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Alles nur, zum Wohle des Teams

~KaRe~
von

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Tyson, das Sorgenkind

Alles nur, zum Wohle des Teams
 

Kapitel 1: Tyson, das Sorgenkind
 

„Langweilig, langweilig, noch langweiliger... hhmmm...“, wie ein nasser Sack hing Tyson auf dem Sofa vor dem Fernseher und schaltete seit einer Stunde von einem Kanal zum nächsten.

Ray der neben ihm saß und eigentlich Nachrichten gucken wollte, die Herausgabe der Fernbedienung ihm jedoch verweigert wurde, musste sich das Ganze mit antun.

Dabei hatte er weiß Gott viel besseres zu tun.

„Wenn du dich nicht langsam für etwas entscheidest, dann schwöre ich dir Tyson, ich schmeiße dich aus dem Fenster.“, zischte er bedrohlich seinen jüngeren Freund an, als sie sicherlich zum zwanzigsten Mal alle vorhandenen Kanäle durchgingen.

Es reichte ihm langsam nur Bruchstücke zu sehen. Vor einiger Zeit ergab es sich zwar ein recht lustiges Bild, als in der einen Sendung ein Baby von einer glücklichen Mutter in die Wanne gelegt wurde und gleich in der nächsten ein Hühnchen in den Ofen geschoben wurde. Das ergab zusammen ein etwas makaberes Bild, doch er fand es lustig, ja er fand es noch lustig nur jetzt war es nur noch nervig.

„Verdammt!Tyson ich will die Nachrichten gucken! Sie müssten die aktuellen Ergebnisse des Turniers zeigen.“, zischte Ray wieder und griff nach der Fernbedienung.

Tyson drehte sich mit dieser zu Seite: „Warte noch... ich bin gleich soweit.“ quengelte er und versuchte Ray abzuschütteln.

„Das sagst du jetzt sicherlich zum hundertsten Mal. Warum tue ich mir das eigentlich an?!“, fragte der Blader eher sich selbst als seinen Kumpel der wieder wie in Trance sich durch das Programm wühlte.

„Vielleicht weil der andere Fernseher Schrott ist?!“, hörte er plötzlich aus Richtung der Tür Kais Stimme sagen und drehte sich genervt zu diesem um.

„Ja und wessen Schuld ist das?!“, mürrisch verzog Ray sein Gesicht und beobachtete, wie sich Kai mit einer Tasse Kaffee und mit einer Zeitung unter dem Arm geklemmt an den runden Tisch im Wohnzimmer, welcher nur einige Meter hinter dem hellgrünen Sofa, auf welchen die beiden anderen Blader saßen, setzte und es sich gemütlich machte.

Beiläufig und total unschuldig zuckte dieser nur mit den Schultern: „Hm, weiß auch nicht.“ brummte er gegen die Tasse und nahm einen großen Schluck daraus.

Wieder verzog Ray mürrisch das Gesicht. War ja klar, dass der ältere seine Hände in Unschuld badete. Ihm war das ja auch herzlich egal, immerhin war nicht er derjenige der sich mit Tyson nun um die Fernbedienung streiten musste.

Mit einem sanften Lächeln blickte Kai zu ihnen auf:“Hm, wo ist eigentlich Max? Brötchen holen?“ er wechselte einfach das Thema um nicht weiter auf die Sache mit dem Fernseher eingehen zu müssen.

„Nein, er hat ein Date.“, Ray gab es auf und erhob sich dann, um in die Küche zu gehen: „Ich hatte bereits Brötchen geholt.“

Als das Wort Date und der Name Max zusammen in einen Kontext gebracht wurden, kam ein gequältes Stöhnen von Tyson.

Kai zog seine Augenbrauen zusammen und blickte zu Ray, welcher an der Tür stand und so fast aus dem Raum war.

Doch dieser zuckte nur mit den Schultern, auf Kais nicht ausgesprochene Frage, was das Stöhnen zu bedeuten hatte.

Entweder Tyson war aufgefallen, dass er seine Zeit mit Unsinn verschwendete, oder das er eigentlich für seine Verhältnisse viel zu früh aufgestanden war, oder es hatte was damit zu tun, dass da draußen Frühling war und somit bei allen die Frühlingsgefühle erwachten und er in Gegensatz zu Max noch kein einziges Date hatte.

Oder einfach alles zusammen - wer wusste das schon so genau.
 

Seufzend betrat Ray die Küche, er machte sich ernsthaft Gedanken um Tyson. Diesen schien etwas zu belasten, doch dieser wollte wohl nicht darüber reden, vielleicht war es auch nichts und der junge Blader machte sich unnötig Sorgen.

„Kai hätte mir ruhig auch Kaffee machen können.“, brummte Ray während er sich eine Tasse aus dem Schrank fischte und sich etwas von dem schwarzen Gebräu in diese goss.

„Ja das hätte ich machen können, da du aber gestern meintest, dass du ab jetzt wieder Tee trinken wolltest, war ich mir nicht sicher. Also lies ich es gleich bleiben.“, erklang die Stimme des Russen von der Eingangstür zur Küche her und Ray zuckte leicht überrascht zusammen.

„Ah... stimmt das hatte ich gesagt.“, er selbst hatte seinen Vorsatz längst vergessen und die Gewohnheit übernahm die Oberhand.

„Nah, vielleicht trinke ich ja morgen früh einen Tee.“, brummte er gegen die Tasse und nahm einen großen Schluck bevor er diese auf dem Küchentisch absetzte und sich zum Kühlschrank begab.

Auch Kai nahm an dem Tisch platz, bevor er Teller und Besteck hervorkramte und den Tisch deckte.

„Glaubst du, Tyson isst mit, so wie er drauf ist?... hm, da habe ich nicht den Eindruck das er in der Lage ist was zu sich zu nehmen.“, gab der Chinese nachdenklich von sich als er auf den dritten Teller blickte.

„Ray wir reden hier von Tyson, er würde sich selbst auf seiner eigenen Beerdigung den Bauch vollschlagen.“, mit einen schiefen Grinsen sah Kai seinen Freund an.

