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A Pirate's Resolve

[Autorisierte Übersetzung]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Leute :)
Willkommen zum nächsten Kapitel.
Ich hoffe ihr habt Spaß es zu lesen.

Wie auch beim Prolog: Hiervon gehört nix mir. Ich habe lediglich die Erlaubnis bekommen die Story zu übersetzen. Alle Kommentare werden auch für die eigentliche Autorin Anjelle übersetzt :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
A/N: Also~ hier ist das nächste Kapitel ~
Ich wünsche allen die hier rein schauen viel Spaß beim lesen ;)

Bis zum nächsten mal ;)

Und nicht zu vergessen: Nichts hier von gehört mir. Ich hab lediglich die Erlaubnis die Geschichte zu übersetzen. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Neues Kapitel~
Viel Spaß damit :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Frohe Weihnachten :)
Hier das versprochene Kapitel und damit viel Spaß beim lesen ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und damit wären wir bei meinem bisher am meist verhassten Kapitel angekommen x'D Verhasst nicht unbedingt weil ich es nicht mag, sondern einfach nur, weil ich unheimliche Schwierigkeiten damit gehabt hab.
Ganze drei Monate saß ich an diesem Kapitel. Und das, wo ich normalerweise für eins maximal zwei Wochen brauche x'D von daher.. bringen wirs hinter uns xD

An dieser Stelle auch wieder danke an all die fleißigen Leser, die Leute, die die FF auf ihrer Favo-Liste haben (sind ja doch mehr als ich gedacht hätte :D) und natürlich auch an jene, welche Kommis hinterlassen.

Hatten wir eigentlich schon ne Entscheidung wegen den Bonuskapiteln getroffen? Wenn ja is sie mir entfallen >-<

Viel Spaß beim Lesen ;D
(und ja, is mal nen bisschen was anderes :P) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Nach langer, langer Zeit wieder ein Kapitel, dass ich noch in den Tiefen meiner Festplatte gefunden habe.
Wann genau das nächste Kapitel kommt kann ich derzeit nicht versprechen.. Bin Unimäßig ziemlich eingespannt @_@
(da das Orginal momentan aber auch seit ein paar Monaten ruht werd ich den Anschluss vermutlich aber nicht verlieren.)

Ich versuch mich dennoch zu beeilen und wünsch euch erstmal viel Spaß beim Lesen ;) Komplett anzeigen

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Prolog

A/N (Anjelle):

Ich hab dies geschrieben während ich das Lied "Memories" von Maki Otsuki (erstes One Piece Ending) gehört hab, also solltet ihr versuchen es ebenfalls zu hören. Vielleicht ist es dann besser. :D
 

Das hier spielt 10 Jahre nach Ace´s Tod. Luffy ist nun 27 und Ace wäre 30.
 

Disclaimer: Ich besitze auf keine Weise One Piece. Würde ich das, wäre Ace niemals gestorben und ich hätte mich nicht dazu verpflichtet gefühlt, dass hier zu schreiben. ;_;
 

1. Prolog
 

Der Himmel war klar und wolkenlos an diesem Tag. Es wehte ein leichter Wind, welcher die leisen Töne von Vögeln in der Nähe mit sich brachte. Ansässig in der neuen Welt wirkte diese Insel fehlplatziert, mit ihrer perfekten Heiterkeit. Es war der Grund, warum manch einer denken würde, dass die Gedenkstätten unbeschädigt geblieben sind. Zwei lange Grabsteine standen auf dem größten Berg, eingehüllt in einem Feld aus Blumen und Schwertern. Auf dem einen wog ein Kapitänsmantel im seichten Wind, zerrissen und abgenutzt über die vergangenen Jahre hinweg. Auf dem anderen eine zerbrochene Perlenkette und ein all zu bekannter oranger Hut.
 

Eine in rot gekleidete Person näherte sich den Gräbern, dessen Mantel wog ebenfalls leicht im Wind, nur gehalten von Schultern. Zwei Flaschen mit Alkohol in seiner Hand, hielt er vor den beiden recht großen Gedenkstätten. Ein ruhiges Lächeln schlich sich auf seine Lippen.
 

"Es ist eine Weile her." begann der Mann, als er sich auf den Boden fallen lies und die Beine kreuzte. Er zog den Korken aus der ersten Flasche und nahm eine großen Schluck aus dieser, ehe er sie sinken lies, den Oberkörper dabei noch etwas nach vorne lehnte. "Eine lange Weile. Es war hart. Ich bin mir sicher für euch beide ebenso." Er kicherte leise, seine Stimme wurde lauter als er seine Hand hob um sein Ebenholzfarbendes, mattes Haar zurückzustreichen.
 

Während er sich einen Moment nahm um sich selbst zu sammeln, nahm er Notiz von dem Zustand der Gräber: keine verwelkten Blumen, Risse oder verrostete Schwerter. Nach all der Zeit wurden sie noch immer nicht vergessen. Dies erfüllte den Mann mit einer warmen Welle an Zufriedenheit. Er nahm einen weiteren, wesentlich kleineren Schluck Alkohol. Sein Lächeln wurde breiter, wenn auch nur leicht. "Es tut mir leid." seine Stimme klang etwas hoch für jemanden in seinem Alter, "Ich hätte eher kommen sollen. Ich glaube ich bin noch immer recht hoffnungslos. Shishishi!" Sein Lachen war wesentlich leiser diesmal, dennoch nicht erzwungen.
 

Schnell stand er wieder auf, beide Flaschen in der Hand. Unbekümmert trat er näher zu den Gräbern. Der Mann fuhr mit einem Finger die Gravur des kleineren nach. Seine Hand stoppte bei "Ace" und ein aufgewecktes Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab, als er an die nostalgischen Erinnerungen dachte, welche der Name mit sich brachte. Sein Blick wanderte zu dem Hut, welcher auf dem Grab ruhte. Das Orange war schon zu einem braunähnlichen Ton verblasst. Die Ränder waren rau und zerschlissen durch die vergangene Zeit. Vereinzelte Löcher fanden sich auf seiner Oberfläche. Wahrhaftig zeigte es nur, wie langsam er gewesen war und wie lange er gebraucht hatte, um endlich dorthin zu kommen, wo er nun stand.
 

"Du bist jetzt ein alter Mann, Ace." kicherte der schwarzhaarige Mann. "Zeig, wie kurz das Leben ist."
 

Er leerte den Rest der ersten Flasche mit einem Schluck und öffnete die Zweite. Ein großes, breites Grinsen überzog sein Gesicht. Es reichte von einem Ohr bis zum anderen, während er den Alkohol über die Gräber von Ace und Newgate vergoss. Ein weiteres "Shishishi" entwich seine Lippen. Der Alkohol floss sanft über die polierten Steine, schimmerte im Sonnenlicht und es war fast so, als wenn die Gräber lächeln würden.
 

"Marco hat mir erzählt, dass ihr beide diese Sorte Sake gemocht habt. Ich hoffe er hatte Recht."
 

Er wurde still und schaute auf die Schwerter, welche sich hinter den Grabstätten befanden. Ein Schwert für jedes Leben, welches während des großen Krieges verloren ging. Auch jene waren gut erhalten, trotz der recht großen Anzahl, welche auf der Fläche verteilt war. Es machte ihn stolz zu wissen, dass sie jenen so viel bedeutet hatten, welche sie zurückgelassen hatten.
 

Der Alkohol hatte sich verteilt. Nun hatten die Steine schwarze, nasse Streifen, welche an ihnen herunterwanderten.
 

"So viel ist seit dem passiert. Viel hat sich geändert. Trotzdem sind wir noch lange nicht fertig." Er legte seine Hand auf seine Brust, in einer Pose der Zuversicht. Ein stolzes Grinsen fand den Weg auf sein Gesicht. "Aber ich hab noch immer etwas Kampfgeist in mir. Es ist nicht die Zeit, um aufzugeben, hab ich Recht Bruder?"
 

Ein starker Wind kam auf, sein Mantel hielt nur noch so eben an seinen Schultern.
 

"Es war eine lange Reise oder nicht? Erinnerst du dich an Alabasta? Das war unser erstes Wiedersehen. Eine der wenigen Zeiten, in denen wir uns getroffen haben, nachdem unsere Reisen begonnen hatten. Schau, wo wir nun sind." Er hielt einen Moment inne, schluckte das Zittern in seiner Stimme runter. "Wir haben es geschafft Ace. Wir sind hier."
 

"Luffy," ertönte eine tiefere Stimme hinter ihm. Er drehte sich leicht zu dem grünhaarigen Schwertkämpfer um, diesen zu sehen, welcher am Horizont aufgetaucht war. Er hielt am Fuß des Berges und wartete mit vor der Brust verschränkten Armen und lächelte stolz zu seinem Kapitän.
 

"Yo!" Luffy wank in Richtung seines ersten Maats und begann in dessen Richtung zu laufen. Er hielt inne, wenn auch nur für eine Sekunde und drehte sich wieder um. "Nur noch eins!"
 

Ein weiteres Mal betrachtete er die Gräber. Musterte deren stabile, kräftige Statur. Es war perfekt für Whitebeard und Ace. Der Kapitän nahm seinen Strohhut zur Hand, welcher zuvor auf seinem Rücken geruht hatte und platzierte diesen neben dem seines Bruders, ehe er ein paar Schritte zurücktrat, um das Ganze zu mustern. Schließlich lächelte er voller Zustimmung. Es fühlte sich merkwürdig an, den Hut nicht mehr bei sich zu tragen. "Ich hab mein Versprechen gehalten. Pass für mich auf ihn auf, okay?"
 

"Oi, Luffy!"
 

"Komme!" rief der schwarzhaarige Mann. Rannte zu seinem Crewmitglied rüber. Recht schnell hatte er diesen erreicht und streckte sich leicht, während er neben dem Schwertkämpfer herlief. "Brauchst du mich um den Weg zum Schiff zu finden?" zog ihn der Käpt'n auf.
 

"Oi! Was soll das bedeuten?"
 

Luffy lachte und setzte seinen Weg leicht hüpfend fort. Ein starker Wind zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Er drehte sich noch ein letztes Mal um und sah, wie die Hüte und der Mantel im Wind tanzten. Er lächelte eher ernst bevor er sich abwand und seinen Weg fortsetzte.
 

"Lebwohl, Ace."
 

A/N (Anjelle):

;_; Die Emotionen. Ich erinnerte mich an die Szene in der Ace gestorben ist, während ich dies geschrieben habe und nun bin ich deprimiert... Verflucht Oda!
 

So um einige Sachen zu klären für den Fall, dass ihr Fragen habt:
 

Luffy ist bereits seit ein paar Jahren Piratenkönig und nicht erst seit Kurzem. Wie auch immer. Der Grund, weswegen er meint, nun sein Versprechen erfüllt zu haben, ist der erste Besuch an Ace´s Grab. Nachdem Luffy zwei Jahre mit dem Training verbrachte, seinen Weg durch die neue Welt erkämpft hat, nun Piratenkönig ist und nun, was ich glaube was er eh noch tuen wird, mit seiner Crew die Ruhe zu genießen. Und die Ordnung der Grandline aufrecht hält.
 

Er wirkt vielleicht etwas OOC, dies ist weil ich versucht hab ihn als Erwachsenen darzustellen. Was doch recht schwer ist. Ich denke in diesem Alter wird er etwas ruhiger sein. Ich denke er musste dies um Piratenkönig zu werden. Wenn man bedenkt was er alles durchmachen musste, um dorthin zu gelangen. Es würde ihn etwas reifer machen, glaubt ihr nicht auch? Aber seine alberne und kindliche Art beibehalten hat. Luffy ist ein recht schwieriger Charakter zum schreiben, auch so schon. Aber versucht mal euch vorzustellen, wie er in 10 Jahren sein wird ... nun ... verdammt schwer XD
 

 [...]
 

Der Strohhut

Kapitel 1: Der Strohhut
 

Die Crew schmiss sich nahe zu selbst über Bord, kaum das Sie die Insel erreicht hatten. Es war nun fast einen Monat her, seit dem sie ihren letzten Halt hatten. Und auch wenn sie Piraten waren, brauchten sie eine Pause auf festem Boden.

Die gesamte Besatzung des kleinen Schiffes hielt im Sand inne. Jubelte glücklich, als sie ihre Vorgesetzten auf dem Hauptschiff entdeckten. Dieser lachte über die Reaktionen der anderen, welche noch recht unvertraut waren mit den Launen ihres Käpt’n.

 

"Sieht aus als würden wir eventuell wieder welche verlieren, Käpt'n." neckte Nami diesen, während sie ihr langes, orangenes Haar zurückstrich und zusammenband.

 

Der Mann welcher auf dem Kopf der Schiffsfigur saß lachte darüber nur. Seine Lippen reichten nahe zu von einem Ohr zum anderen. Als er schließlich nach Luft schnappen musste, überzog ein Lächeln sein Gesicht. "Nun, es wäre nicht das erste Mal oder?" Er beobachtete die Neuen, wie sie ihr Überleben feierten und am Ufer umher tanzten. Wirklich keiner von ihnen hatte bereits die Erfahrungen gemacht, so lange auf der See unterwegs zu sein. Es war kein Wunder, dass sie erleichtert waren.

 

"Wirklich Luffy, du solltest nicht so entspannt sein, nur weil du der Piratenkönig bist, weißt du." Nami rieb sich leicht die Schläfen. Auch wenn sie das Verhalten des anderen über all die Jahre gewohnt war, konnte sie doch nicht anders als ihn zurechtzuweisen. Und überhaupt, wer sonst würde ihn sonst am Boden halten?

 

Ein grünhaariger Schwertkämpfer senkte den Anker als der Rest der Crew sich darauf vorbereitete von Bord zu gehen. Als er damit fertig war, verließen die Neun das Deck Richtung Ufer, ließen ihren Käpt'n auf dem Schiff zurück.

Sie waren hier um ein paar der Neuen zu trainieren. Und jene, die das Training abschließen würden, dürften der Strohhutbande offiziell beitreten. Auch nach allem mochte der Käpt'n es nicht, größere Gruppen unter sich zu haben, auch wenn diese nicht auf dem Hauptschiff sein würden.

 

Die neun Kommandanten standen vor den potentiellen Rekruten und hielten eine kurze Ansprache, ehe sie begannen; all das während der Käpt'n auf Deck zurück blieb und das ganze mit seinem üblichen Grinsen beobachtete. Jimbei war derjenige, der für das Training an sich verantwortlich war. Die anderen würden ihren üblichen Aufgaben nachgehen, wie die Insel zu erkunden oder die Vorräte aufzufüllen.

 

Auch wenn sie es Training nannten, war es eher ein Test der Fähigkeiten. Nachdem er weltweite Aufmerksamkeit erlangt hatte, in dem er Piratenkönig geworden war, kamen die Piraten in Scharen um den berühmten Strohhut Luffy, um ihn auf seinem Schiff zu begleiten. Er konnte nicht allen erlauben ihnen beizutreten, vor allem da er eigentlich gar keine weiteren Crewmitglieder wollte. Er bevorzugte kleine Gruppen wegen ihrem Zusammenhalt. Seine Kommandanten waren seine einzige Familie. Er hatte sich neun weitere Schiffe besorgt und lies die Piraten auf diese Schiffe, jeweils unter dem Kommando von einem seiner Nakama. Diejenigen, welche den Test bestehen würden, würden einer der Divisionen beitreten. Auch wenn die Schiffe eher selten zusammen unterwegs waren. Meistens waren sie über die ganze Grand Line und die Neue Welt verteilt.

 

Kurz bevor Jimbei begann, stand Luffy von seinem Platz auf der Schiffsfigur auf. Die Piraten schauten zu ihm auf in Stille und Ehrfurcht. Er schenkte ihnen einer seiner bekannten Grinsen, holte tief Luft und schrie.

 

"Freiheit!"

 

Die Gruppe von Männern und Frauen brach in Jubel aus und es schien, als wäre dies alles gewesen was sie gebraucht hatte um ihren Kampfgeist zu finden und sich bereit zu machen für das "Training", welches sie durchstehen mussten. Ihr Jubel ertönte auf der ganzen Insel. Der Strohhut und seine restlichen Kommandanten verschwanden in dem Wald welcher an den Strand angrenzte.

 

"Es fühlt ich immer noch nicht richtig an." murrte Luffy, als er sich durch das Haar fuhr, in der Hoffnung sein Markenzeichen, den Strohhut zu finden.

 

"Beschwer dich jetzt nicht drüber." erwiderte Zoro, die Arme wie üblich vor der Brust verschränkt.

 

"Warum hast du ihn überhaupt zurückgelassen?" fragte Sanji, seine Neugier war nun leicht geweckt. Er musste zugeben, dass es doch etwas merkwürdig war den anderen ohne den Hut zu sehen. Sie waren alle recht überrascht gewesen, als er ohne ihn von der Insel zurückgekehrt war. Auch wenn ihn niemand danach gefragt hatte.

 

Luffy hielt inne. Die Crew schaute zu ihm und bemerkte sein leichtes Lächeln.

 

"Um voranzugehen."

 

Ihr Käpt'n setzte den Weg fort ohne eine genauere Erklärung dazu abzugeben. Er war schon immer so gewesen und nach einem Jahrzehnt hatten sie sich auch an seine doch recht schwammigen Erklärungen gewöhnt. Auch wenn sich alle von ihnen verändert hatten, im Vergleich zu ihrem ersten Jahr, wo sie sich zum ersten Mal getroffen hatten, hatte Luffys Persönlichkeit sich kaum geändert. Er war reifer geworden, ja, und nun steckte auch mehr Überlegung in seinen Aktionen. Aber wie auch immer, er war noch immer ein lockerer, fröhlicher Junge.

 

Sie entschieden nicht weiter auf dem Thema zu beharren und teilten sich schließlich in Paare auf. Ließen Luffy die Insel alleine erkunden. Es war immer so. Niemand konnte mit seinen Gedankengängen mithalten und in Anbetracht der Tatsache, dass er der Stärkste von ihnen war, war es das Beste ihn einfach machen zu lassen, was er wollte. Nichts all zu Schlimmes konnte einem Piraten, wie er es war, passieren.

 

"Hmm... fühlt sich komisch an. Vielleicht sollte ich auf der nächsten Insel nach einem neuen Hut suchen." dachte er laut und schenkte seiner Umgebung nicht wirklich viel Aufmerksamkeit. Er hatte den Hut nun seit einem Monat nicht mehr, aber noch immer war das ungewohnte Gefühl nicht verschwunden. "Auch wenn ich ihn nicht ersetzen will ..."

 

Ein Augenpaar schaute aus dem Blätterwerk zu, wie der Pirat sich auf dem Boden niederließ. Er sprang leise von Baum zu Baum bei dem Versuch nicht entdeckt zu werden. Die Augen hafteten auf dem jungen Mann, suchten nach irgendwelchen Anzeichen von Gefahr. Er fand nicht wirklich welche.

 

Etwas Glänzendes weckte Luffys Aufmerksamkeit, als es seinen Blick kreuzte. Er neigte seinen Kopf ein wenig zur Seite, ermöglichte es der Waffe an seinem Kopf vorbei zu fliegen. Während er diese betrachtete, merkte er, dass es sich um einen selbstgemachten Speer handelte. Der Griff war rot befleckt. Er blinzelte und starrte den Speer etwas länger an, ehe er den Angriff abtat und seine innere Diskussion wegen dem Hut fortsetzte. Trotz seinem Mangel an Aufmerksamkeit entging ihm nicht das leise "cheh" seines Angreifers, welches aus dem Grün ertönte. Aber noch immer interessierte es ihn nicht wirklich. Nach allem, was er in den letzten Jahren erlebt hatte, war es eher unwahrscheinlich das etwas auf einer unbewohnten Insel in der Lage sein könnte ihn zu töten.

 

Er hörte die Tritte gegen die Baumrinde und das Rascheln der Blätter, als sein Angreifer seine Position änderte. Luffy seufzte und hob seinen Kopf. Sein Interesse wuchs ein wenig aufgrund des Geräusches: der leise Ton, welchen es gab, wenn Füße auf Ästen traten. Kein Zweifel, dass es sich um ein Kind handelte. Ein weiteres Mal blickte er zu dem Speer und dem Blut, welches das Holz dunkel färbte. Ohne einen wirklichen Ausdruck auf seinem Gesicht zu haben, hob er die Waffe auf und musterte sie genauer. Als er dies tat, färbten seine Hände sich leicht rötlich. Der Pirat starrte geistesabwesend auf das rote Blut in seiner Hand, ehe er seinen Weg fortsetzte, den Speer noch immer in seiner Hand.

 

"Nun, wie auch immer" sagte er, streckte sich leicht, als die Bäume ihren Schatten über seinen Körper warfen. Er wusste, dass er noch immer beobachtet wurde, aber warum sollte es ihn beschäftigen?

 

Das Kind knurrte leise. Sichtlich unglücklich mit den Handlungen des Piraten. Nun hatte er eine Waffe weniger, die er verwenden konnte. Er beschloss sein Ziel noch weiter zu beobachten, bevor er erneut angreifen würde. Es war klar, dass dieses Ziel anders war als die davor. Der Mann hatte eine beruhigende Aura um sich herum. Er war nicht aufgebracht, als der Speer auf seinen Kopf zuflog. Eher schien es so, als wenn es ihn nicht wirklich interessiert hätte.

 

Der Mann war merkwürdig. Gekleidet in einem roten Shirt und einer schwarzen Shorts, welche knapp über seine Knie reichte, wirkte er nicht wirklich wie eine große Nummer. Um genau zu sein, wirkte er eher schwach. Weshalb der Junge auch geschockt gewesen war, als er es geschafft hatte dem Speer so einfach auszuweichen. Die Augen des Fremden waren groß und eher rund. Seine schwarzen Haare umrahmten sein Gesicht, waren aber eher kurz, reichten nicht mal bis zu den Schultern. Um ehrlich zu sein, wirkte er eher kindlich, nahezu schwach. Er hatte einen eher dümmlichen, abwesenden Ausdruck in seinen Augen, welcher ihn nur noch mehr so wirken lies. Das Auffälligste an dem Mann war eine kleine Narbe unter seinem linken Auge. Er ist nichts Besonderes und noch immer hatte er nicht auf seinen Angriff reagiert.

 

Der Junge wischte den Schweiß weg und schmierte damit Blut auf seine Stirn. Er starrte auf seine blutende Hand. Realisierte erst in dem Moment, dass er verletzt war. Die Schnitte brannten, als er seine Hände zu Fäusten ballte. Das war schlecht. Seine Hände waren sein wertvollstes Gut.
 

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"Es ist beeindruckend, wie viele wilde Tiere hier auf der Insel leben." verkündete Usopp, während er die vielen Kreaturen bewunderte, welche vor Zoros Schwert flohen.

 

"Es ist lächerlich." kommentierte der Schwertkämpfer, während er eine recht große Eidechse erlegte. Usopp sammelte diese auf und warf sie auf die Karre, welche sie hinter sich herzogen. Er warf einen kurzen Blick auf diesen und merkte, dass dieser nun voll war.  "Ich wette Luffy hat seinen Spaß dabei, die Insel zu erkunden."

 

Usopp lachte. "Ich hab daran keinen Zweifel. Wie auch immer. Ich denke, dass sollte genug sein. Wir haben eine recht große Auswahl, also denke ich nicht das Sanji sich beschweren wird. Wir sollten uns auf den Rückweg machen."

 

Der Schwertkämpfer nickte zustimmend und stellte sich vor wie Sanji sich üblicherweise beschwerte. "Der verdammte Liebeskoch sollte besser zufrieden sein. Dem Bastard kann an es nur schwer recht machen." Usopp lachte nur, merkte dann aber auch, dass der Schwerkämpfer in die komplett falsche Richtung lief.

 

"Zoro, hier lang." Der Scharfschütze deutete in entgegen gesetzter Richtung. So brachte er seinen Kameraden dazu leicht rot zu werden, ehe er verärgert schrie "Das weiß ich!" und in seiner üblichen Art davon stampfte.

 

Die Bäume und das Dickicht begleiteten die beiden während sie ihren Weg zurück zum Schiff antraten. Nachdem sie die Tiere niedergestreckt hatte, war eine tödliche Stille eingekehrt. Das Einzige, was zu hören war, waren ihre Schritte. Es war eher eine unangenehme Stille. Dazu kam es, dass es etwas in Usopps Gedanken gab, bei dem er sich sicher war, dass wenn überhaupt der erste Maat es ihm sagen konnte. Auch wenn er sich noch nicht sicher war, ob er so herumschnüffeln sollte. Seine Neugier überwog schließlich. Er musste fragen.

 

"Hey Zoro..." seine Stimme verstummte, weckte die Aufmerksamkeit des grünhaarigen Manns. Zoro grunzte, wartete darauf, dass der andere fortfuhr. "Luffys Hut ... du warst bei ihm, als er ihn zurückgelassen hat, oder?"

 

"Ja, was ist damit?"

 

"Was ist damit passiert? Als wir die letzte Insel verlassen haben, seid ihr beide ohne ihn wieder gekommen. Ich hatte gedacht er gibt ihn wenn überhaupt an Shanks zurück."

 

Zoro stoppte und dachte über eine Antwort nach. Er wusste was passiert war, aber er kannte nicht den genauen Grund warum. Natürlich hatte er seine Vermutungen. Mit den Armen vor der Brust verschränkt drehte der Schwertkämpfer sich um und musterte den Scharfschützen. Formulierte seine Antwort in seinem Kopf. "Du weißt, was da war, richtig?" Usopp nickte. Sie wussten alle seit einer Weile, dass die Gräber ihrer im großen Krieg gefallenen Kameraden auf der Insel lagen. Auch  wenn sie bis vor einem Monat nie die Chance hatten, dorthin zu gehen. Luffy hatte nie so gewirkt als hätte er es eilig den Gräbern einen Besuch abzustatten. Nachdem er das One Piece gefunden hatte, hatten sie alle vermutet ihr Käpt'n würde nicht länger warten können, um zu den Gräbern zu fahren und seinem Bruder von seinem Erfolg zu erzählen. Aber vier Jahre waren seit dem vergangen und er hatte es nie erwähnt. Sie hatten ihre Route fortgesetzt und nach einiger Zeit hatten sie die Insel erreicht. Erst dann war der Käpt'n aufgebrochen um das Grab seines Bruders zu besuchen.

 

"Er hat ihn da gelassen. Auf dem Grab der Feuerfaust."

 

Usopps Augen weiteten sich. Er hatte so etwas bereits vermutet, aber er konnte noch immer nicht glauben, dass es stimmte. Luffy war immer so beschützend gewesen was den Hut anging. Wann auch immer er beschädigt wurde, war er richtig wütend geworden. Und wenn er ohne ihn unterwegs gewesen war, hatte er immer etwas verloren gewirkt. Ihr Käpt'n hatte seinen wertvollsten Besitz bei seinem Bruder gelassen.

 

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Luffy war nun schon seit einer Weile auf der Insel umhergewandert, aber bisher hatte nichts wirklich sein Interesse geweckt. Er war etwas neugierig wegen dem Kind, aber das auch nur, weil er gedacht hatte die Insel sei unbewohnt. Aber selbst das reichte nicht um ihn zu unterhalten. Wo waren die merkwürdigen Kreaturen und das exotische Essen? Wo war das Fleisch? Genau genommen war dies alles, was er wollte. Sanjis Kochkünste waren unvergleichbar, aber ohne mehr Zutaten würde er nicht in der Lage sein genug für den Rest ihrer Reise zu kochen. All die Bäume waren leer von Früchten und es waren keine Tiere in Sicht. Was für ein langweiliger Ort.
 

Er hörte ein Geräusch, welches sich ihm von hinten näherte und duckte sich recht mühelos, um vier verrosteten Messern auszuweichen. Sie verschwanden in dem Baum direkt in seiner Blickrichtung. "Das war knapp" sagte er, ohne eine wirkliche Reaktion zu zeigen. Er musterte die Waffe für einen Moment. Griff Richtung seines Kopfes nach seinem Hut. Eine Welle von Erkenntnis traf ihn, als er seine Haare berührte. "Oh, stimmt." Er tat dies schon den ganzen Monat.

 

Wieder hörte Luffy dieses "cheh". Dieses Mal ertönte es hinter ihm. Er hörte, wie das Kind ihn angriff und seufzte. "Du solltest damit langsam aufhören." Er drehte seinen Kopf, um seinen Angreifer anzusehen. Als er den Jungen erblickte, erstarrte er. Seine sonst schon recht großen Augen verdoppelten nahezu ihre Größe, als er den Jungen vor sich erblickte. Der Junge bemerkte dies und trat Luffy direkt in sein Gesicht. Zu schockiert um dies zu verhindern, fiel der Piratenkönig hinten rüber, als der Fuß des Jungen sein Gesicht traf. Der Junge sprang zurück und bereitete sich auf seinen Gegenangriff vor, aber der Pirat lag nur da und schaute in den Himmel, mit einem entgeisterten Ausdruck auf seinem Gesicht.

 

Ace?

Stur und Ahnungslos

3.) Stur und Ahnungslos

 

Luffy saß einen Moment da und starrte abwesend in den Himmel. Während sein Gehirn versuchte zu verarbeiten, was er gerade gesehen hatte. Für einen Moment blitzte ein Bild von seinem Bruder vor seinem inneren Auge auf, versehen mit seinen letzten Worten. Er erinnerte sich an den Tag. An das klaffende Loch in Aces Brust. Er fühlte das Gewicht seines Bruders, welches gegen sein viel Geringeres lehnte. Und das Blut, welches damals an seinen Händen herunterlief. Ace war tot.

 

Der Junge beobachtete den Mann, welcher sich nicht im geringstem bewegt hatte, seit dem er auf dem Boden aufgekommen war. Er näherte sich neugierig, auch wenn er seine Verteidigung noch immer nicht fallen lies. Sollte der andere doch etwas versuchen. Er kam nah genug um zu sehen, dass die Augen des Mannes geöffnet waren, also war er nicht bewusstlos. War er tot? Er rutschte an die Seite des anderen, auch wenn er weiterhin eine gewisse Distanz aufrecht hielt. Musterte ihn wachsam. Eine Minute verstrich, dann eine weitere. Er näherte sich noch etwas, wenn auch nur wenig. Als er den Blick auf das Gesicht des anderen richtete, trafen sich ihre Augen. Der Junge sprang zurück und legte eine Hand auf seine Seite. Die Augen geweitete als er realisierte, dass er keine weiteren Waffen mehr bei sich trug. Das Kind begann zu schwitzen. Fürchtete, dass der Fremde ihn vielleicht angreifen konnte, während er unbewaffnet war.

 

Luffy sprang auf und musterte den Jungen, welcher leicht am zittern war. Trotz allem war seine Stirn gerunzelt und sein Blick trug einen eher beißenden Ausdruck. Luffy ignorierte die Ähnlichkeiten zu seinem Bruder vorübergehend und begann zu lächeln. Was dazu führte, dass der Junge leicht zurückwich. Wer auch immer er war, Luffy mochte das Kind. Er hatte Mumm. Er erinnerte ihn an seine beiden Brüder, als sie noch Kinder waren.

 

Nun wollte er doch einen genaueren Blick auf den Jungen werfen. Für jeden Schritt, den er auf ihn zu machte, trat der Junge zwei zurück. Dennoch konnte er sein Gesicht gut erkennen. Die Augen des Jungen waren eher schlaff. Auch wenn sie nicht müde wirkten. Nein, diese Augen waren konzentriert. Entschlossen. Schwarze Strähnen hingen ihm vor den Augen, umrahmten sein Gesicht, während Sommersprossen sein Gesicht bedeckten. Es war kein Trick des Lichtes und er bildete sich auch keine Sachen ein. Auch wenn er um einiges kleiner und dünner war als Ace, die Ähnlichkeit war furchterregend.

 

"Hey" Luffy geriet ins Stottern, als sein Blick an dem Jungen herunterwanderte, dessen Arme und seine zerfledderte Kleidung musterte. Alles war rot. Er beobachtete sprachlos, wie die rote Flüssigkeit von seinem Fingerspitzen tropfte. Er streckte eine Hand nach dem Jungen aus, wollte ihm helfen und nach seinen Wunden sehen.

 

Der Junge bückte sich, um nach einem Ast zu greifen, welchen er neben sich gesehen hatte. Hielt den Blick aber weiterhin auf seinen Feind gerichtet. Luffy bemerkte das Wimmern des Jungen, als dieser nach dem Stock griff. Es war offensichtlich, dass etwas nicht stimmte. Er griff Luffy an, ähnlich wie zuvor und sprang hoch um den Kopf des anderen zu treffen. Dieses Mal nicht. Luffy griff nach dem Ast und es zerbrach unter der Kraft, die er ohne Schwierigkeiten mit dem Griff aufbrachte.

 

Das Kind fiel. Luffy fing ihn auf und während er dies tat schaute er runter auf den Jungen, der seinem Bruder so ähnlich sah. Er wimmerte, hatte Angst zu fallen. Als er seine Augen langsam wieder öffnete, traf sein Blick jenen des Mannes, welchen er hatte umbringen wollen. Nach einem kurzen Moment begann er sich zu winden und zu zappeln, im Protest gegen die Berührung durch den anderen. Luffy seufzte.

 

"Du bist ganz schön stur Kleiner." Als er dies sagte, stieß die Faust des anderen nach vorne. Er wich wieder aus. Nun begann der andere immer und immer wieder mit beiden Fäusten nach dem anderen zu schlagen. Luffy schaffte es ohne größere Schwierigkeiten den Schlägen es anderen auszuweichen. Aber das Blut des Jungens begann zu spritzen und bedeckte seine Kleidung und sein Gesicht. Mit einem weiteren Seufzen, welches fast schon wie ein leises Knurren klang, stellte er den Jungen wieder auf dem Boden ab und kniete sich zu ihm. Seine Hände lagen weiterhin auf den Schultern des Jungens, versuchte er so weitere Angriffe zu unterdrücken. "Schau, ich will dir nicht wehtun." Die Antwort bestand aus einem nahezu tödlichen Blick. Worauf hin Luffy leicht schmollte und murmelte "Du bist derjenige, der angefangen hat" ehe er weiter schmollte. Schließlich gab er dem Jungen einen Moment um sich wieder zu beruhigen, ehe er sich vor ihm auf den Boden setzt. Die Beine übereinander gekreuzte und ihm zeigte, dass er keine Waffen bei sich trug. Nachdem dies geklärt war, schien das Kind ausgeglichener, auch wenn er Luffy noch immer nicht so wirklich traute und ein paar Schritte zurücktrat. Luffy stöhnte.

 

"Ich brauch dich hier, damit ich mir die Verletzungen angucken kann." Der Junge hielt inne und schaute auf seine blutverschmierten Arme. Er hatte schon völlig vergessen, dass er überhaupt verletzt war. Aber noch immer rührte er sich nicht wirklich. Sein Misstrauen war doch recht stark. Nachdem Luffy bemerkt hat, dass der Junge noch immer recht vorsichtig war, erinnerte Luffy sich an den Speer, den er mit sich geführt hatte. Er war herunter gefallen bei dem freundlichen Tritt des schwarzhaarigen Jungen. Er drehte seinen Kopf, um danach zu sehen, und bekam eine Idee.

 

Er dehnte seinen Arm und griff nach der handgemachten Waffe, bevor sein Arm an seinen ursprünglichen Platz zurück schnellte, die Waffe weiterhin in seiner Hand. Der Junge schrie alarmiert auf. Er rannte weiter nach hinten, bis er mit dem Rücken gegen einen der Bäume stieß. Dies lies den Piraten doch recht verwirrt drein schauen. "Was? Du lebst in der neuen Welt und hast noch nie einen Teufelsfruchtnutzer getroffen?" Sein erschrockener Gesichtsausdruck und seine noch immer auf den zuvor gestreckten Arm war Antwort genug.

 

Luffy streckte seinen Arm erneut aus, bis er nur noch wenige Zentimeter von seinem verängstigten Feind entfernt war. Er stupste ihn leicht an. Wollte  den Jungen dazu bringen den Speer wieder an sich zu nehmen. "Hier" begann er, " du hast Angst, dass ich dich verletzte richtig?" Nach einem Moment der Stille schnappte der Kleine sich die Waffe doch. Es beruhigte ihn etwas.

 

"Nun, warum kommst du nicht hier rüber, damit ich einen Blick auf deine Verletzungen werfen kann?" Er rührte sich nicht.

"Sieht so aus, als wenn du eine Menge Blut verloren hättest." Der Junge ging wieder in eine Angriffsposition über. Er war um einiges sturer, als Luffy es sich ursprünglich erhofft hatte.

 

"Willst du hier draußen sterben, Balg?"

 

Seine Worte erschütterten den Jüngeren. Sein Blick füllte sich mit plötzlicher Realisation. Nachdem er etwas länger und genauer darüber nachgedacht hatte, wurde sein Blick benommener. Seine Sicht verschwamm. Er hatte es vorher nicht bemerkt - das Adrenalin in seinem Körper war zu stark gewesen. Widerstrebend näherte er sich dem Erwachsenen, noch immer nicht wirklich gewillt dies zu tun. Er schloss die Distanz zwischen ihnen und stand vor dem fremden Mann, verweigerte nun jeglichen Augenkontakt. Es war ein recht lustiger Kontrast.

 

Luffy lächelte darüber. Zumindest schien der Junge etwas Vernunft zu besitzen. Er hob seinen rechten Arm in Richtung des Jungens, welcher leicht zusammenzuckte und die Augen zukniff. Der Pirat griff nach dessen Arm. Als er dies tat, spähte auch der Junge vorsichtig zu seinem Arm und beobachtete dann was Luffy tat. Als dieser seinen Arm nach Verletzungen untersuchte. Anschließend tat er dasselbe mit dem anderen Arm, nachdem der Junge den Speer mit der anderen Hand genommen hatte. Dann schaute er sich seine Kleidung an. Diese waren offensichtlich um einiges zu klein für das Kind und waren in einem grausamen Zustand. Luffy erkannte nun wie verängstigt der Junge war und wusste, dass er um einiges vorsichtiger sein musste. Sie brauchten nicht einen weiteren Ausbruch, wie sie ihn zuvor gehabt hatte.

 

"In Ordnung, ich werde dein Shirt anheben, um mir deine Brust anzugucken. Verstehst du?" Der Junge antwortete nicht, aber entspannte sich leicht als Zeichen der Zustimmung. Als er das Shirt anhob, konnte Piratenkönig nicht anders als zusammenzuzucken, wie es der Junge zuvor getan hatte. Der Junge war dünn. Seine Rippen zeichneten sich deutlich unter seiner Haut ab und es war der Moment, in dem Luffy bemerkte, wie blass der Junge eigentlich war. Dazu kamen noch blutige Schnitte und noch dazu fehlte an einer Stelle etwas Fleisch. Es war abscheulich ein Kind in so einem Zustand zu sehen. Seine Verletzungen waren eine Sache, aber da war noch etwas anderes, was nicht mit dem Jungen stimmte. Nun verstand er auch, warum er so vorsichtig gewesen war.

 

Luffy bemerkte, wie der Junge ihn anstarrte, fast schon als erwartete er eine Antwort. Er seufzte und schenkte dem Kleinen ein schwaches Lächeln. Nach so vielen Jahren auf See hatte er nahezu alles gesehen. An diesem Punkt war es hart ihn mit irgendwas zu überraschen. Der Ältere hatte viele Fälle gesehen, die diesem hier ähnlich waren. Auch wenn es ihn normalerweise nicht wirklich interessiert hatte und er die Behandlung Chopper überlassen hatte. Hatte er so einiges aufgeschnappt in seiner Karriere als Pirat. Aber es war das erste Mal, dass er ein Kind in diesem Zustand sah. Zumindest soweit er wusste. Er bemerkte die Erwartungen des Kindes und kicherte leise.

 

"Du bist ein hartnäckiges Balg, das muss ich dir zugestehen." Der Junge wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Er war solche Gespräche nicht gewohnt. Um genau zu sein, war er recht verwirrt von dem merkwürdigen Mann. Auch wenn er noch immer nicht wusste, ob er dem Großem vertrauen konnte. "Wie heißt du?"

 

Der Junge blieb still.

 

"Mach es, wie du willst." Luffy sprang auf seine Beine und warf sich den Jungen über die Schultern. Wie bereits zuvor begann der Junge sich zu winden und zu wehren. Aber Luffy schenkte dem keine Beachtung. "Wir werden dich in Kürze wieder aufgepäppelt haben. Shishishi!"
 

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Eine Frau mit langen, orangefarbenen Haaren, trug eine vom Wetter zerschlissene Tasche über ihre Schulter. Sie seufzte und hob leicht eine Augenbraue, während ihre Partnerin mit ihrer Aufgabe fortfuhr. Die andere Frau strich sich ihre schwarzen Haare aus dem Gesicht und kreuzte ihre Arme vor ihrer Brust. Dutzende von Händen wuchsen aus den Bäumen.

 

"Fertig Nami?"

 

Nami schwang die Tasche über ihre Schulter auf den Boden und achtete darauf, dass der Inhalt nicht beschädigt wurde, bevor sie die Tasche offen hielt. "Wann immer du es bist." gab sie mit einem Grinsen zurück. Die Hände begannen die Früchte von den Bäumen zu pflücken und diese in die Tasche zu werfen. In wenigen Sekunden war diese bis zum Rand gefüllt. Nami nahm ein Seil und band die Tasche zu. Erneut warf sie sich diese über die Schultern. "Ich denke das sollte für eine Weile reichen. Wir können immer noch zurückkommen und welche holen, sollte unser Käpt'n beschließen alle aufzuessen." Beide mussten leicht lachen.

 

"Alles klar." gab Robin zurück und griff nach ihre eigenen Tasche, welche bei der Aktion auf dem Boden stand.

 

Während sie nebeneinander zum Schiff zurückliefen, konnte Robin nicht anders, als das Murren ihrer Kameradin zu bemerken. Wie sie zu Nami rüber schaute, merkte die Schwarzhaarige, dass die Laune der jungen Frau sank und nicht mehr ganz ihrer üblichen guten Laune gleichkam. Es verwirrte sie. Machte sich gleichzeitig aber auch neugierig.

 

"Was ist los?"

 

"Hmm?" erwiderte die Orangehaarige, gesenkter und uninteressierter Stimme.

 

"Du wirkst aufgebracht."

 

"Es ist Luffy." Robin neigte ihren Kopf, deutete ihr an fortzufahren. "Du weißt, wie er ist. Er bringt immer Probleme mit sich. Ich habe keine Lust mich damit heute wieder rumschlagen zu müssen."

 

Robin musste darüber leicht lachen. Es stimmte. Es war üblich so. Den bei dem Versuch sich der Welt zu beweisen, brachte der Piratenkönig sich häufig in Schwierigkeiten. Wenn er es nicht geschafft hätte eine so tolerante Crew zu finden, dann hätte er es wohl nie so weit geschafft. Aber selbst so hatte er es nicht geschafft immer völlig unverletzt aus den Sachen raus zu kommen. Nach so langen, harten Kämpfen war es erstaunlich, dass er überhaupt noch am Leben war. Alles was er tat schien seinen Nakama nur noch härtere Umstände zu bereiten. Dennoch war er nie verstoßen worden. Er gab ihnen stattdessen etwas sehr Wertvolles als Wiedergutmachung: Träume, Freiheit, einen Platz, an den sie gehörten. Familie.

 

Nami bemerkte das zufriedene Lächeln auf dem Gesicht ihrer Freundin. Sie seufzte laut auf und richtete die Tasche mit den Früchten. "Du hast nichts dagegen, oder?"

 

"Nicht wirklich." erwiderte Robin lächeln. "Wo würde ich jetzt sein ohne ihn?" Sie lächelte noch immer und das Gewicht ihrer Worte brachte Nami dazu innezuhalten. Da waren sie sich ähnlich. Wenn es nicht diesen verrückten Mann gegeben hätte, welchen sie nun ihren Käpt'n nannte, würde sie nie das Glück kennen lernen, welches sie nun kannte. Sie würde noch immer unter Arlongs Kontrolle leben. Dabei zusehen, wie ihre Insel unter seiner Hand zerfiel. Sie wäre nicht so nah dran ihre Karte von der gesamten Welt zu vervollständigen.

 

Robin war da nicht anders. Nachdem sie ihr ganzes Leben davon gelaufen war. Hatte sie nun Leute gefunden, welche sie akzeptiert hatten. Sie kümmerten sich nicht um ihre Vergangenheit. Auch wenn sie Teufel von Ohara genannt wurde oder Miss Bloody Sunday, es interessierte sie nicht. Sie hatten sie akzeptiert. Sie kümmerten sich um sie. Und das alles hatte begonnen mit diesem tollpatschigen Strohhutjungen.

 

"Ja. Luffy ist..." Namis Gesicht hellte sich auf, während sie die Erinnerungen an all ihrer Abenteuer als Jugendlichen und jungen Erwachsenen noch mal durchging. "Er ist unglaublich, oder?"

 

"Wohl war." Robin nickte und Nami seufzte ein weiteres Mal.

 

"Alles klar. Ich denke wir werden uns einfach um den Schlamassel kümmern, den er mitbringen wird." Sie streckte ihre Schultern und setzten ihren Weg, zu ihrem seegebundenen Zuhause fort.

Verstehen

4) Verstehen
 

"Wisst ihr, dass man zu Brüdern wird wenn man die Sakeschälchen miteinander tauscht? Von heute an..." Ace goss den gestohlenen Sake in die drei Schälchen ein und hob seine Hand mit dem Schälchen. Die anderen beiden folgten seinem Beispiel. ".. sind wir Brüder!"

