Zum Inhalt der Seite

Nichts ist wie es scheint

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hauptpairings: DM/HP OC/OC OC/OC FW/OC GW/OC

Nebenpairings: SS/TR BZ/OC SS/GG LM/NM SB/OC RL/FG BW/OC CW/RB RW/VK

Disclaimer: Alle Harry Potter Figuren gehören J.K. Rowling. Die Ideen und meine eigenen Charakter gehören mir ganz alleine.

Genre: Romance, Fantasy, vielleicht auch Drama

Legende:

„BlaBla“ -> Reden

‚Blubb’ -> Denken

//BliBla// -> Parsel

>Blobb< -> Telepathie zwischen Seelenpartnern, Geschwistern und Eltern + Kindern

°Blebb° -> Telepathie zwischen Gefährten Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog


 

Prolog
 

Keuchend hing Harry in den Seilen und sah mit leeren Augen zu seinem Onkel. Der schlimmste Sommer in seinem Leben. Kaum “Zuhause” wurde er in den Keller gesperrt und seine Sachen wurden vor seinen Augen verbrannt. Blut rann von seiner Stirn über sein Gesicht und tropfte auf den Boden. Morgen war sein 17. Geburtstag und er würde hier im Keller sein, sich schlagen lassen und an die letzten Worte seiner angeblichen Freunde denken.
 

Jetzt, 7 Jahre später bereute er zutiefst, dass er sich für die Freundschaft mit Ron entschieden und nicht auf Draco gehört hatte. Keine gute Idee jetzt an Draco zu denken, dachte er benommen. Sein Onkel ging hoch, machte das Licht im Keller aus und lachte schadenfroh. Harry ließ sich in die Seile fallen und dachte an das belauschte Gespräch von Ron und Hermine zurück.
 

Flashback
 

Harry war gerade auf dem Weg zum See als er Stimmen hinter einem Vorhang vernahm. Neugierig wie er war, schlich er sich näher heran um zu lauschen. Je näher er kam desto bekannter kamen ihm die Stimmen vor. Als er nur noch etwa 5 Schritte entfernt war, wusste er sofort wer da sprach. Ron und Hermine.
 

Nach dem Ton zu urteilen lästerten sie über irgendjemanden. Vermutlich einen Slytherin, dachte Harry. Dann hörte er Ron abfällig seinen Namen sagen und erstarrte.
 

“Ich hab so was von keine Lust mehr Hermine. Immer wieder heult er uns die Ohren voll wegen diesem Black. Warum kann Dumbledore ihn nicht jetzt schon umbringen?”, grummelte Ron und stampfte genervt mit dem Fuß auf.“Du weißt das er es bald macht. Sobald er den Lord umgebracht hat. Und ich hab auch keinen Bock mehr auf Harry zu achten. Doch wir müssen ihn weiter manipulieren.”, erklärte Hermine, doch sie hörte sich nicht glücklich an.
 

Harrys Herz schlug schneller. Ron und Hermine hassten ihn? Dumbledore manipulierte ihn? Konnte das stimmen oder spielten die Slytherins ihm einen Streich? Doch das konnte nicht sein immerhin hatten sie Sirius erwähnt und das wussten nur seine engsten Freunde.
 

“Sobald er Tod ist haben wir endlich sein ganzes Geld und können ein Leben in Luxus leben.” Hermine lachte gehässig.
 

“Ohja und dann werden wir eine heiße und erotische Zweisamkeit genießen.” Bei Rons Worten kicherte Hermine los und danach vernahm man nur noch vereinzeltes Stöhnen.
 

Harry lief nach draußen und versuchte das gerade gehörte zu verdauen. Mit Tränen in den Augen ließ er sich am Seeufer nieder. Belogen und betrogen. Ganze 6 Jahre lang. Wer hatte ihn denn noch alles belogen? Seamus? Dean? Neville? Fred? George? Ginny? Ach vermutlich hatten ihn alle außer den Slytherins und Snape belogen. Tränen der Enttäuschung liefen seine Wangen hinab. Er würde ab jetzt vorsichtiger sein und niemandem mehr vertrauen.
 

Flashback Ende
 

Alleine bei dem Gedanken an Ron und Hermine, oder Weasley und Granger, wie Harry sie im Stillen nur noch nannte, kamen ihm die Tränen. Vertraue niemandem außer dir, dass war nun sein Lebensmotto. Oben hörte er die Standuhr 12 mal schlagen. Happy Birthday, dachte er sarkastisch. Doch kaum dachte er dies ging ein glühend heißer Schmerz durch seinen Körper. Im Geiste schreiend brach er ohnmächtig zusammen.
 

************
 

Gerade saß ein junger Vampir, namens Draco Malfoy mit seiner Gitarre am See, als ein Beben durch den Boden ging und er einen Schmerzensschrei in seinem Kopf hörte. Irritiert sah Draco sich um. Als er seinen Namen hörte, sah er zum großen Malfoy Manor hinter sich. Dort stand seine Mutter, vollkommen aufgelöst und fuchtelte wild mit den Armen herum. Ein Außenstehender hätte nie gedacht dass dies die eiskalte Narzissa Malfoy war. Mit leichten und eleganten Schritten lief Draco zu seiner Mutter.
 

“Mum, was ist denn los?” So langsam machte er sich Sorgen.
 

“Wir sollen sofort zu Tom.”, sagte Narzissa aufgeregt und fuchtelte wieder mit den Händen herum.“Beruhig dich, Zissa.” Lucius Malfoy erschien neben seinem Sohn und seiner Frau. Verwirrt sah Draco von einem zum anderen. Was ging hier vor?
 

“Draco, der dunkle Lord wünscht das deine Mutter, du und ich bei ihm auftauchen. Es geht vermutlich um was persönliches.”Was persönliches? Dann konnte es ja nur um seine Tochter Talija gehen oder um sein erstes Kind was angeblich Tod war. Draco seufzte leise und legte seine Gitarre weg.
 

“Okay, dann los.”
 

Zusammen apparierten die drei Malfoys zum Riddle Manor. Sofort kam ihnen der Dunkle Lord, Severus Snape, Sirius Black und Blaylock Vengalis entgegen. Onkel Sev und Tom sehen sehr entsetzt aus, überlegte Draco und beobachtete stumm wie diese seltsame Kolonie auf ihn und seine Eltern zukam.
 

“Was ist passiert?”, fragte Lucius Malfoy sofort und sah den Lord und Severus an.
 

“Nicht hier, Luc. Gehen wir in den Salon.” Severus ging gemeinsam mit Tom vor in den Salon und Stirn runzelnd folgte Draco ihnen, als erster. Seine Neugier wurde schlimmer.
 

Was war hier los?! Mit einem mal erinnerte Draco sich wieder an den Schmerzensschrei den er gehört hatte. Hatten auch die anderen etwas davon mitbekommen? Sollte er es für sich behalten? Oder den anderen erzählen?Dracos Gedanken wurden unterbrochen, als Severus stockend anfing zu sprechen.
 

“Also ihr…ihr wisst ja dass Tom und ich…vor 17 Jahren ein Kind verloren haben…”Alle nickten und sahen die beiden mitfühlend an. Draco war damals zwar selbst noch ein Säugling gewesen, trotzdem taten ihm die beiden leid und er erschauderte bei der Vorstellung sein eigenes Kind zu verlieren.
 

“Als wir gerade das übliche Mitternachtsritual gemacht haben ging ein Beben durch den Boden…” Tom sah Draco an als er dies sagte.Schluckend wich er dem Blick aus. Was hatte das alles zu bedeuten? Erst dieses Beben, dann der Schrei und jetzt dieses Gespräch. Die Welt steht Kopf, dachte er.
 

“Wir haben euch ja immer gesagt, dass wir uns nicht sicher sind ob unser Sohn wirklich gestorben ist…” Severus brach ab und sah alle der Reihe nach an. Ein kleines leuchten trat in seine nachtschwarzen Augen und Draco wusste was kam, ohne das es laut gesagt worden war.“Wir wissen mit Gewissheit, dass unser Sohn noch am Leben ist.”
 

************
 

Warum mussten immer alle zum dunklen Lord, nur ich nicht?, dachte Cynthia Malfoy wütend und knallte ihre Zimmertüre zu. Alle hatten Geheimnisse vor ihr.Ich bin kein kleines Kind mehr, murrte sie innerlich. Seufzend ließ sie sich auf ihr Bett nieder. Als Malfoy hatte man es nicht leicht. Keine Freunde, die in den Ferien zu einem wollten und eine Familie, die sie aus allem raus hielt, nur weil sie noch keine 17 war. Vor sich hin murmelnd nahm sie ihr Buch vom Nachttisch und fing an weiter zu lesen. Diese Vampirromane der Muggel hatten es ihr angetan. Cynt musste unwillkürlich grinsen, als sie an Dracos Reaktion von vor 2 Jahren dachte.
 

Flashback
 

Cynthia kam freudestrahlend mit ihrer Mutter nach hause und lief sofort in ihr Zimmer. Glücklich holte sie ihr neu erworbenes Buch raus und fing, in ihrem Ohrensessel sitzend, an zu lesen.
 

Kaum hatte sie die erste Seite gelesen als krachend die Tür aufging. Erschrocken sah sie auf. Ach es ist nur Draco, dachte Cynt erleichtert und wollte weiter lesen. Doch Draco riss ich das Buch aus der Hand.
 

“Hey!” Cynthia sprang auf. “Gib mir das Buch zurück.”
 

“Was ist das für ein Müll?!” Draco blätterte durch das Buch. “Sag nicht, dass dieses Ding von Muggeln geschrieben wurde?!” Er sah Cynthia entgeistert an.
 

“Gut, dann sag ich es halt nicht.” Cynt schnappte sich schnell das Buch und drückte es schützend an ihre Brust.
 

“Du spinnst doch! Wie kannst du nur so einen Scheiß lesen? Du bist doch selbst ein Vampir! Da musst du so einen Dreck doch nicht lesen!” Draco schrie fast.
 

Gerade als Cynthia antworten wollte ging die Zimmertüre wieder auf und ihre Eltern kamen rein.
 

“Streitet ihr schon wieder?” Lucius sah die beiden tadelnd an. Sofort sah Cynt zu Boden. Sie liebte ihren Vater und hasste es wenn sie ihn irgendwie enttäuschte.
 

“Habt ihr Cynthia erlaubt so einen Stuss zu lesen?” Draco sah seine Eltern an.“Warum sollte sie das nicht lesen? Es gefällt ihr. Das was einem gefällt sollte man auch haben dürfen.” Narzissa sah ihren Sohn an während sie sprach und Lucius ging zu seiner Tochter und nahm sie in seine Arme.
 

“Aber es wurde von Muggel geschrieben!” Draco sah seine Eltern vollkommen entsetzt an.
 

“Weißt du, Draco, Cynthia hat das jetzt schon verstanden, was die Muggel betrifft. Du wirst es auch bald verstehen.” Lächelnd sah Lucius zu seiner Tochter runter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Draco sah irritiert zwischen seiner Familie hin und her. Er hatte keine Ahnung, was sein Dad meinte. Irgendwann wird er es verstehen, dachte Cynt und schmiegte sich an ihren Vater.
 

Flashback Ende
 

Mit einem Seufzen ließ sie ihr Buch auf die Bettdecke fallen und sah zum Fenster. Ja, zwei Jahre später hat Draco es verstanden, dachte Cynt und lief zur Fensterbank. Sofort setzte sie sich hin und sah zum Mond hinauf. Ich wünsche mir nur 3 Dinge in meinem Leben, dachte sie.
 

1. Eine allerbeste Freundin.
 

2. Das ihre Familie sie nicht mehr wie ein Kleinkind behandelten.
 

Und 3. Ihre große Liebe zu finden.
 

************
 

Talija wusste das man nicht an Türen lauschte, doch sie musste einfach wissen, warum ihre Väter auf einmal ohne was zu sagen aus der jährlichen Zeremonie für ihren toten Bruder verschwunden waren. Nun stand sie hier, vollkommen erstarrt vor der Tür des Salons und konnte nicht glauben was ihr Dad da sagte. Ihr Bruder sollte noch leben?
 

Talijas Herz fing an wie wild zu klopfen. Als sie das Stühle rücken vernahm, lief sie so schnell es ging die Treppe nach oben und in ihr Zimmer. Schwer atmend lehnte sie sich gegen die Tür. Sollte ihr Bruder wirklich leben, so wusste Talija, würden ihre Väter alles tun um ihn nach Hause zurück zu holen. Wie gerne sie helfen würde. Bei allem.
 

Aber Vater will ja nicht das ich helfe, murrte Talija in Gedanken. Es war zum verrückt werden. Ihrem Bruder ist was schreckliches widerfahren und aus Angst das es ihrem zweiten Kind auch passieren könnte hatten ihre Väter sie hier wie ein Tier eingesperrt.
 

Selbst in den Garten durfte sie nicht ohne das sie jemand begleitete. Langsam ging sie zum Fenster und ließ sich auf der Fensterbank nieder. Ihr Blick glitt zum Mond und sie dachte über all das nach was ihre Väter ihr über Telepathie beigebracht hatten.
 

Konnte sie jetzt schon Kontakt zu ihrem Bruder aufnehmen? Seufzend zog sie die Knie an und legte ihr Kinn darauf ab. Ich mache mir solche Sorgen, sagte sie zu sich selbst. Warum war ihr Bruder nicht bei ihr aufgetaucht oder bei seinen Eltern?
 

Wollte er diese Familie nicht haben? Hatte er etwas besseres gefunden und wollte sich deswegen nicht mit seiner richtigen Familie auseinandersetzen? Es tat ihr weh so was zu denken. Denn trotz allem das sie gewusst hatte das er tot war, hatte sie ihn geliebt. Tief im Herzen. Immerhin war er ihr Bruder.
 

Die Vorstellung das er nichts mit ihnen zu tun haben wollte machte sie selig fertig und am liebsten wäre sie schluchzend zusammen gebrochen, doch sie musste ihren Eltern beweisen das sie erwachsen war. Schritte auf der Treppe ließen Talija erstarren. Schnell setzte sie sich auf ihren Ohrensessel, da ihr Vater es nicht gerne sah wenn sie auf der Fensterbank saß. Kurz danach klopfte es auch schon.
 

“Herein.”, rief Talija leise und zog ein Bein an um das Kinn darauf ablegen zu können.Die Türe ging auf und ihre Väter kamen in den Raum. Verwirrt sah sie ihnen entgegen, denn sie durfte sich nicht anmerken lassen das sie wusste was los war.
 

“Hey mein Schatz.” Severus ging sofort zu ihr und küsste sie auf die Stirn. “Es tut mir leid das dein Vater und ich so schnell weg waren…” Er sah zu Tom hinüber und Talija folgte dem Blick nur zögerlich. Zwischen ihr und ihrem Vater war das Verhältnis gestört. Sie kamen einfach nicht miteinander klar.
 

“Dieses beben was durch den Boden ging hat etwas mit deinem Bruder zu tun. Wir sind uns sicher das er noch lebt. Und wir werden alles daran setzen ihn zurück zu holen.” Seine Stimme war ruhig und ohne jede Emotion. Bei ihr war er immer so beherrscht, doch wenn er mit den andern zusammen war dann lachte und scherzte er. Sofort sah Talija wieder ihren Dad an. Mit hoffnungsvollen augen erwiderte er ihren Blick.
 

“Mein Bruder lebt?”, flüsterte sie leise.
 

“Ja er lebt. Und wir werden ihn dir zurück bringen meine Schöne.” Sanft umarmte er sie wieder und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn bevor er wieder zu seinem Mann ging.
 

Sofort zog dieser ihn an sich. Doch sein Blick lag weiter auf Talija.“Du wirst nichts unternehmen. Dein Unterricht fällt bis auf weiteres aus und du bleibst auf diesem Anwesen. Sirius und Blaylock bleiben hier um dich zu beschützen.” Alleine diese Worte brachten die Wut zurück und ihre Augen blitzten auf als sie ihren Vater und Dad ansah.
 

“Du kannst mich nicht ewig einsperren.”, zischte sie und die Möbel wackelten durch den Anflug von Macht der aus ihr strömte. Manchmal kann man sich einfach nicht mehr zurückhalten, dachte Talija und verrenkte ihre Augen.
 

“Hüte deine Zunge. Du weißt das ich das kann. Du bist meine Tochter und ich kann dich einsperren wenn ich das für richtig halte.” Toms Augen blitzten rot auf und die Wut schlug ihr entgegen. Sofort wich sie zurück. Die Angst ließ ihre Wut verblassen und sie drehte sich zum Fenster damit ihr Dad die Tränen in ihren Augen nicht sah.“Geht.”, sagte sie leise und gefasst doch in ihrem Innern herrschte Aufruhr.
 

Sie spürte das ihr Dad nicht gehen wollte doch wie immer zog ihr Vater ihn einfach mit hinaus. Später würden sie wieder darüber diskutieren und sie würde hier oben liegen und sich die Seele aus dem Leib weinen. Ohne einen Bruder der ihr half oder einer besten Freundin oder einem besten Freund.
 

Sobald die Türe zu war liefen die Tränen über ihre Wangen und sie schlang die Arme um sich. Ihr Vater hasste sie. Er wollte nie wieder ein Kind. Nicht nachdem sein geliebter Sohn weg war. Doch ihr dad war noch einmal schwanger geworden. Mit ihr. Dem Monster. Talija wusste das ihr Vater sie hasste und es zerstörte sie. Immer mehr. Doch nun war es zu viel. Ihr innerstes verbarg sich hinter einer Eisschicht die niemand durchbrechen konnte. Niemals werde ich jemanden an mich ranlassen das er mir weh tun kann, dachte Talija entschlossen. Nie mehr!

1. Kapitel


 

1. Kapitel
 

Langsam lichtete sich die Dunkelheit wieder und Harry konnte seine Umgebung erkennen. Wie er es vermutet hatte war er noch immer in dem Keller eingeschlossen, doch irgendwas war anders. Es schien als wäre die Boden weiter entfernt und die Fesseln würden noch mehr um seinen Körper spannen. Hatte Vernon ihn höher und enger fest gekettet? Vorsichtig bewegte er den rechten Arm und erstarrte als er seinen sonnenbraunen Arm sah. Irritiert sah Harry darauf.

Nur in Hogwarts konnte er die Sonne genießen und er wusste das er nie so braun wurde wie seine haut nun war. Es war ein braun wie es die Leute hatten, die jeden Tag in der Sonne verbrachten. Vorsichtig blinzelte er denn seine Sicht war ziemlich verschwommen. War ihm etwa die Brille runter gefallen? Heftig schüttelte er den Kopf und seine Brille knallte zu Boden. Sofort war seine Sicht normal und er konnte alles genau erkennen.
 

So langsam bekam er Angst. Was war mit ihm geschehen? Schluckend sah er zur Türe hinauf und lauschte. Er konnte sogar die Mäuse in den Löchern hören. Vernon schnarchte noch im Haus doch oben in der Küche wurde schon gearbeitet. Zuerst dachte er das es Petunia war, doch dann spürte er das es etwas durch und durch bösartiges war. Kaum hatte er dies festgestellt, ging die Türe auf und ein Mann kam die Treppe runter.
 

Harry hielt sofort die Luft an. Dieser Mann war sein persönlicher Albtraum. Früher hätte er gesagt Voldemort ist sein Albtraum doch es ist niemand anderes als Albus Dumbledore. Sein weißes Haar fiel über seinen Rücken und seine Augen blickten voller Wut und eiskalt zu ihm hinüber.

“Dieser elendige Muggel hat es also nicht geschafft dich zu brechen bevor du 17 wurdest. Dann werde ich dies nun nachholen.” Mit diesen Worten setzte er den Folterfluch ein.
 

Glühendheißer Schmerz ging durch seinen Körper und er schrie seinen Schmerz hinaus, auch wenn dies nichts brachte. Wieder gingen ihm Gedanken durch den Kopf die er seit langem hatte. Selbstmord.

Der Fluch wurde aufgehoben und Harry sackte in den Seilen zusammen. Er konnte einfach nicht mehr. Sein Leben war ein einziges Drecksloch und er wollte nicht mehr in diesem Leben weilen.

>Nein!<, schrie eine weibliche Stimme in seinem Kopf und Harry erstarrte. Hatte er nun schon Halluzinationen?
 

>Bitte. Du musst durchhalten. Vater wird dich befreien. Ich weiß das!< Die Stimme blieb hartnäckig und Harry nahm Kraft aus dieser Stimme. Harry hob seinen Kopf und sah seinen Widersacher an.

“Du wirst mich genauso wenig brechen wie dieser Muggel.”

>Wer bist du?<, fragte er in Gedanken, denn immerhin sollte er wissen auf wen er sich hier verließ.

>Eine Freundin. Wo bist du? Vater muss das wissen sonst kann er dir nicht helfen. Er sucht zwar schon nach dir aber man kann es ja beschleunigen.<
 

Ein Schmerz fuhr durch seinen Arm und Harry keuchte auf. Sofort sah er nach was los war und erkannte das der Alte angefangen hatte seine Brust und seine Arme zu zerschneiden. Sobald sein Körper von Schnitten übersät war, goss der Alte Salzwasser über ihn. Schreiend zerrte er an seinen Ketten, denn der Schmerz war fast unerträglich.
 

>Ligusterweg 4. Es wird aber nichts nützen…es ist zu Ende.<, murmelte Harry benommen in Gedanken und sackte in den Seilen zusammen, denn seine kraft war vorbei. Er konnte einfach nicht mehr. Das Lachen von Dumbledore und die schreiende Stimme dieser Frau gerieten in den Hintergrund und langsam verlor er das Gefühl aus seinem Körper. Unglaublich das sich jemand um mich sorgt, dachte er noch bevor er ohnmächtig zusammen fiel und nicht mehr mitbekam das Dumbledore das Haus explodieren ließ.
 

************

Sobald die beiden aus dem Raum waren sahen sich die Anwesenden in die Augen. Das gibt es nicht, dachte er. Dieser Junge sollte noch leben? Er versuchte heraus zu finden was die anderen dachten, doch in keinem Gesicht war etwas abzulesen außer in denen von Sirius und Blaylock. Blaylock sah aus als wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen und Sirius hatte eine Aura der Wut um sich. Ach scheiße, dachte Draco lautlos seufzend. Das musste für die beiden wie ein Schlag unter die Gürtellinie sein. Immerhin hatten sie vor 18 Jahren ihre Zwillingssöhne verloren.

"Das ist doch unmöglich...", flüsterte seine Mutter Narzissa leise und sah zu ihrem Mann.
 

"Ich glaube nicht das die beiden uns belügen würden. Gerade in so einer Hinsicht. Wir sollten sie aufjedenfall unterstützen. Und wenn es für die beiden Hoffnung gibt, dass ihr Kind noch lebt, gibt es ja auch vielleicht für die anderen Eltern die ihre Kinder verloren haben Glück." Bei diesen Worten sah sein Vater zu Sirius und Blaylock hinüber die sich gegenseitig umarmten und den Halt gaben den sie brauchten.
 

Meine Vampirsinne nahmen einen Streit wahr und ich sah hoch zur Decke. Upps, ich glaube die arme Talija hat schon wieder was getan was sie nicht durfte, dachte Draco mitfühlend. Er wusste immerhin wie Tom ausrasten konnte.

Eine Unruhe packte ihn und er stand auf. Langsam lief er auf und ab bis ein wutschnaubender Tom und ein traurigblickender Severus in den Salon gestürmt kamen. Sofort erstarrte alles in seiner Bewegung und wartete.
 

"Was ist denn los?", fragte sein Vater vorsichtig und sah seine beiden besten Freunde fragend an. Wenn er nicht gefragt hätte, dann hätte sich keiner getraut.

"Talija.", knurrte Tom nur und ließ sich auf seinen Sessel fallen. Dann fingen die Erwachsenen an zu diskutieren wie sie nach dem Sohn der beiden suchen konnten.

Draco saß währenddessen auf einem Sessel und starrte nachdenklich nach draußen.

Immer noch fragte er sich wieso er diesen Schrei gehört hatte.
 

Die Diskussion wurde unterbrochen als eine aufgelöste Talija ins Zimmer gestürmt kam. "Dad! Ich hab Kontakt mit ihm gehabt!", schrie sie aufgeregt.

Sofort war Severus auf den Beinen und bei seiner Tochter. "Hat er dir gesagt wo er sich aufhält?"

"Er sagte irgendwas von Ligusterweg Nummer 4 oder so. Genaueres weiß ich nicht. Aber er hatte Schmerzen! Schreckliche Schmerzen!" Talija war so nebend er Spur das selbst Severus sie nicht beruhigen konnte. "Ihr müsst ihn daraus holen. Bitte."
 

Sofort teilte Tom den Befehl mit das Lucius, Regulus und Draco dahin sollten. Mit einem Nicken stand Draco auf und ging mit den beiden hinaus. Seine Haut kribbelte und war warm als wenn er unter Flammen stand. Kopf schüttelnd disapperierte er sich und tauchte genau vor dem Haus auf. Was kaum noch als Haus zu erkennen war. Mit Entsetzen sahen die drei das Feuer und den Rauch. Ohne nachzudenken lief Draco hinein und ignorierte das Rufen seines Vaters. Er sah sich um und folgte einem Impuls heraus der Treppe die in den Keller führte. Als er unten ankam löschte er dort die Flammen um besser sehen zu können. Sein Kiefer fiel herunter als er sah wer da in den Seilen hing. Harry Potter. Sein Erzfeind. Zögerlich ging er auf diesen zu. War dies eine Falle? Hatte Dumbledore den Jungen benutzt um Talija zu verwirren?
 

"Ist alles okay mit dir Draco?" Sein Vater und Regulus tauchten hinter ihm auf und sogen zischend die Luft ein als sie den Jungen ebenfalls erkannten.

"Harry Potter?!", zischte Regulus und verrengte die Augen. Er gab ihm und Dumbledore die Schuld das seine Kinder weg waren.
 

Ein Stöhnen ließ Draco wieder zu dem Jungen gucken. Er hat Schmerzen, fuhr ihm durch den Kopf. Vorsichtig löste er die Fesseln und fing den zerschundenen Körper auf. Gott er wiegt ja kaum was, dachte er entsetzt und sah zu seinem Vater. Dieser nickte und führte Regulus wieder die Treppe hinauf. Langsam folgte Draco ihm mit der leichten Last auf seinen Armen.

Während er draußen stand und auf seinen eigentlichen Erzfeind hinunter sah, zerstörten sein Vater und Regulus das Haus vollkommen. Dann apperierten sie sich alle gemeinsam zurück zum Riddle Manor.
 

************

Ein Poltern riss sie aus ihren Gedanken und stirn runzelnd lief sie aus ihrem Zimmer und die Treppe hinunter. "Mum?", rief Cynthia und ging in die Küche aus der die Geräusche kamen. Da war ihre Mutter. Vollkommen aufgelöst und suchte ihre Heilsalben zusammen.

"Was ist passiert Mum?" Narzissa fuhr zusammen und sah zu ihrer Tochter. "Verdammt Cynthia. Schleich dich doch nicht so an." Ihre Mutter stopfte alle salben in ihre Tasche und wirbelte durch die Küche wie eine sauberkeitswütige Fee.
 

Cynthia hob eine Augenbraue hoch. Seit wann war ihre Mutter jemand der schon am frühen Morgen fluchte? Da muss doch wieder irgendwas im Busch sein, dachte sie.

"Jetzt sag mir endlich was los ist Mum! Ich bin kein kleines Kind mehr!" Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust und sah stur zu ihrer Mutter hinüber. Sie behandeln mich wie ein kleines Kind, dabei bin ich genauso viel wert wie Draco, schimpfte sie in ihrem Kopf.
 

"Dafür hab ich jetzt keine Zeit Cynthia! Der dunkle Lord braucht mich wieder." Ihre Mutter stürmte an ihr vorbei in den Flur, schnappte sich die Tasche, warf alle Salben und Tränke in sie hinein und nahm sich den Mantel.

"Nein ist ja sonnenklar. Der liebe Lord ruft und alle springen wie brave Hündchen zu ihm hin! Aber für die liebe kleine Tochter bleibt keine Zeit! Nie habt ihr Zeit für mich!", schrie Cynthia und lief die Treppen hinauf und in ihr Zimmer. Schluchzend warf sie sich auf ihr Bett und lauschte. Dann vernahm sie das Plopp wenn jemand disapparierte und sofort heulte sie noch mehr. Ihrer Familie war sie scheiß egal.
 

Lange lag sie einfach in ihrem Bett und weinte. Dann sprang sie auf die Füße, nahm ihren Koffer, den ihr Großvater ihr für Hogwarts geschenkt hatte. Schnell warf sie all ihre Sachen hinein, nahm ihren Zauberstab von der Kommode, warf noch einige ihrer Lieblingsbücher hinein und schloss ihn dann. Zitternd stand sie dort und steckte den Zauberstab in die hintere Hosentasche ihrer engen Jeans.
 

Cynthia öffnete das Fenster und pfiff leise. Sofort hörte sie das Schwingen von Flügeln und keine zwei Minuten später saß ihr Falke Styx auf der Fensterbank und sah sie erwartungsvoll an. "Wir sind nicht mehr erwünscht mein Kleiner. Also müssen wir uns eine Bleibe suchen für die nächsten zwei Wochen bis das neue Schuljahr in Hogwarts wieder anfängt." Sanft streichelte sie Styx durch sein Gefieder. "Na komm mein Freund."
 

Sie nahm ihren Koffer, schleifte ihn die Treppe herunter und öffnete die Türe unten. Sie war noch keine 17 und durfte deswegen auch nicht zaubern. Seufzend blickte sie zum Haus hoch. Kopf schüttelnd ging sie weiter und hob dann den rechten Arm bis der fahrende Ritter mit einem Knall auftauchte. "Willkommen im Fahrenden Ritter. Ich bin Stan Shunpike und ich bin auf der heutigen Fahrt ihr Schaffner." Der Schaffner sah zu der kleinen zierlichen Gestalt hinunter.
 

"Bringen sie mich bitte in den tropfenden Kessel." Sobald Cynthia die Worte ausgesprochen hatte, flog Styx mit einem Schrei davon und machte sich so auf den Weg zum tropfenden Kessel.

"Alles klar." Stan grinste und nahm ihr den Koffer ab. Dann gab er ihr direkt ein Bett ganz vorne beim Fahrer und setzte sich auf seinen Stuhl. "Los Ernie. Gib Gas." Er klopfte gegen die Scheibe und sofort düste der Bus los. Nachdenklich saß sie auf dem Bett und fragte sich wann ihre Eltern wohl merken würden das sie nicht mehr da war.
 

************

Nervös lief sie in ihrem Zimmer auf und ab. Ihr Dad hatte sie nach oben geschickt und gesagt sobald er etwas wüsste würde er sie holen. Schnaubend ließ sie sich auf der Fensterbank nieder. Wers glaubt wird seelig, dachte sie grimmig. Sie würden alles mal wieder vor ihr geheim halten weil sie ja angeblich noch so jung war. Das war so schwachsinnig! Okay sie war noch keine 17 aber trotzdem kein Kleinkind mehr! Es waren nur noch 9 Monate bis sie 17 werden würde. Und selbst dann werden sie dir nicht alles sagen, flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf.
 

