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Arcana

I´m reaching for you
von

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Versuch der Auferstehung

Schweigend zeigt das sichtbare Grab,

den Erfolg einer hastigen Flucht.

By Gisela Happekotte
 

„Ich bereue es nicht, was ich dir angetan habe.

Ich bereue, dass ich nicht bei dir war um dich aufzuhalten.

Pain hatte Recht, wir hätten dich aufhalten sollen,

doch… es ist zu spät, nicht wahr?

Itachi-san… ich werde das verbotene Jutsu meines Clans ausspielen…

Auch auf die Gefahr hin, dass ich für dich mein Leben lasse…“
 

    Sie hatte ihn schon längst in ihr Labor gebracht, welches sie sich mit Sasori teilte. Ihn – der eigentlich für tot gehalten wurde. Itachi Uchiha. Seine Augenhöhlen waren leer, sein Körper eisig und jegliches Farbe gewichen. Sie wusste nicht wie lange er schon tot war, doch als sie ihn entdeckt hatte, war er noch an einigen Stellen leicht angewärmt. Es konnten nur wenige Stunden gewesen sein. Die Frage war, hatte Sasuke nun seine Augen? Sie selber wusste es nicht – musste allerdings davon ausgehen. Es tat weh ihn so tot auf der Liege liegen zu sehen. Schmerzte so ungemein, dass sie begann eine Eizelle künstlich zu erschaffen und entnahm Itachi eine Körperzelle. Es brauchte seine Zeit, auch wenn sie schnell machen musste. Als sie den Zellkern mit dem Erbgut entnommen hatte, entfernte sie ebenso den Zellkern mit der DNA aus der Eizelle. Als sie endlich im Labor den Zellkern der Körperzelle und die Eizellen Hülle verschmolzen hatte, dachte sie angestrengt nach.

    Spürend wie ihre Kehle zunehmend trockener wurde – durch das Wissen was als nächstes geschehen würde -  begann sie an ihrem kalten Tee zu nippen. Sie biss sich in den Daumen, bis dieser anfing zu bluten. Rasch zog sie ein Makimono hervor, presste ihren Daumen unter verschiedene andere Blutabdrücke drauf und begann Fingerzeichen zu formen.

    „Taimushifuto no Jutsu“, murmelte sie.

    Ihr Chakra strömte hervor und begann eine Art Kasten um die Eizelle zu bilden. Das Zeitjutsu begann. Es war in der Lage, einen Menschen altern zu lassen, wie aber auch verjüngen. Es war durch diese große Macht verboten worden. Kein Wunder. Welchen Schaden es anrichten könnte, wenn es in falschen Händen gelang konnte man sich zu gut ausrechnen.

    Es entnahm ihr ziemlich viel Chakra und es war schwer es Stundenlang aufrecht zu erhalten, bis die Eizelle zum Fötus wurde, anschließend zum Baby und größer. Kurz unterbrach sie das Jutsu, legte das Baby auf die Liege und deckte es zu, bevor sie das Jutsu weiter vollführte. Mit letzten Chakraresten vollzog sie das Jutsu, bevor sie auf einen Stuhl zusammen brach und ausruhen musste.
 

    Es dauerte einige Stunden bis das junge Mädchen wieder ihre Augen öffnete und sich seufzend durch das schwarze Haar strich. Ihre Augen erkannte man nicht, da sie vom Pony verdeckt wurden. Sie blickte auf den toten Körper Itachis und schließlich auf den Klon, der nicht aufgewacht war – allerdings lebte. Sie lauschte seinen gleichmäßigen Atemzügen und es tat ihr schon weh, diesen töten zu müssen. Seufzend erhob sie sich und starrte auf den Klon hinunter, der genauso aussah wie ihr Itachi – nur der einzige Unterschied: sein Haar war an die vier Meter lang. Da dieser lebte, setzte sie ihn unter Narkose und begann nach Einwirkung jener, die Hände zu desinfizieren, wie auch das Skalpell welches sie benutzen musste. Ein Mundschutz zog sie sich ebenso um die Mund und Nase. Nachdem sie mit einer Art Zange die Augen weitete, begann sie sorgsam die Augäpfel heraus zu schneiden, bevor sie schlussendlich das Blut mit einer Heilung stillte. Die junge Frau trat zu Itachi, öffnete die verkrusteten Venen, mit leichten Schnitten – setzte die Augäpfel ein und begann auch dort die Heilung. Die Gefahr da drinnen bestand, dass Itachi blind sein könnte, da jegliches Blut nicht mehr in seinen Adern floss. Sorgsam verband sie vom Leichnam die Augen, tätigte dies auch bei dem Klon.

