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Our Everafter

von

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Prolog

Es ist ganz einfach.

Eigentlich.

Einatmen, Ausatmen...abdrücken.

Simpel.

Oder vielleicht doch nicht.

Ein abfälliges Schnauben bildet sich in meiner Kehle als ich den Mittelalten Mann mit Halbglatze am Kragen vom Boden hochzerre. Er zittert.

Mein Blick trifft auf seinen der bereits unfokussiert und vor Angst verzerrt ist, meine Finger sind eisern in den Stoff gekrallt.

"So..und nun, da du sicherlich etwas redefreudiger bist, wie wärs wenn du mir mal erzählst wo meine 50000 sind hm?"

Dr. Jones gibt ein würgen von sich, beim versuch zu reden, Blut quillt aus seinem Mundwinkel.

"Rede! Ich hab nicht ewig Zeit!" erneut schüttele ich den Mann.

"In..In New York. Auf einem Konto...a-aber ich h-habe keinen Zugriff darauf. Der einzige der wusste wie man rankommt.." sein Blick geht nach rechts, Richtung Boden auf dem sein bereits toter Bruder liegt.

Hat schiss gekriegt als wir kamen und sich selbst abgeknallt.

Feigling.

Aber durchaus verständlich wenn er der einzige war der Bescheid wusste...

"Schön. Auch gut. Dann bist du schonmal raus.

Wirt haben also keine weitere Verwendung für dich."

Ich nicke Rickey zu, lasse den halbtoten Mann fallen der in Flehen verfällt.

Wenige Sekunden später, ein Lachen und ein Knall.

Kälte durchfährt mich, was das Grinsen auf meinen Lippen jedoch nicht vertreibt.

Die Sache ist um einiges komplizierter geworden.

Komplizierter...aber nicht unmöglich.

"Boss, was jetzt? Wir können doch unmöglich...?!"

"Ich bekomme immer was ich will Rickey. Immer...!"

Damit mache ich kehrt, wende mich zum gehen.

Es wird Zeit einen alten Freund zu besuchen...

Was willst du?"

Der Blick aus den Grünen Augen mir gegenüber ist eisig, könnte abweisender kaum sein.

Ich gebe ein kurzes auflachen von mir, ebenso kalt wie sein Blick.

"Oh Matty, dass du wirklich denkst ich käme nur weil ich irgendwas von dir will, das verletzt mich wirklich..!"

Sarkasmus tropft aus jedem Wort.

"Also..kann ich erstmal reinkommen? War schwer genug dich zu finden da will ich nicht auf dem dreckigen Flur hier stehen und diskutieren. 

Außerdem..du kannst mich nur rausschmeißen wenn ich zuvor in deiner Wohnung war nichtwahr?" ich blinzle ihm zu, dränge mich dann einfach an ihm vorbei.

Ein prüfender Blick über alte nicht zusammenpassende Möbel aus schlichtem Holz, Berge von Wäsche in jeder Ecke und Verpackungen von irgendwelchen Lebensmitteln und Online Bestellungen.

"Was für eine Bombe ist denn hier eingeschlagen?"

Ich kicke mit dem Fuß einen Versandkarton. Amazon...

"Neues Hobby?"

ich drehe mich wieder ihm zu, die Hände in den tiefen Taschen meines Mantels verborgen.

"Ich rede erst mit dir wenn du den Revolver weglegst. Da auf den Tisch."

Das bekommt ein Lächeln von mir, ein echtes.

"Was hat mich verraten?"

"Ich kenne dich..Mihael."

Als ob...als ob du mich noch kennen würdest...

"Es ist 4 Jahre her. Und wie ich sehe siehst du immer noch genauso aus. Hast dich kein Stück verändert. Obwohl.."

Ich komme ein Stück auf ihn zu, an seiner Körpersprache merke ich, dass es ihm eindeutig zu nah ist. Das konnte ich schon immer gut.

Ich ziehe an einer roten Haarsträhne, neckend.

"Bist du ein Stück gewachsen? 

Hm...bist immer noch kleiner als ich."

Einen Moment verharre ich in dieser Position, in die prickelnden Nähe in der er die Luft anhält bemüht keine Regung zu zeigen, dann mache ich kehrt und werfe mich auf sein quietschendes Sofa.

