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Chikashi High 2 - Lovers Problems

Ruka x Yomi -- Saga x Kai ---> Der Wahnsinn geht weiter.
von

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Die Erkenntnis, oder was bisher geschah.

ICH BIN ZURÜCK~ 

Okay, eigentlich war ich nie weg, ich hab nur anderen Schund geschrieben xD

Auf jeden Fall bin ich stolz, nun endlich mit Chikashi High 2 anzufangen.

Hat ja lange genug gedauert...

Und es wäre einfach zu schade, diese FF, die ja meine erfolgreichste ist, nicht weiterzuführen.
 

Also, stoßen wir Uruha und Aoi mal aus dem Rampenlicht und machen Platz für neue Vollidioten mit Liebes- und Schulproblemen:

Welcome back to Chikashi High!
 


 


 


 

Das muntere Leben der Schüler von Tokyo's verrücktester Oberschule, der Chikashi High, ging ebenso ausgelassen weiter, wie es bereits immer der Fall gewesen war.

Jegliche Veränderungen wären schließlich glatter Rufmord - sie mussten den Posten als dümmste und gleichzeitig geilste Oberschüler Tokyos verteidigen!
 

Drei Monate waren vergangen, seit Aoi und Uruha zusammengekommen waren.

Doch kaum Nennenswertes hatte sich in diesen drei Monaten ereignet.

Shou's Weblog hatte massenweise neue Leser erlangt, eigentlich waren es sogar hauptsächlich Insassen irgendwelcher anderen Schulen aus der Gegend, die über diesen Weg anscheinend die Aktivitäten der „VIPs“ verfolgen wollten.

Tja, wer richtig true sein wollte, musste sich halt mit Leuten wie ihnen abgeben!

Hauptsache, Shou freute sich und postete voller Elan - und zum Leid der anderen - peinliche Fotos und Videos seiner Freunde. Enthusiasmus war eigentlich etwas Gutes, doch man konnte auch zu viel davon haben, viel zu viel.
 

Yomi und Hitsugi waren vor einigen Wochen nur knapp einem Schulverweis entgangen, da sie diesmal nicht die Wände der Chikashi High, sondern die der Nachbarschule mit ihrer Liebe zum Graffiti markiert hatten. Gerade noch kamen sie mit einer Verdonnerung zu ein wenig Sozialdienst davon.

Seitdem arbeiteten die beiden den größten Teil ihrer Freizeit als Aushilfe in einem Kindergarten, und natürlich sind die kleinen Racker absolut begeistert von ihren neuen schlechten Vorbildern!

Selbst mit ihren Bestrafungen schienen sie mehr Glück zu haben, als sie verdient hatten.
 

Nao und Hiroto zählten nun ebenfalls, genau wie Uruha und Aoi sowie Shou und Tora, zu den beliebtesten Pärchen der Chikashi High.

Im Gegensatz zu den anderen hielten sie sich allerdings stark im Hintergrund und verzogen sich meistens an irgendwelche Plätzchen, wo sie ihre Ruhe hatten, genau so, wie es Nao nun einmal gern hatte. Im Prinzip hatte der Gute sich kein bisschen verändert, er war ein genauso unfreundlicher Eisklotz wie früher –

Nur zu Hiroto nicht, und genau das machte den Unterschied aus. Bei dem Kleinen schmolz das Eis um sein Herz schneller als Schokolade in der unmöglichsten Sommerhitze. Man hatte den Eindruck, als wäre er nicht mehr derselbe Mensch, wenn Hiro-Pon bei ihm war.

Und das war gut so!
 

Ruki verhielt sich sehr ruhig, hing ab und zu noch mit Aoi ab und war ansonsten eher mit Karyu und Hizumi unterwegs.

Hizumi schien endlich seine gespielte Abneigung gegenüber Ruki abgelegt zu haben – zumindest ein bisschen. Karyu war ja der festen Meinung, ihr kleines Monster hätte nur Angst von einem anderen kleinen Monster im „Ich-bin-ein-kleines-Monster – sein“ übertroffen zu werden.