Ihr Blick glitt über den Garten und die Auffahrt. Ob ihr Bruder wohl noch lebte? Es hatte sich schrecklich angehört in ihrem Kopf, was sie mit ihm angestellt hatten. Ihr Körper erschauderte alle bei dem Gedanken an seine Stimme, die so leblos geklungen hatte. Er wollte nicht mehr leben. Er wollte sterben.
 

Tränen glitzerten in ihren Augen und sie wischte die energisch weg als in der Auffahrt drei Männer apparierten. Ihr Herz schlug schneller als sie sah wie Draco einen leblosen Körper auf den Armen hatte. Mit einem Satz war sie bei der Türe und lief hinaus. Sie hatte sich geschworen niemanden mehr an sich ran zu lassen, doch für ihren Bruder würde sie alles tun. Sie brauchte ihn. Und sie wusste genau das er sie genauso brauchte, auch wenn er es vielleicht noch nicht wusste.
 

Ein starker Arm schlang sich um ihre Taille bevor sie in die Eingangshalle stürmen konnte.

"Hiergeblieben.", hörte sie Blaylocks Stimme an ihrem Ohr.

"Nein! Lass mich los! Ich muss zu meinem Bruder!", rief Talija und versuchte sich mit Händen und Füßen gegen ihn zu wehren. Warum verstand sie denn niemand?!

"Nein Talija. Ich habe den Befehl zu gucken das du in deinem Zimmer bleibst bis dich dein Dad holen kommt." Seine Stimme war so unnachgiebig wie sein Arm.
 

Am liebsten hätte sie geschrien, geweint und sich solange gewehrt bis sie jemand zu ihrem Bruder gebracht hätte. Doch so war sie nicht mehr. Gefühle waren nicht wichtig. Und niemand musste ihre Gefühle kennen. Also ließ sie sich stumm zurück in ihr Zimmer schieben und setzte sich in ihren Sessel, als die Türe geschlossen wurde. Sie zog sich immer weiter in sich selbst zurück und schloss die Augen. Vielleicht konnte sie wieder eine Verbindung zu ihrem großen Bruder aufnehmen.
 

Doch die Verbindung die sie gehabt hatte war nicht mehr da. Am anderen Ende war nur noch Schwärze. Tief in ihrem Innern spürte sie Panik. Wie sollte sie denn ohne ihn leben, wenn sie wusste das er die ganzen letzten Jahre immer noch da gewesen war? Das konnte sie nicht mehr. Doch sie würde stark sein. Sie würde sich nichts anmerken lassen.
 

Langsam öffnete sie wieder ihre Augen und blickte sich in dem Zimmer um. Sie ging zum Spiegel und blickte hinein. Ihre smaragdgrünen Augen blickten ihr ohne jegliches Gefühl entgegen. Sie nahm ein Haarband von der Kommode und band sich ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen.
 

Dann setzte Talija sich auf ihre Bettkante und starrte aus dem Fenster. Langsam ging die Sonne unter. Ihre Tür ging auf, doch sie bewegte sich nicht. Leise Schritte kamen auf sie zu und dann ließ sich ihr Dad neben ihr nieder.

"Er ist übel zugerichtet worden...außerdem sieht er..anders aus. Ein Bann liegt auf ihm. Wir müssen diesen erst brechen bevor wir ihm richtig helfen können. Es könnte sein..das er es nicht schafft...", flüsterte er leise und zog sie in seine Arme, wo sie sich einfach an seine Brust ziehen ließ. Weiterhin schwieg sie während er sie im Arm hielt.
 

Ihr Bruder würde sterben und das nur wegen einem Bann der auf ihm lag. Das Leben war ungerecht. Es würde ihren Dad wieder zerstören. Und ihr Vater würde noch eiskalter ihr gegenüber werden. Es war ihre Schuld das ihr Bruder wirklich starb.

2. Kapitel

3 Tage später
 

Langsam öffneten sich Harrys Augen und er sah sich blinzelnd um. Wo war er? Sein Körper fühlte sich schwer an und er bewegte sich nur sehr vorsichtig.

"Du solltest liegen bleiben.", sagte eine tiefe Männerstimme neben seinem Bett und er erstarrte mitten in der Bewegung. Diese Stimme kannte er. Sein verhasster Zaubertranklehrer, Severus Snape. Oh Merlin, womit habe ich es verdient das du mir so etwas antust?, dachte Harry traurig. Nicht nur das er ein Leben hinter sich hatte, was zum kotzen gewesen war, jetzt war er hier bei seinem Hasslehrer und das ließ ihn vermuten das ausgerechnet die Todesser ihn gerettet hatten.

Schweigend legte sich Harry wieder zurück und drehte den Kopf langsam um seinen Professor anzuschauen. Schluckend sah er das dieser ihn besorgt und traurig betrachtete. Was sollte denn das? Wo war die eiskalte Fledermaus hin die ihn immer runter gemacht hatte sobald sich die Gelegenheit geboten hatte? Angst kroch in Harry hoch. Was hatten sie nur mit ihm vor? Verdammt reiß dich zusammen, flüsterte eine Stimme in seinem Kopf. Du hast nicht umsonst in den letzten Wochen gelernt wie man seine Gefühle unter Verschluss hält.
 

"Wie geht es dir? Tut dir irgendwas weh?" Snape stand auf und trat neben das Bett, setzte sich auf die Bettkante und legte die Hand auf Harrys Stirn. Sofort erstarrte dieser und wartete darauf das man ihm Schmerz zufügen würde. Doch nichts geschah. Es lag nur eine warme Hand auf seine Stirn und besorgte schwarze Augen blickten auf ihn hinunter.

Verwirrt blickte Harry seinem Professor in die Augen. "Ähm..ich weiß nicht..", gab er leise zu und wurde sogar etwas verlegen. Snape mochte solche Antworten nicht. Das hatte er auch immer im Unterricht an Harry gehasst.

Leise seufzte Severus Snape und blickte Harry an. „Du musst keine Angst haben. Ich weiß das das alles nicht einfach sein wird für dich aber wir tun dir nichts. Du bist hier sicher.“ Zweifelnd blickte Harry ihn an. Wie sollte er einem Todesser auch vertrauen? Wenn schon die angeblichen Guten ihn hassten und quälten, wie sollte er denn dann den richtig bösen Menschen vertrauen? Angst packte ihn doch äußerlich sah man es ihm nicht an. Schluckend blickte Harry in die schwarzen Augen von Snape.
 

„Wieso habt ihr mich gerettet?“, fragte er leise und schlang die Arme um seinen Körper. Nichts ergab mehr einen Sinn und er wusste einfach nicht was er denken sollte.

„Das klären wir wenn Tom, Lucius, Draco und Narzissa hier sind.“, sagte Snape mit ruhiger Stimme und fing an durch Harrys Haare zu streicheln. Das alles war so verwirrend das Harry sich regelrecht kleiner machte und versuchte in den Bergen von Kissen zu verschwinden.

Dann klopfte es und sofort setzte sein Herz fast aus. Schluckend blickte Harry zur Türe und sein Herz setzte aus, als die Türe aufging und die Familie Malfoy und ein gutaussehender Mann herein kamen. Ohne das er was dafür konnte fuhr seine Hand hinauf an seine Stirn, dort wo seine Narbe war. Sie kribbelte, doch sie brannte nicht so wie sie es sonst tat, wenn Voldemort vor ihm stand. Verwirrt blickte er zu den vier Gesichtern hinüber und runzelte verlegen die Stirn.

„Tom…“ Snape stand auf, lief auf den Mann zu und umarmte ihn. Leise flüsterte er ihm etwas zu, was Harry aber nicht verstand. Dieser war etwas abgelenkt denn die grauen Augen von Draco Malfoy bohrten sich regelrecht in seine und ließen eine Gänsehaut auf seinem gesamten Körper erscheinen. Schluckend wich Harry dem Blick aus. Verdammt was war hier los? Sollte das alles noch verwirrender werden als es eh schon war?
 

„Harry Potter.“ Die Stimme jagte ihm einen Schauer über den Rücken und sah wie ein verängstigtes Reh zu dem Mann hinüber. „Mein Name ist Thomas Vorlost Riddle und sie kennen mich wahrscheinlich eher unter dem Namen Voldemort.“ Seine Stimme war irgendwie angenehm ruhig und er sprach mit ihm als hätte er Angst ihm Angst einzujagen. Aber das war doch schwachsinnig oder? Immerhin war Voldemort dafür bekannt das er jedem Angst einjagen wollte. „Meine Tochter hat mit dir telepathischen Kontakt aufgenommen, dadurch konnten wir dich aus dem brennenden Haus retten, bevor es dich verbrennen konnte.“

Na super, dachte Harry. Warum vertraute er immer den Stimmen in seinem Kopf? Er hätte doch daraus lernen müssen. Naja anscheinend ja doch nicht. Momentmal, dachte er plötzlich. Wenn es eine Tochter gab dann musste es ja auch eine Mrs. Riddle geben. Mit großen Augen sah Harry zu dem Mann namens Tom und seinem Zaubertränkeprofessor, den er sanft im Arm hielt. Was ging hier verdammt noch mal vor?!
 

************
 

Als wir das Zimmer betraten blickte ich sofort zum Bett hinüber und hielt leicht den Atem an. Er sah so hilflos aus. Am liebsten wäre ich hingegangen und hätte mich zu ihm gelegt und ihn in meine schützenden Arme genommen. Ein Knurren blieb mir in der Kehle hängen als seine grünen Augen auf mich fielen. Es war als würde er in mich hinein sehen und den Vampir Draco sehen und den gemeinen eiskalten Zauberschüler Malfoy. Kaum schien seine Seele zu glühen wandte der Gryffindor die Augen auch schon wieder von ihm ab.

Sofort verengte Draco seine Augen und lehnte sich an die Wand während er den Worten von Tom lauschte. Er mochte den dunklen Lord. Doch er hatte nie gelernt zum Punkt zu kommen. Immer redete er um den heißen Brei herum. Dann wurde es spannender als die Sache mit Talija kam. Der Potterjunge sah sofort mit großen Augen zu dem dunklen Lord hinüber. Am liebsten hätte er gegrinst, doch er ließ es.
 

„Das Problem ist meine Tochter ist nur in der Lage mit ihrem Gefährten, ihren Eltern, ihren Geschwistern und ihrem Seelenpartner in Kontakt zu treten.“ Tom blickte den Potterjungen mit Neugier und Misstrauen an. Auch Draco glaubte nicht das dieser Junge der Sohn vom dunklen Lord sein sollte, doch alles schien darauf hinzudeuten. Immerhin hatte Talija nicht umsonst mit ihm telepathischen Kontakt gehabt. Und ihr Seelenpartner konnte er nicht sein. Das war bei Frauen meistens eine Frau.

„Und..und was heißt das für mich?“ Der Potterjunge blickte den dunklen Lord fragend und leicht ängstlich an. Anscheinend wollte er nichts falsch machen. Überrascht darüber ihn so leicht durchschauen zu können hob Draco eine Augenbraue hoch und stellte sich anders hin. Als er sich bewegte huschte sofort der Blick von dem Goldjungen zu ihm hinüber. Kalt blickte Draco ihn an und sofort sah er wieder weg. Was war denn das? Der Kleine wurde ja tatsächlich rot um die Nase! Amüsiert darüber entspannte Draco sich mehr.
 

Severus setzte sich wieder auf die Bettkante und blickte Harry an. „Wir würden gerne einen Test machen. Er sagt uns wie du in Verbindung mit Talija stehst. Außerdem wird er dein Magielevel und sowas ebenfalls anzeigen. Aber das machen wir natürlich nur wenn du es willst.“, endete Severus seine kleine Ansprache und blickte ihm geduldig in die Augen.

„Wenn ich nein sage…bringen sie mich dann um?“ Mit diesen Worten blickte der Potter wieder zum dunklen Lord hinüber. Irgendwie lag ein Hoffnungsschimmer in seinen Augen und das gefiel Draco nicht. Wieso will er unbedingt sterben? Das musste er unbedingt herausfinden. Warum interessiert es dich überhaupt?, fragte er sich irritiert. Er war nur der Potterjunge. Niemand besonderes. Sein Erzfeind. Nicht mehr und nicht weniger.

„Wenn du sonst keine Gefahr für uns darstellst dann nicht. Dann werde ich dich am Leben lassen und dir helfen ein neues Leben anzufangen.“, antwortete Tom ihm ruhig und kühl während ich kurz zu Severus sah der schon wieder todtraurig aussah. Der Potter schwieg eine Weile und Draco wurde nervös. Was überlegt der solange mann?! Bei beiden Optionen würde er leben. Also war es ja wohl nicht so schwer. Das er davon ausging, dass Potter keine Gefahr für die Familie dar stellte, bemerkte Draco nicht und er war irgendwie erleichtert als der Junge nickte. „Okay…dann lass ich den Test machen.“ Erleichterung blitzte über Severus Gesicht und Tom nickte ihm zu. Sofort verschwand Severus aus dem Raum, gemeinsam mit den Eltern von Draco.
 

„Ich habe noch einige wichtige Dinge zu regeln. Bis Severus mit dem Trank wieder kommt wird dir Draco Gesellschaft leisten.“ Tom blickte kurz zu Draco hinüber und der nickte ergeben. Eine Wahl hatte er sowieso nicht. Was Tom sagte das musste getan werden. Auch wenn andere es nicht gut fanden. Tom verschwand aus dem Zimmer und Draco sah zu seinem Erzfeind hinüber. Und was sollten sie nun machen? Gerade als er anfangen wollte zu reden fing der Potterspross stumm an zu weinen. Sofort erstarrte Draco und sah zu ihm hinüber. Warum fing der denn jetzt an zu heulen? Na klasse Draco, dachte er bei sich. Jetzt musst du auch noch Babysitter für eine Heulsuse spielen. Doch irgendwas in seinem Innern berührte es, dass Harry Potter seine Gefühle nicht mehr zurück hielt.
 

************
 

Seit drei Tagen war Cynthia nun im tropfenden Kessel und fragte sich mich ob ihre Familie überhaupt schon bemerkt hatte das sie weg war. Doch anscheinend nicht, denn sonst wäre Draco sicher schon bei ihr aufgekreuzt. Da er ihr Bruder war, konnte er leider immer herausfinden wo sie gerade war und was sie gerade tat. Als sie kleiner war, hatte sie es ganz witzig gefunden. Doch jetzt wo sie älter war, fand sie es einfach nur noch lästig.

Seufzend lief sie durch die Winkelgasse und sah sich um. Sie hatte die Zeit genutzt und sich die Lippe piercen lassen. Außerdem hatte sie schon alle neuen Schulsachen gekauft. Jetzt musste sie nur warten bis die Ferien rum waren und sie zum Bahnhof konnte. Irgendwie glaubte sie, dass ihre Familie sie nicht suchen würde. Es war irgendwie traurig, doch auf der andern seite hatte sie es schon immer gewusst. Sie war halt nicht der Liebling der Familie. Das war Draco von Anfang an gewesen.
 

So in Gedanken versunken lief sie weiter. Und es passierte das was passieren musste. Sie lief gegen jemanden und landete auf ihrem Hintern. „Autsch.“, entfuhr es ihr und sie blickte schon vollkommen genervt nach oben. Dann stockte ihr der Atem. Genau vor ihr stand ein Bild von einem Mann. Schwarze Haare mit blutroten Spitzen die aussahen wie Seide glänzten im Sonnenschein und nahmen ihren Blick gefangen.

„Oh das tut mir leid. Hast du dir weh getan?“ Dieser Gott streckte ihr die Hand entgegen und als sie aufsah, blickte sie in leuchtend blaue Augen. Schluckend streckte sie ihre zitternde Hand aus und ließ sich von ihm aufhelfen. „Ähm nein es geht schon.“ Verlegen sah sie weg und klopfte sich vorsichtig den Dreck von der Hose. Ruhig bleiben Cynthia, redete sie sich selbst zu.
 

„Es tut mir wirklich leid. Manchmal bin ich so in Gedanken versunken das ich nicht mal mehr merke wo ich eigentlich hinlaufe.“ Er lächelte sie schief an und ihr Herz setzte einen Schlag aus. Verdammt wer auch immer er war, er machte sie vollkommen verlegen und ließ ihre Knie zittern. „Das schon okay. Mir..mir geht es genauso.“, stammelte sie leise und senkte den Blick. Seine Augen leuchteten so stark, dass sie das gefühl hatte er könnte ihr ganzes Inneres sehen.

Und dann lächelte er schief. Ihr Herz schlug schneller und sie wurde rot. „Mit wem habe ich denn das vergnügen?“, fragte er mit seiner sanften Stimme. „Cy..Cynthia.“, stammelte sie leise und biss sich verlegen auf die Lippe. Merlin, wieso war sie denn so nervös? „Cynthia…“ Es hörte sich an wie ein versautes Wort, als er ihren Namen aussprach. Doch gleichzeitig hörte es sich unsagbar sexy und weiblich an. Noch nie hatte jemand ihren Namen so ausgesprochen wie er. „Ein wunderschöner Name. Er passt zu deinem Aussehen.“ Wieder sah er ihr tief in die Augen und lächelte dieses schiefe Lächeln.
 

„Danke schön.“ Verlegen sah sie ihn an und wusste im ersten Moment nicht wie es hier weiter gehen sollte. Dann fiel ihr auf das sie ihn nicht nach dem Namen gefragt hatte. Du bist echt dumm, fluchte sie innerlich über sich. „Und ähm darf ich auch wissen wie du heißt?“

Er schmunzelte leicht und legte den Kopf leicht schräg. „Mein Name ist Liam.“ Mit großen Augen sah sie ihn an. „Das ist ein außergewöhnlicher Name.“ Sie blickte unschuldig zu ihm rauf. Himmel er war wirklich sehr groß. Leise lachte Liam und es klang wie Musik. „Naja ich denke ein Engel sollte auch einen außergewöhnlichen Namen haben oder?“ Er sah sie mit funkelnden Augen an und sie schluckte heftig.
 

Ihr Körper kribbelte und sie wollte ihn berühren. Sie streckte schon eine Hand nach ihm aus, doch er packte sie fest ums Handgelenk und seine Augen wurden eiskalt. „Berühre mich niemals.“, flüsterte er drohend und mit einem Blinzeln war er verschwunden. Schluckend rieb Cynthia sich das Handgelenk und blickte sich um. Dieser Engel würde ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen. Das wusste sie.
 

************
 

Seit drei Tagen war Talija nicht mehr aus ihrem Zimmer gekommen. Nur zum Essen ging sie hinunter. Außerdem sprach sie mit niemandem auch nur ein Wort. Auch jetzt saß sie wieder in ihrem Zimmer. Sie machte ihre Musik an und legte sich auf ihr großes Bett. Die Stimme von Gerard Way, dem Sänger von My Chemical Romance erfüllte den Raum und sie schloss die Augen.

Das ihr Bruder je wieder aufwachen und normal sein würde, glaubte sie nicht. Ihr Dad hatte ihr zwar die letzten Tage versucht mut zu zusprechen, doch er glaubte selber nicht daran. Das wusste sie. Ihr Vater ignorierte sie vollkommen und es tat Talija mehr weh als sonst. Es war sehr schwer die Gefühle zu ignorieren und hinter Mauern zu behalten wenn man wie ein Stück Dreck behandelt wurde.
 

Leise seufzte sie und öffnete die Augen um an die Decke zu blicken. Ohne nachzudenken sang sie leise mit und bemerkte nicht wie die Türe aufging und ihre Großväter herein kamen. Als das Lied zu ende war, hörte sie Applaus aus einer Ecke des Zimmers und sah erschrocken dahin. „Gott. Müsst ihr mich so erschrecken?“ Böse funkelte sie ihre Großväter an, doch die beiden lächelten nur.

„Also wir kommen einem Gott ja schon sehr nahe aber du musst uns trotzdem nicht so nennen.“, scherzte Salazar Slytherin und wuschelte Talija durch die Haare. „HE!“ Sofort wich sie zurück und plumpste aus dem Bett. Schnaufend rappelte sie sich auf. „Lass das.“ Sie zog eine Schnute und verschränkte störrisch die Arme vor ihrer Brust. „Was ist los Kleines?“ Godric Gryffindor kam zu ihr und streichelte ihr durch das Haar.
 

Sofort wich Talija zurück und wandte den Blick ab. „Nichts ist mit mir los. Was sollte auch los sein?“ Sie wusste das sie log und sie wusste auch das ihre Großeltern das wussten. „Also es ist ja okay wenn du deinen störrischen Vater belügst aber wieso uns? Das verletzt mich zutiefst.“ Theatralisch drückte Salazar die Hand auf seine Brust und sah sie leidend an.

Jetzt musste sie lachen. Ihre Großeltern wussten einfach wie sie ihr gute Laune bescheren konnten. „Ach ihr seid doch doof.“ Schief lächelnd sah sie die beiden an und warf sich dann ohne vorwarnung in die Arme von ihrem Großvater Salazar. Ein beben ging durch ihren Körper und sie schniefte leise.

„Hey..nicht weinen Kleines.“, flüsterte dieser, schlang die Arme um sie und hielt sie ganz fest an sich gedrückt. Über ihren Kopf hinweg tauschte er einen besorgten Blick mit seinem Gefährten aus. „Es ist alles meine Schuld…“, schluchzte Talija an der Brust von ihrem Großvater und klammerte sich an seinem grünen Satinhemd fest.
 

„Was soll denn deine Schuld sein Süße?“ Godric beobachtete die beiden besorgt und strich Talija durch das Haar während Salazar sich aufs Bett setzte und sie auf den Schoß nahm. „Alles…das mit meinem Bruder…all das ist meine Schuld.“, flüsterte sie wimmernd. Entsetzt sah Godric seinen Mann an. Wie konnte sie sowas denn denken? Besorgt setzte er sich daneben und Talija vergrub ihr Gesicht wieder in das grüne Satinhemd von ihrem Großvater.

„Warum denkst du das denn Süße? Das stimmt doch gar nicht. Wie könntest du Schuld sein? Du warst doch nicht mal auf der Welt als der kleine entführt wurde.“ Sal wusste nicht was er tun sollte. Wie sollte er seine Enkelin beruhigen? Talija weinte immer weiter und antwortete nicht. Dann irgendwann wurde sie ruhig. So ruhig das ihre Großväter noch mehr Angst bekamen. Beherrscht löste sich Talija von ihrem Großvater. Sie hatte eine Entscheidung getroffen. Mit leeren Augen sah sie ihre Großväter an.
 

Salazar erstarrte. Nein. Das konnte sie einfach nicht getan haben. Talija strich ihr Kleider ordentlich. „Tut mir leid wegen meinem Ausbruch.“, sagte sie kühl. Godric senkte bestürzt den Kopf. Sie hatte es getan. Sie war in die Stille gefallen. Eine Phase die einsame Engel benutzten um ihren Schmerz und ihre restlichen Gefühle los zu werden. Doch es war die Phase in die meistens die Engel hineingingen die schon seit Tausenden von Jahren lebten und ihren Gefährten verloren hatten.

Das Talija nun in die Stille getreten war, bedeutete nichts gutes. Wenn man sie nicht bald daraus befreite würde sie in den tiefen Schlaf fallen und vermutlich nach tausenden von Jahren erst wieder aufwachen. Oder aber sie würde gar nicht mehr aufwachen und irgendwann würde ihre Seele den Körper verlassen. Das durften ihre Großväter nicht zu lassen. Sie würden mit ihrem Sohn darüber sprechen.

Talija saß still da und sah zum Fenster. Draußen wurde es dunkel und es fing an zu regnen. Als sie aufstand ging draußen das Gewitter los. Ab heute würde sie endlich in Ruhe schlafen können. Ohne schreiend oder weinend aufzuwachen.

3. Kapitel

3. Kapitel
 

Verdammt wie peinlich war das denn bitte?! Da saß er hier und heulte während Draco Malfoy im Zimmer war und ihn auch noch ansah. Verzweifelt versuchte Harry die Tränen zu unterdrücken, doch es gelang ihm nicht. Sie liefen nur immer mehr und er sank schluchzend zurück und rollte sich zusammen. Verdammt sein Körper fühlte sich taub an und seine Seele schrie nach Erlösung.

Mit geschlossenen Augen weinte er immer weiter und zuckte heftig zusammen als er einen warmen Körper an seinem Rücken spürte, der sich an ihn schmieg. Zwei starke Arme schlossen sich von hinten um ihn und zogen ihn noch näher an diesen warmen, weichen Körper. Mit einem Wimmern drehte er sich herum und vergrub das Gesicht in das Hemd vor seiner Nase.

Finger fuhren durch sein Haar und er krallte sich fest, aus Angst das dieser Mensch, der ihm dort Trost spendete einfach so verschwand. Als er dann die Stimme vernahm die ihm unwichtige dinge ins Ohr flüsterte, erschauderte er. Das war ja jetzt richtig peinlich! Zuerst heulte er nur wie ein kleines Mädchen und jetzt klammerte er sich auch noch an Draco.

Doch es fühlte sich gut an und er brauchte diesen Trost dringend. Er musste jemanden haben der ihn einfach nur festhielt ohne nachzufragen was ihm alles geschehen war. Niemals würde er das jemandem erzählen. Aber vielleicht war das auch sein Fehler. Vielleicht musste er es einem erzählen. Zitternd drückte er sich enger an Draco und nahm seinen Geruch war.

Noch nie war er dem Slytherin so nah gewesen, dass er seinen Geruch hätte wahr nehmen können. Doch nun konnte er es und es gefiel ihm was er roch. Es passte zu ihm. Er roch nach Gewitter. Hart und unerbittlich. Gleichzeitig hatte er einen Hauch von dem Duft der Pfingstrosen an sich. Als Harry sich dabei erwischte wie er den Geruch tief einsog wurde er knallrot. Was tat er denn da? Er musste vollkommen verwirrt von all dem sein.

„Geht’s dir besser?“, flüsterte Draco in sein Ohr und Harry erschauderte als der Atem von Draco ihn traf. Schluckend rutschte er ein kleines Stück nach hinten und sah ihn verlegen an. „Ja..tut mir leid..ich wollte nicht…“ Doch er brach ab. Was wollte er nicht? Er wusste es selber nicht. Verloren lag er dort und versuchte sich auf igendwas zu konzentieren, um nicht in diese silber-grauen Augen sehen zu müssen.

„Schon gut. Ich kann mir vorstellen das es alles viel sein musste.“, sagte Draco und strich dem Kleineren kurz die haare aus der Stirn. Dieser zuckte erschrocken zurück, weil er Angst hatte geschlagen zu werden und sofort ließ der junge Malfoy die Hand sinken. Das er ihn verletzt hatte mit seiner Reaktion, merkte Harry nicht.

„Ich werde jetzt gehen damit du dich ausruhen kannst…wenn was ist musst du einfach nur nach irgendeinem rufen…am besten nach Severus oder mir…“ Mit diesen Worten stand Draco vom Bett auf, deckte ihn zu und ging zur Türe. Gerade als er die Türe öffnen wollte, fasste Harry neuen Mut.

„Danke M…Draco.“, flüsterte er leise und hoffte das dieser es gehört hatte. Er sah zu dem jungen Malfoy hinüber und dieser blickte ihm genau in die Augen und nickte. Er hatte es gehört. Erschöpft ließ sich Harry ins Kissen sinken und sah wie die Türe leise hinter Draco ins Schloss fiel.

Wer hätte jemals gedacht das er einmal weinend in den armen des kalten Slytherins liegen würde? Wohl niemand. Aber es hatte ihm geholfen. Seine Seele war ein wenig zur Ruhe gekommen und so konnte er sich entspannter hinlegen und auf Snape warten, der sicher bald wieder kommen würde. Verdammt es war echt alles nur noch verwirrend. Kein Schlangengesicht Voldemort war ihm gegenüber getreten, sondern ein gutaussehender junger Mann.

Hieß das etwa das alles gelogen war? Das Dumbledore und seine angeblichen Freunde gelogen hatten wusste er ja jetzt. Doch waren auch die ganzen Dinge über Voldemort gelogen gewesen? Hätte er beinahe gegen einen Mann gekämpft der keine dieser schrecklichen Taten begonnen hatte? Sein Kopf brummte und er rieb sich die Schläfen. Gott was für ein Chaos. Wer sollte das denn alles wieder in Ordnung bringen?

Mit einem Mal ging ihm durch den Kopf was ihm gesagt worden war. Diese Stimme in seinem Kopf, sollte die Tochter von Voldemort gewesen sein? Und was hatten sie gesagt? ‚Seine Tochter kann nur mit ihrem Gefährten, ihren Geschwistern, ihrem Seelenpartner und ihren Eltern über Gedanken kommunizieren.‘ Harry rieb sich den Nacken. Hieß das er war der Gefährte von ihr? Oder etwa ihr Seelenpartner? Das war doch alles verrückt.

Ihr Bruder konnte er ja schon mal nicht sein, da er ja ein Potter war und ganz sicher nicht der Sohn von Lord Voldemort. Das wäre ja krank. Leise gähnte er und kuschelte sich mehr in die Kissen. Gerade wollte er in den Schlaf sinken als es an seiner Zimmertüre klopfte. Sofort riss er die Augen auf und zitterte heftig. Schluckend sah Harry zur Türe. „Herein.“, rief er leise. Schlimmer als Voldemort konnte sein Besucher ja nicht sein.
 

************
 

Sobald er aus dem Zimmer von Potter war, lehnte er sich an die Türe. Verdammt warum hatte er das getan?! Knurrend stieß er sich von der Türe ab und ging den Gang entlang zur Treppe. Wieso war er nicht einfach da geblieben wo er gewesen war? Aber nein! Seine emotionale Seite wollte ja unbedingt zu ihm und ihm halt geben. Doch er musste sich eingestehen das es sich gut angefühlt hatte, den kleineren im Arm zu halten.

Als er an der Treppe ankam sah er wie Sev die Treppe hinauf gestürmt kam. Sofort blieb er stehen und sah seinen Patenonkel an. „Alles okay Sev? Ist der Trank schon fertig?“ Warum wollte er unbedingt wissen was mit dem Potter war? Innerlich seufzte er und hoffte das seine Verwirrung irgendwann nach lassen würde.

Sev nickte seinem Patensohn zu. „Ja er ist fertig. Ich werde den test sofort mit ihm durchführen. Möchtest du mitkommen oder gehst du den andere bescheid geben und kommst mit ihnen nach?“ Er sah Draco fragend an, doch er schüttelte den Kopf. „Ich geh den andern bescheid sagen und dann kommen wir hoch.“ Er wollte an seinem Patenonkel vorbei gehen doch dieser hielt ihn am Arm fest und sah ihm in die Augen.

„Ist alles okay Großer?“ Fragend sah er ihn an und sofort schluckte Draco. Sev merkte einfach zu viel. Schluckend und nervös berichtete er ihm davon was passiert war, als er mit Potter alleine im Zimmer gewesen war. Außerdem erzählte er ihm noch davon wie sein Körper und seine Seele reagiert hatten, als er Potter in dem Bett hatte liegen sehen. Als er geendet hatte, senkte er den Kopf und hasste sich selbst dafür das er so auf den Kleineren reagierte.

„Mh…“, machte Severus nur und blickte seinen Paten liebevoll an. Dieser scharrte unruhig mit einem Fuß über dem Teppich und wusste einfach nicht weiter. Schluckend hob er vorsichtig den Blick und sah seinen Onkel an. „Mehr hast du nicht dazu zu sagen?“ Er verzog das Gesicht und wusste einfach nicht was er davon halten sollte das sein Onkel ihn liebevoll ansah.

