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One Piece Evolution 2 Years

von

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Ankunft

Prolog: Ankunft
 

Mein rotes Haar wallte in der starken Brise, die vom Meer her über das Sabaody Archipel jagte.

Es waren nun schon zwei Jahre vergangen. Zwei Jahre... es kommt mir immer noch so unwirklich vor. Ace ist tot und Ruffy... war gottweißwohin verschwunden. Von meiner "Familie" war nichts mehr übrig als ein einziger Scherbenhaufen. Ein tief sitzender Schmerz begleitet mich seit jenem Tag, einer klaffenden Wunde gleich. Und scheinbar nichts konnte meiner wunden Seele trösten geschweige denn heilen. Einzig eins gab mir halt: Meine Suche! Sie war mein Anker im Sturm, mein Fels in der Brandung. Ich würde sie niemals aufgeben!! Im Gegenteil, mein Ziel stand fest und daran ließ ich nicht rütteln. Und genau deshalb musste ich um jeden Preis stärker werden. Ansonsten würde ich in den Wogen des Schicksals Rettungslos untergehen.

Vater bestärkte mich in meinem Vorhaben, und brachte mich auf die Steinkoloss- Inseln, dem wohl perfektesten Ort für das Training meiner Kräfte.

Ein heiteres Grinsen schlich sich über mein Gesicht, während ich mich an die Tage auf jenem sonnenverbrannten Eiland zurück erinnerte. Ich kann nur hoffen, das dort noch kein Kartograph zugange gewesen war. Wenn, dann würde jeden Navigator dort eine böse Überraschung erleben. Einem Maulwurf gleich hatte ich mich tagtäglich durch den massiven Fels geschlagen, trug an der einen Seite Grund ab und türmte sie dann an anderer Stelle immer höher auf. Aus Berge wurden Ebenen. Eine Meerenge war zu einer Landbrücke geworden. Kurz und gut, kein Stein lag dort mehr wo er gelegen hatte. Ich hatte fachmännisch das Unterste nach oben gekehrt.

Nach anfänglichen Meinungsverschiedenheiten, die ich mit ein paar tiefen Kerben und Rillen für mich entschied, erklärten sich auch die einheimischen Steinkolosse dazu bereit mich in ihrer "Kampfkunst" zu unterweisen.

Nach dem mein Vater erkannte was für Fortschritte ich machte, setzte er die Segel und lies mich alleine zurück. Meine Kräfte wuchsen mit jedem Tag, irgendwann beschloss ich, das es an derzeit wäre aufzubrechen. Zum Abschied schenkten mir meine Steinigen Freunde einen Dolch aus Mandago- Stein, dem wohl härtesten Gestein der Welt. Es konnte es selbst mit einem Diamanten aufnehmen und Stahl durchtrennte es wie Butter. Keine Rüstung, kein Schwert würde mir gefährlich werden, wenn ich den Dolche richtig einsetzte.

Entschlossen setzte ich die Segel, meinen Blick fest auf die Zukunft gerichtete.

Heute stehe ich nun hier und streife durch das dichte Gedränge der Menschen im Sabaody Park.

Auf der suche nach einer Taverne wo ich endlich meinen Durst stillen kann.

Das Wiedersehen

Kapitel 1: Das Wiedersehen
 

Ein Kratzen im Hals, der Rachen ausgetrocknet.

Mein Körper brauchte dringend etwas zutrinken.

Ausgelaugt wie ich war, steuerte ich die nächstbeste Taverne an.

Die Kapuze von meinem verdreckten braunen Mantel zog ich tief ins Gesicht.

Mit großen kraftvollen Schritten setzten sich meine Beine in Bewegung und steuerten einen leerstehenden alten Tisch in der hintersten und dunkelsten Ecke an.

Argwöhnisch schaute ich mich um und musterte alle anwesenden Personen.

Ich musste schwer schlucken, als ich die Mädchen am Tresen erblickte.

Die Clique stach deutlich aus der Masse der üblichen Gäste hervor.