Es würde jedoch kaum einen Sieger geben, sollte es jemals zu einem ernsten Ruki VS Hizumi kommen. Sie waren doch alle beide genauso schlimm, wie sie eigentlich auch niedlich waren, aber über diese Tatsache hielt Karyu seiner Gesundheit zuliebe besser die Klappe.
 

Saga war noch genau derselbe Volltrottel wie vor drei Monaten. Er machte seinem Namen nach wie vor alle Ehre, auch, wenn er sich an die meisten Peinlichkeiten die er anstellte aus guten Gründen kein bisschen mehr erinnern konnte.
 

Reita war in letzter Zeit etwas ruhiger geworden. Ähnlich wie Ni~ya sprach er nun relativ wenig, jedoch war er immer noch derselbe Mr.-Ich-tu-mal-so-als-ob-ich-cool-wäre wie früher. Mit Nasentanga, Bitch!

Anscheinend war ihm einfach ein bisschen langweilig geworden, jetzt, wo Uruha wieder jemanden an der Angel hatte.

Vernachlässigt wurde das Blondchen dennoch nicht, Uruha nahm sich Zeit für ihn, wann immer Aoi keine hatte, und ansonsten waren neuerdings Kai und Sakito seine engste Gesellschaft. Eigentlich seltsam, wenn man bedachte, dass er zwar mit Sakito schon eher, aber mit Kai vorher relativ wenig zu tun gehabt hatte.

Jetzt, wo er ihn schon besser kannte, mochte er den kleinen Sonnenschein immer mehr, denn er war wirklich in der Lage, aus den beschissensten Tagen im Leben eines Chikashi High Schülers noch irgendwo eine gute Laune hervorzuzaubern.

Und Sakito war ein verdammt guter Gesprächspartner für alle Themen, außer der Liebe. Die brauchte Reita sowieso nicht, seine Top-Topics waren PSP-Spiele, Failbook und diverse Rockbands.
 

Und was machte dann die Liebe, wenn man nicht über sie sprach?
 

Natürlich hatte Ni~ya es immer noch nicht fertig gebracht, Sakito zu sagen, was Sache war. Die einzige kleine Veränderung, die gerade stattfand, war, dass er sich von Saki dezent distanzierte – soll heißen, sie hatten schon länger keinen Sex mehr miteinander gehabt. Wollen doch mal sehen wie lange.

Eine Begründung hatte Ni~ya dafür niemandem gegeben, mehr aus dem Grund, da sowieso keiner nach so etwas Belanglosem fragte.

Außer Ruka vielleicht.
 

~Freitag, ca 17:00 Uhr, bei Ruka zuhause.~
 

Besagter Ruka saß gerade mit ihm zusammen an einer Mathe-Aufgabe und zerbrach sich den Kopf darüber, was Ni~ya versuchte ihm zu erklären. Genau genommen hatte er bereits vor 10 Minuten sein geschultes Hirn abgeschalten und angefangen, seinem Gegenüber belanglose Fragen zu stellen.
 

„Ruka, du hast mich eingeladen, um den Scheiß zu lernen. Also willst du jetzt auch endlich mal zuhören?“, fragte Ni~ya und klang dabei leicht genervt.

Der andere brauchte sich keinesfalls über seine Schulnoten zu wundern.

Schon gar nicht, wo der letzte Lehrer ihn dabei erwischt hatte, wie er sich per verstecktem Kopfhörer die Lösungen für einen Test über ein Telefonat ansagen hatte lassen, und nun eine wackelige Note zwischen 4 und 5 in Chemie vorzuweisen hatte.*

„Können wir das nicht später machen?“, kam es von Ruka mit einem Tonfall wie ein bockiges Kleinkind. Sein Gesicht klebte dabei auf der Tischplatte und er tat so, als müsste er sterben bei dem Versuch, diese logarithmische Gleichung zu lösen.

„Wann? Um Mitternacht? Oder um 3 Uhr morgens?“, kam es von Ni~ya zurück.