    Es klopfte.

    „Kasumi?“ Sasoris Stimme drang durch  die Tür, bevor er sie sachte öffnete und auf die beiden Itachis hinunter starrte. „Was zur Hölle hast du getan?“

    Die junge Frau sah auf und erwiderte kühl: „Etwas ausprobieren“

    Sasori dachte schon er sei verrückt. Aber das hier? War genauso… krank. Er drehte sich auf dem Absatz um und murmelte halb grinsend: „Wenn du Hilfe brauchst, ruf mich einfach“

Kasumi nickte knapp, lauschte wie sich die Tür schloss und Sasoris Schritte sich entfernten. Merkwürdiger Kerl… aber durchaus interessant. Schließlich hatte sie von ihm mehr über Gifte gelernt. Er war auch Derjenige, der sie hier von  Anfang an gut behandelt hatte.

    Als sie nah genug an Itachis Körper sich gestellt hatte, formte sie neue Fingerzeichen, wobei ihre Hände blau aufleuchteten.

    „Sosei no Jutsu“, murmelte sie. Die Wiederbelebungskunst, aus den alten Schriftrollen ihres Clans. Welches einst verboten wurde. Oh, sie hatte sich so viele Geheimnisse ihres Clans angeeignet, ohne dass es irgendjemand wusste. Nur eins würde irgendwann auffallen, wenn das Makimono des Zeitjutsus nicht auffindbar war. Doch keiner könnte beweisen, dass sie Diejenige gewesen war, die sie gestohlen hatte. Nur vermuten.

Ihre Hände legte sie auf den Leichnams Bauch und vollführte ihr Chakra – ihre Lebensenergie in seinen Körper, um ihn zu erwecken. Ihn wiederzubeleben.
 

    Nach einigen Minuten bemerkte Kasumi, dass ihr Chakra kaum noch vorhanden war, ihre schwindelig wurde. Mit Mühe hielt sie sich aufrecht, schwankte. Mit einem Mal fasste jemand auf ihre Schulter und sie spürte Chakra durch sich fließen. So benommen war sie, dass sie nicht einmal gehört hatte wie jemand das Labor betreten hatte.

    Minuten um Minuten vergingen.

    Nichts geschah.

    „Hör auf“, flüsterte Sasoris Stimme nah an ihrem Ohr. „Es bringt nichts mehr. Wir haben zu wenig Chakra dafür… Du riskierst dein Leben“

    Doch anstatt auf ihn zuhören, beließ sie das Jutsu weiter stehen. Sie würde Itachi das Leben wieder geben, koste es was es wolle.

    Ihre Sicht schwand…

    Ihr Körper zitterte…

    Die Luft war schwer einzuatmen…

    Das Herz begann vor Panik zu rasen, bis es schließlich vor Müdigkeit langsamer schlug.

    Sasori riss sie von Itachis Körper fort und fing sie gerade noch so auf. Stille… kein einziger Atem erklang, bis auf den schwachen von dem Klon. Dann hallte Sasoris Schrei durch das ganze Quartier. „Pain! Pain! Verdammt nochmal Pain!“ Der Puppenspieler hob das Mädchen auf seine hölzerne Arme, bevor er sie auf die letzte freie Liege legte und weiter nach dem Leader der Organisation brüllte.

    Mit einem Mal tauchte der gepiercte Körper auf und blickte schweigend in die Runde. Was war hier geschehen? Schweigend trat er zu Kasumi und legte seine Hand auf ihr Dekolleté, schoss eine Menge Chakra in den Körper, bevor sie noch zu Grunde gehen würde. Er hatte gespürt, dass sie gleich sterben würde, wenn nicht neue Lebensenergie oder Chakra in ihrem Körper sich verbreiten würde. „Stabilisier sie, Sasori“, murrte er leise.

    Der Puppenspieler nickte. „Natürlich…“

Kleiner Traum

So ging ich in die Ferne, und lebte meinen Traum.

Ich ließ den Traum gewähren, doch er hielt mich im Zaum.

