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Liebe ohne Grenzen

von

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Mutter und Tochter

Ein kleines Mädchen rannte flink einen langen Gang entlang. Ihre zwei kleinen, blonden Zöpfe wippten auf und ab und ihr weißes Kleid, mit den goldenen Stickereien, presste sich durch den Gegenwind an ihren kleinen Körper. "Serenity! Bitte lauf nicht so schnell, sonst wirst du noch hinfallen!" Königin Serenity, mit ihren langen, silbernen Haaren, die ebenfalls zu zwei Zöpfen gebunden waren, lief der Prinzessin mit schnellen Schritten hinterher. Sie musste schmunzeln, als sie ihre kleine Tochter so rennen sah, denn sie konnte sich schon denken, wo Serenity hin wollte.
 

Mitten auf dem großen Balkon blieb die Prinzessin stehen. Sie stellte sich an das Geländer, was fast genauso groß war wie sie. Ihre blauen Augen funkelten und sie strahlte über das ganze Gesicht. Als Königin Serenity bei ihrer Tochter ankam, stellte sie sich direkt neben sie. "Dir gefällt der Anblick der Erde, nicht wahr Serenity?" Das kleine Mädchen sah zu hinauf zu ihrer Mutter und antwortete mit ihrer kindlichen Stimme: "Oh ja!" Prinzessin Serenity legte verträumt ihren Kopf auf das Geländer. Seit ihre Mutter ihr von der Erde erzählt und ihr auch gezeigt hatte, war der Anblick der Erde das schönste für Serenity. "Mama? Warst du schon mal auf der Erde?", fragte die Prinzessin Königin Serenity und sah sie dabei mit einem neugierigen Blick an. Die Königin sah zuerst ihre Tochter mit einem liebevollen Blick an und danach blickte sie wieder auf die Erde. "Ja, ich war schon mal auf der Erde, sogar mehrmals. Damals, bevor ich zur Königin des weißen Mondes gekrönt wurde, war ich sehr oft auf der Erde. Meine beste Freundin Galia lebte dort. Sie war genauso alt wie ich und genau wie ich war sie eine Prinzessin. Wir haben viel zusammen unternommen und waren unzertrennlich. Doch eines Tages kam der Tag, an dem wir beide unsere Pflichten erfüllen mussten." "Pflichten? Was denn für Pflichten, Mama?", unterbrach Serenity ihre Mutter und sah sie mit einem verwirrten Blick an. Die Königin kniete sich hinunter zu ihrer Tochter, um mit ihr auf gleicher Augenhöhe zu sein. Dann fuhr sie mit ihrer Erzählung fort: "Wie ich dir gerade gesagt habe, waren Galia und ich Prinzessinnen. Ich war die Prinzessin des Mondes und sie war die Prinzessin der Erde. Wir wurden am selben Tag zur Königin gekrönt, sie auf der Erde und ich auf dem Mond. Und seitdem haben wir uns nicht mehr gesehen." "Aber warum? Ihr wart doch die besten Freunde!?" "Ja, das ist richtig! Aber als Königin des Mondes ist es mir untersagt eine Freundschaft mit einem Erdenbewohner zu haben und anders herum gilt es genauso. Galia ist jetzt die Königin der Erde und darf deshalb keine Freunde vom Mond haben. So ist leider das Gesetz." Prinzessin Serenity erschrack, als sie sah, dass ihrer Mutter eine kleine Träne die Wange herunter lief. Sie legte ihre kleine Hand auf die Wange ihrer Mutter und wischte somit die einzelne Träne weg. "Nicht weinen, Mama! Irgendwann wirst du deine Freundin bestimmt wiedersehen." Die Königin musste bei den Worten ihrer kleinen Tochter lächeln. Prinzessin Serenity hatte so eine naive und unschuldige Art an sich, die ihre Mutter immer wieder süß fand. Doch die Königin hoffte, dass Serenity diese Art nicht später zum Verhängnis wird. "Wenn ich groß bin, möchte ich auch mal auf die Erde." Die Prinzessin schaute bei diesen Worten wieder zur Erde. Ihre Mutter folgte ihrem Blick und musste lächeln. Damals, als sie ungefähr so alt war wie Serenity, hatte sie genau den gleichen Wunsch.
 

Langsam brach die Dunkelheit ein und der Wind fing an aufzufrischen. Die Prinzessin hielt sich an den Oberarmen, da ihr allmählich kalt wurde. "Komm, Serenity! Lass uns rein gehen! Es wird langsam kalt und ich sehe, dass du auch schon frierst." Die Königin reichte ihrer Tochter die Hand und gemeinsam gingen sie zurück in den warmen Palast.
 

Nachdem sich die Prinzessin mit einem heißen Getränk wieder aufgewärmt hatte, ging sie mit ihrer Mutter in ihr Schlafgemach, da es bereits Schlafenszeit für Serenity war. Schnell zog sie sich ihr Nachthemd an und schlüpfte unter ihre kuschelige Bettdecke. "Mama? Erzählst du mir noch eine Geschichte?" Königin Serenity musste über diese Frage schmunzeln, da ihre kleine Tochter sie jeden Abend stellte. "Na gut! Aber danach wird sofort geschlafen." Sie setzte sich zu der Prinzessin auf die Bettkante und fing an eine Geschichte über Sailor Moon und ihre Sailorkriegerinnen zu erzählen. Während die Königin erzählte, lauschte Serenity gespannt ihrer Mutter bis sie vor lauter Müdigkeit einschlief. Dies blieb von der Königin nicht unbemerkt und so deckte sie ihre Tochter behutsam zu, gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn, schaltete das kleine Nachtlicht aus und verließ mit leisen Schritten das Zimmer. Doch bevor sie die Tür hinter sich schloss, drehte sie sich noch einmal zu ihrer schlafenden Tochter. "Gute Nacht, meine kleine Serenity! Eines Tages wirst du bestimmt eine gute Königin werden." Mit diesen Worten schloss Königin Serenity leise die Tür hinter sich und begab sich in ihr Schlafgemach, um sich ebenfalls schlafen zu legen.

