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Unter deiner Flagge

<3 mein Wind bist du <3
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Halli Hallo Leute,

ich meld mich mal wieder zurück. mit einer neuen FF.
Die liegt schon eine weile bei und wurde beim auffräumen wieder entdeckt^^
ich hoffe sie gefällt euch^^

würde mich sehr über kommis freuen, ob gute oda schlechte kritik^^
viel spaß beim lesen
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Vorwort zu diesem Kapitel:
halli hallo leute^^
hier ein neues kappi
ich hoffe es gefällt euch
würde mich über kommis freuen

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Versprechen

"He, ihr Rotzlöffel! Stehen geblieben!! Wenn ich euch in die Finger bekommen, dann Gnade euch Gott! Schon das fünfte Mal in diesem Monat.", schrie der Bäcker mit erhobener Faust den Flüchtlingen hinterher. Der Bäcker war den Flüchtlingen einige Zeit hinterher gelaufen, aber die Diebe waren flinker und schneller.

Die Diebe, zwei Kinder in abgetragener Kleidung, liefen durch die Stadt. Durch verwinkelte Gassen und überfüllten Marktplätzen, bis sie in einer dunklen Seitenstraße zum Stehen kamen. Beide Kinder waren außer Atem. Der Junge schaute um die Ecke auf die Straße, um mögliche Verfolger aus zu machen. Doch niemand war zu sehen. Der 14 - jährige Junge sah zu seiner zehnjährigen Freundin. "Ich hab dir doch gesagt, dass es eine blöde Idee war.", moserte die Kleine: "Du wolltest ja nicht hören. Jetzt haben wir den Schlamassel." "Ach, komm!", meinte der Junge: "Dir hat es doch auch Spaß gemacht, oder?" grinste er und sah seine Freundin in die Augen.

Diese strich sich gerade über die Haare und schmollte: "Wenn meine Mutter davon erfährt, bekomm ich mächtig Ärger." "Jetzt sei nicht so.", meinte der Junge und hielt ihre Beute hoch. "Wollen wir zu unserem Versteck?", fragte er und ergriff ihre Hand. Diese nickte nur und gemeinsam liefen sie durch die Stadt zu ihrem Versteck. Es war schon vom weiten zu sehen, denn es war ein großer, geheimnisvoller Baum, um den sich viele Geschichten und Legenden ragten.

Beide bliebe vor den Baum stehen und schauten empor. "Schaffst du es?", fragte der Junge und sah zu seiner Freundin. Diese schüttelte nur den Kopf, wie fast jedesmal. Sie konnte eben nicht so gut klettern wie ihr Freund, Einmal hatte sie es versucht und ist kläglich gescheitert.

Der Junge nahm wieder die Hand des Mädchen, das er zuvor los gelassen hatte, und führte sie zu einen benachbarten Baum. Er lies ihre Hand los, gab ihr ihre Beute und hockte sich vor sie hin. Er Schaute über seine Schulter zu dem Mädchen und sagte nur: "Steig auf." Das Mädchen tat dies und hielt sich an seinen Schultern fest. Ihre Beine umschlangen seine Taille. "Halt dich gut fest.", sagte der Junge noch und kletterte flink den Baum hoch. Mit einem Sprung landete er auf ihren Baum. Bei ihrem Geheimversteck. Hier waren sie unsichtbar. Hier waren sie geschützt vor der Außenwelt. Hier war ihr Platz.

Der Junge half dem Mädchen sich zu setzten. Er saß leicht erhöht ihr gegenüber. Beide sahen durch die Krone des Baumes auf die Stadt und das Meer. Ihre Heimat lag unter ihnen.

"Wollen wir?", fragte der Junge und zeigte auf ihre Beute. das Mädchen nickte nur und teilte sie auf. Kauend schauten sie wieder über die Stadt und hingen ihre eigenen Gedanken nach. Beide schaute auf das Meer. Das Meer. Ein Mysterium sonder gleichen. Beide Kinder trieben die gleiche Sehnsucht. Sie wollten auf´s Meer. Auf den weiten Ozean und seine Geheimnisse erforschen.

Nachdem sie ihre Beute vertilgt haben, kam der lustige und schauriger Teil. Sie erzählten sich Geschichten. Ihre geliebten Geschichten. Jeder erzählten den anderen eine Geschichte. Meistens waren es Geschichten über Piraten. Diverse Geschichten über böse oder gute Piraten. Über entdeckte und unentdeckte Schätze. Über Kämpfe. Über Freundschaften. Über die Liebe.