Skeptisch hob er eine Augenbraue. Er war sich sicher, dass er ihm dieses Beispiel innerhalb von wenigen Minuten erklären könnte, wenn das sture Kind ihm nur einmal anständig zuhören würde. Er war doch nicht dumm, ganz und gar nicht.

Er war leider nur ein faules Schwein, Tatsache!

Ein Grinsen stahl sich auf Ruka´s Lippen.
 

Dieses Grinsen lautete übersetzt wie folgt –

`Ich lasse jetzt einen perversen Spruch vom Stapel und du kannst rein gar nichts dagegen tun, Bitch. `
 

„Wie wäre es mit – nachdem ich dich gevögelt habe?“
 

100 PUNKTE!

Dieser Spruch war mindestens so einfallsreich wie der Text eines schlecht bezahlten Schauspielers in einem 08/15 Pseudo-Porno!

Nicht, dass Ni~ya sich mit so etwas auskennen würde...
 

„Lass stecken, Ru.“, seufzte Ni~ya genervt, wohl bewusst dessen, dass seine eigene Aussage mindestens so pervers klang wie die seines Gegenübers, „Du weißt genau dass du vermutlich der letzte bist, von dem ich mich flachlegen lassen würde. Also mach was Sinnvolleres und lern Mathe.“

Leider wollte Ruka´s plötzlich gute Laune aufgrund von lustigen und perversen Gedanken nicht mehr so recht dahin schwinden.
 

„Ach? Also würdest du für Saki den Uke spielen?“, hakte er neugierig nach.

Und, wer hätte das gedacht, kaum erwähnte man Sakito´s Namen in einem solchen Zusammenhang, wurde Ni~ya sichtlich rot um die Nase. Was für ein Volltreffer.

„Klar, du mich auch…“, murrte er und versuchte abzulenken, indem er einfach die nächste Nummer aus dem Mathe-Buch abzuschreiben begann.

„Gerne doch“, kam es zurück, „Aber mal ehrlich Alter. Wie lange denn noch? Willst du es ihm sagen, wenn ihr beide als 80 jährige Opas in motorbetriebenen Rollstühlen durchs Seniorenheim brettert? Ich kenn dich, Ni, besser als du vielleicht glaubst. Und ich sehe, dass es dir schlecht geht. Hör endlich auf den Scheiß in dich reinzufressen.“
 

Diese Worte kamen ungewöhnlich ernst.

Ungewöhnlich deshalb, weil jemand, der Ruka nicht sonderlich gut kannte, und das war bei vielen der Fall, so etwas von ihm einfach nicht erwarten würde.

Aber zwischen den beiden war es genau so, wie er es gerade gesagt hatte, sie kannten sich gut, und darum wunderte es Ni~ya auch kein bisschen.

Natürlich, Ruka´s Image an der Schule war eher der eines Idioten, wenig geheimnisvoll, pervers, für jedes Bettspielchen zu haben und jemand, der von Liebe anscheinend nichts wissen wollte.

Aber ein Image war eben nicht mehr als das, was es grob übersetzt hieß, ein Bild, und jedes Bild dieser Welt ließ sich von hunderten verschiedenen Seiten beleuchten.
 

„Ja, Ruka, du kennst mich. Das stimmt. Aber ich kenne dich auch. Und ich sehe viel mehr, dass mit DIR etwas nicht stimmt.“, antwortete Ni~ya ruhig, verschränkte die Hände.

Der überraschte Ausdruck in Ruka´s Gesicht entging ihm nicht.
 

„Wie meinst du das?“, fragte er und runzelte dabei die Stirn. Ihm sollte es nicht gut gehen? Nun ja, irgendwie… irgendwie war da etwas. Aber was genau, das wusste er nicht.
 

„Wann hattest du das letzte Mal Sex?“, kam die Gegenfrage, und diesmal war es Ni~ya, der breit grinste, während er seine unverblümte Frage stellte.