Serenitys 18. Geburtstag

10 Jahre später
 

"Prinzessin, Ihr müsst langsam aufstehen! Sonst verschlaft Ihr noch Euren eigenen Geburtstag." Sailor Mars versuchte schon seit paar Minuten ihre Prinzessin und zugleich auch beste Freundin aus dem Bett zu bekommen, was keine leichte Aufgabe war. "Bekommst du sie schon wieder nicht aus dem Bett?", fragte Sailor Merkur und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Nein, leider. Es ist jeden Morgen das gleiche. Aber ich dachte, dass sie wenigstens heute mal pünktlich aufwachen würde." Sailor Mars fasste sich an die Stirn und schüttelte leicht ihren Kopf. Die Prinzessin war einfach unverbesserlich.

Plötzlich bewegte es sich unter der Bettdecke. Die Prinzessin schien langsam aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwachen. "Warum macht ihr denn am frühen Morgen so einen Lärm?", kam es verschlafen von Serenity. "Am frühen Morgen? Es ist bereits 11 Uhr, Prinzessin! Eure Mutter wartet schon auf Euch." "Meine Mutter? Was möchte sie denn von mir?" Das war mal wieder typisch Serenity. "Aber Prinzessin! Heute ist doch Ihr achtzehnter Geburtstag! Haben Sie das etwa vergessen?" Sailor Mars wie auch Sailor Merkur mussten sich ein Lachen verkneifen, als sie das überraschte Gesicht ihrer Prinzessin sahen. "Los, machen Sie sich fertig, Prinzessin! Wir sagen Eurer Mutter Bescheid, dass Ihr gleich erscheinen werdet." Mit einer kurzen Verbeugung verließen Sailor Mars und Sailor Merkur das Schlafgemach ihrer Prinzessin und machten sich auf den Weg in den Thronsaal, wo die anderen Sailorkriegerinnen und auch Königin Serenity auf sie warteten.
 

Nach ein paar Minuten kam die Prinzessin in den Thronsaal. Ihre Mutter war gerade in einem Gespräch mit Sailor Venus vertieft, während die anderen Sailorkriegerinnen sich untereinander unterhielten. Mit einem Räuspern machte sich Serenity bei den anderen bemerkbar. "Da bin ich Mutter! Tut mir leid, dass ich wieder zu spät bin!" Königin Serenity beendete die Unterhaltung mit Sailor Venus und schickte sie zu den anderen Kriegerinnen. Dann widmete sich die Königin an ihre Tochter. "Ist schon gut, Serenity! Ich bin es ja mittlerweile von dir gewohnt, dass du es nicht so mit der Pünktlichkeit hast." Bei diesen Worten fingen die Sailorkriegerinnen an leise zu kichern und auch Königin Serenity konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Nur der Prinzessin war es sichtlich unangenehm, was man an ihrem hochroten Kopf erkennen konnte. "Aber genug davon! Heute ist schließlich ein ganz besonderer Tag!" Die Königin kam näher zu ihrer Tochter und nahm deren Hände in ihre. "Meine liebe Serenity! Ich wünsche dir alles Gute zu deinem achtzehnten Geburtstag!" "Ich danke dir, Mutter!" Die Prinzessin wurde von ihrer Mutter herzlich umarmt. Danach gratulierten die Sailorkriegerinnen Serenity und jede von ihnen hatte ein Geschenk. Von Venus bekam Serenity einen Bilderrahmen in Form eines Herzens, in dem sich ein Foto von der Prinzessin und ihren Kriegerinnen befand; von Jupiter bekam sie rosafarbene Rosenohrstecker; von Mars bekam sie einen weißen Kimono, auf dem rote Rosen abgebildet waren; und von Merkur bekam sie ein Buch über die Erde. "Ich danke euch allen für diese wundervollen Geschenke!", bedankte sich Serenity bei ihrer Leibgarde und zugleich besten Freundinnen.

"Serenity!" Ihre Mutter meldete sich wieder zu Wort. "Auch von mir bekommst du natürlich ein Geschenk. Ich hoffe sehr, dass es dir Freude bereiten wird." Die Prinzessin sah ihre Mutter mit neugierigen aber auch zugleich verwirrten Augen an. Sie hatte keine Ahnung, was die Königin ihr für ein Geschenk machen würde. "Da du ja heute achtzehn geworden bist, möchte ich dir ein ganz besonderes Geschenk machen!" Serenity hielt die Luft an. So spannend war dieser Moment! Was konnte das nur für ein Geschenk sein? Königin Serenity bemerkte die Aufregung ihrer Tochter und fuhr fort. "Heute darfst du auf die Erde!"

Serenitys Augen weiteten sich. Hatte sie gerade richtig gehört? Sie durfte auf die Erde!? Seit sie diesen blauen Planeten das erste Mal gesehen hatte, war es ihr größter Wunsch einmal dorthin zu reisen. Sie wollte unbedingt wissen wie es dort ist. Ob es anders war als hier auf dem Mond. Und jetzt sollte dieser Traum endlich Wirklichkeit werden! Sie konnte es nicht fassen! Überglücklich und mit einem Strahlen in den Augen fiel sie ihrer Mutter in die Arme. "Oh danke, Mutter! Das ist das größte, schönste und wertvollste Geschenk, was ich je bekommen habe! Du weißt gar nicht wie glücklich du mich damit machst!" In Serenitys Augen hatten sich Tränen der Freude gesammelt, die ihr nun von den Wangen liefen. Doch das war ihr vollkommen egal. In diesem Moment konnte sie an nichts anderes mehr denken, als an die Erde.

"Ich freue mich sehr, dass ich dir damit eine große Freude bereiten konnte. Ich habe vorhin mit Sailor Venus gesprochen. Sie und die anderen Sailorkriegerinnen werden dich begleiten." "Das ist ja super! Vielen Dank, Euer Hoheit!", kam es von Sailor Jupiter. "Ihr braucht euch nicht zu bedanken. Es ist doch selbstverständlich, dass ihr Serenity begleitet und ihr Schutz gibt, auch wenn ich keine Bedrohung von den Erdenbewohner erwarte. Außerdem dachte ich, dass es auch für euch eine nette Abwechslung ist." "Nochmals vielen Dank, Euer Majestät! Und macht Euch keine Sorgen. Wir werden gut auf Prinzessin Serenity aufpassen!" Sailor Venus verbeugte sich vor ihrer Königin. Die anderen folgten ihrem Beispiel. "Ich danke euch, Sailorkriegerinnen! Eins möchte ich euch aber noch sagen, bevor ihr euch auf den Weg macht." Alle Blicke waren auf Königin Serenity gerichtet und auch die Prinzessin sah ihre Mutter gespannt an. "Wenn ihr auf der Erde seid, dürft ihr keinem eure wahre Identität verraten. Das gilt besonders für dich, Serenity! Du darfst niemandem sagen, dass du die Prinzessin des weißen Mondes bist! Habt ihr das verstanden?" Alle nickten zur Bestätigung. "Gut, dann macht euch jetzt fertig! In einer Stunde treffen wir uns im Tempel." Mit diesen Worten verließen Serenity und die Sailorkriegerinnen den Thronsaal, um sich für die bevorstehende Reise zur Erde fertig zu machen.