„Das ist zwar unmöglich, aber okay lass den Teller stehen.“, kichernd schüttelte Ray den Kopf und setzte sich zu Kai, welcher sich so gleich ein Brötchen aus der Papiertüte fischte und mit dem Essen begann.

„Glaubst du, dass Tyson unglücklich verliebst ist?“, Kai biss gerade in sein Brötchen als er von der Seite die Frage vernahm und verzog leicht sein Gesicht.

Statt jedoch zu antworten zuckte er nur mit seinen Schulter. Es war ihm eigentlich egal ob und in wen und warum Tyson verliebt war, oder überhaupt was dieser tat, so lange er genug trainierte und das Team nicht blamierte.

Ray schien jedoch da anderer Meinung zu sein. Der Chinese machte sich wohl ernsthafte Gedanken um den jüngeren Blader: „Mir ist schon seit einiger Zeit aufgefallen, dass er des öfteren ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter zieht, doch ich dachte immer es liegt daran, dass er in der Uni nicht voran kommt.“ grübelnd legte Ray sich einen Finger auf die Lippen und blickte dann zu Kai, welcher sich bereits das zweite Brötchen schmierte und hinein biss.

Wie es schien war es ein großer Fehler das Brötchen wirklich essen zu wollen, denn schon mit Rays nächsten Satz hätte er es beinahe ausgespuckt.

„Wir beide sollten ihm da mal unter die Arme greifen!“, hatte der Chinese zu ihm gesagt.

Hustend blickte Kai zu seinem Freund, schlug sich dabei auf die Brust und versuchte wieder normal zu Atmen.

Ray beobachtete das zwar, blieb jedoch ruhig sitzen: „Ich meine, er ist doch unser Freund und es sollte uns auch wichtig sein das er glücklich ist.“

Sah Ray denn nicht, dass Kai gerade wirklich erstickte? Oder tat er das mit Absicht?

Plötzlich schlich sich bei Kai der Gedanke ein, dass der Chinese ihn umbringen wollte. Wer würde denn schon vermuten, dass es ein Mordanschlag war, wenn Kai an einem Brötchen erstickte. Eher würden sie alle denken, dass er einfach nicht richtig kauen konnte.

Irgendwann erbarmte sich Ray doch, beugte sich zu Kai vor und klopfte ihm behutsam auf den Rücken: „Du sollst doch nicht so schlingen!“ tadelt der Chinese seinen Freund.

Dessen Augen wurde so groß wie Teller, hatte er sich verhört, Ray war sich wirklich keiner Schuld bewusst. Dieser ach so netter Chinese war wirklich gerissen, tat immer auf nett und zuvorkommend, war aber mit allen Wasser gewaschen und hinterhältig das ihm nie jemand glauben würde, dass Ray in Wahrheit ein kaltblütiger Frühstückskiller war - seine Spezialwaffe: trockene Brötchen.

Langsam beruhigte sich Kai und blickte verschwitzt zu Ray, welcher ihn ein sanftes Lächeln schenkte. Ja jetzt tat er wieder auf unschuldig!

„Warum um alles in der Welt sollte ich Tyson helfen oder mich dafür interessieren, dass es ihm gut ginge?“, zischte Kai wieder etwas gefasster und trank schnell einen Schluck von seinem Kaffee.

„Weil es zum Wohle des Teams wäre, wenn es Tyson gut geht. Sollte er emotional belastet sein könnte das seiner Konzentration und somit dem ganzen Team schaden.“, und da war es wieder, dieses „zum Wohle des Teams“, was er in letzter Zeit des öfteren zu hören bekommen hatte.

Kai brummte genervt: „Zum Wohle des Teams, sagst du...“ gab er nachdenklich von sich und blickte noch nicht so ganz überzeugt zu Ray.

„Jop, zum Wohle des Teams.“, lächelnd strich Ray dem älteren über den Rücken und begann selber zu essen.
 

Schließlich betrat Tyson die Küche und setzte sich mit einem gequälten Stöhnen an den Tisch.

Wenn Kai es sich recht überlegte ging ihm dieses Verhalten jetzt schon tierisch auf die Nerven, da musste er wohl doch über seinen Schatten springen und Ray dabei helfen Tyson zu helfen.

„Nah, Tyson alles klar!? Freust du dich schon auf die neue BBA -Arena?“, fragte Ray und stupste den jüngeren an.

Dieser seufzte und nickte. „Ja klar, wird sicherlich lustig.“ Er schüttelte jede Menge Zucker in seinen Kaffee bevor er dann einen Schluck nahm und feststellen musste, dass es zu süß war.

So verlief das Frühstück doch recht ungewöhnlich ruhig an diesem Morgen, was Kai sehr begrüßte, konnte er so endlich wieder seine Ruhe finden und sich sammeln bevor es dann zur neuen BBA- Arena, welche sie einweichen sollten, ging.
 

Als Kai aus dem Bad kam um in sein Zimmer zu laufen um sich umzuziehen, erblickte er beim Vorbeigehen Tyson noch im Schlafanzug auf dem Sofa sitzen und auf dem Bildschirm starren.

Es lief irgendein alberner Cartoon wie Kai feststellte. Leicht hob der Russe eine Augenbraue an und lehnte sich gegen den Türrahmen.

„Willst du dich nicht mal umziehen gehen?!“, der angesprochene zuckte leicht zusammen, hatte er Kai noch bis jetzt nicht bemerkt.

Ein zufriedenes Grinsen schlich sich auf Kais Gesicht, hatte sich doch nach all den Jahren, die sie nun als Team zusammen waren, seine Wirkung auf die anderen nicht verändert.

Er konnte ihnen immer noch das Fürchten lehren. Dazu musste er nur einen schärferen Ton ansetzen.

„Ja gleich.“, brummte Tyson als Antwort und drehte sich wieder zum Fernseher, doch Kai war schneller. Er griff nach der Fernbedienung und schaltete das Gerät ab.

