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Upside Down

Oder: What the fuck is really going on?
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein kurzes Vorwort:
Anscheinend verwirrt einige das "etz" in meiner Geschichte.
Hier eine kurze Erklärung was es damit auf sich hat:
Das "etz" ist eine abgewandte Form vom "jetzt", was ich nur in Gesprächen verwende, um dem Gespräch dieses typische Reden zu verpassen. Somit gehört es in die Kategorie, wie "hamse", "haste", "kannste" etc. :)
Hoffe, dass ihr das versteht & trotzdem danke an alle, die dachten es seien Fehler und mich darauf aufmerksam machen wollten. ^^

Außerdem wollte ich mich noch entschuldigen, dass es so langsam vorangeht, aber mein PC ist bis auf weiteres außer Gefecht & ich muss hier grad über externe Festplatte & was weiß ich arbeiten. Sobal ich nen neuen PC hab, gehts wie gehwohnt schneller weiter. :)

SO. Das war's jetzt aber wirklich ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Es tut mir so Leid!! Ich weiß ich hänge unglaublich nach, aber erst gabs Probleme, dann war ich im Urlaub, dann hatte ich ne Lebensmittelvergiftung -.- & erst jetzt bin ich wieder zum Schreiben gekommen!! Das nächste Kapitel ist aber bereits angefangen und der Verlauf ist auch geklärt, als sollte ich es diesmal schneller schaffen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
GROßES DANKESCHÖN an dieser Stelle, für 180 Favos & 209 Kommis!!! Ihr seid die Besten! Vielen Dank!! :D Komplett anzeigen

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Der King & Der Geek

King

„I’m the fucking King of the World!”
 

Lässig warf er seine Tasche über die Schulter und spazierte aus dem Kursraum. Ehrfürchtig bildeten die Studenten im Gang eine Gasse, durch die er gemütlich laufen konnte. Sein Blick strafte jeden, der es wagte ihm vor die Füße zu treten. Die Mädels kreischten um die Wette und bettelten darum mit ihm ausgehen zu dürfen. Bald würde er einen Bodyguard brauchen. Die Tussen wurden immer lästiger, denn sie verstanden einfach kein Nein.

Als er in der Aula ankam stießen seine besten Freunde zu ihm und das Gekreische wurde noch lauter. Wurden die denn nie heiser? Die Jungs auf seiner Uni warfen ihm und seinen Kumpels neidische Blicke zu. Tja, wer kann der kann. Er konnte sogar die Frischlinge einschüchtern, damit sie ihm brav die Haupttür öffneten. Leicht schmunzelnd stolzierte er durch die Tür.

Ja, Sasuke war der King.
 

- - -
 

Geek

„Just get the fuck out of my way!”
 

Genervt versuchte sie sich durch die Studentenmasse zu quetschen, die sich links und rechts von den Gängen drängten. Niemand beachtete sie, als sie sich vorbeiquetschte, wurde sogar noch mit giftigen Blicken gestraft. Manchmal sogar weitergeschubst, damit sie die Sicht auf den King nicht versperrte.

Die Studenten von heute waren auch einfach nicht mehr das, was sie mal waren.

Als sie in der Aula ankam stieß sie einen weiteren genervten Seufzer aus. Dieses Gekreische war ja nicht zum aushalten. Wurden die denn nie heiser? Sie verstand diesen Hype um den King und seine Crew nicht. Unfreundlich rempelte sie die Leute an, damit sie endlich mal durchgelassen wurde. Ein Junge, dem sie aus versehen die Sicht auf den King nahm, schubste sie und sie fiel zu Boden. Fluchend sammelte ihr Schulzeug wieder zusammen und ging dann wütend durch einen der Seitengänge nach draußen.

Ja, Sakura war der Geek.

What The Heck-Apfelkuchen & Dafug-Pralinen

Geek: „What the fuck is going on?”

King: „Are you fucking kidding me?“
 

Mit einem flotten Hüftstoß warf Sakura die Luke ihres Backofens zu und stellte dann den dampfenden Apfelkuchen auf die Arbeitsfläche. Erleichtert seufzte sie, als sie unfallfrei den Ring der Backform lösen konnte und der Kuchen nun in Ruhe auskühlen konnte. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihr, dass der nächste Bus in 20 Minuten kommen würde.

Schnell zog sich Sakura an, sprang in ihre Schuhe, schnappte sich ihre Tasche und verfrachtete den frischen Apfelkuchen in ihrer Transportbox. Sobald sie den Deckel drüberstülpte beschlug das Plastik. Immer noch zu warm. „Egal, lauwarmer Apfelkuchen mit Sahne is eh am Besten!“, ermunterte Sakura sich selbst und verließ dann eiligst ihre Wohnung.

In drei Minuten kam der Bus!
 

Glücklich darüber, dass sie und ihr Apfelkuchen es heil in den Bus geschafft haben, setzte sich Sakura auf einen freien Platz und steckte sich dann sich dann die Kopfhörer ihres iPods in die Ohren. Lächelnd sah sie aus dem Fenster. Heute war der 27. Mai, die Sonne schien, wie meistens an diesem Tag und Sakura war wie jeden 27. Mai auf dem Weg zu Frau Minks.

Frau Minks war eine 81jährige alte Dame, deren Verwandte sich nie bei ihr meldeten und dass, obwohl die Frau furchtbar nett und süß war. Sogar an ihrem Geburtstag war die gute Frau alleine, denn ihr Mann war vor acht Jahren gestorben und auch die meisten ihrer Freunde hatte die Dame schon überlebt. Die wenigen, die sie noch hatte, waren dement, senil oder bettlägerig.

Kurz: Frau Minks war das ganze Jahr über alleine.
 

Und hier kam Sakura ins Spiel.

Eines Tages kam Frau Minks vom Einkaufen zurück und ihre Äpfel waren ihr aus ihrem Rollator gefallen. Sakura, die zufällig zur Stelle war, half der alten Dame und brachte ihr die Einkaufstüte nach Hause. Freundlich wie Frau Minks war, bot sie Sakura eine Tasse Tee und Kekse an und erzählte nebenbei auch noch gleich ihre Lebensgeschichte. Sakura war so angetan von der Oma, dass sie versprach sie immer wieder zu besuchen. Das war jetzt fünf Jahre her. Und bumm: Sakura und Frau Minks wurden gute Freunde.

Zu Weihnachten, Ostern, Fasching, Silvester und Frau Minks Geburtstag kam Sakura immer vorbei. Zusätzlich ging sie dann noch am Wochenende zu der alten Dame, denn da hatte Sakura frei. Sakura selbst lebte nämlich auch alleine, denn ihre Eltern waren vor drei Jahren bei einem Autounfall gestorben. Zwar war sie drüber hinweg, aber es tat gut jemanden zum Reden zu haben. Freunde hatte Sakura nämlich keine. In der Uni war sie der Geek, der Freak, der Nerd. Jedenfalls arbeitete Sakura unter der Woche, um die Nebenkosten zu bezahlen. Die kleine Einzimmerwohnung finanzierte ihr nämlich der Staat, bis sie ihren Abschluss und einen festen Job hatte.

Außerdem konnte sie von ihrem erarbeiteten Geld auch die Zutaten für die Kuchen für Frau Minks kaufen. So wie für den zum 81. Geburtstag der alten Dame heute.
 

Eine halbe Stunde später hielt der Bus an der kleinen Allee und Sakura stieg aus. Kurz sah sie nach links und rechts und eilte dann über die Straße. Da die Haustür unten nie geschlossen war, drückte sie diese einfach auf und betrat dann den Aufzug, um in den 10. Stock zu fahren. Während der Fahrt nahm Sakura die Kopfhörer aus den Ohren und verstaute sie mitsamt iPod in ihrer Tasche.

Das leise ’Ding’ sagte ihr, dass sie da war und mit einem breiten Grinsen aus Vorfreude auf ihren Zügen, klingelte sie an der grünen Tür. Ein kurzes Stimmengewirr ließ Sakura verwirrt dreinblicken. Was war denn hier los? Als die Tür aufging gefror Sakura das Grinsen im Gesicht.

„What the heck?“
 

Gähnend streckte er sich und rollte sich zur Bettkante, an welche er sich dann auch setzte. Noch immer verschlafen fuhr er sich durch die Haare und streckte sich ein weiteres Mal. Gefühlte fünf Minuten später stand er endlich auf und stapfte ins Bad. Nach der Morgentoilette starrte er in den Spiegel und seufzte. Diese Haare..

Kurzerhand griff er zu einem Haarreif und schob sich damit die unbändige Mähne aus dem Gesicht. Bevor er sich im Anschluss die Zähne putzte, nahm er die Zahnspange raus, schrubbte diese, dann die Zähne und nach dem Ausspülen klippte er sie sich wieder rein. Ein letzter Blick in den Spiegel sagte ihm, dass er perfekt scheiße aussah. Zu großes, verwaschenes, oranges T-Shirt, Batman Pyjamahosen, grüner Haarreif, blaue Zahnspange, die ihn auch noch lispeln ließ. Auf dem Weg in die Küche griff er dann noch von der Kommode seine schwarze Brille in Nerdoptik.

Ja, er, Sasuke Uchiha, King der Konoha University of Hidden Leafs, sah eigentlich scheiße aus. Aber das war ihm egal. Hier war er zuhause und wer anders als Itachi lief ihm da nicht übern Weg.
 

Als er die viel zu kalte Küche betrat, schloss er als erstes das Fenster und ließ sich dann einen Kaffee durch. Fröstelnd wartete er darauf, dass die Tasse voll wurde und seufzte dann wohlig auf, als er endlich den ersten Schluck davon trank. Was gab es morgens besseres als Kaffee?

„Na Dornröschen auch schon wach?“, fragte Itachi grinsend und lehnte sich gegen den Türrahmen. „Hn.“ „Nich gleich so gesprächig. Denk dran: Frau Minks hat Geburtstag, also zieh dir nachher wenigstens ne Jogginghose und eines deiner T-Shirts an. Ist das von Naruto?“ „Kann chein. Ich immeahin oanch“, brummte Sasuke und streckte seinem Bruder die Zunge raus. Dann widmete er sich wieder seiner Kaffeetasse. „Hast du auch gehört was ich zu deinen Klamotten gesagt hab?“ „Jaja.. Chogginghose, T-Chöat..“ Itachi musste sich das Lachen verkneifen. In der Schule und außerhalb dieser Wohnung war sein kleiner Bruder der King, aber zuhause.. Da sah er aus wie ein Nerd gemixt mit einem Freak, der auch noch lispelte. Sämtliche ’s’ sprach er immer als ’ch’ und ’r’ konnte er erst gar nicht sagen.
 

„Sagmal von wem is denn der grüne Haarreif? Ich dachte du hast nen schwarzen?“ „Keine Ahnung. Mia? Yukiko? Achami? Wach weich ich? Ieine wiad ihn chon liegnlachen habm“, lispelte Sasuke vor sich hin und nippte erneut an seiner Kaffeetasse. Itachi sah auf die Uhr. „Komm Kleiner in zehn Minuten gehen wir zur Minks.“ „Hn.“

Augenverdrehend drehte sich Itachi vom Türrahmen weg und zog sich selbst um. Tauschte Pyjamahose gegen Jogginghose und zog sich ein frisches, weißes T-Shirt an. Nur noch schwarze Socken und fertig war er. Als er aus seinem Zimmer kam, öffnete sich auch Sasukes Zimmertüre und dieser kam in seiner schwarzen Jogginghose und einem schwarzen T-Shirt heraus, auf dem stand ’Kekse sind für alle da!’. Haarreif, Zahnspange und Brille trug er weiterhin. Vor Frau Minks war es Sasuke mittlerweile auch egal wie er aussah. Sie aufreißen wollte er ja nicht.
 

Flink schlüpften beide in ihre Hausschlappen und Itachi griff noch die Pralinen, als sie auch schon aus der Wohnung waren. Schweigend liefen sie eine Etage tiefer zur Wohnung von Frau Minks.

Die beiden Uchihabrüder hatten Frau Minks eines Tages zufällig im Treppenhaus getroffen, als ihr einige Pfirsiche aus dem Rollator gefallen waren. Selbstverständlich hatten sie ihr geholfen und hatten nebenbei die halbe Lebensgeschichte von Frau Minks erfahren. So erfuhren sie auch von Cherry. Diese würde sich eigentlich um Frau Minks kümmern, allerdings war sie letzten Monat verhindert gewesen. Die alte Dame versicherte den Jungs aber, dass Cherry an ihrem Geburtstag vorbeischauen würde. Mitunter aus diesem Grund besuchte Itachi heute Frau Minks. Sasuke musste mitkommen, die Frau kannte da keine Gnade. Sonst würde sie nämlich persönlich hoch kommen, jetzt da sie wusste, dass zwei nette junge Männer im Haus wohnten.
 

Artig klingelten die Brüder und warteten dann darauf, dass die alte Dame die Türe öffnen würde.

„Oh hallo Itachi! Hallo Sasuke! Schön euch beide wieder zu sehen. Wie geht es euch?“, freute sich die alte, grauhaarige Dame, die Itachi gerade mal bis zu den Rippen ging. „Hallo Frau Minks. Alles Gute zum Geburtstag.“ „Happy Biachday“, fügte Sasuke noch hinzu und ließ sich etwas widerwillig von der kleinen Frau drücken. Eine halbe Stunde später hatte Frau Minks Itachi und Sasuke komplett vereinnahmt. Sie erzählte ihnen den Rest ihrer Lebensgeschichte und noch alle möglichen anderen Anekdoten, die ihr gerade einfielen und beharrte darauf, dass sie von ihren selbstgebackenen Keksen aßen. Eine weitere halbe Stunde später trank Sasuke schon seine dritte Tasse Tee und hoffte darauf, dass sie bald gehen konnten. Alte Frauen waren ja ganz nett, vor allem Frau Minks, aber sie redeten definitiv zu viel. Als es an der Tür klingelte sah er seine Chance und sprang auf.

„Oh, das muss Cherry sein!“ „Bleiben Chie chitzn Fau Minkch, ich mach chon auf“, sagte Sasuke lächelnd und seufzte dann erleichtert, als er das Wohnzimmer verließ. Na dann war er ja mal auf diese Cherry gespannt. Sasuke öffnete die Tür mit einem neugierigen Grinsen auf dem Gesicht, was ihm jedoch, wie seinem Gegenüber, sofort gefror.

„Dafug?“
 

Nach einem Moment der peinlichen Stille, in dem sich beide mit übergroßen Augen anstarrten, räusperte sich Sasuke: „Komm doch“, sagte er kurz angebunden und ging einen Schritt zur Seite. Sakura ging an ihm vorbei, ließ ihn jedoch nicht aus den Augen. Er sie genauso wenig. Lange konnten sie sich aber nicht anstarren, denn Frau Minks kam aus dem Wohnzimmer und drückte Sakura. „Hallo Frau Minks. Alles Gute zum Geburtstag. Ich hab Apfelkuchen mitgebracht.“ „Ach Cherry, Kleines, vielen, vielen Dank und schön, dass du da bist. Komm doch ins Wohnzimmer, dann stell ich dir die zwei netten, jungen Herren vor“, sagte die alte Dame freudig und lief auch schon wieder ins Wohnzimmer. Zwei? Sakura runzelte die Stirn, folgte aber Frau Minks.

Sasuke hinter ihr hatte sich derweil eiligst seine Zahnspange rausgenommen und den Haarreif aus den Haaren gezogen. Hastig fuhr er mit seinen Fingern durch die ungemachte Mähne, ehe er aufgab und sich den Haarreif doch wieder reinschob. Wenigstens die Zahnspange würde er draußen lassen. Schnell polierte er noch seine Brille, ehe auch er hinter Sakura das Wohnzimmer betrat. Er hatte sie sofort erkannt. Sakura Haruno. Der Geek an der Uni. Eigentlich.
 

Sasuke musterte sie genauer. Gerade stellte sich Itachi ihr vor, während Frau Minks ein Messer und Gabeln aus der Küche holte. Teller standen bereits auf dem Tisch. Sakura hatte wie sonst auch pinke Haare. Während sie in der Uni allerdings einen Mittelscheitel trug, hatte sie jetzt all ihre Haare nach links gekämmt, sodass rechts ihr Sidecut zum Vorschein kam. So konnte Sasuke jetzt auch ihre Tunnel und diverse andere Piercings sehen. Aber es stand ihr. Auch wenn Sasuke nicht ganz damit klar kam, dass das graue Mäuschen und als Geek abgestempelte Mädchen so gar nicht dem entsprach, was sie eigentlich war. Gut, dass tat er auch nicht. Draußen ein King, zuhause ein Freak.

„Sasuke?“ Fragend sahen ihn alle Drei an. „Uhm ja? Tschuldigung, ich hab grad nicht aufgepasst.“ „Sakura meinte gerade, dass ihr auf die gleiche Uni geht“, stellte Frau Minks die Frage erneut und sah den Schwarzhaarigen wartend an. „Ja das ist richtig. Wir gehen sogar in den gleichen Kurs“, fügte er noch hinzu und sah wie Sakuras Augenbraue nach oben wanderte. Anscheinend hatte sie nicht von ihm gedacht, dass er sie erkannt hatte. Stolz über sich selbst grinste er sie leicht an.

„Ach na das ist ja aufregend! Bestimmt unternehmt ihr auch viel zusammen. Ist das herzlich. Das haben wir früher auch immer gemacht. Vor allem jetzt, wenn es wieder Sommer wird, könnt ihr ja dann zusammen schwimmen gehen. Sogar das haben wir immer früher gemacht, obwohl wir kein Geld hatten uns Badesachen zu kaufen, stellt euch vor..“ Und schon erzählte Frau Minks eine weitere Anekdote aus ihrem Leben. Meine Güte, was hatte diese Frau alles erlebt?
 

Zwei Stunden später verabschiedeten sich die Drei von Frau Minks und atmeten erleichtert auf, als sie die grüne Tür hinter ihnen schloss. Alle drei waren bis oben hin voll mit Pralinen, Apfelkuchen, Keksen und Tee. Außerdem pochte ihnen der Kopf von den ganzen Geschichten, welche die alte Frau erzählt hatte. Allerdings entstand nun eine peinliche Stille.

„Ähm.. Ja.. Danke, dass ihr euch um Frau Minks gekümmert habt“, meinte Sakura schließlich verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. „Ja.. Kein Ding.. Wenn du willst, können wir Nummern tauschen, dann kannst du Bescheid geben, wenn du mal wieder nicht kannst“, schlug Itachi vor, dem die ganze Situation überhaupt nicht peinlich war. Er fand es eher amüsant, was da zwischen seinem Bruder und Sakura für eine Anspannung herrschte. Itachi hatte natürlich festgestellt, dass sein Bruder verzweifelt einen Mittelweg zwischen seinem Freakaussehen und seinem Kingego finden wollte und dass es auch Sakura unwohl war, dass Sasuke sie in diesem Aufzug sah. Anscheinend kleidete und gab sie sich anders in der Uni. So wie Sasuke. Das würde ein heiden Spaß werden. Itachi musste sich nur noch überlegen, wie er die beiden immer wieder aufeinanderprallen lassen konnte..
 

Sofort zückte er sein Handy und drückte es Sakura in die Hand. Diese kramte auch ihres heraus und gab es Itachi. Nachdem sich beide jeweils beim anderen eingespeichert hatten, verabschiedete sich Sakura und verließ fluchtartig den Gang. Sasuke, der die ganze Zeit über still gewesen war, stöhnte auf. „Na toll! Der größte Geek der Uni ist in Wahrheit ein Punk und sieht den King im Freakmodus“, jammerte er und klippte sich dann wieder seine Zahnspange, die er in der Hosentasche verwahrt hatte, in den Mund. „Jetzt jammer nicht so rum. Gib’s doch zu. Du findest sie heiß, immerhin konntest du die Augen nicht von ihr lassen.“ Verzweifelt und beleidigt gleichzeitig streckte Sasuke seinem Bruder die Zunge raus und stapfte dann die restlichen Treppen in den elften Stock hoch. Itachi schüttelte grinsend den Kopf. Das würde definitiv ein heiden Spaß werden!

Kekse sind für alle da

Geek: „What the fuck am I doing?“

King: „This is fucking awesome!“
 

Am Abend des selben Tages saß Sakura auf ihrer Couch und starrte in ihren Minifernseher. Den Film nahm sie eigentlich nur am Rande wahr, vielmehr war Sakura in Gedanken bei den Ereignissen des heutigen Tages. Sasuke Uchiha, King an der Uni, rennt zuhause rum, als wäre er ein Freak. Und sie hatte es auch noch gesehen. Dafür hatte er sie in ihrer ’normalen’ Aufmachung gesehen. Es war als wäre alles auf dem Kopf. Er als King ein Freak, sie als Punk ein Geek. Sakura schmunzelte. Als Freak war ihr Sasuke aber eindeutig lieber. Nicht so machohaft und arrogant wie in der Schule. Viel netter und liebenswürdig verplant. Sie überlegte.. Sollte sie..?

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht machte sie sich an ihr Werk, welches sie dann auch endlich gegen halb zwölf fertig hatte. Todmüde fiel sie in ihr Bett und schlief sofort ein.
 

Der nächste Tag war ein Montag. Montage waren scheiße, denn wenn Montag war, war der nächste Tag kein Freitag und der übernächste auch nicht. Und das war doof. Um nicht zu sagen scheiße. Also: Heute war Montag und eigentlich hasste Sakura Montage, allerdings nicht den heutigen. Mit einem verschwörerischen Grinsen auf den Lippen packte sie ihre Schulsachen und begab sich dann auf den Weg zur Universität. Glücklicherweise wohnte sie nur fünf Minuten von dieser entfernt und konnte gemütlich laufen. Zu Frau Minks und in ihre Arbeit brauchte sie immer eine halbe Stunde mit dem Bus, das war mühsam. Da waren ihr die fünf Minuten Fußweg schon sehr viel lieber.
 

Gegen halb acht betrat sie dann den Campus. Natürlich in ihrem Streberoutfit. Das hieß Haare im Mittelscheitel und locker im Nacken zusammengebunden, sodass sie über ihre Ohren fielen und ihre Piercings verdeckten. Hochgeschlossene Bluse, dunkle, enge Jeans und dann ihre schwarze Brille in Nerdoptik. Kontaktlinsen trug sie nur außerhalb der Schule. Morgens war sie da einfach zu faul. Viel amüsanter fand sie die Tatsache, dass Sasuke und sie das gleiche Modell trugen, nur dass Sakuras etwas kleiner war. Dieses Faktum fand sie irgendwie gruselig. Immerhin, wie hoch ist schon die Wahrscheinlichkeit auf genau die Person zu treffen, die das gleiche Brillenmodelltrug? Sakura würde lachen und einen Besen gleichzeitig fressen, wenn sie auch noch die gleiche Sehschwäche hätten. Das wäre das Grusligste was ihr jemals untergekommen wäre.
 

Flink huschte sie durch den Haupteingang zu den Spinten und blieb dann vor dem des Kings stehen. Kurz sah sie sich um, doch um diese Uhrzeit war die Uni noch so gut wie leer. Mit einer Haarnadel und viel Geschick knackte sie das einfache Schloss und legte die kleine Schachtel hinein. Anschließend schloss sie den Spint wieder und sperrte ihn wieder ab. Kurz blieb Sakura noch davor stehen und überlegte, ob das wirklich eine gute Idee gewesen war. Letztendlich zuckte sie mit den Schultern und ging in ihr Kurszimmer. In fünfundzwanzig Minuten würde die Vorlesung beginnen und sie wollte den Stoff noch einmal wiederholen.
 

Nach und nach kamen die Studenten und die Gänge der Uni füllten sich. Mittlerweile war es zehn vor neun. Pünktlich um 8:55 betrat der King wie immer die Schule. Die Mädels begannen zu kreischen und die Jungs wurden neidisch. Ehrfürchtig wie immer öffneten die Studenten dem King den Weg, durch den er lässig stolzierte. An seinem Spint stand bereits Naruto und wartete auf ihn.

„Hey King.“ „Moin Dobe. Ich hab noch ein Shirt von dir zuhause.“ „Echt jetzt?“ „Es ist mir zu groß und orange.“ „Jap, klingt nach meinem“, lachte der Blonde und ging einen Schritt zur Seite, damit Sasuke seinen Spint öffnen konnte. Obwohl beide Basketball spielten, hatten sie zwei komplett andere Körperbauformen. Naruto war groß und breit, sah aus wie ein Schrank und hatte mächtige Muskeln. Allerdings sah er damit nicht aus wie ein hirnloser Bodybuilder. Sasuke dagegen war etwas kleiner als Naruto - was ihn immer wieder aufs neue ärgerte, obwohl es tatsächlich nur 5cm waren - und hatte mehr lange Muskeln. Sprich er war schmaler und schlaksiger, was ihn jedoch nicht wie einen dürren Trottel aussehen ließ. Beide sahen aus wie ein Adonis, was die anderen Jungs als eine Frechheit empfanden. Eigentlich. Gut drauf waren nämlich beide, weshalb sich der Neid in gewissen Grenzen hielt. Trotzdem wollte jedes Mädchen diese Muskeln anfassen, durch diese Haare fahren und von diesen Lippen geküsst werden. Glücklicherweise wurden nicht nur die beiden mit Liebesbriefen bombardiert, denn zu Sasuke und Naruto gehörten noch Neji und Shikamaru. Eher stillere Typen, aber trotzdem genauso beliebt wie die beiden. Auch sie spielten Basketball, weshalb alle vier den Kern des Teams bildeten.
 

„Hey King, hast du mir zugehört? .. Sasuke?“

„Dobe.. Hast du irgendwem meinen Zweitschlüssel von meinem Spint gegeben?“, fragte Sasuke und starrte weiterhin in seinen Spint. „Nö. Hier.. Immer am Mann“, antwortete Naruto verdutzt und zog seinen Schlüsselbund aus der Hosentasche, um Sasuke den kleinen, silbernen Schlüssel zu zeigen. „Wieso was los?“, fragte der Blonde und spähte um die Ecke in den Spint. Wortlos griff der Schwarzhaarige nach der kleinen rotweißgestreiften Schachtel und öffnete sie. Eine kleine Karteikarte lag oben auf.
 

Kekse sind wieder für alle da.
 

In feinsäuberlicher Schrift war dies die Botschaft der Karte und dem King fiel nur eine Person ein, die für diese Missetat in Frage kam. Sasuke begann zu grinsen und als er die Karte beiseite nahm staunte er nicht schlecht. In der kleinen Schachtel lagen tatsächlich Kekse. „Von wem sind die denn?“, fragte Naruto, der aus dem Satz auf dem Zettel nicht schlau wurde. „Von Cherry.“ „Die da wäre?“ „Das verrat ich dir nicht“, grinste Sasuke und schloss seine Spinttür. „Jetzt komm schon.“ „Nope.“ „Ne neue Flamme? Das wird Karin aber nicht gefallen“, stichelte der Blonde weiter. Er wollte unbedingt wissen, wer diese ominöse Cherry war. Leider war Sasuke aber schon wieder voll in seinem Kingmodus und stolzierte durch die Uni ins Kurszimmer. Als die Uhr neun schlug betraten die beiden den Raum. Sofort sahen alle zum King und begannen zu tuscheln. Wie gut er doch heute wieder aussah. So perfekt. So makellos.

„Von wegen“, brummte Sakura, konnte sich aber ein Schmunzeln nicht verkneifen. Obwohl sie seine Reaktion sehen wollte, sah sie nicht auf und auch der King ging wortlos an ihr vorbei, um ganz hinten, oben Platz zu nehmen. Alles war wie immer.
 

„Uchiha, könnten Sie bitte aufhören zu essen?“

„Ich würd ja gern, aber diese Kekse hier sind verdammt lecker. Von denen könnte ich jeden Tag ne Schachtel essen“, erwiderte der King schelmisch grinsend und aß den nächsten Keks. Sakura musste sich währenddessen das Grinsen verkneifen. Soso.. Der gute Herr fand ihre Kekse also super und wollte mehr. Na mal schauen..

„Trotzdem. Könnten Sie bitte damit aufhören?“, fragte ihr Professor leicht verzweifelt und hoffte darauf, dass der King ihm wohl gesonnen war. Selbst die Professoren hatte vor ihm Respekt. Wann das ganze angefangen hatte wusste keiner mehr genau. Sasuke Uchiha war eines Tages da gewesen, hatte das Basketball übernommen und war dann plötzlich der King der Universität.

Fünf Minuten später hatte Sasuke dann doch aufgehört seine Kekse zu essen und ließ seinen Blick durch den Kurs schweifen. Naruto neben ihm pennte wie immer und Neji und Shikamaru studierten etwas anderes, weshalb er sich jetzt eine andere Beschäftigung suchen musste. Schließlich blieb sein Blick an Sakura hängen. Er hatte sich noch nie näher mit ihr beschäftigt, aber eigentlich sah sie selbst in ihrem Geekmodus noch gut aus. Mit ihren Haaren verdeckte sie geschickt ihre Piercings und den Sidecut. Klamottentechnisch war sie sogar relativ modern angezogen, aber irgendwie schaffte sie es trotzdem wie ein Mauerblümchen auszusehen. Was Sasuke allerdings am meisten faszinierte, war das Brillenmodell. Genau das Gleiche wie seins, nur etwas kleiner. Und während Sakura ihre Brille in der Schule trug, trug er Kontaktlinsen. Nur zuhause hatte er die Brille auf. Sakura praktizierte es genau andersrum. Schlussendlich kam Sasuke zu der Frage: Warum? Warum veranstaltete sie so ein Versteckspiel? Immerhin waren sie hier nicht mehr auf der High School. Gut, das könnte er sich auch selbst fragen, aber bei ihm lag es hauptsächlich daran, dass ihn mit der Zahnspange eigentlich nur Naruto und Itachi verstanden und der Rest seines Aussehens eine erhebliche Rolle im Alltag spielte. Er würde wohl nicht mehr ’Der King’ sein, wenn er rumlief wie ein Freak. Außerdem konnte er als King viel einfacher Mädels aufreißen.

Fazit war, dass Sasuke nicht wusste weshalb Sakura sich in der Schule als Geek tarnte, er es aber unglaublich interessant fand und mehr darüber wissen wollte.
 

Sakura hatte Sasukes starrenden Blick bemerkt und drehte sich etwas, um ihn anzusehen. Sasuke schmunzelte leicht. Plötzlich schielte Sakura kurz, grinste dann und drehte sich dann wieder nach vorne, um sich wieder der Vorlesung zu widmen.

Was war das denn?
 

- - -
 

Mittlerweile war ein Monat vergangen und es hatte sich wie folgt eingependelt: Sakura backte etwas, knackte Sasukes Spintschloss, legte die Schachtel hinein und verschloss den Spint dann wieder. Sasuke freute sich jedes Mal, wenn er eine rotweißgestreifte Schachtel fand, wobei er sich immer noch fragte, wie Sakura sein Schloss knackte. Kleine Gangsterbraut.

Natürlich brodelte auch die Gerüchteküche. Es war niemandem entgangen, dass der King mit Selbstgebackenem durch die Uni stolzierte und es sogar verteidigte. Nur seine Jungs durften ab und zu mal einen Keks probieren. Da war er egoistisch.
 

Für Sakura dagegen hatte sich kaum was geändert. Sie musste nur aufpassen, dass niemand sie sah, wenn sie an den Spint vom King ging. Da sie nie in regelmäßigen Abständen backte, konnte auch nie jemand sagen wann ’Cherry’ wieder zuschlug. Das war das einzige, was Sasuke je über seine geheimnisvolle Bäckerin preisgegeben hatte. Sakura war da auch sehr dankbar dafür, immerhin wurde Karin, seine derzeitige Freundin, immer wütender auf Cherry und auf eine eifersüchtige Karin konnte die Pinkhaarige definitiv verzichten.
 

Meist backte Sakura, wenn sie Lust dazu oder ein neues Rezept hatte. Sasuke war somit auch ihr Versuchskaninchen. Sie legte ihm auch nach wie vor Karteikarten in die Schachteln, auf dem sie meist immer nur einen kleinen Satz schrieb. Entweder kommentierte sie Sasuke oder warnte ihn vor Zutaten, auf die er vielleicht allergisch sein könnte. Sasuke musste immer schmunzeln, wenn er ihre Karten las. Sakura konnte manchmal auch ganz schön frech sein. Trotzdem. Miteinander reden taten sie immer noch nicht. Manchmal trafen sie sich zufällig im Treppenhaus, wenn Sakura Frau Minks besuchte, wobei das irgendwie gruselig war. War doch bestimmt auch eins von Murphys Gesetzen. Jahrelang hatten sie sich nicht gesehen und kabumm.. Ein Zusammentreffen und schon sahen sie sich ständig.. Scheiß Schicksal. Oder wer auch immer für diese Missetat verantwortlich war. Und trotzdem. Sie redeten nicht miteinander. Vielleicht mal ein kurzes Kopfnicken, doch mehr war es nicht. Natürlich auch nur dann, wenn niemand sie sah.
 

Itachi und Sakura hielten dafür engeren Kontakt. Meist schrieben sie zwar nur über Frau Minks, aber das war immerhin schon etwas. Zudem konnten sie sich so absprechen, wer was für die alte Dame besorgen würde oder ob Sakura kommen konnte oder nicht. Derzeit hatte Frau Minks eine Erkältung, weshalb sich Sakura ein wenig fern hielt und somit Itachi mehr oder weniger zuständig für die Dame war. Einen krankheitsbedingten Ausfall konnte sich Sakura nämlich nicht leisten. Schulisch vielleicht schon, wenn er nicht länger als drei Tage ging, denn den Stoff konnte sie auch zuhause lernen. Allerdings durfte Sakura nicht in ihrem Job ausfallen, sie brauchte das Geld. Sie hatte es eh gut getroffen, da sie für vier Tage arbeiten, gutes Gehalt bekam. Sakura arbeitete in einem kleinen Blumenladen nicht unweit von Frau Minks. Mit ihr zusammen war noch Ino in dem Laden. Die Tochter des Ladeninhabers. Sie war zwei Jahre älter als Sakura und hatte ihren Abschluss letztes Jahr an der Sunland University gemacht. Ino war auch mit Frau Minks zusammen die einzige Person, mit der Sakura richtig sprach. Zwar waren sie keine dicken Freundinnen, aber man konnte sich gut mit der Blonden unterhalten. Es war immer lustig und Sakura war immer wieder darüber fasziniert, wie viel Ino über Blumen wusste.
 

Sakura seufzte. Ihr Leben war wahrlich nicht aufregend, aber egal. Wenn sie einen guten Abschluss in der Tasche hatte, konnte sie werden was sie wollte, Kohle scheffeln und dann würde sie es richtig krachen lassen. So nach dem Motto: ’Das Beste kommt zum Schluss’. Sie schmunzelte. Irgendwie klang selbst das langweilig, denn es würde noch Jahre bis dahin dauern, aber meist kam sowieso immer alles anders. Trotzdem war das Sakuras grober Plan für ihre Zukunft. Fürs erste zumindest. Das Piepen ihres Backofens verriet ihr, dass die Schokomuffins fertig waren und jetzt aus der Hitze rauswollten. Gähnend stand Sakura auf und ging in ihre kleine Kochnische. Glücklicherweise brauchten die Muffins kein Extradekor, weshalb sie zwei Muffins in eine kleine rotweißgestreifte Schachtel stellte und eine beschriftete Karteikarte dazulegte. Den Deckel tat sie noch nicht drauf, erst müssten sie noch ausdampfen. Die restlichen Schokomuffins lies sie auf dem Blech stehen und stellte dieses sicher auf die kleine Arbeitsfläche. Endlich konnte Sakura ins Bett gehen. Schnell schaltete sie den Fernseher aus, putzte sich die Zähne und ging dann ins Bett.
 

„Sag mal Sasuke, was sind das für Schachteln, die sich in deinem Zimmer stapeln? Können die weg? Oder brauchst du die für was?“, fragte Itachi, als sein keiner Bruder nach dem Training nach Hause kam. „A: Was machst du in meinem Zimmer. B: Geht dich nichts an.“ Damit stapfte Sasuke in sein Zimmer. Itachi grinste. Gut, wenn der King nicht antwortete, dann vielleicht der Freak. Er musste nur warten bis sich Sasuke umgezogen hatte. Amüsiert über seinen eigenen Plan zappte Itachi durch das Abendprogramm, bis er schließlich an einem Film hängen blieb, der ihm gefiel. Zehn Minuten später setzte sich sein Freakbruder mit einem Glas Mineralwasser und einer noch halb vollen, rotweißgestreiften Schachtel neben ihn. Großzügig bat Sasuke Itachi die Fruchtkekse an. „Fühl dich geeat, die teil ich nich mit jedem“, mahnte er zwischen zwei Schlücken und sah dabei seinen Bruder aus den Augenwinkeln an. Fragend blickte Itachi ihn an und griff dann in die Schachtel.
 

„Oh mein Gott! Die sind genial! Von wem sind die?“, rief er begeistert aus und nahm sich gleich noch einen. „Von Chakua“, meinte Sasuke trocken und konzentrierte sich auf den Film. Itachi war verwirrt. „Was? Von Sakura? Wann hat denn die Romanze angefangen? Ich dachte du bist mit Karin zusammen?“ Gerade noch so konnte sich Itachi vor einem heranfliegenden Kissen retten. „Hey!“ „Chelbcht Chuld. Und nein da läuft keine Omanche. Weicht du noch dea Gebuatchtag von-“ Sasuke unterbrach sich selbst, um die Zahnspange rauszunehmen. Wenn er viel zu sagen hatte war das Teil doch einfach kacke. Verstand ihn ja keine Sau. „Jedenfalls hatte ich an Grannys Geburtstag doch das Shirt ’Kekse sind alle’ an und am nächsten Tag standen Kekse in meinem Spint mit nem Zettel drin: ’Kekse sind wieder für alle da.’ Ich meinte dann, dass die voll lecker sind und jo.. Seitdem backt sie für mich, wobei ich da mehr als Versuchskaninchen diene. Zumindest hat sie das auf eine ihrer Karteikarten geschrieben.“ Den letzten Teil hatte er ein klein wenig beleidigt ausgesprochen. Itachi grinste. Also ging es seinem kleinem Bruder ein wenig gegen den Strich, dass Sakura ein super Versuchskaninchen gefunden hatte und nicht für Sasuke backte, weil sie ihn toll fand. Im Umkehrschluss würde das heißen, dass aber Sasuke Sakura toll fand. Itachi lachte auf, weshalb Sasuke ihn irritiert ansah. „Was denn jetzt los?“ „Ach nichts. Wie lange geht das jetzt schon?“ „Ein Monat ungefähr, warum?“ „Redet ihr miteinander?“ „Nö“, erwiderte Sasuke schulterzuckend und klippte sich dann wieder die Zahnspange in den Mund. Dann sah er wieder in den Fernseher. Itachi runzelte die Stirn. „Wie? Sie backt für dich und ihr redet aber nicht miteinander? Wie schräg seit ihr denn drauf?“ „Üba wach chollen wia denn chpechen, Klugcheicha?“, fragte Sasuke leicht angesäuert und sah seinen Bruder an. Der hatte Ideen. Etwas belustigt schüttelte der Jüngere den Kopf. Natürlich hatte er sich auch schon Gedanken darüber gemacht, ob und wie er Kontakt zu Sakura aufnehmen konnte, aber das gestaltete sich schwieriger als gedacht. Immerhin hatte er sein Kingimage und sie ihr Geekimage und der Schwarzhaarige war sich sicher, dass Sakura keine Lust auf großen Trubel hatte. Er genauso wenig. Es reichte ihm schon, dass jedes Mal Gekreischt wurde, wenn er die Hallen der Universität betrat. Wenigstens hatte er nur noch ein paar Semester vor sich.
 

Itachi betrachtete seinen kleinen Bruder. Es war interessant dessen Mienenspiel zu beobachten. Als King war er arrogant und gehässig, jetzt als Freak leicht verplant und eigentlich total nett. Woher diese charakterliche Spaltung kam, wusste er nicht. Es hatte angefangen, als Sasuke auf die High School kam. Vielleicht, weil es an Schulen mittlerweile nicht mehr um die Noten, sondern nur noch um das Image ging. Itachi wusste es nicht. Aber er fand es immer wieder amüsant. Genau konnte er sich noch an den Tag erinnern, als Naruto plötzlich hier aufgeschlagen war und Sasuke ihm im Freakmodus die Tür geöffnet hatte. Das war in der zweiten Woche auf der neuen High School gewesen. Seit jeher waren sie beste Freunde, denn Sasuke hatte dem Blonden ausdrücklich verboten auch nur ein Sterbenswörtchen über sein eigentliches ’Ich’ zu verlieren. Naruto war ganz fasziniert gewesen von diesen zwei verschiedenen Sasukes und war dem Schwarzhaarigen seither nie von der Seite gewichen. Schließlich wurden sie beste Freunde. Und auch wenn Sasuke Neji und Shikamaru so betitelte, so kannten die beiden nicht den Freaksasuke. Nicht den echten Sasuke.

Allerdings kannte nun Sakura den Freaksasuke und Sasuke kannte die Punksakura. Und beide würden lügen, wenn sie den jeweils anderen nicht sympathisch fanden. Itachi musste den Impuls unterdrücken, sich die Hände vorfreudig zu reiben. Dann würde er mal geheimnisvoller Kuppler spielen. Karin, die ihren Sasukebabyhasischatzi auch noch nie als Freak gesehen hatte, hatte Itachi eh noch nie leiden können.

Im rosa Tutu auf Kissenwolken

Geek: „Fucking fate must be kidding me!“

King: „What have I fucking done to deserve this?”
 

Heute ist Samstag. Das bedeutete, dass Sakura frei hatte. Dies wiederum bedeutete, dass sie heute Frau Minks besuchen würde, da die gute Frau endlich wieder gesund war. Allerdings behagte das Wetter der Pinkhaarigen nicht. Es war stürmisch draußen, aber Itachi hatte ihr geschrieben, dass die alte Dame ihre Tabletten aus der Apotheke brauchte und er war leider verhindert. Sie hatte gefragt, ob nicht Sasuke sich darum kümmern konnte, doch seither hatte sich der ältere der Uchihabrüder nicht mehr gemeldet. Also würde sie wohl losfahren müssen. Ergeben seufzte Sakura schließlich, packte ihre Sachen, zog sich ihren regenfesten Mantel an und betrat dann die windige Straße. Wenigstens kam in zwei Minuten der Bus, in welchen sie schließlich erleichtert einstig und sich dann genüsslich auf einem der Sitze zurücklehnte. Das Wetter war wirklich stürmisch. Total ungewohnt für Juli.
 

Mittlerweile waren seit Frau Minks Geburtstag zwei Monate vergangen und der Kontakt zwischen Sasuke und Sakura beschränkte sich nach wie vor auf ein leichtes Kopfnicken. Sakura backte auch noch nach wie vor etwas für ihn, doch mehr war da nicht. Eigentlich schade, wie sie fand, denn Sasuke war ihr wirklich sympathisch. Erst letztens hatte er mit Karin Schluss gemacht, weil sie dermaßen eifersüchtig auf Cherry war, dass es ihn einfach nur noch angekotzt hatte. Schadenfroh hatte sich Sakura ins Fäustchen gelacht. Sasuke bevorzugte sie und nicht diese Schlange von Karin. Auch jetzt stahl sich wieder ein Lächeln auf Sakuras Züge. Ja, sie hatte sich wirklich gefreut. Das Problem jetzt war allerdings, dass alle verstärkt nach Cherry forschten, womit es schwerer wurde, ungesehen an Sasukes Spint zu kommen. Auch die Gerüchteküche schien langsam überzukochen. Es wurden bereits Phantombilder erstellt, von mutmaßlichen Zeugen, doch niemand wusste wer Cherry war. Der King verriet nichts. Absolut nichts. Nicht einmal Naruto wusste, wer sie war und das schlauchte den Blonden ein wenig. Sonst erzählt der Schwarzhaarige ihm auch alles. Irgendwann bekam Sakura sogar den Titel Kings Chéri. Blöde Sprachstudenten. Sakura seufzte, musste aber auch gleichzeitig lachen. Ein eigener Titel und das nur, weil sie backte. Vielleicht sollte sie Sasuke dazu mal eine Karteikarte schreiben. Sie fand den Titel nämlich toll. Um nicht zu sagen schön.

Eingebrockt hatte ihr dieses ganze Cherryzeug ja Frau Minks. ’Sakura’ hatte sich die alte Dame zu Anfangs nicht merken können, weshalb sie einfach immer Cherry gesagt hatte. Aus dem einfachen Grund, weil Sakuras Haarfarbe der Verpackung der Mon Chéri Pralinen ähnelten und das waren Frau Minks Lieblingspralinen. Deswegen passte Kings Chéri gleich doppelt.
 

Eine halbe Stunde später stieg sie dann an der Allee aus und eilte schnell über die Straße. Kurz lief sie noch in die Apotheke, um dort Frau Minks Tabletten zu holen. Der Mann hinter der Theke kannte sie schon. Sakura brauchte schon gar nicht mehr sagen, was sie für Frau Minks brauchte. Lächelnd stellte sie sich an den Schalter und wartete auf die gewünschte Packung, der Apotheker sah sie allerdings nur verwirrt an. „Hallo Sakura, schön dich zu sehen, aber die Tabletten für Frau Minks wurden heute schon abgeholt.“ Sakura war irritiert. „Wie? Von wem?“ „Keine Ahnung wie er heißt, aber er war groß, schwarzhaarig, Brille. Er hat das Rezept und eine Notiz von Frau Minks vorgelegt und ich hab ihm die Packung gegeben. Ist alles in Ordnung?“, berichtete der Mann hinterm Tresen. Schmunzelnd fuhr sich Sakura durch die Haare. Also hatte sich Sasuke doch um die Angelegenheit gekümmert. „Ja, alles in bester Ordnung. Das war Sasuke. Ein Freund von mir. Er oder sein Bruder Itachi springen ein, wenn ich mich nicht um die alte Dame kümmern kann.“ „Ach so. Na dann.“ Der Apotheker war sichtlich erleichtert. Er dachte schon, er hätte etwas falsch gemacht, doch Sakura winkte bloß ab. Sie bedankte sich trotzdem und schritt aus der Apotheke. Eigentlich könnte sie ja dann wieder nach Hause fahren, aber wenn sie schon mal da war, dann konnte sie die Frau auch besuchen gehen. Entschlossen marschierte sie auf das Hochhaus zu, betrat den Aufzug und wartete, bis dieser wieder im 10. Stock anhielt.
 

Nachdem sie an der grünen Tür geklingelt hatte, wartete sie brav darauf, dass Frau Minks ihr öffnete. Die Schritte, die sich der Tür näherten, waren allerdings zu schnell und zu schwer. Sakura hatte eine Vermutung, die sich auch kurz darauf bewahrheitete. Sasuke öffnete ihr die Tür. Natürlich mit Brille und Haarreif, wie sie ihn kennen gelernt hatte. Und war das eine Zahnspange? Er hatte gegrinst – anscheinend hatte die alte Dame einen ihrer Witze ausgepackt und die waren wirklich lustig – als er die Türe geöffnet hatte und Sakura glaubte eine Zahnspange gesehen zu haben. Das machte ihn für Sakura gleich noch sympathischer. „Hallo Sasuke. Itachi hat wohl vergessen mir zu schreiben, dass du dich um die Tabletten kümmerst.” „Eh? Itachi hat mia gechagt ich chol chi holen. Von dia wa keine ede.“ Hach nein, jetzt lispelte er auch noch. Wie putzig! Das war wohl der krasseste Unterschied zum Kingimage vom Schwarzhaarigen. Sakura grinste und erst jetzt schien Sasuke zu registrieren, das er mit seiner Zahnspange im Mund gesprochen hatte. Eiligst wandte er sich ab und zog sie sich aus dem Mund, wobei er noch ein eigenartiges Geräusch machte, als er den Speichel kurz absaugte. Währenddessen betrat Sakura lachend die Wohnung und gab ihn dann einen Klaps auf die Schulter. „Keine Sorge, von mir erfährt keiner was. Ich find’s lustig“, sagte sie und ging dann zu Frau Minks ins Wohnzimmer. Sasuke sah ihr leicht beschämt hinterher. Da wollte er perfekt sein und dann so was. Sich seinem Schicksal fügend – immerhin war es ja jetzt auch schon egal – folgte er ihr.

Frau Minks war ganz begeistert, dass auch Sakura sie besuchen kam und drückte sie gerade herzlich. „Na dass ist ja eine Überraschung! Da bekomm ich gleich Besuch von euch beiden. Hach und ich muss immer wieder darüber staunen, wie gut ihr doch zusammenpasst. Ihr habt euch wirklich gefunden“, schwärmte die alte Dame. Sasuke und Sakura fielen ihr gleichzeitig ins Wort und beteuerten mit roten Gesichtern, dass sie kein Pärchen wären. „Jaja Papperlapapp! Das könnt ihr wem anders erzählen! Ich bin 81 Jahre alt und weiß sehr wohl wie junge Liebe aussieht! Hach.. Das erinnert mich immer an meinen Mann. Wisst ihr, wir waren beide 17, als wir uns trafen. Sofort haben wir uns ineinander verliebt. Es war die berühmte Liebe auf den ersten Blick. Stellt euch vor, es war an..“ Und schon erzählte die betagte Frau wieder etwas aus ihrem Leben. Das Sasuke und Sakura die Geschichte nun schon zum dritten Mal hörten, war ihr wohl entgangen, denn sie erzählte fröhlich weiter, während sich die beiden Studenten immer tiefer in die Couch lehnten und sich dann und wann bedeutsame Blicke zuwarfen. Schließlich hatten sie sich mental darauf geeinigt zu gehen, denn eine weiter Geschichte über die Schäferstündchen von Frau Minks und ihrem Mann im Stroh, wollten sie sich nicht antun.
 

„Wenn ich unterbrechen dürfte Frau Minks. Sasuke und ich müssen jetzt leider gehen, denn es ist schon spät.“ „Ach du meine Güte, du hast ja so Recht Herzchen! Tut mir Leid, ich rede manchmal einfach zu viel. Na dann los. Du musst noch deinen Bus erwischen!“, scheuchte die alte Dame die zwei auf und schmiss sie regelrecht aus der Wohnung. Mit einem „Schönen Abend noch“, verabschiedeten sie sich schließlich und schloss dann die grüne Tür. Erleichtert seufzten Sakura und Sasuke gleichzeitig auf. „Na dann werd ich mal wirklich gehen, nicht dass ich den Bus wirklich noch verpassen“, sagte sie schließlich und nickte dann mit dem Kopf. „Komm gut Heim“, antwortete Sasuke und nickte ebenfalls mit dem Kopf. Reichlich peinlich berührt trennten sich dann ihre Wege. Hätten sie sich vielleicht umarmen sollen? Die Hände schütteln? Küsschen links, Küsschen rechts?

„Meine Güte, warum Kopfnicken?“, schalte sich Sakura selbst und stöhnte. Also wenn das gerade nicht peinlich war, dann wusste sie es auch nicht. „Kann man nichts machen“, meinte sie dann schließlich und heftete somit diesen Gedanken in ihrem Kopf ab. Ungehalten stöhnte sie erneut auf, als sie aus dem Aufzug trat und durch die Glastür das Wetter draußen sah. Es war noch windiger geworden und es schiffte mittlerweile aus Eimern.

Genervt ging Sakura zur Bushaltestelle, die natürlich nicht überdacht war und ärgerte sich darüber, dass der Bus erst in zehn Minuten kam. War ja klar gewesen. Hoffentlich wurde sie nicht krank!
 

Nach nur fünf Minuten war Sakura völlig durchweicht und fror und zitterte am ganzen Leib. Na wenn das nicht schon nach Erkältung schrie. Super. Weil sie das jetzt gebrauchen konnte.

„Sakura? Was machst du denn hier?“, verwundert sah die Angesprochene auf und erkannte Itachi vor sich, der einen Regenschirm über sie beide hielt. „Du hast mir nicht zurückgeschrieben, also wollte ich Frau Minks ihre Tabletten holen, aber Sasuke war schneller. Bis eben saßen wir noch bei ihr und haben uns mal wieder Geschichten anhören dürfen“, sagte sie anklagend und versuchte ein Zittern zu unterdrücken, als eine starke Windböe sie erfasste. „Ah sorry, ich hatte ein Meeting, da hab ich nicht auf mein Handy geschaut. Aber jetzt komm erst mal mit hoch. Busse fahren heute nicht mehr der Wind ist zu stark.“ „Was? Und wie komm ich nach Hause?“ Geschockt starrte Sakura Itachi an. Das war doch jetzt nicht sein Ernst oder? Scheinbar stand die Frage ihr auf der Stirn, denn Itachi gab ihr auch sogleich die beschwichtigende Antwort: „Ja, Über uns wird in den nächsten Stunden ein Orkan hinwegfegen. Hast du nichts im Wetterbericht gehört? Alle öffentlichen Verkehrmittel wurden eingestellt. Nur U-Bahnen fahren noch, aber bis zur nächsten Haltestelle ist es eine halbe Stunde Fußmarsch. Und so durchnässt und durchgefroren wie du bist, wirst du noch krank. Also komm mit hoch. Du kannst heute Nacht bei uns auf der Couch pennen. Die is groß und gemütlich.“

Sakura seufzte, ließ sich alles noch mal durch den Kopf gehen und nickte schließlich zur Antwort. „Na dann komm“, forderte Itachi sie auf und hielt ihr den Arm hin, damit sie gemütlich unter dem Schirm gehen konnten. Eigentlich brachte dieser nichts, denn der Wind blies den Regen in alle erdenklichen Richtungen, sodass sogar Itachi schon komplett nass war.
 

„Hey Itachi du hacht mia nich gechagt, dach Chakua chich um die Tabletten von Fau Minkch kümmat!“, brüllte Sasuke aus dem Wohnzimmer, als er die Wohnungstür aufgehen hörte. „Ja Sorry, hab’s vergessen. Sakura schläft übrigens heute bei uns. Fahren ja keine Busse mehr wegen dem Orkan“, sagte Itachi grinsend und betrat das Wohnzimmer. Sakura dicht hinter ihm. Sie winkte etwas verhalten und zwang sich zu einem Lächeln. Sasuke entglitten für einen kurzen Moment die Gesichtszüge, bis er von Itachi dessen triefendnasse Jacke ins Gesicht geschmissen bekam. „Mach dich mal nützlich und hol uns Handtücher. Der Boden is schon ganz nass. Und bring Sakura ein paar Klamotten, am besten deinen fetten Pulli.“ „Ja ja..“,brummte Sasuke und machte sich, nachdem er sich die Zahnspange aus dem Mund gezogen hatte, sogleich auf den Weg das Gewünschte zu holen. Er zeigte Sakura auch gleich das Bad, in dem sie sich heiß duschen und umziehen konnte. Itachi zog sich derweil im Wohnzimmer um und warf die nassen Sachen direkt in den Trockner in der Küche. Dann wischte er die Pfützen in Gang und Wohnzimmer auf und wartete schließlich, bis auch er endlich heiß duschen konnte. Zwanzig Minuten später kam Sakura dann auch endlich frisch geduscht und mit geföhnten Haaren aus dem Bad. Ihre nassen Sachen warf sie ebenfalls in den Trockner, so wie es Itachi ihr aufgetragen hatte. Neugierig ging sie dann zur Couch, auf der noch immer Sasuke vor dem Fernseher saß. Ein Niesen verriet ihre Anwesenheit, sodass der Schwarzhaarige den Kopf drehte, um sie anzusehen. Schmunzelnd betrachtete er die Pinkhaarige. Die Jogginghose und der Pulli von ihm waren ihr viel zu groß. Nicht nur von der Länge her, sondern auch von der Breite. Erst jetzt fiel dem Schwarzhaarigen auf, wie klein Sakura war.
 

„Hab ich was im Gesicht?“ „Äh ne.. Es sieht nur sehr lustig aus, wie du in meinen Sachen einfach untergehst. Wie groß bist du?“ „Mickrige 1,65m“, sagte sie und zog dabei schmollend die Unterlippe vor. Sasuke lachte. „Wieso, passt doch. Aber das erklärt, warum mein Pulli an dir hängt wie ein Zelt“, sagte er grinsend und klopfte neben sich auf die Couch. „Jaja.. Du mit deinen zwei Metern hast ja auch keine Probleme. Ich bin für meine eigenen Küche zu klein! Wenn ich was aus dem Regal oben holen will, muss ich auf nen Stuhl steigen!“, beschwerte sich die Pinkhaarige und ließ sich dann schließlich neben Sasuke auf der Couch fallen. „Naruto ist fast zwei Meter. Ich bin nur 1,90m.“ „Nur! Nur! Hallo 1,90m! Du musst dich wenigstens nicht durch die Menge kämpfen, weil sie dich übersieht. Pah! Nur..“ Erneut zog Sakura ihre Schmolllippe und verschränkte dann noch die Arme vor ihrer Brust. Wieder grinste Sasuke. „Das muss ich auch so nicht. Die Menge macht mir Platz. He!“ Sakura hatte ihm ein Kissen ins Gesicht geworfen und streckte ihm nun die Zunge raus. „Wie kannst du es wagen! Na warte!“ Und sogleich ging er zum Gegenangriff über. Lachend und schreiend rannte Sakura davon, dicht gefolgt von Sasuke, der mit einigen Kissen bewaffnet, immer wieder eins nach ihr warf.
 

Angelockt von dem Geschrei und dem Gelächter, spähte Itachi aus dem Durchgang, die den kleinen Zwischengang mit dem Wohn- und Küchenbereich trennte. Ein amüsiertes Grinsen legte sich auf seine Züge, als er Sakura und Sasuke durch die Wohnung springen sah und sich mit Kissen prügelten. Grinsend schüttelte er den Kopf und verschwand dann in seinem Zimmer, um seine trockenen Sachen anzuziehen und sich die Haare zu föhnen. Als er schließlich angezogen und mit geföhnten Haaren zurückkam, hatte sich der Tumult ihm Wohnraum gelegt. Sasuke und Sakura saßen mittlerweile friedlich auf der Couch und sahen Fern, während Sakura ihren rechten Fuß auf Sasukes Schoß hatte und er diesen massierte. „Na, was denn bei euch los?“, fragte er grinsend und setzte sich auf den Sessel, der neben der Couch stand. „Ich bin umgeknickt, weil er mich kitzeln wollte!“, verteidigte sich die Pinkhaarige und zeigte dabei auf Sasuke. „Was jetzt bin ich Schuld? Wer hat denn Spiderman nachspielen müssen und wollte über die Couch springen?“ „Ja, ja! Du hättest mich ja nicht kitzeln brauchen!“ „Du hast mich mit einem Kissen verprügelt!“ „Bu-Hu.. Du Pussy, jammer nicht rum! Es heißt Kissenschlacht und nicht Kissentanz!“ Um ihren Standpunkt zu verdeutlichen streckte sie ihm noch demonstrativ die Zunge raus, was er mit einem Augenverdrehen hinnahm. Itachi lachte währenddessen in sich hinein. Na da hatte sein Plan heute ja wunderbar funktioniert. Natürlich hatte er nicht vergessen Sakura zu antworten und natürlich hatte er nicht vergessen, Sasuke zu sagen, dass Sakura sich um die Tabletten von Frau Minks kümmerte. Und natürlich war es auch genau heute wichtig gewesen, dass Frau Minks ihre Tabletten bekam. Itachi hatte von dem Orkan gehört und sogleich mit in seinen Plan eingebaut, dass Sakura nichts vom Wetter mitbekommen hatte war pures Glück gewesen.
 

Ein Gähnen von Sakura riss Itachi aus seinen Gedanken. Ein Blick zur Uhr und er wusste auch woher diese Müdigkeit kam. „Es ist schon spät, wir sollten schlafen gehen“, schlug er vor und erhob sich, um Bettzeug für Sakura zu holen. Sasuke stand ebenfalls auf und schaltete dabei den Fernseher aus. „Jo, bin auch müde. Gute Nacht Sakura.“ „Gute Nacht, danke Itachi“, sagte sie und nahm das Bettzeug entgegen, welches ihr Itachi gerade reichte. Als sie es sich auf der Couch bequem gemacht hatte, knipste der Uchiha das Licht aus und alles versank in ruhiger, dunkler Stille.

Als Sakura sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte richtete sie sich auf und musterte die Wohnung erneut. Sie war ganz anders geschnitten als die von Frau Minks. Die Wohnungstür führte in eine kleine Nische, die direkt in den großen Raum mündete, auf dem links die Küche und der Essbereich und rechts das Wohnzimmer waren. Durchquerte man diesen großen Raum, kam man in einen kleinen Zwischengang, von dem drei Türen weggingen. Links die Tür in Itachis Zimmer, Rechts die Tür in Sasukes Schlafzimmer und geradeaus kam man in das Bad. Es war ein eigenartiger Schnitt für eine Wohnung und war wohl auch selbstgemacht, denn Frau Minks hatte in ihrer Wohnung ein paar Wände mehr. Aber es passte zu den beiden Jungs. Es war eine Schöne Wohnung. Sakura gähnte erneut und legte sich dann zurück in ihr Kissen. Ein leichtes Grinsen umspielte ihre Lippen. Heute hatte sie wieder die Freakseite von Sasuke kennen lernen dürfen. So entspannt und durchgeknallt hatte sie ihn noch nie in der Schule gesehen. Da war er immer gehässig und arrogant. Außer, wenn er mit Naruto redete. Da war er auch der entspannte, nette Sasuke.

Sakura legte sich peinlich berührt einen Arm über ihre Augen. Ja, sie beobachtete Sasuke. Er war aber auch zu interessant. Schließlich driftete sie in den Schlaf ab und träumte von einem über Kissen tanzenden Sasuke im rosa Tutu..
 

Sakura kam sich vor als würde sie auf Wolken schweben. Die weichen Wattebäuschen unter ihr waren fluffig und super kuschelig und während die Pinkhaarige von Schäfchenwolke zu Schäfchenwolke sprang, kommentierte sie Sasuke, der noch immer im rosa Tutu auf Kissen auf der Erde unter ihr tanzte. Wohlig seufzend ließ sie sich fallen und landete dann neben dem Schwarzhaarigen in den gigantischen Kissen. Wieder ermahnte sie ihn sich eleganter zu drehen.

„Sagmal, was träumst du da?“, antwortete er und machte ein Plié. Danach vollführte er- Moment. Hatte Sasuke gerade geantwortet? Verzögert zuckte Sakura auf die Stimme zusammen und schlug die Augen auf. Über sich erkannte sie das bebrillte Gesicht des Schwarzhaarigen, welches ihr mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Belustigung entgegenblickte. Kreischen warf sie ein Kissen nach ihm. „Hey! Ich hab nicht von rosa Tutus und Schäfchenwolken geträumt!“, verteidigte sich Sasuke und wich dem Kissen aus. Gleichzeitig konnte er sich aber das Lachen nicht verkneifen. Sakura wurde puterrot. „Blöde Kuh! Ich hab geträumt!“ „Das war ein sehr komischer Traum. Geh mal lieber zum Onkel Doktor.“ „Tante.“ „Wus?“ „Tante Doktor. Mein Hausarzt ist eine Frau“, stellte Sakura richtig und in diesem Moment der absoluten Verwirrtheit, die sich deutlich auf Sasukes Gesicht abzeichnete, sprang sie ihn an und überwältigte ihn. Rittlings saß sie auf ihm drauf und schlug mit dem Couchkissen auf ihn ein. Lachend und fluchend gleichermaßen wehrte er die nicht unbedingt sanften Schläge ab.
 

„Meine Güte, was ist dass denn für ein Lärm? Heute ist Sonntag! Mehr Erbarmen für einen hart arbeitenden Mann!“, gähnte Itachi verschlafen, als er aus seinem Zimmer schlurfte. Das mit dem ’hart arbeiten’ war eigentlich gelogen, denn er arbeitete als CEO in der Firma, die ihr Vater ihm vor Jahren überlassen hat. Und als CEO tat er eigentlich das ganze Jahr über gar nichts. Ab und zu mal auf Geschäftsreisen gehen oder Geschäftsessen beiwohnen, manchmal sah er sich auch Verträge an, aber das meiste lief über seine Assistentin, den Vorstand oder die Rechtsabteilung. Sprich, Itachi ging eigentlich zum Däumchendrehen in die Firma.
 

Als Itachi bemerkte, dass seiner Ansprache niemand gelauscht hatte, zuckte er mit den Schultern und ging zur Küchenzeile, auf der bereits eine dampfende Tasse Kaffee stand. Wohl eigentlich Sasukes, aber egal. War jetzt seine. Nach einem kräftigen Schluck betrachtete er das Treiben von seinem jüngeren Bruder und dessen Kommilitonin. Mittlerweile saß Sasuke auf Sakura und kitzelte heftig durch, weshalb Sakura schon einen roten Kopf hatte, dessen Farbe sich ganz gemein mit ihren pinken Haaren biss. Außerdem konnte sie sich nicht zwischen lachen und fluchen entscheiden, was sogar Sasuke zum Lachen brachte. Vollkommen gelassen holte Itachi sein Handy und machte ein paar Fotos. Die beiden merkten es gar nicht. Als Sakura dann aber schließlich schon zu japsen begann und kaum mehr Luft bekam, entschloss er sich als großer Bruder mal einzuschreiten.

„Sasuke, wenn du nicht wegen Mord an Sakura ins Gefängnis willst, dann solltest du vielleicht jetzt aufhören sie zu kitzeln“, sagte er absichtlich etwas lauter, sodass sie ihn tatsächlich hörten. Beide sahen ihn ruckartig an. „Seit wann stehst du da?“ „Nun.. Mal sehn.. Wach geworden bin ich durch ein ’Blöde Kuh’. Dazugestoßen bin ich, als Sakura auf dir drauf saß. Und Fotos habe ich gemacht, nachdem ihr Positionen gewechselt habt“, zählte Itachi trocken auf und nippte dann lässig an seiner Tasse. War es doch zu lustig, wie sie beide plötzlich roten Ohren bekamen. Erst jetzt schienen sie sich auch ihrer Lage bewusst zu werden, denn Sasuke stieg sofort von Sakura runter, welche sich mit der ihr dargebotenen Hand ebenfalls erhob.

„Ähm ja, aber zu meiner Verteidigung, Sakura hat von mir in rosa Tutus geträumt“, meinte der Schwarzhaarige und sprang geschickt zur Seite, um der Faust von Sakura zu entkommen. Grinsend tippte er sich mehrmals auf die Nasenspitze, was Sakura dazu veranlasste ihm die Zunge rauszustrecken und die Hände in die Hüften zu stemmen. Lachend reichte er ihr eine Tasse Kaffee, welche sie mit einem Lächeln dankend annahm und noch etwas Milch hinzugab, welche ihr Sasuke aus dem Kühlschrank reichte. Itachi besah sich die Szene schweigend und wüsste er es nicht besser könnte er meinen sein Bruder wäre pubertär und gerade frisch verliebt. Tatsächlich war der kleine Uchiha aber schon 21 und hatte nur noch zwei Jahre an der Uni. Mit 19 hatte der Gute endlich angefangen zu studieren, nachdem ihn ihr Vater von seiner eineinhalbjährigen Weltreise, die Sasuke direkt nach seinem High School Abschluss begonnen hatte, persönlich abgeholt hatte. Jetzt waren Fugaku und Mikoto Uchiha selbst auf Weltreise und ihr Jüngster machte bald endlich den Abschluss im Bereich Management. Als solcher sollte er sich dann nämlich zum CEO in ihrer Tochterfirma mausern. Sprich, Sasuke Uchiha sollte eigentlich einen erwachsenen jungen Mann präsentieren, der sich in der Geschäftswelt behaupten konnte. Gut, vielleicht konnte er das als King, aber so.. In seinem Freakmodus würde er immer wie frische 17 wirken. Itachi schmunzelte. Sein Bruder hatte definitiv einen an der Klatsche und Sakura war nicht minder verrückt. Sie studierte Management, weil sie es mal zu was bringen wollte, was Itachi ihr hoch anrechnete und mal sehen.. Vielleicht konnte er ja ein paar Beziehungen spielen lassen, wenn sie auf Jobsuche war, denn die Pinkhaarige war ihm durchaus sympathisch..

Kings Chéri

King: „You can’t be fucking serious?!“

Geek: „I think I got off at the fucking wrong station!.“
 

„Du könntest mir langsam echt mal sagen, wer Cherry is“, beschwerte sich Naruto und warf einen Korb von der Drei-Punkte-Linie. Sasuke schnappte sich den Ball, drippelte elegant um den Blonden herum und machte dann mit einem kräftigen Sprung einen Dunk. „Nicht hier. Zu viele neugierige Ohren,“ flüsterte er leise, als er an Naruto vorbeiging und ihm den Ball in die Hand drückte. „Bin duschen.“ Naruto stieß erleichtert die Luft aus und warf dann nach einigen schnellen Positionswechseln noch ein paar Körbe. Wurde aber auch langsam Zeit, dass sein bester Freund mit der Wahrheit rausrückte.
 

Kings Chéri war mittlerweile das größte Mysterium an der Uni und Sasuke war davon mehr als genervt. Seit Wochen hatte er nichts mehr Selbstgebackenes bekommen. Gut, seit zwei Wochen, aber das war lang genug! Von vormittags bis nachmittags wurde sein Spint belagert und er selbst auch. Das war echt nicht mehr zum aushalten. Sasuke seufzte. Natürlich war es ihm klar gewesen, dass die Gerüchteküche irgendwann dermaßen brodelte und überkochte, sodass alle nur noch hinter ihm und Cherry her waren. Sakura hatte es auch gemerkt und sich seither mit dem Backen zurückgehalten. Jetzt backte sie halt nur noch für Frau Minks. Seit die Pinkhaarige nämlich bei den Uchihabrüdern übernachtet hatte, hatten sie sich nicht mehr gesehen. Zu viel musste Sakura derzeit arbeiten.
 

„Also, wer ist jetzt deine mysteriöse Cherry?“, fragte Naruto drängend, nachdem sie sich auf ihre Stammplätze im Bus gesetzt hatten. Naruto wohnte nur zwei Busstationen weiter wie Sasuke, weshalb sie immer zusammen fuhren.

„Sakura Haruno.“ „Was? .. Moment.. Was? Der Geek der ganzen Uni? Die Sakura Haruno, die ihr Studium wohl mit Auszeichnung abschließen wird? Die Sakura Haruno?“ Naruto war sichtlich verwirrt, was Sasuke amüsiert schmunzeln ließ. „Wie kams denn da dazu?“, fragte der Blonde letztendlich etwas gefasster, nachdem er keine widerlegenden Worte von seinem besten Freund vernahm. „Nun.. Ja.. Das dauert etwas länger, warte..“, hielt Sasuke ihn hin und nahm etwas umständlich seine Kontaktlinsen heraus. Seine Augen brannten davon, denn es war nicht die Marke, die er sonst immer trug. Die war ausverkauft gewesen und wäre erst in ein paar Wochen wieder lieferbar, weshalb sich Sasuke für andere entschieden hatte. Er nahm dieses Jucken und Brennen in Kauf, denn mit seiner Brille wollte er nicht in der Uni rumlaufen.
 

„Also?“, hakte Naruto erneut nach, nachdem Sasuke endlich seine Brille gefunden und aufgesetzt hatte. Kurz räusperte sich der Schwarzhaarige und erzählte dann von Anfang an. Von Frau Minks, ihrem Geburtstag, dem T-Shirt, der ersten rotweißgestreiften Schachtel, den Aufeinandertreffen im Hausflur, den Besuchen, dem Übernachten und schließlich davon, dass sie sich seit zwei Wochen nicht mehr gesehen hatten, weil sie so viel arbeiten musste, weil Ino krank war. Am Schluss von dem Bericht hatte Naruto ein breites Grinsen im Gesicht. „Also deshalb hast du mit Karin Schluss gemacht.“ „Ja, nein, sie wurde einfach zu anstrengend.“ „Jetzt klingst du schon wie Shika“, lachte der Blonde und schlug seinem besten Freund auf die Schulter. „Ganz ehrlich Alter, ich würd mal anfangen mit ihr zu reden.“ „Und über was du Knalltüte? Und wie? ’Hey Sakura, wie geht’s’? Es weiß doch keiner, dass wir uns kennen und es wäre eigenartig, wenn der King plötzlich mit dem Geek zu tun hätte.“ „Es kommen bald wieder Prüfungen, lern halt mit ihr, vielleicht schaffst du es auch zu einem Schnitt über 1,5. Soo weit biste davon ja gar nicht entfernt“, schlug Naruto triumphierend vor und grinste dann Sasuke an. Dieser schien sich ernsthaft Gedanken darüber zu machen, denn er hatte nachdenklich die Augenbrauen zusammengezogen. Schließlich atmete er auf und streckte sich. „Na schauma mal. Ich muss dann raus. Man sieht sich Blondie.“ „Jaja, ich dich auch, Blacky.“

Lachend stieg Sasuke aus dem Bus und hob zum Abschied noch einmal die Hand, dann machte er sich auf den Weg nach Hause.
 

„Ich bin zuhause.“ „Wir aa-aauch“, echote es zurück und Sasuke zog eine Augenbraue nach oben. Wir? Neugierig ging er um die Ecke und erblickte neben Itachi ein ihm wohlbekanntes Gesicht.

„Mum!“ Erfreut lief Sasuke auf seine Mutter zu und umarmte sie kurz. „Na da ist ja mein Baby. Wie geht es dir, Schatz?“ „Gut. Danke. Wie geht’s dir und wo is Dad?“, fragte der Schwarzhaarige, während er sich von Itachi eine Tasse Tee einschenken ließ. „Euer Vater lässt Grüße ausrichten, aber er hat sich irgendwas eingefangen in Afrika. Keine Sorge nichts Schlimmes. Wohl einfach nur eine Grippe. Naja.. Wie geht’s mit dem studieren? Ich hab von Itachi gehört, du gehörst zu den Besten und dass diese – wie hieß sie doch gleich wieder – Sakura?“ Fragend sah sie zu Itachi, der zur Bestätigung nickte. „Ah ja, dass diese Sakura, deine neue Freundin, ebenfalls gut ist. Sie soll sogar mit Auszeichnung abschließen! Itachi meinte auch sie ist total nett, er hat mir auch Bilder gezeigt, meine Güte, seht ihr süß zusammen aus. Ich mein, Karin konnte ich eh nie wirklich leiden, tut mir Leid Schätzchen, aber sie war einfach die Falsche. Aber diese Sakura-“ „Stopp!“, unterbrach Sasuke den Redeschwalls einer Mutter. Fassungslos sah er zwischen Itachi und seiner Mutter hin und her. Er konnte es nicht fassen, dass Itachi ihr das alles erzählt hatte. „Also, nur um das mal klarzustellen: Ich und Sakura sind nicht zusammen. Ich hab zwar mit Karin Schluss gemacht, aber seither bin ich Single. Ok?! Und ja, Sakura wird die Uni wohl mit Auszeichnung abschließen. Trotzdem sind wir nicht zusammen!“ Leicht aufgebracht fuchtelte Sasuke wild mit den Händen herum, trank den lauwarmen Tee auf einmal aus und stapfte dann mit seiner Trainingstasche in sein Zimmer.

„Hab ich was Falsches gesagt?“ „Nein Mum. Er weiß nur selbst noch nicht, dass er auf sie steht“, antwortete Itachi schmunzelnd. Irritiert sah Mikoto noch einmal in die Richtung, in der ihr Jüngster verschwunden war. „Ah ha .. Aber du wirst ihn doch davon überzeugen, oder?“ „Oh darauf kannst du Gift nehmen Mum. Ich bin schon eifrig dabei die beiden zu verkuppeln.“ „Wenn du Hilfe brauchst, sag Bescheid.“ Verschwörerisch grinsten sich die beiden an.
 

Vollkommen erschöpft schmiss Sakura ihre Handtasche auf die Küchenzeile und lehnte sich dann mit der Stirn gegen die Wand, um ihre Schuhe auszuziehen. Nach einer Ewigkeit hatte sie diese dann auch endlich aus und Sakura warf sich auf ihr Bett. Gut, dass heute Freitag war. Das bedeutete, dass sie morgen wieder frei hatte, denn Ino würde wieder kommen. Die letzten zwei Wochen hatte eine Grippe die Blonde niedergestreckt und Sakura musste Extraschichten einlegen. Glücklicherweise bekam sie diese vergütet. Sie braucht eh mal wieder neue Klamotten. Außerdem wollte sie sich neue Tunnel kaufen. Diese waren silbern und hatten eine kleine Turbine innen. Sakura hatte sie gesehen und wollte sie sofort haben. Außerdem konnte sie sich jetzt auch ein neues Bauchnabelpiercing kaufen, denn das medizinische war nun lang genug drinnen gewesen. Gähnend rieb sie sich die Ohren und zählte dabei geistig mit. Links ein Stäbchen quer durch die Ohrmuschel und ein Tunnel, rechts drei Helix oben in der Ohrmuschel und ein Tunnel. Dann hatte sie noch ein Piercing durch ihr Lippenbändchen, ein Bauchnabelpiercing und seit neuestem auch noch links und rechts Nippelpiercings. Sakura grinste und rieb sich die Augen. Jetzt war es genug, das hatte sie sich geschworen und auch ihrem Piercer des Vertrauens gesagt. Sollte sie je wieder mit einer Piercingidee kommen, solle er sie davon abhalten. Hoch und heilig hatte es ihr Kakashi versprochen. Erneut gähnend sah sie auf die Uhr. Am besten sie ginge sich jetzt die Zähne putzen und dann gleich ins Bett. Immerhin wollte sie morgen mal wieder backen und dann Frau Minks besuchen gehen.
 

Schrilles Geklingel weckte Sakura. Frechheit, da stellte man sich extra keinen Wecker, damit man ausschlafen konnte und dann klingelte das Handy. Im Halbschlaf tatschte sie auf ihrem Nachkästchen herum, bis das sie das Gesuchte in der Hand hatte. Erst jetzt hob sie den Kopf von ihrem Kissen und schielte mit einem Auge auf das Display. 8:34 Uhr. Was für eine unchristliche Zeit! Drunter stand der Name des Anrufers. „Itachi.. Wehe es ist nicht wichtig“, murrte die Pinkhaarige und ging gähnend dran.
 

Moin.

„Hn.“

Du klingst wie Sasuke. Hab ich dich geweckt?

„Schau auf die Uhr und denk noch mal nach.“

Sorry.. Naja egal, musst du heute auch wieder arbeiten?

„Nö. Ab heute wieder normaler Arbeitsrhythmus.“

Ah gut, dann kannst du mir bestimmt nen Gefallen tun. Sasuke weigert sich nämlich vehement das alleine zu machen und ich hab keine Zeit. Ich muss zu nem dringenden Meeting.

„An einem Samstag?“

Ja, stell dir vor. Auf jeden Fall muss Frau Minks heute zu nem Zahnarzttermin. Ihr wird der eine Zahn gezogen, der ihr seit Wochen schon Probleme bereitet. Jedenfalls will ich sie da nicht alleine hingehen lassen wegen Betäubung und so. Sasuke weigert sich zu nem Arzt zu gehen, selbst wenn es nur ums Im-Wartezimmer-sitzen geht. Der hat da ne ganz eigenartige Phobie. Kannst du vielleicht mitkommen? Biiiitteeee?!
 

Sakura schnaubte. Toll Sasuke machte einen auf King, hatte aber Angst vor nem Arzt. Wie männlich.

„Na gut, aber nur weil es um Frau Minks geht! Ansonsten ruf mich gefälligst nie mehr an nem freien Tag vor zehn Uhr an!“

Ok, verstanden! Danke Sakura! Der Termin ist übrigens um halb elf.

„Hn.“

Du klingst wirklich wie Sasuke.

„Tschüss Itachi.“

Schüssii.
 

Sakura legte auf, stellte sich den Wecker auf halb zehn und kuschelte sich dann noch mal in ihr Kissen. Itachi hatte doch einen Vogel sie so früh anzurufen!

Unbarmherzig wurde die Pinkhaarige dann auch schon eine Stunde später wieder aus dem Bett geklingelt. Stöhnend vergrub sie ihr Gesicht im Kissen, ehe sie sich geschlagen gab und den Wecker aus machte. Gähnend streckte sich Sakura und setzte sich dann auf. Geistig ging sie ihren Kleiderschrank durch und plante auch den restlichen Tag, dann endlich stand sie ganz auf und verschwand im Bad. Nach zehn Minuten trat sie dann mit frischgeputzten Zähnen, leicht geschminkt und sichtlich wacher wieder aus der Tür. Die Kleider, die sie sich vorher im Kopf zusammengelegt hatte, hatte Sakura schnell gefunden und zog sie dann an. Ein kurzer Blick auf die Uhr, und sie wusste, dass es Zeit wurde zu gehen. Sie schnappte sich ihre Handtasche, zog Schuhe an und verließ dann eilig die Wohnung. Draußen schien ihr fröhlich die Sonne entgegen und kleine weiße Wattebäuschen waren vereinzelt zu sehen. Das Wetter war herrlich.
 

Eine halbe Stunde später stand Sakura dann vor Frau Minks Wohnungstür, die weit offen stand. „Frau Minks? Sind Sie da?“, fragte Sakura und trat vorsichtig ein. „Jahaa.. Ich bin hier! Sasuke hol doch bitte mal meinen Rollator!“, kommandierte die alte Dame den Uchihasprössling herum und zog sich dabei ihre Gesundheitsschuhe an. Typisch Frau Minks.

Leicht seufzend stellte sich Sasuke mit dem Rollator neben Sakura. „Steht dir, das Modell.“ „Ehrlich? Naja ich weiß nicht, ich bevorzuge schnellere Fortbewegungsmittel“, meinte Sasuke und unterzog den Rollator gespielt einen prüfenden Blick. Sakura lachte. Da war er wieder der echte Sasuke. Und das, obwohl er heute aussah wie der King. Perfekt sitzendes, schwarzes T-Shirt und anthrazitfarbene Shorts. Auch seine Haare waren heute mal perfekt gestyled. Ansonsten sah Sakura ihn immer mit einem seiner Haarreifen. Sasuke hatte davon sogar mehr als sie selbst.