Während ihrer Erzählungen wurde es dunkler und dunkler. Dies lag nicht an der annähernden Abenddämmerung, sondern ein Sturm zog auf. Beide schaute in den Himmel und aufs Meer. das Meer tobte und der Wind nahm auch zu. Der Junge erhob sich und half dem Mädchen wieder vom Baum. Als beide wieder auf dem Boden standen, wollte der Junge voraus gehen, wurde jedoch vom Mädchen aufgehalten.

Mit einem ernsten Gesichtsausdruck sah sie ihren besten Freund an. "Wir bleiben doch immer Freunde, oder?", wollte das Mädchen wissen. Dieser schaute seine beste Freundin fest in die Augen und nickte. "Natürlich." und nahm ihre Hand zum Schwur. "Das verspreche ich dir."
 

Ein Blitz besiegelte das Versprechen.

Bewahr mir ein Erinnern...

Bewahr mir ein Erinnern wie einen Lebenskuss.

So bleib ich in der Nähe, auch wenn ich gehen muss.

Erzähl von mir mit einem Lächeln - so waren wir ja einst.

Erzähl die tollsten Sachen, auch wenn du nachher weinst.

unbekannt


 

~~~~~~~~~~~~
 

Eine junge Frau stand an der Reling und schaute auf das Meer. Dunkle Wolken zogen am Horizont auf. Der Wind blies stark. Die Segel über ihr wehten in diesen. Unter ihr hörte sie die Crew. Sie waren im Speisesaal und unterhielten sich. Lautstark trieben die Worte an ihr Ohr, doch verstehen tat se sie nicht. Sie hing ihren Gedanken nach.

'Fünf Jahre.', dachte sich die junge Frau. 'Fünf Jahre auf diesen verdammten Schiff.', und sie schaute den Möwen zu, wie sie über den Himmel flogen. Wie sie dort auf einer Stelle schwebten. Wie sie ins Wasser schossen. Sie seufzte.

Ihre langen schwarzen Haare, ungebändigt. wehten im Wind, auch ihr ins Gesicht. Doch störte sie es nicht. Die Frau an der Reling hatte eine schlanke, hochgewachsen Statur, wobei sie ihre weiblichen Kurven unter Männerkleidung versteckte. Sie trug eine schwarze drei - viertel Hose und ein graues Hemd. Beides war nicht eng am Körper, fast ein bisschen zu groß. Denn sie hatte früh gelernt als einzige Frau auf solch großen Schiff mit Nur Männern nicht auf zu fallen.

Ein Tropfen landete auf ihrer Nase. Sie hob ihren Blick gen Himmel. Die schwarzen Wolken haben jetzt das Schiff erreicht. Wellen schlugen gegen das Schiff. Der Wind blies stark. Ein weiterer Tropfen fiel und noch einer und noch einer. Es fing an zu regnen. Die Schwarzhaarige blieb, wo sie war, an der Reling stehen. Obwohl sie nach kurzer Zeit völlig durchnässt war. Es störte sie nicht. Sie seufzte. Abermals. 'Alte Erinnerungen!' dachte sie sich traurig. Eine Träne blieb ungesehen. Die junge Frau hielt ihr Gesicht in den Regen und schloss die Augen.

"Kagome - san.", rief eine Stimme hinter ihr. Die Angesprochene drehte leicht den Kopf nach hinten, so dass sie über ihre Schulter blickte. "Bitte kommen Sie herein. Es regnet doch." An der Tür zu den Innenräumen stand ein junger Mann. Er Trug eine schwarze Hose, ein weißes Hemd und an seiner Hüfte hing ein Schwert. Er hatte kurze braune Haare. 'Ja, es regnet. Na und? Da ist noch keiner Dran gestorben.', dachte sich Kagome. Ergeben drehte sie sich um und ging auf den jungen Mann zu. "Du hast mich gesucht, Takeo?", fragte die Schwarzhaarige und trat auf ihn zu. "Ich nicht, sondern der Käpt´n.", meinte Takeo und einen Schritt beiseite, damit die junge Frau eintreten konnte. Kagome betrat den Gang, wobei sie nur ein kleinlautes 'War klar!' murmelte. Ihre Klamotten klebten ihr am Körper, so dass man doch ihre weiblichen Rundungen sehen konnte. Der Blick des jungen Mannes sagte alles. Takeo ging hinter ihr her und zog sie wahrscheinlich gerade aus. Seine Augen verrieten ihn. Die Schwarzhaarige verdrehte bloß ihre Augen.