„Ich wüsste nicht was ich dazu noch sagen soll. Du weißt sicher selber was das alles zu bedeuten hat.“ Er lächelte ihn an und verschwand dann nach oben. Irritiert sah Draco ihm nach. Was sollte das denn jetzt? Woher sollte er denn wissen was mit ihm los war? Seufzend ging er hinunter und in den Salon wo seine Eltern gemeinsam mit Tom saßen.

„Sev ist nach oben gegangen mit dem Trank. Er sagt wir sollen auch hoch kommen damit wir alle direkt sehen was der Test ergibt.“ Tom stand als erster auf und verschwand nach oben. Dann standen seine Eltern auf und kamen auf ihn zu. „Tu mir den Gefallen und geh deine Schwester bitte holen, Draco. Wir werden wohl hier bleiben erstmal und ich finde sie sollte nicht alleine im Manor bleiben.“ Seine Mutter sah ihn bittend an.

„Natürlich Mutter. Ich mache mich sofort auf den Weg. Ich komme dann hoch wenn ich Cynt in einem Zimmer einquatiert habe.“ Sie lächelte ihn an und nickte. Dann drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange und ging hoch. Sein Vater drückte kurz seine Schulter ehe er seiner Frau folgte. Seufzend sah Draco seinen Eltern nach.

Am liebsten wäre er sofort wieder nach oben zu Harry gegangen. Doch wenn seine Mutter wollte das er seine kleine Schwester hierher brachte, dann würde er es ohne zu murren tun. Er ging hinaus und blickte sich um. In seinem Kopf spukte immer noch Harry herum und er konnte einfach nicht aufhören an ihn zu denken. Das machte ihn wahnsinnig.

Brummend sah er hinauf und sein Blick wanderte sofort zu dem Fenster wo das Zimmer von Harry war. Tom stand dort und sah zu ihm hinunter und nickte ihm zu. Ohne den Blick von dem Fenster abzuwenden apperierte Draco sich nach Malfoy Manor um seine kleine Schwester zu holen.
 

************
 

Nachdem sie eine Weile dort gestanden hatte, wo sie diesem Engel begegnet war, lief sie noch durch die Winkelgasse. Es waren viele Zauberer und Hexen unterwegs, doch auch magische Wesen waren darunter. Sie spürte einige jugendliche Vampire, die auf der Suche nach einer sexy Hexe waren und dann sah sie einen rothaarigen Jungen mit einem braunhaarigen Mädchen.

Der Junge kam ihr bekannt vor und sie runzelte die Stirn. Dann wusste sie wer es war! Ronald Weasley! Draco hatte ihr immer von ihm erzählt. Schief lächelte sie als sie daran dachte wie sie an den Lippen von ihm gehangen hatte, als dieser in den Ferien zu hause war und von Hogwarts sprach.

Und er hatte viel über Hogwarts geredet. Besonders über diesen Harry Potter und seinen besten Freund Ronald Weasley. Nie hatte Draco verstanden wieso Harry ihm die Freundschaft ausgeschlagen hatte und mit so einem Lügner befreundet sein wollte. Er hatte es nicht verkraftet, dachte Cynt und ging weiter und kam so näher an die beiden Gryffindors ran.

Als sie den Namen von ihrem Bruder hörte blieb sie an einem Schaufenster stehen und sah sich die verschiedenen Tiere an die dort waren. Sie sahen alle unglücklich aus. Während sie die Tiere beobachtete lauschte sie um alles von dem Gespräch mitzubekommen.

„Dieser schmierige Malfoy ist eine echte Plage! Ich bin froh wenn Dumbledore den endlich aus der Schule schmeißt. Ich kann es nicht mehr ertragen diese miese Schlange zu sehen.“, motzte Weasley rum und sah seine Freundin an. „Ach Ronny das wird schon. Du weißt doch das wir alles schaffen. Immerhin hast du damals auch geschafft das Potter sich nicht mit dem Kerl anfreundet. Also werden wir auch alle anderen Sachen schaffen.“ Das Mädchen lächelte verliebt zu ihm hoch.

Cynt bekam fast das kotzen als sie die beiden in der Scheibe sah. Sie sahen einfach nur billig aus. Cynthia blickte weiter in das Schaufenster und dann sah sie wie dieses braunhaarige Mädchen sie ansah. Sie verrengte die Augen und kam mit großen Schritten auf Cynthia zu. Angst befiel sie. Auch wenn sie eine Vampirin war, hatte sie Angst vor dieser Hexe. Irgendwie hatte sie eine so boshafte Aura das sie regelrecht stank.

„He du!“ Nun stand diese Hexe vor ihr und sah sie finster an. „Was glotzt du mich und meinen Freund so an?!“ „Mine…warum machst du sie so an? Sie ist doch nur ein unbedeutsames Mädchen..“ Weasley stand vor ihr und legte dem Mädchen eine Hand auf die Schulter. „Oh unbedeutsam würde ich sie nicht nennen.“ Die beiden wirbelten herum und Cynthias Herz klopfte schneller als sie ihren Bruder Draco hinter den beiden stehen sah.

„Malfoy!“, fauchte das Mädchen. „Granger.“, erwiederte Draco ungerührt und trat neben Cynthia. „Alles okay?“ Fragend blickte er sie an und sie nickte sofort. Dann sah Draco wieder zu den beiden hinüber. Er stellte sich zu seiner vollen Größe auf und überragte den großen Weasley somit um einige Zentimeter. Cynthia stand leicht hinter Draco und war froh das dieser da war.

„Ihr solltet euch von meiner Schwester fern halten oder ihr kriegt meinen Zorn zu spüren und ich bin mir sicher das ihr das nicht wollt.“ Draco grinste kalt und sah sie beiden an. „Deine Schwester?! Jetzt weiß ich auch warum sie wie ein Flittchen aussieht.“, fauchte Granger. Cynthia schnaubte. Musst du grade sagen, dachte sie. Sie lief in Jeans und T-Shirt rum und dieses Mädel lief im Minirock und tiefausgeschnittenem Top herum. Wer sollte also hier das Flittchen sein?!

„Ach Granger es kann ja nicht jeder so billig wie du aussehen.“, schnarrte Draco und seine Augen glühten eiskalt. Das hatten sie immer getan wenn er Cynthia verteidigte. Cynt biss sich auf die Lippe und trat näher zu Draco heran. „Komm…ist okay..lass uns gehen..“ Sanft zog sie an seinem Shirt. Draco trat einige Schritte vor, bis er fast mit der Nasenspitze gegen die von dem Weasley stieß. „Ich kann einfach nicht verstehen was Potter an euch findet. Ich hoffe ihr kriegt irgendwann einen Arschtritt von ihm verpasst.“

Dann drehte er sich herum und verschwand. Cynthia lief ihm nach und sah noch einmal zurück. Der Gesichtsausdruck dieser Granger gefiel ihr nicht. Als sie um eine Ecke bog, stieß sie beinahe mit Draco zusammen. Dieser drückte sie gegen die Wand und sah sie böse an. Sofort zog sie eine Schnute und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Was machst du hier? Du solltest zu hause sein!“ Finster sah Draco seine Schwester an und Cynt erwiederte seinen Blick genauso. „Ich hatte einfach keine Lust mehr! Und wie ich sehe habt ihr mich ja auch nicht vermisst! Erst nach drei Tagen denkt ihr mal an mich!“ Tränen sammelten sich in ihren Augen und das passte ihr nicht. Energisch unterdrückte sie diese.

Sie wurde sanft an Dracos Brust gezogen. „Es tut mir leid Kleines. Ich weiß das du es nicht leicht hast mit uns…aber mum und dad haben gesagt ich soll dich holen. Wir müssen zu Tom. Dort wird dir alles erklärt werden..vertrau mir Schwesterchen.“ Als Cynthia auf seine Worte hin nur nickte apperierte dieser sich mit ihr zum Riddle Manor. Hoffentlich sehe ich ihn irgendwann wieder, dachte Cynt und vor ihren Augen erschienen die Augen dieses einen Engels.
 

************
 

Sie stand sie dort, blickte aus dem Fenster und beobachtete das Unwetter. Ihre Großväter saßen immer noch auf ihrem Bett und sahen zu ihr hinüber, doch sie schwieg. Ihre Seele und ihr Körper kamen endlich einmal zur Ruhe und sie genoss es wirklich. Das tat so gut. Doch eine Stimme in ihrem Kopf schrie ihr immer wieder zu das es falsch war. Energisch sperrte sie diese tief in ihrem Innern ein, sodass sie sie nicht mehr hörte.

„Wir sollten deine Eltern holen…“, murmelte ihr Großvater Godric und teilnahmslos drehte sich Talija zu den beiden rum. „Wenn ihr das denkt.“, sagte sie tonlos. Ihr Großvater Salazar blickte sie besorgt und traurig an. Sie war sein ein und alles gewesen und es tat ihm weh sie so zu sehen. Talija wusste das. Doch in ihrem Zustand störte es sie nicht.

Salazar stand auf, trat hinter seine Enkelin und schlang die Arme um sie. Früher hatte sie sich sofort an seinen Körper geschmiegt und seine Liebe und Fürsorge aufgesogen wie ein Schwamm. Doch nun stand sie nur starr, wie eine Statue, in seinen Armen. Sal konnte es kaum ertragen sseinen kleinen Engel so in den Armen zu halten.

Es machte ihn wahnsinnig. Godric seufzte, trat zu den beiden, gab Sal einen kleinen Kuss, Talija einen Kuss auf die Stirn und verschwand dann aus dem Zimmer. Talija löste sich aus der Umarmung von ihrem Großvater. Sie wusste, dass ihr Großvater zu ihren Eltern unterwegs war um ihnen davon zu erzählen. Mit einem Seufzer ließ sich Sal auf die Fensterbank nieder. „Das ist eine schlechte Idee Talija.“

Unbeteiligt sah sie ihren Großvater an und zuckte nur mit ihren Schultern. „Es ist mein Leben und ich entscheide wie ich mein Leben gestalte.“ Wenn sie noch Gefühle zeigen würde, hätte man jetzt die Wut in ihren einzigartigen Augen gesehen. Doch Salazar sah nichts und das ließ ihn vollkommen die Hoffnung verlieren.

Nur ihr Gefährte kann ihr noch helfen, dachte Sal und wurde noch trauriger. Mit ihren 16 Jahren war sie einfach zu jung für einen Gefährten. Er selbst hatte Godric erst mit fast über 200 Jahren getroffen. Aber solange konnte Talija nicht warten. Sie musste ihn innerhalb von 6 Monaten finden und sich an ihn binden, denn sonst würde sie in den tiefen Schlaf fallen und vielleicht dort bleiben.

Talija wollte einfach ihre Ruhe haben, doch sie wusste, dass ihr Großvater jetzt nicht gehen würde. Seufzend machte sie leise ihre Musik an und drehte sich rum um zu ihrem Bett zu gehen. Ohne Vorwarnung stieß sie gegen eine muskulöse Männerbrust. Sie riss ihre Augen kurz auf, taumelte zurück und plumpste schmerzhaft auf den Boden.

Irritiert blickte sie auf und schluckte als sie diese eiskalten eisblauen Augen sah. Salazar trat vor und half ihr wieder auf die Füße. „Damien. Danke das du gekommen bist.“ Sal drückte seine Enkelin sanft zur Seite und umarmte seinen Seelenpartner. Damien erwiederte die Umarmung. „Wir haben uns lange nicht gesehen Sal.“ Seine Stimme war genauso eisig wie seine Augen.

Mit einem weiteren Schlucken ging Talija rückwärts bis sie gegen die Wand neben ihrem Fenster stieß. Dort blieb sie stehen. Sie wusste nicht wieso, aber sie fühlte sich von diesem Kerl bedroht. Stur blickte sie auf den Boden. „Ich brauche deine Hilfe…“ Sal wusste das Damien auf andere eiskalt wirkte, doch Sal wusste auch was tief in der Seele von ihm vorging.

Damien ließ den Blick zu dem Mädchen rüber wandern. „Und wobei brauchst du meine Hilfe?“ Ihre Haare faszinierten ihn doch er ließ diese Gedanken und Gefühle nicht zu. Sofort drehte er den Kopf wieder zu Sal hinüber. „Du musst alle Vampire zusammen rufen die noch keine Gefährtin haben…“ Sal blickte zu seiner Enkelin hinüber. „Wir müssen herausfinden ob einer von ihnen ihr Gefährte ist.“

Talijas Kopf schnellte hoch und sie sah zu ihrem Großvater und seinem komischen Freund hinüber. Was sollte das denn jetzt? Er wollte sie verkuppeln?! Normalerweise wäre sie jetzt ausgeflippt und hätte rum geschrien. Doch in der stillen Phase fand sie es einfach nur unerhört das er überhaupt über sowas nachdachte.

„Ich brauche keinen Gefährten.“, sagte sie nur tonlos und wich den Blicken von ihrem Großvater und diesem Damien aus. „Das sehe ich anders Talija.“ Ihr Großvater sah seinen Freund an. „Guck das sie in den nächsten Tagen zusammen treffen und sich hier irgendwo auf dem Grundstück in einem Zelt oder so unterbringen. Aber sieh zu das sie von den Engeln fern bleiben. Mein Mann wird vermutlich seinem Seelenpartner das selbe auftragen wie ich dir jetzt. Außerdem will ich das du bei ihnen bleibst und zu siehst das sie sich nicht gegenseitig umbringen.“

Damien nickte. „Du weißt das ich alles für dich tun würde Sal. Sogar sterben. Ich werde mich sofort an die Arbeit machen. Du hast mein Wort.“ Er blickte zu dem Mädchen hinüber. „Du solltest dir vielleicht noch überlegen ob du sie mit Gefühlen zurück haben willst. Anscheinend hat sie keine Manieren wenn sie Gefühle hat.“ Ohne auf den empörten Gesichtsausdruck von ihr zu achten verschwand Damien wieder.

Talija sah mit finsterem Blick auf die Stelle wo der Vampir eben noch gestanden hatte. Als sie sah wie ihr Großvater zu ihr hinüber blickte ließ sie ihren Gesichtsausdruck wieder teilnahmslos werden. Dann sah sie ihn mit ihren leeren Augen an. „Wenn es klappt was du vorhast weißt du hoffentlich das ich dich hassen werde.“ Mit diesen Worten ging sie aus ihrem Zimmer raus und hinunter in den Garten. Es war ihr egal das der Sturm ihr den Regen ins Gesicht wehte. Als sie dort unten in dem wütetenden Sturm stand dachte sie über ihr Leben nach und fragte sich ob alles anders gewesen wäre wenn ihr Bruder bei ihnen aufgewachsen wäre.

4. Kapitel

4. Kapitel
 

Harry war erleichtert als Severus Snape ins Zimmer trat. Es war verrückt das er sich mal darüber freuen würde Severus Snape zu sehen. Vorsichtig ließ er sich wieder in die Kissen sinken. Dann sah er zu Severus hinüber. „Hey…hast du etwas geschlafen?“ Lächelnd ließ Sev sich auf die Bettkante nieder und blickte ihn fragend an. Harry biss sich auf die Lippe und senkte den Blick auf die Bettdecke. „Nein..“

Severus sah ich ihn nachdenklich an und strich dann einfach durch sein Haar. Sofort zuckte der junge Potter zusammen und blickte ihn mit seinen großen grünen Augen an. „Hast du immer noch Schmerzen?“ Besorgt strich Severus über die blauen Flecken an seiner Wange. Es tat ihm weh das er solche Schmerzen hatte erleiden müssen. Was hatte der alte Sack sich nur dabei gedacht?

„Nein…es geht schon irgendwie..“, murmelte Harry und wandte den Blick von ihm ab. Er wollte nicht als Schwächling da stehen. Nicht auch noch vor Snape. Es reichte das Malfoy gesehen hatte wie er weinend zusammen gebrochen war. Als er wieder daran dachte wurden seine Wangen heiß und er hätte sich am liebsten selbst verflucht. „Okay. Aber wenn du stärkere Schmerzen kriegst sag mir bescheid. Wenn Tom, Lucius, Narzissa und Draco da sind werden wir den Test machen ja?“ Sev sah ihn an.

Langsam nickte Harry und wusste nicht ob er den Test überhaupt noch wollte. Nachher kam irgendwas raus was ihm nicht gefiel und dann würde er sich nur noch mehr hassen. Oder es kam was raus was Snape, Voldemort und die Malfoys ärgerte. Dann würden sie ihn umbringen. Jedenfalls hoffte er das sehnlichst. Die Tür ging auf und sofort spürte Harry eine kalte Aura. Voldemort war da. Schluckend drehte er den Kopf und sah zu dem Mann hinüber.

Tom kam in den Raum und küsste Snape kurz auf die Stirn ehe er sich ans Fenster stellte und zu dem jungen Potter sah. Kurze Zeit später kamen auch die Malfoys ins Zimmer und Harry wurde nervöser. Gleich sollte der test gemacht werden. Schluckend sah er Snape an. „Du kannst anfangen Sev. Draco kommt später. Er muss Cynthia holen.“ Lucius stellte sich zu Tom an die Fenster und Narzissa ging zu Severus hinüber.

Sev sah Harry an. „Wir können loslegen wenn du soweit bist.“ Zögerlich nickte Harry und streckte ihm den Arm hin. Er war voller blauer Flecken und als Sev die Nadel sanft in seinen Arm stach zuckte er trotzdem vor Schmerz zusammen. „Tut mir leid. Leider muss man so einen Test mit Blut machen.“ Entschuldigend strich Sev darüber als er genug blut hatte. Dann vermischte er dies mit dem Trank und schüttete die Substanz dann auf ein Blatt Pergament. „Jetzt müssen wir eine Minute warten. Dann wissen wir alles.“

Harry nickte und zog die Beine vorsichtig an. Es schmerzte, doch er brauchte diesen Halt. Sofort schlang er die arme um seine Beine und legte das Kinn auf seine Knie. „Wer hat dir das alles angetan?“, fragte Tom eisig. Schluckend wandte Harry den Blick zu ihm hinüber. Mit großen ängstlichen Augen blickte er ihn an. „Mein Onkel Vernon…und…Dumbledore…“, flüsterte er und wandte sofort den Kopf wieder ab. Sein Körper zitterte heftig und er blinzelte die Tränen weg.

Vorscihtig setzte Sev sich neben ihn und streichelte einfach seinen Rücken entlang. Das tat gut. Harry rückte automatisch ein Stück näher und beruhigte sich langsam. „Willst du dich an Dumbledore rächen?“ Diese Augen. Harry bekam Angst wenn er sie sah, doch gleichzeitig spürte er irgendeine Vertrautheit zu ihm. „Ich wüsste nicht was es bringen würde..und ich bin auch sicher nicht stark genug dafür..“, flüsterte Harry und sah auf den Boden hinunter.

„Du bist vermutlich stärker wie manch anderer..“, sagte Severus und sah den Potterjungen traurig an. Dann sah er zu seinem Gefährten hinüber. Dessen Blick wurde sofort weicher und er sah seinen Mann voller Liebe an. Tom wusste das Sev dem Jungen helfen wollte. Selbst wenn er nicht der Sohn von ihnen war. Und Tom war sich sicher das Potter nicht ihr Sohn war. Das war einfach zu verrückt. Doch wieso hätte Dumbledore ihn sonst gegen Tom aufbringen sollen? Das auch der junge Potter sich diese Frage stellte, wusste niemand.

Schluckend sah Harry an die Decke und wunderte sich wie lang eine Minute sein konnte, wenn man etwas wichtiges wissen musste. Erschrocken zuckten die Anwesenden zusammen als das Pergament rot aufleuchtete. Mit großen Augen sah Harry darauf und fing an zu zittern. Scheiße. Jetzt würde er die Wahrheit über sein Leben erfahren. Severus nahm das Pergament und hielt es Harry hin. „Ich finde du solltest es zuerst lesen und dann kannst du entscheiden was du uns davon mitteilen willst…“ Harry nickte, holte tief Luft, nahm das Pergament in die Hand und las.

Name: Harry Potter

Richtiger Name: Luzifer Salazar Snape-Riddle

Eltern: Lily & James Potter

Leibliche Eltern: Tom Riddle & Severus Snape-Riddle

Geschwister: Talija Minou Snape-Riddle

Gefährte: Draco Lucius Malfoy

Wesen: Vampir-Engel-Dämonen Mix

Magielevel Vampir: 50%

Magielevel Engel: 30%

Magielevel Dämon: 20%

Mit jedem Wort was Harry las zitterte er mehr und seine Augen wurden immer größer. Das konnte nicht sein! Nein! Er konnte doch nicht wirklich der Sohn von Voldemort sein. Das war doch krank. Entsetzt sah er zu Snape und ließ das Pergament auf die Bettdecke fallen. Sev schluckte und sah auf das Pergament. Sofort hatte er Tränen in den Augen, hielt es Tom hin und zog Harry an sich um ihn zu trösten. „Es tut mir so leid mein Kleiner..“, flüsterte er Harry ins Ohr und Tränen liefen seine Wangen hinab.
 

********
 

Als Draco und Cynthia am Riddle Manor ankamen, gingen sie sofort rein. Draco blickte grimmig vor sich hin und bemerkte Talija nicht, die im Regen im Garten saß. Doch Cynthia erblickte sie. Aber sie blieb bei ihrem Bruder. Noch konnte sie es sich nicht erlauben zu gehen. Sobald sie drinnen waren sah Dray sie an. „Es tut mir so leid Kleines…wirklich…aber hier läuft alles drunter und drüber..“ Sanft streichelte er ihre Wange.

Cynthia drehte ihren Kopf weg und das verletzte Draco zutiefst. Er hatte seiner Schwester weh getan. Obwohl er geschworen hatte, dies nie zu tun. Jetzt hatte er es doch getan. Traurig ließ er die Hand sinken und seufzte. „Ich werd dir dein Zimmer zeigen und dann sag ich Mum und Dad bescheid das du da bist.“ Sie nickte und ging die Treppe rauf.

Zähne zusammen beißend ging Draco ihr nach und teilte ihr das Zimmer neben seinem zu. „Hier…Zauber deine Sachen her und bleib bitte hier drin. In dem Haus kann man sich schnell verlaufen. Ich komm nachher wieder.“ Sanft küsste er sie auf die Stirn und ließ sie alleine. Sobald er die Tür geschlossen hatte, seufzte er und lief zu dem Zimmer von Potter.

Er öffnete die Türe ohne zu Klopfen und erstarrte als er seinen Patenonkel, arm in arm, mit dem kleinen Potter sah und beide weinten. Dann sah er sich im Zimmer um. Tom stand kreidebleich am Fenster und sah zu seinem Mann hinüber und seine Eltern standen an der Wand und sahen zu ihm. „Ähm…tut mir leid das ich störe…ich wollte nur sagen das Cynthia jetzt da ist.“ Seine Eltern nickten.

Gerade wollte er wieder gehen als Potter den Kopf drehte und in seine Augen sah. Da war dieses Gefühl wieder. Er biss die Zähne zusammen und blieb wo er war. „Dray…wir müssen dir was mitteilen..“ Seine Mutter trat zu ihm und sah zu ihm rauf. „Harry hat den Test gemacht. Und…ach..sieh es dir selbst an.“ Narzissa reichte ihm das Pergament und Draco blickte drauf. Er las die zeilen mehrmals, bis er sie wirklich verstand.

Harry Potter war der Sohn von Tom. Harry Potter war SEIN Gefährte. Schluckend ließ er das Pergament fallen und sah zu seinem Patenonkel und Potter hinüber. Innerlich schnurrte sein Vampir. Endlich hatte er einen Gefährten. Doch er würde es nicht zu lassen. „Das muss falsch sein Tom..das kann nicht sein oder?“ Draco sah zu Tom hinüber und hoffte auf Zustimmung. Doch dieser blieb stumm.

„Jetzt guckt doch mal! Er sieht nicht aus wie ihr. Er sieht wie James Potter aus!“ Er sah zu dem Jungen hinüber und der blickte mit großen Augen vor sich hin. Woran dachte er denn jetzt? „Warum seh ich anders aus?!“ Harry wurde hysterisch und sah jeden im Raum panisch an. Sofort war Draco auf der Hut. Er wollte vorspringen den Kleineren an sich reißen und beruhigend über den Rücken streicheln. Doch er ließ es. Der Vampir in ihm knurrte wütend. Halts Maul, dachte Draco nur.

„Bitte beruhig dich, Kleiner…“, flüsterte Severus dem Kleinen zu und streichelte seinen Rücken entlang. Tom ging zu seinem Gefährten und seinem verlorenen und neu gewonnenen Sohn. „Ich denke das Dumbledore einen Bann über dich gelegt hat…aber ich bin sicher das Severus und ich diesen brechen können. Und sonst helfen meine Eltern uns dabei…“

Der Kleine sah zu Tom hoch und nickte dankbar, dann kuschelte er sich wieder an Severus. „Ich bin so müde…“, flüsterte er und Dracos Herz wurde weich. Verdammt er wollte bei dem Kleinen bleiben. Doch seine Eltern zogen ihn mit nach draußen und sobald die Tür zu war blinzelte er und schüttelte den Kopf. Reiß dich zusammen, dachte er und sah seine Eltern an. „Du weißt also nun wer dein Gefährte ist…“, sagte Lucius Malfoy und blickte seinen Sohn an.

Dieser nickte und sah zur Tür. „Es ist verrückt…aber ich glaube für Sev und Tom ist es noch verrückter.“ Narzissa nickte zustimmend und umarmte ihren Sohn. Dieser löste sich und sah seine Eltern an. „Cynthia war nicht zu Hause.“ Sofort wurde er von besorgten Blicken fast umgehauen. „Wo war sie? Geht es ihr gut?“ Narzissa Malfoy war ganz aus dem Häuschen.

Draco nickte wieder. „Es geht ihr gut. Sie war in der Winkelgasse. Ich glaube sie ist sauer weil sie immer ausgeschlossen wurde.“ Traurig blickte Zissa ihren Mann an. „Wir hätten sie mit einbinden sollen.“ Auch Lucius sah bedrückt aus. „Na komm…lass uns mit unserem Engel reden.“ Während seine Eltern davon gingen um sich um seine Schwester zu kümmern, lief er in sein Zimmer. Verdammt er hatte einen Gefährten. Doch wollte er wirklich diese Person als seinen Gefährten? Nein. Eigentlich nicht. Doch alles in ihm schrie nach dem Kleinen.
 

*********
 

Kaum war ihr Bruder weg zauberte Cynthia ihre Sachen ins Zimmer und seufzte leise. Hoffentlich fand Styx sie hier. Doch bis jetzt hatte ihr Falke sie immer gefunden. Egal wo sie sich versteckt hatte. Leicht lächelte sie und zog sich dann eine bequeme leggings, eine kurze hose darüber und dann einen schwarz-grünen Hoddie an. Danach kamen ihre slytheringrünen Chucks dran und dann ging sie die Treppe hinunter die sie mit Draco hinauf gekommen war.

Sie wollte dieses Mädchen treffen und sich mit ihr unterhalten. Anscheinend war sie in ihrem Alter und sie hatte sich schon lange eine beste Freundin gewünscht. Doch ob sie mit ihr befreundet sein konnte, war eine ganz andere Frage. Langsam lief sie aus dem Haus und in den Regen hinein. Da war sie. Immer noch saß sie im Regen. Doch nun war etwas anders. Neben ihr lag ein kleiner schwarzer Fellhaufen.

Langsam lief sie auf das Mädchen zu und als sie nah genug war, hob das Tier den Kopf und brummte leise. Es war eine Warnung. Der Vampir in ihr, erkannte das der kleine Panther sie fern halten wollte damit. „Schon okay Dawn…“, sagte das Mädchen tonlos und blickte zu Cynthia rüber. Eiskalt lief es ihr den Rücken hinunter. Sie sah wunderschön aus, aber ihre Augen waren leer und das machte Cynthia Angst.

„Wer bist du?“ Cynthia schluckte und setzte sich vorsichtig etwas entfernt von dem Mädchen auf die Veranda und sah zu ihr und dem Pantherbaby hinüber. „Ich bin Cynthia Malfoy. Und du?“ Sie sah wieder auf ihr Pantherbaby und streichelte der Kleinen über den Kopf. „Ah…Dracos kleine Schwester.“ Mehr sagte sie nicht. Cynt biss sich auf die Lippe und zuckte zusammen. Mist. Sie hatte vergessen das sie sich die Lippe hatte piercen lassen.

Der Kopf von dem Mädchen drehte sich zu ihr und ihre Augen blickten auf ihr Piercing. „Woher hast du das?“ „Ähm..ich hab es mir in der Winkelgasse machen lassen...“ Das Mädchen runzelte die Stirn. „Winkelgasse? Was ist das?“ Cynthia blieb der Mund offen stehen. Sie wusste nicht was die Winkelgasse war?! „Sag mal wann warst du das letzte mal von diesem Schloss weg?!“ Sie konnte die Frage einfach nicht zurück halten. Das Mädchen sah sie blinzelnd an. „Noch nie…“ Sofort drückte der Panther sich enger an sie und brummte leise, als wenn er sie beruhigen wollte. „Uff…sag nicht deine Eltern haben dich hier die ganzen Jahre eingesperrt?“ Stumm blickte sie in den Regen und Cynthia blieb der Mund wieder offen stehen.

„Das ist ja wohl voll scheiße! Man kann doch kein Kind einsperren!“ Das war unglaublich! Cynt konnte es nicht fassen. Ihre Eltern waren schon streng. Doch wenigstens waren sie gemeinsam durch die Winkelgasse gegangen oder sonst irgendwo hin. Aber nein. Dieses arme Mädchen musste ihr ganzes Leben hier in diesem Schloss verbringen.

Bevor Cynthia noch irgendwas sagen konnte hörte sie ihren Bruder hinter sich und wirbelte herum. „Cynt..ich hab gesagt du sollst in deinem Zimmer bleiben. Wann tust du endlich das was man dir sagt?! Hallo Talija.“ Schief lächelte er zu dem Mädchen rüber doch diese sah ihn nur mit leerem Blick an. „Hallo Draco.“ Er kannte sie?! Er wusste wie es hier zuging für sie?! Böse blickend stand Cynthia auf und sah ihren Bruder an.

Gerade als sie loslegen wollte schüttelte ihr Bruder den Kopf. „Wir sehen uns Tali. Bis dann.“ Mit diesen Worten zog er Cynthia zurück ins Schloss. Diese blickte noch einmal hinaus und sah im letzten Moment wie ein großer durchtrainierter Vampir auf der Wiese erschien. Sie wusste das er ein Vampir war, weil ihr Wesen innerlich zusammen schrumpfte. Anscheinend war der Typ ein ganz hohes Tier. Murrend ließ sie sich in ihr Zimmer schleifen. „Jetzt sag mir endlich was hier los ist!“, fuhr sie ihren Bruder an.
 

**************
 

Seufzend kraulte Talija die Ohren von Dawn, als Draco seine Schwester wegzerrte. Endlich wieder Ruhe. Doch die blieb nicht lange. Sie nahm einen kalten Lufthauch wahr und hob den Kopf. Nicht schon wieder, dachte sie grummelnd. Da stand schon wieder dieser Arsch von Vampir. Ohne auf ihn zu achten streichelte sie weiter Dawn. Das war ein Geschenk ihres Großvaters gewesen. Er hatte ihr eines Tages einfach die kleine Dawn in die Arme gedrückt und gemeint sie gehöre nun ihr.