Ankunft auf der Erde und Rettung in letzter Sekunde

Nach einer Stunde trafen sich alle im Tempel, der direkt an den Mondpalast grenzte. Er wurde von fünf großen, weißen Säulen getragen. Das Dach bestand aus einer Kuppel und auf der Innenseite waren Bilder vom Sonnensystem zu sehen. Alle Planeten waren abgebildet, genauso wie die Sonne und der Mond.

Königin Serenity stellte sich in die Mitte des Tempels. Die Prinzessin und die Sailorkriegerinnen standen noch am Eingang des Tempels und bestaunten diesen. Es war das erste Mal für sie, dass sie den Tempel von innen sahen. "Bitte, kommt näher!", forderte die Königin die anderen mit einem Lächeln auf. Sie musste über die erstaunten Gesichter der Mädchen schmunzeln. "Dies ist der heilige Tempel des Silberjahrtausends. Er ist schon mehrere Jahrhunderte alt und ist der Stützpunkt unseres Palastes. Hier wären wir vor eventuellen Angriffen geschützt, da der Tempel durch einen unsichtbaren Schutzschild umgeben ist." Prinzessin Serenity und auch ihre Leibgarde hörten den Worten der Königin aufmerksam zu. "Ihr werdet den Sailor-Teletransport benutzen, um auf die Erde zu gelangen." "Verzeiht meine Frage, Eure Majestät? Aber wir wissen doch gar nicht, wo wir genau hin müssen!? Wie sollen wir denn da den Teletransport verwenden?" Sailor Merkur trat einen Schritt nach vorne und sah ihre Königin fragend an. Auch bei den anderen hatte sich ein fragender Blick im Gesicht abgebildet. "Seid unbesorgt! Auf der Erde gibt es einen Platz, von dem ein Signal gesendet wird. Wenn ihr euren Teletransport aktiviert, werdet ihr automatisch dorthin geführt. Dieser Platz ist relativ abgelegen. So braucht ihr also auch keine Angst haben, dass euch jemand entdecken könnte." Königin Serenity machte eine kurze Pause und wendete sich dann an ihre Tochter. "Serenity! Der Platz, auf dem ihr landen werdet, ist zwar ablegen, aber trotzdem wird er wie dieser Tempel von einem unsichtbaren Schutzschild umgeben, der verhindern soll, dass Unbefugte sich auf der Erde ausbreiten können. Es kann also jeder diesen Platz betreten, aber ohne die nötige Macht kann keiner ihn verlassen." Die Prinzessin bekam große Augen. Sie wusste nicht so genau warum, aber die Erklärung ihrer Mutter machte ihr irgendwie Angst. "Aber Mutter! Was ist, wenn das Schutzschild uns nicht passieren lässt? Schließlich sind wir keine Erdenbewohner!" "Ihr müsst auch keine Erdenbewohner sein, um diesen Platz verlassen zu können. Um die nötige Macht freizusetzen, musst du folgende Worte sagen. Du blauer Planet, Erde, ich rufe dich! Öffne das Tor zu deiner Vielfalt und Pracht! Danach könnt ihr den Platz ohne weitere Bedenken verlassen. Doch bevor ihr dies tut, müsst ihr euch noch in normale Menschen verwandeln. Denn schließlich darf niemand eure wahren Identitäten kennen." Königin Serenity streckte ihre Hände aus und schloss ihre Augen. Plötzlich bildete sich ein strahlendes Licht in ihren Händen. Als es wieder verschwand, konnten die Mädchen fünf verschieden farbige Füller in den Händen ihrer Königin entdecken. "Was ist das?", fragte Sailor Jupiter neugierig. "Mit diesen Zauberfüllern könnt ihr euch in jeden beliebigen Charakter verwandeln, den ihr möchtet. Aber ihr dürft sie nur in Notfällen verwenden!" Jede Sailorkriegerin bekam einen Zauberfüller in der gleichen Farbe wie ihre Kleidung. Prinzessin Serenitys Füller war rosa und hatte am oberen Ende noch einen kleinen roten Diamanten eingebettet.
 

"Serenity! Bitte stelle dich in die Mitte des Tempels!" Die Prinzessin tat, was ihr aufgetragen wurde. "Sailorkriegerinnen! Ihr stellt euch bitte um Serenity und fasst euch an den Händen!" Auch die vier Mädchen befolgten den Befehl ihrer Königin. "Nun schließt eure Augen und vereinigt eure Kräfte!" Alle Sailorkriegerinnen sowie Prinzessin Serenity schloßen ihre Augen und konzentrierten sich. Die Auren der fünf Mädchen veränderte sich und um jede von ihnen erschien ein strahlendes Licht. Fünf farbige Lichtsäulen schoßen nach oben und von einer auf die andere Sekunde waren sie verschwunden. Zurück blieb Königin Serenity, die ihren Blick nach oben gerichtet hatte. Sie hoffte, dass alles gut verlaufen würde.
 

Binnen weniger Sekunden kamen Prinzessin Serenity und ihre Leibgarde auf der Erde an. Die Auren der Mädchen wurden wieder normal und langsam öffneten sie ihre Augen. "Es hat geklappt! Wir sind tatsächlich auf der Erde!" "Hast du etwa daran gezweifelt, dass es funktioniert, Venus?" Sailor Mars sah ihre Mitgefährtin belustigt an. "Aber nein, natürlich nicht, Mars. Ich bin nur so erstaunt, dass wir jetzt wirklich auf der Erde sind. Schließlich ist es für uns alle das erste Mal."