'Fünf Jahre.', dachte sie nochmals. Sie wollte damals doch nur frei sein. Wie der Wind. Wollte einfach nur vom Wind getragen werden. Egal wohin. Und nu? Nun saß sie hier fest. Bei dieser Bande von Idioten. Und sie kam nicht von ihnen los.

Takeo überholte die junge Frau nach kurzer Zeit und klopfte an die Tür vor ihnen. Als ein 'Herein' ertönte, öffnete Takeo die Tür für Kagome, die dann eintrat. Hinter ihr schloss sich die Tür wieder. Kagome trat entschlossen in den Raum und blieb vor den großen Schreibtisch stehen. Dort saß ein Mann im mittleren Alter. An seinen Hals blitzte eine Narbe hervor, die aber teilweise durch ein Halstuch verdeckt wurde. Er besah sich gerade eine Karte und runzelte die Stirn.

Kagome derweil besah sich den Raum genauer an. Es war ein großer, lichtdurchfluteter Raum, da vor sie, also hinter den Schreibtisch, eine große Fensterfront ist. Der Raum war mit Regalen rechts und links von ausgestattet. Diese waren mit Bücher, Seekarten und sonstiger Krims Kram voll gestellt. Wie sie sah , hatte des Käpt´ns Sammlung wieder zu genommen. Diese Elefantenstatur in der rechten Ecke war neu und auch diese Juwelenschatulle dort. Gedanklich schüttelte die junge Frau nur den Kopf.

Der Käpt´n sah auf. Seine eisblauen Augen fesselten Kagome regelrecht. Wie jedesmal. "Ah. Kaome.", meinte er nur und kramte auf seinen Schreibtisch. "In zwei Tagen legen wir im Hafen von Kyotila an. Ich brauche eine Bestandsliste.", sprach der Käpt´n und übergab Kagome ein Stück Papier. Auf diesen war eine Liste. Die Schwarzhaarige besah sie sich, faltete sie und drehte sich zum Gehen um. Ein warnendes 'Kagome.' ließ sie inne halten und sie drehte sich leicht nach hinten. "Mach keine Dummheiten.", kam es nur kalt vom Crew - Chef. "Hai, Mito.", sagte sie nur und verlief den Raum. Ihren Respekt gegenüber den Kapitän hatte sie schon seit einiger Zeit verloren.

Auf den Weg in ihre Räumlichkeiten dachte sie nach. Mito war am Anfang ein netter Kerl gewesen. Am Anfang dachte sie, er ist ein normaler Kapitän eines stinknormalen Frachtschiffes. Nur deswegen ist sie damals mit an Bord gekommen. Aber das Frachtschiff war nur eine Farce. Es war nur die halbe Wahrheit. Denn Mito war ein echter Mistkerl und ein Gauner. Hinterhältig und grausam. Sie hatte es schließlich am eigenen Leib erfahren, wobei sie keine Gewaltätigkeit gab. Nur seelischen Schmerz. Wie sie ihn hasste. Kagome faltete den Zettel auf und besah sich die Liste. Leicht frustriert zerknüllte sie ihn leicht. Seit fünf Jahren war sie hier. Hier gefangen in ihren persönlichen Alptraum. Dabei wollte sie doch nur ihren Traum erfüllen. Das Meer besuchen. Die Welt bereisen. IHN suchen.

Kagome bog ein letztes Mal um die Ecke und stand vor einer Tür. Ihrer Tür. Sie öffnete sie und verschloss sie hinter sich gleich wieder. Sicherheitshalber. Die Schwarzhaarige sah sich um. Es war ihr Raum. er war zwar nicht groß, trotzdem fanden ein Bett, eine Kommode und ein Schrank, so wie ein Regal mit Büchern und ein Schreibtisch einen Platz. Man muss dazu aber sagen, dass es im Vergleich zu den Schlafkojen der Männer recht groß war. Das kam daher, dass sie die einzige Frau an Bord war. Und so hatte Mito beschlossen ihr diese Annehmlichkeit zu zu gestehen. Auch ein Bad war mit in begriffen. Doch das erfreuliche daran war: sie hatte ihr Privatsphäre.

