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Love is bittersweet

von

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1. Sternennacht

° ° ° Sternennacht ° ° °
 

Wenn die Sonne sich dem Ende neigt, die Schatten übers Land ziehen, Blätter im kalten Winde mit sich trägt und die Sternen hoch oben im Himmelszelt erscheinen, dann werde ich meine Augen schließen. Werde ein letztes mal ausatmen und nie mehr erwachen...
 

Trübe, müde, graue Augen blicken sich um. Die Außenwelt erscheint ihm so tot, dass er sich nicht mehr daran beteiligt was um ihn herum geschieht. Alles lag vor ihm wie ein grauer Schleier. Was sollte er auch tun? Er hatte sein Schicksal bekommen, schon vor etlichen Jahren und nun ist der Zeitpunkt gekommen auszubrechen.
 

Lange genug hatte er gelitten. Hatte sein Willen niedergelegt und all das gemacht was man von ihm verlangt hatte, was von ihm erwartet wurde. Nie hatte er je eine Möglichkeit gehabt selbst zu entscheiden überhaupt darüber nach zu denken ob es richtig war was er da tat.
 

In der Welt in der aufwuchs gab es kein Richtig oder Falsch. Hier herrschte eigene Gesetzte. Gesetzte die selbst die Magie überragten. Hätte er sich jemals dagegen gelehnt wäre es Verrat. Also tat er das, was er tun musste. So wie man es ihm gezeigt und gelehrt hatte. Wie man ihm immer wieder klar gemacht hat, das es richtig war. Das einzigst wahre und das er darauf stolz sein kann. Doch er war nie stolz darauf.
 

Wie sollte er stolz sein, wenn er seine blutverschmierten Hände besah?
 

Wie sollte er glücklich sein, wenn er dabei zu sah, wenn das Lebenslicht aus den Augen des „Feindes" erlischt?
 

Wie konnten die anderen lachen während seine Opfer unter den Schmerzen litten und schrien?
 

Wie konnte das richtige sein obwohl sein Gewissen plagte? Ihm schlaflose Nächte bereitete, seit Monaten.
 

Immer wider sah er seine Opfer.
 

Ein Mann in einem edlen Anzug, auf dem Weg nachhause am telefonieren. Mit seiner Frau? Wartete zuhause eine Tochter oder ein Sohn auf ihm? Werden sie ahnen, das sie ihn heute morgen zum letzten mal gesehen haben?

Woher nahm er sich das recht sich in fremde Leben einzumischen? Sie zu zerstören vielleicht sogar eine Familie auseinander gerissen zu haben. Er schüttelte den Kopf.
 

Das soll nicht mehr sein.
 

Zum letzten mal löschte er leben und heute Nacht sollte nur einer sterben...
 

Wieder diese Träume. Panisch riss er die Augen auf. Sein Herz klopfte wie wild. Er atmete mehre male durch um sich zu beruhigen. Seine Stirn war schweißnass. Erschöpft kroch er aus seinem Bett und stellte sich ans Fenster. Die Nacht war ungewöhnlich klar.
 

Nur der Vollmond und einzelne Sterne schafften ein silbernes Licht, das der Landschaft vor ihm ein mystischen Atmosphäre verlieh.

Ein tiefes Seufzen entglitt seiner Kehle. Alles war ruhig. Seine Klassenkameraden schliefen friedlich, nicht von diesen Träumen geplagt die ihn fertig machten. Immer wider endete es gleich. Er kam zu spät. Konnte nichts mehr tun. Sah zu wie die Gestallt vom See verschluckt wurde und nicht mehr auftauchte...
 

Er schüttelte den Kopf um die Bilder aus seinem Gedächtnis zu verbannen.

„Es ist nur ein Traum" flüsterte er sich immer wieder mahnend zu

„Nur ein Traum..."

Noch einmal wanderten seine Augen nach draußen in die Ferne. Schweiften über den Verbotenen Wald rüber zum See, der in seinem Träume immer so gefährlich wirkte.

Das Wasser schien diese Nacht schwarz und nichts rührte sich. Als klaffte zwischen den Wissen ein riesengroßes Loch. Plötzlich weiteten sich seine Augen und die Furcht schnürte ihm die Kehle zu.
 

Nur schwer und mühselig kam er voran. Als wäre der Steg meilenlang. Erst ganz am Ende blieb er stehen und schaute auf die schwarze Masse runter. Ein feiner Wind lies das Wasser kräuseln doch sekundenspäter lag es so still wie zuvor da. Unbehagen kämpfte sich in ihm hoch doch er unterdrückte das Gefühl. Er konnte jetzt keine Schwäche gebrauchen, die wurde ihn nur unsicher machen.
 

Mach es wie sonst auch immer... diesmal stirbt kein Unschuldiger sondern du... du hast kein Recht mehr auf dieses Leben... und wollen willst du es auch nicht mehr...
 

Die Stimme in ihm erklang kalt und erbarmungslos und lies ihn erzittern. Wenn es nur so einfach wäre.

Keiner wird dich vermissen... wieder diese Stimme

Du bist schwach, Draco. Schwach... So vielen Unschuldigen konntest du das Leben nehmen aber dir selber nicht... erbärmlich! zischelte sie herablassend

Draco raufte sich das Haar.
 

„Sei still" rief der Slytherinprinz „Was weißt du schon!"

Du?.. Wer soll ich sein?... Du sprichst mit dir selbst schon vergessen... oder bist du schon verrückt geworden... diesmal lag Hohn in der Stimme, die in seinem Kopf schwirrte.

Er glaubte ein spöttisches Lachen zu hören bis ihm klar wurde das er selbst lachte. Es war ein kratziges, widerliches Lachen. Es lies ihm das Blut in den Adern gefrieren. Urplötzlich verstummte er.
 

„Was ist nur aus mir geworden?" fragte er resigniert
 

Er griff abwesend in seine Tasche und zog ein Fläschchen heraus. Er hielt es vor seinen Augen und die dunkelviolette Substanz schimmerte auf.

„Eine verlockende Art zu sterben" gestand er sich und ein leichtes Lächeln stahl sich auf seine schmalen Lippen

„Ohne Schmerzen..."
 

Wieder fluteten Bilder sein Gedächtnis und er sank unweigerlich in die Knie. Es passierte immer dann, wenn er nicht damit rechnete als würden seine Opfer wollen, das er sie noch einmal durchlebte.
 

Ein kleines Mädchen weint und hielt ein Teddy fest an sich gedrückt. Ihre blauen Augen waren voller Tränen und Verwirrung. Ihr grünes Kleid verschmutz. Beklebt mit Blut und Dreck.

„Avada Kadavra!"

Die Frau sank leblos neben den kleinem Mädchen zusammen..

Draco sah das kleine Mädchen an. Die blauen Augen hatte sie von ihrer Mutter. Mit zitternden Händen umklammerte sie ihren Teddy als wäre dieses Kuscheltier der einzige Halt, was sie noch hat. Und war es nicht auch so? Draco schüttelte den Kopf.
 

„Töte alle. Niemand darf dich sehen!" erinnerte er sich an den Befehl

Er richtete seinen Zauberstab auf das Mädchen und als wüsste sie das was Schlimmes passieren wird weinte sie laut los. Seine Hand zitterte.

„Sie haben ein Kind" sagte er aufgebracht

„Wenn ich sage alle dann tötest du ALLE!"

Draco schloss die Augen. Es war sein Befehl. Er musste gehorchen...

„Avada Kadavra!"
 

„NEIN!" er kauerte auf dem Boden und schrie
 

Das Fläschchen fiel auf das Holz und drohte in den See zu fallen. Draco blickte auf und griff danach. Gerade rechtzeitig. Wieder richtete er sich auf. Atmete tief durch. Er hatte schon zu viel Zeit vergeudet.

Er entkorkte das Fläschchen und setzte es an die Lippen.

„Tu das nicht!"

Erschrocken sah er sich um. In der Dunkelheit bewegte sich eine Gestallt auf ihn zu. Seine Augen weiteten sich als er die Gestallt erkannte. Smaragdgrüne Augen blickten ihn forschend an.

„Was tust du hier, Potter?" wieder überspielte seine Maske seine wahren Gefühle

„Das würde ich lieber von dir wissen" antwortete

Seine Augen schnellten zu der kleinen Flasche, die immer noch in Dracos Händen waren. Sein Gesichtsausdruck verriet nicht ob er die Substanz erkannt hatte.

„Verschwinde wieder" befahl Draco barsch
 

Harry schritt weiter auf ihn zu und Draco konnte nicht ausweichen. Geschickt entnahm er ihm das Fläschchen und beäugte es nun argwöhnisch. Er roch prüfend dran und schaute dann geschockt zum Slytherinjungen auf, der mehr als finster drein blickte.

„Ein Schlaftrunk" keuchte Harry

„Bravo du scheinst ja doch nicht ganz hoffnungslos in Zaubertränke zu sein" quittierte Draco Harrys Feststellung mit Spott

„Was soll das, was hattest du vor?" fragte Harry und blickte vom Fläschchen, zu Draco und zum Schluss zum See

„Du wolltest dich umbringen" sagte Harry und Besorgnis schwang in seiner Stimme

„Was ich machen will oder nicht geht dich nichts an" sagte Draco ärgerlich und versuchte Harry wieder das Fläschchen zu entnehmen

Harry wich aus und ging einige Schritte zurück.

„Ein Schritt weiter und ich schmeiß es auf den Boden oder versenke es im See" drohte Harry und hielt den Trunk hoch

„Das wirst du nicht wagen" knurrte Draco

Langsam ergoss sich die Flüssigkeit über das Holz und Harry schaute dabei zu.

„Da irrst du dich aber"

Mit einem Satz hatte sich Draco auf Harry geworfen. Erschrocken keuchte er auf als er auf dem Steg landete. Die Falsche entglitt seinen Händen und ein leises Plätschern verriet beiden das sie im See gelandet war.

„Du verdammter..." fluchte Draco und richtete sich wieder auf

„Ich habe Wochen dafür gebraucht" rief er wütend

„Wieso willst du dich umbringen?" fragte Harry ernst und ignorierte den Wutanfall

„Das geht dich nichts an"

Mürrisch ging er über den Steck, gefolgt von Harry.

„Und ob! Glaubst du wirklich ich kann dabei zu sehen wie du dir das Leben nimmst ohne etwas zu unternehmen" sagte er und wurde mit jedem weiterem Wort leiser

Stirnrunzelnd drehte sich der Slytherin um.

„Was soll das heißen?"

„Ich weiß nicht was in letzter Zeit los ist. Du scheinst so abweisend und ärgern tust du mich auch nicht mehr und dann hab ich diesen seltsamen Traum von dir und jetzt das... Ich weiß nicht was ich davon halten soll" erklärte er aufgebracht

„Du träumst von mir?" fragte Draco leise und schmunzelte

Harry wurde rot und war dankbar das die Dunkelheit das verbarg.

„Ja und das nicht erst seit gestern. Es macht mich wahnsinnig. Nimm dir nicht dein Leben!" rief er verunsichert, was sollte die Frage
 

Draco sah ihn überrascht an. Was kümmert es diesen Gryffindor was er vorhat? Warum sollte sich überhaupt jemand dafür interessieren?

Ein seltsames Gefühl beschlich ihn. Ein Gefühl das er vorher nicht kannte. Er wusste es nicht recht zu zuordnen und umso schockierte war er als es ihm klar wurde.

Dankbarkeit...
 

Dieser Gryffindor schenkte ihm etwas wonach er sich all die Jahre gesehnt hatte.
 

Warum ausgerechnet er?
 

Es war Harry Potter...
 

Fast hätte er gelacht als er die Ironie erkannte.

Gerade der von dem er ausging, dass er ihn an meisten hassen würde versuchte ihn jetzt zu retten. Ausgerechnet Potter stand vor ihm und flehte ihn da zu bleiben. Er drehte sich zu dem Gryffindorjungen und schaute ihn lange an.

„Wäre es für dich schlimm, wenn ich nicht mehr da bin?" fragte er langsam Neugier packte ihn
 

Wieder weiteten sich die smaragdgrünen Augen und wieder färbten sich seine Wangen. Er schaute zu Boden und kämpfte gegen sein Herzklopfen. Warum fragte er das? Hatte er nicht bemerkt das mehr zwischen ihnen war als die albernen Streitereien? Die doch nur dazu dienten dem andren unauffällig nah zu sein...
 

Er blickte auf und Draco stand nun diesmal näher vor ihm.

„Ich würde es nicht aushalten" antwortete er leise

Draco schluckte und schloss geistesabwesend die Augen.
 

Ich bin ihm nicht egal... Er würde trauern... Er würde mich vermissen... als ihm das klar wurde schien eine ungewöhnliche Wärme seinen Körper zu umhüllen. Eine Wärme die er bislang nie gespürt hatte. Langsam öffnete er wieder die Augen und fand sich in Armen wieder.

In Harrys Armen...
 

Nur mühselig schaffte er es seine Arme um den wärmenden Körper zu legen. Noch völlig in Trance um das Geschehene zu verstehen.

Wieder schauten ihn die smaragdgrünen Augen an. Sie schienen ungewöhnlich feucht.

Waren es Tränen?

Weinte er meinetwegen?

„Bitte lass mich nicht allein..." kam es von Harry mit zitternder Stimme
 

Draco sog scharf die Luft ein. Sein Mund war ganz trocken als er versuchte zu antworten. Ihm fehlten die Worte. Mit voller Unbehagen befreite er sich aus der Umarmung.

„Du verstehst das nicht... ich kann nicht mehr" gab er schwach zurück

Harry griff nach seiner Hand und blickte ihn sorgvoll an.

„Wie auch wenn du alleine bist"

Als er wieder zu dem Gryffindor schaute blickte dieser in lächelnd entgehen. Es war ein freudiges Lächeln. Ein Lächeln das Mut wiederspiegelte und bereit war. Es war ein Lächeln dem er sich gerne anschließen wollte um aus dem Dunklen zu entkommen.

„Ich werde bei dir sein"

Es waren geflüsterte Worte die ihn umso mehr treffen. Wie eine Befreiung. Er würde nicht mehr länger alleine sein. Er würde jemanden an seiner Seite haben. Jemanden den er liebte und stark war. Er würde Nachts keine Angst mehr haben müssen weil er wusste das jemand am Tage auf ihn warten würde. Er würde da sein...
 

Draco schaute auf und blickte in das Gesicht seines größten Feindes und engsten Verbündeten zugleich.
 

Und diesmal war er es der lächelte.
 

... schlafen und niemals mehr aufwachen. Welch süßer, schmerzloser Tod, denn ich eigentlich gar nicht verdient habe. Meine Seele wäre frei doch kann ich nicht gehen. Trotz meines trostlosen Leben hält mich was fest. Macht es mir unmöglich zu gehen. Insgeheim hoffte ich auf Rettung, auf Erlösung auf eine Art die ich nicht erwartet habe. Doch du hast mein Herz gerettet und für dich will ich weiter leben...
 

° ° ° Ende° ° °

2. Augenweide

° ° °Augenweide° ° °
 

Leise schluchzte sie. Sah alles verschwommen. Energisch wischte sie die Tränen beiseite. Konzentrier dich! befahl sie sich selbst
 

Sie starre auf das Buch. Doch Lesen tat sie nicht. Ihre Augen verharrten minutenlang auf der selben Stelle. Sie schüttelte über sich selbst den Kopf.

Nun mach schon, du musst! befahl sie sich wieder und fluchte laut auf

Wütend schmiss sie das Buch beiseite. Es hatte keinen Sinn. Sie war zu aufgewühlt um zu lernen.

Unwillkürlich glitten ihre Augen rüber zum Brief, der auf ihre Tasche lag. Mit zitternden Händen hob sie ihn auf und las ihn sich ein weiteres mal durch.
 

Zeile für Zeile. Mit jeden Wort stieg das selbe Gefühl auf wie zuvor. Wieder musste sie weinen und schmiss nun auch den Brief beiseite.

Es hatte keinen Sinn sich etwas vorzumachen.

Von dem vielen Weinen bekam sie Kopfschmerzen und wurde allmählich müde.
 

Wieso konnte es nicht einfacher sein?
 

Wie lange konnte sie das noch mit machen?
 

Wieder einmal schüttelte sie den Kopf und ihr gelocktes Haar kräuselte sich im Wind. Erschöpft lehnte sie sich gegen den Baumstamm und schloss die Augen.
 

„Hermine?... Hermine!"
 

Erschrocken fuhr sie hoch und riss die Augen auf. War sie etwa eingenickt? Sie blickte sich um und erschrak ein weiteres mal als der Hüter, Oliver Wood neben ihr kniete. Fragend blickte er ihr ins Gesicht. Hastig strich sie sich durch die Haare. Sie musste ganz rote Augen haben.
 

„Alles klar bei dir?" fragte Wood

„Ja. Ich war nur müde" log sie und versuchte ihm ein sorgloses Lächeln zu schenken

Wood war nicht überzeugt. Mit krauser Stirn sah er sie an.

„Wieso hast du geweint?"

„Hab ich gar nicht"

„Lüg mich nicht an. Ich sehe jetzt noch Tränen" sagte er und deutete auf ihre Wange

Sie zuckte ein kleinwenig zusammen als sein Hand ihre Wange berührte und eine Träne weg wischte. Schnell zog er sich zurück und wartete ab.

„Nichts womit ich dich nerven muss" sagte sie leicht lächelnd

„Du nervst mich nicht, nie!" beharrte er und setzte sich
 

Langsam umfasste er ihre Hand und schaute sie fest an. Hermine errötete leicht und schaute zu Boden während Woods Blick nun dem offenliegenden Brief galt.
 

Wir sind maßlos enttäuscht von dir... wie konntest du nur... ausgerechnet von dir...
 

Schnell schaute er weg. Es war nicht seine Art in fremde Sachen zu lesen, er wusste das dass nicht sehr höflich war und er wollte Hermine nicht noch mehr verärgern. Er drückte ihre Hand fester, was sie dazu veranlasste ihn wieder anzusehen.
 

„Hermine wenn du was hast dann sag es mir ich würde dir zuhören" sagte er gedämpft, es tat ihm weh sie so zu sehen

Sie war doch sonst so unglaublich stark und selbstbewusst.

Nie hatte sie sich von jemanden einschüchtern lassen weder von Malfoy noch von sonst wem. Er hatte es gesehen, hatte sie all die Jahre beobachtet. Wie aus einem Mädchen ein selbstbewusste, junge Frau wurde, die gleichzeitig an Schönheit und Reife gewann. Er hatte sie immer bewundert auch wenn er älter war. Ihm war das egal. Ihm war das schon immer egal gewesen.
 

„Das ist wirklich lieb von dir, Wood aber nicht nötig" beharrte sie

„Ich will es aber und bitte nenn mich Oliver" sagte er und schaute sie aus tiefbraunen Augen durchdringlich an
 

Hermine entzog sich seinem Griff was ihm Enttäuschung hervorlockte sagte aber nichts. Sie rutschte unbehaglich auf der Wiese rum und suchte anscheint eine bequemere Sitzhaltung. Oliver setzte sich ihr Gegenüber und musterte sie. Mit Falten in der Stirn sah Hermine ihn an.

„Du lässt nicht locker, oder?" fragte sie leise

Oliver lächelte.

„So wie du nicht locker lässt" antwortete er und endlich konnte er ihr ein ehrliches Lächeln entlocken

So gefiel er ihr gleich besser.

„Meine Eltern" begann sie mit einem Seufzer und zeigte auf den Brief „sie können nicht fassen das ich durch die Prüfungen gerasselt bin" erzählte sie und Oliver sah sie schockiert an

„Was?" keuchte er leise was ihm einen funkelnden Blick von Hermine einbrachte

„Jetzt fang nicht auch noch an"

„Nein, das mein ich nicht. Aber ich glaub es nicht, wenn das jemand nicht verdient hat, dann du. Du hast doch immer so viel gelernt" erklärte er hastig

Hermine schaute ihn ein wenig dankbar an.

„Mag sein aber... mir ist es egal"
 

Fast wollte Oliver wieder erstaunt fragen, biss sich aber auf die Zunge. Stattdessen schluckte er es runter.

„Und warum?" fragte er anstelle seines ersten Gedankens

Hermine wand wieder den Blick ab und zupfte energisch am Gras. Wieder ran sie mit Tränen schaute aber wieder zu Oliver.
 

„Weil ich nicht mehr kann. Meine Eltern erwarten nichts anders von mir als gute Noten. Ein perfekten Durchschnitt und alle erdenkliche Schülerauszeichnungen als sie hörten das ich Vertrauensschülerinnen werden sollte waren sie völlig aus dem Häuschen und prahlten damit. Was für eine kluge Tochter sie doch haben, das sie ihr niemand das Wasser reichen kann und alles machen kann, was sie will. Ich will aber nicht perfekt sein" rief sie und im letzten Satz begann ihre Stimme zu zittern
 

Oliver wollte zu ihr und sie in den Arm nehmen. Doch wusste er nicht ob er sie damit bedrängen würde. Stumm rannen Tränen über ihre Wangen und sie schluchzte leise als wolle sie es verbergen. Mit glänzenden Augen sah sie zu Oliver, der ratlos war.
 

„Oliver..." hauchte sie und er spürte wie ihre Stimme in ihm vibrierte
 

Er hörte den verzweifelnden Hilferuf raus und besiegte den geringen Abstand zwischen ihnen. Einfühlsam nahm er Hermine in die Arme worauf sich ihr schlanker Körper gegen seinen drückte. Er begann durch ihr Haar zu streicheln und flüsterte ihr beruhigende Worte zu.
 