„Was gibt’s zu Grinsen?“ „Ich hab grad nur festgestellt, dass du mehr Haarreifen besitzt als ich“, antwortete Sakura grinsend und musste kurz auflachen als sich Sasuke in die Haare griff. Als er merkte, dass er keinen Reifen im Haar hatte, pokte er die Pinkhaarige. Gerade wollte Sakura zum Gegenangriff übergehen, als Frau Minks zu ihnen trat. „So. Also los Sasuke, Schuhe an, wie können gehen!“, kommandierte sie ihn wieder rum, schnappte sich ihren Rollator und watschelte auf den Aufzug zu. Flink war der Schwarzhaarige in seine schwarzen Nike gesprungen, hatte die Tür hinter sich zugezogen und sprang dann zu den beiden Frauen in den Lift. Sakura grinste und drückte auf den Knopf zum Erdgeschoss. „Nächster Halt Zahnarzt.“
 

Frau Minks Zahnarzt war ein netter älterer Mann Namens Jiraiya. Er hatte bereits weißes Haar, würde aber noch eine Weile praktizieren. Außerdem war er nebenher noch Buchautor, allerdings von nicht jugendfreien Büchern. Sakuras Piercer Kakashi las diese Bücher und hatte ihm deshalb mal ein Autogramm mitgebracht. Sakura schmunzelte. Die Welt war einfach viel zu klein.

Nach einer halben Stunde Fußmarsch waren die Drei dann endlich beim Zahnarzt in der Praxis angekommen. Frau Minks hatte mal wieder den ganzen Weg über von Gott und die Welt erzählt, sodass Sasuke es kaum merkte, dass sie schon da waren. Als sich Frau Minks aber mit Sakura zur Anmeldung gingen, wurde es ihm überdeutlich klar. Der ekelhafte Geruch von Desinfektionsmittel und Plastik griff seine Nase an und die überfreundlichen Assistentinnen grinsten ihn eindeutig zweideutig an. Ein leichter Schweißfilm trat ihm auf die Stirn und weil ihm von dem Gestank übel wurde verfiel er in leichte Schnappatmung. Sasuke hasste Arztpraxen. In all den Jahren war er lieber todkrank zuhause gelegen, als auch nur einmal zum Arzt zu gehen und sich Antibiotika oder sonst was verschreiben zu lassen. Der einzige Grund weshalb er heute mitgegangen war, war Frau Minks und Sakura. Itachi hatte ihm eingeschärft die beiden nicht alleine gehen zu lassen, denn Sakura konnte eine betäubte Frau Minks schlecht selbst den langen Weg nach Hause bringen. Mit jeder Sekunde die Sasuke aber mehr an der Wand gelehnt stand, kam ihm dieser Gedanke gar nicht mehr so dumm vor. Sollte er sich vielleicht einfach verabschieden? Einfach gehen? Doch, das war eine gute Idee! Einfach, einfach weg von hie- „Sasuke?“ Erschrocken zuckte der Schwarzhaarige zusammen und sah Sakura etwas panisch an. „Äh.. Ja?“ „Geht’s dir gut? Du siehst so bleich aus.“ „Äh.. Ja?“ Sakura seufzte und schob ihn ins Wartezimmer. Itachi hatte ihr ja von der Arztphobie von Sasuke erzählt, aber dass diese so stark war hatte sich Sakura nicht gedacht. Der Arme war ganz bleich und litt ein wenig unter Schnappatmung. Vorsorglich setzte sie ihn auf einen Stuhl nahe des gekippten Fensters und setzte sich dann neben ihn. Frau Minks war bereits im Behandlungsraum zwei.
 

„Sasuke, geht’s dir wirklich gut oder willst du vielleicht runtergehen?“, fragte sie erneut und betrachtete den Schwarzhaarigen. Er hatte sich in den ledernen Stuhlüberzug des Wartezimmerstuhles gekrallt und wirkte nach wie vor bleich. „Äh.. Ne.. Is gut.. Hier am Fenster. Is gut hier..“, brabbelte er leise vor sich hin und starrte geradeaus. Meine Güte, der war ja vollkommen neben der Spur. Als sich zu dem Bleichton in Sasukes Gesicht noch ein grüner mischte griff sie seine rechte Hand und knetete sie. „Sasuke schau mich an und erklär mir die Spielregeln für Basketball.“ Sasuke hatte sich ihr sofort zugewandt, als sie seine Hand genommen hatte. Verwirrt sah er sie an, ehe er anfing: „Du kennst die Regeln für Basketball nicht?“ „Nein. Zeit meines Lebens habe ich wenn, dann nur Volleyball gespielt, aber seit der Uni auch das nicht mehr. Also. Die Basketballregeln?!“, versuchte sie ihn weiter abzulenken. Und tatsächlich: Es funktionierte. Sasuke erklärte ihr den Sternschritt, die Passabgaben, die Linien, Schrittfolgen, Taktiken. Nach und nach sah seine Gesichtsfarbe auch wieder gesünder aus und seine Atmung hatte sich ebenfalls wieder normalisiert. Sakura dagegen verstand zur Hälfte nur Bahnhof. In ihrem Kopf herrschte Chaos und ihre Mimik wechselte von Unverständnis, über Überforderung bis hin zu absoluter Ratlosigkeit. Himmel! Sie dachte immer Basketball wäre einfach, zumindest sah es so aus, aber diese ganzen Regeln ließen ihr den Kopf schwirren! Und Sasuke konnte sich all das merken und anwenden! Immer wieder wiederholte er, wie wichtig Antäuschen war! Sasuke hatte ihr mittlerweile schon dreimal erzählt, dass er gerne seinen Gegner mit einer geschickten Drehung austanzte oder Naruto einen Pass übergab und der dann den Ball so warf, dass er ihn nur noch dunken musste. Ganz zu schweigen von der Taktik, dass Naruto über außen kam und zu Sasuke in die Mitte spielte, sodass der dann von der Drei-Punkte-Linie werfen konnte.

Oder irgendwie so. Sakura schwirrte der Kopf.
 

„Sakura Haruno?“ Die beiden schreckten auf. „Ja?“ Die Pinkhaarige stand auf und zog Sasuke, der sich wieder der Arztpraxis um sich herum klar wurde, an der Hand mit. Die Assistentin führte sie vor die Tür von Raum zwei. Dort ließ Sakura Sasuke kurz stehen und betrat das Behandlungszimmer, in dem Frau Minks bereits wartete. Sie wirkte etwas desorientiert.

„Ah hallo, schöne Sakura. Frau Minks wäre dann fertig. Ihr geht es soweit gut, sie ist nur ein wenig wackelig auf den Beinen und etwas neben der Spur. Sag, was macht die Männerwelt meine Gute?“ Sakura seufzte innerlich. Dieser Doktor war eine Katastrophe. Er war ein kleiner, perverser Sack, der nichts Besseres zu tun hatte, als sie jedes Mal anzubaggern, wenn sie da war. Gerade wollte sie antworten, als Sasuke, der in der Tür stand, ihr zuvor kam: „Können wir dann Sakura?“ „Natürlich. Frau Minks, kommen Sie?“ Etwas umständlich rutschte die alte Dame von dem Behandlungssitz und hielt sich dann an ihrem Rollator fest. Kurz bedankte sich Sakura bei Doktor Jiraiya und half dann der alten Frau aus dem Raum. Sasuke bedachte den Arzt noch mit einem bösen Blicke ehe auch er den beiden folgte. Nachdem die drei verschwunden waren, seufzte Jiraiya.

„Na toll, jetzt hat sie auch noch so einen Aufpasserfreund.“
 

Sobald sie die Arztpraxis verlassen hatten und im Freien standen atmete Sasuke tief durch. Gott sei Dank! Endlich raus aus dieser Hölle. Die frische Luft tat gut und die leichte Brise wirkte ebenfalls wahre Wunder. Wie konnten Menschen nur freiwillig zum Arzt gehen? Ein weiteres Mal atmete er tief durch und folgte dann Sakura und Frau Minks, die bereits einige Meter weit weg waren. Schnell hatte er zu den beiden aufgeholt. Der Weg nach Hause verlief schweigend, denn Sakura musste sich auf Frau Minks konzentrieren, die immer mal wieder über ihre eigenen Füße stolperte. Mittlerweile hatte sich Sasuke auf der anderen Seite von der alten Dame positioniert und fragte sich wie viel Betäubungsmittel der perverse Arzt der Frau injiziert haben muss. Das war doch auch nicht mehr normal. Eine gefühlte Ewigkeit später standen sie dann endlich im Aufzug des Wohnhauses und fuhren in den 10. Stock.

„Hach.. Endlich zu Hause. Vielen Dank euch beiden“, murmelte Frau Minks erschöpft und ließ sich von Sakura auf die Couch helfen. Sasuke verstaute derweil den Rollator an seinem Platz. „Wenn Sie noch etwas brauchen, dann rufen sie mich an Frau Minks, ok?“ „Ja mach ich. Und jetzt geht und genießt das schöne Wetter. Geht Eisessen oder so was“, scheuchte die alte Dame die beiden raus. Sobald Sakura aus der Tür getreten war, schloss Sasuke dann auch schon die Tür. „Und jetzt?“ „Eisessen?“, schlug er grinsend vor. „Ok. Aber bitte gehen wir zu der Eisdiele am Park, weil die hier um die Ecke is nich so gut“, meinte Sakura gut gelaunt und lief mit wallendem Haar voraus. Sasuke schmunzelte. Kings Chéri. Doch, er mochte den Titel ebenfalls.

Rotweißgestreifte Schachteln

Geek & King: „It’s fucking basketball time!“
 

Sommer. Es war endlich Sommer. Gut, es war schon die ganze Zeit Sommer, aber in zwei Tagen war Freitag und dann kam Samstag und Samstag war der erste August. Und August hieß Semesterferien! Endlich! Bis September hieß es dann erst mal unifrei und das ließ Sakura wohlig aufseufzen. Zwar durfte sie natürlich wieder irgendwelche Aufgaben erledigen, aber das war egal. Erst mal hieß es entspannen. Sakura hatte sich die zweite Augustwoche ebenfalls noch in der Arbeit freigenommen und auf diese Woche freute sie sich schon ganz besonders. Eine Woche pures Nichtstun. Das würde herrlich werden. Erst danach würde sich die Pinkhaarige wieder mit Unikrempel rumschlagen. Seufzend träumte sich Sakura an den See und schulterte dann ihre Tasche. Es war erst frühmorgens und trotzdem zeigte das Thermometer bereits 21°C an. Das würde heute ein heißer Tag werden. Ein Blick auf ihre Uhr verriet Sakura, dass sie wie immer viel zu früh und somit pünktlich war. Zumindest in ihrem Universum.
 

Nachdem sie die Uni betreten hatte, ging sie nicht wie sonst zu Sasukes Spint, sondern schlich sich heimlich zu den Turnhallen und von dort aus zu den Männerumkleiden der Basketballspieler. Bevor sie darin verschwand blickte sie sich vorsichtig um, griff nach dem Türknauf und öffnete die nicht verschlossene Tür mit einer alten Plastikkarte. Sakura grinste. Eigentlich wäre sie ein guter Einbrecher. Drinnen, schloss sie die Tür leise hinter sich und sah sich dann nach einem Tisch oder ähnlichem um, den sie für ihre Mission brauchen würde.

Vor ein paar Tagen hatte Sakura einen Ordner von Frau Minks bekommen, in dem die verschiedensten Backrezepte waren. Natürlich nur von Keksen. Das war die große Leidenschaft von Frau Minks und mit einer der Gründe, warum sich Sakura und sie so gut verstanden. Beide backten leidenschaftlich gerne. Jedenfalls hatte Sakura diesen Ordner geschenkt bekommen – Frau Minks meinte, sie könne die Rezepte eh schon alle auswendig – und wollte sie jetzt unbedingt ausprobieren. Allerdings waren es dermaßen viele Rezepte, dass es eine Ewigkeit dauern würde, bis Sasuke sie alle durchprobiert hätte. Außerdem würde er dann wohl einige Kilos mehr auf den Rippen haben.
 

Und deswegen war heute perfekt.

Heute hatte die Basketballmannschaft ihr Abschlussspiel und was gab es Besseres, als eine Stärkung vor dem großen Spiel? Schnell drapierte Sakura die rotweißgestreiften Schachteln auf dem kleinen Tischchen, welches sie gefunden hatte und legte dann ganz oben auf eine Karteikarte. Schmunzelnd betrachtete sie ihr Werk und verließ dann eiligst und ungesehen wieder die Männerumkleide.
 

Wie immer pünktlich um acht Uhr Fünfundfünfzig betrat der King im Trainingsanzug und mit Sporttasche bewaffnet den Hof der Universität. Neidische und begehrende Blicke folgten ihm. Ehrfürchtig gingen die Studenten auf die Seite und hielten ihm die Tür auf. Lautes Gekreische empfing den King, als seine Fangirls ihn sahen. Mit eindeutigen Angeboten warfen sie ihm sich entgegen. Sasuke sah sie abschätzig an. Noch genauso billig, wie in der High School. Man sollte meinen Studenten waren reifer, aber weit gefehlt.

„Hey King, du glaubst nicht, was in der Umkleide wartet!“, rief Naruto schon von weitem. Der Blonde Chaot war heute morgen schon früher losgefahren, weil er noch mit Shikamaru und Neji eine neue Taktik durchgehen wollte. Besagter Chaot trug bereits sein Trikot und kam hibbelig und aufgeregt auf Sasuke zu. Der Schwarzhaarige zog die Stirn kraus. Was war denn mit dem schief? Hastig packte Naruto Sasuke am Ärmel und zog ihn mit sich. Gewissenhaft überhörte er Sasukes Proteste, dass er auch alleine gehen könnte. Erst vor der Umkleide ließ der Blonde los und begann wieder aufgeregt herumzuhampeln. „Dobe, was zur Hölle ist los?“ „Geh einfach rein!“, drängte Naruto und grinste breit. Noch immer irritiert klopfte Sasuke gegen die Tür, die auch sogleich aufgerissen wurde. Als sie erkannten, wer da in der Tür stand, traten seine Mitspieler einen Schritt zurück. Sasukes Blick fiel auf einen Tisch in der Mitte der Kabine, um den alle einen großen Kreis gebildet hatten. Staunend besah er sich die kleine Pyramide aus Dutzend rotweißgestreiften Schachteln. Jetzt wusste er auch, weshalb Naruto so breit grinsend neben ihm stand. Still musterten das Team den King, als er seine Trainingstasche an seinem Stammplatz abstellte und sich dann auf die Pyramide zu bewegte. Sie hatten sich nicht getraut die Schachteln zu öffnen, immerhin hieß es Kings Chéri. Und sie war hier gewesen. Hier bei ihnen in der Kabine. Sasuke schmunzelte. Hatte Sakura eine Einbrecherschulung gemacht, oder wie war sie hier reingekommen? Kleine Gangsterbraut.

Ganz oben auf lag eine kleine weiße Karteikarte, welche er sich griff und las:
 

Granny hat mir ihre Rezepte überlassen. Ich musste sie einfach alle ausprobieren.

Schachteln sind beschriftet, deine ist ganz oben auf.

Viel Erfolg für’s Spiel. (Nimm Zahl beim Münzwurf)
 

Und immer dran denken: Antäuschen nicht vergessen! ;)
 

Cherry
 

„Sie wünscht uns viel Erfolg für das Spiel“, sagte der King schließlich schmunzelnd und nahm sich die oberste Schachtel, auf der groß King stand. Den Rest gab er für seine Mannschaft frei. Ungläubig traten seine Mitspieler auf den Stapel zu und öffneten jede Schachtel. Kiba, ein guter Dribbler, traute sich als erstes einen der Kekse zu essen. Dann: „Oh mein Gott! Wüsste ich wer diese Cherry ist, würde ich sie sofort flachlegen!“ Begeistert verschlang er den restlichen Keks und sicherte sich dann gleich mehrere. „Tja, allerdings heißt es Kings Chéri und nicht Kibas“, meinte Naruto lachend und zwinkerte dabei in Sasukes Richtung, der bereits Kiba böse anfunkelte. „Äh.. Sorry.. Ich äh.. Ich mein ja nur.. Gott sind diese Kekse geil. Verdammt sind die gut~“, brabbelte er in seinen nicht vorhandenen Bart und versuchte sich noch mehr Kekse zu sichern, denn mittlerweile machte sich auch der Rest der Mannschaft über Cherrys Kekse her. Lärmend stritten sie sich darum. Der King grinste überlegen und griff in seine eigene Schachtel und fischte nach einem Zimtkeks. Sakura hatte ihm einen Mix aus allen Sorten gemacht, was ihn ungemein freute. Endlich wieder Selbstgebackenes!
 

„Hey King, sag Cherry danke“, flüsterte Naruto, als er sich mit ein paar erkämpften Keksen neben dem Schwarzhaarigen niederließ. Der King grinste nur.

Eine viertel Stunde später waren sämtliche Schachteln bis auf den letzten Krümel leergefuttert und das Basketballteam war so gut wie umgezogen. „Uhm King?“ „Kiba.“ Etwas verlegen kratzte sich der Braunhaarige am Hinterkopf und meinte dann: „Das was ich über Cherry gesagt hab tut mir Leid.” „Hn“, kam es monoton vom Schwarzhaarigen zurück. Erleichtert nickte Kiba und ging dann zurück zu Shikamaru, der mit eineigen Spielern noch einmal sämtliche Taktiken durchging. Kiba Inuzuka war ein Frischling mit Sportstipendium. Er war ein guter Dribbler, hatte eine gute Ballkontrolle und war ein Genie, wenn es darum ging Pässe zuzuspielen. Einzig allein sein Temperament ging oft mit ihm durch, weshalb er oft bereits im zweiten Viertel das Spielfeld verlassen musste. Auch das Körbewerfen bereitete ihm Schwierigkeiten. Aber das war alles nichts, was man nicht korrigieren könnte. Ehrfürchtig sah er deshalb zum King und Naruto auf, die zu den Besten zählten. Neji und Shikamaru hielten meist hinten das Feld frei, während die beiden da vorne schön das Kind schaukelten. Und er, Kiba Inuzuka, durfte ihnen dabei helfen! Er hatte sich damals so gefreut, als er in die erste Aufstellung gewählt wurde. Verträumt starrte der Frischling auf den Basketball in seinen Händen. Naruto beobachtete den Braunhaarigen und stieß dann Sasuke an. Kurz nickte er in Kibas Richtung, sodass auch der Schwarzhaarige zu dem Inuzuka sah. Beide grinsten. Sie wussten genau, dass der Frischling sie vergötterte. Sie trafen mit fast jedem Ball locker lässig den Korb und holten einen Punkt nach dem anderen. Genau so wollte der Braunhaarige auch mal werden und Sasuke musste zugeben: Der Junge hatte Talent. Trotzdem. Dem King ins Gehege brauchte er nicht kommen. „Sag mal Sasuke, wie steht’s etz eigentlich mit Cherry? Schon mit ihr geredet?“ Naruto wählte immer mit Bedacht den Namen Cherry, denn niemand sollte von ihrer wahren Identität erfahren. Darüber war Sasuke ihm sehr dankbar, immerhin war der blonde Chaot nicht immer so schlau. Gerne plauderte er mal was aus, was eigentlich niemand hätte wissen sollen. Aber hey.. So war der Blonde nun mal.. Sasuke gähnte und sah dann zu Naruto. „Wir waren nach Grannys Zahnarzttermin beim Eisessen und dann im Park. Ham bisl geredet, aber seitdem auch nix mehr. Und halt heute die Schachteln.“ Naruto seufzte. „Man Alter! Sonst haste doch auch keine Probleme mit Mädels!“ „Ja aber da bin ich der King und nicht der Freak.“ „Urg! Mein Gott bist du schlimm! Am Freitag ist die Semester is over Party, red da gefälligst mit ihr!“ „Hn.“ Naruto seufzte erneut. Sturer Bock.
 

Fünf Minuten vor Spielbeginn betrat ihr Coach Asuma die Umkleide. Als sein Blick auf die rotweißgestreiften Schachteln fiel grinste er. „Wie ich sehe hat Kings Chéri euch bereits alles Gute für das Spiel gewünscht“, sagte er amüsiert und sah zu Sasuke, der sich nur lässig zurücklehnte und dann verschmitzt grinste. Locker hielt er dem neugiereigen Blick seines Coaches stand, bis Asuma schließlich aufgab und seufzte. Gut, dann würde der King halt nichts verraten. Die Gerüchte um Kings Chéri waren bis ins Kollegium vorgedrungen und sogar die Professoren spekulierten mittlerweile, wer dieses ominöse Phantom war. Besonders Asumas weibliche Kolleginnen, die nicht abgeneigt waren von dem Charme und dem Aussehen des jungen Uchihas.

„Nun, ich denke Shikamaru hat euch schon unsere neuen Taktiken erklärt, also bleibt mir nicht mehr viel, als euch viel Erfolg zu wünschen und die Spielerinfos durchzugeben. Also: Die Typen von der University of Suna haben einen Spieler Namens Gaara. Klein und rothaarig. Trotz seiner kleinen Körpergröße ist er wahnsinnig gut, denn er ist ein perfekter Passspieler. Er weiß wie man fast unsichtbar durch die Leute kommt und findet jedes noch so kleine Opening. Kiba, das ist dein Bereich. Dann noch sein großer Bruder Kankuro. Braunhaarig und mit lila Kampfschminke im Gesicht. Sieht lustig aus. Er ist unglaublich schnell und hat verdammt viele Tricks drauf. Auch gut im Ausdribbeln. Neji, Shikamaru, da müsst ihr hinten verdammt aufpassen. Wenn’s is, Shika, mach Taktikwechsel. So, Sasuke und Naruto, von euch erwarte ich da vorne ein paar schöne Körbe. Achtet aber auf die beiden Verteidigerzwillinge Ukon und Sakon. Die sind wie ne Mauer. Kiba, du musst zur Not den Mittelmann machen. Und zum Schluss noch Sai. Schwarzhaarig und unglaublich dürr. Hat aber am meisten Talent von der Bande und wird mit Kankuro vorne das Feld aufmischen. Seit vorsichtig mit ihm. Zusammen mit Kankuro ist er verdammt schnell. Ok, also: Ich will den Sieg auf unserer Seite wissen!“ Ernst blickte Asuma in die Runde und nickte dann. „Na dann: Go Panthers!“ „Go Panthers!“, brüllte das Team einstimmig und sprang dabei auf. Aus Vorfreude auf das Spiel joggten und sprangen sie aus ihrer Kabine, durch den Flur in die Sporthalle und ließen sich von ihren Kommilitonen feiern. Der King bildete wie immer das Schlusslicht und als er mit einem unwiderstehlichen Grinsen die Halle betrat wurde das Gejubel und Gekreische noch lauter. Arrogant sah er zu den Gegnern, die etwas irritiert dreinblickten. „Yeah Baby, I’m the King!”
 

Wenige Minuten später stellten sich alle zehn Spieler auf. Gehässig grinsend sah er seinen Gegner an. „Ich nehme an Sai?“ „Richtig, King. Und grins nicht so süffisant, ich werd dich besiegen.“ Sasuke schnaubte arrogant. Klar. Der Schiedsrichter kam und Sasuke bestand auf Zahl. Er wollte sehen, ob Sakura ihm Glück brachte. Und tatsächlich. Die Münze landete auf Zahl. Die Panthers hatten den Ball.

Der Anpfiff kam und sofort setzten sich sämtliche Spieler in Bewegung. Aufgeregt kommentierte Kin – eine Journalistikstudentin – das Geschehen:
 

Und der King hat den Ball – Ausgezeichnetes Passspiel – Was macht denn Naruto? – Wohl eine neue Taktik – Er wirft – Drei Punkte! – Ballbesitz von Suna – Gaara drippelt gekonnt um Kiba, was ihm gar nicht passt und Foulspiel – Freiwurf Suna – Wurf uuund drin! – Punkt für Suna – Shika gegen Sai, ein direktes Duell – Sai kann durchbrechen – Neji blockt hervorragend ab – Reebound – Suna wieder im Ballbesitz – Perfekter Pass zu Kankuro – zu Sai – Kiba geht dazwischen – Ballbesitz Panthers – Ah nein und schon der Ballverlust – Einwurf Suna – Meine Güte, dieses Spiel geht vielleicht ab!

Pass nach vorne von Kiba – schneller Ballwechsel zwischen Naruto und dem King und was macht er da? Jaaa! Punkte für die Panthers! – Ball geht an Suna – Oh, was für ein eins gegen eins Duell – Uuund Offensivfoul! Das war ein deutlicher Ellenbogen! Freiwurf für den King – Schön versenkt – Und schon geht’s weiter – Pass zu Ukon – Weiter zu Sai – Der wirft verzögert und trifft, gewinnt gegen Shika – 2:42 noch! ~
 

Nach drei Vierteln sah es dann wie folgt aus: Kiba musste wegen fünf Fouls die Bank drücken, Lee sprang für ihn ein. Die Panthers hatten mit zwei Punkten einen Vorsprung und bisher sah es auch so aus als würden sie gewinnen.
 

Etwas außer Puste hatte sich das Team um Asuma herum aufgestellt. Schnell erklärte er ihnen noch einige Dinge: „Also Jungs, ihr schlagt euch soweit gut. Nur noch dieses letzte Viertel und dann haben wir’s hinter uns! Sasuke und Naruto verwirrt die da vorne ein bisschen mehr. Zieht Lee mit ein. Shika und Neji ihr macht eure Sache da hinten großartig! Macht genauso weiter, aber achtet jetzt verstärkt auf Gaara und Sai, die werden jetzt noch mal richtig nach vorne arbeiten. Vor allem Gaara findet mir noch zu viele Openings! Lee, du musst in der Mitte die Übersicht behalten. Wenn Naruto oder Sasuke einen Ballverlust haben, musst du den Mann decken, der den Ball hat. Ok, das war’s schon wieder, also: Go Panthers!“, brüllte ihr Coach und alle stimmten mit ein. Das Publikum hinter ihnen grölte mit und feierte sie lautstark. Die Spieler bezogen wieder ihre Positionen und Sasuke kam nicht drum rum im Pulk der Masse einen pinken Haarschopf zu suchen. Allerdings wurde er enttäuscht. Sakura war nicht da. „Meine Chéri ist nicht da“, flüsterte er leise, sodass es nur Naruto hören konnte, da er direkt neben ihm stand. Ein breites Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Blonden. Lange konnte Sasuke aber nicht traurig darüber sein, denn der Anpfiff für das letzte Viertel kam und es ging sofort los.

Unglaublich schnelle Ballwechsel fanden statt – das Publikum tobte. Sasuke, Naruto und Lee spielten vorne wie eine gölte Maschine miteinander – die Fangirls kreischten. Suna hatte den Ball und hielten hinten Neji und Shikamaru auf Trab – die Menge feuerte sie lautstark an.

Und dann: Mit einem Vorsprung von drei Punkten gewannen die Panthers – das Publikum rastete völlig aus und stürmte das Feld um ihre Spieler zu feiern.
 

Mit einem frechen Grinsen ging der King auf Sai zu und hielt ihm die Hand hin. „Gut gespielt.“ „Sieh an, der King persönlich. Ebenfalls gut gespielt, aber trotzdem werde ich dich eines Tages schlagen.“ „Ich freu mich drauf.“ Damit schüttelten sie sich gegenseitig die Hände, ehe der King von Naruto und Neji auf ihre Schultern gehoben und gefeiert wurde. Suna zog währenddessen ab. Hier, hatten sie nichts mehr zu melden.
 

Fix und foxy ließ sich Sasuke auf die Couch fallen. Gähnend fuhr er sich durch sein noch feuchtes Haar. Es war jetzt – er sah auf die Wanduhr – 14 Uhr und er war schon müde. Gut, sie hatten das Saisonabschlussspiel erfolgreich hinter sich gebracht, haben ein kleines bisschen gefeiert und sind dann duschen gegangen, aber trotzdem.. Gleich soo müde zu sein.

Erneut gähnend streckte sich Sasuke und stand dann schließlich seufzend auf. Erst mal Sportsachen in die Waschmaschine werfen, dann was futtern und dann mal bei Itachi melden. Allerdings kam er zu keinem der drei Dinge. Er marschierte in sein Zimmer, zog sich T-Shirt und Trainingshose aus und stolperte dabei über seine eigenen Füße. Glücklicherweise landete er auf seinem Bett, auf dem Sasuke dann auch einfach liegen blieb – und einschlief.

Alkohol du böser Geist

Geek „I fucking can’t believe what I’m doing here.“

King „Well, somehow it’s fucking awesome.“
 

„Sag mal Sakura, heute ist doch der letzte Tag in eurem Semester, oder? Habt ihr nicht jetzt dann Semesterferien?“ „Doch, wieso?“ „Feiert ihr das denn nicht? Wir ham jedes Ende von einem Semester gefeiert.“ „Doch, tun wir schon, die Feier is auch heute, aber ich brauch des Geld dringender als die Party“, antwortete Sakura wahrheitsgemäß und stellte dann eine Vase mit den frisch geschnittenen Rosen in das Schaufenster. Ino seufzte unterdessen. Die Pinkhaarige war aber auch ein Fall für sich. Arbeitete lieber, anstatt mal mit Freunden zu feiern. Wobei sie ja gesagt hatte, dass sie eigentlich keine Freunde hatte. Ino zog die Stirn kraus. Wie konnte ein so netter Mensch wie Sakura keine Freunde haben? Gut, sie sah vielleicht etwas eigen aus, aber trotzdem. Sie war sympathisch, freundlich, höflich, intelligent, lustig, einfach super. Eine charakterliche Goldgrube. Ino schmunzelte. Da stieg ihr wohl die Sonne zu Kopf. Trotzdem: Ino mochte Sakura und Sakura sollte auch mal Spaß haben! „Ok, stopp! Lass alles liegen und stehen, du kommst jetzt kurz mit hoch, wir machen dich partytauglich und dann gehst du auf deine Uniparty!!“, entschied die Blonde kurzerhand und genoss den geschockten und überraschten Gesichtsausdruck von Sakura.

„Was? Nein! Ich bin der Geek an der Uni, und dass soll auch bitte so bleiben!“ „Na dann machen wir dich halt als Geek partytauglich! Etz komm! Keine Widerrede!“ Und schon packte Ino die Pinkhaarige am Handgelenk, schloss den Laden ab und ging in die Wohnung über dem Blumengeschäft.

Dort angekommen verfrachtete die Blonde Sakura auf einen Stuhl in ihrem Zimmer und durchstöberte ihren Kleiderschrank. Sakura sah sich unauffällig um. Es war ein richtiges Mädchenzimmer. Überall lagen Modezeitschriften, die Bettwäsche war pink und flauschig und in der Ecke stand ein weißer Schminktisch. Ino traf das Klischee ’typisch Mädchen’ sehr gut. Kaum hatte Sakura das Zimmer zu Ende bestaunt, als auch schon eine verschwörerisch grinsende Ino auf sie zukam. „Oh je..“
 

„Ino! Nein! Bitteee!“, quengelte Sakura. Das, was Ino da mit ihr trieb, fand sie ganz und gar nicht super. Aber die Blonde ließ nicht locker. „Etz halt still. Es ist doch nur ein Lidstrich! Ich lass dich schon geekig, wobei ich echt nich weiß, warum du diese Maskerade überhaupt machst.“ „Ich will einfach in Ruhe mein Studium zuende bringen und fertig. Es reicht mir schon, dass ich aufpassen muss, dass mir keiner auf die Schliche kommt, dass ich den King kenne“, stöhnte Sakura und seufzte dann. Ino hielt inne und grinste breit. „Aha.. Den King der Schule. Aha. Aha. Aha!“ Übertrieben zog sie die Augenbrauen nach oben. Sakura verdrehte lachend die Augen. „Da läuft nix. Wir kümmern uns nur beide mehr oder weniger um Frau Minks.“ „Ach die alte Frau? Meine Güte is das süß. Und soweit ich gehört habe soll er auch aussehen wie ein Sahneschnittchen.“ „Ja, wenn er nicht gerade mit Brille, Zahnspange und Haarreif rumrennt“, lachte Sakura. Ino war verwirrt. „Hä?“ „Ich bin in der Schule der Geek, er rennt zuhause rum wie ein Freak.“ „Sie einer an. Noch so ein Maskeradenheini. Na dann: Noch besser! Schnapp ihn dir, Tiger!“ Beide lachten auf und Ino brachte dann ihr Kunstwerk zum Abschluss. „Na, geekig genug?“ „Ja.. is in Ordnung.“ „Na dann, auf zur Party!“ „Jaja.. Ich weiß immer noch nicht, wie du mich dazu überreden konntest.“ „Tja.. Das ist mein Charme!“ Erneut lachten beide auf, ehe sich Sakura ihre Schuhe anzog und sich dann noch mal bei Ino bedankte. Diese winkte bloß ab und scheuchte die Pinkhaarige aus der Tür. Immerhin hatte die Party schon begonnen.
 

Die Fangirls kreischten, als die Panthers den großen Versammlungssaal der Uni betraten. Man hatte die Stühle rausgeräumt und dort, wo normalerweise das Rednerpult stand, war nun der DJ. Gleich links und rechts von der großen Doppelflügeltür standen Bars, welche die Studenten eifrig plünderten. Als sich der King auf den Weg zu einer der Bars machte, öffneten sie ihm wieder einen Weg und räumten sogar für ihn und Naruto zwei Barhocker. Neji und Shikamaru hatten sich abgekapselt und auf eine der Sitzmöglichkeiten am Rand der Tanzfläche verzogen. Sofort wurden sie von Mädels umgarnt und die Jungs gratulierten ihnen zu dem erfolgreichen Spiel vor zwei Tagen.

Sasuke grinste. Jep, es war verdammt cool ein Panther zu sein. Und noch viel cooler war, dass er ein Panther und der King war. Endlich kamen die beiden VodkaBull für die beiden Jungs und sie stießen auf das Ende des Semesters an.

„Woah ich bin echt froh, dass wir etz erst mal Ferien haben“, sagte Naruto schließlich, als er einen kräftigen Schluck von seinem Drink genommen hatte. Sasuke nickte nur zur Bestätigung. Wie wahr. Lässig drehten sich beide auf ihren Hockern um und sondierten die Lage. Einige Mädels starrten schon aufreizend in ihre Richtung, doch wirklich in Frage kam für Sasuke keine. Ein gewisses Niveau erwartete er dann doch und irgendwelche Mädels, die sich einem an den Hals schmissen- Nein. Das war in der High School noch geil, aber jetzt war Sasuke Student und älter und hatte somit doch ein paar mehr Ansprüche. Als er pubertär war hatte er alles flachgelegt, was nicht auf Drei aufm Baum war. Sasuke schmunzelte. Das waren noch Zeiten..
 

Es war kurz nach halb neun, als Sakura auf dem Gelände der Universität ankam. Wenige Lichter erhellten die sternklare Nacht und führten direkt zum Versammlungssaal der Uni. Bereits draußen auf dem Hof kamen ihr die ersten Leute entgegen, nahmen sie aber nicht groß wahr. Und – meine Güte, Sakura runzelte die Stirn – die ersten waren schon betrunken! Die Party hatte doch erst um sechs angefangen?! Kopfschüttelnd ging sie vorsichtig in die Uni hinein und lugte um die Ecke. So viele Menschen. Nicht das Sakura besonders menschenscheu wäre, aber in so einem Aufzug hatte sich Sakura noch nie in der Uni blicken lassen. Tief atmete sie einmal durch und ging dann auf die große Doppelflügeltür zu. Davor stand ein Security, der aber wohl nur zur Deko da war, denn er sah sie nicht mal an, als sie durch die Tür schritt. Dumpfe Bassrhythmen, schwitzige, verbrauchte Luft und blinkende, bunte Lichter empfingen sie. Etwas verunsichert blickte sie sich umher.

„Das war eine dumme Idee Sakura, du kennst hier doch keinen“, schalte sie sich selbst und verzog sich erst mal zur Bar, rechts von ihr. Dort bestellte sie sich einen alkoholfreien Cocktail. Eine gefühlte Ewigkeit später bekam sie ihn dann endlich. „Hier, sorry für das lange Warten“, meinte der Barkeeper schnaufend. Sakura erkannte ihn als einen Studenten von ihrer Uni. „Was los?“ „Ach, diese Eventmanagementstudenten haben zwar mitgedacht und zwei Bars aufgestellt, aber nicht weiter gedacht und diese ausreichend besetzt“, klagte er und versuchte gleichzeitig noch ein paar Bestellungen aufzunehmen. Sakura nickte, seufzte, sah durch den Saal und stand dann auf. Mit gezielten Schritten lief sie zum Barkeeper hinter die Bar, band sich eine Schürze um und stellte sich zu ihm. „Sag mir was ich tun soll.“ „Bist du sicher?“ „Ja und jetzt sag, was ich tun soll.“ „Hammer hart! Danke man! Geh bitte eine Runde und sammel die leeren Gläser ein, da haben wir Notstand. Die Tür links hier führt in eine kleine Küche, da is ne Spülmaschine drin, Programm is schon eingestellt. Und danach wäre es super, wenn du die Gläser auf die beiden Bars verteilen könntest“, erklärte er ihr kurz ihre Aufgaben. Sakura nickte, schnappte sich eine Kiste und machte sich auf den Weg.
 

Eine Stunde später war Sakura durchgeschwitzt und fertig. Zwischen feiernden Leuten hindurchzuwuseln und ihre leeren Gläser einzusammeln war anstrengender als gedacht. Aber wenigstens hatte sie so etwas zu tun. Sie schmunzelte. Ino hatte sich das wohl anders vorgestellt. Immerhin hatte sie ihr ein schönes Kleid aufgezwängt. Sakura zuckte mit den Schultern. Jetzt war es auch schon egal. Seufzend ließ sie sich auf dem einzigen Stuhl in der kleinen Küche nieder und wartete darauf, dass die Spülmaschine fertig wurde. In den zehn Minuten würde draußen schon alles funktionieren und ein kleines Päuschen konnte sie jetzt wirklich gebrauchen. Gähnend fuhr sie sich durch ihre offenen Haare und lehnte sich dann entspannt zurück. Ja, hier hinten war es ihr sehr viel lieber. Der Trubel da draußen war ihr nicht geheuer. Kurz lachte die Pinkhaarige auf. Jetzt klang sie schon wie eine alte Oma..
 

„Sasuke? Sasuke? Sasuke, wo bist du?“, brüllte Naruto durch den halben Saal. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar und sah sich um. Das gibt’s doch nicht! Wo war denn dieser vermaledeite Hundesohn hingelaufen? Da war man mal kurz auf dem Klo und schwups – weg war der King. Erneut seufzend wollte sich der Blonde auf eine weitere Suchrunde durch den Saal machen, als er in einer der Ecksitzmöglichkeiten einen ihm bekannten Haarschopf erkannte: „Sakura!“ Die Gerufene zuckte zusammen und sah sich irritiert um. Hatte sie jemand gerufen? Wer kannte überhaupt ihren Namen? Als sich dann ein blonder Haarschopf auf sie zu bewegte, war sie noch irritierter. „Uzumaki? Hast du mich gerufen?“ „Nenn mich Naruto und äh.. Ja. Hast du vielleicht Sasuke gesehen?“ „Öhm.. Ich glaube draußen.“ „Was? Alleine?“ „Jap. Draußen auf der Haupttreppe. Aber auch nur durchs Fenster, weiß nich, ob er immer noch da is.“ „Oh Gott..“, stöhnte der Blonde, bedankte sich kurz und verschwand dann eiligst. Da ließ man den King mal eine Sekunde alleine und schon riss er aus. Tatsächlich fand Naruto den Schwarzhaarigen dann auch draußen. Allerdings nicht auf der großen Treppe sitzend, sondern im Gebüsch. Der Gute ließ sich wohl noch mal den Abend durch den Kopf gehen. Naruto rümpfte ein wenig die Nase. „Sich aufführen wie ein King, aber nix vertragen“, meinte er schließlich belustigt und zog Sasuke auf die Beine. Schwankend hielt dieser sich an seinem besten Freund fest. „Meie Güde binisch bau“, lallte Sasuke etwas matt und wischte sich mit seinem Ärmel den Mund ab. Naruto lachte nur. „So.. Mal sehen, wie wir dich nach Hause bekommen. Für dich is heute Feierabend.“ Umständlich setzte er den King auf der Treppe ab und kramte nach seinem Handy. Während er eine Nummer wählte, versuchte er Sasuke so gut es ging zu halten. Dieser schwankte nämlich immer wieder nach links und rechts und es sah gefährlich danach aus, als würde er sich gleich das Kinn aufschlagen.
 

„Hollywood.“

„Hi Itachi.“

„Ah, hi Naruto, was gibt’s?“

„Kannst du Sasuke abholen? Der is sternhagelvoll und kann kaum noch sitzen.“

Am anderen Ende der Leitung ertönte schallendes Gelächter. „Bitte was? Sasuke is rotzevoll?“

„Jap. Und kann kaum noch sitzen. Also, holst du ihn ab? Busse fahren nich mehr und in dem Zustand nimmt ihn auch kein Taxi mit. Um es dezent auszudrücken: Er hat sich seine Taten heute noch mal durch den Kopf gehen lassen.“

Erneut ertönte schallendes Gelächter. „Na hoffentlich hat ihn keiner beim Reiern gesehn, unsern lieben King. Aber Sorry, ich kann nicht. Ich sitz bei Mum und Dad und wir haben schon was getrunken.“

„Na super, und jetzt? Soll ich ihn hier sitzen lassen?“

„Hmm.. Warte mal.. Es ist zwar schon ziemlich spät, aber vielleicht wenn du Sakura aus dem Bett klingelst. Die wohnt doch gleich um die Ecke.“

„Hä? Wie? Woher weißtn des?“

„Lange Geschichte, aber wir kümemrn uns doch um Frau Minks. Und blablablablabla irgendwann kamen wir halt drauf, dass sie gleich bei der Uni wohnt.“

„Öh ok.. Danke für den Tipp. Aiso bis denne. Grüß Mikoto und Fugaku von mir.“

„Mach ich. Schüssii“
 

Ein kurzes Knistern und schon ertönte das vertraute ’Tut Tut Tut’.

Naruto seufzte und sah auf seine Handyuhr. Mittlerweile war es halb eins. Dann sah er zu seinem schwarzhaarigen besten Freund, der sich wohl endlich eingependelt hatte und nun mit geschlossenen Augen und mit den Ellenbogen auf den Knien aufgestützt dasaß. „Na dann schauma mal, ob Sakura so nen Alki wie dich aufnimmt“, meinte Naruto leicht amüsiert und wollte Sasuke auf die Schulter klopfen. Allerdings beließ er es bei einem Durch-die-Haare-wuscheln. Nicht, dass Sasuke noch aus dem Gleichgewicht fiel und er dann wirklich ein aufgeschrammtes Kinn hatte.

Als sich Naruto sicher war, dass der Schwarzhaarige an Ort und Stelle bleiben würde, stand er auf und lief zurück in den Saal. Die Party tobte noch immer und mit Schrecken stellte Naruto fest, dass nicht nur Sasuke vollkommen fertig war. Auf den Sitzmöglichkeiten wurde heftig geknutscht oder geschlafen und auf der Tanzfläche ging es zu, wie in einem Rapvideo. Wann hatten sich die Mädels denn bitte ausgezogen? Naruto zog die Augenbrauen hoch und fuhr sich durch die Haare. Na das war ja ein Haufen. Und irgendwo in diesem Haufen musste Sakura sein. Entschlossen machte er sich auf die Suche und fand sie auch schon zehn Minuten später.
 

„Hey Süsche! Disch kenn ischoch! Bissu nisch der Geek? Siehst gar nichma so schecht aus. Komm doch her und lass disch küssen.“ „Hey Mister Wichtig, lass deine Pfoten bei dir und geh mir aus dem Weg.“ „Ach und waum sollte isch das?“ „Weil du sonst ne Tracht Prügel bekommst. Und zwar von mir“, unterbrach eine weitere Stimme den Streit. Der betrunkene Student, der Sakura den Weg versperrt hatte, drehte sich schwerfällig um und sah in Narutos blaue Augen. „Ah Uzumaki. Sorry. Bin schon weg.“ Und das war er dann auch tatsächlich. Sakura atmete erleichtert auf. „Danke. Je später es wird, desto aufdringlicher werden sie“, sagte sie dann schließlich und sah erwartungsvoll zu dem Blonden. „Und, was verschafft mir die Ehre, dass du mir zur Rettung eilst?“ Naruto grinste. Er konnte gut verstehen, warum Sasuke die Pinkhaarige mochte. Sie war wirklich sympathisch. Als er jedoch wieder an den Grund seiner Suche nach ihr dachte, kratzte er sich verlegen am Kopf. „Äh ja.. Nun, also weißt du.. Sasuke is sternhagelvoll und Busse fahren nicht mehr. Itachi hat auch schon was getrunken und kann ihn nicht mehr mim Auto abholen und ein Taxi nimmt ihn in dem Zustand nicht mit. Also hat mit Itachi vorgeschlagen dich vielleicht zu fragen, weil-“ „-ich direkt bei der Uni wohne“, vervollständigte Sakura den Satz seufzend. „Wenn ich dieses Wiesel erwische“, meinte sie mehr zu sich selbst und bedeutete dann Naruto hier auf sie zu warten.

Schnell lief sie zum Barkeeper und verabschiedete sich von ihm. Dieser drückte sie kurz und beteuerte ihr tausendfachen Dank. Schließlich wank sie ab und lief wieder zu Naruto. Kurz atmete sie durch und sagte dann schließlich: „Na dann wollen wir uns mal nach Hause begeben.“ Naruto war erleichtert. Glücklicherweise gab es Menschen wie Sakura!
 

„Leg ihn aufs Bett, die Couch is ne Katastrophe! Auf der kann man nich betrunken schlafen.“ „Schon ausgetestet?“ „Jain. Ich war zwar nicht betrunken, aber ich war mit Schmerzmittel wegen ner ZahnOP vollgepumpt. Einmal umdrehen und bumm.. Hallo Boden!“ Naruto lachte und hievte den Schwarzhaarigen auf das Bett. Sasuke war irgendwann auf dem Weg zu Sakura eingeschlafen und hing nun wie ein nasser Sack an Narutos Schulter. Kopfschüttelnd sah sich der Blonde seinen besten Freund an, der auf dem Bauch lag und friedlich schlief. Mit geübten Handgriffen zog er ihm die Schuhe aus, während Sakura ihn mit der Decke zudeckte. Schweigend standen die beiden nebeneinander und besahen sich ihr Werk. „Sorry, noch mal, dass ich dich deswegen belästige.“ „Ach nein schon gut. Ich musste mal bei Itachi und Sasuke schlafen, also kann man sagen, wir sind jetzt wieder quitt. Soll ich dir auch Bettzeug rausholen?“ „Nein Danke, aber ich muss noch Neji nach Hause bringen. Ich hab seiner Cousine versprochen, dass ich mich um ihn kümmer.“ Sakura sah den Blonden beeindruckt an. Anscheinend hatte er den Blick bemerkt, denn er grinste sie an. „Ja ich weiß, wir sind voll die Coolen und so, aber wir sind auch richtig gute Freunde. Außerdem mag ich Hinata.“ Wissend grinste Sakura und zwinkerte ihm dann zu. „Aha.. Du magst Hinata.“ „Etz fängst du auch noch damit an! Sasuke zieht mich auch schon dauernd auf damit!“, beschwerte sich der Blonde, was Sakura zum Lachen brachte. „Ich mein, ich kenn Hinata nicht gut, aber was ich so von ihr höre oder sehe, scheint sie einen netten Eindruck zu machen.“ „Du würdest sie mögen, sie ist total süß.“ „Aha.. Sie ist also süß..“, stichelte Sakura erneut. „Ach man, ihr seit doch alle doof, echt jetzt! Bää!“ Naruto streckte ihr die Zunge raus, woraufhin beide das Lachen anfingen. „Na dann geh ich mal wieder. Den Nächsten einsammeln. Hier, wenn was is“, meinte er schließlich und drückte Sakura ein Stück Papier in die Hand. Dann drückte er sie kurz und war dann auch schon aus der Tür der kleinen Wohnung verschwunden. Etwas verdattert sah Sakura erst auf den Zettel in ihrer Hand und dann auf die geschlossene Tür. Naruto hatte ihr seine Handynummer gegeben. Waren sie jetzt Freunde?
 

Stöhnend hielt sich Sasuke den Kopf und drehte sich langsam auf die Seite. Angestrengt versuchte er den Kopf zu heben und sich umzusehen. Ok, Fakt 1: Das war nicht sein Zimmer. Fakt 2: Sein Kopf dröhnte übelst. Fakt 3: Er hatte einen Bärenhunger. Fakt 4: Irgendwer hatte ihm eine tote Katze in den Mund gelegt! Angewidert über den Geschmack in seinem Mund schmatzte er ein paar Mal, allerdings mit mäßigem Erfolg. Schließlich sah er ein Glas Wasser und eine Aspirin auf dem kleinen Nachttischen neben sich stehen und entschloss sich dafür, dass das für ihn bestimmt war. Schnell war die Tablette aufgelöst und runtergespült. Wenigstens fühlte sich Sasuke jetzt etwas frischer. Trotzdem ließ er den Kopf wieder auf das Kissen sinken und schloss die Augen. Ungeduldig wartete er auf die einsetzende Wirkung der Tablette. Nach einer halben Stunde wirkte die Tablette auch endlich und Sasuke rollte sich zur Bettkante. Dort setzte er sich etwas schwerfällig auf und streckte sich gähnend. Schnell checkte er, ob Geldbeutel, Schlüssel und Handy noch da waren und war erleichtert, als er eine SMS von Naruto auf dem Handy hatte.
 

Hey Trunkenbold ;)
 

Nachdem du dich gestern erfolgreich abgeschossen hast hab ich mich drum gekümmert daste nen platz zum pennen hast. Hab dich bei sakura abgesetzt die sich freundlicherweise dazu bereiterklärt hat dich aufzunehmen.
 

Hab btw auch ein paar nette fotos von dir geschossen ;P
 

Naruto
 

Sasuke konnte sich nicht zwischen frustriert stöhnen und beschämt auflachen entscheiden, weshalb er einfach beides hintereinander machte. „Alkohol du böser Geist, hast mich wieder umgeschmeißt“, murmelte er leise und rieb sich dabei über die Augen und den Nasenrücken. Gut, dann wusste er wenigstens schon mal, wo er war und wie er hier her gekommen war. Na dann würde er sich mal den Fotos widmen. Mit ein paar Klicks war er dann in seinem Fotoordner und klatschte sich die Hand gegen die Stirn. Hoffentlich hat das keiner mitbekommen!
 

Foto Eins zeigte Sasuke noch nüchtern und frisch an der Bar.

Auf Foto Zwei waren sogar Neji und Shikamaru mit drauf.

Foto Drei muss dann sehr viel später aufgenommen worden sein, weil es zeigte Sasuke schon gut betrunken bei einem Saufspiel.

Foto Vier musste Sasuke erst ein paar Mal drehen, bis er wusste wie rum es gehörte. Als er es dann endlich richtig hatte, klatschte er sich erneut gegen die Stirn. Er. Reiernd. Über einem Gebüsch.

Foto Fünf zeigte ihn dann auf der Unitreppe sitzend. Mit im Bild ein breit grinsender Naruto, der das Handy wohl vor sie beide gehalten hatte, denn der Blonde war nicht ganz drauf.

Foto Nummer Sechs zeigte dann Sasuke, wie er zusammengesunken an einer Ampel lehnte und sich erneut übergab. Und dann war da noch Sakura, die ihn am Nacken festhielt. Ein freches Grinsen zierte ihr Gesicht. Jammernd stöhnte Sasuke und ließ den Kopf hängen. Na toll. Sakura hatte ihn nicht nur als Freak, sondern auch noch betrunken und kotzend gesehen. Jippy!

Fotos Sieben war das Vorletzte und zeigte Sasuke, der – anscheinend schlafend – an Narutos Seite hing und von diesem gestützt wurde. Sakura musste das Foto gemacht haben.

Und Foto Nummer Acht bewies Sasuke, dass er wirklich bei Sakura war, denn er lag auf dem Bett, in dem er eben aufgewacht war und wurde von Sakura zugedeckt.
 

Erneut seufzte Sasuke und ließ sich dann zurückfallen. Na toll. Da hatte er sich ja super blamiert und die beiden machten sich auch noch einen Spaß daraus. Erneut sah er alle Bilder durch und blieb an jenem hängen, auf welchem er an der Ampel hing. Aber Sasuke interessierte sich nicht für sich selbst, sondern für Sakura. Sie sah hübsch aus. Daran konnte er sich gar nicht mehr erinnern. Gut, er konnte sich sowieso an kaum etwas erinnern, aber an Sakura hätte er sich gern erinnert. Sie trug ihre pinken Haare offen, wenn auch im Mittelscheitel, damit niemand ihre Piercings sah und auch ihre Nerdbrille trug sie. Aber das weiße Sommerkleid mit dem grünen Muster stand ihr ganz ausgezeichnet. Apropos Sakura: Wo war die überhaupt?
 

Kaum hatte er den Gedanken zu Ende gedachte, klickte das Türschloss und besagte Person betrat die kleine Wohnung. Sasuke setzte sich wieder auf und sah sie an. „Ah, guten Morgen. Auch schon wach. Hunger?“ „Und wie“, brummte Sasuke, der noch immer peinlich berührt war. „Gut, ich hab Frühstück mitgebracht. Wenn du duschen oder so willst, hier is das Bad. Ich hab dir deine Klamotten, die du mir mal geliehen hast reingelegt.“ Kurz ließ Sasuke den Kopf hängen. Wie konnte sie nur so freundlich über die Vorfälle von gestern hinwegschauen? Er würde hier gerade am liebsten im Erdboden versinken. Schließlich stand er auf und verschwand wortlos durch die Tür, auf die Sakura gezeigt hatte. Sobald Sasuke dann die Badezimmertür hinter sich verschlossen hatte, konnte Sakura sich das breite Grinsen nicht mehr verkneifen. Sie hatte ihm deutlich angesehen, wie peinlich es ihm war, dass sie ihn so gesehen hatte. Fröhlich schaltete die Pinkhaarige den kleinen Fernsehen ein und schaltete dann auf einen Musiksender. Im Takt zu den neusten Lieder machte sich Sakura im Anschluss daran Arme Ritter zu machen, denn etwas Salziges war am Tag danach das Beste. „Einen Armen Ritter für den Armen König“, murmelte Sakura und lachte dann. Schadenfreude war halt doch die beste Freude. Zwanzig Minuten später kam ein frisch geduschter Sasuke in Jogginghose und T-Shirt aus dem Bad. Er wirkte jetzt auch schon viel wacher und weniger zerknittert. Seine Klamotten von der Party warf er achtlos neben die Badtür.

„Hier. Armer Ritter. Ich glaub, das dürfte deinen Magen ein wenig beruhigen“, sagte Sakura und drückte dem Schwarzhaarigen einen vollen Teller in die Hand. Kurz sah Sasuke auf den Teller und dann wieder zu Sakura. „Danke“, nuschelte er schließlich und ließ sich auf der Couch fallen. Einen Esstisch oder Dergleichen hatte Sakura nämlich nicht. Wenn man durch die Wohnungstür hereinkam, dann war links die Tür ins Bad, rechts die kleine U-förmige Küche, davor stand eine Couch mit Couchtisch, der auch als Esstisch fungierte und dahinter an der Wand eine flaches Bücherregal, auf dem der Fernsehen stand. Links an der Wand stand das Ein-Mann-Bett und davor, gleich neben der Badezimmertür war ihr Kleiderschrank. Fertig. Das war’s. Mehr hatte Sakura nicht. Aber anscheinend reichte es ihr, da sie sich fröhlich neben Sasuke setzte und kauend umschaltete.
 

Eine ganze Weile herrschte Stille, bis sich Sasuke räusperte und zu einer Entschuldigung ansetzten wollte, doch Sakura kam ihm zuvor: „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. War ja immerhin meine Entscheidung, ob ich dich bei mir schlafen lass, oder nicht. Also passt schon. Sieh es als Widergutmachung, dass ich bei euch schlafen durfte.“ Sasuke schmunzelte. „Trotzdem Sorry und danke.“ „Kein Ding.“ Beide grinsten sich an und sahen dann wieder Armer Ritter essend fern.
 


 

„Hi Naruto, wo hast du jetzt eigentlich Sasuke abgeliefert.“

„Hi Itachi.. Na bei Sakura, so wie du vorgeschlagen hast.“

„Aso.. Ok..“

„Wieso? Falsch?“

„Ne ne.. Genau richtig, aber das erklärt, warum er sich noch immer nicht gemeldet hat oder warum er noch nicht zuhause ist.“

„Hä?“

„Passt schon Naruto, vielen Dank!“

„Itachi?“

„Ja?“

„Kann es sein, dass du Sasuke und Sakura verkuppeln willst?“
 

Stille.
 

„Ha! Ich hatte Recht!“

„Psst! Das soll doch keiner wissen! Aber ja, du hast Recht. Aber die sind soo knuffig zusammen!“

„Hahaha.. Ok, das erklärt so einiges. Ich mach mit! Sakura is nämlich echt nett.“

„Hihi.. Sehr gut. Noch ein weiterer Verbündeter! Muhahahah!“

„Ok, das war jetzt gruselig.“

„Egal! Na dann, wollt nur wissen, ob du was von meinem Bruder weißt.“

„Jo, man hört sich. Ciao.“

„Schüssii.“
 

Naruto legte auf, sah sein Handy an und fing dann lauthals an zu lachen.

Na das würde noch lustig werden!

Aufgabenmarathon

Geek: „Well.. In the end it’s fucking good to be friends with the King.“

King: „I’m fucking lucky that I’m friends with the Geek.“
 

„Guten Morgen liebe Sorgen, leckt mich am Arsch bis übermorgen!“, sang Sakura vor sich hin und überlegte, was sie heute machen sollte. Heute war Sonntag der zweiten Augustwoche, was hieß, dass heute ihr letzter freier Tag war. Morgen würde sie wieder arbeiten gehen und an den Aufgaben arbeiten, welche ihnen ihre Professoren aufgetragen hatten. Darunter war unter anderem das erstellen und konzipieren eines erfolgreichen Konzerns. Du weil das ja nicht schon genug Zeit forderte, musste die Pinkhaarige natürlich auch noch ein paar Essay über verschiedene Wirtschaftsformen schreiben. Das war echt das lästigste an Management. Wirtschaft. Sakura verzog das Gesicht bei dem Gedanken daran und seufzte. Das hieß, dass sie arbeiten musste, in der Bibliothek versauern durfte und nebenbei auch noch Frau Minks versorgen durfte. Vielleicht sollte sie das einfach an Sasuke und Itachi abwälzen? Nein, das ging auch nicht. Sasuke hatte die gleichen Aufgaben, auch wenn er sich wahrscheinlich einfacher tat, immerhin kam er aus einer Familie, die eine Firma leiteten. Aber trotzdem. Itachi hatte ihr geschrieben, dass er im August auf einige Geschäftsreisen gehen musste, sodass teilweise sogar Sasuke in der Firma einspringen musste. Mikoto und Fugaku waren schon wieder auf Welttour und somit konnte Sakura Frau Minks nicht auf Sasuke und Itachi abwälzen. Na supi. Das würden anstrengende Ferien werden.
 

Sakura klagte Ino ihr Leid, während sie über ein paar mitgebrachten Unterlagen brütete. Ino, die seit der Aktion mit dem Umstyling für die Party eine gute Freundin für Sakura geworden ist, seufzte und legte die Schnittblumen beiseite. „Hör mal Sakura, es bringt nichts, wenn du hier versauerst und versuchst zu arbeiten und zu lernen gleichzeitig. Geh in die Bibliothek und mach deine Aufgaben. Dein Abschluss ist wichtiger als der Job hier.“ „Aber ich brauch das Geld, jammerte die Pinkhaarige. „Brauchst du es wirklich, oder hast du noch was auf der hohen Kante?“ „Ich hab noch was, aber ich will davon nicht allzu viel nehmen.“ „Aber es würde für diesen Monat reichen?“ „Das schon.“ „Dann pack dein Zeug und ab in die Bibliothek! Ich erklär’s meinem Vater schon, ich musste auch in den Semesterferien viel Unikrempel machen, also hophop! Los auf!“, scheuchte die Blonde Sakura auf und zwang sie den Blumenladen zu verlassen. „Du hast den Laden geschmissen, als ich krank war, jetzt schmeiß ich den Laden, wenn du lernen musst! Also los und wehe du gehst woanders hin als in die Bibliothek!“ Sakura verabschiedete sich dankend und lachte als Ino in der Tür stand und ihr noch winkte. Vielleicht war Ino weniger eine gute Freundin, als eine große Schwester.
 

Nun, und jetzt saß sie hier. An einem großen Tisch in der großen Stadtbibliothek, der über und über mit Büchern, Stiften und Blockblättern übersäht war. Um sie herum waren mehr oder weniger bekannte Gesichter. Alles was Student hieß war hier und grübelte über den gestellten Aufgaben. Schüler und andere Leute, die im August Urlaub hatten, waren ausgeflogen, weshalb die Bibliothek wirklich fast nur aus Studenten bestand. Sakura gähnte. „Na egal. Kommt her ihr Essays kommt heeer“, sagte Sakura und wirkte dabei leicht wahnsinnig. Ihre Haare hatte sie zu einem unordentlichen Dutt zusammengebunden, die Brille saß leicht schief und klamottentechnisch hatte sie sich auf eine kurze, geblümte Stoffhose und ein weißes Top beschränkt. Dazu steckten ihre Füße in Flip Flops. Groß geschminkt hatte sie sich auch nicht. Wen wollte sie hier schon aufreißen? Marx, Engel und Churchill würden es ihr wohl verzeihen.
 

Gerade hatte sie ihr zweites Essay beendet, als sie ihren Kopf auf die Tischplatte legte und frustriert seufzte. Seit geschlagenen fünf Stunden war sie jetzt schon hier. Das blöde Konzept hatte sie immer noch nicht ganz fertig bekommen und bisher erfolgreich verdrängt und noch drei Essay lagen vor ihr. Und es war schon fast wieder Ende August! Frau Minks hatte sie bisher nur Samstagabend besucht, da Sakura sonst keine Zeit hatte. Sie hatte noch nicht einmal den See gesehen!. Draußen war schönstes Sommerwetter und sie saß hier drin und versauerte! Was für einen Frechheit! „Ich hab keinen Bock mehr. Ich mach jetzt einen auf depressiv, bis die Ferien zuende sind“, brabbelte sie dem Tisch entgegen und richtete sich dann schlagartig auf. Entschlossen stand sie auf, sammelte die Bücher ein, die sie gebraucht hatte und stellte sie an ihren Platz zurück. Dann holte sie sich neue und setzte sich wieder an ihren Platz. „Ok, nur noch drei Essay! Gut, und dieses doofe Konzept, aber dass machst du danach! Und wenn alles fertig ist, dann geht’s zum See! Uuuund GO!“, motivierte Sakura sich selbst. Kurz atmete sie durch und begann dann nach dem gewünschten Stoff für ihr Essay zu suchen.
 

„Darf man sich dazugesellen?“, fragte plötzliche eine bekannte Stimme. Sakura hob den Kopf und blickte Sasuke und Naruto direkt ins Gesicht. Breit grinste der Blonde, während Sasuke einfach nur schmunzelte. „Oh.. Hallo.. Ähm.. Klar, wenn ihr wollt.. Wartet.“ Hastig versuchte Sakura das Chaos auf ihrem Tisch zu beseitigen und so Platz zu schaffen. Die beiden Neuankömmlinge halfen ihr einwenig und ließen sich dann jeweils links und rechts von ihr an dem runden Tisch nieder.

„Und, wo seit ihr?“ Synchrones Aufseufzen. „Klingt nicht gut.“ „Ich hab das Konzept schon fertig, aber diese scheiß Essay ziehen sich unglaublich hin“, antwortete Sasuke und klopfte genervt mit seinem Kugelschreiber auf seinen Block, auf dem bereits Notizen für die Essay standen. „Ich hab drei von fünf Essay, vier ist fast fertig, aber dafür noch null vom Konzept“, maulte Naruto und blies sich dabei eine Strähne aus der Stirn. „Hach ja.. Und draußen ist soo schönes Wetter!“, fügte Sakura hinzu und knallte wieder ihren Kopf auf die Tischplatte. Sie konnte Naruto und Sasuke wieder synchron seufzen hören. Kurz herrschte Stille, bis Naruto fragte: „Hey Sakura, wie viel Piercings hast du eigentlich?“ Irritiert hob die Pinkhaarige den Kopf. „Hä?“ „Na Sasuke hat mir von deinen ganzen Piercings erzählt, aber hast du nur die in den Ohren oder noch mehr?!“ Als Antwort bekam er von Sasuke eine gegen den Hinterkopf geknallt. „So was fragt man nicht Idiot“, zischte der Schwarzhaarige und versuchte sich wieder auf seine Aufzeichnungen zu konzentrieren. Naruto sah ihn beleidigt an, bis ihm klar wurde, was er da gefragt wurde. Wenn er andere Piercings nicht sehen konnte, dann waren sie wohl.. Sofort wurde Naruto feuerrot, was Sakura zum Lachen brachte. „An was denkt ihr denn schon wieder! Männer! .. Aber ich hab tatsächlich noch ein paar mehr Piercings. Eins durch mein Lippenbändchen, ein Bauchnabelpiercing und ja, auf jeder Seite ein Nippelpiercing“, antwortete sie schließlich schmunzelnd, denn Naruto war bei der Erwähnung ihrer letzten beiden Piercings erneut rot angelaufen und auch von Sasuke war ein peinlich berührtes Räuspern zu hören. „Aha..“, stotterte der Blonde und widmete sich dann seinen Notizen, die gerade unglaublich interessant erschienen. Sakura musste sich das Lachen verkneifen. Männer waren schon lustig. Playboy unterm Bett haben und Pornos schauen, aber sobald es um ’reale Brüste’ ging rot anlaufen. Es war ja jetzt nicht so, als hätte sie den beiden die Piercings gezeigt. Gähnend sah Sakura wieder auf ihren Block. Nur noch drei Essay.. Na dann mal ran an den Speck!
 

„Hey.“ „Morgen. Kaffee?“ „Oh.. Danke.“ Sakura war erstaunt. Sasuke reichte ihr einen der zwei To-Go-Becher und nippte dann an seinem eigenen. Sie hatte doch gar keinen Kaffee bestellt. Zwar wusste Sasuke, wie sie ihren Kaffee trank, aber trotzdem. Bestellt hatte sie keinen. „Wie komm ich zu der Ehre?“, fragte sie schließlich und nahm einen Schluck von der schwarzen Brühe. Sasuke, der bereits sein Zeug auspackte, grinste sie an. „Ich hab mir einen geholt und dir halt auch einen mitgebracht. Sieh es als Bestechungsmittel, du musst mir nämlich bei diesen scheiß Essay helfen. Ich check nich was ich da etz genau reinpacken soll.“ „Es hätte mich auch sehr gewundert, wenn ein Uchiha ganz uneigennützig jemanden was anderes mitbringt.“ „Hey! So war das nicht gemeint“, empörte sich der Schwarzhaarige, woraufhin Sakura zu lachen begann. „War doch nur Spaß. Aber kannst du mir bei meinem Konzept helfen? Ich komm da einfach nicht weiter.“ Seufzend kratzte sie sich mit ihrem Kugelschreiber an der Stirn und nahm dann noch einen weiteren Schluck von ihrem Kaffee. „Klar.“ Kurz grinsten sie sich an, ehe sie sich schon wieder ihren Aufzeichnungen widmeten.

Erst eine halbe Stunde später fiel Sakura etwas auf: „Sag mal.. Wo ist Naruto?“ „Seine Eltern wollen das Haus neu streichen. Er ist zu ihnen rausgefahren und hilft ihnen.“ „Raus?“ „Ja, seine Eltern wohnen außerhalb auf dem Land in so nem kleinen Landhäuschen. Ist ganz schön da draußen. Fast jedes Wochenende fährt Naruto zu ihnen raus.“ „Ach drum hast du so viel Zeit für Frau Minks.“ „Sozusagen.“ Sakura lachte und nippte wieder an ihrem Kaffee.
 

„Das ist doch scheiße man!“, fluchte Sasuke und warf seinen Kugelschreiber auf den Tisch. Genervt rieb er sich die juckenden Augen. Sakura gähnte und sah auf die Uhr. Kurz vor eins. Seit vier Stunden waren sie jetzt schon hier. Draußen herrschten sonnige 28°C und sie saßen hier drinnen und versauerten. Leicht gefrustet öffnete Sakura ihren Dutt und band sich die Haare dann wieder neu hoch. Sie konnte Sasuke nur zustimmen. Das alles hier war einfach echt scheiße. Das hatte ihr Professor doch echt absichtlich gemacht!

„Wie weit bist du?“ „Bin bei Essay zwei und du?“ „Essay fünf und dann noch der Rest von meinem Konzept“, seufzte die Pinkhaarige und legte ihren Kopf auf ihren Block. Sasuke rieb sie erneut die Augen und rutschte dann lustlos ein Stück tiefer. Vollkommen gedankenverloren spielte er mit seinem Kugelschreiber rum. In seinem Gehirn zirpte gerade eine Grille und ein Steppenläufer rollte von einer Seite zur anderen. Fünf Minuten verweilten sie so, bis sich Sakura ruckartig aufrecht hinsetzte und mit der Kugelschreiberspitze auf den Schwarzhaarigen ihr gegenüber deutete. „Ok, pass auf. Hier kommt der Plan: Die Essay lassen wir jetzt erst mal links liegen und du hilfst mir mein Konzept fertig zu bekommen. Danach widmen wir uns wieder den Essay und ab morgen können die uns alle mal. Morgen packen wir dann auch Itachi und Frau Minks ein, fahren zum See und Grillen da. Ich will an den See! Ich will Sonne! Ich will diese scheißdrecks Uniaufgaben endlich fertig haben! Es ist jetzt bald September und ich war noch kein einziges Mal am See!!“, sagte sie und machte ihrem Ärger somit Luft. Dann atmete sie kurz durch und sah Sasuke herausfordernd an. „Und? Bereit bis heute Abend durchzuackern?“ Entschlossen sah sie in sein amüsiertes Gesicht. Schließlich stöhnte Sasuke geschlagen auf und stimmte zu. „Na gut, aber nur, wenn du mir morgen was Selbstgebackenes mitbringst.“ „Ich denke, das lässt sich einrichten.“ Sie schüttelten sich die Hände. Deal.

Sasuke packte sich schließlich seinen Stuhl und rutschte um den runden Tisch herum zu Sakura, die währenddessen ein wenig Platz für ihn machte und ihr Konzept herauskramte.
 

Gerade hatte sich der Schwarzhaarige niedergelassen, als er sich schon wieder die Augen rieb. „Alles in Ordnung?“ „Hm?“ „Deine Augen sind ganz rot und sie scheinen auch zu jucken.“ „Ach so.. Ja.. Ich hab andere Kontaktlinsen als sonst und irgendwie vertrag ich die nicht. Zumindest kann ich sie nicht den ganzen Tag drin haben“, erklärte er und fuhr sich erneut über die Augen. „Wie viel hast du?“ „Links und rechts – 1,0.“ Sakura grinste und zog ihre Brille von der Nase. „Hier. Ich hab beide – 0,85. Besser als nichts. Außerdem hab ich meine Kontaktlinsen dabei.“ „Du wirst mir immer grusliger“, meinte Sasuke trocken, fieselte sich seine Kontaktlinsen heraus und nahm dann dankend Sakuras Brille entgegen. Sakura lachte. „Nya.. Bisschen klein für deinen breiten Schädel. Siehst halt jetzt richtig aus wie ein-“ „Freak?“ „Genau.“

Lachend schüttelte sie den Kopf und holte ihre Kontaktlinsendose heraus. Kurz missbrauchte sie Sasuke als Spiegelhalter, als sie die Linsen auch schon drin hatte. Ein paar mal blinzelte sie, dann saß alles perfekt. „Sitzt, passt, wackelt, hat Luft. Konzept?“ Sasuke sah sie schmunzelnd an.

„Ok, Konzept.“
 

„Hey, schau dir das an!“, flüsterte eine weibliche Stimme erschrocken und hielt ihren besten Freund am Arm fest. „Oh.. Der King und der Geek. Sieht aus, als würden sie zusammen lernen“, schlussfolgerte er und zuckte mit den Schultern. Eigentlich wollte er weitergehen, denn sie hatten alle Bücher, die sie brauchten, aber er wurde erneut von ihr festgehalten. „Warte.“ Schnell holte sie ihr Handy heraus, schoss ein Foto und grinste dann diabolisch. Na, wenn sie da nicht ein schönes Erpressungsmittel hatte..
 

Erleichtert streckte sich Sakura und seufzte dann glücklich. „Endlich fertig“, gähnte sie und rutschte in ihrem Stuhl tiefer. Sasuke streckte sich ebenfalls, nahm die Brille von der Nase und rieb sich den Nasenrücken. „Ich dachte, ich wachse hier fest“, grummelte der Schwarzhaarige und fuhr sich mit den Händen über das Gesicht und durch die Haare. „Hier deine Brille. Heim komm ich auch ohne volle Sehstärke.“ „Es sei denn, du bist rotzevoll“, lachte Sakura und nahm ihre Brille entgegen, die sie dann auch gleich im Etui verstaute. „Jaja..“, gab Sasuke leicht beschämt zurück und begann dann ebenfalls sein Zeug zusammenzupacken. Er sah auf sie Uhr. Es war jetzt kurz nach sechs Uhr abends. Sie hatten es tatsächlich durchgezogen und ihren Aufgabenmarathon hinter sich gebracht. Die Essay waren geschrieben, die Konzepte fertig, die Nerven waren überstrapaziert. Aber: Sie waren fertig und konnten jetzt noch die letzten Tage der Semesterferien genießen. Zwar war der August rum, aber wenigstens hatten sie noch einige Tage im September. Das Wetter war nach wie vor sonnig und warm und Sakura seufzte wohlig auf, als sie mit Sasuke die Bibliothek verließ und die Sonne ihr ins Gesicht schien. „Gott sei Dank wird es im Sommer erst spät dunkel. So haben wir wenigstens noch bisschen was vom Wetter“, sagte die Pinkhaarige und wandte sich dann zu Sasuke. „Also dann, sehen wir uns morgen?“ „Jep. Ich schreib dir nachher, wenn ich mit Itachi geredet hab und so.“ „OK, passt. Dann bis morgen.“ Fröhlich umarmte sie den Schwarzhaarigen, der sie ebenfalls kurz an sich drückte und verschwand dann in der Richtung, in der ihre Wohnung lag. Sasuke ging derweil auf den Parkplatz der Bibliothek, stieg in sein Auto ein und fuhr dann nach Hause.

Zwei Stunden später vibrierte Sakuras Handy. Mit einem Stück Pizza in der Hand schnappte sie sich jenes und öffnete die SMS:
 

Itachi kommt nach der muss moin früh noch in die firma. Entweder warten wir oder fahren vor. Er weiß halt selbst nicht wann er fertig is. Granny freut sich schon und is ab 8 eig startbereit.
 

Sakura kaute nachdenklich an ihrer Pizza, sah auf die Uhr, überlegte wieder und tippte dann eifrig auf ihr Handy ein.
 

Ok.. Dann fahren wir vllt so um 10. Dann können wir noch einkaufen. Soll ich zu euch kommen oder nehmt ihr mich mit?
 

Sie drückte auf den ’Senden’-Knopf und wartete dann auf eine Antwort. Sie musste schmunzeln, als sie bemerkte, dass sie sich soeben selbst eingeladen hatte. Zumindest was das Rumkutschieren betraf. Keine zwei Minuten später kam die Antwort:
 

Ich komm vorbei, liegt ja aufm Weg. Bin um 10 da.

Denk ans selbstgebackene ;)

Bis morgen.
 

Verwundert runzelte Sakura die Stirn. Sasuke Uchiha benutzte Smileys? Das waren ja ganz neue Abgründe, die sich da auftaten. Gut, er war zuhause. Wahrscheinlich schrieb sie gerade mit dem Freaksasuke. Sie schmunzelte und wandte sich dann wieder ihren CupCakes zu. Die Kekse backten derweil fröhlich im Backofen vor sich hin.
 

Sasuke kam gerade aus der Dusche, rubbelte sich die Haare trocken und schlüpfte dann in frische Boxershorts und in seine Lieblings-BatMan-Pyjamahose. Ja, er war 21 – zumindest auf dem Papier. Gähnend schmiss er sich auf sein Bett und checkte ein letztes Mal sein Handy. Eine SMS war noch eingegangen:
 

Ich freu mich.

Die Limited Edition ohne Dill, bitte

Geek: „I can’t decide, whether I should like or fucking slap him!“

King: „So what? I’m a fucking limited edition!“
 

Sakura war am nächsten morgen schon relativ früh wach. Zumindest für Ferienverhältnisse. Gegen halb neun wurde die Pinkhaarige durch ihre innere Uhr geweckt. Genüsslich streckte sie sich und fuhr sich dann gähnend durch die Haare. Nach ein paar Minuten Blöd-durch-die-Gegend-schauen gähnte und streckte sich Sakura erneut und schwang dann entschlossen die Beine aus dem Bett. Fröhlich öffnete sie ihre Vorhänge und die Fenster und genoss die frische, warme Luft, die ihr entgegenströmte. Tief atmete sie ein. Das quirlige Zwitschern der Vögel und die Sonnenstrahlen auf ihrer Haut zauberten Sakura ein Lächeln ins Gesicht. „Heute geht es endlich an den See!“, freute sie sich und atmete ein letztes Mal tief durch. „So. Und jetzt fertig machen.“
 

Duschen? Nee, hatte sie gestern noch gemacht. Außerdem hatte Sakura vor schwimmen zu gehen. Also erst heute Abend. Essen? Schon gestern zusammengepackt. Nur noch aus dem Kühlschrank in die Tasche. Sonnencreme? Unbedingt! Sonnenbrand tat nämlich ganz böse aua! „Mal sehen.. Was noch“, murmelte Sakura und lief noch immer im Schlafanzug durch ihre Miniwohnung. Handtuch? War schon in der Tasche. Brille? Auch. Kontaktlinsen zum Schwimmen fand sie doof. Geld? Im Geldbeutel, in der Tasche. Schlüssel? Ah! Schlüssel. „So. Jetzt auch in der Tasche. Na dann.. Nur noch anziehen!“ Grinsend stellte Sakura ihre Badetasche auf die Küchenzeile und kramte sich ihren Bikini raus. Für darüber holte sie ein weißes Longtop und eine Jeansshorts heraus. Eincremen, Anziehen, Haare hochbinden und Sonnenbrille auf. Fertig!

Der Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es jetzt halb zehn war. Halbe Stunde noch.
 

Vorsorglich schloss Sakura schon mal die Fenster, packte das Essen und das Selbstgebackene in die quietschgelbe Badetasche und begann dann eine Einkaufsliste zu schreiben. Fünf vor zehn ertönte dann die Klingel. Schnell packte die Pinkhaarige Tasche und Zettel, sprang in ihre FlipFlops und öffnete dann strahlend die Türe. Vor ihr stand Sasuke in einem weißen T-Shirt und dunkelblauen Badeshorts. „Fertig?“ „Jup, können los“, erwiderte Sakura und schloss die Tür hinter sich ab.

„Wir brauchen übrigens keinen Einweggrill kaufen, ich hab noch son kleinen Campinggrill im Keller gefunden. Und Frau Minks hat Salat gemacht.“ „Oh gut. Ich hab noch gebacken, dann müssen wir nur noch Fleisch und Brot und so kaufen.“ Fröhlich lächelte die Pinkhaarige ihn an und warf ihre Badetasche in den Kofferraum, den ihr Sasuke gerade geöffnet hatte. Durch das offene Fenster begrüßte sie Frau Minks. „Guten Morgen Frau Minks. Schön, dass Sie auch mitkommen.“ „Natürlich! Am See war ich schon lange nicht mehr.“

Wohlig seufzend ließ sich Sakura auf dem kühlen Ledersitz auf der Beifahrerseite nieder und setzte dann ihr geblümte Sonnenbrille auf. Sasuke grinste und setzte seine Pilotensonnenbrille auf, als er dann auch schon den Motor startete und losfuhr. Genüsslich ließ sich Sakura den Wind durch die Haare wehen und hörte dabei den Sommerliedern im Radio zu. Sasuke hatte einen angenehmen Fahrstil. Das musste sie neidlos zugeben. Schnell, aber nicht wie ein Wahnsinniger. Nur von Blinken beim Fahrspurwechsel hatte er wohl noch nie was gehört. Typisch Mann.
 

Schließlich fragte die Pinkhaarige, was sie alles kaufen sollten und las dabei auch ihre Einkaufsliste vor, die sie immer wieder eifrig mit neuen Lebensmitteln ergänzte. Eine viertel Stunde später marschierten dann sie und Sasuke zusammen in den Supermarkt. Frau Minks wollte im Auto sitzen bleiben. Sie meinte, es wäre zu anstrengend für sie und überhaupt wären die beiden doch eh viel schneller ohne sie.
 

„Der Einkaufswagen steht dir“, lachte Sakura, als Sasuke sich besagten holte und auf den Griff stützte. „Es sind Rollen dran und somit ist es ein Männerspielzeug.“ „Ok, dann darfst du brav weiterschieben.“ „Sehr freundlich“, erwiderte Sasuke und machte eine leichte Verbeugung, was Sakura erneut zum Lachen brachte. Auch der Schwarzhaarige konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Meine Güte, in der Nähe von Sakura mutierte er ja schon zu einem zweiten Naruto! Dauergrinsender Idiot.
 

Gut gelaunt liefen Sasuke und Sakura nebeneinander her und diskutierten darüber was sie kaufen sollten (,obwohl sie das ja schon im Auto gemacht hatten) und stritten sich dann vor dem Kühlregal, welche Kräuterbutter sie nehmen sollten. Fünf Minuten später einigten sie sich dann schließlich darauf, dass sie einfach beide mitnehmen würden.

„Was findest du so toll an Dillkräuterbutter?“ „Hör auf schon wieder damit anzufangen!“ „Ja ja.. schon verstanden. Aber Dill is bäh!“ „Ist er nicht!“ „Ist er schon!“ „Jetzt halt die Klappe und hilf mir mit dem Auflegen!“ „Hn.“ Trotz des ’Streites’ konnte sich Sasuke ein Grinsen nicht verkneifen, als Sakura ihn mit einem strafenden Blick durch die Brille ansah und ihr dabei einige Haarsträhnen wirr im Gesicht hingen. „Irgendwie verfehlt dein böser Blick seine Wirkung, wenn du dabei so zerzaust aussiehst.“ „Hn.“ „Das ist mein Text!“, empörte sich der Schwarzhaarige gespielt, woraufhin Sakura ihm einfach nur die Zunge rausstreckte. Ihn dann ignorierend wandte sich die Pinkhaarige dann an die Kassiererin, die gerade die letzten Artikel über den Scanner zog. Sasuke räumte derweil schweigend den Wagen wieder ein. Nach dem Zahlen gingen sie noch immer schweigend auf den Ausgang zu, bis Sasuke lautlos seufzte und meinte: „Jetzt hör auf so beleidigt zu sein.“ „Wenn du immer so gemein zu mir bist!“ „Weil du nicht mies zu mir bist! Jedes Mal kitzelst du mich, wenn ich deiner Meinung nach was angestellt hab!“ „Kann ich doch nix dafür, wenn du kitzlig bist. Bist sowieso der einzige Kerl, den ich kenne, der kitzlig ist!“ „Na und? Limited Edition und so?!“

Sakura blieb stehen, sah Sasuke ein wenig fassungslos an und begann dann so heftig zu lachen, dass sie sich an Sasuke festhalten musste. Sie stützend legte er ihr einen Arm und führte sie nach draußen. Hinter sich konnte er nur noch leise die Kassiererin hören, die schwärmend meinte: „Was für ein putziges Pärchen.“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch.
 