Kagome ging zu ihren Schreibtisch und setzte sich. Gedankenverloren legte sie ihren Kopf auf die verschränkten Hände blickte aus ihren 'Fenster', ein kleines Bullauge, auf das Meer. Diese wütete immer noch. Wellen schlugen hoch. Der Wind pfiff. Doch das Schiff schaukelte kaum. Abgrundtief seufzend schaute Kagome auf die Liste, die sie auf den Schreibtisch gelegt hatte. 'Ist doch immer dasselbe.', dachte sich Kagome und besah sich die Sache genauer. Seit sie auf das Schiff gekommen war, wurde sie zum Mädchen für alles. Ob es das Einkaufen, das Wäsche waschen, der Menüplanung oder die Lagerverwaltung war. Man gab ihr diese Aufgabe, da sie ja eine Frau war. Diese Ansprache konnte sie auf den Tod nicht ausstehen. Sie war nicht irgendeine Frau. Sie war Kagome.

Doch bei jeder Weigerung gab es ein und dieselbe Predigt, die sie schon in - und auswendig kannte. Als Frau wäre sie gerade zu perfekt für solche Haushaltsaufgaben. Als Frau wäre sie gerade zu perfekt, eben weil sie eine Frau ist. Denn Frauen sind ja genau und ordentlich. Penibel und sauber. Nur für den Haushalt zu gebrauchen, da sie das schwächere Geschlecht sind. 'Als Frau - bla bla.', dachte sich Kagome und fuhr sich mit einer Hand durch die noch feuchten Haare. Ihre Klamotten waren nur noch klamm. doch sie ignorierte es.

"Immer das gleiche mit diesem Kerl.", murmelte die Schwarzhaarige und legte die Liste beiseite. "Morgen." und Kagome sah wieder auf das Wasser. Wie gern würde sie dieses Schiff verlassen. Wie gern würde sie frei sein. Doch Flucht war keine Option. Das hatte sie grausam lernen müssen.

Ein Seufzen verließ ihre Lippen. Gedankenverloren nahm sie sich ein weißes Blatt Papier und einen Stift. Sie begann zu zeichnen. Es war eben eine Art Hobby, das sie nie ablegen konnte. Der Stift fuhr mit langsamen gekonnten Strichen über das Papier. Schon nach kurzer Zeit konnte man ein Gesicht erkennen. Es war ein Jugendlicher. Er hatte ein schmales Gesicht, hohe und markante Wangenknochen, eine gerade Nase. Lippen, die zum Küssen einluden. Seine Augen waren reine Seelenspiegel. Meistens hatten sie spitzbübisch gestrahlt. Kagome lächelte leicht. 'Ja, seine Augen.' und verstärkte die Linien. In seiner Mimik konnte man kaum etwas erkennen, doch seine Augen haben ihn immer so gut wie verraten. Er hatte immer eine Idee, um sich die Zeit zu vertreiben. Meistens waren es dumme und verrückte Ideen. Auch törichte waren dabei. Doch gemeinsam schafften sie alles. Auch die brenzligsten Situationen. Nie wurde sie geschnappt.

"Alte Erinnerung. Schon wieder.", und seufzte. Es kam momentan häufiger vor, dass Kagome an damals dachte. Besonders an solchen Tagen wie heute. An regnerischen, trübsinnigen Tagen.

Seit gut fünf Minuten starrte sie auf das fertige Bild. Sie wusste nicht, wie er heute aussah, da ihr letztes Zusammentreffen schon Jahre zurück lag. 'Was du jetzt wohl tust? Wahrscheinlich irgendetwas verrücktes.', dachte die Schwarzhaarige. 'Ganz bestimmt etwas verrücktes.', und grinste leicht. Sie wollte ihn gern wiedersehen. Mit ihm reden. Mit ihm lachen. Einfach beisammen sein. Doch er war nicht hier und Kagome hatte keine Ahnung, wo er sich befand bzw. wo er sich herumtrieb.