Hermine schauderte als sie seinen warmen Atem an ihrem Ohr spürte und schmiegte sich enger an seinen Körper. Sie fühlte deutlich die Wärme die er ausstrahlte und hatte zum ersten Mal das Gefühl geborgen und sicher zu sein.

Mit ihren Händen klammerte sie sich an sein Hemd fest und schaute auf.

„Ich mein warum soll ich jedem Fach die Beste sein, was bringt mir das? Die halbe Schule hält mich für eine Streberin und meine Eltern ist es egal das ich kaum Freunde habe. Sie interessieren sich nur für mich wenn ich eine gute Noten zeigen kann ansonsten bin ich völlig egal. Ich bin doch nur so fleißig damit ich ein bisschen Anerkennung bekomme aber das macht mich fertig"
 

Oliver nickte verständnisvoll und schaute ihr in die Augen.
 

„Hast du schon mal versucht mit ihnen darüber zu reden?" fragte er vorsichtig

„Das ist sinnlos" antwortete sie frustriert
 

Oliver nickte stumm und schloss sie fester in seine Arme. Hermine vergrub ihr Gesicht in Olivers Hemd und atmete dessen Duft. Er roch wirklich gut und sie mochte es auf was für eine liebevolle Art er sie umarmte. Fast vergas sie ihren Sorgen und konzentrierte sich nur auf dieses Gefühl, das ihren ganzen Körper zu überfluten schien.

Oliver blickte runter und sah wie Hermine die Augen geschlossen hatte und sich an ihn lehnte. Er strich ihr wieder durch das dichte Haar und lächelte.
 


 

Hermine gähnte laut und reib sich die Augen. Müde sah sie sich im Gemeinschaftsraum um und seufzte. Sie war mal wieder einer der letzten die noch wach war. Trüb sah sie auf die vielen Bücher und Pergamentrollen, die den Tisch bedeckten.

Keiner Wunder dachte sie erschöpft und zauberte sich ein Glas Wasser herbei.

Dann schüttelte sie sich ausgiebig und versuchte sich noch mal zu konzentrieren aber es gelang ihr einfach nicht mehr. Anstatt ihre Aufgaben zu machen schweiften ihre Gedanken immer wieder ab und blieben bei Oliver hängen.
 

Sie konnte ihn seit jenen Nachmittag an dem er bei ihr war und tröstete nicht mehr aus ihren Kopf verbannen. Egal wie sehr sie sich auch bemühte. Immer wieder spürte sie seine Hände um ihren Rücken und glaubten seinen Duft in der Nase zu haben. Ihr wurde unglaublich warm, wenn sie an ihn dachte und konnte nicht aufhören zu lächeln. Er war so verständnisvoll und einfühlsam zu ihr gewesen. Doch seit diesen Nachmittag haben sie sich eher flüchtig auf Fluren nur sehen können. Sie sah ihn täglich trainieren. Traute sich aber nie zu den Tribünen um ihn zu zusehen.

Aber wenn sie ihn sah, dann lächelte er sie immer an...
 

„So spät noch am lernen?" raunte eine vertaute tiefe Stimme
 

Hermine schreckte auf und sah Oliver an der Tür zu seinem Jungenschlafzimmer stehen. Er war nur in Boxershorts und Shirt gekleidet. Hermines Wangen begannen zu glühen und sie wand den Blick ab. Konnte aber er hören wie er ihr sich näherte.

„Du solltest ins Bett gehen" flüsterte er leise

Langsam sah sie auf und ihre Blicke trafen sich. Für Sekunden sahen sie sich einfach nur an bis Hermine seinen Blick nicht mehr stand halten konnte. Sie schaute auf ihre Utensilien und grübelte.

„Ich weiß aber ich muss den Aufsatz noch schreiben" fing sie an und Oliver schüttelte den Kopf

Mit einer Hand, die dicht an Hermines Gesicht vorbeiging, begann er die vielen Bücher zu zuklappen.

„Nichts da. Du brauchst auch Schlaf" sagte er bestimmt aber dennoch lächelnd

Hermine hob keine Einwände und half ihm beim zusammen packen. Als sie die Sachen stillschweigend gepackt hatte stand sie auf. Oliver trat einen Schritt beiseite und Hermine stand nun genau vor ihm.
 

„Also dann" sagte sie zögerlich und ihr Griff verfestigte sich plötzlich

„Also dann..." wiederholte Oliver ihre Worte genauso zögerlich

Hermine blieb stehen und sah schon fast erwartungsvoll zu ihn rauf. Er stattdessen blickte sie fest an schien aber trotzdem verlegen zu sein. Hermine öffnete ihren Mund um etwas zu sagen als er einen Finger auf ihre Lippen legte und leicht den Kopf schüttelte.
 

Langsam beugte er sich zu ihr runter und umfasste gleichzeitig mit seiner Hand ihr Kinn. Sie bekam große Augen als er sich ihr immer mehr näherte. Nervös fuhr sie sich mit der Zunge über ihre Lippen was ihn lächeln lies. Fast schon zaghaft legte Oliver seine Lippen auf ihre bis er den Druck erhöhte. Als wenig später Hermine seine Zunge auf ihre Unterlippe spürte, ließ sie vor Schreck ihre Unterlagen fallen. Oliver keuchte ebenfalls auf und lies von ihr ab während sie sich bückte und hektisch ihre Sachen aufsammelte. Oliver kniete sich zu ihr und half ihr.
 

„Hab ich dich verschreckt?" fragte er vorsichtig und sah sie an

Hermine wurde wieder rot und starrte auf ihr Buch.

„Also na ja... nein es nur das... versteh das nicht falsch..." versuchte sie stotternd zu erklären und Oliver schmunzelte

„Du wurdest wohl noch nicht geküsst" stellte er fest und Hermine blickte langsam auf

Fast unmerklich schüttelte sie den Kopf und hätte sich für die Peinlichkeit Ohrfeigen können. Oliver jedoch nahm das ganze gelassener als sie. Er griff nach ihrer Hand und zog sie zu sich. Völlig überrumpelt lies sie das Buch fallen und landete direkt in Olivers Schoß.

Dieser grinste zufrieden.
 

„Ich werde dir zeigen das es nicht schlimm ist" sagte er und lehnte sich vor

Wieder berührten sein Lippen ihre und als Hermine diesmal seine Zunge spürte, schreckte sie nicht auf und erschauderte. Leicht öffnete sie den Mund und spürte wie Oliver sie herausforderte. Da sie nicht genau wusste was sie machen sollte versuchte sie so gut es ging seine Zungenbewegungen nach zu amen. Merkte aber zur gleichen Zeit wie sehr ihr es gefiel.
 

Sie lehnte sich Oliver entgegen und hielt sich an seinen Schultern fest während der mit seinen Händen durch ihr Haar strich. Hermine tat es ebenfalls und zog daran worauf hin Oliver sein Kopf in den Nacken legte. Hermine bäumte sich auf um mit ihre Zunge seine Mundhöhle besser erkunden zu können, was bald darauf ein tiefes Stöhnen von Oliver hervorrief. Hermine musste Lächeln doch da sie die Kunst noch nicht verstand während dem Küssen durch die Nase zu atmen trennte sie sich bald darauf von Olivers Lippen auch wenn sie es nicht wirklich wollte.

Keuchend sah sie ihn an, der lächelte.

„Und?" fragte er rau

Hermine nickte.

„Du hattest recht und ich will gleich noch ein wenig üben" sagte sie frech und ignorierte das Aufglühen ihre Wangen

„Ich werde dich nicht aufhalten" entgegnete Oliver ihr und grinste
 

° ° °Ende° ° °

3. Kirschrot

°°° Kirschrot, Rabenschwarz und gar nicht so unschuldig°°°
 

Wütend riss Draco seinen Umhang von den Schultern und warf ihn in die Ecke. Fluchend befreite er sich von den Knieschonern und trat kräftig gegen die Holzbank.
 

„Verdammt noch mal!" schrie er auf einerseits wegen des Schmerzes anderseits wegen dem Verlust

Blaise Zabini steckte seinen Kopf durch die Zeltplane und sah Draco vor sich hinmurmelnd auf der Holzbank sitzend. Vorsichtig trat er ein und lies sich neben Draco fallen.
 

„Na alles klar?" fragte er und Draco schaute ihn finster an
 

„Was soll schon klar sein! Wir haben wieder verloren" sagte er wütend
 

„Dieses verdammte Rabenmädchen schnappt mir den Schnatz einfach vor der Nase weg! O ich könnte sie erwürgen" steigerte er sich weiter rein wobei seine Stimme leicht an Hysterie gewann
 

Blaise schüttelte den Kopf und grinste leicht. Er konnte ahnen warum er wirklich verloren hatte.

„Was gibt's da so blöd zu grinsen?" ging Draco auf seinen besten Freund los als er dessen Gesichtsausdruck sah

Schnell verlor dieser das Grinsen und sah ihn unschuldig an.

„Nichts"

Draco schnaubte und Blaise wusste das er ihm nicht glaubte aber er wusste auch, dass er nicht weiter fragen würde. Wieder musste er grinsen hielt sich aber zurück.

Murrend erhob Draco sich und packte seine Sachen zusammen.

„Komm. Ich will noch vor dem Abendessen duschen gehen" sagte er knapp und riss die Zeltplane auf.
 

Blaise folgte ihm aus dem Zelt der Qudditchspieler aus Slytherin und lief neben Draco her.

Auf dem Weg zum Schloss versuchte er ihn aufzuheitern was fehl schlug als sie ein Mädchen sahen, das ein anderes Zelt verlies. Das Zelt der Spieler von Ravenclaw. Sie strich sich ihr schwarze langes Haar nach hinten und summte fröhlich vor sich hin.
 

„Chang!" rief Draco verächtlich was das Mädchen dazu veranlasste aufzusehen
 

Sie grinste als sie Draco sah und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Was ist?" fragte sie herausfordernd
 

Draco schnaubte auf und lief zu ihr. Er konnte es nicht leiden, wenn jemand versuchte ihm überlegen zu sein. Schon gar nicht sie. Wenige Schritte blieb er vor ihr stehen und funkelte sie wütend an.
 

„Du mieses Stück noch mal gewinnst du sicherlich nicht!" zischte er bedrohlich
 

Chos Miene blieb ausdruckslos einzig allein von einem kleinen Lächeln, das sich auf ihre Lippen stahl.

„Sieh an du kannst wohl nicht verlieren" stichelte sie erfreut und Draco ballte die Hände zu Fäusten

„Bild dir nichts ein. Das war pures Glück" sagte er und trat einen weiteren Schritt auf sie zu

Cho kam ihm entgegen.

„Du lässt dich einfach zu leicht ablenken, das ist dein Fehler" flüsterte sie gedämpft und ihre schwarzen Augen blitzen gefährlich auf

„Du hast es drauf angelegt" zischte Draco genauso leise zurück
 

Cho lachte kurz auf und warf ihr langes Haar in den Nacken. Draco glaubte für einen Moment den Duft von frischen Kirschen in der Nase zu haben, verwarf den Gedanken aber gleich wieder und blickte zu Cho, die ihn feste anschaute.

„Was willst du jetzt tun? Es Madam Hooch erzählen?" fragte sie wieder in diesem herausfordernden Ton und wieder blitzen ihre Augen auf
 

„Dann müsstest du es aber es auch zu geben" fuhr sie gelassen fort
 

„Was zugeben?" presste Draco wütend hervor
 

Cho lehnte sich ein Stück nach vorne, so dass sie immer noch in Dracos Augen sehen konnte und als sie weitersprach konnte er ihren warmen Atem auf seiner Haut spüren.

„Das es dir gefallen hat" raunte sie leise und schaute ihn abwartend an

Als dieser auch nach Sekunden nichts erwiderte lachte sie abermals auf und lehnte sich wieder zurück. Ein triumphierendes Lächeln legte sich auf ihre Lippen.
 

„Wusste ich's doch. Nun den ich geh dann mal und lass mich feiern" sprach sie dehnend und kostete den Moment voll aus Draco sprachlos zu sehen, bevor sie sich umdrehte und elegant zum Schloss hoch lief

Nicht ohne noch mal über die Schulter zu blicken um Draco vielsagend zu zuzwinkern.
 

Blaise trat an Dracos Seite und schaute Cho wütend nach bevor er zu ihm sprach.

„Was für eine Schlampe, nicht wahr?" sprach er herablassend und schaute erwartungsvoll zu Draco

Der jedoch hatte seinen Kopf zur Seite gedreht umso seine geröteten Wangen zu verstecken.
 


 

Als Draco zum Abendessen die große Halle betrat war die Stimmung mehr als ausgelassen. Überall flutete das leuchtenden Blau die Wände und Decken in Form von Fahnen und am Tisch der Ravenclaws war es am lautesten. Verächtlich schaute er sich in der Halle um bevor er sich an seinen Tisch niederließ und musterte den Tisch der Ravenclaws. Seit sie zum ersten Mal gegen sie verloren haben passte es ihm überhaupt nicht das ausgerechnet dieser Tisch der Nachbartisch der Slytherins war.
 

Er sah wie sie sich freuten und feierten. Eigentlich hätte er gedacht dass er sie heute gar nicht mehr sehen würde aber es war ja klar dass sie sich diesen Triumph nicht entgehen lassen würde, ihn vor der restlichen Schule zu präsentieren. Und so taten sie es auch.
 

Der Qudditchpokal war genau in der Mitte des Tisches postiert damit ihn auch jeder sehen konnte. Gryffindor und Huffelpuff freuten sich natürlich für sie. Wieder eine Tatsache die ihn nicht wunderte.

Schlecht gelaunt griff er nach einem Krug und füllte seinen Becher mit Kürbissaft. Mit einem Zug leerte er es und knallte es auf den Tisch.

Blaise und Pansy die beide zu seiner jeweils rechten und linken Seite saßen schreckten auf.
 

„Draco?" fragte Pansy und Blaise schaute ihn stumm an
 

„Ich hasse sie" zischte er als Begründung und seine Augen suchten den Tisch ab

Es war nicht schwer das Rabenmädchen ausfindig zu machen. Man musste nur dort hinschauen wo sich die meisten Schüler tummelten und Cho saß nicht weit vom Pokal, den die Mannschaft durch sie gewonnen hatte.
 

Wieder schnaubte er verächtlich und beobachte sie. Wie sie immer wieder ihr Haar nach hinten strich. Lachte und dankend die Begeisterungen und Glückwünsche der anderen annahm. Als sie anfingen für sie zu singen vergrub sie peinlich berührt das Gesicht in ihren Händen und als sie langsam aufblickte, hatten ihre Wangen einen zarten Rotton angenommen.
 

Passt zu ihren schwarzen Augen ging es Draco nachdenklich durch den Kopf und füllte sich gleichzeitig wieder den Krug.
 

Als er es an die Lippen ansetzte hielt er inne. Zum einen weil ihm gerade klar wurde was er gedacht hatte und zum anderen weil ihn Cho geradewegs anblickte so als wüsste sie was ihm durch den Kopf ging.
 

Langsam senkte er seinen Krug und hielt ihren forschenden Blick stand bis sich plötzlich ein Lächeln auf ihre Lippen legte. Durch das fahle Licht erschienen ihm ihre Lippen viel glänzender und leuchteten im selben Rot wie ihre Wangen nur ein wenig dunkler.
 

Er sah zu wie sie nach ihrem Eisbecher griff und sich etwas auf den Löffel fischte. Langsam öffnete sie ihren Mund und leckte an dem Eis. Ihre Zunge strich fast liebevoll gegen das Eis bis sie den Löffel ganz in den Mund nahm. Dabei blickte Draco direkt in die Augen.
 

Sie tut es schon wieder schoss es ihm entsetzt durch den Kopf und er keuchte auf als er sah wie sie genüsslich mit ihrer Zunge über den kleinen metallischen Löffel leckte, für einen Moment schlossen sich ihre Augen, dann blickte sie wieder auf.
 

Es war unmissverständlich was für Bewegungen sie nachahmte und Draco kam es in dem Raum plötzlich viel zu heiß vor.

Sie lächelte und leckte sich lasziv über die Lippen, welche durch das Eis – er vermutete dass es sich um Erdbeerreis handelte- noch mehr glänzten und in einem satteren Rot strahlten.
 

Unbehaglich rutschte er auf seinem Platz herum als er merkte dass seine Hose ihm viel zu eng wurde. Es machte ihn wahnsinnig. Nicht dass sie es schon wieder tat. Jetzt besaß sie noch die Frechheit ihr Schauspiel in der großen Halle fortzusetzen wo sie jeder sehen konnte.
 

Wieso nur bemerkte es keiner?
 

Draco senkte den Blick und stützte sein Kinn auf seine Hände ab um sein Lächeln zu verbergen. Er konnte nicht leugnen das es ihm gefiel das in diesem Mädchen so eine Seite steckte. Wo sie sonst immer so anständig und rein erschien.
 

Cho erhob sich und Draco sah auf. Sie verabschiedete sich von den Leuten, die nicht bereit waren ihre „Heldin" jetzt schon gehen zu lassen. Aber sie ließ sich nicht überreden und schaffte es nach langen Minuten sich von den vielen Hände zu befreien. Als sie durch die Tür lief blickte sie zurück genau in Dracos Augen als hätte sie gewusst, dass er ihr nachschaute. Sie lächelte und zwinkerte ihm wie heute Mittag zu. Mit halb offenen Mund sah er ihr nach, sah genau wie sie ihm Schatten verschwand aber stehen blieb.
 

Draco sah sich an seinem Tisch um alle schienen in Gespräche vertieft und mit andern Dingen beschäftigt zu sein als das sie merken würde, wenn er geht. Langsam erhob er sich auch und versuchte nicht zu auffällig drein zu blicken als er genau dahin lief wo Cho mit sichere Wahrscheinlichkeit auf ihn warten würde.
 

Kaum war er in den Schatten getreten zerrten ihn auch schon zwei Hände gegen die Steinwand. Etwas erschrocken keuchte er auf und sah die dunklen Augen aufblitzen, die sich selbst noch in der Dunkelheit abhoben. Nur einzelne Fackeln gaben spärliches Licht.
 

„Ich dachte schon du kommst gar nicht mehr" sprach Cho leise und lehnte sich gegen Draco
 

Dieser keuchte wieder auf.
 

„Chang"
 

Sie lachte leise.
 

„Was denn? Dir gefällt es wohl nicht mal nicht Herr der Lage zu sein" sprach sie leise weiter
 

Da hatte sie recht. Vor allem gefiel es ihm nicht, wenn sie bestimmte was passiert. Es war nicht seine Art anderen die Führung zu überlassen schon gar nicht Mädchen. Er lächelte auf und drehte den Spieß um. Griff nach ihrer Hüfte und wirbelte sie sachte herum und stützte sich mit den Händen an der Wand ab. Diesmal war sie es die auf keuchte und ihn mit großen Augen ansah.
 

„Ganz genau" sagte er leise und grinste hämisch auf
 

„Na wenn das so ist" sprach nun wieder Cho und zog Draco an sich ran
 

Entschlossen platzierte sie ihre Lippen auf seine und schlang einen Arm um seinen Hals. Draco wollte im ersten Moment sich zurück ziehen, überlegte sich es dann anders und kam ihr entgegen. Sie begannen ein wildes Zungenspiel auszufechten, wo jeder über den anderen dominieren wollte. Sein Slytherinherz machte es Draco unmöglich auch hier ihr unterlegen zu sein und so kämpfte er weiter. Bis schließlich Cho die erste war, die anfing in seinen Mund zu stöhnen was nicht nur seine Lippen vibrieren lies sondern geradewegs in seine Lendengegend wanderte. Ergeben ließ sich Cho gegen die Wand fallen und lies sich von seiner Zunge weiter verführen. Nach einigen Minuten mangelte es jedoch beiden an Sauerstoff und sie lösten sich wenn auch langsam von einander.

Cho lächelte und fuhr mit ihren Finger die Konturen von Dracos Lippen nach.
 

„Du küsste besser als ich es mir vorgestellt habe" gab sie leise zu worauf Draco selbstgefällig grinste
 

„Du hast dich gefragt wie gut ich küssen kann?" fragte er ein wenig arrogant und schlang seine Arme um ihre Hüfte
 

Cho legte ihre Hände auf seine Schultern und nickte.
 

„Ja. Willst du mir sagen dass du nichts gemerkt hast?" fragte sie ungläubig
 

Draco sah sie einen Moment verwirrt an bevor er sich wieder fing.
 

„Was soll ich gemerkt haben?" hackte er nach
 

„Das ich dich total auf dich stehe" gab sie mit einem Lächeln zu und ohne dabei rot zu werden
 

Das warf selbst einen gestanden Slytherin aus der Bahn. Er räusperte sich, lies sie los und wich einen Schritt zurück.
 

„Was? Ich dachte du hasst mich?" fragte er irritiert
 

„O Draco würde ich auf dich lauern und küssen, wenn ich dich hassen würde?" fragte sie zurück und schaute ihn mit hochgezogener Augenbraue an
 

Er schüttelte den Kopf als hätte er sich verhört. Das Rabenmädchen stand auf ihn? Noch nie war ihm so ein Mädchen über den Weg gelaufen, das so selbstbewusst und frech war. Plötzlich lächelte er und sah sie an. Das gefiel ihm. Sie erinnerte ihn an sich selbst.
 

„Verstehe. Du konntest meinem Charme wohl nicht wieder stehen" sagte er selbstgefällig und verschränkte die Arme vor der Brust

„Mag sein vielleicht war es aber auch nur deine schlechte Flugkunst die mir auffiel" konterte sie

Draco sah sie aus schmalen Augen an.

