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Stumme Zeugen eines Krieges

Der große Konflikt in Tagebüchern und Dokumenten
von

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Prolog und Samantha (1)

Vorwort:

Dies ist eine sehr aufwändig vorbereitete Fanfiktion und da ich weiß, wie wenig aktive Leser es hier gibt, werde ich sie aus Feedbackgründen auch auf Animexx (Wo es noch weniger Leser geben wird, aber was will man machen) stellen.

Ich möchte dazu sagen, auch wenn das etwas seltsam klingen mag, dass ich hauptsächlich meine Skills (Character-Development, Plot, Stil, etc) verbessern möchte und mir daher ausführliche, kritische Reviews am liebsten sind.

Übrigens wird es hier hauptsächlich Ocs geben, wobei die Wenigsten überhaupt zu Wort kommen. Aber ich nehme schon wieder zuviel vorweg.
 

Zeitraum der FF: Nach dem Templer-Magier-Krieg
 

Stumme Zeugen des Krieges
 

Die Stadt lag in Trümmern, die wenigen, bewohnbaren Häuser standen leer, zumindest auf den ersten Blick. Die Stadtwache war halbwegs intakt, hatte allerdings wenig Einfluss – der lag bei den Magiern, die gerade daran arbeiteten, einen neuen Vicomte zu stellen.

Jene, die sie befreit hatten, waren spurlos verschwunden. Sowohl Hawkes Leute, als auch eine Gruppe Untergrundrebellen, größtenteils aus Magiern bestehend.

Der erste Endruck von Kirkwall war mehr als schlecht.
 

Doch deshalb war Nylena Halen auch nicht hier. Die junge Stadtelfe aus Amaranthine war hinter verborgenen Schätzen her, die im rauen Dutzend durch die Straßen wehten. Diese Schätze waren nicht aus Gold und vermutlich auch unverkäuflich, doch für Nylena waren sie unbezahlbar.

Schriftstücke. Texte, die ein neues Licht auf dieses Blutbad werfen würden, Nylenas Horizont erweitern würden.

Sie war noch nie an materiellen Gütern interessiert gewesen, sie wusste nicht einmal, wie sich Luxus anfühlte, aber das war in Ordnung. Die Tatsache, in einem Gesindeviertel aufzuwachsen, schloss nicht unbedingt eine glückliche Kindheit aus und die hatte Nylena gehabt. Vielleicht lag es auch daran, dass sie Wissen hinterherjagte, wie andere dem Gold. Und Wissen würde sie hier in Hülle und Fülle finden.

Sie wusste genau, wo sie mit der Suche nach Wissen beginnen würde.
 

Das Gesindeviertel erweckte einen merkwürdig vertrauten Eindruck auf sie. Jedes, dieser Elfenbezirke war gleich aufgebaut: Ein Baum in der Mitte, umringt von etlichen Wohnbaracken, gesäumt von Handelsständen.

Langsam, dennoch zielstrebig steuerte sie auf das verfallenste Gebäude zu.

Es war eine einfache Holzhütte, doch der Schein trügte. Es war die Zufluchtsstätte der wohl einflussreichsten Untergrundorganisation der Stadt, der Rebellenbewegung der Magier.

Nylena konnte die morsche Tür leicht eintreten und fand in der Mitte des schmutzigen, fensterlosen Raumes eine Falltür vor.

Diese öffnete sie sofort und stieg die sich offenbarende Treppe herab.

Wie in den Berichten war die Zufluchtsstätte wie ein Eisberg – eine kleine Hütte als Tarnung und dann fünfzehn Meter tief in den Erdboden, neun Stockwerke, ein angrenzendes Tunnelsystem zu jeder verbündeten Gruppierung und ein Zugang in die Kanalisation. Es war beeindruckend.

Als Nylena das Treppenhaus verließ und das erste Stockwerk betrat, öffnete sie die erstbeste Tür und betrat den Raum.

Es war offensichtlich ein Wohnraum, schlicht eingerichtet, fast spartanisch. Dort stand nur ein Einzelbett, ein Schreibtisch mit Stuhl und eine Kerze auf dem Nachttisch neben dem Bett.