Ein Blitz holte sie aus ihren Gedanken. Mit einem Seufzen tat sie das gezeichnete Bild in eine Schublade und erhob sich. Sie zog sich ihr Hemd aus und warf es zu der Schmutzwäsche. Nu trug sie nur noch ihr Bustier und ihr Hose. Die junge Frau ging zu ihren Schrank und holte ihren Schatz hervor. Es war ein Schwert. Sie hatte es sich im Heimathafen von Mito im Hafen Lagunia anfertigen lassen. Heimlich. Sie zog die Klinge aus seiner Scheide. Zum Vorschein kam eine helle, fast weiße Klinge. Es war ein sehr seltenes Erz, dass sie durch puren Zufall gefunden hatte. und das sie vor Mito versteckt halten konnte. Der Griff des Schwertes war mit weichen, aber festen Leder überzogen, so dass der Halt vorhanden war. Für Verzierungen hatte sie kein Geld gehabt.

Kagome hob die Klinge und war immer noch erstaunt, wie gut die Klinge in ihrer Hand lag. Es war gut ausbalanciert. Gekonnt schwenkte sie das Schwert. Die junge Frau vollführte einige Figuren. Von Figur zur Figur wurde sie schnelle, so dass sie nach kurzer Zeit durch das Zimmer tanzte. Kagome übte fast täglich, um in Form zu bleiben und auch Fortschritte vollführen konnte. Ob sie gut war oder nicht, konnte sie nicht sagen, da sie dieses Schwert noch nie in einen Kampf angewandt hatte. Sie dufte es nicht. Da sie ja eine Frau war. Missmutig schaute sie. 'Solche Bande von Idioten.'

Ihre Hiebe und Stiche waren geschmeidig. Ihre Bewegungen fließend. Ihre unsichtbaren Gegner hatte keine Chance. Schweiß bildete sich langsam. Lief ihren Schläfen hinunter und auch den Rücken. Arme und Beine wurden schwer. Doch ihre Bewegungen waren immer noch präzise. Nach gut dreißig Minuten war sie schweißüberströmt und sie beendete ihre Übung. Vorsichtig schob sie ihr Schwert in seine Hülle und legte es erstmal auf ihr Bett, leicht versteckt. Vorsichtshalber. Bevor sie ihre Klinge wieder weg packte, wollte sie es noch pflegen.

Doch zuerst war sie dran. Sich streckend drehte sich die junge Frau um und ging in ihr Bad. Es war klein, doch war es gut ausgestattet, denn es war ein kleine Dusche vorhanden. Ein großer Mann hätte nicht hier herein gepasst, doch für sie reichte es. Sie hatte sogar Warm - Wasser. Es war wie immer eine kleine Wohltat, sich diesen kleinen Luxus zu gönnen. Kagome stellte sich, nachdem sie sich ausgezogen hatte, unter die Dusche und drehte sie an. Warmes Wasser umspülte sie und sie wusch sich den Dreck des Tages ab. Es war eine kurze und entspannende Dusche.

Sauber stieg sie aus ihr und nahm sich ein Handtuch zum Abtrocknen. Nachdem dies geschehen war, zog sie ihren Pyjama an, eine kurze Shorts und ein einfaches Shirt. Mit einem Handtuch um den Hals ging sie wieder in ihren Raum, direkt zum Schreibtisch. Die Schwarzhaarige zog eine Schublade auf und holte ein kleines Kästchen heraus. Mit diesem ging sie auf ihr Bett zu und setzte sich. Kagome öffnete das Kästchen, in den zwei Fläschchen, ein paar Wattebäusche und eine Pinzette befand.

Die junge Frau begann ihr Schwert zu pflegen, wie sie es bei ihren besten Freund gesehen hatte. Dieser hatte nämlich zu seinen 16. Geburtstag ein Schwert von seinen Vater bekommen. Dieses Schwert hatte er behütet wie seinen Augapfel und nicht einmal sie, seine beste Freundin, durfte es ein Mal halten. Natürlich war sie beleidigt gewesen und schmollte. Doch mit ein paar Worten und Gesten ihres besten Freundes war der Groll schnell vergessen.

Als sie fertig war, räumte sie das Kästchen weg und versteckte ihr Schwert wieder. Sie legte sich auf ihr Bett. Blickte an die Decke. Hing ihren Gedanken nach. Nach und nach glitt sie in den Schlaf. Ihr letzter Gedanke galt dem Jungen auf den Bild. Ihren besten Freund.
 

'InuYasha.'

Sag einem Menschen...

Kapitel 2: Sag einem Menschen...
 

Sag einem Menschen so oft du kannst,

dass du ihn lieb hast,

denn der Tag wird kommen,

an dem es zu spät ist.

Unbekannt
 