Serenity hatte der Unterhaltung zwischen ihren Freundinnen nur noch teilweise zugehört. Viel mehr galt ihre Aufmerksamkeit der traumhaften Aussicht, die sich ihr bot. Von dem Platz aus, der sich etwas abgelegen und auf einem Hügel befand, konnte man auf eine wunderschöne Landschaft blicken. Die Prinzessin war von diesem Anblick fasziniert. Überall konnte sie saftig grüne Wiesen mit vielen verschiedenen Blumen, die wie bunte Farbtupfer aussahen, entdecken. Auch einzelne kleine Seen konnte sie erkennen. "Das Grün der Wiesen und auch die Farben der Blumen sehen viel kräftiger aus, als bei uns auf dem Mond. Alles scheint zu Strahlen. Selbst die Seen wirken anders. Als wenn man kleine Diamanten eingesetzt hätte. Es sieht alles so wunderschön aus! Die junge Frau war so von dem Anblick der Natur verzaubert, dass sie gar nicht die Rufe von Sailor Merkur bemerkte. Erst als sie ihre Prinzessin an der Schulter berührte, wurde diese wieder in die Realität zurückgeholt. "Oh, tut mir Leid, Merkur! Ich habe dich nicht gehört. Was wolltest du?" "Wir wollten uns auf den Weg machen, Prinzessin. Seid Ihr bereit?" Sailor Merkur schenkte ihrer Prinzessin ein freundliches Lächeln, was diese auch erwiderte. "Ja! Es kann losgehen." Serenity trat wieder in den Kreis, den ihre Kriegerinnen wieder gebildet hatten. Sie holte ihren Zauberfüller heraus und die anderen taten es ihr gleich. Alle streckten ihre Zauberfüller in die Luft und riefen gemeinsam: "Macht des Mondes! Verwandle uns in normale Mädchen!" Jedes Mädchen wurde in ein gleißendes Licht gehüllt. Das weiße Kleid von Serenity und auch die Uniformen der Sailorkriegerinnen wichen gewöhnlicher Kleidung.
 

"Wow, das sieht gar nicht mal so schlecht aus!" Sailor Venus sah an sich herunter. Sie trug ein orangefarbenes Kleid, das unten am Saum und an den Trägern mit kleinen cremefarbenen Rüschen besetzt war. Dazu trug sie passende Flip Flops. Auch die anderen Mädchen waren mit ihren Outfits zufrieden. Sailor Merkur trug eine dunkelblaue dreiviertel Jeans und ein hellblaues Top; Sailor Jupiter hatte eine schwarze Leggins und ein dunkelgrünes Neckholder-Top an; Sailor Mars trug einen dunkelblauen Jeansrock, der ihr bis zu den Knien ging, und dazu hatte sie ein rotfarbenes T-Shirt an. "Die Farben sind auch die gleichen wie bei unseren Uniformen." "Stimmt! Du hast Recht, Merkur! Das ist mir gar nicht aufgefallen." Sailor Jupiter lachte verlegen und die anderen stimmten in das Lachen mitein.

Plötzlich verstummte das Lachen und alle Blicke richteten sich auf Serenity. Diese hatte sich die ganze Zeit, seit sie sich verwandelt hatten, vor dem großen Wandspiegel begutachtet. Sie trug eine weiße dreiviertel Leggins und ein rosafarbenes Oberteil. Am Dekolleté war eine Schleife befestigt und das untere Ende des Oberteils erinnerte an ein Kleid. Weiße Ballerinas trug sie an ihren Füßen. "Prinzessin! Euer Outfit steht Euch wirklich ausgezeichnet." Serenity wurde bei den Worten von Sailor Venus ganz verlegen. "Danke, Venus! Aber eure Outfits sehen auch sehr gut aus." "Dann können wir uns ja jetzt ohne Bedenken unter die Erdenbewohner mischen. So wird uns jedenfalls keiner als Mondbewohner identifizieren können." "Bestimmt nicht, Jupiter. Aber über eine Sache müssen wir uns noch Gedanken machen." Alle Blicke richteten sich auf Sailor Mars. "Ach ja? Über was denn, Mars?", fragte Sailor Jupiter ihre Freundin. "Wie unsere Namen sind. Hier auf der Erde können wir ja schlecht unsere Kriegernamen verwenden. Dann würde ja gleich jeder wissen, wo wir herkommen." Darauf hatte Sailor Merkur natürlich sofort eine Antwort parat. "Wir benutzen einfach unsere Geburtsnamen. Bevor wir zu Sailorkriegerinnen auserwählt wurden, hatten wir doch ganz gewöhnliche Namen." Mars, Jupiter und Venus fassten sich mit einer Hand an die Stirn. Wie konnten sie das nur vergessen? "Ach, Merkur! Was würden wir nur ohne dich machen?" Bei den Worten von Sailor Venus bekam die Kriegerin des Wassers einen roten Schimmer auf den Wangen. Ihr war es einfach unangenehm, wenn ihr jemand ein Kompliment machte. "Und wie soll ich mich nennen?", erkundigte sich Serenity bei ihrer Leibgarde. In ihrer Stimme schwang ein leichter Unterton von Traurigkeit mit. Sie mochte zwar ihren Namen, aber als Prinzessin des weißen Mondes musste sie äußerst vorsichtig sein. Und wenn ihre Freundinnen sie mit ihrem richtigen Namen ansprechen würden, dann würde jeder Erdenbewohner wissen, wer sie wirklich ist. Doch das musste sie auf jeden Fall verhindern! Nur wie sollte sie sich nennen? Plötzlich hatte Mars eine Idee.

"Wartet mal! Mir ist gerade etwas eingefallen! Die Königin hat mir mal erzählt, dass sie damals, als die Prinzessin noch klein war, oft "Bunny" zu ihr gesagt hat. Sie soll wohl fast jeden Tag mit den Hasen des Gärtners im Garten gespielt haben und deshalb der Kosename." "Stimmt! Jetzt wo du es sagst, Mars. Daran kann ich mich erinnern, dass meine Mutter mich so genannt hatte. Manchmal hat sie mich mit diesem Namen sogar geändert. Aber ich werde diesen Namen verwenden. Er erinnert mich an meine Kindheit."
 