"Also..ich wiederhole mich nur ungerne. Was willst du Mihael?"

"Benutz diesen Namen nicht!"

Er lacht. Nur ganz kurz und kehlig.

"Ach..wie nennst du dich denn jetzt? Mihaela? Mischa?"

"Wie immer, zu scherzen aufgelegt. Auch wenn deine Situation ja nicht gerade amüsant sein dürfte, nichtwahr? Du hast die Bullen am Hals, Mail."

"Du ebenso."

Unentschieden.

"Ich brauche Zugang zu einigen Bankkonten. Nicht die einfach zu Hackenden, sonst würde ich wohl kaum nach all der Zeit gerade deine Dienste in Anspruch nehmen wollen.

Immerhin ist unsere Beziehung zueinander nicht gerade rosig."

"Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts. Und ich werde dir nicht helfen, sorry Alter. Hab besseres zutun als einem Verräter zu helfen."

Meine Gesichtszüge werden hart. Hat er mich gerade...fick dich Mail.

Echt. Fick dich.

"Du bist also noch sauer." stelle ich fest, ein eigentlich unnötiger Satz da diese Tatsache längst im Raum hing. Von dem Moment an indem ich ihn damals alleine lies bis zu dem heute, als ich wieder in seiner Wohnung stand.

"Sauer? Oh nein, Mihael ich bin nicht sauer. Ich bin enttäuscht, verletzt, fühle mich Verraten von jemandem den ich damals als Freund bezeichnet habe. Als meinen einzigen Freund.

Aber das, dass weis ich jetzt, war ein Fehler.

Ich habe dir nichts mehr zu sagen. Und ich werde dir nicht Helfen, egal was du anbringst. Auch wenn du damit drohst mich umzulegen, du weisst das derartige Drohungen und Machtspielchen bei mir keine Wirkung zeigen.

Geh jetzt.

Ich habe genug von dir."

Ich zerbeisse mir die spröden Lippen, bemüht Flüche und wüste Beschimpfungen herunterzuschlucken.

Meine Fäuste zittern, sein Blick geht kurz darauf, ich kanns sehen.

"Schlag mich wenn du willst. Aber wir wissen beide dass dir das kein Stück hilft und du im Anschluss nur wieder sauer auf dich sein wirst. 

So war es doch immer. Lernst du eigentlich auch mal aus deinen Fehlern, Mihael?"

Immer wenn er meinen Namen sagt kommt mir die Galle hoch.

In Sekunden schnelle bin ich aufgestanden, wieder bei ihm, sein Rücken trifft auf die etwa 3 Schritte entfernte Wand, reisst eine Vase und einen Stapel CDs von der Komode daneben. Sein Rücken knackt. Herrliches Geräusch.

"Was wagst du dich...?!"

"Was ich mich wage? Was wagst du dich dass du hierher kommst?! Nach all der scheiße die du angestellt hast?

Man du hast mich den Scheiß Bullen ausgeliefert! Ich war 6 Monate im Knast bevor ich mich da rausboxen konnte!"

"Das war so nicht beabsichtigt dass weist du genau, du.."

"Scheiß drauf! Ob Absicht oder nicht es ist so gekommen also steh gefälligst einmal gerade für den Scheiß den du verzapfst!

Aber nein, der Große Mello, der macht ja keine Fehler. Nein, denn er lässt ständig andere seine Fehler für ihn ausbaden!

Deshalb hast du auch keine Freunde, Mihael, genau aus dem Grund.

Dir kann man nicht trauen weil du jeden zu deinem nutzen bei nächster Gelegenheit verrätst!"

Ich knirsche mit den Zähnen, muss die Worte hervor pressen.

"Ich habe.."

"Jetzt erzähl doch keine Scheiße, wenn du welche hättest wärst du wohl kaum zu mir gekommen!"#
 

Ein abfälliges Schnauben, dann stehe ich wieder bei ihm, die Finger um eine meiner blonden strähnen die mir in die stirn hing gedreht, ich zupfe daran herum wärend ich ihn mustere.

"Also schön. Ich brauche deine Hilfe. Ohne pack ichs nicht.