„Du solltest deine Zeit nicht mit diesem Unsinn vertrödeln! Viel mehr solltest du dir mehr Gedanke um die Uni machen und um das Training, was du wieder vernachlässigst!“, gab er streng von sich und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Aber Kai...“

„Nichts aber, Tyson! Wir nehmen uns zwar gerade eine Auszeit, um eine gewisse Bildung zu erhalten, dass heißt aber nicht, dass du jetzt Däumchen drehen kannst.“, unterbracht er den Verteidigungsversuch des jüngeren.

Mit einem trüben Blick erhob sich der junge Japaner und begab sich aus dem Wohnzimmer:“ Du hast leicht Reden...“ murrte er in seinen nicht vorhandenen Bart und verließ den Raum.
 

Tatsächlich musste Kai über den Sinn Tysons Worte nachdenken, er verstand nicht so ganz was dieser ihm sagen wollte.

Dass er es leicht in der Uni hatte, weil er nun mal ein helles Köpfchen war, das konnte man ihm nun wirklich nicht zum Vorwurf machen. Abgesehen davon lernte Kai auch regelmäßig bis in die Nacht hinein.

Beim Bladen war es genau so gewesen, ihm viel auch nichts in den Schoß. Er hatte sich seine Stärke und Fähigkeiten mit viel Training erarbeitet und somit verdient einer der Besten zu sein.

Wirr schüttelte er die Gedanken ab, er fand in der Aussage des jüngeren einfach keinen Sinn und doch beschäftigte es ihn, zu mindestens so lange bis er in seinem Zimmer angekommen war.

Grinsend schloss er die Tür und ein noch zufriedeneres Grinsen schlich sich auf sein Gesicht.

„Hm,m hast du dich für mich so schick gemacht?“, fragte er sein Gegenüber und trat näher an diesen heran.

Er nahm ihm die Krawatte aus der Hand und legte diese um dessen Hals, um sie zu binden.

„Das hätte ich eigentlich auch selbst gekonnt.“, säuselte Ray sanft gegen die Lippen seines Freundes und küsste diesen kurz.

„Das ist mir durchaus bewusst, Ray.“, es war eine liebevolle Geste seitens Kai, die sein Freund auch sehr genoss und zu schätzen wusste.

„Du siehst wirklich verdammt gut aus, erwartest du jemand bestimmten in der Arena zu treffen?“, fragte Kai wieder als er mit dem Binden der grünen Krawatte fertig war und sachte über die Schulter des jüngeren strich.

Dieser kicherte leicht: „Mein Freund wird anwesend sein und ich möchte diesen ja nicht blamieren.“ sie lachten kurz zusammen auf, bevor sie sich wieder küssten.

„Keine Sorge Ray, selbst mit einem Kartoffelsack bekleidet wärst du immer noch der schönste Mann auf der Welt.“, auch wenn das etwas überzogen klang, für Kai gab es nun mal keinen anderen Mann, den er so begehrte und keinen anderen Menschen, nach dessen Nähe er sich sehnte.

Noch eine ganze Weile tauschten die beiden Verliebten Zärtlichkeiten aus, versanken dabei tief in den jeweils anderen Seelenspiegel und schienen ganz die Zeit um sich herum zu vergessen.

Erst Tysons Stimme holte sie in die Realität zurück: „Hey, ich dachte wir wollten gehen.“ fast schon sauer darüber, dass die Beiden ihn am Anfang so gehetzt hatten und nun seelenruhig im Zimmer mit einander rummachten, blickte er sie streng an.

„Raus aus unserem Zimmer! Ich habe dir oft genug gesagt, dass du hier nichts zu suchen hast!“, Kai ging gar nicht erst auf die Belangen und den Grund des jüngeren ein, ihr Zimmer betreten zu haben.

Als er damals das Okay für die WG gab, mussten ihm alle versprechen, sein oder eher gesagt Rays und sein gemeinsames Zimmer nicht zu betreten, niemals!

Empört blies der Japaner seine Wangen auf:“ Jetzt halt mal die Luft an, Kai, du meintest doch wir haben es eilig... man du drehst dir auch immer alles so zurecht wie es dir gerade passt.“ wütend stampfte Tyson aus dem Zimmer und schlug die Tür zum.

„Wie bitte!“, zischte der Russe scharf und wollte dem jüngeren Blader nachlaufen, doch Rays Griff um seinen Arm hinderte ihn daran.

„Lass ihn Kai, und außerdem hat er Recht, wir haben wirklich zu viel Zeit vertrödelt.“, mit einem sanften Blick, der so viel sagte wie „lass uns später weitermachen, wo wir aufgehört hatten“ blickte der Chinese seinen Liebsten an, welcher sich langsam aber sicher wieder beruhigte.

„Trotzdem hat er hier drin nichts zu suchen!“, er beharrte auf seiner Meinung. An seiner Sturheit konnte selbst Ray nichts ändern.

„Du musst wirklich immer das letzte Wort haben, was?“, grinsend richtete sich Ray noch mal sein schwarzes Hemd und begab sich mit Kai aus ihrem Heiligtum.
 

„Hier Tyson, für dich.“, mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen überreichte Ray seinen Teamkollegen eine eisgekühlte Cola und nahm selber einen großen Schluck aus seiner Flasche, bevor er weiter sprach.

„Nimm es Kai nicht übel, dass er dich so angebellt hat. Du weißt schon, Hunde die Bellen beißen nicht und er hat nur etwas Angst, dass man in seine Privatsphäre eindringt.“, entschuldigte sich Ray für das Verhalten seines Freundes.

Natürlich verstand er den Standpunkt des Russen sehr gut, immerhin hat er sich von ihm breitschlagen lassen, mit den anderen zwei in eine WG zu ziehen und somit einen großen Teil seiner Privatsphäre aufgegeben.

Natürlich alles zum Wohle des Teams.

Sicher teilten sie sich auch früher schon mal ein Hotelzimmer mit den anderen oder lebten eine Zeit lang in dem Dojo von Tysons Großvater.

Doch es gab immer ein Zuhause, an welches sie zurückkehren konnten, wenn es zu viel wurde, doch jetzt war ihr Zuhause, auch das Zuhause von Tyson und Max und somit gab es für Kai nur noch ihr Zimmer, wo er sich zurück ziehen konnte, wenn es ihm zu viel des Guten wurde und das passierte tatsächlich recht häufig.