Während die Schwarzhaarige und die Blonde mit dem Pferdeschwanz sich unüberhörbar über die Preise und das Angebot der Spelunke ausließen, saßen unweit der beiden zwei weiter Gestalten im Halbschatten einer Tischecke.

Ich konnte nur den blauhaarigen Strubbelkopf der Linken erkennen, doch ich wand meinen Blick sofort wieder zur Seite als sie zu mir herumfuhr.

GOTT, der Blick ließ einem ja das Blut in den Adern gefrieren.

Diese Gestalten würden mir Ärger machen, wenn ich nicht aufpasste. Ich setzte mich hin und kramte den alten, zerfledderten Brief hervor.

// Wir werden uns dort treffen!// versprach der letzte Satz.

Ich schloss die Augen und wollte seine Tragweite auskosten, doch die lauten Stimmen rissen mich sogleich wieder ins Hier und Jetzt. Nix war' s mit wehmütiger Träumerei.
 

„Das darf doch nicht war sein!! Willst du uns verarschen, du alter Sack?“

Pferdeschwanz schlenderte um den Tresen herum und zog eine Rum Flasche aus dem Regal.

„Behauptet doch stur und fest, er hätte keinen Spitzenjahrgang. Das ich nicht lache! Und was ist das hier mein Alter?? Nimmst du den zum Gläser spülen?“

„Ich...ich...ich...“ stotterte der Wirt nur immer wieder.

„Dachtest wohl, den vier Weiber serviere ich nur den Billigfusel, was!!! Nen echt guten Tropfen erkennen die eh nicht, was!“

„Weißt du wie ich das nenne?“ mischte sich nun der schwarzhaarige Lockenkopf von der anderen Seite ein. „Das nenn ich „chauvinistisch“ bis zum Exzess! Hast du was gegen Frauen, hmm? Denkst wohl, och die doofen Weiber die wollen doch beschissen, verarscht und geschlagen werden, was!“

„Ohhh du meine Fresse.“ stimmte nun Pferdeschwanz zu. „So bist du also drauf!“

So ging das munter hin und her zwischen den beiden.

„Hey, hey! Jetzt regt euch ab,das ist bestimmt ein Missverständnis,“ versuchte ein stämmiger Kerl, vermutlich einer der hiesigen Fischer, wieder Ruhe ins Ganze zu bringen. Doch da war er wohl an die ganz Falschen geraten.

Prompt fuhren die beiden Furien nämlich zu ihm herum und taxierte nun wiederum ihn.

„Ach, guck an! Wen haben wir denn da? Warst du nicht der Kerl der vorhin meinte mir nen Klaps aufn Hintern geben zu müssen, hmm? Haste immer noch nicht genug?“

„Nein, das war mein Vetter und er hat sich entschuldigt möchte ich mal festhalten. Warum zum Kuckuck legt ihr zwei es eigentlich schon den ganzen Nachmittag auf Ärger an. Wir haben euch nichts getan.“

Pferdeschwanz stiert kurz weiter, dann schien sie sich umzudrehen. Doch aus der halben wurde eine ganze Drehung und der Kerl kassierte einen Tritt in die untere Hemisphäre.

„Weil wir nie Scheißlaune haben darum! Und alles nur weil...“

„Lucretia! Es reicht jetzt!“

Eine dritte Frauenstimme brachte sich ins Spiel und ließ mich aufhorchen. Sie gehörte aber nicht der Blauhaarigen, sondern der anderen im Schatten sitzenden Person.

Jene erhob sich und mit einem Mal trat da eine kleine zierliche Frau ins Licht.

Es kam einfach so über mich, ein leichtes Kichern. Ich wollte das gar nicht.

Doch schlagartig befand ich mich im Visier der Weiberclique.

Stille macht sich breit, ich konnte das Blut in meinen Ohren rauschen hören.
 

„Lachst du etwa über uns ?“ fragte Lockenkopf mit düsterer Stimme. Mit einem Mal war der Wirt Nebensache. Die beiden Raubkatzen schlichen nun in geschlossener Formation auf mich zu. Ihre Anführerin blieb allerdings ungerührt stehen.