Nachdem nun alles geklärt war, konnten sich die fünf Mädchen auf den Weg machen. Doch bevor sie den Platz endgültig verließen konnten, sprach Prinzessin Serenity die Worte, die ihre Mutter ihr vor der Abreise gesagt hatte. Du blauer Planet, Erde, ich rufe dich! Öffne das Tor zu deiner Vielfalt und Pracht! Nun konnten sie ohne weitere Bedenken ihren Weg fortsetzen.

Der Himmel war strahlend blau und kein einziges Wölkchen war zu sehen. Die Sonne sendete ihre warmen Strahlen hinab auf die Erde und die Mädchen genoßen diese angenehme Wärme auf ihrer Haut. "Das Wetter hier ist wirklich wunderbar. Ich kann mich nicht erinnern, dass es auf dem Mond schon mal so warm war." "Psst! Minako! Wir sollten jetzt erstmal nicht mehr über den Mond reden. Was ist, wenn uns jemand hört?" Merkur hatte mit Absicht den Geburtsnamen von Venus verwendet und auch die Lautstärke ihrer Stimme hatte sie bewusst verringert. "Ja, tut mir ja Leid! Aber hier ist doch weit und brei kein Mensch zu sehen. Wer sollte uns denn bitte hören?" "Auch wenn wir im Moment noch keinen Menschen gesehen haben, sollten wir trotzdem aufpassen, was wir sagen." "Okay, ich habe es ja verstanden, AMI!" Den Namen ihrer blauhaarigen Freundin betonte Minako bewusst, um sie etwas zu necken. Doch diese ging auf die kleine Stichelei nicht ein.

Serenity genoß den Ausflug in vollen Zügen. Sie wusste gar nicht, wo sie zuerst hinschauen sollte. Überall gab es etwas anderes zu bewundern. Links von ihr sah sie viele großgewachsene Bäume, an denen wunderschöne Blüten zu sehen waren. Rechts von ihr erstreckte sich eine riesengroße Blumenwiese. Etwas weiter hinten konnte sie einen großen See ausfindig machen. Mitten in ihrer Bewegung hielt sie inne, denn zwei Gestalten, die Serenity am See entdeckte, weckten ihre Aufmerksamkeit. Ohne weiter darüber nachzudenken, lief sie zu dem großen See, um sich die zwei Gestalten genauer anzusehen. Dafür musste sie quer über die Blumenwiese laufen. Die anderen bemerkten das plötzliche Verschwinden ihrer Prinzessin nicht. Diese waren gerade in eine Unterhaltung vertieft.
 

Kurz vor dem See hielt Serenity an. Nun stand sie nur noch wenige Meter vor den Gestalten. Bei diesen handelte es sich um zwei Pferde. Doch diese schienen die Blondine noch nicht bemerkt zu haben. Serenity wusste nicht, was das für Geschöpfe waren, da sie auf dem Mond bisher noch keine Pferde gesehen hatte. Aber sie konnte sich denken, dass es Tiere sein mussten. Serenity nahm sich vor, ihre Mutter nach solchen wunderbaren Geschöpfen zu fragen.

Serenity wollte noch etwas näher zu den Pferden gehen. Doch plötzlich trat sie auf einen Zweig, der in der Mitte zerbrach. Durch dieses Geräusch wurden die Pferde aufgeschreckt und hoben ihre Köpfe. Als sie Serenity erblickten, fingen sie an zu wiehern und ihre Vorderhufen streckten sie nach oben. Die junge Frau schreckte zusammen und trat wieder einen Schritt zurück. Jetzt bekam sie es etwas mit der Angst zu tun, da sie nicht wusste, was auf einmal los war. Die Pferde wurden immer aufgeregter und Serenity wich noch einen Schritt zurück. Plötzlich verlor sie das Gleichgewicht und fiel nach hinten, da sie über einen herausragenden Stein stolperte. Sie landete auf ihrem Po und mit ängstlichen und weit aufgerissenen Augen blieb sie wie erstarrt sitzen. Die zwei Pferde hatten sich immernoch nicht beruhigt. Serenity wollte nach ihren Kriegerinnen rufen. Aber sie hatte das Gefühl, als ob ein Kloß in ihrem Hals stecken würde. Ihre Kehle fühlte sich staubtrocken an. Doch sie wollte es wenigstens versuchen. "Hil... Hilfe!" Ihre Stimme war nicht lauter als ein Flüstern. So würde sie ihre Leibgarde garantiert nicht hören können. Mit aller Kraft probierte sie es noch mal und diesmal schaffte sie es auch lauter zu rufen. "HILFE!"

Durch diesen Ruf wurden die Pferde noch mehr aufgeschreckt. Mit einem letzten lauten Wiehern setzten sich die Tiere in Bewegung. Genau in die Richtung, in der Serenity sich befand. Doch diese war immernoch viel zu gelähmt, um sich aufzurichten und aus dem Weg zu gehen. Nur noch wenige Zentimeter trennten Serenity und die Pferde. Die junge Frau kniff ängstlich ihre Augen zu. Sie wusste, dass ihre Kriegerinnen es nicht rechtzeitig schaffen würden sie zu retten. Und sonst hatte sie keinen weiteren Menschen hier gesehen. "Das ist mein Ende." Dieser Gedanke schoss ihr durch den Kopf, als sie plötzlich zwei Arme spürte, die sie an einen starken Körper pressten. Zuerst dachte sie, dass es Sailor Jupiter wäre. Aber als sie spürte, wie kräftig der Körper war, an den sie gedrückt wurde, verwarf sie diesen Gedanken wieder. Außerdem drang ihr der Duft von Rosen und Schokolade in die Nase. Serenity hatte immernoch ihre Augen geschlossen. So konnte sie also nicht sehen, wer sie gerade im Arm hielt und anscheinend auch gerettet hat. "Ist alles in Ordnung mit dir?" Eine tiefe und männliche Stimme drang an Serenitys Ohr. Im Inneren der Prinzessin breitete sich eine wohlige Wärme aus und auch eine Gänsehaut bildete sich auf ihrer Haut. Ganz langsam öffnete sie ihre Augen. Sie blickte direkt in zwei tiefblaue Augen.

Wie ist dein Name?