Putzig? Pärchen? .. Putzig??

Irgendwas machten sie falsch..
 

Zehn Minuten später waren sämtliche Lebensmittel im Kofferraum verstaut, der Einkaufswagen weggebracht und Sakura saß nur noch mit einem überdimensionalem Grinsen im Gesicht auf dem Beifahrersitz. „Na du Honigkuchenpferdchen. Wieder einbekommen?“, fragte Sasuke amüsiert und parkte aus. „Jap.. Übrigens mag Frau Minks auch die Kräuterbutter mit Dill.“ Der Schwarzhaarige seufzte. „Ja ja.. Verschwört euch nur alle gegen mich!“
 

„Hallo?“

„Hallo? Sakura? Wie kommst du zu Sasukes Handy?“

„Der steht grad am Grill und hat fettige Finger.“

„Ach so.. Ich wollt eigentlich nur Bescheid sagen, dass ich demnächst aufbrech und ich voll Hunger hab! Außerdem wollt ich fragen, ob ich noch was mitbringen soll.“

„Ok.. Essen is so gut wie fertig, aber wir haben noch genug und brauchen öhm.. Nö.. Brauchen tun wir eigentlich nix mehr. Wir haben halt jetzt nur Wasser gekauft, also wenn du was anderes trinken willst, musst du dir was selbst mitnehmen. Ansonsten haben wir noch alles.“

„Ok, dann bis nachher.“

„Weißt du, wo wir sind?“

„Ich gehe davon aus, dass ihr da seit, wo Sasuke und ich immer sind.“

„Öh ja, Sasuke sagt auch gerade, dass wir da sind, wo ihr immer seit. Am großen Ahornbaum gegenüber vom Spielplatz halt.“

„Genau, dann bis später.“

„Jap, bis später.“
 

Sakura legte auf und verstaute Sasukes Handy wieder in seiner Badetasche. Anschließend wandte sie sich zu dem Schwarzhaarigen und meinte, dass sich Itachi demnächst auf den Weg machen würde. „Ok. Frau Minks, Ihren Teller bitte. Ihr Fleisch ist fertig.“ „Hach, Dankeschön!“, freute sich die alte Dame und wollte sich gerade aus ihrem Campingstuhl herausheben, als Sakura bedeutete sitzen zu bleiben. „Ich mach das schon Frau Minks. Bleiben Sie sitzen.“ „Danke Herzchen.“

Die Pinkhaarige ließ sich von Sasuke das Fleisch auf den Teller legen und bekam auch gleich die Dillkräuterbutter in die Hand gedrückt. „Da. Nimm hinfort das Teufelszeug.“ Lachend nahm sie die Butter, streckte ihm dann die Zunge raus und brachte anschließend das Essen zu Frau Minks. „Danke Cherry. In meiner Kühlbox da sind übrigens noch Kartoffelsalat und Gurkensalat.“ „Kartoffelsalat? Sagen Sie das doch früher!“ Gierig stürzte sich die Pinkhaarige auf die Kühlbox, fingerte den Behälter mit dem Salat heraus und griff sich dann einen Esslöffel. Ohne Rücksicht auf Verluste öffnete sie die Box und schaufelte sich dann den ersten Löffel Kartoffelsalat in den Mund. Genüsslich ließ sie ihn sich auf der Zunge zergehen. Göttlich. Was gab es Besseres?

Erst nach drei Esslöffeln sah Sakura wieder auf und blickte in die amüsierten Gesichter von Frau Minks, Sasuke und Itachi. War der gerade angekommen? „Hat da jemand Hunger?“, fragte Itachi belustigt und öffnete seine Cola, die er in der Hand hatte. Noch halb kauend wurde Sakura rot. „Oh mein Gott, es tut mir Leid! Aber bei Kartoffelsalat kann ich nicht widerstehen!“, versuchte sie sich rauszureden und sah zwischen den Dreien hin und her. Als ihr Blick auf den Löffel in ihrer Hand fiel wurde sie erneut rot. „Ich bin auch nicht krank!“ Während Sasuke und Itachi in schallendes Gelächter ausbrachen, kicherte Frau Minks nur und meinte trocken: „Ach das macht doch nichts, Herzchen.“
 

„Mein Gott, bin ich voll.“ „Was? Jetzt schon? Wir haben aber noch was!“ „Ihr seid die Jungs, also haut rein.“ Itachi seufzte und holte sich ein weiteres Spearripsrippchen vom Grill. Sasuke kaute gerade auf seinem zweiten Steak herum und diskutierte nebenbei mit Frau Minks über die Kräuterbutter. Dill oder nicht Dill, dass war hier die Frage! Er wollte einfach nicht verstehen, wie jemand Dill mögen konnte. Das Kraut war doch einfach bäh!

Sakura gähnte und zog sich dann bis auf ihren schwarzgrünen Bandeaubikini aus. Nach dem Essen ein wenig in der Sonne schlafen war doch jetzt eine super Idee.
 

„Cooles Tattoo.“ „Hm? Oh, stimmt. Danke”, bedankte sich Sakura und drehte sich ein wenig, damit sie selbst ihr Tattoo besser sehen konnte. Auf ihrer rechten Seite prangte ein scheinbares Gewirr aus knorrigen Ästen, die sich jedoch zu zwei kleinen Skeletten und einem großen verworren. Einzig buntes in diesem Tattoo waren einzelne rosafarbige Kirschblütenblätter.

„Hat es was zu bedeuten?“, fragte Itachi und aß seinen letzten Rest Salat auf. „Die zwei kleinen Skelette stehen für meine Eltern, das große für den Tod. Und nein, ich war weder depressiv, noch melancholisch, als ich es mir stechen hab lassen. Ich wollte eine Erinnerung an meine Eltern und mein Tätowierer und Piercer hat mir dann dieses Bild vorgefertigt. Und was kitschiges wollte ich nich.“ „Hättest du dir Schmetterlinge und Blumen tätowieren lassen, wäre ich auch ein wenig enttäuscht von dir gewesen. So wie es ist, passt es zu dir“, meinte Itachi und grinste. Sakura lächelte ebenfalls und machte es sich dann auf ihrem Handtuch gemütlich. Erneut gähnend streckte sich die Pinkhaarige noch einmal und schloss dann die Augen. Sommer war doch einfach herrlich.

Und schon war sie eingeschlafen..
 

„Hey Sasuke, wann wollt ihr eigentlich wieder heim?“ „Kein Plan. Is ja erst zwei. Wieso? Musst du wo hin?“ „Nö, ich wollt nur fragen. Vielleicht, dass wir so gegen halb sechs, sechs fahren.“ „Jo, klingt doch gut. Frau Minks, was sagen Sie dazu?“ „Hm? Ach so, Heim.. Ja, so gegen sechs ist gut. Meine Füße werden schon ganz dick. Itachi komm mal her und hilf mir auf. Ich möchte meine Füße ein wenig ins Wasser stellen.“ „Gerne. Dort hinten gibt es sogar eine kleine Treppe, wo Sie besser reingehen können.“ „Perfekt“, freute sich die alte Frau.

Zusammen mit dem älteren Uchiha machte sich die alte Dame auf den Weg zu der Treppe, die ins Ufer eingearbeitet war, sodass man einfacher hineingehen konnte. Sasuke sah den beiden hinterher und musste schmunzeln. Itachi würde einen guten Altenpfleger abgeben. Sollte er mal keine Lust mehr auf CEO haben, sollte er so was machen. Kurz auflachend schüttelte er den Kopf und sah dann zu Sakura runter, die neben ihm selig schlief. Allerdings wirkte ihr Rücken bereits leicht rot. Überlegend kratzte er sich am Kopf. Sollte er? „Ach egal“, seufzte Sasuke schließlich und griff nach ihrer Sonnencreme. Ihn umbringen würde sie ihn schon nicht. Vorsichtig gab er etwas von der Creme in seine Hand, verteilte es etwas und wagte sich dann zaghaft an Sakuras Rücken. Mehr Reaktion als eine Gänsehaut auf ihrem Körper bekam Sasuke jedoch nicht. Amüsiert verstrich er die Sonnencreme und schmierte sich den Rest dann selbst ins Gesicht. Erneut sah Sasuke auf die Pinkhaarige und schüttelte den Kopf. „Die bekommt aber auch gar nichts mit“, murmelte er, zog sein T-Shirt aus und machte sich dann ebenfalls auf seinem Handtuch lang. Die Sonne kribbelte angenehm auf seinem Gesicht und seinem Oberkörper und die Hitze machte ihn schläfrig. Genüsslich gähnte und streckte er sich. Zwar mochte er den Frühling lieber, weil es da nicht ganz so heiß war, aber Sommer war auch nicht schlecht. Sommer war schön.
 

„Ja, er sieht gut aus und jetzt geht weiter. Husch, husch! .. Meine Güte, notgeiles, pubertierendes Pack hier!“, wetterte es neben Sasuke und er öffnete verschlafen die Augen. Verschlafen? Oh.. War er wohl doch eingeschlafen. Gähnend richtete er sich langsam auf und rieb sich die Augen. „Guten Morgen Dornröschen.“ „Klappe Itachi.“ „Ah ja.. Also meines Zeichens bin ich eine Frau und heiße Sakura.“ „Hä?“ Verwirrt hörte Sasuke auf seine Augen zu reiben und sah in die Richtung, aus der die Stimme kam. Wegen seiner eigenen Dummheit ließ er dann den Kopf hängen und antwortete: „Sorry, aber Itachi sagt immer Dornröschen zu mir, wenn ich lange gepennt hab. Wo is der überhaupt?“ „Ach so“, lachte die Pinkhaarige. Das musste sie sich merken!

„Itachi is grad aufm Klo und Frau Minks schläft ebenfalls“, ergänzte Sakura dann schließlich und nickte in die Richtung von der alten Dame, die friedlich schlummernd in ihrem Campingstuhl saß. Sasuke sah ebenfalls zu der alten Frau und lächelte leicht. Sie wirkte unglaublich entspannt und glücklich. Für 81 Jahre war sie noch unglaublich fit und hatte eine Lebenslust, wie kaum ein anderer. Sasuke war sich sicher, dass Frau Minks auch hundert werden würde. Plötzlich fiel dem Schwarzhaarigen aber noch etwas anderes ein und sein anfängliches Lächeln wurde zu einem verschlagenen, breiten Grinsen. „Du findest also, dass ich gut aussehe?“, fragte er von sich selbst überzeugt und sah die Pinkhaarige direkt an. Sakura, die gerade aus einer Wasserflasche trank, verschluckte sich und musste heftig mehrere Male husten. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, funkelte sie Sasuke böse an. „Hey! Was kann ich dafür, wenn das weibliche Volk hier an dir vorbei läuft, rot wird, zu kichern beginnt und sogar Fotos von dir macht! Das nervt ganz schön! Oben ohne ziehst du die Weiber an, wie ein Haufen Scheiße die Fliegen.“ „Hast du mich gerade mit einem Haufen Scheiße verglichen?“ „Möglich..“

Entrüstet sah Sasuke Sakura an, die sich ein breites Grinsen nicht verkneifen konnte. Dann verengte der Schwarzhaarige seine Augen und sah sie analysierend an. „Du hast mir jetzt aber immer noch nicht meine Frage beantwortet“, mahnte er sie und zuckte dann, wieder grinsend, auffordernd mit seinen Augenbrauen. „Du willst jetzt doch nur von mir hören, dass du gut aussiehst. Armes Sasuke. So wenig Selbstbewusstsein, dass ich dir ein Push für dein Ego geben muss?“, konterte Sakura frech, streckte ihm die Zunge raus und stand dann auf. Genüsslich streckte sie sich, legte ihre Sonnenbrille in ihre Tasche und ging dann zum See. Immerhin war es jetzt schon vier und Sakura wollte doch wenigstens einmal im Wasser gewesen sein.

„Na warte..“, murmelte Sasuke und sprang auf. Dann überrumpelte er die Pinkhaarige, indem er sie sich einfach packte und über die Schulter warf. Gemütlich spazierte er dann so ins Wasser. „Naaaiiin! Sasukeee! Lass mich runter!! Ich will niiicht! Ich will selber ins Wasser gehen!! Bitte, bitte lass mich nicht fallen! Hilfeee!!“ Wild strampelte Sakura und fluchte, was Sasuke einfach nur lachend ignorierte. Als ihm das Wasser bis zum Bauchnabel reichte, warf er die Pinkhaarige dann einfach hinein. Prustend tauchte Sakura wieder auf und stürzte sich schreiend auf den noch immer lachenden Schwarzhaarigen. Anstatt sich jedoch zu wehren, ließ sich Sasuke einfach nur nach hinten fallen.
 

Itachi, der nach dem Gang auf die Toilette auf dem Rückweg noch ein paar Freunde getroffen hatte, kam gerade wieder zurück und besah sich die Szene. Sakura und sein kleiner Bruder lieferten sich gerade eine Wasserschlacht vom feinsten. Itachi grinste. Kissenschlacht, Wasserschlacht, Kitzelattacken. Die beiden schienen darauf zu stehen sich zu bekriegen. „Na solange keiner heultl“, murmelte er und zückte sein Handy. Grinsend schoss er einige Fotos und schickte dann eines davon an seine Mutter und an Naruto. Frau Minks, die durch Sakuras Geschrei wach geworden war, sprach dann seine Gedanken aus: „Die beiden sind ein perfektes Pärchen.“ „Ja“, seufzte Itachi. „Allerdings haben sie kein Brett vorm Kopf, sondern nen ganzen Baumstamm“, fügte er hinzu und ging dann an sein klingelndes Handy.
 

„Hi Mum.“

„Sind sie schon zusammen?

„Nope.“

„Man.. Na egal. Ich hab ne Idee!“

„Lass hören.“

„Also..“

Eventuell an einem Montag - Vielleicht

King: „This is not a fucking Lovestory!“

Geek: „I fucking hate Mondays!“
 

Vielleicht war er verrückt. Ein bisschen zumindest.

Da war er sich sicher, denn: Wer versuchte schon so exzessiv seinen kleinen Bruder mit einem Mädchen zu verkuppeln? Itachi lachte kurz auf. Doch. Er war bestimmt ein bisschen verrückt. Aber! Sakura tat seinem kleinen Bruder einfach gut. Letztens ist Sasuke sogar mit Brille in die Uni gegangen. Zugegeben, er musste nur für eine Teambesprechung des Basketballteams in die Uni kommen und das Jucken der Kontaktlinsen schien echt unerträglich zu sein. Trotzdem war das schon mal eine Sache, die Sasuke sicherlich nicht gemacht hätte, wenn er nicht Sakura kennen gelernt hätte. Nach wie vor waren auch seine Mum, Naruto, er und Frau Minks der festen Überzeugung, dass die Pinkhaarige und der Uchihasprössling super zusammenpassten. Nur die beiden selbst sahen es nicht. Aber Itachi würde nicht aufgeben!

Verschwörerisch grinsend sah er wieder auf die Blätter auf seinem Schreibtisch. Gedanklich war er jedoch schon bei der nächsten Kuppelaktion, bei der diesmal sogar seine Mutter mitmachte.

Na gut, er war verrückt..
 

Es war ein später Donnerstagnachmittag und wie immer waren Naruto und Sasuke noch in der Turnhalle der Universität und trainierten noch ein bisschen. Vor drei Wochen hatte die Uni wieder begonnen und gestern die Basketballsaison. Demnach auch das Training der Panthers.

Eigentlich würden Neji und Shikamaru jetzt auch mittrainieren, weil die vier grandios in die neue Saison einsteigen wollten, allerdings waren die beiden auf Kursexkursion.
 

Naruto hatte den Ball und dribbelte geschickt um Sasuke herum, der sich jedoch schnell genug umdrehte neben Naruto zum Korb rannte und dann hochsprang, um den Dunk vom Blonden gerade noch zu blocken. Galant landeten die beiden wieder, Sasuke schnappte sich den Ball und dribbelte zur Drei-Punkte-Linie. Naruto kam auf ihn zu, doch der Schwarzhaarige täuschte links an, stoppte ruckartig mitten im Lauf und drehte sich dann über die rechte Schulter an dem Blonden vorbei.

So spielten sie eine Weile schweigend. Nur der Basketball trommelte auf dem Turnhallenboden und ihre Schuhe quietschten bei jedem ruckartigen Richtungswechsel.

Nachdem Sasuke erneut einen Korbwurf von der Seitenlinie gemacht hatte, blieb er dort stehen und gähnte. „Hey Naruto, ich hab keine Lust mehr. Hören wir auf.“ „Ok, bin ich auch für“, antwortete der Blonde und folgte Sasuke in die Umkleide, nachdem er den Basketball aufgeräumt hatte.

Schweigend gingen sie duschen. So was wie Scham oder dergleichen gab es zwischen ihnen nicht mehr. Seit der High School hingen sie aneinander, hatten jede Menge Schwachsinn zusammen angestellt, hatten sich schon oft genug nackt gesehen und hatten auch schon vor Jahren geklärt, wer den größeren hatte, wer mehr Ausdauer hatte und wer die besten Anmachsprüche drauf hatte.
 

„Was los Naruto?“, unterbrach Sasuke schließlich die Gedanken von dem Blonden und sah ihn an. Irritiert sah Naruto den Schwarzhaarigen an. „Hä? Was soll los sein?“ „Du bist so still. Sonst biste doch auch immer am Reden oder in Bewegung. Zwar nicht mehr so schlimm wie in der High School, aber soo still?“ Naruto seufzte, stellte das Wasser aus und griff nach seinem Handtuch. Sasuke tat es ihm gleich. Als sie zurück in die Umkleide gingen, um sich anzuziehen, fragte Sasuke dann noch mal nach: „Also, was los?“ Naruto seufzte erneut. Sie kannten sich einfach zu gut. Kurz rubbelte sich der Blonde die Haare trocken, ehe er zu sprechen begann: „Du weißt, das ich Hinata echt gern mag?!“ „Ja klar. Is nix Neues. Du findest sie süß”, sagte Sasuke zwinkernd. „Jaja.. Fang nich gleich damit wieder an. Jedenfalls war ich ja dann auch die zweite Hälfte von den Semesterferien bei meinen Eltern. Haus nicht nur streichen, sondern auch ein paar Räume komplett neu renoviert.“ „Deswegen warst du nicht da. Hab dich schon vermisst“, meinte der Schwarzhaarige und zog sich seine Socken an. Naruto sah ihn kurz fassungslos an. „Von dir zu hören, dass du mich vermisst hast, is echt gruselig.“ „Hn.“ „Na so kenn ich dich schon eher.“ „Jetzt sag, was Hinata und deine Eltern miteinander zu tun haben!“ „Jaja..“, seufzte Naruto und zog sein T-Shirt über.

„Jedenfalls war Hinata auch bei ihren Eltern, die wohnen doch gleich bei meinen Eltern um die Ecke. Kurz um, wir haben end viel in den Ferien zusammen gemacht.“ „Und wo ist jetzt das Problem?“ „Ich weiß nich, wie ich mich verhalten soll oder was ich machen soll?“ „Hattet ihr Sex?“ „Was?! Nein! Bist du bescheuert?!“ Zu tiefst erschüttert sah Naruto Sasuke an. „Wenn du keinen Sex mit ihr hattest, warum weißt du dann nicht, was du machen sollst?“ Der Schwarzhaarige war verwirrt. Sie unternahmen viel, verstanden sich prächtig, klang doch nach einer super Freundschaft. Gut, so wie er den Blonden kannte, würde es bei ihm wohl in einer Beziehung enden, aber das war doch auch nicht schlecht. Oder?
 

Naruto seufzte wieder und schloss den Knopf seiner Jeans. Dann setzte er sich auf die Bank in der Umkleide und schlüpfte in seine Schuhe. „Ja.. Ich weiß auch nich.. Wie gesagt, ich mag Hinata echt gerne. Vielleicht würde ich sogar sagen, dass ich mich eventuell in sie verliebt habe, allerdings weiß ich halt nich was ich etz machen soll. Es ihr sagen? Oder einfach Freunde bleiben?“ Genervt fuhr er sich durch die Haare und griff nach seiner Jacke. Sasuke, der ebenfalls gerade dabei war seine Jacke anzuziehen, schmunzelte. Hatte er doch Recht gehabt. Vielleicht sollte er seinem besten Freund mal auf die Sprünge helfen.

„Pass mal auf Naruto. In der Grundschule fandest du Yukiko eventuell, vielleicht ganz süß und hast dich vielleicht ein bisschen sie in verliebt. Darauf folgten vier Wochen ’Beziehung’, oder wie man auch immer das in der Grundschule nennt. In der High School hast du dich unter Umständen, vielleicht ein bisschen in Misaki verliebt, die du auch womöglich süß fandest. Darauf folgten drei Monate Beziehung. Auch auf der High School war es nicht ausgeschlossen, dass du dich möglicherweise in Miyu verliebt hast, die du vielleicht auch süß gefunden hast. Darauf folgte sogar ein halbes Jahr Beziehung. Und jetzt sagst du mir, dass du dich eventuell, vielleicht ein bisschen in Hinata verliebt hast?!“ „Oh.“ „Merkst was?“, fragte der Schwarzhaarige noch mal nach und registrierte grinsend, wie Narutos Gesicht immer roter wurde.
 

„Aber das heißt ja dann im Umkehrschluss..“ „Dass du Hinata liebst, es ihr sagen wirst, sie liebt dich auch, weil das bei dir irgendwie immer der Fall bei dir ist, du Glückspilz, und ihr werdet glücklich miteinander. Wer weiß wie lange“, beendete Sasuke den Satz und stieg in den Bus ein, der gerade vor ihrer Nase hielt. Naruto stieg ebenfalls ein, war jedoch dermaßen in seinen Gedanken verworren, dass er erst mal über seine eigenen Füße stolperte und sich gerade noch an einer der Stangen festhalten konnte. Seufzend ließ er sich dann neben Sasuke nieder und sah ihn an. „Du kennst mich einfach zu gut.“ „Hn.“ „Aber da wir jetzt mein Problem geklärt hätten, was ist mit dir und Sakura?“ „Fängst du jetzt schon wieder damit an?“, brummte der Schwarzhaarige und suchte seine Brille. Als er sie endlich gefunden hatte, seufzte er. „Mist, das is die von Sakura.“ „Hä? Wie kommstn zu der?“ „Sie war gestern bei mir und hat mir ein paar Dinge erklärt ausm letztn Semester.. Du meintest doch, ich soll mit ihr lernen, um meinen Schnitt zu verbessern.. Und jo, des mach ich jetzt.. Anscheinend haben wir dann die Brillen vertauscht.“ Schließlich zuckte Sasuke mit den Schultern und setzte die etwas zu kleine Brille auf. Naruto schüttelte belustigt den Kopf. „Was?“ „Weißt du Sasuke.. Vielleicht solltest du dich mal nach einem ’Vielleicht und Eventuell’ fragen.” „Hä?“ „Nix, hä.. Denk einfach drüber nach und jetzt hopp, du musst raus.“ Verwirrt über Narutos Aussage runzelte der Schwarzhaarige die Stirn, stand aber dann doch auf, um den Bus zu verlassen. Naruto grinste nur. Er würde es schon verstehen.
 

Und wie Sasuke es verstanden hatte! Nachdem er im Aufzug die ganze Zeit über Narutos Worte gegrübelt hatte, kam mit dem ’Bing’ des Aufzuges auch das ’Bing’ in seinem Kopf. „Warum glaubt alle Welt, dass Sakura und ich ein Pärchen sind?“, fragte er aufgebracht sich selbst und schmiss etwas zu heftig die Haustüre zu. Er kannte Sakura seit Mai und jetzt war erst Oktober! Das waren jetzt knappe fünf Monate die sie sich kannten! Sasuke schnaubte und warf seine Trainingstasche in eine Ecke seines Zimmers. Das hier war doch keine Lovestory nach dem Motto ’Liebe auf den ersten Blick’ und ’Für immer’ und den ganzen Schmarren. Er mochte Sakura. Definitiv. Aber deswegen würde er nicht gleich die Freundschaft zu einer Beziehung machen. Vor allem zu einer richtigen Beziehung. Das was er da mit Karin gehabt hatte, war keine Beziehung gewesen. Sie war mehr oder weniger ein Betthäschen, was man nicht jeden Abend aufreißen musste. Eine richtige Beziehung hatte er vor Jahren mit Amy geführt. Allerdings war er für sie anscheinend auch nur ein Bettgespiele gewesen, da sie ihn mehrfach betrogen hatte. Seitdem war Sasuke vorsichtig mit Beziehungen geworden. Das wusste sogar Naruto. Umso mehr ärgerte es den Schwarzhaarigen, dass der Blonde ihn unbedingt in eine Beziehung mit Sakura drängen wollte. Ja, er verstand sich super mit Sakura, aber das hatte er sich damals auch mit Amy..

Seufzend richtete er sich wieder von seinem Bett auf, auf welches er sich vorhin geworfen hatte, und griff nach seinem Handy, was gerade geklingelt hatte. Gähnend öffnete er die eingegangene SMS:
 

Sry akku war leer. Wollt dir schon früher schreiben..

Anscheinend haben wir brillen vertauscht. Ich schau nachher kurz bei frau minks vorbei. Würd dann kurz hoch kommen und brille tauschen :)

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Ja, wär super. Deine bügel drücken nämlich ganz schön

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Frag mal! Deine rutscht mir dauernd von der nase -.-

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Was hast du auch für ne kleine Nase ;)

Bis nachher dann
 

Sasuke schmunzelte. Eigentlich hätten sie auch heute in der Uni tauschen können, doch sie taten dort noch immer so, als kannten sie sich nicht. Es war so einfach angenehmer. Keiner stellte Fragen und jeder hatte seine Ruhe.

Außerdem gab Sasuke es zu: Irgendwie wollte er nicht, dass jemand anderes die echte Sakura sah. Das war allein ihm vorbehalten, so wie sie ihn als einziges Mädel als Freak sehen durfte. Apropos Freak: Sich streckend stand Sasuke auf und zog sich dann erst mal um.
 

„Und was willst du jetzt mit dem Foto machen?“, fragte er leicht gelangweilt. „Das wirst du schon sehen. Haruno hat bald nichts mehr zu lachen.“ „Du führst dich auf wie in der High School.“

„Das ist mir egal!“
 

Gähnend stieg Sakura aus dem Bus und rückte die Brille zurecht. Ihre Brille. Gestern hatte sie noch kurz bei Sasuke vorbeigeschaut und mit ihm die Brillen getauscht. Gleichzeitig hatte sie ihm auch eine neue Schachtel Selbstgebackenes in die Hand gedrückt. Seit sie sich öfters am Nachmittag sahen, brachte sie das Gebackene immer zu ihm mit. So gab es weniger Aufregung an der Uni wegen Kings Chéri. Überhaupt hat sich der Trubel um das ominöse Phantom ein wenig gelegt, denn sie hatten eingesehen, dass der King nichts verraten würde. Sie grinste. Sasuke und Naruto hielten schön brav ihren Mund.
 

Erneut gähnend kratzte sich Sakura an der Nase. Gestern war sie einfach zu spät ins Bett gegangen, aber das war nicht all zu schlimm. Freitags hatte sie nicht so lang.

Die Hälfte des Hofes hatte Sakura schon überquert, als sie plötzlich am Arm hinter einen der vielen Blumenkästen gezogen wurde. Bevor die Pinkhaarige reagieren konnte, wurde sie dann auch schon wieder losgelassen und auf die Bank gedrückt. Vollkommen irritiert, starrte sie die ihr nur zu bekannte Rothaarige an, die sich gerade vor ihr aufbaute.
 

„Hallo Karin, dir auch einen schönen guten Morgen. Natürlich können wir uns unterhalten“, sagte Sakura schließlich gespielt freundlich. Karin sah sie abschätzig an und bedeutete ihrem besten Freund Suigetsu, dass er aufpassen solle. Niemand sollte sie stören. Als er dann seufzend von Dannen gezogen war, betrachteten sich die beiden Mädels noch mal eingehend. Schließlich grinste Karin diabolisch und zückte ein Foto aus ihrer Tasche.

„So meine liebe Sakura oder sollte ich Kings Chéri sagen? Ja genau, ich weiß von deinem kleinen Geheimnis.“ Anklagend hielt die Rothaarige der verdutzten Sakura das Foto unter die Nase. Es zeigte die Pinkhaarige und den King, wie sie eng nebeneinander in der Stadtbibliothek saßen und zusammen lernten. „Und was genau willst du jetzt von mir? Wir lernen zusammen, das beweist gar nichts.“ „Pah! Ich weiß, dass das nicht alles beweist! Aber Minikameras sei Dank! Ich habe Fotos davon, wie du deine kleinen, hässlichen Schachteln bei Sasuke in den Spint legst!“ Triumphierend grinste Karin und steckte das Foto wieder ein. Sakura dagegen war reichlich schockiert. Man war ihr auf die Schliche gekommen! Doch der Schock wandelte sich in Wut um. Sauer sah sie Karin an. „Und was willst du jetzt?“ „Du bist nicht länger mit Sasuke befreundet und hörst auf die mit ihm zu treffen. Außerdem darfst du meine Aufgaben für dieses Wochenende machen, weil ich keine Zeit habe. Und wehe sie sind falsch!“ „Aber du studierst Medizin!“ „Tja blöd gelaufen.“ Damit warf die Rothaarige ihren Schnellhefter in Sakuras Schoß und stolzierte siegreich davon. Sakura schnaubte. Na toll, ihr Wochenende war jetzt gelaufen..

Entnervt brachte sie ihre Vorlesungen hinter sich und schrieb dann Itachi eine SMS, dass sie dieses Wochenende sich nicht um Frau Minks kümmern könnte. Bei Ino meldete sie sich ebenfalls und ließ sich krank melden. Auf Arbeit hatte sie heute keine Lust. Heute brauchte sie nichts mehr.

„Fickts euch alle“, brummte sie schließlich und ließ sich auf ihr Bett fallen.
 

Heute war Montag. Montage waren scheiße, denn wenn Montag war, war der nächste Tag kein Freitag und der übernächste auch nicht. Und das war doof. Um nicht zu sagen scheiße. Also: Heute war Montag und Sakura hasste Montage. Und den heutigen Montag ganz besonders, denn heute war nicht nur Montag, sondern heute ging auch alles schief. Alles.

Aggressiv lief Sakura über den Hof der Uni, auf dem es sich einige Studenten in der Zwischenpause gemütlich gemacht hatten, um die letzten Sonnenstrahlen zu erwischen. Unwirsch stampfte die Pinkhaarige durch die Masse und machte sich Platz. Der King und seine Jungs waren ebenfalls draußen, doch Sakura sah ihn nicht und es kam, wie es kommen musste: Sie rannte schnurstracks in ihn hinein. Sofort war die gesamte Aufmerksamkeit der Studenten bei dem Geschehen. Der King grinste jedoch nur und hielt Sakura fest, da sie nach ihrem Zusammenprall beinahe aus dem Gleichgewicht gefallen war. Aus einem Impuls heraus fragte er: „Wuups.. Bisl angefressen heute, was Sakura? So kenn ich dich gar nich.“ Ehe sich der King darüber bewusst wurde, was er da gerade preis gegeben hatte, brüllte Sakura ihn auch schon an: „Ja verdammt, ich bin angefressen! Heute ist Montag, ich hab verschlafen, beim Frisieren bin ich an meinen Piercings hängen geblieben, weshalb die brennen wie Sau, in der Hektik hab ich dann noch meine Brille vergessen, ich hab meine Tage, mein linkes Nippelpiercing hat sich entzündet und als würde das nicht schon alles reichen, meint deine beschissene Exfreundin mich mit einem Foto von uns erpressen zu müssen!!!
 

Es war mucksmäuschenstill.
 

Nur Sakuras Schnaufen konnte man hören, nachdem sie ihren Ärger Luft gemacht hatte.

Sasuke, dem mittlerweile bewusst geworden war, dass jetzt alle wussten, dass der King und der Geek Freunde waren, grinste noch immer gelassen. Dann kramte er in seiner Tasche herum, zog seine Brille heraus und setzte sie der Pinkhaarigen auf die Nase.

„Hier. Um Karin kümmer ich mich auch noch. Um deine anderen Wehwehchen musst du dich leider selbst kümmern. Wenn die Ohren aber zu sehr brennen, dann geh zu Asuma und hol dir mein Kühlpäckchen“, sagte er dann ruhig und zwickte ihr kurz in die Nase. Sakura schnaubte und pustete sich dann eine wirre Strähne aus der Stirn. Dankend sah sie Sasuke an und wollte dann schon weiterstiefeln, als sie noch einmal kehrt machte. Kurz griff sie in ihre Tasche und drückte dem King dann eine rotweißgestreifte Schachtel in die Hand. „Da. Freu du dich heute wenigstens“, brummte sie und stampfte dann davon. Sasuke sah ihr schmunzelnd nach. Ehe er sich wieder zu seinen Jungs zurückdrehte, bedeutete er die noch immer stillschweigenden Studenten mit einem ernsten Blick.

Die Message war klar: Pfoten weg von Sakura oder es setzt was!
 

Als sich Sasuke dann zu seinen Jungs drehte, grinsten sie ihn breit an. Besonders Narutos Grinsen sprengte sein Gesicht, doch bevor der Chaot etwas sagen konnte, kam ihm Sasuke zuvor: „Sag bloß nichts, sonst fang ich wieder damit an, dich mit Hinata aufzuziehen!“ Gespielt beleidigt streckte der Blonde ihm die Zunge raus, was der King mit einem Augenverdrehen quittierte. Wenigstens hatte er was Selbstgebackenes..

Die Apokalypse naht

Geek: „I think I fucking like this kind of feeling.“

King: „She fucking saved the day for me!“
 

Naruto Uzumaki war sprachlos. Naruto Uzumaki war nicht oft sprachlos, tatsächlich war er sogar eine hyperaktive Tratschtante, aber jetzt gerade war er absolut sprachlos. Mit offenem Mund stand er in der Aula und starrte auf die Szene, die sich ihm gerade darbot. Sasuke und Sakura standen triumphierend grinsend nebeneinander und sahen dabei aus, wie ein Superheldenpärchen. Karin, die etwas weiter weg stand, wirkte dagegen besiegt.

Da kommt man morgens unschuldig in die Uni, und die steht plötzlich Kopf!
 

Aber fangen wir mal von vorne an:
 

Nachdem Sakura und Sasuke gestern mehr oder weniger freiwillig zugegeben hatten, dass sie sich kannten und dicke Freunde waren, war das natürlich bereits bis in den letzten Winkel der Uni durchgedrungen. Sakura Haruno, Geek der Uni war Kings Chéri. Was für eine Neuigkeit!

Das bekam auch Sakura heute am eigenen Leibe zu spüren. Überpünktlich wie immer betrat sie den Hof der Uni und fühlte sich beobachtet. Hinter vorgehaltener Hand wurde über sie getuschelt, auf sie gezeigt. Sofort fühlte sich die Pinkhaarige unwohl. Aber das war noch nicht mal das Grusligste. Zwar hatte sich Sakura wieder in ihrem Streberstil gekleidet, trotzdem öffnete man ihr plötzlich einen Weg und hielt ihr sogar die Haupttür auf. Die Studenten machten ihr Platz und starrten sie an, als wäre sie das achte Weltwunder. Mädels warfen ihr giftige und neidische Blicke zu, hatte sie es doch geschafft eine Freundin vom King zu werden. Jungs warfen ihr lüsterne, aber verhaltene Blicke zu. Anscheinend hatte der King irgendetwas gemacht, dass man sie in Ruhe ließ. Sakura überkam eine Gänsehaut. Da merkte man erst, was der King für eine Macht hatte.

Trotzdem sahen die Studenten drein, als stünde die Apokalypse kurz bevor.
 

Ohne weitere besondere Ereignisse kam Sakura dann endlich an ihrem Spint an und atmete erst mal tief durch. Ok.. Das Geheimnis war jetzt raus, allerdings ließ man sie weitestgehend in Ruhe. Das war doch.. gut?! Oder? Nun ja, an das Getuschel und Gestarre würde sie sich wohl gewöhnen müssen. Seufzend schloss Sakura ihren Spint wieder und öffnete dann ihren Zopf. Sie warf ihre Haare alle nach links rüber und legte somit ihren Sidecut und ihre Piercings frei. Anschließend zog sie ihre weiße Bluse aus der schwarzen, engen Bermudas und öffnete die ersten Knöpfe, sodass ihr Dekolletee zum Vorschein kam. „So.. Wennscho, dennscho..“, brummte die Pinkhaarige und rückte die Brille wieder zurecht. Jetzt wussten eh schon alle von ihren Piercings und der Freundschaft zum King, jetzt brauchte sie auch nicht mehr als Mauerblümchen rumrennen.

Frisch umgestyled schlug sie dann den Weg zu den Kursräumen ein, wobei sie dafür erneut an der Haupttür vorbeigehen musste. Durch diese kam allerdings gerade der King. Moment.. Der King?
 

„Es ist erst fünf nach Acht. Was machst du hier?“ „Ich wollte dich gestern nicht mehr anrufen, weil du ja offensichtlich etwas angefressen warst, aber du musst mir was erklären. Ich hab eine der Aufgaben nicht gecheckt“, antwortete Sasuke ihr wahrheitsgemäß und grinste sie entschuldigend an.

„Äh ok.. Könnwa machen, dann komm mit, wollt eh noch mal den Stoff wiederholen“, meinte Sakura und ging voraus. Sasuke nickte und folgte ihr dann.

Die umstehenden Studenten waren irritiert.

Kam jetzt doch die Apokalypse?
 

„Übrigens hab ich gestern noch mit Karin geredet. Eigentlich dürfte sie dich jetzt nicht mehr belästigen. Hier. Ich hab ihr auch die Fotos abgenommen“, sagte Sasuke plötzlich, nachdem er einige Minuten über der jetzt gelösten Aufgabe gesessen hatte, um sie zu verstehen. Sakura sah ihn überrascht an. „Oh, danke. Die soll sich auch ja nie wieder mit mir anlegen. Das hat mir echt noch gefehlt. Glücklicherweise hat die Salbe für mein Nippelpiercing bereits gewirkt und auch das Brennen an den Ohren ist weg“, sagte sie schließlich seufzend und streckte sich ein wenig. „Also einen Teil der Wehwehchen wieder eingedämmt“, grinste Sasuke schalkhaft, woraufhin ihm Sakura die Zunge rausstreckte. Entzündete Nippelpiercings waren nicht lustig!
 

„Warum kommst du eigentlich immer so früh?“, fragte der Schwarzhaarige und packte gähnend seine Sachen weg. Diese unchristliche Zeit war doch schrecklich. Wie konnte man nur freiwillig so früh aufstehen? „Ich muss doch arbeiten. Da hab ich dann abends keine Lust mehr noch fett zu lernen. Deswegen komm ich früher her. .. Entschuldige mich kurz, ich muss noch aufs Klo.“ „Ach so.. Jo, gibt Sinn. Öh jo.. Gutes gelingen.“

Sakura stand lachend auf und verließ den Raum, während sich Sasuke noch einmal ausgiebig streckte. Das war definitiv eine unchristliche Zeit! Müde legte er seinen Kopf auf den Tisch und machte die Augen zu, allerdings wurde sein gemütliches Dösen nur wenige Minuten später durch lautes Geschrei gestört: „Wie kannst du es wagen?“ „Sag mal hast du sie noch alle? Was fällt dir ein?“

War das eben Sakuras Stimme gewesen?
 

Neugierig machte sich Sasuke auf den Weg zum Geschehen und fand Sakura und Karin vor den Toiletten diskutierend vor. Die Studenten hatten ihn bemerkt und machten dem King Platz. Karin, die Sakura gerade als Miststück und hässliche Kuh betitelte, bekam davon nichts mit, da sie mit dem Rücken zu Sasuke stand. Sakura allerdings, die den King kommen sah, konnte sich ein siegessicheres Grinsen irgendwie nicht verkneifen. „Was grinst du so hässlich, du Pute? Wegen dir hat Sasuke mit mir Schluss gemacht! Du und deine beschissenen Schachteln! Und dann ignorierst du auch noch meine Warnungen! Ich sag es dir noch ein letztes Mal: Lass die Finger von Sasuke, sonst-“ „Sonst was Karin?“, unterbrach der King. Karin drehte sich geschockt um und starrte ihn an. „Wie lange stehst du da schon?“, fragte sie ihn schließlich stotternd. „Lange genug um zu wissen, was hier abgeht. Und ich sage es dir noch einmal Karin: Lass Sakura in Ruhe. Ich hab nicht wegen ihr mit dir Schluss gemacht, sondern weil du ein verrücktes, wahnsinniges Weib bist, was du uns übrigens allen hier grad sehr schön vorgeführt hast. Hast du mich verstanden?“
 

Stille.
 

Ob du mich verstanden hast, Karin?“

„Ja, hab ich“, brummte die Rothaarige schließlich und senkte den Blick.
 

„Komm Sakura, lass uns gehen.“ Der King machte eine auffordernde Geste in die Richtung der Pinkhaarigen, der sie auch zu gerne nachkam. Triumphierend stolzierte sie an Karin vorbei und grinste sie dabei frech an. Kurz blieb sie neben Sasuke stehen. Erst grinsten sie sich und dann noch mal in Karins Richtung. Frech. Triumphierend. Und irgendwie auch ein bisschen überheblich.
 

Und hier stand Naruto nun. Sprachlos und irgendwie doch hoch erfreut. Sasuke Uchiha, King der Konoha University of Hidden Leafs, nahm Sakura Haruno, Geek der Konoha University of Hidden Leafs, in Schutz. Und das mit Brille, Jogginghose und zerzausten Haaren.

Die Apokalypse stand definitiv bevor!
 

In der Zwischenpause, in der sich Naruto, Sasuke, Neji, Shikamaru und seit heute nun auch Sakura trafen, setzten sich die Jungs wie immer an ihren Stammplatz in der Mensa. Etwas verhalten nahm Sakura neben Sasuke Platz, der aufmunternd neben sich auf den Stuhl klopfte.

„Soso.. Also du bist Kings Chéri“, begann Shikamaru als erster, sobald alle saßen. Sakura seufzte auf und nickte dann. Leugnen war zwecklos. Shikamaru betrachtete sie eingehend und sah dann zu Sasuke. „Das hättest du uns ruhig mal früher sagen können.“ Der Schwarzhaarige zuckte nur grinsend mit den Schultern. Neji, der allgemein kaum redete, wollte aber dann doch noch etwas wissen: „Eine Frage aber hätte ich da noch: Wie bist du immer in Sasukes Spint gekommen?“ „Das würde mich auch mal interessieren. Meinen Zweitschlüssel hat Dobe“, fragte Sasuke sofort und alle Blicke lagen auf der Pinkhaarigen. Diese wurde erst ein wenig rot, räusperte sich dann und antwortete schließlich: „Naja.. Sagen wir es so: Ich hatte mal ne Spardose, von der ich den Schlüssel verloren hatte.. Und ja.. Da ich Haarklammern trage, um mir die Haare aus dem Gesicht zu halten, war das halt das nächste Mittel. Irgendwann hatte ich den Dreh raus, und wenn ich dann mal meinen Schlüssel für den Briefkasten vergessen hab oder so, dann ging’s eben mit ner Haarklammer. Geht meistens, wenn’s einfache Schlösser sind. Haustüren krieg ich damit nich auf, keine Sorge..“

Sprachlos starrten die Jungs sie an, bis Naruto als erster in schallendes Gelächter ausbrach. Die anderen drei grinsten nur überdimensional. Bei Neji kam das sogar schon an ’schallendes Gelächter’ heran. „Kleine Gangsterbraut“, meinte Sasuke und schüttelte belustigt den Kopf. Sakura grinste.
 

„Hey Jungs! Diesen Samstag übrigens, ge! Den Raum hab ich schon gemietet. Ihr müsstet aber bisl früher kommen, aufbauen und so“, unterbrach Naruto irgendwann plötzlich die Gespräche und sah breit grinsend in die Runde. Neji nickte. Shikamaru seufzte. Und von Sasuke kam nur ein „Hn.“ Einzig Sakura war total verwirrt und gab ein „Hä?“ von sich. „Ich hab dieses Wochenende Geburtstag und nen Raum gemietet. Und die Jungs sollen mir gefälligst beim Dekorieren und Aufbauen helfen. Du bist natürlich auch herzlich eingeladen“, erklärte ihr der Blonde und sah sie freudig an. „Äh.. Ok.. Danke.. Mal gucken“, redete sich Sakura ein wenig heraus. Sie war sich noch nicht ganz sicher, ob sie da wirklich dabei sein wollte. Zwar wusste jetzt jeder, wer oder was sie war, aber man musste es ja nicht gleich übertreiben mit dem ’Vom-uncoolen-Mauerblümchen-zum-Punk-der-mit-den-Coolen-abhängt’.

„Und wie genau hast du dir das vorgestellt?“ „Na wir treffen uns Samstagvormittag, bauen auf und dann gehma wieder und um acht geht dann die Party los.“ „Wie viel kommen überhaupt?“ „Eingeladen hab ich glaub ich an die 150, zugesagt haben 200 und werden tun es bestimmt 300.. Full House also”, zählte Naruto nachdenklich an den Fingern ab und starrte dabei in die Luft. Anscheinend, um sich besser konzentrieren zu können. Sasuke, Neji und Shikamaru sahen sich bedeutend an, seufzten synchron auf und nickten dann. „Ok“, brummte der King dann noch und sah dann gähnend auf die Uhr. „Auf! Nächste Vorlesung beginnt.“ Nölend erhoben sich alle fünf.
 

Gähnend warf sich Sakura auf ihr Bett. Eigentlich war es erst acht Uhr abends, aber irgendwie war sie heute nach der Arbeit so kaputt, dass sie zu gar nichts mehr Lust hatte. Ino hatte sie heute ausgequetscht, warum sie gestern gefehlt hatte und was sich jetzt alles geändert hatte. Die Pinkhaarige grinste. Innerhalb von zwei Tagen hatte sich alles, aber auch wirklich alles, auf den Kopf gestellt. Vom Geek zu Kings Chéri. Man könnte es einen kometenhaften Aufstieg nennen..

Erneut gähnend richtete sie sich wieder auf und marschierte ins Bad, um sich die Wanne einzulassen. Heute würde sie nichts mehr machen.. Nur noch bei einem schönen Bad entspannen, danach mal wieder ihr Lieblingsbuch rauskramen und das mal wieder lesen und dann schön ins Bett gehen. Zufrieden mit sich selbst und ihrer Entscheidung, lächelte Sakura und schaltete das Radio im Bad an. Genüsslich ließ sie sich, als die Wanne voll war, in das heiße, schaumige Wasser gleiten und seufzte dann zufrieden auf, als die Wärme sie komplett eingehüllt hatte. Baden war doch einfach herrlich. Im Takt zur Musik, die aus dem Radio dudelte, wippte Sakura mit ihrem Fuß und massierte sich den Nacken. Als sie dort alle Verspannungen gelockert hatte, wollte sie sich ihren Füßen widmen, doch ihr Handy, welches sie neben sich auf dem Badschränkchen unter dem Waschbecken liegen hatte, vibrierte. Sie seufzte. Eigentlich wollte Sakura nie immer und überall erreichbar sein, aber seit sie sich um Frau Minks kümmerte, war sie es. Wenn der alten Frau etwas passieren sollte, war sie so immer sofort erreichbar.

Kurz trocknete sich Sakura die Hände ab, ehe sie nach ihrem Handy griff und die eingegangene SMS öffnete. Allerdings war sie nicht von Frau Minks.
 

Hey Chéri ;)

Da etz jeder weiß wer du bist kannst du doch sicherlich morgen deine konatklinsen erintun und mir deine brille mitbringen?! Etz wo du doch kein geek mehr bist..
 

Sakura schmunzelte. Was war das denn für eine SMS?

Mit einem schiefen Grinsen im Gesicht tippte sie etwas und schickte es ab.
 

Wozu brauchst du meine brille? Oder soll ich etz nur noch in coolen klamotten kommen, damit du dich nich für mich schämen musst? ;)
 

Es dauerte eine Weile, doch dann kam eine Antwort, bei der Sakura in schallendes Gelächter ausbrach.
 

Ne.. komm in waste willst, meinetwegen auch nackt, aber itachi die intelligenzbestie hat meine brille geschrottet und die kontaktlinsen will ich nich mehr reintun.. die brennen wie feuer.. aber hab mir schon wieder meine alten bestellt.. kommen am Freitag.. brauch bis dahin halt nur ne sehhilfe ^^“
 

Ok.. Mit so was hatte Sakura nun wirklich nicht gerechnet. Noch immer zierte ein breites Grinsen ihr Gesicht, als sie eine Antwort zurückschickte:
 

Wie etz? Brille und selbstgebackenes haben? Haben haben haben.. immer nur haben wollen, was krieg ich dafür? ;D
 

Ja, das war dreist, aber Sakura wollte wissen, was Sasuke darauf antworten wird. Was er ihr bieten wollte. Meine Güte, Freaksasuke war ihr wirklich sehr sympathisch.. Am besten war jedoch, dass in ihrer Gegenwart er sogar in der Uni vom King zum Freaksasuke wurde. Ob ihm das bewusst war? Die Pinkhaarige zuckte mit den Schultern und laß dann die neue SMS.
 

Öh.. Also kochenmäßig oder so kann ich dir leider nichts bieten.. da bin ich eine absolute niete drin.. also wirklich absolut.. ich darf den knopf bei der kaffeemaschine drücken und mir n brot schmieren, aber des wars.. ansonsten haben itachi, meine mum und sogar mein dad die küche für mich als sperrzone abgesperrt.. ^^

Aber ich könnte dich zum essen ausführen :D

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Hä was? Bist du doof? Ich leih dir meine brille, dafür musst du mich doch nich zum essen ausführen! Außerdem hast du letztens das ganze grillzeug bezahlt! .. aber das du kein stück kochen kannst, wundert mich doch ein wenig.. bei gelegenheit musst du mir die story genauer erzählen!

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Joa.. das mim grillen ging schon in ordnung.. ich will ja nich überheblich klingen, aber ich hab genug kohle ;)

Außerdem das mit dem essen is nich ganz uneigennützig.. -.- .. meine mum besteht darauf, dass ich zur jährlichen gala mitkomm.. die is nicht kommendes aber des wochenende drauf.. und ich muss da mit begleitung erscheinen.. und äh ja.. da hätt ich halt dich gefragt, weil du eig das einzigste weibliche wesen bist, das ich kenne..

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Aha..?!

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Jooo.. und da gibt’s auch was zu essen.. also kannst du BITTE mitkommen.. meine mum frägt sonst die nachbarstochter die ja soo toooll is.. NICHT!!
 

Sakura schmunzelte erneut. Sasuke schien ja ganz schön verzweifelt zu sein. Aber sie auf einer Gala? Sie hatte doch keine Ahnung, wie man sich dort verhalten musste! Außerdem kannte sie da niemanden. Gut, Sasuke und Itachi würde sie kennen, aber dann würde sie auch das erste Mal deren Eltern kennen lernen! „Oh mein Gott!“, flüsterte die Pinkhaarige. Doch dann wurde ihr glücklicherweise auch bewusst, dass sie für so was kein Kleid besaß.
 

Tja.. Also ich hab für ne gala leider kein kleid.. Sorry..

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Aber wenn du eins hättest, würdest du mitkommen?
 

Sollte sie?

Ja? Nein? Vielleicht?

Doch, immerhin wüllte sie später einmal als Managerin in einem großen Konzern Fuß fassen. Sie sollte die ersten Freundschaften und Kontakte knüpfen.

Nein, lieber nicht.. Sie war noch nicht so weit..

Frustriert bließ sich Sakura eine Strähne aus der Stirn und ließ sich ein Stück tiefer in das nur noch warme Wasser sinken. Schließlich entschied sie sich:
 

Na gut.. Aber wehe, du weichst von meiner seite und ich steh da wie bambi!

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Indianerehrenwort, dass ich bei dir bleibe! Meine güte, du bist meine rettung!! Danke cherry!

Ah.. und vergiss die brille moin nicht ;) gn8

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gn8
 

Tja. Und jetzt stand sie hier.

Sakura stand in einem Laden mit sauteuren Kleidern. Itachi hatte sie heute am Samstagvormittag abgeholt und war mit ihr hier her gefahren. Sasuke war derweil bei Naruto und half beim Aufbau für die Party heute Abend. Sakura war sich noch nicht ganz sicher, ob sie da wirklich hingehen sollte, aber der Blonde hatte sie die ganze restliche Woche immer wieder eingeladen und rechnete irgendwie schon fest mit ihr. „Mal schauen..“, brummte Sakura und nahm das nächste Kleid entgegen, was ihr die Verkäuferin in die Umkleidekabine reichte.

Die Woche war schnell vergangen. Sasuke lief die Tage über mit Sakuras Brille rum, während sich Sakura nun auch in der Uni kleidete wie ein Punk. Allgemein hatten sie und Sasuke irgendwie die Rollen getauscht. Zwar war er noch immer der King, aber mittlerweile lief er irgendwie hauptsächlich nur noch in Jogginghose & T-Shirt rum. Nicht, dass er jetzt weniger attraktiv war, aber die Studenten an der Uni kamen mit diesem Umstand irgendwie nicht so klar. Sie guckten immer noch drein, als würde die Apokalypse bevorstehen. Naruto hatte Sakura herzlich in ihrem kleinen Kreis aufgenommen und verpackte die noch junge Freundschaft so, als würden sie sich schon ewig kennen. Neji akzeptierte sie stumm und Shikamaru hatte am Donnerstag zu ihr gesagt, dass sie ihm sehr sympathisch war, da sie kein kreischendes Fangirl war, sondern ein Hirn besaß. Sakura schmunzelte. Ja, da hatte sie sich wirklich gefreut. Immerhin hatte Shikamaru Nara den höchsten IQ, den man bisher auf der Welt gemessen hatte. Wäre er nicht so unglaublich faul, hätte er die Uni schon längst abgeschlossen gehabt und bestimmt schon mindestens eine Doktorarbeit mit Summa cum Laudae fertiggestellt. Und wenn eben Shikamaru Nara sagte, man habe Hirn, dann konnte man sich darauf schon was einbilden. Fand Sakura.
 

„Sakura?“ „Ja?“ Aus ihren Gedanken schreckend zuckte sie kurz zusammen und streckte dann den Kopf aus der Kabine. Itachi sah sie erwartungsvoll an. „Na komm raus.. Lass das Kleid sehen!“, forderte der Schwarzhaarige sie auf und grinste breit, als sie den Vorhang beiseite schob. „Das kaufen wir! Das ist perfekt! Dreh dich mal.“ Sakura tat wie ihr geheißen war und drehte sich einmal selbst um die eigene Achse. Sie musste zugeben: Das Kleid fand sie ebenfalls echt schick. Sie wollte auf das Preisschild schauen, erinnerte sich aber an das Versprechen, dass sie Itachi geben musste: Nicht auf den Preis achten! Das Kleid bekam sie von der Familie Uchiha geschenkt und da wurde nicht rumgemosert! Trotzdem. Sakura wusste, dass das Kleid sauteuer sein musste. A, war das hier ein Markenladen und B fühlte es sich schon richtig teuer an.

Nachdem die Pinkhaarige wieder in ihren eigenen Klamotten war, trat sie aus der Kabine. Itachi war gerade beim zahlen und gemeinsam verließen sie den Laden, um im nächsten Schuhgeschäft noch passende Schuhe zu kaufen und beim Juwelier noch ein wenig Schmuck. Gegen drei Uhr nachmittags war Sakura dann wieder zuhause und ließ sich geschafft auf ihr Bett fallen. Und obwohl sie wusste, dass die Uchihas genügend Geld hatten und dass sie die Sachen Sakura gerne schenkten, so fühlte sich die Pinkhaarige doch ein wenig schlecht. Immerhin war das ganze Zeug verdammt teuer gewesen! Also, musste es sein.. Sie hatte ja nie einen Preis erfahren..

Lange konnte sie sich allerdings keine Gedanken mehr machen, denn schon bald war sie im Land der Träume verschollen.
 

Das Läuten ihrer Klingel ließ sie plötzlich wieder hochschrecken. Verschlafen sah Sakura auf die Uhr und registrierte, dass sie ganze fünf Stunden geschlafen hatte! Es klingelte erneut und die Pinkhaarige schlurfte gähnend zur Türe. Als sie diese öffnete, stand ein perfekt gestylter Sasuke vor ihrer Tür. „Du bist ja noch gar nich umgezogen! Auf! Marsch! Haste meine SMS nich bekommen?“ Vollkommen verwirrt sah sie ihn an, was ihn zum grinsen brachte. „Anscheinend nich. Na los Schlafmütze. Zieh dich um, ich hol dich hier gerade ab, dass wir zu Narutos Feier fahren können“, befahl er der Pinkhaarigen und schob sie in ihr Bad. Hinter ihr schloss er die Tür und da stand sie jetzt. Vollkommen überfordert und verwirrt. „Hä?“

Einfach unbeschreiblich

Geek: „I think I found a fucking awesome new friend!“

King: „She is fucking unbelievable!“
 

Ok.. Moment.. Kurze Bestandsaufnahme..

Punkt Eins: Sakura hatte fünf Stunden nach einem anstrengenden Shoppingtag - mit Itachi Uchiha wohlgemerkt! - geschlafen. Punkt Zwei: Sie wurde geweckt durch ihre Türklingel bzw. durch Sasuke Uchiha, der sie zu der Party von Naruto abholen wollte. Und jetzt stand sie hier. In ihren Shoppingklamotten. Verschlafen. Verwirrt. In ihrem Badezimmer. Ok.. Bestandsaufnahme beendet.

Was zur Hölle?!
 

Böse stampfte Sakura wieder in ihren Wohnraum und versuchte Sasuke mit ihrem Blick zu morcheln, während eben jener sie gekonnt ignorierte und gemütlich Fernsehen schaute. Als sie sich räusperte, sah er dann aber doch auf und fragte verschmitzt: „Schon fertig?“ „Haha! Nein! Ich wüsste gern was hier abgeht!“ „Öh, es ist acht Uhr, sprich Dobes Party beginnt gerade. Deswegen bin ich hier und hol dich ab.“ „Du bist mim Auto da?“ „Nö, mim Bus. Alkohol und Auto vertragen sich nicht so gut.“

Angestrengt rieb sich Sakura den Nasenrücken und seufzte dann. „Ich hatte nicht wirklich vor auf die Party zu gehen. Außerdem hab ich kein Geschenk“, brummte sie dann schließlich und sah den Schwarzhaarigen anklagend an. „Wie du kommst nicht mit? Dobe freut sich schon die ganze Woche, dass wir alle kommen. Und das mit dem Geschenk macht nichts. A hab ich was und B, versprich ihm einfach was Selbstgebackenes.“ Stöhnend ließ Sakura die Schultern hängen. „Na toll.. Na gut.. Gib mir eine halbe Stunde“, maulte sie schließlich und verschwand mit frischen Klamotten erneut im Badezimmer. Sasuke derweil, machte es sich wieder auf der Couch gemütlich. Ein Grinsen konnte er sich trotzdem nicht verkneifen. Einfach unbeschreiblich diese Frau..
 

Genau eine halbe Stunde später – Sasuke war stark beeindruckt – trat Sakura dann tatsächlich frisch geduscht, gestyled und umgezogen aus dem Bad. Kurz atmete sie tief durch, dann: „Fertig.“ Sasuke nickte anerkennend und schritt ein, als die Pinkhaarige nach ihrer Tasche greifen wollte: „Nah! Lieber nicht.. Das is ne Party mit vielen Menschen und viel Alkohol und wenn du deine Tasche nich den ganzen Abend in der Hand halten willst, dann würd ich sie lieber nicht mitnehmen..“ „Erfahrungen, ha?“, fragte Sakura breit grinsend, doch Sasuke winkte nur ab. „Jein.. Meine Ex..“, sagte er bloß und rieb sich dann den Nacken. Schien keine besonders schöne Erinnerung zu sein.. Sakura nickte trotzdem, stellte die Tasche wieder an ihren Platz und steckte dann nur ihren Schlüssel ein. „Mehr nicht?“ Verständnislos sah der Schwarzhaarige sie an. „Nö. Geld, denke ich, brauch ich keins, meinte zumindest ja Naruto, dass alles gestellt und kostenlos is. Handy auch nicht, weil wen will ich schon anrufen oder wer ruft schon mich an?! Und Fahrkarte hab ich in meiner Jackentasche.“ „Öh ok.. Gibt Sinn.. Aber kein Handy?“ „Es ist nicht jeder so ein Suchti wie du!“, antwortete Sakura lachend und streckte dem Schwarzhaarigen die Zunge raus. Amüsiert grinsend verdrehte Sasuke die Augen. Einfach unbeschreiblich diese Frau..

Flink stieg Sakura noch in ihre schwarzen Highheels und warf dann einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel. „Kann ich so zu einer Party gehen?“ Kurz drehte sie sich einmal im Kreis, während Sasuke sie musterte. Sakura trug eine schwarze Leggins, die durch ein verstreutes, weißes Fleckenmuster ein wneig nach Rock 'n Roll aussah und dazu ein schwarzes T-Shirt, welches am oberen Rücken durchsichtig mit Spitze war. Ihre Haare trug sie wie meist offen über die linke Schulter und nur ein Lidstrich und etwas Gloss dienten als Schminke. Sasuke musste zugeben, dass sie ihm so sehr gut gefiel. „Ja, doch, so kannste gehen.“ „Perfekt“, meinte Sakura grinsend und freut sich, da sie sich eigentlich nur an Sasuke gehalten hatte. Dieser trug nämlich eine schwarze Jeans und dazu ein schwarzes Sweatshirt, dessen Ärmel er hochgeschoben hatte. Natürlich sahen die Klamotten aus, wie für ihn gemacht. Unbewusst blieb Sakuras Blick an Sasukes Brust hängen, die sich leicht durch das T-Shirt abzeichnete. Dieser Körpe-„Können wir dann?“ Die Pinkhaarige schreckte auf und konnte nur mit viel Mühe den roten Schimmer auf ihren Wangen verbergen. „Jap, können los.“
 

Gute zwanzig Minuten kamen die beiden dann bei Narutos Party an, die bereits in vollem Gange war. Kein Wunder, war ja auch schon neun Uhr. Der offizielle Beginn war acht gewesen.

Die Tür zu den Räumen stand offen und einige Studenten tummelten sich davor, um eine zu rauchen. Als sie den King und Kings Chéri erkannten, öffneten sie ihnen in alter Manier einen Weg und begrüßten sie herzlich. Verhalten lächelte Sakura und nickte ebenfalls zur Begrüßung, während der King neben ihr stolz und machohaft einfach an den Leuten vorbeiging. Als sie die Glastür passiert hatten, seufzte die Pinkhaarige auf. „Das is echt anstrengend! Daran muss ich mich immer noch gewöhnen..“ „Das wird schon“, munterte Sasuke sie auf und sah sich dann kurz um, als sie den Hauptraum betraten. Lange musste er aber nicht suchen, denn das blonde Geburtstagskind kam laut schreiend auf sie zugesprungen. „Sasuke! Sakura! Endlich seit ihr daaa!! Huhuuuu!!!“ Wild mit den Armen rudernd kam er auf sie zu und umarmte erst Sakura – oder erdrückte sie eher – und schlug dann mit Sasuke ein. Schließlich stand Naruto breit grinsend vor ihnen. „Schön, dass ihr hier seid, echt jetzt! Neji und Shikamaru sind auch schon da, aber die reden wie immer nich viel.. Na egal.. Kommts! Ich bring euch hin..“
 

Naruto hatte nicht übertrieben, als er gesagt hatte, dass es wohl Full House werden würde. Die Bude war prope voll und teilweise musste man sich einen Weg durch die Massen kämpfen. Sakura korrigierte sich: Mussten sie nicht. Ihr absolut unbekannte Leute begrüßten sie und öffneten ihnen einen Weg. Ungläubig starrte sie Sasuke an, der nur schmunzelnd meinte: „Man kennt Naruto und mich auch über unsre Uni hinaus. Basketball und so.“

Kurze Zeit darauf waren sie dann bei einer Ledercouch und einem davorstehenden Couchtisch angekommen. Neji und Shikamaru saßen bereits auf dem schwarzen Sofa und begrüßten die beiden Neuankömmlinge, als sie sie sahen. „Hallo Leute“, kam es seitens Shikamaus. Neji nickte nur.

„Ok, dann setzt euch zwei mal und ich hol euch was zu trinken.. Ah und Hinata bring ich noch mit, die müsst etz auch langsam mal da sein..“, sagte der blonde Chaot ein wenig verplant und war dann auch schon wieder in der Masse verschwunden. Sobald Naruto weg war, lehnte sich Sasuke zu den anderen beiden Jungs rüber und ein verschwörerisches Grinsen stahl sich auf ihre Gesichter als sie leise miteinander etwas besprachen. Sakura derweil seufzte. Na toll.. Jetzt saß sie hier. Leicht gelangweilt ließ sie den Blick über den Raum und die Leute schweifen. Der Raum war groß und konnte bestimmt 200 Leute fassen. Der Rest würde wohl irgendwo draußen oder in einem der wenigen Nebenräume herumlungern. An der kompletten hinteren Wand war ein gigantisches Buffet aufgebaut, auf dem der Alkohol, die Mischgetränke, Becher, Plastikgeschirr und etwas zu Essen standen. Also herrschte Selbstbedienung. War auch besser so, nicht dass es so ausartete, wie bei der Semester is Over Party. Die Musikanlage war wohl über eine Treppe im Nebenraum erreichbar, denn der DJ sah durch ein großes Fenster über dem Buffet zu ihnen hinaus. Die Musik war gut und brachte die Menge langsam zum Tanzen. Sitzmöglichkeiten am Rand boten sich an, um zu entspannen oder zu plaudern. Sakura musste zugeben: Die Jungs hatten echt an alles gedacht.

Gähnend sah sich die Pinkhaarige erneut um und hoffte darauf, dass Naruto wiederkam, denn die Jungs neben ihr planten immer noch was. Langeweile machte sich breit.
 

Plötzlich stand der Chaot vor ihr. Wo war der denn jetzt hergekommen? Sasuke hatte ihn auch gesehen und stoppte abrupt in seinem Satz.

„So, da bin ich wieder: Hier.. Einmal VodkaBull für Sasuke und dir Sakura hab ich jetzt einfach mal VodkaKirsch mitgebracht. Hoffe das is in Ordnung“, druckste er ein wenig verlegen herum. Hatte er doch tatsächlich vergessen Sakura zu fragen, was sie trinken will! Bei Sasuke wusste er es natürlich und war deshalb sofort losgestürmt. Erst als er vor den Getränken stand.. Tja.. Blonder Chaot eben. Sakura allerdings winkte nur ab und bedankte sich. „Wird schon schmecken“, sagte sie zwinkernd.

„Huii.. Gut.. Ich hab auch noch wen mitgebracht. Das hier“, meinte er breit grinsend und ging einen Schritt zur Seite, „ist Hinata Hyuuga. Nejis Cousine. Hinata, das sind Sasuke, Shikamaru und Sakura.. Jo und Neji halt.“ „Dobe wir kennen Hinata.“ „Ich weiß, ich wollte sie, uns, euch- Was auch immer nochmal offiziell vorstellen. Klugscheißer“, verteidigte sich Naruto und zog beleidigt eine Schnute. Schließlich grinste er dann wieder und schob Hinata zur Couch. Etwas schüchtern begrüßte sie die Jungs und Sakura und setzte sich dann neben jener dazu, nachdem alle ein wenig zusammen gerutscht waren.

Naruto war schon wieder verschwunden und hatte irgendetwas von „Der Gastgeber wird gebraucht“, oder so, gefaselt. Sobald das Geburtstagskind weg war, standen auch die Jungs auf. „So Ladies, leider müssen wir euch jetzt verlassen, wir müssen noch die Überraschung für Dobe vorbereiten“, entschuldigte Sasuke alle Drei und schließlich verschwanden auch sie in der Masse. Zurück blieben Sakura und Hinata, die sich zunächst peinlich anschwiegen, bis Sakura endlich fragte: „Woher kennst du Naruto bzw. die Jungs eigentlich?“ „Wie gesagt Neji ist mein Cousin, aber mehr kenn ich Naruto daher, weil unsre Eltern nebeneinander wohnen. Sie sind auch gut befreundet und joa.. Wir kennen uns halt jetzt seit dem Kindergarten“, erklärte die Blauhaarige noch immer etwas verhalten. „Und warum bist du dann kein Teil von der Truppe?“ „Naja.. Die Jungs hatten sich alle beim Basketball kennen gelernt, seitdem sind sie eine Clique. Und so ganz alleine als Mädchen da dabei zu sein, ohne Ahnung von Basketball war doof..“ „Verständlich. Aber jetzt bin ja ich da und ich könnte etwas weibliche Unterstützung gebrauchen. Außerdem weiß ich, dass Naruto dich süß findest und so, wie du ihm hinterhergeschaut hast, bist du ihm auch nicht ganz abgeneigt, was?!“, zwinkerte die Pinkhaarige und fing dann lauthals das Lachen an, als Hinata schlagartig rot wurde..
 

Zwei Stunden später:

Sasuke, Shikamaru und Neji waren nach wie vor verschollen.

Naruto wuselte überall und nirgendwo rum.

Hinata und Sakura hatten sich mittlerweile gut angefreundet, hatten beide gut einen in der Krone und beide könnten schwören gerade noch auf der Couch gesessen zu sein. Tatsache war allerdings, dass sie gerade in einem der Nebenräume auf einer Couch saßen und dort ein Trinkspiel spielten. Wie das aber genau funktionierte, wussten die beiden nicht. Sie machten einfach irgendwas. Es schien zu funktionieren, denn: „Nain!! Etz habm die schon wiedaa gewonän!“, lallte einer in einem Spidermanmorphsuit und warf sich auf der Couch zurück. Sakura und Hinata dagegen brüllten auf, freuten sich und bekamen dann einen Lachflash. Wie oft sah man auch einen niedergeschlagenen Spiderman?
 

Zwei weitere Stunden später.

Sasuke, Shikamaru und Neji waren nach wie vor verschollen.

Naruto wuselte überall und nirgendwo rum.

Hinata und Sakura waren draußen bei den Rauchern gelandet. Aber nicht um eine zu Rauchen, sondern um ein wenig frische Luft zu schnappen. „Sagma wo schind dänn aigentlich die Jungs?“, lallte Hinata und legte ihren Kopf in den Nacken. Sie hatte eindeutig genug getrunken. Erschöpft vom Tanzen und den ganzen Trinkspielen gähnte sie, in welches auch Sakura mit einstieg. Nach einer kurzen Weile, gähnte Sakura erneut und streckte sich dann. „Isch hab kaaiiine Ahnung, wo die sind..“, brabbelte sie und rutschte auf dem kleinen Bänckchen ein Stück nach unten. Schweigend genossen sie die frische Luft und den wenigen Lärm. Hier zu sitzen war wirklich herrlich.. .. .. .. „Also hier sitzn is ja auch langwailig!“, meinte Hinata plötzlich und stand ein wenig zu schnell auf. Sakura konnte die Blauhaarige gerade noch greifen, verlor aber selbst das Gleichgewicht, weshalb beide zusammen auf den Boden stürzten. Lachend rollte sich die Pinkhaarige von Hinata runter, die ebenfalls lauthals lachte. „Na da haben sich aber zwei gefunden, was?“, kam es plötzlich von einer Stimme über ihnen. Sakura öffnete die Augen und erkannte: „Sasuukee! Da bist du ja endlich! Ich hab dich schon vermisst! Wo warst du denn die ganze Zeit?“, lallte sie noch immer und streckte ihm die Arme entgegen, um ihn greifen zu können. „Oh je.. Bisl zu tief ins Glas geschaut, was?“ „Nönööö..“ „Ok“, lachte der Schwarzhaarige und ging in die Hocke, um Sakura und Hinata beim Aufsetzten zu helfen. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten hatten sie es dann auch geschafft. „Schankedööön“, freute sich Sakura und drückte Sasuke einen Kuss auf die Wange. Irritiert sah er sie an. „Ha ha!“, lachte sie und rutschte wieder zu Boden. Angestrengt atmete der Schwarzhaarige durch, verdrehte aber amüsiert die Augen.

Einfach unbeschreiblich diese Frau..
 

„...?“ „Hn.“ „-kura?“ „Hn.“ „Chéri, wach auf!“ „Hä?“

Schlagartig wurde Sakura wach und starrte in das grinsende Gesicht von Sasuke. „Aha, Sakura kann ich dich so oft rufen, wie ich will, aber reagieren tust du nur auf Chéri.. Soso.. Soso!“, piesakte er die Pinkhaarige. Beleidigt und auch ein wenig peinlich berührt, streckte sie ihm die Zunge raus. Demonstrativ verschränkte sie auch noch die Arme vor der Brust und drehte den Kopf weg. Da sah sie doch lieber Nachrichten, als sich dieses triumphierende Grinsen angucken zu müss- Nachrichten?

Ruckartig setzte sich Sakura auf und knallte dabei mit dem Kopf gegen Sasukes Kinn. „Oww.. Auaaa.. Mein Gott, was hastn du für nen Schädel?“, meinte er mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht und rieb sich das Kinn. „Das könnt ich dich über dein Kinn fragen!“, brummte die Pinkhaarige und rieb sich die schmerzende Stelle am Kopf. War ja nicht so, als dröhnte der eh schon genug..

„Andre Frage: Warum bin ich bei euch zuhause?“ „Nachdem du und Hinata euch erfolgreich abgeschossen habt bist du draußen eingepennt, nachdem ich euch endlich gefunden hatte. Ich hab dann Itachi angerufen, dass er dich nach Hause bringt, aber anstatt dich zu dir zu bringen, hat er dich zu uns gebracht“, klärte Sasuke Sakura auf und genehmigte sich dann einen Schluck aus seiner Kaffeetasse. „Übrigens, Aspirin steht hinter dir auf dem Abstelltisch“, fügte er noch hinzu, als er sich zur Küche umdrehte, um sich noch einen Kaffee durchzulassen. Sakura drehte sich um und fand dann auch sofort das Wasserglas. Die Tablette musste schon aufgelöst sein, denn kein Päckchen lag daneben. In wenigen Schlücken hatte sie das Glas leer und stellte es dann wieder zurück. Als Sasuke neben ihr auf der Couch Platz nahm um Fern zu sehen, fragte sie dann nochmal genauer nach: „Wie, ich bin eingeschlafen?“ „Jop. Einfach so. Hast übrigens die Überraschung für Naruto verpasst.“ „Waaas? Neiin! Was war es denn?“ „Hinata is aus einer Torte gesprungen und hat für ihn getanzt. Sie sind jetzt auch offiziell zusammen“, erzählte er breit grinsend und lugte zu der Pinkhaarigen rüber. „Waaas? Ich hab alles verschlafen?“ Entrüstet starrte Sakura und ließ sich dann maulend zurück auf die Couch fallen. „Alles haste nicht verpennt. Hast ja kräftig gefeiert gestern. Zumindest was mir alles so erzählt wurde“, meinte Sasuke und konnte sich das Lachen nicht verkneifen, als Saukra ihn absolut verstört ansah. „Naaaaaiiiin!! Ich kann mich nie mehr in der Uni blicken lassen!“, jammerte sie und schlug sie die Hände vors Gesicht. Sasuke konnte sich nicht mehr halten. Er prustete los und lachte so hart, dass ihm die Lachtränen kamen. „Hör auf mich auszulachen!“, schrie Sakura und stürzte sich auf ihn, um ihn zu kitzeln, schlagen, massakrieren.

„Was ist denn hier los?“, kam es verschlafen aus dem Durchgang. Itachi war ein bekennender Morgenmuffel und war selten vor neun wach, wenn er frei hatte. In letzter Zeit wurde er aber immer häufiger unsanft durch Geschrei geweckt. Und ja.. Auch heute war es wieder Sakura. Total zerzaust stand Itachi da und beobachtete wie so oft, wie – dieses Mal – Sakura auf Sasuke saß und ihn kitzelte und schlug, während dieser schon einen hochroten Kopf vom Lachen hatte. Irgendwie schien das ein Hobby von den beiden zu sein. Augen rollend stampfte Itachi wieder zurück in sein Zimmer und ließ sich auf seinem Bett fallen. Die sollten einfach mal zusammen kommen. Meine Güte, einfach unbeschreiblich diese Zwei!
 

Der Rest des Sonntages verlief eigentlich ganz ruhig, was hauptsächlich an Itachi lag, da er die beiden Streithähne immer wieder davon abhielt aufeinander loszugehen. Sasuke hatte es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, Sakura damit aufzuziehen, dass sie einfach eingeschlafen war. Diese natürlich, konterte meist mit Kitzelattacken oder Kissenschlachten – oder wollte es zumindest. Der Einrichtung wegen ging der ältere der Uchihabrüder deshalb immer dazwischen. Nachdem die drei sich diverse Filme angeschaut hatten und gemeinsam bei Frau Minks zu Abend gegessen hatten, verabschiedete sich die Pinkhaarige und machte sich auf den Heimweg.

Sobald Itachi die Tür hinter Sakura geschlossen hatte, seufzte er auf und ließ sich zufrieden neben Sasuke auf der Couch sinken. „Ah.. Endlich Frieden in dieser Wohnung.“ Irritiert sah der Uchihasprössling seinen großen Bruder an. „Hä?“ „Vergiss es einfach Sasuke. Dir das zu erklären dauert bis Ostern. Ihr seid einfach unbeschreiblich. Tu mir einfach einen Gefallen ja? Bring Sakura nächstes mal selbst nach Hause“, erklärte er gähnend und entschied sich dann doch dafür ins Bett zu gehen. Zurück ließ er einen verwirrten Sasuke. „Hä?“
 

„Hey Mum, glaubst du wirklich, dass dein Plan aufgeht?“

Glaubst du ehrlich ich finde die Nachbarstochter toll? Das Miststück lässt immer ihren ollen Hasen meine Blumen fressen! Nur Mut! Teil eins, dass er Sakura fragt, hat doch schon geklappt!

„Hach ja.. Na gut.. Du musst mir dann Freitag noch sagen, wie wir die zwei am Samstag zusammen bringen!“

Ja Spatzi, das machen wir schon. Schüssii.

„Nacht, Mum.“

Von Kettensägen und unglaublich tollen Menschen

Geek: „Well.. Yeah.. He's fucking awesome!“

King: „Where's this fucking chainsaw!“
 

„Immer diese Pärchen.. Wo ist die Kettensäge, wenn man sie braucht?“, brummte Sasuke verstimmt und stapfte davon. „Bist ja nur neidisch“, flötete Naruto und gab Hinata einen weiteren innigen Kuss, woraufhin die Blauhaarige rot anlief. Shikamaru verdrehte nur die Augen und seufzte leise: „Wie anstrengend.“ Neji enthielt sich wie immer komplett. Sakura, die gerade von der Essenstheke zurückkam, setzte sich irritiert drein guckend zu ihrer neuen Clique. „Was denn mit dem los?“, fragte sie und begann zu essen. „Ach keine Ahnung. Schlecht geschlafen vielleicht. Oder er hat seine Tage. Wer weiß“, antwortete Naruto grinsend und ließ endlich Hinata von seinem Schoß, dass sie sich zur Pinkhaarigen setzten konnte.

Heute war bereits Mittwoch und nach Narutos Party war die Stimmung in der Uni ausgelassen. Es war, als hätten die Studenten sie gebraucht. Natürlich waren nicht alle da gewesen, aber die gute Laune wirkte übergreifend. Trotz des verregneten Wetters. Seit Montagabend schüttete es durchgehend und viele hatten den Sommer bereits abgeschrieben. Und das, obwohl erst Mitte Oktober war. Es gab zwar Hoffnung auf Besserung am Wochenende, aber die Temperaturen würden im Keller bleiben. Lausige 10 Grad Celsius. Sakura fröstelte es. Na toll und sie durfte bei den Temperaturen überglücklich über einen roten Teppich latschen. Das hatte ihr Sasuke am Montag gebeichtet. Bevor sie die Räumlichkeiten der Gala betreten konnten, würden sie über einen roten Teppich marschieren müssen, mit Fotografen und dem ganzen Pipapo.
 

„Was schaust du so angestrengt?“, kam es leise von der Seite. Sakura sah überrascht auf und blickte in Hinatas fragendes Gesicht. „Hab ich wirklich so frustriert geguckt?“ „Absolut. Denkst du über die Gala am Samstag nach?“ „Hijaaa.. Ich will nicht mit Sasuke bei 10 Grad über einen roten Teppich laufen, in einem sündhaft teuren Kleid und mit der kompletten Uchihafamilie!“ Frustriert seufzte die Pinkhaarige und ließ dann den Kopf hängen. „Ach das wird schon. Sasuke wird den ganzen Abend bei dir bleiben, hat er dir ja versprochen und Naruto und ich sind auch da. Das wird bestimmt lustig. Übrigens, mit wem geht Itachi eigentlich zu der Gala?“ „Mit seiner Sekretärin Nanami.“ „Hach.. Scheint auch so ein ewiger Single zu sein“, seufzte Hinata und sah demonstrativ zu Neji, was Sakura zum Lachen brachte. Neji war wirklich ein ewiger Single. Dann und wann hatte er mal einen One-Night-Stand, um seine Triebe zu befriedigen, aber das war's dann auch schon wieder. Einmal hatte er tatsächlich zu Hinata gesagt, dass ihm eine Beziehung zu anstrengend wäre. Ungläubig hatte sie ihn angestarrt, die Hand gegen die Stirn geklatscht und war dann von Dannen gezogen. „In dem Punkt ist er einfach wie Shikamaru. Das muss irgendwann in den acht Jahren, die sie jetzt schon befreundet sind, abgefärbt haben.“
 

„Wo ist eigentlich Sasuke?“ „Der is nach Hause. Migräneanfall“, antwortete Naruto und gähnte. Die letzten Vorlesungen des Tages waren immer die Schlimmsten. Man wollte nach Hause und der Dozent oder Tutor redete eigentlich nur noch mit sich selbst – und Sakura. Naruto hatte sich, nachdem Sasuke ja nach Hause gegangen war, vor zu Sakura in die erste Reihe gesetzt, was ihm jedoch so gar nicht taugte. Da wurde man immer so hoffnungsvoll vom Dozenten angeschaut, damit man etwas sagte.