Da man Raubtiere nur noch mehr anstachelte wenn man sie direkt an sah, senkte ich den Blick.

„Nein, ich hab nur gehustet weil es so staubig ist.“ meinte ich mit verstellter Stimme. „Kann ja mal passieren.“

„Du hustest aber verdammt komisch.“

Erschrocken zuckte ich zusammen, als die Stimme hinter mir erklang. Die Blauhaarige saß lauernd auf einem der Fässer. Wie war die... Gerade saß sie doch noch...

„Amber, halt dich zurück!“ befahl die Frau mit den magentafarbenen Augen. „Es reicht mir das Luce und Raya dauernd aufn Putz hauen müssen. Ich habe gesagt wir warten. ALSO WARTEN WIR! BASTA!“

„Wir warten bereits fast ne Woche!“ beschwerte sich Lockenkopp. „Willst du uns mit Gewalt ans Messer liefern!“

Doch die Anführerin ließ den Vorwurf ungerührt an sich abprallen.

„Ich- habe- meine- Gründe!“ war ihre einzige Erwiderung.

„Und du... verzieh dich wieder annen Tisch!“ fauchte sie schließlich die Blauhaarige an.

„Der Kerl STINKT! Versteckt seine Visage hinter der Kapuze. Außerdem glotzt er schon die ganze Zeit so verdächtig. Das stinkt... das stinkt nach ner „Marinierten“ Sardine.“ grollte diese düster.

Waren sie gerade nur auf Stunk aus, dann rüsteten die Frauen nun definitiv zum Angriff.

Pferdeschwanz zog aus dem Nichts einen Billard- Queue, Lockenkopf band mit einem Handgriff ihre Mähne nach hinten. Und vor meiner Nase tanzte mit einem Mal ein Jojo auf und ab.

Die Nerven der Mädels waren offensichtlich bis zum Anschlag gespannt. Nur ein kleiner Funke, ein falsches Wort, eine falsche Bewegung und sie würden auf mich losgehen.

Die Gedanken rasten wild durch meinen Kopf. Klar würde ich mich meiner Haut erwehren können, aber...

„PENG!“

Ein lauter Schuss riss die drei aus ihrer Lauerstellung. Die Blicke vielen auf die schwarzgekleidete Anführerin, die langsam näher kam.

„AUSZEIT! UND ZWAR ALLE DREI!!“ fauchte sie bestimmend.

„Hey, Amber sagt hier ist was faul, und du ignorierst es. Hast du sie nicht mehr alle, Mercy!“

Lockenkopp verschränkte provozierend die Arme vor der Brust. Pferdeschwanz hingegen schien aufzuhorchen.

„Kennst du den Typen etwa, Mercedes?“ fragte sie.

„Kennen ist zu viel gesagt!“

Ein seltsamer Laut erfüllte die Luft. Es klang wie... wie ein Schnurren??

Die Luft knisterte vor Anspannung.

Plötzlich wirbelte wieder das Schießeisen durch die zierlichen Frauenhände.

Ein Schuss, dann der zweiter.

Rauch und Staub wirbelte auf und trübte die Sicht.

„Die Verrückte hat ihn abgeknallt!“ schrie eine Stimme.

Panik erfüllte die Gäste und in unglaublichem Tempo türmte alles zur Tür hinaus. Lediglich die vier Frauen blieben wo sie waren.

Und ich.

Ein riesiges Loch klaffte nun knapp über meinem Kopf. Es zog in meinem Nacken. Langsam hob sich der Qualm. Rote Haarsträhnen tanzten unbedarft im Wind.

Die Wucht des Schusses hatte die Kapuze nach hinten geworfen und ich fühlte wie sie nun endgültig nach unten rutschte und mein Geheimnis preis gab.

Haut wie Gestein, Augen so blau wie das Meer und Haare roter als Blut.

Mit einem kessen Grinsen sah ich meinem Gegenüber entgegen.