"Ist alles in Ordnung mir dir?" Serenity war unfähig zu antworten. Diese Augen, die so blau schimmerten wie der Ozean, zogen sie in ihren Bann. Sie verlor sich in ihnen. "Hallo? Ist jemand anwesend?" Der Mann musste schmunzeln. Das junge Mädchen, was in seinen Armen lag, sah ihn nur mit großen Augen an. Auf seine Fragen schien sie nicht zu reagieren. Wenn er ihren Hilfeschrei nicht gehört hätte, würde er glauben, dass sie stumm war. War sie vielleicht taub? Er entschied sich es noch einmal zu versuchen. Diesmal beugte er sich tiefer zu ihr herunter und seine Lippen waren nun direkt an ihrem Ohr. "Ist alles in Ordnung mit dir?" Serenity löste sich endlich aus ihrer Starre, als sie die Stimme des Mannes nun lauter hörte und sie seinen Atem an ihrem Ohr spüren konnte. "J-ja, es g-geht mir g-gut!", kam es ganz leise und stotternd von der Blondine. Sie wusste nicht warum, aber ihr Herz schlug plötzlich viel zu schnell und ihr Puls raste. Durch ihren Körper strömte eine angenehme Wärme. Da der junge Mann sie immer noch in seinen starken Armen hielt, konnte sie seinen Duft wahrnehmen. Er roch nach Rosen und Schokolade und Serenity sog diesen Duft tief ein. "Dieser Duft! Er riecht einfach unglaublich gut! Und auch seine Augen sind so faszinierend! Sie haben so ein tiefes blau, in das man versinken möchte. Er sieht wirklich gut aus! Moment! Was denke ich denn da? Ich kenne diesen Mann doch gar nicht. Reiß dich mal zusammen, Serenity! Schließlich bist du eine Prinzessin!"

Der Fremde schenkte Serenity ein liebevolles Lächeln. "Dann ist ja gut. Aber sag mal, was machst du eigentlich hier so ganz alleine?" Der Schwarzhaarige sah Serenity mit einem neugierigen Blick an. Es hatte ihn schon sehr überrascht jemanden hier zu treffen und dann auch noch ein so hübsches Mädchen, wie er fand. "Ähm, ich wollte mir...ähm, die Tiere ansehen." "Ach so, verstehe. Du musst sie wohl erschreckt haben. Pferde sind sehr scheue Tiere, besonders in der freien Wildbahn. Zum Glück ist dir nichts passiert." Serenity hatte den Worten des Fremden aufmerksam gelauscht. Sie fand seine tiefe Stimme sehr angenehm und auch irgendwie beruhigend. Sie konnte es sich nicht erklären, aber in seiner Nähe fühlte sie sich unglaublich wohl und geborgen. Plötzlich fiel ihr auf, dass er sie noch immer im Arm hielt. Wieder schoss ihr die Röte ins Gesicht. "Entschuldige, aber könntest du mich bitte wieder loslassen?" Nun breitete sich bei dem Schwarzhaarigen eine leichte Röte im Gesicht aus. Sofort ließ er die junge Frau los. Diese entfernte sich einen Schritt von ihm, um ihre Kleidung von dem Dreck zu befreien, der sich bei ihrem Sturz auf sie gelegt hatte. Dabei wurde sie von dem Fremden beobachtet. "Sie sieht einfach wunderschön aus. Ihre langen, blonden Haare und diese zwei süßen Odangos. Und ihr Körper... so zierlich und schlank. Sie hat sich so gut in meinen Armen angefühlt. Und auch ihre Stimme... sie hat so einen glockenhellen Klang, der einem das Herz erwärmt. Ihre Gestalt und ihr Auftreten gleicht dem einer Göttin. So eine wie sie, habe ich noch nie zuvor gesehen. Ich möchte sie unbedingt näher kennenlernen!"
 

"Hallo?" Der junge Mann wurde durch das Rufen des Mädchens aus seinen Gedanken gerissen. "Entschuldigung, ich war gerade mit meinen Gedanken woanders." "Das habe ich gemerkt. Ich wollte fragen, wie dein Name ist. Ich würde schließlich gerne wissen, wer mich gerettet hat." Der Fremde sah sie für einen kurzen Moment nachdenklich an. Sollte er ihr wirklich sagen, wer er ist? Er hatte sie schließlich gerade erst kennengelernt. Doch irgendwie hatte er das Gefühl, dass er diesem Mädchen vertrauen konnte. Also entschloss er sich die Wahrheit zu sagen, jedenfalls was seinen Namen anging. "Mein Name ist Endymion. Und wie ist dein Name, wenn ich fragen darf?" Serenity zuckte unwillkürlich zusammen. Das konnte doch unmöglich wahr sein! Ihr erster Besuch auf der Erde und sie musste ausgerechnet dem Erdenprinzen begegnen!? Das konnte auch nur sie schaffen. Was sollte sie denn jetzt nur machen? Er war ehrlich zu ihr gewesen und hatte ihr gleich seinen richtigen Namen verraten. Zwar hatte er nicht gesagt, dass er der Erdenprinz war, aber Serenity wusste wie der Name des Prinzen war. Ihre Mutter hatte ihr einiges über die Königsfamilie der Erde erzählt. Die Prinzessin wusste einfach nicht, was sie tun sollte. "Ich kann ihn doch jetzt nicht anlügen. Er hat mich immerhin gerettet und mir seinen wirklichen Namen verraten. Wenn ich ihn anlüge und er es herausbekommt, wird er mich bestimmt hassen. Aber warum mache ich mir eigentlich solche Gedanken darüber, was er von mir hält? Ich werde ihn eh nicht wiedersehen, da das mein erster und bestimmt auch letzter Besuch auf der Erde sein wird. Aber irgendwie habe ich ein schlechtes Gefühl dabei ihn anzulügen. Oh man, was soll ich nur machen?"

Serenity war so in ihren Gedanken versunken, dass sie die Frage des Prinzen gar nicht mitbekam. Erst als dieser sie an der Schulter berührte und ihr ein Kribbeln durch den gesamten Körper fuhr, kehrte sie in die Realität zurück. "Geht es dir wirklich gut?" In Endymions Stimme konnte Serenity echte Sorge heraus hören, was ihr sehr schmeichelte. "Ja, mir geht es wirklich gut." "Da bin ich ja beruhigt. Sagst du mir denn jetzt auch deinen Namen? Ich würde schließlich auch gerne wissen, wen ich gerettet habe. Außerdem hätte ich dann auch die Möglichkeit dich wiederzufinden." Der letzte Satz Endymions war nur ein raues Flüstern, was der Mondprinzessin einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. Sie fühlte sich einfach so wohl in seiner Nähe und ließ sie jede Vorsicht vergessen. Ohne weiter darüber nachzudenken, sagte sie ihrem Retter ihren wirklichen Namen. "Mein Name ist Serenity!"