Der gelangweilte Blick zur Uhr über der Tür verriet ihm, dass er nur noch eine viertel Stunde ausharren musste. Eigentlich konnten sie als Studenten ja kommen und gehen wann sie wollten, aber der Dozent in Wirtschaft war da eigen. Wenn man seine Vorlesung besuchte, dann von Anfang bis Ende. Keine Ausnahme! Und so rutschte Naruto tiefer in seinen Stuhl und fragte sich warum Sakura eigentlich mitschrieb. Die Scripte konnte man sich zuhause einfach runter laden. Ach halt.. Sakura hatte mal gesagt, dass sie keinen PC besaß. Ok, dann wusste Naruto, was sie zum Geburtstag bekam.

Er schielte wieder zu Sakura rüber und musterte sie. Sasuke hatte ihm mal über Sakuras Situation berichtet. Dass ihre Eltern tot waren und sie sonst keine näheren Verwandten hatte. Dass sie ihr komplettes Leben selbst schaukelte. Dafür hatte sie seinen tiefsten Respekt. Zwar wohnten sie alle aus der Clique auch bereits alleine, mussten aber nicht noch jobben, um über die Runden zu kommen und wenn etwas war, dann hatten sie noch den Rückhalt ihrer Eltern. Das waren Dinge, die Sakura nicht hatte. Trotzdem schien es ihr nichts auszumachen. Sie wirkte glücklich. Naruto hatte für sich selbst bereits beschlossen, dass wenn Sakura mal Hilfe brauchen würde, er ihr immer helfen würde. Und Sasuke würde sich da bestimmt mit einreihen. Die anderen wahrscheinlich auch. Die Pinkhaarige war sympathisch und unglaublich freundlich und hatte es einfach verdient. Fand zumindest Naruto.

„Huhuu.. Naruto? Kommst du? Wir können los“, meinte Sakura und fuchtelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum. Vor Schreck zuckte er zusammen und sah dann erst Sakura an und dann auf die Uhr über der Tür. Tatsächlich. Die viertel Stunde war rum! Freiheit! Mit einem breiten Grinsen sprang Naruto auf und streckte sich. „Endlich nach Hause“, freute er sich und griff nach seiner Tasche. Sakura lachte nur und folgte dem blonden Chaoten dann. Erst mosern, man wolle Heim und dann in einem Tagtraum versumpfen.
 

Gemeinsam fuhren sie mit dem Bus in Richtung nach Hause bzw. in die Arbeit. Ausgelassen unterhielten sie sich über den kommenden Samstag und schmiedeten einen Fluchtplan, wenn die Gala zu langweilig wurde. Eine Station bevor Sasuke eigentlich aussteigen musste, stieg dann Sakura schließlich aus. „Also bis morgen dann Naruto!“ „Jo. Viel Spaß bei der Arbeit.. Oder so“, antwortete etwas verwirrt und kratzte sich dann mit einem breiten grinsen am Hinterkopf. Was wünschte man auch, wenn jemand zur Arbeit ging? Viele Kunden? Gutes Geld? Egal..! Viel Spaß kann man immer wünschen! Sakura lachte und hob noch einmal die Hand zum Abschied, ehe sie in die Straße bog, in der der Blumenladen war.

Naruto sah ihr hinterher, bis sie aus seinem Blickfeld verschwunden war und las sich dann die eingegangene SMS seiner Freundin durch:
 

Hallo Schatz,

Sportkurs fällt heute aus, wollen wir was machen?
 

„Natürlich“, grinste Naruto und antwortete Hinata. In seinem Kopf spielte sich dabei ein lustiges kleines Filmchen ab, in dem Sasuke mit einer Kettensäge in der Hand wahnsinnig lachte und diabolisch sagte: „Ich geh dann mal verliebte Pärchen im Park besuchen.“

Der blonde Chaot musste über sein eigenes Kopfkino lachen. Ja, Sasuke war nicht so der Verliebt-über-beide-Ohren-und-rosa-rote-Brillenträger. Und frisch verliebte Pärchen fand Sasuke auch schon immer schrecklich. Immer dieses Aneinandergehänge und Rumgeknutsche und Wimperngeklimper.

Zwei Stationen später stieg dann schließlich auch Naruto aus dem Bus.
 

Am Donnerstag trafen sich alle sechs noch vor der ersten Lesung in der Mensa an ihrem Stammtisch, um einige Kleinigkeiten für Samstag zu besprechen. Oder eher viel mehr taten das Naruto, Hinata, Sasuke und Sakura. Neji saß wie immer still da und Shikamaru würde die Gala nicht besuchen. Brauchte er auch nicht. Was wollte er auf einer Gala mit lauter Menschen aus dem Wirtschafts- und Finanzsektor, wenn er selbst, wie sein Vater, Luft- und Raumfahrt studierte? Neji, der das Selbe studierte, musste allerdings mitgehen. Das wiederum lag aber an seiner Familie, die mit ihrem Unternehmen eine führende Position in der Wirtschaftswelt einnahm.

„Hey Naruto, fahren deine Eltern jetzt mit oder nicht?“ „Ja doch, aber sie werden schon früher wieder gehen. Ich würd dann bei euch mit Heim fahren“, antwortete Naruto gähnend und küsste dann seine Freundin, die zustimmend nickte. „Sehr gut. Meine Mum und Neji werden dann mit deinen Eltern auch frühzeitig heimfahren.“ „Apropos Fahren“, kam es plötzlich von Sasuke, bei dem das Thema erst jetzt angekommen war. „Sakura, meine Mum hat gefragt, ob du nicht einfach bei uns schlafen willst, von Freitag auf Samstag. Also bei uns im Haus am Stadtrand. Von da aus is es nich so weit zur Gala und meine Mum würd dir beim fertigmachen helfen.“ „Äh.. Öh..“ Sakura war ein wenig sprachlos. Zum Einen, weil Sasuke gerade ohne Punkt und Komma geredet hatte - sie wusste zwar, dass Sasuke auch gerne eine Plaudertasche war, vor allem als Freak, aber normalerweise hielt er sich in der Uni zurück. Zum Anderen, weil sie nicht mit einem solchen Angebot gerechnet hatte. „Äh.. Ich muss Freitag bis fünf arbeiten“, setzte sie zum Sprechen an, doch Sasuke unterbrach sie: „Ok, dann holen wir dich um fünf ab. Nimm dein Kleid und alles mit, was du brauchst.“ „Äh.. Aber-“ Weiter kam die Pinkhaarige allerdings nicht mehr, denn die Glocke klingelte und zwang sie alle in ihre ersten Vorlesungen. Nur Hinata blieb noch mit ihrem Kaffee sitzen. Ihre erste Vorlesung begann erst in einer dreiviertel Stunde. Sprachstudentin zu sein war schon irgendwie entspannt..
 

„Naruto. Kettensäge“, brummte Sasuke genervt und zappte ein Programm weiter. „Jaja.. Schon gut. Ich halt ja schon die Klappe“, kam es pampig zurück. Naruto verschränkte die Arme vor der Brust und schob die Unterlippe vor. Sasuke seufzte. „Jetzt sei nicht beleidigt, aber du quasselst mir etz schon seit Stunden die Ohren voll, wie toll Hinata doch ist. Ja, sie ist toll, ok?! Aber bitte, bitte hör auf mit dieser Ich-bin-ja-so-verliebt-Stimmung. Das is ja unerträglich.“ Gähnend sah er zu seinem blonden, besten Freund rüber, der bereits wieder breit grinste. Seit Unterrichtsende saßen die beiden nun bei Sasuke zuhause und warteten darauf, dass es fünf Uhr wurde. Dann konnten sie Sakura von der Arbeit abholen und zu ihren Eltern fahren, um sich für die Gala am Samstag dort vorzubereiten. Eigentlich hätte Naruto schon längst bei seinen Eltern sein können, aber er leistete lieber Sasuke Gesellschaft, da Itachi bereits bei ihren Eltern war. Allerdings war sich Sasuke mittlerweile nicht mehr all zu sicher, ob das eine gute Idee gewesen war. In einem Redeschwall, der nie zu enden schien, hatte Naruto ihm von den tollen Dingen erzählt, die er und Hinata unternahmen. „Wo ist die Kettensäge, wenn man sie mal braucht?“, murmelte er schließlich und gähnte erneut. „Was?“ „Nichts Dobe, nichts..“ „Böde Kuh! Du bist doof.“

Mit einem Augenverdrehen warf sich Sasuke stöhnend zur Seite. Das durfte doch nicht war sein! Und so was war sein bester Freund! Naja.. Murphy's Law wahrscheinlich.
 

Und dann endlich.. Ino hielt die Klappe! Sakura dankte kurz dem eventuell existierenden Gott und seufzte dann. Seit über einer Stunde faselte Ino schon, wie toll es doch sein würde auf die Gala zu gehen, dass Sakura unbedingt Fotos machen sollte und blablabla~

Nachdem die Pinkhaarige nämlich mit dem ganzen Kleiderzeug in den Millionen Tüten bei Ino aufgeschlagen war, hatte diese unglaublich große Augen bekommen und sie bis zur letzten Information ausgequetscht. Ergeben hatte Sakura also alles erzählt und hatte der Blondhaarigen somit einen Stoff geliefert, aus dem anscheinend ihre Träume waren. Ino hatte nicht mehr aufgehört sich die schönsten Situationen auszumalen und natürlich war sie auch ganz vorne mit dabei, wenn es darum ging Sasuke bei Sakura gut darzustellen. Sakura seufzte erneut. Das brauchte Ino doch gar nicht. Sakura wusste, wie gut Sasuke aussah. Wie gut er roch. Wie perfekt er einfach war. Um sich selbst wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzubringen, klatschte sich die Pinkhaarige mehrmals auf ihre Wangen und atmete dann erleichtert auf, als sie merkte, dass es funktionierte. Das halbnackte Bild von Sasuke in Badehose verschwand langsam.. Sehr langsam..

Tja.. Zu langsam, denn Ino hatte den Laden in Richtung hinteres Lager verlassen und Sakura war wieder alleine mit ihren Gedanken an Sasuke. Quengelnd ließ die Pinkhaarige den Kopf auf die Theke fallen und rieb sich dann die Stirn. Was war die Theke auch so hart! Aber hey.. Sasuke war einfach..perfekt?! Er hatte ein perfektes Gesicht, nicht zu kantig, nicht zu rund. Einen perfekten Körper mit der richtigen Festigkeit und Anzahl an Muskeln. Außerdem hatte er einen perfekten Charakter – oder eher zwei und den Freak präferierte sie definitiv mehr. Aber auch als Macho war er irgendwie.. sexy? Perfekt? „Hach..“, seufzte Sakura und stützte ihren Kopf auf ihre Hand. Ja. Sie gab es ja schon zu. Sie fand Sasuke toll!
 

„Sakura!“ Die Pinkhaarige schreckte auf und blinzelte. Vor ihr stand ein breit grinsender Sasuke und wedelte mit seiner Hand vor ihrem Gesicht. „Na? Von welchen pinken Ponys, die auf Regenbögen tanzen, hast du denn geträumt?“, lachte er und wich Sakuras Hand aus. Böse schnaubte die Pinkhaarige. Wenn der wüsste!

„Also dann: Können wir los?“ „Jahaaa~ Hier sind die Tüten!“, flötete es und eine gutgelaunte, mit lauter Tüten bepakte Ino kam aus der kleinen Kabine, in der die beiden Frauen oft ihre Pausen verbrachten. „Bitteschöön“, sagte die Blonde und drückte Sasuke alles in die Hand. Amüsiert bedankte er sich und wartete dann auf Sakura, die sich gerade ihre Jacke anzog.

„Und macht mir ja schöne Fotos!“, ertönte es noch einmal hinter den beiden, bevor sie den Blumenladen verließen. Etwas fertig seufzte Sakura. „Müde?“, fragte Sasuke. „Ja.. Und außerdem ein wenig fertig, weil mir Ino dauernd in den Ohren lag, wegen der Gala. Ich glaub die wird heut Nacht davon träumen“, meinte die Pinkhaarige mit einem Stirnrunzeln, lächelte aber dann, als auch Sasuke erzählte, wie Naruto ihn heute genervt hatte. „Immer diese blonden Menschen“, lachte Sakura und stieg auf der Beifahrerseite von Sasukes Wagen ein.
 

Die Fahrt zu Sasukes Elternhaus dauerte nur eine halbe Stunde und verlief reibungslos, denn Sakura döste ein wenig. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen hatte Sasuke immer wieder zu ihr herüber geschaut. Heute wirkte sie nicht ganz so nervös, wie Naruto, der es von Hinata wusste, es ihm beschrieben hatte. Anscheinend machte sie sich große Sorgen sich auf der Gala oder vor seinen Eltern zu blamieren. Aber da hatte Sasuke keine Zweifel: Sakura würde toll aussehen und sich auch niemals blamieren. Außerdem war ihre Clique ja auch noch da. Zur Not würden sie „Plan B – Flucht!“ auspacken und dann von der Gala verschwinden.

Als sie ankamen, weckte Sasuke Sakura, die leicht irritiert dreinschaute, bis sie schließlich wieder wusste wo sie war. „Aufstehen Schlafmütze“, meinte er zwinkernd und stieg schon mal aus dem Auto aus, um die Tüten aus dem Kofferraum zu laden. Anscheinend hatte man ihre Ankunft bemerkt, denn die Haustüre ging auf und ein breit grinsender Itachi und ein Butler? - Himmel, dass war wirklich ein Butler! Sakura war platt. - kamen heraus. Erst jetzt registrierte auch Sakura die riesige Villa, die Auffahrt, den Garten. Fasziniert blieb sie in der Beifahrertür stehen und sah sich um. Träumte sie oder war sie wach? Es sah hier auf der einen Seite so klischeehaft aus und auf der anderen Seite doch irgendwie ganz anders. Die Pinkhaarige war sprachlos. Hier waren Itachi und Sasuke also aufgewachsen. Wahnsinn.

„Sakura kommst du?“, rief jemand nach ihr. Dieser Jemand war der breit grinsende Itachi und stand in der Haustüre. Kurz sah sie sich um. Sasuke stand lächelnd neben ihr und wollte die Autotür schließen, damit er in die Garage fahren konnte. „Wenn du dann wieder einigermaßen zurück in unsrer Welt bist, würd ich gern das Auto parken“, meinte er verschmitzt. „Äh, ja klar.. Sorry. Aber das ist ein sehr schönes und großes Haus“, versuchte sich Sakura zu entschuldigen, doch der Schwarzhaarige winkte nur ab. „Danke, aber ich finde es sogar ein wenig zu groß.“
 

„Hallo Sakura, es freut mich dich endlich persönlich kennen zu lernen! Ich darf dich doch duzen oder?“, stellte sich Mikoto Uchiha der Pinkhaarigen freudig vor. Sakura schüttelte ihr ein wenig zaghaft die Hand und meinte dann schließlich lächelnd: „Natürlich. Es wäre mir sogar lieber.“ „Schön. Meinen Mann muss ich leider entschuldigen. Fugaku ist noch im Büro. Ein paar Dinge für morgen noch vorbereiten und so weiter. Also dann. Itachi hat mir schon viel von dir erzählt. Ich habe gehört, dass du ganz alleine wohnst“, erklärte Mikoto in einem Redeschwall. Sakura war ein wenig überfordert, aber mit Sicherheit konnte sie eins sagen: Itachi kam nicht nur im Aussehen nach seiner Mutter! Sofort sprang er ein und erzählte wieder etwas Sakura. Die Pinkhaarige war noch immer überfordert. Diese große Eingangshalle mit dem weißen Marmorboden und den hellen Decken mit Stuck. Eine große steinerne Treppe, führte nach oben in das nächste Stockwerk. Weiter konnte Sakura jedoch nicht starren, denn eine ihr wohlbekannte Stimme tadelte die beiden, die neben ihr standen. „Mum, Itachi. Überfordert Sakura nicht so. Lasst sie erst mal ankommen.“ „Hach du hast ja so Recht Spatz. Ich entschuldige mich vielmals Sakura. Ich freue mich nur so, dich endlich kennen zu lernen. Nun denn, um wieder zur Etikette zurückzukehren..“ Kurz räusperte sich Mikoto, straffte die Schultern und plötzlich sah sie aus, wie eine Frau, die alles erreichen konnte. „Gut. Sasuke sei so gut und zeig Sakura ihr Zimmer. Itachi, mit dir würde ich gerne noch ein paar Dinge für morgen besprechen, wegen dem Nixon-Vertrag. Essen gibt es in einer Stunde. Ich möchte, dass ihr alle pünktlich da seit. Ihr wisst, dass euer Vater Unpünktlichkeit nicht leiden kann.“ Sie beendete ihre kleine Rede und nickte dann Sakura zu. Anschließend bedeute sie ihrem Ältesten ihr zu folgen und Sasuke seufzte, als die beiden die Eingangshalle verlassen hatten. „Tut mir leid, aber meine Mutter hat auch ihre zwei Gesichter.“ Sakura grinste. Ok, dann wusste sie woher die Veranlagung kam. „Na dann komm. Dann zeig ich dir mal dein Zimmer“, meinte Sasuke und ging ein paar Schritte vor. Brav folgte Sakura ihm.
 

„Wow“, war alles was Sakura herausbekam. Dieses Haus machte sie noch fertig. Es war so groß und so schön eingerichtet. „Ich denke mal es gefällt dir“, lachte Sasuke und ging auf eine Tür im Zimmer zu. „Hier ist dein eigenes Bad und deine Sachen für morgen, bzw. deine anderen Sachen, sind in dem Kleiderschrank untergebracht. „Wie schon ausgepackt?“ „Ja. Leandro hat bereits alles eingeräumt. Ich hoffe, das ist in Ordnung“, fragte der Schwarzhaarige vorsichtshalber noch mal nach. „Leandro?“ „Unser Butler, Chauffeur, Koch.. Eigentlich unser Mann für alles und sehr guter Freund.“ „Ah ok..“ Wieder lachte Sasuke, wuschelte Sakura durch die Haare und blieb dann in der Zimmertür noch einmal stehen. „Komm erst mal runter, guck dir alles an, ich hol dich dann in ner halben Stunde, dann kann ich dir vor dem Essen noch das restliche Haus zeigen.“ „Ok..“

Damit war Sakura allein. Allein in diesem riesigen Zimmer. Das Zimmer mit dem Bad zusammen, war gefühlt zig mal größer als ihre ganze Wohnung. Sie saß gerade auf einem großen, weichen Doppelbett, das mit flauschiger, hellgrüner Bettwäsche bezogen war. Die Vorhänge vor dem bodenlangen Fenster waren in dem selben Ton und selbst die Verzierung an dem großen viertürigen Kleiderschrank war in der Farbe. Der dunkle Holzboden stand im perfekten Kontrast zu den weißen Wänden und auch hier war wieder Stuck an der Decke. Neugierig machte sich Sakura auf in ihr eigenes Bad. Auch ihre Hygieneartikel waren ausgeräumt und sorgfältig aufgestellt worden. Die Pinkhaarige wurde ein wenig rot. Leandro hatte ihre ganzen Sachen gesehen! Sogar ihre Unterhosen! Ein verzweifeltes Lachen kam über Sakuras Lippen. Also das hier war wirklich was ganz anderes. Nachdem sie das Bad, was ebenfalls in weiß und grün gehalten war, inspiziert hatte, ging sie zurück in ihr Zimmer und durchsuchte ihren Kleiderschrank. Tatsächlich. Alles von ihr war dort sorgfältig zusammengelegt, sortiert und eingeräumt worden. Erneut seufzte Sakura und sah dann auf die Uhr. Sollte sie noch schnell duschen und sich umziehen? Aber wie umziehen? Wie aß man bei Familie Uchiha? In Jogginghose oder im Abendkleid? Oh je.. Letztendlich entschied sie sich doch dazu duschen zu gehen und dann einfach T-Shirt und Jeans anzuziehen. Gedacht, getan.

Kaum war Sakura mit dem Anziehen fertig, klopfte es an ihrer Tür. „Herein“, rief sie und Sasuke erschien in der Tür – in Jogginghosen. Lachend sah er an sich herunter, als er den verständnislosen Blick von Sakura bemerkte. „Du kannst auch deine Jogginghose anziehen. Bei uns is das nich so streng. Bei uns wird eher auf die Manieren am Tisch geachtet“, sagte er zwinkernd, was Sakura dazu veranlasste ihm die Zunge raus zu strecken. Erneut griff sie in ihren Kleiderschrank und verschwand dann kurz im Bad. Nachdem sie dann Jeans gegen Jogginghose getauscht hatte, ging sie zurück, warf die Jeans aufs Bett und sagte dann: „So. Fertig. Wir können los.“ „Gut.. Dann komm, dann zeig ich dir etz den Rest vom Haus.“
 

Zwanzig Minuten später hatte Sakura dann Sasukes Zimmer, Itachis Zimmer, das elterliche Schlafzimmer, das Wohnzimmer, das Medienzimmer, das Heimbüro, die Küche und den Keller mit Sauna, Weinkeller und Abstellkammer gesehen. Nach dem Essen wollte Sasuke ihr noch den Garten mit dem Poolhäuschen und die Garage zeigen, doch Sakura war jetzt schon wieder sprachlos. Dieses Haus war gigantisch! Aber liebevoll eingerichtet und man fühlte sich trotz der Größe wohl. Schließlich führte Sasuke sie in das letzte Zimmer, ins Esszimmer. Miikoto und Itachi saßen bereits am Tisch, ebenso wie Fugaku Uchiha. Sakura schluckte. Er sah aus wie ein knallharter Geschäftsmann und jetzt konnte sie auch erkennen, von wem Sasuke das herrscherliche Auftreten hatte. Sasuke kam absolut nach seinem Vater. Fugaku Uchiha war groß, breit gebaut, ebenfalls muskulös und in seinen tiefschwarzen Haaren machten sich erste graue Haare bemerkbar. Auch im Gesicht stand ihm das Alter geschrieben, doch das ließ ihn keinesfalls unattraktiv wirken. Sakura kam der unanständige Gedanke, dass wenn Sasuke in 30 Jahren auch so aussah, sie ihn wohl immer noch so toll fand wie jetzt. Um ihn nicht zu lange anzustarren und allein der Höflichkeit wegen ging sie auf ihn zu und reichte ihm die Hand. Gentlemanlike stand er auf. „Guten Tag. Mein Name ist Sakura Haruno. Danke, das ich hier sein darf“, wiederholte sie die Worte, mit denen sie sich auch bei Mikoto vorgestellt hatte. „Fugaku Uchiha“, kam es nur kurz angebunden zurück. Mit einer leichten Verbeugung entfernte sich dann Sakura wieder und setzte sich neben Sasuke auf den Stuhl. Sobald die Pinkhaarige saß wurde von Leandro das Essen aufgetragen. Natürlich angefangen bei Fugaku, dann Mikoto, Itachi, Sasuke und dann Sakura. Die wünschte sich gerade doch wieder ihre Jeans. Irgendwie war das doch ein zu großer Kulturschock für sie. Und diese Stille beim Essen! War die peinlich oder so gewollt? Himmel, da blickte doch keiner durch! Doch ehe Sakura komplett verzweifelte über ihrer Brokkolicremesuppe, erhob Mikoto das Wort. „Schatz, wie sieht es mit dem Nixonvertrag aus?“ Ein Seufzten ertönte. „Nicht so gut. Den Alten hätte ich fast dazu gebracht zu unterschreiben, aber seine Nichte Yukiko ist noch nicht überzeugt. Wenn sie dagegen ist, kann er auch nichts machen. Er hat ihr vor Jahren Anteile überschrieben und sie mit in die Entscheidungen eingebunden“, erklärte Fugaku sachlich. „Yukiko Nixon?“, murmelte Sakura, jedoch nicht leise genug. Mikoto hatte sie gehört. „Du kennst sie?“ Etwas rot um die Nase, weil sie ertappt wurde, räusperte sich Sakura. „Wenn es die Yukiko Nixon ist, mit dem schneeweißem Haar und den eisgrauen Augen, dann kenne ich sie tatsächlich. Wir waren im gleichen Kindergarten und auf der gleichen Schule. Wir kennen uns schon ewig. Ihr Vater und mein Vater waren gute Freunde.“ „Waren?“, fragte Fugaku nach. „Ja, meine Eltern sind vor Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen.“ „Das tut mir Leid.“ „Danke.“

„Vielleicht kann Sakura ja mal mit Yukiko reden. Immerhin ist sie Jahrgangsbeste und dürfte somit ihr fach auch einigermaßen beherrschen“, schaltete sich Itachi ein und grinste breit, als Sakura ihn mit einem giftigen Blick ansah. Am liebsten hätte sie ihn getreten, doch die Suppe wurde abgetragen und es kam der Hauptgang. Lachs auf Rosmarinkartoffeln.

„Jahrgangsbeste?“, hakte Fugaku interessiert nach. „Nun, ich gebe mein Bestes“, hielt Sakura den Ball flach. „Sei nicht so bescheiden. Sakura wird ihr Studium wohl mit Auszeichnung abschließen. Außerdem ist sie nicht nur Jahrgangsbeste, sondern auch im Ranking aller Universitäten des Landes ganz weit oben“, malte Sasuke das perfekte Bild von Sakura weiter aus. Anerkennend legte Fugaku den Kopf ein wenig schief. Es war keine große Geste und doch freute sich Sakura innerlich ungemein, denn jetzt wusste sie, dass sie nicht mehr nur ein geduldeter Gast war.
 


 

„Das ist also diese Sakura.“

„Ja, ist sie nicht perfekt?“

„Nun, sie ist interessant und ich muss zugeben, dass es mir imponiert, dass sie für ihren Lebensunterhalt selbst aufkommt und gleichzeitig so fleißig in der Schule ist. Ist Sasuke deshalb ebenfalls besser geworden?“

„Ja. Sie lernt mit ihm. Und ja, ich finde es ebenfalls unglaublich, wie sie ihr Leben bestreitet. Allerdings wollte ich dich fragen, ob wir ihr nach ihrem Studium nicht ein wenig unter die Arme greifen können, wenn es darum geht ihr einen Job zu verschaffen.“

„Das sehen wir morgen, Liebes. Erstmal möchte ich sehen, wie sie morgen mit den Leuten umgeht. Was sie wirklich kann.“

„Hach ja.. Das ist der Mann in den ich mich verliebt habe..“

Lächeln bitte!

Geek: „I'm fucking proud!“

King: „She's fucking perfect!“
 

„Ruhig Sakura.. Gaaanz ruhig.. Alles wird gut. Du siehst hübsch aus, also sei auch hübsch. Alles wird gut. Gaaanz ruhig. Einatmen, ausatmen. Einatmen, ausatmen. Gaaanz ruhig. Alles wird gut~“, wieder holte die Pinkhaarige murmelnd. Seit fünf Minuten war sie fertig. Fertig mit dem Styling, mit dem Anziehen, mit den Nerven. Aufgeregt versuchte sie sich mit ihrem selbst ausgedachten Mantra zu beruhigen, was aber nur mäßig klappte. Erst als Sasuke weiter fünf Minuten später an ihrer Tür klopfte und eintrat, wurde sie etwas gefasster. In seinem schwarzen Anzug mit dem weißen Hemd und der auf ihr Kleid abgestimmten Krawatte sah er aber auch zu gut aus. Vollkommen dämlich fragte er: „Bist du fertig?“ „Nein, das hier ist mein Hausanzug“, gab Sakura pampig zurück und Sasuke musste sich das Lachen verkneifen. „Na komm, so schlimm wird es nicht“, meinte er schließlich und hielt ihr die Hand entgegen, damit er sie die Treppen hinunter führen konnte. Sakura war darüber sehr froh, denn obwohl sie sonst auch auf hohen Schuhen laufen konnte, heute waren ihre Beine wie Wackelpudding.

Unten in der Eingangshalle warteten bereits Itachi und Mikoto, die bei Sakuras Kleid große Augen bekam. „Ach du meine Güte, Itachi, dass Kleid ist traumhaft!“ „Danke Mum“, sagte er grinsend und sah ebenfalls zu Sakura, die nun ein wenig rot um die Nase war und Itachi böse ansah. „Guck nicht so giftig, was wahr ist darf man sagen“, meinte Sasuke plötzlich neben ihr. Erbost sah die Pinkhaarige ihn an und streckte ihm die Zunge raus, nachdem er ihr schalkhaft zugezwinkert hatte. Gut, Sakura musste zugeben, dass das Kleid auch wirklich traumhaft war. Sie trug ein A-Linie Kleid mit Herz-Ausschnitt in minzgrün mit einer natürlich geschnittenen Taille. Durch den etwas starren Taftstoff lag das bodenlange Kleid nicht an ihren Beinen an, sondern erweckte den Eindruck als wäre Sakura immer in Bewegung und das Kleid mit ihr. Als kleiner Schmuck dienten die Schmucksteine am Herzausschnitt in hellgrün und weiß. Ihre sonst glatte Haarmähne hatte Mikotos Stylistin – die ihr auch nebenbei ins Kleid geholfen hatte – in eine voluminöse Wellenfrisur verwandelt, sodass ihr nun pinkfarbene Wellen über die linke Schulter fielen. Ihr Sidcut war freigelegt, weshalb Sakura auch ein paar ihrer Piercings herausgenommen hat und die Tunnel durch Plugs eingetauscht hatte, die weiße Schmucksteine zierten. So sah es aus, als trüge sie normale Ohrringe.

„Diese Mischung sieht interessant aus“, kam es plötzlich von der Eingangstür. Fugaku Uchiha stand – ebenfalls im schwarzen Anzug mit schwarzer Krawatte, da Mikoto ein schwarzes Kleid trug – aufbruchbereit in der Tür und musterte die Pinkhaarige. Sakura, die sich mittlerweile wie ein Stück Fleisch in einer Pantherfamilie vorkam, räusperte sich. „Danke. Ähm.. Ich denke, wir sollten dann langsam aufbrechen, oder?!“, fragte sie unsicher, was Mikoto zurück in die Realität katapultierte. „Du meine Güte, du hast Recht. Schatz, ist die Limousine da?“ „Sonst würde ich nicht hier stehen.“ „Ok, dann alle Mann Mäntel anziehen und los“, kommandierte die Schwarzhaarige und nahm sich dabei selbst ihren Mantel von der Garderobe, den sie sich jedoch nur um die Schultern hängte. Sakura die selbst keinen Mantel besaß stand etwas verloren daneben, bis ihr plötzlich von hinten jemand etwas schweres auf die Schultern legte. Sie erschrak ein wenig und drehte sich um. Sasuke hatte ihr einen seiner Mäntel umgelegt, der gerade so nicht am Boden schleifte. Sie wollte etwas sagen, doch er winkte nur lächelnd ab und führte sie hinaus über den Kiesboden in die Limousine.
 

Die Fahrt verlief ruhig, bis Mikoto noch einmal kurz vor der Ankunft das Wort erhob: „Da wir gleich da sind möchte ich noch kurz einige Dinge nennen. Itachi, du musst bitte mit deiner Sekretärin versuchen Browns und Kyotos Interesse zu wecken. Die beiden suchen derzeit nach neuen Aktionären und Verhandlungspartnern und sie wären sehr gut für unser Geschäft. Sasuke, du wirst Sakura erst mal in diese ganze Kreise einführen und dann versucht ihr bitte mit Yukiko zu reden. Fugaku und ich werden nämlich dies ebenfalls tun, bzw. mit ihrem Großvater uns nochmal unterhalten. Nixon hat höchste Priorität. Wenn sie nicht unterschreiben, dann verlieren wir 50 Millionen. Alle verstanden?“ Einstimmiges Nicken war die Antwort, wobei Sakura ein erschrockenes Japsen nur schwer unterdrücken konnte. Ihr war klar gewesen, dass es in der Wirtschaft nicht um Hunderter ging, aber 50 Millionen waren doch schon sehr viel. Zumindest für Sakura, die, im Vergleich dazu, von Peanuts lebte.
 

Und dann kamen sie an.
 

„Sakura ganz ruhig. Zuerst werden meine Mum und mein Dad über den Teppich laufen, dann Itachi und dann du und ich. Am Ende werden wir im Gebäude alle zusammen posieren“, versuchte Sasuke die Pinkhaarige zu beruhigen, die total verkrampft neben ihm in der Limousine saß. „Jaja, dass sagst du so einfach! Oh Gott.. kann ich nich doch vielleicht wieder zurück?“ „Nein. Das wird schon. Sei einfach natürlich.“ „Hä hä hä“, lachte Sakura sarkastisch und atmete tief durch. Die Zeit war abgelaufen und jetzt waren die beiden mit aussteigen dran. Leonardo öffnete die hintere Tür ein drittes Mal und Sasuke stieg als erstes aus. Dann reichte er Sakura die Hand, damit sie ganz ladylike aussteigen konnte. Mikotos Stylistin und Mikoto selbst hatten ihr noch ein paar Tipps gegeben, wie sie posieren sollte und wie sie sich verhalten sollte. Darüber war Sakura gerade unglaublich froh, genauso wie über Sasukes Hand an ihrem Rücken. Er führte sie perfekt über den roten Teppich, blieb stehen, damit die Fotografen ihre Bilder bekamen und gab den ausgewählten Kamerateams ein Interview. Frage Nummer eins war natürlich: „Wer ist diese bezaubernde junge Frau neben Ihnen?“ Aber Sasuke antwortete immer nur lässig: „Das ist Sakura Haruno. Eine sehr gute Freundin und Kommilitonin, die Sie ab sofort des öfteren sehen werden.“ Sakura dagegen, lächelte tapfer, posierte für die Kameras und wenn sie bei einem Interview etwas gefragt wurde, antwortete sie brav. Glücklicherweise half ihr Sasuke immer ganz charmant, sodass ihr Unsicherheit und Nervosität nicht auffiel.

Als sie dann endlich drinnen zu dem Rest der Uchihafamilie stießen, atmete Sakura tief durch. Mikoto lächelte sie ermutigend an und nickte dann dezent in die Richtung der letzten Fotografen, für die sie jetzt noch als ganze Gruppe posieren würden. Sasuke sah sie ebenfalls an und legte ihr dann wieder die Hand auf den Rücken. „Na komm, ein letztes Mal noch. Danach hast du für den ganzen Abend Ruhe vor den Fotografen“, flüsterte er leise und stellte sich dann neben seinen Bruder, der rechts neben Fugaku stand. Links von diesem stand seine Frau Mikoto. Sakura setzte ein weiteres mal ihr wunderhübschestes Lächeln auf und nach einer gefühlten Ewigkeit und fast blind von den ganzen Blitzen betraten sie dann den großen Saal, in der die Gala stattfand. Von Weitem konnte sie schon Yukiko mit ihren auffälligen weißen Haaren sehen und machte Sasuke darauf aufmerksam. „Oh gut.. Dann trinken wir etz erstmal ein Gläschen mit meiner Familie und dann mischen wir uns ganz offiziell unters Volk. Naruto, Hinata und Neji müssen hier auch irgendwo rumlaufen.“ „Ok..“, antwortete die Pinkhaarige und freute sich innerlich schon darauf die Drei zu treffen. Vielleicht war ihre Anspannung ja dann weg.
 

Eine halbe Stunde später stand Sakura dann alleine bei Yukiko und unterhielt sich prächtig mit ihr. Sasuke stand währenddessen mit den anderen am Buffet. Es war Sakuras Idee gewesen, dass sie alleine mit der Weißhaarigen sprechen würde, immerhin gehörte Sasuke zu der Partei, die ihrer etwas abkaufen wollte. Da kam es vielleicht ein wenig eigenartig rüber, wenn er mit versuchte sie zum Kauf zu überreden. Sakura musste aber zugeben, dass sie sich gewünscht hatte, dass er dabei gewesen wäre, da sie absolut keine Ahnung hatte, wie sie in das Gespräch einsteigen sollte. „Hey, Yukiko, wir kennen uns, setz doch bitte die Unterschrift unter den Vertrag“, klang bestimmt nicht toll als Einstig. Glücklicherweise hatte Yukiko sie aber ebenfalls erkannt und hatte sie quietschend umarmt.

„Jedenfalls, is es echt cool, dass wir uns hier treffen. Sag, was hast du vor nach deinem Studium?“, fragte die Weishaarige und verlagerte elegant ihr Gewicht von einen Fuß auf den anderen. „Das weiß ich noch nicht so genau, aber ich bin hier um schon mal ein paar Kontakte zu knüpfen und mal son bisschen reinzuschnuppern. Weißt schon, was derzeit so abgeht, aus den Nachrichten bekommt man ja nicht alles mit“, meinte Sakura eher trocken und nippte an ihrer Weißweinschorle. „Ja, das is klar. Aber keine schlechte Idee. Wen du unbedingt ansprechen musst ist Van Glock. Der is im Import/Export-geschäft eine große Nummer und hat demnach viele einflussreiche Freunde.“ Während sie das sagte, deutete Yukiko auf einen etwas wohlbeleibteren älteren Herren, mit langem weißen Haar, welches er zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammengefasst hatte. Sakura fand ihn irgendwie auf Anhieb sympathisch. Den Rat, ihn anzusprechen, würde sie auf jeden Fall beherzigen. „Hey, ich hab gesehn, dass du mit den Uchihas da bist. Oder besser gesagt mit Sasuke Uchiha.“ Den letzten Teil hatte Yukiko eindeutig zweideutig ausgesprochen und ihre aufreizend wackelnden Augenbrauen unterstrichen ihre Aussage. Sakura lachte kurz. „Ja, dass ist richtig, aber wir sind nur gute Freunde. Wir sind in einem Kurs und kümmern uns zusammen um eine alte Dame bei ihm im Haus.“ „Ehrlich? Is ja niedlich. Ich dachte, dass er ein arrogantes Arschloch ist. Verzeih bitte“, kurz zwinkerte sie, „aber was man so pressemäßig hört..“ Den Satz ließ sie unvollendet, was Sakura etwas verwirrte. Pressemäßig so hörte? Vielleicht hätte sie Sasuke mal googeln sollen? Ach Blödsinn! Die Presse kannte wohl nur den King und nicht den Freak. „Also ich habe Sasuke von einer sehr freundlichen Seite kennengelernt. Er kümmert sich wirklich süß um Frau Minks, hilft ihr sogar beim Einkaufen oder Wohnung putzen. Genauso Itachi. Und über Mikoto und Fugaku kann ich auch nichts Schlechtes sagen“, zählte Sakura gleich mehr auf, was allerdings den gewünschten Effekt erzielte. Yukiko sah sie nachdenklich an und sagte dann schließlich: „Hm.. Vielleicht sollte ich mir mal ein anderes Bild von den Uchihas machen.“ „Gern. Wollen wir zu meinen Freunden gehen?“
 

„Auf Sakura!“ „Auf Sakura!“, stimmten Hinata, Naruto und Itachi mit ein und stießen dann gemeinsam mit Sasuke und der besagten Pinkhaarigen an. Diese lächelte nur verlegen. Nachdem Yukiko sich mit Sakura Freunden unterhalten hatte, war sie von Dannen gezogen und eine halbe Stunde später kam Mikoto aufgeregt auf Sakura zu und umarmte sie stürmisch. „Der Nixonvertrag ist unterschrieben! Danke Sakura!“ Zuerst war sie perplex gewesen, doch dann realisierte sie was Mikoto gesagt hatte. „kein problem, aber eigentlich hab ich nicht viel gemacht.“ „Ach papperlapp! Stell dein Licht nicht unter einen Löffel! Darfst ruhig stolz sein. Wegen dir haben wir keinen Millionenverlust gemacht, sondern Gewinn. Ach da fällt mir ein, ich muss mit Fugaku darüber reden, dass du wenigstens eine kleine Provision bekommst. Immerhin haben wir ja einen Teil des Erfolges dir zu verdanken!“ Und ehe Sakura noch etwas dagegen sagen konnte, war Mikoto Uchiha schon wieder abgezogen.

Tja, und jetzt saßen sie hier an einem der Tische. Sakura, Sasuke, Naruto, Hinata und Itachi und ließen sich mehr oder weniger zulaufen. Itachi hatte alles erledigt, genause wie Naruto und Hinata, Sasuke hatte eh nichts zu tun und war dementsprechend schon ein wenig mehr betrunken und Sakura hatte auch noch Herr Van Glock angesprochen, der ihr seine Visitenkarte in die Hand gedrückt hatte, mit den Worten „Wenn du mal was brauchst, ruf mich an.“ Besser konnte es doch nicht laufen oder? Genüsslich trank Sakura wieder von ihrer Weinschorle und merkte bereits den Alkohol. Das Weißwein aber auch so reinhauen musste. Kurz seufzte sie, dann trank sie das Glas in zwei Zügen leer. Immerhin würden sie von Leandro wieder abgeholt und Heim gefahren werden. Und zwar in – Sakura sah auf Sasuke Uhr an seinem Handgelenk – in vier Stunden erst?! „Was los?“, fragte der Schwarzhaarig ein wenig lallend. „Ach nichts, ich wollte nur wissen, wann wieder abgeholt werden. In vier Stunden erst“, sagte sie seufzend und trank wieder von ihrem Wein, den sie sich gerade nachgeschenkt hatte. Hui~ und wie der ballerte, der Weißwein!

„Wir können auch schon früher Heim. Muss Leandro nur anrufen.“ „Aber is doch auch doof, wenn er dann zweimal fahren muss, nur weil ich hier rumjammer.“ „Ja aber is ja auch doof, wenn du hier etz rumjammerst.“ „Ja ne.. Ich jammer etz halt n bisschen und gut.“ „Nene.. Ich ruf Leandro an, an deinem Rumgejammer will ich nich Schuld sein.“ „Bist du ja nich.. Es is die Zeit, die nich vergehen will!“ „Ok. Stop!“ Itachi unterbrach das Gespräch der beiden und sah fassungslos zwischen den beiden hin und her. „Habt ihr euch eigentlich grad selbst zugehört? Was war das denn für eine Unterhaltung? Übrigens hab ich Leandro grad angerufen. In einer halben Stunde ist er da. Ihr zwei lallenden Idioten seit ja nich zum aushalten“, meinte Itachi und brach dann – so wie Hinata und Naruto auch – in schallendes Gelächter aus, denn diese empörten und betrunkenen Gesichter von Sasuke und Sakura waren einfach zu göttlich.

Frustriert darüber, dass sie als Idioten betitelt und ausgelacht worden sind, tranken Sakura und Sasuke sich noch mehr einen an und fielen dann schließlich eine halbe Stunde später ins Auto – mehr oder weniger. Lachend versuchten sie sich dann anzuschnallen, was aber auch eher mäßig funktionierte. Leandro begrüßte die beiden mit einem kleinen Grinsen im Gesicht und fuhr dann los.

Eine Weile herrschte Stille zwischen den beiden, bis Sasuke gähnte und zu Sakura rüber sah. „Du hast dich heute gut geschlagen.“ „Danke. Ich bin aber auch froh, dass es vorbei is.“ „Nicht nur du.“ Wieder herrschte Stille, in der sich die beiden nur ansahen. „Du siehst sehr hübsch aus heute in dem Kleid“, murmelte Sasuke leise, aber Sakura verstand ihn trotzdem. „Danke“, flüsterte sie. Stille. Nur das leise Surren des hochfahrenden Raumtrenner, den Leandro aktiviert hatte, war zu hören.

Vorsichtig griff Sasuke ihr an ihr Ohr und inspizierte die Ohrringe. „So sieht man gar nicht, dass du Tunnel hast.“ „Hm.. Trick 17 – Habe immer Tunnel zuhause, die aussehen wie normale Perlen oder Diamantohrringe.“ Sasuke lächelte schief über ihre Aussage und fuhr mit seinem Daumen ihr Kiefer entlang. Strich dann vorsichtig über ihre Lippen, die sich leicht öffneten. Er konnte sich nicht von ihrem Anblick lösen. Er.. Es ging einfach nicht.. Es.. Er..
 

Sasuke küsste sie.
 

Neugierig. Sanft.

So weiche Lippen erwiderten seinen Kuss.
 

Leidenschaftlich. Heiß.
 

Sasuke löste Sakuras Sicherheitsgurt und zog sie auf seinen Schoß. Gierig griff sie in seine Haare und seinen Nacken, während er sie an Nacken und Taillie festhielt.

Als das Auto anhielt und der Motor ausging, hielten auf die beiden inne und sahen sich schwer atmend an. Kurz klopfte es an ihrem Fenster, was Sakura aufschrecken ließ. Sofort rutschte sie hochrot von Sasuke runter, der ebenfalls einen roten Farbton um die Nase bekam. Als er die Tür öffnete, räusperte er sich und sagte nur kurz angebunden: „Danke Leandro.“ Sakura stieg noch immer hochrot und mit gesengtem Blick ebenfalls aus. Um auf dem Kiesboden nicht mit den hohen Schuhen umzuknicken, hakte sie sich bei Sasuke unter. Ein wenig steif liefen sie den Weg zum Haus. Glücklicherweise folgte Leandro ihnen nicht, sondern wendete die Limousine. Im Haus drinnen brach Sakura dann plötzlich in schallendes Gelächter aus, in welches Sasuke unweigerlich mit einstimmen musste. „Gott wie peinlich“, brachte Sakura lallend heraus und wischte sich eine Lachträne weg, während sie sich langsam wieder beruhigte. Sasuke stimmte ihr zu und atmete tief durch, damit auch er wieder runter kam. Still und ein wenig peinlich berührt gingen sie nebeneinander zu ihren Zimmern. Vor Sasukes Zimmer wünschten sie sich eine gute Nacht und als der Schwarzhaarige schließlich in seinem Zimmer verschwunden war, atmete Sakura kurz auf. Gerade wollte sie weiter zu ihrem Zimmer gehen, als aus Sasukes Zimmer unglaublich lautes Gepolter zu hören war. Ohne nachzudenken stürmte Sakura durch die Tür und fand einen am Boden sitzenden Sasuke vor, der sich den Kopf rieb. „versuch niemals betrunken Anzugschuhe auszuziehen“, brummte er und stand langsam wieder auf. Gefährlich schwankte er, fand dann aber gerade noch die Balance. Seufzend rieb er sich erneut über den Kopf. Man sah deutlich wie betrunken er war. Sakura schmunzelte. Sie sah wohl nicht besser aus. In ihrem Kopf drehte sich ein ganzes Karussell, ihr Blick war verschwommen und die Tür war gerade ihre beste Freundin. Eindeutig wegen dem Alkohol ging sie auf Sasuke zu und hockte sich vor ihn. „Warte ich helf dir“, lallte sie und öffnete etwas umständlich die Schnürsenkel. Feinmotorik Fehlanzeige!

Nachdem sie endlich die beiden Doppelknoten geöffnet hatte, versuchte sie wieder aufzustehen, fiel jedoch auf den Hintern. Sasuke reichte ihr die Hand und zog sie hoch, doch leider mit zu viel Schwung, sodass er rückwärts stolperte und wieder auf den Hinterkopf landete. „Auu~ Au. Au. Auuu!“, jammerte er und rieb sie die schmerzende Stelle. Sakura die zur Gänze auf ihm lag, verfiel in Gelächter. „Na das findste wieder lustig, was?! Doofe Nuss.“, brummte Sasuke und stupste ihr gegen die Nase. „Hey!“ Beleidigt zog sie eine Schnute und guckte ihn böse an. Sasuke starrte sie an – und küsste sie dann überrschend.

Erst war Sakura verwirrt, schloss dann aber die Augen und erwiderte den ungestümen Kuss, der schnell immer leidenschaftlicher wurde. Gierig öffnete Sasuke Sakuras Reißverschluss am Rücken und fuhr ihr dann mit den Händen die Beine hoch unter das Kleid. An ihrem Hintern machte er Halt und knetete ihn genüsslich. Sakura löste derweil den Kuss und setzte sich rittlings auf ihn, um sich das Kleid über den Kopf zu ziehen. Ohne Zeit zu verlieren beugte sie sich wieder vor um Sasuke zu küssen und löste währenddessen die Krawatte. Danach widmete sie sich ungeduldig den Hemdknöpfen. Sie wollte seine Haut spüren. Sofort.

Sasuke strich ihr über den Rücken nach oben und öffnete gekonnt den trägerlosen BH. Eine Stöhnen entfuhr Sakura, als er sanft über ihr Brustwarzen strich. Doch auch Sasuke konnte nicht anders, als Sakura ihm über die Brust immer tiefer fuhr und unter seinem Bauchnabel kleine Kreise mit den Fingernägeln zog. Schnell setzte er sich auf, presste Sakura an sich und biss ihr leicht in den Nacken, während er noch immer ihren Hintern massierte. Seine Haut an ihrer Haut fühlte sich so gut an. Stöhnend griff sie ihm in die Haare..

Erneut gab Sasuke ihr einen leidenschaftlich Kuss, ehe er sie von sich runter schob und schwankend aufstand. Mit Schwung zog er sie hoch und küsste sie wieder. Vorsichtig lotste er Sakura zu seinem Bett, während sie ihm den störrischen Gürtel öffnete. Mehr. Sie wollte mehr von ihm. Sein Geruch nebelte sie ein, sein Geschmack ließ sie nach mehr verlangen. Seine Haut war so unglaublich weich auf ihrer. Sakura wollte mehr. Jetzt.
 

Bedächtig legte Sasuke die Pinkhaarige auf sein Bett und stützte sich über ihr ab. Einen kurzen Moment lang sah er sie einfach nur an und sie ihn. Lust und Leidenschaft stand in ihrem Gesicht. In ihrem perfekten Gesicht, dass perfekt zu ihrem perfekten Körper passte. Gierig küsste er sie und fuhr an ihrer Seite hinab zu ihrem Tanga..

Sexprobleme, Geldprobleme, nur Probleme!

Geek: „Oh my fucking God! What should I do?“

King: „I don't have a fucking clue!“
 

Sakura wachte auf, weil etwas sie in regelmäßigen Abständen anblies. Irritiert wollte sie sich zur Seite drehen, um zu sehen, was es war, aber sie konnte sich nicht bewegen. Ein wenig murrend öffnete sie nun doch die Augen ganz und sah eine Brust vor sich. Sasukes Brust. Und mit einem Mal waren die Erinnerungen an gestern wieder zurück. Sofort versteifte sich die Pinkhaarige und lief hochrot an. Was sollte sie jetzt machen? Sie und Sasuke lagen eng umschlungen in seinem Bett! Sakura wollte ihn nicht wecken, aber sie wollte auch weg von hier. Irgendwie ignorieren, dass das passiert war. Nicht, dass es nicht schön war, nicht dass sie es sich nicht auch ein kleines bisschen gewünscht hatte, aber- Sakura hatte nicht weitergedacht, was sie dann machen würde, wenn es wirklich passiert war!

Gerade hatte sie sich mehr oder weniger dazu entschlossen, sich einfach aus Sasukes Armen zu winden und zu verschwinden, als der Schwarzhaarige selbst wach wurde. Gähnend nahm er einen seiner Arme von Sakura, legte sich auf den Rücken und rieb sich die Augen. Sakura wagte es nicht sich zu bewegen. Als Sasuke sich wieder zurück drehte, sah er ihr tief in die Augen, was sie erröten ließ und den Blick senkte.

„Bereust du es?“, fragte er leise. Wie konnte nur seine Stimme am Morgen so sexy klingen?

„Nein“, flüsterte Sakura noch leiser.
 

Eine Woche später war sich Sakura nicht mehr so sicher über ihre Aussage. Es hat sich zwar nichts geändert zwischen ihr und Sasuke, aber irgendwie doch. Nachdem sie am Sonntag mit einem hochroten Kopf, sowie einem gemeinen Kater aufgestanden war, hatten sich die beiden in peinlicher Stille getrennt und nach dem Frühstück, was nicht minder peinlich war, weil Itachi andauernd zweideutige Andeutungen machte, von Leandro heimgefahren. Den ganzen restlichen Tag hatte sich Sakura dann das Hirn zermartert, wie es nun weitergehen sollte. Wie sie Sasuke gegenübertreten sollte. Allerdings traf sie am Montag auf nichts.

Also schon auf Sasuke und Co., aber auf keine veränderten Zustände. Hinata und Naruto hatten sich erkundigt, ob sie gut heimgekommen waren, doch sonst.. war alles beim Alten. Sasuke verhielt sich, als wäre nie etwas geschehen, was Sakura irgendwie.. traurig(?) stimmte. War traurig überhaupt das richtige Wort dafür? Nun, sie war weder froh, noch unglücklich über diesen Zustand. Um es kurz zu halten: sie fühlte sich ein wenig ausgenutzt. Aber irgendwie auch nicht. Immerhin gehören zum Sex – zu diesem unglaublichen Sex, wenn man das mal nebenbei anmerken darf – immer zwei Personen.

Sakura seufzte. Heute war wieder Sonntag. Also praktisch Einwöchiges zu ihrem Sexproblem mit Sasuke. Wie das klang. „Sexproblem mit Sasuke“, wiederholte sie laut und lachte kurz auf, was jedoch wieder in ein Seufzen überging. Gefrustet, weil sie einfach nicht weiterkam, trank sie einen großen Schluck von ihrem Tee und schaltete dann ein Programm weiter. „Jeii.. Liebesszene.. Nein, danke!“ Genervt schaltete sie weiter. Dennoch schweiften ihre Gedanken wieder zu Sasuke und vernichteten weitere Gehirnzellen, indem sie diese zum Rauchen brachte. Dieser Kerl machte sie noch verrückt!

Als auch auf ihrem jetzigen Programm eine Liebesszene ablief stöhnte Sakura genervt auf, schaltete den Fernseher ganz aus und trank ihren Tee in einem Zug leer. Ging sie halt gleich zu Bett! Wo war nur die Kettensäge, wenn man sie mal brauchte?
 

„Na los Sasuke, etz spucks schon aus!“ „Du willcht dach ich maine Chanchpange auchchpucke?“ „Ha Ha, sehr lustig! Nee lass die mal drin, ich will aber wissen, was zwischen dir und Sakura lief! Aus Leandro, dem loyalen Sack, krieg ich ja nix raus, außer ein amüsiertes Grinsen“, nervte Itachi seinen kleinen Bruder weiter und belegte sein Brot mit Salami. Seit der Gala verhielt sich der Kleine anders und von Naruto hatte sich Itachi sagen lassen, dass Sakura und Sasuke in der Uni zwar versuchten sich normal zu verhalten, aber natürlich war der blonde Chaot trotzdem dahinter gekommen, dass etwas nicht stimmte. Zu lange kannte er jetzt schon Sasuke. Irgendetwas musste also vorgefallen sein auf dem Weg nach hause. Oder zuhause. Nachdem seine Mum Sakura nämlich am nächsten Tag gefragt hatte, wie sie geschlafen hatte, war diese hochrot angelaufen und stammelte etwas unverständliches. Itachi hatte sich natürlich sofort drauf gestürzt und eindeutig zweideutige Andeutungen gemacht, aber Sakura und Sasuke hielten eisern dicht. Außerdem hatte sich Sasuke zur gleichen Zeit am seinem Kaffee verschluckt.

Fazit: Irgendetwas muss also zwischen den beiden vorgefallen sein. Und wenn es das war, was Itachi dachte was es war, dann verstand er nicht, warum die beiden jetzt nicht zusammen waren!
 

„Woher willcht du wichen, dach wach gewechen chein choll?“, stellte Sasuke sich dumm. Natürlich wussten Itachi und Naruto, dass irgendetwas vorgefallen war. Die zwei kannten ihn ja schon ewig, dass musste selbst Sasuke zugeben. Aber er wollte nicht darüber reden. Zumindest so lange nicht, wie er selber nicht wusste, was das Ganz überhaupt zu bedeuten hatte. Sakura hatte sich am Montag wie immer gegeben, was ihn ein wenig irritierte. Gut, sie hatten nicht gesagt, dass sie jetzt zusammen waren oder dass sie jetzt Freunde mit gewissen Vorzügen waren, aber was waren sie denn jetzt? Sakura hatte es nicht bereut, sagte sie zumindest und auch Sasuke bereut es nicht getan zu haben. Aber irgendwie.. Was war denn jetzt? War ihr alles egal oder war da mehr? Sasuke hatte letztendlich resigniert aufgegeben, da sich die ganze Woche über nichts mehr geändert hatte und redete sich einfach ein, dass es so wohl besser für die Freundschaft war. Außerdem, wer wusste schon, ob sie überhaupt Beziehungskompatiebel waren und ob das Ganze auch überhaupt halten würde? Fragen über Fragen..
 

„Ach jetzt komm schon Sasuke!“, nervte Itachi weiter und ließ sich mit seinem Brot neben seinen Bruder auf der Couch fallen. Doch Sasuke blieb still und Itachi musste einsehen, dass eine Betonmauer gesprächiger war. Seufzend schrieb er seiner Mutter eine SMS und biss dann herzhaft in sein belegtes Salamibrot.
 

„Nun Fugaku, was hältst du von Sakura?“

„Sie hat uns das mit dem Nixonvertrag vereinfacht und auch Yukiko Nixon zu einer Sympathisantin der Uchiha Corporation gemacht. Sie arbeitet hart für ihr Leben und ihr Studium und ihre Noten sind ausgezeichnet. Das sind bisher die Eckdaten, die ich über sie kenne. Zu wenig also, um mir eine ausreichende Meinung bilden zu können. Ich möchte, dass du ihr für ihren Verdienst den Scheck ausstellst und sie zur Weihnachtsgala einlädst.“

„Aber die ist doch erst in zwei Monaten? Möchtest du sie davor nicht noch mehr kennen lernen?“

„Ich denke ich werde sie bis dahin noch öfters sehen. Immerhin hat unser Jüngster einen Narren an ihr gefressen.“

„Ist das so auffällig?“

„Ich bin sein Vater. Ich erkenne es, wenn mein Sohn zu einem schmachtenden Schoßhündchen wird.“
 

„Ach Liebes, akzeptiere doch einfach das Geld. Das ist dein Lohn dafür, dass du etwas richtig gemacht hast. Übrigens sei bitte so gut und hol mir meine Plätzchenformen aus dem Schrank. Da komme ich nicht mehr so gut hin. Im Alter schrumpft man halt doch“, versuchte Frau Minks die fassungslose Pinkhaarige zu beschwichtigen und gleichzeitig abzulenken. Sakura hatte heute morgen nämlich einen Kontoauszug erhalten auf dem ein Plus von 500.000 darauf verzeichnet war. Überwiesen von Uchiha Corporation. Sakura wäre beinahe ohnmächtig aus dem Latschen gekippt und hatte Itachi angerufen. Dieser meinte nur ganz trocken, dass es eh nur 1% sei, üblich aber 10% wären und wenn es was zu meckern gäbe, würde er gerne nochmal mit seinem Vater reden. Japsend hatte Sakura aufgelegt. 10%! Das wären ja dann 5 Millionen gewesen! Die Pinkhaarige hatte sich auf den Schreck erst mal hinsetzten müssen. So viel Geld nur dafür, weil sie mit einer alten Freundin geredet hatte! Eine Gänsehaut hatte sie überkommen. Das fühlte sich so.. unanständig an. Allerdings wurde sich Sakura erst jetzt dem Reichtum von Familie Uchiha bewusst und erneut überkam sie ein Schauer.

„Ja aber Frau Minks! Das ist so viel Geld für nichts! Das kann ich nicht annehmen! Außerdem, was soll ich mit so viel Geld machen?!“, fragte Sakura sichtlich verzweifelt und war den Tränen nahe. Diese Geldgeschichte brachte sie noch mehr durcheinander als ihr Sexproblem mit Sasuke!

Frau Minks schaubte, da sie langsam genug von Sakuras Gejammere hatte. „Gewöhn dich dran Cherry, immerhin ist es doch genau das, was du mal machen willst. Und was du damit machen sollst? Du bist ein Mädchen, kauf dir was hübsches! Wann hast du dir das letzte mal was gegönnt, hm? Also! So, und ich gehe jetzt in die Badewanne und du nach Hause“, meinte die alte Dame bestimmend und schob die Pinkhaarige aus ihrer Wohnung. Tja und jetzt stand Sakura hier. Total verzweifelt. Reich, mit einem heißen Typen an der Angel (also wahrscheinlich), aber total verzweifelt. Kurz lachte sie über diese Absurdität auf, verfiel dann aber wieder in ein gequältes und frustriertes Stöhnen. Was sollte sie denn jetzt machen?

Heute war Donnerstag, der letzte im Oktober und ihr freier Tag. Auch die letzten Tage hatte sich nichts zwischen ihr und Sasuke geändert, aber dieses Problem musste jetzt erst mal warten. In der Arbeit hatte ihr Ino jeden Tag aufs Neue vorgeschwärmt, wie toll sie doch auf den Bildern in den ganzen Klatschzeitschriften aussah. Und überall prangte die dicke Schlagzeile, wer denn diese ominöse Frau neben Sasuke Uchiha sei, dem heißesten und begehrtesten Junggesellen (neben Itachi natürlich) der Wirtschaftsbranche. Es hatte Sakura sowieso gewundert, warum ihr keine Paparazzo vor der Haustüre auflauerten, erklärte es sich aber auch gleichzeitig damit, dass sie A noch zu uninteressant war und B wohl keiner ihre Adresse kannte. Noch nicht, denn mit dem Kontoauszug war ihr auch eine Einladung zur Weihnachtsgala bei Familie Uchiha ins Haus geflattert. Natürlich hatte sie der Blonden alles Haarklein erzählen müssen, was Ino noch mehr zum Träumen gebracht hatte. Zwar hatte Sakura die Stelle mit der gemeinsamen Nacht ausgelassen, aber mittlerweile bekam sie das Gefühl, dass sie es Ino vielleicht doch erzählen sollte. Vor allem nach dem Kontoauszug und der Einladung hatte Sakura noch mehr das Bedürfnis das Ganze jemanden zu erzählen, denn sie selber kam einfach nicht weiter. Klar, sie könnte auch Hinata um Rat fragen, aber wenn sie es Hinata erzählte, dann wusste es Naruto und wenn Naruto es wusste.. Ja dann kann Sakura eigentlich gleich zur Zeitung gehen. So süß und so vertrauensselig Hinata nämlich war, ihrem Narutoschatz konnte sie nichts vorlügen oder verheimlichen. Also war es beschlossen!
 

„Warte, warte, warte.. Nur damit ich das jetzt alles richtig verstanden habe: Du hast seit heute 500.000 mehr auf deinem Konto, du bist eingeladen zur Uchihaweihnachtsgala und als ob das nicht schon alles unglaublich geil genug, hattest du als Sahnehäubchen mit Kirsche obenauf auch noch Sex mit Sasuke Uchiha?!“ „Äh ja..“ Ino sah die Pinkhaarige, die da verzweifelt auf ihrem Kuschelsessel in ihrem Zimmer saß, fassungslos an. Sie musste erst mal ein paar mal Luft holen, bis sie erneut zum Sprechen ansetzte: „Sakura Haruno! Warum erzählst du mir das alles erst jetzt?? Aber mal ehrlich: Wo liegt das Problem?“ Ino verstand die Welt nicht mehr. Vor gut einer Stunde war eine total verzweifelte Sakura vor ihrer Haustüre aufgeschlagen und meinte, sie bräuchte einen Rat. Das sich hinter dieser Verzweiflung so etwas versteckte konnte die Blonde ja nicht ahnen!

Die Pinkhaarige schnaubte und trank von dem Tee, den ihr Ino gemacht hatte. „Jaa.. ich weiß, das es im Prinzip kein Problem gibt, aber das is so viel auf einmal! Ich mein, gut.. das mit dem Geld kann ich wohl irgendwann akzeptieren, ich muss mich nur bei Mikoto und Fugaku bedanken und ja, die Gala ist erst in zwei Monaten, darum kann ich mich auch noch später kümmern, aber was mache ich mit dem Sexproblem mit Sasuke?“, regte sich Sakura erneut auf und warf sich theatralisch im Sessel zurück. Ino hatte das bedürfnis sich auf ihr Bett zu werfen und einmal kräftig ins Kissen zu schreien. Sie begnügte sich jedoch mit einem Augenverdrehen und seufzte. „Also erst mal hast du kein Sexproblem mit Sasuke Uchiha, sondern du hattest guten Sex mit ihm. Da du so ein Tamtam darum machst, gehe ich davon aus, dass du mehr als bloß Freundschaft für ihn empfindest und weil du nicht einfach auf ihn zugehst und es ihm sagst, hast du zu große Angst vor einer Abfuhr. Sprich dein eigentliches Problem heißt: Steht er ebenfalls auf dich oder nicht?!“, schlussfolgerte Ino trocken und überließ Sakura ihren Gedanken, denn bei dieser schien es gerade 'Klick' gemacht zu haben.
 

Oh Gott.. Und jetzt?“

Ino stöhnte genervt, schmiss sich auf ihr Bett und schrie einmal kräftig ins Kissen..

Das Paket

Geek: „Oh my fucking god!“

King: „Come on, don't be so fucking stubborn!“
 

Nachdem Sakura abends Ino wieder verlassen hatte, arbeiteten ihre Gehirnzellen wieder auf Hochtouren. Ok, sie gestand sich ein, dass sie mehr von Sasuke wollte. Das große 'Aber', welches über allem hing, hieß aber, wollte er das auch? Und wollte sie vielleicht nur mehr, weil sie noch voller Endorphine von dem Sex mit ihm war? „Meine Güte,“ flüsterte Sakura und bekam einen roten Kopf. Gut, dass niemand im Bus Gedanken lesen konnte oder sie kannte! Seufzend lehnte sie ihre Stirn gegen die kalte Scheibe. Draußen war es bereits stockdunkel und sie konnte ihr eigenes Spiegelbild in der Scheibe sehen. Leuchtende, aber müde Augen blickten ihr entgegen. Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Nein. Sie mochte Sasuke wirklich. Sie konnte noch nicht 100%ig sagen, das sie ihn liebte, aber sie wollte ihn bei sich haben. Das auf jeden Fall. Er sollte nur für sie da sein und kein anderes Mädchen durfte erfahren, wie toll er eigentlich war. Was für ein Freak er eigentlich war. Ihr Freak.

Sakura seufzte. Na gut, dann war das ja schon mal geklärt. Jetzt musste sie nur noch herausfinden wie Sasuke empfand. Irgendwie kam sie sich wie frische 15 vor. Total verschossen in den coolsten Typen der High School und man wusste nicht wie man ihn ansprechen soll. Kurz lachte Sakura auf. Auch mit 20 wurde das irgendwie nicht besser. Aussicht auf Besserung? Ätsch, sorry ihr kleinen Teenies da draußen..
 

Ein wenig belustigt über ihre eigenes zynisches Kommentar stieg Sakura schließlich aus dem Bus und freute sich eigentlich nur noch ins Bett zu kommen. Morgen war Freitag, endlich! Ino hatte ihr für morgen einfach mal frei gegeben, damit die Pinkhaarige sich über ihre „Probleme“ Gedanken machen konnte, was bedeutete, dass Sakura nun ein langes, freies Wochenende hatte. Zumindest dachte sie das..

Als sie vor ihrer Wohnungstür stehen blieb um aufzuschließen, ging die Tür ihrer Nachbarin auf. Ihr Name war Nadeshiko Jumara, sie war ca. 48 Jahre alt und geschieden. Ihr 25jähriger Sohn Ryu kam einmal die Woche zum Tee vorbei. Sakura mochte die beiden. Sie waren immer freundlich und höflich, wenn sie auf dem Hausflur aufeinander trafen.

„Hallo Sakura. Hier ist ein Päckchen für dich angekommen“, sagte die gute Frau und überreichte ihr jenes. Die Pinkhaarige war verwirrt, nahm es aber trotzdem dankend an und wünschte Frau Jumara eine gute Nacht. Misstrauisch legte Sakura das Paket auf die Küchenablage und betrachtete es, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen und Jacke und Schuhe ausgezogen hatte. Oben in der linken Ecke war unliebsam ein Zettel mit Tesa extra draufgeklebt worden. Angestrengt versuchte sie das Gekritzel zu entziffern.
 

Diesen Sonntag anziehen. Einladung mit weiteren Infos liegt drinnen.

Itachi
 

„Itachi?“, wiederholte Sakura verwirrt. Das Paket war von Itachi? Kurz sah sie auf die Uhr und befand, dass halb Elf noch nicht zu spät zum anrufen war.
 

Sakura?

„Ja, hallo Itachi.“

Weißt du wie spät es ist?

„Ja, stell dir vor ich hab eine Uhr. Anderes Thema: Warum erhalte ich ein Paket auf dem von dir geschrieben steht, dass ich was am Sonntag anziehen soll?“

Ah gut, der Postbote hat's draufgeschrieben. Ähm ja.. Lange Geschichte, die soll dir Sasuke morgen erzählen, weil ich muss jetzt in die Heia, wichtiges Meeting morgen und so, aber guck doch mal ins Paket rein. Also dann Schüssii.
 

Und schon hatte er aufgelegt.

Ein wenig genervt, weil er sie so abgewürgt hatte, legte auch Sakura ihr Handy weg und öffnete das Paket. Zum Vorschein kam unter einer Schicht Schutzpapier weißer Stoff und drei weitere, kleine Schachtel. Ganz oben auf lag ein Briefumschlag. Neugierig öffnete Sakura ihn und las:
 

Mr. Nikolai Van Glock bittet zu seinem 60. Geburtstag
 

Sakura Haruno
 

zu einem Abendessen am Sonntag, 02. November, um 18:30 Uhr.

Es wird anstatt für Geschenke um eine großzügige Spende für seine Stiftungen gebeten.
 

Weiter las Sakura nicht, denn sie konnte diesen Teil schon nicht glauben. Van Glock! Das war der Herr auf der Gala gewesen, von dem Yukiko meinte, sie solle ihn ansprechen! Na toll. Und jetzt sollte sie zu dem auf den Geburtstag? Der kannte sie doch gar nicht! Oder sie ihn. Aber woher hatte er ihre Adresse oder ihre Kleidergröße? In dem Paket lag nämlich nichts geringeres als ein sündhaft teures Kleid! Und in den kleinen Schachteln war sogar Schmuck beigelegt! Hatte er das ganze Zeug geschickt? Aber warum? Himmel! Da geht man mal einmal mit dem Uchiha auf ne Gala und schon kommt so was! Das stellte ihr Sexproblem und ihr Geldproblem ja mal so was von in den Schatten! Sasuke durfte ihr da morgen rede und Antwort stehen! Apropos morgen: Sakura sah wieder auf die Uhr und verzog das Gesicht. Schon viertel nach Elf.

Ab in die Kiste!
 

„Meine Güte, stell dich doch nicht so an!“, seufzte Sasuke und rieb sich die Augen. Heute wollten die Kontaktlinsen aber auch einfach nicht sitzen. Seit er heute morgen wie immer um 08:55 die Uni betreten hatte, klebte Sakura an ihm. Anklagend hatte sie von dem Paket und der Einladung gesprochen und erwartete von ihm scheinbar eine Erklärung. Die hatte er ihr auch mehr oder weniger geliefert. Eigentlich war ja Itachi an dem ganzen Schuld. Der hatte nämlich Sakuras Adresse weitergegeben.

„Ja aber was mach ich da? Ich kenn da keinen!“, zählte sie wieder ihre Standardfloskeln auf. Sasuke seufzte erneut. „Sakura. Du willst doch mal als Managerin groß rauskommen. Vielleicht sogar irgendwann eine eigene Firma leiten. Und wenn du erfolgreich sein willst, dann brauchst du Kunden, Freunde, Connections. Deswegen gibt es solche Galas, Partys, was auch immer. Es geht darum zu sehen und gesehen zu werden. Du kannst sogar sauglücklich sein, weil Van Glock nicht leichtfertig einfach Einladungen zu seinem Geburtstag verschickt. Du scheinst ihn auf der Gala um den Finger gewickelt haben“, betete Sasuke runter. In unzähligen Varianten hatte er jetzt das schon gesagt, aber Sakura wollte einfach nicht verstehen.

Naruto und Hinata, die mit am Tisch in der Mensa saßen und sich bisher selbst leise unterhalten hatten, sahen zu Sakura und unterstützten Sasukes Aussage. „Er hat recht Sakura. Du kennst keinen, dann lern die Leute kennen. Ich mein Schau, du kanntest zufällig Yukiko Nixon und hast durch ein Gespräch mit ihr einen Vertrag unter Dach und Fach gebracht. Nur so funktioniert das“, meinte Hinata und trank einen Schluck von ihrem Orangensaft. Naruto gähnte nur, nickte aber zustimmend. Sakura stöhnte entnervt auf. „Aber ich werd da so einsam rumstehen“, murrt sie und versank dann in ihren Gedanken. Anzeichen: Sie verschränkte die Arme, starrte auf die Tischplatte, und kaute auf der Unterlippe rum. Ihrem Mienenspiel zu urteilen ging sie gerade den Abend theoretisch durch. Sasuke seufzte, konnte dann aber ein schiefes Lächeln nicht unterdrücken. Typisch Sakura.

„Wo sind eigentlich Neji und Shikamaru heute?“, fragte er schließlich und sah fragend zu Naruto und Hinata. „In der Flugwerft. Wegen eines Projekts oder so“, meinte Hinata und zuckte mit den Schultern. Sie sah auf die Uhr und stöhnte. Die Mittagspause war gleich zu Ende und die nächsten Vorlesungen standen an. Darauf hatte sie ja so gar keine Lust, wobei sie aber trotzdem zugeben musste, dass ihr dieser stundenplanmäßige Aufbau wie in der Schule gefiel. Sie kam morgens, hatte eine kleine Pause und eine Mittagspause zwischen den Stunden und danach waren dann die Extrakurse, wie das Basketball der Jungs. Es hatte etwas angenehmes, dass jeder Tag so strukturiert war, normalerweise lief es ja anders an den Unis ab. Man kommt, man geht, man hat irgendwann.

Zehn Minuten später war die Mittagspause dann auch wirklich zu Ende und nachdem Sasuke Sakura aus ihren Gedanken geweckt hatte, rafften sich alle Vier auf und gingen zu ihren letztes Vorlesungen. Während sich Hinata nach einem kurzen Abschiedskuss von Naruto nach rechts in die Sprach-Fakultät verabschiedete, Naruto, Sasuke und Sakura nach links um zum Hauptgebäude zu kommen. Sasuke ging in der Mitte, Naruto rechts von ihm und Sakura links und während Sasuke wieder ganz der King war, fiel ihr erst jetzt auf, wie sich das anfühlte. Jeder machte ihnen Platz, die Frischlinge hielten ihnen die Türe auf, die Mädels warfen den Jungs schmachtende Blicke zu und die männlichen Studenten starrten Sakura an. In ihrem Kopf ließ Sakura das Ganze in Zeitlupe abspielen, wie es wohl aussehen würde und endete in einer oscarreifen Szene, die sie derart zum Grinsen brachte, dass sie fast Naruto Konkurrenz machte. Mit ein wenig Musik und Wind würden die Drei bestimmt aussehen wie Drei Engel für Charlie – nur irgendwie noch cooler. Sakura grinste immer noch doof, als sie im Vorlesungssaal ankamen.

Ihr Leben hatte sich wahrlich um 180° gedreht – und das nur wegen einer Schachtel Keksen..
 

„Freiheit!“, rief Naruto, als sie endlich aus der Uni waren. Sakura lachte und umschlang mit ihren Armen ihren Körper. Ihre Jacke war nicht unbedingt die wärmste. „Vielleicht sollte ich mal shoppen gehen..“, murmelte sie und machte sich gedanklich eine Liste, was sie sonst noch alles brauchte. Neue Schuhe vielleicht. Ihre hatten ihre besten Zeiten nämlich schon lange hinter sich. „Shoppen?“, wiederholte Hinata fragend. Sakura schreckte kurz auf. Sie hatte nicht gedacht, dass sie jemand gehört hätte. „Ich muss auch ins Einkaufszentrum, wollen wir zusammen gehen?“ „Öh ja klar, können wir machen“, antwortete Sakura etwas irritiert. „Sehr schön. Jungs, kommts ihr mit?“ Erwartungsvoll sah Hinata die beiden an. Seufzend gaben sie sich geschlagen. Naruto hätte ja so oder so gemusst. Immerhin war Hinata seine Freundin und wenn sie zum gemeinsamen Shoppen fragte, dann gab es für Naruto nur die Antwortoption Ja.

Sie verabredeten sich um vier am Einkaufszentrum und trennten sich dann.
 

Schaudernd über den Temperaturunterschied betrat Sakura ihre Wohnung und seufzte genervt, als ihr Blick auf das Paket fiel. Das hatte sie fast vergessen! Auf ihre gedankliche Liste setzte sie noch Schuhe, denn sie hatte keine passenden zu dem Kleid. Sie hatte Turnschuhe, Stiefel und zwei paar schwarze HighHeels, aber zu einem weißen Kleid passte das alles nicht. Um sich ein besseres Bild machen zu können, was sie eigentlich anziehen würde, hob sie das Kleid vorsichtig aus dem Karton und hängte es an einen Bügel an ihren Schrank. Schön war es schon, um nicht zu sagen traumhaft. Sasuke hatte ihr erklärt, dass es normal war, wenn Frauen Kleider und Schmuck von berühmten Designern zu Galas oder anderen Red Carpet Veranstaltungen bekommen. Das war die beste Eigenwerbung. 'Stars tragen unsre Sachen, also sind sie toll, kommt und kauft'. Sakura war irritiert gewesen, immerhin war sie ja kein Star, sie war gar nichts, aber anscheinend hatte der gute Herr Van Glock ein paar Designer in seinem Freundschaftskreis und ihr deshalb ein Kleid besorgt. Trotzdem fühlte sich Sakura irgendwie eigenartig, wenn sie das Kleid, welches sie einfach so geschenkt bekommen hatte, ansah. Das war jetzt schon das zweite sündhaft teure Kleid in ihrem Schrank, welches sie geschenkt bekommen hatte und wahrscheinlich nie mehr anziehen würde. Und der Schmuck erst! Der musste genauso sündhaft teuer sein! Apropos Schmuck, sie musste ihre hautfarbenen Plugs suchen!
 

Gegen halb vier raffte sich Sakura auf und stellte den benutzten Teller in die Spüle. Gähnend schaltete sie den Fernseher aus und suchte sich ihren Geldbeutel, Schlüssel und ihr Handy zusammen. Als es an der Tür klingelte, hielt sie irritiert inne und machte dann auf. Vor der Tür stand Sasuke. „Was machst denn du hier?“ „Dich abholen und ich wollt dein Kleid angucken“, grinste er und lief an Sakura vorbei, als sie zur Seite ging. Vor dem Kleid blieb er stehen. „Und warum?“, fragte Sakura weiter und stellte sich neben ihn. „Na, weil du so dann nicht mit der Ubahn fahren musst und weil ich wissen wollte, was für ein Kleid du bekommen hast“, meinte er munter und ließ die Augen nicht vom Kleid. „Hattest dus schon an?“ „Äh ne..“ „Dann ziehs gleich mal an, um zu gucken obs passt und damit du weißt, was du für Schuhe brauchst“, sagte er streng und nahm das Kleid vom Bügel. „Jetzt? Sasuke wir wollten uns um vier treffen!“, quengelte die Pinkhaarige und ließ die Schultern hängen, als Sasuke sie einfach nur mahnend ansah und das Kleid entgegen hielt. Stöhnend zog sich Sakura das T-Shirt aus, was den Schwarzhaarigen verwirrt dreinblicken ließ. „Ähm, Sakura-“ „Was? Kennst du doch schon alles“, unterbrach sie ihn ein wenig schnippisch und zog sich schließlich auch die Jeggins von den Beinen. Sasuke sagte nichts mehr und half ihr stumm in das Kleid.

Es saß wie angegossen, war allerdings zu lang. Ein Stück zumindest, aber mit hohen Schuhen, würde es einigermaßen gehen. Das Kleid war trägerlos und lag bis zur Hüfte eng an. Durch die überlappende Nähung von mehreren Stoffstreifen wirkte das Kleid wie gewickelt. Ab der Hüfte fiel der Chiffonstoff dann fließend nach unten und eine geteilte Front hatte sie genügend Beinfreiheit.

„Am besten du kaufst dir HighHeels in Nude. Peeptoe gehen auch“, philosophierte Sasuke und lief einmal um Sakura herum. „Und am besten steckst du dir die Haare hoch. Wegen dem Schmuck und so. Aber nich so streng. Lass ein paar Strähnen raushängen. Und Make-Up würde ich einfach nur die Augen betonen und fertig.“ „Du hättest vielleicht Fashion Adviser werden sollen“, schmunzelte Sakura und wurde daraufhin von Sasuke in die Seite gepiekt. „Hey! Das kann ich wegen meiner Mutter“, sagte er trotzig und streckte ihr die Zunge raus, was Sakura zum lachen brachte.
 

„Hey Leute, sorry für die Verspätung“, entschuldigte sich Sakura, nachdem sie und Sasuke sich eine Viertel Stunde später zu Naruto und Hinata gesellten, die sich auf eine der Bänke am Springbrunnen im Einkaufszentrum niedergelassen hatten. „Macht nix, Saku. Also, was brauchst du? Hinata braucht neue Schminke“, fragte Naruto und grinste. „Ah, bisschen mehr. Wollte mir eine neue Winterjacke kaufen, dann brauch ich Schuhe für den Geburtstag am Sonntag, Schuhe vielleicht überhaupt ein paar, und was mir halt klamottenmäßig sonst noch über den Weg läuft. Außerdem brauch ich auch noch Schminke“, zählte sie auf. „Vielleicht solltest du dir auch eine Handtasche für Sonntag kaufen. Ah und ich brauch einen neuen Anzug“, fügte Sasuke hinzu. Naruto seufzte. Heute würden sie wohl bis Ladenschluss bleiben. So viel Energie der blonde Chaot auch hatte, shoppen machte ihn fertig. Eine Stunde und er war am Ende.
 

