treiben.
 

Ich schreibe ohne das Wissen meiner Gattin Anora, und möchte, dass dies auch so bleibt, im Zeichen eines Neuanfangs. Bisher wissen nur der ehemalige Arl von Redcliffe, Eamon Guerrin und ich von Eurem Briefverkehr mit dem verstorbenen König Cailin.
 

Ihr drückt unmissverständlich aus, dass Ihr einer permanenten Allianz zwischen Orlais und Ferelden positiv gegenübersteht. Das sehe ich, entgegen der Position meiner Frau, ähnlich. Unsere beiden Reiche sind nicht nur Nachbarn, sondern auch eine Bastion der Menschheit. Auch wenn in der Vergangenheit Differenzen geherrscht haben mögen, so sehe ich es als angebracht, diese ruhen zu lassen. Viel wichtiger ist es, an die Zukunft zu denken.
 

Nach eingehender Unterredung mit meinen Beratern habe ich mich entschlossen, den Ball von Halamshiral persönlich zu besuchen, sofern Ihr erlaubt. Eine gute Freundin von mir hat über die Feierlichkeiten nur Positives berichten können. Dies und ein anderes Anliegen bewegt mich dazu, Eurem Fest beiwohnen zu wollen.
 

Eure neue Hofarkanistin besitzt etwas von großem Wert, das ich gerne wiederhaben würde. Sie reist in Begleitung eines Jungen, der wahrscheinlich auch magisch begabt ist. Da ich weiß, dass Eure Reglements bezüglich der Magier und Zirkel deutlich gnädiger sind, als die in Ferelden, bitte ich Euch, bis zu meinem Eintreffen beide am Hof zu behalten, sofern Euch dies nicht zu viele Schwierigkeiten bereitet. Außerdem wäre ich Euch dankbar, wenn sowohl die Arkanistin, als auch der Junge nichts von meinem Besuch erfahren, bis ich eingetroffen bin. Wenn dies nicht möglich sein sollte, haltet es zumindest offiziell, und, dass ich nichts von ihrer beider Aufenthalt bei Euch weiß.
 

Ich freue mich bereits auf die Zusage und eine Ära in der Geschichte von Thedas.

Fionn Cousland

Prinzgemahl von Ferelden

Nachricht vom Hof

Fionn, mein alter Freund
 

Kaiserin Celene ist außer sich. Sie kann Ihr Glück noch gar nicht fassen. Wenn der König nicht mehr kann, dann eben der Prinzgemahl. So, oder so ähnlich. Jedenfalls ist ganz Halamshiral in Aufruhr ob Eurer geplanten Teilnahme am Ball. Sie war klug genug, Eurer Bitte nachzukommen.
 

Morrigan ist zwar angespannter als sonst, doch bisher scheint sie keinen Verdacht zu schöpfen. Den Jungen behält sie nach wie vor in ihrer Nähe. Es war äußerst schlau, zu warten, bis sie wirklich eine feste Anstellung bei Hofe hat, der sie sich nicht so leicht entziehen kann, bevor Ihr zuschlagt. Die Kaiserin verlässt sich sehr auf ihre arkane Beraterin, was das Ganze noch ein wenig pikanter macht.
 

Mit Verlaub, ich bin gespannt auf ihr Gesicht, wenn sie Euch nach all den Jahren wiedersieht. Euer Ruf eilt Euch jedenfalls voraus. Die Dienstmädchen, wie auch adeligen Damen, können sich gar nicht halten. Ihr sollt hübscher sein, als ich Euch in Erinnerung habe. Die Zeit als Prinzgemahl hat Euch wohl gutgetan?
 

Ich habe übrigens das Rezept, um dass Ihr mich gebeten habt, verschlüsselt. Eine Prise davon im Essen, und eine etwaige Begleitung wird die meiste Zeit zwischen Nachttopf und Bett hin- und herpendeln.
 

Ich bin gespannt, wie viele Krähen wirklich hinter Euch und der Kaiserin her sein werden. Es geht das Gerücht um, dass Kaiserin Celenes Vetter, Gaspard de Chalons, ebenfalls dem Ball beiwohnen wird. Ich persönlich halte es für durchaus möglich, dass er sich der Krähen bedient, um sie endgültig loszuwerden.
 

Meine Güte, der Prinzgemahl von Ferelden rettet der Kaiserin von Orlais das Leben. Wie es wohl so ist, eine Lebensschuld von einer Kaiserin einfordern zu können? Ich wüsste da schon ein oder zwei Dinge, die ich mit ihr anstellen würde.
 