Es giebt einfach niemanden der in solch einer Geschwindigkeit und ohne die geringsten Spuren zu hinterlassen in die Konten reinkommen könnte. Ich will kein Risiko eingehen also...wende ich mich an den Besten.

Ja du bist der beste auf deinem Gebiet.

Zufrieden?"

Die Worte rollen mir nur schwer über die Zunge. Ich hasse diese Worte.

Ebenso wie das kurze lachen dass er ausstößt bevor er die Hände in die Jeanstaschen schiebt, sich nach irgendwas in diesem Chaos suchend umsieht.

"Antworte.

Du weichst meinem Blick aus Mail."

"Wenn ich deinen Namen n icht benutzen darf dann untersteh dich meinen zu nennen.

Die Wände haben Ohren Mihael, das weisst du genau. Selbst hier."

Er findet was er sucht, eine abgestellte Kaffeetasse die er auf der Komode stehen gelassen haben muss als ich klingelte.

"Bilde dir nicht ein nur weil der große Mello es mal über sich bringt das können anderer zu loben und nichtnur das eigene, dass ich dir desshalb baff wie ich jetzt bin helfe.

Meine Antwort bleibt nein. Es giebt nichts womit du mich überzeugen kannst.

Geh. Ich wiederhole mich immernoch nicht gerne."

"Du weist wieviel Überwindung.."

"..Es dich gekostet hat hier aufzutauchen, ich weis. Und ich weis auch was du gleich sagen willst.

Ich soll dir helfen es ist nur ein Job, wieso kann ich privates nicht einmal vom geschäftlichen  trennen, das übliche sinnlose blabla aus deinem Mund.

Fakt ist, ich kann es. Aber ich will trotzdem nicht für dich arbeiten.

"Mit mir.", unterbreche ich ihn.

"Noch schlimmer. Ich bin in der glücklichen Lage selbst entscheiden zu können mit oder für wen ich arbeite. Und wer es mir nicht wert ist.

DU bist es nicht."

Mein Zähneknirschen dass ich immernoch nicht unter Kontrolle habe zeigt ihm deutlich was ich von seinen Worten halte. Bemüht gefasst nähere ich mich ihm, ein neckendes grinsen auf meinen Lippen dass ich lange erprobt habe, wonnach mir aber eigentlich nicht ist.

Oh wonnach mir gerade ist....

"Mail..ich kann sehr überzeugend sein wie du weist. Ich kann dir alles bieten was du willst.

Alles. Du musst es nur sagen und in spätestens 24 STunden hast du Macht, Ruhm, Geld, Imobilien...was auch immer."

Mein Blick schweift kurz über den Boden der mit Schachtel und seinen Klamotten sowie Verpackungen gesäumt ist.

"...oder diese albernen Spiele. Tausende davon. Meinetwegen auch vor Veröffentlichung, Vorab Versionen.

Völlig egal. Wenn ich alles sage meine ich alles.

Und wenn du ne Gottverdaqmmte Blume wilst die nur auf dem Mount Everest wächst und dass nur alle 7 Monate im Jahr dann würde ich dir auch die besorgen können."

Er kommt ebenfalls einen Schritt näher, ich sehe wie er die linke Augenbraue unter den Roten ponyfransen erhoben hat. Sein Blick kommt mir zu nahe...ich kann spüren wie er durch mich hindurch blickt, durch das gekonnte grinsen, durch die unbestechlichen Worte.

Einen Moment schweigt er, starrt nur.

"...im besorgen bist du gut, was?"

Meine Facade brökkelt. 

Er spricht jedes Wort klar aus, kein genuschel, leise und deutlich und eiskalt.

So gefasst dass es mir einen Schauer den Rücken hinunter jagt.

"..WAS?!"

Ganz kurz packt er mein Kinn, bevor ich es ihbm sofort wieder entreisse.

"Du hast mich schon Verstanden.

Mihael, gewisse Informationen verbreiten sich schnell. Wir wissen doch alle dass du nichtnur durch deinen messerscharfen Verstand und den Reveolver an deinen Einfluss gekommen bist. Du bedienst dich gewisser Tricks, hattest schon immer eine Unschlagbare optik...ganz zu schweigen von dem dazu passenden aufgesetzten Selbstbewusstsein."