„Schon gut Ray, du musst dich nicht dafür entschuldigen, dass Kai ein Idiot ist.“, brummte Tyson und nahm einen Schluck von dem kühlen Getränk, verzog jedoch auf der Stelle sein Gesicht, da es ihm doch etwas zu kalt war.

Ray verzog sein Gesicht und seine Miene wurde finsterer: „Hey, ich habe mich nicht dafür entschuldigt, dass Kai ein Idiot ist, was er nicht ist, sonder nur dafür, wie er dich angebellt hat. Du könntest ihm auch ruhig etwas mehr Verständnis entgegen bringen, Tyson, immerhin hat er dich zwar streng aber immer gerecht behandelt!“ Ray verschränkte die Arme vor der Brust. Er reagierte äußerst empfindlich, wenn man Kai Unrecht tat und nicht nur, weil dieser sein Freund war, sondern weil er auch als eine neutrale Person genau so dachte.

Sicherlich war Kai nicht der netteste und umgängliche Zeitgenosse, doch er war gerecht und ehrlich und hatte es deswegen nicht verdient, dass man ihn als Idiot bezeichnete.

„Tut... tut mir leid Ray ich wollte nicht...“, reuevoll blickte Tyson zu seinem Kumpel hoch. Dieser winkte jedoch ab.

Er wusste nicht, was mit dem jungen Japaner los war, doch etwas schien ihn wirklich zu belasten. Noch bevor Ray nach dem Grund seines momentan untypischen Verhaltens fragen konnte, schnitt ihm schon ein gut gelaunter Max, welcher gerade mit einem Mädchen hinter sich zu ihnen gelaufen kam, das Wort ab.

„Hallo Leute, da bin ich!“, wie immer strahlte Max mit der Sonne um die Wette und schien sogar zu gewinnen. Sein Glück war jedoch, dass man sich am ihm nicht verbrennen konnte.

Ray fiel auf, dass Tysons Gesicht sich erhellte und ein leichtes Lächeln schlich sich ein als Max's helle Stimme erklang, doch genau so verschwand es wieder als er das Mädchen hinter ihm erblickte.

„Hey Leute, das ist Lilly. Lilly das sind Ray und Tyson. Kai hast du ja schon im Flur kennengelernt.“, plapperte Max fröhlich vor sich hin und sah dabei zu dem blauhaarigen Mädchen, welches sich neben ihn gestellt hatte.

„Ich freue mich so euch endlich zu treffen. Max hat mir schon so viel von euch erzählt.“, gab sie begeistert von sich und ihre haselnussbraunen Augen strahlten die Jungs voller Begeisterung an.

„Ja freut uns auch.“, Ray schüttelte schnell ihre Hand, verließ jedoch recht schnell die kleine Gruppe, als er Kai erblickte.
 

„Nah, habt ihr schon Max Sonnenschein kennengelernt?“, mit einen breiten Grinsen auf dem Gesicht kam Kai auf seinen Freund zu und nickte in die Richtung in welcher die besagte Person sich befand.

„Ähm ja, haben wir... also ich weiß nicht... also findest du nicht auch, dass...“, Ray wusste nicht recht wie er es sagen sollte. Das ganze kam ihm merkwürdig vor.

„Hm, was meinst du? Irritiert dich etwa die Tatsache, dass diese Lilly ein Abbild von einem weiblichen Tyson ist?!“, Kais Grinsen wurde breiter als er Rays leicht verdutztes Gesicht erblickte.

„Ja, die Ähnlichkeit wäre mir beinahe nicht aufgefallen hättest du mich nicht drauf hingewiesen.“, seine Stimme sprühte nur so vor Sarkasmus.

„Immer wieder gerne, Tiger.“

„Nein jetzt Spaß bei Seite, sie könnte wirklich Tysons Zwillingsschwester sein. Ich frage mich nur, ob Max blind ist und es nicht gemerkt hat, oder es sehr wohl sieht und genau deswegen mit ihr rumhängt.“, Ray hatte ja schon ein paar Mal gehört, dass Männer sich öfters Frauen aussuchten, die ihren Müttern ähnlich waren, aber doch nicht ihren besten Freund.

Dieses mal konnte Kai sich nicht zurück halten und begann zu lachen, die ganze Geschichte war doch interessanter als er am Anfang vermutet hatte.
 

~Fortsetzung Folgt~

Kai, der Trampel

Alles nur, zum Wohle des Teams
 

Kapitel 2: Kai, der Trampel
 

Seit einer Woche hatte Ray kein Auge mehr zugemacht. Er war nun noch ein nervliches, wandelndes Wrack.

In dieser Zeit hatte er nichts anderes getan als sich durch Berge von Büchern zu wälzen und sein Laptop auf Dauer Betrieb zu stellen.

Ihm kam es so vor als hätte er Kai seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gesehen, geschweige denn mit ihm oder überhaupt geschlafen.

„Diese verfluchte Hausarbeit, ich werde noch wahnsinnig!“, Ray griff sich an dem Kopf und fuhr sich grob über das Haar.

Langsam aber sicher wurde die Zeit knapp und er hatte immer noch knapp die Hälfte vor sich.

„Ray könntest du mir helfen?“, erklang Tysons Stimme am Eingang des Wohnzimmers.

Sah der Japaner denn nicht, dass er zu tun hatte?

Mit weit aufgerissenen und unterlaufenen Augen drehte sich Ray zu diesem: „Jetzt nicht!“ zischte er nur zurück und versuchte sich wieder auf sein Buch zu konzentrieren.

„Aber Ray...“, begann der jüngere wieder zu jammern, wurde jedoch unterbrochen.

„Ich sagte jetzt nicht, geht spielen!“, schrie der Chinese, sprang auf und schob Tyson aus dem Wohnzimmer.

Ray war so sehr gestresst und in seine Arbeit vertieft, das er ganz vergessen hatte, dass er eigentlich Tyson bei seinem Problem helfen wollte. Doch jetzt war alles egal. Es zählte nur noch die Hausarbeit zu Ende zu schreiben um sie dann endlich abgeben zu können.