Ich werde weiterhin die Stellung halten und Euch über Veränderungen am Hofe und vor allem Morrigan informieren. Bisher hat sie mich noch nicht bemerkt. Ich bin eben ein Meister der Täuschung.
 

Ergebenst, Euer Freund

Zevran Arainai

Eine Bitte und eine Erkundigung

Oghren,
 

Auch wenn Bälle vielleicht nicht unbedingt Euer Ding sind, und ich mir sicher bin, dass Ihr mich blamieren werdet, so wäre ich doch froh, wenn Ihr mich nach Halamshiral begleiten würdet. Ihr könnt Euch nachher so sehr betrinken, wie Ihr wollt. Vorher gibt es aber ein paar Hintern, in die wir treten müssen.
 

Zevran glaubt, dass sich Celenes Vetter an diesem Abend ihrer entledigen will. Ich bin daher geneigt, die Kaiserin zu beschützen um so Ferelden eine mehr als gute Verhandlungsposition zu verschaffen. Da werden außerdem einige Krähen von Antiva sein, die sich nur allzu gerne mit einem Zwerg Eures Formats messen wollen, ganz abgesehen von den zahllosen Chevaliers.
 

Wichtig ist, dass wir einen Trupp loyaler Soldaten zum Palast bekommen, für den Fall der Fälle. Ich hoffe, Branka kommt mit dem Auftrag gut voran? Wenn wir Celene als Gastgeschenk einige Statuen mitbringen, wird niemand außer Morrigan Verdacht schöpfen, und die wird sich hüten, sich die Zunge zu verbrennen.
 

Branka soll zwei Kontrollstäbe anfertigen; einen für mich und einen für Euch, im Falle des Falles. Was ich gerade am Wenigsten gebrauchen kann, ist ein instabiles Orlais und eine Gefahr für den Jungen. Ich rechne außerdem damit, dass wir auf dem Rückweg entweder von Morrigan oder Flemeth verfolgt werden. Ich halte sie nach wie vor nicht für tot.
 

Das wird sicher wieder ein Heidenspaß und ich habe gehört, orlaisianischer Wein soll besser schmecken, als das Bier aus der königlichen Hofbrauerei. Wenn wir erfolgreich sind, verspreche ich Euch, einen unendlichen Nachschub davon heranzuschaffen.
 

Ihr verbessert Euch übrigens bezüglich der Ausdrucksweise. Der letzte Brief an Felsi war einigermaßen fehlerfrei. Ich bin mir sicher, sie und das Kleine freuen sich bereits auf den Nächsten. Wenn ich ehrlich sein soll, bin ich überrascht, wie sehr Ihr Euch gemausert habt. Überlegt es Euch doch noch einmal, beide an den Hof zu holen. Ich verspreche, dass es ihnen an nichts mangeln wird. Wenn es beide später nach Orzammar ziehen sollte, lege ich bei König Harrowmont ein gutes Wort für sie ein. Kinder sollten eine intakte Familie haben, oder zumindest regelmäßig beide Elternteile sehen. Ich weiß, wovon ich spreche.
 

Fionn

Lagebericht aus dem Zirkel

Eure Hoheit,
 

Greagoir und ich haben getan, worum Ihr uns gebeten habt. Es werden Euch einige unserer besten Schüler auf den Ball begleiten. Wir haben Sie für diesen einen Tag extra Sonderunterricht bekommen lassen. Sie bilden eine Einheit, die bedingungslos kooperiert und sich dabei nicht gegenseitig behindern.
 

Die Erschaffung eines Phylakteriums ist eine hochkomplizierte Angelegenheit. Wir sind aber zuversichtlich, dass es unseren Schülern möglich ist, noch vor Ort zwei davon anzufertigen. Sowohl Greagoir, als auch ich fragen uns aber, was Ihr vorhabt.
 

Orlais entzieht sich unserem Aufgabengebiet. Dennoch wäre es einfacher, den oder die Apostatin zu fangen und sie in einen der örtlichen Zirkel zur Registrierung zu bringen. Auch wenn die Lage in Orlais noch instabil sein mag, so bin ich überzeugt, dass sowohl die Templer, als auch die Magier des Zirkels in der Lage sind, eine solche Aufgabe durchzuführen.
 

Das Phylakterium funktioniert so, wie Ihr es wünscht. Ihr werdet damit in der Lage sein, den oder die Magier überall zu finden. Uns ist kein Fall bekannt in dem sich jemand, mal abgesehen von der Zerstörung des Phylakteriums, dem Zauber entziehen kann.
 