„Ich liebe dieses Engelchen!“ schnurrte Mercedes mit breitem Grinsen.
 

„Ich glaube, den hier kann ich nun entsorgen. Der ist ja selbst für eine Vogelscheuche zu schäbig!“ kicherte ich als ich mich aus dem verdreckten Umhang schälte.

Endlich war ich den los.

Stattdessen kam nun mein blauer Kaputzenmantel zum Vorschein. Die silberne Schrift und die aufgestickten Flügelchen waren zwar auf meinem Rücken, doch ich bedurfte keiner Vorstellung.
 

„Das ist doch…“

„Nicht die Möglichkeit…“

„Ich glaub mich tritt n Seelefant! Schwesterchen!“

Luce war die Erste, die an mich herantrat und mich an hier Herz drückte.

Junge, Junge mit der Nummer konnte sie spielend 'nen mittleren Walfisch erwürgen.

„Na Prosit, die beiden rothaarigen Schwestern sind wieder vereint. Hipp Hipp Hurra!“

Raya klang alles andere als begeistert.

Und die blauhaarige Amber… nun ja ihr düsterer Blick blieb wie er war. Sah sie in mir immer noch eine Rivalin? Schlimmer noch, die Siegerin um das von uns umkämpfte Herz. Ach wenn ich ihr doch nur sagen könnte wie schwer es mich immer noch schmerzte.

Aber so wie ich die Sache sah, würde jedes Wort um diese Angelegenheit die alte Wunde erneut aufreißen. Und Amber würde reagieren wie jedes Tier, das man in die Enge getrieben hatte.

Darauf konnte ich dankend verzichten.

„Was denn jetzt schon wieder los? Was habt ihr verrückten Hühner denn nun angestellt!“

Die Stimme kannte ich noch nicht. Wer war da jetzt wieder in die Kneipe gekommen?

Neugierig versuchte ich über Luce hinweg zu blicken, doch mein liebes Halbschwesterchen schnellte sofort herum.

„DAS GEHT DICH EINEN FEUCHTEN KEHRRICHT AN, OLLE FLACHSRÜBE!“

Woah, Tinitus!! Luce Stimme hatte durchaus die Qualitäten einer Kreissäge, besonders wenn sie wütend war.

„FRESSE!“ erwiderte die Stimme nicht minder verärgert.

„DU SAGST MIR NICHT WANN ICH DIE KLAPPE HALTEN SOLL, DU MARINIERTES ETWAS!!!“

Im nächsten Moment wurde ich aus der Schraubstockumarmung entlassen. Kurz darauf krachte eine der Sperrholzwände ineinander. Der Wucht von Luce Hechtsprung war sie nicht gewachsen, genauso wenig wie der Kerl mit dem sich mein „Schwesterchen“ nun über den Boden rollte.

AUTSCH! Da ging' s vielleicht zur Sache. Aber wer war der Typ?

„Ach sind sie nicht n goldiges Pärchen, unsere beiden Fremdverliebten!“

„HALT DIE BACKEN, SCHNEEFLITTCHEN!“

Raya schüttelte resignierend den Kopf, im nächsten Moment erwischte sie eines der Wurfgeschosse.

Technischer K.O. in der ersten Runde. Meine Fresse, diese Weiber!

Ich dachte es, und im nächsten Moment erklang der Satz hinter mir.

„Sag mal ist es denn so viel verlangt, dass du den Haufen an der kurzen Leine hältst?“ fuhr die dunkle Stimme weiter. Auch sie war mir gänzlich unbekannt, daher drehte ich mich leicht auf dem Stiefelabsatz herum.

Jui, war das ein Riese. Na ja kein Riese im eigentlichen Sinn (Nicht mal n Halbriese) Aber ich musste schon den Kopf heben um sein Gesicht zu sehen.

Er musterte mich ebenso, nur um dann kurz die Augenbraue zu heben und zu seufzen: „Ach du liebe Sch…, ein Glück ist Crys nirgends.“

„Selbst wenn, es besteht keine Gefahr für ein Seebeben der höheren Spitzenklasse, Vince. Sie kennt Angel bereits. Und du auch!“

„Mannomann, Cousinchen. Da lässt du dich weiß Gott mit wie viel Kerlen ein, aber am schlimmsten Casanova musst du hängen bleiben. Dich versteh mal einer, Missy!“

Der Satz war wohl an den Leithammel der illustren Gruppe gerichtet. Eigentlich erwartete ich bereits nun ihre giftige Stimme zu hören, aber niada.

Daher fiel mein erstaunter Blick auf Mercedes.

„Sie ist… nicht da?“ hauchte ich ungläubig.

„Sie ist schon knapp zwei Jahre nicht da, das alte Aas! Y para el número que tendrán que pagar por mí! Lässt mich einfach sitzen und halst mir die Verantwortung für diese Irren auf. Wenn ich dieses bezopfte Weib erwische, verarbeite ich sie zu einem Nudelsieb.“

Die magentafarbenen Augen sprühten regelrecht Funken. Sie war mehr als nur verärgert, Mercedes stand kurz vor der Explosion.

Ich tat es nicht gern, aber ich musste fragen.

„Dann … dann hat sie Vater‘ s Nachricht gar nicht erhalten?“

Bereits entschieden???

Kapitel 2: Bereits entschieden???
 

Ein einstimmiges „HÄÄÄÄÄÄH!“ ließ die Kneipenwände erzittern. Selbst die beiden Streithammel am Boden hielten in ihrer Klopperei inne.

„Wovon sprichst du, Kleine?“ fragte der Hüne hinter mir.

Ich zögerte mit meiner Antwort. Ich kannte ihn nicht, auch wenn es offensichtlich war das die DIVAS Zuwachs bekommen hatten. Männlichen Zuwachs.

Es war seltsamerweise Amber, die sich meiner erbarmte.

„Das ist mein Vater, Vince Baker. Crystal' s Cousin. Er ist seit Marine Ford bei uns.“

Ach so, natürlich. Ich erinnerte mich.

Der „Tanzpartner“ meiner Stiefmutter als sie den Marine- Riese umlegte. Und das nach allen Regeln der Tranchierkunst. Das war ein Rot in Rot damals, da sind meine Haare blond dagegen!

In diesen Dingen schien er Crystal in nichts nachzustehen.

Dabei wirkte er nun fast schon etwas sanftmütig. Aber dieser Eindruck konnte täuschen!

„Und ähem wer… wer ist Luce Freund? Der war damals nicht bei euch oder irre ich mich da?“

„ICH BIN NICHT IHR FREUND!!“ brüllte es hinter mir. „DU BIST NICHT MAL N KERL, DU WEICHEI!“ konterte Luce Stimme. Die blonde Perücke, die meine Halbschwester üblicherweise trug, baumelte in der Zwischenzeit an einem Haken an der Decke. Keine Ahnung wie sie die da rauf gekriegt hatten.

Hatte sie früher ihre halblange rote Mähne offen bis auf die Schulter getragen, so baumelten nun unzählige Zöpfchen von ihrem Kopf herab. Ab der Hälfte waren sie allesamt schwarz gefärbt, nur Luce Ansatz war noch genauso rot wie mein Haar. (Wobei Luce einen dunkleren Rotton hatte)

„Du darfst dich bei unserem abwesenden Chefchen bedanken, dass wir nun eine marinierte Ölsardine mit uns rumschleppen!“ erklärte Raya. Augenblicklich richteten sich mir die Nackenhaare auf.

„Ma…Marine!“ keuchte ich ungläubig. Warum in aller Welt nahm Crys…?

„Es wird wohl ein ewiges Mysterium unseres Käptn‘ s bleiben, warum sie Dinge tut die keinen Sinn machen.“ erriet Mercedes meine Gedanken. Keiner konnte dies so vortrefflich wie sie. Nicht einmal Ace konnte das.

„Es muss nur für sie einen Sinn ergeben, und dann macht Crystal es. Und zwar ohne „wenn“ und „aber“!“ fügte Vince hinzu.