Es herrschte wieder stille in der Wohnung, wie es schien hatte sich Tyson wieder in seinem Zimmer verkrochen.

Es tat Ray ja auch irgendwie Leid, aber er hatte jetzt keine Zeit seinem Gewissen nachzugeben, um sich bei dem Japaner zu entschuldigen.

Seufzend nahm er sein dickes Buch wieder in die Hand und begann wichtige Zeilen zu markieren.

Nach einer Zeit der Stille betrat wieder eine Person das Wohnzimmer, blieb hinter dem Sofa stehen und hatte so den freien Blick auf dem Laptop, welcher auf dem kleinen Couchtisch stand.

„Nah, wie weit bist du Tiger?“, mürrisch blickte Ray zu seinem Freund nach hinten, welcher mit einer Tasse Kaffee hinter dem Sofa stand und ihn bemitleidend anlächelte.

„Ah, ich weiß auch nicht, mein Gehirn will einfach nicht mehr... warum musste ich auch Medizin studieren?!“, gab er seufzend von sich und lies seinen Kopf auf das Sofa fallen.

Lächelnd setzte sich Kai auf die Sofalehne und beugte sich etwas nach unten um Ray über das weiche Haar zu streicheln.

„Tja, ich hatte dich gewarnt, dass es nicht leicht werden würde.“, mit einem giftigen Blick sah der Chinese hoch.

„Danke, wenn du mich aufmuntern willst, dann hast du den falschen Weg gewählt.“, brummte er und richtete sich auf um nach Kais Tasse zu greifen und einen großen Schluck von dem koffeinhaltigen Getränk zu nehmen.

„Wenn du mir wirklich helfen willst dann zieh dich aus!“, ernst blickte er zu Kai rüber.

Dieser zog den rechten Mundwinkel nach oben und blickte zu Tür: „Ray uns könnte jemand sehen... ich meine nicht das mich das nicht reizen würde...“ nachdenklich kratzte er sich am Bauch.

„Nein, das meinte ich nicht. Zieh einfach dein Oberteil aus. Ich brauche was zum Schreiben.“, somit griff er nach seinem Stift und sah Kai durchdringlich an.

Dieser begriff langsam und machte einen Schritt nach hinten:“ Nein nix da, auf mir wird nicht gekritzelt, schon gar nicht mit einem Filzstift.“ protestierte er sofort.

„Mann, kannst du dich anstellen! Willst du jetzt, dass ich Arzt werde oder nicht?!“, genervt und meckern erhob sich Ray wieder vom Sofa, lies den Stift fallen und lief in ihr gemeinsames Zimmer.

Als er wieder kam hatte er schon einen neuen Stift in der Hand: „Das ist extra für's Body Painting, also runter mit dem Shirt.“

Doch noch bevor Kai reagieren konnte, trat Ray schon an ihn heran und zog ihm das T-Shirt über den Kopf und warf es achtlos auf den Boden.

„Setzt dich dahin, ich muss an deinen Rücken ran.“, er drückte Kai auf den langen Sofarücken und platzierte sich selber hinter ihn.

„Wow, hey störe ich euch gerade?“, Max sah sie mit einen leicht verlegenen Grinsen an.

„Nein, Ray arbeitet gerade an seiner Hausarbeit und ich kann die Tafel spielen.“, brummte Kai und erhielt auf sein Kommentar einen Biss in den Nacken von seinem Freund.

„Jetzt meckere nicht herum.“, brummte dieser und begann auf Kais Rücken zu zeichnen, die Muskeln und Nervenbahnen die Wirbeln und dessen Bezeichnungen.

„Okay, dann will ich nicht länger stören.“, doch bevor Max gehen konnte rief ihn Kai noch mal zurück.

„Hey, könntest du mir einen Kaffee bringen?!“, der Blonde nickte, eilte zu Kai um dessen Tasse an sich zu nehmen und begab sich in die Küche.

„Wehe das lässt sich später nicht abwaschen, Ray.“

„Ja ja, halt jetzt still... misst verdammt verschrieben.“, er versuchte die Farbe mit dem Finger weg zu wischen, klappte jedoch nicht so wirklich, auch mit etwas Spucke nicht.

Genervt verzog er wieder sein Gesicht, beugte sich runter und leckte Kai mit der Zunge über den Rücken was diesem zum Keuchen brauchte.

„Wow, ich hoffe nicht, dass du so was mit deiner Lerngruppe machst.“, raunte der Russe und bekam eine deutliche Gänsehaut.

Grinsend küsste Ray Kais Nacken:“ Keine sorge, ich würde niemanden außer dich abschlecken wollen.“
 

„Endlich, ich habe es geschafft!“, rief eine Stimme aus dem Wohnzimmer und brach so die Stille, die an diesem noch frühen Morgen in der Wohnung herrschte.

Er hat es geschafft, die verfluchte und jetzt schon mehr als gehasste Hausarbeit noch zwei Tage vor dem Abgabetermin fertig zu stellen.

„Jetzt muss ich sie nur noch ausdrucken, binden und dem Professor abgeben.“, tief atmete der Arzt in Spee aus und erhob sich schließlich vom Boden.

Er brauchte dringen einen Kaffee und dann eine Dusche. Etwas Schlaf würde sicherlich auch gut tun, aber das sollte sich erst mal hinten anstellen.

In der Küche schmiss Ray die Kaffeemaschine an, streckte sich noch mal ausgiebig und fischte schließlich die Milch aus dem Kühlschrank.

Noch bevor er sich auch eine Tasse aus dem Schrank angeln konnte spürte er einen warmen Körper hinter sich. Starke Arme schlangen sich um seine Teile und zogen Rays müden Körper mehr nach hinten.

„Hmmm... mir ist zur Ohren gekommen, dass du mit deiner Arbeit fertig bist.“, raunte ihm Kai verschlafen ins Ohr und schmiegte sich mit seinem Gesicht an das weiche Haar seines Freundes und zog dessen Duft tief ein, Ray roch einfach unglaublich gut.

Lächelnd schmiegte sich Ray an seinen Freund, schloss seine Augen und begann über die Arme seines Freundes zu streicheln.

