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Ausnahmen entkräften die Regel

JohnLock Ficlet-Sammlung
von

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John spürte den Blick in seinem Rücken und drehte sich zu Sherlock herum, um ihn zu fragen, ob es ein Problem gab, aber der intensive Ausdruck in den grauen Augen ließ ihn jedes Wort vergessen. Er räusperte sich, öffnete den Mund, um zum Sprechen anzusetzen, aber ein leichtes Zucken von Sherlocks rechter Augenbraue brachte ihn zum Schweigen.
 

Sherlock sah ihn weiterhin auf diese Art und Weise an, auf diese ganz bestimmte Art, mit der er John in die Seele blickte, seinen Körper und Geist durchborhte, bis er nackt und wehrlos vor dem Mistkerl lag, bis jeder Gedanke bloß gelegt und so leicht erkennbar war als wäre John ein offenes Buch, in dem Sherlock nach Belieben blätterte, mit den langen, schmalen Fingern darüberstreichelte und ihm nur jedes noch so kleine Geheimnis, sondern auch so viele verschiedene klangvolle Töne entlockte wie seiner Violine.
 

John hasste diesen Blick, weil es ihn erregte, so angesehen zu werden, voller Verheißung und Versprechen.
 

Er hasste diesen Blick, weil er wusste, dass Sherlock Holmes seine Versprechen niemals hielt.

John hatte an alles gedacht. Die Wohnung aufgeräumt. Den Couchtisch auch. (Das verdiente auf jeden Fall Extrapunkte; immerhin konnte man den Tisch vor lauter Krempel schon gar nicht mehr sehen.) Guten Rotwein besorgt. Kerzen angezündet. Und natürlich Mrs. Hudsons Kochkünste in Anspruch genommen, und sie darum gebeten (angefleht), etwas Kleines zu zaubern.
 

Nun saß er vor dem Abendessen, betrachtete, wie sich das Kerzenlicht im tiefen Rot des Weins spiegelte, und lächelte Sherlock selbstzufrieden an.
 

Er hatte an alles gedacht. Alles war perfekt.
 

Außer Sherlock Holmes und der Tatsache, dass er ein romantisches Abendessen nicht einmal dann erkennen würde, wenn man ihn mit Gewalt in die Crème Brûlée stieß.
 

Der Rotwein wurde geleert, das Essen nicht beachtet, während Sherlock sich über alles und nichts beschwerte, John ignorierte und dafür sorgte, dass er sich ziemlich bescheuert vorkam.
 

Sex hatten sie trotzdem. Ziemlich aggressiven. Weil Sherlock betrunken war und John wütend; und die verdammte Crème Brûlée klebte noch nach Tagen neben dem Cluedo-Brett an der Wand.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  seraphim87
2013-08-22T00:41:11+00:00 22.08.2013 02:41
sehr gelungen
Von:  laila86
2013-06-12T13:24:50+00:00 12.06.2013 15:24
Hallo,

Einfach herrlich. So richtig schön zum schmunzeln.
Schade, dass es nur zwei kleine Teile sind. Ich möchte mehr.
War ja so klar, dass Sherlock Holmes so ein Essen nicht zu schätzen weiß.

LG

Von:  vulkanier2
2013-02-15T12:46:10+00:00 15.02.2013 13:46
die story gefällt mir recht gut. echt john den armen sherlock betrunken zu machen um mit ihm zu schlafen. schade das deine kapitel recht kurz sind


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