Den Samstag verbrachte Sakura vorerst damit ihre ganzen Tüten vom Einkauf gestern auszupacken und in den Schrank einzuräumen. Sie hatte sich viel gekauft. Viel und teures, aber sie konnte es sich ja jetzt leisten. Wie das klang. Ich kanns mir leisten. Sakura schmunzelte und schlüpfte in ihre neue Winterjacke. Ein schön warmer Mantel mit echtem Pelz an der Kapuze. Erst wollte sie den Mantel nicht wegen des echtem Pelz, aber Sasuke hatte ihr gesagt, dass dieser Laden nur Pelz von geschossenen Tieren aus der Jagdsaison verwendet. Darauf haben die Designer sogar ein Siegel bekommen. Dementsprechend teuer waren die Stücke aber auch. Aber! Sakura hat ja jetzt das Geld.

Gemütlich machte sie sich auf den Weg zu Frau Minks, mit der sie heute noch Lebensmittel einkaufen musste. Ein entspannter Samstag also. Ganz entspannt und nach Sakuras Geschmack. Morgen würde das ganz anders werden und irgendwie wollte sie nicht hin, aber Sasuke, Naruto und Hinata hatten leider Recht. Wenn sie groß rauskommen wollte, dann musste sie sich einen Namen machen. Und das ging leider nur auf geladenen Partys am besten. Trotzdem hatte Sakura einen riesigen Bammel morgen da ganz alleine aufzuschlagen. Auf dem Weg zum Bus klingelte ihr Handy. Eine SMS von Sasuke.
 

Wenn du willst, dann begleite ich dich morgen.

Mit Anzug, Kleid und viel Gefühl

Geek: „He likes me 'cause I'm fucking awesome!“

King: „She's so fucking amazing!“
 

„Ich geh dann mal Sakura abholen“, rief Sasuke und nahm seinen Mantel vom Haken. „Gehn?“, fragte Itachi verwundert und biss von seinem Brot ab. „Ja, sie hat sich von Ino schminken und die Haare machen lassen. Ich hab ihr zwar angeboten Mums Stylisten wieder anzurufen, aber sie wollte partout nicht“, erklärte der Jüngere und griff nach seinem Schlüssel. „Und wer ist Ino?“ „Des Mädel im Blumenladen um die Ecke, wo Sakura arbeitet. Also bis gleich.“ Und schon war Sasuke durch die Tür verschwunden.

Itachi schmunzelte. Vielleicht sollte er auch diese Ino fragen, ob sie mitmacht bei dem Kuppelkomplott. Genüsslich aß er das letzte Stück seines Brotes und stellte den benutzten Teller dann in die Spüle. Mit einer Flasche Wasser setzte er sich auf die Couch und nahm sein Laptop auf den Schoß. Während er das gute Stück hochfuhr und seinen Arbeitsordner öffnete, musste er wieder an das Gespräch zwischen ihm und seinen Bruder denken. Das mit der Idee, dass Sasuke Sakura begleitet, hatte nämlich Itachi. Durch kluges Argumentieren hatte schließlich Sasuke aufgegeben und sich bei Sakura gemeldet. Itachi grinste diabolisch.

Ja, er hatte gute Pläne.
 

Zwanzig Minuten später ging die Tür wieder auf und eine perfekt gestylte Sakura und ein bepackter Sasuke betraten die Wohnung. „Hallo Itachi“, begrüßte sie ihn und schälte sich aus ihrem Mantel. Sasuke stellte derweil das Paket in sein Zimmer und ließ sich dann neben Itachi und Sakura auf der Couch fallen. Kurz spähte er auf den Bildschirm und verzog das Gesicht. „Arbeit?“ „Ja.. Präsentation erstellen. Unsere Partner im Ausland kommen nächste Woche in die Firma“, erklärte Itachi knapp, da er sich auf die Präsentation konzentrieren musste. Sasuke nickte nur und sah auf die Uhr. „Ich geh mich dann mal duschen und fertigmachen.“ Sakura, die sich Sasukes eReader unter den Nagel gerissen hatte und las, sah auf. „Ok, wenn du fertig bist musst du mir dann ins Kleid helfen.“ Wieder nickte Schwarzhaarige und verschwand dann durch den Durchgang ins Bad. Itachi schmunzelte, ließ sich aber nichts anmerken. So so.. Ins Kleid helfen..
 

Frisch geduscht und mit trockengeföhnten und gestylten Haaren marschierte Sasuke in sein Schlafzimmer und zog eine seiner engen Boxershorts aus seinem Schubladen. Unter Anzughosen waren lockere einfach eine Katastrophe. Ungeachtet warf er das Handtuch, welches er bisher um die Hüften getragen hatte, einfach auf seinen Schreibtischstuhl und zog sich dann Boxershorts und Socken an. Dann stieg er in seine schwarze Hose, schloss den Gürtel, schlüpfte in das weiße Hemd und knöpfte es zu, dann legte er seine silberne Uhr an, machte die schwarzen Manschettenknöpfe dran und band sich dann die schwarze, schmale Krawatte vor dem Spiegel. Das Jackett würde er erst später anziehen. Er steckte die Hände in seine Hosentaschen und betrachtete sich im Spiegel. Schmunzelnd musste er zugeben, dass er echt heiß aussah.

Belustigt schüttelte er den Kopf und ging dann zurück ins Wohnzimmer. „So, fertig“, verkündete er. „Ok“, gähnte Sakura und legte den eReader weg. Sie folgte Sasuke in sein Schlafzimmer und zog sich vorsichtig aus, damit die Frisur nicht zerstört wurde. Ino hatte ihr die Haare mit einer weißen Schmuckspange nach oben gesteckt, hatte aber ein paar verspielte Haarsträhnen heraus gezupft. Auch beim Make-Up hatte sich Ino an die Vorschläge von Sasuke gehalten und Sakuras Augen dramatisch betont.

Sasuke indessen raffte das Kleid zusammen und hielt ihr die Öffnung hin. Vorsichtig schlüpfte Sakura hinein und drückte dann das Kleid an sich, damit es nicht runter fiel, während Sasuke den Reißverschluss hinten zuzog. „Sitzt, passt, wackelt und hat Luft“, meinte Sakura gut gelaunt und blieb artig stehen, damit der Schwarzhaarige ihr noch das funkelnde Strasscollier anlegen konnte. „Fertig.“ Sakura drehte sich um und betrachtete sich im Spiegel. „Das ist wunderschön“, flüsterte sie entzückt und fuhr andächtig über das Collier. Links und rechts neben ihrem Kopf tauchten plötzlich die passenden weißen Strasstunnel auf, die sich Sakura noch extra gekauft hatte. Eigentlich wollte sie ihre Hautfarbenen Plugs mit einem Loch präparieren und da dann die mitgeschickten Steckerohrringe anlegen, aber das sah zu eigenartig aus.

Um ihre Schuhe anzuziehen setzte sie sich neben Sasuke, der sich gerade ebenfalls die Anzugschuhe band, auf das Bett und klebte erst auf jede Ferse ein Blasenpflaster. Immerhin hatte sie die silbernen Peeptoes mit Strass – passend zum Collier – noch nie angehabt, da wollte sie Blasen vorbeugen. Sasuke, der bereits fertig war, zog sich sein Jackett an und half dann Sakura auf. „Und?“ „Ja hab sie ja anprobiert, demnach alles in Ordnung, aber ich hatte noch nie Peeptoe an. Weiß halt nich, wies sich nach ner Weile anfühlt“, gab die Pinkhaarige ehrlich zu. Sie lief ein paar Schritte auf und ab und betrachtete dabei ihre Füße. Als sie wieder aufsah, sah sie in das lächelnde Gesicht von Sasuke. „Was ist?“ „Du bist wunderschön.“ Sie wurde rot. „Danke“, gab sie kleinlaut zurück und wich seinem Blick aus. Glücklicherweise fiel ihr Blick auf die weiße Clutch, die neben dem dem Paket lag und sie gestern auch noch gekauft hatte. Schlüssel, Handy, ihre und Sasukes Kontaktlinsendöschen mit einem kleinen Fläschchen Lösung, die Einladung und ein paar Schminkutensilien waren bereits darin. Geldbeutel würde sie keinen brauchen. Sie hatte einen Scheck dabei, der mit 250.000 dotiert war und das Geschenk ersetzen würde. Darum wurde ja auch gebeten. Sie nahm sich die Tasche und sah dann auffordernd zu Sasuke. „Gehn wir?“
 

„Wir sind dann weg“, rief Sasuke und half Sakura in ihren Mantel. Dann zog er sich seinen an und griff nach seinem Schlüssel. Handy hatte er in der Anzugjacke, ebenso wie den Scheck. Geldbeutel würde er keinen brauchen, denn Leandro würde sie hinfahren und morgen wieder abholen. Van Glock feierte nämlich in einem großen Hotel und hatte für all seine Gäste Zimmer reservieren lassen. Als Sasuke Sakura angeboten hatte mitzukommen, wusste sie nicht, ob das in Ordnung für Van Glock war, aber der Schwarzhaarige hatte vorausgedacht und sich bei dem Gastgeber persönlich gemeldet. Immerhin ist er ein alter Bekannter seiner Eltern. Wegen der Uni brauchten sich die beiden keine Sorgen machen. Sollte einer Fragen – was unwahrscheinlich war, denn sie hatten ja keine direkte Anwesenheitspflicht – würden Naruto und Hinata wissen wo die beiden waren.
 

Sasuke hielt Sakura den Arm hin, damit sie sich einhaken konnte und nicht stolperte. Dann raffte sie ein wenig den Rock, dass er nicht auf dem Boden schleifte und grinste Sasuke bereit an. Gemeinsam verließen sie das Haus und stiegen in die Limousine, nachdem Leandro ihnen die Tür geöffnet hatte.

„Danke nochmal, dass du mitkommst.“ „Klar, kein Ding“, meinte Sasuke lächelnd und strich Sakura eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht.
 

Itachi indes hatte, nachdem Sasuke und Sakura gegangen waren, sein Laptop resigniert zugeklappt und beiseite gelegt. Er hatte einfach keine Lust mehr. Er schlüpfte in seine Hausschlappen und lief runter zu Frau Minks. Da Sasuke heute Abend auswärts aß, würde er sich selber auch nicht kochen, sondern bei der alten Dame mitessen. So wurde er mit gutem Essen bekocht und Frau Minks war nicht alleine.

„Hallo Itachi! Schön, dass du da bist. Heute gibt es geröstete Kartoffeln mit Speck“, sagte sie fröhlich und bugsierte ihn in die Küche an den Esszimmertisch. „Oh, klingt lecker“, meinte Itachi und setzte sich. „Und, wie sieht es an der Front aus?“, fragte sie schließlich, als sie das Essen austeilte. Der Uchiha seufzte und schenkte ihnen beiden Wasser ein. „Die beiden stellen sich einfach doof an. Sie sind sich zwar schon sehr nah, aber sie sind noch nicht so weit. Ich merke zwar, dass Sasuke mittlerweile anders auf Sakura reagiert und sie auch anders ansieht, aber irgendwie.. Der Knoten ist noch nicht geplatzt. Über Sakura kann ich leider nicht viel sagen. Ich muss schauen, wie ich an Infos über ihre Gefühlswelt komme, aber ich hab da schon eine Idee“, berichtete er und aß. Frau Minks kaute nachdenklich, ehe sie runter schluckte und ebenfalls seufzte. „Jaja.. Die Jugend.. Aber das wird schon mit den beiden. Immerhin hängen die beiden jetzt schon seit knapp einem halben Jahr aneinander.“ Itachi stutzte. Stimmt.. Wie die Zeit vergeht..
 

Lachend drehte sich Sakura und fand dann wieder sicheren Halt in Sasukes Armen. Nachdem die beiden dem Geburtstagskind gratuliert hatten und die Schecks in die dafür vorgesehene Box geworfen hatten, hatten sie das Buffet geplündert und nun tanzten sie ausgelassen. Sasuke war ein guter Tänzer, was wohl daran lag, dass seine Mutter ihn und Itachi vor Jahren in einen Tanzkurs für alle Standardtänze geschickt hatte. Sakura dagegen trat ihm dann und wann mal aus Versehen auf die Füße, aber er ertrug es im Stillen und beließ es unkommentiert. Als das Orchester einen langsamen Walzer spielte, wurde Sasuke an der Schulter angetippt. „Darf man abklatschen?“ Es war Nikolai Van Glock. „Gerne“, erwiderte Sasuke und übergab Sakura, die etwas nervös wirkte. „Wenn du mich suchst, ich bin an der Bar“, sagte er noch und strich ihr einmal beruhigend über den Rücken, er wusste, dass sie nervös war, aber das würde sie schon schaffen. Bei einem langsamen Walzer konnte nicht viel schiefgehen und intelligent, um ein sinnvolles Gespräch zu führen war Sakura auch.

Van Glock und Sakura nahmen die Tanzposition ein und begannen dann zu dem langsamen Walzer zu tanzen. „Sie sehen gut in dem Kleid aus. Da muss ich meinem Freund nochmals danken.“ „Oh vielen Dank, aber wenn ich fragen darf: Wie bin ich überhaupt zu der Ehre gekommen, dass Sie mich einladen?“, bedankte sich die Pinkhaarige höflich und lächelte anmutig. „Hach, genau wegen diesem Lächeln. Zudem haben sie mir gefallen, als wir uns auf der Gala unterhalten haben. Sie scheinen viel im Kopf zu haben und ich habe gehört, dass sie Yukiko Nixon zu einer Uchihasympathisantin gemacht haben.“ Sakura lächelte erneut und errötete auch ein wenig. „Danke Herr Van Glock.“ „Ach bitte, nennen Sie mich doch Nikolai. Diese Förmlichkeiten finde ich grässlich.“ „Gerne. Dann nenn du mich aber bitte auch Sakura“, erwiderte die Pinkhaarige nun deutlich gelassener. Wenn jemand das Du anbietet, dann bedeutete das, dass man (vorerst) alles richtig gemacht hat.

Die beiden unterhielten sich noch ein Weilchen, bis Sakura sich entschuldigte und zur Bar ging, an der sie Sasuke vorfand. Er unterhielt sich gerade mit einem wichtig aussehenden Mann, den Sakura nicht kannte. Als sie zu ihnen kam, verschluckte sich Sasuke beinahe an seinem Whisky on the Rocks, denn sie hatte das schönste Lächeln aufgesetzt, dass er jemals gesehen hatte. „Ah wer ist denn das?“, fragte der Herr und Sasuke räusperte sich. „Entschuldige bitte Kabuto, wo sind nur meine Manieren. Kabuto, dass hier ist Sakura Haruno. Sakura, das hier ist Kabuto Yakushi, Vorstandsmitglied bei Oto Industries“, stellte Sasuke die beiden vor, woraufhin sich die zwei die Hände reichten. „Schön dich kennen zu lernen, ich darf dich doch duzen oder?“ „Ja klar und die Freude liegt ganz auf meiner Seite“, antwortete Sakura und bestellte sich bei dem Barkeeper einen Gin Tonic. „Nun, so gerne ich mich auch noch mit euch weiter unterhalten würde, ich muss mich leider verabschieden, denn ich habe morgen Früh einen Flug zu erwischen“, verabschiedete sich Kabuto, schüttelte beiden nochmal die Hand und war dann auch schon verschwunden. Sasuke sah ihm ein wenig nach, bis er in der Menge verschwunden war und atmete dann erleichtert durch. „Was ist?“, fragte Sakura und trank von ihrem Getränk, welches sie gerade erhalten hatte. „Ich mag Kabuto nicht sonderlich. Er macht immer auf nett, dabei würde er hinter deinem Rücken auch schlechte Presse für dich machen, solange es dem Geschäft dient. Halt dich ein wenig fern von ihm. Ich hab gesehn, dass du dich gut mit van Glock unterhalten hast?“, sagte er und stellte das letzte als ehrliche, neugierige Frage. „Ja, ich habe gefragt, wie ich zu der Ehre komme, dass ich eingeladen wurde und er meinte wegen meinem Lächeln, weil ich Yukiko zu einer Sympathisantin gemacht habe und weil ich ihm anscheinend auf der Gala imponiert habe, als wir uns dort unterhalten hatten. Er hat gesagt, dass ich was im Kopf habe und hat mir dann sogar angeboten, wenn ich mal was brauche, dann solle ich mich melden“, schloss sie kurz zusammen. Sasuke nickte anerkennend. „Dieses Angebot macht er nicht jedem. Scheinst ihn ja mächtig um den Finger gewickelt zu haben.“ - und nicht nur ihn. Vervollständigte Sasuke den Satz im Kopf, als er sie über den Rand seines Glases beobachtete, wie sie sich grazil auf den Barhocker setzte. Die beiden unterhielten sich ein wenig, als plötzlich eine Frau mit Stift und Block und Kamera um den Hals vor ihnen auftauchte und die beiden um ein Interview und ein Foto bat. Breitwillig machten die beiden mit und Sakura stand für das Foto noch schnell auf. Sie legte ihre rechte Hand auf Sasukes Schulter und schmiegte sich an seine Seite, während er ihr die Hand in den Rücken legte. Nach dem Foto bedankte sich die Dame und ließ die beiden wieder alleine.

„Hier noch ein Tipp. Den Paparazzis und Reportern, die am Red Carpet stehen würde ich wenig beachten. Nur ausgewählten Fernsehteams und Reportern Interviews geben, weil die einem gerne auch mal die Worte in den Mund legen, die man nie gesagt hat. Reporter, die auf der Veranstaltung selbst sind, sind geladen und somit professionell. Denen darfst du gerne ehrliche Antworten geben und auch sonst mit ihnen unterhalten. Die würden niemals Blödsinn oder eine zu peinliche Sache von dir drucken, weil sie sonst den Gästelistenplatz verlieren“, erklärte Sasuke und begrüßte einen Herren, der gerade an ihnen Vorbeiging mit einem Nicken. „Öh ok.. Danke. So Tipps kann ich immer gebrauchen, also immer her damit.“
 

Einige Stunden, Cocktails und Partyspiele später, saß Sakura gähnend an einem der vielen Tische und ließ die Füße kreisen. Es war mittlerweile anstrengend in den hochhackigen Schuhen zu laufen. Immerhin waren sie seit sechs hier und jetzt war es – Sakura sah auf die Uhr an der Wand – huii, es war schon drei Uhr morgens! Sasuke, der wie Sakura bereits einen im Tee hatte, kam von einem Gespräch mit einer betagten Dame zurück und ließ sich ebenfalls gähnend neben ihr fallen. „Ah.. Bin ich fertig“, meinte er und fuhr sich über das Gesicht. „ich auch. Lass uns in unser Zimmer gehen“, sagte sie und gähnte erneut. Der Alkohol wirkte bereits, auch wenn nicht so wie auf der Gala. Sie war einfach angetrunken und da Sasuke nicht lallte, er wahrscheinlich auch. Er nickte zustimmend und die beiden machten sich auf das Geburtstagskind zu suchen, um sich zu verabschieden.

„Ah natürlich, ich wünsche euch eine gute Nacht. Morgen gibt es Frühstück bis zwölf. Also gute Nacht ihr zwei“, lallte Van Glock ein wenig und schüttelte ihnen die Hand. Als sich die beiden dann umdrehten und gingen hörten sie ihn noch zu seinem Freund, der neben ihm stand, sagen: „Sind die beiden nicht ein hübsches Pärchen. Hach ich möchte auch noch einmal jung sein..“
 

Sakura und Sasuke sahen sich an und lachten dann beide kurz auf.

Doch wirklich dagegen etwas sagen tat keiner.
 

Im Zimmer angekommen seufzte Sakura, als sie das Doppelbett sah. Stimmte ja, Van Glock dachte die beiden wären ein Pärchen. Auch Sasuke hatte das Bett gesehen und bot ganz Gentleman an, auf der Couch zu schlafen, die ebenfalls in dem großen Zimmer stand. „Blödsinn. Nebeneinander schlafen werden wir doch wohl hinbekommen“, winkte Sakura müde ab und zog sich die Schuhe aus. Sasuke sagte nichts darauf, sondern nickte nur und zog sich ebenfalls Jackett und Schuhe aus. „Hilfst du mir kurz?“, fragte Sakura und drehte ihren Rücken zu Sasuke. Dieser öffnete erst das Collier und legte es vorsichtig beiseite, ehe er den Reißverschluss ihres Kleides öffnete. Als er ihre Haut flüchtig streifte, überkam sie eine Gänsehaut und auch Sasuke kribbelte es in den Handflächen. „Fertig“, flüsterte er leise, als er den Verschluss ganz aufgezogen hatte. „Danke“, hauchte Sakura und ging auf den Schrank zu, um sich einen Bügel heraus zu holen, damit sie das Kleid aufhängen konnte. Sasuke indes löste seine Krawatte, knöpfte sich das Hemd auf und öffnete dann den Gürtel. Aus der Tüte, die Leandro von zu Hause mitgebracht hatte, zog Sasuke seine schwarze Pyjamahose und tauschte sie gegen seine Anzughose. Sakura stand etwas unschlüssig in Unterwäsche neben dem Bett, denn sie hatte nicht daran gedacht sich etwas zum Schlafen mitzunehmen.

„Hier. Zieh das an“, sagte Sasuke, der ihre Verlegenheit gemerkt hatte und warf ihr ein T-Shirt zu, welches ebenfalls in der Tüte war. „Danke. Daran hab ich natürlich nicht gedacht“, redete sie sich entschuldigend raus und zog das Shirt an. Es war ihr viel zu groß, immerhin war Sasuke 1,90m und sie nur 1,65m!

Schnell zog sie noch ihren BH unter dem T-Shirt aus, holte ihre Kontaktlinsen heraus und legte sich dann ins Bett. Sasuke, der sich kurz im Bad ebenfalls die Kontaktlinsen herausgenommen hatte, legte sich gähnend neben sie und streckte sich erst mal. „Was für ein Tag“, brummte er und rollte sich zur Seite, so dass er Sakura ansehen konnte. Sie lag müde lächelnd ebenfalls auf der Seite ihm zugewandt und gähnte nur erneut hinter vorgehaltener Hand. „Gute Nacht“, sagte sie schließlich und drehte sich auf die andere Seite. Ihre Schlafseite. Sasuke lächelte, wünschte ihr ebenfalls eine gute Nacht und war dann auch schon bald im Land der Träume.
 

Er hatte irgendetwas Weiches im Arm. Was weiches, gut duftendes. Verschlafen blinzelte Sasuke ein paar Mal und gähnte. Als er vorsichtig die Augen aufschlug sah er erst mal rosa bzw. pink. Verwirrt rieb er sich die Augen und hob dann leicht den Kopf. Oh, er hatte sich in der Nacht wohl an Sakura angeschmiegt. Er lächelte schief und lauschte ihrem ruhigen Atem, der ihn gleich wieder wegdämmern ließ.

Eine Stunden später wachte dann Sakura auf und merkte, dass sie von hinten umarmt wurde. Sie musste lächeln. Sasuke. Vorsichtig drehte sie sich, was aber auch Sasuke dazu bewegte sich im Schlaf zu drehen, sodass Sakura letztendlich auf seiner Brust lag und Sasuke ihr die Hand auf die Taille gelegt hatte. Schließlich döste auch sie wieder weg.
 

Gegen Elf klingelte dann plötzlich das Hoteltelefon und die beiden schreckten auf. Sasuke griff absolut schlaftrunken nach dem Hörer auf seinem Nachtkästchen und brachte ein verschlafenes „Uchiha“ heraus. „Guten Morgen, Sir. Van Glock ließ alle anrufen, damit Sie noch genügend Zeit zum Frühstücken haben. Es ist nun Elf Uhr. Frühstück gibt es bis Zwölf. Das Zimmer verlassen sollten sie bis spätestens Drei“, betete ein Hotelmitarbeiter herunter und verabschiedete sich dann höflich. Sasuke brummte nur und ließ sich, sobald er den Hörer wieder aufgelegt hatte zurück in die Kissen fallen. Sakura die jetzt wieder auf ihrem eigenen Kissen lag, sah ihn fragend an. „Weckruf von Van Glock. Es gibt noch eine Stunde Frühstück“, fasste er murrend zusammen und nahm Sakura wieder in den Arm. „Du bist so unglaublich weich und viel besser als ein Kissen“, sagte er leicht amüsiert und zog sie an seine Brust. „Sollten wir dann nicht aufstehen?“, lachte Sakura und musste noch viel mehr lachen, als Sasuke trotzig den Kopf schüttelte und ihr sogar noch den Fuß über legte. „Sasuke!“ „Jaja“, murrte er und drehte sich in einem Schwung an die Bettkante, an der er erst mal sitzen blieb und sich genüsslich streckte. Währenddessen verschwand Sakura im Bad und machte sich dort fertig. Als sie in Unterwäsche und mit dem T-Shirt unterm Arm wieder zurück in das Zimmer ging, hatte es Sasuke immerhin schon geschafft seine Pyjamahose auszuziehen. Sakura stockte. Sie wusste, wie Sasuke aussah, immerhin waren sie zusammen schwimmen gewesen und hatten sogar Sex gehabt, aber es war doch immer wieder etwas ganz Eigenes, wenn sie ihn wieder ohne Kleidung sah. Seine trainierten Muskeln, die perfekte V-Silouette die starken Hände, die angenehm rau waren. Sein vom Schlaf verstrubbeltes Haar stand in alle Richtungen ab und ließen ihn irgendwie noch mehr sexy wirken. Als sie ihm wieder ins Gesicht sah, bemerkte Sakura, dass er sie belustigt ansah. Hochrot drehte sie sich schnell ihrem Kleid zu und nahm es vom Haken, um hineinzuschlüpfen. Sasuke, der sich, während Sakura ihn angestarrt hatte, angezogen hatte, knöpfte die letzten Knöpfe seines Hemdes zu und trat dann hinter sie. Vorsichtig strich er ihr die offenen Haare aus dem Nacken, was Sakura wieder eine Gänsehaut bescherte..

Immer diese dämlichen Menschen

King: „I'm a fucking idiot!“

Geek: „Yeah, I know, I'm a fucking Drama Queen!“
 

„Äh hi, du bist Ino?“, fragte Itachi etwas unsicher als er den Blumenladen betrat. Die kleine Glocke über der Tür hatte geklingelt und sein Eintreten verkündet. Die Angesprochene sah auf und grinste. „Ja, ich bin Ino und du musst Itachi sein“, antwortete sie und grinste noch breiter, als Itachi sie verständnislos ansah. „Ja, das stimmt.. Woher-“ „Sakura. Sie erzählt viel über euch und da ich regelmäßig das Wirtschaftsjournal bzw. alle wichtigen Klatschzeitschriften lese, kenne ich euch sogar. Also vom Aussehen her“, fiel sie ihm ins Wort und lächelte, als Itachi anerkennend nickte. „Äh cool, aber wieso ließt du das Wirtschaftsjournal? Also das soll jetzt nicht eingebildet klingen, aber du arbeitest in einem Blumenladen“, fragte er etwas unsicher. Ino lachte. „Ja, kein Ding, aber ich hab Floral Design and Business Management studiert. Das heißt, dass ich für Werbungen Blumenarrangements entwerfe oder für Firmen zu Meetings oder die Lobby. Generell natürlich auch für Hochzeiten, aber ich wollte irgendwann groß rauskommen, was das mit den Firmen und der Werbung betrifft. Bisher hab ich nur ein paar kleine Firmen am Haken“, erklärte sie seufzend und schnitt einen Strauß Narzissen zurecht. Itachi grinste und schrieb sich eine kleine Notiz auf seinem Handy.

Ino räusperte sich und sah dann wieder auf. „Hey, warum bist du wirklich hier?“ Durchdringend sah sie ihn an. Der Uchiha steckte sein Handy wieder in seine Jackentasche und seufzte einmal. „Ok, das klingt jetzt vielleicht ein bisschen komisch, aber ich Sakura mit Sasuke verkuppeln.“ Ino quietschte vergnügt auf, was Itachi dazu brachte verwirrt drein zugucken. Schnell hüpfte die Blonde hinterm Tresen hervor und umarmte ihn stürmisch. Zwar wusste Itachi nicht ganz wie ihm geschah, aber er ließ es einfach mal zu und umarmte sie ebenfalls. Plötzlich ließ sie ihn wieder los und hielt ihn auf Armlänge von sich weg. „Äh, 'tschuldigung, das war ein bisschen zu übertrieben, aber ich finde es toll, dass da noch einer meiner Meinung ist.“ „Tatsächlich bin nicht nur ich es, die die beiden verkuppeln wollen, sondern auch meine Mum, Frau Minks und Naruto, Sasukes bester Freund. Leider kenn ich nur Sasukes Gefühlswelt, also zum Teil, alles erzählt mir der Sack ja nicht, aber ich bräuchte mal ein Update von Sakura und da dachte ich-“ „Dass sie vielleicht mit mir darüber geredet hat. Schlaues Kerlchen. Daraus schließe ich aber auch, dass Sakura viel von mir, euch gegenüber erzählt. Ich hoffe nicht all zu Schlimmes, übrigens schlauer Schachzug mit der Gala, dass Sasuke Sakura als Begleitung fragt“, fiel ihm die Blonde erneut ins Wort. „Danke.. Also, darf ich dich zwecks Infos anpumpen?“, fragte er schließlich und kam sich ein wenig so vor, als würde er um ein Date bitten. Dieser blonde Wirbelwind hatte es ihm aber auch irgendwie angetan.

„Auf jeden Fall, immerhin ist Sakura viel glücklicher seit sie mit deinem Bruder unterwegs ist.“ „Kann ich nur erwidern. Sasuke is mittlerweile echt verträglich. Ne Zeit lang war er nach seiner vorletzten Beziehung echt mies drauf. Richtig ekelhaft. Gut, sie hat ihn auch betrogen, aber trotzdem. War nicht schön. Ja und dann hatte er sich ja diese Karin angelacht. Meine Güte, ein Kindergarten voller schwererziehbarer Kinder ist angenehmer! Gott sei Dank hat er mit der Schluss gemacht.“ Ino nickte verstehend. Betrogen zu werden war wirklich nicht schön und von dieser Karin hatte sie auch schon viel von Sakura gehört. Das musste eine richtige Schreckschraube sein. „Ok, pass auf. Ich bin etz einfach mal so dreist und sag, dass du mich auf nen Kaffee einladen musst, weil des was bei Sakura abgeht is bisl kompliziert“, meinte Ino grinsend und ging wieder hinter den Tresen um ihr Handy zu holen. „Und warum muss ich dich einladen?“, fragte Itachi amüsiert, legte aber extra einen gewissen Unterton ein, damit Ino wusste, dass die Frage nur ironisch gemeint war. Natürlich würde er sie einladen! Er war ein Uchiha und hielt sich daher – mal mehr, mal weniger – an die regeln eines Gentleman! Ino streckte ihm einfach nur die Zunge raus und gab trocken zurück: „Du willst Infos, ich will Kaffee.“ Itachi lachte und zückte nun ebenfalls sein Handy.

Nachdem die beiden sich für morgen verabredet hatten, verließ Itachi wieder den Blumenladen und ließ eine breit grinsende Ino zurück. Süß war er ja schon..
 

Sasuke seufzte wohlig auf, als das heiße Wasser auf seine Schultern prasselte. Heute morgen – oder eher Mittag – als Sakura und er aufgestanden waren, musste er an sich halten, dass er nicht über sie herfiel. Als er den Reißverschluss hochgezogen hatte, ihre Haut berührt hatte, wie sie ihn gemustert hatte. Gott, er war so süchtig nach ihr. Er sollte ihr vielleicht einfach sagen, was er für sie empfand. Aber die Sache mit dem Sex stand noch zwischen ihnen. Er musste das unbedingt mit ihr klären – oder viel mehr mit sich selbst. Vielleicht war es jetzt mal an der Zeit mit Naruto zu reden. So sehr er den blonden Chaoten manchmal gerne verprügeln wollte, so sehr war er froh, dass er Naruto hatte. Auch wenn er das natürlich nie offen zugeben würde. Immerhin war er der King und war auf niemanden angewiesen! Von wegen..

Sasuke seufzte und hielt sein Gesicht in den Wasserstrahl. Genüsslich strich er sich die Haare aus der Stirn und lehnte diese dann gegen die kühlen Fliesen, sodass das Wasser wieder auf seine Schultern prasseln konnte. Er dachte wieder an Sakura. Daran, wie sich ihre Haare anfühlten, wie sie schmeckte, wie sie duftete, wie sie seinen Namen stöhnte, wie sich ihr Körper unter seinem angefühlt hatte..

Oh my god..“ Jetzt hatte er ein ganz anderes Problem..
 

Itachi lachte herzhaft, als er sich köstlich über eine alte Geschichte von Ino amüsierte. Es war eine sehr gute Idee gewesen sich mit Ino zu treffen bzw. sie überhaupt anzusprechen. „Ja, so war das damals bei mir auf der Uni. Aber etz lass uns mal über unsre zwei Problemkinder reden. Du fängst an und ich füll die Lücken“, meinte Ino glucksend und trank dann von ihrem Cappuccino. Itachi nahm ebenfalls einen Schluck von seinem Kaffee und seufzte dann. „Ok, also alles fing an Frau Minks Geburtstag im Mai an..“ Itachi erzählte eine geschlagene Viertelstunde, bis er schließlich mit „..und seit der Gala verhält er sich irgendwie komisch. Trotzdem hat er sich darauf eingelassen sie zu dem Geburtstag zu begleiten. So, du bist dran“, schloss und erst mal tief durchatmete. Ino grinste. „Ok, ich kann dir zu dem 'geschichtlichen Verlauf' nicht mehr viel erzählen. Allerdings kann ich sagen, dass Sakura im Großen und Ganzen definitiv auf Sasuke steht. Volle Kanne, aber sie ist verwirrt. Die ganzen Ereignisse sind zu viel auf einmal für sie. Der Scheck, den sie bekommen hat, hat sie mehr als irritiert. Außerdem ist diese ganze High Society Sache für sie noch sehr beängstigend und als große, rote, süße Kirsche auf dem eigentlichen Sahnehäubchen, das derzeit auf ihrem Leben ist, hatte sie am Abend der Gala mit deinem lieben, kleinen Bruder anscheinend unglaublich guten Sex“, trug sie breit grinsend vor. Itachi fiel buchstäblich die Kinnlade runter. Er starrte Ino mit großen Augen und offenem Mund an. Die Blonde währenddessen genoss den Anblick und trank wieder von ihrem Cappuccino. Schließlich fing sich Itachi wieder, lehnte sich zurück und verschränkte grinsend die Arme. „Der kleine Sack..“ Das waren doch mal Informationen. Allerdings würde er diese nicht seiner Mutter oder Frau Minks auf die Nase binden. So viel Respekt vor Sasukes Privatleben hatte Itachi dann doch noch irgendwo. Aber er könnte es Naruto sagen, damit er dem kleinen Uchiha mal ein bisschen auf den Zahn fühlt..
 

Karin schnaubte vor Wut, als sie das Foto von Sasuke und Sakura sah, welches auf der Gala aufgenommen worden war. Sie wurden als 'glückliches und perfektes Paar' bezeichnet und die Reporterin kotzte sich darüber aus, wie toll Sakura Haruno doch war und das, obwohl sie ja noch total neu in den Kreisen war. Blablabla.. Was für ein Scheiß. Genervt warf sie die Zeitschrift beiseite und aß weiter diesen dummen Mensafraß. Böse funkelte sie in die Richtung von den ach so tollen Leuten, rund herum um ihren King. Karin hatte Sasuke noch nicht aufgegeben, denn niemand servierte sie einfach so ab! Zwar konnte sie in letzter Zeit nicht wirklich etwas tun, weil sie Praktikum gehabt hatte, aber trotzdem! Irgendetwas musste sie gegen die beiden unternehmen. Die beiden waren sich nämlich für ihren Geschmack ein wenig zu vertraut.
 

Stille.

Absolutes Schweigen.

Hm, ganz ungewöhnlich für den blonden, dauergrinsenden Wasserfallredner.
 

„Äh ok.. Also nur nochmal für mein Verständnis: Du magst Sakura sehr. Ich drücke das jetzt einfach mal so aus.. Ihr hattet Sex am Tag der Gala. Du hast sie zur Van Glock Party begleitet und warst absolut von ihr begeistert. Du hast dir unter der Dusche auf sie einen runter geholt und trotzdem bist du dir nicht sicher, ob du sie liebst?“, fasste Naruto fassungslos zusammen. Sasuke räusperte sich betreten und wurde knall rot. Wenn Naruto das so aufzählte, klang das irgendwie.. peinlich? Schräg? Jedenfalls etwas zu- Ach egal!

Naruto lehnte sich noch immer fassungslos und zum Teil sprachlos auf der Couch zurück. Heute nach dem Training hatte Sasuke etwas verkniffen und nervös gewirkt, was absolut untypisch für den King war, weshalb Naruto ihn einfach mal darauf angesprochen hatte. Anstatt eines „Red kein Scheiß, Dobe“, kam jedoch ein Stottern – ein Stottern! – von sinnlosem Zeug zurück. Schließlich hatte Sasuke aufgegeben und Naruto gefragt, ob er nach dem Training zu ihm kommen konnte. Weil heute Freitag war, würde Itachi erst spät nach einem Meeting nach Hause kommen, Sakura musste arbeiten und Frau Minks brauchte auch nichts, weshalb die beiden ungestört reden konnten. Tja und jetzt saßen sie hier. Sasuke kaute auf der Innenseite seiner Backe herum und brachte seine Hirnwindungen zum qualmen, obwohl die Antwort klar auf der Hand lag. Gut, Sasuke wusste nicht, was Sakura über ihn dachte, so wie Naruto, der am Dienstag ein Update von Itachi bekommen hatte, aber trotzdem! Sonst stellte sich der Uchiha ja auch nicht so an!
 

Schmunzelnd über diese absurde Situation tätschelte Naruto seinem besten Freund die Schulter. Irritiert sah jener auf. „Ok Sasuke, pass mal auf: Ich hab selbst mit Hinata lange gebraucht, dass gebe ich offen zu, aber erinnerst du dich noch an unser Gespräch im Bus damals? Von wegen ich mag sie vielleicht, ein wenig, ein bisschen und so?“ Sasuke nickte. „Gut, wie ich damals schon gesagt hatte: Wieso fragst du dich nicht mal nach einem Vielleicht? Du kannst dir nie sicher sein, ob sie dich auch liebt, ob es halten wird, ob es so sein wird, wie du es dir vorgestellt hast, aber no risk no fun, mein Guter. Und außerdem weiß ich aus verlässlicher Quelle, dass Sakura auch auf dich steht.“, fügte Naruto verschmitzt grinsend hinzu, was Sasuke dazu brachte eine Augenbraue hochzuziehen. „Hä? Woher?“ „Meine Freundin Hinata und Sakura betreiben so was wie reden, tratschten, Frauengespräche führen“, flunkerte Naruto ein wenig. Dass die Infos eigentlich von Itachi bzw. Ino kamen, musste Sasuke ja doch nicht wissen.

Der Schwarzhaarige seufzte. „Und was soll ich jetzt machen? Ich mein, einfach auf sie zugehen, ihr sagen, dass ich sie vielleicht unter Umständen liebe, kommt auch n bisschen doof, meinste nich?“, jammerte er und sank tiefer in die Couch. „Ja gut, das klingt wirklich ein wenig kacke, aber wie wärs, wenn du es ihr einfach zeigst. Herrgott Sasuke, sonst fällt es dir doch auch nicht schwer ein Mädchen rum zu kriegen! Wo is der King hin, den ich mal kannte?!“ Langsam war sogar Naruto genervt. Wie konnte man sich derart idiotisch anstellen?
 

Zwei Stunden später verabschiedete sich Naruto und Sasuke saß alleine in der Wohnung. Seufzend ließ er sich das Gespräch mit Naruto nochmal durch den Kopf gehen. Der Blonde hatte ja Recht. Er stellte sich wirklich doof an, aber er wollte es mit Sakura halt wirklich nicht vermasseln. Sie war ihm zu wichtig. Er seufzte wieder. Und dann nochmal, weil er langsam echt zu viel seufzte. Anscheinend neues Hobby von ihm. Wie dämlich. Ja dämlich! Das war das Wort, das seinen derzeitigen Zustand, die derzeitige Gefühlslage einfach alles beschrieb: Dämlich. Trotzdem. Er musste irgendetwas dagegen unternehmen, dass sah auch er ein, denn so konnte es wirklich nicht weitergehen. Er sah auf die Uhr. 19:46. Sakura würde also bald Feierabend haben. Er zückte sein Handy und tippte eine SMS.

Es wurde Zeit zu handeln!
 

Willst du donnerstag nach unsrem basketballspiel mit mir essen gehn?
 

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Was?“, schrie Sakura hochrot auf, als sie die SMS erneut las. Ino, die gerade hinter der Pinkhaarigen den Laden schloss, sah fragend auf. „Er.. Er will mit mir Essen gehen“, erklärte Sakura und das rot in ihrem Gesicht wurde noch dunkler. „Na dann geh doch mit ihm Essen. Wann denn?“ „Kommenden Donnerstag nach dem ersten wichtigen Basketballspiel diese Saison.“ „Also ich würd zusagen, dann kannst du ihm vielleicht auch mal sagen, wie es dir mit der ganzen High Society Sache geht und so.“ Ino ließ ganz bewusst aus, dass Sakura auch über den Sex oder ihre Gefühle reden konnte, denn die Gesichtsfarbe biss sich noch immer ganz böse mit der Haarfarbe der Pinkhaarigen. Sakura atmete tief durch und versuchte sich zu beruhigen. „Ok, ok.. Und was mach ich jetzt?“ „Ähm.. Antworten?!“, schlug Ino vor und verkniff sich einen Lachanfall. Wie konnte man sich nur so dämlich anstellen?

„Ok, ok.. Ja das klingt gut.. und was mache ich die Tage in der Uni? Nein, warte.. Er wird nicht viel Zeit haben. Bei großen Spielen ist Sasuke meist im Training oder mit den andern beim Taktik tüfteln.. Gut, das ist gut~“, brabbelte Sakura vor sich hin und tippte nebenbei die AntwortSMS. Ino grinste und zückte auch ihr Handy, um einem gewissen anderen Uchiha das Neuste zu berichten..
 

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Sehr gerne
 

Sasuke lief rot an. Oh Gott, was sollte er jetzt tun?

Auf in die Schlacht!

King: „Let's get ready, to fucking rumble!“

Geek: „I'm so fucking tense!“
 

Sakura hatte Recht. Die ganze Woche über sahen sich Sasuke und sie kaum, da der Schwarzhaarige größtenteils im Training oder mit dem restlichen Basketballteam bei Coach Asuma waren und sich neue Taktiken ausdachten. Auch in den Vorlesungen kamen sie sich nicht zu nahe, da Sakura nach wie vor in der ersten und Naruto und Sasuke in der letzten Reihe saßen. Trotzdem merkte Sakura die Blicke in ihrem Rücken, was ihr jedes mal einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Na toll, jetzt wurde sie auch noch paranoid! Und das nur wegen einer Schachtel Keksen. Apropos, für Donnerstag musste sie mal wieder backen! Immerhin hatte der King schon lange nichts mehr bekommen. Warum eigentlich? Sakura zuckte mit den Schultern und machte sich weiter Notizen. An irgendwas wird’s gelegen haben..

Was Sakura allerdings nicht wusste, war, dass Sasuke selbst, ihr extra aus dem Weg ging. Es war ihm selber peinlich bis Donnerstag immer wieder auf die Pinkhaarige zu stoßen, weshalb er Naruto immer dazu zwang mit ihm in den Pausen das Weite zu suchen. Sehr zum Leidwesen von Hinata, die nun mit Sakura alleine die Pausen verbrachte. Shikamaru, der ja nicht doof war, hatte die ganze Sache bereits Dienstag durchschaut und bekam Mittwoch eine knappe Zusammenfassung von Naruto, als der King mal kurz auf der Toilette verschwunden war. Neji hielt sich zwar wie immer aus allem raus, aber wenn man ihn so gut wie die Jungs kannte, dann wusste man, dass er sich köstlich über den King amüsierte.

Während sie Clique also wusste was genau abging, bemerkten die anderen Studenten nur, dass sich der King und der Geek irgendwie aus dem Weg gingen. Stand schon wieder eine Apokalypse bevor? Die erste hatten sie ja gerade noch so überlebt, aber was war denn jetzt schon wieder? Diese 'Zeit des Aufruhrs', wie Naruto es Itachi brav berichtete, kam wiederum Karin ganz gelegen. Sie wusste, dass sie keinen direkten Angriff mehr ausführen konnte, allerdings hatte sie einen ganz anderen heimtückischen Plan. Sie musste es nur noch zum richtig Zeitpunkt machen. Diabolisch grinste sie. Das würde ein Spaß werden!
 

Mit einem lässigen Hüftschwung warf Sakura die Luke ihres Backofens zu und stellte die noch unverzierten Cakepops vorsichtig auf ihre Küchenablage. Cakepops zu backen war eine echte Wissenschaft und sie hatte sich geschworen das nächste mal einfach wieder Plätzchen oder Muffins zu backen. Das war weniger aufwendig. Selbst wenn sie es gerne machte, für ein ganzes Basketballteam zu backen war doch was anderes. Gähnend sah sie auf die Uhr und beschloss, während die Pops abkühlten duschen zu gehen.

Eine halbe Stunde später war sie dann fertig und kam mit einem Handtuchturban um den Kopf gewickelt und im Bademantel aus dem dampfenden Bad. Sakura seufzte, als sie die Cakepops sah, schaltete den Fernseher ein und suchte einen Film, der sie unterhalten sollte, während sie die Pops glasierte und verzierte.

Eine weitere Stunde später war dann auch das endlich geschafft und sie stellte die letzte Schüssel in ihre Geschirrspülmaschine. Zum Abspülen hatte sie nun wirklich keine Lust mehr. Immerhin war es schon wieder halb Zwölf. Als Sakura sich dann aber ins Bett legte, konnte sich nicht wirklich einschlafen. Zu aufgeregt war sie auf das Date morgen mit Sasuke. Wie würde es ablaufen? Was würde er sagen? Würde peinliche Stille herrschen? „Ach man!“, schimpfte Sakura und wälzte sich im Bett herum. Als sie eine weitere Stunde später immer noch nicht eingeschlafen war, stieg sie frustriert aus dem Bett, drehte den Fernseher auf der Kommode Richtung Bett und legte sich dann wieder hin. Vielleicht würde sie bei einem langweiligen Film einschlafen..
 

Lässig warf er seine Sporttasche über die Schulter und spazierte über den Schulhof. Ehrfürchtig bildeten die Studenten eine Gasse, durch die er gemütlich laufen konnte. Sein Blick strafte jeden, der es wagte ihm vor die Füße zu treten. Die Mädels kreischten um die Wette und bettelten darum mit ihm ausgehen zu dürfen. Als er in der Aula ankam stießen seine besten Freunde zu ihm und das Gekreische wurde noch lauter. Wurden die denn nie heiser? Die Jungs auf seiner Uni warfen ihm und seinen Kumpels neidische Blicke zu. Tja, wer kann der kann. Sasuke schmunzelte. Alles war wie früher. Mit einem kleinen Unterschied.

„Na King, schon aufgeregt auf das Spiel heute? Oder auf was anderes?“, fragte Naruto scheinheilig und pfiff unschuldig, als ihn der Schwarzhaarige böse ansah. „Halt die Klappe Dobe“, brummte er verstimmt. Dieser eine kleine Unterschied war, dass Naruto von seinem Date mit Sakura heute nach dem Spiel wusste und es sich deshalb der Blonde es sich zur Aufgabe gemacht hatte Sasuke zu ärgern. Er war schon so nervös genug, da brauchte er nicht noch die zweideutigen Andeutungen von dem blonden Idioten! Ja, Sasuke gab es zu. Er, Sasuke Uchiha, King der Konoha University of Hidden Leafs, war nervös wegen einem Date!
 

Genervt und frustriert, weil Naruto seine Klappe den ganzen Weg über nicht gehalten hatte und selbst Shikamaru dann und wann ein doppeldeutiges Argument eingeworfen hatte, öffnete der King die Tür zur Umkleide und was er dort sah, ließ ihn seine schlechte Laune vergessen. Rotweißgestreifte Schachteln in der Mitte des Raumes, fein säuberlich zu einer Pyramide aufgestapelt. Ganz oben auf eine mit der Aufschrift King. Als seine Teamkameraden sahen, wer durch die Tür gekommen war, machten sie Platz und ließen den King zu seinem Stammplatz. Hinter sich konnte der Schwarzhaarige Naruto leise lachen hören, was er aber gekonnt ignorierte.

Nachdem er seine Tasche abgestellt hatte ging der King auf die Pyramide zu, nahm sich seine Schachtel und öffnete sie. Kurz schmunzelte er, als er die Karteikarte darin sah und nahm sie heraus.
 

Viel Erfolg heute beim Spiel!

Nimm heute Kopf beim Münzwurf ;)
 

Antäuschen nicht vergessen ^^
 

Cherry
 

„Sie wünscht uns wieder viel Erfolg für Spiel“, sagte er schließlich und setzte sich mit seiner persönlich zusammengestellten Schachtel auf seinen Platz. Die anderen Spieler wussten, dass sie jetzt selbst sich an die Schachteln machen durften. Naruto, der sich einfach eine komplette Schachtel geschnappt hatte ließ sich neben Sasuke nieder und grinste ihn verschwörerisch an. „Is ja wie beim letzten Mal. Nur weiß jetzt jeder wer Kings Chéri is. Sag ihr danke“, meinte er grinsend und aß einen der Cakepops auf einen Haps.

Kurz darauf betrat ihr Coach Asuma den Raum und als dieser die Schachteln sah, konnte er sich das anzügliche Grinsen nicht verkneifen. „Sakura Haruno ist Kings Chéri. Wer hätte das gedacht, nicht wahr?!“ Asuma tat so, als hätte er den vernichtenden Blick vom King nicht bemerkt und ging ganz unberührt über zum eigentlichen Ablauf. Er zückte einige Blätter und erklärte dem Team, mit wem sie es heute zu tun hatten:

„Also meine sehr geehrten Herrschaften. Heute spielen wir gegen Oto, also seit vorsichtig. Wir ziehen praktisch in den Krieg. Die Jungs haben eine verdammt hartnäckige Verteidigung, weshalb ich von euch zwei erstklassige Zusammenarbeit und Schnelligkeit fordere.“ Asuma sah Naruto und den King an, die zur Bestätigung nickten. „Neji, Shikamaru, ihr müsst unbedingt auf Kimimaro und Kidomaru aufpassen. Die zwei betreiben eine unglaublich anstrengende Nach-Vorne-Spielpolitik, dass es schon fast wahnsinnig ist. Ein Fehler und es wird unglaublich schwer die zwei wieder in die Schranken zu weisen. Kiba, du musst unter allen Umständen dein Temerament unter Kontrolle halten! Hast du mich verstanden? In diesem Spiel bist du wichtiger Mittelsmann und selbst wenn Lee noch als Austauschspieler für dich bereit steht, will ich dich trotzdem wenigstens in drei von vier Vierteln sehen, verstanden?“, fragte er mit Nachdruck und der Inuzuka nickte ehrfürchtig. Es herrschte kurz Stille, in der jeder seinen eigenen Gedanken nachhing, bis Asuma brüllte: „Auf in die Schlacht: Go Panthers!“ „Go Panthers!“, erwiderte das Team einstimmig und sprang dabei auf. Wie immer joggten und sprangen sie aus ihrer Kabine, durch den Flur in die Sporthalle und ließen sich von ihren Kommilitonen feiern, die sich auf den Tribünen eingefunden hatten. Der King bildete wieder das Schlusslicht und als er mit einem unwiderstehlichen Grinsen die Halle betrat wurde das Gejubel und Gekreische noch lauter. Obwohl er nicht auf die billigen Mädels stand – sondern nur auf eine, die ganz und gar nicht billig war – musste er sich eingestehen es zu lieben, so gefeiert zu werden.
 

Wenige Minuten später stellten sich alle zehn Spieler auf. Der Schiedsrichter kam und Sasuke bestand diesmal auf Kopf. Letztes mal hatte Sakura ihm Glück gebracht, warum nicht auch diesmal? Die Münze wurde geworfen und landete tatsächlich auf Kopf. Der King grinste gehässig Kimimaro an. Die Panthers hatten den Ball, was definitiv ein Vorteil war. Schnell stellten sich alle auf ihre Positionen und dann kam auch schon der Anpfiff. Sofort setzten sich sämtliche Spieler in Bewegung. Aufgeregt kommentierte Kin wieder das Geschehen:
 

Und Naruto hat den Ball – Ausgezeichnetes Passspiel zum King – Ouh, da kommt Dosu dazwischen, den hätten sie einberechen sollen – Er wirft zu Kimimaro – Shika geht dazwischen – Gibt weiter an Kiba – Ballbesitz von Konoha – Kiba drippelt gekonnt um Kidomaru – Gibt ab zum King uuuund – Punkt für Konoha! – Es geht weiter – Neji gegen Kidomaru, ein direktes Duell – Kiba kommt gekonnt von der Seite und nimmt den Ball an sich und geht damit vor – Wow, was für ein Spiel heute!

Dosu blockt hervorragend ab – Reebound – Konoha wieder im Ballbesitz – Perfekter Pass zu Naruto – zum King – Zaku geht dazwischen – Ballbesitz Oto – Ah nein und schon der Ballverlust – Einwurf Konoha – Pass nach vorne von Kiba – schneller Ballwechsel zwischen Naruto und dem King und was macht er da? Jaaa! Punkte für die Panthers! – Ball geht an Oto – Oh, was für ein Duell zwischen Shika und Kimimaro – Uuund Offensivfoul! Das war ein deutliches Festhalten! Freiwurf für den King – Schön versenkt – Und schon geht’s weiter – Pass zu Dosu – Weiter zu Zaku – Der wirft verzögert und trifft, gewinnt gegen Neji – 2:00 noch! ~
 

Nach drei Vierteln sah es dann wie folgt aus: Kiba war noch immer im Spiel, was höchst selten war und die Menge zum Jubeln brachte, Shikamaru musste wegen eines zu aggressiven Fouls auf der Bank sitzen, denn der Ellenbogen von Kimimaro hatte seine Haut über der Augenbraue verletzt, sodass er blutete und die Panthers waren mit vier Punkten hinten dran. Allerdings war nun Kimimaro draußen und sie hatten noch die Chance das Spiel zu drehen. Das Publikum grölte und feierte sie trotzdem lautstark.

In der kurzen Zwischenpause zwischen dem dritten und dem vierten Viertel hörte der King nicht zu, was Asuma zu sagen hatte und suchte in der Masse nach Sakura. Er hatte sie vorher schon gesehen, denn sie stand mit Hinata in der zweiten Reihe, aber erst jetzt sah er wieder zu ihr. Etwas unsicher sah sie ihn an und lächelte. Dieses Lächeln, wie auf dem Geburtstag von Van Glock. Dieses unbeschreibliche, wunderschöne Lächeln. Und als sie dann noch beide Daumen hob und ihm so viel Glück wünschte, musste auch Sasuke lächeln. Ein ehrliches und breites Lächeln. „Gut, der King hat sein persönliches Glück ebenfalls gerade gewünscht bekommen, dann kann ja nichts mehr schief gehen“, hörte der Schwarzhaarige plötzlich und sah wieder zu seinem versammelten Team und dann zu Asuma, der ihn wieder mit diesem anzüglichen Grinsen ansah. Sasukes Lächeln verwandelte sich in ein gehässiges Grinsen und er zog eine seiner Augenbrauen herausfordernd nach oben. Als sie schließlich auf das Spielfeld gingen, stupste Naruto ihn wissend an und winkte dann Hinata, die ein wenig rot um die Nase zurück winkte. „Jaja.. Frauen“, sagte der Blonde nur und der King verdrehte die Augen. Alles Idioten um ihn rum..
 

Letztendlich war das Spiel auf ein Unentschieden herausgelaufen, was zwar ärgerlich für die Spieler war, aber weiter nicht tragisch, da es vorerst primär um das Punktesammeln ging. Erst die Spiele nach der Weihnachtspause waren entscheidend. Trotzdem war der King nicht zufrieden. Allerdings konnte er sich jetzt nicht darauf konzentrieren, wie sie besser werden konnten, denn heute war noch eine weitere Schlacht zu schlagen! Das Date mit Sakura stand bevor. Sie würde draußen an der Haupttür warten, also duschte sich nicht wie üblich genüssliche zwanzig Minuten, sondern war nach zehn Minuten bereits geduscht, getrocknet und angezogen, was das restliche Team ein wenig verwirrte. Da er der King war, brauchte er sich jedoch nicht rechtfertigen und verschwand einfach. Naruto, Shikamaru und Neji grinsten bloß. Sollte sich das Team doch wundern..
 

Auf dem Weg durch die Aula wurde der King von allen zum guten Spiel beglückwünscht, wenn auch nicht so überschwänglich wie bei einem Sieg. All das ignorierte der Schwarzhaarige aber gekonnt, denn in Gedanken ging er gerade durch, wie er Sakura begrüßen sollte, was er ihr sagen wollte, eigentlich ging ihm alles durch den Kopf, nur nicht das Spiel. Von drinnen sah er schon ihren pinken Haarschopf, den sie unter einer schwarzen Wollmütze mit Bommel vor dem kalten Novemberwind schützte. Schnell zog Sasuke seine Jacke bis zum Hals zu und schritt dann hinaus. Sakura bemerkte ihn sofort und begrüßte ihn: „Hi.“ Mehr bekam sie nicht heraus. Was sollte sie auch sagen? Scheiße gelaufen heute mit dem Spiel, wa?! War ja auch doof..

Sasuke grinste leicht und sagte ebenfalls nur: „Hi.“ Einige Sekunden lang sahen sie sich einfach nur an, bis der Schwarzhaarige wieder das Wort ergriff und meinte: „Na dann, lass uns was Essen gehen, ich hab unglaublichen Frusthunger nach der Spielpleite.“ Sakura lachte und folgte Sasuke zu seinem Auto, mit welchem er heute extra gekommen war. Als sich Sakura auf dem Beifahrersitz niederließ und sich anschnallte fiel ihr etwas ein. „Sag mal, warum hast du mich damals eigentlich nicht heimgefahren, als ich wegen dem Orkan bei euch übernachten musste?“ Sasuke, der sich ebenfalls gerade angeschnallt hatte, hielt inne, als der den Schlüssel rumdrehen wollte. „Das war im Juli, richtig? Ähm ja also, das war der letzte Monat von den dreien in denen ich keinen Lappen hatte. Alkohol am Steuer und so“, gab er kleinlaut zu. „Was?“ Sakura war erstaunt und auch ein klein wenig geschockt. „Jaa.. Am Tag nach ner Party dachte ich ich darf schon fahren, weil ich mich eigentlich gut gefühlt hab, aber naja.. Das Blasgerät der Polizei war da anderer Meinung“, erklärte er noch immer etwas peinlich berührt und sah zu Sakura, die ihn noch immer anstarrte wie ein UFO. Plötzlich brach sie in schallendes Gelächter aus. Sasuke grinste ebenfalls und startete dann endlich den Motor und fuhr zu einem seiner Lieblingsrestaurants.
 

„Gut, dann sag mir mal, wo sind wir hier?“, fragte Sakura als sie und Sasuke aus dem Wagen ausstiegen. „Nun, das hier ist eines meiner Lieblingsrestaurants. Ein Burgerladen im 50er Jahre Stil, winzig klein, hat aber unglaublich viel Charme. So wie du“, fügte er neckend hinzu. „Hey! So klein bin ich auch nicht!“, beschwerte sich die Pinkhaarige und kniff Sasuke in die Seite, was ihn zum Lachen brachte. Er hielt ihr die Tür auf und begrüßte die vollbusige Frau hinterm Tresen. „Hi Tsunade.“ „Na sieh mal an, wer da auch mal wieder auftaucht. Schön dich wieder zu sehen Sasu. Das Übliche?“ „Ja, bitte, aber bring noch eine Karte“, sagte er grinsend und deutete dabei auf Sakura, die ein wneig irritiert dreinblickte. „Eine junge Frau. Interessant“, meinte sie verschwörerisch. Sasuke indes lotse Sakura zu seinem Stammplatz und setzte sich ihr dann gegenüber. „Ich frag jetzt einfach mal doof: Du kennst die Frau?“, fragte die Pinkhaarige und zog die Stirn kraus. „Ja, das ist Tsunade. Ihr gehört der Laden hier und wie gesagt, das hier ist mein Lieblingsrestaurant. Früher war ich jeden Tag hier, aber mittlerweile leider nicht mehr so oft. Jedenfalls geh ich hier schon seit Jahren Essen. Meist mit den Jungs oder mit Itachi“, erklärte er und nahm seine Cola von Tsunade entgegen. Sakura reichte sie die Karte. „Was möchtest du trinken, Liebes?“ „Öhm, auch ne Cola.“ Die Blonde nickte und sah dann wieder zu Sasuke. „Wie geht’s den Jungs?“ „Gut, gut.. Naruto ist jetzt mit Nejis Cousine zusammen, Shika is noch immer faul und intelligent und Neji spricht genauso wenig wie immer“, zählte der Schwarzhaarige kurz auf und fragte dann, was es neues bei Tsunade gab. Diese seufzte nur und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ach eigentlich nichts. Das Geschäft läuft, Dan und ich sind jetzt dann bald 15 Jahre zusammen und mehr gibt’s auch nicht zu erzählen.“ „Sag ihm Grüße.“ „Mach ich. So und jetzt wieder zu dir, Liebes. Weißt du schon, was du willst?“, wandte sich Tsunade wieder an Sakura., die die Speisekarte noch immer studierte. „Ähm.. Ich glaube ich nehme die 42..“, sagte sie unsicher, doch Sasuke ermutigte sie: „Der is gut. Den ess ich auch gern.“ Sakura nickte, klappte die Speisekarte zu und übergab sie lächelnd an die vollbusige Frau. „Dann die Nummer 42.“ Tsunade nickte und verschwand.

„Was isst du?“ „Die 87. Double Beef mit Käse, lila Zwiebeln und Jalapeños. Dazu Western Kartoffeln. Ich glaub die Bestellung hab ich mal vor zwei, drei Jahren aufgegeben, aber mir hängt es immer noch nicht zu den Ohren heraus“, sagte er grinsend und nahm einen Schluck von seiner Cola.
 

Stille.
 

Tsunade brachte Sakuras Cola, wofür sie sich bedankte.
 

Stille.

Peinliche Stille.
 

Sasuek seufzte. „Ok, Sakura, der Grund, weshalb ich dich heute um ein Date gebeten hab, is, weil ich die Sache zwischen uns klären wollte“, fing er etwas unbeholfen an. Sakura sah ihn undefinierbar an. Was klären? Die Sache mit dem Sex? Wollte er ihr sagen, dass alles nur ein kleines Abenteuer war? Oh Gott, was wenn es für ihn nichts bedeutet hatte? Wenn es nur Spaß für ihn gewesen war? Was, wenn- Sakura zwang sich Sasuke direkt in die Augen zu sehen und ihm zuzuhören, denn er begann wieder zu sprechen: „Ich.. Haa.. Wie soll ich anfangen?!“ Er machte eine kurze Pause und dachte nach. Dann setzte er sich gerade hin und beugte sich leicht zu ihr herüber. „Ok, pass auf. Wir hatten Sex. Es ist passiert, wir sind keine 15 mehr, ich denke, wir müssen uns dafür weder schämen noch aufführen, als wäre es unser erstes Mal gewesen. Allerdings will ich dir sagen, dass es für mich nicht einfach nur eine Nummer war.“ Er machte wieder eine Pause, in der er kurz durchatmete. „Sakura, du bist mir wichtig. Sehr wichtig und ich will nicht, dass wir uns wegen dem Vorfall anders verhalten. Ich will wieder unbefangen mit dir reden können und ich will es mit dir versuchen“, sagte er nervös und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Irgendwie war das doch schwieriger, als gedacht. Die Tatsache, dass Sakura ihm auch einfach nur schweigend gegenüber saß, machte das ganze nicht einfacher. Gerade als er wieder den Mund aufmachte, um erneut etwas zu sagen, kam sie ihm zuvor: „Wie sehr bin ich dir wichtig?“, fragte sie leise. Sasuke seufzte ein wenig verzweifelt und fuhr sich betreten durch die Haare. „Sakura, ich habe schlechte Erfahrungen mit einer Beziehung gemacht, bei der ich dachte, es ist alles perfekt. Ich habe sie geliebt, sie mich anscheinend nur als Geliebten benutzt. Deswegen kann ich dir nicht sagen, ob oder dass ich dich liebe, aber du bist mir verdammt wichtig. Ich will dich bei mir haben und – so egoistisch bin ich und lass den King raushängen – ich will nicht, dass du mit irgendeinem anderen Typen rumhängst“, sagte er schließlich und sah auf seine Finger, die er auf dem Tisch in sich verschränkt hatte. Sakura lächelte und legte ihre Hände auf seine. „Du bist auch mir wichtig. Sehr wichtig. Und ich will auch gar nicht mit irgendwelchen anderen Typen rumhängen. Ich bin ehrlich. Du hast es mir angetan und zwar nicht als King, sondern als der Freak, der du zuhause bist. Ich.. Das mit dem Sex, ich bereue es noch immer nicht, aber ich muss sagen, dass es mich gekränkt hat, als du dich am nächsten Tag verhalten hast, als wäre nichts passiert. Ich mein, ich bin eine Frau, Frauen danken dann, sie sind bloß eine Nummer“, sagte sie und schmunzelte dabei. Kurz sah sie auf ihre Hände und sah Sasuke dann lächelnd an. „Weißt du was, lass uns so tun, als wäre das wirklich unser erstes Date. Als würden wir uns gar nicht kennen.“ Grinsend hielt sie Sasuke eine Hand hin. „Hi, ich bin Sakura Haruno. Wie war dein Name nochmal? Sanosuke?“ Sasuke lachte und gab ihr die Hand. „Sasuke. Sasuke Uchiha, schön dich kennen zu lernen. Also Sakura, er zähl ein bisschen über dich. Was machst du so? Was sind deine Hobbies?“
 

Sie erzählten über sich und lachten viel und auch als Tsunade ihnen das Essen brachte sprachen sie zwischen jedem Bissen. Die zeit verging und Sasuke erfuhr, dass Sakuras Eltern vor drei Jahren bei einem Autounfall ums Leben kamen, dass sie seither alleine lebte und der Staat ihr die kleine Einzimmerwohnung finanzierte, bis sie einen Job hatte. Die Arbeit bei Ino im Blumenladen machte ihr Spaß und das verdiente Geld brauchte sie hauptsächlich dafür um die Nebenkosten zu zahlen oder um neu Backutensilien zu kaufen. In Mode oder dergleichen war sie kaum interessiert. Dafür liebte sie es zu backen, Musik zu hören, Volleyball zu spielen oder schwimmen zu gehen. Sakura war eine Niete, wenn es um Technik ging – sie war froh, dass sie sich mit ihrem Fernseher und ihrem Handy auskannte – außerdem machte sie um alles einen großen Bogen was auch nur ansatzweise mit Sprachen oder Naturwissenschaften zu tun hatte. Ihre pinken Haare hatte sie seit bereits fünf Jahren und sie hatte – nachdem sie Sasuke all ihre Piercings aufgezählt hatte – hoch und heilig geschworen sich keine neuen stechen zu lassen. Eine Lieblingsfarbe hatte sie eigentlich nicht, das sie alle Farben schön fand und ihre absolute Leibspeise war Kartoffelsalat. Lachend erinnerte sich Sasuke an den Tag am See zurück. „Ja na und, so bin ich halt!“, verteidigte sich die Pinkhaarige. „Jetzt erzähl von dir!“

Sasuke wischte sich die Lachtränen aus den Augen und trank noch kurz einen Schluck von seiner Cola, eher er anfing von sich zu erzählen. Sakura lachte, als Sasuke erzählte, dass er absolutes Betretverbot in der Küche hatte, weil er kein bisschen Talent zum Kochen hatte. Außerdem hatte er bereits zweimal den Führerschein für je drei Monate wegen Alkohol am Steuer verloren und er hatte eine panische Angst vor Ärzten. Sein Lieblingssuperheld war Batman, was für einen kleinen Streit sorgte, denn Sakura war unumstößlicher Iron Man Fan. Seine Lieblingsfarbe war Rot und neben Burgern liebte er Tomaten und fast alle Gerichte die damit zu tun hatten. Außerdem hasste er Dill und Kümmel. Und typisch Junge: Er wollte unbedingt den Motorradführerschein machen, was ihm seine Eltern, obwohl er schon 21 war, verboten hatten, woran er sich aber trotzdem brav hielt. Er wusste, dass sie sich nur Sorgen machten. Sakura lachte. „Ich hätte nicht gedacht, dass du noch so brav auf Mama und Papa hörst.“ Sasuke zuckte nur mit den Schultern. „Ich habe nicht das Bedürfnis gegen meine Eltern zu rebellieren. Aus dem Alter bin ich raus. Außerdem habe ich genug schnelle Autos, die das kompensieren“, meinte er grinsend und ein bisschen überheblich. „Genügend Autos? Wie viele sinds denn?“ „Fünf.“ „Fünf Autos?“, schrie Sakura ungläubig auf. Sasuke lachte. „Jaja, ich weiß. Verwöhnter Schnösel und so, aber hey, ich bin halt eine Rich Bitch“, sagte er und machte das Peacezeichen in Kombination mit dem Duckface. Sakura brach in Gelächter aus und hielt sich vor lauter Idiotie die Hand vor die Augen. Was für ein Idiot er doch war!
 

Als es draußen bereits dunkel war, bezahlte Sasuke und fuhr Sakura nach Hause. Vor ihrer Wohnung angekommen schaltete er den Motor aus und wandte sich ihr zu. „Das heute, hat Spaß gemacht.“ „Fand ich auch“, gab Sakura lächelnd zu. „In den nächsten vier Wochen sind jeden Donnerstag Basketballspiele. Gehst du mit mir danach wieder essen?“, fragte Sasuke und sah ihr in die Augen. „Gerne.“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und stieg dann aus dem Auto. Breit grinsend wie ein verliebter Vollidiot startete Sasuke seinen Wagen und fuhr nach Hause.

Na wenigstens eine Schlacht hatte er heute gewonnen..

Advent, Advent, die Apokalypse brennt

King: „My world is fucked up right now!“

Geek: „It's fucking Partytime!“
 

Heute war Samstag. Der Samstag vor dem dritten Advent. Das wiederum bedeutete, dass sie nur noch eine Woche Schule hatten, denn über Weihnachten und Neujahr hatten sie zwei Wochen frei. Dafür hatten sie im Februar die zwei Wochen Semesterferien gestrichen und nur den März frei. Aber das war in Ordnung. So mussten sie über die Feiertage nicht viel lernen, da die Prüfungen ebenfalls nach hinten geschoben wurden.

Karin gähnte, als sie ihren Kalender beschriftete. Um optimal vorbereitet zu sein, schrieb sie sich ein, wann sie was lernen musste oder eher sollte und wann welche Partys waren. Diabolisch grinste sie, als sie den 31. Dezember mit Rot einkreiste. Es dauerte bis dahin nicht mehr all zu lang. Mit ihrem Plan würde sie alles auf den Kopf stellen! Die Apokalypse würde richtig schön feurig und chaotisch werden..
 

„Hallo Frau Minks“, begrüßte Sakura die alte Frau und trat in deren kleine Wohnung. „Hallo Liebes, schön, dass du da bist. Wie geht’s?“ „Ich freu mich auch. Öhm, nicht anders als letzte Woche“, gab Sakura wahrheitsgemäß und lächelnd zurück, was auch Frau Minks zum Schmunzeln brachte. Gemeinsam gingen sie in das Wohnzimmer, in dem bereits die dritte Kerze auf dem Adventskranz brannte, und während Sakura die Plätzchendose abstellte, die sie mitgebracht hatte, schenkte die alte Dame ihnen je eine Tasse Tee ein. Anschließend schnitt den selbstgemachten Stollen an und machte die Plätzchendose auf.

„Nun sag schon, ihr ward am Donnerstag wieder aus, richtig?!“, fragte Frau Minks plötzlich zwischen zwei Schlücken von ihrem Tee, was Sakura vollkommen draus brachte, da sie eigentlich gerade davon erzählt hatte, dass sie eine Einladung zur Weihnachtsgala der Uchihas am 22. Dezember bekommen hatte.

„Ähm.. Äh.. Ja, das ist richtig. Woher wissen Sie- Ach wobei. Ich kanns mir denken. Itachi, richtig?“ Doch Frau Minks lächelte nur. Die Pinkhaarige seufzte. Itachi und auch Ino zeigten in letzter Zeit sehr viel Interesse an der Beziehung zwischen ihr und Sasuke, was zwar nicht zu verdenken war, aber dennoch ein bisschen nervig. Sogar in der Uni war mittlerweile durchgesickert, dass der King und der Geek miteinander ausgingen, wodurch sich Sakura noch mehr beobachtet fühlte, als eh schon. Seufzend trank sie einen Schluck von ihrem Tee und räusperte sich dann leise. „Nun, ja, das ist richtig. Ich war am Donnerstag wieder mit Sasuke aus, es war schön und ja. Mehr sag ich dazu mal nichts“, antwortete Sakura schließlich und lächelte ebenfalls. „Hach Chéri, ich möchte auch nochmal jung sein und lieben. Das war herrlich. Weißt du, mein Mann und ich haben uns schon sehr früh kennen gelernt~“ Frau Minks schweifte ab und schwelgte wieder in Erinnerungen, während Sakura geistig zählte, wie oft sie diese Geschichte nun schon gehört hatte. An der Stelle, an der Sakura schon fast mitsprechen konnte, weil es die erste Liebeserklärung von Frau Minks' Mann an jene gewesen war, klingelte es erneut an der Tür. Die alte Frau unterbrach sich selbst und lief zur Tür, um diese zu öffnen. Sakura seufzte erneut und ließ sich tiefer in die Couch sinken. Das waren wohl Itachi und Sasuke, die, wie sie selbst, die Adventstage bei Frau Minks verbrachten.

„Hallo Cherry“, begrüßte sie auch sogleich Itachi, der wie immer breit das grinsen anfing, wenn er sie sah. „Hallo Itachi, Sasuke“, fügte sie hinzu, als der jüngere Uchiha hinter seinem großen Bruder das Wohnzimmer betrat. „Hi“, brummte er nur und ließ sich neben ihr auf der Couch fallen. Oh je.. Der wurde wohl unsanft aufgeweckt. Seine Haare waren noch immer mehr zerzaust als geordnet, die Brille saß schief und auch die Zahnspange hatte er noch nicht raus genommen, was er ihr deutlich zeigte, als er genüsslich gähnte.

„Na dann Sakura, Sasuke, erzählt doch mal von eurem Date am Donnerstag“, meinte Itachi schelmisch grinsend und nahm die Tasse Tee entgegen, die ihm Frau Minks reichte. „Eazähl du unch lieba von deinem Date mit Ino“, lispelte Sasuke und nun war er es, der schelmisch grinste. Sakura sah fassungslos von Sasuke zu Itachi. „Was? Du und Ino? Du kleines, mieses Wiesel! Los rück raus, alle Einzelheiten, wie lange geht das schon?“, wollte die Pinkhaarige sofort wissen und setzte sich gerade hin. Das waren doch mal Neuigkeiten! Die Blonde konnte sich was anhören!

Itachi räusperte sich etwas betreten, fing sich jedoch schnell wieder und stöhnte dann ein wenig genervt, als auch Frau Minks darauf beharrte die Geschichte zu hören. Schließlich ergab sich Itachi seufzend und begann zu erzählen, wie er in Inos Blumenladen kam, um Blumen zu kaufen und dabei Ino kennen lernte, da Sakura an dem Tag nicht gearbeitet hatte. Dann erzählte er, dass sie sich auf einen Kaffee getroffen hatten und das aus einem Kaffee zwei, drei, einfach mehrere wurden.

Sakura bekam während der ganzen Erzählung das Gefühl nicht los, das dieses erste Treffen nicht ganz so zufällig gewesen war, wie es der ältere Uchiha sie glauben lassen wollte. Ein flüchtiger Blick zu Sasuke, der stirnrunzelnd neben ihr saß, bestätigte ihren Verdacht. Auch Sasuke glaubte nicht an diesen Zufall. Allerdings machte sich keiner von ihnen die Mühe nach dem tatsächlichen Grund für das erste Zusammentreffen zu fragen, denn dafür kannten sie Itachi zu gut. Er würde schlechtweg nicht damit rausrücken
 

„Hach, noch so eine junge Liebe“, schwärmte Frau Minks, was Itachi ein wenig zum Erröten brachte, was wiederum Sasuke und Sakura zum Grinsen brachte. Jaja, jetzt wusste auch mal Itachi wie es war, wenn man dauernd über sein Liebesleben ausgequetscht wurde. Plötzlich kam Sakura ein Gedanke. „Hey Itachi, hast du schon ne Begleitung für die Weihnachtsgala?“, fragte sie schelmisch grinsend und genoss die röter werdenden Wangen des Uchiha. „Ähm.. Also.. Ich bin ein Familienmitglied der Gastgeber, ich muss nich-“ „Ich much auch mit Begleitung eacheinen, alcho chählt dach nicht!“, unterbrach Sasuke lispelnd seinen Bruder und sah ihn überheblich an. „Huh?“ Mehr bekam Itachi nicht raus. „Jaa mein guta, Mum bechteht dauf!“ „Ich geh mit Sasuke, wie wärs, wenn du Ino einlädst?!“, fügte Sakura hinzu und sowohl sie, als auch Sasuke mussten sich das gemeine Lachen verkneifen, als Itachi erneut rot wurde. Frau Minks dagegen lachte tatsächlich herzlich. Hochrot und beleidigt stellte Itachi seine Teetasse ab, brummte etwas und verschwand dann aus der Wohnung. „Es ist doch immer wieder herrlich“, flötete Frau Minks und wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel.

„Was soll ich eigentlich auf die Gala anziehen?“, fragte Sakura, nachdem sie sich spät Abends von Frau Minks verabschiedet hatten und Richtung Aufzug liefen. Bevor Sasuke antwortete nahm er seine Zahnspange raus: „Da es eine Weihnachtsgala, mit Augenmerk auf Spenden is, würd ich eher was schlichtes wählen. Ein Cocktailkleid oder 'das kleine Schwarze', wenn du so willst.“ Er drückte den Knopf zur Tiefgarage des Hauses und wandte sich dann wieder der Pinkhaarigen zu: „Kannst ja Hinata fragen, ob sie mit dir einkaufen geht. Ich werd die Woche leider viel unterwegs sein. Basketball, Galavorbereitungen und so weiter. Übrigens, wenn du willst kannst du Sonntag wieder bei uns pennen, weil der 22. is ja ein Montag.“ „Hm.. Ja.. Danke. Ich meld mich auf jeden Fall nochmal“, meinte Sakura nachdenklich und erstelle in Gedanken eine To-Do-Liste. Vor ihrer Haustüre ließ Sasuke Sakura schließlich aussteigen und beugte sich schon gewohnheitsgemäß zu ihr rüber, damit sie ihm einen Kuss auf die Wange geben konnte. Das war mittlerweile ihre Art sich zu begrüßen und zu verabschieden. In der Uni wurde auch schon drüber gemunkelt. „Danke fürs Heimfahrn“, sagte sie noch kurz und war dann auch schon verschwunden.

Seufzend öffnete Sakura ihre Wohnungstüre, stolperte aus ihren Schuhen und schmiss sich dann auf ihr Bett. Kommenden Donnerstag war kein Basketballspiel, also würden sie und Sasuke nicht miteinander ausgehen. Es war die letzte Woche vor den Weihnachtsferien, da fiel viel an.
 

Einladung zur Weihnachtsgala der Familie Uchiha,

am Montag, den 22. Dezember um 18:00 Uhr.
 

Ino quietschte und schlug sich die Hände mitsamt Einladung vors Gesicht. Fröhlich sprang sie im Kreis und klatschte dabei in die Hände. Giggelnd las sie die Einladung nochmal durch und sprang dann erneut in die Luft. „Natürlich gehe ich mit dir auf die Gala!“, antwortete sie schließlich auf die Frage, mit der ihr Itachi die Einladung überreicht hatte. Dem Uchiha fiel ein Stein vorm herzen. Sichtlich erleichtert umarmte er die Blonde kurz und sprach dann: „Sakura kommt auch, als Begleitung von Sasuke. Wenn du willst, kannst du mit Sakura am Sonntag gleich bei uns übernachten. Dann könnt ihr euch am Montag zusammen fertigmachen.“ Ino überlegte. „Deswegen wollte sie am Montag frei haben. Ich frag mal meinen Vater, ob ich auch frei machen kann, dann sag ich dir Bescheid, ok?!“ „Ok“, erwiderte Itachi und lächelte. „Meine Nummer haste ja.. Na dann.. Pack ichs wieder, muss für moin noch was vorbereiten. Wegen Kleid und so weiter fragst du am besten Sakura oder Sasuke, der hat da komischerweise ein Händchen dafür.“ „Sasuke hat modisches Talent?“, fragte Ino verblüfft und dachte an die paar Mal, als sie ihn gesehn hatte. „Ja, irgendwie schon. Mum fragt ihn sogar manchmal ob man des so anziehn kann. Ich glaub der könnt nen Omavorhang mit den richtigen Accessoires noch sexy aussehen lassen. Frag mich aber nich woher ers hat, andre Zeitschriften als Auto & Motorrad und Playboy hab ich nie bei ihm gefunden“, meinte Itachi zwinkernd, was auch Ino zum Lachen brachte. „Sehr geil, aber ich meld mich trotzdem erst mal bei Sakura. Die kenn ich länger und besser. Dein Bruder und ich haben bisher noch kein wirkliches Gespräch geführt“, sagte die Blonde schließlich und widmete sich dann, nachdem sie sich bei Itachi entschuldigt hatte, dem Kunden zu, der gerade eingetreten war. Der Uchiha verabschiedete sich und stapfte dann in die kalte Dezemberluft hinaus. Instinktiv zog er die Schultern hoch und die Mütze tiefer ins Gesicht.
 

Die Woche verging wie im Flug. Montag bis Mittwoch waren die Jungs auswärts wegen einer Basketballbesprechung, da die kommenden Spiele nach Weihnachten die wichtigen waren. Sakura und Hinata verbrachten die Tage somit alleine und überlegten sich, was sie in den Ferien machen könnten. Donnerstag waren die Jungs wieder da und mussten brav mit den Mädels und Ino zusammen für die Weihnachtsgala shoppen gehen. Sasuke stellte sich tatsächlich als super Modeberater heraus, womit ihn die Jungs die ganze Zeit verarschten. Die Mädels dagegen fanden das super, denn so hatten sie weniger Stress mit dem Aussuchen. Tja, und dann, dann war auch schon Freitag. Heute war der Freitag vor den Weihnachtsferien. Der Freitag, an dem an der Konoha University of Hidden Leaves die legendäre – und zugegeben etwas kitschige mit dem ganzen bunten Weihnachtsschmuck – Weihnachtsparty gefeiert wurde. Wieder einmal hatten die Eventmanagementstudenten und die Hauswirtschaftsleute etwas auf die Beine gestellt und diesmal ging Sakura sogar mit Freunden hin! Das war doch mal was!