"Ace! Luffy! Lasst uns eines Tages in See stechen! Wir werden dieses Land verlassen und frei sein!" Sabo jubelte, während er pure Begeisterung ausstrahlte. Seine Brüder jubelten mit ihm und stellten sich den Tag vor, an dem sie freier sein würden als alle anderen.

"Was sagst du? Sabo..." Ace hielt einen Moment inne und erlaubte seinen Worten zu wirken. "Lüg mich nicht an du Bastard! Das ist nichts worüber man scherze machen sollte!" Seine Stimme füllte sich mit Wut, während die Augen seines kleinen Bruders sich mit Tränen füllten. Das konnte nicht sein.

 

Sabo...

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Luffys Aufmerksamkeit wurde wieder auf den Jungen gezogen, dieser noch immer über seine Schulter hing. Inzwischen hatte er sich verausgabt und schlug den Piraten nur noch mit so wenig Kraft, dass dieser es kaum noch merkte. Sie hatten die Küste fast erreicht und es würde nicht mehr lange dauern. Aber dennoch konnte der Piratenkönig sich nicht anders helfen, als sich Sorgen um den Zustand des Jungen zu machen. Er hatte viel zu viel Blut verloren. Es war einer der wenigen Momente in denen er es bereute keine medizinische Ausrüstung bei sich zu haben. Luffy brauchte sie sonst nicht wirklich, wenn man bedachte das seine Verträglichkeit von Verletzungen nahe zu unmenschlich war.

 

Nachdem sie den Wald verlassen hatten, wurde er begrüßt von den zwei bekannten Schiffen. Zu seiner Rechten sah er eine große, blaue Gestalt - einer seiner Kommandanten - welcher gemächlich die noch verbleibenden Rekruten angriff. Ein drittel von ihnen lag bewusstlos im Sand verteilt. Es schien als könnten nicht viele zwei Stunden Training unter Jimbeis Angriffen überstehen, auch wenn dieser sich noch sehr zurückhielt.

 

Vorsichtig setzte er den Jungen an einem der Bäume nähe des Schiffes ab und löste seine Bauchbinde. Der Junge sollte nicht frieren, da der Wind in der Nähe des Wassers doch recht kühl war und er wollte nicht, dass der Junge noch kranker wurde, bevor Chopper einen Blick hätte auf ihn werfen können. Letztendlich betrachtete er die Verletzungen des Jungen ein weiteres Mal. Die meisten hatten sich bereits wieder geschlossen, aber er hatte bereits viel Blut verloren, dass er nun recht benommen war. Luffy seufzte. Sowohl aus Erleichterung, als auch aus Missvergnügen in Anbetracht der vorherigen Aktionen des Jungens. Warum begann er einen Kampf, wenn er bereits so zugerichtet war?

 

"Warte hier, ich muss eben was nachschauen."

 

Der Junge konnte nur schwer die Person ausmachen, welche vor ihm stand; dort war ein großer, überwältigender Mann, welcher die Sonne davon abhielt seine Augen zu erreichen. Zu diesem Zeitpunkt bekam er nicht mehr so genau mit was eigentlich vor sich ging. Aber diese Worte blieben in seinem Kopf: er sollte sich nicht bewegen. Anschließend beugte die Person sich zu ihm runter und deckte ihm mit der Bauchbinde zu, welche er zuvor von seinem Körper gelöst hatte, sodass der Großteil des Körpers des Jungens bedeckt war. Anschließend wanderte Luffys Hand zu dem Kopf des Jungens. Dieser wollte weg laufen, fand aber die Kraft dazu nicht mehr. Er hatte sich zuvor zu sehr überanstrengt bei dem Versuch von dem Älteren weg zu kommen. Und nun nicht mal mehr die Kraft dazu fand. Der Mann zerraufte vorsichtig seine Haare. Er hatte so etwas noch nie zuvor gefühlt. Da war etwas Warmes und Gütiges, was in ihm aufstieg. Er kannte solche Gefühle nicht und schaute neugierig auf, als die Person sich von ihm entfernte und dabei der Sonne erlaubte in seinen Blick zu treten. Er kniff die Augen zusammen.

 

"Oi! Jimbei!" Rief der Kapitän, als er sich mit den Armen winkend den anderen näherte.

 

"Hm?" Jimbei drehte sich zu ihm, während er damit fortfuhr jene auszuknocken welche sich ihm näherten.

 

"Wie sind sie?" fragte Luffy, während er neben seinem Kommandanten stehen blieb und die Arme hinter dem Kopf verschränkte. Er schaute sich um und betrachtete den Weg der Verwüstung den der andere in Form von bewusstlosen Körpern hinterlassen hatte.

 

"He." gab er zurück. "Sie sind nichts Neues."

 

Luffy lachte sein übliches "shishishi" und seine Laune stieg nur noch weiter, als er die verwirrten Blicke jener entdeckte die noch standen. Er hatte den Jungen fast schon wieder vergessen. "Oh stimmt." Er schlug mit einer Faust auf die Handfläche seiner anderen Hand, als die Erinnerung zurückkam. "Hey Jimbei, ist Chopper bereits zurück?"

 

"Mm," gab der Mann nur zurück und nickte leicht mit seinem Kopf, als er mit seiner Faust ein weiteres mal das Gesicht eines Piraten traf.

 

Luffy zeigte ihm ein breites Grinsen, und sagte schnell "Danke" ehe er sich wieder von dem Geschehen entfernte.

 

Den Jungen vorsichtig in seinen Armen haltend, kletterte Luffy kurze Zeit später auf das Deck. Wie erwartet fand er seinen Schiffsarzt auf der Krankenstation, wo dieser die zahlreichen Medikamente und die Ausrüstung überprüfte. Er tat das immer einmal in der Woche als Vorsichtsmaßnahme. Sollte etwas kaputt gehen könnten ein Leben in Gefahr geraten, so war diese Überprüfung zu einer Art Routine geworden. Als Luffy das Zimmer betrat, hatte Chopper gerade ein Buch zur Hand genommen und überflog den Text in diesen. Als er seinen Käpt'n entdeckte wusste er sofort, dass etwas nicht stimmte. Luffy mochte die Krankenstation nicht - er sagte, der Geruch sorgte dafür, dass er sich seltsam fühlte. Er schloss das Buch und schaute fragend zu dem Mann rüber.

 

"Oi, Chopper!" Begann er, wank seinem Freund leicht zu. Chopper tat dasselbe, aber wartete darauf, dass Luffy fortfuhr. "Ich hab einen Patienten für dich." Es war der Moment, in dem der Doktor, dass kleine Bündeln in seinen Armen bemerkte. Noch immer in Luffys Bauchbinde eingewickelt, konnte er einen kleinen Jungen entdecken. Seine Augen weiteten sich. Ein Kind?

 

Luffys legte den Jungen auf einem der Krankenbetten ab und entfernte seine Bauchbinde, damit der Doktor sich ein besseres Bild machen konnte. Zuerst erblickten seine Augen die vielen Schnitte und Blutergüsse, welche die Arme des Jungen bedeckten. Und das Blut. Nachdem er den Jungen eine Weile gemustert hatte, entdeckte er doch etwas Bekanntes, während er das Gesicht des Jungens studierte. Er verbannte die Gedanken in die hinterste Ecke seines Kopfes und eilte zur Seite seines Patienten. Es war nicht die Zeit für solche Sachen. Vorsichtig hob er den kleinen, zerbrechlichen Arm.

 

"Luffy, hol mir das Desinfektionsmittel. Dort sollten Bandagen und Heilsalbe, in der Schublade dort drüben, sein. Ich brauche auch die." Luffy nickte und tat wie ihm gesagt wurde. Dann setzte Chopper seine Untersuchung fort und entfernte vorsichtig das zerschlissene Shirt des Kindes. Seine Gesichtszüge entglitten ihm, als er sah, was Luffy zuvor bereits gesehen hatte. Der Junge war recht dünn geworden. Sein Bauch war flach, fast schon wirkte es, als wenn sich eine ausgehüllte Delle in seinem Bauch befinden würde. Als Luffy die gewünschten Sachen und ein paar andere nach denen Chopper nicht gefragt hatte, auf dem Tisch  neben ihm abstellte. Wartete er auf neue Anweisungen. "Luffy, du musst Sanji finden. Er soll etwas zubereiten das hilft seine Unterernährung zu behandeln." Luffy nickte und verschwand in sekundenschnelle aus der Tür zu seinen Kameraden zu finden, während Chopper mit der Behandlung anfing.

 

"Jemand so junges sollte so etwas nicht durch gemacht haben müssen. Nur was war passiert um ihn so krank zu machen?"

 

Als er begonnen hatte die Wunden zu reinigen und zu desinfizieren fiel ihm etwas auf, was er vorher nicht bemerkt hatte. Neben den frischen Wunden waren dort ebenfalls welche, die bereits älter, aber noch immer nicht verheilt waren. Manche waren vernarbt, andere waren so sehr entzündet, dass ein faulender Eiter austrat sobald man die Wunde auch nur leicht berührte. Chopper zuckte zusammen. Das würde lange dauern um richtig zu verheilen. Die Unterernährung würde den Prozess nur noch verlangsamen und bis er wieder vollkommen gesund war, würde er wohl auch recht anfällig für weitere Krankheiten sein. Es gab keinen Zweifel daran, dass sein Fieber das Ergebnis seines beeinträchtigten Immunsystems war.  Wie lange hatte er so überlebt?

 

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Seine Augen öffneten sich langsam und trafen auf weiße Wände und eine weiße Decke. Nicht nur, dass er den Ort nicht wiedererkannte, er schien in irgendetwas zu sein. Einem Raum vielleicht?  Das war merkwürdig. Er richtete sich zu einer sitzenden Position auf und ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Körper. Nun erinnerte er sich: er wurde wieder verletzt. Und dann war dieser merkwürdige Mann auf die Insel gekommen. Er hatte Angst bekommen und hatte versucht gegen den Mann zu kämpfen, aber er hatte verloren. Und was dann ?

 

Er rieb sich den Kopf, nur um mit seinen Händen auf etwas Kaltes, Nasses zu treffen. Nachdem er es eine Weile abgetastet hatte, versuchte er es zu lösen.

 

"Du solltest das nicht tun." Eine hohe Stimme erklang von der anderen Seite des Raums. Seine Aufmerksamkeit sprang augenblicklich zur Herkunft des Geräusches und auch sein Blick wanderte in diese Richtung. Er blinzelte einige Male ungläubig, als er einen kleinen Waschbär ähnliche Kreatur entdeckte, welche sich ihm näherte. "Du hast hohes Fieber. Es wird dir helfen deine Temperatur wieder herab zu kühlen, also nimm es nicht ab."

 

Der Junge lies sich zurück in die Kissen fallen, alarmiert bei der merkwürdigen Erscheinung der Kreatur und ihrer Fähigkeit zu sprechen. Chopper näherte sich weiterhin, ein Glas in der Hand und die Sorgen des Kindes nur noch größer, seine Augen weiteten sich.

 

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Luffy streckte gerade seine Hand aus um die Tür zur Krankenstation zu öffnen, als er einen schrillen Schrei aus eben jenem hörte. Einen Moment hielt er inne und versuchte sich zu erklären was er gerade gehört hatte.

 

"Hm?"

 

Als er den Raum betrat eröffnete sich ihm ein recht interessantes Bild. Der Junge stand auf dem Bett, mit dem Rücken an der Wand und den Mund offenstehend. Er schaute als wenn er gerade ein Monster mit seinen eigenen Augen gesehen hätte, so groß wie jene waren. Auf dem Boden neben dem Bett war eine Wasserpfütze und Glassplitter überall verteilt. Und dann, auf der anderen Seite des Raums stand sein Doktor und versuchte - und schlug dabei fehl - sich hinter seinem Tisch zu verstecken. Beide atmeten recht hektisch und bewegten sich auch nur einen Millimeter. Luffy schaute hin und her. Versuchte ein Bild von der Situation zu bekommen.

 

Plötzlich fing der Kapitän an zu lachen. Beide Augenpaare fanden langsam ihren Weg zu der amüsierten Person. "Sieht lustig aus. Darf ich mitmachen?"

 

"Oi! Luffy! Wir spielen nicht!" verkündete Chopper etwas lauter.

 

"Also hast du Angst vor dem Balg da?" Choppers Gesicht wurde leicht rot vor Verlegenheit. "Shishishi!" Luffy lachte erneut, als er in den Raum trat. Er stellte ein Tablett mit Essen auf den Tisch und richtete es an. Chopper währenddessen beeilte sich das Chaos, welches er angerichtet hatte, wieder zu beseitigen. Er murmelte ein paar leise Dinge und warf einen weiteren Blick auf den Jungen. Verließ dann den Raum um ein neues Glas zu holen.

 

"Schön zu sehen, dass deine Energie wieder da ist." Luffy grinste das Kind an, in dem Versuch es wieder zu beruhigen. Der Junge lies sich in eine sitzende Position fallen. Versuchte immer noch zu verstehen was er soeben gesehen hatte. Er erkannte den Mann wieder von ihrem vorherigen Aufeinandertreffen. Die Erinnerungen von dieser Zeit begannen zurück zu kommen. Aber er hatte noch immer nicht die geringste Ahnung, wie er hier her gekommen ist. Er erinnerte sich an das merkwürdige Verhalten des Fremden bevor er weg getreten war; auch wenn er ihn angegriffen hatte, so hatte der Mann gesagt, er wolle ihm mit den Verletzungen helfen. War das der Grund warum er hier war?

 

"Fühlst du dich besser?" fragte Luffy, als er den Deckel von der Suppenschüssel nahm und begann diese umzurühren. Der Junge neigte seinen Kopf leicht. Er trug einen Ausdruck der Verwirrung im Gesicht. Die Augen des Piraten verengten sich dabei. Daran hatte er nicht gedacht. Wie gut verstand der Junge ihn eigentlich? Wenn er so zurück dachte bemerkte er, dass der Junge nicht ein Word gesagt hatte. Desweitern hatte der Kleine auch nicht viel reagiert oder geantwortet. Er erinnerte sich, dass er mit Körpersprache, reagiert hatte. Aber nur bei bestimmten Worten wie "Verletzung", "sterben" oder "Shirt". Ansonsten schenkte er dem was Luffy sagte kaum Interesse. Das ist nervig.

 

"Hey Balg." Das Kind schaute ihn an. Es reagierte auf das Geräusch, aber schien nicht zu verstehen, dass Luffy ihn angesprochen hatte. "Wie viel verstehst du?"

 

Keine Antwort.

 

"Ah, das ist frustrierend." brach es aus ihm heraus, während er seine Hände genervt ineinander schlug. Der Junge schenkte ihm einen verwirrten Blick und Luffy gab ihm einen eher dunklen Blick als Antwort. Dies führte dazu, dass der Junge leicht nervös zu schwitzen begann. Der Junge fühlte sich sichtlich nicht wohl in der Situation.

 

Luffy schimpfte sich innerlich selbst dafür aus. Er hätte merken müssen, dass etwas mit dem Jungen nicht stimmte, als dieser ihn das erste mal angegriffen hatte. Die Insel besaß keine Einwohner; er war ganz klar alleine. Er wirkte als wäre er um die Zehn Jahre, dennoch schien ihm verbale Kommunikation fremd zu sein. In diesem Moment war da nicht viel von dem er erwarten konnte, dass das Kind es verstehen würde. Irgendwelche Informationen von ihm zu bekommen würde eine Herausforderung für sich werden. Alles was er tun konnte war seufzen und dankbar sein, dass sein Bruder nicht so gewesen war, als sie sich das erste Mal getroffen hatten. Gut, er hatte anfangs auch nicht gesprochen...

 

"Hey." versuchte der Pirat es erneut, erreicht damit die gleiche Reaktion wie bereits zuvor. "Verletzungen?" Als er dies sagte, zeigte er auf die Arme des Jungen. Er sah einen Hauch von Erkenntnis in dem Gesicht des anderen, bevor dieser seine Arme hob und diese musterte. Und nun merkte, dass sie einbandagiert waren. Der Kleine neigte seinen Kopf. Wunderte sich woher die Bandagen nun kamen. Nun hatte Luffy die Aufmerksamkeit des Jungen. Er suchte nach einem Wort, welches man mit "Besser" verbinden konnte um zu sehen wie sich der Junge fühlte. Hoffentlich würde er das verstehen.

 

"Gut?" Es gab einen weiteren Hauch der Erkenntnis. Der Junge setzte die beiden Wörter in seinem Kopf zusammen und hatte einen verwunderten Gesichtsausdruck, als er begann zu verstehen was der andere ihn fragte.

 

"Mm" murmelte der Junge und nickte dabei leicht mit dem Kopf. Luffy seufzte erleichtert. Irgendwas sagte ihm, dass der Junge schlau genug war, nur nicht wusste wie er seine Gedanken formulieren sollte. Die ganze Sache verwirrte den Piratenkönig, nicht zuletzt weil er selbst eher ungeschickt war, was das anging. Er war eher der physikalische Typ und verstand eher weniger manche der komplizierten Ausdrücke die seine Nakama benutzen würden. Dennoch war er ebenfalls etwas eingerostet mit dieser Art von Kommunikation. Es verlangte von ihm zu denken bevor er sprach. Wieder eine seiner Schwächen.

 

"Gut." Er applaudierte dem Jungen mit einem Lächeln und seine Augen leuchteten auf. Es schien, als wenn er begeistert davon wäre, dass sie sich gegenseitig verstehen konnten. Er war fasziniert.

 

"Hast du Hunger?" Die Frage wurde fallengelassen, als er wieder nur den fragenden Ausdruck des anderen erhielt. "Essen?" Wieder verstand der Junge das Wort und nickte etwas, noch immer die merkwürdige Art der Kommunikation bewundernd.

 

Luffys Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. "Gut." Und er platzierte das Tablett mit dem Essen auf dem Schoss des Jungen, bevor er sich auf dem Stuhl neben dem Bett setzte. Er musste dies beobachten, auch um den Jungen besser verstehen zu können. Er beobachtete seine Spieglung in der Suppe und lechzte nach dem Geruch der Suppe. Er schaute fragend zu dem Mann auf, welcher nur leicht nickte. Dann griff er nach dem Löffel und begann schnell das Essen zu verschlingen. "Langsam, schling nicht so." kommentierte der Pirat, erhielt aber keine Antwort. Eigentlich hätte er gar nichts sagen dürften. Immer wenn er Sanji's Essen erblickte schlang er dieses in wenigen Sekunden runter und brach dabei immer wieder seine eigenen Rekorde.

 

Während er den Jungen musterte fühlte er sich doch etwas nostalgisch. Nicht nur, dass er aussah wie Ace, seine Manieren waren ebenfalls identisch zu denen seines verstorbenen Bruders. Ace hatte nie gute Tischmanieren gehabt, auch nicht nachdem Makino ihm unterrichtete. So waren er und sein Bruder nun mal gewesen. Vielleicht war es ein Teil gewesen von dem, wie sie aufgewachsen waren. Es war nur eins der Dinge, welche sie verbanden, egal wie merkwürdig das klang.

Dadan hatte sich auch immer darüber beschwert, als sie noch bei ihr gelebt hatten. Auch wenn die Bergbanditen sich genau so verhielten .

 

Er wurde aus seinen Erinnerungen gerissen, als er dumpfe Schluchzer hörte. Luffy hob seinen Kopf von seiner entspannten Haltung auf seinen Handflächen und beobachtete den Jungen dabei, wie er weinend seine Suppe aß. Was für ein Leben hatte der Junge geführt? Wie lange war er alleine auf der Insel gewesen? Je länger Luffy bei ihm war, desto mehr wollte er über ihn wissen. Vielleicht war es aber auch nur seine Ähnlichkeit zu Ace die dazu führte, dass er mehr über den Jungen wissen wollte.

 

Der Junge versuchte zu verbergen das er weinte, dies war ihm trotz allem nicht möglich. Er konnte sich nicht daran erinnern je etwas so gutes gegessen zu haben. Und auch nicht, dass sich je jemand zuvor genug um ihn gekümmert hätte ihm zu helfen. Er war auch vorher nie verstanden worden. Dann spürte er etwas Warmes auf seinem Kopf. Er schaute auf und sah den Mann leicht über sich. Seine Hand zerzauste seine Haare. "Es ist okay." Der Junge verstand die Worte nicht, aber er verstand den Tonfall mit dem sie gesprochen worden waren und musste nur noch mehr weinen. Luffy wartete einen Moment, damit der andere sich wieder beruhigen konnte, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf sich zog.

 

"Ich bin mir nicht sicher ob du dies verstehst, aber mein Name ist Monkey D. Luffy." Der Junge schaute mit großen Augen zu ihm auf. Tränen liefen über sein Gesicht, als er den Mann musterte. Der Pirat zeigte mit einem Finger auf sich selbst um die Worte zu verdeutlichen.

"Luffy."

 

Der Junge blinzelte ein paar Mal, begann dann aber zu verstehen. Wenn es nur so was war, dann konnte er es doch versuchen oder? Er löste eine Hand von dem Tablett und zeigte auf den Mann, welcher ihn neugierig musterte, nicht wirklich mit einer Antwort gerechnet hatte.

 

"Luffy."

 

Der angesprochene Mann war davon doch etwas überrascht und verblieb einen Moment still. Dann aber begann er laut zu lachen. Er strich sich die Haare aus dem Gesicht, als er sich lachend nach vorne beugte. "Ja, das ist richtig. Super!“

 

A/N (Anjelle):

Bitte tut mir nichts! Das der Junge in diesem Zustand ist, ist wichtig für den Plot ich schwöre!

Akzeptanz

5.Akzeptanz
 

"Das ist nicht fair." jammerte Luffy, als er einen Blick auf die Taschen voller Beute warf, welche Zoro und Usopp aufs Schiff brachten. "Ich hab überhaupt nichts gefunden als ich auf der Insel war." schmollte er. Die beiden rollten nur mit ihren Augen und brachten die Beute in die Küche. Sie wollten sich nicht wirklich mit den Beschwerden des Anderen auseinander setzen, noch wollten sie die wohl wichtigere Unterhaltung zwischen dem Käpt'n und ihrer Navigatorin unterbrechen.
 

"Luffy, lass dich nicht ablenken." schrie Nami ihren leicht ablenkbaren Käpt'n auch schon an. Luffy drehte sich wieder zu ihr um, auch wenn man ihm ansehen konnte, dass es ihn nicht wirklich interessierte, was die Andere zu sagen hatte. Er lies seinen Kopf leicht sinken als er zu ihr schaute und versuchte dem Verlangen zu widerstehen in die Küche zu stürmen und das so gut riechende Fleisch zu probieren. Nami seufzte dabei nur und fuhr fort. "Wir müssen uns noch überlegen, was wir mit dem Jungen machen, den du gefunden hast."
 

"Er kommt mit uns." verkündete Luffy nur, als wenn es offensichtlich wäre.
 

Namis Kopf schlug auf den Tisch auf und etwas die verärgert etwas unverständliches vor sich hin murmelte. Luffy überdachte solche Dinge natürlich nie. Ein Kind sollte nicht auf einem Piratenschiff leben. Es war viel zu gefährlich. Er schien nicht zu realisieren, dass der Junge kein Monster wie er war - er konnte keine Kugeln abwehren oder sich gegen die Angriffe der Marine wehren. "Hör zu," begann sie, hob ihren Kopf ein weiteres Mal, "Du wirst ihn nur in Gefahr bringen wenn du ihn mit uns nimmst."
 

Luffy setzte bereits an zu sprechen, als sich nun Chopper in das Gespräch einmischte. "Hast du den Jungen gesehen, Nami?" Bei diesen Worten fuhr die Navigatorin leicht zusammen. Niemand von ihnen hatte den Jungen getroffen, mal abgesehen von dem Käpt'n und Chopper. Sie waren alle vor einer knappen halben Stunde zurück gekommen, Sanji mal ausgenommen, welcher eher zurück geholt wurde um etwas zu Essen vorzubereiten. Alles was sie wusste war, dass dort ein verletzter Junge in der Krankenstation schlief und das Luffy begonnen hatte ihn zu mögen. "Ich glaube nicht, dass er es noch wesentlich länger gemacht hätte, wenn Luffy ihn nicht zu mir gebracht hätte."
 

Sie hob bei diesen Worten leicht eine Augenbraue. Niemand hatte ihr dies gesagt. Niemand hatte ihr gesagt, dass der Junge nahezu tot gewesen war. Aber was war mit ihm passiert?
 

"Selbst wenn..." stotterte sie, ehe ihre Stimme versagte.
 

"Das Blag ist unterernährt." warf Sanji ein, während er sich an den Rahmen der Küchentür lehnte. Er erinnerte sich noch recht gut an den ernsten Gesichtsausdruck, den sein Käpt'n gezeigt hatte, als er ihn zurück aufs Schiff geholt hatte. Er nahm einen Zug an seiner Zigarette ehe er fortfuhr. "Das ist der Grund, warum Luffy mich vor euch anderen zurück geholt hat. Ich werde mich um seine Mahlzeiten kümmern, damit er sich langsam wieder an normale Ernährung gewöhnt."
 

Sanji fühlte sich etwas nostalgisch bei den Gedanken an die Situation des Jungen. Er erinnerte sich an die Zeit in welcher er und Jeff auf der Insel hatten hungern müssen. Dieser Schmerz war unvergesslich. Auch wenn es um den Jungen noch nicht so schlecht stand, so fühlte er doch mit ihm. Wenn Luffy entscheiden würde, dass der Junge an Bord blieb, dann würde er sich dem bereitwillig anschließen. Um ehrlich zu sein konnte niemand sicher sagen, dass der Junge überleben würde wenn sie ihn hier ließen. Bisher hatte er in der Sache keinen all zu guten Job gemacht.
 

"Dadurch ist er ziemlich krank geworden. All seine früheren Verletzungen sind dazu noch entzündet." Chopper musterte den Ausdruck der Anderen als er dies sagte, bemerkte den Schock und die Verwirrung. Er hatte genau das Gleiche gefühlt, als er den Jungen das erste Mal gesehen hatte. Dieses Mal hatten Luffys Launen sogar zu etwas Gutem geführt. Und er war niemand, der einfach so einen Patienten im Stich lies, egal welche Verpflichtungen damit aufkamen.
 

"Dann," begann Nami, atmete einmal tief ein, "wenn er gesund ist können wir ihn irgendwo absetzen." Sie schaute ihre Nakama an. Sie waren nicht grundsätzlich gegen die Idee. Selbst Sanji und Chopper waren damit einverstanden. So lange der Junge vorher wieder vollständig gesund war hatten sie nichts dagegen.
 

"Nami-san, was für eine brillante Idee." rief der Koch munter, wand sich in der Freude über die Schönheit der Anderen, so wie er es immer tat.
 

"Er kann nicht sprechen."
 

Alle Kommandanten richteten ihren Blick auf Luffy, alarmiert bei dem was er gesagt hatte. Robin schien am meisten davon betroffen zu sein. Auch wenn sie still blieb, war sie sichtlich betroffen. Ein mitfühlender Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht und sie beugte sich leicht nach vorne um besser zu hören, was er zu sagen hatte.
 

"Er hat auch Angst vor Leuten. Er kann sich nicht mehr in eine normale Gruppe integrieren." Luffy hatte ihnen den Rücken zugedreht und saß mit überkreuzten Beinen auf der Galionsfigur des Schiffs wie er es öfter tat, aber die Luft um ihn herum fühlte sich bedrückend schwer an. Der schwarzhaarige Mann schaute über seine Schulter zu seinen vier Nakama. Diese schauten recht verwirrt und schwiegen. Selbst Chopper hatte nichts davon gewusst. "Ihr glaubt mir nicht?"
 

Er sprang auf seine Füße, griff nach Namis Handgelenk und zog sie zur Krankenstation. Sie betraten den Raum, während die Anderen sich leise um die Tür stellten. Der Junge war wieder wach und starrte Luffy mit seinem üblichen Misstrauen an.
 

"Yo." grüßte Luffy ihn, während er Nami wieder los lies und leicht seine Hand hob um den Anderen zu zuwinken. Der Junge entspannte sich etwas, als er realisierte, dass es nur Luffy war. Er war immer noch vorsichtig was den merkwürdigen Mann anging, aber er hatte ihm geholfen, dass es ihm besser ging, daher war er ihm gegenüber nicht mehr so aggressiv. Als der Mann, welchen er nun als Luffy kannte, näher trat, bemerkte er hinter diesem eine weitere Person. Seine Augen verengten sich. Er war bereit anzugreifen wenn es notwendig sein würde.
 

Nami bemerkte dies und konnte nicht anders, als Mitleid für ihn zu empfinden. Er misstraute ihr, auch wenn sie ein Teil der Gruppe war, welche ihn gerettet hatte. Sie musterte seinen Körper und entdeckte all die Bandagen, welche seine Arme und seine Brust bedeckten. Als sie bemerkte wie dünn der Jüngere war, wurde ihr regelrecht schlecht. Nicht wissend was sie nun tun sollte, beschloss sie darauf zu warten, dass Luffy etwas tat.
 

"Wie fühlst du dich?" fragte Luffy, bemerkte seinen Fehler aber sobald er die Worte ausgesprochen hatte. Nami merkte, dass der Junge den Worten keinerlei Beachtung schenkte. "Oh, richtig. Gut?" Er zeigte auf die Bandagen, so wie er es zuvor schon getan hatte und das ganze erreicht etwas in dem Jungen.
 

"Mhm." sagte er begeistert von der Möglichkeit, sich wieder mit jemanden Unterhalten zu können. Er versuchte ein anderes Wort zu formulieren. "Luffy." Er zeigte auf den Mann welchen er gemeint hatte und wurde leicht rot, als dieser laut anfing zu lachen. Er wand seinen Blick ab und schaute auf die Decke, welche seine Beine bedeckten. Er hatte sich selbst eingestanden, dass es ihn glücklich machte in der Lage zu sein mit jemanden zu kommunizieren, aber er wollte es nicht wirklich zeigen.
 

Nami war sowohl fasziniert als auch beschämt als sie dies sah. Luffy hatte die Wahrheit gesagt. Um genau zu sein war es wesentlich schlimmer als er zuvor gesagt hatte. Dann merkte sie, dass ihr Käpt'n sie leicht nach vorne schob. Sie kam diesem nach und trat einen Stück vor, wobei der Junge auf seine Füße sprang und bereit war anzugreifen. Sein Blick lies sie erschaudern. Da war keine Möglichkeit, dass der Junge in einem Dorf leben konnte.
 

Plötzlich stürzte der Junge sich auf sie, er war bereit sie zu schlagen, aber von einem Moment auf den anderen spürte er, wie sich plötzlich Schmerz in seinem Kopf ausbreitete, noch bevor er auf dem Boden aufschlug. Er rieb sich seinen Kopf und schaute auf nach der Ursache für den Angriff, war verwirrt, als er einen bestimmten Schwarzhaarigen entdeckte.
 

"Luffy?" gab er fragend von sich, schaute zu dem Mann von dem er eigentlich gedacht hatte er könnte ihm vertrauen.
 

"Idiot." gab dieser zurück als er dem Jungen wieder aufhalf. "warte bis du wieder richtig gesund bist bevor du Kämpfe beginnst."
 

Nami seufzte nur. Das ist nicht das Problem, Luffy.
 

Er setzte den Jungen wieder auf dem Bett ab. Der Junge blickte niedergeschlagen zu ihm auf, als wenn er fragen würde warum der Andere ihn betrogen hatte. Luffy war sich nicht sicher was er dazu sagen sollte, oder was er sagen konnte damit der Junge es auch verstand. "Das hier ist Nami. Sie ist unsere Navigatorin." Er zeigte dabei auf Nami um die Verbindung zwischen ihr und dem gesagten zu schaffen. "Nami."
 

Der Junge kopierte seine Handlungen. "Nami."
 

"Genau. Sie ist unser Nakama."
 

"Nakama?"
 

"Genau." Der Junge neigte den Kopf bei diesem Wort, hatte er dieses noch nie zuvor gehört. Erneut musste Luffy überlegen, wie er es dem Anderen einfach erklären konnte. "Nami ist gut." Das verstand der Junge. Er nickte zum Zeichen seines Verständnisses, auch wenn er der Anderen immer noch einen wütenden Blick zuwarf, genau so wie Luffy, dafür, dass dieser ihn wieder geschlagen hatte.
 

"Luffy," begann Nami, rieb sich leicht ihren Arm, "Ich verstehe."
 

Als er dies vernahm grinste der Käpt'n von einem Ohr zum anderen und lachte. Der Junge hatte nicht verstanden was sie gesagt hatte, aber Luffys Reaktion machte ihn neugierig. Alles was Luffy dazu einfiel war "Gut", was den Jungen genau so verwirrt zurück lies wie er es zuvor schon gewesen war.
 

__________________________________________________
 

Sanji betrat den Raum um dem Jungen sein letztes Essen für heute zu bringen, zusammen mit einem weiteren Glas Wasser. Luffy war in den letzten sechs Tagen immer wieder ein und aus gegangen bei dem Jungen. Auch versuchte er dem Jungen weiterhin weitere Worte beizubringen. Es schien, als wenn es die einzige Zeit, in welcher der Junge nicht feindlich gesinnt war, jene war, in welcher man mit ihm sprach. Das war seine Schwäche.
 

Er wusste nicht wie viel Erfolg Luffy bisher gehabt hatte, aber er erinnerte sich daran, wie sein Käpt'n in die Küche gestürmt war und verärgert Essen in sich gestopft hatte. Augenscheinlich hatte er beschlossen, dass Essen der beste Weg war um seine Frustration zu stillen. Dennoch war es amüsant ihn so Handeln zu sehen. Luffy war normalerweise recht ruhig und gelassen, aber immer wieder wenn er versuchte dem Jungen etwas beizubringen kehrte er wütend zurück. Das lag wahrscheinlich daran, dass er selbst nicht der Klügste war.
 

Es war das erste Mal, dass Sanji den Raum betrat. Zuvor war Luffy immer Derjenige gewesen, der das Essen gebracht hatte. Chopper war die einzige andere Person, welche ihn regelmäßig besuchte und das auch nur um seine Wunden weiter zu behandeln. Das war wegen seinem Misstrauen anderen Leuten gegenüber. Chopper hatte vorgeschlagen, dass es ihm vielleicht leichter fallen würde sich mit ihnen zu arrangieren, wenn sie ihm Zeit ließen und sich ihm nur langsam vorstellten. Es würde noch eine Weile dauern, bis der Junge ihnen etwas über sich erzählen konnte, aber es war klar, dass er nie viel Kontakt zu anderen Leuten gehabt hatte.
 

Er stellte das Tablett auf dem Tisch ab, schaute dabei zu dem Jungen hinüber. Luffy war gerade dabei ihm irgendwas zu erzählen, es klang fast schon wie eine Rede. Der Junge schien diesem interessiert zu lauschen, zumindest bis er den Blonden bemerkte. Er erwiderte den Blick nahezu als wolle er ihn warnen. Freches Blag.
 

"Ah Sanji." gab Luffy von sich als er ihn ebenfalls bemerkte. Er war so darauf fixiert gewesen dem Jungen was zu erzählen, das er nicht gemerkt hatte wie er eingetreten war. "Bringst du das Abendessen?"
 

"Ja." erwiderte er, reichte ihm ein zweites Tablett. Luffys bereits so schon großen Augen wurden gleich noch größer als er dies entdeckte und er den leckeren Geruch des Essens vernahm. Sein Mund füllte sich allein bei dem Anblick schon mit Speichel.
 

"Essen." rief Luffy, schob sich gleich ein großes Stück Fleisch in den Mund. Dann bemerkte er, wie der Junge seinen Freund anstarrte, realisierte, dass er diesen ja gar nicht kannte. Er stellte fest, dass der Junge doch schon Fortschritte gemacht hatte, wenn man bedachte, dass er noch nicht versucht hatte Sanji anzugreifen. Auch wenn dies wohl eher daran lag, dass er nicht wieder gehauen werden wollte. "Oh genau, das ist Sanji. Er ist Derjenige der immer dein Essen macht."
 

"Und deins Dummkopf." Luffy lachte.
 

Sanji musterte den Jungen. Er nickte. Der Koch verengte seine Augen. Er hatte verstanden. Irgendwie hatte es sein Käpt'n geschafft etwas richtig zu machen und das in nicht mal einer Woche. Er rief sich in Gedanken wie der Junge anfangs nicht in der Lage gewesen war irgendwas zu verstehen und er wunderte sich, ob Luffy wirklich so ein guter Lehrer war, oder ob der Junge intelligenter war als er es ihm zuvor zugetraut hatte. Er entschied sich für letzteres und das mit gutem Grund: Der Junge schien sie zu analysieren wann immer sie etwas sagten. Er tat dasselbe, was auch kleine Kinder taten, wenn auch wesentlich schneller.
 

"Machst du Fortschritte?"
 

"Ja!" Luffy kicherte, seine Worte waren gedämpft durch das letzte Stück des Fleischs. Der Junge hatte seins bisher noch nicht angefasst. Es schien als wollte er Sanji noch mehr beobachten, ehe er seine Verteidigung fallen lies. Dieses Kind war definitiv nicht wie andere.
 

"Sieht so aus als wenn du dann wenigstens für etwas gut wärst." Der Käpt'n lachte darüber nur. "Hast du seinen Namen inzwischen rausgefunden?"
 

"Noch nicht wirklich."
 

"Hm?"
 

"Er scheint ihn nicht zu kennen."
 

"Er hat keinen?"
 

Luffy nickte, während er den Jungen musterte.
 

"Dann überleg dir einen. Wir können ihn nicht nur 'der Junge' oder 'das Kind' nennen."
 

"Mm.." Luffy war tief in Gedanken versunken - ein seltener Anblick. Es schien nicht so, als wenn ihm irgendwas einfallen würde, so sprach Sanji aus was alle Anderen dachten.
 

"Warum nennst du ihn nicht einfach Portgas D. Ace? Er sieht ihm doch recht ähnlich."
 

"Nein."
 

"Warum nicht?"
 

"Nein."
 

Er bemerkte einen dunklen Schatten welcher sich über Luffys Gesicht legte. Das war untypisch für ihn. Dieser Ausdruck war eigentlich für Kämpfe bestimmt, wenn der Piratenkönig ernst machte. Es war nichts, was er einfach so zeigte. Er erinnerte sich daran diesen Ausdruck gesehen zu haben gleich bevor eine Flotte feindlicher Schiffe zerstört wurde. Der Mann wurde im Kampf zu einem Monster, wenn er diesen Ausdruck trug. Sanji hatte einen Nerv getroffen.
 

Er war drauf und dran sich zu entschuldigen als er von einer recht jungen Stimme unterbrochen wurde.
 

"Ace?" Wiederholte der Junge, testete für sich aus, wie dieses neue Wort klang. Luffy war geschockt. Er wollte nicht hören wie der Junge den Namen so aussprach. Es machte ihm Angst. Dieses Kind erinnerte ihn so sehr an seinen toten Bruder, dass er zeitweise dachte er wäre wieder am Leben. Zu hören, dass der Junge den Namen nicht kannte sorgte dafür, dass er sich irgendwie verloren fühlte.
 

Er fühlte sich vergessen.
 

Luffy biss die Zähne zusammen. Sanji bemerkte dies. Ihm fiel die Haltung auf, welcher er einnahm. Der Piratenkönig hatte die gleiche Reaktion gezeigt, als sie die letzte Insel erreicht hatten - jene auf welcher sich Portgas D. Ace Grab befand. Er war wütend. Und er war aufgebracht. Er brauchte frische Luft. Sanji wusste dies, aber wieder einmal wurde sein Versuch unterbrochen.
 

"Ace?" Dieses mal zeigte der Junge auf sich selbst. Als Luffy den Blick hob und jenen des Jungen traf, sah er diesen Lächeln, wenn auch nur zurückhaltend. Augenscheinlich schien er Sanjis Vorschlag zu mögen. "Ist das mein Name?"
 

Der Koch erstarrte. Seine Zigarette fiel aus seinem Mund, als er den Jungen einfach nur anstarrte. Er hatte einen ganzen Satz formuliert. Wie hatte er das so schnell gelernt? Da war keine Möglichkeit, dass Luffy ein so guter Lehrer war um dies zu schaffen. Irgendwas an dem Jungen war unnatürlich. Dann bemerkte er den gleichen Ausdruck auf dem Gesicht seines Käpt'ns. Er reagierte allerdings auf etwas anderes - auf die Bedeutung der Worte. Er senkte seinen Blick.
 

"Magst du den Namen?"
 

"Mm." Der Junge nickte.
 

Luffy seufzte langgezogen und kratzte sich am Hinterkopf. Nach einer etwas länger anhaltenden Still stöhnte er leise.
 

"Kann man dann wohl nicht ändern.." Er schaute wieder zu dem Jungen auf, nun wieder mit seinem üblichen Grinsen. "Dann ist dein Name von heute an Ace, okay? Monkey D. Ace."
 

Während der Junge vorsichtig vor sich hin lächelte und ein weiteres Mal nickte, zeigte Sanji eine etwas andere Reaktion. "Was zur Hölle sagst du da? Monkey D. Ace? Ist er dein Sohn oder was?"
 

"Nun, ich werde nicht zulassen, dass er sich selbst Portgas nennt."
 

"Also gibst du ihm deinen Nachnamen?"
 

"Mir ist nichts Anderes eingefallen."
 

Im nächsten Moment traf Sanjis Fuß bereits Luffys Gesicht, welcher darauf hin nur kurz aufschrie. "Verdammter Idiot! Du solltest anfangen nachzudenken bevor du solchen Schwachsinn von dir gibst."
 

"Monkey D. Ace..." Der Junge unterbrach Sanjis Gezeter.
 

"Gefällt's dir?" wollte der Käpt'n wissen, noch immer breit am Grinsen.
 

"Mm."
 

Auch wenn seiner Stimme die zu erwartende Begeisterung fehlte, konnte Luffy sagen, dass sich etwas geändert hatte. Sanji konnte dies ebenfalls. Seine Augen funkelten, während er den Namen immer wieder in seinem Kopf wiederholte. Er hatte zuvor nie einen Namen gehabt. Bis vor ein paar Tagen hatte er nicht mal gewusst, was ein Name war. Das Wort rief in ihm ein warmes Gefühl hervor.
 

"Gut zu hören, Ace." Der Junge wurde leicht rot." Shishishi!"

Allein in der Nacht

A/N (Anjelle):

Disclaimer: Wie wütend würdet ihr sein, wenn diese Story in einer Tragödie endet? O.o
 

____
 

"Wann können wir in See stechen?" fragte Luffy, beobachtete seine Navigatorin dabei, wie sie die letzten Details in ihre neuste Karte einzeichnete. Sie ignorierte ihn kurzzeitig, während sie die Distanz zwischen zwei Punkten kontrollierte, um sie wenn notwendig zu korrigieren.Als sie den Fehler korrigiert hatte drehte sie sich schließlich wieder um und traf auf Luffys gelangweilten Gesichtsausdruck. Sie seufzte.
 

"Jimbei ist noch nicht zurück. Wir haben einen Monat vereinbart, schon vergessen?"
 

"Mir ist langweilig." jammerte der Piratenkönig, erinnerte sie dabei mehr an ein Kind als an einen respektablen Erwachsenen. Er war so bereits die letzten zwei Wochen gewesen. Er benötigte Abwechslung und neue Spannung. Sie verbrachten nur selten so viel Zeit an einem Ort. Jeden anderen Ort hatten sie bereits nach wenigen Tagen wieder verlassen. Aber wie auch immer, Jimbei hatte angemerkt, dass er einen Monat brauchen würde, um die neuen Piraten zu testen um heraus zu finden, ob und wer der Crew beitreten konnte. Er war ein sehr überzeugender Mann und irgendwie hatte er es geschafft, dass Luffy ihm zustimmte. Aber die Geduld des Käpt'ns verschwand langsam. Sie hatte ihn seit dem ersten Tag nicht mehr gesehen. Er war irgendwo im Dschungel der Insel verschwunden, um seine Männer mit der ständigen Gefahr auf Trab zu halten. Mit so wenig Fortschritt war nicht einzuschätzen, wann es ihrem Käpt'n reichen würde.
 

"Warum beschäftigst du dich nicht mit dem Jungen?" erkundigte sie sich, bereit alles zu sagen um den anderen los zu werden. Sie wollte ihre Karte beenden, nicht sich um den kindischen Piratenkönig kümmern.
 

"Ace?"
 

Nami erstarrte bei diesem Wort. Auch wenn sie bereits von Sanji gehört hatte, dass sie den Jungen "Ace" genannt hatten, hatte sie es bisher noch nie von Luffy selbst gehört. Der Koch hatte ebenfalls von Luffys Reaktion auf den Namen gesprochen. Nach dem was er ihr erzählt hatte, hatte sie nicht erwartet, dass er ihn so offen ansprechen wurde. Als sie sprach geriet ihre Stimme leicht ins stottern. "Ja."
 

"Kann ich nicht."
 

"Hm? Warum?"
 

"Robin ist bei ihm. Ich darf den Raum nicht betreten wenn sie da ist."
 

"Ah." Etwas klingelte in ihrem Kopf, sie erinnerte sie. Nachdem Luffys Frustration beim lehren des Jungens ihren Gipfel erreicht hatte, hatte Robin eingegriffen. Sie verbrachte fast den halben Tag alleine mit dem Jungen - lehrte ihn - und erlaubte niemandem sie zu stören. Im Gegensatz zu Luffy war sie gut in dem was sie tat. Dennoch sprach der Junge nicht offen. Er hatte gelernt, aber er zeigte seinen Fortschritt nicht, nicht mal Luffy gegenüber.
 