„Ich fliege besser als du denkst nur du warst mir im weg" wehrte er sich schwach

Sie zuckte mit den Schultern.

„Das ist meine Aufgabe als Sucherin" tat sie unschuldig

„Ja. Aber nicht so" sagte er verächtlich

Wieder grinste sie.

„Als hätte es dir nicht gefallen und bestimmt hoffst du dass ich das mal wirklich mache" sagte sie im anzüglichen Ton

Draco grinste.

„Weißt du Cho du bist gar nicht so übel"

„Ich weiß"
 

Er kam zu ihr und fasste sie wieder bei der Hüfte. Zog sie so nah an sich ran, das ihre Lippen nur noch ein Hauch von einander getrennt waren.
 

„Ich glaube wir hätten beide unseren Spaß dabei" zischte er leise und sah zufrieden zu, wie ihre Augen begannen zu leuchten
 

„Da bin ich mir sicher" sprach sie flüsternd zurück bevor sie die wenigen Millimeter besiegte um mit Draco zu einem weiteren aufregenden Kuss überzugehen
 

°°°ENDE°°°

4. Das Geschichtsbuch

# # # Das Geschichtsbuch # # #
 

Es war wieder soweit. Das vierte Jahr für Ginny stand kurz bevor. Als sie mit ihrer Familie, Harry und Hermine den Bahngleis zum Hogwartsexpress betrat tummelten sich all die Schüler mit ihren Eltern und Ladungen von Gepäck. Obwohl Ginny schon Fünfzehn war wollte ihrer Mutter, Molly sie immer noch an die Hand nehmen doch diese wehrte sich strikt dagegen.
 

„Mum!" zischte sie leise als ihre Mutter wieder nach der Hand ihrer Tochter greifen wollte
 

„Aber Ginny, Liebes wenn ich dich verlier" erklärte sie hastig angesichts des Chaos
 

„Ich komm schon zurecht" beharrte Ginny und lief vor zu Hermine, die mit Ron sprach
 

„..und wenn das wieder so ein Fiasko wird mit dem Lernen sag ich dir gleich, das ich da nicht mit mache" erklärte sie ihm gerade und Ron verdrehte nur die Augen
 

„Keine Panik, das wird es nicht. Versprochen aber bitte lass uns nicht jetzt schon vom Lernen sprechen dazu haben wir noch genug Zeit" kam Ron ihr entgegen und fasste nach ihrer Hand
 

Hermine lächelte und lehnte sich an ihn.
 

Ginny verdrehte die Augen. Hier war sie wohl überflüssig. Also lief sie weiter zu Harry, der mit Fred und George sprach. Harry lachte laut auf als Fred ihm etwas erzählte.
 

„Was ist den so komisch, Harry?" wollte sie wissen und blickte ihn neugierig an

Harry schaute zu ihr und schüttelte nur den Kopf.

„Das ist für junge Ohren noch nicht bestimmt" meinte George und Ginny schnaubte, worauf die drei Jungs nur lachten
 

Sie wurde immer noch wie ein Kleinkind behandelt, das ging ihr allmählich auf die Nerven. Trotzig lief sie nun auch vor ihnen her und suchte die Gegend nach bekannten Gesichtern ab doch sie sah nur Malfoy, in den sie geradewegs reinlief.

„Pass doch auf, Wiesel" meckerte er und schubste sie gleich weg

Fast fiel sie zu Boden konnte sich aber noch auf den Beinen halten. Zornig schaute sie auf als dieser seine Kleidung wieder richtete.
 

„Musst nicht gleich übertreiben. Immerhin war es keine Absicht" blaffte sie zurück
 

„Ja sicher" sagte er arrogant
 

Sekundenlang sahen sie sich wütend an bis Malfoy den Kopf schüttelte und an ihr vorbei lief. Nicht noch mal ohne sie anzurempeln. Ginny rieb sich die Schulter und schaute ihm finster nach.
 

„Idiot!"

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„Ginny du bist ja schon im Zug" sagte ihrer Mutter erschrocken als Ginny aus dem Fenster schaute

„Ja ich halt schon mal ein paar Plätze frei. Sag den anderen bescheid, Mum" erklärte sie gelassen

Ihre Mutter nickte und tupfte mit einen Taschentuch ihre Tränen weg.

„Mum, wir kommen doch wieder"

Wieder nickte ihre Mutter und wimmerte tapfer.

„Ja und sei schön artig und mach keine Dummheiten, das gilt auch für deine Brüder. Sie sollen schön auf dich aufpassen" sagte sie fahrig

Ginny verdrehte genervt die Augen sagte aber nichts.
 

„Also mein Schatz, du schreibst mir doch wen ihr da seid?" fragte sie weinerlich
 

Ginny nickte.
 

„Na klar"
 

Sie lehnte sich weiter aus dem Fenster und gab ihrer Mutter noch einen Kuss auf die Stirn bevor sie sich setzte. Wenige Augenblicke später kamen Harry, Ron und Hermine ins Abteil.
 

„Danke Ginny das du uns einen Platz frei gehalten hast" bedankte sich Harry und lies sich neben sie fallen

„Kein Problem"

Als der Zug ins Rollen kamen und sich die Vier von Ms. und Mr. Weasley verabschiedet hatten, fingen Ron und Harry mal wieder an Zauberschach zu spielen. Hermine kramte ein Buch raus und begann zu lesen während Ginny aus dem Fenster starrte. Nach einer Stunde Zugfahrt hörte sie, dass die Dame mit den Süßigkeitenwagen rum ging. Schnell sprang sie auf worauf das Trio fragend aufblickte.
 

„Ich geh mir mal die Beine vertreten" erklärte Ginny und verschwand aus dem Abteil
 

Die freundliche Dame stand noch ganz hinten aber es tummelten sich bereits einige Schüler drum herum, die nicht länger warten wollten. Ginny griff in ihre Tasche und zählte die Münzen ab. Genau drei Goldmünzen fehlten ihr noch, dann würde sie endlich den Betrag beisammen haben. Als sie die Dame beobachte bekam sie ein schlechtes Gewissen, drang aber ihre Schuldgefühle beiseite. Sie hatte keine andere Wahl gehabt.
 

Langsam kam sie näher und schaute sich um. Durch die vielen Schüler fiel sie gar nicht auf. Sie quetschte sich nah genug ran und ging in die Knie, da sie wusste das die Dame die Kasse im vorletzten Fach hatte. Zwischen den Süßigkeiten und den gekühlen Getränken fand sie schließlich die blaue Box, weit offen. Mit zitternden Händen streckte sie ihre Hand aus und nahm sich mit klopfenden Herzen drei Goldmünzen raus. Bevor sie erwischt werden konnten verschwand das Geld in der innen Seite ihres Zauberumhangs. Es passierte alles binnen Sekunden und erleichtert atmete sie auf als es vorbei war. Nicht ahnend das sie genau beobachtet wurde.
 

„Liebes möchtest du auch was?" sprach die Dame mit einem Lächeln zu Ginny, was sie aufschrecken lies
 

„Nein ich hab nur mal geschaut. Danke aber ich möchte nichts" sagte sie hastig und versuchte möglichst mit fester Stimme zu sprechen
 

Die Dame lächelte und wand sich wieder den anderen Schülern zu. Mit schnellen Schritten und immer noch rasendem Herzen verlies sie den Stand. Erst jetzt bemerkte sie wie sehr ihre Hände geschwitzt haben.
 

„Hey Wiesel!" rief ihr eine zu bekannte Stimme nach
 

Wie erstarrt blieb sie stehen und drehte sich langsam um. Malfoy kam mit hämischem Grinsen auf sie zu. Unerwartet packte er sie bei den Haaren und zog sie zu sich ran.

„Hab ich das etwa richtig gesehen?" fragte er herausfordernd und blickte sie kalt an

Ginnys Augen weiteten sich. Er wird sie doch nicht etwa erwischt haben?

„Was meinst du?" fragte sie so unbekümmert wie sie nur konnte

Malfoy grinste.

„Wiesel, Wiesel wer hätte das gedacht. Weißt du ich bin Vertrauensschüler und muss das leider melden" tadelte er sie

„Ich hab keine Ahnung was du meinst" brachte sie entschlossen hervor und versuchte sich von ihm zu befreien doch er hielt sie weiter fest

„So? Na gut, dann klären wir mal auf" meinte er hämisch und drehte sich zum Stand
 

Malfoy setzte gerade an die Dame zu rufen als Ginny kurz entschlossen ihm so feste auf den Fuß trat, das er erschrocken aufschrie und sie los lies. Wütend blickte er sie an aber Ginny zögerte keine Sekunde länger und rannte los. Vor lauter Aufregung hatte sie ganz vergessen wo ihr Abteil war und rannte in das falsche. Als sie die Tür aufriss sahen sie zwei Erstklässler mit großen Augen an.
 

„O... ähm... Verzeihung" stammelte sie und wollte gerade gehen als schon Malfoy vor ihr auftauchte und sie ins Abteil schubste
 

Erschrocken zuckten die Erstklässler zusammen. Malfoy trat ein und knallte die Tür zu bis ihm auffiel das er erstaunt angestarrt wurde.
 

„Los verzieht euch!" schrie er sie an worauf die beiden Jungen mit eingezogenen Köpfen und ängstlichen Blicken aus ihrem Abteil flüchteten
 

Ginny wich zurück bis ans Fenster und blickte Malfoy an.
 

„Du kleines Drecksstück. Erst klaust du und dann hast du noch die Frechheit mir auf den Fuß zu treten. Hast du eine Ahnung wie teuer diese Schuhe waren?!" schrie er sie an worauf sich Ginny sich noch fester ans Fenster drückte

„Ich habe nichts gestohlen" beharrte sie fest nur geliehen ergänzte sie gedanklich
 

Malfoy schnaubte und kam zu ihr. Er packte sie am Arm und zog sie an sich ran. Mit der anderen Hand griff er in ihrer Innentasche und holte das Geld raus. Mit einem hämischen Grinsen schaute er auf sie herab.
 

„Noch nicht mal fähig es zu zugeben. Ihr Weasleys seit echt das Letzte. Schon so arm dran das du klauen musst? Wusste ja gar nicht, dass es euch so schlecht geht" spottete er und Ginny sah ihn funkelnd an

„Du hast doch keine Ahnung" rief sie empört und griff nach dem Geld doch Malfoy brauchte lediglich den Arm zu heben um es Ginny unmöglich zu machen dran zu kommen
 

Er lachte auf als er zusah wie sie sich dennoch abmühte.
 

„Was seit ihr nur für ein armer Haufen wo die Tochter zum klauen geschickt wird" stichelte er weiter

Ginny sah ihn verächtlich an.

„Halt deine verdammte Klappe. Misch dich nicht in Sachen ein, die dich nichts angehen" schrie sie ihn an

Malfoy grinste breit. Langsam Münze für Münze warf er sie auf den Boden.

„Na los Wiesel. Heb sie auf " höhnte er
 

Ginny wich einen Schritt zurück und sah ihn finster an. Sie hätte nie gedacht, dass sie einen Menschen so hassen konnte. Malfoy sah sie belustigend an als er ihr die letzte Münze genau vor ihre Füße warf. Jetzt musste sie sich auch noch demütigen lassen ausgerechnet von ihm aber sie brauchte das Geld. Langsam, was sie viel Überwindung kostete kniete sie sich auf den Boden und hob das Geld auf. Malfoy verschränkte die Arme vor der Brust uns sah ihr lachend zu.
 

„Du bist dir wohl für nichts zu schade"
 

Ginny begann vor Wut zu zittern und ballte die Hände zu Fäusten.
 

„Das gefällt dir nicht wahr" sagte sie leise und musste sich bemühen ihre Stimme im Zaun zu halten
 

Finster blickte sie ihn an.
 

„Zusehen wie andere leiden. Nichts befriedigt dich mehr. Du musst wirklich ein Unmensch sein. Du hattest das Glück reich geboren zu sein, schön für dich, bei mir ist das eben nicht so. Ich musste für die paar Münzen einen Sommer lang arbeiten und habe immer noch nicht den ganzen Betrag zusammen deswegen musste ich stehlen auch wenn ich es ihr wiedergeben werde..." sprach sie hölzern

Malfoy verzog arrogant eine Augenbraue.
 

„Erwartest du von mir Mitleid, oder was?"
 

Ginny schnaubte.
 

„Ganz bestimmt nicht" sagte sie und erhob sich „Dazu bist du doch gar nicht fähig aber weißt du was?" fragte sie und grinste

Malfoy sah sie aus schmalen Augen aus an.
 

„Ich werde niemals um Anerkennung kämpfen müssen. Ich weiß die Dinge zu schätzen. Ich brauche keinen Respekt meiner „Freunde" nur weil sie wissen wessen Sohn du bist. Du hältst dich vielleicht für den Größten und Tollsten aber in Wirklichkeit bist du ein Niemand, der sich im Licht seines Vaters aalt. Keiner würde dir Beachtung schenken, wenn sie nicht wissen würden, dass du ein Malfoy bist. Keiner würde dich anschauen wenn sie nicht wüssten, dass du Lucius Nachfahren bist. Keiner würde sich darum scheren solange es deinen Vater gibt. Nur deswegen bekommst du den Respekt, die Bewunderung nur weil sie wissen was für einen Vater du hast" sagte sie nun selbstbewusster
 

„Sei ruhig du Dreckstück" presste Malfoy aus zusammengebissen Zähnen hervor
 

„Scheiße nicht wahr? Ich brauch nicht um Anerkennung zu kämpfen, denn auf geheuchelten kann ich verzichten. Ich muss mich nie bemühen allen Erwartungen gerecht zu werden schließlich geht es nicht um deinen Ruf, wie du wohl immer denkst. Es geht einzig und allein um den deines Vater und so wird es immer sein. Alles was du schaffst fällt doppelt und dreifach auf deinen Vater zurück. Man wird dich beglückwünschen, keine Frage aber am Ende wird dein Vater im Vordergrund stehen, wie immer und so wird es immer sein. Und nun sag mir noch einmal wer hier arm dran ist?" fragte sie nun herausfordernd und blickte ihn mit Kälte an
 

Blind vor Wut drückte er sie gegen das Fenster. Erschrocken keuchte sie auf und für einen Moment blieb ihr die Luft weg.

„Sag du mir nicht wie mein Leben ist. Du hast doch keine Ahnung" sagte er tiefgrollend und blickte sie an

Er packte sie wieder bei den Schultern und sein Griff verfestigte sich. Ginny merkte das seine Hände zitterten. Diesmal war sie es die ihn verächtlich angrinste.

„Schon merkwürdig, wenn selbst ich recht habe wobei ich doch nur das arme nichtsnutzige Wiesel bin" sagte sie und legte Spott in ihre Stimme

Malfoy sah sie kalt an.

„Du bist ein mieses Dreckstück, das so tut als hätte sie Ahnung von mir. Dabei weißt du gar nichts von mir, gar nichts!" sagte er und stieß sie gegen das Fenster
 

Ginny biss die Zähne zusammen und versuchte nicht aufzuschreien als sie spürte wie sich die Fensterbank in ihr Kreuz bohrte. Malfoy wich zurück und sah sie lange an. Sie konnte seine Mimik nicht deuten, die wie immer jegliche Gefühlsregung verbannte.
 

„Vielleicht wird es mal Zeit, dass du endlich aufwachst" sagte sie laut und Malfoy sah aus als wolle er etwas erwiedern, lies es aber doch sein

Mit einem letzten Blick verlies er das Abteil und lies die Tür ins Schloss fallen. Ginny sank zu Boden und konnte fühlen wie ihr Herz hämmerte. War das gerade ein Traum oder hatte sie Malfoy gerade zum ersten Mal in die Flucht geschlagen?

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Nachdem sich Ginny von dem Schrecken erholt hatte, rollte bald der Hogwartsexpress im Bahnhof ein. Seit Malfoy aus dem Abteil verschwunden war, hatte sie ihn nicht mehr gesehen auch keine Beschwerde über Diebstahl ist ihr zu Ohren gekommen. Bis jetzt hatte er also geschwiegen aber wie lange würde das weiter gehen? Bei dem bloßen Gedanken daran aufzufliegen wurde ihr schlecht.
 

„Ginny kommst du?" fragte Hermine und schaute sie fragend aus der Kutsche heraus an
 

Völlig in Gedanken sah sie auf.
 

„Ja gleich" sagte sie schnell worauf sich Hermine in das Polster fallen lies und die Jungs einstiegen
 

Ginny sah zu den anderen Kutschen und sah weiter vorne wie Malfoy wartete bis Zabini eingestiegen war. Als hätte er gewusst, dass er beobachtet wurde blickte er direkt in Ginnys Richtung. Diese sah erschrocken zurück. Hätte Blicke töten können, dann wäre sie jetzt tot, da war sie sich sicher so kalt und hasserfüllt wie Malfoy sie ansah, das es ihr schon beinah wehtat. Schnell schüttelte sie über sich selbst den Kopf und stieg in die Kutsche als auch Ron anfing zu drängeln.

„Alles okay bei dir?" fragte Harry, der neben ihr saß und sie mit gerunzelter Stirn ansah

„Ja ich hab nur totalen Hunger" log sie lächelnd

Hermine grinste.

„Tja der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm" sagte sie und küsste Ron auf die Wange

„Welcher Apfel?"

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Nachdem auch nach drei Tagen keine Meldung zu hören war faste Ginny wieder neuen Mut, dass sie doch noch glimpflich raus kommen würde. Doch der Mut hielt nicht lange als sie ihr einfiel was für ein Fach jetzt anstand. Geschichte und ihr fehlte immer noch das Buch. Missmutig lief sie zum Korridor und sah schon ihre Klassenkameraden an der Tür stehen.
 

„Schau da ist sie wieder" zischte Sherry ihrer Freundin Melissa ins Ohr, diese kicherte

„Bäh dieser Umhang. Total alt und verfilzt" sagte sie etwas lauter damit auch die anderen lachen konnte
 

Ginny lehnte sich weiter weg von ihnen gegen eine Wand und versuchte die Bemerkungen zu ignorieren. Als sie zum ersten Mal hörte wie Percy von seinem ersten Jahr in Hogwarts schwärmte, träumte sie von nichts anderem mehr als auch endlich auf diese Zauberschule gehen zu können. Immer wieder flehte sie ihre Brüder an sie mit zunehmen aber sie war zu jung und ihre Mutter hätte sie nicht gehen lassen.
 

„Deine Zeit kommt auch noch" hatte sie immer wieder gesagt und nun war es soweit
 

Seit vier Jahren besuchte sie die Schule und hasste sie. Seit ihren ersten Jahren blieb sie von den Schikanen und Beleidigungen ihrer Mitschüler nicht verschont, den man konnte ihr die Armut ansehen. Richtige Kleidung konnte sie sich nie leisten und musste deshalb wie Ron eins, die abgetragenen Sachen ihrer Brüder tragen, die ihr oft viel zu groß waren.
 

„Bestimmt ist es derselbe Umhang aus dem letzten Jahr" bemerkte Justin abfällig und für einen Moment erinnerte Ginny ihn an Malfoy
 

Er hatte den arroganten Blick perfekt drauf und hielt sich ebenfalls für den Größten. Wütend funkelte sie ihn an schwieg aber. Was sollte sie auch sagen? Jeden Versuch sich zu wehren ging in Gelächter unter und sie hatte es satt ihre Zeit zu verschwenden.
 

Sie richtete ihren Blick woanders hin und fast blieb ihr da Herz stehen als sie Malfoy um die Ecke kommen sahen. Erhaben wie es seine Art war Schritt er natürlich nicht alleine durch die Gänge. Eine Traube aus treuen Slytherin folgte ihm. Ginny wäre am liebsten eins mit der Wand geworden. Was würde er denken wenn er sie sieht? Sie hier total abgesondert von ihrer Klasse. Ihre Mitschüler hielten die Luft an als sie Malfoy sahen und schwiegen nur Justin sah Ginny argwöhnisch an.
 

Malfoy blickte sich mit erhobenem Kinn um und sah das Wiesel allein an der Wand stehen. Er wurde etwas stutzig lief aber weiter.

„Ich wette sie hat es nicht geschafft alle Bücher zu kaufen. Wie auch ohne Geld" flüsterte Justin zu seinem Freund, in dem Moment als Malfoy an den beiden vorbeilief
 

Von der Seite aus sah er den Gryffindorjungen an, der sich sofort erwischt fühlte und rot anlief.

Als Malfoy und sein Gefolge verschwunden waren schien die Situation wieder entspannter zu werden und Ginny sah wie Professor Bins auf sie zu watschelte.

Sie haben Angst vor ihm stellte Ginny fest und musste grinsen

Wer hätte gedacht, dass Justin ein Feigling ist, wenn Malfoy in der Nähe ist.

Schade, dass wir nicht befreundet sind. Malfoy würde ihn sicherlich fertig machen überlegte sie blitzartig und hätte sich am liebsten geohrfeigt

Mürrisch ging sie in den Klassenraum.
 

Malfoy und ich, Freund? Vorher geht die Welt unter als das passiert.
 

Ginny platzierte sich wie immer ganz hinten damit sie nicht während der Stunde mit Papierkügelchen beworfen werden konnte, wie es sonst der Fall war. Hinten hatte sie wenigstens ihre Ruhe, den niemand wollte sich freiwillig zum „Straßenmädchen" setzen, wie Justin sie gerne nannte.
 