Offiziell wird das Ganze unter dem Deckmantel einer Exkursion zu einem Schwesternzirkel in Orlais stattfinden. Niemand außer Euch, Greagoir und mir wissen über die wahren Absichten Bescheid. Auch wenn Ihr uns über die Details im Dunkeln lasst, so ist es doch das Mindeste, was der Zirkel und die Templer für Euch tun können.
 

Greagoir und ich uns übrigens zu der Übereinkunft gelangt, dass der Turm endgültig als sicher einzustufen ist. Die Magier werden besser behandelt als zuvor. Cullen ist nicht auffindbar, es gehen aber Gerüchte um, er würde sich in den Freien Marschen befinden. Seitdem er weg ist, sind auch die letzten kritischen Stimmen bezüglich Eurer Entscheidung, den Magiern mehr Selbstverwaltung zu gewähren, innerhalb des Turms zumindest, verstummt.
 

Ich möchte Euch noch einmal für Euer Vertrauen in uns danken. Zum ersten Mal, seitdem es einen Zirkel gibt, funktioniert dieser, und die Magier können dennoch ein Stück Freiheit kosten.
 

Erster Verzauberer Irving

Informationsaustausch

Fionn,
 

Morrigan wird unruhig. Sie hat den Plan mit den Statuen durchschaut, hält aber noch den Mund. Außerdem scheint sie begriffen zu haben, dass Celene nichts von Eurem Besuch abhalten kann. Das Feuer in ihren Augen brennt wie schon lange nicht mehr. Sie scheint sich zu freuen, aber auch zu fürchten. Ersteres gilt übrigens auch für die Kaiserin. Ich würde den Verhandlungstisch ja in ein Bett verlegen, an Eurer Stelle.
 

Die Gerüchte scheinen übrigens wahr zu sein. Celene und ihre Magd, eine Elfe namens Briala, sollen wohl tatsächlich dereinst ein Paar gewesen sein. Skandalös in meinen Augen. Ich habe auch einige handfeste Beweise finden können. Die Kaiserin sollte dringend lernen, Wachen vor Ihren Gemächern aufzustellen. Ich erspare Euch die Details, da ich Eure prüde Einstellung gegenüber solchen Dingen kenne.
 

Morrigan behält den Jungen nun stets bei sich. Ihr habt mich ja gefragt, wie er aussieht. Nach reiflicher Beobachtung würde ich sagen, er hat mehr von der Mutter, denn vom Vater geerbt. Zierlich, ruhig, schüchtern und verschlossen. Sein dunkelblondes Haar trägt er kurzgeschoren. Mit den blauen Augen wirkt er aber durchaus niedlich. Die Krähen hätten sicher Verwendung für ihn.
 

Sowohl Morrigan, als auch Celene, behandeln ihn aber außerordentlich gut. Ich bin ganz erstaunt, dass die Hexe zu solchen Gefühlsregungen imstande ist. Sie lächelt manchmal, wenn sie ihn beobachtet. Ich erkenne da ein Muster. Im Lager damals tat sie das Gleiche bei Euch.
 

Kann es nicht doch sein, dass Ihr nicht wegen der Friedensverhandlungen kommt, sondern wegen einer ganz anderen Sache? Mir deucht, dass jemand ein kleines Geheimnis hat. Ich grinse übrigens. Die Tatsache, dass der Junge tatsächlich magisch begabt zu sein scheint, macht das Ganze noch zusätzlich pikant.
 

Für den Ball werden natürlich händeringend ein Dutzend Diener gesucht, vorzugsweise Elfen. Wir werden also genügend damit zu tun haben, die Krähen von der Kehle der Kaiserin fernzuhalten. Ich glaube aber, dass nicht nur von Gaspard eine Bedrohung ausgeht. Dessen Schwester, Florianne de Chalons, wird ebenfalls auf dem Ball anwesend sein. Ein hübsches Ding, wenn Ihr mich fragt. Fast schon ein wenig zu hübsch, zumindest, wenn man ihr einen Dolch ins Herz stoßen will.
 

Ich kann es kaum erwarten, Euch endlich wiederzusehen. Dieser Ball wird in die Geschichte eingehen, ganz sicher.
 

Zevran
 

PS: Das mit Eurer Frau tut mir leid. Sie wird Euch also nicht begleiten können? Wie schade. So ein plötzlicher Anflug von Brechdurchfall kann einen ziemlich ans Bett fesseln, ich weiß. Vielleicht hat Sie etwas Falsches gegessen?

Morrigan

Fionn,
 

Warum kommst du? Warum machst du es mir so schwer? Wir hatten doch eine klare Abmachung, oder? Das Kind im Austausch für dein Leben. Warum hältst du dich nicht an dein Wort? Hast du dich so sehr verändert? Haben Macht und Reichtum aus dir ebenfalls jenes egoistische Verlangen geboren, zu nehmen, was dein ist?
 

Du hast so viel auf dich genommen, nur um mich ein letztes Mal zu sehen. Es war klug von dir, zu warten. Celene lässt mich unter keinen Umständen gehen. Ihre vorigen Berater waren bestenfalls Taschenspieler, mehr nicht. Dieser Umstand gestattet mir mehr Freiheit, als den meisten anderen Magiern in Orlais.
 

Das bringt mich auch zum nächsten Punkt. Ich bin nicht dumm. Die Statuten für Celene sind Golems. Du hast die wahnsinnige Zwergin also noch nicht hinrichten lassen, schlau. Ich erinnere mich noch, wie sehr du mit dir selbst gehadert hast, den Paragon zu töten und den Amboss der Leere in Besitz zu nehmen. Die Königin scheint eine gute Lehrerin zu sein, was Pragmatismus angeht. Früher warst du deutlich zimperlicher. Hat sie deinen Geist endlich auch vergiftet? Was hätte ich dafür gegeben, wärst du damals so gewesen.
 

Du konntest mir nicht folgen, warum willst du das nicht verstehen? Dort, wo ich hingegangen bin, wärst du in Gefahr gewesen. Nicht einmal ich konnte mich dort ewig aufhalten. Lass mich gehen, Fionn, ich bitte dich. Mach es nicht schwerer, als es ohnehin schon ist. Du hast ein Königreich zu regieren, während ich mich um eigene Dinge kümmern muss. Wir können nicht zusammen sein, nicht mehr so wie früher.
 

Falls du Kieran willst, so muss ich dich enttäuschen. Er wird bei mir bleiben, egal was du tust. Ich bin die einzige Bezugsperson, die er braucht. Es war ein Fehler, dir überhaupt von ihm zu erzählen. Hätte Mutter damals das Ritual nicht vorbereitet…

Bevor du fragst: Er weiß, dass du sein Vater bist. Ich habe mich dazu entschlossen, ihn nicht anzulügen. Außerdem wäre mir das sowieso schwergefallen; er hat den gleichen tadelnden Blick wie du. Niemand außer dir und mir weiß ob der Herkunft des Jungen, und das soll auch so bleiben.
 

Da ich dich kenne, werde ich dich von diesem Besuch sowieso nicht abhalten können. In unserer beider Interesse halte ihn so kurz wie möglich und versuche nicht zu sehr zu starren. Ich kann nicht noch mehr Gerüchte brauchen, als ohnehin schon über mich im Umlauf sind. Was wird außerdem deine Frau davon halten, wenn sie erfährt, dass du eine Liaison mit einer abtrünnigen Hexe der Wildnis hattest? Das ziemt sich für einen König so gar nicht, auch wenn er nur ein Prinzgemahl sein mag.
 

Ich habe Celene übrigens angewiesen, die Golems im Ballsaal aufstellen zu lassen. Auch ich bin nicht daran interessiert, dass die Kaiserin stirbt. Es geht Kieran und mir am Hofe gut, und jeglicher Mordverdacht wird umgehend auf mich, und damit auch ihn fallen. Die weiteren Informationen spare ich mir, da du wahrscheinlich bereits bestens informiert bist.
 

Morrigan

Dankschreiben

Königin Anora,
 

Ich will offen zu Euch sein: Die orlaisianische Damengesellschaft beneidet Euch. Nicht nur ich, sondern das ganze Reich ist Eurem Mann und Ferelden zu Dank verpflichtet. Mein Hofstaat ist noch immer außer sich, ob der Vorkommnisse, die sich beim Maskenball in Halamshiral ereignet haben.
 

Euer Mann und seine Gefährten haben heldenhaft gleich zwei Mordanschläge auf meine Persönlichkeit abgewehrt. Weder die Krähen von Antiva, noch meine Cousine und mein Cousin konnten ihm trotzen. Außerdem möchte ich anmerken, dass der Prinzgemahl ein exzellenter Tänzer ist. Seine Kleidung war übrigens außerordentlich aufwendig. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, sie ist elfischer Hand entsprungen. Das Blut aus dem weißen Stoff wird wahrscheinlich schwer auszuwaschen sein; Eure Wäscherin genießt mein aufrichtiges Mitleid.
 

