Zum Inhalt der Seite

Ein anderer Weg [Drabbles]

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Reue

'Bella? Bella?!'

Ich hörte ihn, als er eine um die nächste Tür öffnete und sofort wieder schloss, erfolglos. Sie war nicht da, er wusste es. Nicht weil ihr Transporter fort war, sondern aus einem schlechten Bauchgefühl heraus, das er schon seit dem Morgen hatte.

Meine Brust schmerzte und meine Finger zitterten, als ich aus dem Schatten der Bäume zu Charlie Swans Haus hinüberblickte.

Das Gewicht auf meinen Armen schien schwerer und schwerer zu werden.
 

'Er ist immer noch nicht zurück. Was, wenn er-?' Alice beendete diesen Gedanken nicht. Sie hatte meine Ankunft bemerkt. Und ich spürte ihr Entsetzen, noch bevor sie die Tür erreicht hatte.

Meine Finger zitterten noch etwas mehr unter ihrer Last.

"Edward! Was -?!" Ihr Stimme versagte und niemand von ihnen sprach ein Wort.

Dann endlich brach ich unter dem Gewicht von Bellas Körper zusammen und spürte das Brennen in meinen Augen, das mir verweigerte zu weinen, meinen Augen, die sich rot gefärbt hatten, so rot wie das Blut, das jetzt meine Finger befleckte,.

Das Blut der Frau, die ich geliebt hatte und die in meine Beherrschung vertraut hatte, als sie am Morgen mit mir Forks verlassen hatte.

Mir wurde übel.

Ich hatte versagt und würde es nie wieder gut machen können.

Ihr Körper würde für immer blutleer bleiben und ihr Vater konnte seine eigene Tochter nicht einmal beerdigen, weil ich schon jetzt unsere Existenz so sehr in Gefahr gebracht hatte, weil ich ihren toten Körper bis hierher getragen hatte, unfähig zu verstehen, was ich angerichtet hatte.

Sorge

Er war immer noch nicht wieder da.

Nervös schritt ich vor dem raumhohen Fenster auf und ab.

Wo blieb er bloß?

Die Nacht war bereits hereingebrochen. Wieso war er immer noch nicht wieder da?

War meine Vision schon so früh wahr geworden? Er hatte sich so sehr dagegen gesträubt und wir waren gestern jagen gewesen, er sollte sich beherrschen können, aber die Unwissenheit nagte an meinen Nerven.

"Alice." Jasper sprach leise, kaum hörbar, aber er stand direkt hinter mir, legte die Hände auf meine nackten Arme und zog mich an sich. "Beruhig dich." Aber er war noch sehr viel besorgter als ich es war, das wusste ich sicher. "Es ist Edward, er kann sich beherrschen."

Seine Finger streichten durch meine schwarzen Locken und er betrachtete mein Gesicht ganz sanft von der Seite. "Und selbst wenn nicht, sie sind so weit fort, niemand wird es auf uns zurückführen können."

"Sag sowas nicht, Jas!" Entsetzt drehte ich mich in seinem Arm um. "Er könnte sich das niemals verzeihen."

Jaspers Blick war undeutbar. Vielleicht hatte er es gar nicht ernst gemeint.

Dann wusch das beruhigende Gefühl über mich und ich war ihm dankbar.

Dennoch konnte ich auch in Jaspers Arm erst völlig ruhig werden, als Edward kam, um sich umzuziehen. Er betrat das Haus lautlos und schien sich zu beeilen, aber es hatte sich nichts geändert. Alles war gut.

Er hatte sich beherrschen können.

Bella lag noch immer als Mensch in ihrem Bett und träumte von ihm.

Hoffentlich war es so auch richtig.

Beschützerinstinkt

In dieser Nacht stand ich erneut vor dem verlassenen Haus, zu dem es mich immer wieder trieb, obwohl mein Ehemann mich jedes Mal grün und blau geschlagen hatte, wenn ich mich allein mit dem jungen, unglaublich schönen Arzt getroffen hatte, der damals mein Bein geschient hatte, als ich vom Baum gefallen war. Seine sanfte Stimme hatte mich immer beruhigt, hatte mir den Mut gegeben bei meinem Ehemann zu bleiben, doch dann war er verschwunden ohne ein einziges Wort, gerade jetzt, wo ich ihn am meisten gebraucht hätte.

Weinend brach ich auf der Treppe zusammen. Meine Lippe blutete noch vom letzten Übergriff meines Mannes, meine Schläfe pulsierte. Fünf Monate waren bereits vergangen seit ich meine Schwangerschaft bemerkt hatte und ihm waren die Veränderungen bis heute nicht aufgefallen, er hatte mich einfach weiter wie eine Sklavin in seinem Haus eingesperrt und mir den Kontakt zur Außenwelt abgeschnitten. Wann hatte ich das letzte Mal mit meinen Eltern gesprochen? Es musste ewig her sein.

Ich konnte nicht dorthin zurück, nicht nach der heutigen Nacht. Ich hatte solche Angst um mein Kind, nachdem er mich unwissend in den Bauch getreten hatte und doch wusste ich, dass es bereits zu spät war, denn immer wieder zogen sich meine Muskeln schmerzhaft zusammen. Carlisle war nicht da und ich traute mich nicht ins Krankenhaus, weil Charles es dann erfahren würde. Die Geburt kam zu früh, ich war allein, niemand würde mir helfen, aber mein Herz verbat es, das Kind in seine Hände zu geben. Ich musste es beschützen!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück