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Where Butterflies never dies...

(Deutsch) Ciel x Alois
von

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Kapitel 1

~Der Schmetterling flatterte schwach mit seinen angesenkten Flügeln. Er wusste, es war nur eine Frage der Zeit, bis er fallen würde...
 

Kapitel 1
 

Ich war umgeben von den ausdruckslosen, blassen Gesichtern der Jungen, die mit mir zusammen auf dem Weg zum Trancy Anwesen waren. Genau wie ich schienen sie den Willen am Leben verloren zu haben. Die Hoffnung auf bessere Tage. Die Kraft weiter zu kämpfen.

Mit leisem rattern fuhr die Kutsche in den mit Pflastersteinen ausgelegten Innenhof ein und hielt an. „Aussteigen. Los.“ Der missmutige Kutscher öffnete mit grimmigem Gesicht und harter Miene die Tür und bedeutete uns mit einer harschen Geste, was seine Worte bereits zuvor ausgedrückt hatten. Schüchtern erhoben sich die ersten Jungen. Ich folgte ihrem Beispiel und erhaschte einen ersten Blick auf das riesige Anwesen. Vor Erstaunen blieb mir der Mund weit offen stehen. Unser altes Holzhaus hätte hier so viele Male reingepasst, wie ich gar nicht mehr in der Lage war, zu zählen. Ich hatte noch nie zuvor in meinem Leben so ein großes und prächtiges Haus gesehen.

„Nicht glotzen, weitergehen.“ Der unfreundliche Kutscher stieß mich hart in den Rücken, sodass ich nach Vorne stolperte. Noch immer fragte ich mich, warum wir hierher gebracht wurden. Was hatte ein Earl schon mit ein paar armen Kindern zu tun, die ihr Zuhause in einem Feuer verloren hatten? Leicht verwirrt folgte ich den anderen Jungen, die von einem Dienstmädchen durch den Hintereingang in eine kleine, aber hochmodern eingerichtete Küche gescheucht wurden. Ich glaube der Kutscher hatte es irgendwie auf mich angesehen, denn jetzt stieß er mich schon wieder ungeduldig weiter. Wir kamen in eine riesige, goldschwarz eingerichtete Eingangshalle. Das Dienstmädchen blieb vor einer breiten Flügeltür stehen.

„Wenn ihr vor dem Earl steht, sagt ihr nichts, außer er fragt euch was, dann antwortet ihr höflich und sprecht ihn mit Sir an, habt ihr verstanden?,“ fragte das Dienstmädchen streng, bevor sie die Türen öffnete. Einige der Jungen nickten, andere starrten einfach nur apathisch in die Gegend. Ich murmelte ein leises Ja und reihte mich im Ende der langen Schlange Kinder ein, die nun langsam in den Salon trottete.

Ich reckte neugierig den Kopf, um einen Blick auf den vermeindlichen Earl zu werfen.

Auf einem Sessel aus rotem Samt saß ein alter Mann mit grauen Haaren und wässigrigen Augen und musterte die Neuankömmlinge mit seltsamem Blick.

Wahrscheinlich suchte er nur einen neuen Küchenjungen oder sonstigen Dienstboten, den er zwischen uns auswählen würde. Meine Chancen genommen zu werden standen schlecht. Ich war für mein Alter sehr schmächtig und klein. Körperliche Vorzüge besaß ich keine. Seit den letzten Tagen hatte ich außerdem stark an Gewicht verloren.

Aber der Earl legte scheinbar andere Schwerpunkte, denn gerade lehnte er einen großen, drahitigen Jungen mit kurzem schwarzen Haaren und breiten Schultern ab, ebenso wie alle anderen Jungen. Dann kam ich an die Reihe und der Earl nickte. „Der hier ist gut. Den nehme ich.“

Kapitel 2

Kapitel 2
 

~ Ehe es sich der Schmetterling versah, war gefangen. Ein dünnes Netz aus Spinnenweben hatte sich um seine zarten Flügel geschlossen...
 

Einige der Jungen hatten mich neiderfüllt angeguckt, andere hatten nur weiter zu Boden gestarrt. In meinem Kopf taten sich tausend Fragen auf. Warum gerade ich? Was hatte das alles zu bedeuten?

„Hier geht’s lang zu deinem neuen Zimmer.“ Das Dienstmädchen von gerade bedeutete mir, diesmal mit etwas freundlicherer Miene, ihr nach oben zu folgen. Sie führte ihn in ein prunkvoll eingerichtetes Schlafzimmer mit Himmelbett, zwei Sesseln, einem Schreibtisch und dicken roten Teppich auf dem Boden. Eine angrenzte Tür führte zu einem eigenen Bad. Ich starrte das Dienstmädchen verwirrt an. „Das kann unmöglich mein Zimmer sein,“ murmelte ich fassungslos.

„Der Earl wünscht es so, also ja. Das ist dein Zimmer.“ Etwas an der Art, wie sie es sagte, war merkwürdig, aber das merkte ich in diesem Moment nicht. Sobald sie das Zimmer verlassen hatte, warf ich mich aufs Bett, was so weich war, als würde ich auf Wolken liegen und schaute an die mit Stuck verzierte Zimmerdecke. Konnte es wirklich sein, dass ich so viel Glück hatte?

Jemand klopfte leise an der Tür. „Herein,“ sagte ich vorsichtig und stand pflichtschuldig vom Bett auf. Ein junger Mann trat in den Raum, einen Stapel Kleidung in der Hand. „Der Earl wünscht, dich gleich zu sehen. Ich habe den Befehl, dich herzurichten.“
 

Ich hatte noch nie in warmem Wasser gebadet. Es war wie alles an diesem Anwesen ein so ungwöhnter Luxus, der mich sofort wieder in Verwirrung brauchte, kaum dass ich ihn genossen hatte. Nachdem ich mich angezogen hatte, führte der Diener mich nach oben, wo ich erneut auf den Earl traf, der mich wieder mit diesem merkwürdigen Blick betrachtete. „Wie heißt du?,“ fragte er mit einer Stimme, die gewohnt war, Befehle zu erteilen.

„Alois, Sir,“ antwortete ich schüchtern. Warum ich ihm diesen Namen gesagt hatte, wusste ich selbst nicht so genau. Es war nicht mein richtiger Name, aber irgendwie war er mir in diesem Moment in den Sinn gekommen. Der Earl starrte mich nur weiterhin aus. „Zieh deine Jacke aus.“ Ich zögerte einen Moment verwundert, folgte aber dann dem Befehl.

„Komm her.“ Ich trat ein paar Schritte vor. „Noch näher.“ Ich stand jetzt so nah vor dem alten Mann, dass ich deutlich jede Falte sehen konnte, die das Leben in sein Gesicht geschnitten hatte.

„Weißt du, warum ich dich ausgesucht habe, Alois?“

Ich schüttelte den Kopf. Erst danach fiel mir auf, dass er diese Geste bestimmt als unhöflich aufgefasst haben musste, aber da sprach der Earl schon weiter.

„Ich habe dich ausgewählt, weil du ungewöhnlich hübsch bist.“

Kapitel 3

Kapitel 3
 

~ Der Schmetterling zappelte verzweifelt im Netz, aber es war zu spät. Er war gefangen
 

Ich blinzelte überrascht. „Warum sollte das von Bedeutung sein, Sir?“

Der Earl lächelte. Es war ein raubtierhaftes Lächeln.

„Leg dich aufs Bett,“befahl er mir.

Wieder zögerte ich. „Sir ich verstehe nicht ganz,“ stammelte ich und schaute mich unbehaglich im Raum um.