„So dann schlagt mal eure Bücher auf" sagte Binns hastig und kramte in einem Papierberg rum

Bücher! Ginnys Herz raste. Was sollte sie jetzt tun? Angespannt kaute sie auf ihrer Unterlippe herum als sie sah wie der Rest der Klasse, die Bücher hervorholte. Sie hatte in den ersten Tagen total vergessen sich ein Buch zu holen.

Warum musste es auch unbedingt eine Neuerscheinung sein, dann wäre es weit aus billiger gewesen fluchte sie innerlich

„Miss Weasley was ist mit ihnen?" drang nun Binns Stimme an ihr Ohr

Erschrocken blickte sie auf.

„Was?"

„Ihr Buch es liegt immer noch nicht auf den Tisch" erinnerte er sie mit einen Kopfnicken auf ihr leeres Pult hindeutend

„Ja, ach so. Wissen Sie ich habe es versehentlich in meinem Schlafraum vergessen" log sie schnell und spürte wie ihre Wangen brannten als sie sah, das die ganze Klasse zu ihr blickte

„Vergessen" schnaubte Justin verächtlich und geradeso laut das es Binns schlechte Ohren nicht wahr nahmen

Tadelnd zog er eine Augenbraue kraus.

„Na dann gehen Sie und holen Sie es" sagte er warnend und Ginny stand hastig auf

„Ja tut mir Leid" stammelte sie weiter und verlies den Raum

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„Vergessen! Tolle Ausrede. Wie blöd bin ich eigentlich?" fluchte Ginny vor sich hin und lief ziellos durch die Gänge

„Was mach ich nur?"

Seufzend lehnte sie sich gegen die kalte Steinwand. Wie sollte sie auf die Schnelle das Buch herkriegen? Da schoss ihr Hermine durch den Kopf.

„Natürlich, die Bibliothek" sagte sie erleichtert
 

Schulbücher mussten ja auch in der Schulbibliothek zu finde sein. Schnell rannte sie los und kam wenig später völlig aus der Puste bei Miss Pince an.

Diese verzog das Gesicht und richtete ihre Brille als sie die Schülerin sah. Eine höchst ungewöhnliche Zeit, dass gerade jetzt Schüler ihre Bibliothek aufsuchten, immerhin war Unterricht.
 

„Was kann ich für Sie tun?" fragte sie spitz
 

„Ich... brauche das Geschichtsbuch von Barbeleck dem Großen... für das vierte Schuljahr" erklärte sie außer Atem und holte danach tief Luft

„Barbeleck... Barbeleck... die Neuerscheinung?" fragte sie weiter als sie eine Liste überflogen hatte
 

Ginny nickte.
 

„Tut mir Leid, die haben wir noch nicht, die werden erst in 2 Monaten geliefert" erklärte sie dann

Ginny sah sie bestürzt an.
 

„2 Monate?"
 

„Aber ja. Die Ausgabe ist brandneu und die Stückzahl muss noch gedruckt werden. So was dauert" erklärte sie fast schon empört

„O na gut haben Sie vielen Dank" gab Ginny matt zurück und verlies elend die Bibliothek
 

Jetzt war sie wirklich aufgeschmissen. Sie konnte nicht 2 Monate lang vertuschen das sie kein Buch hatte und nach Hogsmade konnte sie auch nicht, da ging sie seit ihrem ersten und letzten Besuch nicht mehr hin. Weil sie wusste das sie dort erstrecht den Gemeinheiten ihrer Klasse ausgesetzt war, die sie ungeniert durch ziehen konnten.
 

„Na warum den so niedergeschlagen?"
 

Ginny blickte erschrocken auf und entdeckte Justin, der sie grinsend ansah.

„Was machst du denn hier?" fragte sie schockiert
 

„Professor Binns hat sich gefragt wie lang man brauchen kann um ein Buch zu holen und da habe ich mich erboten mich nach dir zu erkunden" erklärte er arrogant und besah sich seiner Fingernägel
 

Er macht Malfoy wirklich Konkurrenz ging es Ginny durch den Kopf

„Wie sozial von dir" gab sie sarkastisch von sich

„Keine Rede wert. Und schon das Buch gefunden? Oder hast du es gar nicht?" fragte er grinsend und Ginny wurde rot

„Lass mich zufrieden"

„Also hast du es nicht und die Bibliothek hat es auch nicht. Oje wie blöd" tat er mitleidig und seufzte theatralisch
 

Ginny sah ihn finster an und musste sich korrigieren. Wenn sie einen Menschen mehr hassen würde als Malfoy dann war es Justin.

„Wie kann es sein, das so ein arroganter und überheblicher Vollidiot wie du in Gryffindor ist? In Slytherin wärst du wenigstens unter gleich Gesinnten" blaffte sie wütend

„Wie kann es sein das ein dreckiges Straßenkind wie du überhaupt auf Hogwarts zugelassen wird?" fragte er im selben Ton zurück

„Weil sie für Magier und Hexen sind und ich bin eine Hexe, du Pfeife!"

„Im Mittelalter hätte man dich verbrannt! Sei froh das die Schule abgesehen von den Büchern kostenlos ist sonst würde man dich und deine ganzen Brüder hier nicht sehen. Ihr seid echt eine Schande für die Zauberei“ sprach er höhnend weiter
 

Ginny sah ihn wütend an. Sie spürte wie ihrer Hände vor Zorn zitterten.

„Du elender..." zischte sie leise

„Was denn? Na los spuck es schon aus, Straßenkind!"
 

Ginny sah ihn nur einfach an. Sie war zu aufgebracht und wenn sie weiter gesprochen hätte, hätte sie sich sicherlich in Schwierigkeiten gebracht. Auch wenn es ihr schwer fiel ruhig zu sein, sie durfte Justin keinen Anlass geben sie zu verpetzen darauf wartete er nur.
 

Also reckte sie das Kinn und lief an ihm vorbei. Zu mindestens wollte sie es aber Justin hinderte sie daran. Er hielt sie am Umhang fest und schleuderte Ginny gegen die Wand. Keuchend blickte Ginny auf. Der blaue Fleck von Malfoys Attacke tat noch weh, der Schmerz den Justin verursachte kam noch hinzu. Barsch drückte er sie gegen die Wand und sah sie hinterlistig lächelnd an.

„Du wirst es noch bereuen jemals auf diese Schule gegangen zu sein" zischte er bedrohlich
 

„Du bist kein Gryffindor so was würde ein wahrer Gryffindor nie tun" entgegnete sie ihm fest
 

„Was interessiert mich der Edelmut, ich..." fing er an doch wurde von zwei Armen unterbrochen
 

„Das reicht jetzt" sprach eine Stimme, die Ginny nur so deutlich kannte

Malfoy hatte Justin an den Schultern gepackt und von Ginny weggezogen. Diese staunte nicht schlecht.

„Es gehört sich nicht einem Mädchen aufzulauern und überhaupt wieso bist du nicht im Unterricht?" meckerte er Justin an, der nun gar nicht mehr so überlegen wirkte
 

Eher schüchtern und ängstlich.
 

„Ich... ich wollte gar nicht..." stammelte er und Ginny musste sich ein Lachen verkneifen, es tat gut Justin so zu sehen, an diesen Anblick konnte sie sich glatt gewöhnen

„Los verschwinde" blaffte Malfoy ihn an und seine Kälte die in der Stimme lag hätte Snape Konkurrenz machen können
 

Sofort verschwand Justin aber nicht um noch mal wütend zu Ginny zu blicken. Diese atmete erleichtert aus als sie Justin nicht mehr sah. Dann sah sie zu Malfoy und fühlte sich plötzlich unwohl. Auch wenn sie es nicht zugeben wollte Malfoy hatte sie gerade gerettet. Justin hätte wer weiß was mit ihr angestellt. Aber warum hatte Malfoy das getan?
 

„Danke" murmelte sie verlegen
 

Malfoy blickte sie kalt an.
 

„Bild dir nichts drauf ein. Ich mache nur meinen Job"
 

Ihre Verlegenheit verschwand sofort und Wut nahm den Platz ein.
 

„Schon gut ich hab mich nur bedankt" meckerte sie
 

Wieso mussten alle Jungs nur so arrogant sein? Na ja alle außer Harry und ihre Brüder...
 

„Wer war das?" fragte Malfoy und verschränkte die Arme vor der Brust
 

„Justin. Wir gehen in die selbe Klasse" erzählte Ginny verdutzt „Er hasst mich" fügte sie leise hinzu
 

„Kommt mir bekannt vor" sagte Malfoy grinsend
 

Ginny zog eine Augenbraue kraus.
 

„Ja es ist fürchterlich wer sehr er mich an dich erinnert. Beide total arrogant und überheblich" konterte sie
 

„Wohl eher nicht. Immerhin habe ich dir geholfen. Ich glaube kaum dass der Knirps das mal machen würde"

Ginny lachte. Knirps war nicht schlecht. Gegen Malfoy wirkte Justin trotz seiner Fünfzehnjahren wirklich wie ein Knirps, da Malfoy ihn über einen Kopf überragte.
 

„Wieso hast du das getan?" fragte sie nun und blickte ihn direkt an

„Hätte ich es lassen sollen?" fragte Malfoy zurück

Ginny wollte drauf gerade was erwidern als Malfoy einfach weitersprach.

„Du hattest recht mit dem was du gesagt hast aber einen Unterschied gibt es. Ich werde nicht so enden wie er. Das tue ich mir nicht an" fuhr er fort und atmete laut aus
 

Ginny runzelte die Stirn aber Malfoy ging und lies sie verwirrt zurück. Bis ihr klar wurde das sie dabei war sich ein Haufen Ärger einzuhandeln und das Buch immer noch nicht hatte.

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Binns strafte sie mit einer langen Standpauke vor der ganzen Klasse. Die Klasse amüsierte sich köstlich bis er anfing ihr am Schluss noch 15 Punkte abzuziehen. Danach wurde Ginny verächtlich angeblickt. Ihr war das relativ egal. In Binns Aufregung hatte er sie nicht mehr auf das Geschichtsbuch angesprochen und eine Strafarbeit blieb ihr auch erspart. Ihr kleines Glücksgefühl schwand aber als sie runter in den Kerker musste als nächstes hatte sie Zaubertränke bei Snape und mit einer Horde Slytherin dazu. Sie dachte immer ihrer eigenen Klassenkameraden wären schon unerträglich.
 

Im Kerker angekommen sollten sie sich in Partnerarbeit zusammen finden. Natürlich blieb Ginny allein und ihr wurde speiübel als sich Justin „opferte". Snape war das ziemlich egal und zauberte nun die Vorgehensweise auf die Tafel. Heute hatten sie die Aufgabe einen Feuertrank zu brauen wobei sie die Wirkung und den Verwendungszweck wieder vergessen hatte als Justin sie anrempelte. Wütend blickte sie auf.
 

„Na hopp hol die Zutaten oder glaubst du ich will hier Wurzeln schlagen" befahl er barsch und Ginny lief mürrisch zum Schrank
 

Nach wenigen Minuten kam sie zurück. Schweigend begannen beide die Zutaten zu Recht zu schneiden, was ihr lieber war. Wenn Justin den Mund hielt konnte sie seine Nähe grad so ertragen. Aber es machte sie auch skeptisch ihn so ruhig zu sehen. Als würde er die Chance nicht ungenutzt lassen sie zu schikanieren. Vielleicht hatte er bereits seinen Plan geschmiedet. Plötzlich fluchte Justin laut auf.
 

„Du hast den Ingwer vergessen" meckerte er genervt und Ginny marschierte ein weiteres Mal los

Wie sie es hasste rumkommandiert zu werden. Als sie zurück kam sah Justin sie nur an.

„Na los gib ihn dazu" forderte er auf, schon da hatte sie misstrauisch gewesen sein müssen
 

Mit gerunzelter Stirn gab sie den Ingwer dazu und rührte den Trunk gleichzeitig im gegengesetzten Uhrzeigersinn um. Er begann zu zischen und blubberte auf. Verwirrt machte Ginny weiter. Das würde sicherlich gleich aufhören. Tat es, in Form einer Explosion. Ginny schrie auf und durch den Knall schreckten auch die restlichen Schüler zusammen. Ihre Hände schienen fast vollkommen bedeckt mit der Flüssigkeit zu sein und auch ihr Gesicht und der Hals blieben nicht verschont.
 

„Professor" schrie Justin, der komischerweise ohne Schaden davon kam als mit etwas Abstand, das Spektakel ansah
 

Snape erhob sich und schritt fast schon gelangweilt zum Schauplatz.
 

„Was ist passiert?" fragte er monoton
 

„Ich weiß nicht..." stammelte Justin entsetzt
 

Snape sah zu Ginny dann zum Arbeitstisch. Auf ihrem Schneidebrett lag eine angeschnittene Trollwurzel. Er verdrehte die Augen.
 

„Miss Weasley Sie haben die falsche Zutat gegeben. Gehen sie zu Madam Pomfrey" sagte er ruhig als wäre nichts passiert
 

„Ich geh mit ihr" meldete sich Justin pflichtbewusst
 

Snape nickte nur und ging zurück zu seinem Pult. Ginny ließ sich von Justin aus dem Kerker ziehen. Sie bekam kaum mit was um sie geschah. Viel mehr quälte sie eine unerträgliche Hitze als hätte die Flüssigkeit ihrer Haut verbrannt. Sie schaute auf ihrer Finger und keuchte erschrocken auf. Überall hatten sie gelbliche Brandblasen gebildet, die nicht nur widerlich stanken sondern auch fürchterlich brannten.

„Das sieht aber schlimm aus" begutachte Justin ihrer Brandblasen mit einem Lächeln

„Das warst du" zischte sie und fühlte auch die unerträgliche Hitze auf ihrem Gesicht

Sie wollte lieber nicht wissen wie sie jetzt aussah.

„Ich?" tat Justin erstaunt „Niemals!"

Er schob sie weiter die Gänge entlang. Ginny versuchte sich zu wehren aber der Schmerz ließ sie schwächeln.

„Lass mich los. Ich muss zu Pomfrey" sagte sie laut

„Später" kam es hinter ihr gehässig

Er ließ sie los und Ginny drehte sich wütend um.

„Was soll der Scheiß?!" schrie sie wütend doch Justin hatte seinen Zauberstab gezückt

Leise murmelte er etwas vor sich hin und Ginny spürte wie ihrer Glieder steif wurden. Ihr gesamter Körper schien zu versteinern.

„Was...?" setzte sie an

„Erstarrt damit du nicht weg laufen kannst" sagte er amüsiert und verschränkte die Arme vor der Brust

„Du bist doch krank!" stieß sie schwer atmend hervor und versuchte den Schmerz zu ignorieren

Den Gefallen wollte sie Justin nicht tun. Er lachte.

„Die Brandblasen werden sie immer tiefer in deine Haut fressen und hässliche Narben hinter lassen. So wie du es verdient hast" sagte er gierig und sah sie an

„Na los flehe das ich dir helfen soll" rief er aus und lachte

„Lieber verreck ich" versuchte Ginny so zornig wie sie konnte zu sagen aber das Sprechen viel ihr immer schwerer
 

„Du schon wieder!" dröhnte eine Stimme und noch nie war Ginny dankbarer gewesen

Malfoy war geradewegs um die Ecke gekommen als er Justin sah. Justin schien selbst zu versteinern. Wütend blickte Malfoy ihn an bis sein Blick an Ginny hängen blieb. Erschrocken weiteten sie seine Augen und er kam zu ihr.
 

„Bei Salazar was hast du mit ihr gemacht?" fragte er und besah sich die Brandblasen
 

„Los, du musst sofort in den Krankenflügel" rief er aus und Ginny schüttelte den Kopf
 

„Ich kann nicht" flüsterte sie
 

„Was?" irritiert sah er sie an bevor er nach ihrem Arm griff und versuchte sie mit zu nehmen
 

Doch Ginny rührte sich nicht. Schockiert begriff Malfoy und drehte sich zu Justin, der gebannt zu Malfoy blickte.

„Du hast sie erstarren lassen. Spinnst du! Los heb den Zauber auf!" schrie er ihn an und Justin gehorchte erschrocken
 

Ginny spürte wie die bleierne Schwere von ihr lies und setzte zaghaft einen Fuß vor dem anderen. Sie hatte völlig das Gleichgewicht verloren und um sie herum schien alles immer schwärzer zu werden. Hilfesuchend sah sie zu Malfoy auf.

„So kommen wir nie an" sprach dieser ungeduldig und ehe sich Ginny versah lag sie bereits in Malfoys Armen, der sie mit schnellen Schritten zum Krankenflügel trug

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Madam Pomfrey hätte sich fast an ihren Kaffee verschluckt als Malfoy die Tür eintrat und mit Ginny auf dem Arm im Krankenflügel stand. Als sie das Mädchen mit den Brandblasen sah sprang sie sofort auf.
 

„Himmels Willen, was ist den passiert?" fragte sie hektisch und dirigierte Malfoy zu einem freien Bett, wo er sie absetzte

Ginny konnte kaum die Augen offen halten und wollte antworten als Malfoy dazwischen funkte.
 

„Das ist jetzt egal tun sie ihren Job!" schrie er sie an worauf Madam Pomfrey etwas durch den Wind zum Medikamentenschrank lief
 

„Hattet ihr Zaubertränke?" fragte Malfoy Ginny, die nur nicken konnte „Was für einen Trank solltet ihr machen?" fragte er weiter
 

"Fe...Feuertrank" storrte Ginny
 

Malfoy nickte und sah wie Madam Pomfrey mit einer Salbe zurück kam. Sie öffnete sie und Malfoy ging regelrecht in die Luft.

„Sagen Sie mal wo haben Sie den ihren Job gelernt? Sind Sie blöd oder sehen Sie nicht das, dass die völlig Falsche Methode ist um ihr zu helfen!" schrie er sie an, vor Schreck lies Madam Pomfrey die Salbe fallen
 

„Dagegen hilft nur einen Schlangenpaste. Sie musste einen Feuertrank brauen und so eine Nebenwirkung-„ er zeigte auf die Brandblasen „tritt dann auf wenn man statt einer Zwergknolle eine Trollwurzel dazu gibt. Sie sehen sich sehr ähnlich deshalb auch leicht zu verwechseln" erklärte er in einem Atemzug

Madam Pomfrey richtete ihre Brille auf und schien den Tränen nah.

„Bitte wenn sie alles besser wissen, dann machen sie doch jetzt meinen Job!" rief sie erzürnt und verschwand
 

Malfoy starrte ihr fassungslos nach und ging zum Medikamentenschrank. Während er die Paste zubereitete fluchte er vor sich hin. Bis ein quälendes Stöhnen ihn auf blicken lies. Schnell machte er die Paste fertig und ging zu Ginny.

„Wiesel hörst du mich?" fragte er und stellte eine größere und eine kleinere Schale auf einen Stuhl ab
 

Wieder nickte sie. „Ja" es kam nur geflüstert

„Du musst auf stehen" sagte er im scharfen Ton und Ginny tat es

„Wer hätte das mal gedacht" murmelte Malfoy vor sich her und legte ihren Schulumhang ab

Gerade wollte er ihre Bluse aufknöpfen als Leben in den Körper zu erwachen schien.

„Was tust du?" fragte sie schockiert

„Glaub mir, nichts was ich nicht tun muss. Dein Hals ist voller Wunden und ich muss sie beschmieren und zwar heute noch!" sagte er schroff und drehte sie um

Vorsichtig öffnete er die Knöpfe und streifte ihr die Bluse ab. Als Ginny nur noch in BH mit dem Rücken zu ihm gewandt stand glaubte sie ihr schlimmster Alptraum wurde gerade zu Realität.
 

„Hier" drang seine Stimme an ihr Ohr als er sich vorbeugte und die Bluse um ihre Brust spannte und an ihrem Rücken mit den Ärmeln verknotete

„Zufrieden?" kam es von ihm genervt als Ginny merkte das Malfoy sie mit dem Stoff bedeckt hatte
 

Sie nickte und drehte sich um.
 

„Tauch deine Hände hier ein" sagte er und hielt ihr die große Schüssel hin

Wieder tat sie worum er verlangte und seufzte erleichtert als die Kälte ihre Finger zu kühlen begann. Zwar fühlte sich die gräuliche Paste schleimig und klumpig an aber sie half.
 

„Setz dich" sagte Malfoy knapp und Ginny setzte sich auf das Bett
 

Er selbst nahm nun die kleine Schüssel in die Hand und nahm etwas mit seinen Mittel- und Zeigefinger heraus und begann damit ihr Kinn mit der Paste zu bestreichen, wobei er sich zu ihr runter beugen musste. An der Stirn und Wange. Dann legte er die Schüssel neben sie aufs Bett und umfasste mit seiner freien Hand ihren Hals.
 

„Dreh deinen Kopf zur Seite" bat er sie leise und machte an ihrem Hals weiter
 

Ginny war froh nicht mehr direkt seinen eisgrauen Augen ausgesetzt zu sein. Unbehaglich versuchte sie krampfhaft nicht seine Berührungen zu genießen. Die Hand die immer noch auf ihren Hals ruhte machte ihr ebenfalls zu schaffen. Es war so unreal das Malfoy vor ihr stand und ihr half. Dann auch noch auf so fürsorgliche Art und Weise. Die Stille drückte wie Beton auf ihrer Ohren und außer ihren und Malfoys Atem war nichts zu hören.
 

„Werden Narben zurück bleiben?" fragte sie um irgendwas zu sagen außerdem wollte sie wissen ob Justin recht hatte
 

„Hab ich Narben?" fragte Malfoy, wie es seine Art war arrogant zurück
 

Irritiert blickte Ginny zu Malfoy, der sogleich wieder ihren Kopf weg drehte.

„Nicht" zischte er im gewohnten Tonfall
 

„Ich hab das auch erlebt und wenn die Paste gut genug einzieht bleiben keine Narben zurück. Mann muss nur schnell handeln sonst geht man dabei drauf" erklärte er und Ginny fühlte wie ihr Herz einen Schlag aussetzte
 

Wie lange hätte Justin sie fest gehalten? Was wäre passiert wenn Malfoy nicht gekommen wäre? Ihr wurde schlecht als ihr klar wurde in welcher Gefahr sie schwebte und gleichzeitig wütend auf Justin.

„So das war's" erklärte Malfoy und wischte sich die Hände an einem Handtuch ab während er sein Werk noch mal kritisch beäugte

„Am besten bleibst du für die nächsten drei Tage hier. Die Paste muss morgens und abends aufgetragen werden. Eine Stunde bleibt sie drauf sonst wird es zu kalt" erklärte er und trat zurück

Ginny blickte ihn an und er schaute fragend zurück.

„Was?"

„Woher weißt du das alles?" fragte sie bewundernd und Malfoy grinste

„Ich bin eben ein Meister meines Fachs" sagte er eingebildet

Ginny verdrehte die Augen.

„Zaubertränke?"

Malfoy nickte.

„Wenn man so gut ist wie ich sollte man alle Nebenwirkungen kennen, die einen Trank verursachen können und deren Heilungen natürlich" erklärte er mit Stolz

Wenn Ginny halb so gut wie Malfoy wäre, wäre sie Justin nicht mehr unterlegen. Sie werden noch viele Tränke brauen und Justin wird immer wieder versuchen ihren Trank zu verunstalten. Er würde nie auffliegen schließlich wusste Snape genau wie grottenschlecht sie in diesem Fach war.

Plötzlich kam ihr eine Idee und bevor sie darüber weiter grübeln konnte kam die Frage schon über ihre Lippen.
 

„Kannst du mir Nachhilfe ihn Zaubertränke geben?" fragte sie und wurde sich erst jetzt im klaren worum sie Malfoy bat
 

Das dürfte die Krönung für ihn sein. Er zog eine Augenbraue kraus und grinste sie an.
 

„Ich soll dir helfen?" fragte er langsam als müsste er Wort für Wort auskosten

Ginny schluckte ihren Zorn runter.

„Bitte! Ich will nicht, dass so was noch mal passiert und ich weiß nicht was für Tränke wir noch alles brauen werden. Ehe ich mich versehe hat mich Justin in eine Kerkerlake verwandelt oder so" erklärte sie hastig

Malfoy sah so aus als ob er es auf die Verwandlung nicht ankommen lassen sollte.

„Außerdem könntest du zeigen wie gut du bist. Wenn Snape das erfährt wird dir das sicherlich Punkte bringen" versuchte sie ihm zu schmeicheln

Malfoy schien darauf anzuspringen.
 

„Ich bin wirklich untalentiert und mit deinem Wissen würde ich bestimmt Klassenbeste werden, was wiederum Snape gefallen wird schließlich weiß er wegen wem ich mich verbessert habe" machte sie weiter und hätte würgen können wie sie anfing um seine Gunst zu werben
 

„Gar nicht so blöd, Wiesel. Also schön, wenn du wieder in Ordnung bist, dann treffen wir uns Samstagnachmittag im Kerker" sagte er nach längerem Überlegen

„Wunderbar" stieß Ginny zufrieden aus und Malfoy wand sich zum Gehen

An der Tür blieb er noch mal stehen und drehte sich um.

„Glaub ja nicht das tue ich für dich" sagte er warnend und Ginny nickte, dann ging er
 

Zufrieden lehnte sich Ginny zurück. Malfoy wurde also gefügig wenn man ihm nur richtig schmeichelte. Wirklich interessant.

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Gleich am nächsten Tag kam Hermine in den Krankenflügel gestürmt, im Schlepptau Ron und Harry. Als sie Ginny sah setzte sie sich sofort an ihr Bett und hielt mitfühlend ihre Hand, wenn auch nur ganz vorsichtig.
 

„Ginny das ist so furchtbar. Wer war das?" fragte sie besorgt und Ginny wiederstand den Drang ihr zu sagen das sie sich wie ihrer Mutter aufführte
 

„Wieso wer? Es war ein Unfall. Ihr wisst doch wie schlecht ich in Zaubertränke bin" log sie
 

„Soll ich Molly einen Brief schreiben?" bot Hermine an und Ginny und Ron schrieen sofort auf
 

„Bloß nicht, die wird dann noch hier her kommen" meinte Ron hektisch
 

„Und mich bemuttern" ergänzte Ginny schrill
 

„Und mich anschreien, das ich nicht richtig aufgepasst habe" setzte Ron noch heißer dazu
 

„Okay, okay ich hab ja verstanden" kam es von Hermine kleinlaut und Ron seufzte zufrieden und rutschte erleichtert gegen die Stuhllehne
 

„Die Katastrophe wäre somit verhindert" sagte er nun ausatmend und auch Ginny lehnte sich zurück gegen ihr Kopfkissen
 

„Wie lange musst du noch hier bleiben?" fragte nun Harry

„Bis übermorgen. Bis diese Paste seinen Dienst getan hat"

„Das ist unglaublich" entfuhr es Hermine und betrachtete nun die Paste genauer

„Solche Heilmethoden wurden vor rund 100 Jahren angewandt. Das Madam Pomfrey so was drauf hat erstaunt mich wo sie doch sonst immer ein wenig neben der Spur steht" erklärte sie bewundernd und gluckste zum Schluss

Ginny kicherte verschwieg aber wer wirklich auf diese Idee kam.

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Nach drei Tagen des Nichtstuns war Ginny froh als sie den Krankenflügel am Freitagabend verlassen konnte. Sie fühlte sich wieder putzmunter und die Bläschen waren überall verheilt. Keine hässlichen Narben und vor allem kein Schmerz mehr. Sie konnte nicht vermeiden, dass sie Malfoy unglaublich dankbar gewesen war und fragte sich was passiert wäre, wenn Madam Pomfrey sie wirklich mit dieser Salbe behandelt hätte.
 

Lächelnd ging sie zum Gryffindorturm. Vielleicht ist Malfoy in Wirklichkeit gar nicht so schlimm wie sie immer dachte. Immerhin hatte er ihr zweimal aus brenzligen Situationen geholfen, auch wenn er Vertrauensschüler war. Es war keine Seltenheit das Malfoy selbst dann nicht eingriff wenn Schüler ungerecht behandelt wurden, geärgert oder beleidigt wurden. Waren die Opfer Schüler die Malfoy selbst nicht leiden konnte, tat er als würde er nichts mitbekommen oder beschäftigte sich mit „Wichtigerem" aber bei ihr war er sofort zur Stelle. Das gefiel ihr und löste in ihr eine wohltunende Wärme aus.
 

Als das Portrait der fetten Dame aufschwang waren kaum noch Schüler da. Weder Ron, Harry oder Hermine. Sie schienen wohl vergessen zu haben dass sie heute wieder von Madam Pomfrey offiziell als Gesund erklärt wurde. Das trübte ihre Stimmung ein wenig und sie ließ sich auf dem Boden vor dem Kamin nieder und starrte ins Feuer.
 

„Wie es aussiehst hast du überlebt"
 

Ginny war eingenickt als eine Stimme sie wieder aus dem Dämmerschlaf rüttelte. Fragend schaute sie sich um und sah Justin, der auf einem Sessel Platz genommen hatte. Er war der einzige abgesehen von ihr der noch im Gemeinschaftsraum war.

„Wie du siehst" gab sie matt zurück und stand auf

Diesmal schaute sie ihn argwöhnisch an und hielt sicheren Abstand.
 

„Schade..." sagte er resigniert und starrte ins Feuer
 

„Justin was willst du eigentlich von mir? Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen? Meinetwegen beachte mich nicht aber geh mir nicht auf die Nerven. Ich habe dir nie etwas getan also lass mich doch einfach zufrieden" sagte sie mutig, jetzt wo Justin mal alleine und nicht gleich auf Ärger aus war hoffte sie mit ihm reden zu können
 

Er schnaubte.
 

„Und ob du mir was getan hast" sagte er bitter und schaute sie kalt an

Ginny runzelte die Stirn.

„Bitte? Was kann ich dafür dass du mich hasst? Das hast du ganz für dich allein entschieden. Ich kann bestimmt nichts dafür oder willst du mir weismachen ich würde es drauf anlegen?" fragte sie perplex und Justin erhob sich

Sofort wich Ginny zurück doch er grinste nur schief.

„Mach dir nicht gleich in die Hosen" lachte er und kam weiter auf sie zu

„Spinn nicht. Ich will nur nicht, dass du mir zu nah kommt!" sagte sie ärgerlich und blieb demonstrativ stehen

Er zog eine Augenbraue kraus und blieb ungefähr zwei Schritte vor ihr stehen.

„Du hättest nie auf diese Schule kommen sollen" sagte er kalt

„Wenn ich wüsste das du hier bist wäre ich auch nicht gekommen" konterte sie zurück „Also was willst du jetzt wieder? Mir die Haare weg hexen oder mir irgendetwas brechen?" fragte sie sarkastisch

„Ich will... dass du verschwindest"

„Vergiss es von dir lass ich mich nicht unterkriegen, wenn du dir in den Kopf gesetzt hast mich zu hassen, bitte. Deswegen gebe ich bestimmt nicht klein bei" sagte sie erzürnt
 

Wie konnte er es wagen. Hält der sich für den Schulleiter höchstpersönlich oder was?!
 

„Du lässt mir keine andere Wahl!" rief er wütend

„Du tickst ja wohl nicht richtig!" sagte sie laut und zeigte ihm den Vogel
 

Justin schien den Geduldsfaden zu reißen. Wütend packte er Ginny bei dem Armen und schmetterte sie in einen Sessel. Drohend lehnte er sich über ihr und stemmte sich auf den Lehnen ab. Ginny wollte ihn wegschubsen doch er blieb. Langsam reichte es ihr dauernd herum geschubst zu werden!

„Zieh Leine oder du könntest dich an mir anstecken!" sagte sie wütend und Justin grinste nur

„Mir ist schon viel Schlimmeres passiert" gab er daraufhin nur zurück

„Was willst du, verdammt?"

„Dich nicht mehr sehen. Ich ertrag dein Anblick nicht mehr" sagte er zornig und Ginny drückte sich gegen das Polster

„Pech, da musst du noch die nächsten drei Jahre durch"

„Nein, verdammt. Ich halt das nicht mehr aus du hast mir schon genug angetan" schrie er und schlug mit der geballten Faust auf die Lehne

Ginny starrte ihn schockiert und verwirrt zugleich an. Sie ihm angetan? Wer muss sich den Tag für Tag beleidigen, demütigen und ärgern lassen?

„Drehst du völlig ab? Was soll ich dir schon getan haben?" fragte sie empört und immer noch irritiert
 

„Du hast es dazu kommen lassen, dass ich mich in dich verliebe. Reicht das nicht?!" rief er und schien keineswegs peinlich berührt deswegen

Ginny brauchte einige Sekunden um den Satz aufnehmen und verarbeiten zu können.
 

Justin soll in sie verliebt sein? In welcher Welt leben wir gerade? So was Schwachsinniges hatte sie noch nie gehört.
 

„Was?" hauchte sie und für einen Moment schien jeglicher Hass der sonst in Justins Augen blitze, wenn er sie anschaute nicht mehr da zu sein
 

„Du hast schon verstanden" sagte er leise
 

Ginny starrte ihn an. Justin sollte in sie verliebt sein? Er soll sich in das „Straßenkind" verliebt haben? Allein der Gedanke war total lächerlich. Sie schüttelte den Kopf.

„Ja sicher" zischte sie wütend, fast wäre sie wieder auf ihn reingefallen

Justin verdrehte die Augen und schaute sie wieder an.
 

„Bitte, wenn du mir nicht glaubst"
 

Er beugte sich zu ihr tiefer und umfasste ihr Kinn. Schnell platzierte er seine Lippen auf ihre und als Ginny sich wehren wollte hielt er sie fest. Der Druck seiner Lippen lies nach stattdessen fuhr nun seine Zunge über Ginnys Lippen. Sie keuchte erschrocken auf und sofort schnellte die fremde Zunge in ihrer Mundhöhle und forderte sie auf. Ginny spürte wie ihre Wangen heiß wurden und spürte wie Justin mit einem Knie sich auf das Polster lehnte. Sie konnte seinen warmen Körper fühlen und seine freie Hand wanderte über ihren Oberschenkel und blieb bei ihrer Taille ruhen während die andere ihr Kinn los lies und ihren Nacken umfasste. Schließlich gab Ginny auf und kam seinen Anforderungen nach. Sie begann seine Zunge zu berühren worauf sich Justin weiter gegen sie lehnte. Gerade wollte sie ihre Arme um seinen Hals schlagen als ihr bewusst wurde, wenn sie küsste.
 

Sofort schubste sie Justin von sich weg, der zu Boden fiel. Angewidert fuhr sie sich mit ihren Ärmel über die Lippen und sah ihn wütend an.

„Au! Verdammt" fluchte Justin und rieb sich den Rücken „Was soll der Scheiß?"

„Das sollte ich dich lieber fragen!" fuhr sie ihn an und stand auf

„Glaub bloß nicht ich fall auf dein Gesülze rein! Mach das ja nicht noch mal, verstanden?!" stocksauer stampfte sie in ihr Schlafzimmer und musste sich beherrschen nicht die Tür zu zuknallen

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Von dem gestrigen Vorfall mal abgesehen war Ginny gut gelaunt. Die meisten ihrer Klassenkameraden hat es nach Hogsmade verschlagen und sie würde wenigstens am Wochenende ihre Ruhe haben. Den ganzen Tag blieb sie aber dennoch auf ihren Zimmer und machte Hausaufgaben, las ein Buch und hörte ein wenig Musik. Sie wollte einfach alleine sein und niemanden sehen. Vor allem wollte sie nicht Justin über den Weg laufen.
 

Zum Abendessen machte sie sich auf den Weg zur Großen Halle doch Justin begegnete sie doch gerade als sie aus durch das Portraitloch kletterte.

„Die Ratte ist aus ihrem Loch gekrochen, welch eine Ehre" spottete er in der Menge seiner Kameraden, die sofort lachten

Jetzt wieder auf Cool machen aber gestern mich küssen ging es Ginny durch den Kopf
 

„Was willst du Justin? Hast du vielleicht noch etwas bestimmtes zu sagen?" fragte sie betonend und stellte sich gelassen hin

Justin hatte ihrer Anspielung verstanden. Er schien etwas bleicher zu werden als sein Freund Robert an seinem Ärmel zupfte

„Was genau meint die?" zischte er abfällig und Justin schüttelte den Kopf

„Geht schon mal vor"
 

Etwas verwundert gingen sie in den Gemeinschaftsraum wobei sie im Vorbeigehen ihr verächtliche Blicke zuwarfen. Diese ignorierte sie aber und blickte geradewegs zu Justin.

„Behalt das gefälligst für dich" zischte er bedrohlich

„Schauen wir mal, kommt drauf an wie gut du dich benehmen kannst" sagte sie arrogant und versuchte so gut es ging Malfoys überhebliche Körperhaltung zu imitieren
 

Kinn recken. Rücken gerade. Stolz zeigen.
 

„Dir würde sowieso niemand glauben" sagte er nun und grinste

„Wir können es ja mal drauf ankommen lassen" gab sie unbeeindruckt zurück und Justin verging das Lachen
 

Argwöhnisch sah er sie an.
 

„So ich hab besseres vor als meine Zeit deinetwegen zu verschwenden" zitterte sie einer Malfoys Sätzen, den er ihr im ersten Schuljahr gegen den Kopf geworfen hatte

„Oho was hat du den vor?"

„Ich treffe mich mit Draco Malfoy, mit dem konntest du ja schon Bekanntschaft machen" sagte sie langsam und sah dabei zu wie die blassen Wangen von Justin sich erröteten

„Ist er... ist er dein Freund?" fragte er und Ginny glaubte ein wenig Unsicherheit herauszuhören
 

Sie runzelte die Stirn, verwarf den Gedanken aber wieder. Das war doch alles nur eine billige Masche von ihm um sie irgendwie wieder bloßzustellen.

„Was geht dich das an!" sagte sie bissig und ging an ihm vorbei
 

Wütend marschierte sie zur Großen Halle und konnte gerade noch verhindern mit Malfoy zusammen zu prallen als dieser aus der großen Halle kam.

„Da bist du ja" sagte er tonlos und ging weiter als er merkte das Ginny ihm nicht folgte drehte er sich um
 

„Was ist?" fragte er
 

„Ich hab Hunger!" sagte sie plump und Malfoy verdrehte die Augen
 

„Komm jetzt. Essen kannst du auch dort" sagte er barsch „Glaubst du ich will meinen ganzen Abend mit dir verschwenden?" blaffte er und mürrisch folgte Ginny ihm
 

Malfoy ging durch sämtliche Gänge. Nahm einige Treppen und Ginny sah Ecken und Winkel vom Schloss, die sie zuvor nie gesehen hat. Innerhalb kürzester Zeit hatte sie die Orientierung verloren und wusste nicht ob sie jemals allein zum Gryffindorturm zurück finden würde. Sie starrte wie gebannt auf Malfoys Rücken, von den vielen Richtungswechseln bekam sie Kopfschmerzen.
 

Nach einiger Zeit runzelte die Stirn. Wenn sie Malfoy so ansah könnte man glatt Gefallen an ihm finden. Silberglänzendes Haar das strähnig und doch gepflegt war. Breite Schultern, ein entzückender Rücken. Das dunkelblaue Hemd schmeichelte ihm unverschämt gut und die schwarze feine Hose lies seinen...
 

Ginny! ermahnte sie sich und wurde rot, wo hatte sie nur ihre Gedanken?! Schnell wand sie ihren Blick ab und betrachte nun eingehend den Fußboden.

Als Malfoy abrupt stehen blieb lief sie in ihn rein.
 

„Verdammt Wiesel!" fluchte er und drehte sich um
 

Sie rieb sich die Stirn die genau in sein Kreuz traf und wurde etwas rot.
 

„Tut mir Leid" nuschelte sie und blickte Malfoy an
 

„Wo hast du denn deine Augen?!" regte er sich weiter auf
 

„Wenn du wüsstest" dachte sie sich und Malfoy sah sie mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an
 

Fragend blickte Ginny auf und wurde rot. Hatte sie das etwa laut gesagt?
 

Malfoy sagte nichts mehr und öffnete eine Tür. Ginny folgte ihm mit leichten Unbehagen. Mit Malfoy einen ganzen Abend allein in einem Raum, machte sie dann doch nervös. Wer weiß wie das enden wird? Aber sie hatte ihn selbst darum gebeten und er willigte ein also durfte sie jetzt nicht kneifen.
 

Laut ausatmet betrat sie den Raum und staunte. Der Raum erinnerte sie zu erst an Snapes muffigen Kerker nur zehnmal besser. Alles was man zum brauen von Zaubertränken brauchte war im Überfluss vorhanden. Kräuter und Gewürze die in der Luft lagen. Kessel, eingelegte Zutaten, mehrere Tafeln, Pergament und Federn für Notizen, Feuerstellen sogar ein Schreibtisch und ein Sofa.

„Ich wusste gar nicht, dass es solchen ein Raum gibt" meinte Ginny und versuchte erst gar nicht ihrer Verblüffung zu verbergen, mit großen Augen sah sie sich um

Malfoy grinste abfällig.

„Natürlich nicht. Davon weiß niemand. Dieser Raum steht nur mir zu also mach ja nichts kaputt sonst kannst du bis zu deinem Lebensende klauen gehen" höhnte er und ging rüber zum Schreibtisch

Wütend starrte Ginny auf seinen Haarschopf.

Er ist und bleibt eben doch ein arroganter Trottel!

Zu seiner Bemerkung schwieg sie. Vielleicht war es doch besser das Ganze einfach so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Mit einem Schwenker seines Zauberstabs von Malfoy schloss sich die Tür. Erschrocken drehte sich Ginny um, blickte aber sofort wieder zu Malfoy der bereits seine Ärmel hochkrempelte.

„Na was ist? Wie wäre es wenn hier heute noch beginnen" sagte er auffordernd und ging rüber und setzte einen Kessel auf die Feuerstelle

„Am besten machen wir noch mal den Feuertrank damit du aus deiner Naivität lernst" sprach er und zündete ein Feuer an

„Naivität?" wiederholte Ginny und ging zu ihm

„Genau" sagte er und blickte nun zu Ginny „Traue niemals jemanden von dem du weißt dass er dir schaden will, dann kommst du auch nicht in Schwierigkeiten" erklärte selbstsicher und ging rüber zu den Zutatenschränken

Ein ganzes Arsenal von Zutaten platzierte sich dort.
 

„Weißt du noch was man für den Trank braucht?" fragte er und überflog das Regal
 

„Also schon mal keine Trollwurzel sondern eine Zwergknolle, dann noch Ingwer und etwas Vulkanstein... und..." zählte sie mit ihren Fingern auf und dachte weiter nach
 

„Na super! Merkst du dir eigentlich irgendwas?" fragte er ein wenig gereizt und suchte die Zutaten zusammen

„Los schreib mit!" befahl er und wies auf den Schreibtisch hin
 

Ginny murrte machte aber was er verlangte und schrieb mit während Malfoy ihr diktierte. Er legte alles auf eine Arbeitsplatte und holte ein Messer.
 

„Das ist die Trollwurzel, man erkennt sie in erste Linie an ihren Geruch, der mehr als bestialisch ist. Außerdem ist sie kleiner und dunkler als die Zwergknolle" erklärte er und hielt die beiden in den Händen

Ginny musste an Kartoffel denken als sie die Sachen sah nur dass sie wesentlich gekrümmter und tiefgelb waren.

Die Trollwurzel hatte zudem noch ein wenig Kraut raushängen und ihren Gestank hatte Ginny jetzt schon in der Nase.
 

„Das nächste Mal weißt du das hoffentlich. Trollwurzeln werden nur in wenigen Tränken verwendet weil ihr Geruch die meisten schlecht werden lässt. Oft sind die Tränke von schwarzer Magie. Die Zwergwurzel ist beliebt wegen ihrer Vielfalt man kann sie zu jeden einfachen Trank hinzugeben und braucht nicht zu befürchten das man was falsch macht. Aber eigentlich ist nur ihrer Schale vom Nutzen dort stecken die meisten Subtanzen mit dem sich gerne Kräutertränke mischen lässt, gegen jede erdenkliche Erkältung" erklärte er und Ginny musste sich ein Grinsen verkneifen
 

Man sah Malfoy deutlich an wie viel Spaß es ihm machte und vor allem wie sehr er das Fach liebte. Jede erdenkliche Kleinigkeit erwähnte er, zeigte sie und erklärte sie ausführlich. Fleißig schrieb Ginny alles mit.

„Hast du schon mal daran gedacht Zaubertranklehrer zu werden?" fragte Ginny unbekümmert als sie den Trank umrührte
 

„Ich verschwende meine Zeit doch nicht damit noch mehr solchen Kunstbanausen wie dir das Brauen von Zaubertränke bei zu bringen, da hab ich besseres zu tun" war die patzige Antwort und Ginny seufzte, sie hatte gehofft einfach mal mit Malfoy ein normales Gespräch führen zu können

„Ist ja schon gut!"
 

Malfoy nahm ihr den Holzstab aus der Hand.

„Schneid die Wurzel, die muss gleich mit untergerührt werden" sagte er schroff

Ginny nahm das Messer und begann zu schneiden. Dabei stellte sie sich ein wenig ungeschickt an. Dass die Zwergwurzel so schwer zu schneiden war hatte sie gar nicht gewusst. Vergeblich versuchte sie das Messer hindurch zu ziehen aber es klappte nicht.
 

„Was tust du denn? Du sollst sie schneiden und nicht zerlegen" meckerte Malfoy war aber zu ungeduldig um zu warten
 

Er ging hinter Ginny und nahm ihr das Messer aus der Hand. Mit der linken Hand hielt er Ginnys Hand fest, die wiederum die Wurzel fest hielt. Während er mit der rechten das Messer an die Wurzel richtete.

„Ich führ dich" sagte er als Aufforderung das Ginny ihrer freie Hand auf seine legen sollte
 

Zaghaft kam sie dem nach und Malfoy begann zu schneiden.
 

„Du musst langsam vorgehen sonst machst du die Schale kaputt. Außerdem darfst du nicht das Messer durchdrücken sondern einfach immer nach vorne und zurück schieben..." erklärte er ruhiger und Ginny nickte wobei sie nicht ganz mit bekam was er sagte
 

Sie war zu sehr von dem warmen Körper abgelenkt der genau hinter ihr stand. Sie konnte seinen Brustkorb spüren und mit jedem Wort berührte sein warmer Atem ihren Nacken und lies sie erzittern. Ungewollt biss sie sich auf die Unterlippe während sie nur leicht Malfoys tiefe Stimme an ihrem Ohr vernahm.
 

„Was ist los? Deine Hände zittern ja?" hörte sie Malfoy verwirrt fragen
 

„Äh wie? Keine Ahnung" sagte Ginny schnell und wurde rot, sie bemerkte nicht das Malfoy hinter ihr zu grinsen begann
 

„Aber, aber..." sagte er langsam und legte das Messer weg
 

Er griff nach ihrer Hand und hielt sie fest während er sich zu ihrem Ohr runter beugte.
 

„Hab ich da etwas eine Schwachstelle entdeckt?" fragte er rau und Ginny spürte wie es in ihrem ganzen Körper kribbelte
 

„Blödsinn!" wehrte sie sich
 

Malfoy lachte leise während einer seiner Hände sich auf ihrer Hüfte wiederfand.

„Weasley ich wusste ja gar nicht das du auch so sein kannst" sagte er amüsiert und seine Lippen streiften leicht ihren Hals
 

Ginny sog scharf die Luft ein und lehnte sich nach vorne.
 

„Was soll das? Ich dachte du möchtest mir was beibringen? Was soll das?" fragte sie hitzig und wurde noch röter
 

„Ich könnte dir noch ganz andere Dinge beibringen" hauchte Malfoy in ihr Ohr

Er will mich ärgern. Dieser Idiot! Er will mich mal wieder ärgern! schoss es ihr durch den Kopf
 

Sie wollte weg doch Malfoy lies sie nicht so schnell los. Er hielt sie an den Oberarmen fest und grinste breit. Mit einer Hand strich er ihr Haar aus ihrem Nacken, so dass es nun auf ihren Schultern ruhte. Bevor Ginny etwas tun konnte spürte sie schon etwas Warmes und sehr Weiches auf ihren Nacken. Es waren seine Lippen! Geschockt klammerte Ginny sich an den Tisch und hielt die Luft an als Malfoy ihren Nacken zu küssen begann.
 

„W-Was tust d-du?" fragte sie stockend, konnte aber nicht verhindern das sie bei seinen Küssen eine Gänsehaut bekam
 

Er antwortete ihr nicht. Stattdessen machte er weiter und seine Hände wanderten um ihre Hüfte.

Was war bloß mit Malfoy los? Wieso küsste er sie? Und dann noch ihren Nacken. Plötzlich keuchte sie auf. Etwas warmes, verdächtig Feuchtes strich nun über ihre empfindliche Haut. Seine Zunge! Allein diese Berührung trug dazu bei, dass ihr Kopf nun wohl einer Tomate ähneln muss.
 

„M-Malfoy...ahh" mit einer Hand schlug sie sich auf den Mund
 

War das etwa ein Stöhnen von ihr gewesen? Niemals! Sie hoffte nur das Malfoy nichts mitbekommen hatte doch der grinste. Er hatte sie sehr wohl gehört.

„Das wird dich doch nicht etwa erregt haben?" fragte er heißer und Ginny wunderte sich über seine Stimme, die plötzlich ganz anders klang

„Nein!" beharrte sie und Malfoy drehte sie um

„Das sehe ich aber anders" sagte er grinsend und näherte sich ihrem Gesicht, gefährlich nah

„Lass das! Ich will das nicht!" schrie sie laut und schaffte es ihn weg zu schubsen
 

Sein Gesichtsausdruck machte sie wütend. Für wenn hielt er sich? Sie würde sich nicht noch mal aus heiterem Himmel küssen lassen.

Kalt blickte er sie an.
 

„Was stellst du dich so an? Eben hat es dir noch gefallen!" rief er sauer
 

„Dir scheint wohl jemand das Hirn vernebelt zu haben oder merkst du nicht mal, wenn du da küsst. Ich bin es, Ginny. Wir hassen uns, klar und dabei kann es auch ruhig bleiben" sagte sie wütend und sah ihn warnend an
 

„Du gibst mir einen Korb?!" fragte Malfoy unfassbar
 

Ginny sah ihn für einen Moment irritiert an. Wollte sich tatsächlich nach einen Korb umsehen als sie begriff. Sie grinste.
 

„Scheint dir wohl nicht zu gefallen" sagte sie belustigend

Malfoy verzog das Gesicht und trat auf sie zu. Sofort wich sie zurück.
 

„Wie du willst, dann gebe ich dir keine Nachhilfe mehr!" sagte er mit tiefer Stimme
 

Ginny schluckte. Er schien ernsthaft wütend. War wohl langer her dass ein Mädchen kein Interesse an ihm hatte. Aber was dachte er sich auch dabei gerade sie küssen zu wollen? Sie schnaubte.
 

„Bitte. Wenn du das sagst unter diesen Umständen will ich auch gar keine Nachhilfe haben" rief sie wütend aus, stieß ihn im Vorbeigehen so fest sie konnte gegen die Schulter und marschierte aus dem Raum, ihre Notizen vergas sie in der Eile

Erst nach einer halben Stunde fand sie in ihren Gryffindorturm zurück.

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Unausgeschlafen lag Ginny in ihrem Himmelbett und starrte gegen die Decke. Was war nur gestern mit Malfoy los gewesen? Er küsste sie? Und dann noch diese Frage? Hatte er sich etwa Hoffnungen gemacht? Sie schnaufte. Als ob. Er passt ihm nicht das nicht jede nach seiner Pfeife tanzt. Geküsst hatte er sie einfach so, warum sollte er dafür schon einen Grund haben. Nichts worüber sie sich den Kopf zerbrechen muss und erst recht keine ganze Nacht lang!
 

Missgelaunt stand Ginny auf. Sie hatte keine Lust mehr das Malfoy seit dem Vorfall nun noch mehr in ihrem Kopf spuckte. Das ganze Nachdenken machte sie wütend und sie wollte nicht daran denken, was seine Lippen auf ihrem Nacken in ihr alles ausgelöst hatten.
 

Mürrisch ging sie runter zur großen Halle und setzte sich an ihren Tisch um zu frühstücken. Sonntag war die Halle gut gefüllt, ein Qudditchspiel stand bevor. Ravenclaw gegen Huffelpuff, was sie nicht wirklich interessierte.

„Morgen Ginny" begrüßte Hermine sie und legte den Propheten beiseite

„Hallo"

Sie nahm sich eine Schüssel und bediente sich einer reichhaltigen Auswahl an verschieden Cornflakes. Harry und Ron redeten über das kommende Spiel und diskutieren, wer gewinnen wird. Ginny verdrehte die Augen. Wie konnte man nur so sehr in Qudditch vernarrt sein? Sie mochte das Spiel aber dafür sterben würde sie nicht.
 

„Alles klar bei dir?" frage Hermine

Ginny nickte und lächelte. Hermine lächelte freundlich zurück aber Ginny fiel auf das es nicht so freundlich wie sonst wirkte.

„Deine Wunden sind klasse verheilt" bemerkte sie als sie Ginnys Hände besah

Wieder nickte Ginny.

„Ja Madam Pomfrey war diesmal richtig nützlich" sagte Ginny und begann zu essen
 

„Allerdings. Ich bin wirklich beeindruckt. Ich hab sie gefragt wie genau sie das gemacht hat weil mich das sehr interessiert und weißt du was sie so erzählt hat?" fragte Hermine und legte die Arme auf den Tisch
 

Fast hätte Ginny sich an der Milch verschluckt.
 

„Ich... ich weiß nicht"
 

„Das sie das gar nicht gewesen war sondern ein Junge. Einer aus Slytherin, ein sehr arroganter dazu und..."
 

„Ist ja schon gut" zischte Ginny warnend bevor Hermines Stimme sich überschlug

Harry und Ron mussten das nicht unbedingt hören. Hermine lehnte sich vor.

„Warum hast du nichts gesagt?" fragte sie
 

Ginny zuckte mit den Schultern.
 

„Damit keine dummen Fragen kommen"

„Malfoy hat dir geholfen und ich will wissen warum. Erpresst er dich? Will er dich gegen Harry aufhetzen?"

„Nein, bist du irre? Keine Ahnung was ihn da ritt aber hätte er mir nicht geholfen wäre ich vielleicht dabei drauf gegangen" flüsterte Ginny Hermine zu, deren Augen sich vor Schreck weiteten

„Oh mein Gott"

„Genau. Also sei mal..."

„Jetzt schuldest du ihm was. Du stehst in seiner Schuld, das wird ihm gefallen. Oh nein wie schrecklich" redete Hermine aufgebracht dazwischen

„Danke ich hab mich von der Tatsache gut erholt beinahe drauf gegangen zu sein" quittierte Ginny das ganze sarkastisch

„Was sagst du?" fragte Hermine durcheinander nach

Ginny verdrehte abermals die Augen.

„Nichts. Hör auf durch zu drehen. Er verlangt nichts von mir"

„Bis jetzt. Warte ab. Malfoy macht nie was ohne Hintergedanken" warnte Hermine sie
 

Gerade wollte Ginny etwas erwidern als ein Bogen vor ihr auf den Tisch landete. Der Krug, gefüllt mit Kürbissaft kippte um und der Inhalt breitete sich über das Papier aus. Wütend schaute Ginny hinter sich und sah direkt zu Malfoy auf. Mit hochgezogener Augenbraue sah er sie an.

„Die hast du bei mir vergessen" sagte er und sofort schnellten Harry und Rons Kopf hoch

„Was willst du Malfoy?" fragte Harry wütend und sah ihn zornig an

„Bleib ruhig Potter, ich bin nicht wegen dir hier" antwortete er arrogant und sah wieder zu Ginny

Ginny blickte ihm verlegen und wütend zugleich entgegen. Musste er ihr die Unterlagen gerade jetzt am Tisch geben? Was sollte das? Einen Moment starrten die beiden sich an, dann verschwand Malfoy. Ginny drehte sich wieder um und sah auf ihre Notizen.

„Super, die kann ich geradewegs in den Müll werfen" fluchte sie und bemerkte erst gar nicht die drei schockierten Augenpaare, die sie ansahen

„Was ist?" fragte Ginny
 

„Vergessen?" fing Hermine an
 

„Bei ihm?" setzte Ron dran
 

„Malfoy?" schloss Harry ab
 

Langsam wurde Ginny richtig sauer. Wochenlang sieht man die drei nicht zu Gesicht. Kann nicht mit ihnen sprechen weil sie anderes zu tun haben. Wichtigeres. Wobei sie oft versucht hatte zu zeigen das sie unglücklich war und jetzt taucht Malfoy auf und sie tun so als wäre er Du-weißt-schon-wer höchstpersönlich.

Sie sammelte ihre Notizen ein und sah das Trio wütend an.

„Kümmert euch um euren eigenen Kram. Sonst hat es euch auch nicht interessiert was bei mir los ist" meckerte sie und ging

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Ihre Notizen konnte sie doch noch retten. Wenn auch auf komplizierte Art und Weise. Sie hatte eine Schnurr über den Kamin gehängt und die Papiere dran geklammert. Durch das Feuer trockneten sie schnell und die Schrift war noch immer zu entziffern. Vorsichtig heftete sie Blatt für Blatt ab und entschied sich die ersten Seiten noch mal abzuschreiben, dort wo am meisten Saft landete. Schaden konnte es ja nicht.
 

Sie hörte nicht wie das Portraitloch aufschwang und drei Fünftklässler sich um Ginny versammelten.
 

„Ginny?"
 

Sie blickte auf. Das Trio sah sie an. Genervt widmete sich Ginny ihren Papieren zu.

„Dafür gibt es einen guten Zauber, wenn du-„ fing Hermine an

„Nein!"

„Komm schon Ginny, es tut uns Leid" beteiligte sich nun Ron und sah entschuldigend seine kleine Schwester an

Harry beugte sich zu ihr runter und legte seine Hand auf ihren Rücken. Leicht zuckte sie zusammen.

„Hast du Probleme?" fragte er ruhig

Ginny starrte auf ihre Papiere als gäbe es nichts Wichtigeres.

„Nur schulische"

„Ich kann dir helfen, wenn du willst" fing Hermine erneut an

„Tut uns wirklich Leid das wir in letzter Zeit nicht viel mit dir gemacht haben aber wir haben dich so selten gesehen, da dachten wir du wärst immer bei deinen Freunden" erklärte Harry, Ginny nickte
 

Freunde... welche denn?
 

„Ist schon okay. Hab einfach viel zu lernen" sagte sie knapp

Hermine und Ron setzten sich zu Boden.

„Mein Angebot steht" wiederholte Hermine sich noch mal und Ron stupste ihr in die Seite

„Natürlich, wenn du willst. Du musst nicht" fügte sie nach

Ginny grinste.

„Danke ich werde vielleicht drauf zurück kommen aber jetzt muss ich mir die Beine vertreten. Ich glaub sie sind eingeschlafen" sagte sie und grinste schief

Die drei grinsten zurück und Ginny ging. So schnell wie es nur möglich war.
 

Schwer atmend lies sie sich gegen eine Wand fallen und atmete tief aus. Unterdrückte die Tränen die sich eben angesammelt hatten. Wieso hatte sie geschwiegen? Es wäre ideal gewesen. Genau aus dem gleichen Grund wie all die Jahre auch. Sie wollte keine Schwäche zeigen. Nicht als Kleinkind gesehen werden auf das man aufpassen muss. Außerdem möchte sie nicht die Blicke sehen, die vor Mitleid nur so triefen werden. Sie hasste es bemitleidet zu werden.

Sie zitterte und schloss krampfhaft ihre Augen.
 

„Was hast du?"
 

Erschrocken riss Ginny die Augen auf. Malfoy stand ihr gegenüber und sah sie fragend an.
 

„Nichts" sagte sie und spürte das ihre Stimme zitterte
 

„Und warum weinst du dann?"
 

Wieder erschrak sie. Erst jetzt bemerkte sie die Tränen auf ihren Wangen, die sie doch nicht spüren wollte.
 

„Verdammt!" fluchte sie leise
 

Malfoy trat näher. Sah sie direkt an und trat wieder näher.

„Was willst du?" fragte Ginny nun da sie bemerkte wie Malfoy immer näher kam

Misstrauisch sah sie ihn an, er grinste.
 

„Nichts"
 

„Dann komm mir nicht zu nah" presste sie hervor doch gleichzeitig konnte sie fühlen, wie sie sehr sie sich nach dem Gegenteil verzehrte

Sie drehte ihren Kopf zur Seite

.

„Ist es wegen diesem Knirps? Hat er wieder was gemacht?" fragte Malfoy

Ginny starrte ihn an.
 

„Und wenn schon, was sollte dich das interessieren?" fragte Ginny verwirrt zurück

„Ich könnte dir helfen" meinte Malfoy gelassen
 

Fast wollte Ginny zu lachen anfangen als sie stoppte und ihr der Mund offen blieb. Was war daran so komisch? Es wäre nicht das erste Mal das er ihr hilft.
 

„Wieso?" fragte sie verwundert
 

„Frag lieber nicht, dann müsste ich ehrlich werden" antwortete er und Ginny verstand nichts mehr
 

„Wie willst du mir helfen? Vor allem was möchtest du dann von mir?"

Malfoy grinste.

„Warum sollte ich was als Gegenleistung verlangen?"

„Du würdest nie etwas tun ohne eigenen Nutzen davon zu haben" sagte Ginny schroff
 

Malfoy nickte.

„Ja da hast du recht. Ich verlange nur eine kleine Gegenleistung"
 

Ginny seufzte. Hermine hatte recht gehabt. Malfoy macht nichts, was ihm nicht selber weiterhelfen würde. Für Sekunden hatte sie tatsächlich gewagt zu denken er mache das für sie.
 

„Was wäre das?" fragte sie
 

Wieder kam er näher und Ginny drückte sich gegen die Wand.

„Ich möchte da weiter machen, woran du mich letztens gehindert hast" flüsterte er und sah sie mit funkelnden Augen an

Ginny wurde rot. Meinte er etwa...
 

Sein Grinsen wurde breiter. Ehe sie antworten konnte hatte er sie schon an sich ran gezogen. Seine Hände wanderten durch ihr Haar und Ginny spürte wie ihr Herz anfing schneller zu schlagen. Wieder streiften seine Lippen ihre Haut, diesmal ihre Wangen. Ginny hielt den Atem an. Er beugte sich näher zu ihr und verschloss ihre Lippen mit seinen. Ihre Augen weiteten sich bis sie Sekunden später zu fielen. Ohne es wirklich zu wollen, gab sie sich seinem Kuss hin. Malfoy drückte sie küssend gegen die Wand während eine Hand sich aus ihrem Haar befreite über ihre Schulter streifte und in der Taille verharrte. Wieder zog er sie an sich ran, drückte sich näher gegen sie und spielte dabei mit ihrer Zunge. Ginny merkte nicht einmal wie ihr Atem tiefer wurde und sie sich längst an Malfoys Bizeps festgekrallt hatte.
 

Nach wenigen Minuten war es wieder vorbei und Malfoy sah sie an ohne sie los zu lassen. Mit roten Wangen und glänzenden Lippen sah Ginny auf.
 

„Malfoy was..." fing sie nur noch verwirrter an
 

„Sei still" unterbrach er sie rau, wieder diese seltsame Stimme
 

Und ein weiteres Mal trafen ihre Münder aufeinander.

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Laut seufzend schloss Ginny die Augen. Spürte wie eine kühle Brise ihr Gesicht streichelte und dachte nach. Unwillkürlich musste sie mit ihren Fingern ihre Lippen berühren. So wie Malfoy es gestern getan hatte als er ging. Sofort prasselten die Bilder auf sie nieder. Es war so unwirklich. Stand sie doch tatsächlich mit ihm küssend im Gang als würden sie sonst nichts anderes tun.
 

Sie konnte einfach dieses Lächeln nicht vergessen das er hatte als er sie ansah. Es war das erste Mal das sie ihn richtig lächeln sah. Was war nur los mit ihm? Was war nur los mit ihr? Seit dem dachte sie nur noch an ihn und ihr Herz schien zu rasen als stünde es kurz vor einer Explosion. Ständig sah sie Draco vor sich. Wie er sie packte und küsste. Sie konnte nicht verhindern dass alleine diese Vorstellung schon ein Kribbeln in ihrem Bauch auslöste.
 