„Sakura bist du dir sicher, dass ich das tragen kann?“ „Jaaa! Man Hinata, bist du Nonne oder sexy 20 Jahre jung?“, meinte Sakura und verdrehte die Augen. Zugegeben, Hinata war eher eine etwas schüchterne Person, aber deswegen musste sie sich auf einer Party nicht in einem Kartoffelsack verstecken. Hinata beäugte die leicht durchsichtige Bluse noch immer kritisch. „Hinata, du siehst gut aus! Und jetzt hör auf zu jammern und schmink dich. Jetzt bin ich mit anziehen dran, weil meine Nägel sind endlich trocken“, kommandierte die Pinkhaarige ihre Freundin herum und stand auf. Hinata seufzte und ließ sich ergeben auf Sakuras Couch nieder. Nach der Uni, war die Blauhaarige mit zu Sakura gegangen, um sich gemeinsam mit ihr für die Party zurecht zu machen. Hinata war überrascht gewesen, als sie Sakuras Wohnung gesehen hatte. Sie wusste zwar, dass die Pinkhaarige alleine in einer Einzimmerwohnung wohnte, aber es war doch nochmal etwas anderes es zu hören oder es zu sehen. Trotzdem mochte sie Sakuras Wohunug.

Sie war so.. heimelig.
 

„Ok, fertig. Und?“, fragte Hinata und sah zu Sakura, die neben ihr saß und gerade ihren Lidstrich zog. Kurz klimperte diese mit den Wimpern, dann sah sie zu Hinata. „Sieht top aus. Du solltest öfters geschminkt rumlaufen. Steht dir sehr gut.“ Ein wenig rot um die Nase bedankte sich Hinata und sah dann auf die Uhr. „Die Jungs dürften gleich hier sein. Wie lang brauchst du noch?“ Kurz herrschte Stille, in der Sakura ihren Lippenstift auftrug. Sie packte ihn ein, kontrollierte kurz die Kontur und meinte dann Hinata anlächelnd: „Fertig. Lass uns noch schnell aufräumen, Schuhe und Jacken anziehen und dann Marsch!“

Fünf Minuten später schlüpften beide gerade in ihre Stiefel, als es an der Tür klingelte. Mit einem Schuh am Fuß und in den anderen reinsteigend, hüpfte Sakura zur Tür und machte sie auf. „Hallo Jungs. Perfektes Timing.“ Hinata begrüßte Naruto mit einem Kuss und umarmte dann Neji, Shikamaru und Sasuke zur Begrüßung. Sakura umarmte ebenfalls alle und nachdem sie ihren Reißverschluss der Jacke geschlossen hatte, sperrte sie hinter sich die Türe ab. „Gut, wir können los.“
 

Fünf Minuten später kamen sie bei der Uni an. Da schneite und war klirrend kalt war, sah man draußen auf der großen Treppe nur wenige Raucher, die wohl ihre persönlichen Rekorde in Schnellrauchen aufstellten. Naruto grinste, als ihm wieder etwas einfiel. Mit einem gehässigen Unterton in der Stimme wandte er sich an Sasuke: „Hey King, weißt du noch die Semester is Over Party? Waren es die Büsche oder die weiter hinten?“ Sasuke fackelte nicht lange, gab dem Blonden eine auf den Hinterkopf und stapfte dann voran. Naruto aber brach trotzdem in Gelächter aus und auch Sakura konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Der Rest der Clique reimte sich die Anspielung zusammen und grinste ebenfalls, fragte aber nicht weiter nach. An der improvisierten Garderobe gaben sie ihre Jacken ab und erhielten dafür Marken. „Also: Lage sondieren. Platz suchen. Betrinken“, stellte Shikamaru die Ziele der Reihe nach dar und Sakura kam sich ein wenig so vor, als würden sie gleich aufs Spielfeld gehen. Als sie die beiden Flügeltüren zum Versammlungssaal öffneten richteten sich alle Blicke auf den King, der an der Spitze lief. Die Panthers waren da. Die Fangirls kreischten, wenn auch nicht mehr so hysterisch, wie früher als der King noch nicht mit dem Geek ausging. Dennoch wurden die Panthers gebührend empfangen, und der Weg zu einer der Bars wurde ihnen geöffnet. Auch als sich Naji und Shikamaru wie immer abkapselten und zu einer der Sitzmöglichkeiten am Rand verzogen, wurde ihnen Platz gemacht. Sakura, die mit Neji und Shikamaru zum Sofa gegangen war kam sich unglaublich beobachtet vor. Eigentlich dachte sie, sie hätte sich dran gewöhnt, aber heute hatte sie das Gefühl die Studenten starrten besonders. „Das liegt an deinem Outfit“, erklärte Sasuke, nachdem er ihr ihren Drink gereicht hatte und sich neben ihr niedergelassen hatte. Sakura hatte ihn flüsternd gefragt, ob sie wirklich angestarrt wurde, als er, Naruto und Hinata mit reichlich Getränken von der Bar kamen. „Wie, das liegt an meinem Outfit? Die wissen doch jetzt, dass ich nicht der Geek bin, für den sie mich gehalten haben?!“ Sakura verstand nicht ganz. „Ja, aber du trägst eine Leggins mit Zebramuster und ein trägerloses schwarzes Top. Außerdem ähnelt deine Halskette eher einem Fetischhalsband, als, nun ja, einer Kette“, erklärte Sasuke kurz und trank dann von seinem Getränk. Als er wieder zu Sakura sah, verschluckte er sich prompt. Diese saß knallrot neben ihm und starrte ihn an. Er starrte sie ebenso geschockt zurück an. „Sag mir nicht, das is wirklich eins?!“ „Hinata, wir gehen tanzen!“, platzte Sakura plötzlich heraus und zog die überrumpelte Blauhaarige mit sich zur Tanzfläche. Gerade noch so konnte sie verhindern, dass sie ihr Getränk über Naruto, mit dem sie sich gerade unterhalten hatte, ausleerte.

„Was war das denn?“, fragte der Blonde und sah den beiden Mädels irritiert nach. Sasuke fuhr sich seufzend übers Gesicht und winkte dann ab. „Frag nicht. Meine Welt wurde gerade eben nur erschüttert. Oder Sakuras. Ich bin mir nicht sicher.“ Jetzt sahen ihn seine Jungs erst Recht verwirrt an. „Geht es um ihr Fetischhalsband?“, fragte Shikamaru direkt ins Blaue hinein. Kurz lachte Sasuke auf. „Das du aber auch so schlau sein musst.“ „An dem Halsband ist eine Schlaufe dran, durch die ein Ring gezogen ist. Wie bei einem Hundehalsband. Da es nicht so dick und steif wie eines ist, muss es eins aus der Fetischabteilung sein“, analysierte der Braunhaarige. Während Neji wie immer still da saß – auch wenn er innerlich bestimmt lachte – versteckte der King sein Gesicht hinter seiner Hand und Naruto sah abwechselnd zwischen Sakura, die gerade mit Hinata sehr sexy tanzte, und Sasuke hin und her. Es herrschte Stille zwischen den Vieren, bis: „Sakura steht auf Fetischsex?“ Stöhnend warf der King den Kopf in den Nacken und verschwand zurück an die Bar. Doch dieses kapitulierende Ereignis, war nicht das aufsehenerregendste. Es war Neji, der zwischen einem perplexen Shikamaru und einem geschockten Naruto saß und.. lachte.

Neji Hyuuga, der Eisklotz Nummer eins, der den niemals jemand reden hat hören, lachte.

Absolute Stille kehrte in den Saal ein. Sogar die Musik hatte aufgehört zu spielen, denn Neji Hyuuga lachte!
 

Schließlich fing er sich und sah Sasuke mit einem schalkhaften Grinsen an und der King wusste sofort, was der Braunhaarige dachte. Schlagartig wurde er rot.
 

Die Studenten um sie herum verstanden nur Bahnhof, aber über eines waren sie sich sicher:

Die Apokalypse kam sicher! Und sie stand kurz bevor..

Wonderwoman & Superman

King: „My world is fucked up right now!“

Geek: „It's fucking Partytime!“
 

Ein Geek, der gar kein Geek war sondern eher mehr ein Punk und mit dem King befreundet war.

Ein King, der irgendwie ein Freak war und mit dem Geek ausging und auch noch rot wurde.

Ein Neji Hyuuga, der plötzlich lachte und das obwohl ihn noch niemand sprechen hören hatte.

Es musste so sein: Die Apokalypse kam!
 

Suigetsu ließ das Geschehen des heutigen Abends Revue passieren und schwenkte dabei sein Glas. Das waren alles Dinge, die vor einem Jahr noch niemand für möglich gehalten hatte. Und das alles fing mit ein paar rotweißgestreiften Schachteln an. Er trank von seinem BacardiCola und sah dann zu Karin. Diese saß neben ihm und versuchte Sakura mit ihren Blicken zu töten, denn gerade lief ihr Plan nicht ganz so, wie sie es wollte. Suigetsu hielt sich brav aus allem heraus, denn mit dem Kindergarten wollte er nichts zu tun haben, allerdings war Karin seine beste Freundin seit er denken konnte, weshalb er auch nicht wirklich etwas gegen ihren Irrsinn unternahm. Früher oder später würde auch sie einsehen, dass sie sich da in etwas verrannte, was sie nicht ändern konnte. Der King und der Geek. Diese Geschichte war etwas eigenes, etwas besonderes. Da hatte Karin keine Chance.

Meine Güte, was war er denn auf einmal so philosophisch? Er nahm einen großen Schluck von seinem Getränk und sah dann auf die Uhr. Halb drei morgens. Zeit zu gehen. „Karin, ich geh, kommst mit?“, lallte er ein wenig unverständlich, doch die Rothaarige verstand ihn und stand auf. Beleidigt stapfte sie zur Garderobe und ließ sich ihre Jacke geben. Suigetsu war dicht hinter ihr.

„Warte nur Haruno. Das gibt Krieg!“
 

Hinata und Sakura, die giggelnd von der Tanzfläche kamen, ließen sich schwer atmend auf der Couch nieder. Naruto reichte seiner Freundin ihr Getränk und kam hatte sie einen Schluck davon getrunken, knutschten die beiden auch schon heftig. Sakura verdrehte die Augen und stieß mit Shikamaru an. Nachdem beide etwas getrunken hatten sah sich Sakura mit zusammengekniffenen Augen um. Bei ihrem Alkoholpegel konnte sie kaum noch etwas erkennen. „Wo sind Neji und Sasuke?“, fragte sie lallend und sah dann wieder zu dem Braunhaarigen. „Neji legt grad irgendwas flach und Sasuke holt was zu trinken“, lallte Shikamaru nicht minder betrunken zurück und trank erneut. Wenn man vom Teufel sprach, kam er auch und so erschien gerade Sasuke mit einem neuen VodkaBull in der Hand. Auch er schwankte bereits gefährlich und war selbst froh als er endlich neben Sakura saß. „Wie lang knutschen die schon?“, nuschelte er mehr, als dass er sprach und nickte in Narutos und Hinatas Richtung, die sich mittlerweile halb auffraßen. Außerdem war Hinata rittlings auf Narutos Schoß gerutscht, was selbst in dem betrunken Zustand von Sakura doch ziemlich nach Sex aussah. „Keine Ahnung, aber sie sollten sich ein Zimmer suchen“, brummte sie und zog einmal kräftig an ihrem Strohhalm. Sie beobachteten die beiden eine Weile und als Sakura keine Lust mehr auf das Geknutschte mehr hatte, trank sie den letzten Schluck aus ihrem Glas auf Ex und stand dann auf. Shikamaru war bereits eingeschlafen und Sasuke sah sie fragend an. „Ich geh heim. Kommst mit?“ „Ok.“ Auch Sasuke exte den Rest seines Glases und stand dann gefährlich schwankend auf.

Nachdem sie ihre Jacken geholt und angezogen hatten, traten sie hinaus in die kalte Dezemberluft und Sakura fühlte sich als hätte ihr jemand ins Gesicht geschlagen. Der plötzliche Sauerstoffschub ließ sie noch betrunkener werden und auf einmal drehte sich alles in ihrem Kopf. Sasuke ging es nicht besser, auch wenn er nicht rückwärts gegen die Tür stolperte, wie die Pinkhaarige.

Von dem Weg nach Hause wusste Sakura nichts mehr. Aber sie hatten es geschafft, denn das hier war eindeutig ihre Wohnungstür. Sie kramte in ihrer Jackentasche nach ihrem Schlüssel und war dankbar, dass Sasuke ihr beim Finden des Schlosses mit seinem Handy leuchtete, auch wenn es nicht wirklich etwas half, da Sakura nur noch verschwommen sah. Nach gefühlten drei Stunden war das Schloss dann doch so gütig an seinem Platz zu bleiben und aufzugehen, sodass Sakura und Sasuke stolpernd in die Wohnung fielen. Beide konnten sich gerade noch am Schrank beziehungsweise an der Küchentheke festhalten, um nicht zu fallen. „Huii~ Bin ich blau“, lallte Sasuke und stieg aus seinen Schuhen. Die Jacke warf er achtlos zu Boden, ebenso tat er es mit seiner Jeans und seinem T-Shirt. Todmüde fiel er rücklings ins Bett und gähnte herzhaft. Sakura, die sich ebenfalls bis auf den Tanga ausgezogen hatte, ließ sich einfach auf ihn drauf fallen, was den Schwarzhaarigen zum schmerzvollen Aufstöhnen brachte. Doch Sakura schlief bereits..
 

„Und?“ „Nichts. Klingelt zwar, aber er geht nicht ran.“ Mikoto seufzte. „Mum, mach dir keine Sorgen. Er wird wahrscheinlich bei Naruto oder so sein. Ich schreib ihm mal“, sagte Itachi beruhigend und setzte das Gesagte sogleich in die Tat um. Kurz darauf kam sogleich die Antwort. „Und, was schreibt er?“ Mikoto machte sich mittlerweile wirklich Sorgen. Es war bereits fünf Uhr nachmittags und Sasuke hatte sich noch immer nicht gemeldet. Seit er gestern auf die Party gegangen war, kam kein Lebenszeichen. Eigentlich wollten er und seine Mum sich heute um drei Treffen um die letzten Dekorationen für die Gala zu Besprechen. „Mum, Sasuke ist schon 21. Es wird ihm gut gehen“, beschwichtigte Itachi seine Mutter erneut und verfluchte Sasuke innerlich. Er wusste doch, das ihre Mutter so überreagierte. Sie durften machen und unterwegs sein wo und wann sie wollten, aber eine SMS oder ein Anruf alle zwölf Stunden war dann Pflicht. Selbst Wenn ihre Eltern auf Weltreise waren, schrieben sie sich jeden Tag Emails. „Naruto schreibt, dass er auch nicht bei ihm ist. Aber er denkt, dass Sasuke vielleicht bei Sakura ist, weil auch die gestern plötzlich weg war“, antwortete der Uchiha auf die Frage und konnte mit ansehen, wie sich das Gesicht seiner Mutter ein wenig aufhellte. „Dann ruf bei ihr an!“ Gesagt getan.
 

Ein ekelhaftes Klingeln ließ Sakura aufwachen. Zumindest geistig, denn sie bewegte sich kein Stück. Erst als das Klingeln nicht aufhörte und somit nicht die Türklingel sein konnte, tappte sie mit ihrer Hand auf dem Nachtkästchen herum. Sie erwischte etwas und das Klingeln verstummte. Den Arm, den sie dafür bewegt hatte, ließ sie einfach dort liegen. Sie kuschelte sich noch mehr in ihr warmes, atmendes Bett und driftete wieder in die Traumwelt ab. Als es erneut klingelte, erkannte Sakura zwei Dinge gleichzeitig.
 

1. Ihr Bett atmete!

2. Nicht der Wecker, sondern ihr Handy klingelte!
 

Noch immer schlaf- und betrunken richtete sie sich auf und fiel dabei aus dem Bett. Auf den dumpfen Aufprall folgte ein schmerzvolles Stöhnen, was auch das atmende Bett aufwachen ließ. Sasuke zog eine Grimasse als es ihn drehte und setzte sich schließlich stöhnend auf. Desorientiert fuhr er sich mit der Hand durchs Gesicht und über den Kopf. Auch Sakura hatte sich aufgesetzt und griff nun endlich nach ihrem Handy.
 

„Hallo?“

Sakura, endlich! Ich wollte gerade wieder auflegen!

„Hn.“

Äh ja.. Anscheinend hab ich dich gerade geweckt. Eigentlich wollte ich dich fragen, ob Sasuke bei dir ist?!

„Hn.“
 

Sakura reichte das Handy weiter und stand dann langsam auf. Das Karussell in ihrem Kopf war echt anstrengend. Sasuke derweil warf einen Blick auf das Display und hielt sich dann das Handy ans Ohr.
 

„Hn.“

Meine Güte, ihr passt echt wie Arsch auf Eimer! Aber etz pass mal auf Bruderherz: Mum sitzt hier bei mir auf der Couch und is ganz krank vor Sorge! Ihr wolltet euch vor zwei Stunden treffen!

„Hn.“

Ehrlich? Mehr hast du nich dazu zu sagen?

„Hn.“

Ok.. Verstanden. Werd wach und komm Heim.

„Hn.“

Wahnsinn.. Du und Sakura habt echt ein ausgesprochen einfallsreiches Vokabular.
 

Sasuke legte einfach auf und ließ sich dann zurück in die Kissen fallen. „Es ist fünf Uhr“, kam es leise brummend von der Küchentheke. Sasuke sah auf und erkannte Sakura, die sich über die Theke gelehnt hatte und den Kopf auf der kalten Arbeitsplatte abgelegt hatte. „Hn“, murrte Sasuke und ließ den Kopf wieder sinken. Respekt, dass Sakura stehen konnte. Er würde vorerst liegen bleiben. Er rollte sich zur Seite und stieß sich dann den Kopf an der Wand. Schmerzvoll stöhnte er und rieb sich die pochende Stelle. Vorsichtig setzte er sich wieder auf und fragte sich dann auf einmal, wie sie überhaupt zu zweit in diesem Einmannbett schlafen konnten. Gut, in dem Zustand in dem sie gewesen waren..

„Ich geh duschen“, brummte Sakura erneut und schwanke dabei ins Bad. Nach ein paar Versuchen aufzustehen, folgte Sasuke ihr breit grinsend, denn Sakura hatte die Türe nicht abgeschlossen..
 

„Mum hat sich echt Sorgen gemacht“, warf Itachi seinem kleinen Bruder erneut vor und hielt ihm ein frisches Glas Mineralwasser hin. „Ich weiß. Es tut mir auch Leid“, murrte Sasuke nun schon zum xten Mal und nahm dankend das Glas an. Er exte das Getränk und verzog das Gesicht dann ein wenig wegen der Kohlensäure. Er rülpste ein paar Mal und sah dann wieder zu Itachi der sich neben ihm auf der Couch niedergelassen hatte und ein paar Dokumente durchblätterte. „Wir haben einfach zu lange gepennt.“ „Ja, das habe ich auch mitbekommen“, sagte Itachi erst anklagend, aber dann grinste er und sah Sasuke schelmisch an. „Und? Lief was?“ Itachi war neugierig, doch Sasuke grinste sein gehässiges Grinsen und sagte nur: „Ein Gentleman genießt und schweigt.“ Enttäuscht verdrehte Itachi die Augen und sah dann wieder auf seine Dokumente. Sasuke grinste immer noch heimlich in sich hinein. Er würde ganz bestimmt nicht seinem Bruder verraten, was er und Sakura unter der Dusche getan hatten..
 

Sakura grinste dämlich, als sie sich aus ihrem Bett rollte und sie noch Sasukes Geruch darin riechen konnte. Gähnend öffnete sie die Fenster und ging dann ins Bad um sich die Zähne zu putzen. Als ihr Blick die Dusche streifte wurde sie leicht rot. „Mein Güte, krieg dich mal wieder ein“, flüsterte sie ihrem zerzausten Spiegelbild zu und begann dann sich frisch zu machen. Gerade als sie mit ihrer Haarpracht kämpfte, klingelte ihr Handy. Eine SMS war eingegangen.
 

Hey cherry soll ich dich abholen wenn du zur minks fährst? Dann kann ich gleich das zeug für morgen mitnehmen..
 

Sakura grinste und sah dann auf die Uhr. Kurz überlegte sie, sah sich dann nochmal in der Wohnung um und tippte dann eine Antwort.
 

Ja das wär super. Aber ich brauch noch bisschen, ich schreib dir dann ok?
 

Ok passt
 

Sie wandte sich wieder ihrem Spiegelbild zu und seufzte dann. Das mit ihren Haaren würde heute nicht besser werden. Zwar war sie jetzt endlich durch mit der Bürste aber dafür hatten sie eine unmögliche Welle drin. Genervt band sie sich einen unordentlichen Dutt und nickte dann. Sitzt, passt, wackelt und hat Luft..

Anschließend schaltete sie den Musiksender ihres Fernsehers an und machte sich daran ihre Wohnung aufzuräumen und zu putzen. Immerhin war heute Sonntag und Sonntag war Putztag.

Zwei Stunden später war die komplette Wohnung auf Hochglanz poliert und Sakura war fix und fertig. Außer Puste ließ sie sich auf der Couch fallen und griff dann nach ihrem Handy. Doch bevor sie eine SMS überhaupt tippen konnte, klingelte es an der Tür. Kurz irritiert öffnete sie die Tür und war dann verwundert, als Sasuke vor ihr stand. „Huch, was machst du denn hier? Ich wollt dir grad schreiben.“ „Heute ist Sonntag, Sonntag ist Putztag und an deinem Putztag brauchst du meistens zwei Stunden. Aktiv eine zum Putzen, die andere Stunde zum Rumtanzen, Wäsche sortieren und Essen“, zählte Sasuke grinsend auf und lachte dann doch noch auf. Sakuras entgleistes Gesicht war einfach zu herrlich. „Das hast du mir bei einem unserer Dates erzählt“, klärte er sie auf und gab ihr dann einen Kuss auf die Lippen. Sakura war sich nicht mehr sicher ob sie jetzt verwirrt oder peinlich berührt sein sollte, ging aber zur Seite und ließ Sasuke rein. „Öh.. Ok, schön, dass du da bist. Ich muss mich nur noch anziehen. Die Sachen für morgen sind alle da in der Tasche beziehungsweise in den Einkaufstüten.“ „Ok, ich bring das zeug runter, du ziehst dich an“, verteilte Sasuke die Aufgaben und beide machten sich daran diese auszuführen.
 

„So ihr Zwei, wollt ihr euch denn nicht endlich küssen?“, platzte Frau Minks plötzlich in eine Erzählung von Itachi und sah dabei Sakura und Sasuke an. Alle drei sahen die alte Dame verwirrt an. „Na guckt nicht so. Ich weiß, dass ihr jetzt endlich zusammen seid!“, gab sie ihrer Aufforderung Nachdruck und fuchtelte dabei mit ihren Händen herum. Ungläubig sah Itachi mit offenem Mund zu Sasuke, der verhalten grinste, und zu Sakura, die rot geworden war. „Woher wollen Sie das wissen, Frau Minks?“, fragte Sasuke nach, konnte das Grinsen aber nicht unterdrücken. „Ich bin zwar alt, aber nicht senil! Und ich wusste schon was Liebe ist, da waren eure Eltern noch nicht mal geboren!“ Sasuke seufzte schließlich ergebend und zog Sakura zu sich, um ihr einen Kuss aufzudrücken. Während Frau Minks erleichtert seufzte, brachte Itachi nicht mehr als ein paar unverständliche Laute hervor. „Artikuliere dich Junge“, half Sakura und streckte dem älteren Uchiha dann die Zunge heraus. „Ich.. Äh..“, stotterte er wieder, bis sich ein breites und eindeutig zweideutiges Grinsen auf seine Züge legte. „Also lief doch was“, sagte er schelmisch und sah dabei Sasuke an, der nur in die Luft starrte und so tat als würde ihn die weiße Decke von Frau Minks' Wohnung plötzlich interessieren.

„Du kleiner Sack..“
 

Mum! Sasuke und Sakura sind jetzt zusammen!“, brüllte Itachi sofort, als er über die Türschwelle seines Elternhauses geschritten war. Sofort fing er sich eine Hinterkopfschelle von Sasuke ein, der ebenfalls brüllend hinzufügte: „Und Itachi datet eine Frau namens Ino, die er morgen zum Ball eingeladen hat!“ Itachi wollte gerade seinen Bruder anspringen, als Sakura dazwischen ging und beiden eine runterhaute. Mikoto, die genau in dem Augenblick um die Ecke kam, lachte. „Ich hoffe du bereust nicht jetzt schon deine Wahl“, meinte sie und umarmte Sakura herzlich zur Begrüßung. „Endlich hat das mit euch beiden geklappt. Und nun zu dir junger Mann: Sasuke Madara Uchiha, wehe du umsorgst deine Freundin nicht!“ Letzteres hatte Mikoto streng und mit erhobenem Zeigefinger an ihren Jüngsten gerichtet. „Ja Ma'am“, antwortete Sasuke brav und seufzte dabei unhörbar. „Dann ist gut und nun zu dir, Itachi Fugaku Uchiha. Wann hast du zu gedenken gedacht erzählst du mir von dieser Ino?“ Anklagend sah Mikoto ihren Ältesten an und wartete auf eine Antwort. Böse funkelte Itachi Sasuke an, der ihm nur zuzwinkerte und dann mit Sakura nach oben ging, um ihre Sachen zu verstauen.

„Schade, dass Ino morgen bis zwei arbeiten muss und dann erst kommt. Es wäre sicher lustig gewesen, wenn sie auch hier übernachtet hätte“, sagte Sakura, als sie ihr Kleid für morgen an den Schrank hing. Sasuke lachte. „Für uns wäre es unglaublich lustig geworden. Ino und Itachi hätten erst mal die große Fragerunde mit meiner Mum und das Zutodestarren von meinem Dad überleben müssen.“ „Ja, aber das wird morgen wohl auch passieren, immerhin kommt Ino vorbei um sich mit mir zu stylen“, meinte Sakura schmunzelnd. „So. fertig.“ Sie faltete die letzte Einkauftüte zusammen und streckte sich dann. „Endlich fertig und endlich Ferien!“, freute sie sich und quietschte auf, als Sasuke sie in die Seite zwickte. Er drehte sie herum und gab ihr einen langen Kuss, der nur deswegen unterbrochen werden musste, weil Mikoto zum Abendessen gerufen hatte.
 

Nach dem Abendessen, zogen sich Itachi und Fugaku Uchiha in das Heimbüro zurück um noch ein paar Dinge vor Weihnachten zu klären. Immerhin würde auch die Uchiha Corp. über Weihnachten und Neujahr geschlossen haben und da sollte alles geregelt sein. Mikoto, Sakura und Sasuke indes machten es sich im Wohnzimmer mit einer Kanne Tee gemütlich. „So ihr Zwei, dann erzählt doch mal, was gibt es Neues an der Uni?“ Sasuke seufzte und sah seine Mutter an. „Mum, das letzte mal haben wir uns zum Familienessen am zweiten Advent gesehn.. Das war vor zwei Wochen.. Seither ist nichts mehr passiert“, sagte er und stimmte mit Sakura in einen herzhaften Gähnen ein. „Na gut..“, gab Mikoto seufzend auf. Schließlich erbarmte sich Sasuke doch noch und erzählte seiner Mutter was alles passiert war. Zwar konnte er nicht wirklich viel erzählen, gewissenhaft ließ er den Großteil der Weihnachtsfeier der Uni aus, schmückte aber alles andere aus. Als Sakura erneut herzhaft gähnte, sah er sie kurz an und beendete dann das Gespräch mit seiner Mutter. „Ja, natürlich. Schlaft gut. Ihr könnt morgen auch ruhig ausschlafen, wir frühstücken nicht gemeinsam. Seit lieber ausgeschlafen für die Gala. Es kommen fünf Reporter, denen dürft ihr auch ehrlich antworten, die sind ausgewählt“, sagte Mikoto und ließ die beiden dann gehen. Sakura und Sasuke wünschten ihr eine gute Nacht und verschwanden dann in Sasukes Zimmer.

„Ich dachte morgen kommen keine Reporter. Nur Spenden und so“, murrte Sakura und zog sich mit aus ihre Panty aus. „Es kommen keine Yellow Press Reporter. Aber ein paar brauchen wir immer. Ansonsten wüsste ja keiner, dass wir diese Spendengala veranstalten“, erklärte ihr Sasuke und stieg aus seiner Jogginghose in seine Spidermanpyjamahose. Sein SupermanT-Shirt warf er Sakura zu. „Schmunzelnd betrachtete sie es, bevor sie es über den Kopf zog. „Warum hast du eigentlich lauter so Superheldenzeug?“, fragte sie, als sie sich zu dem Schwarzhaarigen ins Bett kuschelte. „Eigentlich bin ich voll der Geek. Das DC und Marvel Universe fand ich immer schon toll. Ich kann dir ja morgen mal meine Comicbuchsammlung zeigen“, sagte er, was Sakura zum lachen brachte. „Und dann soll ich der Geek sein.“

Auch Sasuke lachte, klippte seine Zahnspange in den Mund und gab der Pinkhaarigen einen Kuss auf die Stirn, bevor sie beide ins Land der Träume drifteten und von Wonderwoman und Superman träumten..

Die Weihnachtsgala und andere Stolpersteine

King: „I fucking love her!“

Geek: „I love him, but this is not what I fucking want!“
 

Zwei Stunden waren sie jetzt schon hier. Fugaku und Mikoto hatte beide die Eröffnungsrede gehalten und die extra für den Abend angebrachte Spendenuhr über dem Buffet im Salon zeigte bereits erste Ziffern an. Sakura, Ino und Hinata standen beisammen in diesem, jeweils mit einem Sektglas in der Hand, und unterhielten sich. „Sag mal Hinata, wo sind Naruto und Neji?“, fragte Sakura und ließ den Blick schweifen. Die beiden hatte sie heute den ganzen Abend lang noch nicht gesehen. Eigentlich sollten sie auch hier sein. Die Blauhaarige seufzte. „Naruto ist krank und Neji hat mit diesem ganzen Wirtschaftszeug ja nichts am Hut, mit seinem Luft- und Raumfahrt. Deswegen hatte er schlichtweg keine Lust. Ist aber auch verständlich“, erklärte sie und nippte dann an ihrem Glas. Die beiden anderen nickten. Dann wandte sich Hinata Ino mit einem kleinen Grinsen zu. „Und Ino, wie gefällt es dir hier?“ „Es ist echt schön. Ich komm mir ein bisschen wie Aschenputtel vor. Erfreut und fehl am Platz zugleich. Außerdem guckt mich Mr. Uchiha immer so komisch an, wenn wir uns über den Weg laufen“, gab die Blonde ehrlich zu und ließ ein wenig die Schultern hängen. Sakura tätschelte ihr beruhigend den Rücken. „Mach dir nichts draus, Ino. Der guckt immer so. Du erkennst ob er dich mag, wenn er dir Fragen zu deiner Person stellt und dann mit dir anstößt.“ „Außerdem mag dich Mikoto“, fügte Hinata zu Sakuras Aussage hinzu. Ino grinste. Ja, das stimmte. Aufgeregt war Mikoto Uchiha in das Zimmer geplatzt in dem sich Sakura und Ino fertig gemacht hatten und hatte Ino ausgequetscht. Schließlich hatte sie sich geräuspert, war wieder zur Geschäftsfrau Mrs. Uchiha geworden und hatte Ino dann höchst professionell um eine Visitenkarte gebeten.

„Apropos Mr. Uchiha: Sag mal Ino, was ist jetzt mit dir und Itachi?“, meinte Hinata plötzlich breit grinsend. Augenbrauen wackelnd sah sie die Blondine an. Sakura lachte auf. Auch wenn sich die Blauhaarige und Ino sich erst vor kurzem kennengelernt hatten, verstanden sie sich doch prächtig. Außerdem war Hinata, seit sie in der Clique und mit Naruto zusammen war, viel lockerer geworden und nicht mehr ganz so schüchtern.

„Ja ähm.. Also.. Natürlich mag ich ihn, aber-“ „Was aber?“, hakte Sakura nach. „Naja, ich weiß ja nicht, was er von mir hält“, murmelte die Blondine ein wenig betreten. Gerade wollten Sakura und Hinata ihr tröstende Worte zusprechen, als sie von einer nervtötenden Stimme unterbrochen wurden. „Sieh an, wer auch da ist.“ Alle drei verdrehten synchron die Augen. Karin. Ino kannte die aufmüpfige Rothaarige aus Sakuras Erzählungen und auch Itachi hatte kein gutes Blatt an ihr gelassen. Jetzt, da sie diese in live antraf, wurde sie ihr noch um ein Vielfaches unsympathischer.

„Was macht die denn hier?“, fragte Sakura entnervt und nippte an ihrem Glas. Sie machte sich nicht mal die Mühe sich umzudrehen. Hinata, die das Gleiche tat, meinte nur trocken: „Sie ist leider die Tochter von einem Investor der Uchiha Corp.“ „Na toll“, seufzte die Pinkhaarige und trank einen großen Schluck von ihrem Sekt. Das bedeutete, das sie Karin wohl oder übel öfter sehen musste. Während die drei angestrengt versuchten die Rothaarige zu ignorieren, zog diese beleidigt von Dannen. Trotzdem konnte sich Karin das diabolische Grinsen nicht verkneifen. „Du wirst schon sehn Pinki..“
 

„Und zum Schluss natürlich noch die Frage, die alle interessiert: Sasuke Uchiha, Sie waren jahrelang einer der begehrtesten Junggesellen der Branche. Ist die reizende junge Frau Sakura Haruno, mit der Sie nun schon seit geraumer Zeit immer anzutreffen sind, Ihre Freundin? Vielleicht gar mehr?“, fragte die Reporterin und lächelte. Sasuke konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, als er kurz zu Sakura sah und dann wieder zur Reporterin. „Ja, sie ist meine Freundin. Alles Weitere steht noch in den Sternen. Danke für das Interview.“ Um seine Aussage zu unterstreichen, gab er der Pinkhaarigen einen Kuss auf die Stirn, welche ihm lächelnd über die Brust strich. „Ich muss mich bedanken, Mr. Uchiha.“, sagte die Reporterin hoch erfreut, nachdem sie alles eifrig auf ihrem Block mitgekritzelt hatte. Schnell machte sie noch, mit dem Einverständnis der beiden, ein Foto.

„Ich hoffe, dir ist bewusst, dass dein leben ab jetzt noch verrückter wird als eh schon?!“, meinte Sasuke und lächelte dabei verschmitzt. „Ja, aber das ist nun mal die große Last, die ich als Freundin von Sasuke Uchiha tragen muss“, sagte Sakura theatralisch und trank dann von ihrem Cocktail. Sasuke verdrehte bloß die Augen. „Und sonst: Alles in Ordnung im Bezug auf Galas?“ „Ja, ist ja schließlich nicht mehr meine erste. Außerdem bist du da und das ist noch viel besser“, antwortete Sakura lächelnd und gab ihm dann einen sanften Kuss, den er nur zu gerne erwiderte. Kurz darauf lösten sie sich wieder, denn Itachi stieß zu ihnen „Na, nun auch offiziell der Presse gesagt, dass ihr zusammen seid?“, fragte er und grinste breit über sein Kristallglas hinweg, von welchem er sich gerade einen Schluck genehmigte. „Jap“, antwortete Sakura glücklich und schmiegte sich wieder an Sasuke. „Glückwunsch. Das wird einen mega Schlagzeile. Sakura, stell dich auf viel Rummel um deine Person ein.“ „Um euch wird aber auch nicht viel Rummel gemacht“, meinte die Pinkhaarige verständnislos und zog eine Augenbraue fragend hoch. In Klatschmagazinen kamen die Uchihas selten vor und auch sonst wurde sie nur hervorgehoben, wenn es um die Wirtschaft oder die Uchiha Corp. im Allgemeinen ging. Auf was also sollte sich Sakura einstellen? Itachi seufzte. „Sakura, du bist eine Frau. Designer wollen ihre Kleider oder Schmuck oder was auch immer an dir sehen. Werbekampagnen werden dadurch auf dich aufmerksam und wollen dich buchen. First Row bei Fashion Shows und und und.. Du bist eine Frau an der Seite eines Uchihas. Die Welt will dich kennen lernen. Will wissen, wer die Frau ist, die einen der mächtigsten Männer in der Wirtschaft um den Finger wickeln konnte. Du wirst sozusagen ein It-Girl.“, erklärte der ältere Uchiha und genoss dabei Sakuras Gesichtsausdruck, der sich immer mehr in Entsetzten verwandelt hatte. Schleißlich seufzte sie frustriert und ließ die Schultern hängen. „Na toll, das war's dann wohl mit 'Ich bringe mein Studium in Ruhe zu ende'. Aber ich will kein It-Girl werden! Ich will auch ins Management!“, beschwerte sie sich, allerdings darauf bedacht, nicht all zu laut zu sein. „Das kannst du ja.. Auch.. Aber erst wirst du ein It-Girl. Solang du nicht so ein typisches mit Skandalen und whatever wirst, kannst du jederzeit auch ins Management eintreten. War bei Mum ja auch so. Sie kriegt zwar immer noch Kleider von Designern und so weiter, aber mittlerweile sind die anderen Angebote weniger geworden, da sie sich da teilweise auch dagegen entscheidet“, versuchte Itachi die Pinkhaarige ein wenig zu beruhigen, jedoch verschwand das Entsetzten noch nicht ganz von Sakuras Gesicht. Sasuke lachte nur leise und küsste Sakuras Stirn. „Das wird schon. Jetzt genießen wir erst mal heute Abend und dann kann morgen kommen, was will.“ Sakura nickte, wenn auch noch immer noch nicht ganz überzeugt, bis: „Sag mal Itachi weil wir gerade bei 'Frau an der Seite eines Uchihas sind': Was ist mit dir und Ino?“ Auf die Antwort war auch Sasuke gespannt. Erwartungsvoll sahen die beiden Itachi an, welcher ergeben seufzte. Leugnen war zwecklos. „Na gut.. Ich mag Ino echt gerne und ich könnte mir auch mehr vorstellen, aber ich will nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Außerdem- Sakura, warum ziehst du deine Schuhe aus?“, unterbrach Itachi sich selbst und sah die Pinkhaarige verwirrt an. Diese drückte gerade Sasuke ihren zweiten Schuh in die Hand, raffte ihr Kleid und meinte nur breit grinsend: „Ach nichts.. Ino, ich muss dir was erzählen!!“ Und schon rannte sie schreiend davon, auf der Suche nach der Blondine. Itachi, der relativ schnell begriffen hatte, was gerade passiert war, rannte ihr sofort hinterher. Hinata, die so wie die anderen Umstehenden auf Sakuras Geschrei aufmerksam geworden war, sah verwirrt zu Sasuke. Dieser zuckte nur mit den Schultern, grinste schief und rannte dann den beiden anderen hinterher.
 

Im oberen Stockwerk, kurz vor dem Zimmer, in dem sich die beiden jungen Frauen heute Nachmittag fertig gemacht hatten, fand Sakura die Blonde schließlich und rannte brüllend auf sie zu: „Ino! Ino! Inoooo! Ich muss dir dringend was erzählen!“ Verschreckt blieb die Genannte stehen und sah misstrauisch zu der Pinkhaarigen, die da auf sie zugerast kam. „Ja?“, fragte sie etwas unsicher und ging einen Schritt zur Seite, um nicht umgerannt zu werden, denn Sakura bremste etwas zu spät ab. Japsend blieb Sakura schließlich stehen und fing sofort zum Reden an: „Itachi hat gesagt-“ „Glaub ihr kein Wort! Also.. Egal!“, unterbrach sie sogleich der ältere Uchiha, welcher gerade um die Ecke gestürzt kam und sofort zur Pinkhaarigen hechtete. Eine wilde Rangelei entstand zwischen den beiden, denn Itachi wollte Sakura nicht sprechen lassen. Sollte sie doch mal seine Hand von ihrem Mund bekommen haben, brüllte der Uchiha irgendetwas darüber. Ino verstand nur Bahnhof und sah Sasuke fragend an, der als letzter um die Ecke gekommen war und wie ein bestelltes Erdmännchen mit Sakuras Schuhen in den Händen dastand. Schließlich wurde es Ino zu bunt, denn mittlerweile wälzten sich die beiden Streitenden bereits auf dem Boden. Sie holte einmal tief Luft und und brüllte: „Was zur Hölle ist hier los?“ Erschrocken hielten Itachi und Sakura inne. „Itachi wollte dich zur Silvestergala einladen“, platzte es in der Stille plötzlich aus Sasuke heraus, sehr zur Verwunderung der anderen Dreien. Irritiert sahen Itachi und Sakura ihn an, doch er zuckte nur mit den Schultern, nach dem Motto: Was sinnvolleres ist mir grad nicht eingefallen.

„Und deswegen so ein Tumult?“ Ino schüttelte verständnislos den Kopf und sah zum älteren Uchiha. „Nun, äh.. ähm.. Ja?“
 

Stille.
 

„Ja also weißt du, ich wollte dich heute nicht gleich damit überfallen, weil du ja heute auch überhaupt das erste Mal bei sowas dabei bist und wenn es dir nicht gefallen hätte, dann hätte ich dich vielleicht nicht unbedingt eingeladen. Deswegen wollte ich nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und ja du weißt schon, Sakura wollte dich schon fragen, weil sie dann nicht alleine auf der Gala wäre, sondern du auch dabei wärst und jaa~“, redete sich Itachi heraus, wobei er sich mehrmals verhaspelte, weil er so schnell redete. Schließlich hielt er dann doch die Klappe und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Mittlerweile standen er und Sakura wieder, welche sich zu Sasuke gestellt hatte und gerade dabei war wieder in ihre Schuhe zu schlüpfen, nachdem sie ihr Kleid wieder gerichtet hatte. Ino ging auf Itachi zu und richtete ihm die verrutschte Krawatte, schließlich grinste sie. „Ich würde sehr gerne mit dir auf die Silvestergala gehen.“ Dann gab sie ihm einen Kuss auf die Wange und ging mit Sakura giggelnd davon. Sasuke sah wie sein Bruder den beiden jungen Frauen hinter her. „Oh, das wird lustig, wenn ich das Mum und Frau Minks erzähl!“ „Unterstehe dich Sasuke!
 

„Und was machen Sie derzeit?“ „Ich arbeite in dem Blumenladen meines Vaters und vertreibe von dort auch alle Gestecke für Werbungen, Büros und andere Feste, für die wir gebucht werden“, erklärte Ino und hielt tapfer dem prüfenden Blick von Fugaku Uchiha tapfer stand. „Haben Sie Referenzen?“ „Nun, das letzte große Projekt war beispielsweise für einen Schokoladenhersteller. Ich darf leider keine Namen nennen, denn der Werbespot ist noch nicht draußen“, beantwortete Ino wieder brav die Frage und bewies Rückrat, als Fugaku seinen strengen Blick erneut über sie schweifen ließ. Schließlich hielt er ihr sein Glas entgegen, um mit ihr anzustoßen und wünschte ihr noch einen schönen Abend, ehe er zu einem Geschäftspartner aufbrach. Erst als Mr. Uchiha in genügender Entfernung war, atmete Ino tief durch und ließ die Schultern etwas entspannter hängen. Erst jetzt wagten Sakura und Hinata es zu Ino zu gehen und ihr einen aufmunternden Hüftstoß zu geben. „Na, wie lief das Verhör“, meinte die Pinkhaarige lachend und amüsierte sich prächtig über Inos beleidigtes Gesicht. „War das bei dir auch so?“ „Öhm..“ Sakura wurde schlagartig still und dachte nach. „Eh, irgendwie nicht“, sagte sie schließlich verlegen, was Hinata und Ino zum Lachen brachte. „Naja, macht ja nichts, aber sieh's so Ino, Fugaku Uchiha mag dich auf seine Weise. Er hat Fragen zu deiner Person gestellt und hat mit dir angestoßen“, sagte die Blauhaarige grinsend und die drei stießen auf den Erfolg an.
 

Gegen Mitternacht waren die Ziffern auf der Spendenuhr rasant in die Höhe geschossen, die Menge hatte sich gelichtet und Sakura, Sasuke, Ino und Itachi saßen auf einer der Sofas im Salon. Hinata war bereits mit ihren Eltern nach Hause gefahren. Ino gähnte hinter vorgehaltener Hand und auch Itachi sah fertig aus. „Soll ich dir dein Zimmer zeigen?“ „Das wäre super“, sagte sie ehrlich und gähnte erneut verhalten. Die beiden standen auf und Itachi verabschiedete sich von seinen Eltern, die gerade mit Leandro über den restlichen Verlauf sprachen.

„Wie sieht's mit dir aus?“, fragte Sasuke die Pinkhaarige, die ihren Kopf auf seine Schulter gelegt hatte und ins Leere starrte. „Ja, ich will auch ins Bett.“ „Na dann lass uns gehen.“ Auch die beiden verabschiedeten sich von Fugaku und Mikoto und schritten dann die Treppe nach oben in Sasukes Zimmer. Das hellgrüne Gästezimmer belegte nun Ino.

„Sag mal Sasuke, die letzten Jahre war ich immer bei Frau Minks zu Weihachten, dieses Jahr habt ihr mich aber auch eingeladen. Ich würd die alte Frau aber ungern alleine lassen. Weihnachten allein ist nämlich kacke“, sagte Sakura nachdenklich, als sie im Zimmer angekommen waren. Sanft drehte Sasuke seine Freundin um und nahm sie in den Arm. „Ich frag meine Eltern, ob wir sie nicht auch einladen wollen. Dann kann sie auch hier sein, ok?“ „Das wär super. Danke“, meinte Sakura und lächelte. Als ihr Lächeln breiter wurde, fragte Sasuke, warum. „Ich hab den tollsten Freund der Welt“, antwortete die Pinkhaarige und legte ihm die Arme um den Nacken um ihm zum Küssen an sich ran zu ziehen. Sasuke brummte nur vergnügt.
 

Und so kam es, dass Frau Minks in die Villa der Uchihas geladen wurde und mit diesen Weihnachten verbrachte. Ino verbrachte Weihnachten bei ihrem Vater, meldete sich aber, so wie Hinata und die Jungs per SMS. Da Frau Minks erst spät von ihrer Einladung erfuhr, backte sie Plätzchen für alle in Hülle und Fülle, welche natürlich so gut schmeckten, dass Leandro die Rezepte haben wollte und Mikoto und Fugaku interessiert der Lebensgeschichte von der alten Dame lauschten. Sehr zum Leidwesen der drei jungen Erwachsenen, denn die kannten die Geschichte ja schon auswendig.

Natürlich wurden auch Geschenke ausgetauscht. So bekamen Mr. und Mrs. Uchiha eine Kreuzfahrt nach Grönland, Itachi bekam einen neuen Arbeitslaptop und die Uhr, die er sich gewünscht hatte. Von Sakura bekam er einen handbestickten Schal, weil der gute immer ohne rum lief. Sasuke hatte einen neuen Trainingsanzug und einige neue Comicbücher bekommen. Bei Sakuras Geschenk mussten alle lachen, denn es war ein Kochbuch, welches nur Rezepte enthielt, die man ohne kochen machen konnte. Sprich eigentlich war es ein Brotzeitbuch. Trotzdem freute sich Sasuke, immerhin wurde Brot mit Salami und Käse nach 21 Jahren auch mal langweilig. Sakura sträubte sich zunächst gegen ihr Geschenk, denn all ihre Freunde hatten zusammengelegt und ihr einen Laptop geschenkt, damit sie die Scripte der Kurs über das Internet abrufen konnte. Außerdem hatten sie ihr einen Gutschein für einen Einführungskurs dazugelegt, denn Sasuke hatte sich daran erinnert, dass Sakura und die Technik nicht besonders gut befreundet waren. Verlegen und rot um die Nase nahm sie es schließlich doch an.

Zwei Tage später war es der Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages und Sasuke und Sakura saßen gemütlich auf der Couch im Medienzimmer und sahen ein paar DVDs an. Mitten im dritten Film, drückte Sasuke auf Pause. Sakura sah ihn verwundert an. „Was ist los?“ Als Sasuke nicht antwortete, sondern nur zu Boden starrte und auf seinem Backeninneren herumkaute, setzte sich Sakura auf und zwickte ihm in die Seite. „Sasuke, was ist los?“ Seufzend wandte er sich ihr zu. „Ich hab letztes Jahr einen Antrag auf ein Auslandssemester ausgefüllt. Dem wurde stattgegeben. Ich werde das nächste Semester von Ende März bis einschließlich Juli im Ausland studieren“, gab Sasuke schließlich zu und sah Sakura dabei entschuldigend in die Augen. „Wie lange weißt du schon davon?“ „Ich.. Seit Anfang letzte Woche, ich wollte dir aber nicht die Weihnachtsstimmung vermiesen. Du warst so glücklich.“ „Ja, warst“, antwortete Sakura trocken und sah Sasuke einfach nur an. „Es tut mir leid Sakura“, versuchte es Sasuke erneut, doch Sakura winkte nur ab. „Ja, ne.. Kein Ding. Das war ja vor mir, aber ich wünschte mir du hättest es mir früher gesagt. Ich.. ich bin dir auch nicht direkt böse, aber du musst auch mich verstehen.. Ich.. Ich geh ins Bett.“ Sie stand auf und ließ einen betretenen Sasuke zurück, der sich frustriert durch die Haare fuhr. Das war jetzt weder gut, noch schlecht ausgegangen.. Er seufzte. Er brauchte Naruto.
 

Naruto können wir morgen vor hinatas geburtstagsparty reden?

Auf jedes Hoch folgt ein Tief

King: „She's so fucking beautiful!“

Geek: „He's so fucking cute!“
 

„Na also ich würd mir da etz keinen Kopf machen. 'Türlich is Sakura bisschen pissed, dass kann ich schon verstehen, aber sie hat dich ja nicht angeschrien oder sonst was. Lass es sie erst mal verarbeiten, mit Hinata drüber reden und dann wird das schon. Meine Güte, King, was ist nur aus dir geworden?“ Naruto sprach seinem Freund gut zu, konnte sich aber gleichzeitig nicht das breite Grinsen verkneifen. Nachdem er die SMS von Sasuke bekommen hatte, hatte der Blonde das Schlimmste erwartet, aber nicht so was. Er wusste von Sasukes Auslandsplänen, immerhin war er beim Antrag ausfüllen dabei gewesen, er hatte aber nicht gedacht, dass das derartige Wellen nach sich ziehen würde. Sakura war derweil bei Hinata und half dieser beim Vorbereiten ihrer Geburtstagsparty heute. Wahrscheinlich redeten die beiden auch gerade darüber. Nachher würde er mal seiner Freundin auf den Zahn fühlen.

Schließlich klopfte er Sasuke auf die Schulter und ging zu seinem Kühlschrank. Aus diesem nahm er zwei Bier und reichte eines dem Uchiha. „Hier, lass uns auf eure erste Beziehungskrise anstoßen“, sagte Naruto lachend und auch Sasuke konnte sich nicht ein schiefes Grinsen verkneifen. „Du bist doof.“ Doch der Uchiha stieß trotzdem mit an und nachdem er einen Schluck genommen hatte sah er sich um. „Sag mal Naruto, seit wann ist deine Wohnung so aufgeräumt?“ „Ähm ja.. Keine Ahnung.. Ich glaub Hinata färbt auf mich ab“, antwortete der blonde Chaot etwas verlegen und kratzte sich am unrasierten Kinn. Sasuke lachte. „Und dann soll ich mich fragen, was aus mir geworden ist?“ „Jaja.. Frauen halt...“, brummte Naruto und streckte ihm die Zunge raus. „So, nachdem du mich ja in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett geklingelt hast-“ „Es ist ein Uhr Mittags, Dobe.“ „-werde ich mich etz erst mal ins Bad verziehen und mich Duschen und so weiter. Ich mein guck mich an, ich bin sogar noch unrasiert!“, beendete Naruto seinen Satz, ohne auf Sasukes Einwurf zu achten und verschwand dann tatsächlich im Bad, nachdem er sein Bier auf einen Zug leergetrunken hatte. Sasuke schüttelte nur belustigt den Kopf und schaltete den Fernseher ein. Typisch Dobe.
 

„Können wir reden?“ „Jetzt?“ „Bitte..“ Sakura seufzte, sah sich kurz um und packte dann Sasuke an der Hand, um ihn ein wenig weg vom Geschehen zu ziehen. „Was gibt’s?“, fragte sie etwas schroff. „Ich wollte mich nochmal entschuldigen und-“ „Sasuke“, unterbrach Sakura den Schwarzhaarigen und seufzte schließlich. „Ich weiß, dass es dir nicht leicht gefallen ist. Ich weiß auch, dass du es ja nicht vorhersehen konntest, dass wir jetzt zusammen sind. Ich bin dir auch überhaupt nicht böse. Es ist nur, dass ich seit der Veröffentlichung des Interviews über uns, bereits drei Anfragen habe. Einer will mich auf seiner Gala sehen, der andere will mich zu irgendeinem Essen einladen und eine Frau will mich für eine Schmuckkollektion ablichten. Es ist gerade etwas alles viel auf einmal und ich habe Angst. Angst, dass wenn du nicht da bist, mir das ganze über den Kopf wächst, denn das ist alles so neu für mich. Ich bin so egoistisch und will dich einfach nicht gehen lassen“, machte Sakura ihren Bedenken Luft und kam sich dabei reichlich dämlich vor. Heute, während sie mit Hinata alles für die Party im Zweithaus der Hyuugas vorbereitet hatte, hatten sie miteinander geredet und die Blauhaarige hatte ihr vorgeschlagen Sasuke einfach all ihre Bedenken zu erzählen. Und jetzt stand sie hier. Sasuke seufzte, sah kurz in den Himmel und fuhr sich dann erleichtert über das Gesicht. Schnell nahm er Sakura in den Arm und gab ihr einen Kuss auf die Haare. „Ach Cherry. Das.. Ich weiß, aber Itachi ist doch noch da und wenn der auch Stilistisch nicht so sicher ist wie ich, dann hast du immer noch Ino, Hinata, Naruto, Neji, Shika. Außerdem können wir jeden Tag schreiben, telefonieren und so weiter. Das wird schon.“ „Es ist trotzdem doof..“, brummte Sakura kleinlaut gegen Sasukes Brust und umarmte ihn schließlich ebenfalls. „Sakura?“ „Hm?“ „Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch.“

Sanft küsste Sasuke Sakura.
 

„Hey, ich hab euch weggehn sehn, alles in Ordnung?“, fragte Naruto seinen besten Freund und trank von seinem Bier. „Ja.. Ja.. Alles in Ordnung. Wir haben geredet.“ Naruto zog eine Augenbraue nach oben, beließ es aber dann und grinste nur. Sasuke nickte und stieß dann mit seinem besten Freund an. Als er sein Glas betrachtete und dann die Umstehenden Leute, die teilweise schon gefährlich schwankten, sah er zu dem blonden Chaoten und grinste breit. Naruto grinste ebenfalls. „Wir müssen uns ranhalten.“
 

Ein paar Stunden später saßen Naruto und Sakura giggelnd auf einem der Sitzgelegenheiten der Hyuugas. „Narutooo! Hör auf mich zum lachen zu bringen!“, lachte Sakura und hielt sich krampfhaft den Bauch. Der blonde Chaot erzählte gerade einige Geschichten aus der High School Zeit, in der er und Sasuke so einiges Dummes angestellt hatten. „Aber das war wirklich so!“, lachte auch Naruto und zwickte Sakura in die Seite. Durch das viele Lachen lagen sie mehr auf der Couch, als dass sie saßen und ihre Gesichter waren sich sehr nahe. Nachdem sich die beiden wieder beruhigt hatte, starrten sie sich tief in die Augen. Beide hatten bereits einiges intus und der Alkohol benebelte bereits ihre Sinne. Sakura legte eine Hand auf Narutos Gesicht und strich sanft mit dem Daumen darüber. Sie lächelte und gab ihm dann einen Kuss auf die Stirn. „Du bist der beste Freund, den Sasuke je haben wird. Ich bin ein bisschen neidisch, aber trotzdem froh“, sagte sie lächelnd und lallte ein wenig. „Danke. Dafür bist du die beste Partie, die Sasuke je machen konnte.“ Er legte seine Hand auf ihre und drückte sie. „Na, machst du meine Freundin an, he? Solln wir uns prügeln gehen?“, ertönte da plötzliche eine bekannte Stimme, die ebenfalls bereits ein wenig lallte. Trotzdem klang die Stimme amüsiert. Grinsend setzten sich Naruto und Sakura auf und begrüßten ihren Freund. „Ja man! Ich hab ja nich schon eine, ich brauch zwei!“ „Dacht ich mir schon“, lachte Sasuke und zwickte Naruto in die Nase. „Hey!“ Alle drei lachten.
 

Es graute bereits, als die letzten Gäste gingen und nur noch Hinata, Naruto, Sasuke, Sakura, Neji und Shikamaru übrig blieben. Die letzten beiden hatten sich den ganzen Abend lang erfolgreich einfach nur zulaufen lassen und lagen nun beide, von Sasuke und Naruto dort hingebracht, in Nejis Zimmer und schliefen friedlich. Auch Sasuke und Sakura würden bei der Hyuuga übernachten und so zeigte sie den beiden ihr Gästezimmer. Sie bedankten sich und Naruto, der im Türrahmen grinste verschmitzt, als er sich mit einem „Aber seit's nich so laut“, verabschiedete. Sakura war sofort rot angelaufen und erdolchte den blonden, während Sasuke einfach nur leise lachte. Hinata gab ihrem Freund einen Klaps auf den Hinterkopf und zog dann mit einem „Schlaft gut“, die Tür hinter sich zu.

„Sasuke, was tust du?“, quietschte Sakura erschrocken, als sie plötzlich zwei kalte Hände an ihrem Bauch und Zähne an ihrem Hals spürte. Kurz biss er noch einmal zu – nicht all zu fest natürlich – und flüsterte der Pinkhaarigen dann leise ins Ohr: „Ich bin ein bisschen eifersüchtig geworden, als du mit Naruto auf der Couch lagst.“ Ungläubig drehte sich Sakura um und wollte Sasuke in die Augen schauen, doch dieser vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Erneut küsste und biss er sie. Sakura lächelte und küsste ihm ebenfalls den Hals. „Das ist irgendwie süß.“ „Ich bin nicht süß“, brummte Sasuke und öffnete ihren BH unter der schwarzen Bluse. „Doch, denn Naruto ist nur ein guter Freund. Deiner, wie meiner.“ „Ich weiß, könnten wir jetzt aber aufhören über Dobe zu reden?“, murrte Sasuke wieder und küsste Sakura dieses Mal fordernd auf den Mund. Sakura erwiderte den Kuss und zupfte an seinem T-Shirt, dass er sich sogleich über den Kopf zog. Sofort fanden sich ihre Münder wieder und Sasuke machte sich daran Sakuras Bluse aufzuknöpfen. Sobald diese offen war, nahm er ihre entblößten Brüste in die Hände und küsste sie, sodass Sakura ein wohliges Seufzen entglitt. „Sasuke.. Ich kann nicht mehr auf meinen High Heels stehn“, keuchte Sakura, als er ihr in eine der Brustwarzen kniff und dabei ihren Hintern knetete. Sasuke fackelte nicht lange, hob die Pinkhaarige hoch und trug sie zum Bett. Dort setzte er sie ab und wollte sich gerade über sie her machen, als sie ihm zuvor kam und in den Schritt griff. Scharf zog er die Luft ein und krallte seine Finger in ihre Schultern. Sakura grinste und öffnete seine Jeans, die bereits deutlich zu eng wurde.

Sie verwöhnte ihn, doch kurz bevor er kam, konnte er sich schwer atmend losreißen, sie unter den Armen greifen und etwas schroff weiter hinter auf das Bett werfen. Ein wenig erschrocken quietschte Sakura auf. Sasuke folgte ihr und stützte sich über ihr. Hart und voll Lust küsste er sie, malte mit seinen Fingern eine Linie nach immer weiter unten, der er ebenfalls mit dem Mund folgte und als er bei ihrer Jeggins ankam, grinste er sie verschmitzt an. Er zog ihr Hose und Tanga aus und küsste sich an ihrer Wade, ihren Oberschenkel den Weg zu ihrem Zentrum. Weit ließ sie ihn jedoch nicht kommen, denn sie drehte sich mit ihm, sodass sie nun über ihm war. Sasuke ließ es zu, dass Sakura ihn dominierte. Es gefiel im. Liebevoll sah sie ihm ins Gesicht, küsste ihn. „Denk daran: Ich liebe nur dich“, flüsterte sie und ließ sich dann auf seine Männlichkeit sinken..
 

„Hab ich euch nicht gesagt ihr sollt leise sein?“, brummte Naruto und sah böse zu seinem besten Freund, der gerade versuchte sich gemütlich anzulehnen. Sakura hatte ihm den ganzen Rücken zerkratzt..

„Jaja ich weiß, aber im Eifer des Gefechts, ging das einfach nicht. Außerdem beschwer dich nicht“, meinte Sasuke, als er endlich eine gemütliche Position gefunden hatte, und streckte dem Blonden die Zunge raus. Naruto brummte etwas unverständliches und trank einen großen Schluck von seinem Mineralwasser. Schließlich lehnte er sich seufzend zurück und grinste schief. „Immerhin kann man sagen, dass ihr eure erste Beziehungskrise erfolgreich weggerammelt habt.“ Sasuke verdrehte die Augen, lachte aber trotzdem.

„Was lacht ihr so?“, fragte Hinata, als sie und Sakura aus der Küche zurückkamen, in welcher sie gerade das Geschirr vom Frühstück abgespült hatten. „Ach nichts“, grinste Naruto und gab Hinata einen Kuss, als sie sich zu ihm auf den Schoß setzte. Sakura indes ließ sich vorsichtig auf der Couch sinken, denn auch sie hatte einige 'Blessuren' von gestern Nacht. Unter anderem rote, brennende Handabdrücke auf ihrem Hintern..
 

Die Vier verbrachten den Tag zum Großteil damit Filme zu schauen, denn aufgeräumt hatten die Putzhilfen. Irgendwann gegen halb fünf standen auch Neji und Shikamaru total zerzaust auf und steuerten nachdem sie sich nacheinander im Bad frisch gemacht hatten, erst zum Kühlschrank und dann ebenfalls zu den anderen ins Wohnzimmer. Lachend wurde den beiden berichtet, was ihnen der Alkohol an Erinnerungen geklaut hatte und machten sich dann über die Bilder lustig, die von den beiden geschossen worden waren. Shikamaru lachte herzlich mit, während Neji einfach nur grinste. Obwohl sich beide manchmal auch einfach nur peinlich berührt gegen die Stirn klatschten.
 

„Ich hab demnächst aber keine Lust mehr auf Galas!“, stöhnte Sakura, als Hinata ihr gerade die Haare hochsteckte. „Ich auch nicht. Aber Weihnachten und Silvester, das sind einfach so Pflichtveranstaltungen“, pflichtete ihr die Blauhaarige bei und steckte eine weitere Klammer in das pinke Haar ihrer Freundin. Heute war der 31.12. und somit Silvester, was wie jedes Jahr bei den Uzumakis gefeiert wurde. Deshalb waren Sasuke und Naruto bei jenem und halfen Minato und Kushina bei den Vorbereitungen der Gala. Fugaku und Mikoto waren noch in der Firma, ebenso wie Itachi, sodass Sakura heute Morgen von Sasuke zu Hinata gefahren worden ist, damit sie sich dort zusammen fertig machen konnten. Ino, die zuerst noch einige Dinge zuhause erledigen musste, würde mit ihrem Vater kommen. Dieser war nämlich auf Mikotos Wunsch hin ebenfalls eingeladen worden. Immerhin war er Teil des Yamananka Blumenvertriebes, die nicht nur normale Blumengestecke verkauften, sondern auch in anderen Bussinessbranchen vertreten waren. Und das interessierte Mikoto brennend.

„Wann denkst du kommen Itachi und Ino zusammen?“, fragte Hinata plötzlich ins Blaue hinein, nachdem sie die letzte Strähne von Sakuras Haaren richtig hingelegt hatte. Kurz betrachtete sich die Pinkhaarige im Spiegel und kratzte dann etwas über ihren frisch rasierten Sidecut. Zwar wurde sie jetzt auf seriöse Galas eingeladen, aber trotzdem würde sie ihrem Stil treu bleiben. Vielleicht irgendwann später würde sie ihn wider wachsen lassen, aber vorerst nicht. „Na ich hoffe mal bald“, lachte sie schließlich und stand auf, damit sich Hinata setzten konnte und Sakura ihr die Haare machen konnte. „Sag mal Sakura – ich mein, ich hab euch auch an meinem Geburtstag gehört – aber ist alles wieder in Ordnung zwischen dir und Sasuke?“ Sakura lief ein wenig rot an, als Hinata sie auf die Nacht, in der sie und Sasuke anscheinend unglaublich laut waren, ansprach. Schließlich seufzte sie aber, und lächelte dann. „Ja doch, es war nur einfach eine unerwartete Nachricht für mich. Ich bin auch nicht sauer oder so, es war einfach nur ein ziemlicher Schock. Aber letztendlich ist alles wieder gut. Ich mein es ist nur ein halbes Jahr. Das werde ich schon aushalten. Auch wenn ich ihn schrecklich vermissen werde“, gab die Pinkhaarige ehrlich zu und steckte die Locken von Hinata fest. „Na dann ist gut. Wir sind ja auch noch da“, grinste die Blauhaarige und griff dann zu ihrem Lippenstift, um diesen schon mal aufzutragen.

Sakuras Gedanken drifteten weg, während sie Hinata die Haare weiter stylte. Nachdem sie nach Hinatas Geburtstag am Abend heimgefahren waren, hatte Sakura erst eine Nacht bei sich verbracht, ehe sie am nächsten Tag zu Itachi und Sasuke gefahren war. Dort hatten sich alle drei bei Frau Minks eingefunden und über Itachi und Ino diskutiert, bis der ältere Uchiha hochrot geflohen war. Die zwei Tage vergingen wie im Flug, denn Sakura und Sasuke verbrachten sie viel im Bett, was Itachi mit Kopfhörern und lauter Musik zu bekämpfen wusste. Und dann gestern Abend, als sie beide nackt und Arm in Arm in Sasukes Bett lagen, hatte Sasuke ihr wortlos ein Armband um das Handgelenk gelegt. Es war sehr einfach. Schmal, silbern und zwei Anhänger daran. Das Symbol der Uchihas, ein rot-weißer Fächer, und eine einzelne Kirschblüte. Sakura hatte fragen, sich bedanken wollen, doch Sasuke hatte sie mit einem langem Kuss zum Schweigen gebracht und nur gelächelt. Als Sakura daran dachte, schlich sich ein Lächeln auch auf ihr Gesicht und sie musste sich daran erinnern, dass sie gerade dabei war Hinatas Haare zu stylen. Nur noch ein paar wenige Handgriffe und es war perfekt. Sakura lächelte wieder. Ja, alles war perfekt..
 

Hinata, der das Mienenspiel der Pinkhaarigen natürlich nicht entgangen war, lächelte ebenfalls, sagte aber nichts. Ihre Freundin schien sehr glücklich und das machte auch sie glücklich. Nachher würde sie mal mit Naruto reden müssen. Es interessierte sie, was die Jungs über Sakura redeten. Außerdem wollte Hinata wissen, ob Sasuke genauso verliebt über beide Ohren war, wie Sakura.

„Hinata? Huhu?“ „Hö?“ Irritiert blinzelte die Angesprochene und sah in die grünen Augen von Sakura, die breit lachte. „Na, in welchem Traumland warst denn du? Wir müssen anziehn, es ist schon wieder fünf“, meinte die Pinkhaarige und hielt der Hyuuga das Kleid hin. Hinata streckte ihr einfach nur die Zunge raus und schlüpfte in die Öffnung. Heute trug sie ein schwarzes Etuikleid, das links und rechts an der Taille Cut Outs hatte. Ein paar silberne und schwarze Accessoires dazu, Peeptoes und fertig. „Du siehst gut aus“, schwärmte Sakura und lief einmal um Hinata herum. „Danke, und jetzt du!“ Hinata griff zu Sakuras Kleid und hielt ihr die Öffnung hin, in welche die Pinkhaarige auch sogleich schlüpfte. Da sie auf der Spendengala bereits ein Etuikleid getragen hatte, hatte sie heute ein weißes Cocktailkleid mit mittellangen Ärmeln an, dessen Rock aus Spitze bestand. Der Unterrock darunter war dafür blickdicht. Etwas weißer und schwarzer Schmuck und weiße High Heels rundeten das Bild ab. Sakura drehte sich und wurde ebenfalls von Hinata für ihr Aussehen gelobt. Als sie sich dann selbst im Spiegel betrachtete, seufzte sie unmerklich. „Was los?“, fragte die Blauhaarige und räumte die Schminkutensilien dabei weg. „Ach, immer wenn wir auf Galas gehen, wünsche ich mir einen Moment lang, ein Kerl zu sein. Anzug an fertig. Als Frau musst du immer neue Kleider kaufen, dich ewig stylen, Beine rasieren blababla~“ „Da hast du absolut Recht!“, lachte Hinata und auch Sakura stimmte mit ein. Das dies einer ihrer letzten Gespräche sein sollte, wussten beide noch nicht, denn nach jedem Hoch kommt ein Tief. Und dieses Tief musste aus der Hölle kommen..
 

Naruto saß vor den Scherben seines Spiegels. Etwas Blut lief über seine Fingerknöchel seiner rechten Hand. Er atmete schwer, so wie Sasuke, der sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Wange hielt. Er spürte auch bereits Blut über seinen Rücken laufen, denn er war an dem Spiegel, den Naruto zerschlagen hatte, heruntergerutscht und sich die Haut aufgerissen. Der Alkohol war wie aus den Köpfen gefegt und noch nie war Sasuke so nüchtern gewesen. Er hatte es verbockt. Eindeutig. Er starrte auf das Armband zu seinen Füßen. Schmal, silbern und zwei Anhänger daran..
 

Happy New Year? Nein, gar nichts war mehr 'Happy'.

Tja, sie ist scheiße, er ist scheiße, alles ist scheiße!

The Queen: „I fucking hate him!“
 

Sie stolzierte durch die große Eingangstüre, die ihr von zwei schmachtenden Jungs aufgehalten wurde. Wie immer schenkte sie ihnen keine Beachtung. Ebenso wenig all den anderen Verehrern, die sie zu Dates einladen wollten. Sie trafen alle nur auf eisige Stille.Trotzdem wollten die Jungs mit ihr ausgehen.

Mit kalten Blicken bedachte sie die Mädels, welche sie gehässig ansahen. Andren zeigte sie die kalte Schulter, als sie von ihnen als ihr Idol angehimmelt wurde.

Als ein von sich überzeugter Frischling sie dreist am Arm festhielt, regte sich nichts in ihr. Sie starrte emotionslos in sein siegessicheres grinsendes Gesicht. „Finger weg“, zischte sie kalt. Bevor er etwas patziges antworten konnte, zogen ihn seine Leute weg. Ja, mit ihr sollte man sich nicht anlegen.
 

Ja, Sakura war die Queen der Uni.

Die eisige Schneekönigin, die seit seinem Verschwinden nur noch ein emotionaler Eisblock war und deshalb alle Dateeinladungen abschlug. Zumindest dachten die Studenten, dass dies der Grund war. Nur ein verschwindend kleiner Teil der Uni wusste, was wirklich passiert war. Und dieser mickrige Teil hatte sich gerade nach den letzten Lesungen in einem kleinen Café getroffen. Alle, sogar Ino und Itachi, waren da. Nun, alle bis auf Sakura. Die Pinkhaarige war bei einem Fotoshooting. Trotz ihrer eher kleineren Größe und dem untypischen Aussehen, buchten die Agenten sie auf Teufel komm raus. Eigentlich war das gut für Sakura, denn so konnte sie sich ablenken. Von ihrem gebrochenem Herzen, von ihm. Aber dadurch traf sie ihre Freunde weniger, denn sie ackerte auch weiterhin dafür die Uni mit Auszeichnung abzuschließen. Jetzt mehr denn je. Natürlich verdiente Sakura durch ihre Jobs nun auch genügend Geld, sodass sie sich eine größere Wohnung leisten konnte. Zu Anfang hatte sie sich zwar gesträubt, als in Frau Minks Haus eine Wohnung frei geworden war, doch letztendlich hatte sie dann doch den Mietvertrag unterschrieben. So war sie einfach näher bei der alten Frau und konnte, wenn Ino mal Hilfe brauchte, ganz schnell einspringen. Offiziell arbeitet Sakura nämlich nicht mehr im Blumenladen der Yamanankas.
 

Naruto seufzte und rieb sich die verheilte Hand. Itachi, Ino, Hinata, Neji und Shikamaru saßen zusammen in dem kleinen Café in der Innenstadt und brüteten über die vergangenen Ereignisse, die nun schon sechs Wochen zurücklagen.Mittlerweile war schon fast wieder Ende Februar, die meisten Prüfungen hatten sie alle schon hinter sich und auch das Basketballfinale stand kurz bevor. In vier Tagen war die jährliche, große Faschingsparty bei den Hyuugas, doch irgendwie war niemand in Feierlaune.

Der Silvesterabend hatte so gut begonnen, tja.. Und dann kam Karin mit der teuflischsten Racheaktion, die sich jemand ausdenken konnte. Das Schlimmste war jedoch, dass alles genau so gelaufen war, wie sie es sich ausgedacht hatte. Nur mit viel Geld und Einfluss auf die richtigen Kontakte, konnten die Ereignisse aus der Presse gehalten werden. Sasuke war verfrüht in sein Auslandssemester gestartet, hatte alle Prüfungen früher abgelegt, und war so der ganzen Situation aus dem Weg gegangen. Oder eher vor ihr davongeflogen. Sakura dagegen war nun die Queen an der Schule, war sie doch nun eine Berühmtheit. Vom Geek, zu Kings Chéri, zur Queen. Was für ein Aufstieg. Tja.. Und sie alle, die sie nun hier in dem kleinen Café saßen, sie alle machten einfach nur gute Miene zum bösen Spiel. Glücklicherweise konnte die Gerüchteküche in der Uni und bei der Presse immer wieder eingedämmt werden, denn die Uchihas hatten zum einen die Finger mit im Spiel und zum anderen weigerte sich Sakura strikt etwas zuzugeben oder abzustreiten. Offensichtlich hatte sie das Thema mit ihr und Sasuke ebenfalls noch nicht abgehakt. Was natürlich irgendwie gut war, aber..

Tja.. Aber was?
 

Es war trotzdem nichts besser. Sogar das Liebesglück von Itachi und Ino, die seit Silvester endlich zusammen waren, konnte die Stimmung nicht viel heben. Das Piepen einer eingehenden SMS unterbrach die Stille. Naruto seufzte und sah auf sein Display. „Kiba. Er will wissen, wann wir uns morgen für die Taktikbesprechung treffen“, fasste der Blonde zusammen und Shikmaru dabei an. „Um vier fängt das Training an, also am Besten um zwei.“ Naruto nickte und schickte Shikamarus Antwort an Kiba. Seit Sasuke Hals über Kopf einfach verschwunden war, hatte Kiba mit Naruto das vordere Feld übernommen. Zumindest in den ersten Vierteln, das der Braunhaarige immer noch Probleme hatte, sein Temperament unter Kontrolle zu halten. Sie waren zusammen nicht schlecht, aber sie waren nicht so unschlagbar, wie die Kombi Sasuke & Naruto. Aber wie gesagt, der hatte sich ja aus dem Staub gemacht und jetzt musste Shikamaru sein ganzes taktisches Können auspacken, damit sie genügend Punkte für das Finale am 26. Februar sammeln konnten. Und das war nur noch das Spiel übermorgen entfernt! Noch nie waren sie so knapp dabei, um ins Finale einziehen zu können. Normalerweise hatten sie jetzt schon so viele Punkte gesammelt, dass das letzte Spiel vor dem Finale ein Training war. Tja, aber jetzt.. Jetzt war alles anders. Diesen letzten Gedanken teilte der blonde Chaot auch den anderen mit und sie stimmten seufzend mit ein.

„Hast du eigentlich mal Kontakt mit Sasuke gehabt, seit..“, Ino ließ den Satz unvollendet im Raum stehen, doch jeder wusste seit wann gemeint war. „Nein. Ich hab ihn nicht angeschrieben und er mich nicht“, antwortete Naruto zerknirscht und rührte dabei in seinem Kaffee herum. Hinata legte ihrem Freund eine Hand auf die Schulter. Sie wusste, dass Naruto sich wünschte, dass der Schwarzhaarige sich meldete, doch war auch er zu stolz, um selbst den ersten Schritt zu tun. „Bei mir hat er sich nur sporadisch gemeldet. Muss er ja, Mum würde austicken..“, warf Itachi ein und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Wieder trat eine unangenehme Stille ein.
 

„Das ist doch scheiße!“, fluchte Ino verzweifelt und warf theatralisch die Arme in die Luft. Einstimmiges Nicken der anderen. Anschließend ließ die Blonde die Schultern und den Kopf frustriert hängen. Itachi strich seiner Freundin über den Rücken und zog sie für einen Kuss auf ihren Haarschopf ein wenig an sich.

Tja, es war wirklich alles scheiße..
 

- - -
 

The Geek: „I fucking hate me!“
 

Unsichtbar glitt er durch eine der Seitentüren in die Uni und warf Mei Terumi und Yagura Jinchuriki, das beliebteste Pärchen der Uni (also das 'Regentenpärchen') einen verhaltenen, neidischen Blick zu. Niemand beachtete ihn, als er durch die Gänge zu den Vorlesungsräumen lief und sich dort in der der ersten Reihe niederließ. Er war eine Stunde zu früh dran, doch das machte ihm nichts aus. Er schlug seine Aufzeichnungen auf und ging sie noch einmal durch. Eine Dreiviertelstunde später trudelten dann auch langsam die anderen ein und er schlug seinen Block zu. Er merkte wohl die Blicke, die ihn verstohlen musterten, doch ihm war es nichts mehr wert. Es war die falsche Frau, die ihn lüstern ansah und der falsche Kerl, der sein Freund sein wollte. Er tat alles mit einem emotionslosem Blick ab und putzt eher seine Brille an seiner Jogginghose. Schließlich klingelte es und er schlug seinen Block wieder auf, um von Anfang an mitzuschreiben.
 

Ja, Sasuke war der neue Geek der University of Kirigakure.

Der stille Streber, der immer in der ersten Reihe saß, zu früh in die Uni kam, um noch einmal den Stoff durchzugehen und auch eigentlich immer in unauffälligen Outfits. Jogginghose, Jeans, dunkle Pullis, Brille, strubbelige Haare. Er war der emotionslose Geek, welcher in der Heimat eine Freundin hatte und deshalb alles abschlug, was man ihm anbot. Zumindest dachten die Studenten, dass dies der Grund war. Nur er wusste, was wirklich passiert war. Das er Scheiße gebaut hatte. Tja, aber was brachte es ihm, dass er es wusste? Es machte es nicht besser.
 

Von: itachi@uchiha.corp

An: sasuke@uchiha.corp
 

Betreff: Melde dich!
 

Hey Sasuke,
 

ich weiß, dass du gerade in Selbstmitleid und Selbsthass badest, aber das macht es auch nicht besser. Meld dich bitte mal wieder. Mum macht sich schon wieder Sorgen. Dein letzter Statusbericht ist schon wieder drei Tage her! Außerdem solltest du dich auch bei Naruto melden. Wenigstens bei Naruto! Ich weiß, dass du der Konfrontation mit ihr aus dem Weg gehst, aber das solltest du nicht bei Naruto tun. Du weißt genau, dass er an Silvester zurecht gehandelt hat.
 

Hab dich lieb kleiner Bruder,

Itachi
 

Sasuke seufzte, als er die Email gelesen hatte und klappte das Laptop zu. Ja, verdammt, er wusste, dass er sich bei Naruto melden sollte, dass der Blonde an Silvester Recht gehabt hatte und das er eigentlich nur alles wieder richtig biegen wollte, aber zu groß war noch die Scham davor, was er getan hatte. Frustriert stand Sasuke auf und verzog sich in die Bibliothek des Studentenwohnhauses, in dem er ein Einzelzimmer belegte. Die Bibliothek des Wohnhauses war für die Verhältnisse sehr groß und Sasuke fühlte sich hier unglaublich wohl. Es war still, niemand wollte hier mit ihm reden und er konnte sich hinter einem großen Stapel Bücher verschanzen. Mehr denn je arbeitet er dafür mit einen guten Einserschnitt die Uni zu verlassen. Das war bisher das Einzige, was ihm geblieben war.

Zwei Stunden später dröhnte ihm der Kopf und Sasuke räumte seinen Platz auf, um danach wieder in seinem Zimmer zu verschwinden. Auf dem Weg dorthin, warf er einen Blick aus den Fenstern des Wohnhauses und seufzte wieder. In Kirigakure war es entweder dauernd nebelig oder es regnete fast nur. Dieses triste Wetter spiegelte seinen Unmut perfekt wieder. Welch Ironie. Freudlos lachte Sasuke kurz auf und schüttelte dann den Kopf. Wenn er noch glücklich mit ihr zusammen gewesen wäre, wie hätte er das Wetter dann interpretiert? Wieder seufzte er. Offensichtlich hatte er das Thema mit ihm und Sakura ebenfalls noch nicht abgehakt. Was natürlich irgendwie gut war, aber..

Tja.. Aber was?
 

Von: sasuke@uchiha.corp

An: mikoto@uchiha.corp; itachi@uchiha.corp
 

Betreff: Statusbericht
 

Mir geht’s gut, hab mich gut eingelebt. Es regnet noch immer und irgendwie scheint die Sonne hier nie raus zukommen. Habe in einer Übung 98% erreicht. Mensafraß ist schrecklich, bestell mir fast jeden Tag Pizza oder chinesisch.
 