Ja dieser Tag war noch voller Glück gewesen. Dabei war es gerade mal 5 Monate her. Doch nun war alles anders. „Geh hinein!“ Diese Stimme. Ein Schauder lief ihren Rücken hinunter und sie hasste sich dafür. Sie sah hinauf und blickte den Vampir an. „Du bist niemand dem ich gehorchen muss also kann es dir egal sein was ich mache.“ Dawn neben ihr brummte und fauchte leicht. Sofort hörte Talija schwere Tatzen neben ihr auf der Veranda.

„Außerdem würde ich mich lieber nicht so anfauchen. Das können die Katzen gar nicht leiden.“ Schalk blitzte in ihren Augen auf als sie hoch in diese eisigen Augen sah. „Ich bin sicher das ich mit den Schmusekatzen hier keine Probleme haben werde.“ Talija konnte es kaum glauben als dieser Vampir sich hinhockte und Diego über den Kopf streichelte. Schnurrend drückte der Panther den Kopf gegen seine Hand. Verdammt was sollte das denn?!

Sie biss die Zähne zusammen und schwieg während sie Kiara beobachtete, die liebevoll über Dawns Kopf leckte. Manchmal wünschte sie sich ebenfalls ein Leopard oder Panther zu sein. Dann wäre ihr Leben sicher viel einfacher. Niemand würde ihr mehr sagen was sie zu tun und zu lassen hatte. Talija wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie spürte wie eine Jacke auf ihre Schultern fiel. Sofort sah sie auf und diese eisigen Augen sahen sie an.

„Dein Großvater würde mich umbringen wenn ich hier stehen würde und dich durchnässt in der Kälte sitzen lasse.“ Er zuckte die Achseln und sah zum Schloss hinüber. Stumm wartete er während Talija sich unmerklich mehr in die Jacke kuschelte. Jedenfalls dachte sie, dass er es nicht mitbekam. Doch Damien hatte es mitbekommen. Und irgendwas in ihm fand das sehr erfreulich. Talija saß da und zuckte zusammen als das Gewitter los ging. Sie hasste Gewitter.

Schritte erklangen hinter ihr. „Damien. Du bist schon wieder zurück.“ Lächelnd kam ihr Großvater in Sicht. Dann erblickte er Talija und sofort hob er eine Augenbraue. „Was machst du hier draußen Kleines? Du holst dir noch den Tod.“ Seufzend stand Talija auf und sah zu ihrem Großvater. „Es ist alles in Ordnung.“, sagte sie kühl und ging ohne ein weiteres Wort hinein. Sobald sie drinnen war, stellte sie sich an ein Fenster und sah hinaus.

Talija konnte die beiden zwar sehen aber nicht hören. Gerade als sie einen Zauber sprechen wollte um sie wenigstens ein bisschen zu hören, tauchten hinter Damien mindestens 20 oder 30 andere Vampire auf. Jetzt wusste sie warum dieser Kerl wieder aufgetaucht war. Er hatte diese dreckigen Vampire hergeführt die ihr Großvater hier haben wollte. Sie fand es einfach nicht fair! Gut dann würde sie halt in tiefen Schlaf fallen wenn sie ihren Gefährten nicht fand. Aber sie wollte ihren Gefährten finden und haben weil sie ihn liebte und nicht weil es für ihr überleben notwendig war!

Kälte breitete sich in ihr aus und sie sah mit kalten Augen zu ihrem Großvater und diesem Damien hinaus. Das würden sie bereuen. Als sie ihren anderen Großvater ebenfalls auftauchen sah, hoffte sie ihn ausflippen zu sehen. Vielleicht war wenigstens er auf ihrer Seite. Doch dann tauchte etwas weiter entfernt eine Gruppe von Engeln auf. Fast genauso groß wie die der Vampire. Das war doch einfach nicht wahr! Jetzt hatten sich beide gegen sie verschworen.

Mit langen Schritten stieg sie die Treppe hinauf. Als sie auf halben Weg zu ihrem Zimmer war, stieß sie mit ihrem Dad zusammen. Blinzelnd sah sie ihn an. „Da bist du ja Kleines. Warum machst du denn sowas? Wieso fällst du in diese Phase?“ Ihr Dad sah sie traurig an. Das konnte sie noch nie leiden. Er durfte nicht traurig sein. Schluckend blickte sie ihn an. „Ich bin doch eh unerwünscht.“ „Oh Engel…du weißt das es nicht stimmt. Na komm…ich stell dir jemanden vor.“ Sanft lächelte er sie an und zog sie mit.

Talija hatte die komische Vermutung, dass das mit der Phase sowieso nicht richtig geklappt hatte. Irgendwie fühlte sie sich nicht anders. Ihre Gefühlen waren weg gewesen ja. Aber nun waren sie fast wieder vollständig da. Und das viel intensiver. War das normal? Immerhin war sie noch sehr jung für die Phase. Nachdenklich ließ sie sich mitziehen und wusste nicht das sie gleich ihren großen Bruder treffen würde. Wenn sie es gewusst hätte dann wäre sie sicher vollkommen aus dem Häuschen gewesen.

5. Kapitel

5. Kapitel
 

Blinzelnd öffnete Harry seine Augen. Er wusste das er nicht lange geschlafen hatte. Doch irgendwie konnte er nicht mehr schlafen. Er hatte so verwirrende Träume gehabt. Vorsichtig sah er sich um und zuckte zusammen als er sah das er mit Voldemort alleine war. Schluckend versuchte er wegzurutschen, doch dann sah er einen riesigen Schlangenkopf auf seiner Bettkante liegen. Mit weit aufgerissenen Augen sah er das Tier an.

//Geh weg!//, zischte er leise zittrig. Doch die schlange hob nur ihren Kopf und blickte ihn an. Dann drehte sie den Kopf und sah zu Voldemort hinüber. //Na komm…verängstige ihn nicht noch mehr.//, zischte dieser seiner Schlange zu. Sofort glitt sie mit einem etwas lauteren Knall auf den Boden und schlängelte in eine Ecke davon, wo sie sich zusammen rollte.

Harry schluckte und wandte den Blick schnell von ihm ab. Nach dem Test zu urteilen war dieser Mensch sein Vater. Tränen schossen in seine Augen. Irgendwas in ihm sehnte sich danach von ihm akzeptiert und geliebt zu werden. Doch der Rest in ihm konnte es nicht verkraften das es so war. Jahrelang hatte er gedacht dieser Mann wäre schuld daran, dass er keine Eltern mehr hatte. Außerdem hatte er doch gegen ihn gekämpft. Mehrmals. War das wirklich alles gelogen?

Er könnte ihn fragen, doch das traute sich Harry nicht. Er war immer stark gewesen aber die letzten zwei Jahre war er sensibler geworden. Und nachdem was Dumbledore und sein Onkel ihm alles angetan hatten, konnte man es ihm nicht übel nehmen. Wenn er daran dachte wie oft sein Onkel und auch Dumbledore ihn als Hure missbraucht hatten bekam er den Ekel. Zitternd zog ich die Decke höher und blickte dann vorsichtig zu Voldemort hinüber.

Dieser stand am Fenster und sah den jungen Potter weiter an. Obwohl er ja kein Potter war. Immerhin war er sein Sohn. Schluckend spannte er seinen Körper an. Es war ein eigenartiges Gefühl. Die ganze Zeit hatte er gedacht dieser Junge sei schlecht, weil er dem Alten so vertrauensvoll folgte. Und ja er hatte ihn Tod sehen wollen. Doch wenn er daran dachte wie er ausgesehen hatte und immer noch aussah, dann glomm der Zorn in ihm hoch.

Zorn auf all die Menschen, die ihm dies angetan hatten. Er würde Rache nehmen. Rache an all diesen Menschen. Und vielleicht würde Po…sein Sohn ihm dabei helfen. Sein Wesen hatte längst akzeptiert das dieser Junge sein Sohn war, doch ein kleiner Teil in ihm konnte ihn einfach nicht annehmen. Diese Augen blickten ihn voller Angst und Fragen an. Leise räusperte er sich und strich sich die Haare aus den Augen. „Möchtest du mich irgendwas fragen?“ Seine Stimme klang kalt, obwohl er versuchte sanft zu sein.

„Ähm..ich..also…naja..“, stammelte Harry rum und fluchte innerlich über sich selbst. Wieso war er denn nur so nervös? Es war doch kein Monster was vor ihm stand. Sondern ein ganz normaler Mann. Schluckend blickte er ihn an und leckte sich über die trockenen Lippen. „Also..ich wollte wissen ob..ob wir uns schon mal begegnet sind..weil ich ja so oft gegen Voldemort gekämpft habe in den letzten Jahren..“, flüsterte er und senkte verlegen den Blick.

Lange schwieg der Ältere und Harry bekam schon Panik. Verdammt. Er hatte es vermasselt. Wieso musste er auch so eine Frage stellen? Gerade als er sich entschuldigen wollte, setzte sich Voldemort auf die Bettkante und blickte ihn an. „Nein. Ich habe zwar von dir gehört und alles, doch ich habe dich zum ersten Mal gesehen als Draco vor ein paar Tagen mit dir hier aufgetaucht ist.“ Sein Hals wurde trocken und Harry schluckte.

Verdammt, er hatte es gewusst! Selbst all diese Dinge wo er fast ums Leben gekommen wäre, hatte Dumbledore geplant. Tränen traten in seine Augen und er hasste sich dafür, dass er nicht stärker war. Doch es ging halt nicht anders. Zitternd schlang er die Arme fest um sich. Dann passierte etwas womit er nie gerechnet hätte. Der dunkle Lord rutschte zu ihm und nahm ihn wirklich sanft in die Arme.

Perplex tat Harry erstmal nichts. Doch dann konnte er nicht mehr widerstehen. Er drückte sich an ihn und klammerte sich an seinem Hemd fest. Schniefend weinte er in sein Hemd während lange Finger durch seine wuscheligen schwarzen Haare streichelten. „Schh…es wird alles gut werden. Sie werden büßen für das was sie dir angetan haben. Jeder einzelne.“, flüsterte Tom in das Ohr des Kleinen und schluckte. Er zeigte nicht oft Gefühle. Eigentlich gar nicht außer bei seinem Gefährten. Doch nun musste er mit den Tränen kämpfen.

Egal wie dieser Junge aussah, er war sein Sohn und das würde ihn niemals darin beirren diesen zu rächen. Sie werden alle leiden, dachte Tom grimmig und drückte den Kleinen vorsichtig noch näher an sich. Harry bekam von den Rachegedanken nichts mit. Er drückte sich zitternd an den Größeren und versuchte langsam wieder ruhig zu werden. So oft wie er hier die Kontrolle verlor und seine Gefühle raus ließ, so oft hatte er es in den letzten Jahren nicht getan.

„Wann können wir den Bann von mir nehmen?“, fragte er leise und blickte nach oben in die grünen Augen seines Vaters. Seine kleine einsame seele hatte diesen Menschen schneller als seinen Vater akzeptiert als sein Kopf. Doch es war einfach so. Dieser Mann war sein Vater. Und jahrelang hatte er mit einer Lüge gelebt, dass Lily und James seine Eltern wären. Wenn ich es mir recht überlege hatte er gar keine Gemeinsamkeiten mit den beiden.

Er war weder beliebt bei den Lehrern wie seine Mutter, noch ein Quidditchfanatiker wie sein Vater. Ja, er war in Gryffindor Sucher gewesen, aber auch nur weil McGonagall und Dumbledore ihn dazu überredet hatten. Eigentlich hatte er keine Lust gehabt. Mit einem Mal kam ihm in den Sinn wofür er sich eigentlich interessierte. Tiere. Er liebte Tiere. Besonders magische Tiere, wie der Basilisk oder Phönix oder dergleichen.

Außerdem hatte Harry schon immer Zaubertränke geliebt. Wieso war er also so schlecht in diesem Fach? War das einfach wegen diesem Bann? Ließ dieser Bann diese Dinge einfach nicht zu, weil Lily und James nichts davon sonderlich interessant fanden. Voller Fragen und Verzweiflung blickte er zu Tom hoch. Tom, nicht Voldemort. Dieser Mensch hier war kein Monster. „Wer bin ich bloß?“, flüsterte er ängstlich und sah wie der Größere schluckte.
 

*****************
 

Draco verdrehte die Augen. „Nein Cynthia. Das ist die Aufgabe von Mutter und Vater. Und hör auf dich wie ein Kind zu benehmen wenn du gleichberechtigt werden willst!“ Mit diesen Worten zog er sie weiter bis sie bei ihrem Zimmer ankamen. Dann schob er sie rein und schloss die Türe hinter ihr. Seufzend ging er wieder die Treppe herunter und war erstaunt als ihm Talija und sein Onkel entgegen kamen. Dieser lächelte ihn nur schief an und verschwand dann mit Talija weiter den Gang entlang.

Jetzt wusste er wo es hinging. Talija würde ihren Bruder kennen lernen dürfen. Mit einem Mal waren seine Gedanken wieder bei dem Kleinen. Nachdenklich lief er hinunter in die kleine Bibliothek. Dann ließ er sich auf einen weichen schwarzen Sessel nieder und blickte aus dem Fenster hinaus in den Sturm. Es war als würde das Wetter die Stimmung dieses Schlosses widerspiegeln. Jeder in diesem Schloss hatte eine miserable Stimmung.

Draco dachte an den Jungen dort oben in dem Bett. Er sah zwar aus wie Harry Potter. Doch er war dieser Junge nicht mehr. Und das war er nicht erst seitdem er hier war. Auch in Hogwarts war ihm aufgefallen das der Junge in vielen Dingen besser war als früher und er nicht mehr so oft Ärger machte wie sonst. Außerdem war er im Quidditsch nur noch lustlos dabei. Das verwirrte ihn.

Von Anfang an hatte es so ausgesehen als wenn der Junge nichts anderes machen wollte außer im Quidditsch zu gewinnen. Doch anscheinend war es doch anders. Ob sie den Jungen verzaubert hatten damit er bestimmte Dinge tat? Wer konnte einem Kind so etwas antun? Das war krank. Draco schnaubte und schüttelte über sich selber den Kopf.

Albus Dumbledore konnte es. Dieser Mann würde alles dafür tun um an die Macht zu kommen. Selbst wenn er tausende von unschuldigen Menschen umbringen musste dafür. Wieso hatte er sich ausgerechnet ihn ausgesucht? Diese Frage stellte sich Draco die ganze Zeit schon, doch in seinem Kopf tauchte mit einem Mal eine Antwort auf: Er ist Toms Sohn. Wenn jemand Tom aufhalten konnte, dann vermutlich nur sein eigener Sohn. Und dieser Mann wusste das.

Zähne knirschend sah er vom Fenster weg, hinüber zu dem Feuer was im Kamin prasselte. Luzifer Salazar Snape-Riddle war wieder unter ihnen. Sein Vampir schnurrte und Draco ballte die rechte Hand zur Faust. Sein Gefährte hatte schlimmes durchlitten. Er glaubte nicht, dass er nur geschlagen wurde. Dafür war der Kleine seelisch einfach zu zerstört. Ein Knurren kam aus seiner Kehle, wenn er daran dachte das dieser schäbige Muggel und dieser alte Sack seinen Kleinen sexuell angefasst haben könnten!

Sein Vampir drängte ihn dazu nach oben zu gehen und sich zu seinem Kleinen zu legen. Doch er tat es nicht. Er würde ihn nicht anfassen. Nur wenn er es wollte. Er würde Geduld haben. Auch wenn es ihm persönlich schwer fallen würde. Die Tür der Bibliothek ging auf und Frenrir Greyback kam herein. Als er Draco sah stutzte er. „Entschuldige Draco…ich dachte der dunkle Lord wäre hier.“ Der Werwolf ging langsam zu dem Jungen und setzte sich auf einen zweiten weichen schwarzen Sessel.

„Was willst du denn vom dunklen Lord?“ Draco hob fragend eine Augenbraue während draußen der Sturm wütete und die Fenster zum klappern brachte. „Ich war bei Remus…der Alte muss total sauer sein, weil man keine Leiche von Harry Potter gefunden hat. Aber er hat im Ministerium bestätigt das der Junge tod ist. Remus ist außer sich. Doch ich konnte ihn so weit beruhigen, dass er sein Status als Spion nicht gefährdet.“

Leicht lächelte der Werwolf als er von dem anderen sprach. Sie alle wussten, dass die beiden ein Paar waren. Auch wenn Remus dies immer bestritt. „Remus hat mir zwei Briefe mitgegeben für den Jungen. Einen von sich selbst und einen von den Weasley-Zwillingen.“, sagte Frenrir und Draco hob eine Augenbraue. „Von den Zwillingen?!“ Nickend zog der Werwolf zwei Umschläge aus seinem Umhang. „Ich hab ihn schon kontrolliert. Er ist sauber. Anscheinend hat der Junge doch zwei ehrliche Freunde.“

Draco brummte irgendwas unverständliches und blieb dann schweigend gemeinsam mit dem Werwolf sitzen. Beide lauschten dem knistern des Feuers und dem Trommeln des Regens. Ob die beiden wirklich Freunde waren, dass wusste Draco nicht. Doch wahrscheinlich waren sie bessere Freunde wie diese Granger und dieses Wiesel. Denn bei den beiden hatte er nie den Eindruck gehabt, dass sie ein falsches Spiel trieben.
 

******************
 

Cynthia stand vor ihren Eltern und blickte diese gleichgültiig an. Es war vermutlich nicht richtig, dass sie so empfand. Wahrscheinlich wollten ihre Eltern sie nur beschützen. Doch es tat weh immer außen vor zu sein. Seufzend verschränkte sie die Arme vor der Brust und wartete geduldig. Ihr Vater sah sehr mitgenommen aus und ihre Mutter zitterte. Was war hier los? Sie waren sicher nicht nur so durcheinander, weil sie nicht zu Hause geblieben war.

Narzissa ging zu ihrer Tochter und zog diese in ihre Arme. „Es tut mir so leid mein Kleines…Ich hätte dich nicht so behandeln dürfen.“ Sie löste die Umarmung um ihre Tochter und sah diese mit feuchten Augen an. Cynt war etwas geschockt. Ihre Mutter zeigte normalerweise nie ihre Gefühle. Das gehörte sich für eine Malfoy einfach nicht. Zittrig ließ Zissa ihre Tochter los und blickte zu ihrem Mann hinüber. Schluckend blickte auch Cynthia zu ihrem Vater hinüber.

Dieser sah sie an und öffnete seine Arme. „Komm her Engelchen.“ Sofort ging sie zu ihm und umarmte ihn. Es war selten das ihr Vater sie in den Arm nahm. Doch wenn er es tat, dann war sie das glücklichste Mädchen auf der Welt. Sie wusste das es immer so bleiben würde. Egal wie alt sie war. Tränen traten in ihre Augen und Lucius streichelte seiner Tochter über den Rücken. „Es ist alles gut…“, flüsterte er ihr leise ins Ohr.

Cynt schniefte leise und ihre Finger krallten sich in das schwarze Hemd. „Ich hatte das Gefühl euch nichts mehr wert zu sein…als wäre ich nur noch ein blödes Anhängsel.“, flüsterte sie schluchzend. Zittrige Finger streichelten ihr durchs Haar und sie wusste, dass ihre Mutter dies tat. „Niemals…du bist doch unser Engel. Und wir lieben dich genauso sehr wie Draco.“, hauchte ihr Vater und drückte ihr einen sanften Kuss aufs Haar.

Schniefend löste Cynthia sich aus der Umarmung und blickte zu ihrem Vater hoch. Dieser lächelte sie liebevoll an. Ganz leicht erwiderte sie sein Lächeln und blickte dann zu ihrer Mutter. „Ich war ziemlich dumm oder?“ Narzissa schüttelte den Kopf und wischte sich die Tränen weg. „Nein. Wir haben nur nicht bemerkt, dass du nicht mehr das gleiche Mädchen bist, sondern eine ausgewachsene junge Dame.“ Liebevoll richtete sie Cynts Haar und stutzte, als sie das Lippenpiercing bemerkte.

Leise lachte Cynt. „Ich hab es mir in der Winkelgasse stechen lassen…und ich habe mir neue Klamotten gekauft. Wisst ihr..ich war sauer und so…deswegen hab ich mir neue Klamotten etc. gekauft. Außerdem will ich nach den Sommerferien den Alten in Hogwarts schocken.“ Breit grinste sie ihre Eltern an. Diese waren zuerst verwirrt, doch dann lachten sie leise. „Du bist wahrlich eine Malfoy…“, sagte Lucius und Cynthia konnte einen Hauch Stolz aus seiner Stimme vernehmen.

Dann blickte Narzissa ihren Mann an und Cynt bemerkte, dass sie sich in Gedanken unterhielten. Summend ließ sie sich auf das große, weiche Bett nieder. Die Augen auf ihre Eltern gerichtet schmunzelte sie vor sich hin. Nach kurzer Zeit drehten die beiden sich zu ihrer herum und blickte diese an. „Wir wollen dir nun erzählen was in den letzten Tagen los war…Ich denke das du es verdient hast alles zu wissen. Du bist fast erwachsen und so sollten wir dich auch behandeln.“, sagte ihr Vater ruhig.

Leise schluckte Cynthia und nickte. Dann setzten sich ihre Eltern auf die beiden Sessel, die in ihrem Zimmer standen und fingen an zu erzählen. Von dem verlorenen Sohn von Tom. Davon das dieser wieder aufgetaucht war und sie deswegen nach hier mussten. Wie er zugerichtet war. Außerdem sagten sie ihr, dass er der Gefährte ihres Bruders sei. Stumm lauschte Cynt den Worten ihrer Eltern und konnte nachvollziehen, warum sie nichts gesagt hatten.

Als sie geendet hatten blickten sie ihre Tochter an. „Wow…also…uff…“ Cynt fehlten die Worte und sie dachte über das Gesagte kurz nach. „Also..das ist echt viel was passiert ist und ich verstehe wieso ihr hier bleiben musstet und Tom und Onkel Sev beistehen musstet.“ Leicht lächelte sie als sie dies sagte. Dann zuckte sie zusammen als ein lauter Knall durch das Schloss widerhallte. „Man…das Gewitter ist echt heftig…“, murmelte sie vor hin.

Narzissa stand auf und umarmte ihre Tochter. „Versuche etwas zu schlafen. Morgen musst du früh raus. Wir frühstücken hier nämlich jeden Morgen alle zusammen.“ Liebevoll sah sie ihren Engel an. „Gute Nacht Kleines.“ Sanft küsste sie Cynt auf die Stirn und ging dann hinaus. Ihr Vater ging zu ihr und hauchte einen Kuss auf ihren Kopf. „Gute Nacht Engelchen..schlaf gut.“, hauchte er und streichelte ihr kurz durch das seidigweiche Haar. Dann ging auch er hinaus.

Sobald die beiden draußen waren, zog Cynthia sich um und krabbelte unter die Decke ins Bett. Dann lag sie da, in dem dunklen Zimmer, lauschte dem Unwetter draußen und dachte über all das nach, was sie eben von ihren Eltern gehört hatte. Vielleicht war dieses Mädchen draußen deswegen so komisch. Immerhin war ihr Bruder als Tod erklärt worden und nach den ganzen Jahren tauchte er wieder auf. Als Cynthia langsam in den Schlaf glitt, nahm sie sich fest vor mit diesem Mädchen mehr in Kontakt zu kommen.
 

*******************
 

Talija war immer noch auf ihre Großväter sauer, doch die Aussicht ihren Bruder zu sehen besänftigte sie etwas. Ihr Dad zog sie weiter und sie spürte seine Freude darüber endlich seinen Sohn wieder zu haben. Eigentlich hätte sie eifersüchtig sein müssen, doch sie wusste das ihr Dad sie trotz allem über alles liebte. Nicht so wie ihr Vater. Leer blickte sie auf den Boden während sie weiter gingen. Ihr Vater hasste sie und sie wusste das es sich nicht ändern würde, nur weil ihr Bruder endlich wieder da war.

„Oh du wirst begeistert von ihm sein..naja er sieht noch anders aus, weil er immer noch diese Banne auf sich hat, die sein Aussehen verändern usw.“, plapperte Severus vergnügt. Als sie in den Flur einbogen, wo das Zimmer des Kleinen war zog er sie weiter bis zur Türe. Talija blickte auf und sah ihren Vater gerade die Türe schließen. Nagini glitt an ihnen vorbei Richtung Treppe. Sofort blieb Talija stehen und sah zu ihrem Vater hinüber.

„Tom..ich wollte Talija ihren Bruder vorstellen.“ Sev lächelte seinen Gefährten an und küsste diesen auf die Wange. Kurz lächelte Tom und blickte dann zu seiner Tochter hinüber. „Das ist keine gute Idee. Der Kleine schläft und er braucht den Schlaf. Er hat heute viel erfahren.“ Talija wandte den Blick ab und verschränkte die Arme. Sie hatte das gewusst. Doch er dachte immer noch, dass es sie verletzte. Genauso wie ihr Dad. Doch das tat es nicht. Jedenfalls redete sie es sich ein.

„Aber Tom…es ist ihr Bruder…sie hat ein Recht darauf.“ Sev sah seinen Gefährten bittend an, doch dieser schüttelte den Kopf. „Das mag sein Sev…aber denk an die Gesundheit des Kleinen. Er hat es verdient sich auszuruhen. Sie kann ihn morgen beim Frühstück kennen lernen. Genau wie alle anderen. Versprich mir das ihr ihn schlafen lasst.“ Sanft streichelte Tom seinem Gefährten über den Nacken und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.

„Ich muss jetzt los. Frenrir ist von Remus zurück und will unbedingt mit mir sprechen.“ Schief lächelte er Sev an und verschwand dann in Richtung Treppe. Talija blickte zu ihrem Dad hinüber und wusste das sie ihren Bruder doch nicht zu Gesicht bekam. „Tut mir leid Engel…aber dein Vater hat Recht. Der Kleine braucht wirklich Ruhe.“ Wie immer, dachte Talija nur. Egal was ihr Vater sagte, ihr Dad gab ihm immer Recht.

Ob er ihm auch Recht geben würde, wenn er verlauten ließ, dass sie nicht gut für die Familie war und verschwinden musste?, fragte sie sich und seufzte lautlos. „Schon gut Dad. Gute Nacht.“, sagte sie tonlos und verschwand zu ihrem Zimmer. Das Severus ihr traurig und besorgt nachsah bekam sie nicht mit. Sobald sie in ihrem Zimmer war, verriegelte sie dieses mit mehreren Zaubersprüchen. Dann legte sie sich auf ihr Bett und lauschte dem Trommeln des Regen.

Ihr Vater hasste sie weiterhin und manchmal wünschte sie sich, sie wäre überhaupt nicht auf der Welt. Vielleicht ging es dann auch ihrem Dad besser. Immerhin war er immer zwiegespalten zwischen ihr und ihrem Vater. Sie wollte das ihr Dad glücklich war. Seufzend rollte sie sich zusammen und bemerkte kaum, dass die Matratze tiefer wurde als Kiara gemeinsam mit Dawn auf ihr Bett sprang und sich vertrauensvoll an sie kuschelte.

Nun lagen sie da. Die Katzen schnurrten liebevoll und rieben ihre Köpfe an Talija. Leicht lächelte diese und kraulte Dawn die weichen Ohren. Zärtlich leckte Kiara ihren Nacken und brummte leise. Wenigstens du akzeptierst mich, dachte Talija und ein kleines Lächeln lag auf ihren Lippen als sie die Augen schloss und in einen ruhigen Schlaf fiel. Sie träumte von diesem eiskalten Vampir und krallte im Schlaf fest ihre Finger und Kiaras weiches Fell.
 

*******************
 

Remus saß in seinem Sessel und trank sein Glas Feuerwhiskey auf Ex. Verdammt, er hatte gewusst das Dumbledore ein falsches Spiel trieb. Doch das er ausgerechnet Harry solche schrecklichen Dinge angetan hatte! Ob er gewusst hatte, dass dieser kleine Junge der Sohn vom dunklen Lord war? Verzweifelt raufte er sich seine Haare und lauschte dem Regen. Wenn er nur daran dachte, wie es dem Kleinen ging wurde er so wütend, dass er am liebsten alles auseinander gerissen hätte.

Frenrir hatte ihm sofort mitgeteilt das Severus und Tom ihren Sohn wieder hatten. Doch als er gehört hatte wer dieser Sohn war, war er beinahe aus allen Wolken gefallen. Harry Potter. Der Sohn seines besten Freundes. Okay, James war nicht wirklich der beste Freund von Sirius und ihm gewesen. Sie waren nur mit ihm befreundet gewesen um besser an Dumbledore ran zu kommen. Allerdings hatten sie immer ein Auge auf Harry gehabt. Denn dieser konnte nichts für seine Eltern.

Jetzt war er unglaublich froh immer ein Auge auf den Jungen gehabt zu haben. Wenn ihm was geschehen wäre und dann wäre raus gekommen, wessen Sohn er war, dann hätte er sein Grab schaufeln können. Kopf schüttelnd stand er auf um sich eine neue Flasche Feuerwhiskey zu holen. Gerade als er sich ein neues Glas einschüttete, spürte er, dass jemand im Haus war. Leicht lächelte er. Irgendwie dachte er es wäre Frenrir. Alleine der Gedanke erfreute ihn.

Als er sich rumdrehte und gerade etwas sagen wollte, riss er die Augen und ließ vor lauter Schreck sein Glas fallen. Das war eindeutig nicht Frenrir, der da vor ihm stand. Schluckend blickte er in die blauen Augen. „Albus…hast du mich erschreckt…“ Der Alte lächelte gütig. „So schreckhaft Remus? Das kenne ich ja gar nicht von dir..“ Remus wurde ruhig und blickte den Alten in die Augen. „Ich hatte nicht damit gerechnet heute noch jemanden hier zu sehen…“

Mit einem Schlenker seines Zauberstabs flog ihm das Glas heil zurück in die Hand. Dann stellte er es auf den Tisch und sah wieder zu dem Alten hinüber. Eine Unruhe befiel ihn und er bedauerte es, dass Frenrir nicht hier war. „Was kann ich für dich tun Albus?“, sagte er freundlich. „Oh ich dachte mir ich besuche dich mal…jetzt wo Harry Tod ist.“ Diese blauen Augen sahen ihn durchdringend an und Remus schluckte. Er setzte seine geübte Trauermiene auf.

„Das ist wirklich nett von dir. Danke. Doch es geht mir gut. Ich kriege das schon hin. Mach dir keine Gedanken..“ Schief lächelte er ihn an und betete innerlich das der Alte endlich wieder verschwand. Er konnte es nicht ertragen weiter in seiner Nähe zu sein. Nicht nach allem was er mit Harry gemacht hatte. Sein Zorn kam wieder hoch und er unterdrückte diesen sofort. Jetzt durfte er nicht die Kontrolle verlieren.

Remus hob eine Augenbraue als er sah, dass Dumbledore seinen Zauberstab gezogen hatte und ihn kalt anlächelte. „Remus…Remus…hat dir denn niemand bei gebracht das man niemals lügen sollte? Oder das man dem großen Dumbledore niemals hintergehen sollte?“ Schluckend ging Remus einige Schritte zurück und umklammerte seinen Zauberstab. „Albus…ich weiß nicht wovon…“ „Lüg mich nicht an!“, rief der Alte und ließ den Cruciatus-Fluch auf ihn los.