Dabei dachte sie immer er würde sie hassen, so wie er immer mit ihr umsprang. Und nun denkt sie an seine Lippen, wünscht sich nichts lieber als bei ihm zu sein. Genießerisch schloss sie die Augen und seufzte laut. Wie unwirklich alles doch sein kann, da glaubt sie einen Menschen richtig zu hassen und nun will sie diesen Menschen bei sich haben.
 

Sie musste lächeln, sie war verliebt...
 

Plötzlich spürte sie Gewicht auf ihr. Das Gewicht eines fremden Körpers. Sofort riss sie die Augen auf. Justin stand vor ihr aber wieso hatte sie das komische Gefühl das zehn Tonnen auf sie lasteten.
 

„Was soll das? Was hast du mit mir angestellt?" schrie sie ein wenig ängstlich

Sie wusste seit dem Vorfall mit dem Brandblasen, dass dieser Junge gar nicht mehr so harmlos ist wie sie glaubte. Hatte sie immer gedacht sie käme schon mit ihm klar aber seit jenem Nachmittag wollte sie es nicht mehr riskieren mit ihm alleine zu sein. Wieso hatte sie sich ausgerechnet einen Platz ausgesucht wo man sie nicht sah? Sie fluchte laut. Justin grinste hämisch. Es war sowieso kaum einer da, immer noch stand das Hogsmadewochenende an.
 

„So lass ich mich nicht abservieren!" sagte er grinsend
 

Ginny sah ihn schockiert an. Was hatte er vor? Bevor Ginny nur erahnen konnte was als nächste Gemeinheit folgte setzte sich Justin auf ihren Schoss. Ihr blieb die Luft weg. Als er sich zu ihr runter beugte wollte sie ihm die Augen auskratzen, ins Gesicht schlagen, Hauptsache er kam ihr nicht zu nah.
 

Kurzentschlossen packte er ihre Arme und legte sie über ihren Kopf. Mit einem kurzem Spruch und einem Schwenker seines Zauberstabs konnte Ginny fühlen das sie völlig bewegungsunfähig war. Ihre blieb ein weiteres Mal die Luft weg und blanke Panik erfasste sie.
 

„Du hast es ja nicht anders gewollt" flüsterte Justin ihr ins Ohr
 

Wenig später begannen seine Lippen ihr Gesicht zu erkunden. Ginny versuchte sich wegzudrehen aber Justin brauchte sie nur am Kinn zu packen um ihr das zu unterbinden.
 

„Hör auf damit. Ich will das nicht" rief Ginny und Tränen sammelten sich

Justin sah auf und sah ihr direkt in die Augen.

„Tu nicht so! Du hast mich lange genug hingehalten" rief er wütend

Entsetzt sah Ginny ihn an und spürte sekundenspäter seine Lippen auf ihren, wie damals im Gemeinschaftsraum. Doch diesmal war er viel fordernder und energischer. Ginny schloss krampfhaft ihre Augen und begann zu Zittern. Vor Angst, vor Wut. Sie konnte fühlen wie Justins Hände unter ihrer Kleidung verschwanden. Er ließ von ihren Lippen ab und küsste ihren Hals und Ginny versuchte auf ihn einzureden.
 

„Ich mach dich fertig, wenn du nicht sofort aufhörst" versuchte sie zu drohen aber ihre Stimme klang viel zu brüchig
 

Justin lachte auf und ignorierte sie.
 

Ginny biss sich auf die Lippe. Wer sollte ihr jetzt helfen? Keiner wusste dass sie sich in der Nähe des Verbotenen Waldes aufhielt. Harry, Ron und Hermine waren in Hogsmade, selbst ihre Versuche Ginny umzustimmen sind gescheitert. Wie sie es nun bereute nicht mit ihnen gegangen zu sein.

Wieder schloss sie die Augen und schluchzte leise.
 

„Draco..."

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„Draco weißt du es geht mich sonst nichts an was du machst aber das kleine Weasley zu küssen? Also da muss ich schon mal nachfragen" begann Zabini erneut

Draco verdrehte genervt die Augen und marschierte aus der Großen Halle.
 

„Du hast recht, es geht dich nichts an!" kam es von dem Slytherin patzig
 

Zabini holte Draco ein, da dieser ein ziemliches Tempo vorgelegt hatte. Holprig rückte er seinen Besen zurecht.

„Mensch Draco das ist doch selbst für dich ungewöhnlich. Ich möchte ja nur wissen wieso. Schließlich wäre das genauso krass als würde ich Granger knutschen" versuchte Zabini ihn umzustimmen

Draco grinste leicht.
 

„Vergiss sie endlich"
 

Zabini zog seine Augenbrauen zusammen und starrte geradeaus.

„Wieso rennst du denn so? Willst du so dringend trainieren?" lenkte Zabini atemringend ein
 

„Keine Ahnung, ich will einfach raus" antwortete Draco nun ein wenig selbst verunsichert
 

Auf dem Qudditchfeld angekommen besorgte Zabini die Kiste mit den Bällen während Draco sich umzog. Als er geschultert mit seinem Besen das Feld betrat wurde ihm ein wenig übel. Er spürte wie eine Welle der Übelkeit ihn packte. Seine Hand fuhr zu seinem Bauch. Zabini sah seinen Freund fragwürdig an und kam gleich zu ihm.

„Alles klar bei dir?"

Draco sah ihn wütend an.

„Natürlich!"

„Du siehst ein wenig blass aus" meinte Zabini leicht besorgt

„Ruhe jetzt wird geübt. Schon vergessen das wir in eine Woche gegen Gryffindor spielen und ich will die Pfeife Potter endlich unten sehen!" meckerte er und schwang sich auf seinen Besen

Zabini zog eine Augenbraue kraus, schwieg aber.

Als Draco sich vom Boden abhob kam er kaum zwei Meter hoch als er sofort wieder landete.
 

„Verdammt noch mal!" schrie er wütend und schmiss seinen Besen beiseite

„Draco was ist los mit?" fragte Zabini völlig perplex

Er antwortete nicht. Wieder wurde ihm übel aber konnte fühlen wie die plötzliche Wut die ihn gepackt hatte überhand nahm. Kurzentschlossen sah er sich um.

„Ich versteh das nicht" murmelte er leise und ignorierte Zabini, der ihn mit offenem Mund anstarrte
 

Plötzlich begann sein Kopf wie wild an zu hämmern als würde er irgendwas auf ihn einschlagen. Er fasste sich an die Stirn und fluchte. Er musste seine Augen schließen, da er glaubte geblendet zu werden. Ohne es zu merken sank er auf die Knie zusammen und hörte nur vage Zabini besorgt rufen. Stattdessen nahm er eine leise Stimme in seinem Kopf war. Es glich einem Flüstern, einem Flehen.

„Werde ich jetzt irre?"

Das Hämmern in seinem Kopf wich einem ungeheuren Druck und er rieb sich die Schläfen.
 

„Draco?"
 

Er riss seine Augen auf und starrte ins Leere. Irgendwer rief ihn. Sofort war er auf den Beinen und starrte in das Gesicht von Zabini, der den Mund schon länger wieder geschlossen hatte.
 

Ginny!
 

Und dann rannte Draco los.

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Er wusste einerseits gar nicht wohin er sollte aber andererseits war er sicher, das ihn seine Beine genau da hin führen würde wo sie war. Er konnte fühlen wie ihm die Zeit zu schaffen machte, er musste sich beeilen.
 

Unachtsam schlug er sich durch Geäst und nahm die fielen Kratzer in seinem Gesicht und an seiner Kleidung kaum war. Je näher er dran war umso wütender wurde er. Als sich das Geäst lichtete sah er Ginny und auf ihr dieser Junge. Sein Blut kochte.

Mit wenigen Schritten überwand er den Abstand und riss den Jungen von ihr. Erschrocken sah der Junge Draco an und sagte etwas doch Draco hörte ihm nicht zu. Er stürzte sich sofort auf ihn.

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Fast glaubte Ginny nicht mehr daran doch plötzlich lies Justin von ihr ab. Er wurde fast schon weg geschleudert. Ginny bekam nicht viel mit. Sie konnte Justin hören wie er erschrocken aufschrie und sich entschuldigte, dann sah sie Draco in ihr Blickfeld treten und eine jähe Erleichterung packte sie. Er war doch noch gekommen, wie sie es sich gewünscht hatte und nun war er tatsächlich da.
 

Sie sah ihn freudig an doch in seinem Blick war nur noch Hass zu sehen. Gegenüber Justin und das machte ihr Angst. Er verschwand wieder und hörte daraufhin erstickte Schreie. Seltsame Geräusche. Draco schlug ihn. Sie konnte hören wie Justin ihn anflehte aufzuhören, hörte wie Draco ihn beleidigte und nicht von ihm abließ. Ginny versuchte sich zu bewegen, wollte sich dazwischen stellen aber sie konnte kaum ihren Finger rühren, geschweige den aufzustehen.
 

„Draco hör auf. Hör sofort auf!" schrie sie in letzter Hoffnung doch noch etwas ausrichten zu können
 

Sie wollte es nicht wahrhaben aber sie befürchtete wirklich dass Draco Justin umbringen würde. Immer wieder schrie sie bis es ruhig wurde. Wenig später stand Draco vor ihr und sah sie an. Seine Lippe war aufgesprungen, ein feiner Rinnsal Blut lief seinem Kinn entlang. An seiner rechten Augenbraue waren Blutspritzer zu sehen. Justin hatte sich versucht zu wehren.
 

Draco atmete schwer und sah sie stumm an, mit demselben Hass wie er Justin angesehen hatte.
 

Ginnys Herz raste vor Angst. Was dachte er?
 

„Ich wollte das nicht" sagte sie leise und plötzlich wurden Dracos Züge weich

Er sah erleichtert aus. Er kniete sich zu ihr und holte seinen Zauberstab aus seinem Sucherumhang. Er flüsterte einen Zauberspruch und Ginny spürte das dass Gewicht weg war, sie konnte sich endlich wieder bewegen. Langsam stützte sie sich auf ihre Ellenbogen. Ihr Blick huschte zur Seite, suchte nach Justin.

„Wo ist er?" fragte sie leise

„Der Knirps?" fragte Draco rau

Ginny nickte.

„Weg gelaufen bevor ich ihm alle Knochen brechen konnte" sagte er ein wenig wütend

„Draco... ich dachte du würdest ihn... umbringen" sagte sie leise

Draco lehnte den Kopf schief und sah Ginny an.

„Tut mir Leid wenn ich dir Angst gemacht habe" sagte er nach einer Weile

Ginny schüttelte den Kopf.

„Ich bin froh dass du gekommen bist" flüsterte sie
 

Draco lächelte leicht und nahm Ginny an der Hand. Langsam zog er sie auf die Beine. Legte seinen Umhang über ihre Schultern und strich ihr durchs Haar. Mit geschlossenen Augen lehnte sie sich an ihn.

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- Eine Woche später -
 

Erschöpft verlies Ginny das Büro von Dumbeldore. McGonagell hatte ihr angeboten sie zu begleiten aber sie wollte keinen mehr bei sich haben. Sie brauchte einen Moment für sich um das alles zu verarbeiten. Das ganze wühlte sie immer noch auf. Es war ihr schwer gefallen alles noch einmal zu erzählen und so noch einmal zu durchleben aber sie war froh endlich gesprochen zu haben. Nicht mehr zu schweigen, ihr schien als wäre eine unendlich schwere Last von ihr gefallen. Sie fühlte sich viel leichter, befreiter.
 

Gedankenverloren schüttelte sie ihren Kopf. Justin würde von der Schule verschwinden, ab sofort das hatte Dumbeldore ihr versprochen und sie war dankbar. Dankbar und glücklich.
 

Als sie das Tor betrat sah sie Hermine und Ron wie sie leise miteinander redeten. Sie sah Harry im Hofe stehen etwas abseits, nachdenklich ganz vertieft. Sie lächelte als die drei sie erblickten. Sofort rannte Hermine zu ihr und umarmte sie.
 

„Ginny es tut mir so leid"
 

Auch Harry und Ron kamen und sahen sie entschuldigend an. Sie wussten nicht was sie sagen sollten. Ginny wollte auch nichts hören, sie war ihnen nicht mehr böse. Sie war endlich wieder glücklich. Sie hatte das alles hinter sich gelassen und konnte wieder neu beginnen.
 

„Ginny ich..." begann Ron doch Ginny schüttelte den Kopf
 

„Es ist vorbei" sagte sie bloß und grinste
 

Das Trio schwieg und Ginny lächelte bis ihr Blick wieder in den Hof fiel. Sie sah auf und ihr Herz begann zu rasen. Dort stand Draco etwas abseits an einer alten Lerche. Leise, schweigend, beobachtend und etwas verunsichert. Die Hände in den Hosentaschen versteckt sah er Ginny an. Das Trio folgte Ginnys Blick.
 

Hermine zog zischend die Luft ein, Ron zog eine Augenbraue kraus und Harry grinste.
 

Wenn Malfoy nicht gewesen wäre...
 

Diesmal sah Ginny entschuldigend zu den drei und lief zu Draco. Ron wollte sie fest halten aber Harry stellte sich dazwischen.

„Lass sie" flüsterte er bestimmt und Ron hielt sich zurück

Hermine stellte sich zu ihm und ergriff seine Hand.
 

„Dir scheint es besser zu gehen" meinte Draco und betrachtete Ginny

Sie nickte.

„Dank dir" sagte sie stolz

Draco runzelte die Stirn.

„Ich hab doch gar nichts gemacht" sagte er grinsend

„Du Spinner"

Draco sah kurz zu ihr und bückte sich dann runter zur seiner Schultasche. Er kramte etwas heraus und Ginny bekam große Augen.

„Für dich damit das endlich vom Tisch ist" sagte er und überreichte Ginny ein Buch, ein Geschichtsbuch

„Danke Draco, das hatte ich völlig vergessen"

„Kannst du mal sehen" meinte Draco und zog wissend eine Augenbraue kraus
 

Ginny sah ihn schweigend an und auch Draco schien nichts sagen zu wollen. Ein wenig unsicher wippte er auf seinen Füssen hin und her. Ginny seufzte laut.

„Draco es gab Tage da viel es dir sichtlich leichter mich zu küssen" sagte sie und ignorierte ihre roten Wangen

Diesmal grinste Draco schon viel selbstsicherer und zog die kleine Gryffindor zu einem Kuss zu sich.
 

### Ende ###

5. Die kleine Weasley

Die kleine Weasley
 

„Bitte Jungs strengt euch mal an, dass kann doch nicht so schwer sein" meckerte Wood

Seit Stunden hetzte er sein Team durch die Lüfte um zu trainieren. Dementsprechend war sein Team genervt. Harry hatte sich mit seinem Feuerblitz außer Sichtweite von Wood gebracht und schwebte über den Bänken wo Hermine und Ginny saßen, die dem Griffyndorteam beim Training zu schauten.

„Was ist den mit Wood los?" fragte Hermine Harry und schlug die nächste Seite ihres Buches um

„Ich weiß auch nicht" antwortete der Gefragte und zuckte mit den Schultern

„Ich denke er wird nervös. Schließlich will er nicht gegen Ravenclaw verlieren" vermutete Ginny, die begonnen hatte Hermines Haare zu kämen

„Ich dachte ihr wolltet zuschauen?" wunderte sich Harry und beobachtete die Mädchen irritiert

„Tun wir doch" kam es von den Mädchen gleichzeitig

Harry zog eine Augenbraue kraus.

„Hermine liest und du flechtest ihr die Haare..."

Ginny grinste.

„Harry, wir können eben mehrere Dinge auf einmal, schon vergessen?"

Harry seufzte. Er hatte schon lange aufgegeben die Logik einer Frau zu verstehen.

„Und du kannst nicht reden ohne von Wood erwischt zu werden" bemerkte Hermine beiläufig und blätterte ein weiteres Mal in ihrem Buch nachdem sie einen kurzen Blick über das Spielfeld warf

Schockiert drehte Harry sich um und sah wie Wood mit wutverzerrten Gesicht auf ihn zu raste. Schreiend und mit einem Schläger wild hin und her schleudernd.

„HARRY! Du kannst doch nicht da rum hängen und mit den Mädchen quatschen. Ich brauch dich als Sucher, verdammt!" schrie er und jagte Harry ums gesamte Qudditchfeld

Sofort neigte sich Harry ein wenig tiefer und gab seinem Besen die Sporen. Wenn Wood ihn erwischen würde war es aus.
 

Eine halbe Stunde später landeten alle. Wood musste zähneknirschend einsehen dass sein Team kein Funken Motivation mehr übrig hatte nachdem sie geschlagene 3 Stunden über das Spielfeld gehetzt wurden. Und nach der Hetzjagd zwischen Harry und Wood war ans trainieren nicht mehr zu denken.

Hermine und Ginny packten ihre Sachen zusammen und liefen zu ihnen.

„Also morgen Früh um dieselbe Zeit" gab Wood verbissen von sich und packte die Treiber in die Holzkiste

Murrend stapften das Team Richtung Umkleidekabinen. Sie wussten ja wie ehrgeizig Wood war aber vor entscheidenden Spielen war er immer besonders schlimm

„Hey Wood behandle dein Team doch nicht wie Sklaven" sagte Ginny, die blieb und Wood zuschaute wie er alles sorgfältig in eine Holzkiste verstaute

„Du hast gut reden, Ginny"

Als er alle Bälle verstaut hatte setzte er sich auf die Kiste atmete niedergeschlagen aus und schaute hoch zu Ginny.

„Wieso spielst du eigentlich kein Qudditch?" fragte er plötzlich irritiert

Ginny zuckte mit den Schultern.

„Hab keinen guten Besen und meine Brüder würden sich nur lustig über mich machen" sagte sie betrübt und sah verlegen auf ihre Schuhe

„Ach Blödsinn. Bestimmt wärst du eine gute Sucherin. Du bist klein, schlank und somit schneller" überlegte Wood

Ginny wurde etwas Rot wegen seinen Worten was dieser gar nicht bemerkte.

„Aber du hast doch Harry" erinnerte sie ihn kleinlaut

„Ja klar und er ist auch gut aber du kannst nicht nur Sucherin sein. Ich hab gehört das du ziemlich viel Temperament hast als Treiber ist das natürlich von Vorteil"

„Mag sein. Eigentlich habe ich nie richtig Qudditch gespielt nur wenn meine Brüder geübt haben im Garten" überlegte sie und erinnerte sich wie sie im Garten früher immer mit ihren Brüder gespielt haben, da sie nie richtig vollständig waren kam es oft vor das Ginny mehrere Positionen besetzte je nachdem wer fehlte

„Siehst du. Dann konntest du ja bestimmt viel Erfahrung sammeln"

Er stand auf und legte seine Hand auf Ginnys zierliche Schulter. Sie stellte fest, dass Wood fast zwei Köpfe größer war als sie. Sie sah zu ihm auf und er grinste

„Morgen spielst du einfach mal mit, dann werden wir ja sehen wie gut du bist" sagte er

Ginny grinste zurück.

„Okay aber wenn ich vom Besen fliege..."

„Keine Angst ich werde dich höchstpersönlich auffangen"

Ginny wurde wieder rot und strahlte Wood an.

„Ein Versuch kann ja nicht schaden"

Wood nickte zustimmend nahm die Holzkiste und ging mit Ginny ins Schloss. Plötzlich konnte sie es gar nicht erwarten Wood zu zeigen wie sie spielte.
 

„Du wirst WAS tun?" fragte Hermine schockiert

Entsetzte blickte sie Ginny an und ihrer Pergamentrolle viel ihr vom Schoß. Ginny verdrehte genervt die Augen.

„Kannst du vielleicht noch lauter schreien!"

„Tut mir Leid" entsetzte lehnte Hermine sich zurück in ihren Ohrensessel und wartete

Ginny schaute sich im Gemeinschaftsraum um und stellte fest das die Anwesenden sich ihren Tätigkeiten widmeten. Wood war nicht zu sehen.

Sie schaute wieder zu Hermine und begann noch einmal.

„Ich werde morgen beim Training mit machen weil Wood glaubt das ich gut bin" sagte sie stolz und konnte ein Strahlen nicht vermeiden

„Du auch noch jetzt gehen wohl alle Weasleys in der Luft"

„Hermine!"

Sie hob abwehrend die Hände.

„Wieso machst du nicht auch mit?" fragte Ginny

„Bloß nicht. Das ist nicht mein Ding. Mir wird vom Fliegen schlecht und außerdem hab ich viel für die Schule zu tun da kann ich mich nicht auch darum kümmern. Nein, nein das geht wirklich nicht" rasselte sie hitzig runter

„Ein Nein hätte gereicht" bemerkte Ginny beiläufig

„Wieso willst du jetzt doch fliegen du hast immer gesagt das du es langweilig findest"

„Ich weiß nicht. Ich mein, wenn Ron sich als Hüter versucht kann ich ja wohl nicht so schlecht sein"

Hermines Kopf schnellte um die Ecke wo Ron mit Harry mal wieder Zauberschach spielte.

„Sei froh, dass er das nicht gehört hat" flüsterte sie mahnend

Das Portrait der fetten Dame klappte um und Wood stieg hin durch gefolgt von Alicia, Katie und Angelina.