Die wandelnden Statuen, die meine Wenigkeit, wie auch den Hofstaat beschützten, waren ein brillanter Schachzug. Niemand hat diese Wendung kommen sehen. Es war ein Genuss, in die vor Schreck geweiteten Augen meines verräterischen Cousins, Großherzog Gaspard de Chalons, und dessen Schwester, Floreanne, blicken zu dürfen. Das Komplott wurde im Keim erstickt, und ein neuerlicher Bürgerkrieg verhindert. Dazu noch der heldenhafte Zweikampf. Ich schwärme noch immer. Gaspard gilt als einer der besten Schwertkämpfer im ganzen Reich. Das Schauspiel, welches uns Euer Gatte geboten hat, lässt selbst meine besten Chevaliers staunen.
 

Ihr habt gut daran getan, den jungen Cousland zu heiraten. Die Kaiserin zu retten, den brüchigen Frieden zu festigen und obendrein noch verboten gut auszusehen, und das alles an einem Tag. Auch wenn die Wahl seiner Begleiter vielleicht ein wenig dürftig erscheint. Der grölende Zwerg hat unseren Weinkeller geplündert, während der Elf zweifelsohne eines meiner Colliers mitgenommen hat. Auch wenn ich ihre Mithilfe schätze, so wünsche ich zumindest Entschädigung für meinen Schmuck.
 

Ich hoffe, Ihr werdet uns beim nächsten Ball gemeinsam mit Eurem Gemahl beehren? Ihr sollt ein hinreißendes Paar sein, dass dem Land eine goldene Zeit bescheren wird. Ich würde mich jedenfalls über Eure Aufwartung freuen.
 

Celene Valmont I

Kaiserin von Orlais

Mahnende Worte

Morrigan,
 

Kieran hat mir viel von eurer gemeinsamen Zeit erzählt. Der Ort sei zwar einsam gewesen, doch es habe ihm an nichts gemangelt. Ich habe gar nicht das Gefühl, dass unser Kind das Produkt eines Rituals war, sondern, dass du ihn wirklich liebst. Er scheint auch dich abgöttisch zu lieben, was mich ein wenig an mich und meine Mutter erinnert.
 

Solltest du erwägen, ihn holen zu wollen, so möchte ich dich an dieser Stelle warnen. Ich gebe meinen Sohn nicht in die Obhut seiner Mutter, die ihn für einen Hexenzirkel nutzen will, zurück. Er soll frei sein, und nicht als Symbol für irgendeine Bewegung geopfert werden.
 

Ich habe ein Phylakterium anfertigen lassen. Das Gleiche hatte ich auch mit dir vor, doch ich brachte es nicht übers Herz. Ich bedauere es, diesen Schritt bei Kieran getan zu haben, doch so habe ich etwas in der Hand, falls du, oder andere Kräfte, ihn von mir trennen wollen.
 

Die Magier unter Anleitung des Ersten Verzauberers arbeiten bereits daran, ihn vor jeglichen magischen Einflüsterungen abzuschirmen. Sollte Irving nicht in der Lage sein, dies zu bewerkstelligen, suche ich einen anderen Weg. Wynne befindet sich derzeit in Tevinter. Wenn auch sie keinen Rat weiß, dann werde ich das Reich in die Knie zwingen und sämtliche Magister fangen lassen. Einer von ihnen wird einen Weg wissen.
 

Kieran wird mein einziges Kind bleiben. Wächter sind nicht oder nur sehr schwer in der Lage, Kinder zu zeugen, das weißt du. Ich werde ihn behüten, beschützen und lieben. Er wird die beste Ausbildung erhalten, und am Ende aus freien Stücken entscheiden, was er mit seinem Leben machen will. Ich werde ihm den Thron zu Füßen legen, wenn nicht sogar ganz Thedas.
 

Niemand wird meinen Sohn von mir trennen, weder du, noch deine Mutter, noch die Kirche, noch ein Zirkel oder irgendwelche Fanatiker. Am Tag seiner Erschaffung hätte ich sterben sollen, stattdessen hat er seine ganze Zukunft für mich aufgegeben. Ich bin bereit, diesen einen Fehler zu korrigieren, sollte es nötig sein.
 