Zuckend fiel Remus um und krümmte sich vor Schmerzen. Doch er schrie nicht. Nein, er biss die Zähne zusammen und ertrug den Schmerz. Er musste stark sein. Dieser Mann würde ihn nicht brechen. „Oh weißt du Werwolf…ich werde einen riesigen Spaß mit dir haben…darauf kanns du dich verlassen…und es gibt bestimmt Leute die mir helfen werden…Tonks zum Beispiel. Immerhin hast du ihr das Herz gebrochen.“ Lachend stand der Alte vor ihm und blickte auf den sich krümmenden Remus hinunter. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs waren die beiden verschwunden und über dem Haus von Remus prankte das Dunkle Mal.

6. Kapitel

6. Kapitel
 

Verschlafen blinzelte Harry in das Licht, was durch das Fenster genau auf ihn fiel. Vorsichtig drehte er sich auf den Rücken und streckte sich. So gut hatte er noch nie geschlafen. Ein leises piepsiges Räuspern ließ ihn erschrocken zusammen fahren. „Verzeiht mir Master…Der Meister wünscht das ich euch beim anziehen helfe und ihr dann mit mir hinunter in den Speisesaal kommen sollt.“, sagte die Hauselfe piepsig und blickte den Jungen aus ihren großen Augen neugierig an.

Schluckend setzte er sich auf und rutschte zum Rand des Bettes. Er fühlte sich schwach, doch sein Körper tat nicht mehr so weh, wie vorher. Die kleine Elfe lief herum und holte die Anziehsachen für ihn. Harry blickte auf die Sachen hinunter und schluckte. Sie sahen neu und teuer aus. Nie hatte er neue Kleidung gehabt. Vorsichtig strich er mit den Fingern über das Slytheringrüne T-Shirt. Dann blickte er wieder zu der Elfe hinüber, die ganz nervös vor ihm stand. „Wie heißt du?“

Er war überrascht wie kratzig seine Stimme klang und räusperte sich leicht. „Oh verzeiht mir Master.“ Sofort verbeugte sich die Elfe. „Tapsi hat es vergessen ihren Namen zu nennen. Tapsi bittet euch um Verzeihung.“ Nervös blickte die Elfe zu ihm. Schief lächelte er sie an. „Ist schon okay Tapsi. Jeder kann mal was vergessen.“ Vorsichtig stand Harry auf und zog sich aus und dann die neuen Sachen an. Es dauerte, da er immer wieder erschöpft war und eine Pause machen musste.

Dann fehlten nur noch die Socken. Gerade als er sich bücken wollte um sich die Socken anzuziehen, sprang Tapsi und hielt die schwarzen Socken in ihrer kleinen Hand. „Tapsi macht das schon Master.“ Zögernd setzte sich Harry zurück auf das Bett und ließ sich die Socken und Schuhe von der Hauselfe anziehen. „Danke schön Tapsi.“, sagte er leise und lächelte sie freundlich an. Sofort strahlte die Elfe und stand stolz neben dem Bett während er wieder aufstand.

„Tapsi bringt euch nun zum Speisesaal.“ Mit diesen Worten lief die Elfe zur Türe und öffnete diese. Langsam folgte Harry ihr aus dem Zimmer hinaus, die Treppe runter. Es war anstrengend für ihn. Außerdem wusste er ja nicht wie lange er schon in dem Bett gelegen hatte. Je näher sie einer großen Türe kamen, desto besser hörte er die vielen Stimmen. Wie viele Leute lebten denn in diesem Haus?, fragte er sich ängstlich. Tapsi kam bei der Türe an und wartete geduldig auf ihn. Sie war wirklich eine sehr liebe Elfe.

Als er an der Türe ankam, schluckte er wieder und rieb seine feuchten Hände an der Hose sauber. Dann sah er zu Tapsi runter die ihn mit ihren großen Augen fragend anblickte. Schließlich holte er tief Luft und nickte einmal kurz. Sofort öffnete die Elfe die Türe und die Stimmen verstummten. Vorsichtig ging Harry hinter Tapsi in den Raum. „Meister…Tapsi bringt euch den jungen Master Harry.“, ließ Tapsi stolz verlauten und blickte zu den anwesenden, die alle an einem großen Tisch saßen. Harry blickte auf seine Füße und zuckte zusammen als jemand auf ihn zugestürmt kam und ihn in eine halsbrecherische Umarmung zog.

„Danke Tapsi, du kannst dich zurück ziehen.“, hörte er die Stimme von Tom während der Unbekannte ihn immer noch an sich drückte. Harry hatte das Gefühl zu ersticken und er gab einen komischen Laut von sich. Doch der Mann hatte es gehört und ließ ihn sofort los. Dann blickte Harry in schwarze lachende Augen. „Sirius…“, kam es fast tonlos über Harrys Lippen und der Junge blickte seinen Paten mit großen Augen an. „Hey Harry…“, lächelte dieser und wuschelte ihm durch die Haare.

Alleine diese einfache Geste machte den Jungen fertig und er brach in Tränen aus. Schluchzend klammerte er sich an den großen Mann, der ihn einfach umarmte und leise beruhigende Worte zu murmelte. Liebevoll streichelte er seinen Rücken entlang und sah nach hinten zu den anderen. Severus sah aus als wäre er am liebsten aufgesprungen und hätte ihm seinen Sohn entrissen und diesen betüttelt wie eine Glucke. Sirius musste leicht lächeln. Schniefelus war schon ein Arsch, aber wenn es um seine Kinder ging war er wie eine Löwin.

Sanft führte er den Kleinen zum Tisch und drückte ihn auf seinen Platz, rechts neben Tom und ließ sich dann auf den Stuhl daneben nieder. „Geht’s wieder?“, fragte er leise und streichelte Harry durchs Haar. Dieser nickte und wischte sich verlegen die Tränen weg. Dann sah er zu Tom hinüber aus Angst das der ihn anschnauzen würde, weil er so spät war und dann auch noch einen Heulkrampf bekam. Doch dieser sagte nichts sondern blickte ihn nur stumm an. Schluckend beruhigte er sich langsam und sah dann auch die anderen am Tisch an.

Gegenüber von ihm und somit links von Tom, saß Severus. Neben diesem saß ein Mädchen was Harry nicht kannte, doch nach längerem hinsehen, erkannte sie gewisse Ähnlichkeit mit Severus und Tom. Anscheinend war sie die Tochter der beiden. Das sie somit auch seine Schwester war, verdrängte Harry. Neben dieser hatte sich Draco nieder gelassen und daneben ein blondes Mädchen was große Ähnlichkeit mit ihm hatte. Anscheinend seine Schwester. Am Kopfende (oder Fußende) saß Lucius Malfoy. Und daneben seine Frau Narzissa. Und neben dieser saß ein Mann mit richtig faszinierenden roten Haaren. Auch hier wusste er nicht wer dies war. Und genau neben ihm saß natürlich Sirius.

Tom räusperte sich neben ihm und sofort sah Harry mit roten Wangen und entschuldigend zu diesem hinüber. „Dann können wir ja nun anfangen zu essen.“, sagte er ruhig und fast zeitgleich erschien das Frühstück auf dem Tisch. Harry sah sich mit offenem Mund um und schluckte als er die Pfannkuchen sah. Er liebte Pfannkuchen. Alle bedienten sich und fingen wieder an zu reden. Nur Harry saß dort und tat nichts. Er durfte ohne Erlaubnis nichts essen.

Sirius sah stirn runzelnd zu seinem Patenkind hinüber. „Hast du keinen Hunger Harry?“, fragte er leise und sein Patensohn blickte ihn mit stumpfen grünen Augen an. „Doch, aber ich darf ohen Erlaubnis nichts essen.“, sagte dieser als wenn es das normalste auf der Welt wäre. Alle hielten in ihren Bewegungen inne und sahen den Jungen erschrocken an. „Ach quatsch. Du darfst dir den Bauch vollschlagen so wie du willst. Du musst keine Erlaubnis einholen. Wenn du hunger hast, dann isst du. Okay?“, sagte Severus und blickte über den Tisch hinweg zu seinem Sohn hinüber.

Dieser nickte verlegen und machte keinen Anstalten sich etwas zu nehmen. Kurzer Hand machte Sirius das. Er legte vier Pfannkuchen auf den Teller von Harry und schüttete ihm einen O-Saft ein. „So. Und nun iss bis du platzt.“ Liebevoll wuschelte er dem Kleinen noch mal durch die Haare und aß dann weiter seinen Speck. Alle wandten sich wieder ihrem Essen zu und auch Harry fing langsam an zu essen. Es schmeckte einfach himmlisch und er aß alle vier Pfannkuchen auf. Danach war ihm zwar etwas übel, da er es nicht gewohnt war so viel zu essen, doch das war okay für ihn.

Zum ersten Mal war er richtig satt geworden. Mit großen Schlucken trank er sein zweites Glas O-Saft leer und ließ sich dann in den Sitz sinken. Er war so voll. Eine Hand legte er auf seinen Bauch und dann beobachtete er pappsatt wie die anderen locker miteinander umgingen und Scherze rissen. „Och Tommy jetzt lach doch mal.“, sagte Sirius plötzlich und sofort sahen alle bis auf das Mädchen neben Severus auf. Sie war eh ein eher stiller Typ, hatte Harry festgestellt. Tom schluckte das Stück Pfannkuchen hinunter und blickte dann zu Sirius hinüber.

„Ich muss doch nicht über deine abartigen Witze lachen, oder Köter?“ Tom hob Snape-like die Augenbraue in die Höhe und Harry musste leise kichern. Sofort hatten alle, die vorher Tom angeschaut hatten, den Blick auf ihn gerichtet. Er wurde rot und versuchte sich in dem Stuhl kleiner zu machen. „Nenn mich nicht so.“, schmollte Sirius und zog eine Schnute. Sofort lachte Harry und Sirius grinste breit. Genau das hatte er gewollt. Tom verdrehte die Augen und trank seinen Kaffee leer. „Du bist unmöglich, Black. Ich versteh nicht was Blaylock an dir findet aber gut…immerhin bist du mir seit Jahren ein treuer Todesser. Dann werde ich dich wohl ertragen müssen.“ In seinen Augen blitzte es amüsiert und jeder wusste, dass er es nicht so meinte, wie er es sagte.

Mit einem Mal wurde Harry wieder traurig. Er war zwar anscheinend der Sohn von Tom und Severus, doch er würde nie zu dieser kleinen netten Gesellschaft gehören. Er ließ den Kopf hängen und fuhr erschrocken auf, als nach einiger Zeit Stühle nach hinten rutschten. „Oh bitte Dray…“, quengelte das blonde Mädchen und sah ihren Bruder mit ihren großen Augen an schmollend an. Dieser seufzte, begegenete kurz Harrys Blick und sah dann seine Schwester wieder an. „Na gut Cynt. Dann gehen wir halt ausreiten.“ Sofort schrie sie vor Freude auf, umarmte ihn und verschwand nach oben. Gequält lächelte Draco in die Runde und ging ebenfalls hoch.

Auch die beiden älteren Malfoys verließen die Runde. „Wir sehen uns später.“, sagte Sirius sanft zu Harry, küsste ihn auf die Stirn und stand dann mit dem großen Mann mit den unglaublichen roten Haaren auf. Sich gegenseitig neckend gingen sie hinaus und Harry sah ihnen nach. Dann blickte er zu den drei Personen die noch mit ihm am Tisch saßen. „Also Harry…das hier ist Talija Minou Snape-Riddle. Und wie du es dir vielleicht schon gedacht hast, ist sie die Tochter von Tom und mir und somit deine Schwester.“ Severus lächelte ihn liebevoll an und Harry sah zu dem Mädchen hinüber. „Hallo Talija.“, sagte er leise und verlegen.

„Hallo,“, sagte diese tonlos und stand auf. Ohne ein weiteres Wort ging sie hinaus. „Hab..hab ich was falsch gemacht?“ Mit großen Augen sah er zu Severus hinüber. Dieser schüttelte traurig den Kopf. „Nein…sie hat eine schwere Zeit momentan..“ Traurig lächelte er Harry an. „Was hälst du davon wenn Tom und ich die Banne von dir lösen?“ Harry schluckte ängstlich. „Ich…ich weiß nicht..aber..okay…“, stammelte der Kleinere und Tom legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Keine Panik. Du wirst schon mit deiner neuen Situation klar kommen.“ Nach diesen Worten standen sie stumm auf und machten sich auf den Weg in Harrys Zimmer. Angst machte sich in Harry breit. Was wenn er sein neues Leben nicht meistern konnte?
 

*************************
 

Seufzend stand Draco vor seinem Kleiderschrank und suchte seine Reitklamotten raus. Es war ein komisches Gefühl gewesen mit Harry an einem Tisch zu sitzen als wenn nie so etwas wie Hass zwischen ihnen gewesen wäre. Doch er konnte sich daran gewöhnen. „Denke ich…“, murmelte Draco vor sich hin und zog langsam seine Reitklamotten an. Das seine Schwester ihn aber auch IMMER überreden konnte. Das war einfach unglaublich. Seufzend besah er sich im Spiegel und war zufrieden mit seinem Aussehen. Dann ging er hinaus auf den Flur.

„Da bist du ja endlich!“, rief Cynthia und sprang auf ihn zu. Sie sah ihn mit leuchtenden Augen an und zum ersten Mal sah Draco wieder Ähnlichkeit zu der kleinen Cynthia von früher, die freudestrahlend auf ihn zugerannt kam, wenn er von Hogwarts nach Hause kam. Lächelnd sah er sie an. „Du machst mich echt wahnsinnig, Schwesterchen.“ Liebevoll zog er an ihrem geflochtenen Zopf, der auf ihrer Schulter lag. Dann ging er mit ihr die Treppe hinunter in den Garten. Von da aus liefen sie zu den Ställen. „Oh schau mal!“ Cynthia rannte vor und blickte in eine Box, wo das gerade mal 3 Tage alte Fohlen mit seiner Mutter stand.

„Sieh doch wie süß…“, schwärmte sie und blickte zu ihrem Bruder der neben ihr stehen geblieben war. „Ja ich weiß das es sehr süß ist…“ Es war wirklich süß, auch wenn Draco nicht gerne zugab, wenn er etwas süß fand. Das war einfach nicht Malfoy-like. Doch seiner Schwester war sowas egal. Lächelnd beobachtete er wie sie die Box öffnete und hinein schlüpfte. „Ich geh schon mal unsere Pferde satteln.“, sagte er schmunzelnd und verschwand weiter in den Stall. Dann suchte er seinen weißen Hengst Demon. „Na du…lange nicht gesehen mh?“ Sanft kraulte er seine Nüstern und führte ihn aus der Box nach draußen.

Summend sattelte er Demon und holte dann noch die weiße Stute Hope für Cynthia. Lächelnd sattelte er auch sie und blickte auf als er Cynthia hinter sich hörte. „Ach ich glaub ich bin verliebt.“, schmachtete sie und nahm ihm die Zügel von Hope aus der Hand. Schmunzelnd blickte er sie an. „Und in wen? Muss ich den jenigen verprügeln weil er sich an meine kleine Schwester ranmacht?“ Sofort stöhnte sie genervt auf und schlug ihm auf die Schulter. Sie schwang sich in den Sattel und er tat es ihr gleich. „Ach du bist doof…du kannst mich nicht ewig vor sowas beschützen…“, sagte sie und blickte ihn an. Grimmig ritt er los und schwieg zu dem Thema, während sie zu einem kleinen See ritten, der zu dem Anwesen von Tom gehörte.

„Na komm, du holst mich eh nie ein.“, rief seine Schwester und trieb Hope zu einem halsbrecherischen Galopp an. Lachend folgte Draco ihr mit Demon und die beiden jagten über die Wiese auf den See zu. Cynthia hatte so einen schnellen Galopp drauf, dass Draco sie nicht einholte und somit kam sie als Erste an. Das würde er sich sicher den ganzen Tag anhören müssen. Seufzend sprang er von Demon herunter und ließ ihn grasen. Auch Cynthia sprang herunter und ließ sich in das Gras sinken. „Komm her Bruderherz….“ Sie klopfte neben sich auf den Boden. Schmunzelnd ließ er sich nieder.

„Also…dieser Potter ist also dein Gefährte?“ Cynt wandte sich ihrem Bruder zu und lächelte als dieser sie ungläubig ansah. Leise kicherte sie. „Mum und Dad haben es mir gezwitschert.“ Stöhnend ließ Draco sich auf den Rücken fallen. „Das war so klar…“, brummte dieser und starrte schweigend in den Himmel hinauf. Nachdem gestern so ein Unwetter gewesen war, war es nun schon wieder so heiß, dass der Boden schon trocken war. Seufzend schloss er seine Augen und lauschte. Hope und Demon schnaubten in seiner Nähe und seine Schwester trippelte nervös und neugierig mit dem Fuß auf dem Boden. „Jetzt red endlich mit mir, Mensch!“, grummelte sie und sah ihn mit großen Kulleraugen an.

Stöhnend sah er zu ihr hinüber. „Erstmal bin ich kein Mensch.“ Draco grinste sie schief an. „Und zum anderen geht dich das überhaupt nichts an. Aber du wirst eh keine Ruhe geben bis ich es dir gesagt habe richtig?“ Sie strahlte ihn unschuldig an. „Ich bin neugierig! Das weißt du doch. Also, los. Ich höre.“ Mit funkelnden Augen blickte sie ihn an und er wandte den Kopf wieder ab um in den Himmel zu blicken. „Weißt du…ich wollte Harry damals als Freund. Ich hab ihm meine Freundschaft angeboten und wie du weißt hat er sie nicht angenommen. Ich war so sauer! Was hatte dieses Wiesel was ich nicht hatte?!“ Alleine der Gedanke ließ ihn wieder knurren. Am liebsten würde er dem Wiesel gehörig den Marsch blasen! „Und dann waren wir Feinde. Die ersten drei Jahre war es auch noch richtig..es fühlte sich richtig an. Aber dann war Sirius frei und er hat mir erzählt wie sehr Harry leidet und das er sich trotz diesem Schlammblut und Wiesel ziemlich alleine fühlte.“

Draco drehte den Kopf zu seiner Schwester. „Es stimmte mich nachdenklich und danach ärgerte ich ihn nur noch damit er wenigstens etwas im Leben hatte was für ihn normal lief. Doch als ich ihn Ende des 5. Schuljahres sah, wie er wegen Sirius Tod litt hätte ich ihn am liebsten umarmt und nie wieder los gelassen. Ich wollte, und will es noch immer, für ihn da sein. Weißt du er hatte keine richtigen Freunde in Gryffindor. Das merkte ich immer wieder. Die einzigen die ihn irgendwie immer so genommen haben wie er wirklich ist das sind Fred und George Weasley, Seamus Finnigan und aus Ravenclaw Luna Lovegood. Immer wenn ich ihn mit einen, oder allen, zusammen sah wirkte er glücklich.“ Leise seufzte er und rieb sich die Stirn. „Zu der Zeit merkte ich, dass ich ihn nicht mehr hasste. Ich wollte ihn als besten Freund gewinnen. Doch das Wiesel und das Schlammblut schafften es seinen Hass auf mich zu verstärken.“

Draco blickte traurig zu seiner Schwester, die sich ohne zu zögern einfach neben ihn legte und an ihn kuschelte. Sanft legte sie den Kopf auf seine Brust und streichelte liebevoll und tröstend seinen Bauch. „Und dann?“, fragte Cynthia heiser. Nachdenklich spielte Draco mit den blonden Haaren seiner Schwester, die seinen so ähnlich waren. „Ich wollte mit ihm reden. Ich konnte ihn auch einmal weg locken von den beiden, aber er hörte nicht zu. Irgendwie war er in Gedanken und es sah aus als wenn er etwas gehört hätte, was er nicht ganz verkraften konnte. Also habe ich es auf sich beruhen lassen und mir vorgenommen dieses Jahr wenn wir nach Hogwarts fahren mit ihm zu reden.“ Auf einmal stutzte Draco. „Sag mal…denkst du das Tom und Sev ihn überhaupt nach Hogwarts lassen?“, flüsterte er leise. Irgendwie wäre es traurig wenn er nicht da wäre.

„Naja…ich weiß nicht. Ich meine sie haben ihn grade erst wiederbekommen. Obwohl..Sev arbeitet ja in Hogwarts und dann wäre es doch eigentlich egal wenn er dahin gehen würde..“, überlgte Cynthia laut und drehte den Kopf um das Kinn auf seine Brust zu legen. „Kennst du Talija gut?“, fragte sie neugierig. Draco runzelte die Stirn. „Nicht sehr..aber ich kenn sie halt schon lange…“, wich er ihr aus. Er wollte nicht über Talija reden. Cynthia hatte das Gefühl, dass er zwar wollte aber irgendwie nicht konnte. Und dies bestätigte er auch. „Weißt du ich könnte dir erzählen warum sie nie hier raus gekommen ist. Doch das will ich nicht. Du solltest sie selber fragen. Vielleicht könntet ihr sogar Freundinnen werden…“ Draco lächelte leicht und sah zu Cynthia. Ja die beiden würden zusammen passen. Sie waren eindeutig beide verrückt!

„Ich glaube aber nicht das sie mit mir reden will. Weißt du sie war sehr komisch gestern…und auch beim Frühstück eben hat sie mit niemandem gesprochen…“ Leicht nickte er und blickte hinauf in den Himmel. „Ja ich habe es auch bemerkt. Ich kann mir aber nicht vorstellen, weswegen sie so drauf ist momentan. Keine Ahnung.“ Seufzend streichelte er weiter ihr Haar und genoss die Nähe seiner Schwester. Seine Instinkte erwachten nach einiger Zeit zum Leben und sofort hob er den Kopf und sah sich um. In der Nähe konnte er eine kleine Gruppe von Männern ausmachen die sie neugierig betrachteten. „Das sind eindeutig keine Todesser..“, murmelte er und schob seine Schwester vorsichtig von sich weg um aufzuspringen.

Cynthia stand ebenfalls auf und sah zu der Gruppe. Es waren nicht viele Männer. Nur so um die 6. Doch wenn Draco jemanden nicht kannte dann wurde er vorsichtig. Und so war es auch jetzt. Ohne Widerspruch durchgehen zu lassen zog er seine Schwester hinter sich und sah mit verrengten Augen zu den Männern die nun langsam auf sie zu kamen. Seine Instinkten verrieten ihm, dass diese Gruppe aus Engeln bestand. Cynthia neben ihm keuchte überrascht auf und riss die Augen auf als sie einen der Typen erkannte. Draco verschränkte die Arme vor der Brust und sah die 6 Männer an als sie vor ihm und seiner Schwester stehen blieben. „Wer seid ihr?!“ Seine Stimme war kalt und er sah die Männer arrogant an.

Der Mann vor Draco lächelte ihn warm an. „Wir sind Engel und Freunde von Godric.“, erklärte er ruhig. Sofort entspannte Draco sich. Er spürte das dieser Typ die Wahrheit sagte und somit hatte er keine Befürchtung mehr ob sie friedlich hier waren. Gerade wollte er etwas sagen als etwas silbernes auf die Gruppe zugeschossen kam. Schon von weitem erkannte Draco das es ein Patronus war. Der Adler hielt vor ihnen an. „Draco…wir werden die Banne lösen. Wenn du dabei sein willst, dann komm bitte jetzt. Ich glaube Harry hat Angst..“, hörte man Severus Stimme sagen und der Adler verschwand nachdem das letzte Wort gesagt war. Sofort drehte Draco sich rum und lief zu Demon hinüber und schwang sich auf seinen Rücken. „Cynt..ich…ich reite zurück. Wenn du noch hier bleiben willst dann ist das okay…und wenn du was brauchst dann ruf mich ja?“ Er sah seine Schwester eindringlich an.

Cynthia lächelte ihn liebevoll an. „Keine Sorge, das tue ich. Reite zu deinem Gefährten und steh ihm bei. Wir sehen uns später. Und Dray?“ Dieser hielt noch einmal an um zu ihr zurück zu blicken. „Ich hab dich lieb, Großer.“ Augenblicklich stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. „Ich hab dich auch lieb, Kleine.“ Nachdem er dies gesagt hatte preschte er los und spornte Demon zur höchstform an. In Windeseile war er am Stall und übergab Demon einem der Stallburschen. Mit leichten Schritten lief er ins Schloss hinein und die Treppe nach oben. Irgendwie war er nervös. Wie würde sich Harry wohl verändern? Ob er immer noch diese grünen Augen und diese tollen schwarzen Haare haben würde?
 

***************
 

Cynthia blickte ihrem Bruder hinterher bis er nicht mehr zu sehen war. Dann wurde sie sich erst bewusst das sie nun mit den Männern und Liam alleine war. Schluckend drehte sie sich wieder herum und sah genau in die blauen Augen von Liam. Verdammt! Ja, sie hatte ihn sofort wieder erkannt. Auch wenn sie ihn bloß einmal gesehen hatte, hatte er sich schon in ihr Gehirn eingebrannt. Unschlüssig stand Cynt dort und wusste nicht was sie jetzt tun sollte. Sie hörte Liam flüstern und aus den Augenwinkeln sah sie wie die anderen Männer schmunzelnd verschwanden. Danach spürte sie wie er näher kam. „Hallo Cynthia.“, flüsterte Liam ihr entgegen und sofort schlug ihr Herz schneller.

„Äh..ja..Hallo..“, hauchte sie stammelnd und wurde sofort rot. Oh gott was war denn los?! Das war doch nur irgendein Engel! Sie war eine Malfoy, verdammt! Eine Malfoy benahm sich nicht so. Cynthia drehte den Kopf leicht und der Wind blies ihr die Haare ins Gesicht. Sie hob die Hand um es zurück zu streichen, doch ihr kam eine andere warme Hand zuvor. Mit großen Augen sah sie hoch und ihre Augen trafen auf die blauen Augen von Liam. Verdammt. Ihr Herz schlug schneller und sie merkte eindeutig wie ihre Wangen heiß wurden. Seine Finger strichen über ihre Wange zu ihrem Ohr und streichten das Haar somit hinter ihr Ohr. Seine Hand blieb dort.

Cynthia blickte in diese wunderschönen blauen Augen und biss sich auf die frischgepiercte Unterlippe. Sofort zuckte sie zusammen und fluchte leise. Liam schmunzelte und nahm die Hand von ihrer weichen, warmen Wange. „Du solltest deiner Lippe etwas Ruhe gönnen…“, flüsterte er leise. Verlegen sah sie zu Boden. „Ich beiß mir immer auf die Lippe wenn ich nervös bin oder so…deswegen ist es sehr ungewohnt, dass ich es nicht tun darf momentan..“, nuschelte Cynt vor sich hin. Doch Liam hörte es und lächelte leicht. In einer fließenden Bewegung ließ er sich auf einen großen Stein in der Nähe nieder. Zögernd ging Cynthia dorthin und ließ sich neben ihn fallen.

Mit geschlossenen Augen saß Liam auf dem Stein und hatte ein Bein angezogen und die Arme nach hinten ausgestreckt um sich abzustützen. Mit schief gelegtem kopf beobachtete sie ihn und bewunderte seinen Körper und seine Ausstrahlung. Er strahlte Perfektion und Eleganz aus. Ob das jeder Engel tat? Leicht lächelte sie vor sich hin als sie seine faszinierenden schwarzen haare sah. Erst jetzt fiel ihr auf, dass seine Haarspitzen blutrot leuchteten. Schluckend streckte sie ihre Hand zittrig aus und fing eine Strähne mit ihren Fingern ein. Langsam spielte sie damit und bemerkte nicht das Liam den Kopf leicht drehte um sie ansehen zu können. Faszination spiegelte sich auf ihrem Gesicht wieder und sie ließ die Haare wieder los. Cynthia bemerkte Liams Blick und sofort schluckte sie hart.

„Noch nie hat jemand meine Haare berührt…“, murmelte er und blickte sie neutral an. Cynthia schlug sich die Hand auf den Mund und sah ihn mit großen Augen entsetzt an. „Es tut mir leid..ich..ich wollte nicht..also..verdammt…“ Leise lachte Liam. „Ist schon okay…ich habe ja nicht gesagt das es schlimm war. Aber es hat halt noch nie jemand gemacht. Ich hab es bei niemandem erlaubt…“ Verlegen senkte Cynt ihren Blick und schluckte, als ihr Bauch kribbelte. Irgendwie wusste sie, dass sie bei ihm in Sicherheit war und das er sie vor allem beschützen würde. Doch wieso war das so? Sie kannten sich nicht. Sie wussten nur wie der andere hieß und was für ein Wesen er war. Cynt leckte sich über die Lippe und hob den Blick wieder an. Liam starrte sie an und seine Augen lagen auf ihren Lippen, die augenblicklich anfingen zu kribbeln.

Sie hörten eine Stimme die nach Liam rief und der magische Moment zwischen ihnen war vorbei. „Ich..ich werde dann mal zurück reiten..“, flüsterte Cynt und spielte nervös mit ihren Fingern. „Ja..und ich werde mal nachschauen was Godric von mir möchte…“, antwortete Liam genauso leise. Keiner von den beiden wollte gehen, doch sie wussten, dass sie mussten. Langsam stand Cynthia auf und ging zu Hope um ihren Hals zu streicheln. Kurz drückte sie ihr Gesicht in das weiche Fell. Dann drehte sie sich rum und erschrak als sie Liam wieder vor sich sah. „Ich wollte dich nicht erschrecken..tut mir leid.“ Liam sah in ihre silbernen Augen. „Wir sehen uns dann..denke ich..“, flüsterte er und strich nochmal kurz durch ihr blondes, weiches Haar. „Ja…“, hauchte Cynt fast tonlos und sah Liam hinterher als er verschwand. Mit klopfendem Herzen stieg sie auf Hope und ritt zurück zum Stall.
 

*****************
 

Nachdem Talija aus dem Speisesaal gestürmt war, hatte sie sich umgezogen und war zu ihrer Lieblingsstelle gegangen. Der Rosengarten ihres Großvaters Salazar. Langsam lief sie durch den Garten und blickte zu den verschiedenen Rosen. Sie liebte es hier. Niemand kam hierher, weil ihr Großvater nur bestimmten Leuten Zutritt gewährte und somit hatte man hier seine Ruhe. Talija ließ sich ins Gras nieder, lehnte sich gegen den Brunnen, der mitten in dem Garten stand, und fing an zu zeichnen. Langsam zeichnete sie das Portrait weiter, was sie vor Jahren angefangen hatte. Es war ein Portrait von ihren Eltern. Ihr Dad hatte den Kopf gegen die Brust ihres Vaters gelehnt und lächelte ihr liebevoll zu, während ihr Vater mit seinem üblichen ernsten Gesichtsausdruck seinen Geliebten festhielt. Trotz allem, konnte Talija immer ein Glitzern in den Augen ihres Vaters sehen, wenn er mit ihrem Dad zusammen war.