~~~~~~~~~~~
 

Es war eine sternenklare Nacht.. Der Wind wehte lau. Die Segel blähten leicht im Wind und ließen das Schiff sanft über die See gleiten. Ein junger Mann, hoch gewachsen, stand am Steuer. Ruhig hielt er dieses in den Händen. Und sah zum Horizont auf. Der Vollmond zeigte ihm den Weg. Er leuchtete seine Gestalt an, so dass sein weißes Hemd, das er trug, leuchtete. Seine dunkle Hose war bequem und an seiner Hüfte hing ein Schwert.

Der Duft der See hatte sich mit den Duft des Regens, der kurz zuvor getobt hatte, vermischt. Der Schwarzhaarige mochte diesen Duft. Es ließ alte Erinnerungen hoch kommen. Es roch nach ihr. Nach ihren Haaren.

Ein Flüstern war zu hören. Die Segel flatterten. Die Möwen kreischten. Wieder ein Flüstern. Ein Flüstern im Wind. Der junge Mann drehte sich um, mit einer Hand noch das Steuer umgriffen. Er sah sich um. Seine goldenen Augen schweiften umher. Konnten die Ursache des Flüsterns nicht finden. Er runzelte seine Stirn. Es war ihre Stimme gewesen. Schon wieder.

Schritte ließen ihn wieder nach vorn schauen. Dort sah er seinen besten Freund auf sich zu kommen. Er war ebenfalls hoch gewachsen und hatte schwarze kurze Haare, den er zu einen kleinen Zopf zusammengebunden hatte. Er trug eine dunkle Hose und ein dunkles Hemd, das leicht violett schimmerte.

„Du solltest dich etwas hinlegen.“, meinte er nur: „Ich kann übernehmen.“ Der Angesprochenen nickte nur und übergab das Steuer an seinen Freund. Doch ging er nicht unter Deck. Dafür war er zu unruhig. Er trat ein paar Schritte beiseite und lehnte sich an das Geländer. Die Senpuû war nicht groß, aber es war sein Traum. Ein langersehnter Traum. Für den er hart schuften musste. Mit Blut und Schweiß. Nun war die Senpuû sein kleiner Schatz. Nun konnte er die Weltmeere bereisen. Seine Leute halfen ihn.

Miroku, sein Stellvertreter und Gewissen. Andreas, All – Round – Zimmermann. Mike, Pessimist und Arzt. Luce, Navigator und Nervensärge. Und Shippo, Schiffsjunge und Plagegeist. Mit ihm sechs Personen auf seinen Schiff. Fünf Personen, die unter seiner Verantwortung stehen. Seine Crew.

Er war glücklich. Trotzdem war er rastlos. Diese Rastlosigkeit konnte er sich nicht erklären. Vielleicht lag es an dieser Nacht. Der Schwarzhaarige schaute in den sternenklaren Himmel und hing seinen Gedanken nach. Er dachte an sie. Wie so oft in letzter Zeit. Doch war sie Vergangenheit. Eine traurige und schmerzhafte Vergangenheit. Doch da ist dieses Flüstern, das er immer hört. Es war ihre Stimme. Kein Zweifel. Doch dies war unmöglich. Er seufzte.

Gedankenverloren spielte er mit seiner Kette. Es war ein Bernstein mit Silberfäden umwickelt an einem Lederband. Der Anhänger lag in seiner Hand und ein Lächeln umspielte seine Lippen. Er hatte sich gesträubt diese dämliche Kette überhaupt zu tragen. Es war doch Mädchenkram. Aber sie hatte darauf bestanden. Trag's doch unterm Hemd, meinte sie schnippisch und schmollte. Er musste mit Engelszungen auf sie einreden, um sie vom Schmollen abzubringen. Und er ließ die Kette um. Nun war er froh, dass sie ihm dieses Geschenk gemacht hat. Sein Andenken an sie. Seufzens steckte er den Bernstein wieder weg und schaute in die Nacht.

Ein Räuspern hinter ihm war zu hören. Der Schwarzhaarige blickte über seine Schulter. „Willst du darüber reden?“, meinte sein Stellvertreter. Der Angesprochene schaute wieder nach vorn, stemmte sich sich vom Geländer hoch. „Nein.“, meinte er nur und wollte gehen. „InuYasha.“, kam es nur: „Verschließ dich nicht. Nicht schon wieder.“ „Nein, Miroku. Werd ich nicht.“, sagte er nur zu seinem Freund und ging seines Weges. Miroku schüttelte nur frustriert den Kopf. 'Dieser Sturkopf.', dachte sich Miroku nur und blickte kurz auf den Kompass vor sich. Korrigierte leicht den Kurs.

InuYasha ging unter Deck in seinen Raum. Er schaute sich gar nicht genau um, denn er konnte diesen Raum, seinen Raum, auch im Dunkel betreten ohne irgendwo an zu ecken. Er hatte ihn ja schließlich selbst eingerichtet. Große Regale waren mit Karten und Büchern voll gestellt. InuYasha ging auf seinen Schreibtisch zu, setzte sich und holte sein Logbuch heraus.
 