Nylena steckte die Kerze mit ihrer eigenen an und stellte beide auf den Schreibtisch.

Dann drehte sie sich um und öffnete zielsicher die oberste Schublade des Nachttisches, wo sie auch sofort fündig wurde.

Ein ledern gebundenes Buch, gesichert mit einem Vorhängeschloss, dass Nylena allerdings problemlos mit einer mitgebrachten Nadel knacken konnte.

Das Buch in der Hand, setzte sie sich an den Schreibtisch und klappte ihren Fund auf.
 

"Tag 1" stand dort geschrieben.

"Ich bin seit einer Woche im Zirkel und habe mich entschlossen, über die Eindrücke hier Buch zu führen.

Mein Zimmer ist spärlich eingerichtet – ich habe eine hölzerne Pritsche mit ein paar Decken und Kissen als Bett, ein einfaches Plumpsklo und einen Schrank – das war’s. Außerdem fehlt hier ein Teppich, ich kann auf dem kalten Steinboden nicht barfuß laufen. Also schlafe ich mit Schuhen, weil ich keinen Schritt ohne auf diesem Boden tun möchte.

Die Stimmung ist nicht sonderlich besser als die Ausstattung. Es gibt natürlich ein paar Leute, die sich wehren, aber von denen hört man meist ein paar Tage später nichts mehr. Wenn man nach ihnen fragt, heißt es nur „Pscht!“. Alle anderen haben sich mehr oder weniger mit der Situation abgefunden."

Hier endete der Eintrag.
 

Laut Nylenas Informationen gab es nur einen Magier, der im Zirkel gewesen war und dann den Rebellen beitrat. Dieser Magier war eine Menschenfrau von einundzwanzig Jahren am Ende des Krieges und hieß Samantha Mitchell.

Nach dem Ausschlussverfahren, musste dies also Samanthas Tagebuch sein.

Neugierig blätterte Nylena um.

Kapitel 1 - Samanthas Tagebuch

Kapitel 1 – Samanthas Tagebuch
 

Auf der folgenden Seite war Samanthas Schrift etwas sauberer, sorgfältiger geworden, als hätte sie mehr Zeit und Ruhe zum Verfassen des Eintrag gehabt, als auf der Seite zuvor.

Nylena las weiter.
 

Tag 15

Ich habe festgestellt, das neunzig Prozent der Magier hier unzufrieden sind, die anderen zehn sind einfach nur, nun, sie haben wohl recht niedrige Standards.

Ich selbst zähle mich zu keiner dieser Gruppen. Bisher lief alles glimpflich für mich, besonders, weil ich darauf geachtet habe, nicht aufzufallen.

So konnte ich meine ersten zwei Wochen hier ganz gut über die Bühne bringen.

Bemerkenswert ist auch die riesige Bibliothek, ich glaube, ich habe schon etliche Stunden dort zugebracht, viel gelesen, leider nur die Hälfte davon verstanden. Der Zweig der Wiederherstellungsmagie, über den ich gelesen habe, interessiert mich besonders.
 

Nylena war gefesselt. Sie wusste von Samanthas Talent zur Heilungs- und Supportmagie, ohne sie hätten die Rebellen sicher nie so viele Erfolge gehabt. Es war spannend, die Anfänge dieser Magierin zu verfolgen.

Sie hoffte, dass Samantha möglichst viel niedergeschrieben hatte, immerhin war zwischen dem ersten und dem zweiten Eintrag eine große Zeitspanne vergangen.

Abermals blätterte sie um.
 

Tag 22

Heute bekam ich meine erste Zimmernachbarin. Eine Dunkelelfe.

Sie spricht nicht viel und schaut jeden Templer bitterböse an, dass ich meine, sie müssten sofort tot umfallen, wenn der Blick sie trifft.

Ich wollte mit ihr sprechen und zumindest ihren Namen herausgbekommen, aber sie ignoriert mich sehr gekonnt. Vielleicht hat sie etwas gegen Menschen.

Ich habe mich natürlich sofort in der Bibliothek schlaugelesen.