Sie lauschte den Vögeln um sich herum und zeichnete das Bild langsam weiter. Ein kribbeln im Nacken ließ sie aufsehen. Irgendwie hatte sie das Gefühl beobachtet zu werden, doch sie konnte niemanden entdecken. Das ist sicher nur Einbildung, dachte sie seufzend. Ohne weiter darauf zu achten, zeichnete sie weiter. Sobald das Bild fertig war, schlug sie eine neue Seite auf und blickte auf das zweite angefangene Bild hinunter. Leise kicherte sie. Ihre süße kleine Dawn. Liebevoll strich Talija über den Kopf ihrer Dawn. Da hatte sie geschlafen, als Talija sie als Modell ‚missbraucht‘ hatte. Vorsichtig legte sie ihre Sachen zur Seite und stand auf um sich die eingeschlafenen Beine etwas zu vertreten. Als sie bei dem großen Kirschbaum ankam, der inmitten der ganzen Rosenbüsche stand, hatte sie wieder das Gefühl beobachtete zu werden.

Verwirrt sah sie sich um und zuckte leicht zusammen als sich zwei männliche Arme von hinten um sie schlangen. Sofort hatte sie sich wieder im Griff und blieb kühl stehen. „Es wäre besser für dich wenn du deine Arme von mir nehmen würdest.“, sagte sie kalt und hoffte das der Typ sie wieder los ließ. Das Problem für sie war, dass sie den Geruch nicht kannte. „Ach soll ich das wirklich?“, hauchte eine fremde Stimme in ihr Ohr und ein großer, muskulöser Körper drückte sich an sie. Tief atmete sie durch und alle Sinne in ihr schrien, dass es ein Vampir war, der sie da so an sich presste. Sie legte die Hände auf seine Arme um sie von ihrem Körper wegzuschieben. Doch sie konnte sie nicht mal einen Millimeter bewegen. „Jetzt wehr dich doch nicht so, Kätzchen.“, flüsterte er ihr ins Ohr und verstärkte den Druck seiner Arme noch einmal.

Talija hörte ihr Blut in ihren Ohren rauschen und ihr Herz schlug schmerzhaft gegen ihren Brustkorb. Dann vernahm sie einen zweiten Geruch, der ihr etwas vertrauter war. „Ich denke das es das beste wäre, wenn du sie jetzt los lässt, Viper.“, schnarrte Damien kalt und sofort lösten sich die Arme von Talija. Sie taumelte voran und blieb neben Damien stehen und drehte sich zu dem Vampir herum. Sofort überlief sie ein Schauder. Der Name passte zu ihm. Er sah wirklich wie eine Schlange aus. Fast noch schlimmer als die Schlangenillusion von ihrem Vater. Seine Augen waren gelb und genauso geformt wie die einer Schlange. Sie funkelten und sahen Talija gierig an. Leicht wich sie zurück und spürte wie Damien sie hinter sich zog. Am liebsten hätte sie ihn angeschnauzt, was ihm denn einfiele, doch in dieser Situation war sie ihm dankbar. Wieso war Viper hier? Hatte ihr Großvater wirklich diesem ‚Monster‘ erlaubt hierher zu kommen? Oder hatte er einen eigenen Weg gefunden?

„Ach Damien…lass mir doch meinen Spaß…“ Viper grinste breit und Talija erschauderte schon wieder vor Ekel und Angst. Schnell sah sie auf den Rücken vor sich und beruhigte sich langsam wieder. Mhh..er ist schon sehr muskulös, dachte sie fasziniert und sah seinen durchtrainierten Rücken an, den man unter dem Hemd erahnen konnte. Damien verspannte sich, weil er ihren Blick spürte und sein Vampir darauf ansprang. „Du solltest verschwinden Viper. Sonst lernst du mich kennen. Und du weißt, wenn ich wütend werde habe ich auch keine Skrupel zu töten.“ Talija zuckte bei diesen eiskalten Worten zusammen. Sie wollte sich nicht vorstellen, wie dieser starke Vampir vor ihr wütend wurde. Kurze Zeit war es still. Selbst die Vögel schienen die Luft anzuhalten. Ein Schnauben ertönte und dann entspannte sich die Luft wieder.

„Du kannst wieder hervor kommen.“, sagte Damien ruhig, dennoch kühl. Schluckend trat sie hinter seinem Rücken hervor. „Danke.“ Mehr sagte sie nicht. Mit diesen Worten ging sie wieder zu ihrem angestammten Platz und hockte sich hin. Dann nahm sie den Block und fing an ihre Dawn weiter zu zeichnen. Sie spürte, dass Damien immer noch da war und hinter ihr stand. Nervös machte sie weiter. „Du hast Talent…“, erklang seine Stimme ruhig in der Nähe ihres Ohrs. Sofort drehte sie den Kopf und erschrak leicht, als er so nah neben ihr war. Schnell fasste sie sich wieder. „Danke. Das sagen alle. Aber ich denke das es nur durchschnittlich ist.“ Sie zuckte mit den Schultern und zeichnete weiter. „Du solltest das weiter verfolgen…du könntest damit viel Geld verdienen..“, hauchte seine Stimme an ihrem Ohr und sie erschauderte. Als sie spürte wie er weg war, entspannte sie sich wieder und schluckte heftig. Verdammt was sollte das denn? Einem Impuls heraus folgend, schlug sie eine neue Seite auf und fing an ein Gesicht zu zeichnen. Das es sich um Damiens markante Gesichtszüge handelte, bemerkte sie nicht.

7. Kapitel

7. Kapitel
 

Zitternd saß Harry auf seinem Bett und sah zu den beiden Männern, die anscheinend seine wahren Eltern waren. Irgendwie konnte er sich besser mit dem Gedanken anfreunden, dass dies seine Eltern waren, als das er vollkommen alleine da stand. Außerdem spukte immer noch Sirius in seinem Kopf herum. Warum hatte er sich nicht gemeldet, wenn er nicht gestorben war?! Das war doch nicht fair! Er hätte ihn dringend gebraucht. Besonders nach der Erkenntnis, dass seine angeblichen besten Freunde ihn hassten. Leise seufzend ließ er den Kopf hängen. Dann spürte er Finger in seinem Haar und hob seinen Kopf wieder. „Es wird alles gut werden, Kleiner…“, hauchte Severus ihm liebevoll entgegen und streichelte sanft durch seine Haare. Alleine diese kleine Geste ließ Harry eine Welle der Liebe und Zuneigung durchströmen.

Dann waren die Finger weg und Severus drückte ihn vorsichtig auf den Rücken. „Leg dich ganz entspannt hin ja? Wir wissen nicht genau wie dein Körper darauf reagiert, wenn wir die Zauber durchführen. Aber wir haben Tränke bereit stehen, damit wir dir sofort helfen können, wenn alles vorbei ist.“ Harry nickte nur und schluckte. Er hatte Angst. Große Angst. Was wenn das alles zu viel für ihn war? Okay er war Schmerzen gewohnt, Dumbledore und Vernon hatten sie ihm ja oft genug zugefügt. Aber wollte er sein neues Leben auch schon mit Schmerzen beginnen? Er wollte nicht noch mehr Schmerzen erleiden. Als wenn Tom seine Gedanken gelesen hätte, wuschelte er ihm durch die Haare. „Es wird das letzte Mal sein, dass dir Schmerzen zugefügt werden. Das verspreche ich dir…“, flüsterte er und Harry sah in diese faszinierenden schwarz-roten Augen. Langsam nickte er. Er glaubte diesem Mann.

Vorsichtig legte er sich bequem hin und sah hoch an die Decke. Geduldig wartete er darauf das die beiden anfingen. Doch sie schienen auf irgendwas oder irgendwen zu warten. Einige Zeit verging und Harry schloss seine Augen. Er war müde. „Wir sollten anfangen Tom….“, flüsterte Severus und trat näher an das Bett heran. Gemeinsam mit seinem Gefährten stand er am Fußende von dem Bett und blickte zu dem Jungen hinüber. Noch war er nicht ihr Sohn. Aber wenn alle Banne weg wären, dann würden sie endlich ihren Sohn hier haben. „Du hast Recht.“ Gemeinsam hoben sie ihre Zauberstäbe und sahen den Jungen an. Harry spürte die Blicke und öffnete sofort die Augen. Mit einem Blick in die Augen von Tom wusste er das es nun los ging. Noch einmal schluckte er, nickte und schloss wieder die Augen. Geflüster erklang und dann spürte Harry Wärme um sich herum.

Zuerst war es angenehm und er dachte schon, dass es ja gar nicht so schlimm war, diese Banne zu lösen. Doch dann nahm die Wärme zu und wurde immer unerträglicher. Leise fing er an zu wimmern, während die beiden Erwachsenen weiter flüsterten. Mit einem Mal fühlte er sich, als würde sein Körper in Flammen stehen. Ein Schrei kam aus seinem Mund und er windete sich auf dem Bett hin und her. Severus liefen die Tränen über die Wangen. Energisch wischte er sie weg und machte weiter. Als Tom und er die letzten Gegenflüche flüsterten und dann die Stäbe senkten, ging die Türe mit einem Ruck auf. Sofort sahen sie dorthin. Vor ihnen stand ein schwer atmender Draco, der versuchte seine Haare in Ordnung zu bringen. Da bemerkte er den schreienden und windenden Harry. Mit großen Augen blickte er zu ihm und war nach wenigen Schritten an dem Bett. Harry fing an sich die Arme auf zu kratzen. „Macht es weg!“, kreischte er schluchzend.

Er fing an zu bluten und das konnte Draco nicht mehr mit ansehen. Mit einem Satz war er auf dem Bett, setzte sich auf Harrys Schoß und hielt seine Arme rechts und links fest. Der Kleinere schrie immer lauter und wehrte sich gegen das Gewicht was auf ihm saß. Doch es war nicht möglich. Mit grimmigen Blick hielt Draco den Kleineren fest und sah ihm ins Gesicht. Es tat ihm irgendwie weh das er so leiden musste. Doch es musste sein. Er musste das jetzt durchstehen. Harry schrie sich die Seele aus dem Leib und windete sich vor Schmerzen. Severus klammerte sich an Tom, da er sonst die Fassung verlieren würde. Schluchzend drückte Harry den Rücken durch. „Bitte…“, wimmerte er leise. Seine Gliedmaßen fingen an zu schmerzen, als wenn sein kompletter Körper voller Prellungen wäre.

Mit jeder Sekunde wurden seine Schreie lauter und das gesamte Schloss wurde darauf aufmerksam. Nach kurzer Zeit standen Sirius, Blaylock, Lucius, Narzissa und Frenrir im Zimmer und sahen geschockt zu dem Jungen hinüber. So langsam brachen die Banne und die Kräfte von Harry kamen zum Vorschein. Keuchend wandte Draco mehr Kraft auf um ihn festzuhalten. Jetzt musste er seine Vampirkräfte einsetzen, denn sonst hätte Harry sich schreiend losgerissen. Grimmig biss er die Zähne zusammen, bis diese zu knirschen anfingen. Die Schreie gingen Draco unter die haut und er wusste nicht mehr wie lange er das noch durchhielt. Er wollte Harry nicht so leiden sehen. Harry fing an die Namen von Remus und Sirius zu schreien. Schluchzend schlug Sirius sich die Hand auf den Mund und lehnte sich an Blaylock während er traurig zu seinem Patenkind sah und Tränen über seine Wangen liefen. Mit einem lauten Schrei, der in den Ohren der Anwesenden klingelte, bäumte Harry sich noch einmal auf und brach dann ohnmächtig auf dem Bett zusammen. Schwer atmend saß Draco auf ihm und kroch dann vom Bett runter und ließ sich auf einen Sessel nieder.
 

Harry war ohnmächtig, das wusste er. Doch befand er sich auf einer Wiese und vor ihm standen drei Personen. Mit großen Augen blickte er die Personen an und wich zurück. „Du brauchst keine Angst zu haben, Kleiner…“, flüsterte der erste. Seine Haare waren kohlrabenschwarz mit feuerroten Strähnen durchzogen. Seine Augen glühten in einem bernsteinfarbenen Ton. Schluckend öffnete Harry seinen Mund. „Wer seid ihr?“, krächzte er und wusste nicht wie er sich verhalten sollte. Wollte diese Wesen ihm weh tun? Doch bis jetzt hatte ihm niemand weh getan, seit er bei Tom und Severus war. Das Wesen ganz rechts lächelte ihm liebevoll entgegen. „Wir sind deine magischen Wesen. Das ist dein Dämonenanteil.“ Bei diesen Worten zeigte das Wesen auf den ersten Sprecher. „Dies ist dein Vampiranteil.“ Diesmal wurde auf die Person in der Mitte gezeigt. Stahlblaue Augen blitzten unter den schwarzen haaren entgegen. In seinem Haar waren giftgrüne Strähnen eingearbeitet, erkannte Harry. „Und ich bin dein Engelanteil.“ Das Wesen sah zu Harry und lächelte freundlich.

Mit großen Augen blickte dieser die drei an. „Ihr gehört alle zu mir?“ Leise lachte der Dämon. „Ja das tun wir. Na komm setz dich. Wir wollen uns mit dir unterhalten..“ Er winkte ihn zu sich und setzte sich auf einen großen Stein. Langsam folgte Harry ihm und ließ sich neben ihm nieder. Mürrisch setzte sich der Vampir dazu. Kurz danach folgte der Engel, der sich vor den dreien auf dem Boden nieder ließ. Lange Zeit schwiegen sie. Während die drei magischen Wesen Harry musterten, blickte dieser auf den Boden. „Es muss noch eine Blockade gelöst werden. Deswegen kannst du uns sehen. Du musst uns vertrauen, sonst können wir die Blockade nicht lösen.“, flüsterte der Engel langsam und behielt den Jungen im Auge. Grimmig knirschte der Vampir mit seinen Zähnen. „Warum sollte ich euch vertrauen? Vielleicht wollt ihr mir auch nur weh tun, wenn ich euch vertraue.“ Harry hob den Kopf und blickte mit Tränen in den Augen zu den dreien. Der Engel japste nach Luft, der Dämon biss die Zähne zusammen und der Vampir knurrte leise.

„Ich kann verstehen das es dir schwer fällt anderen zu trauen. Aber du traust doch auch Tom und Severus oder?“ Der Dämon sah ihn fragend an. Sofort biss sich Harry auf die Unterlippe. „Nicht wirklich…ich redete es mir ein…aber ich hab sie nur gewähren lassen, weil ich hoffte das es nicht klappt und ich dadurch sterbe…dann könnte ich alles hinter mir lassen…“, nuschelte Harry, zog die Beine an und schlang seine Arme darum. Besorgt blickte der Engel ihn an und sah dann zu dem Dämon und dem Vampir. Beide sahen ihm stumm entgegen. Sie wussten nicht was sie tun sollten. Dann fiel dem Engel etwas ein. „Möchtest du wirklich Sirius verlassen? Jetzt wo du ihn wieder gefunden hast…“ Mit großen Augen sah Harry ihn an. „Nein…“, krächzte er und Tränen liefen seine Wangen hinab. Der Engel hockte sich vor ihn und streichelte sanft die Tränen weg. „Ich würde nicht wollen das dir etwas geschieht…ich werde dich beschützen. Ich bin ein Teil von dir. Schon so lange lebe ich unterdrückt in dir und musste das alles tatenlos mit ansehen.“, flüsterte er ihm liebevoll entgegen. Schluchzend drückte Harry seine Wange gegen die Hand und sah den Engel an.

„Versprichst du es mir?“, flüsterte er verunsichert. Zärtlich lächelte der Engel. „Ich verspreche es dir, Kleiner.“, hauchte er und strich noch einmal mit dem Daumen über Harrys Wange. Dann fingen Harry und der Engel an zu leuchten. Zischend sah der Vampir weg. Dieses Licht brannte in seinen Augen. Auch dem Dämon tat das Licht weh, doch er schloss nur seine Augen und wartete geduldig. Langsam öffnete er sie wieder und sah zu dem Engel und Harry. Das Licht war weniger geworden und hörte nun ganz auf. Lächelnd setzte der Engel sich wieder auf den Boden und blickte Harry und die andern beiden an. „Wir sind verbunden richtig? Du gehörst jetzt richtig zu mir…“, murmelte Harry ehrfürchtig und sah den Engel mit großen Augen an. Leise lachte dieser und nickte zufrieden. Schief lächelnd sah Harry zu den andern beiden und sofort war das Lächeln weg. Verlegen biss er sich auf die Lippe. Ob er ihnen auch trauen konnte? Wären sie überhaupt hier wenn er ihnen nicht trauen könnte? Der Vampir erwiederte seinen Blick kalt und Harry sah sofort weg und blickte zu dem Dämon hinüber.

Dieser lächelte ihn liebevoll an. Dann stand er auf und sank vor ihm auf die Knie als wenn er ihm einen Antrag machen wollte. Mit roten Wangen sah Harry zu ihm hinunter. „Was machst du denn da?“ Der Dämon sah ihn ernst an. „Ich falle vor dir auf die Knie um dir zu beweisen, dass ich dir zu Füßen liege und alles für dich tun würde. Egal wobei, du kannst auf mich zählen.“, antwortete er ruhig und lächelte ihn zum Ende hin schief an. Dann streckte er ihm seine Hand entgegen und wartete ruhig. Zögernd stand Harry da. Sollte er ihm glauben? Aber irgendwie hatte er das Gefühl das er ihm trauen konnte. Langsam legte er seine Hand in die größere des Dämons. Wind kam auf und hüllte die beiden ein. Nachdem der Wind sich legte sah man nur noch das ihre Hände leuchteten. Kurz danach war auch dieses Licht verschwunden. Zufrieden setzte sich der Dämon neben den Engel. Jetzt saß der Vampir alleine dort. Mit grimmigem Gesichtsausdruck blickte er über die Wiese.

Langsam fasste Harry Mut, ging auf den Vampir zu und setzte sich dicht neben ihn. „Du bist nicht begeistert davon dich an mich zu binden, richtig?“, murmelte Harry und sah zu dem Vampir neben sich. Dieser blinzelte und sah den Jungen an. „Das ist es nicht…“ Mit schief gelegtem Kopf sah Harry den Vampir abwartend und fragend an. „Naja…ich habe kein Problem damit mich an dich zu binden. Aber wenn ich daran denke, dass ich dann die Möglichkeit habe, dich zu rächen.“ Die Augen des Vampirs wurden schwarz. „Am liebsten würde ich diesen Muggel und den Alten leiden lassen….so leiden lassen wie du gelitten hast.“, knurrte er und ballte die Hände zu Fäusten. Einem Impuls heraus folgend, krabbelte Harry auf den Schoß des Vampirs und kuschelte sich an ihn. Sofort wurden die Augen wieder blau und er sah verwirrt auf den Kleinen hinunter. „Das ist sehr lieb von dir. Aber ich möchte mich nicht rächen…ich möchte einfach meine Ruhe haben…ich möchte in Ruhe mein Leben genießen…“, nuschelte Harry und schmiegte seinen Kopf an die Brust des Vampirs. Langsam hob dieser die Arme und schlang sie um den Kleinen. Kaum hatte er dies getan, wurden die beiden von schwarzem Nebel umgeben.

Der Engel und Dämon lächelten. Endlich waren sie alle miteinander verbunden und der letzte Bann ist endlich gebrochen. Der Nebel verzog sich und Harry stand von dem Schoß des Vampirs auf. Keuchend hielt er sich seinen Kopf. „Du stehst das durch…wir sind jetzt bei dir…“, flüsterte der Vampir leise, ehe alles um Harry herum schwarz wurde und er tief in die Bewusstlosigkeit sank.
 

*********************
 

Während Harry sich in seinem Innern mit seinen magischen Wesen verband stand Draco neben dem Bett und sah auf den Kleinen hinunter. Er konnte einfach nicht glauben, dass er schmerzen erleiden musste um glücklich zu werden. Das war doch einfach nicht fair. Er sollte keine Schmerzen mehr erleiden müssen! Grimmig sah er zu seinen Eltern, Tom, Severus, Sirius, Blaylock und Frenrir hinüber, die still im Raum standen und auf den Kleinen sahen. „Wie lange dauert es bis er wieder wach ist?“, knurrte er und musste sich schwer beherrschen um nicht auszuflippen. Seufzend blickte Severus ihn an. „Ich weiß es nicht…es kommt sich darauf an wie sein Körper sich verändert und wie schnell sein Körper sich von den Schmerzen und der Umwandlung erholt.“, erklärte er ruhig, doch seine Augen huschten sorgenvoll über die Gestalt des Kleinen. Er sah immer noch aus wie ein Potter. Einem Impuls heraus folgend nahm Severus ihm die Brille ab und legte sie auf das Nachtschränkchen. Dann ging er wieder zu Tom und vergrub sich in seinen Armen. Er hasste das warten. Sirius erging es nicht anders. Auch er hatte sich in den Armen seines Gefährten versteckt.

Frenrir lehnte am Fenster, sah auf den Jungen und dachte an Remus. Er hätte ihn gerne hier bei sich. Doch heute Abend würde er wieder zu Remus gehen. Er vermisste ihn einfach. Draco setzte sich auf den Sessel neben dem Bett und rieb seine Schläfen. Es machte ihn wahnsinnig nichts tun zu können. Lange Zeit sprach niemand ein Wort und sie alle warteten darauf das mit Harry etwas geschah. Und dann passierte es. Man hörte ein lautes Knacken und sofort wirbelten alle Köpfe zu Harry hinüber. Ein Stöhnen kam über seine Lippen und sein Körper veränderte sich. Er wurde größer und muskulöser. Mit großen Augen blickte Draco dabei zu. Die Hautfarbe wurde zu einem sonngebräuntem schönen braun. Auch wenn er wuchs, erkannte Draco, dass er immer noch ein ganzes Stück kleiner war als er. Ein Keuchen ging durch den Raum als der Junge anfing zu leuchten. Knurrend drehte Draco seinen Kopf weg. Dieses Licht war grässlich! Hoffentlich verschwand das bald.

Eine zeitlang sagte niemand etwas und dann sah man, wie das Licht weniger wurde. Langsam drehte Draco seinen Kopf wieder zum Bett und erstarrte. Mit großen Augen sah er den Jungen an, der auf dem Bett lag. Dieser Junge hatte eindeutig nichts mehr mit den Potters gemein! Seine Haare waren etwas länger und glatt und sein pony hing ihm über ein Auge. Wenn sie vorher schon schwarz gewesen waren, dann waren sie nun kohlrabenschwarz. Einzelne blaue Strähnen zogen sich durch sein Haar und Draco betrachtete fasziniert sein Gesicht. Seine Lippen waren etwas voller und seine Wimpern länger. Seine Gesichtsform war etwas femininer geworden, doch wirkte noch immer männlich genug. Er gefiel ihm. Schluckend biss sich Draco auf seine Lippe. Jetzt schnurrte sein Vampir, bei dem Gedanken, dass dieses Wesen sein Gefährte war. „Luzifer…“, flüsterte Draco leise und strich mit seinen Fingerspitzen über den Handrücken. Dann zuckte er zurück, als er merkte was er da tat. Eine Gestalt trat neben ihn und als er den Kopf hob erkannte er Severus. „Mein Luzifer…“, hauchte Severus ergriffen und streichelte durch das seidige Haare seines Sohnes.

Für Draco war das alles zu viel. Mit schnellen Schritten rannte er aus dem Zimmer und den Gang entlang bis er sein Zimmer erreichte. Dort verschwand er drin und schloss die Türe mit sämtlichen Zaubern ab. Schluckend ging er zu seinem Bett und ließ sich darauf nieder. Verdammt was war los mit ihm? Dieser Junge war nun Luzifer, nicht Harry. Und doch fühlte Draco sich nicht wohl. Er hatte Harry nie wirklich gehasst. Er war einfach nur sauer und enttäuscht gewesen, dass er ihm damals die Freundschaft ausgeschlagen hatte. Und dann hatte er es in Hass umgewandelt, damit er selber damit besser umgehen konnte. Doch dann hatte sich der Potter schon wieder verändert. Er war ein Einzelgänger geworden und hatte mit niemandem mehr gesprochen. Und kaum hatte er das getan, war der aufgebaute Hass verpufft. Damals hatte Draco beinahe zu viel bekommen und wäre am liebsten Amok gelaufen. Brummend legte er sich zurück und sah an die Decke. Blaise hatte ihm damals gut zugesprochen und gesagt er solle sich nicht aufregen, dass würde schon gehen. Schief lächelte er. Ja, wenn Blaise nicht gewesen wäre, hätte er sehr oft seine Beherrschung verloren.

Ach was würde er dafür geben wenn sein bester Freund jetzt endlich hier wäre. Doch leider ging das nicht. Sie mussten erst abwarten. Seufzend dachte Draco wieder an Luzifer. Jetzt wo er nicht mehr wie Harry Potter aussah fiel es Draco noch schwerer seinen Vampir unter Kontrolle zu halten. Er wusste das dieser Junge sein Gefährte war. Doch Draco wollte das nicht. Nicht jetzt. Nicht so schnell. Verdammt er hat doch bis jetzt gedacht das er auf Mädchen stand! Und jetzt kam raus das sein Gefährte ein Junge war?! Knurrend verschränkte er die Arme. Seine Eltern würden keine Ruhe geben, jetzt wo sie wussten wer sein Gefährte war. Aber war es nicht seine Entscheidung was er machte? Er musste ja nicht mit Luzifer sein Leben verbringen. Er konnte das ja auch einfach ignorieren und mit irgendeinem Mädchen ein gutes Leben führen. Sein Vampir knurrte widerwillig und er wusste, dass es nicht einfach werden würde. Doch er gab die Hoffnung nicht auf! Er wollte keinen Jungen als Gefährten! Er wollte ein Mädchen an seiner Seite! Er stand nicht auf das eigene Geschlecht. Er hatte es mit Blaise ausprobiert und es hatte ihm nicht gefallen. Es hatte ihm weh getan genommen zu werden. Mit einem Mal kam ihm ein schrecklicher gedanke. Vielleicht tat es deswegen weh weil er ein dominanter Vampir war und Blaise ebenfalls? Sie mussten wahrscheinlich beide einen passiven Vampir als Gefährten haben. Ob männlich oder weiblich wäre beiden egal. Geschockt darüber bemerkte er nicht wie die Türe aufging.
 

**********************
 

Nachdem Cynthia beim Stall angekommen und Hope in die fähigen Hände der Stallburschen gegeben hatte, lief sie ins Schloss hinein. Kaum war sie drinnen hörte sie schmerzvolle Schreie. Mit großen Augen blickte sie die Treppe hoch. Was war denn hier los? Schluckend blieb sie unschlüssig im Flur stehen. Wo sollte sie denn jetzt hin?! Langsam lief sie durch das Erdgeschoss. Eine schwere Holztür weckte ihre Neugierde. Zögernd ging ich sie darauf zu und öffnete sie dann. Mit großen Augen sah sich mit einer großen Bibliothek konfrontiert. Kurz zögerte sie. Doch dann fasste sie Mut und stieß die Türe ganz auf und trat in den Raum hinein. Neugierig sah sie sich um und lief durch die Regale. Sie nahm ein Buch in die Hand und sah fasziniert auf den Einband. Schwarzmagische Wesen, stand auf dem Einband. Schnell drehte sie den Kopf in alle Richtungen. Dann fand sie einen Ohrensessel und steuerte darauf zu. Sie ließ sich darauf nieder und blickte auf das Buch in ihrem Schoß. Nach einem kleinen Zögern öffnete sie das Buch und fing langsam an zu lesen. Ja, dieses Buch, war genau nach ihrem Geschmack. Alle schwarzmagischen Wesen die es gab waren hier aufgelistet.

Schnell suchte sie das Inhaltsverzeichnis ab. Da! Sie fand wonach sie gesucht hatte und schlug sofort die Seite im Buch auf. Lächelnd ließ sie sich tiefer in den Sessel sinken, zog die Beine hoch und fing an über ihre Lieblinge zu lesen. Drachen, die größten schwarzmagischen Wesen, die es überhaupt gab. Fasziniert las sie weiter und bemerkte den Jungen nicht, der hinter einem Regal hervor kam und sich auf einen Sessel in ihrer Nähe nieder ließ. Mit einem Seufzen machte er auf sich aufmerksam und Cynthia fiel fast vom Sessel hinunter. Mit großen Augen sah sie sich um und schluckte als sie den Jungen sah. Dieser lächelte sie schief an. „Ich wollte dich nicht erschrecken…das tut mir leid…“, flüsterte er. „Ist..ist schon okay..ich dachte nur das ich alleine in der Bibliothek bin…“, murmelte Cynthia während sie sich ans Herz griff um dieses wieder zu beruhigen. Sie war eindeutig zu schreckhaft! Blinzelnd betrachtete sie ihn näher und runzelte die Stirn. Irgendwie kam er ihr bekannt vor, auch wenn sie ihn nicht kannte. Langsam legte sie den Kopf schief und betrachtete ihn weiter. Dann fiel der Groschen.

Mit großen Augen sah sie ihn an. „Du siehst aus wie Liam…“, hauchte Cynthia erschrocken. Der Junge sah sie verdutzt an und fing dann leise an zu lachen. „Ja..das ist gut möglich.“ Schmunzelnd blickte er Cynthia an und grinste dann breit. „Ich bin Brian. Liams kleiner Bruder.“ „Oh…deswegen seht ihr euch so ähnlich..“, flüsterte Cynthia fasziniert und schlug das Buch sanft zu. Brian stand auf, kam auf sie zu und setzte sich neben sie in den Sessel. Er sah sie neugierig an. „Woher kennst du denn meinen großen Bruder?“, fragte er leise und die Neugierde stand in seinen Augen. Verlegen sah Cynt auf das Buch, was auf ihren Beinen lag. „Naja…ich bin ihm in der Winkelgasse begegnet…und eben im Garten, als ich mit meinem Bruder ausreiten war…“, murmelte sie leise. „Ahhh, dann bist du also das Mädchen was er so faszinierend fand…“, schmunzelte Brian. Ihre Augen wurden tellergroß und sie sah Brian an. „Was?“, quiekte sie ganz nicht Malfoyhaft. Brian fing leise an zu lachen und sah sie mit funkelnden Augen an. „Ja..er hat nur von dir gesprochen…Er…“ „Es reicht Brian..“, erklang eine sanftklingende Stimme hinter dem Bücherregal. Brian und Cynthia zuckten zusammen und sahen sofort dorthin.

Langsam kam Liam um das Regal herum. Sofort wurde Cynthia rot und sah zurück auf das Buch in ihrem Schoß. Ihr Herz klopfte laut und schneller als normal. Reiß dich zusammen, Cynthia Malfoy!, murrte sie in Gedanken. Du bist eine Malfoy! Also benimm dich auch so! Langsam beruhigte sich ihr Körper wieder, doch sie wusste das es sich ändern würde wenn sie ihn wieder ansah. Sie hob den Blick und sofort schlug ihr Herz wieder schneller. Sie hatte also recht behalten. Doch Liam achtete nicht auf sie, sondern sah seinen Bruder an. „Habe ich dir nicht gesagt, dass es niemanden was angeht was ich dir erzähle Brian?“, fragte Liam ruhig, doch seine Augen glühten. Verlegen sah Brian zu Boden. „Es tut mir leid Liam…du weißt doch das ich mich manchmal nicht beherrschen kann..dann rutscht sowas einfach raus..“ Er zog eine Schnute und sah seinen großen Bruder mit großen Kulleraugen an. Sofort seufzte Liam. „Ich hasse es, dass ich dir nicht böse sein kann…“, murmelte er vor sich hin und sah dann zu Cynthia hinüber. Diese wich seinem Blick sofort aus. Verwirrt runzelte er die Stirn ehe er wieder zu seinem Bruder sah. „Godric will dich und die anderen sehen und mit euch sprechen. Deswegen bin ich überhaupt hier…“, erklärte er ruhig und sah seinen Bruder auffordernd an.