Logbuch – Eintrag: 12.05.XX54

Fahrt normal. Sturm aufgekommen.

Kaum Schäden. Andreas Bescheid

geben. Zwei Tage bis Kyotila.

Lagerliste vorbereiten – Shippo?!

Brauchen unbedingt einen Koch!!
 

~.~.~.~.~.~.~.~.~.
 

Schwarz. Alles war schwarz. Er sah sich um. Konnte nichts erkennen. Wo war er? Überall Schwärze. Und Stille. Eine undurchdringliche Stille. Nichts zu hören und nichts zu sehen. Wo, zum Teufel nochmal, war er? InuYasha lief umher. Er wollte aus dieser Schwärze. Nur seine Schritte waren zu hören. Und sein eigenes Atmen.

Nichts war zu sehen. Er schaute sich weiterhin um, und lief. Lief einfach nur. Er konnte diese Dunkelheit nicht durchdringen. Wo war er? Er fluchte. Wieder sah er sich um. Abrupt blieb er stehen. Ist da ein Licht? Der Schwarzhaarige kniff die Augen zusammen. Ja. Da war ein Licht. Und schon rannte er los.

Er kam dem Licht immer näher. Aber nicht nur dem Licht. Hitze schlug ihm entgegen. Je näher er kam, desto wärmer wurde es. Was war das nur? Auch ein Knistern wurde lauter. Wo war er nur? Was sollte das hier alles?

InuYasha kam den Licht immer näher. Er war schon fast da. Als ihm eine Hitzewelle von den Füßen fegte. Funken flogen um ihn herum. Die Hitze wurde unerträglich. Schwer kam er auf die Füße. Rauch vernebelte seine Sicht.

Hustend bahnte er sich ein Weg durch den Rauch. Die Hitze machte ihm zu schaffen. Trotzdem ging er immer weiter. Etwas trieb ihn zu dieser Hitze. Eine gewisse Anspannung wuchs ihn ihm. Eine Anspannung, die ihm das Herz zusammen drückte.

Langsam kann er voran. Der Rauch verdichtete sich. Funken sprühte. Ein Knistern war zu hören. Es wurde immer lauter, je näher er kam. War das ein Wimmern? Ein Schluchzen? Wo zum Teufel war er?

Der Schwarzhaarige machte einen weiteren Schritt. Dann brach die Hölle um ihn los. Um ihn herum Feuer. Überall Feuer. Die Flammen schlugen meterhoch. Menschen liefen umher. Rufe wurden laut. Weinen war zu hören. Was sollte das hier?

Er ging weiter. Der Rauch brannte ihn seinen Augen. Das Atmen fiel ihm schwer. Er wollte helfen. Doch die Leute um ihn herum, beachteten ihn nicht. Als er ein weinendes Kind helfen wollte, griff er durch es hindurch. Er sah seine Hand geschockt an. Was war das?

Er sah sich wieder um. Die Erkenntnis kam wie ein Blitzschlag. Es war sein Heimatdorf. Erschüttert sah er sich um. Suchte nach einem bekannten Gesicht. Das war hier ein Alptraum. Er rannte herum und rief. Rief eine Person. Rief immer wieder ihren Namen. Sah sich um. Rannte durchs Dorf. Wo war sie?

Und dann sah er sie. Sie kam gerade aus einem brennenden Haus gelaufen. Jeweils ein Kind an der Hand und lief in seine Richtung. Sie blieb aber stehen, schickte die Kinder weiter. Sie sah sich im Dorf um. Tränen liefen ihr über die Wangen. Ein gehetzter Blick lag in ihren Augen.

InuYasha wollte zu ihr. Er begann zu rennen. Doch kam er ihr nicht näher. Je mehr er lief, kam er ihr nicht näher. Ihren Namen. Er schrien ihn immer wieder. Doch sie wandte sich nicht zu ihm. Er wollte zu ihr.

Sie drehte sich zu ihm. Ihre Augen waren voll Tränen und Hoffnungslosigkeit. Ihr Gesicht war bleich und mit Ruß verschmiert. Sie starrte ihn direkt an. Um ihn herum wurde es schwarz. Das Feuer war aber trotzdem zu hören. Nur ein Wort kam über ihre Lippen.
 

'Warum?'
 

Dann wurde alle schwarz.
 