Ich weis gar nicht was stärker trifft, das was er da anspricht oder dass er mein Ego durchschaut hat.

Vermutlich gerade dass, dass er beides so locker und mal eben so in einen Satz verpackt.

Als wäre es nichts. EIn Satz in einem Reiseführer, auf einer Speisekarte, in einem zweitklassigen Roman.

Beiläufig..und doch eine Explodierte Bombe mit 50km Druckwelle.

"Was?!" wiederhole ich mich nachdem mir auffällt dass ich ihn nur anstarre, aus geweiteten blauen Augen, den Mund aufgeklappt.

"Bilde dir ruhig ein was du willst...!" füge ich schnell an, fasse mich wieder. Aber die Maske hat einen Riss bekommen.

Ich entferne mich wieder zwei Schritte zurück, er hingegen tut dies diesmal nicht, folgt mir, immitiert meine Bewegung.

Und dann hab ich den Schreibtisch im Rücken.

Ein kaltes grinsen huscht über seine Züge, Ich sehe Wut die er nie zeigt darin. 

Ich spüre all die Wut in dem griff um meine Kehle, die blasen Finger drücken zu, sein Bein  zwischen meinen pinnt mich an den Tisch.

Gefangen. Scheiße.

"Ach ja? Ja Mihael?

Glaubst du dir eigentlich selbst noch diese Scheiße die du ständig aussprichst?

All die Lügen?" er lacht kurz auf, drückt fester und ich würge, spüre wie meine Lunge nach Luft ringt, doch der Weg ist versperrt.

"Du hast dich so verändert...und dann das.

DU hast shcon viele Abgründe audfgetan Mihael, aber dass du mit diesen Kerlen schläfst nur um Sie zu fall bringen zu können....dass du dich nicht vor dir selbst ekelst.

Dass du so tief gefallen bist..."

Jedes Wort brennt in meinen Ohren in denen mein Puls rauscht, jede Zelle schreit nach Sauerstoff.

Ich öffne die Lippen um ein Wort herauszuquetschen, irgendetwas wie Penner oder Dreckssack, stattdessen aber beugt er sich vor.

Der Moment indem seine Lippen mit brutaler Kraft und all der ín ihm angestauten WUt auf meinen liegen scheint eine Ewigkeit anzudauern.

Als ich mich aus meiner Erstarrung löse reisse ich seinen Kopf an den haaren von mir, woraufhin er den eisernen griff um meine Kehle loslässt.

Schwer zu sagen ob der leichte Schwindel vom Sauerstoffmangel komt oder von..

Nein. Sicher nicht.

Nichtmal über meine Leiche hat sein Verhalten irgendeine Auswirkung auf mich!

Hatte es nie und wird es nie haben.

Ich fasse mir ganz automatisch an die Kehle, reibe darüber. Ich könnte schwören das giebt blaue Flecken.

"...Ich..habe nie mit irgendeinem von denen gepennt."

"Natürlich hast du dass nicht." der Sarkasmus ist für uns beide ersichtlich.

"Aber dass ich jetzt nicht das Thema und du bist der letzte dem ich irgendwas beweisen müsste.

Ich hab meine Gründe heir zu sein. Und ich werde sicher nicht gehen bevor ich bekomme was ich will."

Das grinsen auf Matts Lippen verheisst nichts gutes.

"...dass hast du doch gerade oder?"

Ungewollte Erinnerungen bahnen sich den Weg in mein Unterbewusstsein, jede Nacht suchen sie mich heim...

Auch Matts Anwesenheit ändert daran nichts.

"Gib dem Jungen ne Waffe. Aber keine große, die kriegt er mit den Ärmchen doch gar nicht hoch, ganz abgesehen davon dass ihn der Rückstoß umhauen würde."

Gellendes Gelächter von allen Seiten.

Ich knirsche mit den Zähnen, etwas das ich letzter Zeit öfter vorkommt.

"Wenn du triffst kleiner, dann könnte ichs mir überlegen, ob wir nicht villeicht doch verwendung für dich haben.