By Gabriela Bredehorn
 

Wie so oft wälzte sie sich von einer Bettseite auf die andere, schlug die Bettdecke weg, nur um sie im nächsten Moment wieder zu ergreifen. Bis zur Nasenspitze hinauf gezogen, spürte sie für einen Augenblick pure Angst in sich aufsteigend. Ihr Körper fühlte sich eingefroren an, bis sie schließlich schreiend sich kerzengerade aufrichtete. Nach Luft schnappend, presste die Dunkelhaarige ihre Hand gegen die schweißnasse Stirn. Ein Zittern durchfuhr ihren schmalen, blassen Körper. Es vermochte nicht aufhören und keiner kam in dieser einsamen, stillen Nacht in ihr Zimmer um sie zu trösten.

    Blutgeschmack machte sich in ihrem Mund breit. Hatte sie sich zu heftig auf die Unterlippe gebissen.

    Aus Totenstille bestand das Anwesen des Aotatsu-Clans, bis etwas gegen die verschlossene Zimmertür sprang und hörbar die Krallen in das Holz bohrte. Ein ekelhaftes Kratzen war zu vernehmen und die junge Frau hielt die Luft an.

    „Miauuu“

    Mit einem Mal stand sie im Bett, lauschte dem dumpfen Aufprall ihrer Bettdecke. Ihre hellgrauen Augen wanderten durch die vollkommene Schwärze des Raums – konnte rein gar nichts erkennen. Natürlich wusste das Mädchen wo alles genau stand, allerdings war bei der Panik an nichts zu denken.

    Als sie vom Bett hinunter sprang, schaffte sie nicht einmal einen Meter, da sie gegen den Kleiderschrank knallte, der schräg neben dem Bett seinen Platz gefunden hatte. Schwankend fiel sie zurück auf das Bett – die Hand wieder an der Stirn gedrückt. Der Kopf dröhnte und der Schmerz der sich durch ihr Hirn bannte fühlte sich wie tausende kleine Nadeln an.

    Alles begann sich zu drehen…
 

    Einige Minuten später raffte sich das Mädchen wieder auf – fand den Weg zur Tür und öffnete diese langsam. Warme Flüssigkeit breitete sich um ihre nackten Füße aus. Die linke Hand tastete sich langsam an der Wand entlang, Ausschau haltend nach einem Lichtschalter. Ein leises Klicken machte sich bemerkbar und dann fiel ein fahler Lichtschein in den Flur hinein.

    Ihr bis zur Brust langes  schwarzes Haar, glänzte an einigen Stellen bläulich. Die hellgrauen Augen, welche langsam zu Boden sahen, hatten schmale Pupillen. Sie wirkten wie Schlangenaugen. Ihre Statur an die ein Meter und sechzig, war zierlich und doch fraulich gebaut.

    Sie erkannte dass ihre Füße rote Flecken aufwiesen, mit welchen sie in dieser Blutlache stand. Allmählich – geradezu in Zeitlupe drehte sie sich um und entdeckte ihre schwarze Katze aufgespießt an einem Kunai an der Tür hängen. Noch immer tropfte das Blut aus dem Körper des armen Wesens.

    Einen Schrei unterdrückend, biss sich auf die wunde Unterlippe, drehte sich schockiert wieder um und folgte lautlos den Gang mit kleinen Schritten. Ihr Blick wanderte zur goldenen Uhr, die an der Wand über einem Zimmer hing. Fünf Uhr früh. Es roch weder nach frischen Brötchen, noch nach Tee und Kaffee. Kein Geklapper von Geschirr, keine schweren Schritten ihres verhassten Vaters. Nichts war zu vernehmen

    Eisige Totenstille.
 

    Als sie sich dem Raum am anderen Ende des Flurs näherte und die Hand auf die Klinke legte, schreckte sie zusammen und blickte hinter sich. Ihr Vater stand dort und hatte ein kleines Mädchen an der Hand. Er zog sie mit sich. Sein Blick war eisig. Seine Lippen zu einem verrückten Grinsen geformt. Mit einem Mal sprang die junge Frau auf ihn zu und stieß ihn zu Boden.

    „Lauf, Channa!“, brüllte sie zu der kleinen Rothaarigen, während sie sich mit dem schwarzhaarigen Mann rangelte. Das kleine Mädchen tat es.