Dieser seufzte und sah zu Cynthia. „Vielleicht sehen wir uns nochmal..“ Schief lächelte er sie an un Cynt erwiederte das Lächeln sofort. Dieser Junge war ihr sympathisch. „Wir werden sehen..ich hoffe es..“, flüsterte sie und Brian zwinkerte ihr zu. Dann verbeugte er sich scherzeshalber vor seinem Bruder, lachte, als dieser nach ihm schlug und verschwand kichernd aus der Bibliothek. Kaum war er weg, konnte man eine Spannung zwischen Liam und Cynthia bemerken. Schluckend sah sie auf und blickte geradewegs in die blauen Augen von Liam. Ihr Herz geriet ins Stolpern. „Mein Bruder erzählt gerne Dinge aus dem Nähkästchen…“, sagte Liam ruhig und blickte in die grauen Augen dieses sonderbaren Mädchens. Dann drehte er sich herum und ging aus der Bibliothek. Mit Herzklopfen sah sie ihm nach. Stimmte das was Brian gesagt hatte? Er hatte es jedenfalls nicht berichtigt oder gerade gestellt. Mit großen Augen sah sie auf die Türe. Sollte dieser sonderbare Engel wirklich fasziniert von ihr sein?
 

**********************
 

Langsam lief Talija durch den Rosengarten zurück zum Schloss. Ihren Block hatte sie fest an sich gedrückt. Nachdenklich lief sie weiter. Sie kam zu dem Garten, der für jeden Besucher zugänglich war. „Talija!“, rief jemand und sie hob irritiert den Kopf. Als sie ihre Großväter sah, die mit den Vampiren und Engeln zusammen standen und sie zu sich winkten. Misstrauisch ging sie dorthin und blieb etwas entfernt stehen. „Ja?“, fragte sie kühl und reckte ihr Kinn. Sie wollte nicht wie ein Weichei rüber kommen. Viper stand in der Menge und grinste sie an. Kurz flimmerte Angst in ihren Augen auf, doch sie unterdrückte es sofort. Mit hartem Blick wandte sie sich an ihren Großvater Salazar. Liebevoll lächelte er sie an, doch Talija erwiederte das Lächeln nicht. „Ich möchte dir einige Vampire vorstellen..“ Salazar drehte sich zu den Vampiren um und 5 von ihnen traten vor. Damien war einer von ihnen und stellte sich nun zu Salazar und blickte Talija kühl an. „Das sind Viper, Shadow, Jag und Myron.“ Der Reihe nach zeigte Damien auf die Vampire und Talija blickte jedem in die Augen. Bei Viper bekam sie ein beklemmendes Gefühl, doch bei den anderen dreien spürte sie nichts. Shadow, Jag und Myron lächelten sie freundlich an, während Viper fies grinste.

Die anderen Vampire verbeugten sich vor Damien und Salazar und verschwanden, sodass nur noch die Engel übrig blieben. Talija verschränkte die Arme vor ihrer Brust und sah mit zusammen gekniffenen Augen zu ihrem Großvater Godric. Dann traten 5 Engel vor. Einer von ihnen trat zu ihr. „Hallo. Ich bin Liam Iero. Ich kümmer mich um die Engel die hierbleiben, da einer von ihnen dein Gefährte sein könnte.“ Liam drehte sich zu den 4 anderen Engeln. „Das sind Brian, Mikail, Raphael und Loucas.“ Während er sprach zeigte er auf die jeweilige Person. Talija bemerkte das Brian diesem Liam sehr ähnlich sah. Ob sie verwandt waren? Doch Talija sah weiterhin alle grimmig an, während nun auch die anderen Engel verschwanden. „Von mir aus könnt ihr alle wieder verschwinden.“, sagte sie kalt, drehte sich um und rauschte zum Schloss. Hatten die beiden nicht mehr alle Tassen im Schrank?! Sie wollte keinen Gefährten! Und wenn sie ehrlich war, war diese Phase anscheinend schon vorbei. Sie geriet ins Stolpern und blieb stehen. Aber wenn die Phase nicht so war, wie sie sein sollte….dann musste ihr Gefährte in der Nähe sein oder? Mit großen Augen sah zu den Männern zurück, die sie alle beobachteten. Ihr Herz schlug einige Takte schneller. Hoffentlich war es nicht Viper. Dann würde sie durchdrehen.

Mit schnellen Schritten lief sie hinein und die Treppen rauf. Sie sah wie Draco in sein Zimmer stürmte. Mit schief gelegtem Kopf, ging sie in ihr Zimmer und legte den Block und den Stift auf ihr Bett. Dann ging sie wieder hinaus und zu Dracos Zimmer. Sie klopfte. Es folgte keine Reaktion und deswegen öffnete sie die Türe einfach und ging vorsichtig in den Raum hinein. Talija schloss die Türe hinter sich und blickte zu Draco, der nachdenklich an die Decke sah. Neugierig trat sie zu dem Bett und setzte sich auf die Bettkante. Das bemerkte Draco dann doch. Er zischte in die Höhe und saß nun kerzengerade im Bett und sah sie erschrocken an. „Talija….was machst du denn hier?“ Schief lächelte sie ihn an. „Ich habe dich aus dem Zimmer von meinem Bruder kommen sehen…du sahst durcheinander aus und deswegen dachte ich, dass ich vielleicht zu dir komme um mit dir zu quatschen…Also nur wenn du willst.“ Früher hatten sie sich gut verstanden. Wenn er nach hier kam, war sie beinahe ausgeflippt vor Freude. Doch in letzter Zeit hatten sie sich voneinander entfernt, was Talija sehr schade fand. Ein kleines Lächeln legte sich auf die Lippen von Draco. „Komm her…“ Er rutschte zur seite, lehnte sich ans Kopfende seines Bettes und klopfte neben sich. Mit einem Lächeln krabbelte sich neben ihn und kuschelte sich an seine Seite. Ja er war ihr bester Freund. Mit ihm konnte sie über alles reden.

Sie saßen schwiegend nebeneinander. Dann drehte Talija den Kopf und sah Draco an. „Also..woran hast du gedacht als ich rein gekommen bin?“, fragte sie ruhig und legte ihren Kopf schief. Seufzend drehte Draco den Kopf zu Talija. „Ich hab an deinen Bruder gedacht….“, antwortete er leise und drehte den Kopf wieder weg und sah runter auf seine Beine. Talija schmiegte ihren Kopf an seine Schulter. „Warum?“ Seufzend erzählte er ihr von dem Test und das Luzifer sein Gefährte war. „Aber weißt du ich will keinen Mann als meinen Gefährten…ich hab noch nie mit einem mann geschlafen. Außer einmal…“, murmelte er leise und rieb sich den Nacken. Nachdenklich sah Talija an die Wand. „Mhh..“ Mehr sagte sie nicht dazu. Irgendwie fand sie es toll, dass Draco der Gefährte von ihrem Bruder sein sollte. Dann würde er richtig zur Familie gehören. „Mehr hast du nicht dazu zu sagen?“, stöhnte Draco und rieb seinen Nacken. „Was soll ich denn sagen Draco? Ich fände es toll wenn das mit euch beiden von anfang an gut läuft…dann würdest du richtig zur Familie gehören. Du weißt das ich dich unglaublich doll lieb habe, Blondi.“, flüsterte Talija und sah wieder zu Draco hinüber.

Brummend sah er Talija an. „Nenn mich nicht Blondi!“ „Aber du bist doch mein Blondi!“ Talija sah ihn mit ihren großen Kulleraugen an. „Nein bin ich nicht, Kleines!“ Mit diesen Worten fing er an sie durchzukitzeln. Lachend strampelte sie in seinen Armen und versuchte sich zu befreien. Nach einiger Zeit hörte Draco auf sie zu kitzeln und sah sie liebevoll an. „Du bist wirklich die einzige die schafft das ich alles vergesse…“, flüsterte Draco. Zärtlich lächelte sie. „Dafür bin ich da.“ Mit diesen Worten gab sie ihm einen Kuss auf die Wange. Dann legten sie sich gemeinsam ins Bett und kuschelten sich aneinander. Draco schlief relativ schnell ein, da er in den letzten Tagen nicht so viel geschlafen hatte. Talija sah in sein Gesicht und schmiegte sich enger an ihn. Langsam fielen auch ihr die Augen zu und sie glitt ins Land der Träume. Ein kleines Lächeln lag auf ihren Lippen. Das die Türe ein weiteres Mal aufging, bemerkten die zwei Schlafenden nicht mehr.
 

***************************
 

Seufzend saß Fred auf dem Sessel in dem kleinen Wohnzimmer und blickte auf sein Glas Feuerwhiskey hinunter. Seit Tagen warteten sie auf eine Antwort von Harry. Sie konnten sich einfach nicht vorstellen, dass er Tod sein sollte. Außerdem benahm sich der Alte komisch. Als wenn er Angst hätte, dass Voldemort nun gewinnen würde. Grimmig blickte Fred in den Kamin. Es wäre gar nicht so schlecht wenn das Schlangengesicht gewinnen würde, dachte er. Dann würde der Alte endlich mal kapieren, dass es hier um Lebewesen ging und nicht um seine scheiß Macht. Die Türe ging auf und er drehte den Kopf, als er nicht nur ein Paar Füße hörte. „Charlie. Bill.“, sagte Fred überrascht und stand auf. Er stellte das Glas ab und ging auf seine Brüder zu. Sanft umarmte er die beiden und sah dann zu seinem Zwilling George hinüber. „Sie sind unten im Laden aufgetaucht und haben gewartet bis der letzte weg war.“ Den beiden hatten sie noch nicht gesagt, dass sie Harry einen Brief geschrieben hatten. Doch sie wollten es tun, wenn sie sich sicher waren, dass die beiden genauso dachten wie sie. „Setzt euch..“, wies George seine Brüder an und ließ sich auf den zweiten Sessel nieder, während Charlie und Bill auf dem Sofa Platz nahmen und Fred wieder in seinen Sessel plumpste. „Möchtet ihr was trinken?“, fragte Fred höflich. Doch die beiden schüttelten ihre Köpfe. „Nein..wir sind hier um mit euch über einige Dinge zu sprechen.“ Charlie sah seine kleinen Brüder seufzend an.

Und dann ging es los. Charlie und Bill beschwerten sich über den Alten und redeten davon aus dem Orden des Phönix auszusteigen. Sie hatten keine Lust mehr den Worten von Dumbledore zu glauben, wenn er die Mitglieder bedrohte, dass er sie lynchen würde, falls sie nicht endlich Anhaltspunkte zu Voldemorts Vorgehen zu ihm brachten. Momentan sollte er total sauer auf Severus Snape sein, da dieser sich seit Tagen nicht mehr gemeldet hatte. Fred und George wechselten einen Blick. Nur mit ihrem Blick verständigten sie sich und nickten sich leicht zu. Dann erzählten sie ihren Brüdern davon, dass sie Harry einen Brief geschickt hatten und diesen zu Remus geschickt hatten, da sie glaubten dieser würde noch leben und Remus würde wissen wo Harry zu finden war. Bill und Charlie lauschten den beiden und nickten hin und wieder. Dann räusperte Bill sich. „Charlie und ich haben auch schon darüber nachgedacht das Harry noch lebt. Doch wir wussten nicht ob ihr auch so denkt, deswegen wollten wir nichts sagen..“ George nickte seinem Bruder. „So ging es mir und Fred auch. Aber anscheinend denken wir vier doch gleich in dieser Hinsicht.“ Ein kleines Lächeln legte sich auf die Lippen von Charlie. „Ich kann nicht verstehen wie Ron und Ginny mit Harry spielen konnten. Er war so ein netter Kerl…ich hab ihn wirklich gemocht..“, flüsterte Charlie und senkte den Kopf.

„Wir haben ihn alle vier gemocht Charlie…“, sagte Bill liebevoll und legte einen Arm um die Schultern seines Bruders. Dann sah er wieder zu Fred und George. „Von nun an sind wir vier ein eingespieltes Team und werden aufpassen was der Alte noch so vor hat.“ Die Zwillinge nickten zur Zustimmung. „Sobald Harry sich bei uns meldet, sagen wir euch bescheid ja?“ Bill und Charlie nickten dankbar und standen auf. Sie umarmten sich noch und dann verschwanden die beiden ältesten Weasleys. Seufzend sah Fred zu seinem Zwilling. „Jetzt bin ich irgendwie froh…“, murmelte George. Sein Bruder nickte zustimmend. „Wir sind nicht mehr alleine. Und wenn wir von Harry etwas hören dann werden wir vier uns ihm anschließen…“, sagte Fred und blickte seinem Bruder in die Augen. Dieser nickte heftig und sah zum Fenster. Ein Unwetter zog auf. „Entweder ist irgendwas nicht gut gelaufen und Dumbledore lässt seine Wut am Wetter aus oder das Wetter macht einfach aus Spaß etwas, womit sich Dumbledores Laune identifizieren kann.“ Grinsend sah Fred seinen Bruder an, zwinkerte und die beiden ging ins Schlafzimmer. Dort zogen sie sich aus, legten sich in ihre Betten, wünschten sich eine ‚Gute Nacht‘ und waren kurz danach schon im Land der Träume verschwunden. Beide träumten von Harry.

8. Kapitel

8. Kapitel
 

Langsam öffnete Luzifer seine Augen und blinzelte mehrmals. Seine Sicht war so scharf das er alles um sich herum ohne Mühe erkennen konnte. Seine Augen wurden groß. Selbst mit Brille hatte er nie so gut sehen können. Fasziniert setzte er sich auf und betrachtete das Zimmer. Mit der neuen Sehkraft gefiel ihm das Zimmer noch besser. Langsam stellte er die Füße auf den Boden und stand auf. Überrascht sah er an sich runter. Er war ja riesig geworden! Mit langsamen und vorsichtigen Schritten ging er zu dem großen Spiegel am Schrank. Zögernd trat er davor und keuchte erschrocken auf als er sich sah. Seine Haare waren hinten immer noch so zerwuschelt und kurz, während sie vorne länger waren und über sein rechtes Auge hingen. Seine Augen waren jadegrün und hatten einen rötlichen Rand. Fasziniert strichen seine Fingerspitzen über seine Brust. Er war größer und muskulöser aber nicht zu muskulös. Es gefiel ihm so. Mit schief gelegtem Kopf betrachtete er sich. Sein Gesicht war zwar kantiger aber immer noch recht feminin und das gefiel ihm. Mit funkelnden Augen öffnete er den Schrank und zog eine schwarze Röhrenjeans raus und zog diese an. Dann nahm er ein schwarz-grünes Shirt hinaus und zog es sich über. Zufrieden mit sich, nahm er noch grüne Chucks und zog diese an. Erst jetzt fiel ihm auf das seine Haarspitzen grün waren. Fasziniert sah er sich an. Ihm gefiel sein neues Aussehen. Er war also wirklich Luzifer Salazar Snape-Riddle.

Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen und er drehte sich vom Spiegel weg. Als er auf das Bett zu ging fielen ihm die zwei Umschläge auf dem Nachtschränkchen auf. Neugierig ging er dorthin und nahm sie in die Hand. Die Umschläge ansehend ließ er sich auf den Ohrensessel am Fenster nieder, zog ein Bein hoch und öffnete den ersten Umschlag. Sein Herz schlug schneller als er die Schrift erkannte und er fing an zu strahlen. Remus hatte ihm geschrieben! Mit wild klopfendem Herzen fing er an den Brief zu lesen.
 

Hallo Harry,

Ich glaube einfach nicht das du Tod bist! Du bist nicht der Mensch der einfach so stirbt! Und wehe du bist wirklich Tod, dann komm ich dir nach und versohl dir deinen Hintern, damit das klar ist!

Nein…ernsthaft jetzt…ich hoffe wirklich das es dir gut geht. Du hast mir einen ganzen schönen Schreck eingejagt als Dumbledore meinte, das Haus deiner Verwandten wäre in Flammen aufgegangen und du wärst in den Flammen umgekommen. Wir alle waren geschockt. Doch die Weasleys und Dumbledore sahen nicht so aus als würden sie trauern. Jedenfalls nicht wenn sie dachten das niemand zu ihnen sieht.

Aber du kennst mich. Ich bin ein guter Beobachter und habe sie natürlich durchschaut. Das ich seit längerem weiß, wie Dumbledore drauf ist, beweist dir, dass ich zu Toms Todessern gehöre.

Ja, ich lieber Werwolf, bin ein Todesser. Unglaublich mh? Aber es ist halt einfach so passiert. Ich war für einen Auftrag von Dumbledore unterwegs, wo ich Frenrir ausspionieren sollte. Du weißt ja wie ich auf ihn zu sprechen war. Doch ich habe ihn von einer Seite kennen gelernt die mich selber erstaunt hat. Er hat mir erklärt wieso er mich damals verwandelt hat.

Sein Grund ist vollkommen verrückt! Er sagte mir, dass sein Wolf wussste das ICH sein Gefährte bin. Kannst du dir das vorstellen? Total verrückt…aber irgendwie hat es mich glücklich gemacht. So wusste ich wenigstens, dass ich jemandem wichtig bin. Frenrir sagte mir auch offen und ehrlich, dass er wusste wieso ich zu ihm kam. Naja ich hätte es verleugnen können aber ich wollte nicht. Und von da an, fing ich an mich regelmäßig mit ihm zu treffen und irgendwann, vor dem Tod von Sirius, wurde ich ein Todesser.

Du glaubst gar nicht, wie anders es ist bei den Todessern. Sie sind eine große Familie. Zumindest die Todesser des inneren Kreises, die alle sehr eng mit Tom befreundet sind.

Und dann treffe ich bei einem Treffen nach deinem 5. Schuljahr Sirius bei Tom! Ich war so geschockt ihn zu sehen. Doch gleichzeitig sehr froh. Er hat mir dann seine Geschichte erzählt und ich dachte jetzt könnte alles gut werden. Ich wollte es dir immer sagen. Ich wollte dir zeigen das Tom nicht der Böse ist. Aber Dumbledore schien irgendwas zu ahnen, deswegen habe ich mich zurück gehalten. Es tut mir auch sehr leid das ich mich nicht mehr bei dir gemeldet habe.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du bei Tom Zuflucht gefunden hast. Deswegen werde ich Frenrir den Brief mitgeben sobald er nochmal bei mir vorbei schaut. Weißt du..auch wenn wir Gefährten sind ist es sehr schwierig mit uns…du kennst mich ja. Ich hoffe das ich bald mit dir von Angesicht zu Angesicht darüber reden kann. Ich habe zwar versucht mit Sirius darüber zu reden, aber du weißt ja wie der ist…

Ich hoffe das du wohlauf bist, mein Welpe.

Alles Liebe, Remus.

PS: Gerade kam noch eine Eule an, mit einem Brief der Zwillinge. Sie haben einen Brief für dich mitgeschickt und ich werde ihn Frenrir ebenfalls geben. Ich glaube du kannst ihnen vertrauen. Sie sind kaum noch bei den Ordenstreffen dabei. Aber mach dir selber ein Bild. Das ist das Beste.
 

Blinzelnd las Luzifer den Brief zu Ende und sah dann aus dem Fenster. Der Morgen graute gerade erst und der Himmel färbte sich langsam rot. Remus und Frenrir? Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Er freute sich wenn Remus glücklich war. Nur er würde mit Frenrir ein ernstes Wort reden. Sollte dieser seinem Ersatzpaten auch nur einmal weh tun, würde er ihn zu Hackfleisch verarbeiten. Als er an die Worte dachte, die Remus über den Alten geschrieben hatte, verrenkte er die Augen. Dieser alte Sack hatte also wirklich bekannt gegeben das Harry Potter Tod war. Nun ja, er war ja auch Tod. Aber das selbst Mister und Misses Weasley sich darüber freuten, tat ihm doch weh. Dabei hatte er immer gedacht diese Menschen wären seine richtige Familie. Ein Schnauben kam von ihm. Genauso wie er gedacht hatte, dass Hermine und Ron seine richtigen besten Freunde waren. Aber er würde sich rächen. An ihnen allen. Ein Funkeln trat in seine Augen und er legte den Brief liebevoll auf den kleinen Tisch unter dem Fenster. Dann sah er den zweiten Umschlag an. Mit einem Lächeln erkannte er die Schrift der Zwillinge. Anscheinend hatte er sich nicht in allen Weasleys getäuscht. Das es nur ein Brief von den Zwillingen war und nicht von Charlie machte ihn traurig. Dabei waren Charlie und er doch schon seit dem vierten Schuljahr im Briefkontakt. Immerhin hatten sie sich sehr gut verstanden. Und er wusste das Charlie in ihn verliebt war. Aber er hatte leider nie genauso empfunden. Ein trauriges Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er wünschte er hätte wenigstens einmal etwas richtig empfinden können. Charlie hätte ihn auf Händen getragen. Kopf schüttelnd machte er den Brief auf. Er musste einen klaren Kopf behalten und im Hier und Jetzt leben. Die Vergangenheit konnte man nicht ändern. Dafür aber die Gegenwart und Zukunft. Mit einem guten Gefühl im Bauch fing er an zu lesen.
 

Hallo Harry-Spätzchen,

Ja wir sind’s deine chaotischen Freunde Fred und George. Geil, oder? Hast wohl gedacht wir vergessen dich mh? Falsch gedacht! Um ehrlich zu sein denken wir sehr oft an dich. Du fehlst uns. Mit dir konnte man immer über alles quatschen und du hast nie gelacht. Auch wenn wir immer Witze über deine Probleme gemacht haben. Aber du kennst uns ja. Wir wollten dich einfach aufheitern. Manchmal haben wir es ja auch geschafft wie du weißt!

Nun gut…wir wollen hier nicht die Vergangenheit aufrollen. Wir wollten dir eigentlich nur mitteilen das wir nicht glauben, dass dich Flammen einfach so umgebracht haben! Verdammt Harry, du bist doch immer aus ALLEM raus gekommen. Da bringen dich nicht einfach so irgendwelche Flammen um. Naja wir hoffen mal das Remus es geschafft hat dir den Brief zu geben.

Ohne dich ist es echt scheiße…wir wissen nix mit uns anzufangen! Wenn wir den Laden nicht hätten und uns immer wieder neue Scherzartikel ausdenken könnten. Der Orden ist das reinste Arschlager! Seitdem Dumbledore deinen Tod bekannt gegeben hat, sind wir so misstrauisch, dass wir sogar unserer Familie nicht mehr trauen. Wir waren wirklich vorsichtig uns nichts anmerken zu lassen. Aber eine Sache hat uns echt beinahe zum ausrasten gebracht. Wir haben Mum und Dad belauscht, als sie nach einem Ordenstreffen miteinander geredet haben. Und sie haben eine Feier geplant weil du Tod bist! Das ist einfach abartig! Und unser scheiß kleiner Bruder hilft ihnen auch noch! Genauso wie Ginny. Das ist einfach widerlich. Was Bill und Charlie denken, wissen wir nicht. Aber wir haben uns vorgenommen die beiden irgendwann mal so beiläufig zu fragen. Hoffentlich sind sie genauso wie wir.

Bitte bitte melde dich bei uns. Wir werden noch verrückt. Wir brauchen unbedingt jemandem zum Reden und wir vertrauen nur dir…hier passieren merkwürdige Dinge mit uns. Wir wissen nicht weiter und brauchen dringend deinen Rat, Kleiner. Bitte melde dich. Wir möchten dich wieder im Arm halten. Du bist doch wie ein Bruder für uns. Im Gegensatz zu Ron und Percy warst du mehr Bruder als sie es die ganzen Jahre waren. Wir hoffen darauf bald einen Brief von unserem Spätzchen zu haben.

Alles Liebe, Fred & George.
 

Ein kleines Lachen entfleuchte ihm. Spätzchen. Die Zwillinge waren wirklich einmalig, doch durch diesen Brief hatte er endlich Gewissheit. Im Gegensatz zu Ron und Hermine waren diese beiden wahre Freunde. Ein zärtliches Lächeln legte sich auf seine Lippen und er legte den Brief zurück zu dem von Remus. Dann sah er hinaus. Die Sonne ging auf. Langsam stand er auf und streckte sich. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm das es 8 Uhr war. Wenn er sich recht erinnerte war er um diese Uhrzeit, gestern beim Frühstück gewesen. Lächelnd verließ er das Zimmer und ging langsam hinunter. Je näher er dem Speisesaal kam um so lauter wurden die Stimmen dahinter. Sein Herz klopfte schneller. Jetzt würde er sich das erste Mal als Luzifer seiner Familie vorstellen. Ja, seine Familie. Diese Menschen hatten ihm geholfen, als er so sehr in Not gewesen war. Nervös stand er vor der Türe und sah auf diese. Dann streckte er die Hand aus und legte sie um den Türknauf. Tief Luft holend, öffnete er die Türe und trat ein. Sofort war es im Speisesaal mucksmäuschenstill. Luzifer kam mit erhobenem Kopf herein und sah zu der langen Essenstafel an der die Malfoys, Tom, Snape, Sirius, Blaylock, Talija und Frenrir saßen. Das schweigen hielt an und Luzifer stand zögernd in der Türe und wartete. Wieso sagte denn niemand was? War er doch unerwünscht?
 

************************
 

Draco und die anderen blickten zu dem jungen Mann in der Türe. Schluckend sah Draco ihn an. Himmel er sah wirklich schön aus. Ein anderes Wort fiel ihm nicht ein. Talija saß neben ihm und stupste ihn in die Seite. Finster sah er zu ihr rüber, doch sie lächelte ihn nur engelsgleich an. Ein paar grauer Augen sah die beiden finster an, doch sie merkten es nicht. Dann wandten sich Talija und Draco wieder dem Mann in der Türe zu. Severus, der neben Talija saß, schluchzte erstickt auf. „Luzifer..“, flüsterte er und sah ihn an. Ein kleines Lächeln schlich sich auf die Lippen des jungen Mannes als er seinen Namen vernahm. Langsam schritt er auf den Tisch zu und ließ sich gegenüber von Severus und zwischen Tom und Sirius auf den freien Stuhl nieder. „Ich hoffe ihr verzeiht das ich so spät bin.“, flüsterte er leise und seine Stimme ließ Draco einen Schauder über den Rücken laufen. Die jadegrünen Augen legten sich auf ihn und sofort sah er runter auf seinen Frühstücksteller. Talija gluckste vergnügt neben ihm. Grimmig stieß er ihr den Ellenbogen in die Seite, doch Talija juckte das reichlich wenig. Leicht lächelnd aß sie weiter. „Geht es dir gut?“, fragte Severus Luzifer und Draco sah leicht auf, um aus den Augenwinkeln Luzifer beobachten zu können. „Körperlich geht es mir sehr gut.“, sagte dieser ehrlich und blickte dann auf seinen Teller. Dracos Vampir knurrte. Luzifer ging es also seelisch nicht besser. Schweigend fing Sirius an den Teller von Luzifer mit allem was gut schmeckte voll zu laden. Der entgeisterte Gesichtsausdruck von diesem ließ Draco grinsen. Aber er konnte es Sirius nicht verdenken. Luzifer war für seine Größe zu dünn. Eindeutig. Auch wenn er einige Muskeln hatte, sah er nicht sehr gesund aus. Anscheinend bemerkte der junge Vampir-Engel-Dämonen Mix seinen Blick, denn schon wieder sah er auf und ihre Blicke trafen sich. Sofort sah Draco auf seinen Teller und aß seinen Pfannkuchen.
 

Die Stimmung am Tisch war ausgelassen und jeder unterhielt sich mit jedem. Außer Draco, Luzifer und Talija. Die drei schwiegen und aßen ihren Teller leer. Sobald der Teller leer war, sprang Talija auf und verschwand aus dem Zimmer. Draco sah ihr seufzend nach, drehte den Kopf und sah wie Luzifer traurig auf die Türe sah. Dachte er wirklich seine Schwester benahm sich so wegen ihm? Sev sollte ihn aufklären. Nachher nahm er das noch ernst. Langsam aß Draco seinen Teller leer und stand dann ebenfalls auf. „Wenn ihr erlaubt, ziehe ich mich nun zurück.“, sagte er leise und verschwand dann aus dem Zimmer. Ohne Eile ging Draco die Treppen hinauf um in sein Zimmer zu gelangen. Hinter ihm erklangen Schritte und ein lautloses Seufzend glitt über seine Lippen als ihm der Geruch von seiner Schwester entgegen schlug. Unbeirrt ging er weiter und trat dann in sein Zimmer. Höflich ließ er die Türe auf, sodass Cynthia eintreten konnte, sobald sie bei seinem Zimmer ankam. Das tat diese auch. Leise fiel die Tür ins Schloss. Seufzend drehte er sich rum und sah seine Schwester an. „Was möchtest du denn?“, fragte er höflich. Als er ihren grimmigen Gesichtsausdruck sah runzelte er verwirrt die Stirn.
 

„Was hast du denn, Cynt?“ Schnaubend verschränkte sie die Arme vor der Brust und trippelte mit dem Fuß auf dem Boden, wie ihre Mutter das immer getan hatte, wenn sie die beiden wegen ihrem kindlichen Leichtsinn bestrafen wollte. „Was ich habe?! Du hast einen Gefährten verdammt!“, fauchte sie und ihre Augen leuchteten silbern. Verwirrt sah Draco seine Schwester an. „Ja habe ich….und?“ Knurrend kam sie auf mich zu und tippte mir grob mit einem Finger auf der Brust herum. „UND?!“, schrie sie fast. „Du machst mit seiner Schwester rum!“ Im ersten Moment herrschte nach diesem Ausbruch Stille im Zimmer. Nichts war zu hören. Nur das Vogelgezwitscher von draußen, drang herein.

Dann fing Draco schallend an zu lachen. „Talija und ich?!“, lachte er und wischte sich die Lachtränen aus den Augen. Verdutzt sah Cynthia ihren Bruder an und verstand die Welt nicht mehr. Dieser lachte immer noch und beruhigte sich nur langsam. Alleine der Gedanke war für ihn lächerlich. Als er sich wieder beruhigt hatte, sah er seine Schwester mit einem schiefen Grinsen an. „Ich liebe Talija, ja. Aber genauso wie dich! Sie ist für mich nur meine beste Freundin und sowas wie eine zweite kleine Schwester.“ Cynthias Augen wurden groß. „Was…“, krächzte sie und Draco kicherte wieder leise. Dann zog er seine kleine Schwester in die Arme. „Ich liebe Talija als beste Freundin und zweite kleine Schwester.“, wiederholte er liebevoll und flüsterte es ihr ins Ohr. Vor Verlegenheit wurde Cynthia rot, als die Worte in ihrem Gehirn ankamen.
 