Nami hatte mal in eine ihrer Stunden rein gespäht vor ein paar Tagen. Sie hatte den bandagierten Jungen dabei gemustert, wie er aufmerksam beobachtet hatte was Robin ihm erzählte. Er hatte jedes Wort welches sie gesprochen hatte mit den Lippen nach geformt, aber er sprach nicht. Es sah aus als wenn er sich amüsieren würde, auch wenn der finstere Blick niemals aus seinem Gesicht verschwand.
 

Seit dem Robin ihre Stunden begonnen hatte, hatte Luffy aufgehört den Jungen zu besuchen. Stattdessen hing er an seinen Crewmitgliedern und ging diesen auf die Nerven wann immer er die Chance dazu hatte. Es war in Zeiten wie diesen - wenn er nichts zu tun hatte - wenn die Reife, die er in den letzten Jahren erreicht hatte, einfach so verschwand und nur einen etwas weinerlichen Piraten zurück lies. Zeit mit ihm zu verbringen, wenn er so war, war eigentlich nichts anderes als Babysitten.
 

"Dann geh und erkunde die Insel."
 

"Hab ich schon."
 

"Und?"
 

"Die Tiere verstecken sich vor mir." erklärte er, die Augenbrauen zusammengezogen und legte den Kopf auf seinen überkreuzten Armen ab. Er seufzte, als er sich daran erinnerte wie oft er bereits über die Landfläche gelaufen war.
 

Nami konnte nicht anders als zu lachen, erntete dafür ein verwirrtes Stirnrunzeln von dem Mann neben ihm. Sie versteckten sich, weil er sich nie die Mühe machte seine Stärke zu verbergen. Etwas, dass eigentlich für alle anderen Mitglieder der Strohhüte normal war, war bei Luffy doch eher eine Seltenheit. Sein Wille war so übermächtig, dass er alles in Schrecken versetzte was seien Weg kreuzte. Er wusste das auch, aber er vergaß es so oft, dass es so war als wenn er es gar nicht gewusst hätte. Es war etwas, woran er sich gewöhnen musste, wenn er schon als stärkster Mann bezeichnet wurde, der auf dem Meer unterwegs war, aber er war Luffy und logisches Denken war einfach nicht seine Stärke.
 

"Dann geh und nerv jemand anderes. Ich will das bis heute Abend fertig haben."
 

Der Piratenkönig murrte, verließ dann aber auch den Navigationsraum.
 

___________________________________________________________________
 

"Was hast du gesagt Love Cook?"
 

Luffys Ohren hörten ein recht vertrautes Geräusch. Er hatte ein Nickerchen auf der Sunny gemacht, als er plötzlich ein lautes Krachen vernahm, gefolgt von dieser Stimme. Er schaute über seine Schulter, etwas neugierig wegen diesem plötzlichen Ausbruch. Er hatte dies seit einer Weile nicht mehr gehört.
 

"Du hast mich gehört, verdammter Marimo!" schrie Sanji zurück.
 

Wie üblich, hatten die beiden sich gegenseitig am Kragen gepackt. Sie hatten sich in den letzten Tagen nicht oft gesehen. Zoro hatte irgendwo auf der Insel trainiert, während Sanji an Bord geblieben war. Der Schwertkämpfer hatte gesagt, dass es kein Grund war aufzuhören zu trainieren, nur weil er Mihawk besiegt hatte. Nachdem er endlich den Titel als bester Schwertkämpfer der Welt erlangt hatte, wollte er ihn nicht wieder verlieren.
 

Luffy sprang auf seine Füße und beobachtete, wie die beiden aus der Küche kamen, beide bereit den jeweils anderen zu töten. Er brauchte nicht zu wissen worüber sie sich stritten um zu wissen, dass es dumm und unwichtig war. Aber immerhin konnte er sie nun als Unterhaltung verwenden. Er drehte sich herum und schaute den beiden weiter zu .
 

"Zu nichtsnutziger Schwerkämpfer!" spottete Sanji, machte sich bereits fertig zum Angriff.
 

"Zu nichtsnutziger? Willst du das überprüfen?" Der grünhaarige Mann griff nach einem seiner Schwerter. Dennoch hielt er es in einer eher lockeren Haltung, als wenn er seinem Gegenüber sagen wollte "Ich brauch nicht meine ganze Kraft um dich zu besiegen."
 

"Nehm die anderen beiden besser auch."
 

"Das wärst du nicht wehrt."
 

"Was war das?"
 

In mitten ihres Konflikts ertönte auf einmal ein "shishishi" von der anderen Seite des Decks. Beide fuhren herum und entdeckten einen recht amüsierten 27-jährigen Mann. "Beachtet mich gar nicht, macht einfach weiter." Verlegen hielten beide jedoch inne und entfernten sich schließlich in verschiedene Richtungen voneinander. Sehend, dass seine Quelle der Unterhaltung mal wieder verschwunden war schmollte der Mann, wobei er sich leicht am Hinterkopf kratzte.
 

"Oi Luffy," zog Zoro die Aufmerksamkeit seines Käpt'ns schließlich auf sich. "Ich geh noch mal los. Wir brauchen mehr Vorräte."
 

"Schon wieder?"
 

"Ja."
 

"Warum?"
 

"Du hast alles gegessen." erwiderte der Schwerkämpfer, während er sich mit einer Hand durchs Gesicht fuhr als er merkte mit wem er da sprach.
 

"Oh. Shishishi." Luffy fand dies recht lustig, aber nur wegen dem Blick, den sein erster Maat grade zeigte.
 

Als Zoro gegangen war öffnete sich die Tür zur Krankenstation. Luffy sprang wieder auf und lief zu der Tür rüber um zu gucken wer den Raum verlassen hatte. Chopper rieb sich leicht die Schulter und Robins Gesicht zeigte ihr übliches, süßes Lächeln. Er hatte nicht gemerkt, dass Chopper ebenfalls im Raum gewesen war und war nur um so mehr verwirrt, über den erschöpften Ausdruck auf dem Gesicht seines Freunds. Er hob eine Augenbraue als der Arzt irgendwas in seinen nicht vorhandenen Bart murmelte.
 

"He? Was ist los?" fragte der Pirat und schaute mit einem neugierigen Blick zu dem anderen runter, während Chopper seinen Blick hob.
 

"Der Junge.." begann er, atmete einmal tief durch. "Er ist schwierig. Aber ich denke er wird die Krankenstation bald verlassen können."
 

Chopper hatte nur ein paar Tests machen wollen um zu sehen wie Ace's Genesung voran schritt. Als dieser aber die Spritze entdeckt hatte, hatte er diese sofort aus Choppers Hand geschlagen und diesen auf den Boden gedrückt. Natürlich hätte Chopper ihn überwältigen könne, aber er hatte ihn nicht verletzen wollen. Das war auch der Grund warum Robin mit Hilfe ihrer Teufelskräfte eingegriffen hatte. Dies wiederum hatte den Jungen so sehr verängstigt, dass eine Fortsetzung des Unterrichts unmöglich gewesen war.
 

Sich dessen nun bewusst musste Luffy laut lachen. Der Junge war in der Tat interessanter als seine Crew es in den letzten Tagen gewesen war. Er hatte ihn bereits seit einer halben Woche nicht mehr gesehen. Seit dem Tag an dem Luffy mit Zoro aufgebrochen war um ihm beim Training zu helfen. Die beiden hatten die letzten vier Tage damit verbracht und das Training nur unterbrochen um zu essen und zu schlafen. Er hatte dem eigentlich nur zugestimmt um etwas gegen seine Langeweile zu tun, aber letztendlich war es darin geendet, dass er mal wieder gelangweilt zurück gekehrt war.
 

"Also, wie macht er sich?" Luffy wand sich nun an Robin.
 

"Ich bin mir nicht sicher. Er hat bisher noch immer nicht gesprochen, aber es scheint als würde er lernen."
 

"Was dagegen wenn ich rein gehe?"
 

"Mach ruhig."
 

Als die beiden sich entfernten betrat nun Luffy die Krankenstation. Bereits als die Tür halb geöffnet war flog ihm bereits ein Kissen entgegen. Er betrachtete es einen Moment, bevor er weiter eintrat. Der Junge war bereit ein weiteres Kissen zu werfen. Er hielt inne und beobachtete das Gesicht des Mannes schweigend. Luffy bemerkte dies und lächelte leicht.
 

"Hey Blag."
 

Der Junge senkte seinen Arm und starrte ihn mit geweiteten Augen an. Ein paar mal rieb er sich über die Augen, um sich sicher zu sein, dass er ihn wirklich sah. Während er dies tat ließ Luffy seinen Blick durch das Zimmer wandern. Es war das reinste Chaos. Es bestand kein Zweifel daran, dass Chopper und Robin gegangen waren in der Furcht, der andere könnte noch mehr ausrasten. Augenscheinlich war er zu unerfahren mit Spritzen und anderen medizinischen Utensilien um dem Doktor zu vertrauen. Sicher hatte es bereits vorher solche Tests gegeben, aber zuvor hatte er dabei immer geschlafen. Der Pirat bewunderte das Chaos.
 

"Luffy!" Seine Aufmerksamkeit wurde wieder auf das Kind gelenkt. Er kletterte von dem Bett und lief zu Luffy rüber. Ace hielt direkt vor ihm und schaute mit großen Augen zu ihm auf. Er war nahe zu geschockt ihn zu sehen.
 

"Hm? Was ist los?" fragte Luffy, während er sich auf die Höhe des Jungen beugte. Kurz nachdem er dies getan hatte, trat Ace ihm auch schon ins Gesicht. Luffy reagierte eher geschockt als das er schmerzen empfand. Auch wenn der Tritt nicht weh getan hatte , hatte er seine Verteidigung falle gelassen und kippte nach hinten.
 

""Hmpf." Ace schnaufte und verschränkte die Arme vor der Brust. Er schaute runter zu dem Piraten welcher nun auf seinem Rücken lag. Luffy rieb sich die Wange, welche nur minimalst weh tat nach dem Treffer des Jungens, ehe er diesen wieder anschaute. "Du bist zu langsam."
 

"Scheint als wäre deine Energie zurück."
 

"Wo warst du?"
 

Damit hatte Luffy nicht gerechnet. Luffy hatte erwähnt, dass er nicht ein Wort sprechen würde, aber nun sprach er offen. Seine Sätze waren wesentlich besser als zuvor, was ihn doch etwas schockierte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass der Junge die Grammatik so schnell lernen würde. Erst dann realisierte er, dass er gar nicht mitbekommen hatte was der Junge eigentlich von ihm wollte. "Hm?"
 

"Wo warst du?"
 

Luffy bemerkte, dass Ace die Fäuste ballte. Er war frustriert. Und er kannte den Blick all zu gut. Er erinnerte ihn an den Tag vor zehn Jahren. Er erinnerte ihn an den frustrierten Blick seines Bruders, als dieser mitansehen musste wie direkt vor ihm ein Krieg ausbrach. Er brannte das Bild von seinem verletzten Bruder wieder direkt in seine Erinnerungen. Dieser Blick Blick der beides zeigte, Schmerz und Freude. Und dann war da dieser Moment - das letzte Lächeln, welches sein Bruder zeigte.
 

"Danke das ihr mich geliebt habt." 
 

Er riss sich selbst von seinen Gedanken los um den Jungen zu mustern. Ace biss sich auf die Unterlippe. Sein Gesicht verzog sich leicht, als er versuchte seine Gefühle zurück zu halten. Auch wenn er weiterhin recht ruhig wirkte, konnte Luffy den Unterschied sehen. Dieser Junge, welcher seinem Bruder in nahe zu allem so ähnlich war, war einfach viel zu leicht zu lesen. Er hatte bereits Erfahrungen mit solchen Ausdrücken.
 

"Hast du dir sorgen gemacht?" wollte Luffy ihn aufziehen, streckte ihm dabei leicht die Zunge entgegen.
 

"Idiot!"
 

Ace drehte sich weg. Der Mann strich durch die Haare des Jungen. Dann zog er ihn näher an sich und strich über den Kopf des Jungen. "Danke." Luffys Aktion wurde mit Verwirrung konfrontiert als Ace ihn wieder anschaute. Er versuchte sich das Wort selbst zu erklären, versuchte dessen Bedeutung zu finden. Der intensive Ausdruck auf seinem Gesicht verzauberte Luffy nur noch mehr.
 

"Was heißt das?"
 

"Nun..." Luffy war halt Luffy. Und der konnte Dinge noch nie so gut erklären. Er war immer derjenige der meinte, dass Dinge die er nicht verstand einfach nur Geheimnisse waren. Aber dieses Kind war nicht Luffy. Das war Ace - Monkey D. Ace. Er würde sich mit so etwas nicht zufrieden geben. So lief er noch während er über eine vernünftige Antwort nachdachte, zu seinem üblichen Platz rüber und lies sich auf diesem nieder, rieb sich mit einer Hand am Kinn. Der kleine Junge kletterte wieder in sein Bett. Er lehnte sich leicht vor, als die Lippen des Piraten sich wieder öffneten. "Es bedeutet, dass ich dankbar dafür bin, dass du dir sorgen gemacht hast, denk ich."
 

"Dankbar?"
 

"Befreit. Ich bin glücklich."
 

Der Junge wurde etwas verlegen rot, war nicht daran gewöhnt so was gesagt zu bekommen. Selbst jetzt konnte er noch nicht so gut mit dieser Art der Kommunikation umgehen. "Warum sollte dich so etwas glücklich machen? Bescheuert."
 

"Weil du mein Nakama bist."
 

Da war dieses Wort wieder - dieses eine dessen Bedeutung sich ihm entzog. Luffy hatte seinen fragenden Blick nicht beantwortet, als er das Wort das letzte mal benutzt hatte. Dieses mal würde er wohl fragen müssen. Es war klar, dass er sonst keine Antwort bekommen würde. Er lehnte sich etwas weiter nach vorne, musterte den Mann genauer.
 

"Was ist Nakama?"
 

Luffy hielt schweigend inne. Der Junge wollte das wirklich wissen. Und auch wenn er es ihm sagen wollte, so hatte er das Gefühl, dass eine Erklärung nicht genug sein würde. Er schaute zu dem Jungen, welcher nur einen Schritt von ihm entfernt saß, blickte dem anderen direkt in die Augen.
 

"Das ist etwas, dass du selbst heraus kriege musst."
 

"Warum?"
 

"Es würde sonst an Bedeutung verlieren." Er beobachtete wie der Junge anfing zu schmollen und ihn finster anfunkelte. Dieses brachte ihn dazu nur noch breiter zu lächeln. Sein Interesse in die Sache war gut. Er wollte noch mehr lernen. "Nakama sind für immer Ace. Merk dir das."
 

Als Luffy die Krankenstation verließ begegnete er Robins wissenden Lächeln. Er erwiderte dieses und zusammen gingen sie unter Deck. Sie saßen an einem der Tische im Speisesaal fürs Mittagessen. Während Luffy sich das Essen in den Mund stopfte wurde ihr wissendes Lächeln weiter. Dieser stümperhafte Piratenkönig schien der einzige zu sein, welchem der Junge sich öffnen würde. Er schien den Jungen zu bewundern wie sonst niemanden. Das war warum er mit ihm sprach. Das war, warum er so schnell gelernt hatte Sätze zu formen. Er wollte in der Lage sein sich mit Luffy zu unterhalten.
 

"Es scheint als wenn dein Charme auch den Jungen erreicht hätte, Käpt'n-san." Sie nahm einen Schluck aus ihrem Glas und sah, wie der Mann ihn anschaute. Es schien als wenn sie seine Aufmerksamkeit hätte. Bevor sie fort fuhr musterte sie ihn. Er war gewachsen. Nicht nur physikalisch - er war reifer geworden. Und dennoch war er zur gleichen Zeit noch immer ihr kindischer Käpt'n. Ihn nun so zu sehen, zehn Jahre später machte sie so stolz. Mit jedem weiteren Tag war sie noch dankbar für die Chance, welche er ihr damals gegeben hatte.
 

"Ich will leben!"
 

Es war damals, als sie sich endlich akzeptiert gefühlt hatte. Sie musste nicht länger davon laufen. Das waren ihre Nakama. Und er hatte so vielen anderen seit dem geholfen. Selbst jetzt, nachdem er seinen Traum erreicht hatte streckte er noch immer seine Hand nach dem Jungen aus, wollte ihm helfen. Luffy hatte eine Menge verloren seit dem sie ihn das erste mal getroffen hatte. Sein Bruder war in seinen Armen gestorben. Viele seiner Freunde waren inzwischen tot. Und dennoch hatte dieser Junge die gleiche Unschuld wie damals.
 

"Du kannst ihm helfen, Käpt'n-san." Luffy hielt inne sich weiter Essen in den Mund zu stopfen, während sein Blick weiterhin den Kontakt mit jenem von seiner Archäologin aufnahm. "Er spricht nicht mit mir oder mit Chopper. Aber mit dir spricht er offen. Ich denke du kannst seine Wunden heilen."
 

"Ich dachte Chopper macht das." Mit diesen Worten stopfte er sich erneut Essen in seinen Mund. Sie kicherte leise.
 

"In seinem Herz." Als sie dies sagte, streckte sie ihren Arm aus und deutete auf seinen Punkt auf Luffy Brust, etwas über seiner Narbe. Er schluckte das Essen runter und legte sein Besteck zur Seite um ihr aufmerksam zu zuhören, leicht lehnte er sich nach vorne über den Tisch. Er stieß sie mit seinem Blick förmlich an, brachte sie dazu fortzufahren. "Der Junge wurde verstoßen."
 

Er sagte nichts , senkte nur leicht seinen Blick und erlaubte seinen Haaren seine Augen zu verdecken. Er hatte so etwas bereits vermutet. Zu hören wie dies nun laut ausgesprochen wurde sorgte dafür, dass er den Appetit verlor. Robin merkte die Änderung in seinem Verhalten und beschloss, dass es am besten war nun fortzufahren. Er war wütend. Aber noch immer interessiert. "Er weint manchmal im Schlaf. Und auch wenn er den ganzen Tag lang schweigt, beginnt er im Schlaf zu sprechen."
 

Luffy starrte sie einen Moment schweigend an. "Was sagt er?"
 

"Er ist allein."
 

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Der Mond stand hoch am Himmel, aber Ace konnte nicht schlafen. Er war genervt von dem Raum und der Dunkelheit, welche er mit sich brachte. Wenn die Nacht kam, war da kein bisschen Licht mehr im Raum. Er konnte nicht mal Schatten ausmachen. Alles war still zu dieser Zeit. Die Rufe und Geräusche welche er in den früheren Stunden vernommen hatten waren verschwunden und die Crew welche ihn sowohl verängstigte als auch faszinierte war gegangen. Es war dieser Moment, in dem er sich am einsamsten fühlte.
 

"Oi," eine leise Stimme erreichte den Jungen. Er schaute aufmerksam auf und entdeckte eine dunkle Figur, welche in der Tür stand. Er erkannte die Stimme. Der Mann deutete ihm zu ihm zu kommen, so sprang er aus dem Bett und lief zur Tür runter. Er schaute verwirrt zu dem Mann auf. Bevor er irgendwas hätte sagen können, hatte Luffy ihn bereits hochgehoben und trug ihn auch gegen seinen Willen unter Deck.
 

Er wurde in einen ihm unbekannten Raum gebracht. Als er wieder abgesetzt wurde drehte er sich herum um sich alles genau anzuschauen. Da war ein Bett und ein Nachtschränkchen mit einer Lampe. Blätter mit den Gesichtern von verschiedenen Personen waren an den Wänden aufgehängt. Er betrachtete sie. Manche erkannte - jene von Chopper, Robin , Nami und Sanji. Der Rest war ihm unbekannt, aber sie faszinierten ihn dennoch. Dann bemerkte er einen schwarzhaarigen Jungen mit einem breiten Grinsen. Er sah einem Mann recht ähnlich den er kannte. Auf seinem Kopf befand sich ein Strohhut mit einem roten Band.
 

"Wer ist das?" Er zeigte auf das Bild von dem Jungen.
 

"Ich." Nun, dass hatte er vermutet. Auch wenn es merkwürdig war ihn so jung zu sehen. "Vor zehn Jahren."
 

"Du bist alt."
 

"Oi!" Der Junge lachte leise. Luffy atmete erleichtert aus. Er hatte ihn zuvor nie lachen gehört. Er wand sich ab und lief zu seinem Bett rüber um sich auf diesem nieder zu lassen, zeigte dabei auf den Platz neben sich. Ace schlussfolgerte recht schnell und lies sich kurz darauf neben dem anderen nieder. Noch immer wanderte sein Blick von Poster zu Poster. Es war offensichtlich, was er fragen wollte. "Das sind meine Nakama. Ich behalte ihre Kopfgeld Poster damit ich sie nah bei mir halten kann."
 

Da war dieses Wort wieder, aber dieses mal wusste er, dass er keine Antwort bekommen würde, selbst wenn er noch mal danach fragen würde. So konzentrierte er sich auf ein anderes ihm unbekanntes Wort.
 

"Kopfgeld?"
 

"Eine Belohnung die du bekommst, wenn du sie zu der Marine bringst."
 

"Also bringst du sie zur Marine?"
 

"Was? Nein! Sie sind meine Nakama."
 

Dieses Gespräch verwirrte ihn nur noch mehr, so beschloss er es einfach dabei zu belassen. Er wusste auch nicht was "Poster" oder "Marine" bedeuten, aber er vermutete, dass er es eventuell noch herausfinden würde. Die Schwarzhaarige Frau hatte ihm hunderte von Sachen jeden Tag beigebracht. Es war dank ihr,dass er nun mit Luffy reden konnte. Irgendwie hatte er immer wenn sie ihm was beigebracht hatte das Gefühl, dass er dies schon längst wusste. Er erinnerte sich an den Moment an dem er hier ankam und seinen ersten Satz zusammen gestottert hatte. Luffy hatte gejubelt und war los gelaufen um Essen zu holen, damit sie das feiern konnten. Augenscheinlich war er ein schneller Lernen. Was auch immer das war. Ace glaubte, dass er es bereits zuvor gelernt hatte und sich an mehr erinnerte, wenn sie ihm was beibrachte. Es fühlte sich an, als wenn er bereits zuvor gesprochen hätte, aber er hatte die Wörter vergessen. Es war merkwürdig.
 

"Wo ist dein Hut?"
 

Luffy erstarrte bei der Frage, als der Junge erneut auf sein Poster zeigte. Er lies seinen Kopf leicht hängen, während er über eine passende Antwort für die Frage nachdachte. Er hatte es nie seiner Crew erzählt, und er hatte nicht vor dem Jungen so etwas aufzubürden. Dennoch hatte er zu antworten.
 

"Er ist bei meinem Bruder. "
 

"Bruder?"
 

"Ja." Er stand von dem Bett auf und nahm eins der Poster von der Wand. Nachdem er dieses eine ganze Weile schweigend gemustert hatte reichte er es Ace. Der Junge schaute auf den Mann auf dem Poster, während er mit seiner freien Hand dessen Konturen nach fuhr. Er bemerkte Wörter und Zahlen unter dem Gesicht des Mannes, aber er verstand sie nicht. Er schaute zu fragend zu Luffy und bemerkte ein eher trauriges Lächeln auf dessen Gesicht. "Ich hab ihn bei ihm gelassen. Er ist mein kostbarster Nakama."
 

"Warum?"
 

"Ich brauch den Hut nicht mehr."
 

Auch wenn der Junge noch dutzende von Fragen in seinem Kopf hatte, wurde er von dem Piraten zum schweigen gebracht. Vorsichtig drückte dieser ihn auf dem Bett zurück und deckte ihn mit der Decke zu. Er setzte sich neben das Bett und entspannte sich leicht.
 

"Nun schlaf."
 

"Aber.." Das war Luffys Zimmer und Luffys Bett. Er gehörte hier nicht hin. Dennoch machte es ihn glücklich, dass er nicht mehr in der Dunkelheit war.
 

"Schlaf. Du bist nicht länger alleine."
 

Der Junge tat wie ihm gesagt wurde, aber als Luffy sich aufrichtete um das Feuer der Lampe zu löschen hörte er die leisen Schluchzen, welcher Robin schon erwähnt hatte. Dennoch waren diese anders. Bevor er in den Schlaf sank konnte er die Stimme es Jungen hören.
 

"Danke." 

Angekommen

Ace wachte in einem ihm unbekannten Raum auf. Er setzte sich in dem Bett auf und erlaubte es sich, sich in dem Raum umzuschauen und die hölzernen Wände seines neuen Zimmers zu mustern. Sein Blick fiel auf die unzähligen Poster an den Wänden und von einem Moment auf den anderen kamen die Erinnerungen an die vorherige Nacht wieder zurück.
 

"Luffy..." Er schaute neben das Bett, entdeckte aber nur Leere dort wo der Mann geschlafen hatte. Sein Kopf neigte sich leicht und er dachte für einen Moment nach. "Luffy?" Als er wieder keine Antwort erhielt stand er schließlich von dem Bett auf und verließ das Zimmer. Er fand sich in einem langen Flur wieder, welcher auf beiden Seiten mehrere Türen hatte. Er vermutete, dass dies die Räume der anderen Leute an Bord waren. Er schritt an ihnen vorbei und ging auf das Licht am Ende der Halle zu. Er spähte in das Zimmer.
 

"Du bist unmöglich!" schrie ein irritierter Doktor. Er hielt seinen Kopf mit seinen Händen und atmete genervt aus. Ace erkannte ihn als jenen, der am Vortag versucht hatte ihn zu stechen. Er konnte ihm nicht vertrauen, auch wenn er zuvor dafür gesorgt hatte, dass seine Schmerzen verschwanden. Luffy gab ein "shishishi" von sich, als er nach einem Laib Brot griff. Er war es gewohnt von Chopper zusammen gestaucht zu werden, wenn man bedachte wie oft er dessen Anweisungen missachtete. Der andere seufzte und erwiderte das alberne Grinsen des Käpt'ns mit einem lächeln. "Nun.. ich denke es hat niemandem geschadet. Das nächste mal wenn du so was machst sag es mir. Er ist noch immer mein Patient."
 

"Mm": Luffy fuhr damit vor einen Teller nach dem anderen zu leeren, während der Junge weiterhin an der Tür stand und versuchte sich vor den Leuten im Raum zu verstecken. Dennoch wollte er weiterhin sehen was Luffy tat. Er hatte noch nie mitbekommen, wie er mit so vielen Leuten sprach. Verhielt er sich ihnen gegenüber genau so?
 

"Also, was ist unser nächstes Ziel, Strohhut-Bro?" fragte einen unbekannte Stimme. Ace schaute auf und entdeckte einen ziemlich großen Mann. Er wirkte.. unnatürlich. Mit blauen Haaren und einer Nase aus Metall, war der Junge sich nicht so sicher was er von ihm halten sollte. Er hatte bunte, große Arme welche ihn nur noch weniger menschlich erschienen liesen. Es war ein merkwürdiger Anblick.
 

"East Blue." murmelte der Kapitän zwischen zwei Bissen. Die ganze Crew saß recht überrumpelt da während seine Worte verklangen.
 

"Wer drehen um?" stellte Nami schließlich die Frage, mehr als nur etwas verwirrt.
 

"Jap." gab Luffy nur zurück.
 

"Warum?" schrie sie zurück. Sie waren fast am Ende der neuen Welt und ihr eigentliches Ziel war der North Blue gewesen. Der East Blue war ein ziemlich langer Weg zurück. Ihr Proviant würde einen so langen Trip nicht überstehen, sie würden mehrmals irgendwo halten müssen. Er lachte nur auf ihre Reaktion, uneinsichtig wie üblich. "Wir sind nur noch eine Woche vom North Blue entfernt. Warum sollen wir jetzt umdrehen?"
 

"Wie lange ist es her, seit dem wir das letzte mal da waren." Nami und die anderen schwiegen darüber. Sie konnten es nicht wirklich sagen. Waren sie je zurück gekehrt? Ihre Erinnerungen waren schwammig. Nach all dem was sie durchgemacht haben war es schwer sich an alles zu erinnern. Sie wusste, dass sie zurück mussten.
 

Eine Welle der Nostalgie über schwamm die vier ursprünglichen Strohhut Piraten. Je länger sie darüber nachdachten, desto mehr wollten sie zurück. Es war sehr lange her, seit dem sie ihre Freunde dort das letzte mal gesehen hatten. Sie hatten Brook wieder mit Laboom vereint, aber das war schon sehr viele Jahre her. Luffy grinste wie nur er es konnte. Etwas hatte klick gemacht.
 

"Seht ihr?"
 

"Lasst es uns tun!" schrie Usopp. Er bebte förmlich vor Vorfreude. Der Gedanke daran zurück zu kehren überflutete ihn mit einer Welle aus Glücklichkeit. "Ich will Kaya sehen. Ich will ihr von unseren Abenteuern erzählen und ihr zeigen, dass ich jetzt ein richtiger Krieger des Meers bin!"
 

Zoro kam nicht drumherum zu lächeln, als er daran zurück dachte wie Usopp damals der Crew beigetreten war. Er war damals ein Chaot gewesen, war es immer noch, nun aber doch um einiges ruhiger. Es war an der Zeit, dass er zurück kehrte und dies zeigte. Sie hatten so viele Leute auf ihrer Reise zurück gelassen, dass er sie gar nicht alle zählen konnte. Es wäre bestimmt toll sie wieder zu sehen. Außerdem würde er den Anweisungen seines Käpt'ns sowie so immer folgen. Dabei würde es keine Rolle spielen wie viel Ärger diese bereiten würden.
 

"In Ordnung." sagte er nur.
 

"East Blue, wie spannend! Yohoho!" dachte Brook laut. Es spielte keine Rolle wo Luffy hin wollte, so lange sie zusammen ihre Abenteuer erlebten. In dem Vorhaben seine Vorfreude zu zeigen beschloss er ein passendes Lied zu spielen. Dies war ein neues, welches er vor kurzem erst komponiert hatte. Die Violine in der Hand setzte er die in seinem Kopf vorhandenen Noten um. An diesem Punkt entspannte sich der Rest der Strohhüte und akzeptierten es einfach. Sie würden zum East Blue fahren.
 

"Dann ist es beschlossen! Shishishi!" Luffy und seine Crew lachten darüber nur, sie wussten, dass er immer seinen Kopf durchsetzte. Dann drehte er sich zur Eingangstür und lächelte. Sie hatten alle den Jungen bemerkt, nur hatten sie stillschweigend beschlossen nicht darauf einzugehen. Die ganze Crew war über die Angst vor Leuten des Jungen informiert und wussten es besser als es auszuprobieren. Ace merkte, dass die Aufmerksamkeit der Leute nun auf ihm lag und verschwand etwas mehr hinter dem Türrahmen. "Willst du den East Blue sehen Ace?"
 

Er hatte nicht die geringste Ahnung was East Blue war, aber es klang wie ein Ort. Dennoch antwortete er nicht. Er war zu beschäftigt damit, die anderen im Raum zu mustern. Neben Chopper verängstigte ihn Brook am meisten. Er hatte niemals so etwas merkwürdiges gesehen. Seine Aufmerksamkeit wurde wieder auf Luffy gezogen, als dieser ihn zu sich wank. Erst wollte er sich nicht bewegen, aber der Pirat war hartnäckig. Also näherte er sich, wenn auch nur langsam. Er hielt sich bereit, nur für den Fall das irgendwer etwas versuchen wurde. Ace blieb nah an Luffy stehen, aber lies die anderen nicht aus den Augen. Er wusste, dass er bei Luffy sicher war.
 

"Wir werden bald aufbrechen." Diese Worte weckten seine Aufmerksamkeit und sein Fokus lag wieder auf dem Piratenkönig. Was meinte er? "Du musst dich entscheiden, was du nun tun willst."
 

Seine Crew war schockiert über die letzten Worte. Als er den Jungen gefunden hatte, hatte er klar und deutlich gesagt, dass sie ihn mit sich nehmen würden. Aber als sie genauer darüber nachdachten merkten sie, dass ihr Käpt'n nie jemanden dazu gezwungen hatte ihm beizutreten. Ihnen allen war die Wahl gelassen worden und er würde sie dem Jungen nicht verwehren, auch wenn das hieß, dass er vielleicht sterben würde.
 

"Entscheiden?" wiederholte der Junge das Wort, dessen Bedeutung er sich unsicher war.
 

"Ob du mit uns kommen willst oder nicht."
 

Noch bevor Ace die Zeit hatte dazu was zu sagen, ertönte ein lautes Jubeln durch die Wände des Schiffs. Er machte einen Satz nach vorne und schaute sich verwirrt um, aber die anderen grinsten und lachten nur. Luffy schien am meisten erfreut. Er konnte kaum sitzen bleiben , als er seine Hände hob und zu rief.
 

"Sie sind hier!" In diesem Moment sprangen alle auf und verließen den Raum um auf Deck zu gelangen. Luffy griff nach Ace und zog ihn mit sich, als er ihnen folgte.
 

Ace rannte zum Rand des Schiffes und kletterte dort auf die Reling. Vor ihm standen über hundert Männer, alle zerschrammt und arg mitgenommen. So viele Menschen auf einmal zu sehen versetzte ihn in leichte Panik, aber er füllte sich noch sicher so weit von ihnen entfernt. Ein Großteil der Crew lehnte ebenfalls an der Reling, alle mit einem anderen Grad an Zufriedenheit in ihrem Gesicht. Ein Mann mit blauer Haut stand vor der Menge an Männern. Er war der einzige der unverletzt war. Manche Männer hinter ihm trugen Menschen welche Bewusstlos oder schwerer verletzt waren. Das machte den großen Mann nur noch furchterregender.
 

"Du bist früh zurück alter Mann." rief Sanji in die Menge.
 

"Heh," war die einzige Antwort des Mannes.
 

"Jimbei!" rief Luffy und lief ebenfalls zu der Reling rüber. Als er in Sicht kam, begann die Menge laut zu jubeln. Ace hielt sich die Ohre zu als es so laut wurde und beobachtete, wie die Männer aufgeregt zu dem Schiff aufriefen. Luffy wank ihnen mit mehr Freude zu als Ace es je zuvor gesehen hatte. Sie schienen den Mann alle zu mögen.  Er mochte ihn auch. Die Leute begannen nach ihm zu rufen.
 

"Käpt'n!" riefen sie, lachten und wanken. Ace war verwirrt. Es schien,als wenn Luffy ihr Anführer wäre, aber besagter Mann wirkte nicht wie etwas besonderes. Wie konnte dieser merkwürdige Mann den er kannte so eine große Gruppe kontrollieren? Ace Aufmerksamkeit wurde wieder auf die Situation gelenkt, als er merkte wie die Menge von Luffy verlangte etwas zu sagen.
 

Luffy sprang direkt neben Ace auf die Reling und stellte sich gerade auf. Er atmete tief durch.
 

"Freiheit!"
 

Als sie dies hörte, jubelte die Menge noch lauter als zuvor. Es schien, als wenn sie nur darauf gewartet hätten. Sie wollten, dass er es sagte. Das war, wofür sie kämpfen und das war ihr ultimatives Ziel. Etwas hatte sich in der Atmosphäre der Menge geändert. Sie waren befreit und überflutet vor Freude. Nur was war Luffy für sie? warum reagierten sie so auf das Wort?
 

"Sanji, hol den Sake! Wir werden feiern." Auch wenn die Piraten vor dem Schiff dachten, sie würden ihren Rückkehr feiern, so war Luffy einfach nur glücklich, dass sie endlich wieder in See stechen konnten. Er vermisste das offene Meer und konnte es kaum erwarten zum East Blue zurück zu kehren.
 

"Wie zur Hölle kannst du von mir verlangen so viele Leute zu bedienen?"
 

Die Crew lachte.
 

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Die Nacht war eingebrochen, aber die Feier hielt an. Viele Männer hatten sich zwar schon zur Ruhe begeben, aber das hielt den Rest nicht auf.

Brook hatte bereits seit Stunden seine Musik gespielt und dazu gesungen, aber er wirkte noch nicht mal ein bisschen Müde. Sanji bereitete nahezu fanatisch Essen für die Piraten - hauptsächlich für Luffy - zu, welche sich weiterhin vollstopfte. Zoro, Nami und sieben anderen Piraten hatten ein Wetttrinkern begonnen. Der Gewinner würde Zehntausend Berry gewinnen und die Geld liebende Navigatorin war fest entschlossen dies zu gewinnen. An einer anderen Stelle des Strandes erzählten Usopp und Franky den neuen Mitgliedern von ihren großen Abenteuern, nahezu unermüdlich. Robin saß einfach nur da und beobachtete alles.
 

Ace empfand den ganzen Tag als stressig. Er war die ganze Zeit in Luffys Nähe geblieben um sicher zu sein, aber selbst dort fühle er sich unruhig. Es waren einfach zu viele ihm unbekannte Leute da. Er war so lange allein gewesen, dass ihn selbst die Gegenwart von nur einer Person verängstigte. Er musste sich irgendwie davon entfernen. Da es dafür aber keinen Weg gab musste er wohl damit klar kommen.
 

"Luffy..."  Seine Stimme zitterte leicht, seine Hände feucht.
 

"Hm?" Der Mann schaute zu ihm, hörte aber nicht auf zu essen.
 

"Was bist du?"
 

"Pirat."
 

Ace fuhr leicht zusammen. Er hatte dies vermutet, aber er wollte es nicht glauben. Er mochte Piraten nicht. So weit er sich erinnern konnte, waren welche auf die Insel gekommen. Er hatte keine guten Erinnerungen an diese Zeiten, auch wenn er dort die ersten Wörter gelernt hatte. Er hatte sich immer in Büschen oder Bäumen versteckt und sie beobachtet, wenn sie angelegt hatten. Er hatte sich oft erwähnte Worte gemerkt und deren Bedeutungen gelernt. "Pirat" war eins dieser Wörter. Genau so wie "verletzt" und "sterben" und "Shirt". Vieles was er gelernt hatte betraf Essen oder den Tod. Sie hatten auch von Kleidung und Proviant gesprochen. Aber wie auch immer, Ace war nie nah genug an sie heran gekommen um viel zu lernen. Sie waren grausam. Und wenn er sich ihnen genähert hatte, hatten sie gelacht und ihn für ihren Zeitvertreib genutzt. Sie hatten ihn verletzt. Und das war, warum er gegen sie kämpfte. Das war, warum er ihnen nicht vertrauen konnte.
 

"Was ist los Ace?" Der Junge wurde aus seinen Gedanken gerissen,blickte auf in die großen, verwunderten Augen des Piraten. Er wich zurück. Luffy war ein Pirat. Piraten konnte man nicht vertrauen. Aber Luffy...
 

"Ich hasse Piraten."
 

Manche der Piraten um sie herum hielten bei den Worten inne und schauten auf den Jungen. Es war sein Ernst. Sein funkelte den Käpt'n wütend an. Luffy hatte sein Essen zur Seite gestellt, schien aber nicht von den Worten beeindruckt zu sein, welche sein kleiner Kamarad von sich gegeben hatte. Er lächelte.
 

"Oh?" Das war alles, was er dazu sagte. Er musterte Ace aufmerksam, als wenn er ihn testen wollte. Er konnte ihm nur schwer in die Augen gucken - es war als würde er direkt durch diese durchschauen können. Er musste sich abwenden. Wenn er es nicht getan hätte, würde Luffy es wissen. Alles. Ohne Ausnahmen.
 

"Gut." Bei diesen Worten weiteten sich Ace Augen. Der Mann verwirrte ihn mit jedem Wort mehr. Er war unnormal. Luffys Gedanken waren seine eigenen und niemand sonst konnte sie nachvollziehen. Dies hier war ein perfektes Beispiel dafür. Er musterte weiterhin schweigend den Boden, als sich eine Hand auf seine Schulter legte. "Piraten sind nicht dafür da um gemocht zu werden. Wir hören nicht auf die Welt. Richtig und Falsch spielen für uns keine Rolle."
 

"Warum?" Er stockte. Wollte er wirklich eine Antwort? Warum hörte er auf einen Piraten? War es, weil er es war?
 

"Wir sind frei."
 

Ace lies seine Schultern sinken. Er erinnerte sich an all die Momente in denen Luffy dieses Wort benutzt hatte. Frei. Freiheit. Er hatte es immer und immer wieder in den letzten Wochen erwähnt. Er war ein Pirat, aber nicht wie die anderen. Luffy hatte ihn gerettet. Seine Crew hatte dafür gesorgt, dass er am Leben blieb, auch wenn er diese immer wieder abgewiesen hatte.
 

"Verstehe." Ohne ein weiteres Wort stand er auf und verschwand zwischen den Bäumen. Luffy hielt ihn nicht auf, lächelte nur, während der Junge in der Dunkelheit verschwand. Er kam nicht zurück.
 

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Es war an der Zeit Segel zu setzten. Luffy nahm seine Platz auf der Galionsfigur der Sunny ein und beobachtete seine Crew dabei, wie sie den Anker einholten und alles zum auslaufen bereit machten. Er konnte seine Vorfreude kaum noch unter Kontrolle helfen. Endlich konnten sie die Insel verlassen. Endlich konnte er zurück kehren und den Leuten, die er zurück gelassen hatten, zeigen, dass er seinen Traum erfüllt hatte. Der Himmel war klar - perfekt für ihre Rückkehr. Alles lief gut.
 

"Wo ist Ace?" fragte Nami als sie die Krankenstation verlies. Sie schaute ihren Käpt'n an und wartete auf eine Antwort, die sie aber nicht erhielt. Ihr Herz sank ihr in die Knie. "Luffy..."
 

Sie waren inzwischen auf dem offenen Wasser. Jimbei hatte schon zuvor nach dem Jungen fragen wollen, aber er hatte zuvor keine Chance dazu gehabt. Dann zu hören wie sein Kamarade diesen Namen sagte, versetzte ihn nur noch mehr in Sorge. Er hatte nur einen kurzen Blick auf den Jungen werfen können, aber selbst dabei war ihm aufgefallen wie ähnlich er dem gefallenen Piraten sah. Es beunruhigte ihn. Ace war tot. Er starb vor zehn Jahren. Dennoch sah dieser Junge ihm mehr als nur ähnlich. Er hatte ihn letzte Nacht beobachtete. Auch wenn er weit aus sturer und zurückhaltender war als der Ace den er kannte, so war die Ähnlichkeit verblüffend.
 

"Monkey D. Ace." Jimbei wurde aus seinen Gedanken gerissen. Luffy wusste es. Auch ohne es auch nur erwähnt zu haben oder in sein Gesicht zu schauen, wusste er es. Anstatt zu sprechen schwieg er und erlaubte es dem Piratenkönig fortzufahren. "Hab ihn auf der Insel gefunden nachdem wir angekommen sind."
 

"Sein Aussehen..." begann Jimbei, als wenn er mehr wissen wollte.
 

"Ich hab keine Ahnung. Es interessiert mich nicht."
 

Jimbei trat näher an den Käpt'n und betrachtete die offen See vor ihnen. Hinter ihnen war die Insel noch immer in Sicht, verschwand aber immer schneller. Er brauchte nicht noch mehr fragen.
 

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Ace erreichte den Strand völlig verdreckt. Verrostete Messer in der Hand, suchte er nach dem Schiff. Es hatte abgelegt und war schon am Horizont. Er ballte die Fäuste, während er dabei zuschaute wie es davon segelte. Er war zu spät. Er hatte seine Chance verpasst, weil er zu lange gezögert hatte. Er trat bis an den Rand des Wassers und beobachtete das Schiff wie es verschwand. So fühlte sich also "Reue" an.
 

"Luffy!" Er schrie so laut er konnte bis seine Stimme langsam brach. Er hielt die Tränen zurück und beobachtete das Schiff, welches er inzwischen so gut kannte. Nachdem er sich mit einer Hand über die Augen gewischt hatte entdeckte er etwas: eine ausgestreckte Hand. Ace beobachtete sie, wie sie immer länger wurde und ihm immer näher kam, bis sie direkt vor ihm war.
 

"Ich hab darauf gewartet!" ertönte das Echo der Stimme des Käpt'ns aus der Ferne. Ace griff nach der Hand und innerhalb weniger Sekunden flog er durch die Luft und landete auf Deck. Er hatte es geschafft. Er setzte sich auf dem Schiffsboden auf und entdeckte die lächelnden Gesichter der restlichen Crew. "Weinst du?" Mit einem entrüsteten Ton wischte er sich ein weiteres mal über die Augen und wurde vor Verlegenheit leicht rot.
 

"Albern."
 

A/N (Anjelle):

Und nun kann das Abenteuer endlich beginnen. Ja.. all das bisher war nur der Beginn der Geschichte hehehe.. bitte tut mir nicht weh. Ich bin nicht so ein Troll.

Früchte und ein voller Mond

"Piratenkönig?"
 

"Ja das stimmt." erwiderte Nami. Sie bückte sich etwas runter um dies in das Ohr des Jungen zu flüstern. Luffy wollte nicht, dass sie das erwähnte - Ace versuchte noch immer seinen Hass auf Piraten zu überwinden - aber er hatte ein Recht es zu wissen. Er war war intelligent genug und war auch etwas ruhiger geworden, seit dem er beschlossen hatte mit den Strohhüten zu reise. Sie dachte, dass genug Zeit vergangen war, damit er es erfahren konnte. Auch wenn der Junge die meisten Piraten noch immer nicht leiden konnte und jeder der nicht zur Crew gehörte widerte ihn nahezu an. Luffy war dabei eine Ausnahme von seinem Hasse. Sie hatten irgendwann angefangen sich gegenseitig zu mögen.
 

"Was ist das?"Er fühlte sich noch immer recht unwohl, jemandem so nahe zu sein, aber seine Neugier war in diesem Fall stärker als seine Angst. Nach allem war dies Luffys Geheimnis - etwas, dass er ihn nicht wissen lassen wollte. Es war zu interessant um es zu ignorieren.
 