    Für einige Augenblicke hatte sie die Oberhand über ihren Vater, doch dann stieß er ihr in die Seite, drängte sie zu Boden und kletterte über sie. Während ihre Hände zu Boden gedrückt wurden, mit nur einer Hand des Mannes, ergriff Jener ein Kunai aus seinem Beutel. Er holte aus…

    Die junge Frau entriss ihm den rechten Arm und hielt diesen gekonnt gegen die Klinge, biss sich auf die Unterlippe. Ihre Augen mehr Hass besitzend, als Schmerz. Sie spürte wie die Klinge sich ins Fleisch ihres Arms bohrte. Tiefer und immer tiefer. Bemerkte wie ihr eigenes Blut das Nachthemd benetzte.
 

    Seufzend öffnete sie ihre Augen und blickte in den düster gehaltenen Raum. Schon wieder dieser Traum... Leicht strich sie ihr sie sich durchs schwarze Haar. Es war Zeit wieder aufzuwachen und nachzusehen wie es ihrem Experiment ging.

    Langsam stellte sie sich auf und blickte auf die Brust Sasoris. Seine Hand legte sich auf ihre Stirn und ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen.

    „Du solltest dir nicht zu viel zumuten. Pain wäre ganz und gar nicht erpicht darauf dich tot zusehen“

    Seine Worte hallten leise in ihrem Kopf weiter, ritten sie in Gedanken. Hatte er es nicht geschafft? Hatte sie es nicht geschafft?! Erst als Sasori sich räusperte bemerkte sie die Pille zwischen seinen Fingerspitzen, die er ihr vor den Lippen hielt. Jene leicht öffnend, schob der Puppenspieler sie in ihren Mund und Kasumi schluckte sie. Ihr Blick – auch wenn man es nicht sah, lag ununterbrochen auf Itachis Körper.

Du schweigst

Du bist der Vogel, dessen Flügel kamen, wenn ich erwachte in der Nacht und rief.

Nur mit den Armen rief ich:

Denn dein Namen ist wie ein Abgrund, tausend Nächte tief.

By Das Buch der Bilder
 

    Er war schon längst nicht mehr leblos. Sein Körper füllte sich allmählich mit dem ersehnten Leben, welches Kasumi bereit war ihm unter allen Risiken zu schenken, ob er es wollte oder nicht. Plötzlich zuckten die Finger von Itachi. Ein Stöhnen verließ seine Kehle. Alles tat ihm weh und am schlimmsten schmerzten die Augen. Er wollte sie öffnen, konnte aber nicht. Alles an ihm war taub. Er konnte nichts bewegen. Das Zucken der Finger rührte nur durch den plötzlichen Prozess des Herzens, welches begann das Blut durch den Körper zu jagen… Nur allmählich spürte er wie die Taubheit versiegte. Ein Ächzen folgte aus seiner Kehle.

    Kasumi war von der Liege gerutscht und sprintete förmlich zu jenem Mann der diese stöhnend, ächzenden Geräusche von sich gab. Ihre kühle Hand ergriff die seine – fühlte sich die ihre zu der seinen noch warm an. Kasumi konnte seine Gedanken beinahe schon hören.

    „Wo bin ich? Was ist geschehen?“, dachte er sich gewiss zu achtzig Prozent.

    Und abermals folgten ächzende Geräusche aus seiner Kehle. Die junge Frau hatte keine Ahnung wie lange sie dort regungslos stand und einfach nur seine Hand hielt – zu ihm hinab starrte. Sie hatte es geschafft. Sie! Diejenige die angeblich doch nichts schaffte – laut ihrem Vater. Ein triumphierendes Grinsen legte sich auf ihre Lippen. Wenn er doch wüsste was sie gerade geschafft hatte, würde er endlich den Hut vor ihr ziehen. Oder? Sie hoffte es förmlich.
 

    Gerade wollte sie seine Hand loslassen, um ihm ein Glas Wasser zu bringen – da versuchte er sich tatsächlich aufzusetzen. Ihre Hand legte sich von alleine auf seine Schulter und drückte ihn wieder hinab. „Bleib liegen“, murmelte sie.