Meld mich bald wieder,

Sasuke
 

Itachi seufzte. Nun ja, er hatte sich gemeldet. Nur weder bei Naruto, noch bei ihrer Mum persönlich. Sasuke war noch nicht mal auf das eingegangen, was Itachi ihm geschrieben hatte. Anscheinend war der kleine Uchiha noch nicht bereit dazu. Wieder seufzte er und klappte dann den Laptop zu. Ino, die neben ihm auf der Couch saß, sah ihn fragend an. „Noch immer keine Besserung in Aussicht?“, fragte sie besorgt und nippte an ihrem Tee. „Nein, leider nicht“, gab Itachi zurück und schenkte sich ebenfalls eine Tasse Kräutertee ein. Das würde noch eine lange und nervenaufreibende Prozedur werden. Und das, nachdem sich so viele dran beteiligt hatten, die beiden endlich zusammen zu bekommen. Itachi seufzte.

Es war doch alles scheiße.
 

„Karin du bist ein skrupelloses Miststück. Ich habe dir viel durchgehen lassen, hab einfach mit zugesehen, wie du deine kleinen Spielchen gespielt hast, aber jetzt.. Du bist eindeutig zu weit gegangen.“ Mit diesen Worten legte Suigestu auf und pfefferte sein Handy auf sein Bett, von dem es durch den Schwung wieder runter sprang und scheppernd auf dem Holzboden aufkam. Genervt fuhr sich Suigetsu durch sein platinblondes, fast schon weißes Haar und erbarmte sich dann doch seines Handys. Er hob es auf und legte es dieses Mal auf seinen Schreibtisch. Seufzend ließ er sich auf dem Stuhl davor sinken und starrte auf den Computerbildschirm. Suigetsu wusste, dass er etwas tun musste und der Computerbildschirm vor ihm schien ihn irgendwie eine Inspiration zu sein.

Er hatte nichts von Karins teuflischem Racheplan zu Silvester gewusst, denn wenn, dann hätte er etwas dagegen unternommen. Im Grunde hatte er nämlich nichts gegen Sasuke oder Sakura. Manchmal spielte sich der Schwarzhaarige einfach ein wenig zu sehr auf, doch eigentlich auch nur dann, wenn es berechtigt war. Immerhin hatte er das Geld, das Aussehen, das Können. Im Grunde also tat Sasuke nichts anderes, als ein wenig anzugeben, mit dem was er hatte. Und wenn man so was nicht ertragen konnte, dann sollte man sich zuhause einsperren. Die ganze Welt tat es. Suigetsu legte den Kopf schief. Er kannte den Uchiha nun seit sie beide auf die Uni gekommen waren und dadurch, dass Karin und er zusammen waren. Oder was auch immer das war. Suigetsu hatte sich brav aus allem rausgehalten. Hatte Medizin studiert, war in seinen Kendokurs gegangen, hatte mit seiner Familie ein paar Ausflüge gemacht, hatte Karin bei sich ausheulen lassen. Aber sonst hatte er sich immer rausgehalten. Das war alles nicht seine Welt gewesen.

Der Weißhaarige schaltete den PC ein. Es wurde Zeit sich einzumischen..
 

Gähnend ging Sasuke durch die Gänge des Wohnhauses zurück zu seinem Zimmer. Er war mal wieder in der Bibliothek gewesen und hatte gelernt. Ein bisschen zu lange, denn es war bereits halb Elf nachts. Aber egal, heute war Donnerstag und Freitag hatte er zwei Stunden später. Das war schon in Ordnung. Als er vor seiner Tür stand und unter dem Türschlitz Licht hervor kam, stockte er allerdings.

Irritiert machte Sasuke seine Zimmertüre langsam auf und blieb dann wie erstarrt im Türrahmen stehen.
 

„Dad?“

Der Freak und die Queen

The Freak: „I'm a fucking asshole!“
 

„Was tust du denn hier?“, irritiert und noch immer ein wenig geschockt machte Sasuke die Tür hinter sich zu. Seine Lernutensilien ließ er achtlos auf seinem Schreibtisch fallen. Sein Vater war hier. Fugaku Uchiha war hier! Und er hatte bisher noch immer kein Wort gesagt. Schweigend saß Fugaku auf dem Bett seines Sohnes und beobachtete jenen, wie er sich ein wenig frustriert auf dem Schreibtischstuhl niederließ. Das war nicht der stolze Sohn, den er großgezogen hatte. Sasuke saß in sich zusammengesunken auf dem Stuhl, nagte auf der Innenseite seiner Backe und sah auch körperlich und gesundheitlich nicht gerade fit aus. Er wirkte abgemagert und schien unter Schlafentzug zu leiden. Tiefe Augenringe zierten sein Gesicht und seine Haut war fahl.

Fugaku seufzte und öffnete seine Arme, die er bisher vor der Brust verschränkt hatte. Kurz fuhr er sich durch das graumelierte Haar, dann stützte er seine Unterarme auf seine Oberschenkel. Der strenge Zug wich aus seinem Gesicht und Fürsorge machte sich breit. Fugaku Uchiha war zwar ein strenger, disziplinierter Mann, der von seinen Söhnen 120% verlangte, aber er war kein Untier. Er sorgte sich genauso um sie, wie seine Frau. Normalerweise würde er auch Mikoto diese Gespräche über Liebe überlassen, aber das hier war weitaus komplizierter und Fugaku hatte das Gefühl, das Sasuke ihn gerade jetzt brauchte.

Um das hier würde sich Fugaku Uchiha selbst kümmern!
 

„Sasuke Madara Uchiha, was ist aus dir geworden?“, sagte Fugaku ruhig und sah seinen Sohn dabei an. Sasuke war die Situation sichtlich unangenehm, denn er wich dem tiefgehenden Blick seines Vaters aus und sah aus dem Fenster. „Ich.. hab Scheiße gebaut“, murmelte er schließlich und fuhr sich beschämt durch die Haare, nur damit er etwas zu tun hatte. „Das weiß ich auch. Ich war an Silvester ebenfalls anwesend und musste danach endlos viele Strippen ziehen, damit dieser Eklat nicht noch schwerwiegender wurde. Ich hoffe, dir ist bewusst, was das für finanzielle Schäden für die Firma hätte anrichten können.“

Sasuke vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Ja, er wusste es! Und es war ihm so verdammt peinlich! Jetzt, da es ihm sein Vater so trocken ins Gesicht sagte, fühlte sich Sasuke sogar noch schlechter. Er hatte nicht nur seine perfekte Beziehung mit Sakura ruiniert, nein, beinahe hatte er auch einige Geschäfte der Uchiha Corp. in den Sand gesetzt! Er wollte einfach nur im Erdboden versinken und erst wieder auftauchen, wenn alle Welt ihn vergessen hat. Glücklicherweise konnte er verfrüht in sein Auslandssemester starten. Sasuke hatte einfach nur weg gemusst.

„Aber lassen wir die Firma mal beiseite. Das ist jetzt gar nicht so wichtig. Ich will ja nicht angeben, aber ich hab genügend Geld.“ Fugaku legte eine kurze Pause ein und zwinkerte seinem Sohn verschmitzt grinsend zu. Sasuke lachte leise auf. „Nein, ehrlich. Viel wichtiger ist, was mit dir los ist. Sohn, du siehst nicht gut aus“, sagte der alte Uchiha mit ernster, besorgter Stimme, als er sah, wie sein Sohn mit sich rang.

Eine lange Stille entstand.
 

„Sasuke, schau mich an“, setzte Fugaku schließlich nach einer Weile erneut an und verschränkte dabei die Arme wieder vor der Brust. Der junge Uchiha gehorchte, auch wenn es ihm sichtlich schwer viel, seinem Vater in die Augen zu schauen. „Ich habe keine Feiglinge großgezogen. Ich habe zwei großartige Söhne, die Stolz, Ehre, Disziplin und Durchsetzungsvermögen haben. Wenn ein Problem auftritt, dann laufen sie nicht davon, sie gehen es an. Ein Uchiha gibt niemals auf, auch wenn es um die Liebe geht. Habe ich dir mal erzählt, wie mich eure Mutter beinahe nicht geheiratet hätte?“ Fugaku schmunzelte leicht, als Sasukes Miene plötzlich von beklemmt zu interessiert und ungläubig wechselte. Der alte Uchiha lachte kurz auf und sah dann aus dem Fenster. „Ich war damals 25, Mikoto 22. Eine Woche vor der Hochzeit war der Junggesellenabschied. Wir hatten alle viel zu viel getrunken und ich bin am nächsten Morgen mit zwei Stripperinnen im Arm aufgewacht. Es ist nichts passiert, ich war viel zu betrunken, außerdem waren wir auch noch angezogen, aber eure Mum, die natürlich genau in der Situation ins Zimmer kam, interessierte das natürlich nicht. Oh, wie hat sie mich zusammengefaltet. Heulend und wutschnaubend hat sie mir dann den Verlobungsring vor die Füße geworfen und ist dann aus dem Zimmer gestürmt. Noch peinlicher, dachte ich, geht es nicht.“ Fugaku legte eine kleine Pause ein und sah schmunzelnd zu Boden, als er an den Tag zurück dachte. Heute konnten er und Mikoto darüber lachen. Er sah auf. „Jedenfalls habe ich zwei Tage lang nicht geschlafen, nichts gegessen, kaum getrunken. Ich hab mich in mein Hockeytraining verrannt, bis ich schließlich am dritten Tag vor Erschöpfung und Dehydrierung zusammengebrochen bin. Sobald ich wieder auf den Beinen war, habe ich alle meine Jungs zusammengerufen und einen Plan ausgeheckt. Einer hat sogar die beiden Stripperinnen angerufen und sie gefragt, ob sie das Ganze richtig stellen könnten. Ich hatte Glück, sie sagten zu und es funktionierte tatsächlich. Einen Tag vor der angesetzten Hochzeit, nahm mich eure Mum dann wieder zurück. Heute kann ich sagen, dass das – auch wenn es für mich sehr schwer war, meinen Stolz über Bord zu werfen – das Beste war, was ich je getan habe. Ich würde es auch immer wieder tun“, endete Fugaku mit seiner Geschichte und sah seinen Sohn an, der ihn fassungslos anstarrte. Kurz lachte Sasuke auf, dann ließ er wieder seinen Kopf hängen und er rieb sich frustriert die Stirn. „Ich bezweifle, dass es bei mir und Sakura ein solches Happy End geben wird. Denn ich bin leider nicht im Suff eingeschlafen. Ich habe tatsächlich mit Amy rumgemacht. Hätte mich Naruto nicht noch rechtzeitig gefunden und mir eine reingehaun, wäre ich sicher noch weiter gegangen.“ Sasuke dachte an Silvester zurück. Karin. Dieses Miststück hatte doch tatsächlich seine Ex und erste große Liebe Amy Hunter auf die Silvestergala eingeladen und mitgenommen. Der Alkohol hatte ihm die Sinne vernebelt und er war auf Amy hereingefallen. Sie hatte gesagt, sie bereute die Trennung, sie hatte nur ihn geliebt. Wie dumm und naiv er doch gewesen war. Amy hatte ihn Abseits gezogen und ihn geküsst, angefangen ihm die Klamotten vom Leibe zu pellen. Sasuke hatte nicht gewusst, wie, aber Naruto war mit lautem Gepolter in das Zimmer gestürmt, hatte ihm einen Kinnhaken verpasst und ihn dann gegen den Spiegel geworfen, gegen den er noch einmal mit voller Kraft geschlagen hatte. Sicherlich hatte er Sasuke erneut ins Gesicht schlagen wollen, doch Hinata hatte ihm verzweifelt zum Aufhören gebeten. Und dann erinnerte sich Sasuke nur noch an ihre Augen. Sie warf ihm das Armband, welches er ihr geschenkt hatte, vor die Füße und war dann verschwunden. Sasuke hatte Naruto zur Seite gestoßen und war dann geflüchtet. Einfach weg.
 

„Sasuke, wir machen alle Fehler, aber ein Uchiha wirft sogar seinen Stolz über Bord, wenn es um seine Liebe geht. Wir reißen uns den Arsch auf. Und wenn ich eins sagen kann, dann, dass du und Sakura mehr waren als eine kleine Liebelei während der Studiumszeit. Ich kenne meine Söhne und ich bin stolz auf sie, denn sie sind durchaus in der Lage ihr Leben alleine auf die Reihe zu bekommen. Aber jetzt gerade brauchst du einfach einen Arschtritt. Sasuke, ich will, dass du deinen Arsch hochbekommst und die Sache gerade biegst. Stolz und Ehre hin oder her, ohne Familie ist es nichts wert. Hast du mich verstanden?“ Sasuke starrte zu Boden. „Sasuke Madara Uchiha, hast du mich verstanden?“, fragte Fugaku erneut mit strenger Stimme. „Ja, Vater, ich habe verstanden. Aber wie soll ich das wieder gerade biegen?“ Frustriert ließ Sasuke die Schultern hängen. „Du solltest dich erst Mal mit Naruto aussprechen. Er ist dein bester Freund. Und jetzt pack dich zusammen, ich bin mit unserem Jet da und die Schulleitung weiß, dass du bis auf Weiteres bis nach die Semesterferien freigestellt bist“, schlug Fugaku vor und stand dann auf. Er griff nach seiner Jacke und musste seinen Sohn erneut antreiben, denn dieser sah ihn nur verwirrt an.
 

„Naruto, ich es.. Es tut mir Leid. Ich-“ „Halt die Klappe“, fuhr der Blonde dazwischen und stierte den Schwarzhaarigen vor sich böse an. Dann wurde sein Gesichtsausdruck weicher und er ging einen Schritt beiseite, damit Sasuke eintreten konnte. Der Uchiha war unglaublich froh über diese Geste, denn jetzt wusste er, dass Naruto ihn noch nicht ganz abgeschrieben hatte. Er folgte dem Blonden in das Wohnzimmer seiner Wohnung und ließ sich dann neben ihm auf der Couch nieder. Naruto setzte sich seitlich, dass er Sasuke ansehen konnte und verschränkte die Arme vor der Brust. Gerade wollte der Schwarzhaarige wieder anfangen sich für alles zu entschuldigen, als Naruto ihm wieder zuvor kam. „Nein! Ich will nichts hören. Wir wissen beide, dass du ultra mega große Scheiße gebaut hast, ja sogar ein ganzes Schloss Scheiße. Wir wissen beide auch, dass ich dir den Arschgerettet habe, bevor es noch schlimmer geworden wäre. Und was wir auch beide wissen, ist, dass du dir gefälligst den Arsch aufreißen wirst, damit du Sakura wieder zurückgewinnst.“ Streng sah der Blonde seinen besten Freund an. Sasuke schmunzelte. Sein Vater hatte das Gleiche gesagt, wenn auch nicht ganz so lapidar. „Ja, ich weiß, aber du musst mir Helfen. Mit einer einfachen Entschuldigung wird das denke ich nämlich nicht, dass das wieder wird“, seufzte Sasuke schließlich und fuhr sich frustriert über das Gesicht. „Nein, dass wird es nicht. Aber darum sorgen wir uns jetzt erst mal nicht. Heute ist die Faschingsfeier bei den Hyuugas und bei der ist Sakura nicht dabei, weil sie gerade für ein Shooting unterwegs ist.“ „Sie ist sehr populär und beliebt, nich? Ich hab auch schon Werbeplakate im Ausland gesehn. Sie sieht nicht aus, als würde sie mich vermissen.“ Naruto verdrehte die Augen und sah Sasuke tadelnd an. Dieser knetete unbeholfen seine Finger, während die Brille tief auf der Nase saß und seine Haare in alle Richtungen abstanden. Nein, das hier war definitiv nicht mehr der King.

Sasuke war der Freak.
 

- - -
 

The Queen: „I fucking hate everything right now!“
 

Außer Puste ließ sie ihren Reisekoffer in ihrem Ankleidezimmer ihrer neuen Wohnung fallen und setzte sich dann auf den kleinen Hocker, der dort ebenfalls Platz gefunden hatte. Abwechselnd sah Sakura von dem Koffer zu den Regalen und wieder zurück, doch befand, dass sie für heute keine Lust mehr hatte. Gerade war sie von ihrem kleinen Ausflug zurückgekommen und hatte dementsprechend keine Lust mehr auf irgendetwas. Die Paparazzo und Fans am Flughafen hatten sie unglaublich belagert und nur dank des bereits wartenden Taxis konnte sie schnell vor ihnen flüchten. Vor der Haustüre war das Ganze dann nicht mehr allzu schlimm, denn mittlerweile patrouillierte immer mindestens ein Polizeiwagen davor. Den restlichen Bewohnern im Haus war der ganze Rummel um ihre Person herzlich egal. Sie grüßten sie und Sakura grüßte zurück, wenn man sich mal im Hausflur traf.

Müde ließ sich die Pinkhaarige die Wanne einlaufen und schaltete, um sich die Zeit zu vertreiben, den Fernseher im Wohnzimmer ein. Als sie sich auf der Couch fallen ließ, fiel ihr erst wieder auf, wie groß die Wohnung war. Im Prinzip war es genau der gleiche Schnitt wie bei Itachi und ihm, nur dass sie bei seinem Schlafzimmer ihr Ankleidezimmer untergebracht hatte und sie hatte noch die Wände drinnen belassen, die den Koch- und Essbereich vom Wohnzimmer trennten. Somit ergab sich ein kleiner Gang, in dem Sakura ein großes Aquarium untergebracht hatte, in dem sie mehrere Fische hielt. Irgendwie war Sakura nach Haustieren gewesen, aber Bei einer Tierhaarallergie kamen nur Fische in Frage. Aber das machte nichts. Sie hatte etwas worum sie sich kümmern konnte. Sie sah auf die Uhr. Die Wanne müsste jetzt voll sein. Gähnend schaltete Sakura den Fernseher wieder aus und schälte sich aus ihren Markenklamotten. Ihre Welt hatte sich um 180° gedreht. Sie war vom armen Kirchenmäuschen zum It-Girl geworden und das nur wegen ein paar rotweißgestreiften Keksschachteln und wegen ihm. Sie seufzte, als sie sich in das warme Wasser gleiten ließ. Sie wollte ihn eigentlich vergessen, weitermachen, aber es nagte an ihr. Sie hatte ein paar Kilos verloren, versteckte sich in der Uni hinter einer kalten Maske und wenn sie nicht gerade arbeitete, lernte sie die Nächte durch. Ihren perfekten Schnitt hatte sie nämlich durchaus gehalten, auch wenn es anstrengend war. Sie brauchte diese Ablenkung. Trotzdem kam Sakura nicht drumrum, dass ihr derzeit einfach nichts richtig Spaß machte. Sie traf selten ihre Freunde, ging ihnen ein sogar ein wenig bewusst aus dem Weg, denn sie sahen sie immer so mitleidig an. Auch der köstliche Kartoffelsalat von Frau Minks konnte ihre Laune nicht heben. Vielleicht lag es auch am Valentinstag, der vor Wochen war und an dem natürlich alle Pärchen glücklich unterwegs waren. Sakura hatte sich an dem Tag in ihrer Wohnung verkrümelt. Überhaupt war fast alles wieder, wie vor dem schicksalhaftem Treffen mit dem King. Sie besuchte nur noch Frau Minks, arbeitete ständig und lernte wie eine Verrückte. Nur hatte sie diesmal viel Geld, war beliebt an der Uni und konnte sogar einen Computer bedienen. Mehr oder weniger. Als bekennender Technikfeind, der nur den Fernseher und Küchengeräte bediente, war Sakura der PC doch ein wenig ungeheuer. Sie benutzte ihn sowieso nur dafür, um sich aus dem Internet die Scripte herunterzuladen, von den Tagen, an denen sie nicht in der Uni war. Glücklicherweise waren alle Prüfungen schon geschrieben und nächste Woche würde nur noch das große Basketballfinale anstehen. Dann waren endlich Semesterferien. Sakura seufzte. Sie würde so gut wie jede Arbeit annehmen, für die sie angefragt wurde.

Hauptsache Ablenkung.
 

Eine gute Stunde später stieg Sakura aus der Wanne und duschte sich kurz in der Dusche ab, während das Wasser aus der Badewanne lief. Mit einem flauschigen Handtuch um den Körper gewickelt, ging sie in ihr Schlafzimmer und sah dort kurz in den Spiegel. Ihr Gesicht war ein wenig fahl und jede Visagistin hatte in letzter Zeit ihre Augenringe bemeckert. Aber was sollte sie tun. So war es eben.

Schnell trocknete sich Sakura komplett ab und band dann das Handtuch zu einem Turban um ihren Kopf. Aus der kleinen Kommode, die noch in ihrem Schlafzimmer stand holte sie sich ihren neuen Schlafanzug, der sich wie pure Watte auf ihrer Haut anfühlte. Gähnend und mit Handtuch auf dem Kopf glitt sie in ihr Kingsizebett und streckte sich dort erst Mal. Genügend Platz hatte sie ja. Ein wohliger Laut kam ihr über die Lippen, ehe sie ins Land der Träume abdriftete.. Ja, ihr Leben hatte sich definitiv um 180° gedreht. Sie war nicht mehr der Geek. Sie war die Queen.
 

Everything turned out to be upside down..

Backe, Backe Kuchen

The Freak: „I'm a fucking looser!“

The Queen: „This is fucking scary and changes a lot!“
 

Du willst was?“, Naruto sah seinen besten Freund entsetzt an. „Ich will was backen“, wiederholte Sasuke und ließ sich schwungvoll auf der Couch nieder, nachdem er das Spiel in die Konsole eingelegt hatte. Naruto konnte sich jetzt nicht auf das Spiel konzentrieren. Ohne einen Finger zu rühren hielt er den zweiten Controller in der Hand und starrte den Schwarzhaarigen an. „Du verarscht mich?“ „Nein man.. Achtung! Jäger links“, gab Sasuke Anweisungen , doch Naruto reagierte immer noch nicht. Er drückte einfach auf die Pausetaste am Controller und wandte sich dann komplett seinem Freund zu. „Sasuke, erinnerst du dich an die paar Male, in der du in der Küche versucht hast etwas zu kochen? Bei einem einfach Eieromelett hast du die halbe Küche abgefackelt. Beim Gemüseschneiden hast du dir beinahe die Fingerkuppe abgeschnitten und alles voll geblutet und als du Nudeln gekocht hast, konnte ich danach meinen Topf wegschmeißen! Und jetzt willst du auch noch backen? Bist du wahnsinnig?“ Naruto war ganz aus dem Häuschen und starrte seinen besten Freund an, als wäre er von allen guten Geister verlassen worden. „Nenn mir ne bessere Idee.“ „Jede Idee ist besser!“, platzte es aus dem blonden Chaoten heraus. Theatralisch warf er die Hände in die Luft und rieb sich dann die Schläfen. Um wieder ein wenig runter zu kommen, atmete Naruto tief durch, schloss die Augen und als er sie wieder öffnete, sah er Sasuke ernst an. „Ok, nochmal: Wie kommst du auf die idiotische Idee backen zu wollen? Und vor allem: Bitte sag mir, dass du noch einen Plan B hast“, setzte Naruto erneut an und hoffte, dass sein Freund wirklich noch eine andere Idee hat. Sasuke seufzte. „Sakura hat immer für mich gebacken und gerade weil ich nicht ansatzweise kochen kann, wollte ich etwas für sie backen. Es ist etwas Besonderes. Ich will ihr nichts kaufen und meine anderen kreativen Fähigkeiten sind ebenfalls eher bescheiden. Ich war Zeit meines Lebens Sportler oder angehender Geschäftsmann. Und nein, ich hab keinen Plan B. Ich könnte ihr auch Blumen schicken, bis die Wohnung voll ist, wie in dem Film da, aber das is auch einfallslos“, meinte Sasuke und klangt dabei wie ein quengelndes Kind. Naruto ließ den Kopf hängen und seufzte. Seit Tagen hatte sich der Uchiha schon bei ihm einquartiert, denn in der Stadtwohnung von ihm und Itachi hatte sich Ino breit gemacht. Außerdem wohnte ja nun auch Sakura in dem Haus, weshalb er ihr aus dem Weg gehen wollte. „Ok, Sasuke. Ich schau mal was ich tun kann, aber bitte versprich mir hoch und heilig, dass du nichts in der Küche anfängst ohne ein Feuerwehrteam in der Nähe. So und jetzt geh ich ins Basketballtraining. Du weißt, übermorgen ist Finale.“ „Jo.“ Naruto nickte und erhob sich. Zum Abschied klopfte er seinem besten Freund noch einmal auf die Schulter, griff sich Sporttasche und Jacke und bevor er aus der Tür trat, rief Sasuke ihm noch nach: „Kommst du heut Abend wieder oder gehst du zu Hinata?“ „Ne ich komm heut wieder. Sakura is wieder da und die beiden und Ino machen heut Mädelsabend.“ „Ok, ciao“, rief Sasuke und lümmelte sich dann tiefer in die Couch, um gemütlicher zu zocken.

Ein wenig später bestellte er sich etwas zu essen und stellte die Portion für Naruto auf die Küchenablage. Während er auf dem Barhocker in der kleinen Küche saß und aß, surfte er auf seinem Tablet nach Backrezepten. So schwer klang das gar nicht. Zusammenmischen und in den Ofen schieben. Mehr war das nicht. Das dürfte er hinbekommen.
 

Itachi gähnte und nahm die Blondine neben ihn in den Arm. Sie seufzte lautlos und kuschelte sich im Schlaf noch enger an ihn. Der Uchiha grinste. Ino war eine bezaubernde Persönlichkeit und endlich seine Freundin. Sanft drückte er ihr einen Kuss auf die Haare. Vorsichtig entzog er ihr seinen Arm und stand dann leise auf. Auf leisen Sohlen schlich er aus seinem Schlafzimmer und verschloss die Tür dann hinter sich. Itachi seufzte, als er sich umdrehte und auf Sasukes Schlafzimmertür sah. Er öffnete die Zimmertüre und blickte hinein. Nichts. Absolute Leere. Das Bett war frisch gemacht und alles lag, wie vor Sasukes Abreise, noch an Ort und Stelle. Ein wenig bedrückt schloss er die Tür wieder und ging dann ins Wohnzimmer. Dort schaltete der Schwarzhaarige erst mal die Tischleuchte an und holte sich ein Glas Wasser. Sein Blick wanderte auf die Klatschzeitschriften von Ino. Sakura war darauf abgebildet. Itachi seufzte wieder. „Da macht man sich solche Mühe, dass die beiden zusammenkommen und dann so was“, murmelte er zwischen zwei Schlücken und fuhr sich durch das zerzauste Haar. Ihr Dad hatte Sasuke zwar zurückgebracht, doch er junge Uchiha verkroch sich lieber in der Wohnung seines besten Freundes. Itachi machte ein genervtes Geräusch. Sobald es hell war, würde Itachi sich mal mit Naruto in Verbindung setzten und dann auch alle anderen informieren. Frau Minks, seine Mum, Ino, Hinata und Naruto waren nicht gewillt die beiden so auseinander gehen zu lassen. Sogar Shikamaru und Neji wollten helfen. Und nur weil diese Sturböcke sich selbst im Weg standen, musste das lange noch nichts heißen. Außerdem hatte Ino ihm erzählt, dass sie beim gestrigen Mädelsabend sehen konnte, wie schlecht es Sakura mit der Trennung ging. Auch wenn sie es natürlich nicht zugegeben hatte.

Itachi gähnte. Er sollte wieder ins Bett gehen. Der Uchiha stellte das Glas in die Spüle, machte das Licht aus und schlich sich dann leise wieder zurück ins Bett, in dem sich Ino auch sogleich an ihn kuschelte.
 

Von: swordman@hotmail.com

An: sakura.haruno@live.de
 

Betreff: Bitte lies dir alles durch
 

Hallo Sakura,
 

mein Name ist Suigetsu und du kennst mich wahrscheinlich als der beste Freund von Karin. Sicher fragst du dich, warum ich dir schreibe, aber ich muss es einfach tun. Ich habe lange genug geschwiegen und mich aus allem herausgehalten. Bitte lies dir alles bis zum Schluss durch.
 

Ich möchte mir nicht herausnehmen Sasuke zu verteidigen oder das herunterspielen, was passiert ist, aber ich möchte dir erklären, wie es dazu gekommen ist. Geplant und eingefädelt hat das alles Karin. Sie ist mit der Trennung von Sasuke nicht klar gekommen und hat sich in einem Rachewahn verlaufen. Sie hat Amy Hunter angerufen und sie dazu überredet bei diesem kompletten Irrsinn mitzumachen. Amy ist ebenfalls eine Exfreundin von Sasuke. Allerdings hat sie ihn damals betrogen. Mehrmals. Er war am Boden zerstört, als er es herausgefunden hatte. Am nächsten Tag hat er sie vor allen zusammengeschissen und offiziell Schluss gemacht. Natürlich hat das ihren Ruf komplett zerstört, was wahrscheinlich auch ihr Beweggrund war, Karin zu helfen. Sie wollte es ihm heimzahlen. Beide wollten es ihm heimzahlen.
 

Karin hat also Amy eingeladen, ebenfalls zu der Gala zu kommen, denn sie wusste, dass Sasuke trotz des Verrates an ihm, Amy immer noch als seine erste große Liebe ansah. Mit genügend Alkohol und den richtigen Worten, hat Amy ihn dann bezirzt und eingelullt. Und nun, der Rest ist dir ja bekannt.
 

Letztendlich kann ich dass, was Sasuke getan hat auch nicht schön reden, aber ich möchte dir wenigstens sagen, dass er hereingelegt worden ist. Auch wenn er nicht direkt ein Freund von mir ist, weiß ich, dass er kein schlechter Kerl ist.
 

Denke also bitte noch einmal über alles nach.

Suigetsu
 

Sakura sah entgeistert auf den Computerbildschirm und las sich die Email wieder und wieder durch. Karin hat Sasuke betäubt und Amy hat sich an ihn ran gemacht? Was? Nun, also.. Das war mal eine ganz neue Ansicht der Dinge. Trotzdem. Sasuke hatte Amy geküsst, war drauf und dran sie auszuziehen. Dieses Bild vor Augen zu haben tat einfach weh. Genervt und frustriert schloss Sakura den Laptop und legte ihn zurück auf den Couchtisch. Sie wickelte sich enger in ihre Kuscheldecke und sah wieder Fernsehen. Ein Husten entwich ihr und sie zog undamenhaft die Nase hoch. Gott, wie sie Erkältungen hasste.
 

„So und jetzt siebst du langsam das Mehl ein. .. Langsam Sasuke!“, quiekte Frau Minks erschrocken, als der junge Uchiha das Mehl einfach in die Eier-Milch-Butter-Mischung kippte. Sie versuchte noch einzugreifen, doch es war zu spät. Das klumpige Mehl sog bereits die Flüssigkeit auf. Die alte Dame seufzte und kniff dem Schwarzhaarigen in die Seite. „Gute Güte Junge, tu doch einmal das, was ich dir sage! Naja, jetzt ist es auch schon egal. Komm, fette du die Form ein, ich verrühre das hier mal. Nicht, dass der Teig noch in der ganzen Wohnung verteilt ist.“ Sie lachte verschmitzt und stupste den Jungen zur Seite. Sasuke lachte ebenfalls leise auf und kratzte sich ein wenig Mehl von der Wange. Das war bereits der zweite Versuch etwas für Sakura zu backen. Das erste Mal hatte Frau Minks dem Schwarzhaarigen nicht geholfen, was sie bitter bereut hatte. Ihr Küche sah aus, als wäre ein Teigmischer explodiert. Mitten drin stand ein angeschmierter Sasuke, der perplex den Handmixer in der Hand gehalten hatte.

Naruto hatte Itachi über Sasukes Plan eingeweiht und dieser war dann sogleich zu Frau Minks gelaufen. Natürlich hatte die alte Dame zugesagt und so stand der junge Uchiha einen Tag vor dem Basketballfinale bei Frau Minks auf der Matte. Zwar hatte man die alte Dame vorgewarnt, aber dass es so schlimm um die Kochkünste des Uchihas stand, hatte selbst sie nicht vermutet. Nachdem sie gemeinsam den gröbsten Teil der Sauerei weggemacht hatten, hatte Sasuke ihr hoch und heilig versprochen eine Putzhilfe vorbeizuschicken, außerdem hatte er ihr versprochen nicht mehr ohne sie weiter zu machen. Also alles auf Null und erneut loslegen.

Eine halbe Stunde später – Sasuke hatte die Backform aus Versehen einmal durch die Küche geworfen, weil sie ein wenig zu fettig war – sahen die alte Dame und der junge Uchiha in den Backofen, in dem der Kuchen stand und vor sich hin backte. „Endlich haben wir's geschafft. Das Verzieren wird hoffentlich nicht ganz so schlimm“, seufzte die alte Dame und drückte einmal ihren Rücken durch. Das war wirklich anstrengend gewesen. Verlegen kratzte sich Sasuke am Hinterkopf. „Es tut mir wirklich Leid Frau Minks. Ich bin wirklich eine Niete, was die Küche betrifft.“ „Ach das macht nichts. Wenigstens stehst du dazu“, meinte sie beiläufig und ließ sich auf ihrer Couch im Wohnzimmer fallen. Erschöpft legte sie die Füße hoch. Sasuke blieb im Türrahmen zur Küche stehen und ließ sich an diesem hinuntergleiten. Er wollte den Kuchen unbedingt im Auge behalten. Müde ließ er den Kopf auf seine Knie fallen, während er die Arme um seine angezogenen Knie schlang. Es entstand eine lange Stille, bis Frau Minks das Wort ergriff: „Sasuke, bereust du?“ Erst dachte die die alte Dame, er würde nicht mehr antworten, doch dann setzte sich der junge Uchiha ihr gegenüber in den Sessel und starrte auf seine Füße. „Ja. Ich bereue. Absolut.“ „Gut. Weißt du, du bist ein guter Junge. Ein wenig eigen, aber trotzdem ein guter Mensch. Und Menschen machen Fehler. Deswegen solltest du dir nicht so viele Gedanken machen. Es kommt alles zurück, das Pech und das Glück, mein Lieber. Ich habe viel erlebt und ich weiß, dass das was zusammengehört auch irgendwann zusammenkommt.“ „Aber was, wenn sie mir nicht verzeiht und sich in jemand anderes verliebt?“ „Junge, du wirst vielleicht nicht ihre nächste Liebe sein, aber ihre letzte. Du versuchst gerade alles, es wieder gut zu machen. Der Rest liegt bei Sakura. Und ich kenne Sakura. Sie wird das Richtige tun“, munterte die alte Dame Sasuke auf und nahm seine Hände in ihre winzigen. Sasuke lächelte leicht und drückte kurz ihre warmen Hände. „Danke Frau Minks.“
 

Eine weitere Stunde und ein paar Zuckerunfälle später, war es dann geschafft. Vollkommen fix und fertig setzte Sasuke die rotweißgestreifte Kuchenbox auf der Küchenablage ab und ließ sich dann auf der Couch nieder. Einen Moment später kamen Itachi und Ino herein. „Huch, Sasuke, du bist ja da! Und.. riechst nach Kuchen?!“ „Ja, ich war bis jetzt bei Frau Minks und hab den Kuchen gebacken.“ „Wow. Alles gut gegangen?“ „Ähm ja.. Wir müssen unsere Putzhilfe zu Frau Minks schicken.“ Itachi sah seinen Bruder, der sich verlegen am Kinn kratzte, entgeistert an. „Frag einfach nicht. Ich geh duschen“, sagte Sasuke schließlich und verschwand im Bad. Ino, die sich in der Zwischenzeit den Kuchen angesehen hat, winkte ihren Freund zu sich, als der jüngere Uchiha verschwunden war. „Schau mal“, sagte sie und deutete in die Box. Itachi schmunzelte kurz, als er die rotweißgestreifte Schachtel ansah. Hatte Sasuke sogar eine solche Box besorgt. Er machte sich wirklich die Mühe. Itachi sah hinein. „Wenn ich ihn nicht kennen würde, würde ich sagen, dass das ganz schön kitschig ist. Aber so ist mein Bruder. Fix was Mode betrifft, ein kleiner Romantiker und eine absolute Null in der Küche. Ich hoffe der Kuchen schmeckt. Vielleicht sollten wir einen Arzt bereit halten“, lachte Itachi und wich der Faust seiner Freundin aus, die ihn schlagen wollte. „Sei nicht so gemein!“ „Jaja.. ist ja schon gut“, grinste der Uchiha und gab der Blonden einen Kuss.

„Jetzt muss er ihr den Kuchen nur noch überbringen.“
 

Sakura gähnte herzhaft und musste dann sogleich husten, nachdem sie gegen neun ihren Wecker ausmachte. Doofe Erkältung. Sie setzte sich auf und fuhr sich erst einmal durch die Haare, um ein wenig wacher zu werden. Heute war das Basketballfinale, weshalb sie erst um elf in der Uni sein mussten. Viertel vor, würde sie sich mit Hinata treffen. Ein Blick auf die Uhr verriet Sakura, dass es Zeit war sich fertig zu machen. Sie lief in ihr Bad, um ihr routiniertes Morgenprogramm durchzuziehen und stand dann zwanzig Minuten später frisch und gestylt in ihrem Ankleidezimmer. Sie entschied sich für normale Jeans, T-Shirt und einen dicken Pulli, immerhin war es erst Februar. Schnell wickelte sie sich noch einen Schal um und fertig. In der Küche ließ sie sich einen Kaffee aus der Maschine, als es an der Tür klingelte. Irritiert öffnete sie diese und stockte. Es war er..
 

„Hallo Sakura.“

Was ein Kuchen alles bewirken kann.

The Freak: „I fucking wish for the best!“

The Queen: „I fucking hate to be sick!“
 

„Hallo Sakura.“
 

Stille.
 

„Hallo Sasuke.“
 

Stille.
 

„Ich.. Hier. Es tut mir Leid. Vielleicht sehen wir uns beim Spiel“, sagte er verlegen und drückte ihr eine große rotweiß gestreifte Box in die Hände. Etwas steif nahm sie die Box entgegen und murmelte ein Danke. „Ja also..“, er räusperte sich, nestelte an seiner Sporttasche herum und nickte dann zum Abschied. Mit steifen Schritten entfernte sich Sasuke und ließ Sakura somit alleine in ihrem Türrahmen stehen. Unschlüssig was sie nun tun sollte, sah sie ihm hinterher und ging dann zurück in ihre Wohnung, sobald er aus ihrem Sichtfeld verschwunden war.

Sakura seufzte. Seit geschlagenen fünf Minuten starrte sie nun schon auf die Box ohne sie überhaupt geöffnet zu haben. Die Schachtel war rotweiß gestreift. Rotweiß gestreift! So wie ihre Boxen, die sie ihm immer geschenkt hatte. Verwirrt fuhr sie sich über das Gesicht und ärgerte sich daraufhin gleich, weil ihre Schminke nun bestimmt verwischt war. Schließlich seufzte sie und öffnete die Box. Es war ein Kuchen. Ein Kuchen, der ein wenig komisch aussah. An einer Ecke fehlte ein Teil des Teiges – wahrscheinlich hatte sich nicht alles aus der Backform gelöst – und die Verzierung sah aus, wie von einem Grundschüler gemacht. Hatte Sasuke etwa gebacken? An der Seite war eine kleine Karte beigelegt. Etwas Zuckerguss klebte daran. Sakura öffnete die Karte und las:
 

Sakura,
 

ich weiß, dass ich das Geschehene nicht wieder rückgängig machen kann.

Eigentlich weiß ich auch, dass es unverzeihlich ist und dass du allen Grund hast mich jetzt zu hassen.

Ich wollte dir trotzdem als Dankeschön diesen Kuchen überreichen. Ich hab ihn zusammen mit Frau Minks gebacken. Nach einer Küche voll Teig, Zuckerguss im Haar und Gesicht und drei Brandblasen, ist das das Beste was herauskam.
 

Danke für alles.

Sasuke
 

Sie konnte sich das leichte Schmunzeln nicht verkneifen, als sie daran dachte, wie Frau Minks verzweifelt versuchte Sasuke daran zu hindern ihre Küche in Brand zu setzten. Sakura konnte sich eine Träne nicht verkneifen und rief Frau Minks an, um sie zu fragen, was wirklich passiert war.

Ja, das war sehr herzlich mit ihm. Er hat wirklich versucht alles richtig zu machen, aber irgendwie ging dann alles erst recht schief. Und Sakura?

„Ja?“

Er bereut und er ist fertig. Bitte rede wenigstens einmal mit ihm.

„Ja, ich weiß. Es ist nur.. Es ist so schwer.“

Das ist mir klar, aber ein ungezwungenes Gespräch, meinetwegen auch in der Öffentlichkeit, solltet ihr wenigstens führen. Damit klar ist, wo ihr nun steht. Cherry, ich habe deine Karriere und all deine Interviews verfolgt. In keinem hast du gesagt, dass du nicht mehr mit ihm zusammen bist. Ich denke, du hältst noch an dem fest, was war und das ist gut. Sasuke tut das auch. Das bedeutet, ihr liebt euch wirklich. Lasst diese Karin und diese Amy nicht gewinnen. Gebt nicht auf.

„Danke Frau Minks, ich überleg es mir.“

Gutes Kind.
 

Sie verabschiedeten sich voneinander und Sakura legte auf. Frau Minks hatte Recht. Wenigstens ein klärendes Gespräch musste drin sein. Seufzend nahm sich Sakura ein Stück vom Kuchen und war überrascht. Er schmeckte gut. Er war zwar ein wenig trocken und der Teig war etwas klumpig, aber er schmeckte nicht schlecht. Erneut rollten ihr ein paar Tränen über das Gesicht und sie verfluchte sich innerlich. Sie legte die Kuchengabel weg und griff nach ihrem Handy, um eine SMS abzuschicken.
 

„Hey Jungs, schaut wer da ist, um uns beim Finale zu helfen!“, brüllte Naruto in die Umkleidekabine und trat dann zur Seite, um den Blick auf Sasuke freizugeben. Seine Teammitglieder jubelten und Shikamaru stieß einen erleichterten Seufzer aus. Jetzt musste er sich nicht mehr all zu viel Gedanken um die Taktik machen. Das Dreamteam war wieder vereint. Glücklich feierte das Basketballteam den King und klopften ihm auf die Schulter. Wie üblich machten sie ihm Platz, damit er gemütlich zu seinem Stammplatz gehen konnte, um sich dort fertigzumachen. Naruto, Neji und Shikamaru setzten sich zu ihm auf die Bank und sahen ihn fragend, aber glücklich an. „Na Alter, wie geht’s?“, fragte Shikamaru und sah ihn ernst an. „Es geht mir gut. Also mehr oder weniger.“ Er erzählte ihnen in der Kurzfassung, dass er Sakura einen Kuchen gebacken hatte und wie sie heute morgen das erste Mal aufeinandergetroffen waren. Ein wenig peinlich berührt, fuhr sich der Schwarzhaarige dann durchs Haar und starrte auf den Boden. „Sie liebt dich immer noch. Das wird wieder.“ Geschockt sahen Naruto, Sasuke und Shikamaru zu Neji. Hatte er gerade geredet? Hatte-Nein! Das war unmöglich! Wie als könnte er ihre Gedanken lesen, verdrehte der Hyuuga die Augen und seufzte dann. Doch er sagte nichts mehr. Es war wie eine Fata Morgana gewesen. Die drei waren sich nicht sicher, ob es Wirklichkeit gewesen war oder nicht. Doch als er aufstand dem Uchiha aufmunternd auf die Schulter klopfte und dann dabei noch lächelte – Neji Hyuuga lächelte! - wussten die Drei: Es war echt gewesen. „Meine Güte, nimmt das Ausmaße an“, flüsterte Naruto leise, als der Hyuuga außer Hörweite war. Shikamaru und Sasuke nickten benommen. Das Piepen von Sasukes Handy riss die Drei aus ihrer Starre. Er nahm es aus seiner Sporttasche und sah dann fassungslos auf den Absender. Sakura.

Hastig öffnete er die SMS:
 

Hey King,
 

Nimm Zahl und vergiss das Antäuschen nicht.

Und danke.. für den Kuchen. Er schmeckt gut.
 

Cherry
 

Sasuke starrte eine gefühlte Ewigkeit auf die SMS. Er bekam nicht mal mit, dass sich Naruto und Shikamaru breit grinsend bedeutungsvolle Blicke zuwarfen. Sakura hatte ihm geschrieben! Sie hatte ihm geschrieben und hatte es sogar überlebt von seinem Kuchen zu probieren. Himmel war er glücklich. Sakura hatte ihm tatsächlich geschrieben! Das war ein wunderbares Gefühl. Sie hatte ihm nicht verziehen, sie hatte nicht geschrieben, dass alles wieder gut war, aber das machte nichts. Es zählte allein, dass sie geschrieben hatte, denn das bedeutete einen Schritt in die richtige Richtung.
 

„Ladies und Gentleman, ich darf verkünden, dass unsere Panthers wieder komplett sind! Unser King, Sasuke Uchiha, ist extra für das Finale wieder eingeflogen und wird heute spielen!“, schrie Kin überschwänglich ins Mikrofon, als die Panthers einliefen und in der Sporthalle schwoll der Jubel zu einem gigantischen Gekreische an. Sasuke konnte sich das breite Grinsen nicht aus dem Gesicht wischen.
 

„Was hast du jetzt vor?“ „Ihre rechte Seite ist schwächer als ihre linke, also sollten wir über rechts mit nem doppelten Pass gehen oder so.. Ein Korb von der Drei Punkte Linie sollte auch drin sein“, schlug Sasuke keuchend vor und trank dann einen Schluck von seiner Wasserflasche. Das Finale war echt knapp dieses Mal und Shikamaru war bereits dabei eine neue Taktik auszutüfteln. Naruto schüttelte belustigt den Kopf. „Das meinte ich nicht. Was hast du jetzt vor im Bezug auf Sakura?“, fragte der Blonde grinsend und trank ebenfalls aus seiner Wasserflasche. Sie hatten bereits zwei von vier Vierteln hinter sich gebracht und die Panthers lagen hauchzart vorne. Um genau zu sein, mit einem Punkt. Trotzdem spielten Naruto und Sasuke, als wäre der King nie weg gewesen. Sie funktionierten super und Naruto und Shikamaru wussten, dass die Tatsache, dass Sakura ihm geschrieben hatte, ebenfalls Wunder wirkte.

„Ach so.. Äh.. Keine Ahnung“, gab der Schwarzhaarige zu und kratzte sich verlegen an der Wange. Naruto lachte und schlug seinem besten Freund auf die Schulter. Lange hatten sie nicht mehr Zeit, denn Asuma und Shikamaru kamen um ihnen die neue Taktik mitzuteilen.
 

Unglaublich schnelle Ballwechsel fanden statt – das Publikum tobte. Sasuke und Naruto spielten wie eine geölte Maschine – die Fangirls kreischten. Die Gegner hatte den Ball und hielten Neji und Shikamaru auf Trab – die Menge feuerte sie lautstark an. Und dann: Mit einem Vorsprung von zarten zwei Punkten gewannen die Panthers – das Publikum rastete völlig aus und stürmte das Feld um ihre Spieler zu feiern.

Hinata und Sakura jubelten und freuten sich. Sie hatten wieder einmal gewonnen. Sau knapp, aber egal! Feiernd liefen die beiden aufs Feld und während Hinata Naruto in die Arme fiel und ihn stürmisch küsste, hielt Sakura sich eher im Hintergrund. Sie betrachtete die beiden lieber von Weitem; wie Naruto die Hyuuga im Kreis drehte und freudig lachte. Als Sakura plötzlich gepackt und hochgehoben wurde, kreischte sie kurz auf. „Glücks Chéri“, ließ die Basketballmannschaft sie hochleben und wippten sie auf ihren Schultern auf und ab. Ein wenig verständnislos sah sie Sasuke an, der gerade neben ihr hoch gefeiert wurde. „Sie reden vom Münzwurf. Du hast drei von drei richtig angesagt“, erklärte er ihr über den Lärmpegel hinweg und ruderte dann plötzlich mit den Armen, als seine Mannschaft ihn beinahe fallen ließ. Lachend setzten sie den Uchiha ab und klopften ihm auf die Schultern, als sie ihm den Pokal überreichten. Stolz reckte der King ihn in die Höhe und der Jubel schien kein Ende zu nehmen. Gewonnen! Sie hatten gewonnen! Und was noch viel besser war: Jetzt hatten sie auch endlich Ferien!
 

Die Prüfungen waren geschafft, das Basketballfinale gewonnen und der Schnee begann langsam zu tauen. Es waren endlich Semesterferien! Und Sakura war krank. „Jeii“, feierte sie sich selbst freudlos und schnäuzte in ihr Taschentuch. Tatsächlich war das Basketballfinale schon wieder drei Tage her und die lahme Erkältung die sie gehabt hatte, war zu einer gigantischen und langwierigen Grippe geworden. Ätzend. „Hier“, ertönte ein besorgtes Stimmchen und der Pinkhaarigen wurde ein neues Taschentuch gereicht. „Danke Ino. Du weißt aber, dass du hier nicht sitzen musst. Nachher steckst du dich noch an“, brummte Sakura und hustete. „ja, ich weiß, aber Itachi und ich fliegen morgen in den Urlaub und bis dahin will ich dich wenigstens noch ein bisschen umsorgen. Immerhin macht Frau Minks ja einen großen Bogen um dich, da so eine Grippe bei ihr weitaus schlimmer enden könnte. Und Hinata kann auch nich alle tage vorbeischauen. Zumal sie ja mit Naruto in zwei Wochen in Urlaub fliegt. Also: Lass mich um dich kümmern, armes Häschen“, beendete Ino ihren Vortrag und stand auf, um Sakura einen neuen Tee zu machen. Ein leises „Hmpf“, ertönte aus dem Schlafzimmer und die blonde lachte leise. Sie wusste, dass es nicht besonders schlau war in Sakuras Nähe zu sein, denn die Grippe die sie erwischt hatte, war wirklich heftig, aber das machte Ino nichts. Wenn man krank war, sollte man nicht alleine sein.

„Hier, dein Tee. Ich geh dann mal. Muss noch ein bisschen packen. Hast du alles was du brauchst?“ Ino sah Sakura an, die dick angezogen war, um zu schwitzen. Die Pinkhaarige sah sich um und nickte dann. Taschentücher waren griffbereit, ebenfalls eine Flasche Wasser, eine Kanne Erkältungstee, die Fernbedienung ihres Fernsehers und ihre Medikamente. Essen brauchte sie nicht, bekam eh nichts anständiges runter. „Alles da“, bestätigte Sakura erneut, woraufhin Ino seufzte und sich verabschiedete: „Na gut, wenn was ist, dann ruf aber bitte bei jemanden an. Hyuuga, Uzumaki, Uchiha, Minks, egal! Aber tu's! .. So.. Na denn, geh ich wirklich mal. Versuch wieder zu schlafen. Gute Besserung Cherry.“ „Hn.“
 

Keuchend wachte Sakura auf. Schweißgebadet stellte sie fest, dass es mitten in der Nacht war, denn ihr Wecker zeigte 4:48 an. Stöhnend rollte sie sich zur Seite und machte die kleine Nachttischleuchte an. Als diese brannte, blieb sie erst mal liegen und verschnaufte. Mit Fieber und Gliederschmerzen war doch alles gleich dreimal so anstrengend! Aber Sakura musste sich anziehen. Ihre Sachen waren nassgeschwitzt und ihr Tee in der Tasse war eiskalt.

Unter Anstrengung wand sie sich aus dem Bett und fröstelte, als sie mit den Füßen auf ihrem Bettvorleger aufkam – oder eher auf den benutzten Taschentüchern, die sie immer achtlos zu Boden fallen ließ. Im Schneckentempo stand sie auf und wollte das Bett umrunden, um ins Ankleidezimmer gegenüber zu gehen, als sie an ihrem Stuhl vorbei lief und dort ein frisches, zusammengelegtes paar Klamotten liegen sah. Sakura stutzte. War Hinata noch am Abend vorbeigekommen? Aber wie war sie reingekommen? Nur Itachi und Frau Minks hatten einen Schlüssel. Die Pinkhaarige zuckte mit den Schultern. Vielleicht hatte Hinata sich den Schlüssel von Frau Minks geholt. Egal. Langsam zog sich Sakura aus und fröstelte erneut, als die Zimmertemperatur auf ihren erhitzten Körper traf. Gerade hatte sie ihre langen Unterhosen und das Unterhemd angezogen, als die Tür aufging. Erschrocken drehte sie sich um – und erschrak gleich wieder. „Was tust du den hier?“, fragte sie mit kratziger Stimme. Sich noch den Schlaf aus den Augen reibend, antwortete er: „Ich habe Geräusche gehört, also wollte ich schauen, ob alles in Ordnung ist.“ „Sasuke, was tutst du hier in meiner Wohnung?“, präzisierte Sakura ihre Frage und zog sich dann weiter an. „Achso, äh.. Eigentlich wollte ich ja wieder gehen, nachdem ich nach dir gesehen hatte, bin dann aber auf der Couch eingeschlafen. Hinata hat am Abend angerufen gehabt. Sie schafft es die nächsten Tage nicht zu kommen“, erklärte der Uchiha gähnend und kratzte sich dann am Hinterkopf. Ihm war die Situation auch nicht ganz gehauer, aber Sakura war krank und brauchte Pflege. Zumindest aus seiner Sicht. „Du hättest nicht kommen brauchen. Ino war heute Vormittag da und ich bin nur krank und kein Pflegefall“, brummte Sakura und kämpfte mit dem Schwindel, nachdem sie sich die Socken angezogen hatte. Mit drei langen Schritten war Sasuke bei ihr und stützte sie. Unter Protest half er ihr dann auch zurück ins Bett – natürlich auf die trockene, nicht verschwitzte Seite – und deckte sie zu, nachdem er die feuchte Seite der Decke nach oben gedreht hatte. „Willst du Fernsehen schauen?“, fragte er und reichte Sakura auch gleich die Fernbedienung. Ein wenig verstimmt nahm die Pinkhaarige diese entgegen und schaltete ihren Minifernseher aus ihrer alten Wohnung ein. Für ihr Wohnzimmer hatte sie sich einen neuen, großen Flachbildschirm gekauft.

Während Sakura also schweigend durch das nächtliche Programm zappte, räumte Sasuke alle wichtigen Sachen, die Sakura brauchte, zu ihr auf den anderen Nachttisch. Anschließend schmiss er alle gebrauchten Taschentücher weg und warf die nassen Klamotten von Sakura in die Wäsche. Den kalten Tee hatte er auch weggeschüttet und neuen, heißen aus der Kanne nachgeschüttet. „Hier“, meinte er und übergab Sakura die Tasse, nachdem er sich auf ihre Bettkante gesetzt hatte. Dankend nahm sie den Tee und schluckte damit vorsichtig ihre Medikamente runter.
 

Ein besonders unnatürliches Stöhnen, welches aus dem Fernseher kam, unterbrach die Stille und Sasuke begann leise zu lachen. „Willst du eine DVD schauen?“, schlug er vor, als Sakura ebenfalls schmunzelte. Diese unnatürlichen Stöhnwerbungen für irgendwelche Sexhotlines und sonst was waren doch schrecklich! Absoluter Abturner. „Gerne“, erwiderte die Pinkhaarige auf seinen Vorschlag und ließ sich dann dabei helfen die heiße Tasse auf dem Nachttisch abzustellen. Sasuke stand auf, ohne zu fragen was sie schauen wollte und kam fünf Minuten später mit drei DVDs zurück. Allesamt ihre Lieblingsfilme. Erstaunt sah sie ihn an. „Du hast mir bei unseren Dates erzählt, welche Filme du gerne schaust. Vor allem wenn du krank bist“, sagte er etwas verlegen und kratzte sich dabei an der Wange. Sakura lächelte matt. Er hatte sich alles gemerkt. Wirklich alles.
 

„So. Film ist drin. Du hast alles, was du brauchst. .. Dann.. Geh ich wieder“, fasste Sasuke zusammen und sah sich noch einmal kurz in Sakuras Schlafzimmer um. Er sah auf die Uhr und staunte nicht schlecht. Es war bereits viertel nach sechs! Die Sonne würde bald aufgehen. Gerade wollte er gehen, als sich Sakura noch einmal bemerkbar machte. „Willst du vielleicht mitschauen?“, fragte sich leise und wartete gespannt auf seine Antwort. Ihr waren noch einmal die Worte von Frau Minks durch den Kopf gegangen. Und Sakura sah, dass es bereute und dass er es wieder gut machen wollte. Suigetsus E-Mail hatte sie auch im Hinterkopf behalten. Sie sollte ihm vielleicht wirklich eine zweite Chance geben, denn – auch wenn sie es ungern zugab – sie liebte diesen Uchiha noch immer. „Gerne“, sagte er da plötzlich lächelnd und Sakura rutschte zur Seite, damit Sasuke nicht auf der nassen Seite liegen musste. Platz war ja genug. War ja ein King Size Bett. Der King im King Size Bett. Sakura schmunzelte, na gut, es war eigentlich der Freak, der sich hier gerade in ihrem Bett lang machte, und drückte auf Play, sobald Sasuke gemütlich lag.

Viel bekamen sie aber nicht mehr mit. Nach einer halben Stunde waren beide eingeschlafen.

Peinlich, peinlich, tra la la la laaa.

The Queen: „I'm fucking confused.“

The Freak: „I fucking hope everything will be alright in the end.“
 

Als Sakura am nächsten Morgen aufwachte, fühlte sie sich ausgelaugt, aber besser. Sie stöhnte und rollte sich langsam auf den Rücken. Dann setzte sie sich vorsichtig auf und lehnte sich gegen das Kopfteil ihres Bettes. Erst nach und nach wurde ihr klar, dass jemand fehlte. Sasuke. Sakura rieb sich die Augen und sah sich um. Tatsächlich, er war nicht da.

Er hatte aber eine Nachricht hinterlassen. Oder eher ein Tablett. Mit einer Teekanne. Einem Croissant und Erdbeermarmelade. Dabei lag eine Nachricht.
 

Sorry, musste weg, komm später wieder um zu schauen, wie es dir geht.

Hoffe, bist wieder bisschen fitter und kannst das Croissant essen. Tee ist frisch aufgekocht.
 

Sasuke
 

Sakura schmunzelte. Sasuke kümmerte sich wirklich rührend um sie und sie.. Ja, was war mit ihr? Sakura seufzte, legte die Nachricht weg und hievte das Tablett vorsichtig auf ihr Bett. Um ja nichts zu verschütten, goss sie langsam den Tee in die dazu gestellte Tasse ein und atmete dann den frischen Duft ein. Weißer Jasmintee. Ihr Lieblingstee. Sie kostete einen Schluck, wusste aber eigentlich schon davor, dass er perfekt gesüßt war. Ein Löffel Zucker, auf eine Kanne. So war er leicht süß, aber schmeckte immer noch nach dem Tee, der er war. Dann biss sie von dem Croissant ab und nahm einen erneute Schluck Tee. Als Sakura merkte, dass ihr das Gebäck bekam, aß sie es komplett auf, immer mit ein bisschen Marmelade bestrichen.

Nachdem sie aufgegessen und die Tasse leergetrunken hatte, schob sie das Tablett weit auf die andere Seite des Bettes rüber und kuschelte sich dann wieder in ihr Kissen. Das Essen war doch weitaus anstrengender gewesen, als erwartet. Schnell schaltete Sakura noch den Fernseher ein, um wenigstens noch ein bisschen zu schauen und war dann nach kurzer Zeit bereits wieder im Land der Träume.
 

Einige Zeit später wachte die Pinkhaarige erneut auf. Das Rollo in ihrem Schlafzimmer war geöffnet worden und Fenster stand ebenfalls offen. Ein leichter Wind ließ ihre Vorhänge tanzen und Sakura fröstelte es leicht. Allerdings wusste Sakura jetzt auch, dass jemand da war oder gewesen war und dieser Jemand war wohl Sasuke. Zumindest hoffte sie es ein kleines bisschen.

Sakura seufzte und schlag die Decke enger um sich. Sasuke tat wirklich alles für sie, hatte sich entschuldigt, zeigte Reue, für das, was er getan hatte und sie.. Ja, was tat sie eigentlich? Sakura ließ sich umsorgen, beschenken und ließ es sich gutgehen, doch im Gegenzug tat sie nichts. Naja, gestern hatte sie Sasuke dazu eingeladen bei ihr zu bleiben und das war bereits ein großer Schritt für sie gewesen. Sakura dachte an das Telefonat mit Frau Minks, an den Mädchenabend mit Ino und Hinata, dachte an die Email von Suigetsu und an all die Dinge, die Sasuke für sie getan hatte. Sollte sie einen so tollen Mann wie Sasuke einfach aufgeben, weil er beinahe fremdgegangen war? Eigentlich war die Antwort ganz einfach. Nein. Doch natürlich gab es ein großes „Aber“. Aber was, wenn er wieder auf Amy traf? Was, wenn er wieder auf Karin traf? Was, wenn er im Auslandssemester kennenlernte? Ja, was wenn? Das beinahe Fremdgehen hatte Sakura mehr oder weniger gezeigt, dass Sasuke sie anscheinend doch nicht so sehr liebte, wie angenommen. Alkoholeinfluss hin oder her. Erneut seufzte Sakura. Es war schrecklich verwirrend. Lange konnte sie sich jedoch nicht mehr mit den im Kreis laufenden Gedanken beschäftigen, denn die Tür ihres Schlafzimmers ging auf und es trat tatsächlich Sasuke ein. Matt lächelnd sah sie ihn an. „Oh, du bist wach“, sagte er erstaunt und als er erkannte, dass sie fror, setzte er entschuldigend fort: „Tut mir Leid, dass ich gelüftet hab, aber die Luft war schrecklich.“ Während er das sagte, machte er besagtes Fenster wieder zu und ließ auch ein wenig das Rollo herunter, damit die Märzsonne nicht allzu stark hereinschien. Danach reichte er ihr den Stapel frische Wechselkleidung, den er wieder auf ihrem Sessel gelegt hatte und schenkte dann einen frischen Tee aus der Kanne vom Frühstück ein. Sakura viel auf, dass der Rest vom Tablett verschwunden war. Sie musste tief geschlafen haben, dass sie nicht mitbekommen hatte, wie Sasuke um sie herum aufgeräumt hatte. „Danke für alles“, sagte Sakura plötzlich und Sasuke sah von der dampfenden Tasse auf. „Keine Ursache“, erwiderte er ein wenig verlegen und überrascht zu gleich. Er reichte ihr die Tasse, die sie vorsichtig annahm und kratzte sich dann etwas betreten am Hinterkopf. „Ähm, ich geh dann mal wieder ins Wohnzimmer, damit du dich umziehen kannst.“
 

Sakura überlegte. Sollte sie? Oder nicht? Konnte sie? Oder nicht? Wollte sie Sasuke zurück in ihrem Leben, an ihrer Seite? Konnte sie es ertragen, dass er sie vielleicht mit einer seiner Exen betrog? Wollte sie es ertragen? Wollte sie es ertragen? Vertraute sie ihm überhaupt noch? Liebte sie ihn überhaupt noch?

Innerhalb weniger Sekunden rasten all diese Gedanken durch den Kopf der Pinkhaarigen und gerade, als Sasuke das Zimmer verlassen wollte: „Warte.“ Sasuke hielt inne. Drehte sich um. „Kannst du mir helfen?“
 

Stille.
 

„K-Klar“, stotterte Sasuke. Er stotterte! Sasuke Uchiha stotterte! Und lief sogar ein wenig rot an. Geschwächt rollte sich Sakura an die Bettkante und setzte sich dann auf. Natürlich hätte sie sich auch alleine umziehen können, immerhin hatte sie das auch schon getan, aber sie wollte Sasuke zeigen, dass.. Naja, dass auch sie wieder wollte. Ihn wollte.

Vorsichtig hob Sakura ihre Arme und ließ sich von dem Uchiha den dicken Pulli über den Kopf ziehen. Anschließend packte Sasuke die Skiunterwäsche und zog auch diese langsam hoch. Sakuras Tattoo und ihr flacher Bauch kamen zum Vorschein. Je weiter der Schwarzhaarige das langärmlige, dicke Kleidungsstück nach oben zog, desto nervöser wurde er. Das sah die Pinkhaarige ihm an. Er schluckte schwer und vermied um jeden Preis ihren Blick. Seine Hände wanderten an ihre Seiten, damit er nicht ihre Brüste streifte und nestelte dann ein wenig an ihren Schultern herum, denn diese Skiunterwäsche saß wirklich eng. Und dann hatte Sasuke es geschafft. Sakura ließ unsicher lächelnd die Arme wieder sinken und griff nach der frischen Skiwäsche. Die, die Sasuke gewaschen hatte. Der Uchiha half ihr in die Ärmel und zog dann, nachdem Sakura die Arme wieder gehoben hatte, den engen Stoff an ihren Seiten herunter. Darauf bedacht, nicht an ihren Piercings hängen zu bleiben. Anschließend folgte ein frischer Pulli, bei dem Sasuke sich sichtlich wohler fühlte ihn ihr anzuziehen. Sakura lachte in sich hinein. So leicht konnte man einen fast 22 Jährigen verunsichern. Das Lachen richtig verkneifen musste sie sich, als Sasuke ihr half ihre dicke Jogginghose und die darunter befindliche lange Skiunterhose auszuziehen. Zum Schluss kamen noch die zwei paar Socken und dann waren sie fertig. Die ganze Zeit über lag Spannung in der Luft, die sich verflüchtigte, als Sasuke langsam ausatmete. Es war anstrengend für ihn gewesen. Sakura war so nackt und so zerbrechlich gewesen. Ihre Haut war so weich und so warm, wenn auch vom wenigen Fieber, welches sie noch hatte.

„Ich schmeiß die Sachen in die Wäsche“, sagte der Uchiha rasch und ging steif aus de Zimmer. Sakura kicherte leise. Auf der einen Seite, war dieser Moment eben so lustig gewesen, auf der anderen Seite doch so intim. Vorsichtig stand Sakura auf und ging dann langsam in den Flur. Im Türrahmen zur Küche, in der Sasuke gerade ihre Waschmaschine einschaltete, blieb sie stehen. Als er sich umdrehte, stockte er.

Und Sakura lächelte. Breit und ehrlich. Sie lächelte dieses Lächeln, dass er liebte..
 

„Man Sasuke, das is doch super, echt jetzt! Freu dich gefälligst, Sakura will wieder mit dir zusammen sein!“, freute sich Naruto lautstark und warf die Arme dabei in die Luft. Der Uchiha dagegen, brummte nur peinlich berührt in sein Glas, als er einen Schluck von seiner Cola nahm. „Alter, ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber: Naruto hat recht“, stimmte Shikamaru dem blonden Chaoten zu, welcher gerade beleidigt die Backen aufblies. Der Rest der Truppe lachte und wurde dann unwirsch von Frau Minks unterbrochen, als die Sendung anfing. Alle hatten sich bei den beiden jungen Uchihas in der Wohnung versammelt und sahen sich den ersten offiziellen Fernsehauftritt von Sakura an. Seit knapp einer Woche war sie wieder gesund und reiste vor drei tagen dann in eine andere Stadt, um dort live aufzutreten. Die ganze Welt war an der gepiercten, tätowierten, pinkhaarigen Schönheit interessiert, die Sasuke Uchiha um den Finger gewickelt hatte. Nach wie vor.

„Wo bleibt denn jetzt Sakura?“ „Sie ist der Stargast, Ino, glaubst du ehrlich die verpulvern ihr bestes Pferd gleich am Anfang?“, erklärte Itachi und fing sich dann eine Kopfnuss von seiner blonden Freundin ein. „Vergleich Sakura nicht mit einem Pferd!“, schimpfte sie und auch Hinata funkelte den älteren Uchiha böse an. Frau Minks unterbrach die Zankerei wieder, denn bei dem Lärm verstand sie nichts. Sasuke ließ einen kurzen Blick über die Gruppe schweifen. Frau Minks, Itachi, Ino und er saßen auf dem Sofa, Neji und Shikamaru hatten es sich in den beiden Sesseln links und rechts neben der Couch gemütlich gemacht und Hinata und Naruto saßen auf dem Boden vor der Couch auf weichen Sitzkissen. Chips, Nüsse, Pizza, Gummibärchen und Getränke tummelten sich auf dem Couchtisch und jeder griff mal danach. Ino hatte alle eingeladen, nur um den ersten Fernsehauftritt zu schauen. An und für sich keine schlechte Idee, auch wenn sie Sasuke im Nachhinein ein wenig kitschig vorkam. Trotzdem hatte er die Chance genutzt, war über seinen Schatten gesprungen, wie es ihm sein Vater nahegelegt hatte, und hatte ihnen allen erzählt, was in den letzten tagen, als Sakura krank war, passiert war. Nachdem er ihr nämlich beim Umziehen geholfen hatte, hatte er danach jede Nacht bei ihr geschlafen, mit ihr zusammen gegessen – oder viel mehr er, während Sakura heiße Brühe mit Brot schlürfte – hatte ihr seitdem immer beim Umziehen geholfen und sich stundenlang mit ihr unterhalten oder Filme geschaut. Es war fast wie früher. Aber bisher nur fast.

Sasuke horchte auf als Hinata, Ino und Frau Minks freudig quietschten: „Jetzt kommt Sakura!“ Er konzentrierte sich wieder auf den Fernseher und lächelte dann leicht.

Sakura hatte ein Kleid an, welches vorne kürzer war, als hinten, von oben nach unten dunkler wurde, schwarze, trendige Boots und ganz viele Armbänder am Handgelenk. Ihre Haare wallten über ihre linke Schulter, damit ihr frisch rasierter Sidecut zum Vorschein kam. Sexy, trendy und doch irgendwie galant. So beschrieb auch der Moderator der Sendung Sakuras Outfit, die daraufhin geschmeichelt lachte und sich höflich bedankte. Ino und Hinata fingen sofort leise an zu diskutieren, wie toll Sakuras Outfit war und wann sie shoppen gehen würden, da sie diesen Trend unbedingt nachahmen wollten. Die Jungs verdrehten nur die Augen und enthielten sich jeden Kommentars. Von Ino angeschnauzt werden, wollte dann doch keiner.
 

Der Moderator und Sakura unterhielten sich eine Weile über ihre vergangenen Projekte, ihre zukünftigen und wie sie mit ihrer doch relativen kleinen Größe von nur 1,65m der Liebling von vielen Designern wurde. Alles, was Sasuke nicht besonders groß interessierte. Er wusste, dass Sakura gefragt war und er war irgendwie sehr stolz darauf, wenn auch zugegeben ein wenig eifersüchtig, dass er seine Freundin mit der ganzen Welt teilen musste. Naja.. Also seine Vielleicht-Noch-Oder-Wieder-Freundin. Erst eine Frage zum Schluss des zehnminütigen Gesprächs ließ alle und vor allem Sasuke konzentriert aufhorchen.

„Sakura, jetzt muss ich mal was anderes fragen. In letzter Zeit sehen wir dich und Sasuke Uchiha nicht mehr zusammen. Stimmen die Gerüchte, bist du wieder Single?“
 

.
 

.
 

.
 

Sasuke kam es vor, als würde Sakura drei Stunden lang schweigen. Die Zeit war eingefroren. Alles andere wurde nebensächlich. Ein Herzschlag lang. Zwei Herzschläge lang. Nichts passierte.

Und dann:
 

„Sasuke ist derzeit in einem Auslandssemester und ich bin sehr gefragt, wie wir bereits geklärt hatten. Demnach sehen wir uns leider nicht mehr so oft. Aber nein, ich bin nicht Single.“

Was lange währt, wird endlich gut.

The Freak: „I have to be fucking serious!“

The Queen: „What the fuck have I done?“
 

Unruhig tigerte Sasuke in seiner und Itachis Wohnung auf und ab. Ino lackierte sich gerade die Zehennägel auf der Couch und seufzte tief. „Sasuke, setz dich hin! Du machst mich noch ganz kirre mit deinem Rumgelaufe!“ „Das ist auch meine Wohnung, ich darf so viel rumlaufen, wie ich will“, pampte der Uchiha prompt zurück und brummte dann im Nachhinein eine leise Entschuldigung. Wieder seufzte Ino. Seit Sakuras Fernsehauftritt vor drei Tagen war Sasuke ganz aufgekratzt und absolut von der Rolle. Er aß nicht richtig, schlief mal mehr, mal gar nicht, vergaß simple Dinge oder starrte einfach nur in die Luft. Itachi und Naruto machten sich langsam Sorgen. So verquer war Sasuke noch nie drauf gewesen. Itachi, der gerade durch die Haustür trat, verdrehte die Augen, als er seinen Bruder wieder auf und ab tigern sah. Er warf die Aktentasche in die Ecke, lockerte die Krawatte und legte dann Mantel und Jackett ab. „Sasuke, hast du heute schon was gegessen?“, fragte der ältere Uchiha und schnürte dabei seine Anzugschuhe auf. „Jaja“; antwortete Sasuke und fuhr unwirsch mit der Hand durch die Luft. „Hat er wirklich“, warf Ino noch mit ein. Itachi nickte und als Sasuke ein weiteres Mal an ihm vorbeigehen wollte, packte er ihn an beiden Schultern und hielt ihn fest. „Hast du auch geschlafen?“ Sasuke seufzte niedergeschlagen. „Kann ich nicht“, beantwortete Sasuke die Frage seines Bruders ehrlich und sah dabei auf den Boden. „Ok, dann ab ins Bett mit dir. Du bekommst ne Schlaftablette und dann schläfst du erst mal. Danach überlegen wir uns dann, wie du Sakura gegenübertreten kannst“, befahl Itachi und merkte, wie sich Sasuke bei seinen Worten ein wenig versteifte. Ja, er wusste, was seinen kleinen Bruder beschäftigte. Sakura hatte gesagt sie seien nicht getrennt, wie also sollte Sasuke ihr gegenübertreten, wenn sie morgen wieder kam?

Bestimmt schob Itachi den jüngeren Bruder in dessen Zimmer und verfrachtete ihn in sein Bett. Sasuke brummte, wehrte sich aber nicht und zog brav die Brille von seiner Nase, den Haarreifen aus seinen Haaren und klippte dann die Zahnspange, die auf dem Nachtkästen lag, in seinen Mund. In der Zwischenzeit hatte Itachi ihm ein Glas Wasser und die Schlaftablette geholt. Beides reichte er ihm nun. „Hier.“ „Danke.“
 

„So, jetzt schläft er“, meinte der ältere Uchiha erleichtert und stellte das Glas in die Spüle. Stöhnend ließ er sich neben Ino auf der Couch fallen und gähnte dann genüsslich. Liebevoll drückte Ino ihm anschließend einen Kuss auf den Mund. „Wer hätte gedacht, dass ein Uchiha so von der Rolle sein kann. Mal davon abgesehn, dass ein Uchiha so perfekt scheiße aussehen kann“, meinte die Blonde giggelnd und sah unschuldig in die Luft, als Itachi ihr einen gespielt bösen Blick zuwarf. „Jaa.. Ihm scheint derzeit gar nicht klar zu sein, dass du ihn jetzt auch als Freak siehst. Aber das macht ihm nichts. Alle die zur Familie gehören kennen ihn so besser, als den King. Also sieh's an, als habe er dich im Kreis der Familie akzeptiert.“ „Sehr freundlich von ihm“, sagte Ino ironisch und lachte dann. Itachi grinste. Ja, so war Sasuke nun mal. Ein sehr eigener Charakter, mit zwei Gesichtern. Trotzdem hatten weder er, noch Naruto den Schwarzhaarigen jemals so durch den Wind erlebt, wie derzeit. Leider konnte Itachi aber auch nicht den Rat seiner Mutter hinzuziehen, die die war mit Vater bereits wieder auf der nächsten Kreuzfahrt unterwegs. Der Uchiha seufzte und Ino sah vom Fernseher auf. „Was ist los?“ „Ach nichts. Mir ist nur grad wieder eingefallen, dass ich noch ein paar Dinge vor morgen für die Firma durchgehen muss. Mum und Dad sind ja wieder mal auf Reisen“, erklärte er trocken und stand dann unmotiviert auf, um die Aktentasche zu holen, welche er vorhin einfach in irgendeine Ecke geworfen hatte. Er stellte sie neben dem Couchtisch ab, gab Ino einen Kuss und ging sich dann erst mal Umziehen. Wenn er schon den doofen Papierkram zuhause machen musste, dann wenigstens in Jogginghose und nicht im Anzug!
 

Karin schäumte vor Wut. Suigetsu hatte sich von ihr entfernt und ihr Plan war anscheinend doch nicht richtig aufgegangen. Die Presse schrieb nichts über die Trennung von Sasuke und dieser Haruno und in deren letzten Interview, meinte diese sogar noch nicht single zu sein! Wie konnte das sein? Amy und sie haben doch alles so perfekt geplant und durchgeführt. Wieder schnaubte die Rothaarige und warf dann die Klatschzeitschrift in den Müll. Irgendetwas musste sie sich einfallen lassen. Sasuke gehörte ihr, nur ihr!
 

Oh mein Gott, was habe ich getan?“, quengelte Sakura gen Himmel und schlug sich dann die Hände vors Gesicht. Gespielt weinte sie kurz auf. Ein leises Seufzen neben sich ließ sie durch ihre Finger blicken. Hinata saß dort und stellte gerade ihre Kaffeetasse ab. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Guck mich nicht so an, du hast gesagt, dass du nicht single bist“, verteidigte sich die Hyuuga und lachte dann, als Sakura den Kopf auf die Tischplatte fallen ließ.

Die beiden saßen in einem kleinen Café in der Shopping Mall und tranken dort gemütlich einen Kaffee, während sie auf Ino warteten, die sich ein wenig verspätete. Nachdem Sakura gestern nach Hause gekommen war, hatte sie sofort Hinata und Ino angerufen, weil sie mit ihnen reden musste. Dadurch, dass sie im Interview gesagt hatte nicht single zu sein, hatte sie ja praktisch zugegeben wieder mit Sasuke zusammen sein zu wollen. Allerdings hatte sie nicht daran gedacht, wie sie ihm danach gegenübertreten sollte. Zudem meinte Ino beim Telefonat gestern, dass auch Sasuke total aus dem Häuschen ist, aber weitergebracht hatte Sakura das auch nicht. Erneut zog Sakura eine Grimasse und legte den Kopf wieder auf den Tisch. Hinata lachte wieder. „Man Cherry, du tust ja grad als hättest du dich nackt ausgezogen und wärst nackig durchs Bild gesprungen.“ „So fühlt es sich aber an.“ Hinata seufzte leicht. „Nur wir wissen, was wirklich abging. Die leute draußen glauben, dass ihr noch glücklich zusammen seid. Also mach dir nicht so viele Gedanken“, versuchte sie Hyuuga die Pinkhaarige zu beschwichtigen. „Ja, ich weiß, das interessiert mich auch eigentlich nicht so. Viel lieber wüsste ich, wie ich jetzt Sasuke gegenübertreten soll“, quengelte Sakura und trank dann von ihrem Latte. „Schau mal, du hast in sechs Tagen Geburtstag. Entweder redet ihr da oder davor. Oder danach. Aber spätestens in zwei Wochen muss es geklärt sein, denn dann ist April, die Semesterferien vorbei und Sasuke ist ein halbes Jahr lang wirklich im Ausland und somit weg.“ „Ja ich weiß“, schnaubte Sakura und sah zur Eingangstüre des Cafés, durch die gerade Ino rein geschneit kam. „Hallo“, flötete sie, als sie bei ihren Freundinnen ankam und ließ sich dann von Hinata eine Zusammenfassung geben. „Na herrlich. Ihr habt das gleiche Problem. Naja, aber da wir das ja jetzt schon lange genug ausdiskutiert haben und ihr beide euch anstellt, als wärt ihr unfähig, schlage ich vor, wir belassen es erst mal dabei. Planen wir lieber Sakuras Geburtstagsparty“, schlug Ino letztendlich vor. Hinata und Sakura stimmten erleichtert zu, denn auf einen grünen Zweig, wie es zwischen Sasuke und Sakura nun weitergehen sollte, würden sie vorerst wohl nicht kommen.

Den restlichen Montag verbrachten die drei dann damit die Party für Sakuras Geburtstag zu planen. Dienstag, Mittwoch und auch sogar noch Donnerstag begutachteten sie die Location, kauften ein und verschickten die Einladungen. Jetzt, da Sakura eine gefragte Persönlichkeit war, fiel auch ihre Geburtstagsparty ein wenig größer aus. Bereits Donnerstag kamen die ersten Antworten auf die Einladungen, telefonisch oder per Email. Mit der Post von Freitagvormittag, sagten noch mehr berühmte Designer und angesehene Geschäftsleute zu, was Sakura quietschen ließ. Sie saß in ihrer Küche und frühstückte, während sie die Namen aus den Umschlägen in die Gästeliste auf ihrem PC tippte. In zwei Tagen hatte sie Geburtstag und die Party zu planen und zu organisieren, hatte sie tatsächlich davon abgelenkt, wie sie auf Sasuke reagieren sollte. Sie seufzte. Er war ihr erster Name auf der Gästeliste, denn obwohl sie ihn nicht offiziell eingeladen hatte, wusste sie, dass er kommen würde.

Nachdem Sakura fertig gegessen hatte, räumte sie ihre Küche auf, fütterte ihre Fische im Flur und überlegte sich dann, was sie heute noch tun sollte. Erst morgen würde sie mit Ino und Hinata den kompletten Ablaufplan der Party erstellen, also hatte sie heute nichts mehr zu tun. Sakura seufzte und beschloss dann letztendlich zu Frau Minks zu gehen.
 

Gähnend streckte sich Sasuke und rieb sich dann die Augen. Er blinzelte ein paar mal bis sich seine Augen an die Märzsonne gewöhnt hatten und streckte sich dann erneut. Wieder gähnend rollte er sich an seine Bettkante und stellte dann die Füße auf den Boden. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in welcher er einfach nur in die Luft starrte, erhob er sich dann endlich und vollführte im Bad sein Morgenritual. Anstatt sich die Zahnspange jedoch nach dem Zähneputzen wieder reinzuklippen, warf er sie in ein Becher mit Wasser gefüllt, sowie eine Reinigungsbrausetablette. Mit Haarreif, Brille und im Pyjama stiefelte er dann in die Küche und ließ sich dort eine Tasse Kaffee aus der Maschine. Itachi, der bereits gut gelaunt am Tresen saß, flötete ein „Guten Morgen“, auf welches Sasuke nur mit einem Brummen antwortete. „Ach jetzt sein doch kein so ein Brummbär! Heute ist Sakuras Geburtstag, sei mal bisschen mehr in Partystimmung“, piesakte Itachi seinen kleinen Bruder, doch der brummte wieder nur und setzte sich mit seiner dampfenden Tasse Kaffee auf die Couch. Sasuke war halt einfach kein Morgenmensch. Außerdem wusste er, was heute für ein Tag war. Sonntag, der 28. März. Sakuras 21. Geburtstag. Seit letzte Woche Sonntag war sie wieder da, doch war sie so in die Planung vertieft gewesen, dass er sie nicht stören wollte. Zumal er immer noch nicht wusste, wie er ihr gegenübertreten sollte. Dennoch hatte er für sich den Plan erstellt heute mit ihr zu reden. Er war nur noch eine Woche hier, bevor er wirklich im Ausland sein Studium vollzog. Bis dahin wollte er die Fronten geklärt haben. Sasuke seufzte und trank dann von seinem Kaffee. Wird schon schiefgehen..