"Nun, siehst du..." begann sie, ihre Stimme dabei noch immer eher leise. "Ich vermute du kannst ihn als stärksten Mann auf dem Meer bezeichnen."
 

"Ihn?"
 

Sie konnte nicht anders als bei seiner Reaktion zu kichern. Es war schwer zu glauben. Selbst unter seinen Crewmitgliedern wirkte er eher eher klein und schmächtig. Auch wenn er um einiges größer als Ace war, so war er doch einer der kleinsten unter den Erwachsenen. Dem Mann fehlte einfach eine bedrohliche Aura. Sein Wille war stark genug um Tiere von sich fernzuhalten, aber gleichzeitig war sein Wille meiste gut genug unterdrückt um unbemerkt unter Menschen zu sein.
 

Ace warf ihr einen eher zweifelnden Blick zu. Es war etwas zu drastisches für ihn um es zu glauben. Seine Welt war zwar noch klein, aber nicht so klein als das er glaubte, dass das was er wüsste alles wäre. Es musste irgendwo da draußen jemanden geben, der stärker war als Luffy. Die Frau musste ihn anlügen.
 

"Es ist war. Du kannst die anderen fragen, sie werden dir das gleiche erzählen." Die beiden schauten noch immer am Boden hockend zu dem Mann über welchen sie gerade sprachen. Er lag mit ausgestreckten Armen auf dem Galionsfigur der Sunny und machte ein Nickerchen in der Sonne. Der lockere Mann war der stärkste von allen? "Und wir verdanken es ihm, dass wir so segeln können wie wir es nun tun."
 

Ace wusste nicht, was die Frau meinte mit dem letzten Teil, aber wenn das der stärkste Mann auf dem Meer war, dann wollte er Beweise. Er war nicht zufrieden damit es einfach nur erzählt zu bekommen - sie war trotz allem ein Pirat. Piraten konnte man nicht vertrauen. Also würde er die Sache in seine Hände nehmen. Er würde seinen Beweis kriegen. Als der sogenannte "Piratenkönig" schlief, näherte Ace sich ihm. Er stand über dem Mann und wartete darauf, dass dieser seine Augen öffnete. Als er dies tat, schlug er mit seinen Fäusten zu und traf den Piraten direkt im Gesicht.
 

Luffy starrte ihn nur an, während sein Kopf versuchte die Situation einzuordnen. Sein Gesicht pochte. Auch wenn er aus Gummi war, so hatte der Schlag weh getan. Nachdem sein Gehirn wieder vollständig wach war bemerkte er den schadenfrohen Jungen und sein selbstsicheres Grinsen. Ace verschränkte die Arme, fühlte sich um einiges stärker als er es zuvor getan hatte. Als er dies bemerkte fing Luffy an zu lachen.
 

Das war nicht die Reaktion, die er erwartet hätte.
 

"Was sollte das?" fragte er zwischen zwei Atemzügen. Auch wenn er den Jungen doch irgendwo auslachte, war sein Interesse doch geweckt. Nicht jeder konnte ihn verletzten, nicht mal ein bisschen. Dieses Blag war nicht normal. Mit der Zeit würde er in der Lage sein Haki zu meistern, da bestand kein Zweifel. Er hatte ein ziemlich bemerkenswertes Kind eingesammelt.
 

"Die Frag sagt du wärst der Stärkste." sagte Ace während er auf Nami deutete. "Aber ich glaub das nicht."
 

Nami beobachtete ihren Käpt'n dabei, wie dieser sie finster anstarrte. Es war offensichtlich, dass er nicht erfreut war. Sie war es ebenfalls nicht. Sie hatte dem Blag gesagt, er sollte es ihm nicht erzählen. Und sie war nicht ganz einverstanden damit nur als "Die Frau" bezeichnet zu werde. Es war wahrscheinlich ein Fehler gewesen es ihm zu sagen, aber sie hatte nicht widerstehen können; seine neugierigen Augen waren zu viel für sie gewesen. Diese Augen hatten sie an ihren Käpt'n erinnert, damals als sie gerade erst ihre Reise begonnen hatten. Er war immer so voller Vorfreude und dem Willen alles zu erkunden und der Junge hatte genau das gleiche Strahlen in seinen Augen gehabt. Sie vermisste dies. Nachdem sie ihre Träume so schnell erreicht hatten, wie sie es getan hatten, gab es weniger für sie zu entdecken. Dem Jungen war das natürlich nicht bewusst. Er hatte nicht gesehen, was sie gesehen hatten.
 

"Nami..." begann Luffy, seine Stimme verklang langsam. Er rieb sich über seine rote Wange und lockerte seine Schultern. Sein Lächeln kehrte zurück. "Nun, wie auch immer." Ace Verhalten war nicht anders als sonst, abgesehen von dem billigen Angriff. Der Stand des andere war ihm recht gleichgültig. In seines Augen machte es keinen Unterschied ob er der König war oder ein normaler Pirat; es zeigte nur, dass er eine gewisse Stärke besaß.
 

Die Navigatorin war erleichtert. Es war selten das Luffy verärgert reagierte. Sie hatte es bisher nur ein paar mal im letzten Jahrzehnt gesehen. Wenn er wirklich wütend war, war er nahe zu eine andere Person. Er war grausam und brutal und zeigte dabei nicht ein bisschen Gnade. Das war auch der Grund warum es niemand wagte seine Nakama zu jagen. Selbst die Marine lies sie normalerweise in Ruhe. Die einzige Zeit wenn er wütend wurde war wenn einer der Menschen die ihm nahe standen ernsthaft verletzt werden. Oder schlimmeres. Sie erinnerte sich an seinen finalen Kampf gegen Akainu und wie viel Blut des Mannes dabei geflossen war.
 

Er konnte ein Monster sein, aber nur mit einem guten Grund. Er hatte nie einen seiner Nakama verletzt. Sie wusste das die Sache nicht schlimm genug war um dafür zu sorgen, dass er mehr war als nur leicht irritiert, aber sie wollte auch nicht, dass er aus welchem Grund auch immer wütend auf sie wurde. Sie alle hatten sich daran gewöhnt, und sie mochte es nicht mit anzusehen, wie sein alberne, lachendes Gesicht verschwand. Dennoch hatte sie es Ace sagen müssen, da sie dachte es war sein Recht es zu wissen. Er war nun auch einer ihrer Nakama und sie hatten keine Geheimnisse voreinander. Nicht mehr.
 

"Du willst kämpfen?" frage Luffy mit einem neugierigen Ton in seiner Stimme.
 

"Heh." Ace zeigte eins seiner selbstbewussten Grinsen. Letztendlich sahen sie diese immer öfter. Es schien, als wenn er bevor sie in See gestochen waren eher gebrochen gewesen war. Es war, als wenn die See ihm wieder Leben eingehaucht hätte. "Nun gut."
 

Mit diesen Worten sprangen die beiden auseinander. Ace hob eine Metallstange auf und war innerhalb kürzester Zeit bereit zum Angriff. Nachdem er erkannt hatte wie Ace kämpfte, hatte Franky sie ihm gegeben. Es war um einiges hilfreicher als seine verrosteten Schwerter, welche der Schiffszimmermann ebenfalls noch reparieren wollte. Es hatte sich heraus gestellt, dass nicht alle Piraten hier an Bord so schlimm waren wie er gedacht hatte. Auch wenn dies noch lange nicht genug war um sein Vertrauen zu gewinnen. Der Einzige dem er dieses Privileg gestattete war Luffy. Der König der Piraten hatte es geschafft durch seine Mauern zu brechen. Selbst wenn er sich dem Mann vielleicht noch nicht ganz geöffnet hatte, so war es doch immerhin ein Anfang.
 

Ace handelte als erstes. Er rannte auf seinen Gegner zu und sprang in die Luft. Er hob seine Stange über seinen Kopf und schlug mit dieser nach Luffy. Der Pirat stoppte die Stange mit nur einer Hand und warf sie - noch immer mit dem Jungen dran hängend - ans andere Ende des Decks. Er schaffte es aufrecht zu landen und rutschte etwas über den Boden, bevor er sich wieder fangen konnte und zu einem weiteren Angriff ansetzte. Dieses mal trat er nach dem anderen. Als der Pirat es schaffte zur Seite zu springen , gelang es ihm sich herum zu drehen und ihn stattdessen im Nacken zu treffen. Es hatte keine Wirkung. Er landete auf dem hölzernen Boden und beobachtete ihn für einen Moment. Warum hatte es nicht funktioniert?
 

Luffy streckte ihm die Zunge entgegen.
 

"Das wird nicht funktionieren." stichelte er den anderen.
 

"Warum?"?
 

"Ich bin ein Gummimensch." verkündete er. Bei diesen Worten griff er nach seiner Wange und zog diese weiter weg, als es eigentlich möglich sein dürfte. Es war dieser Moment in dem ihm einfiel, dass sie dem Jungen noch keine Erklärung für diese Fähigkeiten gegeben hatten. Er würde es ihm später erklären müssen. Aber für diesen Moment..
 

"Nun bin ich dran!" Er stürzte sich auf den Jungen, schlug mit seiner ausgestreckten Faust in sein Gesicht. Ace wurde von der Wucht des Schlages durch die Wände geschleudert und wäre sicher über Bord gegangen, wenn ihn die Reling nicht aufgehalten hätte. Luffy hatte seine eigene Stärke vergessen Er hatte in letzter Zeit nicht mehr so oft gekämpft. Er lachte nervös, als seine Augen auf seinen irritierten Schiffsbauer und Doktor fiel. "Sorry!"
 

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"Teufelsfrucht?" fragte Ace. Er hatte Chopper erlaubt sich seine Verletzungen anzuschauen. Jimbei war ebenfalls in der Krankenstation. Er war für ein paar Tage wer auch immer wusste wo, gewesen und der Doktor wollte überprüfen ob mit ihm alles in Ordnung war. Nach allem war es eine Seltenheit, dass einer von den Strohhüten zurück kam ohne in irgendeinem Kampf verletzt worden zu sein. Es war seine Aufgabe dafür zu sorgen, dass alle gesund waren.
 

"Es ist eine selten Frucht, welche man auf der Grand Line findet." begann Chopper, als er Aces Kinn zur Seite drehte um sich die Verletzung aus einem anderen Winkel anzuschauen. "und wenn du eine isst bekommst du eine spezielle Fähigkeit." Er begann die Wunde zu desinfizieren. Ace zuckte dabei zusammen.
 

"Hat Luffy eine gegessen?"
 

"Die Gomu Gomu no Mi." mischte Jimbei sich ein. Er war aufgebrochen kurz nachdem sie in See gestochen waren und hatte daher bisher nicht die Möglichkeit gehabt mit dem Jungen zu reden. Er wollte es. Er stimmte Luffy zu, dass sein Aussehen keine Rolle spielte, aber er kam nicht darum herum sich zu wundern. Trotz allem war dieses Kind seinem alten Freund einfach zu ähnlich. Dennoch war ihm bewusst, dass er es nicht war. Es konnte nicht sein, dennoch konnte er sich nicht anders zu helfen als daran zu denken , dass es so war.
 

Wenn es nur die Ähnlichkeit im Aussehen wäre, dann wäre das eine Sache. Aber er begann auch immer mehr, sich wie der gefallene Pirat zu verhalten. In der Nacht bevor sie los gefahren waren, war der Junge still geblieben und hatte sich zurück gehalten. Aber nun begann er auch mit Leuten neben Luffy zu reden. Das war eine unnatürlich schnelle Entwicklung. Es war außerdem gerade mal etwas mehr als einen Monat her, seit dem sie den Jungen gefunden hatten und jetzt war er schon in der Lage ein komplettes Gespräch zu führen. Seine Grammatik war nahe zu perfekt. Der Käpt'n hatte ihm erzählt von der Unfähigkeit des Kindes zu kommunizieren und es gab kein Weg, dass er so schnell lernen konnte, egal wie intelligent er vielleicht auch war. Es war unnatürlich.
 

"Und er wurde zu Gummi?" fragte Ace. Jimbei hatte keine Antwort erwartet. Der Blick des Kindes zeigte ihm, dass er ihm nicht vertraute. Er hatte mit ihm bisher am wenigsten Zeit von allen verbracht. Das war normal. Auch wenn er nicht gezögert hatte zu antworten. Also versteckte er seine Überraschung über die Tatsache, in dem er einfach nur nickte.
 

"Hat Robin eine gegessen?" Seine Gedanken wanderten zu seiner Lehrerin. Sie hatte eine merkwürdige Fähigkeit benutzt um ihn festzuhalten, wann immer er versucht hatte gegen sie zu kämpfen. Ihre war um einiges beängstigender als Luffys, aber er gewöhnte sich langsam daran.
 

"Ja hat sie. Die Hana Hana no Mi." Jimbei hatte sich letztendlich an die Situation gewöhnt und genoss es mit dem Jungen zu reden. Er hatte dennoch offene Fragen. Aber diese würden warten müssen. "Wie auch immer.. Teufelsfruchtnutzer werden von der See abgelehnt. Sie können nicht länger schwimmen und können ihre Fähigkeiten nicht mehr einsetzen wenn sie im Wasser sind."
 

"Nun leg dich hin, ich werde dir eine lokale Betäubung geben." bestimmte Chopper. Ace hatte sich recht schlimm am gebrochenen Holz geschnitten, bei dem Aufprall auf die Wand und dies musste nun genäht werden. Auch wenn er wusste, dass der Junge es nicht mochte betäubt zu werden. Er würde ein ernstes Wort mit dem Käpt'n sprechen müsse darüber, dass er doch zu hart gegen das Kind vorgegangen war.
 

"Du wirst mich stechen?" Er wich leicht zurück, erinnerte sich an das letzte mal, als er es versucht hatte. Dieser Doktor war ein beängstigender Mann, auch wenn er so klein war. Er war sich immer noch nicht sicher, ob er ihm vertrauen konnte.
 

"Es wird nicht weh tun." Chopper wollte ihn korrigieren was das "stechen" anging, beschloss dann aber es dabei zu belassen. Es gab keinen Grund so sehr ins Detail zu gehen bei jemanden, der gerade erst zu sprechen gelernt hatte.
 

"... Gut."
 

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Die Nacht war angebrochen. Luffy hatte Ace erlaubt bei ihm im Zimmer zu schlafen, da alle anderen belegt waren. Er hatte dem Jungen versprochen, dass er ein eigenes Bett bekommen wüde wenn sie die nächste Insel erreichen würden, aber es machte ihm nichts aus. Er war daran gewöhnt im Schmutz zu schlafen, so war dies schon mehr als genug für ihn. Sie hatten den Raum gerade erreicht und waren noch nicht wirklich müde genug um zu schlafen, so saßen sie auf dem Bett und redeten. Es gab ein spezielles Thema, welche Ace schon den ganzen Tag über nicht aus dem Kopf gegangen war. Nun war die perfekte Zeit um zu fragen. Während Luffy weiterhin über das Abendessen schwafelte, beschloss er ihn zu unterbrechen indem er auf eins der Poster an der Wand deutete.
 

"Luffy," begann er, fokussierte jenes über das er etwas fragen wollte.
 

"Was?"
 

"Was war seine Teufelsfrucht?"
 

Luffys Augen weiteten sich leicht, als er seinen Kopf drehte und das Bild von Portgas D. Ace anschaute. Er hatte dem Jungen nie erzählt, dass Ace eine Teufelsfrucht gegessen hatte. Aber er war auch nicht dabei gewesen, als Chopper und Jimbei ihm das erklärt hatten und er vermutete einfach, dass sie es erwähnt hatten. Dennoch war es überraschend.
 

"Mera Mera no Mi."
 

"Was ist das?"
 

"Es ist eine Teufelsfrucht vom Logia-Typ und gibt dir die Kontrolle über das Feuer."
 

"Hmm..." Es schien als wäre der Junge in tiefen Gedanken. Er lehnte sich zurück und starrte auf all die Gesichter der Leute, die Luffy getroffen hatte. Es waren so viele. Wie viele hatten Teufelskräfte. Wie viele davon waren stark? Wie viele würde er treffen? "Ich frage mich, ob ich eine Teufelsfrucht kriegen werde."
 

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Luffy lehnte sich an die Reling und schaute zu dem Mond und den Sternen am Himmel. Eine Flasche Alkohol in der Hand, lächelte er dem Himmel entgegen. Der Rest der Crew schlief schon längst. Er war nicht auf Nachtwache, aber er konnte nicht schlafen. Das hier wurde zu einer unschönen Angewohnheit von ihm. Rum schmeckte immer am besten unter freiem Himmel. Er erinnerte sich, wie er Alkohol immer abgelehnt hatte als er noch jünger gewesen war. Er war nicht in dem richtigen Alter gewesen, als Ace noch am leben gewesen war. Er hatte nie mit seinem Bruder zusammen getrunken, mal davon abgesehen wie sie die Sakeschälchen ausgetauscht hatten als sie Kinder gewesen waren. Das war auch der Grund warum er Sake zu seinem Grab gebracht hatte.
 

"Es ist merkwürdig, Ace," begann der Piratenkönig, nachdem er einen weiteren Schluck aus der Flasche genommen hatte. "Manchmal fühlt es sich an, als wenn du nie gegangen wärst und jetzt stehe ich hier und frage mich, wo du gerade bist."
 

Er schaute zu den Wellen, als wenn dise ihm antworten würden. Es fühlte sich an, als wenn die See ihn verstehen würde. Das Wasser hatte ihn durch seine gesamte Reise begleitet. Es war da gewesen als Sabo gestorben war. Es war da gewesen, als Ace starb. Es würde da sein, wenn er sterben würde. Es war sein Freund - sein Nakama - und es hatte ihn durch all seine Rückschläge begleitet. Es war Merry's Grab. Eiens Tages würde es auch das der Sunny sein. Er war beides. Sowohl Anfang, als auch Ende aller Abenteuer. Es war das Band, welches ihn und alle die er auf der Welt kannte verband. Es war da , wenn er so großartige Nakama kennengelernt hatte. Und es würde da sein wann immer es Leb wohl hieß.
 

"Ich denke nicht, dass jemand von uns damals wirklich verstanden hat was der Tod bedeutet." Der Mond wurde auf der Wasseroberfläche reflektiert. Es war hell und wunderschön, im Kontrast zu dem dunklen Blau der tiefen See. Er hatte nicht bemerkt sie beeindruckend es war, als er noch jünger gewesen war. Er war damals nur ein Kind gewesen, hatte nur auf Abenteuer gewartet und wollte seinen Traum erreichen. Nun wo er seine Träume erfüllt hatte bemerkte er all die Wunder um ihn herum. Das war Teil des Erwachsen werden. "Ich werde es den Kind irgendwann zeigen. Damit er nicht die gleichen Fehler macht." Sich selbst zu opfern verursachte nur noch mehr Schmerzen. Tod war das Ende. zu sterben war weder richtig, noch etwas mutiges oder etwas wo du stolz drauf sein konntest. Du konntest nicht weiter gehen , wenn du zu leichtsinnig dein Leben verlierst. Er hatte das erst verstanden,nachdem er ihn verloren hatte. Er würde nicht zulassen, dass dem Jungen das gleiche passierte, wo er doch seinem verlorenen Bruder so ähnlich war.
 

Er lächelte und lachte in die Nacht, erinnerte sich an diese wichtige Person und all die Abenteuer die sie zusammen erlebt hatten. Sie hatten so viel durchgemacht. Wenn diese Erinnerungen alles waren was ihm blieb, so würde er sie bewahren.
 

"Du hast immer gesagt ich wäre leichtsinnig, aber ich bin noch immer hier."

Ein Besuch

Kapitel 9: Ein Besuch
 

Luffy verhielt sich an diesem Morgen merkwürdig. Er war distanziert und zurückgezogen. Es war verstörend, besonders für Ace, welcher ihn nie in einer solchen Stimmung erlebt hatte. Was war mit dem lustigen Mann erzählt, welcher zu jeder Mahlzeit Tonnen von Essen in sich rein stopfte und lachte egal in was für einer Situation er gerade war? Er nahm noch immer seine Position auf der Gallionsfigur ein, aber all seine Energie schien verschwunden zu sein. Es war, als wenn er gar nicht wirklich da wäre.
 

Luffy dachte nach. Und das im Moment ziemlich viel. Es war nicht üblich für ihn und das wusste er auch, aber etwas beschäftigte ihn und lies ihn einfach nicht los. Bevor er dafür keine Lösung gefunden hatte, konnte er sich nicht mit etwas anderem beschäftigen. Oder vielleicht wäre es auch einfach besser, wenn er sich selbst erlauben würde es zu ignorieren. Auch wenn er sich danach nicht fühlte. Er wollte es herausfinden. Es ging ihm inzwischen so häufig durch den Kopf, dass er das Frühstück vergessen hatte. Das war der Punkt, der sie am meisten schockierte.
 

Ace saß an die hölzerne Wand gelehnt auf Deck und beobachtete still den sich nicht bewegenden Piraten. Er war besorgt. Der Mann hatte seit letzter Nacht nicht mehr gesprochen. Er zog seine Knie an und umschlang sie mit seinen Armen. und wartete. Es dauerte nicht all zu lange bis Robin sich neben ihn setzte. Sie wusste genau was er dachte und lächelte nur still darüber, leistete ihm Gesellschaft, wie er den Käpt'n beschützte. Nachdem die Stille zu erdrückend geworden war, beschloss sie aber, dass es das beste wäre ihm seine Sorgen zu nehmen.
 

"Es ist alles in Ordnung, das passiert manchmal." Robin legte eine Hand auf seine Schulter. Er fuhr zusammen, blieb aber ansonsten ruhig sitzen. "Er ist über etwas besorgt. Sobald er herausgefunden hat was es ist wird er wieder normal sein."
 

"...das passt nicht zu ihm."
 

"Ich weiß."
 

________________________________________-
 

Nach Stunden die er verbracht hatte ohne sich zu bewegen, bemerkte Luffy eine Brieftaube. Er hatte schon lange keine mehr gesehen und stand auf um die Nachricht aufzufangen, als sie fallen gelassen wurde. Nachdem er sorgfältig die Nachricht gelesen hatte, legte er sich eine Hand auf die Stirn und begann zu lachen wie er es sonst auch immer tat. Ace Aufmerksamkeit wurde von diesem Geräusch geweckt, er war leicht weg gedöst. Luffy lachte lauter als sonst und mit mehr Freude und Vorfreude in seiner Stimme, als er es in den letzten Tagen wahrgenommen hätte. Er war aus seinem gelähmten Zustand erwacht, aber warum?
 

Als Ace aufstand bemerkte er, dass eine Decke um ihn geschlungen war. Robin? Er legte sich vorsichtig auf dem Boden ab, ehe er sich Luffy näherte. Der Pirat fuhr begeistert herum und sprang von der Galionsfigur auf Deck. Er rannte in Richtung Küche, hielt nur inne um Ace durch die Haare zu wuscheln, mit wesentlich mehr Elan als zuvor.
 

"Sanji, Essen! Ich hab Hunger!" brüllte er, während sein junger Freund ihm hinterher lief. Als sie die Küche betraten, trafen sie auf die lächelnden Gesichter der Crew. Luffy setzte sich auf seinen üblichen Platz, während Ace in der Tür stehen blieb, wissend, dass sein sorgen erregender Freund wieder normal war.
 

"So hast du es überstanden, huh?" sagte der Koch. Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, als er seinem Käpt'n eine Platte mit Essen hinstellte.
 

"Shishishi!"
 

"Was begeistert dich so?" fragte Nami, schaute dabei mit einem sanften Lächeln von ihrem Buch auf.
 

"Shanks kommt."
 

Der Raum verfiel in eine überraschte Stille, ehe sich die Vorfreude der anderen in einem lauten Jubeln widerspiegelte. Ace neigte fragend seinen Kopf und beobachtete, wie die Gesichtsausdrücke der Piraten sich schlagartig änderten. Sie waren aufrichtig erleichtert. Es machte ihn neugierig, was in aller Welt dieses Shanks war. Was auch immer es war, es musste beeindruckend sein; es war in der Lage Luffy aus seiner Lähmung zu befreien. Nichts anderes hatte zuvor funktioniert. Nun war er wieder sein kindliches, albernes Ich. Ace beschwerte sich nicht darüber, dass er ignoriert wurde - es war genug zu sehen, dass alle so glücklich waren.
 

Er drehte sich um, um den Raum zu verlassen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Er zuckte zusammen, merkte er sofort, dass es nicht Luffys Hand war. Als er sich umdrehte, schaute er Sanji an, welcher ihm ein schiefes Grinsen schenkte. "Was denkst du wo du hin gehst, Kid?" Ace war sich nicht sicher was er darauf antworten sollte, und so schaute er nur mit geweiteten Augen zu dem Koch auf, als dieser einen Zug an seiner Zigarette nahm. "Beweg deinen Arsch rein und ess was."
 

Der Blonde packte Ace am Rand seines Kragens und trug ihn zurück in den Raum. Er setzte ihn neben Luffy am Tisch ab, gegenüber von Robin und Usopp. Sie alle schauten ihn voller Vorfreude an und er richtete seinen Blick auf den Tisch, um den wachsamen Blicken zu entgehen. Er kam nur selten in diesen Raum - er war ihm zu laut und zu voll - und die Blicke die ihm zugeworfen wurden, fühlten sich an, als wenn sie sich in seine Haut brennen würden. Normalerweise lies die Crew es zu, dass er seine Distanz bewahrte und ließen ihn in Ruhe, aber nun war er in ihre Mitte gezerrt worden und alle starrten ihn an, als wäre er irgendein Alien oder ähnliches. Zurückschauend lag es wohl daran, dass er nie unter ihnen gewesen war, wie er es nun war.
 

"Super!" rief Franky, als er dem Jungen einen einen etwas kräftigeren Klaps auf den Rücken gab. Er beobachtete, wie Ace leicht erzitterte und realisierte, wie ruhig der Junge in den letzten Wochen geworden war. Wenn er das früher getan hätte, dann hätte er einen Schrei als Antwort bekommen. Gefolgt von einem Tritt. Sein Lächeln wurde breiter. "Schau nicht so traurig. Das ist eine Feier, Bro!"
 

"Huh?" schaffte er es zu fragen, nachdem er erfolgreich das Verlangen anzugreifen und wegzulaufen unterdrückt hatte. Der Mann war der Größte. Auch wenn er noch nicht viel zu ihm gesprochen hatte, war es nicht all zu unbehaglich ihn sprechen zu hören. Es war eigenartig. Es hatte ihn den ganzen Monat gekostet um sich an manche der anderen zu gewöhnen.
 

"Shanks sagte er wird bald hier sein." unterbrach Lufy sie, seine Stimme klang um einiges jünger als sonst. Der Piratenkönig war normalerweise eine recht kindliche Person, aber etwas in seiner Stimme gab Ace dieses mal das Gefühl, dass er älter war als er. Wenn man ihn anschaute war es offensichtlich, dass es nicht so war, aber ihn so zu sehen lies es für Ace so wirken als wäre er der Ältere. Als wenn Luffy sein kleiner Bruder wäre. Aber das war nicht wahr.
 

Er riss sich aus seinen Gedanken. Was dachte er da überhaupt? Leicht hob er die Schultern und hob letztendlich seinen Blick um den schwarzhaarigen Käpt'n anzuschauen. Es beschäftigte ihn, aber es gab weit aus wichtigere Dinge, über die er sich sorgen machte. Luffy hatte gesagt "er", also hieß dass, das Shanks eine Person war. Komischer Name.
 

"Er wird dich mögen." verkündete Luffy, legte einen Arm um den Jungen und nahm einen Schluck aus dessen Glas. Ace wurde dabei leicht rot. Er wusste selbst nicht warum. Es war wegen dem, was der Ältere gesagt hatte, aber so sicher war er sich dabei auch nicht. Was auch immer es war, es machte ihn glücklich.
 

"Er kommt aus anderen Gründen als sich nur zu vergnügen, Käpt'n-san." unterbrach Robin bevor Luffy beginnen konnte mehr über den Mann zu sage. Sie alle sahen wie Luffys Lächeln sich in einen kindlichen Schmollmund verzog, ehe er seufzte. Der Pirat legte seinen Kopf auf seiner Handfläche ab und stützte sich auf dem Tisch ab. Seine Laune hatte sich komplett geändert und nun war er wieder eher deprimiert. Nein, nicht deprimiert - irritiert.
 

"...ich weiß." Robin lächelte sanfter als üblich, bedeutete dem anderen dann aber fortzufahren. "Er sagte so nen Typ is hinter dem Kopf eines Yonkos her."
 

"Warum macht er daraus so ne große Sache? Es sind immer Leute hinter den Yonkos her." mischte Usopp sich ein, sein Interesse nun auch geweckt. Es war selten für Shanks den Piratenkönig zu treffen, vor allem, weil es immer ein großes Chaos mit der Marine mit sich zog. Wenn sie sich trafen hatte Shanks meistens etwas wichtiges mit Luffy zu besprechen. In anderen Worten, sein Erscheinen bedeutete meistens schlechte Nachrichten. Dennoch brachten er und seine Crew immer leben zu ihnen, auch wenn es vielleicht etwas schwer zu unterstehen war. Das war auch der Grund, warum die Strohhüte feierten. Das war der Grund, warum sie sich so auf das Treffen mit dem Mann freuten.
 

"Ich bin mir nicht sicher. Er hat gesagt, etwas wäre merkwürdig, aber er wollte nicht sagen was."
 

Sanji erreichte sie und stellte mehrere Platten voller Essen auf den Tischen im Raum. Als er eine Platte vor Ace abstellte, lachten sie alle über das laute Knurren dessen Magens. Sein Gesicht wurde leicht rot und er beeilte sich, dass Essen vor ihm zu verschlingen. Nachdem sie den Jungen etwas angelächelt hatten, folgten die anderen seinem Beispiel.
 

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Vier Tage vergingen noch, ehe das Schiff des Yonkos endlich in Sicht kam. Luffy hüpfte auf der Stelle in dem Versuch sich selbst zusammen zu reißen. Der Rest der Crew ging ihren normalen Tätigkeiten nach, aber Ace merkte, dass alle viel munterer waren als sonst.
 

Er hatte inzwischen genug Zeit mit ihnen verbracht um ihre Gesten und ihr Verhalten zu beobachten, und er hatte gelernt sich zu merken wie sie normalerweise waren. Er fühlte scih wohler dabei sie nur zu beobachten,als mit ihnen zu reden - er war trotz allem ohne Sprache aufgewachsen. Deswegen war er in der Lage Dinge zu merken, die manche nicht mal über sich selbst wussten. Wann auch immer Nami anfing über etwas intensiver nachzudenken begann sie mit ihrem Haar zu spielen. Sie würde anfangen mit ihren Fingern zu klopfen, bevor sie wütend wurde und saß immer in einer bestimmten Ecke der Galerie, wenn sie ihre Ruhe haben wollte. Robin lächelte immer, wenn sie ein Buch las. Sie lächelte ebenfalls, wenn sie wütend war; es war manchmal schwer den Unterschied zu erkennen. Wenn sie etwas interessierte würde sie sich einmischen, aber wenn sie Interesse nur vortäuschte, senkte sie ihren Kopf.
 

Er bemerkte manche Dinge auch bei anderen, die er noch nicht so gut kannte. Zum Beispiel würde Chopper lachen, wenn er etwas neues aus seinen Büchern oder Experimenten lernte, aber würde seufzten, wenn etwas nicht so lief wie geplant. Usopp konnte recht schnell mit irgendwas prahlen, aber er begann zu Lügen sobald er sich bedroht fühlte. Ace wusste dies, denn nicht lange nachdem er sich erholt und begonnen hatte das Schiff zu erkunden, hatte er ein kleines Aufeinandertreffen mit dem Mann gehabt. Als Ace ihn wütend angestarrt hatte, hatte er etwas Angst gezeigt und sofort begonnen irgendwelchen Schwachsinn zu labern, von wegen er hätte ja so viele Männer die ihm folgen würden und er wäre ja der Stärkste überhaupt, was Ace recht schnell widerlegt hatte. Er hatte es immer merkwürdig gefunden, dass Usopp vor ihm Angst gehabt hatte damals. Warum war er verängstigt, wenn er so viel älter und größer war als er? Sicher hatte er auch mehr Kampferfahrungen als ein Junge, der auf einer Insel gestrandet war. Dennoch schien es eher so, dass er nicht Ace sah, sondern etwas an das Ace ihn erinnerte. Nun, wie auch immer. Es war nicht wichtig.
 

Ace lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen um ihn herum und beobachtete wie Luffy und Usopp umher sprangen und tanzten, während die Schiffe sich näherten.

Er versuchte ruhig zu bleiben, da Luffy diese Shanks Person kannte, aber es war schwer. Er konnte spüren, wie das Adrenalin durch seinen Körper schoss, als er Menschen an Bord des anderen Schiffes ausmachen konnte. Sein Körper schrie danach entweder anzugreifen oder davon zu laufen, aber er tat weder das eine noch das andere. Er konnten seinen Instinkt so nicht mehr folgen. Piraten waren keine Feinde. Er musste ruhig bleiben. Luffy kannte diese Leute und er vertraute ihnen, also musste er es auch versuchen. Er war nicht länger alleine.
 

Der erste, der das Schiff der Strohhüte betrat war ein rothaariger Mann mit drei Narben über das linke Auge. Er sah um einiges Älter aus als Luffy's Crew. Ace fühlte etwas merkwürdiges von ihm ausgehen, so wie er es auch um den Piratenkönig herum spürte. Nicht, dass das Gefühl genau das gleiche war, aber es erinnerte ihn ziemlich an Luffy. Da war etwas in seinem Lächeln, dass die gleiche sorgenlose Fröhlichkeit wieder gab, die auch Luffys Lächeln ausstrahlte. Dennoch war er um einiges einschüchternder. Kein Zweifel, das war Shanks.
 

Der Rothaarige erreichte das Deck und wurde von Leuten Jubel der gesamten Crew begrüßt. Als seine Augen auf Luffys trafen, hielten die beiden ein hielten beiden Blickkontakt aufrecht. Beide hatten ihr schiefes Grinsen im Gesicht, Augenbrauen gekräuselt und eine eher angespannte Haltung. "Sieht aus, als wenn du es leicht nehmen würdest." stellte er fest, musterte den Piratenkönig von oben bis unten und bemerkte seine normale Alltagskleidung und das Fehlen des Kapitänsmantels.
 

"Du auch." gab der Pirat zurück, nachdem er den üblichen eher lockeren Kleidungsstil des anderen bemerkte hatte - nichts, was eine normale Person bei einem formellen Treffen tragen würde. Nach einem kurzen Moment der Stille brachen bei in lautes Gelächter aus, klopften sich gegenseitig auf den Rücken. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis der Rothaarige seinen Arm um den Piratenkönig gelegt hatte und sie munter am reden waren.
 

"Oh, richtig!" Luffy schlug sich mit der Faust auf die Handfläche , als ihm wieder etwas einfiel. Er führte Shanks rüber zu der Stelle, an welcher Ace stand. der Junge lehnte an der Reling und versuchte weiterhin seine Instinkte zu unterdrücken, welche ihm sagten, dass der Fremde gefährlich war. Sein Gesicht spiegelte seine Neugier wieder, aber sein Blick war eher kühl und ernst. Wenn er nicht schon mit dem Rücken zur Reling stehen würde, wäre er wohl zurück gewichen. "Hier lern meinen neuen Nakama kennen!"
 

Shanks war neugierig auf den Jungen, nachdem Luffy dies verkündet hatte. "Nen bisschen jung, oder nicht?" Mit diesen Worten ging er etwas in die Hocke, um einen besseren Blick auf den Jungen werfen zu können. Bevor er die Zeit hatte sich die Merkmale des anderen genauer anzuschauen bemerkte er schon das Feuer in seinen Augen ; er hielt den Drang anzugreifen zurück, daran gab es keinen Zweifel. Dies sorgte dafür, dass das Grinsen des Yonkos zurückkehrte, noch breiter als zuvor. Er mochte ihn. Kurz nachdem er die Augen von jenen des Jungen abgewandt hatte, fiel ihm die unglaubliche Ähnlichkeit auf zu jemanden, den er mal gekannt hatte. Jemanden, den er als seinen Freund bezeichnet hatte. Es verblüffte ihn.
 

"Das ist Ace." verkündete Luffy stolz, als er die Anspannung des Jungens bemerkte. Es hatte lange gedauert um ihn so ruhig zu bekommen - eine Menge Einsatz und Wochen gefüllt mit Wutausbrüchen seitens des Piratenkönigs - aber das war es definitiv wert gewesen. Er wollte gar nicht erst darüber nachdenken, was passiert wäre wenn Shanks vorbei gekommen wäre, als Ace sie noch angegriffen hatte. Ah, diese Erinnerungen.
 

Als Shanks dies hörte, verengten seine Augen sich. Nun wusste er, woran er ihn erinnerte. Er musterte das Gesicht des Kindes ein weiteres mal, ignorierte wie unwohl dieser sich dabei fühlte. Es gab keinen Zweifel, dass er aussah wie die Feuerfaust. Er wunderte sich über den Namen; warum war auch dieser der gleiche?
 

"Es ist mir eine Ehre." meinte der Rothaarige mit einem Lächeln. Er hielt Ace eine Hand hin, aber das Kind wich von ihm zurück und näherte sich dem Piratenkönig. Er hatte sich gedacht, dass da etwas mit ihm nicht stimmte, und diese Reaktion bestätigte ihn. "Angst?" stichelte er.
 

"Er hasst Leute." erwiderte Luffy, streckte die Zunge raus, als der Junge sich ihm weiter näherte. "Ich glaub dein Titel als Yonko macht ihm angst."
 

"Du bist der Piratenkönig - er sollte vor dir mehr Angst haben als vor sonst jemandem."
 

Die beiden lachten wieder und Luffy klopfte auf Ace Schulter, ehe die beiden alleine in einem Raum verschwanden. Als der Fremde verschwunden war fand auch Ace Zeit sich wieder zu beruhigen, er musste sich eingestehen, dass er den Mann mochte. Er war Luffy sehr ähnlich.
 

Jimbei nahm seinen Platz neben Ace ein und beide schaute auf die geschlossene Tür, durch welche die beiden verschwunden waren. Er sah die Neugier in den Augen des Jungen und fühlte sich dafür verantwortlich, es ihm zu erklären. Er wusste genau, was er dachte. "Sie fühlen sich ähnlich an, oder?"
 

Das überraschte Ace. Er hatte nicht damit gerechnet, dass irgendwer anderes das sagen würde, aber er nickte und schaute den Mann fragend an.
 

"Er ist der Mann, der Luffy zum Piratenkönig gemacht hat."
 

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Kaum, dass sie in dem Raum angekommen waren, ließen beide ihre Fassade fallen. Shanks wusste, dass sie über den aktuellen 'Vorfall' den er in seinem Brief erwähnt hatte sprechen mussten, aber es schien,als gebe es noch andere Dinge über die sie ebenfalls sprechen mussten. Er hatte gemerkt, dass der Hut seines Schützlings verschwunden war. Der Besuch würde länger andauern, als er gedacht hätte. Er hatte damit natürlich keine Probleme, da er und Luffy sich doch recht selten sahen. Wenn Piraten sich mit anderen Crews anfreundeten, brachte das immer die Bürde mit sich, sich selten treffen zu können. Je höher dabei ihr Status war, desto seltener wurden die Treffen. Das war einer der Gründe, warum diese seltenen Treffen so ein Vergnügen waren.
 

"Wir haben ihn vor einer Weile gefunden." Luffy wusste genau, was sein alter Freund fragen wollte. Er vergeudete keine Zeit es ihm zu erklären. Er wollte ebenfalls darüber sprechen. "Er war verlassen und konnte nicht sprechen. Er wäre gestorben, wenn wir ihn dort gelassen hätten."
 

"So ist das also.." Das erklärte eine Menge, seinen feindseligen Blick und der Mangel an Vertrauen. "Und der Name?"
 

"Er sagte er mag ihn, also hab ich ihn Monkey D. Ace genannt. Es war anfangs schwer sich daran zu gewöhnen." Er lächelte, als er sich daran erinnerte, wie Ace Augen damals angefangen hatten zu leuchten. Wie hätte er so einen aufrichtigen Ausdruck widersprechen können? Der Junge hatte genug durch gemacht, oder nicht?
 

"Monkey? Ist er dein Sohn oder wie?" stichelte der Rothaarige. Sein Lächeln kehrte zurück, als er sah wie sein Freund beleidigt über seinen Kommentar schmollte.
 

"Das hat Sanji auch gesagt. Aber ich wollte nicht zulassen, dass er sich Portgas nennt und die Marine ihn verfolgt."
 

"Du.. hast du nicht daran gedacht, dass die Tatsache, dass er den Namen des amtierenden Piratenkönigs trägt nur dafür sorgt, dass er noch mehr und härter verfolgt wird?" Luffy wurde daraufhin still, bevor sein Blick schockiert wurde und ihm seine Gesichtszüge entglitten. Sein Kiefer fiel bis auf den Boden, Augen geweitet, sein Gesicht verlor an Farbe. Er hatte das nie bedacht. Dieser Ausdruck brachte Shanks dazu laut in Gelächter auszubrechen, so sehr, dass die ersten Tränen in seine Augen traten. Es war faszinierend wie dumm eine Person die so viel erreicht hatte sein konnte!
 

Als Luffy begann sich selbst zu verteidigen schnappte Shanks nach Lufy, beschloss aber, dass er genug wusste. Sicher war da auch nicht mehr was sein Freund ihn sagen konnte. Was hatte er erwartet? Nun, er war bereit fortzufahren.
 

"Wie auch immer, ich muss etwas wichtiges mit dir besprechen."
 

"Über den Yonko und den Typen?"
 

"Ja."
 

Plötzlich wurde die Luft dicker und die Stimmung schlug um. Luffys Muskeln spannten sich an. Er wusste, dass wenn Shanks es als wichtig genug empfand um es mit ihm zu besprechen, dann war es etwas wirklich ernstes. Eine der Regeln des Mannes war es, dass jeder mit seinen eigenen Problemen klar kommen musste. Das änderte sich nur, wenn die Gefahr groß genug war, um andere ebenfalls in Gefahr zu bringen, besonders seine Freunde. Es hieß, was auch immer dahinter steckte, war groß genug um die ganze Piratenwelt zu betreffen. Das war schlecht, nur wie schlecht?
 

"Es gibt diesen Mann, der hinter einem Yonko her ist. Es interessiert mich nicht, wenn einer von uns seinen Titel verliert - das gehört zu unserer Aufgabe dazu - aber irgendwas daran ist merkwürdig."
 

"Was?"
 

"Gerüchten zufolge hat er die Kräfte der Yami Yami no Mi." Das weckte Luffys Aufmerksamkeit.
 

"Blackbeard?" Er konnte spüren wie er anfing zu schwitzen, während er sich auf seinem Sessel leicht nach vorne beugte. Er hatte den Mann getötet, kurz bevor er das One Piece erreicht hatte. Das war jedenfalls das, was er geglaubt hatte. Er hatte ziemlich tot gewirkt.
 

Shanks schüttelte seinen Kopf. "Ich bin mir nicht sicher. Niemand ist nah genug ran gekommen um einen genauen Blick auf ihn zu werfen. Er zerstört jedes Schlachtfeld das er betritt. Personen eingeschlossen. "
 

"Name?"
 

"Ich habe keine Ahnung."
 

Sie fielen in ein Schweigen, während sie die Informationen verarbeiten. Wenn es wirklich Blackbeard war, dann verhielt er sich merkwürdig. Der Mann wollte gekannt werden. Er wollte, dass sein Name auf allen Meeren bekannt war. Gieriger Bastard. Wenn er sich bedeckt hielt, dann hatte er etwas vor. Wenn es nicht Teach war, dann hieß das er war tot - keine Teufelsfrucht konnte gleichzeitig zwei mal existieren.
 

"Er ist hinter dir her?"
 

"Nein."
 

"Marco?"
 

"Trafalgar Law."
 

"Oh." Luffy begann zu denken. Nach dem er einen Moment darüber nachgedacht hatte, erinnerte er sich das Law erst vor kurzem den Titel als Yonko erhalten hatte. Er hatte sich so darüber gefreut das zu hören - sein alter Rivale näherte sich seinem Level mal wieder ran - aber nun war er besorgt. "Warum?"
 

"Er hat nicht die Erfahrung die wir anderen haben. Wer auch immer der Typ ist, er denkt wahrscheinlich, dass er einfach mit Law fertig wird."
 

"Law lässt sich nicht so einfach fertig machen."
 

"Hör zu Luffy: wir können nicht zulassen, dass er die Macht eines Yonkos kriegt. Es ist beunruhigend."
 

"Dann..." Luffys Grinsen verzehnfachte sich, als seine Augenbrauen sich leicht hoben, in einem Ausdruck der Selbstsicherheit. Wenn das alles gewesen wäre, was der andere besprechen wollte, dann hätte er es auch in dem Brief erwähnen können. Nein, er wollte etwas anderes und der Piratenkönig wusste genau was es war. "... eine Allianz?"
 

Der Rothaarige seufzte, aber erwiderte das breite Grinsen des Jüngeren mit seinem eigenen. Sie waren beide entschlossen. Nichts würde sie aufhalten können. "Hätte nie gedacht, dass ich mich mal mit einem Kind wie dir zusammenschließen würde." stichelte er.
 

"Du nennst mich immer noch ein Kind? Ich bin der Piratenkönig!"
 

Sie beide mussten kichern und waren drauf und dran den Raum wieder zu verlassen, aber es gab noch etwas, was Shanks wissen wollte.
 