    Itachi erkannte ihre Stimme. Wie denn auch nicht? Er ergriff ihren Ellenbogen murrend und drückte ihn fest zu – setzte sich doch etwas auf. Ein wenig mehr und der Knochen hätte ein knacksendes Geräusch von sich gegeben. Die junge Frau sog zischend die Luft zwischen den Zähnen ein. So viel Kraft, obwohl er noch nicht lange unter den Lebenden wieder verweilte? Wo nahm er sie her?

    „Lass los“, knurrte sie leise und zerrte an dem schmerzenden Arm.

    „Was hast du getan, Kasumi?“ Er sprach zwar leise, allerdings mit einer gefestigten rauen Stimme.

    „Dir neue Augen implantiert. Du wolltest doch Sasukes Augen“, erwiderte sie nüchtern.

    „Das wollte ich nicht! Ich wollte sterben!“, knurrte er auf, hielt ihren Ellenbogen weiter in jenem festen Griff fest.

    „Tja... nun ist er tot“, bluffte sie und spürte sogleich wie sein Griff sich kurz lockerte, verkrampfte und wieder den festen Griff annahm – wahrscheinlich sogar etwas stärker. Abermals sog die Kunoichi die Luft zwischen ihren Zähnen.

    „Was?!“ Itachi spie schon beinahe.

    Kasumi stöhnte leicht auf und rollte die Augen leicht nach oben, presste die Lippen für einen Moment zusammen. „Erinnerst du dich noch?“ Sie setzte kurz eine Pause ein von wenigen Sekunden und ergriff dann sein Schopf. „Au! Verdammt! Lass los jetzt!“ Mit einem Ruck zog sie seinen Kopf tief in den Nacken. „Du hast mich ebenso mal verarscht! Fühlt sich gut an, was?“, knurrte sie. „So eine Lüge, hä?!“

    Itachis Mundwinkel waren wütend verzogen. „Er lebt also, hu?“

    Kasumi kniff ihm ins Handgelenk, so dass er sie los lassen musste. An jener Stelle schmerzte es für den Uchiha ungemein und der ausgeübte Druck auf dem Nerv ließ ihn gegen seinen Willen den Griff lockern.
 

    Um Kasumis Lippen zierte sich schließlich ein Grinsen, als sie ein Knurren aus der Magengegend des Uchihas vernahm. Schnaubend murrte Itachi, dass er Hunger habe. „Hört man natürlich kein Stück“, grinste sie breit und entfernte die Nadel samt Schlauch aus seinem Arm. „Ich hole dir was... Aber tue mir den Gefallen und bleib liegen“ Sie drehte sich auf dem Absatz um und ging aus dem Labor, in jenen Raum, welches sie hier Küche schimpften. Gut das noch warmer Milchreis im Topf war, so brauchte sie nicht irgendetwas kochen – konnte sie es eh nicht so gut. Schließlich sollte sie keine perfekte Hausfrau werden, sondern eine perfekte Kunoichi. Da blieb keine Zeit für Kochkünste.

    Einen Teller füllend und ebenso einen Löffel aus der Schublade herausfischend, machte sie nach nicht einmal fünf Minuten kehrt. Die Schüssel stellte sie auf den kleinen Tisch neben der Liege ab. „Kannst du es selber...? Oder... ich kann dich auch...“ Kasumi blickte stumm zu Boden und nuschelte: „... füttern“

    „Ich kann nichts sehen... wie soll ich da bitte was essen? Zudem schmerzen die Augen so penetrant, dass nicht einmal ein bisschen blinzeln helfen würde um was zu erkennen...“ Und er trug ja die Augenbinde um die Augen, damit er gar nicht auf den Gedanken kam großartig seine Augen anzustrengen. Kasumi nickte nur und nuschelte ein kleines „Schon verstanden“

    Sie setzte sich am Rand der Liege hin und nahm die warme Schale in die Hand, tunkte den Löffel in das süßliche Essen. Er musste zu Kräften kommen und da war etwas Kalorienreiches gewiss hilfreich. Es sättigte zudem gut.

    Den Löffel nun vor seinen Lippen haltend, wartete sie auf seine Reaktion. Itachi öffnete den Mund und ließ sich den Löffel in jenen schieben, bevor er diesen schloss und die junge Kunoichi den Löffel wieder entfernte.
 