Bringt ihn rein." Rodd ein Berg von einem Mann, braungebrannt und mit Goldbehangen von Kopf bis Fuß wendet sich an einen seiner Männer, der sogleich eifrig nickend davon eilt.

Nur wenige Sekunden später halte ich das kalte Metall in der Hand, schwer und bleiern, die Tür öffnet sich erneut und der soeben herausgeeilte kehrt zurück. Mit jemandem im schlepptau. Ein hagerer brünetter Mann, villeicht ein paar wenige Jahre älter als ich selbst, Furcht in seinem Blick. Seine Brust hebt und senkt sich schnell, er sieht sich panisch im Raum um.

Schiere Angst im Blick.

Ich selbst verdränge jeden Funken davon, verdränge jede Emotion in den hintersten Winkel meines Kopfes.

Die stände mir jetzt nur im weg, ich kann mich später damit auseinandersetzen, nicht jetzt.

Jetzt muss ich fokusiiert sein. Zielorientiert.

Ich weis was ich will. Was ich muss.

Hier weiter zu kommen, in Rodds Truppe aufgenommen zu werden und mich hier zu bewähren wird meine ganze jämmerliche Zukunft ändern.

Endlich werde ich meine Ziele erreichen können, meinen Namen zu etwas machen, meine Fähigkeiten nutzen können.

Aber...davor steht diese Prüfung. Und sicher nichtnur diese.

"Ziel Junge. Ziel und treff mit einem Schuss.

Kein Zögern. Kein Zucken.

Zeig uns was du kannst."

Ich trete auf den Mann zu, halte einen Moment inne um tief ein und auszuatmen.

Fokussiert Mello...

Dann packe ich in seine Haare, greife eine gute Handvoll davon und reisse seine nun zu Boden gerichteten Blick hoch, seinen Kopf in den Nacken dass er mich ansieht.

Der Kühle lauf der Waffe, ungwohnt in meiner Hand die plötzlich so klein wirkt ist an seine Stirn gehalten, presst in die warme Haut unter der pulsierend sein Puls geht.

Noch ein Blick in seine Augen, direkt und geradeaus, dann drücke ich ab. Je shcneller desto besser.

Ich lasse zeitgleich seine Haare los, sehe wie das Projektil in die eine Seite seiner Schläfe hinein und aus der anderen hinausgleitet, sein Blick erstarrt, ein Schrei den er nichtmehr äußern kann öffnet seine Lippen, kein Ton dringt mehr heraus.

Er fällt zu Boden, in Zeitlupe so scheint es mir, schlaff und mit einem dumpfen Laut.

Eine dunkelrote pfütze bildet sich um seinen Kopf am Boden. Wie gebannt starre ich darauf, höre die Jubelnden laute, das lachen um mich herum nur wie durch Watte, gedämpft als wäre ich gar nicht richtig da.

Auch Rodds Hand die wohl gerade überschwenglich auf meine Schulter klopft, meinen Körper erschüttert und mich fast zu Boden bringt durch seine Kraft bemerke ich nur am Rande.

Die Waffe in meiner Hand ist nun warm.

Ein einziger Schuss der ein Leben auslöscht, in weniger als einer Sekunde.

Einfach so.
 

Schweißgebatet fahre ich hoch, sitze kerzengerade auf dem Sofa.

Scheiße.

Mit zitternden klammen Fingern fahre ich mir durch die Schweißnassen Haare, fege sie aus meiner Stirn.

"Nicht schon wieder...."

Ich werde die Träume nicht los, seid dem Tag andem ich anfing für Rodd zu arbeiten nicht.

Wenn ich schlafe träume ich, es ist unausweichlich wesshalb ich, obgleich es meine Denkfähigkeit mindert solange und sooft wie möglich wach bin.

Ich meide den Schlaf wie die Pest. Schlimmer noch, wie einen furchtbar aggressiven Virus der einen immer mehr infiltriert, von innen heraus zerfrisst.

Lasse ich zu dass irgendetwas davon an mich herankommt bin ich verlohren, ich würde das Wrack offenbaren was all die Zeit aus mir gemacht hat, unter der strahlenden Hülle. 

Die Facade darf niemals fallen...niemals...

Das war sogar noch einer der Harmloseren Träume, einer derer die beinahe erträglich sind.