„Ja, da hat dir das Vögelchen die Wahrheit zu geflüstert. Ich bin gerade fertig geworden und morgen wenn ich die Arbeit abgegeben habe, kann ich meine Zeit endlich wieder mit schöneren Dingen verbringen.“, mit diesen Worten drehte er sich in Kais Armen um und küsste seinen Freund innig und sehnsüchtig auf die Lippen.

Grinsend drängte Kai den jüngeren gegen die Arbeitsplatte hinter ihn und wanderte dabei mit seinen Händen unter dessen Shirt, streichelte über seine weiche und warme Haut, bis er ihn schließlich hoch hob und auf die Arbeitsplatte absetzte.

Ray schlag seine Arme um den Hals des älteren, streichelte seine Schulter und kraulte seinen Nacken. Sein Kuss wurde immer gieriger und verlangender.

Er hatte das so vermisst, diese Nähe und die Wärme, die Kai ihm entgegen brachte. Nie hätte er gedacht, dass er das so vermissen würde und das nach nur zwei Wochen und dabei war nicht mal einer von ihnen verreist gewesen.

Kais Hände glitten über Rays Rücken. Dabei schob er sein Shirt immer höher bis er sich schließlich von seinen Lippen trennte und das lästige Stück Stoff gänzlich über seinem Kopf zog und auf den Boden schmiss.

Grinsend leckte sich Kai über die Lippen und beugte sich zu dem sinnlichen Hals seines Freundes runter, leckte über die empfindliche Haut des Chinesen und entlockte ihm so ein wohliges Keuchen.

„Oh, Gott fühlt sich das gut an.“, raunte Ray und fuhr mit einer Hand durch das volle und noch zerzauste Haar des älteren. Mit der anderen Hand streichelte er ihm über die Brust.

Grinsend biss Kai ihm in den Hals und saugte an der weichen Haut: „Vielen dank, aber Gott hat damit nicht zu tun. Ich bin eher der verführerische Teufel.“ raunte er und blickte dabei herausfordernd zu Ray.

Darauf erhielt er einen kurzen Kuss auf die Lippen und ein Kichern seitens Rays: „Das hört sich noch viel besser an.“

Wieder trafen sich ihre Lippen aufeinander. Es dauerte nicht lange bis die Zungen zum Einsatz kamen und die Beiden in einen innigen und leidenschaftlichen Zungenkuss versanken.

„Man habt ihr kein Zimmer!“, zischte plötzlich eine Stimme von der Seite und brachte die Beiden dazu den Kuss zu lösen.

Sie erblickten einen gereizt wirkenden Tyson, der an der Eingangstür zur Küche stand und sie mürrisch anblickte.

„Ich will das nicht schon am frühen Morgen sehen müssen! Das hier ist die Küche! Also behaltet euren Liebesscheiß für euch.“, brummte dieser schlecht gelaunt und trat schließlich an den Kühlschrank, um sich was zu essen zu suchen.

Wütend verzog Kai sein Gesicht:“ Was sagst du da? Wir sollen unseren Liebesscheiß für uns behalten?“ zischte der Russe und löste sich schließlich von Ray.

„Hör mal zu kleiner, ich habe hier genau so ein Anrecht auf die Wohnung und Benutzung der Zimmer wie alle anderen auch und wenn ich gerade Lust dazu habe mit Ray in der Küche zu knutschen, dann habe ich auch das Recht dazu. Das hast du uns nicht zu verbieten, du kleine Ratte!“, funken sprühten zischen den Fronten.

„Ihr wohnt hier aber nicht alleine. Max und ich zahlen genauso viel Miete wie ihr und wollen das nun mal nicht sehen!“, zischte Tyson zurück und lies die Tür des Kühlschranks laut zuknallen.

„Ja, genau, das ist das Problem! Wir wohnen nicht alleine hier, wie ich es wollte. Nein, statt eine eigene Wohnung mussten wir in diese blöde WG ziehen, damit Tyson und Max nicht alleine sind.“, zischte Kai wieder, doch dieses Mal nicht in Tysons Richtung sondern zu seinem Freund, welcher mittlerweile von der Arbeitsplatte runter gerutscht war und sein Shirt aufgesammelt hatte.

Perplex blickte Ray zu dem älteren: „Ähm..“ doch mehr brachte er gerade nicht heraus. Er fühlte sich in diesem Moment wie überfahren, immerhin war er immer noch gerädert von den letzten Nächten, die er durchmachen musste und konnte so schnell nicht reagieren.

„Dann zieh doch aus, wenn dich das hier alles so ankotzt!“, zischte Tyson wieder und erhielt einen finsteren Blick aus Kais Richtung.

„Nichts lieber als das.“, wütend begab sich Kai in sein Zimmer. Er war in diesem Moment so sauer das er Tyson am liebsten eine verpasst hatte.

„Kai warte.“, Ray erwachte schließlich aus seiner Starre und lief an Tyson vorbei seinem Freund nach.
 

Im Zimmer angekommen fuhr Kai gleich wieder rum, da er sich denken konnte, dass sein Freund ihm nachgelaufen war.

„Nah, bist du jetzt zufrieden Ray?! Genau deswegen war ich dagegen gewesen in diese WG zu ziehen, mit den beiden ignoranten Idioten.“, fuhr er Ray auch so gleich an. Dieser schaffte es gerade noch so die Tür zu schließen, damit nicht gleich das ganze Haus von ihrem Streit Wind bekam.

„Kai bitte beruhige dich, Tyson hat das sicherlich nicht so gemeint. Er ist nur gereizt weil...“, doch weiter kam er nicht, denn ein lautes Knurren aus Kais Richtung brachte ihn wieder zum Schweigen.

Hart musste Ray schlucken als er das wütende Gesicht seines Freundes erblickte. Schon lange war dieser nicht mehr so aus der Haut gefahren! In den letzten Jahren war Kai um einiges entspannter und ruhiger geworden, doch wie es schien zehrte auch der Schlafmangel an dessen Nerven.