„Und wir dürfen den „Brocken“ schlucken!“ beschwerte sich nun Raya. Schnaubend pustete sie eine ihre Locken zurück. Verstohlen ließ ich den Blick kurz auf ihr ruhen. Es war gespenstisch wie ähnlich sie ihm doch immer war. Selbst in solchen banalen Gesten.

„Solange wir nicht dran ersticken, dürfte es ihr wohl schnurzpiepegal sein!“

„Da sagt du was!“ stimmte Katzenauge mit einem entnervten Stöhnen zu. Luce hatte ihren Rangelkumpan mit einem ihrer bösartigen Tritte durch die nächste Sperrholzwand befördert. Dieses Mal blieb er liegen.

Mein Schwesterherz wollte schon grinsend zu einem Victory- Zeichen ansetzten, da schnellte etwas mit unglaublicher Geschwindigkeit hinter uns hervor und verpasste ihr eine solchen Ohrfeige, das Luce sich fünfmal im Kreis drehte.

Gute Güte, wer war das jetzt wieder?

„AUA!“ maulte die Geohrfeigte sofort „Musste das jetzt wieder sein, Flo?“

Ihr Blick galt der Neuen in der Runde. Sie war einen ganzen Kopf größer als ich und offensichtlich auch älter. Endzwanziger, gutmütig geschätzt.

Die aschblonden Haare waren an der Seite hochgesteckt und ein freches Schwänzchen wippte keck auf und ab, als sie auf den Lädierten zu schritt. Dem Symbol auf ihrem Barett und der großen Tasche nach hatte ich es hier mit jemandem aus dem medizinischen Bereich zu tun.

Hatten die DIVAs nun auch so etwas wie eine Ärztin an Board? Junge, Junge die Bande expandierte ja nicht schlecht. Noch vor knapp zwei Jahren bestanden sie gerade einmal aus einem bunt zusammengewürfelten Haufen, der sich um meine Stiefmutter geschart hatte.

Nach dem sie ein paar prüfende Handgriffe durchgeführt hatte, die der „Besiegte“ mehr oder weniger willig über sich ergehen ließ, richtete sich ein blaugraues Augenpaar auf meine Halbschwester.

„Ich hab die Schnauze voll ständig wegen dir und Ishmael meine Equipment zu verbrauchen. Medizinische Sachen wachsen nicht auf Bäumen, Gnädigste! Die kosten verdammt nochmal Geld!“

„Dann mach‘ s doch wie das ganze andere Piratengesockse. Klau es! Sollte dir ja nicht weiter schwerfallen!“ grollte nun der Flachshaarige wieder.

Im nächsten Moment knallte es auch schon wieder. Diese Mal war er endgültig K.O. gegangen und die Neue schüttelte knurrend die Hand aus.

„Na da schimpft der eine Esel den anderen Langohr! Meine Fresse, Ishmael lernt echt nie dazu!“

meinte da Raya spitz und ein schelmisches Kichern entfuhr ihr.

„Was soll man auch von diesem marinierten Hirni auch anderes erwarten.“ Mercedes zuckte achtlos mit der Schulter, dann wand sie sich der Ärztin zu. „Flo, Raya! Verstaut ihr dieses Stück „Leergut“ mal wieder im Kielraum. Und seht zu das die beiden Streithammel nicht gleich wieder aufeinander prallen.“

„Bin ich sein Kindermädchen!“ beschwerten sich beide im Chor doch der vereinte Blick von Mercedes und Vince erlaubte keine weiteren Wiederworte. So ergriffen die Mädels den armen Tropf von beiden Seiten und schleiften ihn nach draußen.

„Drei Neuzugänge. Nicht schlecht.“ Ich versuchte Mercys angeschlagene Laune mit einem Lächeln aufzuheitern. Doch sie wollte nicht so recht drauf eingehen.

„Ich hätte dankend drauf verzichten können. Naja Ausnahmen bestätigen die Regel.“

Vince machte eine kurz Handbewegung dann meinte er: „Ich glaube, es wäre das beste wenn wir uns jetzt einmal setzen und die Kleine hier redet Tacheles.“

„Bin ich auch für.“ Katzenauge nickte mir zu.
 