Da giebt es noch ganz andere...

"Albtraum?"

Ich erschrecke, zucke sogar zusammen als ich die Stimme aus dem Dunkeln empfange.

Matt. Stand er die ganze Zeit in der Tür? Wielange schon? 

Und...warum?

Mein Blick veregt sich zu schlitzen.

"....warum beobachtest du mich?"

Er gibt einen kurzen Laut von sich, kratzt sein linkes Bein mit dem Rechten Fuß wärend er die Arme verschränkt in der offenen Tür lehnt.

"Ich beobachte dich nicht. Du warst nur ziehmlich laut."

Shit.

"Ja klar...." ich rolle mit den Augen, schiebe die Decke zurseite und schwinge die Beine vom Sofa. 

Sie zittern. Doppelt shit.

Es dürfte dunkel genug sein dass er das nicht sieht.

Ein kurzer Blick um seinen abzuschätzen,

"Ersthaft Matt? Selbst nachts gestreift?" gebe ich amüsiert von mir, das grinsen dass an meinem linken Mundwinkel zieht überspielt nur bedingt die Panik mit der ich erwacht bin.

"Willst du auch nen Kaffee?" 

Er wirft einen Blick auf seine nicht vorhandene Armbanduhr.

"Jetzt? Es ist knapp 4 Uhr morgens Mel.."

Mel..

"Und? Ist ne gute Zeit um aufzustehen. Je früher desto mehr lässt sich erledigen.

Es schläft nicht jeder bis 11 Matt."

Er giebt ein angesäuertes Schnauben von sich, folgt mir aber in die Küche. 

Fast schon bin ich dankbar dafür dass er das Zittern dass mir immernoch bei jedem Schritt folgt mit keinem wort erwähnt.

Dass er gerade dabei diskret ist...es wäre ein gefundenes Fressen für seine Sticheleien, die optimale Gelegenheit.

Er nutzt also nicht jede Schwäche aus die er entdeckt.

Wer weis..villeicht hat ers ja wirklich übersehen...

"Du hast geredet."

Da ist er, der Moment indem ich seinem Blick gerne ausweichen würde, es aber alles andere als überzeugend rüberkommen würde würde ich das tun. Desshalb halte ich diesen Grünen, unfassbar grünen Augen stand, statt meinen Blick in meine Kaffeetasse zu versenken.

Der bittere, starke Kaffeegeschmack liegt wohlig und geradezu entspannend auf meiner Zunge.

"Kommt vor."

Unsere Unterhaltung könnte kaum intimer und wortkarger sein.

Ich will nicht darüber reden. Und er will nicht neugierig wirken. Sonst könnte man ja denken es interessiere ihn nach all der Zeit und den Dingen die gewesen sind immernoch was in meinem Kopf vor sich geht.

"Also hast du öfters Albträume?"

Ich knirsche mit den Zähnen.

"Kommt vor...." wiederhole ich gedehnt, nehme noch einen Schluck der heiss meine Kehle hinunterläuft.

"Das ist wohl etwas das nicht ausbleibt wenn man in solchen Gefilden arbeitet.

Aber mit Albträumen kennst du dich ja schließlich aus, nicht wahr Mail?"

Sein Blick entgeht mir nicht als ich seinen Namen nenne. Er fährt den Rand seiner Tasse mit dem Finger nach, runde um runde, beobachtet offenbar den aufsteigenden Dampf.

"Das weisst du also noch.."

"Natürlich. Wie könnte ich vergessen dass du die ersten 4 Jahre im Haus fast jede Nacht geschrien hast?

Du hast mich zum Wahnsinn getrieben damit. Erst dachte ich ja noch du machst das extra, um mich zu nerven."

"Tss.

Was weist du schon.

Es gab wohl keinen dort der nicht von unangenehmen Erinnerungen geplagt wurde.

Ich war ja froh dass es nur nachts war und sie mich tagsüber in ruhe ließen."

Er lehnte sich über den Tisch, dass massive Holz dass uns trennt zu mir vor, überbrückt die schützende Barriere.

"Also Mihael...was lässt dich nicht schlafen? 

Hm?"

"Du weisst genau dass du der letzte bist mit dem ich darüber reden will."