    Er wirkte in dem Moment beinahe schon zerbrechlich. Wie er dort halb lag und halb saß, die Augen verbunden und sich vollkommen auf sie verlassen musste. Sie hätte ihn so leicht vergiften können oder gar andere Dinge antun können und trotzdem... vertraute er ihr anscheinend irgendwie. Oder es war ihm vollkommen egal. Aber was würde es ihr bringen ihn umbringen zu wollen, wo sie ihn gerettet hatte? Gut, sie hatte ihm geschworen, keiner sollte ihn umbringen, wenn es nicht ihre Hand sein würde. Doch... selbst wenn sie ihn so hassen würde, wäre es feige ihn so hinterrücks zu meucheln. Itachi wusste ganz genau, dass Feigheit in ihr nicht ein Teil war. Nein, gewiss nicht. Sie war eine faire Person, wenn auch verdammt schwierig. Er erinnerte sich zu gut an die erste Zeit, wo er sie hier hin geschliffen hatte – auch wenn er nur ihr Leben gerettet hatte damit. Sie war als die ich-hasse-jeden-und-alles-Göre bekannt gewesen im Quartier. Er schätzte es war teilweise eine Art Rachefeldzug von ihr oder steckte doch noch etwas anderes in ihr drinnen?
 

    Kasumi stellte die Schale schließlich weg und brach auch weiterhin die Stille nicht, die sich über sie breit gemacht hatte. Stattdessen ergriff sie das Glas Wasser und lehnte den Rand gegen seine Lippen. Ihm etwas einflößend, kurz absetzend, so dass er schlucken konnte, setzte sie es abermals an. Doch Itachi presste die Lippen aufeinander. Er wollte anscheinend nicht mehr. Das Glas wieder wegstellend, trat sie zu einem Schrank und durchwühlte ihn. Schließlich zog sie ein Päckchen Tabletten hervor. Sie trat still wieder zu seiner Liege und holte eine Pille heraus. „Mach ah“, murmelte sie. „Schmerzlinderndes Mittel“

    Itachi seufzte und drehte den Kopf zur Seite. „Will nicht“

    Kasumi verzog das Gesicht und ergriff sein Kinn. Jenes zu sich drehend, drückte sie ihre      Fingerspitzen gegen seine Wangen. Die kleine Mundhöhle die sich gebildet hatte, nutzte sie aus um ihm die Pille zwischen den Lippen zu schieben. Ruckartig ergriff sie seine Nase und hielt diese zu. Itachi konnte nicht anders als die Tablette zu schlucken um erst dann wieder Luft schnappen zu können. Erst dann ließ Kasumi seine Nase wieder los und seufzte. „Ich kann auch gewalttätig werden, mein Liebster“, wisperte sie leise und sie bekam nur ein Knurren von ihm zurück. Erst eine halbe Minute später, murmelte er: „Das bekommst du noch zurück“ - „Ich freue mich darauf“, hauchte sie zurück.

Weintrauben und ihr wahrer Kern

Nicht den Tod sollte man fürchten...

Sondern, dass man nie beginnen wird zu leben.

By Marcus Aurelius
 

Wie nenne ich dich? Sieh doch... meine Lippen lahmen. Du bist der Anfang... ich dein Ende. Ich bin das langsame und bange Amen, das deine Schönheit scheu beschließt. Ich sehe deine Augen stetig auf mich ruhen – erkennen kann ich in ihnen dennoch nichts. Was verbirgst du unter deinem Ponnie? Ist es die Angst vor der Intimität? Die Angst vor der Begierde? Die Angst vor mir? Wir haben uns oft aus dunklem Ruhm gerissen. Wenn dir das Schlafen wie ein Grab erschien und wir verloren gingen und entflohen, da haben wir zusammengehalten – auch wenn es eigentlich nicht unsere Art ist. Du hobst mich aus Herzensfinsternissen. Verwirrst mein Herz und mein Gewissen, sag mir, womit habe ich das verdient?

Du, die von Wunden redet wie vom Wissen und von den Menschen wie Horrormelodien... Siehst du wie flammend sich mein Blick vollzieht, wenn ich dich gedanklich in meinen Armen zieh? Du Selige, wann legst du dich einmal für mich hin? Du wirkst so verloren... Befiehlst du, dass ich dich stetig frage?