„Bitte was?“, entgegnete sein Gegenüber, sichtlich aus dem Konzept gebracht, doch dann hielt er inne, sortierte seine Gedanken.

Stimmt. Er hatte glatte drei Wochen mit niemandem geschlafen. Wo er doch sonst immer nahezu jeden Tag jemanden im Bett hatte. Aber…?

„Tja hm… keine Ahnung, ich war… wohl etwas zu beschäftigt damit, Yomi hinterher zu rennen.“, antwortete er wahrheitsgemäß.
 

Ja, wahrheitsgemäß, aber irgendetwas stimmte hier trotzdem nicht – und Ni~ya schien zu seinem allergrößten Unmut zu wissen, was dieses Etwas war!
 

„Hast du das nicht früher auch getan?“

„Was?“

„Yomi gejagt.“

„Schon. Immer doch. Macht ja Spaß~“

Nun wurde das Grinsen von Ni~ya noch um eine Spur breiter.

Für ihn war die Sache bereits vollkommen klar, Ruka hatte sich verraten.

„Und plötzlich sind alle anderen, die du vorher hattest, unwichtig?“
 

Ruka schwieg.

Ja, hier stimmte irgendetwas ganz und gar nicht. Denn erst jetzt realisierte er, dass er in den letzten drei Wochen nicht nur keinen Sex mit irgendjemandem hatte, sondern überhaupt nur noch Yomi im Kopf gehabt hatte.

Was genau war also los?
 

„Ni?“

„Hm?“

„Worauf willst du hinaus?“

„Du hast dich verknallt.“
 

Das nächste und letzte an diesem Tag, was Ruka brauchte, war eine Wand, mit der sein Kopf unangenehme Bekanntschaft machen konnte.

„AUF. GAR. KEINEN. FALL!!!"
 


 

~Freitag, etwa zur selben Zeit, bei Saga zuhause~
 

„Wollen wir heut noch was zusammen machen? Ich hätt Lust was trinken zu gehen~“

Mit einer Schulter presste Saga sich sein Handy ans Ohr, da er nebenher seine Hände brauchte um im Chat aktiv zu sein.

Er hatte Kai am andern Ende dran, der zu überlegen schien, denn er ließ sich mit seiner Antwort ausführlich Zeit.

„Du hast immer Lust was trinken zu gehen! Also… erst mal konzentrierst du dich auf mich und nicht auf Facebook“, sagte er, woraufhin Saga seufzte und aufhörte, die Tastatur seines Laptops zu vergewaltigen,

„Und zweitens, naja eigentlich hätt ich schon mit jemandem was vor.“
 

Häh?
 

„Und da kann ich nicht einfach mit?“, fragte Saga – sichtlich irritiert, denn mit wem bitte hatte Kai etwas vor, den er anscheinend nicht einmal kannte?
 

„Naja, du kannst schon mit, aber du kennst ihn halt nicht. Ist ein Klassenkollege von meiner alten Schule“, kam die bestätigende Antwort.

Wer zum Teufel...?
 

„Dann stell ihn mir halt vor. Ich hab für heut niemand anderen, irgendwie scheint keiner so recht Lust zu haben. Und das an einem FREITAG!“, Saga schüttelte den Kopf, auch wenn Kai es nicht sehen konnte.

Wie konnte ein gesunder junger Mensch in seinem Alter an einem Freitag einfach nur rumsitzen und nichts tun?? Wer ein Hirn wie Saga hatte, der konnte so etwas beim besten Willen nicht verstehen. Nicht, dass in seinem Hirn allzu viel vorhanden wäre, um über solch banale Dinge nachzudenken!

„Nicht jeder ist so ein Partytiger wie du“, lachte Kai, „Aber ist okay, wenn du willst. Ich bin dann mit Kazuki um 10 oder so im Cube. Ruf einfach an wenn du auch da bist!“

Damit legte Kai auf.

Nachdenklich sah der Chikashi-Sonnenschein auf sein Handy.

Irgendwie war er sich wahnsinnig unsicher damit, ob Kazuki und Saga sich verstehen würden. Aber im Prinzip war es doch auch egal, oder?