Itachi, der seinen Bruder nicht aus den Augen gelassen hatte, grinste diabolisch und zückte sein Handy, um gewissen Personen eine SMS zu schicken.
 

Eine Stunde nach offiziellem Partybeginn griff sich Ino das Mikrofon und moderierte Sakura an. Jubelnd und unter Glückwünschen betrat die Pinkhaarige den Raum und die Bühne und bekam dann von allen Anwesenden ein Geburtstagsständchen gesungen. Lachend bedankte sie sich und eröffnete daraufhin auch gleich das Buffet. Nachdem Sakura von der Bühne kam, wurde ihr noch persönliche Glückwünsche von allen möglichen Leuten gewünscht. Zum Schluss reihten sich ihre Freunde ein. Shikamaru und Neji umarmten sie einfach kurz und wünschten ihr alles Gute, während Naruto, Hinata, Itachi und Ino sie fast umrannten und herzlich drückten. „Alles Gute, Cherry!“, freute sich die Blonde und fügte dann mit leiser Stimme hinzu: „Da ist noch einer, der dich beglückwünschen möchte. Erster Stock, rechter Balkon auf der Vorderseite.“ Sakura nickte, hatte jedoch nicht viel Zeit weiter darauf einzugehen, denn noch mehr Leute wollten dem Geburtstagskind gratulieren. Eine halbe Stunde später ließ der Ansturm auf die Pinkhaarige dann endlich nach und sie konnte ein wenig durchatmen. Vom Rand aus überblickte sie kurz das Geschehen. Ihre Gäste tanzten zur Livemusik, aßen oder unterhielten sich. Alles in Einem wirkten alle, als hätten sie Spaß. „Ein perfekter Zeitpunkt“, dachte Sakura und verschwand ungesehen.

Im ersten Stock vor der Balkontür kam sie zum Stehen. Sasukes Silhouette zeichnete sich deutlich vor dem klaren Nachthimmel ab. Im seinem perfekt sitzenden Anzug wirkte er wie immer perfekt. Sakura schmunzelte, atmete tief durch und öffnete dann die Balkontür. Auf das Geräusch hin reagierend, drehte sich der Uchiha zu ihr um und lächelte leicht. „Hey“, sagte er leise. „Hey“, gab Sakura ebenso leise zurück. „Du siehst hübsch aus.“ „Danke.“ „Alles Gute zum Geburtstag. Auch von Mum und Dad. Die sind gerade in Thailand.“ „Danke.“
 

Stille.
 

Sasuke atmete tief durch, schwenkte kurz sein Glas und als er wieder aufsah, sagte er: „Sakura, es tut mir unendlich Leid. Das möchte ich einfach noch einmal sagen. Ich weiß, das hier alles hätte anders laufen sollen, aber dann als du krank warst.. Das Interview.. Ich..“ Sasuke brach ab und rieb sich die Stirn. Das war doch schwieriger als erwartet. Gerade, als er wieder anfangen wollte zu reden, kam Sakura ihm zuvor: „Ich habe dich gehasst“, sagte sie ehrlich und wandte sich von Sasuke ab. Sie ging einen Schritt auf das Geländer zu und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Kurz sah sie ihn wieder an, dann an ihm vorbei in die dunkle Nacht. „ich habe dich wirklich gehasst, aber mit jedem Tag mehr habe ich dich auch vermisst. Sasuke, ich.. Ich liebe dich noch immer und ich will auch noch immer mit dir zusammen sein, aber.. Aber trotzdem stelle ich mir immer wieder die Frage wie viel ich dir bedeute. Ein wenig Alkohol reicht aus, damit du mit deiner Ex rummachst? So schnell vergisst du mich?“ Sie sah ihn wieder an. Direkt in die Augen und Sasuke erkannte in ihrem Blick all ihre Sorgen und ihre Ängste. Sie hatte Recht und Sasuke verstand. Er schüttete seinen Whiskey über den Balkon und warf das Glas dann gleich hinterher. Danach stellte er sich vor Sakura und platzierte links und rechts seine Hände, sodass sie in seinen Armen gefangen war. „Ich verspreche dir, dass ich nie wieder über die Maßen trinken werde, denn ich liebe nur dich und will dich nie wieder verlieren“, flüsterte er leise und dann küsste er sie. Erst war Sakura perplex, doch dann erwiderte sie den Kuss, schlang die Arme um ihn, zog ihn näher. Auch Sasuke legte die Arme um sie und vertiefte den Kuss. Endlich. Endlich waren sie wieder zusammen.

Als sie den Kuss beendeten, lächelte Sakura. „Du musst dein Versprechen nicht so radikal durchziehen.“ „Doch. Für dich.“ „Ich erlaube dir, dich mit mir zu betrinken.“ Sasuke lachte und gab ihr wieder einen Kuss.

Gemeinsam gingen sie zurück in den Saal und wurden dort von ihren Freunden jubelnd empfangen. Naruto schlug breit grinsend auf Sasukes Schulter, was Sasuke ebenfalls mit einem Grinsen erwiderte. Endlich war alles wieder gut.
 

Die Stunden vergingen und alle feierten ausgelassen. Natürlich waren die geladenen Reporter ganz heiß auf das Geburtstagskind und auf Sasuke Uchiha. Sie wollten wissen, ob sie nun getrennt waren oder nicht, doch anhand des glücklichen Pärchens, war schnell klar, das alle Gerüchte falsch waren. Obwohl beide zugaben, dass eine Fernbeziehung doch anstrengend war. Gierig saugten die Reporter alles auf und machten noch genügend Fotos, damit morgen alles in allen Zeitschriften stehen konnte.

„Hey Itachi, wann setzten wir eigentlich unseren Plan um?“ „Warte ab Naruto, irgendwann wird sich unser Schmusepärchen schon mal wieder kurz trennen und dann schlagen wir zu“, antwortete Itachi und rieb sich verstohlen die Hände. Sie alle hatten einen Plan ausgeheckt, der eigentlich als Geburtstagsgeschenk gedacht war. Sie mussten nur noch auf den richtigen Augenblick warten. Eine halbe Stunde später war es dann endlich so weit. Sasuke entschuldigte sich und verließ den Saal. Itachi zückte sein Handy und setzte sich sofort mit Naruto in Bewegung, um dem Schwarzhaarigen zu folgen. Gerade kam Sasuke wieder aus der Toilette, als er von Itachi, Naruto, Shikamaru und Neji breit grinsenden empfangen wurde. „Äh, hallo Jungs, was los?“ „Och, nichts“, sagte Shikamaru verschwörerisch und zog ein Stück vom Klebeband ab.

„Was zur Hölle?!“
 

„Sagt mal, habt ihr Sasuke gesehn?“, fragte Sakura Ino und Hinata. Die beiden sahen sich an und zuckten dann mit den Schultern. „Nein, wieso?“, fragte die Hyuuga scheinheilig. „Er wollte eigentlich nur kurz auf die Toilette gehen, aber das war vor einer halben Stunde.“ „Vielleicht ist er aufgehalten worden. Du weißt schon, mit Leuten quatschen und so. Amy und Karin sind ja nicht da“, meinte Ino beruhigend und legte der Pinkhaarigen eine Hand auf die Schulter. „Ach bevor ich's vergesse. Hier.“ Die Blonde überreichte Sakura einen Schlüssel und grinste breit. „Wir haben dir natürlich auch was zum Geburtstag geholt, haben es aber nicht zu den anderen Geschenken gestellt. Es ist in deinem Zimmer. Los, geh.“, erklärte sie zwinkernd. Sakura war ein wenig perplex, ging jedoch los, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass die beiden hier alles unter Kontrolle war. Die nickten nur und meinten, dass die ersten Gäste eh schon gingen. Mittlerweile war es ja schon kurz nach zwei. Sakura seufzte kurz und ging dann wirklich hoch in ihr gemietetes Zimmer. In dem kleinen Hotel, in dem sie nämlich feierten, gab es auch Zimmer, die für die Gäste gemietet waren, die eine längere Anreise hatten, bzw. für Sakura und ihre Freunde. Als sie endlich aus dem Aufzug steigen konnte, machte sie vor ihrer Zimmertüre halt und überlegte sich, was sie wohl erwarten würde.
 

„Hat die Schlüsselübergabe geklappt?“ „Jap, wie am Schnürchen. Gut, dass jedes Hotelzimmer zwei Schlüssel besitzt“, lachte Ino diabolisch und gab ihrem Freund einen Kuss. Der Rest prostete auf ihren diabolischen Plan und lachten dann herzlich.
 

Alles hatte Sakura erwartet, aber nicht das. Definitiv nicht. Eilig schloss sie die Türe hinter sich und fing dann erst mal lauthals das Lachen an. So stark, dass ihr die Lachtränen kamen.

„Haha, sehr lustig.. Mach mich los“, brummte Sasuke und sah sie böse an. Langsam beruhigte sich Sakura wieder und nachdem sie tief Luft geholt hatte, meinte sie: „Ach, eigentlich finde ich das so gar nicht so schlecht. Sieh es als Strafe.“ Sasuke verdrehte die Augen und sah sie dann wieder an. „War ja klar. Bei deinem Fetischhalsband hätte ich mir das denken können.“ Sakura streckte ihm die Zunge raus und zog dann ihre Schuhe aus. Sasuke lag nur in Boxershorts auf ihrem Bett, links und rechts mit den Handgelenken an den Bettpfosten mit Handschellen fest gekettet. Wie gesagt, alles hatte Sakura erwartet, aber nicht das. Ebenso Sasuke, der gerade große Augen bekam, als Sakura ihr weißes Babydollkleid auf den Boden fallen ließ und nur noch in Reizwäsche vor ihm stand. „Ich glaube, ich bin den Jungs grad doch nicht mehr so böse“, sagte er amüsiert und erwiderte den verlangenden Kuss, den Sakura ihm gab, nachdem sie sich rittlings auf ihn setzte. Lange hielt er es jedoch nicht aus. „Sakura bitte, die Handschellen“, wisperte er zwischen zwei Küssen, doch Sakura sah ihn nur hochnäsig an und wanderte tiefer, bis Sasuke scharf die Luft einzog. Diese verdammten Handschellen! Die Jungs konnten sich definitiv noch was anhören!

Wie die Zeit vergeht.

The Freak: „I fucking love my life!“

The Queen: „What a fucking awesome life!“
 

„Du rufst mich jeden Tag an, nein halt warte, du skypst mich jeden Tag an, dann kann ich sehen wie es dir geht. Geh nicht zu spät ins Bett und iss anständig!“ „Alter Dobe, du bist schlimmer als meine Mum..“ „Ja, ich weiß!“, seufzte der Blonde und umarmte dann seinen besten Freund. Sasuke stand bloß da und tätschelte verschmitzt grinsend das breite Kreuz von Naruto. In diesem Moment viel Sakura erneut auf, dass Naruto tatsächlich größer und breiter als Sasuke war. Sie schmunzelte. Das sah gerade sehr lustig aus.

Sie waren alle am Flughafen und verabschiedeten den jungen Uchiha in sein Auslandssemester. Diesmal offiziell und glücklich. Nachdem sich all seine Freunde und sein Bruder – Sasukes Eltern waren mal wieder unterwegs – von ihm verabschiedet hatten, schritt Sakura auf ihn zu, drückte ihm einen Umschlag gegen die Brust und küsste ihn dann lange. Sasuke legte die Hand auf die ihre auf seiner Brust und umarmte sie mit dem anderen Arm. „Erst aufmachen, wenn du alleine bist“, flüsterte Sakura leise und küsste ihn dann nochmal kurz. Neugierig zog Sasuke seine Augenbraue hoch, sagte jedoch nichts. Sie sahen sich einfach nur in die Augen. Sie sagten nicht „Tschüss“ oder „Auf Wiedersehen“, das klang alles zu sehr nach langer Trennung. Sasuke flüsterte nur ein: „Ich liebe dich“, und sagte dann laut zu seinen Freunden: „Also Leute, bis die Tage!“ Lachend und winkend standen seine Freund da.
 

Die Zeit verging schnell, Sasuke und Sakura telefonierten oder skypten jeden Tag, ebenso wie Sasuke und Naruto. Der Blonde hatte sein Versprechen wahr gemacht und bestand wenigstens für ein paar Minuten am Tag mit Sasuke zu chatten. Der war von der Pedanterie seines besten Freundes zwar ein wenig genervt, aber letztendlich machte es ihm doch nichts aus. So kam er sich in seinem Semester nicht ganz so alleine vor. Natürlich hatte er auch an der Uni in Kirigakure ein paar Leute getroffen, mit denen er mal um die Häuser zog, zusammen lernte oder auch zusammen in der Mensa aß, aber Sasuke – auch wenn er es natürlich nie zugeben würde – vermisste es mit seinen Freunden abzuhängen. Und ehe man sich versah, war es auch schon der 27. Mai. Frau Minks' Geburtstag.

Mit einem flotten Hüftstoß warf Sakura die Luke ihres Backofens zu und stellte dann den dampfenden Käsekuchen auf die Arbeitsfläche. Erleichtert seufzte sie, als sie unfallfrei den Ring der Backform lösen konnte und der Kuchen nun in Ruhe auskühlen konnte. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie noch über eine Stunde Zeit hatte, bis sie alle bei Frau Minks aufschlagen würden. Sakura sah aus dem Fenster und grinste. Heute war der 27. Mai, die Sonne schien, wie meistens an diesem Tag und die Pinkhaarige erinnerte sich zurück. Exakt ein Jahr. An diesem Tag hatte sie das erste Mal Sasuke und Itachi kennengelernt und Sasuke trug dieses alberne T-Shirt mit der Aufschrift `Kekse sind für alle da´. Tja und dann.. Dann nahm alles irgendwie seinen Lauf. Und jetzt, ein Jahr später, war sie glücklich mit dem Schwarzhaarigen zusammen, hatte gute Freunde und war internationales It-Girl und Model.

Eine Stunde später trafen sich Itachi, Ino und Sakura, sowie alle anderen Freunde von ihnen bei Frau Minks in der Wohnung und feierten deren Geburtstag. Die alte Dame war total erfreut, dass sie so viel Besuch bekam und gab all ihre Geschichten zum Besten, die Itachi und Sakura nun fast schon mitsprechen konnten. Aber sie sagten nichts. Die alte Frau war gerade zu glücklich.
 

Vier Tage später hatte dann auch schon Mikoto Geburtstag. Nachdem die sie und ihr Mann aber noch immer auf Weltreise waren, gratulierten Itachi, Ino, Sakura und Naruto nur via Videobotschaft.

Und nach dem ersten Juni folgte alsbald der neunte. Itachis Geburtstag. Aufgrund von terminlichen Problemen aber, konnte Itachi erst eine Woche später feiern, sodass es, ohne dass es jemanden auffiel bereits Mitte Juni war. Das wiederum bedeutete, dass sie demnächst mit dem Lernen anfangen mussten, denn Ende Juli waren Prüfungen. Und Sasuke würde wieder nach Hause kommen.

Zwei Wochen darauf, am dritten Juli, hatte dann Neji Geburtstag. Natürlich wurde für den Hyuugasprössling eine gigantische Gala geworfen, zu der alle Reichen und Schönen geladen waren. Zwar war die Party tatsächlich eher mehr wie eine Gala, als eine Party, wie man sie in jungen Jahren feiern wollte, doch nachdem Neji den Gutschein für einen Pilotenschein als Geschenk bekommen hatte, war ihm dass sogar egal. Es freute ihn riesig nicht nur stur studieren zu müssen. Jetzt konnte er sein Studiumsfach auch mal praktisch ausleben. Außerdem freute er sich heimlich auf die Uniform.

Sakura stutzte, als sie einen weiteren Tag in ihrem Kalender abstrich. Heute war Montag, der neunte Juli. In exakt zwei Wochen hatte Sasuke Geburtstag und zwei Wochen drauf wollten sie feiern. Sprich am 6. August, da Sasuke erst am 4. wiederkam. Das war dann auch der erste Semesterferientag. Ein Samstag. Die Pinkhaarige legte den Kopf schief. Bei den ganzen Geburtstagen und jeden Tag chatten mit Sasuke war ihr gar nicht aufgefallen wie schnell das Semester vorbeigegangen war. Es fühlte sich an, als hätten sie ihn erst letzte Woche vom Flughafen verabschiedet. Sakura trug sich noch ein weiteres Datum ein. Den kommenden Sonntag, denn da würden Sasukes Eltern wieder heimkommen. Sie und Itachi hatten versprochen die beiden abzuholen.
 

„Herzchen, wie geht es dir?“ „Eigentlich sehr gut. Ein wenig im Stress, weil ich erst einen großen Werbevertrag reinbekommen hab und den musste ich noch mit Itachi durchgehen, bevor ich für die Prüfungen zum Lernen anfangen konnte. Jetzt hinke ich ein wenig hinterher, aber das passt schon“, sagte Sakura ehrlich und trank von ihrem Kaffee. „Ach du meine Güte, halte ich dich dann gerade vom Lernen ab?“ Entgeistert und schuldig sah Mikoto drein. Sakura lachte. „Nein, nein. Ich mach heute eine Lernpause. Morgen gehe ich dann nochmal alles durch und dann kann übermorgen die Prüfung kommen“, beruhigte die Pinkhaarige ihre Schwiegermutter in Spe und trank einen weiteren Schluck ihres Kaffees. Mikoto und Fugaku Uchiha waren seit Sonntagvormittag wieder da und Mikoto war gleich einen Tag später bei Sakura aufgeschlagen, um zu sehen wie es ihr geht. Da die Pinkhaarige sonst keine Familie hatte und sie ja ihre Schwiegertochter in Spe war, sah Mikoto in Sakura die Tochter, die sie nie hatte. „Na dann bin ich froh. Nicht dass wegen mir dein exzellenter Schnitt leidet“, lachte die Uchiha ebenfalls und ließ sich von Sakura eine neue Tasse Kaffee einschenken. „Aber sag mal, weil du gerade sagst, dass Itachi dir hilft bei denen Verträgen, wieso holst du dir keinen Agenten? Jemanden, der das alles für dich übernimmt?“ Sakura zögerte, antwortete aber dann ehrlich: „Ich muss sagen, dass ich keine Ahnung habe, wo ich einen Agenten herbekomme, bzw. wie ich dann damit umgehen soll. Immerhin entscheidet der dann Dinge für mich, die ich vielleicht gar nicht machen möchte und so weiter. Irgendwie behagt es mir nicht, meine Person einer anderen anzuvertrauen. Deswegen schau ich mir lieber alles selber durch und frag im Zweifelsfall Sasuke, Itachi oder Ino.“ „Das klingt sehr erwachsen, Sakura. Ich muss auch sagen, dass es sehr schön zu wissen ist, dass du dir Gedanken über deine Person in der Öffentlichkeit machst. Das zeugt davon, dass du weißt was du willst. Dennoch würde ich dir über kurz oder lang einen Agenten empfehlen. Zumal du ja auch nach deinen Studium in einer Firma arbeiten willst. Da musst du dann versuchen beides unter einen Hut zu bekommen und ich glaube, das wird schwer. Ich selbst habe mir damals auch einen Agenten zugelegt. Wenn du möchtest, kann ich mich darum kümmern. In dieser Hinsicht habe ich viele Freunde und die würden sich bestimmt gerne für dich durch die ganzen Verträge kämpfen.“ Da war sie wieder. Die viel redende, fürsorgliche Mikoto, die alles und jeden, der ihr lieb und teuer war, unter die Fittiche nahm. Kein Wunder, dass Itachi und Sasuke großartige Männer geworden waren. Ihre Eltern waren großartig. Immer für sie da, unterstützten sie, lehrten sie, was gut und recht war. Sakura wurde ein wenig traurig. Wären ihre Eltern stolz auf sie gewesen? Sicherlich. Sie würde die Universität mit Auszeichnung abschließen, hatte wunderbare Freunde gefunden und konnte von dem Geld, welches sie bereits verdiente, gut leben. Doch, ihre Eltern wären sicher stolz auf sie gewesen. Sakura konzentrierte sich wieder auf Mikoto, die gerade von ihren Zeiten als It-Girl sprach. Die Pinkhaarige lächelte. In Frau Minks hatte sie eine Art Tante gefunden und in Mikoto vielleicht sogar eine Ersatzmutter. „Sehr gerne“, unterbrach Sakura plötzlich die Erzählungen der Uchiha. Irritiert blickte diese drein. „Wenn du dich um einen Agenten kümmern könntest. Das wäre sehr toll. Ich denke du hast Recht“, holte Sakura ein bisschen mehr aus. Mikoto lächelte. „Natürlich Herzchen.“
 

„Fugaku Uchiha.“

Hallo Mister Uchiha, ich störe nur ungern, aber ich habe hier eine Dame, die behauptet schwanger von Ihrem Sohn Sasuke zu sein. Nachdem Sie nach Silvester eine Namensliste an alle Printmedien gesendet haben, die der Familie Uchiha etwas anhängen würden, kontrollieren wir seither jeden Ursprung für einen Artikel über Sie. Und-

„Ist sie noch da?“, unterbrach Fugaku den Redaktionschef barsch.

Ja.

„Gut, geben Sie mir ihre Adresse, ich komme persönlich vorbei.“
 

Fugaku Uchiha war wütend. Wer wollte seinem Jüngsten jetzt schon wieder etwas anhängen? Allerdings hatte er da bereits eine Ahnung. Kaum war man fünf Tage zurück in der Heimat, da kam so was. Er sagte seiner Assistentin Bescheid, dass sie alle weiteren Termine um zwei Stunden verschieben oder verlegen sollte. Danach rief er seinen Anwalt an, erklärte ihm knapp den Fall, nannte ihm die Adresse der Zeitung und stieg dann in sein Auto, um sogleich selbst dorthin zu fahren. Eine Viertel Stunde später war er bereits da. Aufgeregt kam ein junger Mann im Anzug auf ihm zu, als er vor dem Gebäude hielt. Fugaku drückte ihm seinen Schlüssel in die Hand und würdigte ihn sonst keines weiteren Blickes. Er war Fugaku Uchiha, Firmenleiter der Uchiha Corp., die in fünf Ländern kooperierte, Leiter mehrerer Stiftungen und international einer der wichtigsten Männer in der Wirtschaft – und er war sauer. Stinksauer.

Die Dame am Empfang wusste bereits von seinem Besuch und führte ihn auch sofort in das Büro ihres Chefs. Als sie die Tür öffnete, um Fugaku hineinzulassen, fiel dessen Blick sogleich auf die rothaarige Dame vor dem Schreibtisch des Chefs. Er erkannte sie sofort. „Karin.“ Es war nur ihr Name, doch auf die Art und Weise wie ihn Mr. Uchiha gerade ausgesprochen hatte, überlief sie sofort eine Gänsehaut. Der Chef der Redaktion, er stellte sich als Shou Tsubara vor, war aufgestanden und bot Fugaku seinen Chefsessel an, auf welchen jener auch gleich Platz nahm. Der Uchiha stützte seine Ellbogen auf dem Tisch ab und verschränkte die Finger ineinander. Über sie hinweg blickte er Karin an. Emotionslos und kalt. Karin wurde sichtlich nervöser und unbehaglich zumute. Niemand sagte etwas. Keine fünf Minuten später trat Fugakus Anwalt, Ryu Nagoya, ein. Dieser setzte sich neben Karin in den zweiten Ledersessel vor Tsubaras Schreibtisch. Tsubara selbst stand neben dem Uchiha und verhielt sich ruhig. Sein Überlebensinstinkt sagte ihm, er solle die Klappe halten.
 

„Ryu, ich möchte, dass Sie beim Amtsgericht eine einstweilige Verfügung gegen Karin Kusakure erwirken. In welchem Radius sie sich aufhalten darf, lasse ich den Richter entscheiden, allerdings möchte ich, dass festgelegt wird, dass keinerlei Kontaktaufnahme gegenüber der Familie Uchiha, sowie Sakura Haruno erfolgen darf. Auch nicht über Dritte. Schicken Sie diese Verfügung dann auch bitte an alle Printmedien. Ich möchte nie wieder falsche Anschuldigungen dieser Person in der Zeitung lesen müssen.“

Fugaku Uchiha hatte sein Urteil gesprochen.

Er stand auf, schüttelte Tsubara die Hand und versprach ein Exklusivinterview als Dank. Dann sah er noch einmal zu Karin. Sie war in ihrem Sessel zusammengesunken und starrte auf ihre Füße. Sie hatte nichts gesagt. Sie brauchte auch nichts sagen. Fugaku Uchiha wusste, dass alles bloß eine Lüge war. Sein Sohn war seit fast sechs Monaten im Ausland und hatte die meiste Zeit davor mit seiner Familie oder Freunden verbracht. Er konnte Karin nicht geschwängert haben. Wenn sie das überhaupt war. Erhobenen Hauptes verließ Fugaku das Büro und überließ allen Rest seinem Anwalt Nagoya. Niemals würde er aufhören seine Familie und alle die dazugehörten zu schützen. Er war Fugaku Uchiha!
 

„Wann kommt er denn jetzt?“ „Naruto! Etz sei nich so hibbelig!“, schimpfte Ino und bedachte den blonden Chaoten mit einem bösen Blick. Shikamaru winkte nur seufzend ab. „Spar's dir Ino. Naruto ist immer so. Manchmal frage ich mich, wie ausgerechnet er und Sasuke beste Freunde werden konnten“, sagte er gähnend und sank ein wenig tiefer in den Gartenstuhl der Familie Uchiha. Sie hatten sich alle im Haus der Uchihas versammelt, um Sasuke zu Hause willkommen zu heißen. Vor zwanzig Minuten hatte Leandro angerufen und ihnen mitgeteilt, dass Master Uchiha nun in der Limousine saß und er diesen nun nach Hause brachte. Seither war Naruto total aus dem Häuschen und freute sich wie ein kleiner Welpe auf Sasuke. Sakura, die ihre Freude einigermaßen im Zaum halten konnte, saß neben Hinata und Neji und konnte sich nicht richtig für eine Sitzposition entscheiden. Hinata lachte. „Innerlich springst du doch gerade genauso rum, wie Naruto.“ Sakura streckte ihr bloß die Zunge raus und murmelte dann ein leises, aber nicht ernstgemeintes: „Blöde Kuh.“

Als es dann endlich klingelte, stürmte Naruto zur Haustüre und rannte dabei fast Mikoto um. „Huch“, entfuhr es ihr erschrocken, lachte aber dann. Sie kannte Naruto jetzt schon lange genug. Sie wusste wie er war. Sasuke konnte kaum durch die Türe treten, da sprang ihn der blonde Wirbelwind bereits an und riss ihn mit seinem Gewicht zu Boden. Fest umarmte Naruto Sasuke, der ihm nur entgeistert und überrumpelt den Rücken tätschelte. „Alter.. Dobe.. Luft!“, konnte der junge Uchiha gerade noch herausquetschen. „Hach ja, sorry, aber ich freu mich einfach so wahnsinnig, dass du wieder da bist!“, entschuldigte sich Naruto und hielt den Schwarzhaarigen die Hand hin, damit auch er wieder aufstehen konnte. Noch einmal zog der Blonde seinen besten Freund in eine Umarmung, dann ließ er endlich von ihm ab. Sasuke schüttelte nur schief lächelnd den Kopf. „Du bist echt ein Dobe.“ Schnell hatte er alle zur Begrüßung umarmt und nahm dann zum Schluss Sakura in die Arme und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. Schließlich seufzte er und wandte sich allen wieder zu. „Schön wieder zuhause zu sein“, gab er ehrlich zu und gähnte dann. Leandro, welcher gerade das letzte Gepäckstück aus der Limousine ausgeladen hatte, sah den jungen Uchiha an. „Soll ich Ihnen was zu essen machen, Master?“ „Ich koche bereits“, flötete es fröhlich aus der Küche. Frau Minks kam aus der Küche gelaufen und umarmte Sasuke mit ihrer geblümten Kochschürze. Etwas irritiert sah Leandro drein. Mikoto lachte. „Frau Minks war einfach nicht zu stoppen. Sie dürfen für heute Schluss machen Leandro und uns gerne beim Essen beiwohnen“, sagte sie schließlich und lächelte ihren Butler an. Diesem war das Angebot ein wenig peinlich und er willigte nur ein, als Frau Minks zuließ, dass er ihr beim weiteren Kochen noch helfe.
 

Geschafft ließ sich Sasuke auf den Rücken in sein Bett fallen. „Ahh.. Was für ein anstrengender Tag. Ich hasse Jetlag“, gähnte er und fuhr sich dann mit den Händen über das Gesicht. Sakura, die bis eben im angrenzenden Bad war, setzte sich nur in Unterwäsche rittlings auf sein Becken. „Du weißt, dass wir übermorgen deinen Geburtstag nachfeiern. Bis dahin musst du wieder fit sein“, sagte sie und stützte sich links und rechts neben seinen Seiten ab. Sasuke zog amüsiert eine Augenbraue hoch. „Ich denke bis dahin werde ich fit sein.“ „Sicher?“, fragte Sakura verführerisch und ließ ein wenig ihre Hüfte kreisen. Sasuke grinste breit und wechselte dann plötzlich die Positionen. Nun lag Sakura unter ihm. Er griff ihre Handgelenke mit einer Hand und pinnte sie über ihrem Kopf fest. Anzüglich lächelte die Pinkhaarige. „Das sieht nach Rache für die Handschellen aus.“ „Zu schade, dass ich die nicht hier hab.. Weißt du Sakura, als ich dein Fetischhalsband auf der Party gesehen hab, war ich ein bisschen verwirrt, dann die Sache mit den Handschellen, die du voll ausgenutzt hattest und dann der Umschlag mit Fotos von dir, den du mir am Tag der Abreise gegeben hast. Kann es sein, dass du einen kleinen Fetisch hast?“, fragte Sasuke fast lachend und fuhr dabei Sakuras ganzen Körper mit seiner freien Hand ab. Die Pinkhaarige grinste nur und küsste den Schwarzhaarigen verlangend..
 


 

„Dobe bist du gestört? Also irgendwo ist es cool, aber bist du gestört?“, fragte Sasuke erneut nachdrücklich und sah seinen besten Freund entgeistert an. „Nein, also ja, aber nein man! Das wird end die mega Party! Ich hab mit deinen Eltern geredet, sei froh, dass du kein son langweiligen Galageburtstag feiern musst wie Neji oder Itachi und alle! Außerdem räumt ne Putzfirma auf. Komm schon, das wird super, echt jetzt!“, versuchte der blonde Chaot den Schwarzhaarigen zu überzeugen. Es war Sonntagabend und morgen war die Geburtstagsparty von Sasuke. Eines Kings würdig hatte sich Naruto eine Mottoparty einfallen lassen, die er zusammen mit Shikamaru, Neji, Sakura, Ino, Itachi und Hinata geplant und organisiert hatte. Sasukes Eltern hatten ihnen das Go gegeben, sowie den Schlüssel für ihr Zweithaus, welches sie vor kurzem gekauft hatten und sowieso erst grundsanieren wollten. Dementsprechend durfte das Haus ruhig ein wenig verwüstet werden. Sasuke saß trotzdem noch immer nicht ganz überzeugt auf dem Sofa in seinem Zimmer im Hause Uchiha. Außerdem war er auch nicht ganz so glücklich über das Kostüm, welches Naruto ihm aus dem Kostümfundus mitgebracht hatte. Es war ein Königskostüm mit weißen Hosen, schwarzen, kniehohen Stiefeln, einem dunkelblauen Wams, auf dessen linker Brustseite irgendwelche Orden gehängt waren. Gehalten wurde dieser mit einem schwarzen Gürtel, an dessen linker Seite auch ein Plastikschwert hing. Dazu ein roter Umhang mit weiß-schwarzem Kragen und Saum. Und natürlich eine Krone. Eine goldene Krone mit Edelsteinen. Vermutlich waren es Glassteine, aber sie funkelten trotzdem in allen Farben. Sich selbst hatte Naruto das Kostüm eines Gauklers, eines Junker, eines Narren geholt. Wie passend..

Mit bettelnden Hundeaugen saß Naruto auf Sasukes Bett und sah ihn an. Der Schwarzhaarige seufzte. „Alter, na gut, aber wehe die Party wird nich geil!“ „Jeii!“ Naruto sprang fröhlich auf und tanzte im Zimmer des Uchihas herum. Dieser verdrehte nur die Augen und sah auf sein Handy. Sakura würde bald vorbeikommen. Sie war mit den restlichen Mädels bei Hinata Frau Minks und nähten ihre Kostüme noch ein wenig um, damit sie besser passten.

„Ok, dann müssen wir morgen nur noch Einkaufen und du kommst mit Sakura, Itachi, Shikamaru und Neji morgen um 20 Uhr zum Haus. Die werden dein Geleit sein.“ Naruto kicherte kurz, als er sich das bildlich vorstellte. Sasuke war nicht ganz so glücklich, denn er wusste nicht, als was die anderen verkleidet waren. Allerdings wenn es hieß Geleit, dann musste es wohl irgendetwas mit dem Königshofe zu tun haben. Zumindest hoffte er das inständig. Eine halbe Stunde später verabschiedete sich der blonde Chaot, denn Sakura war gerade eingetroffen und Naruto wusste, dass die beiden ein halbes Jahr nachzuholen hatten. Mit einem eindeutig zweideutigen Grinsen zwinkerte er den beiden zu. „Wenn's ein Junge wird, nennt ihn Naruto!“, konnte er gerade noch unfallfrei sagen, als Sakura auch schon ein Kissen empört und peinlich berührt nach ihm warf. Doch sie traf nur die geschlossene Tür. „Blöder Baka!“, schimpfte die Pinkhaarige noch, doch da wurde sie schon von Sasuke auf das Bett gezogen..
 

Sasuke drehte sich ein letztes Mal vor dem Spiegel und seufzte leicht. Irgendwie stand ihm dieses blöde Königskostüm. Also es wurde jetzt nicht seine neue Lieblingsklamotte, aber es sah auch leider nicht so lächerlich aus, wie er es sich vielleicht gewünscht hätte. Dann hätte er es nämlich ausziehen können. Mit viel Gezeter Seitens Naruto zwar, aber das wäre ihm dann egal gewesen. Ein Uchiha macht sich nicht lächerlich! Zumindest nicht, wenn er es verhindern kann. Eins allerdings würde er gewiss nicht anziehen, bzw. aufsetzten: Die Krone! Das war dann doch zu viel des Guten. Genauso würde er den Umhang nur für den Anfang anlassen, aber im Laufe des Abends weglegen. Zum einen war er super unpraktisch beim Feiern und zum anderen hatte er nicht vor wie ein Superman/Königs MashUp herumzulaufen.

Es klopfte an seiner Türe. „Ja?“ Die Türe öffnete sich und Naruto spähte herein. Seine Junkermütze klingelte leise. „Bist du fertig?“ „Ja“, seufzte Sasuke wieder und griff sich sein Plastikschwert, um es in die Halterung an seinem Gürtel zu stecken. „Eure Majestät, ihr seht bezaubernd aus“, flötete Naruto, als Sasuke an ihm vorbeiging und konnte sich kaum das Lachen verkneifen. „Du weißt, dass der König auch den Junker in den Kerker werfen lassen kann?“ „Hey!“, protestierte der Blonde und zog beleidigt eine Schnute. Gemeinsam gingen die beiden die Treppen hinunter in die Eingangshalle des Uchihahauses. Itachi, Neji und Shikamaru verbeugten sich ehrenvoll. Sie waren Musketiere im blau-goldenen Wams, schwarzen Spitzhüten, auf denen eine große Feder prangte und ebenfalls trugen sie weiße Hosen und kniehohe Stiefel. An ihren Seiten hatte jeder einen Degen hängen. Sasuke sah Naruto skeptisch an. „Was? Der König braucht eine Leibgarde!“, verteidigte sich der blonde Chaot und grinste verschmitzt. „Und hier ist deine Königin“, fügte er dann noch hinzu, als Sakura aus dem Wohnzimmer kam, in dem Mikoto ihr noch bei den letzten Handgriffen geholfen hatte. Sakura war die Herzkönigin aus Alice im Wunderland. Eine schöne Herzkönigin. Ihr Kleid war Knielang, mit Tüll unter genäht, damit der Rock stand. Das Mieder war schwarz, bis auf einen vorderes weißes V, auf dem drei rote Herzen von oben nach unten kleiner wurden. Die kurzen Puffärmel hatten ebenfalls rote Herzen aufgenäht. Ansonsten trug sie schwarze Netzstrumpfhosen und schwarze ellenbogenlange Handschuhe. In ihren Aufgesteckten Haaren – die sich glücklicherweise nicht mit dem rot bissen, da das nur wenig vorhanden war – hatte sie eine goldene Krone sitzen. Sasuke zog sie an sich und küsste sie begierig. „Meins“, flüsterte er leise und grinste dann, als Sakura auflachte. „Na dann wolln wir mal!“, feierte Naruto und lief klimpernd voraus.
 

„Ino! Sie sind auf dem Weg! In fünf Minuten sind sie hier!“, schrie Hinata quer durch den Garten. Die Blonde sah auf und nickte dann. Die beiden liefen daraufhin zusammen einmal durch das ganze Haus und brachten die Meute zum Schweigen. Nachdem endlich alle leise waren, die Musik und das Licht gedimmt waren und sich Hinata und Ino einmal ganz vorne bis an die Spitze in der Eingangshalle gekämpft hatten, verblieb ihnen nichts mehr als zu warten. In wenigen Augenblicken war es so weit.
 

„Ok Leute, macht euch bereit!“

Alle nickten und sahen zur Tür.
 

Und dann..
 

Die Tür ging auf und: „WILLKOMMEN ZURÜCK UND HAPPY BIRTHDAY, SASUKE!“, riefen alle, Ino hustete noch ein „Nachträglich“, hinterher, warfen Konfetti, jubelten und klatschten. Sasuke grinste sein unschlagbares Kinggrinsen und bedeutete der Meute ein weiteres Mal zu schweigen. Seiner Rolle und seinem Kostüm gerecht werdend setzte er einen gebieterischen Gesichtsausdruck auf: „Danke. Mir gefällt was ich sehe, so lasset die Spiele beginnen und bibo ergo sum und son scheiß!“ Er grinste selbst bei seinen verdrehten Worten, was auch die Menge zum Lachen und Jubeln brachte. Die Musik und das Licht wurden wieder aufgedreht und die Party begann von Neuem.
 

Viele kamen zu Sasuke und umarmten und gratulierten ihm, etliche Zeit später kam er aber dann endlich bei seinen Freunden an. „Hey Leute.. Erstmal schön euch alle wieder zu sehn, danke für die Party und Naruto? Hier!“, sagte der Schwarzhaarige und überreichte ihm den Umhang. „War ja klar, daste auf des Zeug kein Bock mehr hast“, lachte Naruto und brachte den Umhang weg. Auch Hinata umarmte Sasuke, danach Ino. Er musterte beide und lachte dann. „Sailor Krieger?“, fragte er ungläubig. Die beiden stellten sich in Position. „Ich bin Sailor Venus“, brüllte Ino. „Und ich bin Sailor Merkur“, setzte Hinata ein. „Und im Namen des Mondes, kämpfen wir gegen das Böse, für Liebe und Gerechtigkeit!!“, beendeten beide die Phrase und machten dabei komische Verrenkungen, die wohl auch Sailor Moon in ihrem Intro machte. „Und ich dachte meine Musketiere sind zum Bekämpfen des Bösen da.“ „Die sind übrigens bereits an der Bar“, warf Sakura ein und deutete auf Itachi, Shikamaru und Neji, die gerade dabei waren sich ein zweites Bier aufzumachen, nachdem sie das erste beherzt geext hatten. „Ich glaube ich sollte mit ihnen noch mal über ihre Aufgaben und deren Ernsthaftigkeit reden“, philosophierte Sasuke gespielt empört und grinste dann wieder. Alle lachten vergnügt..
 

Ino kämpfte sich aus der tanzenden Menge und stolperte, als sie sich endlich auch an der letzten Person vorbeigeschoben hatte. Gerade noch so konnte sie sich fangen und richtete sich dann etwas wackelig auf. Orientierungslos sah sie sich um. Wo zum Henker war der Rest ihrer Freunde? Eigentlich war sie mit Hinata und Sakura auf die Tanzfläche gestürmt, weil ein geiles Lied kam. Die Jungs hatte sie gesammelt an der Bar zum letzten Mal gesehen. „Also Bar“, brummte sie, denn die Mädels würde sie sicher nicht in dem tanzenden Mob finden. Sakura und Hinata ließen sich von der Menge treiben und hatten mächtig Spaß. Die laute Partymusik wummerte durch ihre ganzen Körper und die Gartenfackeln tauchten alles in trübes Licht. Zwischendrin kreischten die beiden immer wieder auf, wenn gerade eines ihrer Lieblingslieder gespielt wurde. Lauthals sangen alle mit und tanzten als gäb’s kein Morgen mehr. Drinnen wie draußen wurde gefeiert, doch gefeiert war noch der harmloseste Ausdruck..
 

„Meine Fresse“, keuchte Shikamaru, als er prustend aus dem Planschbecken krabbelte, in welches er gerade geworfen wurde. Er wusste zwar nicht genau warum, dafür war sein Alkoholpegel schon viel zu hoch, aber er hatte anscheinend bei einem Trinkspiel verloren und das war die Strafe. Noch einmal hustete er und legte sich dann auf den Rücken in das feuchte Gras. Lange konnte er jedoch nicht liegen bleiben, denn der nächste stand bereits neben ihm und hielt ihm einen Schlauch entgegen, der am anderen Ende einen Trichter hatte. So schnell konnte sich Shikamaru gar nicht aufrichten, da schüttete der als Neandertaler verkleidete Kerl das Bier schon in den Trichter. Trotzdem bekam Shikamaru alles runter und rülpste dann einmal herzhaft. Lachend schlug ihm der Neandertaler auf den Rücken und rannte dann einer Minni Maus hinterher, brüllend, sie solle auch mitmachen. Shikamaru indes ließ sich wieder auf den Rücken zurückfallen. Wie zum Henker war er eigentlich aus der Eingangshalle in den Garten gekommen?
 

In besagter Eingangshalle herrschte reges Treiben. Dadurch, dass hier kein einziges Möbelstück stand hatte Naruto die Bar hierher verlegt. Außerdem war die Eingangshalle so groß, dass hier großes Staffelsaufen stattfand. Und Itachi und Sasuke waren Teil davon. „Etz komm schon Itachi! Lauf du Stück!“, brüllte der jüngere Uchiha, denn sein großer Bruder war gerade bei dem Versuch nach 50mal im Kreise auf einem Stock zu drehen geradeaus auf die Bar zu laufen, dort einen Becher zu exen und diesen dann so zu schnipsen, dass er umgedreht auf dem Tisch stand. Allerdings scheiterte der ältere Uchiha schon am Auf-die-Bar-zulaufen. „Fresse da drüben“, lallte Itachi und kniff ein Auge zu um sich vielleicht irgendwie über diesen uneben Boden zu balancieren. Das musste er seinen Eltern sagen! Dieser Boden war unglaublich buckelig. Wie konnten sie nur so was kaufen?!
 

„STOP“, grölte es und alle ließen sich auf einen Stuhl fallen. Sogar Naruto erwischte einen! Zwar musste er mit seiner Arschbacke jemanden anderes runter schubsen, aber jetzt war der Stuhl sein! Seiner ganz alleine und er würde ihn niemals wieder hergeben! Niemals! Nie und- „Es geht weiter!“, ertönte es wieder und die Musik wurde wieder angeschaltet. Sofort sprang die Masse wieder auf und rannte um die Stühle herum.

Verdammt so viel zum Stuhl behalten. Sie spielten Reise nach Jerusalem nur andersrum. Anstatt immer einen Stuhl wegzutun, kam einfach ein neuer Spieler dazu. Und jeder der dann beim Stop keinen Stuhl hatte, musste trinken. Das war Naruto jetzt schon ein, zwei, drölf mal passiert – Himmel, was für eine Party!
 

„Dicke Titten, Kartofelsalaaat, dicke Titten Kartoffelsalaaat! Dicke Titten Kartoffelsalaaat, dicke Tiiiten, dicke Tiiiten, dicke Tiiitten, Kartoffelsaalaat!!“, tönte es durch das ganze Haus, was Neji aufwachen ließ. Verwirrt blinzelte er und sah sich um. War er eingeschlafen? Anscheinend. Er brummte verstimmt und ließ seinen Blick durch das Zimmer gleiten. Viel erkennen tat er aber nicht. Es war stockduster. Aber nach und nach bekam er mit, wie draußen laute Stimmen kreischten, lachten und jubelten. Moment..draußen? Neji streckte seine Arme aus und berührte weichen Stoff. Kräftig drückte er den weichen Stoff weg und das stockduster wurde grell leuchtend. Wieder kniff er die Augen zusammen und krabbelte dann ins Licht.

„Nejiiii!“, brüllte es da plötzlich und der Arme wurde umgerissen. „Whoop, whoop!“, folgte ebenfalls. „Urg“, kam es nur von dem Braunhaarigen und er schob seinen besten Freund von sich. Noch nie hatte er Shikamaru so aufgekratzt gesehen. Shikamaru hatte es nämlich aus dem Garten durch drei Runden Flunkyball in das Wohnzimmer geschafft, in dem er beim Tamponrennen gewonnen hatte, sodass er gleich weiter in die Küche stürzen konnte, die direkt nebenan lag. Dummerweise hatte er bei den Fünfundzwanzigtausend Runden Bierpong mehr verloren als gewonnen, sodass ihm das Bier ein wenig zu Kopf gestiegen war. Intelligent wie Shikamaru jedoch war, wusste er, dass seine Freunde in eines der oberen Schlafzimmer Matratzen, Kissen und Decken gelegt hatten. Das war sein Ziel gewesen. Dass er dann noch beim Treppensaufen mitmachen musste, bei dem man nur eine Stufe weiterkam, wenn man einen Schnaps exte, war irgendwie nicht eingeplant. Wer konnte aber auch ahnen, dass die Treppe dreitausend Stufen hat?!

Neji schob seinen lallenden Freund von sich weg, der gerade mit einem Darth Vader 'Dicke Titten, Kartoffelsalat' zum Besten gab, und stand wackelig auf. Der Schlaf hatte ihm anscheinend gut getan, denn sein Kopf war ein wenig klarer, wobei er sich nicht daran erinnern konnte wann und wie er die Treppen aus der Eingangshalle nach oben hochgegangen war. Wenigstens dröhnte sein Kopf nich-BUMM! Ein Gymnastikball – ein verdammter Gymnastikball! Wer kam auf solche Ideen? – wurde ihm knallhart gegen den Schädel gebrettert und der Braunhaarige viel rücklings in einen Kissenhaufen. Wer auch immer das war, er würde bittere Rache nehmen! Mit einem Kissen bewaffnet stürmte der Hyuuga auf eine lachende Cinderella zu, die zu kreischen begann, als er das Kissen schwang. Federn pufften durch die Luft, lautes Gekreische und Lachen war zu hören, als eine gigantische Kissenschlacht entstand, die sogar bis auf den oberen Flur ausgedehnt wurde. Und im Hintergrund sangen Darth Vader und ein Musketier alias Shikamaru 'Dicke Titten Kartoffelsalat'. Herrlich..
 

Einige Stunden später hatte sich Sasuke eigentlich auf die Suche nach seinen Freunden gemacht, war aber irgendwie in der Küche gelandet. Bis vor Kurzem hatte er die Zweiundachtzigtausendste Runde Bierpong mit Shikamaru gespielt, aber der war irgendwie plötzlich verschwunden. Eigentlich war sein Bruder auch da gewesen, nachdem er beim Kreiselspiel auf die Fresse geflogen war und allgemeines Gelächter war, hatte er sich nämlich in das nächste Zimmer gerobbt. Und das war die Küche. Also dachte Sasuke. Tatsächlich war Itachi aber nur fünf Meter weit gekommen. Direkt in den Kreis der Superhelden. Flash, Batman, Spiderman, Superman, Elastigirl, Wonderwoman – oder einfach kurz die bekanntesten aus dem Marvel und DC Universe – saßen in einem, nennen wir es Kreis, und spielten Flaschendrehen. Das Gästebad diente als altbewährtes 'Sieben-Minuten-im-Himmel-Kämmerchen', wobei Itachi glaubte, dass sie ihn hier drin vergessen hatten. Gefühlt saß er hier nämlich schon seit zwei Stunden und führte eine äußerst tiefgründige Unterhaltung mit der Kloschüssel. Anscheinend sollte diese auch seine Knutschpartnerin sein, denn eine weitere Person hatten die Superhelden nicht zu ihm mit hineingesteckt. Superidioten..
 

Zurück zu Sasuke:

Dieser war, wie gesagt, in der Küche und wurde von einem Prinz Kunibert zu einem Duell herausgefordert. Mit ihren Plastikschwertern gingen sie aufeinander los. Das Publikum um sie herum grölte und feuerte den King an. Der versuchte halbwegs auszuweichen und kam sich dabei so vor als würde er sich verrenken wie in Matrix. Allerdings kam ihm das auch nur so vor und der Versuch auszuweichen scheiterte kläglich. Auch das mit dem Austeilen scheiterte an seinem Alkoholpegel, denn er schwang sein Schwert eigentlich gar nicht mehr. Bei einem weit ausholenden Schlag hatte er es aus Versehen hinter sich geworfen. Sprich, er machte gerade komische Bewegungen, als wäre er ein Zauberer auf LSD. Schlussendlich stellte er sich gerade hin, zeigte gebieterisch auf Prinz Kunibert und schrie: „Du wirst zum Tode verurteilt! Das Volk soll dich zu Tode Bechern!“ Alles lachte und folgte seinem Befehl. Sämtliche Becher wurden geext und auf den schockierten Prinz geworfen. Sobald er getroffen wurde, ging er theatralisch zu Boden. Ein letztes Aufbäumen, dann lag er still da – und prostete der Meute zu. Das war Sasukes Chance: Er rannte – zumindest fühlte es sich so für ihn an, letztendlich taumelte und stolperte er mehr – hacken dicht durch die johlende Menge und fiel auf alle Viere zurück in die Eingangshalle. Umständlich krabbelte er so weiter durch die tanzenden Beine der Leute und gelangte dann endlich in das große Bad. Sofort wurde er mit einer Wasserpistole empfangen..
 

Schwer atmend und total verschwitzt kämpften sich Sakura und Hinata einen Weg aus dem tanzenden Mob. Ino hatten sie irgendwann mal verloren, doch die beiden hatten es irgendwie geschafft zusammen zu bleiben. Wie auch immer sie das angestellt hatten. Um erst mal ihren Wasserhaushalt wieder aufzustocken schritten die beiden an die Bar im Garten und exten je drei Gläser Bowle und dann jeder noch ein Bier. Ein wenig erfrischt und angetüddelt standen die beiden die beiden dort nun wie bestellt und nicht abgeholt. Zwischendrin lief ihnen Neji über den Weg, der eine hysterisch lachende und gleichzeitig keifende Cinderella über die Schulter geschmissen hatte und schnurstracks auf das Planschbecken im Garten zulief. Bevor sie ihn fragen konnten, war er jedoch bereits an ihnen vorbeigerauscht. „Hui.. Entweder ich bin noch nicht betrunken genug oder schon viel zu sehr“, murmelte Hinata und machte ihr Bier in wenigen Zügen leer. Noch immer schweigend standen sich Sakura und Hinata gegenüber, bis: „Zu wenig“, schlussfolgerte Sakura, sah die Hyuuga ernsthaft an, welche schließlich nickte. Mit Bier bewaffnet stellten sich die beiden zu den Flunkyballteams, bekamen den Ball in die Hand, warfen, trafen, tranken.
 

Von der feiernden Meute wurde er von A nach B geschubst, bis er letztendlich im Wohnzimmer ankam. Dort spielten sie ein weiteres Trinkspiel: True American! Dieses Trinkspiel war im Prinzip einfach: Berühre nicht den Boden und reagiere schnell, wenn jemand was ruft. Wer richtig antwortet darf trinken. Oder so.. Naruto trank ständig und stieg – in Ermangelung von Möbeln – von Zeitung, zu Kasten, zu Serviette, auf dem bereits ein Typ mit Pferdekopf stand. Jeder mit nur einem Fuß auf der Serviette stehend versuchten sie ihren Alkoholpegel auszubalancieren, was jedoch leichter gesagt als getan war. Was musste alles drumrum auch Lava sein?! Aber andere Frage, wie kam Naruto eigentlich ins Wohnzimmer? War er nicht gerade noch im Esszimmer gewesen, in dem sie gerade Reise nach Jerusalem gespielt hatten?

Stimmte, allerdings haben sich dort nun die Mächte des Bösen und des Guten eingefunden und mit den Stühlen Wälle aufgebaut, hinter denen sie sich vor den gegnerischen Wasserstrahlen schützen konnten. Sasuke, der im Bad von einem solchen getroffen wurde, war aufgesprungen und hatte dem gemeinen Gandalf die Wasserpistole entwendet. Da Ino, die sich einmal durch Bierpong, Kreisellaufen, Tamponrennen, True American und Flaschendrehen durch gesoffen hatte, gerade ebenfalls in der Eingangshalle war – in der münden so ziemlich alle Zimmer – hatte sie sich ganz Sailor Krieger like an die Seite des Kings gestellt und sich ebenfalls eine Wasserpistole ergattert. Jetzt kämpften die Vertreter des Königs gerade gegen Prinz Kunibert und dessen Anhänger.
 

Überall waren die Leute am feiern und am trinken. Die Musik hörte man im ganzen Haus, genauso wie das Gelächter und Geschreie. Es war einfach eine verdammt geile Party und Sakura hatte das Gefühl morgen nicht mehr all zu viel von der Party zu wissen. Nachdem sie mit Hinata nämlich erfolgreich zweitausendvierhundert Runden Flunkyball gespielt hatten, waren sie jetzt definitiv betrunken und saßen auf der Treppe. Hinata zwei Stufen unter Sakura, die gerade den nächsten Schnaps in die Hand gedrückt bekam. Beherzt exte sie das Stamperl und durfte dann eine Stufe höher krabbeln. Und sie einer an: Da saß doch tatsächlich Shikamaru! „Shikaaa!“, lallte die Pinkhaarige und warf glücklich die Arme in die Luft. Der braunhaarige reagierte mit „Dicke Titten!“ und fiel der Haruno um den Hals. Hinata, die den Nara ebenfalls gesehen hatte, soff sich in kürzester Zeit die drei Stufen zu den beiden nach oben und stimmte mit in das Lied 'Sie hatte ganz ganz dicke Titten' ein.
 

Itachi konnte nicht mehr. Das war zu viel für ihn. Die Welt um ihn herum drehte sich und erkennen tat er schon lange nichts mehr. Selbst seinen Bruder und dessen Freunde hatte er aus dem Blick verloren. Um wieder ein wenig nüchtern zu werden, flüchtete Itachi vor einem Gandalf mit Wasserpistole und – und war das sein Bruder? Egal, Itachi bastelte sich einen Weg nach draußen und tanzte er sich durch die Menge, die sorglos feierte. Katastrophal schwankend taumelte der Uchiha mitten aufs Spielfeld im Garten, bei dem sie drei Mülleimer aufgestellt hatten. Wer nicht traf wurde ins Planschbecken geworfen. Wer schon, durfte trinken. Simple Regeln, mit verheerenden Auswirkungen! Bevor sie ihn jedoch tatsächlich in das Planschbecken werfen konnten, verschwand er in der tanzenden Masse, soff sich einmal durch das Flunkyballfeld und kletterte – überrascht über sich selbst – einen der Bäume im Garte hoch.

Um ein wenig auszuspannen und vor allem, um dieses verdammte Karussell in seinem Kopf zum Stillstand zu bewegen besah er sich die Party seines kleinen Bruders. Der Garten war in mehrere Spielfelder, die Tanzfläche und die Bar aufgeteilt, auf dem Garagendach hatten sich gerade ein Peter Pan und eine Katze mächtig lieb, währenddessen sich irgendein Zwerg, ein Hase, ein Pirat und ein Gefangener gerade an ihrem Gartenzaun erleichterten.. Itachi saß vollkommen sprachlos auf der Astgabel im Baum und sah auf die feiernde Menge herab. Neben ihm saß ein Neandertaler im Baum und schüttete in den Trichter, was die Leute unten wegsoffen. Und von dem, was im Haus gerade abging, wollte der Uchiha lieber nichts wissen. Was für eine Party!

Und dann sprang er vom Baum ins Planschbecken. Dumme Idee..
 

„Auaaaa..“ „Etz halt die Klappe Itachi.. Uns tut allen irgendwas weh“, brummte Ino entnervt und hielt sich den Kopf. Nach und nach waren gestern die meisten Partygäste gegangen, während unsere acht Freunde sich in das einzige abgesperrte Schlafzimmer im oberen Stock verzogen hatten. Wie dort jeder Einzelne letztendlich gelandet war, wusste keiner mehr so genau. Aber alle acht waren da. Das war die Hauptsache. Vorsorglich hatten sie natürlich Matratzen und Schlafsäcke hergebracht, ebenso wie eine Kühltasche mit Wasser und Kopfschmerztabletten. „Außerdem bist du selbst Schuld, wenn du dir den Knöchel verstauchst. Was musst du auch vom Baum ins Planschbecken springen?“, schimpfte Ino weiter und reichte Sakura das Glas, welches gerade herumging. Die Pinkhaarige nahm es brummend an, schüttete Wasser hinein, löste eine Tablette darin auf, exte das Wasser und gab das Glas dann an Sasuke weiter, der mehr lag als aufrecht saß. „Weiß eigentlich jemand noch, was gestern alles passiert ist?“, fragte Naruto, worauf er einheitliches Stöhnen und „Halt die Fresse“ entgegen gemurrt bekam. Der blonde Chaot lachte.

„Ich würd sagen, dass war eine der legendärsten Willkommens-Geburtstags-Semesterferiensbeginns-Partys überhaupt.“

The Old Lady

The King & The Queen: „Are you fucking serious?“
 

„Ino, kommst du endlich?“ „Jahaa.. Ich muss noch meine Schuhe anziehen!“, schallte es aus der oberen Etage des Uchihaanwesens zurück. Itachi seufzte. Warum brauchten Frauen nur immer so lange? Sasuke, welcher neben ihm stand, gähnte verhalten. „Jetzt schon müde?“, fragte Itachi neckend und zog eine Augenbraue hoch. „Eher gelangweilt, weil die Mädels so lange brauchen.“ „Ja.. Das hab ich mir auch grad gedacht“, pflichtete der ältere Uchiha seinem kleinen Bruder zu und musste dann ebenfalls gähnen. Fugaku gesellte sich ebenfalls zu ihnen, während er seine Manschettenknöpfe befestigte. „Sind sie immer noch nicht fertig?“ „Nein“, seufzten Sasuke und Itachi synchron, was den Herrn des Hauses auf seine Uhr blicken ließ. „Leandro wartet bereits mit Frau Minks im Wagen. Warum brauchen die so lange?“ „Das, Dad, haben wir uns auch schon gefragt“, antwortete Itachi und sah wieder die Treppe hinauf. Gerade als Fugaku hinaufrufen wollte, hörten die drei Uchihamänner Türen schlagen und Fußtritte. Erwartungsvoll sahen alle drei auf. Als erstes kam Mikoto um die Ecke in einem klassisch schwarzen Etuikleid mit Spitzenärmeln und sogar ein wenig Ausschnitt. Danach folgte Ino in einem an ihr herunterfließenden Traum in lachsfarben. Zum Schluss kam Sakura, ebenfalls schlicht in schwarz, doch ihr Kleid ging nur bis zur Mitte der Oberschenkel und darüber lag nur eine Schicht Tüll, der bis zum Boden fiel. Alle drei sahen traumhaft aus, als sie die Treppe herunterkamen.

„Nicht sabbern Sasuke.“ „Halt die Fresse Itachi.“
 

„Und nun die Abschlussrede von der Jahrgangsbesten, Sakura Haruno.“ Unter Applaus betrat die Pinkhaarige die Bühne und stellte sich verhalten lächelnd hinter das Rednerpult. Kurz ordnete sie ihre Karteikarten, dann holte sie tief Luft und begann zu sprechen: „'Auch Götter gehen' – so lautet unser Motto. Abgeleitet von dem Abispruch „Abilymp – Auch Götter müssen einmal gehen“. Dies mag zwar auf den ersten Blick etwas arrogant klingen, weil wir uns mit Göttern gleichstellen, aber ich finde, unsere Entwicklung lässt sich so über die letzten Jahre gut darstellen.

Vor dem ersten Semester erwählten wir unsere göttlichen Spezialisierungen. Wir widerstanden so einigen Sirenen, wie beispielsweise der Verlockung, bei wundervollen 30° ins Schwimmbad zu gehen, anstatt die anstehende Hausarbeit zu schreiben. Wir lernten während dieser Entwicklungsphase so einiges kennen, auch uns selbst.

Der Start in die erste Klausurphase war dann für einige wohl vergleichbar mit dem unerwarteten Fall vom weichen Wolkenteppich der Oberstufe in die harte Realität des dunklen Waldes vor den Toren des Götterpalastes, in dem es vor Gefahren nur so wimmelte. Anfangs waren wir alle, würde ich zumindest behaupten, überfordert, von der Anzahl der anstehenden Aufgaben geschockt. Und jede weitere Prüfungsphase glich immer den 12 Aufgaben des Herkules. Unmöglich zu vollenden und doch der einzige Weg hinauf auf den Götterberg. Mit den letzten Prüfungen dieses Semesters jedoch, erreichten alle den Zenit ihrer Laufbahn innerhalb des Olymps und das Triumphgefühl dieses Abschlusses war überwältigend.

Jetzt, nur wenige Tage später, sitzen wir hier, und es drängt sich eine naheliegende Frage auf: Was erwartet uns, wenn wir vom Olymp hinabsteigen? Wenn wir ins wahre Leben hinaustreten? Keiner von uns kann es wissen, denn die Schicksalsgöttinnen stehen über den Göttern und spinnen unaufhörlich ihren Faden.

Und auch wenn manche schon eine sehr genaue Vorstellung von ihrer Zukunft haben, so wird auch für jene der Weg dorthin ein unbekannter sein, denn Odysseus Reise liegt jedem von uns noch bevor.

Doch bei all der Konzentration auf seine Zukunft und dem Versuch, seine Ziele zu erreichen, darf man doch nie vergessen, dass eine gewisse Balance im Leben vorhanden sein muss, um Zufriedenheit und Glück bewahren zu können. Nur dann können wir unser eigenes Elysium auch auf Erden schaffen.

Zum Schluss ein großes Dankeschön an unsere Dozenten, die für uns über die Jahre treue Begleiter waren, und ebenso an meine Kommilitonen. Viel Erfolg für eure zukünftigen Lebenswege und ich hoffe, ihr seid nicht zu traurig über dieses Ende einer langen Ära. Denn wir wissen: Auch Götter müssen den Olymp verlassen, um in die wahre Welt hinauszugehen!“

Sakura beendete ihre Rede, welche mit Applaus, Jubelrufen und jede Menge Freude gefeiert wurde. Noch ein wenig zittrig ging die Haruno zu Sasuke, welcher sie stolz küsste. Die Rede war perfekt gewesen.
 

Im Anschluss an Sakuras Rede wurde das Buffet eröffnet und die Livemusik setzte ein. Der Abschlussball war nun offiziell eröffnet. Die Party konnte beginnen, was die Studenten vom Bereich Eventmanagement diesmal super organisiert hatten. Sofort stürzten sich alle jungen Leute ins Geschehen, während ihre Eltern schmunzelnd zusahen.
 

Einige Zeit später fand sich die ganze Clique an dem Tisch der Uchihas ein, an dem nur noch Frau Minks und Leandro saßen. Mikoto und Fugaku hatten sich nämlich zu den Uzumakis und den Hyuugas verabschiedet, um sich mit diesen zu unterhalten. Immerhin hatten all ihre Kinder nun den Abschluss und die meisten würden in die Familienunternehmen einsteigen. Da musste natürlich darüber gesprochen werden.

„Meine Güte, was für eine anstrengende Zeit hinter uns liegt“, schnaufte Shikamaru, worauf er einstimmiges Gebrumme erhielt. Hinata zählte an ihren Fingern auf: „Das Kings Chéri Mysterium, ein lachender Neji, ich und Naruto kommen endlich zusammen, genauso wie Itachi und Ino, zum Schluss dann auch endlich: Sasuke und Sakura. Dann Karins Intrige, Sasukes Auslandssemester, seine fette Willkommens- und Geburtstagsparty, die Jungs gewinnen ihr letztes Basketballfinale, Neji wird Pilot, Sakura ist It-Girl und zu guter Letzt: Heute unser Abschlussball..“, Die Hyuuga sah in schmunzelnde Gesichter. Ja, es hatte sich viel getan in den letzten Semestern. Frau Minks seufzte selig. „Ach, diese Jugend von heute. Strahlt so vor Glück“, schwärmte sie und zwinkerte dann Sakura zu. Die Pinkhaarige kicherte leise.

„Und das alles wegen ein paar rotweißgestreiften Schachteln mit Selbstgebackenem“, philosophierte Itachi neckisch, was Sasuke die Augen verdrehen ließ. „Eigentlich muss ich dir dankbar sein Sakura, immerhin hast du mich zu Ino geführt“, fügte der ältere Uchiha hinzu und überlegte gespielt angestrengt. Sakura lachte erneut auf. „Stimmt allerdings. Ich bin daran schuld, dass Ino und du zusammen seid.“ „Und da bin ich dir auch sehr dankbar dafür“, meinte Ino entzückt und drückte ihrem Freund einen Kuss auf die Lippen.

„Ende gut, alles gut“, sagte Naruto schließlich feierlich und erhob sein Glas. Alle stimmten mit ein, bis: „Moment mal..“, unterbrach Sasuke den Toast. „Mit den Schachteln hat es nicht angefangen und auch nicht mit meinem T-Shirt, was ja die Schachteln erst ausgelöst hat. Eigentlich ist Frau Minks Schuld! Hätte sie das Obst nicht aus ihrem Rollator verloren, hätten Itachi und ich ihr nicht geholfen, was uns nicht Sakura hätte treffen lassen.“ „Stimmt.. Ich hab Frau Minks auch mit den Obst geholfen und sie so kennen gelernt“, warf Sakura sofort mit ein und sah verwundert zu der alten Dame. „Hätten Sie nicht versehentlich das Obst verloren, wäre das alles nicht passiert.“

Die betagte Frau lächelte unschuldig, nippte an ihrem Glas und sagte dann ganz trocken: „Wer sagt, dass ich das Obst versehentlich verloren habe?“
 

„Dafug?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Tadaaa!! Da bin ich schon wieder xD
Ich kanns einfach nicht lasen.

Ähm ja, hier die neue Story, die ich bereits bei Drama, Lies & Tears angekündigt habe, und wie unschwer zu erkennen wieder SasuSaku. Ähm, um ehrlich zu sein weiß ich auch nicht genau, warum ich immer dieses Couple beschreibe, aber ich liebe es einfach die beiden in verschiedene Rollen zu stopfen :D

Öh, zum Prolog selbst: Ja, kurz und knackig, aber das erste Kappi wird schnell folgen. :)
Ich muss sagen, dass ich diese Story jetzt schon mag, weil sie, finde ich, echt witzig ist, zumindest in meinem Kopf. ^^

Also bis bald,
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Nachwort zu diesem Kapitel:
SO, wie von mir gewohnt, gleich Kapi #1 hinterhergeschickt, damit ihr wisst worums geht. :)
Ein kleines "Sie leben hoch" an alle lockeren Zahnspangenträger, die das gleiche erleidet haben. (Ich gehörte auch dazu ;D)

Jo.. Ich war auch erst mal "DAFUG 14 Favos nach nem Miniprolog?!", aber trotzdem herzlichen Dank!!

Dann bis denne,
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Kleines, nerviges Übergangskapitel, aber etz sind die Fronten geklärt ;)
Und JA(!) Zeitsprung, weil sich "normale" Menschen nicht innerhalb von zwei Wochen verlieben
- zumindest meiner Ansicht nach. :)


Ähm, ja.. Das war's auch schon wieder, Danke für alle Kommis & Favos, die ich etz schon hab und bis zum nächsten Kapitel.

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Jo, ich mag des Kapitel irgendwie ^^
Bisschen sinnlos, aber ich mags..
Hoffentlich mögt ihr's auch ;)
Jo.. Sasuke is kitzlig! Jeii.. musste rein.. Ich mag Sasuke als Spacko ;D

Nu denn.. Bis denne :D
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hihi, jaaa.. Sasuke der kleine Fratz hat Angst vorm Arzt. Geht ja nich, dass die hier alle so perfekt sind ;) .. Ich hoffe btw, dass man des mit Sakuras Piercings verstanden hat ^^
Und Jiraiya als Zahnarzt is doch auch mal geil xD

Nuya.. Das wars auch schon wieder & bis zum nächsten Kapitel :D
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Ähm ja.. Ich wusste gar nicht, dass viele unbedingt das Eisessen so toll beschrieben haben wollten. Das war für mich eher Nebensache. Ô.o
Aber ich bring die Zwei auf andere Art und Weise zusammen, keine Angst ^^

Nun ja.. Eigentlich hab ich nicht mehr Ahnung von Basketball, als wie man in der Schule lernt, aber ich hoffe, dass ich es trotzdem einigermaßen gut rüber gebracht hab.. Sollte sich ein Basketballspielender fan gekränkt fühlen, einfach melden, dann versuch ichs auszubessern ^^

Dann, bis denne..
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Alkohol du böser Geist, hast mich wieder umgeschmeißt xD
Einfach Bombe der Spruch.. Musst ich gleich einbauen ;)
Nya.. Jetzt bandeln Sakura und Naruto auch noch an.. Es liegt Freundschaft (und Liebe) in der Luft.. Hach ja.. ^^

Soü.. Des wars dann auch schon wieder von mir!
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Es tut mir ja soo sorry!!
Echt! Sorry Leute, dass ich in letzter Zeit nix mehr geuppt hab, aber dieses Abi hat mir ganz schön die Zeit geklaut..
Naja.. Etz sind erstmal Ferien & da is weider Zeit..
Seit gespannt, wer die unbekannte Person ist, wie es sich auswirkt & auf ein Kappi am See :D

Bis denne
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Jo.. bei uns wird des ja mim Sommer dieses Jahr iwie nix.. Eher brauchen wir bei dem vielen Regen noch ne Arche.. Ô.o
Nya.. Hier mal wieder n neues Pitelchen & keine Sorge, wenn ihr euch das Tattoo von Sakura nicht genau vorstellen könnt, sobald ich dazu komm uppe ich des auch noch.. :)
(is aufm andern pc -.-)

Bis denne,
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Nachwort zu diesem Kapitel:
DAN DAN DAAAAAAN..
Das Geheimnis is raus.. Wie wird's wohl weitergehen?
Spekulieren erlaubt ;)

=3 sama Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
SORRY!!
Dickes, fettes Sorry, dass es jetzt so lange gebraucht hat, aber ich musste erst neuen PC einrichten, neues Schreibprogramm kaufen, Converter für altes finden & runterladen blablabla..

Nya.. Ich hab aber schön fleißig auf meinem Block weitergeschrieben & werd etz wieder in geringeren Abständen was hochladen! :)

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Joa.. Bisl sinnlos dieses Kapitel hab ich das Gefühl, aber ich brauchte eine Brücke, zum nächsten Kapitel :)

Ich hoffe es taugt aber trotzdem noch irgendwie Ô.o

Dann bis denne,
=3 sama Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hijaaa.. Fettes SORRY, dass es so lange gedauert hat, aber ich hatte einige Probleme und dann auch noch ein gigantisches KreaTief, weshalb das alles nich so ganz gelaufen ist, wie ich es wollte.
Aber hier ist ein neues Kapitel, das nächste steht ebenfalls bereits in den Startlöchern & TADAAA: Sakura kennt nun auch Familie Uchiha ;)

Ich hoffe es gefällt euch, denn es ist an einigen stellen etwas holprig & gefällt mir nicht ganz, aber nya.. Ich wollts raus haben ^^

bis denne
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Nachwort zu diesem Kapitel:
BÄM!! Tja.. Und was passiert jetzt? Spekulationen dürfen gerne gemacht werden :D
Sorry, dass es schon wieder so lange gedauert hat, aber es wollte einfach nicht richtig.. Aber jetzt ist es ja da & ich hoffe es gefällt euch :)


Bis denne,
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hihihi.. Jap, immer diese Probleme xD
Spekulationen & anderweitige Anregungen, sowie Kritik sind erwünscht :)

Bis zum nächsten Kapi
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hihi, da kommt schon das nächste Kappi ^^
Wie findet ihrs?

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Und schon das nächste Kappi :)
Irgendwie läufts zurzeit, schreibt sich alles wie von selbst :)

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Hach.. Ich liebe es einfach wie die zwei um sich rum schleichen, aber weil ich weiß, dass ihr endlich mal Fortschritt für die beiden wollt, gehe ich etz mal in die Initiative ;)
Es geht los, die zwei stellen sich ihrer "Beziehung" & uhhh.. Was Karin wohl vor hat? ;D

Spekulieren erlaubt, bis zum nächsten Kappi
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Jaa.. Ich geb zu es hat mal wieder länger gedauert, aber dafür ist es ein echt langes Kapitel!
& Hihi.. Sie kommen sich immer näher ;)



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Nachwort zu diesem Kapitel:
Happy New Year! & wieder Sorry, aber iwie fehlt mir grad wieder der Lauf =.=
Aber das nächste Kappi ist bereits zur Hälfte fertig & wir sind auch fast am Höhepunkt! Versprochen ^^

Nu denn..
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Tadaaaa.. Part I vom Höhepunkt ist daaaa.. :)
Sakura & Sasuke sind ENDLICH zusammen, aber da kommt noch was ;)

=3 sama Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Badaaaam! Itachi & Ino kommen sich näher, Sasuke & Sakura haben einen kleinen Disput & was plant wohl Karin?

Was haltet ihr davon? & Nochmal sorry, dass es so lange gedauert hat!

Bis denne,
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Nachwort zu diesem Kapitel:
BADAAAAM!! Was mag wohl passiert sein? Tja.. Da müsst ihr aufs nächste Kapi warten, muhahaha! >:D
Allerdings möchte ich hier kurz erwähnen, dass ich irgendwie nicht ganz zufrieden bin mit den Kapitel :(

Naja, ihr dürft spekulieren & Kritik geben, bin für alles offen ^^

Bis denne, sama Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
BÄM! Was für ein Cliffhänger! ;D
Was wird wohl passieren? Muhahaha.. Da müsst ihr euch noch gedulden ^^

BTW, glücklicherweise ist es ja dieses Mal schneller gegangen mit dem Kapi, allerdings wäre es noch schneller gegangen, wenn ich Intelligenzbestie nicht aus Versehen das fertige Kapi unwiderruflich gelöscht hätte. Deswegen musste ich es nochmal schreiben & deshalb SORRY wenn es an manchen Stellen ein wenig holprig ist!

Bis denne,
=3 sama Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Na was sagt ihr? ^^

=3 sama Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hehehe.. Wie wird Sakura reagieren? Ich bin so gemein >:D Muhahaha xD
Naja, hier ein weiteres Kapitel & ich darf verkünden, das das nächste bereits in Arbeit ist. Außerdem bahnt sich langsam ein Ende an! Es wird noch ein paar Kapitel dauern, aber ich sehe bereits den Streif am Horizont ;)

Keine Sorge, ich hab schon wieder eine neue Idee ^^
Bis denne, sama Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Jeii! Sie nähern sich wieder an! :D
Ähm.. es könnte sein, dass in diesem Kappi sehr viele Fehler sind, weil ich es primär nachts geschrieben habe (fragt nicht wieso Ô.o). Einfach drauf aufmerksam machen, dann verbesser ich sie, weil bis ich etz alles Korrektur gelesen habe, dauert des & ihr wollt ja auch weiter lesen :)


Bis denne,
sama Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hui, es hat mal wieder länger gedauert, sorry dafür, aber irgendwie wollte sich dieses Kapitel nicht schreiben lassen. :(
Naja, ganz zufrieden bin ich immer noch nicht damit, aber ich wollte es nicht noch länger vor euch zurückhalten. Immerhin wollt ihr ja wissen, was mit den beiden jetzt ist. ;)

Bis denne,
=3 sama Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Babäääm! Sie sind wieder zusammen, sowas aber auch! ;)
Ja, wie ihr seht, plant Karin nochmal was, seid gespannt was es sein wird!
Mal aber was anderes: Die Story ist leider so gut wie zu Ende. Ich habe lange an meinem Plan rumgeschrieben, aber jetzt geht es dann wirklich zu Ende. Ein höchstens zwei Kapitel werden noch folgen und dann noch der Epilog. Das war's dann auch schon wieder. :(
Aber keine Sorge, ich hab schon wieder ne neue Idee! :D

Bis denne,
sama Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Oh mein Gott!! Es tut mir ja so Leid, es hat schon wieder so lange gedauert!
Es tut mir wirklich wirklich leid! Aber dafür habe ich das Kapitel auch extra lang gemacht.
Zudem müsst ihr jetzt nicht mehr all zu lang auf das nächste Kapitel warten, denn wenn mir diese FF auch wirklich ans Herz gewachsen ist - sie ist zu Ende. Es wird nur noch der Epilog folgen und dann war's das schon wieder.

Aber jetzt habt erstmal Spaß mit dem Kapitel & bis denne
=3 sama Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
ENDE.
Es ist tatsächlich vorbei.. Nach über einem Jahr habe ich diese FF endlich vollendet! Zugegeben, mir gefällt dieser Epilog nicht ganz, aber ich wollte ihn euch nicht weiter vorenthalten.
Ich will mich an dieser Stelle bei euch allen bedanken, dass ihr mir durch die komplette Zeit hindurch treu geblieben seid, obwohl ich teilweise echt lange gebraucht habe ein neues Kapitel hochzuladen. Sorry dafür nochmal!
Aber jetzt ist es geschafft, die FF ist beendet, was irgendwie mein Herz ein bisschen bluten lässt, weil sie mir echt Spaß gemacht hat. Ich hab zwar schon wieder eine neue Idee, muss die aber erst mal strukturieren. Ihr werdet auf jeden Fall nicht das letzte Mal von mir gehört haben! ;)

Na ja.. Dann war's das jetzt wirklich. Vielen Dank noch an alle Kommis, Kritiken & aufbauenden Worte, sowie an alle die mich auf ihrer Favoliste haben!!

Bis denne, sama

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Von: abgemeldet
2021-02-10T21:34:38+00:00 10.02.2021 22:34
Haaaaaaaaaaammeeeeeeeer!!!!!
Du bist so ein Genie, sama!
Der Writekage! Kommt sofort zu meinen Favoriten, abonniert hab ich ja schon. Und dieser letzte Satz!
"Wer sagt, das ich das Obst absichtlich verloren habe?" Einfach genial und klasse! Weiter so! Lg Hayaku_chan
Von:  Annasche
2019-04-29T15:57:57+00:00 29.04.2019 17:57
Auch beim 2ten mal lesen kamen mir die Tränen vor Lachen! Ich liebe diese FF!
Von:  Stevy
2019-03-29T22:15:14+00:00 29.03.2019 23:15
Hi hier hin bin jetzt und mur laufen die Tränen vor lachen, allen voran die zahnspangensprache is sowas von mega getroffen, 👍😄😄👍
Ich hatte auch mal eine
Von:  Xiaolie
2017-03-21T19:00:45+00:00 21.03.2017 20:00
Ich sitz gerade nur die ganze Zeit da, kicher dämlich den Bildschirm an und reibe mir die Hände :,D
Von:  phie
2016-05-25T09:48:29+00:00 25.05.2016 11:48
Hey sama,
erstmal bin ich ein rießen Fan all deiner FanFictions.
Ich wollte dich darauf aufmerksam machen das auf der Internetseite "Wattpad" jemand deine Geschichte eins zu eins hochgeladen hat. Ich weiß nicht ob das mit deiner Zustimmung passiert ist aber dennoch wollte ich dich drauf hinweisen.
https://www.wattpad.com/220970911-upside-down-sasusaku-neue-story
Dies ist die Geschichte .
Ich hoffe ich konnte helfen



Sophie
Antwort von:  sama
29.05.2016 22:18
Vielen Dank! Das habe ich auf gar keinen Fall abgesegnet! Ich habe sofort Beschwerde eingereicht! Wenigstens fragen hätte man können..
Von:  Minato93
2015-12-31T23:55:16+00:00 01.01.2016 00:55
Ok deine Geschichte ist echt der Hammer ich habe sie jetzt in einem Zug durchgelesen und es ist mit einer der besten dir ich bis jetzt gelesen habe. Mach weiter so!

Gruß Minato93
Von:  Mei2001
2015-10-28T21:58:47+00:00 28.10.2015 22:58
super kapi.
Von:  KarasuTsubasa
2015-10-26T00:10:56+00:00 26.10.2015 01:10
Wow, eine nahezu epische FF^^
Es war wirklich alles dabei, Humor, Romantik, Spannung. ..
Auch der Schluss war echt genial: "wer sagt, dass ich das Obst versehentlich verloren habe?" Irgendwie musste bei dem Satz einfach grinsen^^
Mach auf jeden Fall weiter so ^ ^
Von:  Glammy
2015-04-05T19:45:33+00:00 05.04.2015 21:45
Einfach WUNDERSCHÖN!!!!! deine Story...
Sie hat mir soo unendlich gut gefallen, echt jetzt. Eine der besten FF die ich gelesen habe.
Ein dickes, fettes Lob von mir.
Ich fand das mit Frau Minks soo schön.
Den Satz am Ende von ihr fand ich soo toll...
Du solltest unbedingt eine Fortsetzung dieser FF schreiben.
Allerliebste Grüße,
Glammy
Von:  -Louise
2015-01-05T21:50:58+00:00 05.01.2015 22:50
Heay ~ So die Story war ja mal hammer! Besonders die Party -die ..äh. . Wilkommen zurück sasuke-nachträgliche alles gute zum Geburtstag -Anfang der Ferien Party war geil *^* Love IT!
~ louise
Antwort von:  sama
06.01.2015 19:57
Schön, dass dir die ff gefallen hat, freut mich :)
Danke für dein Kommi :D


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