 

    Itachis Fingerspitzen glitten über die gerade beschriebenen Seiten. Der Stift rollte von dem Buch hinab und fiel auf die helle Bettwäsche. Blaue Tintenflecke zierten nun einige Stellen des Stoffes, auf welchem er saß. Im Schneidersitz sitzend, das Buch auf den Waden abgelegt, blickten seine schwarzen Augen ebenso auf dem Buch hinab – sein Tagebuch. Es hatte Wochen gedauert bis die Augen nicht mehr so schmerzten. Er konnte wieder was sehen – sogar besser als zuvor, auch wenn er sich gelegentlich ziemlich anstrengen musste. Kopfschmerzen folgten meistens kurz darauf. Itachi schlug das Buch zu und schob es kurzer Hand unter sein Bett. Vorsichtig erhob er sich und kniff kurz die Augen zusammen, da sie für einen Augenblick verschleiert wirkten – blinzelte wenige Male bevor er seufzend zur Tür trat und kurz darauf jemanden in sich hinein laufen spürte. Reflexartig packte er denjenigen an den Schultern und hielt ihn somit aufrecht. Ein Blick hinab verriet: es war eine Frau. Nicht irgendwelche Frau. Kasumi.

    „Vielleicht sollte eine Augentransplantation bei dir auch durchgeführt werden...“, murmelte er und ein Grinsen zierte kurz darauf seine Lippen.

Die junge Dame hob den Kopf und warf ihm beinahe schon einen giftigen Blick zu – nicht erkennbar durch den Ponnie, aber für Itachi ein für alle Mal spürbar. Er hob wie in Trance seine Hand an und legte sie an ihrer Wange. Die Wärme die von seiner Hand ausging, ließ. Kasumi für einen Moment erzittern. Als er seine Fingerspitzen wandern ließ und ihren Ponnie aus der Stirn strich, wartete aber nicht jener giftige Blick, den sie zuvor noch Preis gegeben hatte.
 

    Fiebrig glänzten ihre Augen. Wirkten verloren, verletzlich und vollkommen überfordert. So hilflos... Es machte ihn geradezu verrückt sie so zusehen. Das erinnerte ihn daran, als sie letztens eine Etage tiefer wanderte und den Folterraum vorfand. Er überraschte sie mehr oder minder und man merkte den Scham der sie überkommen hatte. „Wie gruselig“, hatte sie von sich gegeben, „Und doch so... anregend“. Er hatte natürlich keine Ahnung wie sie es genau meinte, aber als sie schließlich bemerkte, dass er ihre Worte mitbekam, war es beinahe schon ein Selbstverrat ihrer selbst. Beschämt hatte sie sich an die Wand gelehnt – wollte locker und kühl rüber kommen – doch die tiefe Röte in ihrem Gesicht und die leicht verkrampfte, verlegene Körperhaltung sprach eindeutig dafür, dass ihr etwas wahrlich... versautes durch den Kopf gegangen sein musste. Es war ein süßlicher Anblick für ihn gewesen. Sie zwischen den beiden herabhängenden Ketten zu erblicken, mit jener Peinlichkeit und Hilflosigkeit im Gesicht.

    Für seine Gedanken konnte der Uchiha gewiss nichts und auch wenn es sich für eine Ausrede anhörte: Er war auch nur ein Mann.

    Er spürte wie ihre Hände sich auf seinem Brustkorb ablegten, einen leichten Druck begannen auszuüben. Es war deutlich, sie wollte ihn wegschieben – wahrscheinlich nur deswegen, weil sie mit Nähe immer noch nicht klar kam. Ruckartig umfasste er ihre Handgelenke mit der Hand, die nicht an ihrem Gesicht lag. Itachi drückte sie über ihren Kopf zusammen an den Türrahmen, drängte seinen Körper fast schon gegen den ihren. Er konnte gelegentlich spüren wie sie sich unter der Atmung anspannte. Sie konnte gelegentlich spüren wie ruhig sein Körper äußerlich doch war.