Ginny grinste Wood an, der zurückwinkte. Er sagte etwas zu den drei Mädchen dann kam er zu ihnen an den Kamin und setzte sich auf die Lehne von Hermines Ohrensessel

„Na ihr zwei"

„Hallo Wood" begrüßte Hermine ihn abwesend, es passte ihr nicht das Ron und Harry statt Hausaufgaben zu machen Zauberschach spielten

„Hi" sagte Ginny etwas atemlos

„Ich muss mal was erledigen" sagte Hermine spitz und stand auf

Ginny und Wood schauten ihr nach. Sie begann ihre Standpauke zu halten und verdonnerten die Jungs dazu endlich ihre Aufgaben zu machen. Zur Kontrolle blieb sie da um zu sehen das sie auch wirklich arbeiten. Mürrisch und wütend hockten Harry und Ron über ihren Büchern und schrieben.

„Hermine kann sich richtig durchsetzen" bemerkte Wood ehrfürchtig

„Ja das hat sie drauf. Jetzt sind sie sauer aber später werden sie es ihr danken, dann wenn sie nicht durch die Prüfungen fallen"

Wood lachte. Ginny fand das er richtig süß aussah, wenn er lachte. Sie beobachte wie er sich nun in Sessel setzte. Ihr nun gegenübersaß. Seine Beine waren so lang das seine Knie fast die ihre berührten.

„Also ich hab mir überlegt das du als Treiber mit machst. George war sogar bereit einmal auszusetzen" erzählte er freudig

Ginny nickte und überlegte ob er das für sie machte oder einfach nur froh war das er morgen früh nicht ins Training musste. Letzteres traf wohl eher zu. Es amüsierte sie ein wenig das Wood ihn nicht durchschaute aber wie immer wenn es um Qudditch ging, bekam Wood nicht mehr viel mit von seiner Umgebung.

„Ich freu mich schon"

„Super, motivierte Spieler sind wichtig sonst kann man gleich einpacken. Aber bevor es morgen los geht musst du erst mal wissen wie wir spielen. Wir haben verschiedene Taktiken die du kennen solltest" nun hatte er sich warm geredet
 

Den ganzen Abend erzählte Wood über das Fliegen. Begann genau mit den Regeln von Qudditch, wer welche Aufgaben hatte und insbesondere wie er sein Team trainierte. In seiner Stimme konnte man die Freude und Faszination für dieses Spiel hören. Er strahlte über das ganze Gesicht, was Ginny unglaublich süß fand. Gleichzeitig überlegte sie ob er genauso strahlend ein Mädchen ansehen würde?
 

Sie hörte aufmerksam zu. Stellte einige Fragen und lies sich alles genau erklären. Sie wollte ihn morgen nicht enttäuschen. Doch nach fast zwei Stunden begann sie nur noch halb hin zu hören und schweifte ein wenig ab. Ob er sie interessant finden würde wenn sie in Qudditch richtig gut sein wird?

„So! Ich glaube du bist jetzt aufgeklärt. Hoffentlich bin ich dir nicht auf Nerven gefallen?" fragte er entschuldigend

„Ach was du magst eben Qudditch"

„Ja das stimmt" sagte er lachend und kratze sich am Kopf

„Schon ziemlich spät wir sollten in die Betten, morgen müssen wir fit sein" sagte Wood mit einem Blick auf seine Armbanduhr

Ginny schaute sich um. Sie waren ganz alleine im Gemeinschaftsraum. Ihr ist gar nicht aufgefallen das die Anderen nach und nach gegangen sind. Sie hatte nur noch Augen für Wood gehabt.

„Ja du hast recht"

Die beiden standen auf und gingen in ihre Schlafsäle. Auf der Treppe drehte sich Wood noch einmal um.

„Ginny?"

Sie blieb stehen mit der Hand am Türgriff.

„Ich find das toll, dass du spielen willst gerade wegen deinen Brüdern" sagte er fest

„Danke" murmelte sie verlegen

Er schaute sie einen Moment an, dann lächelte er ihr zu bevor nach oben verschwand.

Zitternd schloss Ginny die Tür und konnte es kaum abwarten bis morgen.
 

So schön Woods Worte in Ginny wieder hallten so anstrengend war das Training. Sie konnte zum ersten Mal nach fühlen wie fertig ihre Brüder und Harry immer danach sein müssen. Wood glich wahrhaftig einem Sklaventreiber.

Es regnete. Ginny fror und war klatsch nass. Sie konnte kaum etwas sehen geschweige den sich auf den Besen halten. Der zusätzliche Wind peitschte ihr nasses Haar immer wieder in ihr Gesicht.

Ihr kam es so vor als würde Wood besonders hart zu ihr sein. Er ließ sie jede Position spielen, mehrere Male.

Als Hüter warf er ihr besonders harte Bälle entgegen, die sie kaum halten konnte und als Treiber griff er sie immer wieder an. Als Sucherin sollte sie gegen Harry kämpfen, der sie schonte. Er konnte nicht so erbarmungslos wie Wood sein wofür Ginny dankbar war. Wood herrschte ihm immer an richtig zu spielen, sie als Gegner ernst zu nehmen bis es ihm reichte.

„Ich mach es selbst" schrie er Harry zu, der entschuldigend zu Ginny blickte

„Was sollst schlimmer wird's ja wohl nicht mehr werden" rief sie ihm optimistisch zu wobei sie an ihren eigen Worten zweifelte

Wood flog neben Ginny her. Sie hatte den Schnatz unter ihnen entdeckt gleich bei einem der drei Torpfosten. Sofort flog sie los um das schnell hinter sich zu bringen. Sie sehnte sich danach in ihr Bett zu fallen und nie wieder auch nur in die Nähe eines Besens zu kommen.

„Los Ginny greif mich an" forderte Wood sie auf doch sie traute sich nicht und so langsam fehlte ihr die Kraft sich weiter zu wehren

Wood provozierte sie. Stoß öfters von der Seite an. Nicht all zu fest aber fest genug das Ginny langsam wütend wurde.

Sie rempelte Woods Schulter, dass er fast den Halt verlor.

„Prima genauso" lobte er sie euphorisch „Du muss hartnäckig bleiben" rief er durch den Regen

Beiden flogen schneller und rasten auf den Schnatz zu.

„Der gehört mir" rief Ginny und stieß nochmals gegen Wood

Der freute sich das er ihren Kampfgeist geweckt hatte.

„Wir werden sehen"

Es sah tatsächlich so aus als würde Ginny gewinnen. Der Schnatz war zum Greifen nah doch als sie sich weiter nach vorne legte verlor sie das Gleichgewicht und fiel.

Sie schrie und Wood stürzte ihr sofort nach. Er bekam sie am Umhang zu fassen und zog sie zu sich. Doch die Tatsache dass er ebenfalls auf dem Besen saß machte die Sache nicht leichter. Er fiel ebenfalls. Konnte sich dennoch so drehen das Ginny auf ihm landete. Der Aufprall und das zusätzliche Gewicht von Ginny verschlugen ihm im ersten Moment den Atem.

„Alles okay bei dir?" fragte sie besorgt und schaute auf

Sie waren zwar sehr tief geflogen dennoch schlug Wood hart auf den Boden auf.

„Ja" sagte er keuchend

Ginny rappelte sich auf und spürte das ihr Knie schmerzte. Sie sank wieder ein Stück zusammen.

„Geht's?" fragte nun Wood schwer atmend

„Ja. Danke Wood"

Er stützte sich auf seine Ellenbogen was Ginny auf seine Beine purzeln lies.

„Ich hab dir doch gesagt, dass ich dich auffangen werde und nenn mich Oliver" sagte er jetzt grinsend

Auch Ginny grinste.

„Alles klar bei euch?" kam es von Harry der neben den beiden landete

„Ich hab euch oben gesucht bis ich den Aufprall gesehen habe"

„Uns geht es gut" antwortete der Hüter

Auch der Rest des Teams landete und schaute besorgt zu den beiden. Hermine hörte man auch schon über die Wiese rennen.

„Geht's euch gut?" fragte sie und schloss ihren Schirm, da es endlich aufgehört hatte zu regnen

Ginny nickte.

Langsam stand sie von Oliver auf, da ihr es ein wenig peinlich war und Oliver tat es ihr gleich. Jetzt wo sie stand zitterte ihr linkes Knie und ein stechender Schmerz machte sich breit. Sie lies sich jedoch nichts anmerken.

„Mann Wood du willst wohl unsere Schwester killen" kam es von George sauer, der die ganze Zeit über zugeschaut hatte

Empört schaute dieser ihn an. Als er etwas sagen wollte fiel ihm Ginny ins Wort

„Mir geht es gut. Alles halb so schlimm" meldete sie sich bevor ein Streit ausarten konnte

„Für heute haben wir genug geübt. Es lohnt sich sowieso nicht mehr da das Wetter wohl besser wird"

„Du spinnst" zischte Fred

„Los ab in die Kabinen mit euch" befahl er und sofort trapste das Team los

Hermine sah besorgt zu Ginny.

„Und dir geht es wirklich gut?“ fragte sie

Ginny nickte tapfer.

„Keine Verletzungen nur etwas kaputt aber das ist morgen schon vergessen“ sagte sie so locker wie sie konnte, der Schmerz in ihrem Knie wollte einfach nicht nach lassen

Hermine nickte langsam.

„Na gut dann warte ich oben mit ein wenig Proviant zur Stärkung“ sagte sie und Ginny lächelte sie dankbar an bevor sie ebenfalls Richtung Kabine verschwand

Wood sammelte den Schnatz ein und sah ihr nach. Ihm entging nicht das sie mit dem linken Bein leicht hinkte.
 

In der Kabine angekommen waren die Mädchen fast schon fertig.

„Jetzt ganz schnell ein heißes Bad sonst lieg ich morgen mit Grippe im Bett" kam es von Angelina, die mit ihrem Pullover kämpfte

„Das würde Wood dir nie verzeihen" sagte Alicia und die Drei lachten

„Jetzt aber mal wirklich wenn das so weiter geht muss ich mit ihm mal ein paar Takte sprechen" sagte sie nun ernst und ihre Freundinnen stimmten ihr zu

„Hey Ginny du warst richtig gut" wand sich Katie an sie

Ginny grinste.

„Danke"

„Nimm das nicht persönlich Wood ist bei jedem Neuling etwas schroff" sprach Angelina, die sich wohl gerade mit Grauen an ihr erstes Training erinnerte

„Naja ich lebe noch"

„Tja Wood mag dich eben sonst würde er nicht so hart mit dir umspringen" sagte Alicia die ihre Tasche gepackt hatte und wartete

„Was ist mit dir Ginny?"

Ginny schreckte auf und sah die drei Mädchen an, die scheinbar auf sie warteten.

„Geht schon vor ich brauche noch einen Moment"

„Gut bis nachher"

Schnell eilten die Drei hoch ins Schloss.

Ginny warf sich erst mal den nassen Umhang von sich und fühlte sich schlagartig zehn Kilo leichter. Vorsichtig krempelte sie ihre Hose hoch und inspizierte ihre Schürfwunde an ihrem Knie, die stark blutete und brannte.

„Na klasse“ zischte sie leise

Wieder wurde der Vorhang beiseite geschoben und Ginny erschrak. Oliver stand im Kabinenzelt. Er war immer noch in seiner Hüterausrüstung gekleidet hatte aber den Mantel abgenommen.

„Hast du mich erschrocken" stieß sie aus und lehnte sich zurück an die Bank

„Tut mir Leid"

Oliver kam zu ihr und sah ihr Knie an.

„Von wegen dir fehlt nichts" sagte er und ging rüber zu einer Wasserschale

Er nahm ein Handtuch und tauchte es ins Wasser, rang es aus und lief zurück zu ihr.

„Das ist nicht so schlimm" wehrte Ginny ab

Oliver schüttelte den Kopf und kniete sich vor ihr.

„Das kann jetzt ein wenig brennen" sagte er leise und legte vorsichtig das kalte Handtuch an die Wunde

Ginny zuckte zusammen sagte aber nichts.

Langsam tupfte er das Blut ab.

„Die Wunde ist zum Glück nicht tief" stellte er fest und pustete dagegen als er sie gesäubert hatte

Ginny war wie versteinert und bekam eine Gänsehaut als sie seinen Atem spürte. Oliver legte eine Hand auf ihr Knie strich leicht mit seinem Daumen darüber. Einen Moment blickte er auf und schaute direkt in Ginnys Augen.

„Danke" flüsterte sie

„Gern geschehen" sagte er genauso leise und grinste

Er stand auf und warf das Handtuch zurück in die Schale bevor er sich zu ihr setzte.

„Hör mal es tut mir leid, dass ich heute so hart zu dir war" fing er an

„Nicht schlimm du musst ja wissen wo meine Stärken und Schwächen sind" sagte sie achselzuckend

Er schaute sie einen Moment an.

„Trotzdem ich hätte Rücksicht auf dich nehmen soll" sagte er und strich ihr gedankenverloren ein paar, nasse Strähnen aus dem Gesicht

Ginny wurde rot und Oliver lächelte. Sie fand ihn noch schöner wenn er lächelte.

„Du bist süß wenn du rot wirst" sagte er

Trotzig schaute Ginny zu ihm.

„Das ist nicht süß sondern peinlich" sagte sie murrend

„Du kannst es finden wie du willst mir gefällt es"

Ginny schaute zu Boden. Sie spürte, dass ihr Herz wild schlug und wusste genau dass Oliver sie immer noch anschaute während sie noch mehr errötete.

„Ginny"

Seine Stimmer war nur noch ein Flüstern.

Seine Hand schob sich langsam unter ihr Kinn und lenkte sie sanft zu seinem Gesicht. Ginny starrte ihn an unfähig irgendwas zu machen. Unvermeidlich atmete sie schneller als Oliver sich ihr näherte. Ein letztes Mal blickte er ihr in die Augen und lächelte. Dann mit Vorsicht legte er seine Lippen auf ihre und leben erwachte in ihr. Sie grinste glücklich und fing an seinen Kuss zu erwidern.
 

ENDE

6. Zeilen meiner Seele

Story: Spielt nach dem Krieg. Harry besiegt Voldemort und kommt dabei selbst ums Leben. Zur gleiche Zeit wird Draco verhaftet. Das einzige was die beiden ehemaligen Kontrahenten noch verbindet ist ein Abschiedsbrief.
 

Zeilen meiner Seele
 

...und ich weiß wie du jetzt schaust. Ich sehe dein Gesicht vor mir, wie du meinen Brief in deinen Händen hältst und ich weiß genau was in dir vorgeht.

Ich kenne dich besser als du denkst, besser als dir lieb ist. Weiß genau das du spätestens jetzt aufgehört hast zu lesen worauf meine nächsten Worte nie von dir gehört werden aber... aber vielleicht irre ich mich auch.
 

...Heute geschnappt, denn letzten Anhänger des dunkeln Lords. Seine Hände waren noch blutgetrunken und er hatte die Tatwaffe in der Hand.

Man kann wieder aufatmen...
 

Vielleicht huschen deine grauen, verstörten Augen doch noch weiter über diese Zeilen und wenn ja, macht mich das unglaublich glücklich.

Glücklicher... als ich je war und es je sein werde. Den mein Glück ist mir nicht gegönnt wird mir nie gegönnt sein, werde nie die Möglichkeit haben es zu spüren... das Glück.
 

Verdammt, ich weiß ja selbst es ist Ironie, das gerade du es bist, dem ich schreibe, gerade du. Ich weiß es aber ich muss dir schreiben. Ich würde es nicht aushalten, wenn du es nicht wissen würdest.
 

Allein dem Einsatz unseren Auroren haben wir es zu verdanken, das der Zaubererwelt keine Gefahr mehr droht. Harry Potter konnte den dunkeln Lord vernichten...
 

...Man sprach von einer eisigen Kälte, wenn man in seiner Nähe wahr. Er hatte sich nicht mal gewehrt als man ihn fest nahm...
 

Es hat mich jahrelang schon kaputt gemacht, an mir gezerrt und anders weiß ich mir einfach nicht zu helfen... als durch diese Zeilen. So weit ich weiß, dass du dieses Blatt Papier nicht schon längst in ein Fetzen zerrissen hast.
 

Denn das wäre das Schlimmste. Es hat mich so viel Überwindung gekostet, ...Überwindung und etliches Feuerwhisky um mir das endlich einzugestehen, um es dir zu beichten.
 

Ist dir klar, wie sehr meine Hände geraden zittern? Ist dir klar was für eine Angst ich gerade habe, ja stell dir vor ich habe Angst! und ich weiß nicht ob du immer noch liest aber dennoch schreibe ich es dir.
 

Ich kann nicht mehr zurück. Schon bald werde ich nie mehr zurück kommen. Weil ich weiß das ich sterbe und deshalb kann ich dir auch schreiben, weil ich weiß, ich werde... dich nicht mehr wieder sehen. Ich werde nicht erleben wie du über mich lachst nachdem du bescheid weißt...

Draco... verdammt, ich liebe dich!
 

Gestand alles... lüftete die dunkelsten Geheimnisse und wurde gleich nach Askaban geschickt... Das Urteil war Einstimmig, die Entscheidung wurde schnell getroffen...
 

Ich habe es immer getan. Egal wie oft du mich beleidigt hast. Egal was du mir alles angetan hast. ...Ich kam niemals los von dir und ich werde es nicht schaffen... solange du es nicht weiß... doch nun weißt du bescheid... das heißt solange du weiter gelesen hast...

Aber nun wirst du lachen. Ich sehe dich schon lachen... glaube sogar dein Lachen zu hören... aber weißt du... wie süß du bist wenn du lachst...
 

Natürlich nicht... ich hätte nie gewagt es dir zu sagen, nie gewagt dir zu zeigen das ich ganz anders fühle, wenn ich dich sehe... aber ich durfte nicht, konnte nicht...
 

Wollte nie sehen... dass meine Gefühle lächerlich sind... weil ich weiß das du sie niemals erwidern wirst aber trotzdem... habe ich sie dir nun gestanden... weil ich genau weiß, das dass meine letzte Möglichkeit war.
 

Ich hoffe du kannst verstehen, aber was soll mein Gerede noch. Es ist ohnehin egal... ich weiß ja das ich mich wieder mal komplett zum Idioten mache ...aber trotzdem weißt du nun bescheid und allein dieses Wissen... macht mich glücklich...
 

Soll ich nun sagen... Lebewohl? Ich weiß es nicht, ich bleib bei... Harry
 

Zittern las ich den Brief noch einmal durch. Das konnte nicht sein! Niemals! So konnte Potter niemals über mich gedacht haben. Auf keinen Fall. Ich schloss die Augen um meine Tränen zu unterdrücken...
 

Verdammt, warum hatte ich diesen verdammten Brief nie früher bekommen?
 

Warum hatte Potter kein Wort gesagt?
 

Warum nicht?
 

Ist nicht Gryffindor für seinen Mut bekannt?
 

Wo war sein Mut? Wir waren so oft alleine, er hatte so viele Möglichkeiten gehabt. Wieso hat dieser verdammte Goldjunge niemals seine Chance genutzt?
 

Angst... Ich schnaubte verächtlich.
 

„Mr. Malfoy es wird Zeit"

Ich schaute auf. Wie sie mich alle anstarren. Mit Verachtung, die ich ihn früher entgegen gebracht hab. Mit Verachtung, die ich sie hab, früher spüren lassen.

„Eurer Held ist tot! Führt euch nicht so auf" meckerte ich um mir ein Rest Stolz zu bewahren

Eine schallende Ohrfeige war das Ergebnis.

„Du widerst mich an. Hast du den keinen Respekt? Keinen Anstand?" fragt mich das Schlammblut aufgebracht

Sie war ganz abgemagert. Ihre zotteliger Kopf war, krausig, ihr Haar hing schlaff auf ihren Schultern. Ihre Augen waren müde geweint, ganz rot und dennoch zornig.

„Auf jetzt, der Brief bleibt hier" herrschte der Auror mich an und riss mir den Brief aus der Hand

Das Stückchen Pergament das mich noch am Leben hält...

„NEIN" schrei ich und greife danach „Lasst mir den Brief!"

Die Frauen und Männer starren mich an. Mir war es egal. Sie alle hatten keine Ahnung!

„Gebt ihm, den Brief zurück!" befahl das Schlammblut, sah mich aber nicht an

Wusste sie bescheid? Ich starre sie an als man mich mit einem Knüppel zum Laufen bewegte. Sah ihr nach als man mich aus dem Raum schubste und sah ihren Blick, der keinen Zweifel mehr lies.

Sie wusste es!
 

Starr laufe ich den Gang entlang.
 

Erhaben, eben wie ein echter Malfoy. Selbst bei meinem letzten Gang, bei meiner letzten Nacht, lasse ich nicht zu das man mir meinen Stolz nimmt.

Zeige immer noch wer ich bin. Das man mich dennoch fürchten muss. Doch den Auroren hinter mir ist das egal. In mir sehen sie nur den Mörder ihres Helden.

Barsch werde ich eine Zelle geworfen. Komme auf den harten, kalten Steinboden auf. Höre wie sie die Gitter schließen und spüre die Kälte, die an meinem Körper nagt.

In meiner Hand halte ich immer noch den Brief.
 

Verdammt, Potter du bist wirklich ein Idiot!
 

Ein Wort, eine Geste, ein Zeichen und ich hätte verstanden.
 

Doch wie sollte es anders sein?
 

Stoße den einzigen Menschen von mir, der mir je etwas bedeutet hatte.
 

Etwas geschwächt schaffe ich mich zum Gitter. Ich konnte sie atmen hören auch wenn ich sie kaum sah. Alles war plötzlich so verschmiert, so verschwommen...
 

Tränen...
 

Harry...
 

In meiner letzten Nacht plagt mich das Gewissen.
 

Töte den Menschen, denn ich liebe. Je geliebt habe und je lieben werde, denn der Kuss der Dementoren wartet bereits...
 

Ende



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