"Was ist passiert?" Er zeigte auf den Kopf des anderen. Es dauerte nicht lange, bis Luffy erkannte worüber der andere Sprach. Nachdem Luffy Piratenkönig geworden war, hatte er ihn seinem Vorbild wieder geben wollen. Als er es tat hatte Shanks ihm diesen zurück gegeben. Er sagte er hätte ihn verdient.
 

"Ich brauch ihn nicht länger."
 

Der Yonko lächelte darüber. Er konnte die versteckten Wörter hören hinter dem was Luffy gesagt hatte und wusste genau, was er hatte sagen wollen. Er würde es nicht weiter ansprechen. Es war Luffys Entscheidung und er war stolz darauf. Nach all dem war es nicht so leicht, deinen Schatz aufzugeben.
 

"Ich verstehe."
 

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Ein plötzlicher Wandel

Kapitel 10: Ein plötzlicher Wandel
 

Als Luffy und Shanks wieder zurückkehrten, lebten beide Schiffe auf. Jubel halten weit über das Meer, als der Rum seinen Weg über die Decks fand. Während die Kapitäne gegangen waren, hatten die beiden Crews ruhig und geduldig auf ihre Rückkehr aus dem Raum gewartet und als sie sie gesehen hatten, war förmlich das Leben in sie zurückgekehrt. Ace war etwas überrascht - er hatte direkt Erfahrungen damit gemacht, wie Luffy es schaffte die Stimmung seiner Crew einfach so zu ändern, aber er hatte nicht erwartet, dass Shanks das gleiche Talent hatte.
 

Das Sonnenlicht verschwand hinter dem Horizont und die Nacht tauchte den Himmel in ein dunkles Schwarz. Die Feier war in vollem Gange. Ace beobachtete schweigend, wie die betrunkenen Piraten über den hölzernen Boden tanzten und ihre Lieder raus in die Nacht sangen. Er hatte noch nie jemanden aus Luffys Crew zuvor betrunken erlebt, so dass es eine amüsante, aber gleichzeitig auch verstörende Erfahrung war. Zwischen dem Schwertkämpfer und dem Koch war ein Kampf ausgebrochen, noch etwas heftiger als sonst, aber niemand achtete auf die beiden.
 

"Also wirst du mit Marco darüber reden?" fragte Luffy, schluckte einen weiteren Mund voll Rum herunter. Ace Aufmerksamkeit wurde geweckt bei der Erwähnung des Namens und eine Welle an warmer Nostalgie kam über ihn. Er hatte ihn vorher noch nie gehört und dennoch fühlte er sich so vertraut an. Mit gewecktem Interesse näherte er sich Shanks und dem Piratenkönig um zuzuhören. Nur ein bisschen.
 

"Nein, du wirst mit ihm reden." verkündete Shanks, streckte ihm seine Zunge entgegen, als er merkte, wie sein Freund das Gesicht verzog.
 

"Was? Warum ich?" jammerte er, schmollte über die Worte des älteren Mann. Shanks musste leise kichern.
 

"Weil er dich mag. Ich komm mit ihm besser klar als früher, aber er wird eher zustimmen, wenn du derjenige bist, der fragt."
 

"Warum willst du dich überhaupt mit ihm zusammen schließen? Du magst es allein zu arbeiten."
 

"Ich bin besorgt."
 

"..."
 

"Ich will nicht wieder das gleiche Risiko eingehen."
 

Sie fielen in ein Schweigen und dachten noch einmal über ihre Kämpfe mit Blackbeard und den früheren Yonko, welcher gekommen und gegangen war, nach. Beide Seiten hatten große Verluste gehabt und diese grausamen Erinnerungen verschwanden nie, besonders bei Luffy. Er hatte sich versprochen niemanden mehr sterben zu lassen, aber es hatte den Krieg gebraucht, damit er verstehen konnte, wie kindisch er gewesen war. Selbst der mächtigste Mann der Welt konnte nicht alle beschützen.
 

"Luffy..." murmelte Ace, seine Stimme war leise, da der Rothaarige noch in der Nähe war, während er zu den Beiden rüber stolperte. "...wer ist Marco?"
 

Die Augen beider Kapitäne weiteten sich leicht, verwirrte Ausdrücke zeigten sich auf ihren Gesichtern. Beide hatten nicht erwartet, dass er dies fragen würde. Luffy war sogar noch überraschter als sein alter Freund, wenn er bedachte, dass Ace zuvor niemals nach jemanden gefragt hatte, den sie in einem Gespräch erwähnt hatten. Er wollte den Jungen nach dem Ursprung seines Interesses fragen, aber entschied sich dagegen. Ace mochte es nicht sich irgendwem zu öffnen - auch Luffy nicht - wenn es um seine Gefühle oder seine Vergangenheit ging. Nachdem sie nun etwas über einen Monat lang zusammen unterwegs waren, war alles, was Luffy über den Jungen gelernt hatte, dass er alleine auf der Insel aufgewachsen war, auf welcher sie ihn gefunden hatten, und dass er Piraten hasste für den ein oder anderen Grund. Also antwortete er einfach nur.
 

"Er ist ein Yonko, genau wie Shanks." Er sah wie die Augen des Jungens zu dem Rothaarigen wanderten und wieder zurück und das er mehr wissen wollte als nur das. "Er ist der Käpt'n der Whitebeard Piraten."
 

"Ist er stark?" Es war eine eher vorhersehbare Frage.
 

"Ja, ziemlich stark." Er beobachtete, wie die Augen des Jungens leicht aufleuchteten, und seine Mundwinkel leicht nach oben wanderten. Es schien, als sei er mit der Antwort zufrieden genug. Luffy hatte gemerkt, dass Stärkte ziemlich wichtig für Ace war. Und, er konnte es ihm nicht verübeln - Stärke war ein tragender Faktor in seiner ganzen Karriere gewesen - aber sein junger Freund schien es anders zu sehen. "Warum?"
 

Ace schwieg, wunderte sich über so ziemlich die gleiche Frage. Er durchsuchte seine Gedanken nach etwas, dass er für eine vernünftige Antwort hielt. "Ich weiß nicht. Der Name kam mir bekannt vor." Die Antwort war merkwürdig, wenn man bedachte, dass er für so lange Zeit isoliert von der Außenwelt gelebt hatte. Er sollte von niemanden den Namen kennen, nicht mal von einem Yonko.
 

Shanks lauschte aufmerksam der Stimme des Jungens und dessen Worten. Es war beängstigend, wie selbst das der jungen Feuerfaust glich, aber die Art in der er sprach war definitiv anders - sanfter. Auch er merkte, dass Ace Interesse an dem Phönix hauptsächlich in dessen Stärke lag.
 

Während seine Gedanken umherwanderten, merkte er wie der Junge seine linke Seite beobachtete. Es dauerte nur einen kurzen Moment um zu merken, worauf er schaute. Der Rothaarige hob seinen noch verbleibenden Arm und strich sich über die Schulter, schob den Mantel leicht zur Seite und offenbarte somit klar, dass sein linker Arm nicht mehr länger da war. Er sah den Jungen zusammenzucken, aber konnte nicht anderes als ihn spöttisch anzugrinsen. "Angst?" Ace stand wie erstarrt da. Dann aber sammelte er all den Mut, den er in seinem kleinen Körper finden konnte und überbrückte die Distanz zwischen ihnen. Er beäugte den Mann misstrauisch. Als er merkte, dass von diesem keine Gefahr ausging, berührte er vorsichtig den Teil des Mantels, welcher seinen Arm eigentlich bedecken sollte. Seine Augen waren geweitet, sowohl vor Ehrfurcht als auch vor Angst.
 

"...Danke." murmelte der Junge, starrte noch immer auf die Leere unter dem Mantel.
 

"Hm? Wofür?"
 

"Du hast Luffy mit diesem Arm gerettet."
 

Die beiden älteren Männer starrten Ace recht überrascht an. Jimbei hatte ihm die ganze Geschichte erzählt, als sie weg gewesen waren. Er hatte erzählt, wie Shanks Luffy begeistert hatte, wie er ihn gerettet hatte und von Luffys's Strohhut. Solche Geschichten zu hören hatte das Kind recht neugierig auf den Yonko gemacht, auch wenn er ein Pirat war und er wollte mehr über seine Verbindung zu Luffy lernen. Seine Angst war zu Bewunderung geworden.
 

"Es ist nicht notwendig mir zu danken." begann der Rothaarige, legte seine Hand dabei vorsichtig auf die Schulter des Jungen. "Ich würde das für jeden meiner Nakama tun."
 

Ace fuhr leicht zusammen und verzog das Gesicht, als das Wort erwähnt wurde. Luffy konnte nicht anders als in lautem Gelächter auszubrechen. Die Crews lächelten beide in die Richtung der drei, bevor sie weiter feierten. Nachdem er Shanks verwirrten Gesichtsausdruck bemerkt hatte, beschloss Ace es ihm am besten selbst zu erklären. Es war überraschend einfach geworden, mit ihm zu reden. "Ich hasse das Wort."
 

"Nakama?"
 

"...ja."
 

"Warum?"
 

Als er merkte, dass der Junge nicht antworten würde, drehte er sich zu dem Piratenkönig und wartete auf eine Erklärung. Der Mann schnappte nach Luft und fügte sich. "Ich hab ihm nie erzählt, was es bedeutet."
 

"Ah."
 

_____________________________
 

Ace und Luffy waren die Einzigen an Bord der beiden Schiffen, die am nächsten Morgen keinen Kater hatten. Selbst der mächtige Yonko war an Deck der Sunny eingeschlafen, völlig ungeschützt in einem Zustand der Übelkeit und der Verwirrung. Wurde er etwa zu alt um so viel zu trinken?
 

Von den Rothaarpiraten, welche nicht völlig arbeitsunfähig waren, hatten zwei begonnen Fracht auf das Schiff der Strohhüte zu verladen. Shanks hatte ein paar Sachen als Geschenk für den Piratenkönig mitgebracht. Er tat dies immer. Und, auch wenn es ihn eigentlich gar nichts angehen sollte, gab es einen Container, welcher Ace irgendwie faszinierte. Er sah genau so aus wie alle anderen und dennoch fühlte er sich dazu verpflichtet nachzusehen, was in ihm war. Es würde ihn nicht verletzen... oder?
 

Als die beiden Männer das Deck verlassen hatten um den letzten Container zu holen schlich Ace sich rüber zu den Fässern, Kisten und Containern, welche begonnen hatten das Deck des Schiffes zu füllen. Er suchte nach jener, welche er zuvor gesehen hatte und obwohl sich alle so ähnlich sahen, hatte er auf Anhieb die richtige gefunden. Was konnte nur in ihr sein? Er schluckte laut, bereitete sich vor auf irgendwelche unerwarteten Überraschungen. Als er den Container öffnete, entdeckte er eine einzelne, dunkel gefärbte Frucht. Sie war merkwürdig, verziert mit einigen Ausbuchtungen und geschwungenen Elementen war sie ganz anders, als alles was er zuvor gesehen hatte. Und dennoch erkannte er sie. Er kannte die Frucht, was auch immer es war. Als er sie aus der Box hob, fühlte er sich... befreit. Sie zu halten fühlte sich richtig an.
 

Shanks schreckte aus dem Schlaf auf, als er merkte wie etwas kaltes seine Wange traf. Er öffnete die Augen und sah ein Wasserglas, welches von dem Piratenkönig gehalten wurde, ein leiht spöttisches Grinsen verzierte sein Gesicht. Er nahm das Glas und leerte es, bevor er sich die Stirn rieb. Zu viel getrunken? Definitiv.
 

Er schaute zu dem anderen Piraten auf, wunderte sich, wie dieser es schaffte jedes Mal, wenn sie feierten, nüchtern zu bleiben. Der Junge hatte mehr getrunken als er und ihm ging es gut! Er machte sich eine gedankliche Notiz, dass er versuchen würde ihn an einem dieser Tage betrunken zu machen , bevor das Hämmern seines Kopfes seine Gedanken einnahm.
 

"Du wirst zu alt für so was Shanks." stichelte Luffy, leises Kichern verließ seine Lippen, als der Yonko schmerzvoll ächzte.
 

"Halt die Klappe." gab er zurück, hatte plötzlich ein Klingeln in den Ohren. "Kannst du mich nicht schlafen lassen?"
 

"Es ist bereits nachmittags."
 

"Unverschämtes Balg."
 

"Shishishi!"
 

Ihr Gespräch wurde von einer Stimme von der anderen Seite des Deckes unterbrochen.
 

"Oi, Ace, was hast du da?" Usopp ging zu dem Jungen rüber, nachdem er gemerkt hatte, dass dieser etwas Rundes in den Händen hielt. Kein Zweifel, dass er in den Containern rum gewühlt hatte, aber es kümmerte niemanden so wirklich. Es gehörte immerhin der ganzen Crew. Er sprang etwas zurück, als er die Farbe und Musterung erkannte. "Ist das eine Teufelsfrucht?" Der Rest der Crew richtete ihre Aufmerksamkeit auf die beiden, Shanks und Luffy mit eingeschlossen.
 

"Teufelsfrucht?" Auch wenn es eher wie eine Frage klang, so war er sicher, dass es dies war. Er hatte es gemerkt, kaum dass er es in der Hand gehalten hatte. Es war auch nicht nur irgendeine Teufelsfrucht.
 

"Ace, warum hast du das?" fragte Luffy, neugierig über die Herkunft der Frucht.
 

"Ah, das." Shanks rieb sich leicht die Stirn und versuchte sich zu konzentrieren. Der Kater war schlimmer als sonst. "Wir haben sie gefunden, aber niemand aus meiner Crew wollte es. Dachte einer von euch will sie vielleicht."
 

"Oh." Luffy neigte seinen Kopf, beobachtete wie sein kleiner Freund fast schon in einem tranceähnlichem Zustand war, während er die Frucht betrachtete. "Warum hat Ace sie dann?"
 

"Ich..." sprach Ace, grade laut genug um zu flüstern. Seine Crewkameraden schauten ihn aufmerksam an, bereits jedes Wort zu hören das er sprach. Irgendwas war definitiv merkwürdig an der Art wie er handelte. Selbst für Ace war es unnormal. Sein Ausdruck war eine Mischung aus Schmerz und Erleichterung. "Ich erinnere mich an sie."
 

Luffy erstarrte bei diesen Worten. Er, Shanks und Jimbei standen da mit geöffnetem Mund und geweiteten Augen, während der letzte Satz verklang. Als er das hörte, spürte der Piratenkönig ein Stechen in seiner Brust. Er hatte seine Vermutungen über das Aussehen des Jungens gemacht, seitdem er ihn das erste mal getroffen hatte, aber er hatte nie darüber nachgedacht, dass eine seiner Theorien sich als mehr als nur leere Spekulationen herausstellen würde. Das hier löste nicht eins der Geheimnisse, die den Jungen umgaben, aber es machte seine Theorie relevanter.
 

Shanks Blick wanderte von dem Jungen zu Luffy. Er sah, dass er und sein alter Freund zu der gleichen Erkenntnis gekommen waren. Weniger zeigte er Interesse, stattdessen zeigte er sichtliches Unbehagen. Warum? Jede andere Person würde glücklich sein, so eine Erfahrung wie diese hier zu machen. Warum er nicht? Wovor hatte er Angst?
 

"Luffy," begann Ace kühn, als er sich mit hoffnungsvollen Augen an den Käpt'n wand. Jeder in Hörweite richtete seine Aufmerksamkeit auf die beiden. Er hatte einen Ton gewählt, der seinen sonstigen so unähnlich war. Er war gleichmäßig, selbstbewusst, scharf - fordernd. "Darf ich sie haben?" Auch wenn es eine klare Frage war, so schien es nicht, als würde er dem Piratenkönig viele Möglichkeiten lassen. Er war sehr fordernd gewesen in der Art, in der er gesprochen hatte. Die Piraten, welche Portgas D. Ace vor über einem Jahrzehnt getroffen hatten kamen nicht drum herum die Art wie er sprach zu bemerken.
 

"Wir wissen noch nicht einmal was für ei..." Luffys Protest wurde unterbrochen.
 

"Mera Mera no Mi." verkündete Ace, sein Selbstbewusstsein auf dem Höhepunkt.
 

"Dann..." Luffy nickte, wenn auch zögerlich. Wenn seine Theorie richtig war, dann würde er Ace nicht vorenthalten, was rechtmäßig seins war. Er beobachtete den Jungen sowohl mit Freude als auch mit Verzweiflung, als dieser die Frucht verschlang. Er mochte es nicht - der plötzliche Wandel in seinem Verhalten, die Erinnerungen...
 

Als Ace den letzten Bissen der Frucht verschlungen hatte, dabei versucht hatte den Geschmack zu ignorieren, ging sein Körper in Flammen auf. Er schloss seine Augen und empfing das Warme und das Flimmern seines nun elementarischen Körpers. Es fühlte sich vertraut an. Nostalgisch. Richtig.
 

Während sie der recht beeindruckenden Lichtshow des Jungens zu schauten, hörte Shanks das leise Murmeln des Strohhuts.
 

"Ich bin besorgt."
 

A/N (Anjelle):

Es ist wirklich wahr geworden. Aber ernsthaft, ihr alle habt etwas ähnliches kommen sehen. Auch wenn ich eine Menge Andeutungen eingebaut hatte.. ausversehen. Es gibt eine Sache, die ich in diesem Kapitel gesagt hab, wenn auch nur unabsichtlich, die direkt auf das letzte Kapitel der Story hindeutet. Es ist noch sehr weit entfernt, aber es ist in diesem Kapitel. Ich garantiere euch, dass es aber niemand bemerkten wird.

Sich der Realität stellen

A/N (Anjelle):  Disclaimer: Ich besitze One Piece. Nimm das Oda. Nein... würde ich, wäre Ace niemals gestorben und diese Fanfiction überflüssig.

Oh, an die Leute die Angst mögen, ihr werden dieses Kapitel mögen. An die, die es nicht mögen, keine Sorge, die Story geht im nächsten Kapitel weiter. Ich hatte einfach das Gefühl das hier wäre notwendig. 
 

Kapitel 11: Sich der Realität stellen 
 

Die beiden Kapitäne saßen alleine auf dem Deck der Sunny, so wie sie es bereits in der vorherigen Nacht getan hatten, nur dieses mal eben alleine. Sie hatten Sake in zwei Schälchen gefüllt und beobachteten den Mond, während sie tranken. Während sie selbst schwiegen, lauschten sie den zahlreichen Geräuschen der Umgebung: dem Meer, dem Wind und den leisen Knacken der beiden Schiffe. Es war schwierig für sie beide etwas zu sagen, auch wenn sie beide das gleiche Thema im Kopf hatten. Was konnte man sagen, was der andere nicht schon längst wusste? Erkennend, dass sie sich nicht immer an schweigen konnten, ergriff Shanks schließlich als Erster das Wort. 
 

„Du hast es ebenfalls bemerkt.“ begann er, erhielt ein leichtes Nicken von dem Mann zu seiner Rechten. „Wann hast du es heraus gefunden?“ 
 

„...“ Luffy war sich nicht sicher, ob er dem Thema wirklich Aufmerksamkeit schenken wollte. Er wusste nicht genau was er antworten sollte, aber er wusste, dass er antworten musste. Shanks würde sonst nicht fortfahren. „Er hat sich immer mal wieder merkwürdig verhalten, aber heute war es das erste mal so offensichtlich.“ Er vermied es dem anderen eine direkte Antwort zu geben, aber der Yonko gab sich damit zufrieden. Er hatte so was immer vermutet – hatte sogar darauf gehofft – aber nun als es passierte zweifelte er an seinen zu vorigen Enthusiasmus. War es richtig? 
 

„Besorgt?“ 
 

„... Ja.“
 

„Über was?“ 
 

„Ace...“ Er atmete tief durch, bereitete sich auf die kommenden Worte vor. „Mein Bruder ist tot.“ 
 

„Und?“ 
 

„Auch wenn sie ein und die selbe Person sind. Ich bin mir nicht sicher, ob es gut ist.“ Shanks neigte den Kopf etwas zur Seite, wartete, dass der Piratenkönig weitersprechen würde. Er konnte das Zögern in der Stimme des anderen hören und konnte sehen, wie rastlos der jüngere Mann geworden war. Es war unüblich für Luffy, dass er nachdachte bevor er zu einer anderen Person sprach. „Ich will nicht, dass er sich erinnert.“ 
 

Shanks schüttete sich noch etwas Sake in sein Schälchen, schwenkte dieses leicht, ehe er die Spieglung des Mondes in der klaren Flüssigkeit betrachtete und anschließend zu seinem Freund schaute. „Warum?“
 

„Ace ist Ace, aber...“ Luffy war nicht gut in solchen Gesprächen. Er war schrecklich darin seine Gefühle zu kontrollieren oder seine Gedanken zu erkläre und versuchte immer zu vermeiden über dieses Thema zu reden, auch bei seiner Crew. Dennoch musste er es sagen. Shanks war stur. „Portgas D. Ace ist damals gestorben. Wenn er auf diese Weise zurück gekehrt ist, ist es das Beste, wenn er sich nicht erinnert.“ Die wachsende Verwirrung im Gesicht des Rothaarigen mischte sich mit einem Funken des Verstehens. Er begann zu verstehen, was Luffy versuchte zu sagen. Wie auch immer, es musste der andere sein, der es aussprach. Er musste es selbst verstehen, war es doch das, was er sich erhoffte. Shanks wartete. „Er hat eine zweite Chance bekommen. Sein vergangenes Ich als Portgas würde ihm nur unnötige Schmerzen bereiten.“
 

Der Rothaarige nahm einen weiteren Schluck aus seinem Schälchen, beobachtete, wie der Piratenkönig mit einem Finger den Rand seines Schälchens nach fuhr.

Entsprach wirklich nicht seinem Charakter. Sicher war es normal für ihn sich um seine Nakama zu sorgen, aber da war etwas besonderes in der Art in der er sprach und sich bewegte. Shanks wusste, was er versuchte zu sagen: Portgas hatte eine dunkle Vergangenheit, welche letztendlich zu seinem Tod geführt hatte. Wenn seine Reinkarnation beginnen würde sich an sein vorheriges Leben zu erinnern, würde er auch all die Bürden wieder mit aufnehmen. Luffy war darüber so besorgt, dass es ihn nicht interessiert, dass sein nun jüngerer Bruder sich nicht an ihn erinnerte. Vergessen zu werden war fürchterlich, aber er würde es ertragen, wenn er dem Jungen dadurch helfen konnte er selbst zu sein, als er selbst aufzuwachsen ohne den Schatten seines früheren Ichs auf den Schultern zu tragen. 
 

„Was wirst du tun?“ 
 

Luffy atmete nahe zu erschöpft aus und kratzte sich am Hinterkopf. „Ich hab keine Idee.“ Er nahm einen Schluck aus dem Schälchen in seiner Hand, füllte mehr in dieses aus der Flasche, welche sie sich teilten und wiederholte seine Handlungen, während er erneut die Spieglung des Mondes betrachtete. Er begann zu fühlen wie sein Gesicht errötete. Kein Zweifel ein Ergebnis des Alkohols den er getrunken hatte. Es machte nichts, einmal in einer langen Zeit betrunken zu sein war okay. Immerhin trank er nicht wie Shanks. 
 

„Glaubst du nicht, du hast langsam genug?“ stichelte der Yonko mit der selben Röte auf den Wangen. 
 

Du sagst mir das?“ 
 

Der Rothaarige öffnete den Mund um etwas zu sagen, realisierte dann aber, dass der Jüngere durchaus Recht hatte. Stattdessen begann er zu lachen und lächelte seinen Gegenüber an. Luffy tat das selbe. Plötzlich tauchte in seinem Kopf die Erinnerung an ein Versprechen welches er sich gemacht hatte auf. Luffy einmal betrunken zu erleben. Er war kurz davor dieses Ziel zu erreichen. Es war dennoch eine Schande, dass es nur durch die Trauer des Jungen soweit kam. „Es sieht dir nicht ähnlich so zu trinken.“ Er fühlte mit dem anderen. Konnte nicht anders. 
 

„Ich weiß, ich...“ Seine Stimme verstummte, als er in seinen Gedanken versank. Er hatte in den letzten Wochen eine Menge getrunken. Er tat es immer zu dieser Zeit im Jahr. Es war eine undankbare Zeit für ihn und der Alkohol half ihm nicht weiter darüber nachzudenken. Ein lächerlicher Grund, wie er zugeben musste, aber es war die einzige Erklärung die er geben konnte. Außerdem nahm er das restliche Jahr über nur minimale Mengen Sake zu sich, wenn überhaupt. Nur zu dieser einen Zeit im Jahr. Nur dieser eine Monat. „Es hilft mir zu vergessen.“
 

„Etwa...“
 

„Seinen Geburtstag. Und seinen Tod.“ 
 

Der Yonko rief sich den aktuellen Monat ins Gedächtnis. Januar. Ace war am Ersten geboren und starb fast genau einen Monat später. Es war sowohl der Marine, als auch allen anderen, die in der neuen Welt unterwegs waren, bekannt dass dies die Zeit war, in welcher sich der Piratenkönig am meisten zurück zog. 

Die Regierung hielt sich zu dieser Zeit üblicherweise von den Strohhüten und verbündeten Gebieten fern, denn wenn es zu einem Kampf kam in diesem Monat, so war er doch immer extrem aggressiv, mehr noch als Gold Roger zu seiner Zeit. Luffy hatte bereits eine ganze Marineflotte ausgelöscht, nur weil sie sich der Sunny im Januar genährt hatten. Dies war wohl auch der Grund, warum die Regierung beschlossen hatte nicht einzugreifen, als sie von dem Treffen zwischen dem Yonko und dem Piratenkönig erfahren hatten. Es gab keinen Zweifel daran, dass sie wussten, dass etwas Großes im Gange war, aber sie verhielten sich nicht wie sonst, waren zu verängstigt. 
 

Shanks wusste genau so gut wie die Strohhüte warum Luffy in dieser Zeit so gewalttätig war, wegen ihnen: wenn der Jahrestag von Ace Tod bevorstand, wuchs eine schreckliche Angst in Luffy an, welche ihn zu solchen Handlungen trieb. Was, wenn er einen weiteren Nakama verlor? Was, wenn er sie nicht beschützen konnte? Jeder andere konnte sehen, dass seine Crewmitglieder auf sich selbst aufpassen konnten, nur Luffy nicht. Er vergaß ihre Stärke in seiner hilflosen Starre, zurückversetzt an den Tag vor zehn Jahren. Er hatte Angst.
 

„Bist du sicher, dass du vergessen willst?“ 

Luffy blickte den Älteren mit einem abschätzenden Blick an. Er hatte es geliebt mit Ace dessen Geburtstag zu feiern, als dieser noch gelebt hatte. Aber er konnte dies nicht mehr. Sein Bruder war gegangen. Er war seit zehn – fast elf Jahren – fort. Der Schmerz war niemals verschwunden. „Es schmerzt.“
 

„Ich weiß.“ Shanks lächelte schwach. Nur sehr wenige kannten diese verletzliche Seite des Piratenkönigs. Sie sahen seine grenzenlose Energie, makellosen Optimismus und einzigartiges Vertrauen, aber seine Schwäche kannten nur wenige Auserwählte. Jene denen er vertraute. Seine Nakama. Die für ihn wichtigsten Menschen. 
 

„Er ist fest entschlossen, dein Blag.“ Nachdem Luffy sich so geöffnet hatte war ihm aufgefallen, dass er ein wichtiges Detail übersehen hatte. Das tat er immer. Ein ziemlich langsamer Denker dieser Piratenkönig. 
 

„...was?“
 

„Selbst nachdem er gestorben ist, hat er es doch zu dir zurück geschafft.“ 
 

Luffys Augen weiteten sich. So hatte er darüber noch gar nicht nachgedacht. 
 

Ace lag im Bett. Ruhelos und besorgt. Nun, wo er die Kräfte der Mera Mera no Mi innehielt fühlte er sich so vollständig wie nie zuvor, aber das ganze hatte eine klare Kehrseite: die Reaktion seiner Kameraden. Seit diesem einen Moment entfernten sie sich von ihm und seine Welt versank in Schweigen. Selbst Luffy, jener von dem er gedacht hatte er würde sich für ihn freuen, hatte nicht ein Wort zu ihm gesagt. Er wusste, dass es seine Schuld war. Er wusste, dass Luffy dagegen gewesen war, dass er die Teufelsfrucht aß, aber er hatte ihn ignoriert. Irgendwas hatte ihn in dem Moment übernommen. Er wusste nicht was es war, aber es hatte dazu geführt, dass er sich anders als sonst üblich verhalten hatte. Er hatte in einem Ton gesprochen, den er sonst nie benutzt hätte – einer mit Selbstsicherheit, Überlegenheit und Durchschlagskraft. Sicher hatte er ähnliche Töne zuvor bereits benutzt, aber dieser eine war anders gewesen. Anstatt zu fragen, wie es für ihn üblich gewesen wäre, hatte er die Frucht in Form einer Frage verlangt, hatte dem Piraten dabei keine Möglichkeit gegeben zu widersprechen. Warum hatte er das getan? Und warum hatte er gewusst, welche Frucht es gewesen war? Die voraussichtliche Antwort ängstigte ihn. Nur was war er? 
 

Er erhob sich in eine sitzende Position und schaute sich im Raum um. Luffy war vor einer Weile wer-wusste-schon-wohin verschwunden, nachdem er gedacht hatte Ace würde schlafen. Natürlich hatte er nicht geschlafen. Es gab zu viel worüber er sich den Kopf zerbrach. 

Um seine Sorgen zu bezwingen verließ er den Raum und begann das Schiff abzusuchen. Er war weder auf dem Korridor, noch in der Lounge, so begab Ace sich an Deck. Als er dort ankam sah er sich dem Rücken des Piratenkönigs gegenüber. Der Mann war allein an Deck, trank Sake und starrte in den Himmel. Vor ihm waren fünf Flaschen – kein Zweifel, dass diese leer waren – und ein zweites Sakeschälchen. Es schien, als wenn er nicht die ganze Zeit über allein gewesen war. 
 

Ace näherte sich dem Mann vorsichtig und dieser bemerkte ihn, zur Überraschung des Jungens, nicht. Luffy wusste immer wenn Leute in seiner Nähe waren. Er drehte sich immer um. Warum war es diesmal anders? Mit diesem Gedanken hielt er hinter dem anderen und starrte auf dessen Rücken. Angst und Unsicherheit schürten sich in seiner Brust. Was, wenn er wegen des einen Morgens sauer auf ihn war? Was, wenn er schlecht gelaunt war? Was, wenn er ihn hasste?
 

„Du bist so ein lästiger Bruder.“ Ace machte einen Satz zurück, befürchtete der andere hätte ihn bemerkt. Doch zu seiner Überraschung drehte Luffy sich nicht um. Er beobachtete weiterhin den Himmel und das Meer. Seine Stimme war etwas rau – etwas, dass Ace bereit in der Nacht zuvor bei den Piraten beobachtet hatte, welche zu viel getrunken hatten. Nun war er wirklich besorgt. Selbst nach der Menge die Luffy auf der Feier getrunken hatte war er dem Alkohol nicht erlegen. Also wie viel hatte er getrunken? 

„Los zu ziehen und so zu sterben... du bist so egoistisch Ace.“
 

Als sein Name erwähnt wurde schaute der Junge auf. Neugierde lag in seinen Handlungen. Dann realisierte er wieder, dass Luffy nicht mit ihm sprach. Er sprach zu seinem Bruder, welcher nicht da war. Er hatte schon eine Weile vermutet, dass der Bruder des Piratenkönigs tot war, denn immer wenn er erwähnt wurde, wurde von ihm in der Vergangenheit gesprochen. Nun hatte er seine Bestätigung. Das, was den Jungen am meisten schockierte war die Erwähnung seines Namens. Warum war er der selbe? Luffy hatte ihm diesen Namen gegeben. Also warum war es der selbe wie der seines Bruders? 
 

„Um dann zurückzukehren..“ Er füllte noch mehr Flüssigkeit in sein Schälchen, sich dem Zuhörer hinter sich nicht bewusst. Ace empfand jedes Wort das Luffy sprach als merkwürdiger als jenes zuvor. Er trat noch näher an den anderen heran, bereitete sich darauf vor, den anderen zu fragen was er gemeint hatte, aber er wurde durch die Worte des Königs gestoppt. „...als ein Kind.“ 
 

Ace Herz sank. Er griff an seine Brust, die Augen geweitet, versuchte er die Bedeutung hinter den Worten zu erkennen. Wies den lächerlichen Gedanken von sich, sie könnten etwas mit ihm zu tun haben. Es war nicht so. Es konnte nicht so sein. Er war sein ganzes Leben lang allein gewesen, geschlagen und umher geschubst von verschiedenen Männern die über ihn geherrscht hatten. Luffy hatte ihn vor dieser Einsamkeit gerettet. Es gab ein vorher – eine Zeit in der er  nicht sprechen konnte, nicht auf diesem Schiff gewesen war und nicht glücklich sein konnte. Er hatte den Piratenkönig vor kurzem erst getroffen, also warum versuchte sein Verstand ihn davon zu überzeugen, dass Luffy zu ihm sprach? 
 

Als er zurückwich bemerkte der Mann ihn letztendlich doch noch. Sein Kopf fuhr herum und als ihre Blicke sich trafen weiteten sich die grauen Augen erschrocken. Was hatte er gehört? Wie lange stand er schon da?

Bevor er fragen konnte rannte das Kind schon los, nahm somit ihnen beiden die Möglichkeit etwas zu sagen. 
 

Ace rannte recht benommen über das Deck, aber er wurde gezwungen stehen zu bleiben, als ihn jemand an der Hüfte festhielt. Er drehte sich langsam zu dem Piraten um, ein schuldiger Blick war auf seinem Gesicht, der dorthin nicht so wirklich passte. Er wusste nicht warum er sich so verhielt, warum er aufgebracht war oder warum er weggelaufen war. Aber es spielte keine Rolle. 
 

Luffys Ausdruck klärte sich auf, als ihre Blicke sich trafen. Er saß noch immer an der gleichen Stelle, hatte lediglich seinen Gummiarm ausgestreckt um den anderen aufzuhalten. Im Grunde wusste er nicht, was er tun oder sagen sollte, aber er wusste, dass er etwas sagen musste. Die Augen des Jungen zeigten sowohl Verwirrung als auch Schmerz und er selbst wusste nicht warum. Aber Luffy wusste es. Er wusste warum das Kind sich so fühlte und das der Junge nichts von der Vergangenheit wusste, die er erlebt hatte. Es schmerzte dies zu sehen. Und er konnte nur sich selbst beschuldigen. Er war derjenige der die neue Erkenntnis als etwas schlechtes betrachtete. Es war nicht so. Aber dennoch konnte er sich nicht dazu bringen glücklich zu sein. 
 

Er seufzte. „Komm her.“ 
 

Sobald der Griff um den Jungen sich gelöst hatte, näherte dieser sich wieder langsam dem Piraten. Adrenalin floss durch seine Adern. Er bemerkte, dass Luffys Gesicht durch den Alkohol leicht gerötet war, aber ansonsten war er ziemlich blass, fast schon weiß. Er wirkte krank. Ace setzte sich neben den Mann und betrachtete seine Arme, bemerkte, dass er genau so blass war. Er wollte Luffy nicht in die Augen sehen. Er fühlte sich, als hätte er etwas gehört, das er nicht hätte hören dürfen. 
 

„Ace,“ begann Luffy, seine Stimme ernst und kühl, „schau mich an.“ 
 

Er hörte nicht. Zum ersten mal machte ihn der Klang seines Namens nicht glücklich. Warum war er jetzt so distanziert? Er begann zu realisieren, dass... 
 

„Ace!“ Die Geduld des Piratenkönigs schwand. Er sah wie der Junge leicht zusammenfuhr und verfluchte sich innerlich, rief sich ins Gedächtnis seinen Frust nicht an dem Jungen auszulassen. Als ihre Blicke sich trafen konnte Luffy der Schuld nicht entkommen die ihn überrollte, als diese verzweifelten Augen nach einer Antwort suchten. Er seufzte und rieb seine erhitzte Stirn, versuchte sich zu konzentrieren. „Tut mir leid.“ Er wollte nicht gehasst werden. 
 

Es begann eine unbehagliche Stille, als Luffy versuchte seine Gedanken zu sortieren, dabei nach den richtigen Worten suchte. Er wollte nicht, dass der Junge erfuhr was mit ihm passierte. War es zu spät? 
 

„Ich hatte einen Bruder.“ begann er, als sie beide auf das Meer hinaus schauten. Aus dem Augenwinkel heraus konnte er das geschockte Gesicht des anderen erkennen. Er hatte nicht erwartet, dass er dies sagen würde. 

„Er ist vor zehn Jahren gestorben. Ich bin noch immer etwas wütend auf ihn.“ sagte er eher scherzhaft, versuchte nicht all zu ernst zu klingen. Ein leichtes Lächeln erschien auf seinem Gesicht, verschwand aber wieder, als der Junge beschloss zu sprechen. 
 

„... hasst du ihn?“ 
 

„Nein.“ 
 

„Aber du hast gesagt du bist wütend.“ 
 

„Das habe ich gesagt, aber...“ Er versuchte die richtigen Worte zu finden, sein  Lächeln kehrte zurück. „Ich bin traurig. Ich vermisse ihn. Und bin auch dankbar.“ 
 

„Wieso?“ 
 

„Er hat mein Leben gerettet.“ Luffys Worte sorgten dafür, dass Ace sich merkwürdig fühlte. Er war sowohl glücklich, fühlte sich aber auch miserabel und er konnte keinen Grund dafür finden. Der Mann merkte dies und er schien zu verstehen, auch wenn der kleine Junge dies nicht tat. 

Sein Lächeln wurde breiter und er beschloss etwas zu seinem jüngeren „Bruder“ zu sagen, was er diesem schon längst hatte sagen wollen. 
 

Bevor der Junge reagieren konnte wurde er in eine Umarmung gezogen. Ace entglitten die Gesichtszüge, wusste er nicht wie er reagieren sollte. Luffy war nicht der Typ, der so etwas tat. 
 

„Danke Ace. Geh nicht mehr weg.“

Die dunkelste Erinnerung

A Pirates Resolve – Kapitel 12 Die dunkelste Erinnerung
 

Sie summte sanft, als ihr liebevoller Blick über das kleine Bündel in ihren Armen wanderte, ein Zeugnis, dass selbst in der dunkelsten Spalte der Gesellschaft noch Lichtschimmer zu finden war. Die Frau rutschte zurück begann das Kind in ihren Armen zu beruhigen. Ihre nahezu goldenen Locken flossen förmlich über die Wangen des Babys, brachte sie dazu leicht zu lächeln. Dies war alles was sie braucht um weiter zu machen. In der Dunkelheit der Zelle gab ihr Sohn ihr Hoffnung

 

Als er in einen ruhigen Schlaf fiel, wurde seine Mutter zurück in das grausame Schicksal gerissen, welches sie ereilt hatte. Das schwere Halsband engte ihren Hals ein. Der Boden unter ihr war feucht und kalt, genau so wie die Luft, was die Vermutung aufkommen ließ, dass es draußen regnete. Dieser Gedanke brachte ein Lächeln auf ihre Lippen, was es für ein wunderbares Gefühl sein müsste draußen zu stehen und den Regen über ihre Haut strömen zu lassen. Sie vermisste das Wetter, sowohl Gutes als auch Schlechtes. Sie wollte die Sonne sehen. Wie lange war es her? Zwei Jahre? Drei?

 

Ihre Aufmerksamkeit wurde wieder auf das kleine Bündel in ihren Armen gezogen, als er leise gluckste und sich an ihre Brust schmiegte. Er war alles was ihr geblieben war. Trotz der Umstände seiner Zeugung war er ihre Welt. Es spielte keine Rolle, was für ein Monster sein Vater war. Es spielte keine Rolle, was er ihr angetan hatte. Er würde nicht so werden. Er war ihres und sie würde ihn vernünftig aufziehen, nicht zu jemanden wie das tierische Biest, welches sie so hatte leiden lassen. Er war ihr Licht – alles was sie brauchte.

 

Sie fuhr zusammen, als sie hörte, wie sich die metallene Tür am Ende des Raumes öffnete. Vorsichtig legte sie den Einjährigen auf der feuchten Decke ab, welche sie bekommen hatten. Sanft küsste sie den Jungen auf die Stirn, wischte die Dreckspur von den Augen ihres wertvollen Jungens. Er blinzelte, öffnete seine Augen leicht und schaute zu der Frau vor sich.

 

„Ich werde bald zurück sein. Ich liebe dich.“ Nachdem sie noch einmal über seine kleinen Wangen gestrichen hatte, erhob sie sich und lief schnell zur Tür rüber. Sie warf einen letzten Blick zurück in die Zelle, hasste es gehen zu müssen und ihr Baby in der Dunkelheit zurück zu lassen.

 

Die Wache schob sie vorwärts, hielt sie kurz an ihren Fesseln und zog sie umher wie eine leblose Puppe zum Ende der Halle, wo sie ihren Meister treffen würde. Bei diesem Gedanken erinnerte sie sich an ihren wertvollen Jungen, der auf sie wartete und wehrte sich nicht.

 

Sie wurde auf den kalten Boden geworfen und schaute schwach auf, als die Metalltür ins Schloss fiel. Nicht wirklich an sich denkend robbte sie zu dem kleinen Jungen in der Ecke der Zelle, welcher mit großen dunklen Augen neugierig zu ihr aufschaute. Als sie stoppte, nicht in der Lage ihren Körper weiter zu bewegen, krabbelte das Kind zu ihr rüber, strahlte sie glücklich an, Sie lächelte sanft, ignorierte ihre Verletzungen.

 

Die junge Frau lehnte sich mit der letzten Kraft, die sei fand, gegen die Wand, streckte ihre Arme nach ihrem Sohn aus, welcher so schnell wie es ihm möglich war in ihre Umarmung kletterte, leise lachte. Als er erstmal einen Blick auf ihren Hals werfen konnte, wanderten seine Finger neugierig zu den tiefen Schnitt an diesem. Sie wimmerte. Vorsichtig griff sie nach seiner Hand, schaute zu dem schwarzhaarigen Kind, welches nicht verstand. Seine funkelnden Augen ließen ihr starkes Äußeres zerschellen und sie schluchzte leise in die Haare ihres Sohnes, drückte ihn so fest an sich, wie es ihr möglich war. Es war egal wie sehr sie es versuchte, egal wie lange sie jammerte. Sie konnte nicht schreien.

 

Es tut mir leid. So leid.

 

Das Kind neigte verwirrt seinen Kopf. Seine Mutter machte keine Geräusche und sie wusste, dass er es nicht verstehen würde. Zuvor hatte sie ihn vorgesungen, seinen Namen genannt und ihn Geschichten erzählt, aber egal wie sehr sie es versuchte, kein Wort verließ ihre Lippen. Sie verfluchte das wunde Fleisch in ihrem Nacken. Sie verfluchte den Mann, der ihr so viel Schmerzen zugefügt hatte. Sie verfluchte die Welt.

 

Es tut mir so, so leid. Ich werde nie wieder in der Lage sein dir vorzusingen oder etwas zu erzählen. Ich kann deinen Namen nie wieder sagen.

 

Bitte vergib mir. 

 

 

Stumm feuerte sie ihren inzwischen zwei-jährigen Sohn an, als er wackelig auf sie zu schwanke. Sie kniete sich auf den Boden und zog ihn in eine feste Umarmung, wollte sich mit seiner Hilfe aus ihrer Trauer befreien. Alle negativen Gefühle in ihr verschwanden, wenn sie bei ihm war. Sie konnte die Qualen, die ihr Körper ertragen musste und die Ungerechtigkeiten ihr gegenüber vergessen, so lange ihm nichts angetan wurde.

 

Der Junge musterte seine Mutter neugierig und entdeckte die dunkle, lila-blau verfärbte Haut an ihren Armen und ihrer Brust. Er hielt inne und hob eine Augenbraue bei diesem Anblick, fragte ob es weh tat ohne ein Wort zu sagen. Seine Besorgnis traf auf ein breites Lächeln und eine Hand, die liebevoll den Dreck aus seinem Gesicht strich.

 

Die Blonde drehte sich um und zog ein Tablett mit Brot und einigen wenigen Früchten heran, hoffte damit die Sorgen des Kleinkindes zu verscheuchen. Sein Gesicht hellte sich auf und er verschlang seine Hälfte, während seine Mutter ihn sorgsam im Blick behielt, darauf achtete wie schnell er kaute. Er war nicht so an feste Nahrung gewöhnt.

 

Vorsichtig strich sie mit einer Hand über seinen Rücken, zuckte zusammen als sie dabei jeden einzelnen Knochen spüren konnte. Er war tödlich dünn. Sie ebenfalls, aber es interessierte sie nicht. Selbst für seine zwei Jahre war er zu klein, hatte nicht genug Nährstoffe damit sein Körper vernünftig wachsen konnte. Seine Augen begannen in seinen Schädel zurück zufallen. Sie hatte keinen Zweifel daran, dass es bei ihr genau so war, aber sie ignorierte es. Wenn sie ihn verlieren würde, verlor sie alles.

 

Das Kleinkind schaute zu ihr auf, nachdem er seinen Teil des Essens verspeist hatte, schob dabei das Tablett näher an sie heran, wollte das auch sie etwas aß. Sie nahm das Brot, schüttelte ihren Kopf und reichte es schließlich an ihren Sohn weiter. Er schaute sie neugierig an, versuchte die Handlung zu verstehen, bevor er nickte und weiter aß, wenn auch langsamer als zuvor.