Fast geküsst!

"Mein Name ist Serenity!" Endymion stockte der Atem. Hatte dieses wunderschöne Mädchen gerade wirklich gesagt, dass ihr Name Serenity sei?! Seinen Gedanken überschlugen sich in seinem Kopf. "Ich kann es einfach nicht glauben. Vor mir steht die Prinzessin des Mondes! Aber wieso? Was macht sie hier und wie kommt sie überhaupt hierher? Ob sie alleine hier ist? Und weiß sie, dass ich der Erdenprinz bin? Ich habe ihr zwar meinen richtigen Namen verraten, aber nicht, dass ich der Prinz bin. Oh man, was soll ich denn jetzt machen?"

Serenity wurde langsam nervös. Seitdem sie Endymion ihren Namen gesagt hatte, hatte er kein einziges Wort mehr gesprochen. Sie fragte sich, ob es vielleicht doch keine so gute Idee war ihm ihren richtigen Namen zu verraten. Wenn er doch nur endlich etwas sagen würde!

Nach weiteren Sekunden, die sich für Serenity wie eine Ewigkeit anfühlten, breitete sich ein Lächeln auf Endymions Gesicht aus, was das Herz der Prinzessin schneller schlagen ließ. "Es freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen, Prinzessin Serenity!" Der Erdenprinz verbeugte sich vor der Mondprinzessin. Diese fing nun ebenfalls an zu lächeln und folgte dem Beispiel des Prinzen. "Auch mir ist es eine Ehre Euch kennenzulernen, Prinz Endymion!", sprach sie in einem sehr förmlichen und höflichen Ton und machte einen eleganten Knicks. Kurz danach fingen beide an zu lachen.
 

Nachdem sich beide wieder beruhigt hatten, entstand eine kurze Stille zwischen ihnen, die Endymion als Erster durchbrach. "Also, Serenity, was führt dich auf die Erde und bist du ganz alleine hier?" "Nun, ich wollte schon als kleines Kind auf die Erde, weil mich die Geschichten meiner Mutter, die sie mir damals über Euren Planeten erzählt hat, so fasziniert haben und ich den Anblick der Erde immer so überwältigend fand. Und gestern, zu meinem 18. Geburtstag, hat mir meine Mutter diesen langersehnten Wunsch erfüllt. Und nun bin ich hier. Aber ich bin nicht alleine hergekommen. Meine Leibwächterinnen begleiten mich. Doch leider habe ich sie verloren, als ich von dem Tier abgelenkt wurde." Bei ihrem letzten Satz entwich der Mondprinzessin ein trauriger Seufzer. Sie waren nicht mal fünf Minuten auf der Erde und schon hatte Serenity es geschafft, dass sie von ihren Freundinnen getrennt war.

Endymion war der traurige Zustand der Prinzessin nicht entgangen, als sie über ihre Leibwächterinnen gesprochen hatte. Er konnte sich denken, dass sie nicht nur die Beschützerinnen von Serenity waren, sondern auch ihre Freundinnen. Bei seiner Leibwache war es genauso. Deshalb konnte er die Gefühle der Mondprinzessin nachvollziehen. Er wollte sie unbedingt wieder aufmuntern und ihr wunderschönes Lächeln sehen. Der Erdenprinz wusste auch schon genau wie. "Wie wäre es, wenn ich dir dabei helfe deine Leibwächterinnen zu finden? So wärst du wenigstens nicht alleine und da ich mich hier sehr gut auskenne, besteht auch nicht die Gefahr, dass du dich verläufst. Und noch dazu kann ich dich beschützen." Schlagartig änderte sich Serenitys Gesichtsausdruck von traurig zu fröhlich. Sie riss freudestrahlend die Augen auf, die sofort anfingen zu strahlen. Für einen kurzen Moment verlor sich Endymion in den Augen der Prinzessin."Serenity hat so wunderschöne Augen. Sie funkeln wie Diamanten und schimmern wie das Blau der Ozeane. Solche Augen habe ich noch nie bei einer Frau gesehen." Er war so vertieft in seine Gedanken über Serenitys Augen, dass er gar nicht bemerkte, wie sie ihn rief. "Endymion? Endymion! Alles in Ordnung mit dir?" Die Prinzessin hatte keine Ahnung, was auf einmal mit ihm los war. "Ähh, tut mir leid. Ich habe gerade an etwas gedacht. Was hast du gesagt?" Serenity überlegte, ob sie ihn fragen sollte, an was er gedacht hatte. Doch sie entschied sich dagegen, um ihn nicht in Verlegenheit zu bringen. "Ich habe gesagt, dass ich mich sehr freuen würde, wenn du mir bei der Suche hilfst. Aber nur, wenn es dir keine Umstände macht. Schließlich bist du ein Prinz und ich weiß nur zu gut, dass man in einer solchen Position viele Aufgaben hat." Endymion musste über diese Bemerkung lachen. "Da hast du wohl Recht. Aber um ehrlich zu sein, bist du mir jetzt wichtiger, als meine Aufgaben. Schließlich gehört es auch zu meinen Pflichten einer wunderschönen Prinzessin zu helfen, wenn sie irgendein Problem hat und meine Hilfe benötigt." Die Mondprinzessin errötete bei den Worten des Erdenprinzen. Hatte er ihr gerade wirklich ein Kompliment über ihr Aussehen gemacht? Doch dann kam ihr noch ein anderer Gedanke, den sie prompt aussprach. "Zu wie vielen Prinzessinnen hast du das schon gesagt?" Endymion musste sich ein Lachen verkneifen, da er den leicht spitzen Unterton in ihrer Stimme herausgehört hatte. Er ging einen Schritt auf sie zu, so dass er direkt vor ihr stand, beugte sich leicht zu ihr nach vorn und schaute ihr tief in die Augen. "Ob du es glaubst oder nicht, aber du bist die erste Prinzessin, zu der ich das sage." Nun beugte er sich noch etwas weiter nach vorne, streifte mit seinen Lippen ganz sanft ihr Ohr und flüsterte: "Und du wirst auch die einzige Prinzessin sein, zu der ich das sagen werde."