„Ähm..ich…also…ich…“, stammelte sie hilflos. Liebevoll streichelte Draco ihre Wange. „Mach dir keine Gedanken, Kleines. Du hast uns gestern Abend gesehen stimmts? Wie wir zusammen auf meinem Bett, aneinander gekuschelt eingeschlafen sind..“ Auf seine Worte hin nickte sie leicht an seiner Brust. „Du musst dir echt keine Gedanken machen…ich mag Luzifer nicht wirklich, da ich nicht vergessen kann, wer er die ganzen Jahre war und was wir uns an den Kopf geworfen haben. Aber ich werde mich bemühen ihn kennen zu lernen. Meine Vampirseite will das alleine schon.“ Draco schob sein Interesse zwar auf sein vampirisches Selbst. Doch tief in seinem Innern wusste er, dass er Luzifer selbst ebenfalls kennen lernen wollte. Nach allem was er erfahren hatte, glaubte er nicht mehr daran das Harry Potter damals so zu ihm gewesen war, weil er Vergnügen dabei hatte. Nein, vermutlich steckten Weasley und Granger dahinter. Grimmig biss er die Zähne zusammen und seine Schwester löste sich aus seiner Umarmung. „Tut mir leid…also das ich so schlecht von dir gedacht habe..“, flüsterte sie betroffen. Sanft küsste er sie auf die Stirn. „Ist schon gut, Kleines.“ „Dann…dann lass ich dich jetzt alleine…“, flüsterte Cynthia, gab ihm einen Kuss auf die Wange und lief aus dem Zimmer.
 

Seufzend setzte sich Draco auf die Fensterbank, nahm seine Gitarre und fing an zu spielen. Die Musik beruhigte ihn und er sah hinaus in den Garten während er weiter spielte. Wann sollte er mit Luzifer reden? Ob dieser davon begeistert war das sie Gefährten waren? Wohl kaum. Sie hatten sich nicht gerade nett zueinander verhalten. Ob Luzifer mit nach Hogwarts kommen würde? Was wenn nicht? Würde sein vampirisches Selbst das aushalten? Schon jetzt war er unruhig, weil er ihn nicht sehen konnte. Genau in diesem Moment nahm Draco zwei Gestalten wahr, die in den Garten liefen. Nach einem Blinzeln erkannte er, dass es sich um Tom und Luzifer handelte. Anscheinend unterhielten sich die beiden. Langsam hörte Draco auf zu spielen. Auch Tom musste einige sachen klar stellen. Ob er den Mut finden würde und es Tom gleich tun konnte? Seufzend rieb Draco seinen Nacken, nachdem er die Giatrre weg gelegt hatte. Irgendwann musste er seinen Mut zusammen kratzen und mit ihm reden. Doch wann würde er die Gelegenheit dafür kriegen?
 

********************
 

Nachdem Cynthia aus dem Zimmer ihres Bruders geflüchtet war, wusste sie nicht wohin mit sich. Irgendwie hatte sie angst Liam über den Weg zu laufen. Doch es gab jemanden den sie sehen wollte. Mit entschlossenen Schritten machte sie sich auf den Weg die Treppe runter. Ihre Eltern kamen ihr entgegen. „Wo willst du denn hin, Engel?“ Lucius sah seine Tochter aufmerksam an. „Ich suche Talija. Wisst ihr wo sie ist?“ Narzissa sah nachdenklich aus während Lucius den Kopf schüttelte. „Okay…schade..“ Leise seufzte Cynthia und rieb sich den Nacken. „Ich würde es mal im Salon probieren…dort sitzt sie manchmal und zeichnet.“, sagte Narzissa. Lächelnd sah Cynthia sie an. „Danke Mum.“ Sie gab den beiden noch jeweils einen Kuss auf die Wange und ging dann zum Salon. Und tatsächlich. Da saß sie und blickte nachdenklich auf ein großes schwarzes Klavier. Langsam ging Cynthia auf sie zu. „Talija?“, fragte sie leise und beobachtete sie genau. Blinzelnd hob Talija den Kopf und sah zu Cynthia hinüber. „Oh..hallo.“ Talija sah wieder zu dem Klavier und strich vorsichtig mit ihren Fingerspitzen darüber. „Kannst du spielen?“, fragte Cynt sie leise und beobachtete Talija genau. Sie hatte es vermutlich wirklich nicht leicht und brauchte jemanden wie Draco, bei dem sie sich mal ausweinen konnte. Wobei sie sicher nicht weinen, aber über ihre Sorgen reden würde. Doch jetzt wo Luzifer da war, würde Talija vielleicht diesen Jemand in ihrem eigenen Bruder finden. Man konnte es nicht wissen. Ob Draco das verstehen würde? Cynthia hoffte es.
 

„Ja kann ich. Aber ich tue es schon seit einigen Jahren nicht mehr.“, antwortete Talija tonlos. Sie schloss die Klappe über den Tasten und drehte sich dann zu Cynthia um. „Was möchtest du von mir?“ Ihr kann man anscheinend nichts vormachen, dachte Cynt mit einem kleinen Lächeln. „Ähm…ich wollte mit dir reden..und mich entschuldigen..“ Leicht lächelte sie Talija an. Eine Augenbraue von Talija glitt Severuslike in die Höhe. „Wofür entschuldigen? Du hast mir doch nichts getan..“ Ein kleines Seufzen kam aus dem Mund von Cynthia. „Nun ja, persönlich habe ich dir vermutlich nichts getan, aber meine Gedanken haben schon gereicht.“ Leicht irritiert sah Talija sie an. Zerknirscht steckte Cynthia die Hände in ihre hinteren Hosentaschen. „Ich hab dich gestern mit meinem Bruder auf seinem Bett gesehen, wie ihr aneinander gekuschelt geschlafen habt. Und da hab ich halt gedacht das ihr beiden..nun ja…zusammen wärt. Und da dein Bruder ja der Gefährte von meinem ist, fand ich das einfach unmöglich.“ „Aha.“ Mehr sagte Talija nicht und sie wandte auch ihren Blick wieder ab. Das war irgendwie uninteressant geworden. Verdutzt sah Cynt sie an. „Ähm…bist du nicht böse oder so? Immerhin kenne ich dich nicht und denke dann schon so schlecht von dir…“ Talija zuckte die Achseln. „Es ist mir egal wie andere über mich denken und ich weiß, dass Draco und ich nur Freunde sind. Wenn andere das nicht so sehen dann ist das ihr Problem und nicht meins.“ Mit diesen Worten stand Talija auf. „Naja danke für deine Entschuldigung, auch wenn sie unnötig war. Bis dann.“ Und schon war sie aus dem Raum verschwunden. Eindeutig verwirrt sah Cynthia ihr hinterher. Sie würde nie aus diesem Mädchen schlau werden. Ein Seufzen hinter ihr ließ sie erschrocken herum fahren.
 

„Entschuldige. Ich wollte dich nicht erschrecken.“ Mit einem kleinen Lächeln kam Liam aus dem Schatten hervor getreten. Verdammt jetzt sehe ich ihn ja doch, dachte Cynthia verzweifelt. Verlegen spielte Cynthia mit dem Saum ihres Tops. „Du hast mich nicht erschreckt…“, murmelte sie und blickte auf den Boden. „Sie ist nicht besonders einfach zu verstehen oder?“ Liam kam näher und strich mit seinen Fingern über das schwarze Klavier. Ein kleines Seufzend kam über Cynthias Lippen. „Nein..ich kenne sie ja erst seit dem ich hier bin aber irgendwie finde ich keinen Draht zu ihr. Mein Bruder hingegen hat einen richtig guten Draht zu ihr. Das verwirrt mich total…“ Leicht Stirn runzelnd hob Cynthia den Kopf und blickte in die blauen Augen von Liam. „Im Gegensatz zu Draco bin ich wirklich umgänglich…“ Ein Schmunzeln glitt über die Lippen von Liam und ein Funkeln trat in seine Augen. „Ach…du nennst dich also umgänglich?“ War das etwa Sarkasmus in seiner Stimme? Machte er sich lustig über sie? Mit großen Augen sah sie ihn an. „Ich bin umgänglich!“ Oh verdammt Cynthia! Reiß dich zusammen. Du benimmst dich wie ein kleines Kind. Ein leichtes Rosa legte sich auf ihre Wangen und sie wandte wieder ihren Blick ab. Ein kleines Kichern kam von Liam und er trat noch näher. Sofort schlug ihr das Herz bis zum Hals. Warum hatte er denn nur so eine verdammte Wirkung auf sie? Das war doch nicht normal! Seine Hand kam ihrem Gesicht näher und Cynthia riss die Augen auf. Mit riesigen Augen blickte sie nach oben in sein Gesicht. Seine Fingerspitzen glitten über ihren Wangenknochen und strichen eine ihrer blonden Haarsträhnen nach hinten, die sich über ihr Auge gelegt hatte. Sanft klemmte er die Strähne hinter ihr Ohr während ihre Augen ineinander verankert waren. Seine Finger verweilten länger als nötig bei ihrem Ohr, ehe sein Arm langsam wieder runter fiel. „Diese Augen solltest du nicht verstecken…“, flüsterte er. Schluckend blickte sie ihn an. Als sie ihren Mund öffnen wollte, legte sich ein schlanker Finger auf ihre Lippen. „Sag nichts.“, hauchte Liam ihr zu, drehte sich um und verschwand aus dem Raum. Zitternd legte Cynthia eine Hand auf ihre Brust. Himmel! Was war das denn gerade gewesen? Ihr war leicht schwindelig und sie ließ sich auf den Hocker vor dem Klavier nieder. Cynthia zitterte am ganzen Leib und ihr Herz schlug so schnell das es sich anfühlte, als würde es einen Marathon laufen. Schluckend sah sie zur Türe. Liam war ein rätselhafter Mann. Ihre Eltern und Draco würden sicher sagen sie sollte sich von ihm fern halten. Doch Cynthia hatte ein großes Problem. Sie hatte eine Schwäche für Rätsel.
 

**********************
 

Talija ging vom Salon aus in den Wintergarten und blickte nach draußen. Sie zog eine Augenbraue hoch als sie sah wie ihr Vater mit Luzifer sprach. Auch sie hatte das Bedürfnis mit ihrem Bruder zu sprechen. Doch irgendwie hatte sie Respekt davor. Was wenn er genauso war wie ihr Vater? Wenn er sie nicht akzeptierte? Leise schluckte sie und runzelte wieder die Stirn. Es müsste ihr egal sein. Die Stillephase der Engel sollte alle Gefühle in ihrem abschotten. Aber es hatte nicht funktioniert. Was wenn ihr Gefährte wirklich in ihrer Nähe war? Was sollte sie dann machen? Sie wollte nicht gebunden werden. Doch wenn ihre Großväter, ihr Dad und ihr Vater rausfanden, dass ihr Gefährte anscheinend im Haus war, würde sie gezwungen werden. Erschaudernd schlang sie die Arme um ihren Oberkörper. Das durfte nicht sein. Sie war zu jung um sich schon zu binden. Außerdem würde sie sich an niemanden binden, den sie nicht kannte, nur weil ihre Wesen diesen Jemand als Gefährten sahen. Der Vampir in ihr knurrte unwillig und sie musste innerlich lachen. Okay, anscheinend war der Vampiranteil in ihr ebenfalls nicht davon begeistert gebunden zu werden. Mit schief gelegtem Kopf beobachtete sie ihren Bruder und ihren Vater wie sie gemeinsam auf einer Bank im Garten saßen und sich unterhielten. Worüber die wohl gerade sprachen. Lautlos seufzte Talija und wandte dem Fenster den Rücken zu. Kurz erstarrte sie, als sie eine Person im Schatten des Wintergartens sah, die sie beobachtete. „Findest du nicht, dass es sich nicht gehört andere zu observieren?“, fragte eine tiefe Stimme. Ein kleines Seufzen kam von Talija. „Musst du gerade sagen Regulus. Du beobachtest doch IMMER irgendwelche Leute.“ Langsam trat die Person aus den Schatten und nun erkannte man ihn auch äußerlich als Regulus Black. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. „Du bist eindeutig schlecht im observieren. Tom und auch Luzifer hätten dich sofort gesehen, wenn sie zum Haus geschaut hätten.“ Mit vor der Brust verschränkten Armen lehnte Regulus sich an die Wand und betrachtete Talija aufmerksam.
 

„Wenn man sein lebenlang im Haus verbringt, dann kann man ja nicht gut im observieren werden.“, sagte Talija trocken und verschränkte die Arme genauso wie er. Ein Glucksen kam von Regulus. „Ich weiß das du es satt hast hier zu sein, aber glaube mir wenn ich dir sage das dein Dad deinen Vater versucht zu überreden, dich nach Hogwarts für die letzten beiden Jahre zu schicken.“ Zwinkernd stieß Regulus sich von der Wand ab und verschwand aus dem Wintergarten. Mit großen Augen blickte sie ihm nach. Ihr Dad versuchte tatsächlich sie hier raus zu kriegen? Das wäre einfach grandios, wenn sie nach Hogwarts könnte. Dann würde sie ihren Dad jeden Tag sehen und wäre nicht, dass ganze Jahr, außer den Ferien über mit ihrem Vater alleine in diesem Schloss. Mit funkelnden Augen drehte sie sich wieder zur Fensterfront um und sah zu ihrem Bruder und Vater. Sie könnte andere Jugendliche kennen lernen. Sofort erstarrte sie. Wie sollte sie denn andere kennen lernen, wenn sie noch nicht mal normal mit der Schwester von Draco reden konnte? Kopf schüttelnd ging sie aus dem Wintergarten und lief den Gang entlang um runter in die Kerker zu gelangen. Als sie die Türe zu den Kerkern öffnete, empfing sie der Geruch von Zaubertränken. Anscheinend hatte sie richtig gedacht und ihr Dad braute mal wieder seine Tränke. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, was jedoch fast augenblicklich wieder verschwand, lief sie den Kerkergang entlang bis zu dem Labor von ihrem Dad. Gerade als sie eintreten wollte, hörte sie durch die angelehnte Türe zwei Stimmen. Sofort blieb sie stehen und lauschte. Was machte denn ihr Großvater Sal bei ihrem Dad? Ganz leise trat sie näher an die Türe und spitzte die Ohren. „Wir müssen es hinter uns bringen, Sev. Ich weiß nicht wie lange sie das durchhalten kann. Sie ist so anders geworden.“ Ein leises Seufzen war zu hören. „Ich weiß, Sal. Doch du musst auch mich verstehen. Sie ist meine Tochter und ich will nicht das sie an irgendeinen Typen gebunden wird, den sie kaum kennt, nur weil dieser ihr Gefährte ist. Sie hat ein Recht darauf ihren Gefährten kennen zu lernen, genauso wie ich es bei Tom hatte.“, erklang die ruhige Stimme ihres Dads und Talijas Herz hämmerte schneller in ihrer Brust. Es ging um sie. Lautlos schluckte sie und ballte die Hände zu Fäusten.
 

„Ich weiß das du sie nicht zwingen willst. Das wollen Godric und ich auch nicht. Aber wenn sie sich nicht an ihren Gefährten bindet, dann bleibt sie in der Phase.“ Sals Stimme klang traurig, aber dennoch unnachgiebig. Wieder seufzte Sev und man hörte ein Zischen, als er irgendwas in einen seiner Tränke warf. „Was sagt Tom dazu?“, fragte Sev leise und man hörte nun deutlich das Seufzen von Sal. Am liebsten hätte Talija geschnaubt. Was sollte ihr Vater schon sagen? Wenn er könnte würde er sie sofort aus dem Schloss schmeißen, sobald sie gebunden war. Für so kalt hielt sie ihren Vater mittlerweile. Nie hatte er ihr gesagt, dass er sie liebte. Nie hatte er ihr gesagt, dass er stolz auf sie war. Tränen sammelten sich in ihren Augen, doch sie drängte sie zurück. Dann erklang die Stimme ihres Großvaters wieder. „Tom hält es für das beste wenn sie sich bindet.“ Alleine dieser Satz ließ ihren Damm brechen. Mit einem Aufschluchzen, was sie nicht mehr unterdrücken konnte, rannte sie den Kerkergang entlang. Die Türe wurde aufgerissen und ihr Dad und Großvater riefen nach ihr. Doch sie rannte weiter. Sobald sie in der Eingangshalle war, lief sie die Treppe hinauf. Kurz vor ihrem Zimmer knallte sie gegen etwas warmes, hartes. Verwirrt und mit tränennassem Gesicht hob sie den Kopf und blickte in die eisblauen Augen von Damien. Ohne darüber nachzudenken warf sie sich an seine Brust und weinte weiter. Irritiert sah Damien zu ihr hinunter, ehe er sie vorsichtig mit in ihr Zimmer zog und die Türe hinter sich schloss. Sie klammerte sich wie eine Ertrinkende an ihn und weinte hemmungslos weiter. Sie konnte einfach nicht mehr. Das war ihr alles zu viel. Wieder kam ihr in den Sinn einfach mit ihrem Leben Schluss zu machen. Damien setzte sich auf ihr Bett und zog sie neben sich. Talija durchnässte sein Hemd, doch es war ihm momentan egal. Er wollte nur das sie sich beruhigte.
 

Irgendwann hörten die Tränen auf und Talija löste sich von seiner Brust. „Geht’s wieder?“, fragte er, ohne jegliches Gefühl in der Stimme. Es kam nur ein Nicken von Talija. Sie stand auf und ging zu ihrer Kommode. Dort zog sie, die erste Schublade auf und holte etwas heraus. Damien konnte nicht erkennen was es war und runzelte die Stirn. Was trieb sie denn da? Dann stieg ihm ein Geruch in die Nase und sofort war er auf den Beinen und bei ihr. „Was tust du da?!“, fauchte er und riss sie herum. Mit leeren Augen blickte sie hoch in sein Gesicht, während sie vor ihm stand und einen silbernen Dolch in der Hand hielt, der rot von ihrem Blut war. An ihrem Arm war ein Schnitt und ihr Blut tropfte auf den Boden. Ohne nachzudenken hob er ihren Arm hoch. Seine Augen glühten rot. Sein Bluthunger war geweckt. Nur einmal kosten, dachte er und beugte sich über ihren Arm und glitt mit der Zunge über ihren Schnitt, während er weiter in ihre Augen blickte. Irgendetwas blitzte in ihren leeren Augen auf, doch er konnte nicht sagen was es war. Ihr Blut war köstlich und am liebsten hätte er seine Fangzähne in ihr zartes Fleisch gerammt. Doch er leckte nur immer weiter über den Schnitt. Talija zitterte und irgendwann hörte es auf zu bluten und sie spürte wie der Schnitt sich durch den heilenden Vampirspeichel schloss. Langsam richtete Damien sich wieder auf während er ihren Arm weiter festhielt. Mit hungrigen Augen sah er sie an und Talija schluckte. Sein Blick glitt zu ihrem Hals und er kam mit einem Knurren näher. Ich glaube jetzt ende ich als Vampirmahlzeit, von diesem göttlichen Vampir, dachte Talija und wunderte sich, dass sie keine Angst vor ihm hatte. Sie schloss ihre Augen und wartete voller Erwartung und auch ein wenig Vorfreude auf den Biss.
 

**************************
 

Langsam öffnete er seine Augen. Sein kompletter Körper tat ihm weh. Wo war er? Hatten Frenrir und er es gestern, in der Vollmondnacht, mit ihren spielerischen Kämpfen, mal wieder zu weit getrieben? Blinzelnd hob er seinen Kopf und versuchte sich zu strecken. Doch es ging nicht. Sein Körper spannte sich an und er kniff die Augen zusammen. Nur langsam konnte Remus seine Umgebung erkennen. Es sah aus als wäre er in einer Art Gefängniszelle. Seine Arme fühlten sich taub an. Mit einem Blick nach oben wurde ihm auch klar wieso. Eisenketten hingen von der Steindecke herab und umklammerten seine Handgelenke. Seine Handgelenke sahen ungewöhnlich dunkel aus. Erst nach mehrmaligem Blinzeln erkannte Remus, dass es sich um Blut handelte. Wie lange hing er denn schon hier? Seinem Geruchssinn zufolge war sein Blut schon lange angetrocknet. Ganz langsam ließ er seinen Blick vorne an seinem Körper runter wandern. Egal wo sein Blick lang ging, konnte er Blut sehen, was eingetrocknet war. Anscheinend war sein kompletter Oberkörper aufgeschlitzt worden. Schluckend glitt sein Blick noch tiefer. Mit großen Augen sah Remus auf seine Mitte hinunter. Irgendjemand hatte ihm doch tatsächlich einen seiner Hoden abgeschnitten. Was für ein kranker Mensch konnte soetwas tun? Langsam kam die Erinnerung zurück. Ein Zittern ging durch den schmerzenden Körper von Remus. Dieser miese alte Sack hatte ihn doch tatsächlich entführt, misshandelt und missbraucht. Remus hatte keine Ahnung wie lange er das schon durchstand, doch seinem Körper und seinen Erinnerungen zufolge, musste es schon sehr lange sein. Ein Schaudern ging durch seinen Körper. Ob Tom und die anderen schon nach ihm suchten? Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine kaputten und spröden Lippen. Doch seine sonst so leuchtenden Augen blieben leer. Frenrir setzte sicher alle Hebel in Bewegung um ihn zu retten. Genauso wie Sirius. Ob Frenrir ihn immer noch als Gefährten sah in diesem Zustand? Wo sollte er denn hin, wenn dem nicht so war? Er wollte niemandem zur Last fallen.
 

Seine trüben Gedanken wurden durch das Öffnen der Gefängniszellentür unterbrochen. Remus schluckte hart und seine Kehle brannte höllisch. „Hallo Remus. Wie ich sehe bist du ja endlich wieder bei Bewusstsein.“ Dumbledore betrat die Zelle, gefolgt von einem hochgewachsenem dunkelhaarigen Mann. Ein falsches, freundliches Lächeln lag auf den Lippen von Dumbledore. Remus wurde fast schlecht bei dem Gesicht, was der Alte machte, als sein Blick über den übel zugerichteten Körper glitt. Wie konnte man sich nur an so einem Körper aufgeilen?, fragte Rem sich. Der Unbekannte ging an ihm vorbei und lehnte sich an die Wand rechts von ihm. Schweigend sah Remus dem Alten entgegen. „Hast wohl deine Stimmt verloren, was?“ Ein teufliches Grinsen lag auf den Lippen von Dumbledore, als er vor Remus stehen blieb. „Vielleicht sollte ich dich wieder zum schreien bringen, damit mein Freund, Stefano, seinen Spaß mit dir haben kann.“ Angst kroch in Remus hoch und seine Muskeln spannten sich unwillkürlich an. Wie lange und oft musste er das noch ertragen? Ein Ruck ging durch seinen Körper, als Dumbledore seine knochige, faltige Hand auf die Wunde legte, wo normalerweise ein zweiter Hoden hätte sein müssen. Der Schmerz war unbeschreiblich. Hatte es sich genauso angefühlt, als Dumbledore ihn abgeschnitten hatte? Remus konnte sich nicht erinnern. Entweder die Erinnerung war zu grausam, sodass sein Unterbewusstsein sie ganz automatisch vor ihm verbarg oder der Alte hatte ihm den Hoden abgeschnitten, während er vor lauter Schmerzen ohnmächtig in den Ketten hing. Dumbledore glitt mit dem Fingernagel über die frischverheilte Wunde. Ganz langsam öffnete der Alte die Wunde mit seinen scharfen und langen Fingernägeln. Remus riss die Augen auf und ein Wimmern kam über seine Lippen. „Bitte nicht…“, krächzte Remus leise und Tränen brannten in seinen Augen. Stefano stand vollkommen ruhig da. Niemand sah das kurze, wütende Aufblitzen, seiner giftgrünen Augen. Ein schauriges Lachen ertönte durch die Zelle. „Wir wollen doch nicht, dass du einen schönen Aufenthalt hast, oder Werwolf?“ Remus sah in diese blauen Augen, die sonst so großväterlich aussahen. Doch nun hatten sie einen harten Glanz und er wirkte auf Remus wie ein alter Psychopath.
 

Gerade als Dumbledore die Finger von der Wunde nahm und hinter Remus treten wollte, drang der Gesang eines Phönix zu ihnen. Das Herz von Remus fing an schneller zu schlagen. „Verdammt. Sie sind mal wieder zu früh.“ Fluchend ging Dumbledore zur Türe und drehte sich noch einmal herum. „Vergnüge dich schön, Stefano. Ich werde später nochmal vorbeischauen um meinen Spaß zu haben.“ Mit diesen Worten ging der Alte hinaus. Nach kurzer Zeit waren seine Schritte verklungen. Stille legte sich über die Zelle. Nur Rems Atemzüge waren zu hören. Leise Schritte näherten sich Remus von der Seite. Jetzt war es soweit. Rem wusste es. Nun würde dieser Stefano ihm Schmerzen zufügen. Fingerspitzen glitten sacht über seine Wange. Sofort zuckte Remus ängstlich zusammen und drehte den Kopf leicht zu diesem Stefano rüber. „Sch..hab keine Angst mein Wölfchen.“ Stirn runzelnd blickte Rem in diese giftgrünen Augen. „Warum sollte ich keine Angst haben? Du wirst mir weh tun…genau wie er.“ Tränen schimmerten in den Augen von Remus. Langsam beugte Stefano sich nach vorne, bis seine Lippen nahe an dem Ohr von Remus waren. „Ich würde dir nie weh tun, Wölfchen. Das habe ich dir doch geschworen.“ Mit riesigen Augen fing Rem an zu zittern. „Fr..Frenrir?“, krächzte er leise und ungläubig, aber dennoch hoffnungsvoll.
 

***********************
 

Nach dem Gespräch mit Fred und George waren Bill und Charlie sofort zurück zum Fuchsbau appariert. Von außen sah dieser ziemlich heruntergekommen aus. Doch innen herrschte vollkommener Luxus. Immer wenn jemand zu Besuch war, hatten sie eine Illusion darauf gelegte, damit es innen genauso ärmlich aussah wie draußen. Aber nun, wo Harry Potter Tod war, brauchten die Weasleys dies nicht mehr zu tun. Seufzend ging Charlie gemeinsam mit seinem älteren Bruder in den Fuchsbau hinein. Gerade als er rufen wollte, dass sie wieder da waren, so wie es bei ihrer Familie normal war, legte Bill eine Hand auf Charlies Mund. „Pscht..“, hauchte er in das Ohr seines jüngeren Bruders. Liebevoll zog Bill ihn mit, Richtung Küche. Sie versteckten sich in einer Nische neben der angelehnten Küchentür und lauschten dem Gespräch ihrer Eltern. Angespannt sahen die beiden Brüder sich an. „Albus will das wir damit weiter machen. Da leider seine Kräfte zunehmen, kann Hermine das nicht mehr alleine..“, sagte das Weasley-Oberhaupt müde. Verwirrt runzelte Charlie die Stirn. Womit sollten sie denn weiter machen? „Dann werden wir das auch tun. Wir müssen das Mädchen unterstützen. Besonders jetzt wo sie schwanger ist.“ Molly Weasley stand auf und ging zur Bar hinüber, um für sich und ihren Mann eine Flasche Feuerwhiskey und zwei Gläser zu holen. Mit großen Augen sahen die beiden Brüder sich an. Hermine war schwanger?! Ein Schauder lief Charlie über den Rücken. Jetzt hatten sie keine Chance mehr, dieses Mädchen aus ihrer Familie raus zu kriegen. „Wir sollten nachher in sein Zimmer gehen und Ron noch einmal verzaubern. Nachts fällt es seinem Geist leichter sich gegen den Zauber zu wehren.“ Bill musste ein Aufkeuchen unterdrücken.
 

Ihre Eltern verzauberten ihren kleinsten Bruder? Wieso taten sie nur so was? Beide hielten den Atem an. Alles was sie jetzt hörten, konnten sie gegen Dumbledore verwenden. Außerdem könnten sie den dunklen Lord darüber informieren, wenn sie sich ihm anschließen würden. Vorausgesetzt er hört uns zu, dachte Charlie. „Du hast recht, Schatz.“, sagte Arthur und nahm einen Schluck von seinem Feuerwhiskey. „Percy hat es heute morgen schon getan, nachdem Ron ihn aufgelöst gefragt hat, ob Potter wirklich Tod ist. Aber ich denke es ist nötig, dass wir es mehrmals machen. Zu schade, dass der Hassfluch nicht ewig hält, sondern immer erneuert werden muss. Doch wenn dieser Potter gewusst hätte, dass Ron ihn wirklich gern hatte…“ Arthur seufzte schwer. „Dann hätte Albus größere Schwierigkeiten gehabt ihn zu brechen.“, fügte Molly seufzend hinzu. Je mehr die beiden Weasleys hörten, desto übler wurde ihnen. Wie konnten Eltern nur so gefühlskalt sein? „Albus meinte, wenn es nicht anders geht, dann sollen wir ihn nach diesem letzten Schuljahr am besten eliminieren.“, sagte Molly kalt. Arthur nickte. „Das ist vermutlich die beste Idee.“ Ungläubig schüttelte Charlie den Kopf. Das waren keine Eltern! Das hier waren Monster. „Um Hermine und das Baby können wir uns sowieso besser kümmern, als unser jüngster von 4 Söhnen.“ Sofort sahen Bill und Charlie sich an. 4 Söhne? Sie hatten doch 6 Söhne. Oder sahen sie zwei von ihnen schon nicht mehr als Söhne? „Du hast Recht, Molly. Zum Glück müssen wir uns nicht mehr um die beiden Adoptivsöhne kümmern, die Albus uns damals aufs Auge gedrückt hat.“ Adoptivsöhne? Wer sollte denn adoptiert sein? Einer von ihnen beiden? Percy? Oder die Zwillinge? Bill sah ratlos aus, doch in Charlies Gesicht war zu erkennen, dass er wusste von wem seine Eltern da sprachen. Charlie machte ein Zeichen, damit Bill mit ihm hinauf zu ihren Zimmern ging. Nickend schlich Bill aus der Nische hervor und sah sich um. Doch es war niemand zu sehen. Weder Percy, noch Ron oder Ginny. Anscheinend schliefen schon alle außer ihren Eltern in diesem Haus. Vorsichtig winkte Bill seinem kleineren Bruder. Charlie ging aus der Nische raus und ihm folgte ein Besen, der scheppernd zu Boden ging. Erstarrt sahen die beiden Weasleys sich an. Danach schnellten ihre Blicke zur Küchentür, die sich ruckartig öffnete.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MikaChan88
2017-04-19T13:29:14+00:00 19.04.2017 15:29
total super kapi, mega spannend
wie kannst du an so einer stelle aufhören.....
freu mich schon aufs nächste ^-^
cu,
MikaChan
Von:  nightfirerspiderwick
2016-12-15T21:07:24+00:00 15.12.2016 22:07
Diese FF ist echt gut mach weiter so
Von:  Katthani22
2016-02-06T20:06:41+00:00 06.02.2016 21:06
Echt gute FF mach weiter so.
Von:  MikaChan88
2016-01-17T23:34:27+00:00 18.01.2016 00:34
Aw.... die ff ist der absolute Hammer
hoffe es geht bald weiter

cu,
MikaChan
Von:  Marielle
2016-01-04T18:42:19+00:00 04.01.2016 19:42
Toll!! Ich liebe deine Geschichte! Hab sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet! Und warte auch auf jeden Fall weiter! Du hast da echt eine tolle Idee! Mach weiter so!!!
Von:  Marielle
2015-12-22T01:35:42+00:00 22.12.2015 02:35
Tolle Story. Gefällt mir richtig gut und ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Klasse alternativ Universum!!!
Von:  Alexiel91
2015-12-17T13:43:17+00:00 17.12.2015 14:43
Hallo neko
Sehr süße geschichte,
Habe ich regelrecht aufgesogen wie ein schwamm :-)
Bitte schnell weiterschreiben
Lieber gruß alexiel


Zurück