 

Sie strich durch die zerzausten Haare auf seinem Kopf, entfernte dabei den Dreck, der sich dort in den letzten Tagen angesammelt hatte. Wenn sie jemals hier raus kommen würden, dann gab es so viel, was sie ihm zeigen und mit ihm tun wollte. Als erstes würde sie ihn baden. Sein erstes wirkliches Bad. Wahrscheinlich würde er anfangs verängstigt sein. Dann würde sie ihn all das Essen zeigen. Er könnte zum ersten Mal Fleisch probieren. Gekochte Mahlzeiten. Essen, das frisch war. Er würde das Meer sehen können, den Regen auf seiner Haut spüren, welchen er  noch nie erlebt hatte. Sie könnten in der Sonne sitzen und den Himmel beobachten, befreit von den Sorgen getrennt oder misshandelt zu werden. Und vielleicht, wenn sie Glück hatten, würde sie jemanden finden, der ihm das Sprechen beibrachte. Etwas, das sie nicht konnte.

 

 

Es war heiß. Die Metallwand glühte vor Hitze, verbrannte jedes bisschen Haut, welches es wagte mit ihr in Berührung zu kommen. Sie lief zu ihrem inzwischen vierjährigen Sohn und schaute schnell nach der Verbrennung auf seinem Rücken. Mit nichts um diese zu behandeln konnte sie nichts weiter tun, als hilflos kalte Luft auf die Verletzung zu pusten, versuchte ihn dadurch zu beruhigen. Die Mutter ignorierte den Rauch, der durch das vergitterte Fenster in der Tür in den Raum eindrang und schrie stumm nach Hilfe. Sie verfluchte die Tatsache stumm zu sein mehr als jemals zuvor und gab dem Jungen einen Klaps auf die Schulter, in dem Versuch ihn zu beruhigen.

 

Eine dunkle Gestalt erschien an der Tür durch den Rauch. Bevor sie die Zeit fand zu reagieren, flog die Tür aus den Angeln und knallte gegen die gegenüberliegende Wand. In den Flammen konnte die Frau eine leicht nach vorne gebeugte Person entdecken. Sie zog ihren Sohn in ihre Arme, umarmte ihn schützend als die Person in den Raum trat.

 

Als er näher kam, konnte sie mehr von seiner Erscheinung erkennen. Er war ein junger Mann, wahrscheinlich achtzehn oder neunzehn Jahre – so wie sie – mit einer Narbe unter seinem linken Auge. Eingehüllt im roten Schein des Feuers trat er näher, ein Strohhut betonte seine kurzen schwarzen Haare und seine großen Augen. Anfangs hatte sie Angst vor ihm, aber der Junge beugte sich zu ihr runter und hielt ihr eine Hand hin. Sie ergriff sie und wurde auf ihre Füße gezogen, hielt den Jungen mit dem anderen Arm fest an ihren Körper gedrückt. Der Fremde lächelte über ihre Verwirrung.
 

„Verschwinde von hier, bevor die Wachen kommen. Ich werde die anderen Zellen öffnen.“

 

Sie merkte, wie sie nickte, spürte wie die heißen Tränen über ihr Gesicht liefen. Der Junge schenkte ihr ein Lächeln, bevor er ihr Halsband in die Hände nahm und es zerbrach, mit den Ketten an Armen und Beinen fortfuhr. Er stoppte um den schwarzhaarigen Jungen in ihren Armen zu mustern, strich ihm vorsichtig über den Rücken. Der kleine Junge schaute neugierig zu ihm auf.

 

„Sie benutzen jetzt schon Kinder?“ Der junge Mann knurrte leise auf. Missfallen schwang in seiner Stimme mit. Der junge streckte einen Arm zu dem Fremden aus, musterte seine Lippen, hatte er immerhin den Großteil seines Lebens in Stille verbracht. Er schenkte dem Jungen ein schwaches Lächeln und löste auch seine Ketten.

 

„Geh. Beschütze ihn.“

 

Sie nickte, versuchte ihre Tränen zu stoppen und rannte durch das Loch in der Wand, welches sie direkt zu den Treppen führte. Am oberen Ende der Treppe fand sie ein weiteres Loch in der Wand, welches sie nach draußen führte. Hunderte Sklaven liefen an ihr vorbei um zu entkommen. Sie folgte deren Beispiel, hörte wie eine weitere metallene Tür aus den Angeln getreten wurde und sie schwor sich, dass sie ihren Sohn beschützen würde. Niemals würde sie zulassen, dass er an so einen Ort zurück kehren musste. Selbst wenn es ihr Leben kosten würde, sie würde ihn beschützen.

 

Der kleine Junge würde endlich Leben können. Er konnte die Sonne sehen, den Regen, den Himmel. Er konnte all das Essen auf der Welt probieren und konnte alles erkunden was ihm begegnen Würde.

Sie waren frei!

 

„Ace? Ace!“

 

Die Augen des Jungen flogen auf bei dem Klang seines Namens. Es dauerte eine Weile um den Griff um seine Schultern zu realisieren. Er erkannte die Stimme die er gehört hatte und die Sorge, die in ihr mit schwang, erkannte um wen es sich handelte.

 

„Luffy?“, fragte er verschlafen, seine Sicht noch vom Schlaf getrübt. „Was ist los?“

 

Der Griff des Piraten um den Schultern des Jungens löste sich, während er sich wieder auf seine Seite des Bettes fallen ließ, erschöpft ausatmete. Ace konnte sehen, dass etwas den Piraten bedrückte, sein Atem ging schnell, seine Hände waren verschwitzt und er sah aus, als wenn er gerade erst eine Panikattacke überwunden hätte. Während er auf eine Antwort seines Freundes wartete, neigte er leicht den Kopf, bemerkte das brennen seiner Augen.

 

„Du hast angefangen zu schreien, also hab ich mir Sorgen gemacht. Musst einen Alptraum gehabt haben.“

 

Erst als er diese Worte vernahm merkte Ace, dass sein Hals ganz trocken war. Er konnte förmlich spüren, dass dieser leicht angeschwollen war. Als er mit den Fingern über seine Wangen fuhr, spürte er die Tränen, welche über sein Gesicht liefen. Er rief sich den Traum zurück ins Gedächtnis, erinnerte sich an die blonde Frau, die in diesem vorgekommen war, begann dabei langsam zu verstehen, was passiert war, während er geschlafen hatte. Es war zuvor schon öfters passiert, aber es war das erste Mal, seit dem er Luffy getroffen hatte.

Schnell wischte er sich die Tränen weg, versuchte die Beweise, dass er geweint hatte, zu vernichten. Der Piratenkönig beobachtete ihn.

 

 „Alles in Ordnung?“, fragte der besorgte Pirat, strich ihm dabei vorsichtig über den Rücken – etwas, das ihn aus irgendeinen Grund bekannt vor kam. Beruhigend.

 

„.. Ja.“

 

„Bist du dir sicher?“ Der Junge antwortete dieses Mal nicht. Luffy musterte ihn, während seine Sorge wuchst, musterte den Ausdruck, den der Junge gerade zeigte. Erinnerte er sich an etwas? Er ging die Sache in Gedanken durch, fielen ihm genug Erinnerungen seines Bruder ein, die eine solche Reaktion hätte hervor rufen können. Dennoch. Je mehr er den anderen musterte, desto mehr kam er zu dem Schluss, dass es mehr als nur das war. Etwas tieferes. Etwas über seine Vergangenheit, nicht die seines vorherigen Lebens.

 

„...Ich glaube sie war meine Mutter.“

 

 

 

Eine Serie an Ereignissen

Kapitel 13: Eine Serie an Ereignissen 
 

Ace schielte über die Theke, beobachtete dabei Sanji beim Kochen. Es war ihm zuvor nie erlaubt gewesen in der Küche zu sein, solange der Koch seine Arbeit tat, aber der Blonde hatte für dieses eine Mal eine Ausnahme gemacht. Die ganze Crew hatte bemerkt wie unbehaglich er sich in Luffys Nähe gefühlt hatte an diesem Morgen auch wenn sie ihr bestes getan hatten um den Jungen zu beschäftigen. Auch sie fühlten sich in seiner Nähe unbehaglich, nun, wo sie alle realisiert hatten, dass er wirklich Feuerfasut Ace war, aber das konnte man nicht mit dem vergleichen, wie die beiden sich nun fühlten. 
 

Um ehrlich zu sein hatte Ace nicht die geringste Ahnung was eigentlich vor sich ging. Er hatte gemerkt, dass er sich in der letzten Nacht merkwürdig benommen hatte und er hatte gemerkt, dass der Piratenkönig merkwürdige Dinge zu ihm gesagt hatte bevor sie ins Bett gegangen waren, aber er hatte keine Ahnung was das alles zu bedeuten hatte. 

Gemessen an den Blicken die ihm zugeworfen wurden wusste Sanji wohl was vor sich ging. Auch wenn er es ihm natürlich nicht sagte. Also schaute er einfach nur, so frustriert wie er auch war, dem Mann schweigend bei seiner Arbeit zu. 
 

Letztendlich war es nicht das, was ihn beschäftigte. Gut, es war ein Teil davon, aber was ihn mehr beschäftigte war, was er an diesem Morgen zu Luffy gesagt hatte. Nachdem er von dieser Frau geträumt hatte welche er gekannt hatte, hatte er Luffy preisgegeben, dass er glaube sie seie vielleicht seine Mutter gewesen. Er erinnerte sich nicht an viel, aber sie waren immer zusammen gewesen. Dennoch konnte er sich nicht daran erinnern, dass sie je mit ihm gesprochen hatte, also war es alles nur reine Spekulation. Er hatte sie damals nie als seine Mutter bezeichnet, aber er hatte die Sprache  - Titel wie "Mutter" , "Vater" oder "Bruder" - bis vor kurzem nie verstanden. Was wesentlich schlimmer war, war dass er wusste, dass Luffy neugierig über ihn sein würde. Er wollte nicht über seine Vergangenheit auf der Insel sprechen und er würde sich garantiert nicht um Erinnerungen bemühen bevor er dort gelandet war. Also versuchte er eine Unterhaltung zu vermeiden und schaute Sanji beim kochen zu. 
 

Der Blonde konnte sich nicht anders helfen als zu lachen, als er die große Feuerfaust Ace dabei beobachtete wie er sich bemühte über die Theke zu schauen. Es war so merkwürdig. So amüsant seine kleine Größe auch war, sie machte Sanji krank. Er wusste sehr wohl,  dass der Junge für sein Alter - welches er in Betracht der Zeit zu der Portgas gestorben war auf neun oder zehn schätzte - viel zu klein war bedingt durch die Unterernährung. Er erinnerte sich daran, dass Luffy, als sie den Jungen gefunden hatten, vermutet hatte, dass der Junge ungefähr das Alter hatte, aber er sah nicht wirklich so aus. Vielleicht ein zufällige Vermutung? Er hatte damals nichts gesagt, aber Aces Größe hatte eher der eines sechs- oder siebenjährigen entsprochen. Ungefähr im Alter von acht hätte er eigentlich einen Wachstumsschub haben müssen, aber dieser war wohl ausgeblieben aufgrund des Mangels an Kalorien und Vitaminen. Das bedeutete, dass sein Körper diesem Zustand für viele, viele Jahre ausgesetzt gewesen war. Es machte ihn krank. 
 

Ace grummelte leise, irritiert bei seiner fehlenden Größe und dem leisen Lachen welches von dem Koch kam. Er zog es für einen Moment in Erwägung dem Mann gegen das Schienbein zu treten, hatte das Gefühl, dass er jeden besiegen konnten und wo er die Mera Mera no Mi gegessen hatte, aber er lies den Gedanken fallen, als er daran dachte, dass dieser Mann ihm sein Essen machte. 

So schaute er dem Blonden nur dabei zu, wie er zu der gegenüberliegenden Wand rüber ging und etwas in seine Richtung kickte. Als er runter schaute entdeckte er einen Hocker. Er war sich nicht sicher, ob er es dankend akzeptieren sollte oder eher verlegen sein sollte. 
 

"Benutz das." befahl Sanji in einem für ihn unüblich sanften Ton. Es war merkwürdig so gerade zu ihm von allen zu sprechen. Sie hatten sich zuvor nur einmal getroffen bevor er gestorben war, aber er hatte die Feuerfaust als sehr sympathischen Typen empfunden, wesentlich verlässlicher und erwachsener als sein idiotischer Bruder. Nun war alles was davon geblieben war ein kleines, eher schwaches Kind. 
 

Ace kletterte auf den Stuhl, schaute Sanji nun dabei zu wie dieser das brutzelnde Fleisch aus dem Ofen holte. Das Wasser lief ihm förmlich im Mund zusammen, als der Geruch seine Nase erreicht, wusste er doch wie großartig Sanjis Essen war. Der Koch schaute aus dem Augenwinkel zu ihm. 
 

"Hungrig?" fragte er. Der Junge nickte augenblicklich, versuchte noch immer sich an eins der Mitglieder der Strohhut Bande zu gewöhnen, den er noch nicht so gut kannte. Auch wenn er einer der ersten Personen war, die er getroffen hatte, hatten sie nicht wirklich viel miteinander gesprochen. "Es wird nicht mehr lange dauern." Und dann beschloss der Koch etwas anzusprechen, was ihn schon seit dem Morgen beschäftigte. "Also, warum gehst du Luffy aus dem Weg?" 
 

"Weil er mir aus dem Weg geht." 
 

"Hm?" 
 

Ace wollte sich nur ungern dem Koch erklären, aber er beschloss das es besser war die Person die ihm Essen gab nicht anzulügen. Also versuchte Ace, wie er eben war, eine Weile die Wörter in seinem Kopf zu sortieren um zu erklären was los war ohne zu viel zu verraten. Er mochte es noch immer nicht, mit jemand anderem als dem Piratenkönig zu reden. "Er verheimlicht mir etwas. Da er aber so ein schlechter Lügner ist geht er mir aus dem Weg, damit er sich nicht verraten kann." 
 

Sanji wusste genau über was der andere da gerade sprach, beschloss aber so zu tun als hätte er keine Ahnung davon. Trotz allem konnte er es nicht gebrauchen, dass der Junge ihn deswegen ausfragte. "Was zum Beispiel?" 
 

"Ich weiß das du es weißt" begann Ace, seufzte darüber wie schlechte die Piraten versuchten Unwissenheit vorzutäuschen. "aber ich werde nicht fragen. Ich warte bis Luffy beschließt es mir von sich aus zu sagen." 
 

Sanji konnte sich nicht anders helfen als eine eher erwachsenere Ausstrahlung von dem Jungen zu vernehmen, etwas, dass er eher von Luffys älteren Bruder erwartet hätte. Er lächelte als er merkte, wie das ehemalige Ich des Jungen immer wieder durchschimmerte. Mit dem Gedanken wand er sich wieder dem Essen zu, würzte das Fleisch und rührte den Eintopf um. 
 

"Trotzdem hab ich eine Frage." 
 

"Und das wäre welche?" 
 

"Woher hat Luffy die Narbe? Die auf seiner Brust."
 

Sanji erstarrte. Nun, damit hatte er nicht gerechnet. Also wollte der zum Kind gewordene Pirat etwas über die Narbe wissen, die der Piratenkönig sich im Krieg auf dem Marineford zugezogen hatte? Es war nicht schwer zu erraten warum der andere neugierig war, bedachte man dass Luffy sein Hemd oft  offen trug und damit die Narbe so ziemlich jeden schaute, aber es war doch eher eine heikle Sache. Wenn er dem Jungen die gewünschte Antwort geben wollte, würde er ihm den ganzen Krieg der Besten erklären müssen, auch den Teil über den Bruder des Kapitäns, welcher sich selber geopfert hatte und wie Jimbei Luffy vor Akainu gerettet hatte. Es war nicht seine Sache ihm davon zu erzählen. "Frag den verfluchten Käpt'n." 
 

Ace seufzte. "Ich hab nicht wirklich mit einer Antwort gerechnet." 
 

Beide verfielen für einen Moment ins Schweigen, ehe jemand durch die Tür hinter ihnen stürzte. Beide drehten ihren Kopf in die entsprechende Richtung, entdeckte einen energischen Rotschopf welcher ihnen zu lächelte. 
 

"Ach da bist du." 
 

"Was gibts Nami-swan? Möchtest du etwas trinken?" Der Koch wuselte der Koch gleich um die junge Frau herum , welche ihn mit ihrer Schönheit nahe zu um den Verstand brachte, aber wurde er von eben jener komplett ignoriert, als sie nur einen Arm um Ace Hüfte schlang und ihn mit sich aus dem Raum zog, dabei Sanji zurück lies, welcher nur verdattert zur Tür schaute und sich fragte was zum Teufel da gerade passiert war. 
 

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"Halt still." befahl die Navigatorin, während sie den Kopf des Jungen richtete. Er gab leise grummelnd seinen Ärger zur Kenntnis, als sie sein Haar anhob und akribisch genau abschnitt. Warum genau er einen neuen Haarschnitt brauchte wusste er nicht so wirklich, aber sie hatte ihn praktisch keine Wahl gelassen, ihn auf den Stuhl gesetzt und gleich angefangen die Haare zu schneiden. "Wie hast du deine Haare vorher geschnitten?" 
 

"Messer." war alles was er dazu sagte. 
 

"Mm."
 

Nun, dass erklärte warum sein Haar so ungleichmäßig und unregelmäßig geschnitten war. Sie vermutete, dass es das beste war was er tun konnte, bedachte man, dass er völlig alleine auf der Insel gelebt hatte. Mit niemanden an den man sich wenden konnte, wurden solche Sachen auch eher unwichtig. Allein der Fakt, dass er sich die Mühe gemacht hatte seine Haare zu bändigen war beachtlich. Er war immer alleine gewesen.. 
 

"Warst du einsam?" Ihre Hände hielten inne und er schaute fragend zu ihr auf. Er neigte leicht den Kopf, als er Namis besorgten Augen entdeckte. "Als du auf der Insel gewesen bist mein ich." 
 

Er wand sich wieder ab, schaute nach vorne während er sich den Kopf über die Frage zerbrach. Genau genommen war er sich nicht wirklich sicher. Er wusste, dass er die Frau vermisst hatte welche zuvor bei ihm gewesen war; war das Einsamkeit gewesen? Sein Verständnis von solchen Dingen war noch immer eher eingeschränkt. Alles was er wusste war, dass er glücklich gewesen war, als er das erste mal eine Konversation mit Luffy geführt hatte. Das dieses Glücksgefühl gewachsen war, als er zu ihnen auf das Schiff gekommen war und dass er seit dem nicht mehr so eine Angst gehabt hatte wie damals, als er noch alleine gewesen war. 
 

"Ich glaub schon, " begann er schließlich, die Stimme eher gesenkt, als er etwas genauer darüber nachgedacht hatte. "aber jetzt nicht mehr." 
 

Namis Gesicht hellte sich leicht auf bei den letzten Worten und sie richtete seinen Kopf ein weiteres mal, begann wieder seine Haare zu schneiden. "Dann gut."

Es interessierte sie nicht wirklich wer er mal gewesen war. Feuerfaust Ace war ein guter Mann gewesen, kein Zweifel, und sie brachte ihm eine Menge Respekt entgegen, aber sie wollte den kleinen Jungen nicht dazu zwingen mit seinen Namen zu leben. Er war nicht die Feuerfaust -  er war Monkey D. Ace, ein geschätztes Mitglied ihrer Crew. 
 

Als sie mit dem neuen Haarschnitt des Jungen fertig war sprang Luffy aus dem Ausguck aufs Deck. Er hatte dort oben ein Gespräch mit Shanks geführt - der Yonko würde sie bald wieder verlassen und er wollte noch ein paar letzte Worte mit dem anderen gesprochen haben. Als er seine Navigatorin und den Jungen bemerkte näherte er sich diesen, erstarrte aber als er einen genaueren Blick auf seinen Bruder warf. Bereits zuvor hatte der Junge eine große Ähnlichkeit zu der Feuerfaust gehabt, aber mit diesem Haarschnitt sah Ace aus wie eine Kopie des anderen. Er dachte erst daran umzudrehen, aber als er den verwirrten Blick des Jungen bemerkte entschied er sich anders. Er schenkte ihm eins seiner üblichen Grinsen und lief zu ihnen rüber, wuschelte dem Jungen durch die Haare. "Sieht gut aus."
 

"Hey! Luffy , ich war gerade erst fertig und du hast jetzt schon alles durcheinander gebracht." Sie seufzte, wusste, dass sie das eigentlich von ihrem Käpt'n hätte erwarten müssen. 
 

"Tut mir leid, ich konnte nicht anders." erklärte dieser, kratzte sich nervös am Hinterkopf. Als die Rothaarige ihm vergeben hatte wand er sich wieder dem Jungen zu und kniete sich vor diesem, um mit ihm auf Augenhöhe zu sein. "Willst du mitkommen? Shanks bricht wieder auf." 
 

"Mm" Der Junge nickte und ergriff die Hand, die Luffy ihm entgegen hielt, wobei er von dem Stuhl sprang und neben dem um einiges größeren Mann herging. 
 

Sie hielten vor dem Yonko. Shanks schenkte ihnen ein sanftes Lächeln, als seine Crewmitglieder auf ihr eigenes Schiff zurück kehrten. "Ich denke das heißt fürs erste Lebewohl." bemerkte er, schaute zwischen den beiden hi und her. Ace nickte schüchtern, versuchte sich an den Mann zu gewöhnen, den er wohl nur noch ein paar Minuten sehen würde. 
 

"Wir werden uns bald wiedersehen." Luffy grinste den älteren Mann an, nicht das geringste traurig darüber, dass dieser gehen würde. Sie hatten sich schon lange daran gewöhnt, sie würden sich irgendwann wieder treffen. 
 

"Was ist euer Ziel?" 
 

"East Blue." 
 

"Gehst du zurück um mit deinem Ruhm anzugeben?" stichelte er. 
 

"Natürlich." Beide begannen laut zu lachen, klopften sich gegenseitig auf den Rücken. Dann ging Shanks vor Ace in Hocken, grinste ihn wissend an. Er tätschelte ihm licht den Kopf und lehnte sich an sein Ohr, flüsterte leise. 
 

"Pass auf ihn auf, ja? Besonders in der nächsten Woche." 
 

"Mm" Der Junge war sich nicht wirklich sicher was genau der andere von ihm verlangte, aber er nickte dennoch. 
 

Auch wenn Shanks sein bestes gegeben hatte um leise zu sprechen, hatte Lufy dennoch verstanden was er gesagt hatte. Er wollte, dass Ace in seiner Nähe blieb und auf ihn aufpasste während der Todestag von Ace näher kam. Der Yonko dachte wahrscheinlich, dass es ihm helfen würde den Jungen in seiner Nähe zu haben. Vielleicht hatte er recht. Selbst bevor er gewusst hatte wer das Kind war, hatte er sich in seiner Nähe um einiges ruhiger gefühlt. Da war etwas an ihm, dass ihn... beruhigte. Wirklich. Und so würde er nichts dazu sagen, wusste er, dass Shanks recht hatte. 
 

"Wir sehen uns dann. Und vergiss nicht worüber wir gesprochen haben Luffy." Er wank bevor er auf sein Schiff zurück kehrte. Während sie dabei zu sahen wie sich die Rothaarpiraten von ihnen entfernten konnte sich keiner helfen, beide fühlten sich sowohl traurig, als auch gespannt. Sie würden nun getrennte Wege gehen, aber eines Tages würden sie sich wiedersehen.
 

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Ace folgte Luffy in den von ihm so genannten Konferenzraum - es war nur ein kleiner Raum mit einem Tisch, zwei Stühlen und einer DenDenMushi - nachdem der Ältere erwähnt hatte, dass er Marco anrufen würde. Er wusste nicht wer Marco war, aber irgendetwas sagte ihm, dass er den Mann mögen würde. Er war gespannt die Stimme des Mannes zu hören, für den einen oder anderen Grund. Der Piratenkönig war auf der anderen Seite um einiges weniger begeistert. 
 

"Magst du ihn nicht?" fragte Ace, schaute von seinem Platz aus zu dem Mann. Der Pirat seufzte nur und griff über den Tisch nach der DenDenMushi. 
 

"Um genau zu sein mag ich ihn sehr." 
 

"Was ist dann los?" 
 

"Marco..." Wie sollte er es ausdrücken? "Er mag es nicht besonders, wenn andere Piraten ihn um einen Gefallen bitten." 
 

"Warum?"
 

"Etwas schlimmes ist vor langer Zeit passiert und... nun.. er mag es seine Crew um sich zu haben, sie in Sicherheit zu wissen. Es versetzt ihn in eine schlechte Stimmung wenn Leute ihn nach einer Allianz fragen." 
 

"Was ist passiert?"
 

Wie sollte er darauf antworten? Wollte er darauf eigentlich antworten? Wie erklärst du deinem kleinen-großen-Bruder, dass er vor zehn Jahren zusammen mit seiner Vaterfigur gestorben war? Es war etwas, worüber er nicht so gerne sprach, auch nach über einer Dekade, und es dem neugierigen Jungen zu erklären würde es nur noch schwerer machen. Du konntest einem kleinen Kind nicht nur sagen "Du bist gestorben" und damit das Thema abschließen. 
 

"Er hat Menschen verloren, die ihm wirklich wichtig waren." Ace erschauderte bei diesen Wörtern, dachte daran zurück, wie er das erste mal die Insel erreicht hatte. Er wusste wie es sich anfühlte. Als er sah, wie der Junge sich zusammenkauerte, platzierte Luffy vorsichtig eine Hand auf dessen Schulter und beugte sich zu ihm runter um einen besseren Blick in sein Gesicht werfen zu können. Er sah diese großen Augen, gefüllt mit Tränen, die Augenbrauen zusammengezogen als er versuchte diese zurück zu halten. "Hey, hey.. was ist los?" fragte er sanft nach, beunruhigt ob er etwas gesagt hatte, dass ihn durcheinander brachte. Über die letzten Wochen hinweg war etwas hatte er etwas entdeckt, dass den Jungen und seinen älteren Bruder unterschied und das war, dass klein Ace nicht wirklich in der Lage war seine Gefühle zu kontrollieren. Er hatte es nie gemusst, bedachte man die Tatsache, dass er immer alleine gewesen war. Es machte es etwas leichter, denn er war um einiges leichter zu lesen als die Feuerfaust, welche alles in sich verschlossen halten würde. 
 

"Dann... sind sie schlafen gegangen und nie wieder aufgewacht?" 
 

"...ja." Das war unerwartet gewesen. Auch wenn er noch so jung war, hatte er schon begonnen zu verstehen, was es hieß jemanden zu verlieren. Was nur eine Frage aufwarf : Was war ihm auf der Insel widerfahren? 
 

"... ist das der Tod?"
 

Luffy fuhr zusammen bei der Frage. Weder er noch Robin hatte in seiner Nähe darüber gesprochen. Erinnerte er sich an etwas aus seinem Leben als Feuerfaust? Hatte er das Wort von den Piraten, von welchen er erzählt hatte, dass sie die Insel besucht hatten? Was auch immer es war, es passte nicht wirklich zu ihm. Er schlang seine Arme um Ace und zog ihn dichter an sich, versuchte ihm zu vermitteln, dass alles in Ordnung war. "Ja."
 

Nach ein paar Minuten Stille fuhr Ace sich über die Augen und sie schlossen das Gespräch ab. Er erinnerte sich daran, dass sie Marco anrufen wollte und es munterte den Jungen etwas auf und gespannt saß er auf seinem Platz, als die DenDenMushi begann ihre Arbeit zu tun. Noch bevor der Yonko die Möglichkeit hatte das Gespräch entgegen zu nehmen wand sich Luffy an Ace. 
 

"Du musst jetzt ganz still bleiben, okay?" 
 

Ace nickte schnell, als der Mann auf der anderen Seite das Gespräch entgegen nahm. 
 

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Die DenDenMushi begann zu klingeln, oder welchen Ton auch immer sie von sich gab, und Marco schaute sich in dem Raum um, betrachtete den betrunkenen Haufen einer Crew, welcher  unter ihm segelte. Sie hatten sich irgendeine lachhafte Erklärung zum Feiern gesucht und hatten sich in einen Vollrausch besoffen, liesen ihren Käpt'n als einen der wenigen zurück, die überhaupt nicht in der Lage waren das Gespräch entgegen zu nehmen. Also tat er eben dies. 
 

"Hallo?"
 

"Marco!" rief eine junge, unbekannte Stimme vom anderen Ende. Der Phönix blinzelte ein paar mal, als er ein Klappern und Scheppern vom anderen Ende hörte. 
 

"Ich hab gesagt du sollst leise sein!" schrie eine Stimme als Antwort. Diese hatte er erkannt - Piratenkönig.
 

"Aber warum?" jammerte die jüngere Stimme. 
 

Er hörte Luffy murren und etwas leise vor sich hin murmeln, ehe er antwortete. "Es ist kompliziert." und wand sich erneut herum. "Ah, Marco?" Er schien letztendlich bemerkt zu haben, dass das Gespräch übertragen wurde. 
 

"Wer war das, yoi?"
 

"Niemand." 
 

"Aber ich- " Der Junge wurde unterbrochen, kein Zweifel, dass seine Stimme von Luffys Hand erstickt wurde. Er führte es darauf zurück, dass Luffy.. nun mal Luffy war und beschloss nicht weiter nachzufragen. 
 

"Also was hat es mit dem plötzlichen Anruf auf sich, yoi?" fragte Marco, versuchte weitere Abschweifungen vom Thema zu vermeiden. 
 

"Oh genau. Wo bist du gerade?" 
 

"Auf meinem Schiff." 
 

"Das weiß ich!" Er konnte fast schon vor sich sehen wie der Piratenkönig seine Augen rollte. "Du bist noch immer in der neuen Welt oder? Wo?  Position!" verlangte er, energisch wie üblich. 
 

"Wir sind auf dem Weg um die Grabstätten von Oyaji und Ace zu besuchen. Wir sollten zum Todestag da sein, yoi."
 

"..." 
 

"Luffy?" fragte die jüngere Stimme, wahrscheinlich besorgt über das plötzliche Schweigen des Mannes. Marco wusste warum er nicht sprach und ignorierte es einfach. Sie hatten ein ähnliches Gespräch jedes Jahr, weil die Whitebeardpiraten nie das Datum verpassten und Luffy es immer tat. 
 

"Warum fragst du, yoi?"
 

Er hörte wie der andere tief durchatmete. "Triff uns da ja? Ich hab etwas worüber ich mit dir sprechen muss." Nun, damit hatte er nicht gerechnet. Der Piratenkönig verbrachte den Tag normalerweise damit eine für ihn unüblich große Menge an Alkohol zu trinken und jeden zu versenken, der das Unglück hatte in seine Nähe zu segeln. Wie kam es dazu, dass es dieses Jahr anders war? 
 

"Warum sagst du es mir nicht jetzt?" fragte er misstrauisch was den Hintergedanken des Mannes anging. Luffy würde diese Insel um jeden Preis meiden, was bedeutete, dass egal worüber er mit ihm reden wollte etwas war, dass groß genug war um ihn aus seiner sicheren Zone zu zwingen. 
 

"Es ist wichtig. Und, nun, da ist etwas, dass ich dir zeigen muss." 
 

"Nun gut. Ich werde nur diesen einen Tag da sein, also sieh zu, dass du ihn nicht verpasst, yoi." 
 

"Werd ich nicht." 
 

"Bist du dir sicher?"
 

"Du hast mein Wort als Piratenkönig! Shishishi!"
 

"Luffy?"  begann die jüngere Stimme wieder neugierig. "Warum lachst du?" 
 

"Shh! Wart einen Moment, okay?" Wer auch immer da bei ihm war,  er begann Marcos Interesse zu wecken, aber er sagte nichts. "Also seh ich dich dann." 
 

"Ja."
 

Und die Verbindung war tot.

Eine wichtige Frage

"Luffy, was ist los?" Ace schaute zu dem älteren Mann, beobachtete, wie dieser das Gesicht verzog, ein Kontrast zu seinem Lächeln. Die Augenbrauen zusammengezogen, leicht nach vorne gebeugt wirkte er eher, als würde er jeden Moment anfangen zu weinen, aber er tat es nicht. Der Jüngere legte seine kleine Hand auf Luffys Unterarm, eine nahe zu flehende Geste. Der Pirat fuhr mit seinen Fingern durch die Haare seines kleinen Bruders, versuchte mit diesem Versuch dessen Sorgen zu vertreiben.
 

"Es ist nichts." Nachdem er das Gespräch mit Marco beendet hatte kam er nicht drum herum sich melancholisch zu fühlen. Er hatte niemals in Erwägung gezogen noch einmal zu Portgas Grab zurück zu kehren nach ihrem letzten Aufenthalt dort. Es zerrte so viele Erinnerungen hervor. Er hatte dem nur zugestimmt, weil er wusste, dass er das ganze nicht länger so fortführen konnte - den Todestag seines Bruders verdrängen, zu bereuen, dass er nicht in der Lage gewesen war ihn zu retten. Er musste weiter gehen. Er hatte gedacht, dass er dies schon längst getan hatte, aber das war eine Lüge gewesen. Es war ihm klar geworden, als er das erste mal dem Jungen vor ihm begegnet war. "Mach dir keine Sorgen, okay?"
 

"Aber..." Es war offensichtlich, dass eben etwas nicht stimmte, aber Luffy würde es ihm nicht sagen. Er mochte es nicht, den anderen mit so einem schmerzverzerrten Ausdruck zu sehen.
 

"Mir gehts gut." Er wuschelte durch Ace Haare, sprang dann auch aus seinem Stuhl und verließ den Raum. Es gab auf seinem Schiff keinen Raum für Selbstmitleid.
 

Ace schreckte aus seinem Schlaf, als auf dem Deck Hektik ausbrach. Er sprang auf als er hörte wie manche seiner Crewkamaraden etwas von Land schrien. Neugierig geworden lief er los um dem nachzugehen. Zoro fixierte die Segel und Luffy stand am Steuer. Der Rest der Crew rannte umher und tat dies oder jenes, ließen ihn zurück mit der Frage was eigentlich vor sich ging. Er rieb sich über die Augen und drückte sich leicht mit dem Rücken an die Wand um niemandem im Weg zu stehen.
 

"Oi Ace!" rief Ussop vom Krähennest herab, erhielt als Antwort nur einen verwirrten Blick des Jungen. "Komm her." Er deutete neben sich und so schnell wie ihm möglich machte Ace sich auf den Weg zu ihm. Als er schließlich neben ihm saß, deutete der Scharfschütze ihm in eine Richtung zu schauen. Er folgte diesem und entdeckte eine schwarze Masse am Horizont.
 

"Was ist das"? fragte er.
 

"Eine Insel." Aces Blick wanderte von dem Mann zurück auf die offene See, während er versuchte einen besseren Blick auf die Insel zu werfen. Als er dies merkte griff er nach dem Fernglas, welches um seinen Hals hing und hielt es vor die Augen des Jungens, dessen Augen sich weiteten,als seine Sicht auf einmal um einiges Schärfer wurde. Er gab einen überraschen Laut von sich, ehe er selbst nach dem Fernglas griff und es nun selbst festhielt, während er intensiv das Stückchen Land musterte welches vor ihnen lag. Der Scharfschütze konnte sich nicht anders helfen als zu lachen, als er Aces Faszination dabei entdeckte - scheinbar hatte er so etwas noch nie zuvor benutzt.  "Wir werden sie in etwa einer Stunde erreichen."
 

"Wirklich?"
 

"Jap. Wir füllen die Vorräte auf, da Luffy den Großteil unseres Proviants gegessen hat... mal wieder."
 

"Hey Ace!" rief eine weibliche Stimme von unten herauf. Er lies das Fernglas sinken und schaute runter zum Ursprung der Stimme, wo er Nami entdeckte welche zu ihm hoch lächelte. "Wir werden dir ein paar Sachen kaufen wenn wir da sind, okay?"
 

Er nickte nur leicht, wurde leicht rot als er sich daran erinnerte, wie schrecklich der Zustand seiner Sachen war. Das Shirt und die Hose waren ziemlich zerfetzt, beschmiert mit Blut, auch nachdem sie mehrmals gewaschen worden waren. Sie passten ihm nicht wirklich und er war, das erste mal überhaupt, dankbar für seinen gehemmten Wachstum, denn sonst hätte er nichts mehr zum tragen gehabt. Als er hier angekommen war hatte Nami gesagt, sie würde ihm Klamotten nähen, aber sie hatten kein Material dafür gehabt und so hatte er bis zu diesem Punkt mit seinen alte Sachen gelebt. Es würde toll sein etwas zu tragen was nicht kaputt war.
 

"Und ein Bett! Shishishi!" rief Luffy von seinem Platz am Steuer.
 

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In dem Moment in dem sie an der Insel anlegten beschlich Ace ein ungutes Gefühl diesen Ort betreffend ; er war überfüllt mit Leuten. Sie sprachen und bewegten sich und das Ganze raubte ihm nahe zu die Nerven. Er weigerte sich das Schiff zu verlassen, aber überdachte die Entscheidung nochmals, als Luffy ihm versprach ihn nah bei sich zu behalten.
 

Und nun war er hier.
 

Er bereute es schnell dem ganzen zugestimmt zu haben, als die Leute in Gruppen zu dem Piratenkönig kamen, ihn anhielten um mit ihm zu reden und über seinen Erfolg zu jubeln. Die Insel an sich war ein recht bekannter Halt für Piraten, da es der Marine nicht erlaubt war sich ihr zu nähern. Während dies öfters mal zu Problemen führte, etwa wenn Piraten beschlossen die Herrschaft über diesen gesetzlosen Ort zu ergreifen, handelte es sich bei der Insel normalerweise um einen riesigen Markt, welcher von Gesetzlosen dazu genutzt wurde Vorräte aufzufüllen. Und natürlich wusste jeder Gesetzlose hier wer der Piratenkönig war.
 

Ein Piratenkapitän, ein eher brutal wirkender, stieß die Menschen zur Seite. Er und seine Leute blockierten ihren Weg, grinsten dabei Luffy dabei finster an.
 

"Schön, schön, der Piratenkönig. Lustig dich hier zu treffen." Luffy rollte mit seinen Augen und lief um den Fremden herum, aber ein paar seiner Leute stellten sich ihm wieder in den Weg. "Wohin zur Hölle gehst du, Piratenkönig?" Sein Ton trotzte nur so vor Spott und Bitternis - kein Zweifel, dass dies hauptsächlich von seinem eigenen Versagen und seiner Eifersucht gegenüber Luffys Status kam.
 

"Aus dem Weg." befahl Luffy, nicht im geringsten beeindruckt von dem Verhalten des anderen.
 

"Wie, und dich einfach so davon kommen lassen? Auf deinen Kopf ist eine beachtliche Summe ausgesetzt."
 

Bevor Luffy die Chance hatte irgendwie zu handeln spürte er, wie die kleine Hand welche er hielt, zu glühen anfing. Seine Augen wanderten zu seinem kleinen Bruder an seiner Seite. Aces Ausdruck hatte sich verhärtet, zeigten nur den Ärger den er gerade spürte. Er lies die Hand des Piratenkönigs los und trat einen Schritt voran, an seinen Schultern und seinen Händen tanzten kleine, kaum scheinbare Flammen auf. Luffy schaute dem ganzen einfach nur zu, seine großen Augen etwas mehr geweitet als üblich - der Junge war wütend.
 

"Was hast du gesagt?" fragte Ace mit leiser Stimme, in welcher ein Ton mitschwang welcher dem Ausdruck auf seinem Gesicht entsprach. Der Pirat lachte nur.
 

"Was, du benutzt nun ein Kind als Schild"? Seine Crew begann darüber zu lachen. Sie waren so sehr mit ihren Lachen beschäftigt, dass sie nicht bemerkten wie die Schultern und die Fäuste des Jungen in Flammen aufgingen, während er sich weiter von seinem Begleiter entfernte.
 

"Ace.. was hast du..." Luffy verstummte, als das Kind eine Haltung einnahm, welche er seit über zehn Jahren nicht gesehen hatte. Bevor er seinen Bruder aufhalten konnte, brach ein Schwall aus Feuer aus seinen Händen hervor und verschlang die ganze Crew in einem Meer aus Flammen. Als er die Zerstörung seiner Attacke entdeckte verschränkte Ace beleidigt die Arme vor der Brust.
 

"Hiken." benannte er verspätet noch seine Attacke, als die Männer einer nach dem anderen zu Boden fielen, fast schon als würde er sich darüber lustig machen. "Sag nicht, dass du dir Lu's Kopf holen willst, wenn du noch nicht mal gegen mich ankommst Mistkerl."
 

"Ace," begann Luffy, sorgte dafür, dass die Gesichtszüge des Jungen sich entspannten und er musterte ihn einen Moment mit seinen großen Augen. "Was war das?"
 

"Hm?" Er neigte seinen Kopf und dachte einen Moment über die Frage nach. "Hiken? Hab ich letzte Nacht drüber nachgedacht."
 

Das war nicht wirklich das, was Luffy gefragt hatte. Auch wenn der Gebrauch der Attacke, welche seinem Bruder seinen Namen gegeben hatte, ihn etwas überrascht hatte, war es irgendwo zu erwarten gewesen. Was ihn mehr schockiert war, dass Ace, welcher sich bis vor kurzem hinter ihm zusammen gekauert hatte bei dem Versuch sich vor den ganzen Leuten zu verstecken, sich plötzlich so viel zutraute, dass er eine ganze Piratencrew aus dem Weg räumte und nun nur so vor Selbstvertrauen trotzte, wie ein bestimmter Whitebeardpirat es vor langer Zeit getan hätte. Es war merkwürdig wie schnell er so Aufmerksam wurde wie gerade. Es war noch merkwürdiger, dass er seine Angst völlig vergessen hatte. Außerdem hatte er den Piratenkönig Lu genannt, etwas, was er nie zuvor getan hatte. Warum benahm er sich immer öfter wie die Feuerfaust?
 

Um sie herum begannen die Leute zu tuscheln, begannen über den abnormalen Jungen zu diskutieren, welcher so eben einfach so vierzig Männer ausgeschaltet hatte, kamen schließlich zu dem Schluss, dass es eine sehr schwache Gruppe gewesen sein muss, dafür, dass sie in der Neuen Welt waren. Es dauerte nicht mehr all zu lang bevor Ace sich wieder hinter Luffy versteckte, sogar Zitterte aus Angst vor den hunderten von Blicken welche nun auf ihn gerichtet waren. Er griff nach dem Ende von Luffys Oberteil, als würde er nach dessen beruhigenden Worten fragen, womit er den Piraten sowohl verwirrte, als auch amüsierte. Er tätschelte dem Jungen leicht den Kopf und umfasste vorsichtig seine Schulter um ihn nah bei sich zu halten, wollte dadurch einen weiteren Ausbruch dieser Art verhindern, so gut er es konnte. Zumindest bis sie ihre Vorräte aufgefüllt hatten. Anschließend würde er seinen Bruder machen lassen , wenn dieser es den so wollte.
 

Die verkohlten Körper gerade erst hinter sich gelassen, wurden sie ein weiteres mal gestoppt, als sie auf Usopp, Chopper und Nami trafen, welche ihnen aus verschiedenen Richtungen entgegen gelaufen kamen. Ihren Gesichtern nach zu urteilen hatten sie die Aufruhr bemerkt. Das Trio schaute an den beiden vorbei und entdeckte die Zerstörung welche dahinter lag, zeigten deutlich unterschiedliche Ausprägungen an Schock und Verwirrung.
 

"Oi, oi... was ist passiert? Ich hab Schreie gehört..." Usopp verstummte, während er sich leicht nach vorne beugte und seine Hände auf seinen Knien abstützte, dabei versuchte wieder zu Atem zu kommen. Er schaute zu seinem Käpt'n und bemerkte, wie dieser Ace einen wissenden Blick zuwarf. Der Junge hingegen schaute doch etwas betreten weg.
 

"Das wüsste ich auch gerne." erwiderte Luffy nur, betrachtete dabei seinen Bruder als  wenn er dadurch eine Antwort erhalten würde.
 

Die anderen schauten zwischen den beiden hin und her, ehe ihre Blicke auf Ace haften blieben. Zuerst wollten sie nicht glauben, was der Kapitän soeben angedeutet hatte; Ace hatte all die Zerstörung verursacht? Warum? Gut, es sah sehr nach der Arbeit des Feuernutzers aus. Dennoch war das Kind nicht jemand, der einfach umher lief und Leute angriff - sicher hatte er das anfangs recht häufig getan, aber er war seit dem um einiges ruhiger geworden. Nachdem er sich an das Leben auf dem Schiff gewöhnt hatte, hatte er sich verhalten wie jedes andere Kind es tun würde. Okay, vielleicht war normal hier nicht das richtige Wort; er war in sich gekehrt und hatte Angst vor Menschen, klammerte sich an Luffy als wäre er der Einzige der für ihn da wäre. Aber er war nicht länger gewalttätig.
 

"W-was?" stotterte Ace, fühlte sich doch etwas unbehaglich unter ihren Blicken. Er drückte sich näher an den Piratenkönig um seine Nerven zu beruhigen.
 

"Du hast das getan?" fragte Nami, blinzelte mehrmals nachdem das Kind genickt hatte und sich hinter dem Kapitän versteckte. Scheinbar wurde die unerwünschte Aufmerksamkeit langsam zu viel für ihn. Sie kniete sich nieder, während ihre Taschen auf dem Boden landeten, war nun in der Lage den Jungen, welcher sich hinter Luffys Kapitänsjacke versteckte halbwegs zu sehen. "Warum?"
 