„Hör bloß auf Ray, nimm ihn doch nicht immer in Schutz! Er ist alt genug um zu wissen was er tut und sagt. Ich kann es nicht mehr hören „ah, der Arme Tyson, ist ja so unglücklich verliebt und deswegen so schlecht drauf“ verschone mich damit.“, betrübt lies Ray seinen Blick sinken. Er hatte ein schlechtes Gewissen seinem Freund gegenüber aber auch Tyson konnte er verstehen.

„Du weißt ganz genau, dass ich nie in diese WG ziehen wollte. Ich hatte es nur dir zu liebe getan, weil du ja unbedingt ein Auge auf die beiden werfen wolltest. Ray, mir geht es nicht darum das Tyson eine faule Sau ist und nie nach sich aufräumt und auch zur Haushaltskasse wenig beisteuert, wobei er das meiste alleine auffrisst, oder das unser Zimmer obwohl wir hier zu zweit wohnen kleiner ist als das von Max. Nein, über das alles kann ich hinweg sehen.“, Kai packte Ray an den Schulter und zog diesen zu sich und blickte ihm tief in die Augen.

„Ich möchte doch endlich mit dir alleine sein ohne ständig gestört zu werden und ich will alle Zimmer so nutzen wie ich es will, ohne darauf zu achten ob sonst noch jemand in der nähe ist. Bitte Ray, lass uns doch endlich ausziehen!“, fast schon bettelnd blickte Kai seinen Geliebten an.

Dieser seufzte tief durch und kuschelte sich an den älteren: „Kai, bitte dränge mich doch jetzt nicht so. Du weißt doch, ich habe Tysons Großvater versprochen ein Auge auf ihn zu werfen. Wir können jetzt nicht einfach ausziehen.“, raunte er und blickte dem anderen tief in die Augen.

Kai schien sich etwas beruhigt zu haben. Erschöpfung und Frust machten sich stattdessen bemerkbar.

So lies sich der ältere aufs Bett nieder, zog Ray dabei auf seinen Schoss und seufzte: „Wir können doch nicht ewig die Aufpasser spielen, Ray. Tyson und Max müssen lernen sich um sich selber zu kümmern.“

„Ja, ich weiß, bitte lass mir noch etwas Zeit okay?!“, Ray sah, wie ernst es seinem Freund war und er wollte diesen mit Sicherheit nicht dazu drängen weiter in der WG zu wohnen, wenn er sich so unwohl fühlte. Doch von einem Tag auf den anderen ausziehen, das konnte sie doch auch nicht machen.

„Okay, dann gebe ich dem Ganzen hier noch etwas Zeit, aber bitte überlege dir das ja?! Denk daran wie schön es wäre, wenn nur du und ich alleine leben würden! Wir hätten unsere Ruhe und könnten überall in der Wohnung Sex haben, wo wir gerade Lust dazu hätten.“, raunte Kai seinem Freund zu und versuchte ihm die Idee noch etwas schmackhafter zu machen.

Es schien auch etwas zu wirken, denn auf Rays Gesicht schlich sich ein breites Grinsen. Kurz sah er verträumt zu Kai: „Das hört sich toll an.“ raunte er und erhob sich dann.

„Komm lass uns duschen gehen und dann eine runde Schlafen, damit wir heute Abend fit sind und nicht auf Bryans Party in irgendeiner Ecke einschlafen.“, er zog Kai wieder auf die Beine und dann aus dem Zimmer ins Bad, um mit diesem eine lange und entspannte Dusche zu nehmen.
 

„Wow, es ist wirklich ganz schön viel los hier! Woher hat Bryan nur all diese Leute hier aufgegabelt?“, kam Tyson die Frage sofort über die Lippen als sie die Wohnung des Geburtstagskindes betreten hatten.

„Hm, in der Uni spricht sich so was schnell rum und welcher Student lässt schon eine Party entgehen?!“, Kai zuckte mit den Schultern. Ihm war das relativ egal, wer diese Leute wahren, er hatte eh nicht vor sich mit ihnen zu unterhalten.

Stattdessen nahm er Rays Hand und zog diesen mit sich durch die Menge auf der Suche nach Bryan und Tala.

Der Chinese schaffte es gerade noch Tysons Handgelenk zu ergreifen, damit dieser nicht verloren ging.

Auf dem Weg zur Bryan und Talas Wohnung hatte eisiges Schweigen zwischen Kai und Tyson geherrscht. Wie es schien blieben beide stur und keiner wollte sich für das gesagte entschuldigen.

So saß Ray in der U-Bahn in der Mitte zwischen den beiden Parteien, für die er ja beide Verständnis hatte.

Er konnte Kais Frust voll und ganz nachvollziehen und es hatte ihn ja auch gestört, dass Tyson sie in der Küche so angemacht hatte.

Genau so konnte er aber auch Tysons Lage verstehen. Immerhin hatte er sich auch mal in dieser befunden bevor er mit Kai zusammen gekommen war.

So blieb auch er lieber stumm und ertrug das erdrückende Schweigen.

Max hatte es gut. Dieser war bereits am Nachmittag außer Haus gegangen, zur seiner neuen Freundin. Leider mussten sie alle feststellen, dass er sich tatsächlich für Lilly entschieden hatte.

Immer wieder hatte sich Ray gefragt, ob der Ami nicht sah wie ähnlich das Mädchen Tyson war und das nicht nur äußerlich.

Sie lachte über die selben blöden Witze, sie war nicht sonderlich bescheiden was Essen anging, kaute mit offenen Mund, sprach beim Essen und kommentierte jede Szene beim Fernsehen - ja sie waren wie Zwillinge, sehr beängstigend.

Gefiel Max denn so etwas?

Reichte ihm denn ein Tyson nicht aus? Oder was steckte bloß dahinter? Das wollte Ray so gar nicht in den Kopf. Kai hingegen betrachtete das als einen Fluch, fast schon gegen ihn persönlich.

„Dahinten sind sie.“, hörte Ray die Stimme seines Freundes sagen und wurde so aus seinen Gedanken gerissen.

Sein Blick wanderte zur Bar die im Wohnzimmer aufgebaut war, wo Bryan und Tala standen und zusammen mit ein paar Kollegen aus der Uni etwas tranken.