Solltest du also die Seele des Alten Gottes wollen, dann musst du sie dir holen. Ich schwöre dir aber, beim Erbauer, dass dies kein leichtes Unterfangen wird. Nicht nur ich, und unsere alten Freunde, sondern ein ganzes Königreich steht bereit, um ihn zu beschützen. Die Zukunft meines Kindes wird nicht auf dem Scheiterhaufen einiger Fanatiker geopfert, die ein neues Zeitalter einläuten wollen.
 

Fionn

Eine (ehemalige) Krähe rät ab

Werter Fionn,
 

Auch wenn ich ein Freund radikaler Lösungen bin, so halte selbst ich das für übertrieben. Ihr habt gerade erst unter dem Argument, das Kaiserreich stabil halten zu wollen, Celene gerettet. Jetzt wollt Ihr in Eurem eigenen Reich für Aufruhr sorgen?
 

Die Krähen mögen ein probates Mittel sein, sich ungeliebter Personen zu entledigen, doch ich kenne Euch. Auch wenn sie manchmal herrisch sein kann, und ihr mit ihr zu kämpfen habt, so liebt sie euch. Natürlich wäre dieser Verrat geschichtsträchtig, doch ich rate davon ab. Zwischen Mord und hinterrücksem Mord besteht ein feiner Unterschied. Für einen Mörder letzterer Qualifikation halte ich Euch nicht.
 

Unglaublich, dass ich Euch einmal von einem Mord abhalten muss, aber, gebt Ihr ein wenig Zeit. Sie wird sich schon an die Umstände gewöhnen. Denkt dabei auch ein wenig an die Zukunft Eures neuen kleinen Gastes. Er wirkt so unbeschwert, wenn auch ein wenig traurig. Ich glaube, ihm fehlt seine Mutter. Als Waisenkind kann ich Euch sagen, dass Eure Entscheidung vielleicht nicht ganz richtig ist. Ein goldener Käfig bleibt immer noch ein Käfig.
 

Überdenkt Eure Entscheidung noch einmal. Der Kontakt zu den Krähen ist bald hergestellt, doch ein Auftrag bleibt ein Auftrag. Wenn Ihr es Euch anders überlegen solltet, habt Ihr nur ein kleines Zeitfenster, ihn zu widerrufen. Außerdem mag es zwar äußerst sicher sein, doch unnötig, gleich das ganze Haus anzuheuern. Wenn die Krähen nicht gerade auf ein Opfer Eures Formats angesetzt werden, so sind sie auch erfolgreich.
 

Ich habe übrigens die Einkünfte eingezogen, wie Ihr wolltet. Im ganzen Palast redet niemand über den Jungen. Euer Geheimnis scheint gut gehütet zu sein. Wenn ich ehrlich bin, ich würde ihn auch für einen entfernten Verwandten der Königin halten. Selbst wenn, war nicht Alistair auch ein Bastard, der es beinahe auf den Thron geschafft hätte? Der tadellose König Fereldens darf durchaus seine Macken haben, das macht ihn menschlicher.
 

Zevran
 

PS: Kaiserin Celene hat sich im letzten Brief an die Königin beklagt, dass die Blutflecken aus dem Ballsaal nicht mehr zu entfernen sind. Eure Golems haben wirklich großartige Arbeit geleistet. Neben Euch sahen sie natürlich unbeholfen aus, aber dennoch. Ihr werdet in die Geschichte eingehen, als der Wächter-König mit einer Golem-Armee, wenn Ihr so weitermacht.

Briefe an Mutter

Liebe Mutter!
 

Mir geht es gut. Vater ist ein sehr lieber Mann, so wie du ihn beschrieben hast. Im Palast sind alle sehr nett zu mir, mit Ausnahme von Vaters Frau, die mich meidet. Ich schlafe in einem Bett, gleich wie das von Kaiserin Celene. Zu essen gibt es nur, was ich mir wünsche. Vater schafft Bücher und Spielsachen heran. Ich habe so viel Kleidung, wie noch nie zuvor.
 

Die Magier haben die Stimme, die mich immerzu gerufen hat, zum Verstummen gebracht. Es fühlt sich leer an, seltsam, aber irgendwie befreit. Die Träume haben auch aufgehört. Der Erste Verzauberer war sehr freundlich. Ich glaube, er war fasziniert von mir. Das waren die Magier generell.
 

Ich habe auch deine alten Freunde kennengelernt. Der rothaarige Zwerg, Oghren, ist sehr lustig. Gestern hat er mich gebeten, einen Brief für seine Familie gegenzulesen, weil er Vater nicht immer damit belasten möchte. Ich kann nicht glauben, dass jemand, der so viel älter als ich ist, so wenig Ahnung von korrekter Rechtschreibung hat.
 