"Sie..." murmelte er leise, starrte die Kieselsteine zu seinen Füßen an - tat sein möglichstes um Augenkontakt zu vermeiden. Er hatte wieder so komplett gegensätzlich zu seinem Charakter gehandelt, genau wie als er die Mera Mera no Mi für sich beansprucht hatte, und wieder war er sich nicht sicher warum. Er wusste, was sein gewalttätiges Verhalten ausgelöst hatte. Das war nur zu offensichtlich. "Sie wollten Luffy verletzten, also... ich weiß nicht.."
 

Die drei konnten darüber nur lächeln. Selbst als kleines, schwächliches Kind wachte Ace immer noch über seinen Bruder. Verdammt, er wusste nicht mal das sie Brüder waren und dennoch war er ihm gegenüber so beschützerisch. Es war süß, aber gleichzeitig gefährlich. Er war nicht halb so stark wie er mal gewesen war. Sie sollten auf ihn aufpassen, nicht andersherum.
 

Luffy seufzte. Der Junge schaute zu ihm auf. "Danke Ace. Aber du brauchst dir um mich keine Sorgen machen. Ich kann auf mich selbst aufpassen, okay?"
 

"Aber..."
 

"Okay?"
 

"Ja..."
 

"Gut! Nun lass uns die Sachen besorgen. Franky wird dir ein Bett für heute Nacht machen! Shishishi!"
 

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Nach seinem recht stressigen Abenteuer auf Land - eines, von welchem er nicht hoffte, dass es sich wiederholte - kehrten er und Luffy zurück zur Thousand Sunny um ein Bad zu nehmen. Nami erlaubte es ihm nicht seine Klamotten zu wechseln bevor er dies nicht getan hatte. Es nervte ihn, aber er würde alles tun um vernünftige Kleidung zu bekommen. Er fragte sich, wie es sich anfühlen würde.
 

Nachdem er die Strohhüte kennengelernt hatte, lernte er eine Menge neue Dinge. Es war faszinierend und aufregend. Er war nun in der Lage mit anderen zu reden wann immer er es wollte, auch wenn er zurückhaltend war, und sie verstanden ihn. Niemand, nicht einmal Luffy, konnte ansatzweise nachvollziehen, was für ein Privileg dies für ihn war. Dann hatte er den Ozean gesehen, seine Weite mit welcher er die ganze Welt umfasste. Er hatte ihn bereits von seiner Insel aus gesehen, aber auf ihm zu segeln war etwas völlig anderes; er war frei. Der Ort, welchen er zuhause genannt hatte war mehr ein Gefängnis gewesen als sonst was. Tag für Tag war alles, was er getan hatte zu jagen, zu essen und nach Eindringlingen Ausschau zu halten. Das war seine Routine und sie hatte ihn für Jahre begleitet, nahezu solang er sich erinnern konnte. Nun war es anders; jeder Tag war neu und anders als der vorherige. Da waren Leute, welche sich um ihn kümmerten und ihn beschützten. Es war schön, auch mal beschützt zu werden.
 

"Was ist los?" fragte Luffy, als er Ace dabei half seine Haare zu waschen, hatte er bemerkt, dass dieser mitten in ihrem Gespräch so ruhig geworden war.
 

"... hab ich was falsch gemacht?"
 

"Hm? Worüber redest du?"
 

"Vorhin, als ich die Männer in Flammen gesetzt hab..."
 

"Ach das?" Luffy hob seine Augenbraue, während er sich den betreffenden Vorfall noch mal in seine Gedanken rief. Es hatte ein ziemliches Chaos bei den Umstehenden gegeben, aber letztendlich hatte es nur dazu geführt, dass sie sich von der Strohhutcrew fernhielten. "Nun, wir sind alle am Leben, also sollte es okay sein." Nun, er spielte die Situation herunter. Aber Luffy war nun mal Luffy und sein Denkprozess war eher langsam.
 

Er schüttete etwas Wasser über den Kopf des Jungen und spülte all den Dreck und den Schmutz aus diesem. Es schien, als wenn ihn immer noch etwas beschäftigen würde, aber etwas anderes.
 

"Du bist aufgebracht, oder?"
 

"Mm... nicht aufgebracht. Ich war besorgt."
 

"Besorgt?"
 

"Ich wollte nicht, dass du verletzt wirst. Du hast dich noch immer nicht erholt weißt du. Es ist nicht gut zu kämpfen, während du noch von der Unterversorgung geschwächt bist."
 

"Ich hab immer gekämpft."
 

"Ich weiß."
 

"Jeden Tag..."
 

"... ich weiß." Luffy fuhr mit seinen Fingern durch Aces Haare, entfernte all die Knoten in diesem, während es noch feucht war. Sein Bruder hatte ihm nie erzählt was vorgefallen war, während er alleine auf der Insel festgesessen hatte, aber der Piratenkönig hatte Vermutungen. Selbst in einem Wald aufgewachsen wusste er, was es hieß zu überleben. Aber er war nie allein gewesen  - er hatte seine Brüder und die Banditen bei sich gehabt. Und Makino und der Bürgermeister besuchten ihn ab und zu. Er war nie allein gewesen, aber dieser Junge war es. Es musste hart gewesen sein. "Das musst du nicht länger. Wir kümmern uns um dich, okay?"
 

Ace antwortete nicht. Er beendete sein Bad, dachte nach über die Unterschiede zwischen ihm und der Crew. Er wusste, dass er merkwürdig war, dass sie manchmal sein Verhalten und seine Aktionen nicht verstanden. Er wusste, dass er nicht normal war. Selbst als sie an auf der Insel gewesen waren, hatten die Leute ihn angestarrt und für merkwürdig gehalten. Gehörte er überhaupt hier her? War es okay, dass er hier war?
 

"Luffy," begann er leise, sammelte den Mut zusammen um zu sagen, was ihm durch den Kopf ging. Es war einen Frage, für welche er einen Antwort brauchte, egal was es kosten würde.
 

"Hm?"
 

"Hab ich es verdient zu leben?"

Etwas wichtiges

Kapitel 15: Etwas wichtiges
 

Luffys Herz setzte für einen Moment aus. Das war etwas, was sein Bruder fragen würde, aber niemals ihn. Er hatte es immer seinen Großvater gefragt, denjenigen, der ihn am Leben erhalten hatte trotz seiner Blutlinie. Er hatte sie einmal bei so einem Gespräch belauscht, als er sich in den Büschen versteckt hatte, während sie mal wieder an der Klippe gesessen und das Meer beobachtet hatten. Der Junge damals war genau so alt gewesen wie der Junge nun und er hatte genau diese Worte wiederholt. Luffy hatte damals nicht verstanden was sie bedeuteten - nicht vor Marineford. Und nun fragte er ihn, seinen Bruder, selbst wo er keine Erinnerungen an seine Vergangenheit oder sein vergangenes Leben hatte. Das ist nicht fair Ace...
 

"Natürlich!" schrie er verärgert. Wie konnte er ihn soetwas fragen? Es dauerte nicht lange bis seine Gesichtszüge sich wieder entspannten und sein sanfter Blick den verängstigten Jungen vor sich musterte. Luffys Blick musste recht mörderisch gewesen sein, als er das gesagt hatte. Es war selten, dass sein Temperament mit ihm im Kampf durchging, noch seltener, bei einer einzelnen Frage. Er konnte sich nicht anders helfen - es tat weh diese Worte zu hören. Aber es war nicht Aces Schuld. Es spielte keine Rolle warum er das gefragt hatte, er hatte eine ehrliche Frage der Person gestellt, welcher er vertraute. Und Luffy schlug ihm so gesehen ins Gesicht. Er hatte ihn verängstigt. Ich bin so dämlich!
 

Er streckte eine Hand nach dem Jungen aus, welcher vor seine Hand zurück wich, wie damals bei ihrem ersten Aufeinandertreffen. Vorsichtig strich er durch seine Haare, versuchte dem Jüngeren nicht weh zu tun. Dann legte er ein Handtuch um die Schultern des Kindes.
 

"Es tut mir leid." meinte er schlicht, hoffte, dass die Ruhe in seinen Worten den Jüngeren wieder zu seinem normalen Verhalten führten. Ace hatte die Eigenschaft zu seinem Verhalten zurück zu kehren welches er damals auf der Insel hatte, wann immer er sich bedroht fühlte. Es war fast so etwas wie ein Selbstschutzmechanismus. Er hörte auf zu sprechen, wich vor Berührungen zurück und manchmal griff er sogar Leute an die er mochte. Luffy hatte das auf die harte Tour lernen müssen, als sie gerade in See gestochen waren und von einer Gruppe Seekönige angegriffen wurden. Der Junge war so verängstigt gewesen, dass er nahezu alles vergessen hatte, was er bis dahin bei seinem Aufenthalt in der Crew gelernt hatte und hatte sogar versucht den Piratenkönig zu beißen als dieser sich ihm genähert hatte. Er musste sich in Gedanken rufen, dass er vorsichtig in der Nähe des Jungen sein musste. Aber Luffy war nun mal Luffy und er war schlecht darin sich zu kontrollieren. Und so waren sie nun hier.
 

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Ace lächelte leicht, als er seine neuen Sachen anzog und das Material unter seinen Fingerspitzen fühlte. Nami und Robin fuhren damit fort ihm den Rest der Outfits die sie ihm gekauft hatten zu zeigen, amüsierten sich dabei über die Aufregung des Jungen. Es dauerte nicht mehr lange bis Luffy zu ihnen stieß und den Jungen fragte, ob er ihm folgen könnte, was der Junge auch tat. 
 

Er wurde zurück zu dem Zimmer geführt welches sie sich teilten und bewunderte dort die neue Ergänzung des Raumes - ein zweites Bett - aber er wurde zu Luffys eigenen Bett geführt, welchem er doch etwas zurückhaltend folgte. Sie hatten seit ihrem Gespräch im Bad nicht mehr miteinander gesprochen und er fühlte sich doch mehr als nur etwas unwohl. Er setzte sich neben Luffy und beobachtete wie der Mann eins der Kopfgeldposter von der Wand nahm. Er hielt es fest in seinen Händen, betrachtete es liebevoll ehe er es an Ace weitergab. 
 

Dieser schaute auf ein Bild eines lächelnden, schwarzhaarigen Manns mit orangen Hut und Worten welche er nicht verstand. Er fuhr mit einem Finger die Konturen der Person nach, erinnerte sich an den Moment in dme er das letzte mal das Poster angesehen hatte. 
 

"Er ist... dein Bruder?" fragte er, versuchte die Erinnerungen an das letzte mal als er das Foto gesehen hatte wieder in sein Gedächtnis zu rufen. 
 

"Jap. Portgas D. Ace."
 

"Portgas..." Er hatte den ganzen Namen des Mannes zuvor noch nie gehört. Gut, einmal als Sanji ihn erwähnt hatte, aber daran konnte er sich kaum erinnern. Es hatte einen familiären Klang. Auch fühlte es sich merkwürdig an, den gleichen Namen zu haben wie dieser Mann. 
 

"Wenn du ihn dir ansiehst, was fällt dir auf?" 
 

Ace musterte das Poster langsam, war sich nicht so sicher was Luffy ihn zu finden erwartete. "Wir haben beide Sommersprossen." bemerkte er frei heraus. Er wurde leicht rot als er merkte, wie der Piratenkönig versuchte sein Lachen zu unterdrücken. Offensichtlich hatte er das falsche gesagt. 
 

"Was noch?" 
 

"Und..." Er schenkte dem Blatt in seinen Händen einene finsteren Blick, musterte ihn fest entschlossen diesesmal das richtige zu finden. Es interessierte ihn nicht mal, dass er möglicherweise wieder ausgelacht wurde. Nachdem er das Bild ausgiebig mit zusammengekniffenen Augen analysiert hatte entspannten seine Gesichtszüge sich leicht und seine Augen weiteten sich, als er realisierte wie offensichtlich die Antwort war welche Luffy von ihm hören wollte. "... er lächelt." 
 

"Das ist richtig." erwiderte der Ältere, klopfte seinem Bruder leicht auf die Schulter. "Er ist glücklich." 
 

Ace schaute mit großen Augen zu ihm auf, sein Interesse in das was der andere da sagte war geweckt. Aus dem ein oder anderen Grund. Etwas was er gesagt hatte, hatte etwas in dem Jungen berührt. Er wollte mehr hören. 
 

"Mein Bruder hatte ein Geheimnis. Es hatte ihn immer beschäftigt- die Frage ob es richtig war, dass er am Leben war." Ace fühlte einen Schmerz in seiner Brust. Luffys Bruder schien ihm sehr ähnlich zu sein und er wusste, dass ihm dies gerade erzählt wurde wegen ihrer vorherigen Unterhaltung. Der Piratenkönig machte sich sorgen um ihn. Das wiederum machte ihn glücklich. "Aber als er gestorben ist hat er gemerkt, wie viele Leute für ihn da sind." 
 

Es fühlte sich merkwürdig an dies seinem Bruder zu erzählen, der dies erlebt hatte. Dennoch war er glücklich , dass er dies zu dem Jungen sagte. Es fiel ihm ein Stein vom Herzen als er davon sprach und das Strahlen in Aces Augen sehen konnte. Dann wanderte sein Blick wieder auf das Poster und verzog das Gesicht. 

"Aber.." begann der Jüngere, begann mit dem Saum seines neuen T-Shirts zu spielen. "Ich bin anders." 
 

"Hm?" 
 

"Ich bin merkwürdig, oder? Die Leute in der Stadt.. selbst in der Crew.. sie haben mich so seltsam angeguckt." Nun, es stimmte, dass man ihn ganz anders betrachtet hatte. Es war für jeden klar gewesen, dass er nicht wie ein normales Kind gehandelt hatte - besonders als er diese Piraten angegriffen hatte - und der Rest der Strohhüte versuchte noch immer heraus zu finden wie sie mit ihm umgehen sollten, nun da sie wusste, dass er die Feuerfaust war. Sie alle hatten zu seinen Bruder aufgesehen, weil er Luffy gerettet hatte und ein immer freundlicher und höflicher junger Mann gewesen war. Ihn nun als kleinen Jungen zu sehen war verstörend. Sie brauchten Zeit um sich daran zu gewöhnen. "Ich bin nicht wie die anderen." 
 

"Das ist wahr." begann Luffy, musterte die Grimasse die der andere gerade zog. " aber es ist okay. Daran ist nichts falsch." Natürlich war er anders als alle anderen; er war alleine auf einer einsamen Insel aufgewachsen und hatte von klein auf um sein Überleben kämpfen müssen. Wenn man das bedachte war es großartig zu sehen, dass er in der Lage war einfach so weiter zu leben auch nachdem seine Umgebung sich so drastisch geändert hatte. Es war zweifelhaft, ob die Gesellschaft ihn je als 'normal' ansehen würde, aber Luffy kümmerte das nicht wirklich. Seine Crew bestand nach all dem aus Ausgestoßenen. Jedes Mitglied hatte etwas, wegen dem es als unnormal bezeichnet werden konnte, er selbst eingeschlossen.

"Ace," meinte er, weckte damit die Aufmerksamkeit des Jungen. 
 

"Was?" 
 

"Leben ist ein Recht, nicht ein Privileg. Du wirst geboren um zu leben." erklärte der Pirat in einem ungewohnt weisen Tonfall, während er das Poster in Ace Händen musterte. Beide wurden still. Die Stille wurde durchbrochen von einem leisen Tropfen. Als er zu ihm rüber schaute sah er, wie kleine Tropfen das Papier trafen, Tränen das Gesicht seines Bruders runter liefen. 
 

"Huh?" murmelte Ace, legte eine Hand auf seine Wange um die warme Flüssigkeit zu spüren. "Ich..." Er versuchte die Tränen weg zu wischen, aber sie wurden schnell durch neue ersetzt. Es dauerte eine Weile in der er erfolglos versuchte die Tränen zurück  zu halten, ehe er sich umdrehte und in Luffys Oberteil weinte, sein Gesicht dabei verbarg. Der Mann musterte dies nur lächeln, strich ihm über den Rücken. Er hatte es nie sagen können bevor Portgas gestorben war, nun tat er es. 
 

"Ich bin froh, dass du am Leben bist Ace."
 

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Als das Abendessen begann, fand die Crew sich selbst im Speisesaal wieder, ihren Käpt'n anstarrend während dieser das Essen unaufhörlich in seinen Mund schaufelte. Während das eigentlich schon recht normal war, war es doch eher seltsam zu sehen, dass Ace neben ihm genau das selbe tat. Es überraschte sie, dass er den Raum überhaupt aus freien Willen betreten hatte, aber nun zu sehen wie er ähnlich wie Luffy das Essen unaufhaltsam in sich rein schaufelte war... recht lustig, um genau zu sein. Sie hatten nie realisiert was für einen Appetit er hatte, wobei das wohl auch an der Unterernährung gelegen haben könnte. 
 

Die Brüder griffen nach dem selben Stück Fleisch. Beide stoppten, warfen einander recht finstere Blicke zu und warteten darauf, dass der jeweils andere von dem Fleisch ab lies. Luffy zog das Fleisch schließlich mit seiner ganzen Kraft weg, aber kurz bevor es seinen Mund erreichte fühlte er einen dumpfen Schmerz in seinem Hinterkopf. Ace beendete seinen Tritt und riss das Fleisch aus dem Griff des Piraten, biss einmal genüsslich hinein noch ehe der andere eine Chance hatte das Geschehen zu realisieren. Er schnaufte triumphierend, als er den Gesichtsausdruck des Älteren bemerkte. 
 

"Haki zu benutzen ist unfair!" jammerte er, rieb sich dabei seinen Hinterkopf. Der Tritt hätte ihm nicht weh tun sollen, wenn man bedachte, dass er es dennoch tat, konnte dies nur eins bedeuten: Haki.
 

"Ich weiß nicht mal was das ist." stellte Ace zwischen zwei Bissen fest, lachte innerlich über die Reaktion des Älteren. Luffy wusste, dass er sich nicht bewusst war wie er es benutzte - das gleiche war zuvor schon mehrmals passiert wenn sie gekämpft hatten - aber das hielt ihn nicht davon ab sich jedes mal darüber zu beschweren. 
 

Während Ace also das letzte Stück von dem Seekönig verspeiste, begann Luffy alles zu essen was in sein Sichtfeld kam, traf dabei aber schnell auf den Protest des anderen. 
 

Die Crew tat ihr bestes ihr Lachen zurück zu halten, wollten sie Ace nicht verwirren wo er sich endlich dazu entschlossen hatte mit ihnen zu essen. Sie wollten das Kind nach all dem nicht verscheuchen. Robin erlaubte sich ein leises Kichern, als sie das Bild erfasste. Ace Entwicklung war atemberaubend. Da sie die Person war, die die meiste Zeit mit ihm verbrachte - mal von Luffy abgesehen - hatte sie das Gefühl doch recht viel über ihn gelernt zu haben. Er besaß eine Dunkelheit in sich, genau wie sie auch, eine Vergangenheit, die er lieber vergessen würde. Er hielt alle mindestens eine Armlänge von sich weg, nicht anders wie Robin noch vor Enies Lobby. Aber er erholte sich davon um einiges schneller als sie. Eben dies wissend konnte sie nicht anders als zu lächeln. 
 

Sie hatte auch einen Unterschied in ihrem Unterricht bemerkt; während er anfangs die Worte nur mit dem Mund nach geformt hatte, wiederholte er sie nun laut und fragte manchmal sogar nach Erklärungen. Wenn er einen von ihnen ein ihm unbekanntes Wort sagen hörte hackte er nach, bis er eine Bedeutung erklärt bekam. Das alles schien begonnen zu haben in der Nacht, nachdem sie an der letzten Insel angelegt hatten vor einer Woche. Sie erinnerte sich daran, wie er das Schiff zusammen mit dem Käpt'n verlassen hatte. Als er zurück kam war etwas an ihm anders aber sie konnte es nicht bestimmen. Was auch immer es war. Es machte sie glücklich. Er öffnete sich nun auch Stück für Stück dem Rest der Crew. 
 

Während der Zankerei der beiden Brüder stürmte schließlich Luffy durch die Tür in den Ruam, versuchte wieder zu Atem zu kommen. Sofort verstummte der ganze Raum, wartete gespannt darauf, was der Scharfschütze zu sagen hatte. 
 

"Die Insel." brachte er schließlich außer Atem hervor, während seine Mundwinkel nach oben wanderten. "Ich hab sie gesehen. Wir müssten sie in nicht mal einer Stunde erreichen."
 

"Super!" jubelte Franky in seiner üblichen Pose. 
 

"Ha..wird auch Zeit." war Zoros Kommentar, während er sich auf seinem Stuhl zurück lehnte. 
 

"Yohohoho wie wunderbar! Soll ich uns ein Lied spielen Käpt'n?" 
 

Alle drehten sich zu Luffy. Der Pirat schwenkte ein Glas voll Wasser, ehe er es in einem Zug leer trank. "Natürlich! Shishishi!"
 

Brook begann ein Lied u spielen, welches genau so wunderbar klang wie sonst auch immer und die Crew war erfüllt von Vorfreude, aber auch von Sorge. Sie waren glücklich darüber, dass ihr Käpt'n seinen Bruder endlich die Feuerfaust an seinem Todestag besuchen konnte, welcher morgen sein würde, aber sie konnten sich nicht anders helfen. Das Gefühl, dass es nicht gut ausgehen würde blieb. Luffy war recht finster an diesem Tag. Er würde jedes Marineschiff angreifen, auch jedes Piratenschiff, welches keine Allianz mit ihnen besaß. Es war der einzige Weg den er kannte um mit seiner Frustration umzugehen - Dinge zerstören. Ihre einzige Hoffnung war Ace; ihn dabei zu haben würde ihn vielleicht beruhigen. Vielleicht würde es die tiefsitzende Depression mindern, welche ihn seit diesem Tag verfolgte. 
 

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Während sie näher an die Insel heran kamen entdeckten sie, dass das Schiff der Whitebeard-Piraten bereits angelegt hatte. Sie waren früh da. Als sie schließlich den Strand erreichten brach Luffy recht schnell auf um den Yonko zu begrüßen, Ace dicht hinter ihm. Der Mann, den sie suchten saß auf einem großen Stein am Rand des Strandes. Seine Crew war verteilt über das Schiff und den Strand, jeder tat dabei sein eigenes Ding. Weil die beiden Kapitäne einen freundlichen Umgang pflegten machte sich auch niemand die Mühe den Piratenkönig aufzuhalten und erlaubten ihn einfach zwischen ihnen durch zu dem Yonko zu marschieren, welcher etwas abwesend die Wellen musterte. 
 

"Du bist früh dran." verkündete Luffy, als er den Blonden munter winkend erreichte. 
 

"Und du bist tatsächlich gekommen." erwiderte der Yonko, verzog die Lippen zu einem leichten Lächeln. Der Piratenkönig schnaufte leise, ehe er sich neben ihm niederlies. 
 

"Marco?" fragte eine leise Stimme schüchtern hinter dem schwarzhaarigen Mann. 
 

"Hm?" Der angesprochene Mann drehte sich herum, um den kleinen Jungen hinter dem anderen zu entdecken. 
 

Er lugte hinter Luffys Kapitänsjacke hervor und als sein Blick schließlich auf dem Blonden hängen blieb hellte sein Gesicht sich auf, sehr zur Überraschung des anderen. Er lief zu ihm rüber, musterte ihn als würde er irgendein seltenes Tier betrachten. "Du bist Marco, richtig?" 
 

"Ja." antwortete dieser, musterte den Jungen dabei. Er erkannte die Stimme als jene wieder, die er vor einer Woche beim Telefonat mit Luffy gehört hatte und nun konnte er dieser auch ein Gesicht zuordnen. Da war etwas ihm überraschend vertrautes an dem Jungen, aber er konnte nicht ganz bestimmen was es war. 
 

"Bist du stark?"
 

"..." Er war sich nicht so sicher, was er dazu sagen sollte. Es war eine merkwürdige Art ein Gespräch zu beginnen - soviel war klar. 
 

"Nun?" 
 

"Ich vermute mal." Augenscheinlich war das Kind nicht so vertraut mit seinem Titel als Yonko. Oder es interessierte ihn nicht. Bevor er die Zeit hatte darüber nachzudenken musste er bereits einen Tritt, welcher aus sein Gesicht gezielt hatte, abwehren. Er nutzte seinen Arm als Katapult, der Junge flog zurück, lächelte voller Vorfreude als er seinen nächsten Angriff vorbereitete. Bevor er dazu aber die Möglichkeit bekam Marco erneut anzugreifen wurde er am Kragen seines Shirts gepackt. 
 

"Ey was soll das werden?" fragte Luffy das zappelnde Kind, während er sich nicht wirklich anstrengen musste um ihn festzuhalten. 
 

"Lass mich gehen." verlangte Ace, aber seine Bemühungen brachten keinen Erfolg mit sich. "Ich will sehen wie stark er ist!"
 

"Er ist stark genug um dir in den Arsch zu treten." erwiderte der Piratenkönig, rollte mit den Augen als er sich daran erinnerte, dass er ein ähnliches Gespräch mit dem Jungen geführt hatte bevor sie das erste mal in See gestochen waren. Das Blag war fixiert auf die Stärke anderer. Warum? Vielleicht würde er es nie erfahren.
 

Vor sich hin grummelnd verschränkte Ace die Arme vor der Brust, während er seufzte und auf den Älteren hörte - zum ersten und letzten Mal. Es wurde ihm zu langweilig immer nur gegen Luffy zu kämpfen und er wollte eine neue Herausforderung. 
 

"Wer ist das Kind?" fragte der Blonde letztendlich, schaute zwischen den beiden Schwarzhaarigen hin und her. 
 

"Ace." war alles, was Luffy dazu sagte, überrascht, dass er es bisher noch nicht heraus gefunden hatte. Andererseits hatte er die Feuerfaust nie als Kind gesehen, aber diese Tatsache hatte weder seine Crew noch Shanks davon aufgehalten die Ähnlichkeiten zu sehen. 
 

"Was?" fragte Marco, seine Stimme dunkel und gefährlich. Luffy sollte seine nächsten Worte besser weise wählen.
 

Der Piratenkönig starrte den Mann an, ahnungslos was für einen Grund diese Frage hatte. "Ace. Es ist der Name, den wir ihm gegeben haben." 
 

Es dauerte nur wenige Sekunden bis der Phönix auf den Beinen war, seine Faust gegen Luffys linkes Gesicht schlug. Der Pirat flog ein paar Meter zurück und landete dort im Dreck, blinzelte mehrmals während er in den Himmel schaute. Fragend schaute er zu dem Mann, während er seine Wange rieb. Der Yonko war sauer. Offensichtlich hatte er die Verbindung zwischen den beiden nicht gefunden und schloss etwas völlig falsches aus der Sache was ihn recht sauer machte. 
 

"Warum nennst du ihn so? Versuchst du ihn zu ersetzen?"

Flamme und Phönix

Kapitel 16: Flamme und Phönix

Luffy wischte den Blutrinsel an seinem Mundwinkel weg, versuchte noch immer zu realisieren was gerade passiert war. Er hatte so eine gewalttätige Antwort von Marco nicht erwartet. Gerade von Marco, war der Mann immerhin noch lockerer als er. 
 

Ace schaute zwischen dem Yonko und dem Piratenkönig hin und her, versuchte zu verstehen was passiert war. Auch wenn der Blonde weiterhin ruhig wirkte, so konnte man ihm deutlich seine Wut ansehen. Wieso? Für Ace war der Grund nicht wirklich wichtig. Alles was er wissen musste war, dass Luffys so genannter "Freund" ihn angegriffen hatte. Es war für ihn doch recht enttäuschend, bedachte man, dass er sich doch sehr darauf gefreut hatten diesen Mann kennen zu lernen. 
 

"Wozu zur Hölle sollte das gut sein?" knurrte Ace in Luffys Schweigen, während seine Frustration sich in ihm nahe zu anstaute. Genau wie bei den Piraten vor einer Woche fühlte er sich, als wäre es sein Job jeden auszuschalten der seinen Kameraden weh tat. Er trat einen Schritt vor und starrte den Yonko an, wobei sein Blick auf halb geöffnete Auge und einen eher gleichgültigen Blick traf. 
 

Marco starrte den Jungen an, war sich selbst nicht sicher, ob er Mitleid haben oder doch eher noch wütender werden sollte. Nun wo er ihm einen genaueren Blick schenkte fielen ihm auch die Ähnlichkeiten zu dem verstorbenen Kommandanten auf, die Sommersprossen und so. Sogar seine Haare waren genau so geschnitten, das war schon unheimlich genug. Er musterte die freiliegende Haut des Jungen im Nacken und an den Armen und entdeckte dutzende von Narben und Kratzern welche seine Haut verzierten. Gott, er hatte sogar mehr als die meist verletzten Piraten die er gesehen hatten, und das war nur das was er sehen konnte. Es machte ihn doch neugierig wo der Piratenkönig diesen Ersatz her hatte. 
 

Der Blick des Jungen glühte feurig und auch wenn Marco eher darauf aus war seine 'Konversation' mit Luffy fortzusetzen, so war er doch nicht in der Lage den Blick anzuwenden. So starrten sie sich weiterhin an, warteten darauf, dass der andere zu sprechen begann. 
 

"Versuch das nochmal und ich röste dich." knurrte Ace, schob sich dabei vorsichtig an seinem Bruder vorbei. Aus irgendeinem Grund wollte er nicht einfach auf den Fremden losgehen. Vielleicht, weil Luffy ihn kannte. Vielleicht lag es daran, dass der Yonko in der Lage war ihm in den Arsch zu treten, wie der Piratenkönig zuvor so schön formuliert hatte. Sein Blick wanderte zu dem Mann, welcher nur auf dem Boden saß. Offensichtlich hatte er noch nicht mal mitbekommen was passiert war. 
 

"Alles okay, Lu?" fragte er in einem Ton, welcher ganz anders war als sonst. Luffy erkannte diese Stimme. Es war die selbe wie aus seiner Kindheit - wie nostalgisch. Der Junge kniete sich besorgt zu ihm, bemerkte dabei die Verletzung an seiner Wange. Seine Augen weiteten sich. Er hatte nie zuvor gesehen, dass der Piratenkönig verletzt worden war. Das machte ihn wiederum nur noch wütender und er strafte Marco mit einem weiteren, verachtenden Blick. 
 

Anstatt auf Ace Frage zu antworten begann Luffy nun zu lachen, verwirrte damit die anderen anwesenden. Er lachte darüber, wie dumm er gewesen war - es war seine eigene Schuld, dass er geschlagen worden war. Nicht, dass es ihn interessiert; er wusste genau, das Marco nur einen Bruchteil seiner Kraft benutzt hatte, unschwer daran zu erkennen, dass sein Kiefer nicht gebrochen war. Wenn er die Situation vernünftig erklärt hätte, dann wäre nicht so ein Missverständnis aufgekommen. Er hatte es verdient geschlagen worden zu sein. 
 

Als sein Kichern leise verebbte bemerkte er, wie Marco und Ace ihn anstarrten, sich wohl fragten woher dieser doch seltsame Lachanfall gekommen war. "Sorry." begann er. "aber deine Reaktion war lustig." Er schaute zu Marco, als er dies sagte und , auch wenn der Gesichtsausdruck des Mannes sich nicht veränderte, konnte er einen leichten Hauch von Irritation entdecken. 
 

"Du denkst, das wäre lustig, yoi?" fragte der Yonko, trat einen Schritt auf den lächelnden Piraten zu. 
 

"Zurück" gab Ace nur warnend von sich, stellte sich zwischen die beiden. Er hob seine Hände, bereit für einen Angriff, von dem er nicht wusste ob er ihn durchführen würde. Marco war fasziniert von seiner Furchtlosigkeit, aber er war mehr interessiert an einer Erklärung vom Piratenkönig. 
 

Luffy bemerkte die Art, wie Ace vor ihm stand - sie war jener seines großen Bruders sehr ähnlich. Er bereitete sich auf Hiken vor. Würde Marco es ebenfalls bemerken? Egal, es wäre wohl besser ihn zu stoppen, bevor der Yonko beschloss ihm den Gefallen zu tun und sich zu wehren. Er war der Yonko, der trotz allem, mit Shanks rivalisierte; es war nicht nötig, dass er das Kind auseinander nahm. Nicht, dass er gewalttätig war, nur extrem überpowert. 
 

"Ist okay Ace." gab er mit einem Lächeln von sich. Der Mann erhob sich aus dem Sand und begann eben jenen von seinen Klamotten abzuklopfen. 
 

"Aber Lu - " 
 

"Ich bin okay." Der Pirat schenkte ihm ein langes, Zähne zeigendes Grinsen um seine Behauptung zu bestätigen und der Junge trat zurück. Er war begann die Unterschiede, welche auftraten wenn Aces Verhalten sich änderte, zu erkennen. Er nannte ihn Lu, so wie die Feuerfaust vor langer Zeit. Er sprach viel klarer; er war selbstbewusster in dem was er sagte und scheute nicht davor zurück Drohungen auszusprechen. Der eigentliche Ace stand dazu in einem riesen Kontrast, war er zu schüchtern um auf Fremde zuzugehen und zu zurückhaltend um ein Gespräch anzufangen. Und , während er sich üblicherweise sträubte anderen in die Augen zu schauen, würde der selbstbewusste Ace nie weg schauen. Es war beeindruckend zu sehen wie sehr er sich selbst widersprechen konnte. "Er hat nur 'Hallo' gesagt." 
 

Sowohl Marco als auch der Junge hoben bei diesen Worten nur eine Augenbraue, sagten aber beide nichts. 
 

"Wie ich gesagt hab." begann Luffy, platzierte eine Hand auf der Schulter des Jungen. "Das ist Ace." Die Aussage reizte den Yonko nur noch weiter. Dies bemerkend versuche der Piratenkönig einen Weg zu finden sich zu erklären, ohne das Ace von der Wahrheit erfuhr - er hatte nicht das Gefühl, dass der Junge davon wissen sollte. Zumindest sollte es ihm nicht erzählt werden. Wenn er sich nie erinnern würde wäre es grausam ihm zu sagen, dass er rein Leben gelebt hatte, an welches er sich nicht erinnern konnte. 
 

"Also hast du einen Ersatz für ihn gefunden?" fragte Marco. Er klang ruhig, aber Luffy wusste es besser, kannte er dem Mann inzwischen seit einem Tag weniger als elf Jahre. 
 

"Nein." gab er zurück, versuchte seine Gedanken zu ordnen. "Ace ist Ace." 
 

Marcos Augen verengten sich, bemerkte er den Ton des Piratenkönigs. Da war eine versteckte Botschaft hinter seinen Worten, aber welche? Er musterte das Kind ein weiteres mal und erntete einen misstrauischen Blick. 
 

"Was?" spuckte der Junge förmlich aus, mit einem Blick in den Augen, welcher ihn nahezu davor warnte noch einmal zu versuchen den anderen zu verletzten. Er ignorierte die Drohung und wand sich stattdessen wieder dem Mann in der Kapitänsjacke zu. 
 

"Was versuchst du gerade zu sagen?"
 

"Ace ist Ace." Luffy würde sich noch tausend mal wiederholen wenn es nötig wäre. Was sollte er sonst sagen? Eine genauere Erklärung würde dazu führen, dass der Junge es ebenfalls verstehen würde. Er würde abwarten und hoffen müssen, dass sein alter Bekannter selbst darauf kommen würde. Er sah, wie die Augen des Blonden den Jungen musterten, konnte die Zahnräder förmlich in seinem Kopf arbeiten sehen - er würde es selbst heraus finden. Dies bemerkend wusste er, dass er das Kind los werden musste, bevor Marco anfangen würde Fragen zu stellen. "Ace, kannst du der Crew sagen, dass wir über Nacht hier bleiben werden?" 
 

"Mm.." erwiderte der Junge, nickte und wand sich von den anderen beiden ab. "Sei vorsichtig." warnte er noch. Der Yonko hatte sein Vertrauen nach dieser Aktion verloren und er wollte nicht gehen, aber er tat wie ihm gesagt wurde. Als er außer Sicht der Erwachsenen war, schauten jene beiden sich wieder an. 
 

"Du sagst, das wäre Portgas?" 
 

"Jap." 
 

"Du hast Wahnvorstellungen." Luffy schmollte bei dieser Behauptung. "Ace starb vor elf Jahren. Wenn er noch am leben wäre würde er in den dreißigern sein."
 

"Er ist es." 
 

"Das kannst d-" 
 

"Ich weiß, es ist schwer zu glauben. Vertrau mir einfach was das betrifft." Er stoppte, versuchte den besten Weg zu finden das ganze zu erklären. Wie erklärte man jemanden, dass sein bester Freund von den Toten zurück war? Nicht zu vergessen als Kind? Er kratzte sich am Hinterkopf, hoffte die Antwort würde einfach zu ihm kommen. "Er ist anders aber.. er ist es. Auch wenn er sich an nichts erinnern kann." 
 

"Wie kommst du dann darauf, dass er es sein könnte."
 

"Weil er Dinge weiß, die er nicht wissen sollte." Marco neigte leicht seinen Kopf, setzte sich wieder auf seinen Stein und deutete dem anderen an, dass er fortfahren sollte. "Er hat die Mera Mera no Mi erkannt, ohne je zuvor eine Teufelsfrucht gesehen zu haben. Und als er deinen Namen gehört hat, wurde er ganz aufgeregt.
 

Und.. er sagt und tut Dinge wie es nur mein Bruder tun würde. Er hat sich selbst Hiken beigebracht und hat sogar diese Frage gestellt." 
 

Marco wusste nur all zu gut auf was er sich bezog. Auch wenn diese Dinge merkwürdig waren, sie konnten genau so gut Zufall sein. Er war nicht überzeugt. Wahrscheinlich sah Luffy die Ähnlichkeiten nur, weil er sie sehen wollte. Der Blonde verstand das Verlangen Leute zurück zu holen die gestorben waren, besonders jene, die sich auf dem Marineford geopfert hatten, aber Luffy erreichte hierbei ein völlig anderes Level. Es war ungesund. 
 

Der Piratenkönig bemerkte die Skepsis des anderen und erwiderte jene mit einem weiteren Schmollen. "Komm heute Abend zur Sunny und du wirst sehen." 
 

Der Phönix nickte nur mit widerwilligen Einverständnis. Er würde fürs erste mitspielen, aber nur um dem anderen später zu beweisen, dass Luffy sich in grundlose Spekulationen verrannt hatte. 
 

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Die Sonne neigte sich dem Horizont und Marco besuchte die Strohhüte wie versprochen. Er bereute seine Entscheidung recht schnell, als ein gewisser Junge einfach nicht aufhören wollte ihn finstere Blicke zu zuwerfen. Um das Treffen zu feiern, hatte Luffys Crew sich auf dem Deck versammelt zusammen mit Speise und Trank. Sanji servierte eine Platte voll Fleisch und nur da schaute das Kind weg, zog es seinen Magen doch seiner Wachsamkeit vor. Er konnte sich nicht anders helfen, als leicht zu lächeln, als er sah, wie der Junge nach dem Fleisch griff und mit dem Piratenkönig darum kämpfte wer was bekam. Er musste Luffy zumindest etwas recht geben - der Junge  zumindest wie die Feuerfaust. Dennoch, das war auch wo die Gemeinsamkeiten endeten. Sein Nakama hatte eine Ausstrahlung um sich herum gehabt, welche der Junge nicht hatte. Er war laut, ungestüm, freundlich und höflich. Das Kind war es nicht.
 

Jimbei setzte sich neben ihn, fixierte mit den Augen aber Ace. Jeder war von dem vorherigen Treffen zwischen dem Käpt'n und dem Yoko informiert worden. Sie wussten, was sie gesagt hatten und wie der Blonde Luffys Behauptungen nicht hatte glauben wollen. Jimbei hatte sich selbst zur Aufgabe gemacht, mit dem anderen über seine Meinung zu sprechen. Sie kannten sich nun schon seit so vielen Jahren - hoffentlich würde er seinem Urteil vertrauen. 
 

"Ich war der erste, der es vermutet hat," begann er, beobachtete wie der Junge und sein Bruder über ihr Essen kämpften, nachdem Luffy sich etwas von Ace Teller geklaut hatte. 
 

"Du bist ein Narr, wenn du das tust." 
 

"Luffy wollte nicht zuhören und das Thema wurde fallen gelassen, bis..." Jimbeis Stimme wurde leiser, erinnerte er sich daran was an dem Tag vor knapp einer Woche passiert war. 
 

"Bis?"
 

"Ace hat die Mera Mera no Mi gegessen." 
 

Marcos Augen weiteten sich leicht bei diesen Worten und sein vorheriges Aufeinandertreffen wiederholte sich in seinen Gedanken. Er erinnerte sich daran, dass Luffy etwas gesagt hatte von wegen der Junge hätte eine Teufelsfrucht erkannt und Hiken gelernt. Und dann war da etwas, was das Kind selbst gesagt hatte. 

"Versuch das nochmal und ich röste dich."
 

Er erinnerte sich vage daran diese Drohung gehört zu haben. Das war es also, was er gemeint hatte. Es störte ihn, dass irgendso ein Blag die Fähigkeit seines Nakamas erhalten hatte, aber er sagte nichts dazu. 
 

"Was hat das damit zu tun, yoi?" 
 

"Er wusste was es war noch bevor wir es wussten. Er verhält sich seltsam seit dem."
 

"Seltsam? Inwiefern?"
 

"Er hat seine Momente, in denen er sich genau so benimmt wie die Feuerfaust." 
 

Die zwei versanken in Schweigen, während sie beide auf die Insel schauten, beide in Gedanken über ihr Gespräch. Marco konnte sich nicht anders helfen, als sich zu wundern wie Oyaji reagiert hätte bei dem ganzen. Wenn er noch hier wäre, als Kapitän der Whitebeardpiraten, was würde er sagen? Würde er dieser Geschichte Glauben schenken? Reinkarnation oder nicht, wie würde er sich dem Kind gegenüber verhalten? Wie sollte Marco sich verhalten? 
 

"Oi! Was zur Hölle? Lu!" schrie Ace, als sein Bruder das letzte bisschen Fleisch von seinem Teller geklaut und es herunter geschluckt hatte, noch bevor er hätte reagieren können und riss Marco damit aus seinen Gedanken. Er drehte sich herum, beobachtete wie der Kampf ausbrach und sah wie kleine Flammen an den kleinen Schultern des Jungens tanzten. Er hatte wirklich die Teufelsfrucht gegessen. 
 

"Du warst abgelenkt - es war eine Einladung." erwiderte der Ältere, streckte ihm die Zunge heraus, nachdem er das Fleisch herunter geschluckt hatte. Er konnte nur einen überraschten Schrei von sich geben, als der Junge sich auf ihn stürzte und ihm eine mit Haki verstärkte Kopfnuss verpasste. Der Piratenkönig rieb sich die Stelle mit einem leisen jammern. 
 

"Es nennt sich Denken - du solltest es ab und zu ausprobieren." erwiderte Ace stichelnd. Die Brüder starrten sich gegenseitig an und der Jüngere schien förmlich unter dem Blick des anderen zusammenzuklappen. Schweiß lief über seine Stirn und seine Augen wanderten zu den umstehenden Crewkameraden. Es dauerte nicht mehr all zu lange, bis er zu seinem Bruder rüber lief und sich unter dessen Mantel versteckte, peinlich berührt und sich komplett unwohl fühlend. 
 

Luffy lachte leise darüber, gewöhnte er sich langsam an diese Verhaltensumbrüche, und der Rest der Crew fuhr einfach mit dem fort, was sie vorher getan hatten. Ace hatte erst früher an diesem Tag angefangen mit dem Kapitän über das Essen zu streiten, aber sie begannen sich daran zu gewöhnen. Nach all dem schlugen sie sich nun seit über 10 Jahren mit einem Bodenlosen Magen rum - was für einen Unterschied machte da ein weiterer?
 

Marco verengte die Augen, während er das ganze beobachtete und er lies seinen Blick auf den Jungen fokussiert, welcher sich nun unter dem Stoff zusammenkauerte und sich an dessen Besitzer kuschelte, welcher einfach nur weiter vor sich hin lächelte. Dieser Ausbruch war etwas, was ihn an etwas auf seinem damaligen Schiff erinnerte, als er noch unter Edward Newgate,dem Mann, den er als seinen Vater angesehen hatte, zur See gefahren war. Er konnte die Entschlossenheit in den Augen der Feuerfaust, wenn er sich an einem seiner unzähligen Mordversuchen an Oyaji versucht hatte, förmlich vor sich sehen. Er konnte fühlen, wie die Flammen aufloderten, wenn sie wieder trainiert hatten. Es brachte all die Erinnerungen zurück, wenn er die Handlungen des Kindes beobachtete und verschwand genau so schnell, als die Schüchternheit des Jungen zurückkehrte. Er konnte die Ähnlichkeiten sehen, aber sein Nakama war tot. 
 

"Er tut das in letzter Zeit häufiger." bemerkte Jimbei, holte Marco damit zurück in die Gegenwart. 
 

"Tut was?" 
 

"Sich wie Portgas verhalten." 
 

"..." 
 

"Wenn du es nicht sehen willst, ist es in Ordnung Marco. Ich glaube du tust es." 
 

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Es war kurz nach ein Uhr, der Großteil der Crew war quer über das Deck verteilt eingeschlafen. Robin und Nami waren in ihre Kajüte zurück gekehrt. Nach einer Nacht voller Alkohol war es, als würden sie sich nun in den Winterschlaf begeben. 
 