Dunkelelfen sind eine Unterart der Dalish, die in einem Bereich unter der Oberfläche, aber über den Tiefen Wegen gelebt haben. Das drücke ich absichtlich so aus, denn es gibt nur noch Wenige von ihnen, und die wurden aus ihrer Heimat verbannt.

Sie sitzt gerade auf ihrem Bett, das gegenüber von meinem hereingestellt wurde und schaut mich an, als wollte sie durch mich durch schauen. Ich zweifle langsam daran, dass sie überhaupt unsere Sprache spricht. Oder sie hat mi einfach nichts zu sagen.

Auf jeden Fall macht sie mich nervös. Unangenehm, ständig angestarrt zu werden, von einer Person, die nicht einmal mit einem spricht.
 

Nylena wusste, von wem die Rede war. Triel, eine abtrünnige Dunkelfe, die kurze Zeit im Zirkel verbracht hatte, und schon bald geflohen war. Auch sie war Teil der Rebellenbewegung, doch über sie war am wenigsten bekannt. Vielleicht würde Nylena auch auf Triels Aufzeichnungen stoßen.

Abermals blätterte sie um.
 

Tag 51

Immernoch kein Wort von meiner Freundin hier. Sie ist wohl in den Hungerstreik getreten, hat mir aber wortlos, jedoch mit einem milden Lächeln, ihre Ration Essen gegeben. Vielleicht ist sie ja nicht so griesgrämig, wie ich dachte.

Die Templer haben mir nichts getan, gehen aber irgendwie grob mit der Elfe um. Nun gut, sie ist eine Abtrünnige, aber hat sie nicht auch das Recht auf eine vernünftige Behandlung? Sie tut niemandem was. Mir zumindest nicht.

Im Augenblick weiß ich allerdings nicht, wo sie ist. Habe sie ehrlich gesagt, seit gestern nicht mehr gesehen. Ob sie wohl weggelaufen ist? Bei den Wachen hier wird sie kaum weit gekommen sein. Hoffentlich hat man sie nicht getötet oder sowas.

Langsam merke ich, wie ich mich selbst nach der Freiheit sehne. Nicht, dass es mir hier schlecht ginge, aber ich sehe, wie die anderen behandelt werden und das deprimiert mich.Ich werde nur verschont, weil ich mich unauffällig verhalte.

Werde mich mal umhören, ob jemand die Dunkelelfe gesehen hat.
 

Da war der erste Ansatz von Samantha, zu fliehen und zu rebellieren. Darauf hatte Nylena gewartet. Ab jetzt würde es spannend werden.
 

Tag 56

Die Dunkelelfe kam tatsächlich zurück. Und jetzt kenne ich auch ihren Namen. Sie heißt Triel Zoloth und entstammt einer Königsfamilie, doch ihr Volk ist in alle Winde zerstreut. Sie hat mir gesagt, dass sie noch heute Nacht fliehen wird, weil sie ihre kleine Schwester verloren hat. Sie vermutet die Templer hinter ihrem Verschwinden. Deshalb hegt sie wohl auch einen Groll gegen sie.

Was mir Kopfzerbrechen bereitet ist, dass sie mir angeboten hat, sie zu begleiten. Ich weiß nicht recht. Ich möchte schon weg, aber zu einer Abtrünnigen werden? Ist mir meine Freieit wirklich den Ärger wert?

Ich habe noch ein paar Stunden Zeit, darüber nachzudenken, und die werde ich brauchen.
 

Nylena kannte Samanthas Entscheidung. Natürlich war sie Triel gefolgt und hatte ihr geholfen, deren kleine Schwester zu finden. Doch ab diesem Eintrag war das Buch leer.

Schade, Nylena hätte gern mehr von Samantha und der Rettung erfahren, doch sie musste wohl weitersuchen, nach weiteren Aufzeichnungen, von denen es hier ja genug geben müsste.
 

Zur Sicherheit steckte sie das Tagebuch in ihre mitgebrachte Tasche, zog vorher noch Feder und Tinte, beschriftete es mit dem Namen „Samantha Mitchell – Zirkel“, um die ganze Geschichte später rekonstruieren zu können.



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