Kurze Zeit später hatte sich unsere Gruppe um einen der Tische versammelt. Luce hatte sich neben mich gesetzt, der Handabdruck von Flo brannte noch deutlich auf ihrer Wange. Aber sie schien bereits wieder guter Dinge zu sein.

„Im Echt!“ quietschte sie gerade vergnügt „Paps hat dich hergeschickt! Das ja der WAHNSINN!“

„Wahnsinn allerdings!“ Vince hingegen klang nicht sonderlich begeistert. Fast als würde er die Turbulenzen vorausahnen.

Ja, Crystal konnte mich nicht sonderlich leiden.

Zumindest machte sie immer den Eindruck das es so wäre. Aber Luce versicherte mir ständig, dass dies nun mal ihre Art wäre. Raue Schale, weicher Kern. So war Crys eben!

Doch würde sie mich wirklich…

„Ich hab ihn ja schon immer für nicht sonders intelligent gehalten. Aber das hier ist wieder mal dreist as dreist can be. Wofür hält der Kerl sich eigentlich? Und wofür hält der Crystal? Für seine persönliche Nanny, die sämtliche seiner Gören unter ihre Fittiche nimmt? Sie ist doch nicht Mutter Asereht, höchst selbst.“

Mercedes gab bei dem Vergleich einen grunzenden Laut von sich, in den die anderen mehr oder weniger einstimmt.

„Der Käptn als Ordensschwester, was‘ n Bild!“

„Klar sie ist keine Heilige, aber…“ versuchte Luce ihre Stiefmutter zu verteidigen. Doch Mercy fiel ihr schon auf halber Länge ins Wort.

„Der reicht es ja nicht mal zur Scheinheiligen!“

„Sei es wie es sei. Der große Piratenkaiser hat uns mal wieder ein Ei gelegt.“

„VINCE!“ erklang es sogleich von allen Seiten.

Oha, hörte ich da einen versteckten Anflug von Eifersucht??

Nachdenklich schürzte ich die Lippen, da beugte sich Luce zu mir herüber. Hinter vorgehaltener Hand wisperte sie: „Familienbande haben Mamah noch nie gebremst!“

OMG!!!!!!

Die Milchshake- Fontäne aus meiner Nase spritze über den halben Tisch.

„LUCE! MACH DAS NIE WIEDER!“ keifte ich meine Halbschwester an, die sich feigsend am Boden kugelte. Die anderen am Tisch versuchten die peinliche Nummer gerade tunlichst zu übersehen und warteten bis ich mein Gesicht wieder hergerichtet hatte.

Na warte, das schreit nach Rache!

Zunächst allerdings ignorierte ich das laute Wiehern unweit von mir. So gefasst als möglich nahm ich das Gespräch wieder auf.

„Vater hat mir immerhin die Wahl gelassen. Er sagte lediglich, in einer Gruppe wäre es sicherer für mich als weiterhin alleine über die Grand Line zu tingeln.“

„Kunststück!“ Mercy bedachte mich mit einer ihrer unergründlichen Mienen. „Was musstest du auch ausgerechnet im Marine Ford auftauchen!“

War sie… war sie etwa sauer deswegen? Meinem fragenden Blick hielt sie jedoch stand. Stoisch wie eh und je. Verfluchte Katze, sag endlich was los ist und spiel nicht schon wieder Achterbahn mit mir!

„Ich… ich…“ begann ich zaghaft. Zahlreiche Erinnerungsfetzen an jenen Schicksalstag stiegen in mir auf und trieben mir mal wieder das Wasser in die Augen.

„ICH MUSSTE ES TUN!!“

Amber‘ s Blick streifte mich, so als ahnte sie wo ich mit Gedanken war. Es würde uns beide auf ewig verfolgen- Wir waren beide einen Herzschlag zu langsam gewesen.