"Und dass obwohl ich mehr als genug Erfahrung damit habe?

Ich kenne deine Dämonen Mihael. Und du kennst meine."

Mein blick fliegt über die fahlen Narben an seinem linken Unterarm, immernoch rot, einige verblasst und weiss, kaum zu erkennen im matten Licht der Deckenleuchte.

"Es ist nur fair wenn dus mir verrätst. Auch wenn ich weis dass du natürlich niemand bist der je fair spielt."

"Warum interessiert es dich überhaupt? Wir haben nichts mehr miteinander zutun?" jetzt ist sie raus die frage die mir auf der Zunge lag. Typisch, mein Mundwerk war wierdermal schneller als mein Denkvermögen. Und trotzdem bin ich gespannt was er jetzt darauf antwortet.

Statt erschrocken oder wenigstens ertappt zu wirken sehe ich ein grinsen auf seinen Lippen.

Er denkt offenbar er hat hier die Oberhand.

"Du interessierst mich halt Mihael."

1 zu 0 für ihn.

"Ich gehe zuerst ins Bad."

Schwungvoll und längst nichtmehr zitterig sondern mit der üblichen Stärke in jedem Schritt mache ich mich auf, die kalte Dusche die ich so dringend brauche erwartet mich.

"Willst du Frühstück?"

Ich halte in der Tür inne.

"Ich frühstücke nie. Keine Zeit für sowas."

Ich kann spüren wie Matt mir einen abschätzigen Blick zuwirft, ich spüre es im Nacken, dann schüttelt er den Kopf.

"Wie du meinst. Im Kühlschrank steht noch kalte Pizza von...vorgestern oder so."

Ich setze meinen weg nach kurzem nicken fort.

Nicht jeder hat den Luxus zuhause zu arbeitehn und sich seine Zeit frei einteilen zu können wie man gerade will. Es giebt viel zu erledigen und ich bin immernoch auf seine Hilfe angewiesen. Hilfe die er mir immernoch verwährt.

Wenigstens bin ich standhaft, ich habe gesagt ich gehe nicht ehe ich hab was ich will und das tue ich auch nicht.

Auch wenn sein Sofa scheiß unbequem ist und die ganze 2 Zimmer Wohnung nach Rauch stinkt.

Die Dusche tut gut. Warm Wasser ist knapp meinte er, eine kalte Dusche macht meinen Kopf eh klarer, bereit für den Tag der schon scheiße angefangen hat.

Wie ich später erfahren soll wird er auch genauso enden....
 

"Was soll das heißen es dauert noch? Mello du weist wir haben ein begrenztes Zeitfenster und mit jedem Tag der vergeht wird es schwieriger-.."

"Ich weis verdammt Jerry, ich weis! Gieb mir noch 2 Tage dann haben wir die Daten die wir brauchen."

"Was dauert überhaupt solange da drüben? Beweg langsam mal deinen Arsch oder wir haben bald noch ganz andere Probleme wenn die Kohle nicht bald da ist..!"

Angesäuert lege ich auf, schneide ihm einfach das Wort ab.

Jerrys Ton passt mir gar nicht, beizeiten sollte ich ein ernstes Wörtchen mit ihm reden...aber nicht jetzt.

Jetzt zählt nur eins.

Ich klappe das Handy zu, verlasse das Bad in dass ich mich zum ruhigen telefonieren zurückgezogen habe, auch wenn ich nicht daran zwerifel das Matt wirklich jeden Raum mit Kameras und Wanzen gespickt hat, selbst das Bad, kehre zurück ins Wohnzimmer wo Matt zwischen Fernseher und Konsolen hockt, den Müll auf seinem Sofa den er gestern um mir Platz zu machen sorgsam zu Boden gefegt hat liegt wieder um ihn herum.

Könnte auch ne neue Pizza Verpackung und neue Gamehüllen und Disks sein.

"Also Mail...Wie stehts mit unserem Deal?"

"Du hast nichts was du mir bieten kannst Mihael..." er hält beim hektischen Knöpfe drücken inne, ich sehe wie sein Profil ein Grinsen offenbart.