Luffy war der letzte der gefallen war und Marco beschloss, dass es das Beste wäre wieder zu seiner Crew zurück zu kehren, aber er stoppte, als sich eine kleine Gestalt neben ihn setzte. Der Junge schaute ihn nicht an, musterte stattdessen den Ozean und die Sterne. Marco tat das selbe. Schweigend verharrten sie so ein paar Minuten, lauschten den Wellen und dem Wind. 
 

"Ich mag Land nicht." verkündete das Ace-Double schließlich, rührte sich dabei nicht ein bisschen. 
 

"Oh?" war alles, was der Phönix dazu zu sagen hatte. 
 

"Es macht mir Angst. Ich will nicht allein gelassen werden." 
 

"Warum solltest du allein sein, yoi?"
 

"Ich war alleine. Für eine lange, lange Zeit..." Ace Stimme wurde eher zu einem Flüstern, als er sich die Zeit auf der Insel zurück ins Gedächtnis rief. Er erinnerte sich an den ersten Tag den er dort gewesen war und an die Wochen die folgten - an die schlafende Frau. Er war über die ganze Insel gerannt, hatte versucht einen Ausweg zu finden. Seine Versuche scheiterten und schließlich hatte er resigniert und sich einer einfachen Existenz gefüllt von Kämpfen, Essen und Ausruhen hingegeben. Aber das war nun vorbei. "Luffy hat mich gerettet." 
 

Marco wand sich ihm zu. Der Junge hatte die Beine mit den Armen umschlungen, drückte sie fest gegen seinen Oberkörper, lächelte in den dunklen Himmel hinauf, erinnerte sich an etwas, von dem der Yonko nichts wusste. "Verstehe." erwiderte er schnell, dachte über die Interaktionen zwischen den beiden nach. Selbst wenn der Piratenkönig ihn nur als Ersatz für seinen toten Bruder verwendete, er schien sich wirklich um den Jungen zu sorgen. Dennoch, wie konnte er so einfach vergeben, dass die Erinnerung an seinen Kameraden einfach so von einem Irrglauben verstoßen wurde? 
 

"Er hat mir beigebracht zu sprechen." verkündete Ace stolz, das Lächeln bereits so breit wie jenes von Luffy. Marcos Augen weiteten sich leicht. Was meinte er damit? Wollte er sagen, dass... 
 

"Du hast es nicht gewusst?" 
 

Ace schüttelte den Kopf, sein Lächeln wurde nun eher traurig. "Ich war alleine." Die volle Bedeutung dieser Worte traf auf Marcos Verstand, ließen ihn den Mund leicht öffnen, nicht wissend, wie er nun reagieren sollte. Dieser Junge war so allein gewesen, dass er nie Sprache gehört hatte. Niemand hatte zu ihm oder um ihn herum gesprochen. Wo war er aufgewachsen? Viel mehr, wieso war er nun in der Lage so gut zu sprechen? Sicherlich hatte Luffy ihn vor nicht all zu langer Zeit getroffen - er war nicht bei der Crew gewesen, als sie sich das letzte mal getroffen hatten. 
 

"Wie alt bist du, yoi?" fragte Marco, versuchte von diesem doch eher bedrückenden Thema weg zu kommen. Er mochte es nicht, jemanden der seinem ehemaligen Kameraden so ähnlich sah, mit einem so schmerzvollen Blick zu sehen. 
 

Ace hob die Schultern. "Keine Ahnung. Luffy denkt ich wäre neun." Er musterte den Jungen sehr aufmerksam; er sah nicht so alt aus. Sechs, vielleicht sieben - viel zu klein um nur etwas älter zu sein. 
 

"Du bist klein." 
 

"Hey!" protestierte Ace, wurde dabei leicht rot. Er wand sich dem älteren zu um ihn anzustarren, schmollte dabei in einer ähnlichen Weise wie sein älterer Bruder. Er wusste das - es musste ihm nicht ständig von der Crew - und nun von dem Blonden - gesagt werden. Luffy und seine Freunde mochten es ihn damit aufzuziehen. 

"Nicht meine Schuld, Ananaskopf." Lustigerweise hatte Ace erst an diesem Morgen gelernt, was eine Ananas war, als sie eine solche als Snack vorm Mittagessen gehabt hatten. Er kümmerte sich nicht sehr um den Geschmack, aber Sanji hatte gemeint es wäre gut für ihn. Seine Haare sahen exakt aus wie die Blätter. 
 

Marco hob eine Augenbraue. Er war schon öfters so genannt worden, aber nie von einem Kind. "Du hast eine große Klappe im Vergleich zu deiner Größe." bemerkte er nur, musterte den Jungen. 
 

"Hey! Hör auf mich klein zu nennen!"
 

"Ich hab nicht gesagt, dass du es wärst." 
 

"Nicht mit Worten zumindest." Sie starrten sich eine Weile an, ehe Ace den Blick ab wand und stattdessen den Boden musterte. "Sanji sagt, es ist weil ich nicht richtig gegessen hab." 
 

"...Unterernährung?" Marco durchfuhr ein unangenehmer Schauer als das Kind nickte. Was zur Hölle hatte der Junge durchgemacht? 
 

Die Stille hielt diesmal länger, einzig die Wellen und der Wind durchbrachen das unangenehme Schweigen, welches sich zwischen den beiden gebildet hatte. Ace Schüchternheit kehrte zurück und er wurde leicht rot, realisierte, dass dies das längste Gespräch war, dass er je geführt hatte. Er wusste nicht warum, aber mit dem Blonden zu sprechen fühlte sich so normal an. Es wunderte ihn selbst, was dafür gesorgt hatte, dass die Worte so einfach über seine Lippen kamen. 
 

"Warum hast du beschlossen mit mir zu reden, yoi?" Es interessierte Marco schon seit das Gespräch begonnen hatte. "Bist du nicht sauer, dass ich Luffy geschlagen hab?" 
 

"Tu das nie wieder." befahl er, starrte mit wütenden Blick zu dem Yonko auf. Dann seufzte er, sein Blick wurde weicher und wanderte zu dem bewusstlosen Piratenkönig. "... ich weiß nicht. Weil du Marco bist, glaub ich."
 

"Das bin ich, aber was macht das für einen Unterschied?" 
 

"... du kommst mir bekannt vor. Es fühlt sich an, als würde ich dich kennen." Die Augen des Blonden weiteten sich leicht. Er konnte sich nicht anders helfen, als sich zu wundern ob der stümperhafte Idiot von einem Piraten wirklich recht gehabt haben konnte. "Als ich deine Stimme am Telefon gehört hab, da hab ich..." 
 

"... du hast was?" 
 

"Ich hab mich gefühlt, als würde ich mit jemanden sprechen den ich schon seit langem kenne." Marcos Mund klappte im leicht runter und plötzlich sprach er mit seinem alten Freund, nicht mehr mit einem Kind. Er konnte sich nicht anders behelfen, als den großen, muskulösen Körper seines tätowierten Freundes aus seiner Vergangenheit in dem Jungen zu sehen. Luffy hatte recht, oder? "Tut mir leid... ich weiß ich bin merkwürdig." 
 

Ace rollte sich leicht zusammen, schaute nicht auf, bis er ein leises Knistern hörte. Als er seinen Kopf hob, sah er, dass Marco ihn das erstem mal wirklich anschaute. Seine Augen hielten einen traurigen Ausdruck inne, der Mund leicht geöffnet, als versuche er Worte zu sprechen, die einfach nicht heraus kommen wollten. Es war das erste mal, dass er ihn mit einem anderen Ausdruck als dem ruhigen, nahezu gelangweilten sah, welchen er sonst zeigte. Fragend neigte er wie zur Antwort den Kopf zur Seite. 
 

Die Hände des Phönix streckten sich langsam, zitternd zu ihm aus. Er wirkte verzweifelt - nicht wie er selbst. 
 

"Ace...?" 
 

Der Junge blinzelte ein paar mal, wunderte sich über die Art, wie der andere seinen Namen aussprach und nickte schließlich. Weniger als eine Sekunde später fühlte er, wie die zitternden Arme sich um seinen Körper legte und ihn in eine feste Umarmung zogen - etwas, was zuvor nur Luffy getan hatte. Er hob seine Arme etwas, versuchte darüber nachzudenken, was er antworten sollte. "Marco...?" 
 

"Tut mir leid," sagte er sanft, unsicher. "Es ist nur..." Er musste ihn halten - fühlen, dass er wirklich da war. Er musste wissen, dass er nicht träumte oder halluzinierte, wie schon so oft zuvor. Er hatte seine beiden besten Freunde verloren. Thatch und Ace, ebenso wie seine Vaterfigur, alles in einem Jahr. Nachdem er es den ganzen Tag abgestritten hatte, konnte er nicht anders als zu dem früheren Statement des Piratenkönigs zuzustimmen. 
 

"Komm heute Abend zur Sunny und du wirst sehen." 

Er hasste es, wenn der Idiot Recht hatte. 
 

Ace schüttelte den Kopf. "Nein, es ist.. in Ordnung." Etwas sagte ihm, dass der Blonde das gerade brauchte und so würde er es ihm nicht verwehren. Außerdem war es schön, das Gefühl zu haben gebraucht zu werden.

Die Rückkehr eines Sohnes

Die Rückkehr eines Sohnes 
 

Luffy öffnete die Tür und schaute sich in dem Raum um, neigte den Kopf leiht, als er nicht entdecken konnte wonach er suchte. "Das ist merkwürdig..." 
 

"Was ist los?" fragte Sanji von seiner Position vor dem Kühlschrank aus. Es überraschte ihn seinen Käpt'n so früh zu sehen, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass er gerade erst mit den Vorbereitungen für das Frühstück angefangen hatte. Normalerweise stand der andere nicht auf bevor er nicht den Geruch des Essens roch, besonders wenn er am Abend vorher getrunken hatte. 
 

"Hast du Ace gesehen?" 
 

"Nein warum? Kannst du ihn nicht finden?" 
 

Luffy schüttelte seinen Kopf, runzelte die Augenbrauen nachdenklich. "Ich glaube er ist nicht auf dem Schiff." 
 

Der Piratenkönig hörte sich schnell nähernde Schritte. Er drehte sich um und entdeckte den grünhaarigen Schwerkämpfer mit einem ausdruckslosen Gesicht. Er blinzelte leicht, als der Mann vor ihm stoppte. 
 

"Er hat eine Nachricht hier gelassen. Scheinbar hat Marco ihn heute früh abgeholt und besucht mit ihm die Moby Dick." Während er das sagte hielt er ein kleines Stück Papier in die Luft. Luffy nahm es, überflog es und bemerkte, dass es die Handschrift des Yonkos war. Das war zu erwarten gewesen, wenn man beachtete, dass der Junge weder lesen noch schreiben konnte. 
 

"Er hätte mich wecken und mir Bescheid sagen können. Blöder Ace, mir solche Sorgen zu bereiten..." 
 

"Er hat es wahrscheinlich versucht - du warst mehr tot als lebendig als du letzte Nacht eingeschlafen bist." merkte Zoro an, verschränkte die Arme vor der Brust. Er deutete auf Luffys Gesicht und der Koch kämpfte damit sein Lachen zurück zu halten. Neugierig, was der Blonde so lustig fand, schaute der Piratenkönig sich in der Küche um bis er Namis Spiegel auf dem Tisch fand. Er schaute in diesen und zog eine Grimasse. Über sein ganzes Gesicht zogen sich kleine, hässliche Zeichnungen von einem schwarzen Filzstift. Über seine Hals fand sich der Schriftzug "Ussop war hier". Er verzog das Gesicht. 
 

"Oi! Das wirst du bereuen du Idiot!" schrie er als er aus der Küche rannte um den Scharfschützen zu finden, um diesen seine Rache zu teil werden zu lassen. 
 

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Während sie den Strand überquerten und sich dem Schiff der Whitebeardpiraten näherten, konnte Ace sich nicht anders helfen, als sich eingeschüchtert zu fühlen.  Es war viel größer als die Thousand Sunny und dort waren überall Fremde. Auf der Suche nach etwas das ihm Sicherheit vermittelte griff er nach der Hand des Yonkos, drängte sich näher an diesen während sie weiter gingen. 
 

Marco blinzelte ein paar mal als er den plötzlichen Stimmungswandel bemerkte. Er war in Ordnung gewesen, als sie die Sunny verlassen hatte aber nun war er verängstigt und klammerte sich an ihn als würde die Crew die ihnen gleich gegenüber stehen würde ihn bei lebendigen Leib fressen würde. Er fand die Tatsache, dass der starke, laute und kontrollierte Mann der mal sein Nakama gewesen war nun ein schüchternes, anhängliches Kind geworden war, doch irgendwo amüsant. Es war merkwürdig gewesen am Anfang, aber es störte ihn nicht. Sicher war er anders - er lebte ein völlig anderes Leben - aber die Tatsache das er zurückgekehrt war, war mehr als genug um damit zufrieden zu sein. Außerdem war es interessant ein Kind um sich zu haben. Alle seine Crewkameraden waren zumindest in ihren zwanzigern, so war es eine amüsante, wenn auch ungünstige, Veränderung. 
 

Ace Griff verstärkte sich nur noch mehr, als ein paar Crewmitglieder ihren Weg kreuzten. Er tat sein bestes um sich hinter Marco zu verstecken, hielt dabei aber auch weiterhin seine Hand zur Absicherung. Augenblicklich konnte er sagen, dass diese Leute in einer  anderen Liga spielten als die Piraten von der letzten Insel - sie waren stark. Er fragte sich nicht mal woher er das wusste, er wusste es einfach. 
 

Der Yonko winkte seinen Kameraden zu und ging zu ihnen, merkte wie dabei die Hand des Jungen zu zittern anfing. Wie groß war seine Angst vor Leuten? Die Frage zur Seite schiebend stoppte er vor Izou und Haruta. Er war letzte Nacht zurückgekehrt und hatte erklärt, dass er jemand interessantes getroffen hatte, da waren sie doch etwas überrascht als sie ein Kind sahen, welches dabei versagte sich hinter Marcos Beinen zu verstecken. 
 

"Also.. wer ist das?" fragte Izou, ging leicht in die Hocke um mit dem Jungen auf Augenhöhe zu sein, während er diesem ein Lächeln schenkte. Das Kind tat sein bestes ihn wütend anzustarren, aber alleine sein zitternder Körper zeugte davon wie verängstigt er war. Er neigte den Kopf zur Seite, wunderte sich über die merkwürdige Art der Begrüßung. 
 

"Ace." erwiderte Marco, realisierte, dass er zuvor vielleicht etwas mehr hätte erklären sollen. 
 

"Ace? Hatte er ein Kind?" fragte Haruta, während sie den Jungen aufmerksam musterte. 
 

Marco seufzte. Nun, immerhin reagierten sie nicht so wie er am Vortag. Dennoch war es eindeutig, dass Luffy Ace nicht von seinem vorherigen Leben erzählen wollte und ihm dieses somit aufzwingen, weswegen er es nicht mit ihm in der Nähe erklären konnte. Das letzte was er wollte war ihn zu verwirren. Also müsste er ihn vorher loswerden. 
 

"Ace, hast du Hunger, yoi?" 
 

Der Junge schaute zu dem Jungen auf, neigte seinen Kopf dabei zur Seite. Wenn er so darüber nachdachte realisierte er, dass er sein Essen letzte Nacht nicht beendet hatte wegen dem betrunkenen Piratenkönig. Er nickte widerwillig. Die vier gingen zusammen in das Schiff und betraten den Speisesaal, wo Marco die Köche fragte ob sie dem Jungen etwas zu essen zubereiten konnten. Er saß nah an der Küche an einer Bar-artigen Theke, während der Yonko und ein Großteil seiner Kommanders sich um einen größeren Tisch außerhalb der Hörweite versammelt hatten. Er versuchte die Situation so gut wie möglich zu erklären, während er immer mal wieder zu dem Jungen rüber schaute. 
 

"Du sagst ... das ist Ace? Unser Ace?" fragte Harute, doch recht schockiert. Ihr Kapitän nickte entschlossen. 
 

"Aber wie?" fragte Vista, welcher sich über den Tisch lehnte. Marco war dankbar dafür, dass die Crew ihm so sehr vertraute; anders hätte er wohl viel mehr gebraucht um sie zu überzeugen. 
 

"Ich weiß nicht. Er ist nicht der selbe der er damals war, aber ich garantiere euch er ist es, yoi." 
 

Sie wurden alle still, verarbeiteten seine Worte während sie den erwähnten Jungen beobachteten. Währenddessen war Aces Frühstück angekommen. Er betrachtete es und entdeckte eine frische Ananas, welche ein Stück an der Seite lag, damit einer der Köche sie später schneiden konnte. Er schaute zwischen der Frucht und Marco mehrmals hin und her, ehe er sich ganz auf seinen Stuhl umdrehte und den Yonko anschaute, während er auf die Frucht deutete. "Marco schau.. es ist dein Cousin!"
 

Das Kichern der Kommandanten brachen durch die Stille, während die Augenbrauen des Blonden leicht zuckten, der einzige Hinweis, dass er den Witz überhaupt bemerkt hatte. 

"Sehr witzig." sagte er trocken, überwand sich aber zu einem leichten Lächeln für Ace. 
 

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Die Kommandanten hatten den ganzen Morgen damit verbracht sich mit Ace zu beschäftigt und es hatte nicht all zu lange gedauert bis sie gemerkt hatte wie verängstigt der Junge war. Dennoch waren sie nicht von seiner Seite gewichen. Sie wollten sich die Möglichkeit Zeit mit ihm zu verbringen nicht entgehen lassen, da sie nicht wussten wann sie den Jungen das nächste mal sehen würden.  Jeder von ihnen konnte sehen was ihr Kapitän gemeint hatte als er sagte "der gleiche, aber dennoch anders" nach nicht mehr als einer halben Stunde. Aber sie mochten ihn. Auch wenn er immer mindestens fünf Schritte Abstand zu ihnen hielt. 
 

"Ich.. ich muss gehen." stotterte Ace als er sich von Vista und Izou entfernte. 
 

"Warum?" fragte Marco, als er zu der Gruppe kam. Er sah wie der Junge unruhig wurde und deutete den anderen beiden an sich noch etwas zu entfernen um ihm etwas Luft zu geben. Er war bereits an das Verhalten der Wiedergeburt gewöhnt und konnte seine Nervosität deuten. 
 

"Chopper , er..." Er schluckte, suchte nach seiner Stimme. "Er hat gesagt er will meine Verbände heute wechseln."
 

"Verbände?" Der Junge nickte nur. Er hatte keine offenen Verletzungen gesehen, aber er vermutete das Ace nicht lügen würde. Oder wenn er es tat, dass er einen Grund dazu hatte. "Okay. Soll ich dich zurück begleiten, yoi?" Wieder nickte der Junge und zusammen machten sie sich auf den Weg über das Deck zurück an Land. Auf dem Weg dahin warf er seiner Crew einen Blick zu, entschuldigte sich stumm dafür, dass er das Wiedersehen mit ihrem 2. Kommandanten so schnell beendete. Sie lächelten dennoch und deuteten ihm an zu gehen. 
 

Innerhalb von zehn Minuten hatten sie die Thousand Sunny wieder erreicht und betraten das Deck. Luffy lächelte und wank ihnen zu als er sie sah. 
 

"Oi! Du hättest mir sagen können das du gehst."  gab er von sich und hüpfte herüber um Ace durch die Haare zu wuscheln. 
 

"Du wolltest nicht aufwachen." gab der Junge zurück. Er sah wie der Piratenkönig mit den Augen rollte. Den gerade doch eher kindlichen Käpt'n ignorierend schaute er sich auf Deck um auf der Suche nach Chopper. Dieser verließ gerade das Krankenzimmer, hatte er gerade seine tägliche Routine beendet und den Raum geputzt und desinfiziert. 
 

Chopper entdeckte ihn recht schnell und lächelte, während er ihn herüber wank. Als er sah, dass der Junge und der Blonde zu ihm herüber kamen drehte er sich um und ging zurück in sein Reich. 
 

Ace betrat den Raum und setzt sich gleich auf das Bett, so wie er es immer tat. Marco lehnte sich leicht gegen die Wand und beobachtete nur, weswegen Chopper schweigend mit seiner Arbeit begann. Er hob das Shirt des Jungen über dessen Kopf und legte somit die strahlend weißen Verbände frei, die sich um seine verfärbte Brust schlangen. Normalerweise würden selbst so ernsthafte Verletzungen nach einem Monat verheilt sein, aber durch die Unterernährung von Aces Körper war der Heilungsprozess verlangsamt. Chopper sprang auf seinen Stuhl und begann die Verbände abzunehmen, nachdem er bereits neue Bandagen, Pflaster und Salbe auf dem Bett bereit gelegt hatte. 
 

Marcos Augen weiteten sich ein wenig, als Chopper die Verletzungen des Jungen freilegte. Seine komplette Brust war in verschiedenen lila und grün Tönen verfärbt. Er hatte Schnitte und mit Schorf überzogene Hautstellen, welche zuvor von den Verbänden verdeckt worden waren. Wo keine offenen Wunden waren, fanden sich Narben wieder. So viele, viele Narben. Er hatte die Narben an seinen Armen bereits gesehen, als sie sich am Vortag das erste mal getroffen hatten, aber sie waren nicht im Vergleich zu dem was er nun sah. Und der Junge war dünn - kränklich dünn. Nur wie zur Hölle kam es, dass ein 9 Jahre alter Junge so zugerichtet war? 
 

Ace bemerkte wie der Yonko ihn anstarrte und lächelte, verwirrte dadurch den Älteren. "Es ist nicht so schlimm." versicherte er, zuckte vor Schmerz zusammen als Chopper die Salbe auf seine Wunden auftrug. 
 

"Was ist passiert?" fragte der Blonde, neugierig auf das, was er nun erfahren würde. Er konnte seine Augen nicht von dem verletzten Jungen abwenden, fühlte sich schuldig, dass er nicht da war um ihm bei ... was immer ihm passiert war ... zu helfen. Ace lächelte nur schüchtern und kratzte sich am Kopf, während er versuchte die richtigen Worte zu finden. 
 

"Eine Menge um ehrlich zu sein..." murmelte er, während er an all die Kämpfe zurück dachte die er geführt hatte, bevor er auch Luffy getroffen war. Er war vor einer ganzen Weile verletzt worden - eine klaffende Wunde die sich über seinen gesamten Oberkörper zog - und sich jedes mal wenn er gegen Piraten die sich auf die Insel verirrt hatten oder eines der Monster die die Insel bewohnten, gekämpft hatte, wieder öffnete. Vermutlich hatten der Schmerz und der Blutverlust dazu geführt, dass er seine Konzentration verloren und dadurch nur noch mehr Verletzungen erlitten hatte. So unterernährt wie er den gesamten Aufenthalt auf der verdammten Insel gewesen war, heilte sein Körper nicht so schnell, wie er es eigentlich hätte tun sollen und seine Gesundheit verschlechterte sich zusehends. Wenn Luffy an dem Tag nicht aufgetaucht wäre - ihn nicht mit auf das Schiff genommen hätte - hätte er nicht überlebt. Dieser Gedanke brachte ihn dazu dankbar zu lächeln. 
 

Chopper seufzte auf Aces Antwort, während er eine größere Schnittverletzung des anderen reinigte. "Luffy hat ihn letzten Monat auf einer Insel gefunden. Alleine. Als er zu mir gebracht wurde war er halb tot." 
 

Marco verschränkte seine Arme, während er an sein zurückliegendes Gespräch mit Ace dachte. 
 

"Ich war alleine. Für eine sehr, sehr ,sehr lange Zeit..."
 

Also war es das, was er damit gemeint hatte...
 

Chopper lächelte , als er nach neuen Verbänden griff und anfing die Verletzungen wieder zu verbinden. "Er entwickelt sich wirklich gut. Auch wenn er noch immer vor Brook und mir Angst hat." Er kicherte leise, während er sich fragte ob der Junge sich jemals wirklich in ihrer Nähe würde entspannen können. Ace verzog das Gesicht. 
 

"Du bist ein sprechendes Rentier und er ist ein Skelett." gab Ace zurück, zeigte wie wenig ihm das Gesprächsthema gefiel. Er wusste inzwischen, dass ihre Körper ein Ergebnis von Teufelsfrüchten waren, aber noch immer fühlte er sich etwas unwohl in ihrer Nähe. Er hasste sie nicht, nach all dem war es Chopper der ihn gerettet hatte und Brooks Musik war wirklich beeindruckend - auch wenn es die einzige Musik war die er bisher gehört hatte. 
 

Marco lächelte als die beiden begannen sich spaßhaft zu zanken, beobachtete sie dabei einfach nur ruhig. Es beruhigte ihn zu sehen wie gut Ace sich in dieser Crew eingelebt hatte - am besten würde er ihn nicht fragen, ob er den Whitebeardpiraten beitreten wollte. 
 

"Hey Ace." begann er, zog damit die Aufmerksamkeit der beiden auf sich und ihr kleiner Streit verstummte. 
 

"Hm?" Der Junge blinzelte leicht, schaute zu ihm auf während er den Kopf leicht zur Seite neigte. 
 

"Willst du die Gräber mit Luffy und mir besuchen, yoi?" 
 

"... Gräber?" 
 

___________________________________________________________________________________________________________
 

Als die drei den großen, grünen Hügel erreichten, stand Ace zwischen den beiden Piraten Kapitänen , hielt Marcos Hand dabei eher abwesend. Seine Augen weiteten sich leicht, als ein Feld aus Schwertern in sein Blickfeld trat. Diese steckten überall im Boden, streckten sich stolz in den Himmel. Jedes von ihnen war in einem perfekten Zustand, zeigten keinerlei Rost oder Kratzer. 
 

Als sie näher kamen entdeckte er zwei große, polierte Steine. Er neigte seinen Kopf zur Seite, wunderte sich was es mit diesen auf sich hatte. Etwas war in die Steine eingraviert, aber bedingt durch die Tatsache das er nicht lesen konnte wusste er auch nicht was sie aussagten. Über dem größeren der beiden fand sich eine unmenschlich große Waffe - etwas das mindestens zehnmal größer war als er - und eine vom Wetter mitgenommene, alte Kapitänsjacke. Sie tanzte in dem leichten Wind als würde sie sie begrüßen, sie einladen sich zu ihnen zu gesellen.
 

Auf der linken Seite war ein kleinerer Stein. Auf diesem fanden sich zwei gekreuzte Stöcke, auf den Enden jeweils ein Gegenstand: ein Dolch, ein verblasster oranger Hut und eine rote Perlenkette. Nein - da war mehr - ein zweiter Hut, in einer viel besseren Kondition als der erste. Er war aus Stroh und ein rotes Band wand sich um diesen, zwei weiße Schnüre hielten ihn an das Stück Holz. Er brauchte einen Moment, bis er den Hut wiedererkannte von dem Steckbrief und augenblicklich schaute er fragend zu Luffy auf, welcher dies aber nicht mitzubekommen schien. Ace merkte, dass der Piratenkönig tief in Gedanken versunken zu sein schien und beschloss besser fürs erste nicht zu sagen. 
 

Seine Beobachtungen fortsetzend bemerkte er, dass beide Steine mit Blumen bedeckt waren - Arten, die er zuvor nie gesehen hatte. Sie wirkten als würden sie die Steine beschützen. Wärmen. Er konnte sich nicht anders helfen, ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen, auch wenn er nicht wusste wieso. 
 

Als sie vor den beiden Steinen stehen blieben merkte er, wie der Yonko seine Hand fester drückte. Er schaute auf und sah, dass der Blonde die Zähne zusammen biss und leicht zitterte. Aber sobald der Ältere seinen Blick bemerkte, beruhigte sich sein Ausdruck und er wirkte wieder genau so ruhig wie sonst auch immer. Ace blinzelte verwirrt, wunderte sich was diese Reaktion zu bedeuten hatte. Das waren nur Steine, richtig? 
 

Er schaute zu seiner rechten, Luffy war nicht wirklich in einem besseren Zustand. Er lies seinen Kopf hängen, die Haare versperrten die Sicht auf seine Augen. Aber er wusste es auch ohne ihm in die Augen sehen zu können. Er konnte sagen, dass der Mann von Traurigkeit erfüllt war, tief versunken in irgendwelche Erinnerungen. Aber warum? Waren die Steine wichtig? Es wirkte so als wären sie es. 
 

Nachdem die Stille ihm zu viel wurde lies Ace Marcos Hand los, trat langsam vor. Die Aufmerksamkeit des Blonden wurde wieder auf den Jungen gerechnet und er beobachtete ihn, wie er sich ironischerweise seinem eigenen Grab näherte. Zu sehen wie die Reinkarnation auf das Grab schaute, ohne irgendwelche Erinnerungen an dieses Leben zu haben, zerbrach ihm fast das Herz. 
 

Ace stand vor dem Stein, schenkte den eingravierten Worten keinerlei Bedeutung. Nun lag die Aufmerksamkeit beider Kapitäne auf ihm, aber er bemerkte es nicht wirklich. Nein - sein Fokus lag auf dem Strohhut, welcher auf dem Denkmal ruhte. Er griff langsam danach, strich mit der Hand über das Material, fühlte das alte Stroh unter seinen Fingern. Es fühlte sich...nostalgisch an. Bekannt. 
 

Wichtig.
 

Ace wich zurück als das Wort durch sein Kopf ging, wunderte sich warum er gerade das Gedacht hatte. Mit einem letzten, traurigen Blick wand er sich langsam an den Piratenkönig. 
 

"Luffy..." begann er, wunderte sich was genau er eigentlich sagen wollte. "Das ist deiner, oder?" 
 

"... ja." der Mann schluckte leicht, nachdem er geantwortet hatte. Er wirkte verloren, als wenn er Schmerzen oder etwas ähnliches hätte. Aber die Verletzung durch Marcos Schlag war verschwunden, er war also nicht verletzt, oder? 
 

"Warum ist er hier?" fragte er, sein Blick wurde aufmerksamer, während er den anderen förmlich anstarrte. 
 

Luffy schluckte härter. "Ich hab es dir erzählt, erinnerst du dich? Ich hab ihn bei meinem Bruder gelassen." Aber er war die ganze Zeit woanders... hat gewartet...
 

"Aber..." Ace musterte den Stein wieder, fühlte seine Oberfläche unter der Haut seiner Hand. Er musterte ihn angestrengt, versuchte seine Geheimnisse zu entdecken. "Aber wo ist dein Bruder?"
 

Er sah wie Luffy zusammenfuhr. Der Piratenkönig atmete tief ein, hielt für einen Moment die Luft an. "Genau dort." Er zeigte auf den Stein, dort wo Portgas D. Aces Überreste lagen, genau unter den Füßen des Jungens. Er schien nicht zu verstehen. 
 

Marco trat vor, bemerkte wie unwohl sein alter Freund sich zu fühlen begann. Er stellte sich vor den gleichen, polierten Stein, strich vorsichtig mit einer Hand über diesen. Er schaute es nahezu liebevoll an. "Es ist ein Grab, yoi." 
 

"... Grab?" Er probierte das Wort selbst aus, wartete auf eine weitere Erklärung. 
 

"Es markiert eine Grabstätte." 
 

"Was ist eine... Grabstätte?" 
 

Marco seufzte, fragte sich, wie er das am besten jemanden erklärte, der rein faktisch betrachtet schon mal begraben worden war. In seinem momentanen Zustand wollte er nicht so viel darüber reden und wäre zufrieden damit gewesen nur schweigend an den Gräbern seiner gefallenen Familie zu sitzen. "Wenn Menschen sterben werden ihre Körper bestattet, yoi." Er sah, dass der Junge seine Worte nicht verstand. "Es bedeutet, dass sie in der Erde begraben werden."
 

Ace dachte für ein paar Sekunden über seine Worte nach und versuchte sich zu visualisieren was er sagte. Als einziger toter Mensch an den er sich erinnerte, erschien ihm das Bild der Frau, die früher bei ihm gewesen war. Es war schwer sich an das letzte mal wo er sie gesehen hatte zu erinnern, aber er gab sich Mühe. Dann stellte er sich vor, wie sie in ein Loch im Boden gelegt wurde und Erde auf den Körper geworfen wurde. War es das, was beerdigen meinte? 
 

Er senkte den Blick und musterte den Rasen zu seinen Füßen, mit einer Mischung aus Neugier und Sorge. "Also ist Luffys Bruder unter der Erde?"
 

"...ja." Beide wollten ihn korrigieren. Ihm sagen, dass er Luffys Bruder war, aber sie konnten es nicht. Es ihm zu erzählen würde ihn nur noch mehr verwirren und der arme Junge wurde schon mit so viel bombardiert - Sprache, Kontakt zu anderen Menschen, merkwürdige neue Technologien, Benehmen, das Entdecken neuer Orte - er brauchte nicht noch die Last zu wissen, dass er bereits gelebt hatte. Das wäre grausam. 
 

"Ist es..." Er verstummte als er zurück an die Frau dachte, an ihr Haar, an die von Trauer gefüllten Augen. Er erinnerte sich an den Tag an dem sie eingeschlafen war. Sie war nicht begraben - das war das Wort, dass Marco benutzt hatte, oder? Ace hatte das nicht für sie getan, da er nichts davon gewusst hatte. Nie hatte ihm jemand etwas über Gräber und Beerdigungen erzählt. Selbst wenn sie es getan hätten, hätte er es vermutlich nicht mal verstanden. Er konnte nicht sprechen. Nicht hören. "... ist es schlimm wenn sie nicht begraben sind?" 
 

Marco blinzelte verwundert bei der Frage, bemerkte die Trauer und das Zittern in der Stimme des Jungen. Er schaute fragend zu Luffy zurück und der Mann gab ihn einen vage wissenden Blick. 
 

Luffy erinnerte sich an  Aces Traum und an das, was er anschließend gesagt hatte - er hatte gesagt, er glaube 'sie' wäre seine Mutter. Wer auch immer 'sie' gewesen war. Und dann erinnerte er sich an seine Reaktion, als er gelernt hatte was der Tod war. Er hatte es noch immer nicht ganz verstanden, es war eine Schwierige Sache, selbst für manche Erwachsene, aber er wusste genug um traurig darüber zu sein. Es war nicht schwer eins und eins zusammen zu zählen. 
 

Langsam schloss er zu den beiden auf, legte einen Arm um Aces Schulter und zog ihn leicht an sich. Er versuchte so ruhig und sanft wie möglich zu sein. Sein Bruder hatte nach all dem doch sehr viel durchgemacht. "Deine Mutter?" Ace zuckte bei dem Wort zusammen. Von seiner Position aus konnte Luffy sein Gesicht nicht sehen, aber er konnte sagen, dass er es in Erwägung zog. 
 

"... ich glaube schon." 
 

Der Piratenkönig seufzte, kniete sich zu ihm runter und zog ihn fester an sich, erlaubte ihm seinen Kopf an seine Schulter zu lehnen. "Es ist nicht schlimm. Es ist okay." 
 

"Aber sie sollten begraben sein, richtig?" 
 

"Nicht notwendigerweise." unterbrach Marco, strich mit den Finger über den Stein. "Es ist ein Brauch. Manche Menschen verbrennen die Körper. Andere lassen sie einfach, yoi." 
 

Ace fühlte eine ziemliche Erleichterung in sich aufsteigen als er diese Worte hörte. Er hatte nichts getan was die Frau verletzt hatte. Stille legte sich über die drei. Sie verblieben einen Moment so, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken. Letztendlich beschloss Ace das Thema zu etwas anderem zu wechseln was ihn beschäftigte. Nach all dem waren da noch immer so viele Fragen über die Gräber und er wollte sicher gehen, dass er so viele Informationen wie nur möglich bekam. Mit dem Entschluss löste er sich von dem Piratenkönig und griff vorsichtig nach dem Strohhut, passte aber auf ihn nicht von dem Holz zu ziehen. "Warum hast du ihn hier gelassen?" 
 

"Ich hab ihn hier gelassen um ihn ihm zu zeigen" antwortete er, schaute mit einem zärtlichen Blick auf den eingravierten Namen auf dem Stein vor sich. Offensichtlich war es keine Antwort die Ace zufriedenstellte. 
 

"Aber er kann ihn nicht sehen. Er ist unter der Erde oder? Also ist es sinnlos ihn hier zu lassen." 
 

Luffy seufzte, strich sich die Haare aus dem Gesicht. "Du bist nervig, weißt du das?" 
 

Ace musterte ihn kurz, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Stein richtete. Er hängte Luffys Hut zurück in seinen ursprüngliche Position und beschloss den anderen Hut etwas genauer in Augenschein zu nehmen. Er hob ihn nicht hoch, da er bereits so alt und zerbrechlich wirkte, aber er näherte sich ihm ein ganzes Stück. Er sah die beiden Gesichter auf dem Hut. Einer lächelte, einer schaute traurig. So wie ich, hu? Anschließend fuhr er mit seiner Hand über den Dolch, spielte ein wenig mit der Kette bevor er beschloss, dann er genug wusste. 
 

Eine letzte Frage tauchte in seinem Kopf auf, bevor er sich bewegte. Er schaute zu dem Blonden auf, nachdenklich, eindringlich. "Hast du den anderen Ace gekannt?"
 

Marco fühlte wie sich seine Brust zusammen zog bei der Frage. Er akzeptierte, dass der kleine Ace sich nie an ihn oder ihre Beziehung erinnern würde, aber dennoch war es etwas entmutigend. Es war dennoch zu erwarten gewesen. "Ja. Er war mein kleiner Bruder und einer meiner besten Freunde, yoi." Er grinste etwas für sich selbst, als er sich dann all die dummen Streiche und Witze erinnerte, mit denen Portgas und Thatch angekommen waren. Die Zeit bevor letzterer ermordet wurde war die beste gewesen, die die Whitebeardpiraten je gehabt hatten. Mit der Ergänzung durch Ace hatte es sich angefühlt als wäre ihre Familie endlich komplett gewesen. Jeder hatte den kleinen Unruhestifter geliebt und ins Herz geschlossen und sie waren in Frieden über das Meer gesegelt, hatten sich entspannt und zusammen gefeiert, fast jede Nacht und hatten einfach Spaß gehabt. Teach hatte das alles ruiniert, aber sie hatte noch immer die Erinnerungen. 
 

"Also bist du Luffys Bruder?" 
 

Die beiden Kapitäne schauten sich gegenseitig an und lachten etwas. "Ich denke schon."
 

"Marco verhält sich wie ein großer Bruder ja." meinte Luffy stichelnd, streckte dem älteren Piraten die Zunge entgegen. Der Blonde rollte bloß mit den Augen. 
 

"Hm.... " Ace versank für einen Moment in seinen Gedanken, endete aber dabei nun zu dem zweiten Grab zu schauen. 
 

Nachdem er zu diesem rüber gegangen war, merkte er wie sich ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht schlich. Aus welchem Grund auch immer fühlte die rotweiße Jacke sich warm und einladend an. Es fühlte sich so einladend an, dass er sich einfach so an das Ende des Grabes setzen und entspannen konnte. Aber er wusste nicht wieso. 
 

Er sah, dass es hier nicht so viel gab, dass er anfassen konnte und alles außerhalb seiner Möglichkeiten war. Vorsichtig strich er mit seinen Finger über die Gravur, versuchte die Buchstaben zu erraten. Robin hatte erst vor zwei Tagen angefangen ihm das Alphabet bei zu bringen und er machte gute Fortschritte wie er dachte. "E...D....:" er fuhr so fort bis er Whitebeards kompletten Vor- und Nachnamen ertastet hatte. Dennoch konnte er es nicht lesen. Auch wenn er die meisten Buchstaben an sich bereits kannte, er hatte nicht gelernt wie sie klangen. Das würde erst kommen wenn sie wieder in See stachen und seine Stunden mit der Archäologin wieder anfingen. Also schaute er fragend zu Marco und Luffy um die Worte zu verstehen. 
 

"Was heißt das?" 
 

Beide schwiegen. Marco beschloss, dass es wohl das beste wäre wenn er antworten würde. "Edward Newgate." 
 

Ace erstarrte, die Farbe wich aus seinem Gesicht. Er kannte den Namen nicht und irgendwo tat er es doch. Er war.. so familiär. Wer auch immer den Namen getragen hatte war wichtig gewesen. Und....tot.
 

Die Kapitäne beobachtete die Reaktion des Jungen schockiert. Seine Augen waren geweitet, gefüllt von Trauer und sein Ausdruck konnte nur als gebrochen beschrieben wären. Er schaute als würde die Welt um ihn herum zusammenbrechen - an seinen Füßen zusammenfallen. Dann drehte er sich um, warf den selben gequälten Blick zu der Waffe und der Jacke die an auf dem Stein thronten. 
 

"Oyaji...?"


Nachwort zu diesem Kapitel:
A/N (Lina): Ich bedanke mich schon mal bei allen, die das erste Kap gelesen haben und freue mich drauf, einige von euch vllt beim nächsten Kap wieder begrüßen zu dürfen ;)

Den letzten Absatz von Anjelle musste ich rauskürzen weil sie da meinte, ihre Leser könnten ja in den Kommentaren schreiben was sie über die FF denken wund was sie glauben was passieren würde. Gilt hier als Kommibettelei und musste daher entfernt werden.
Für die Freischalter: Das soll keine Aufforderung zum Kommentieren sein oder irgendeine Bettelei. So war es nie gemeint und wird es auch nie gemeint sein. Anjelle ist es lediglich wichtig, dass ihre Leser sich mit einbringen und das ich diesen Aspekt auch in der Übersetzung einbringe. Wenn es mir schon nicht erlaubt ist ihre Anmerkung mit zu übersetzen, dann merk ich es halt so an ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
A/N: Danke fürs lesen ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
A/N (Anjelle):
So~ ich hatte eine Menge Spaß dabei dieses Kapitel zu schreiben. Dies ist der Punkt, an dem die Einführung der Story endet und die Haupthandlung beginnt (wie ich bereits gesagt hatte, wird diese Geschichte hier SEHR lang - die längst Geschichte an der ich zur Zeit arbeite). Ich hab ne Menge Hinweise und Andeutungen rein gepackt. Bin gespannt ob ihr sie alle findet ;)

Oh und ich bin mir ebenfalls sicher, dass ihr es bereits gemerkt habt, aber dieser Ace wird niemals eine genaue Kopie des originalen Ace sein, einfach schon wegen seiner Vergangenheit. Er wird ihm eventuell dennoch ziemlich ähnlich. Ich hoffe es stört euch nicht! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
A/N (Anjelle): So um noch mal klar zu stellen, falls es nicht klar geworden ist, das hier erzählt hauptsächlich von Ace Vergangenheit. Die Flashbacks sind nicht das, was er geträumt hat, sondern die Sicht seiner Mutter, wie sie es erlebt hat. Ace hat von ihr geträumt, aber nicht das. Er kann sich wohl nicht mehr daran erinnern.
Um das ebenfalls klarzustellen. Ja Ace Mutter wurde vergewaltigt. Ja, sie waren beide Sklaven. Und ja, Ace ist das Kind von dem „Meister“ seiner Mutter. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und damit ist nun auch Marco mit im Spiel :)
Noch drei Kapitel, dann sind wir auf dem gleichen Stand wie FF.de x'D Dann müsste ich mir auch wieder in den Arsch treten was das Übersetzen angeht, aber momentan hab ich nicht mehr so viel Stress wie zuletzt mit meiner Zwischenprüfung, da sollte das eigentlich wieder besser klappen :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (37)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Angel_in_disguise
2015-05-04T12:15:04+00:00 04.05.2015 14:15
Wow!
Die Geschichte ist der Hammer!
Die Idee und der Schreibstil sind genial!
Von: abgemeldet
2015-04-27T15:13:55+00:00 27.04.2015 17:13
Fuuuuuuuuuuu! Deine Geschichte ist der Wahnsinn. Es ist alles so intensiv und genial geschrieben. Einfach unglaublich! Ich liebe deine Story und den Schreibstil

Von:  lala1314
2015-03-09T11:30:33+00:00 09.03.2015 12:30
Huhu
ok ich hab mir nun alles durchgelesen und es hat mich begeistert gepackt. Es ist emotional traurig witzig und schön alles zugleich und ich hoffe das es weiter geht. Ich werde es auf jedenfall mit viel Elan verfolgen. Vor allem was passiert mit law( mein Liebling. Charakter) und wer ist das mit der Finsternis Frucht ist es wirklich blackbeard? Und wenn ja wir's klein ace sich erinnern und seine Rache bekommen und black besiegen? Wie geht's mit Marco weiter? Wir luffy ihn aufklären? Oh nein Gott bin ich neugierig.....
LG lala
Von:  xXRuriXx
2015-02-23T19:18:45+00:00 23.02.2015 20:18
Fantastisches kapitel!!
Wann geht es weiter?
LG
Von:  annikaaa
2015-02-23T18:46:53+00:00 23.02.2015 19:46
schreib bitte schnell weiter :)
Von:  fahnm
2014-07-30T01:21:08+00:00 30.07.2014 03:21
Hammer Kapi^^
Von:  nina-04
2014-07-28T21:11:01+00:00 28.07.2014 23:11
Tolles kapi ^^

Von:  namixruffy
2014-06-17T20:50:10+00:00 17.06.2014 22:50
hey :)
ohhhh ich liebe diese Geschichte, ich will mehr!!! Ich platze schon vor Neugier auf das nächste Kapi ^^
LG
Von:  fahnm
2014-06-15T23:28:02+00:00 16.06.2014 01:28
Spitzen Kapi^^
Von:  Sunny_Valentine
2014-05-29T00:48:00+00:00 29.05.2014 02:48
Mensch - hab die FF bis hier gelesen und muss sagen, sie gefällt mir sehr. Ist schon lange her, dass mich eine FF so gefesselt hat!
Ich hoffe, sie geht schnell weiter...

(Viel Glück und Spaß bei der Übersetzung! ^^)

MfG Sunny


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