„Sei es wie es sei! Ich hab an dem Tag auch genug Sch… gebaut und meine Tarnung aufgedeckt. Mamah hat gesagt es war okay!“

„No! Sie hat nur gesagt, sie hätte es wohl auch gemacht wäre sie an deiner Stelle gewesen.“

Luce knurrte Mercy zu Dank böse an. Derweil spürte ich, dass Vince mich wieder musterte.

„Deiner Wortwahl entnehme ich, dass unsere Truppe nicht deine einzige Option ist. Hab ich nicht recht?“

„Ich habe ein weiteres Angebot, ja!“ gestand ich ein. Und mit einem Mal ruhten die magenta farbenen Augen auf mir.

„Und wen?“ Das Fauchen klang nun tatsächlich sauer. Und gekränkt.

„Es gibt nur eine, die Angel den gleichen Schutz bieten würde. Und sich freiwillig einen weiter Laus in den pinken Pelz setzten würde.“

Es war kurz stille der Runde.

„Du willst dich den Berry Hunters anschließen!“

Mercy klang weder laut noch aggressiv. Dennoch zuckte ich zurück, als hätte sie mich geohrfeigt.

„Ja!“ nickte ich schließlich.

Der Stuhl quietschte laut als Katzenauge sich nach hinten schob und aufstand.

„Was zum Geier willst du dann noch hier? Du hast deine Wahl doch getroffen! Also, geh uns nicht weiter auf ‘n…“

„Mercy!“ jaulte der Rest der Meute genervt. Ich jedoch fühlte mich als hätte mir jemand sämtliche Innereien umgedreht.

Sie war… enttäuscht. Mehr noch, bis ins Mark gekränkt. Oh weia, was hatte ich jetzt wieder angestellt?!

Ich dachte, sie würde es verstehen und akzeptieren. Schließlich waren wir vor zwei Jahren doch übereingekommen, dass es vernünftiger wäre unter die ganze Sache einen Schlussstrich zu ziehen.

Aber als ich sie so davon schleichen sah… da wusste ich das Gefühle meist doch mächtiger waren als jeder Verstand.

Der brüllte jetzt zwar wieder in höchsten Tönen, dass ich aufpassen musste. Das dass ganze vielleicht nur wieder eine ihrer Maschen war um mich zu manipulieren.

Es war egal.

Wie in Hypnose stand ich auf und folgte ihr die Stiege hinauf.

Ob der Rest der DIVAs verstand was in mir vorging? Ich hörte nur noch ein: „AHA!



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Peacer
2014-01-03T20:10:49+00:00 03.01.2014 21:10
Hallo :)
Ich bin ja ein Fan von eigenen Charakteren, daher hat mich diese Geschichte auch direkt angelacht. Dein Charakter wirkt auf jeden Fall schon mal interessant, der Prolog hat mich neugierig gemacht, welche Beziehung sie zu Ruffy hat, wer ihr Vater ist und natürlich welche Teufelskraft sie genau hat. Auch der Schreibstil ist ganz hübsch, finde ich. :)
Zwei Sachen, die du vielleicht noch verbessern könntest: erstens wäre es schön, eine kleine Kurzbeschreibung zu haben, um was es überhaupt geht, welche Canon Charaktere eine Hauptrolle spielen werden, und möglicherweise die Pairing (falls es keine Überraschung werden soll). Und zweitens könntest du vielleicht noch einmal drüber lesen, weil sich doch ein paar Fehlerchen eingeschlichen haben, vor allem was Groß/Kleinschreibung angeht. :)
Auf jeden Fall aber schon ein guter Start. :)
LG,
Peacer
Re-✖✐✖
Von: abgemeldet
2012-06-29T09:28:07+00:00 29.06.2012 11:28
Na, das klingt doch schon vielversprechend! Ich fin' deinen Schreibstil echt toll, und auch, wenn ich normalerweise Ich-Erzählungen nicht mag, gefällt mir das hier echt gut. Ich bin gespannt, wie's weitergeht und ob du an der normalen Storyline etwas veränderst ;)

LG
Vaire
✖✐✖


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