Mit einen Aufschrei wachte InuYasha in seinen Bett auf. Aufrecht saß er da. Schweiß tropfe ihn von der Stirn. Sein Atem ging schwer. Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Leicht massierte er sich die Schläfen. Schon wieder dieser Alptraum. Er weckte ihn so gut wie jede Nacht, seit er das letzte Mal auf seine Heimatinsel war.

Seufzend stand er auf und ging in sein Bad. Was er jetzt brauchte, war eine Dusche. Ein lange, heiße Dusche. Immer wieder erschien ihr Gesicht in seinen Gedanken. Dieser hoffnungslose Ausdruck in ihren Augen. Er hatte sie das letzte mal mit siebzehn gesehen. Da war sie noch ein kleiner Knilch gewesen. Kein richtiges Kind mehr, aber auch kein richtiger Teenager. Klein wie sie war gewesen, Ging ihn kaum bis zum Kinn. Doch in seinen Träumen war sie eine richtige Frau gewesen.

Er konnte sich diesen Zustand nicht erklären. Als er seine Reise angetreten hatte, war er nur ab und zu in seine Heimat gekommen. Bei seinem letzten Besuch, er war drei Jahre nicht zu Hause gewesen, gab es nur ein zerstörtes Dorf. Eine Ruine folgte der nächsten. Und keine Menschenseele war zu sehen. Niemand war dort. Kein Lebenszeichen.

Der Schwarzhaarige stieg aus der Dusche. Seine Gedanken schüttelte er nur ab. Ändern konnte er nichts. Er hatte sie gesucht. Überall. Doch gefunden hatte er nichts. Nachdem er sich abgetrocknete und sich angezogen hatte, ging er an Deck. Die Dämmerung brach gerade an. Am Himmel sah man noch ein paar Sterne.

Am Steuer stand nach wie vor sein bester Freund. Sie grüßten sich wortlos und InuYasha ging in die Kombüse. Er brauchte dringend einen Kaffee. Und da er gestern den kürzeren gezogen hatte, musste er heute das Frühstück vorbereiten. Auch wenn er der Käpt´n dieser Crew war, war es doch egal, da keiner von ihnen wirklich kochen konnte.

Nachdem der Kaffee fertig war, nahm er sich eine Tasse und ging kurz an Deck, um ihn zu genießen. Er hatte ja Zeit. Die Crew schlief ja noch. Am Himmel flogen Möwen, was ein Zeichen für eine Insel war. Also erreichten sie heute Abend und morgen die Insel. Es war zwar noch nicht notwendig, da ihre Lagerräume noch gut gefüllt waren.

Aber ein bisschen Abwechslung hat noch niemanden geschadet. Und so ging er in die Küche und bereitete das Frühstück vor.



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  Kohana2014
2014-04-18T08:22:08+00:00 18.04.2014 10:22
Freu mich schon auf das nächste Kapitel. Du hast einen schönen Schreibstil und ich so gern wissen, was passiert wenn sie sich wieder sehen ^^ Bitte schreib schnell weiter
Von:  Angel_KagomeX
2013-09-26T20:10:54+00:00 26.09.2013 22:10
Also ich muss sagen, auch wenn noch nicht soooo viel passiert ist, find ich deine Geschichte jetzt schon interessant. *__*
Mir gefällt dein Schreibstil, es kommt schön fliessend rüber und nicht so "plump" wie ich das leider schon öfter gelesen habe. ^^'
(aber wir haben ja alle klein angefangen. XD)
Ich werd deine Story auf jedenfall weiterverfolgen. ;D

Lg Angel
Von:  InuKa93
2013-09-04T14:38:47+00:00 04.09.2013 16:38
Wie ich es mir schon gedacht habe. Es geht um Kagome und InuYasha! ;D
Mir schwirren jetzt so viele Fragen durch den Kopf.
Warum ist Kagome auf diesem Schiff?
Wo ist InuYasha jetzt?
Und vor allem... werden sich die beiden wiedersehen?
Was wird dann wohl passieren?
Du hast jedenfalls meine Neugier geweckt und ich bin schon sehr gespannt darauf, wie es weiter geht! ^.^
Von:  InuKa93
2013-08-27T05:21:32+00:00 27.08.2013 07:21
Ein hübscher, kleiner Einstieg. ^.^
Regt auf jeden Fall zum Weiterlesen an. Vor allem, da ich gerne wissen würde, wer die beiden Kinder sind. ;)
Ich habe ja eine Vermutung aber ich kann mich natürlich auch irren. xD
Bin jedenfalls schon sehr gespannt wie es weiter geht! :3


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