    Ein ersticktes Keuchen konnte er vernehmen und die leicht großen Augen die zu ihm aufsahen. „Weich mir nicht immer aus“, flüsterte er ihr schließlich entgegen, kam ihren Lippen näher. Sein Blick lag wie hypnotisiert auf diesen leicht bebenden, feucht-glänzenden rosaroten Lippen. Wie in Zeitlupe nahm er ihre Reaktion darauf war: Ihr ständiges Lippen beißen, wenn sie unsicherer wurde oder es gar nicht mehr abwarten konnte. Er hatte sie geknackt. Er hatte teilweise raus wie sie tickte! Er hatte sie durchschaut! Doch die Frage war, war sie unsicher oder war es ihr verstecktes: Ich-will-noch-mehr? Widerwillig löste er den Blick von ihren Lippen und blickte in ihre Augen. Ihre Lippen waren feucht, sie biss sich auf die Unterlippe – jedoch nicht so fest wie sonst immer. Ihre Augen fieberten förmlich. Wollte sie so verloren und verletzlich, gar hilflos wirken? Oder fühlte sie sich auf eine Art und Weise so ihm gegenüber? Er studierte ihre Augen förmlich. Welch Hitze hinter der sonst so kalten Ader steckte. Für ihn war es eindeutig: Sie hatte Angst Gefühle zu zeigen – es könnte sie schließlich schwächen. Er musste ihr diese Angst doch irgendwie nehmen können! Dauerhaft...
 

    Kasumi versuchte ihre Handgelenke aus seinem Griff zu winden, begann derweil ihren Körper an den seinen zudrücken. Itachi ließ sich jedoch nicht verdrängen und verfestigte den Griff um ihre Handgelenke nur noch mehr. Ihre grauen Augen weiteten sich kurzzeitig. Ihr Beißen wirkte immer unkontrollierter. Es machte den Uchiha schwächer... immer schwächer.      Wie sollte er da widerstehen können?

    Kasumi merkte wie er immer näher kam, seine Zungenspitze kurzzeitig über ihre Lippen fuhr. Er konnte eine fruchtige Süße auf seiner Zunge schmecken. Grüne Weintrauben... Kurz darauf legten sich seine Lippen auf die ihren ab – wartete er auf eine Reaktion ihrerseits. Ihre Bauchmuskeln spannten sich spürbar an, die Hände verkrampften sich. Lange weilte diese Haltung nicht, denn die junge Frau lockerte sich sogleich wieder. Ihre verkrampfte Haltung verschwand dadurch, als sie sich an ihn drängte – auch wenn ihre Handgelenke noch an der Wand gepinnt waren.

    Ihre weichen Lippen bewegten sich leicht gegen die seinen – fühlten sich die Lippen des Uchihas leicht rau an. Er war um ehrlich zu sein leicht erstaunt über ihre Reaktion und es war interessant wie sie auf eine solche Bestimmung seinerseits reagieren konnte. Jeglicher normale Mensch würde dort erst Recht auf stur schalten, doch sie? Sie war der harte Kern einer Weintraube... Die Haut jener Frucht war so stabil... wenn diese riss, spürte man die fast schon unnachgiebige weiche Frucht. Hatte man auch jene durch, war dort der kleine, bittere Kern – leicht zu knacken, leicht zu erkennen. Sie war leicht zu verstehen...
 

    Er ließ ihre Handgelenke los und spürte sogleich ihre Hände im Nacken. Das war es also, wieso sie sich mehr an ihn drängt und die Hände gegen die seinen presste. Die Kunoichi wollte los kommen und ihn ebenso berühren. Itachis Hand wanderte auf ihre Seite – schließlich auf ihren Rücken, drückte sie mehr an sich. Ein leises Keuchen drang aus ihrer Kehle. Sie fühlte die zuckende Wärme in ihrem Leib. Das Verlangen in sich nach mehr. Ihre Sturheit war aber doch noch zu weit ausgefeilt. Er konnte spüren wie sie sich widerwillig löste und einen Schritt nach hinten tat – wieder sich an die Wand presste.

    Es ärgerte Itachi auf eine Art und Weise. Wieso musste sie sich immer wieder zurück ziehen?! Das war ja nicht das erste Mal, dass sie sich zurück zog. Sei es in einem Gespräch gewesen oder bei einer einfachen Umarmung. Es nervte ihn! Was sollte er nicht noch alles tun um ihr zu zeigen, dass er nicht wie die Leute war, die sie anscheinend zu dem machte, was sie nun ist.

    Enttäuscht – was er nicht zeigte – drehte er sich um und verließ sein eigenes Zimmer. Kasumi biss sich wieder auf die Unterlippe und leckte sich kurz darauf über jene. Sie schmeckten nach... ihm... vermischt mit den grünen Früchten die sie den Tag über verteilt gegessen hatte.



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