„Typisch, immer nur am Saufen.“, brummte Kai und schritt mit schnellen Schritten auf die Beiden zu.

„Du machst dir doch nur Sorgen, dass sie den guten Wodka ohne dich leeren.“, rief Ray gegen die laute Musik und blieb mit seinem Freund und Tyson im Schlepptau bei den anderen stehen.

„Hm, das kann gar nicht sein, denn den wirklich guten Wodka habe ich selber mitgebracht.“, gab Kai grinsend von sich und hob die Tüte an, die er bei sich trug, um deutlich zu machen, dass er für sie gesorgt hatte.

„Sehr gut.“, grinsend küsste Ray seinen Freund und lies dabei Tyson los um im Anschluss endlich zu Bryan zu gehen, um ihn zu gratulieren.

Dieser freute sich seine beiden Freunde endlich begrüßen zu können:“ Mann, ihr habt euch aber Zeit gelassen.“ brummte dieser und drückte Ray eng an sich.

Währenddessen begrüßte Kai Tala und auch Tyson blieb nicht unbemerkt.

„Nah, wie fühlt man sich so mit zweiundzwanzig?“, Bryan zuckte mit den Schultern: „Um einiges reifer. Ich glaube, dass ich jetzt den Sinn des Lebens endlich begriffen habe und endlich weiß, was der eigentliche Sinn meiner Existenz ist.“ die Jungs mussten lachen.

„Also unverändert?!“, lachte Ray und klopfte Bryan auf die Schulter. Dieser nickte und reichte ihnen jeweils eine Flasche Bier.

„Hey sagt mal, da fehlt doch jemand. Wo ist den euer Blondschopf?“, fragte Tala zwischen zwei Schlucken.

„Er wollte noch seine neue Freundin holen.“, brummte Kai, worauf Tyson nur zusammen zuckte.

„Ah, er hat eine neue, wie ist die den so?“, Talas Neugier war geweckt. Er liebte Gerüchteküchen.

Kai zuckte mit seinen Schulter:“ Naja, für mich wäre sie nix, selbst wenn sie ein Junge wäre.“ dabei sah er zu Tyson und verzog sein Gesicht.

Dieser sah nur beleidigt zur Seite und hatte so einen guten Blick auf den Eingangsbereich, wo er kurze Zeit später auch schon seinen besagten blonden Freund erblickte in Begleitung von Lilly, was ihn nur zum Seufzen brachte.

„Oh, ich weiß was du meinst.“, hörten sie plötzlich Bryan sagen welcher auf die Eingangstür deutete.

Alle drehte sich in die besagte Richtung. Ray verzog sofort sein Gesicht und nahm einen großen Schluck vom Bier:“Ah, du Scheiße.“ brummte dieser und schlag seine Arme um Kai.

„Was hast du den Tiger? Ich finde, dass sieht total heiß aus. Stell dir vor, Tyson hätte gerade dieses wirklich sehr knappes und enge rotes Kleid an, wäre doch voll sexy.“, scherzte Kai und erhielt darauf einen Seitenhieb von seinem Freund.

„Willst du, dass ich mich übergebe?“, zischte Ray und trank noch einen Schluck um den Gedanken runter zu spülen.

„Ah, Kai, Ray, übrigens ich habe mit unseren Nachbarn gesprochen. Ihr könnt euch die Wohnung gerne schon nächste Woche ansehen gehen.“, meldete sich Bryan wieder zu Wort.

Darauf wurde er verwirrt von Ray angestarrt, während Kai sich an seinem Bier verschluckte:“ Was den für eine Wohnung?“ wollte dieser sofort wissen.

„Ähm, nah die Wohnung unter uns die bald frei wird. Kai wollte sie doch vielleicht mieten.“, Bryan verstand nicht recht wo nun das Problem war.

„Ah, wollte er das ja?!“, wütend blickte Ray zu seinem Freund, welcher sich gegen die Brust klopfte und versuchte wieder zu Wort zu kommen.

„Du... du verstehst das falsch. Tala meinte, dass sie bald frei sein würde und da dachte ich mir es würde nicht schaden sie mal zu besichtigen.“, versuchte er sich zu erklären.

„So dachtest du das? Und wann wolltest du mir das sagen?“, Ray verschränkte die Arme vor der Brust. Er glaubte nicht, was er da gerade hörte. Noch am Morgen hatten sie sich geeinigt, dass sie sich noch was Zeit lassen wollten und jetzt erfuhr er, dass Kai schon vor einigen Tagen nach einen Besichtigungstermin gefragt hatte.

„Ich wollte dich überraschen! Ich dachte es würde dir die Entscheidung leichter machen, wenn wir schon etwas Greifbares haben, wo wir hinziehen könnten.“, ernst sah er den jüngeren an.

„Was für eine tolle Überraschung Kai, vielen dank das du so an mich denkst. Aber ich sage dir eins - du kannst ja umziehen wenn dir das alles so zu wider ist noch etwas in der WG zu wohnen. Aber das kannst du schön alleine machen, ohne mich! Viel Spaß mit deiner Ruhe.“, wütend stampfte Ray davon und wurde von der Menge verschluckt.
 

~Fortsetzung Folgt~



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  jack-pictures
2013-08-05T19:21:54+00:00 05.08.2013 21:21
Sehr schön geschrieben.
Mag die Story voll und bin gespannt, wie Kai auf Rays klare Ansage reagieren wird.
Von:  MiniCupcake
2013-02-19T21:24:51+00:00 19.02.2013 22:24
Echt tolle FF will aufjeden fall weiter lesen ^^
Oh Gott Tyson 2 muss ja die hölle sein für Kai xD

mfg MiniCupcake :3
Von:  kikoxd
2013-01-26T20:34:48+00:00 26.01.2013 21:34
Die FF ist wirklich interessant. Geil finde ich wie Ray "dominant" wird und Kai sagt er soll sich ausziehen ^^ richtig super !

Lg de Kiko
Von:  Nana-tan
2013-01-21T17:49:40+00:00 21.01.2013 18:49
Jajaja xD
Warum sieht sie Tyson wohl so ähnlich..
reiner Zufall natürlich^^


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