"Es sei denn natürlich...würdest du mir den selben Gefallen tun den dein Boss und wohl noch was weis ich wieviele andere der über dir stehenden Männer bekommen haben tun, dann könnte ichs mir villeicht überlegen.

Nur um zu sehen wie wichtig dir die ganze Sache wirklich ist weisst du...ich gebe meine Prinzipien nicht gerne für Dinge auf die auf den zweiten Blick eigentlich nicht wichtig oder gar unnötig sind.."

Aus seinem ganzen blabla bleiben nur die paar Worte hängen die sich wie eine Faust in meinen Magen graben, meine aufrechte, stolze Haltung im Türrahmen einkrümmen.

"SPINNST DU?!"

Das hat er nicht wirklich gesagt...das hat er gerade nicht gesagt...

Er hat was anderes gemeint. Ganz sicher.

Das Spiel pausierend dreht er sich zu mir um, die Arme um die Sofalehne gelegt.

"Nein das ist mein Ernst.

Lass mich dich ficken und ich überlegs mir. Entspannt lassen sich solche Entscheidungen doch viel besser fällen..."

Er hat denselben amüsierten Schleimigen Ton wie alle anderen...in nichts ist er anders.

"...vergiss es. Fick dich.

Fick dich selbst Matt."

Mit drei schnellen Schritten bin ich im Bad, die eiserne Faust im Magen dreht ihn zu einem festen Knoten, schnürt mich innerlich zusammen und drückt mir die Luft ab.

Nicht zu frühstücken war eine gute Idee, denn kaum dass ich im Bad bin schüttelt mich das Würgen meiner Eingeweide.

Sogerne ich jetzt selbst glauben würde dass all das mich nicht im geringsten bekümmert hat, nicht an mich rankam, so sagt mein Körper mir gard was anderes.

Schiere Panik, Herzrasen kombiniert mit dem Zittern und Würgen das mich durchfährt sind mehr als eindeutig.

Mit bloßer Willenskraft versuche ich die aufkomenden Erinnerungen zu verdrängen.

Ich habe mich geirrt. Das war Absicht.

Seine volle Absicht.

Er hat das extra gemacht, auf meine einzige Schwachstelle gezielt und getroffen.

Was auch immer er davon hat. Genugtuung vermutlich. Oder Spass.

Ein wenig Farbe in seinem tristen Alltag dass er Leben nennt.

Ich wische mir über den Mund, die Hände weiss wie Schnee auf dem Rand des Waschbeckens abgestützt, meine Arme können mich kaum aufrecht halten, meine Beine kaum mein Gewicht tragen.

"Fuck..."

Das Geräusch schnellen atmens hinter mir, ein scharfes einziehen der Luft sagt mir dass er mal wieder in der Tür steht.

Ein Todesblick trifft ihn.

"..Was..willst du..?!"

Es liegt mehr als nur Wut, ja bloße Verachtung und ekel in jedem einzelnen Wort.

Ekel für dass was er gesagt hat, für jedes seiner Worte, für das Niveou seiner Worte, seiner Methode, für den bloßen Gedanken daran was in seinem Kopf vor sich geht.

Und ekel auf mich.

"Du bist wirklich amüsant Mihael. Aber ziemlich angeschlagen oder?

Ruh dich erstmal aus und komm wieder auf den Boden zurück bevor wir irgendeinen Deal abschließen.

Ich verhandle nicht mit psychischen Wracks. Krieg dich wieder ein, und wenn dein kleiner Auftrag eilt dann machs besser schnell."

Aus Ekel wird Wut.

Mit schwankenden Schritten falle ich regelrecht auf ihn zu, alle verbliebende Kraft in meine Faust gelegt die ausholt und auf ihn zuschnellt.

Und ich treffe da er damit offensichtlich nicht gerechnet hat. Das Blut seiner Lippe spritzt, sein Kopf fliegt herum.

Nur eine halbe Sekunde später hat er jedoch die Hand in meinen Haaren verschränkt, ebenso wie ich meine in seinen roten Fransen. 

Mit geweitetem Blick, Zähne knirschend stehen wir uns gegenüber, gezwungen einander anzusehen.

"Arschloch."

"Wichser."

"Freak."

"Hure."

Unentschieden.



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