Serenity erstarrte und auf ihrem ganzen Körper breitete sich eine Gänsehaut aus. Zusätzlich fing ihr Herz wie wild an zu schlagen und ihr Atem beschleunigte sich. Noch nie hatte sie sich so gefühlt wie jetzt und bisher hatte es noch kein Mann geschafft in ihr solche Gefühle zu entfachen. Doch bei Endymion war das ganz anders! Sie wusste nicht warum, aber sie fühlte sich bei ihm sicher und geborgen. Außerdem strahlte er eine so angenehme Wärme aus, die sie nahezu anzog. "Endymion", brachte die Mondprinzessin flüsternd heraus. Ihre Stimme wollte ihr nicht gehorchen. "Serenity", kam es ebenso leise von dem Erdenprinzen. Beide sahen sich tief in die Augen. Ihre Gesichter waren nur noch Millimeter voneinander entfernt. Zeitgleich schlossen sie ihre Augen und ihre Lippen waren kurz davor sich zu berührten, als sie plötzlich "Serenity!" hörten und erschrocken auseinander fuhren.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, dass euch der Prolog gefallen hat.
Über Kommis würde ich mich sehr freuen. :)

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen! :)
Endlich habe ich es mal geschafft, dass 1. Kapi fertig zu schreiben.
Hat ja auch lange genug gedauert. xD
Ich hoffe, dass es euch gefällt und über Kommis würde ich mich sehr freuen. ^-^

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hier nun auch Kapi 2! ^-^
Ich hoffe es gefällt euch. Ich bin jedenfalls ganz zufrieden damit. :D
Über Kommis würde ich mich wieder riesig freuen. :)

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben!
Ich weiß, dass letzte Kapi ist schon eine Weile her. xD
Aber heute hatte ich wieder Lust zum Schreiben und diesmal hat mir auch gefallen, was ich geschrieben habe. Ich habe nämlich schon mal angefangen, aber irgendwie hat mir das nicht so wirklich zu gesagt, also habe ich es wieder gelöscht.
Ich hoffe, es gefällt euch! ^-^
Über Kommis würde ich mich sehr freuen, genauso über Verbesserungsvorschläge. ;)

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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Von:  Lunata79
2016-01-04T09:03:51+00:00 04.01.2016 10:03
Boah, wie fies. Da funkt es schon sofort bei den beiden und wollen sich küssen, dann werden sie einfach davon abgehalten. XD
Freu mich schon, wenn es weitergeht.
Von:  sweety1601
2016-01-03T22:40:02+00:00 03.01.2016 23:40
Hab deine Geschichte gerade gelesen, super toll wie du schreibst. Ich lese immer gerne Geschichten über die beiden. Freu mich schon aufs nächste Kapitel :-)
Von:  bella230109
2016-01-03T19:37:14+00:00 03.01.2016 20:37
Echt super das du weiter machst frei mich schon auf das nächste kapietel
Von:  Kaninchensklave
2016-01-03T18:45:24+00:00 03.01.2016 19:45
ein Tolles Kap da hat sich das warten echt gelohnt ;)

nun da hat es wohl nicht nur Endymion schwer erwischt sondern auch Serenity
und sie werden nicht die einzigen sein denn es wird wohl
den Leibwächtern und Leibwächterinnen nicht anders ergehen xD

GVLG
Von:  solty004
2014-11-10T21:46:15+00:00 10.11.2014 22:46
Hey,
es war wieder ein super süßes Kapitel.

Wie bei an Himmeln und in den Augen des andern versinken des jeweils anderen. Nach dem der Eren Prinz sie gerettet hatte. Doch fand er schneller zu sich als unsere kleine Prinzesin.
Süß ist wie sich dann gegenseitig vor stellen sogar mit ihren richtigen Namen das hätte ich nicht gedacht das sie das wirklich machen. Doch weiß jeder von dem anderen wie sie des jeweils anderen den Namen hört wer in Wirklichkeit ist.
Doch wie geht es weit mit dem beiden nach dem sie es weißen wer der jeweils andere ist. Ob sie so tun ob sie es nicht wüsten oder ob sie den anderen doch darauf sprechen. Das wird hoffentlich das nächst Kapitel verraten und Licht in das Dunkle bringen wie es mit dem beiden Königs Kindern weiter geht?

Bin schon gespannt wie es weiter geht, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty

Von:  Lunata79
2014-11-04T23:52:27+00:00 05.11.2014 00:52
Uh, wie wird Endymion darauf reagieren? Weiß er überhaupt etwas von ihr?
Hach. Ihre erste Begegnung.
Bin schon gespannt, wies weitergeht.

Lg
Lunata79
Von:  Kaninchensklave
2014-11-04T21:58:53+00:00 04.11.2014 22:58
ein Tolles Kap

na das nennt man ein Schicksalhaftes aufeinader rteffen zwieer liebender
die es noch nciht wissen das es so kommen wird und auch so sein muss

aufjedenfall wird das ganze für gewisse Problemchen sorgen
oder Ihre Mütter ahben vor ein Bündniss zwischen Mond und erde zu schliessen in dem Sie Ihre Kinder Verheiraten wollen

GVLG
Von:  Lunata79
2014-10-14T21:10:22+00:00 14.10.2014 23:10
Wie schön. Serenity trifft das erste Mal auf Prinz Endymion.
Freu mich, wenns hier weitergeht.

Lg
Lunata79
Von:  Luli87
2014-05-16T09:02:23+00:00 16.05.2014 11:02
Super geschrieben
Antwort von:  InuKa93
16.05.2014 12:07
Danke! :)
Von:  solty004
2014-05-12T15:02:34+00:00 12.05.2014 17:02
Hey,
Ein super Kapitel.
Wer war wohl der Retter in letzter Mute, wer könnte das wohl gewesen sein? ;)

Bin schon gespannt wie es weiter geht mit, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty

Antwort von:  InuKa93
12.05.2014 19:03
Daaanke für deinen Kommi! :)
Und das mit dem Retter... ganz schwierig zu erraten. Da kommt man nie drauf. xD
Antwort von:  solty004
12.05.2014 19:32
Ja genau!


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