Eine ärgerliche Falte erschien auf Trancys Stirn. „Hast du mich nicht verstanden?!“

„Doch...“

„Und warum tust du dann nicht, was ich sage?!“ Seine Stimme war zu einem harschen Fauchen geworden. Ich zuckte ängstlich zusammen und setzte mich unbehaglich auf die Bettkante. Trancy erhob sich aus seinem Sessel und kam auf mich zu. Einen Moment lang blieb er vor mir stehen und fixierte mich mit seinen stechenden, kalten Augen, dann schubste er mich so, dass ich aufs Bett fiel und hielt meine Hände mit seinen eigenen fest.

Ich keuchte überrascht auf und starrte ihn erschrocken an. „Was macht Ihr mit mir?,“ flüsterte ich leise.

Der Earl lachte leise auf. „Was immer mir beliebt.“ Seine altersfleckigen Hände begannen, mein Hemd auszuziehen.

Ich wehrte mich stärker. Angst flackerte wie ein Irrlicht in meinem Herzen auf. Ich kannte die Absichten des Earls und würde ganz gewiss nicht zulassen, dass er mich dafür benutzte. Verzweifelt kämpfte ich gegen seinen Griff an und strampelte mit den Beinen.

Aber es war zwecklos. Trancy verstärkte seinen Griff nur, was dazu führte, dass er meine Handgelenke zerquetschte. Ehe ich es mich versah, holte er mit der anderen Hand aus und schlug mich mitten ins Gesicht. „Wenn du meinen Befehlen nicht folgst, werde ich dich eben gefügig machen,“ zischte er drohend, während er mir das Hemd vom Leib riss.

Ohne das ich es verhindern konnte, traten mir Tränen in die Augen.

„Bitte tut mir das nicht an,“ wimmerte ich. Der Earl ignorierte meine Worte und machte sich am Knopf meiner Hose zu schaffen. Nein das konnte nicht sein! Es war alles nur ein Alptraum, so musste es sein. „Bitte Sir ich tue ich alles!“

Wieder lachte der Earl. „Wofür sollte ich dich schon brauchen?,“ fragte er verächtlich, während er mir die Hose vom Leib streifte. Panik machte sich in mir breit und rann wie Gift durch meine Adern. Refelexartig wehrte ich mich erneut. Und bekam einen weiteren Schlag ins Gesicht dafür. Tränen rannen mir übers Gesicht, während Trancy sich an seiner eigenen Kleidung zu schaffen machte. Ich wollte einen erneuten Fluchtversuch wagen, war aber mittlerweile starr vor Angst und so blieb mir nichts anderes übrig, als auf dem Bett liegen zu bleiben und ein letztes Mal um Gnade zu flehen.

Aber wie schon die Male davor berührte es den Earl nicht im Geringsten und als er sich seiner Kleider entledigt hatte, kam er wieder zu mir ins Bett und tat das, wovor ich mich die ganze Zeit gefürchtet hatte. Der Eal drückte mich mit stählernen Händen aufs Bett und drang in mich ein.

Ich schrie laut auf und sträubte mich. Aber es war zu spät. Trancy hatte das bekommen, was er wollte. Und während er seine Lust an mir befriedigte, konnte ich nichts tun, außer es über mich ergehen lassen.

Tränen rannen jetzt in Strömen über mein Gesicht. Ich fühlte nichts außer Schmerz, Abscheu und Demütigung. Womit hatte ich das verdient?! Was hatte ich getan, dass dies gerechtfertigen würde. Ich schloss gequält die Augen. Warum war ich nicht einfach mit Luca in dem Feuer gestorben? Dann hätte ich das hier nicht mehr erleben müssen. Hätte ohne diese Erfahrung sterben können...
 

Der Earl wurde immer grober und ich wimmerte leise auf. Ohne, dass ich es bewusst gestuert hätte, hatte ich mich wieder gegen ihn gewehrt. „Mit deinem Wiederstand machst du es nur noch schlimmer,“ knurrte er und drückte mich ins Bett. Aus meinem Wimmern wurde ein lautes Schluchzen. Wann hatte das endlich ein Ende?
 

Ich spürte meinen Körper kaum noch vor Schmerz, als der Earl nach einer gefühlten Ewigkeit endlich von mir abließ und mich zurück auf mein Zimmer schickte.



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