Dann ist da noch der Elf mit dem Dialekt. Er kommt aus Antiva, da bin ich mir ganz sicher, auch wenn er es nicht zugibt. Vater und er sind wohl gute Freunde, oder so. Außerdem passt er auf mich auf, auch wenn er glaubt, dass ich das nicht bemerke. Dabei ist er manchmal so lautlos, dass selbst ich Mühe habe, ihn wahrzunehmen.
 

Warum habt ihr beide eigentlich so große Angst um mich? Du warst auch immer sehr darauf bedacht, dass ich nicht alleine irgendwohin gehe, oder mit den anderen Kindern spiele. Ihr beide glaubt vielleicht, dass ich das nicht bemerke, aber ihr seid besorgt. Ich bin kein rohes Ei, ich kann auf mich selbst aufpassen, ganz sicher!
 

Vater meint, du könntest zu uns kommen. Möchtest du das nicht? Ich möchte nämlich hierbleiben, zumindest für eine Weile. Hier ist es schön, und ich habe endlich auch einen Papa, der dich auch wiedersehen möchte. Könnt Ihr Euch nicht wieder vertragen?
 

Ich vermisse dich

Kieran

Ein Brief von einem entfernten Freund

Kadan,
 

Ihr habt zustande gebracht, woran sowohl das Qun, als auch die Qunari gescheitert sind. Tevinter liegt zu Euren Füßen. Das Triumvirat, wie auch Par Vollen, sind schwer beeindruckt von Euren Taten. Die Magister verfluchen noch immer Euren Namen. Zum ersten Mal, seitdem wir in diesem fremden Land angekommen sind, herrscht Frieden jenseits unserer Insel.
 

Eure Armee ist beeindruckend. Ihr führt eine Streitmacht, die jener, die damals der Verderbnis trotzte, um das Zehnfache überlegen ist. Ich selbst war es, der dem Arishok die Nachricht überbrachte, dass Tevinter gefallen ist. Mehr noch, ich habe Euren Kampf beobachtet. Nicht einmal die Golems konnten Euch aufhalten. Ihr kämpft mit einer Verbissenheit, die sogar stärker ist, als einst gegen den Erzdämon.
 

Kadan, auch wenn Euch von uns derzeit keine Gefahr droht, so frage ich mich, was Euch antreibt. Tevinter hatte keinen Streit mit Euch. Auch die Armee, die Ihr führt. Ihr seid nicht der Friedensstifter, an den die Menschen in Eurem Königreich glauben – Ihr seid ein Eroberer. Das Feuer in Euren Augen. Was treibt Euch und Eure Streitmacht zu einer solchen Eile an? Das Qun sieht voraus, dass Tevinter erst der Anfang war, und das Qun irrt sich niemals.
 

Ihr fürchtet etwas, Kadan. Mehr, als Ihr den Erzdämon oder die Hexe im Wald gefürchtet habt. Ich kenne Euch. Lasst von diesem Pfad ab, bevor der Arishok sich entscheidet, gegen Ferelden zu ziehen. Ich möchte Euch nicht auf dem Schlachtfeld begegnen.
 

Sten

Die Königin meldet sich

Gemahl,
 

Ich erhalte Nachrichten von sämtlichen Adeligen und Herrscherhäusern. Das kann so nicht weitergehen. Ich bin nicht Königin geworden, um zuzusehen, wie du Ferelden zugrunde richtest. Die Freien Marschen, Tevinter, Nevarra – was als Nächstes? Willst du Anderfels und Orlais auch noch bezwingen? Wozu?
 

Ich weiß nicht einmal, woher du deine Streitmacht beziehst. Meine Berater sprechen bereits von Blutmagie oder anderen dunklen Ritualen. Es gibt Gerüchte, in deinen Reihen würden sogar die Toten marschieren. Du fällst dem gleichen Wahnsinn anheim, dem auch Vater erlegen ist. Ich bitte dich, lass ab von diesem Irrsinn! Ferelden ist groß genug.
 

Wir verlieren sämtliche Verbündete in sinnlosen Schlachten. Irgendwann wirst auch du eine Niederlage erleiden, und was dann? Willst du das Andenken deiner Vorfahren, die Linie des Königs, beschmutzen, indem du dich deiner Eroberungslust hingibst? Wovor hast du solche Angst, Fionn? Ich kenne dich mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass du nicht überstürzt handelst.
 

Ich habe dir sogar erlaubt, den Jungen bei Hofe zu behalten. Seitdem er da ist, dreht sich alles nur mehr um ihn. Du hast kaum gegessen, geschlafen, noch sonst ein Interesse an den Regierungsgeschäften gezeigt, bis du diesen Feldzug vom Zaun gebrochen hast. Ist das der Dank dafür, dass ich dich zum Mann genommen habe?
 

Wenn du nicht einlenkst, sehe ich mich gezwungen, dich von sämtlichen Rechten und auch Pflichten als mein Gemahl zu entbinden.
 

Anora

Eine letzte Nachricht

Morrigan,
 

Meine Zeit schwindet. Es wird nicht mehr lange dauern. Meine Konzentration ist gestört. Ich muss mich mittlerweile sehr auf Oghren und Ser Gilmore verlassen, um die nächsten Schlachten zu planen. Ich nehme an, Kaiserin Celene wird in Aufruhr sein, wie auch der Rest von Thedas.
 

Orlais werde ich mir bis zum Schluss aufheben. Ich mochte Celene. Sie war eine gute Gastgeberin, und war bereit, Ferelden in Zeiten der Not zu unterstützen. Wäre Loghain nicht gewesen, hätte es Alistair und mich gar nicht gebraucht. Oder hätte Riordan den tödlichen Hieb auf den Erzdämon ausgeführt, ich wäre niemals König geworden.
 

Anora hat mir gestern geschrieben. Sie wird mich meiner Position entheben, in der Hoffnung, dass ich zurückkehre. Das Bild vom Helden scheint sich zu einem Eroberer zu wandeln. Was die Nachwelt über mich denkt, ist mir gleich. Es gibt nur mehr eine Konstante in meinem Leben, und das ist Kieran.
 

Die kurze Zeit, die ich ihn bei mir hatte, war die Schönste meines Lebens. Er hat viel von dir. Sein Lächeln ist genauso bezaubernd wie deines. Ich hatte ehrlich gesagt gehofft, noch eine Weile zu haben. Wie dumm ich doch war, zu glauben, ihn aufwachsen sehen zu können. Als ob mir das Schicksal nicht oft genug gezeigt hätte, was mich erwartet.
 

Ich werde erfolgreich sein, das verspreche ich dir. Wenn ich mit Thedas fertig bin, wird es keine Bedrohung mehr für unseren Sohn geben. Er wird ein Reich erben, das größer ist, als alles bisher dagewesen. Die Qunari werden erzittern, wenn sie seinen Namen hören, die Menschen ihre Häupter beugen und selbst die Dunkle Brut in Panik geraten, wenn seine Armeen der nächsten Verderbnis trotzen. Nicht einmal deine Mutter wird ihn mehr anrühren können.
 

Ich konnte nie der Gefährte sein, den du gebraucht hättest. Ich werde auch niemals der Vater sein, den Kieran gebraucht hätte. Ich kann euch aber eine Zukunft hinterlassen, in der ihr frei seid, beide. Verzeih mir meine harschen Worte im letzten Brief; du liebst Kieran genauso wie ich, das weiß ich nun.
 

Kieran ist bei Hofe sicher, dass verspreche ich dir. Zevran bewacht ihn. Er hat Anweisung, Anora sofort zu töten, sollte sie auch nur in Erwägung ziehen, unseren Sohn als Druckmittel zu verwenden. Ich habe außerdem noch einige andere Vorkehrungen getroffen. Kieran wird König von Thedas werden. Es wird keine Gefahr mehr für ihn geben. Kein Zirkel, keine Kirche, niemand wird ihn mehr herumkommandieren.
 

Sage Celene, ich gewähre Ihr die faire Chance, abzudanken. Sollte Sie auf den Thron verzichten, kann Sie Ihrer Wege gehen. Niemand wird Sie behelligen. Sollte Sie dies nicht tun, werde ich Orlais in Schutt und Asche legen. Ich bin nicht Loghain, und auch nicht König Maric. Tevinter, die Freien Marschen, Nevarra – der Zustrom an Soldaten ist schier endlos. Golems, Elfen, Zwerge, die Legion der Verdammten, Magier aus allen Winkeln von Thedas marschieren unter Fereldens Banner. Ich habe mehr Templer in meinen Reihen, als in jeglichen Erhabenen Märschen. Meine Streitmacht ist endlos. Wenn das Festland erst in meiner Hand ist, wird Par Vollen folgen. Wenn sich das Qun nicht meinem Wunsch beugt, zerschmettere ich es.
 

Sieh diese Zukunft als letztes Geschenk eines liebenden Mannes für seine Gefährtin.
 

Fionn



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