Abwarten und aufs Schlimmste vorbereitet sein...
 

Gegen Abend lernte Saga dann also auch diesen mysteriösen Kazuki kennen, von dem er feststellte, dass er tatsächlich noch nie was von ihm gehört hatte, nicht mal von Kai. Und der erzählte ihm doch sonst auch jeden Blödsinn.

Sie saßen zusammen an der Theke, da von den Tischen weiter hinten nichts mehr frei war, und Saga war damit beschäftigt, den „Unbekannten“ zu mustern.

Der war recht groß, hatte sehr geile schwarz-rote Haare, ein extrem hübsches Gesicht, eine tolle Figur noch dazu, hübsches Outfit und ein Grinsen, das selbst Ruka´s deutlich in den Schatten stellte.

Durchaus ein verführerischer Typ.

Sehr verführerisch sogar! Saga fühlte sich schwer in seinem Stolz bedroht!

Kai hatte ihm noch ein bisschen was über den Kerl erzählt –

Dass er drei Jahre lang mit Kazuki in derselben Klasse gewesen sei, dass er beim Ausgehen vor zwei Wochen (ohne Saga, wohlgemerkt!) von ihm ein paar Drinks spendiert bekommen hatte, wodurch sie ins Reden gekommen waren, und noch ein ganzer Haufen an belanglosen Sachen.
 

Belanglos deswegen, weil Saga in Gedanken längst beschlossen hatte, dass er den überdurchschnittlich hübschen Kerl, der da mit ihnen an der Theke saß und vor sich hin grinste, nicht leiden konnte!
 

Der machte sich doch voll an Kai ran, ohne dass der irgendetwas merkte!

Oder war das tatsächlich nur Saga´s Einbildung?

Nein. Er war sich sicher, er kannte diese eindeutigen Blicke!

Diese kleinen, scheinbar unscheinbaren Gesten. Für jemanden wie ihn, der es selber niemals anders machte, war die Sache vollkommen offensichtlich.

Und irgendwie machte ihn das wütend.

Nein, die ganze Anwesenheit dieses Typen da machte ihn wütend, und wenn er noch so hübsch aussah! Oder vielleicht grade deswegen…?

Gott, wenn es real-life Photoshop gäbe, hätte Saga spätestens jetzt an der Echtheit der Sexyness von seinem Gegenüber gezweifelt.
 

„Und du bist?“, kam es von Kazuki an Saga gewandt, der mit Schrecken feststellte, dass selbst seine Stimme sexy klang, obwohl er eigentlich nur ganz normal redete. Was hatte der Kerl bitte für Gene? War er in einem Swingerclub aufgewachsen oder so?!

Der sah nicht nur unverschämt gut aus, der hatte auch noch dieselbe unverschämte Ausstrahlung!
 

„Kai´s bester Freund, Saga mein Name.“, gab er ruhig zurück.

Bewusst war es Saga nicht, doch insgeheim hoffte er, dass Kazuki durch diese Worte klar werden würde – ICH. BIN. WICHTIGER. ALS. DU.

„Und der König aller Betten der Chikashi High“, fügte Kai lachend hinzu, woraufhin sich zumindest die Stimmung allgemein etwas lockerte.

„So so.“, sagte Kazuki und grinste ihn anzüglich an. In jeder anderen Situation hätte Saga jetzt ALLES daran gesetzt dafür zu sorgen, dass der andere innerhalb der nächsten paar Stunden nackt und stöhnend unter ihm liegen würde.

Aber das war nun einmal eine vollkommen andere Situation. Irgendetwas stimmte nicht, irgendetwas störte ihn hier gewaltig!

Bisher waren doch alle Freunde von Kai auch Sagas Freunde gewesen, aber DER?
 

„Und wo kommst du her?“, versuchte Saga das Gespräch zu lockern und griff nach seinem Glas, ohne Kazuki anzusehen, als er seine Frage stellte.

„Was meinst du?“, kam es allerdings verwirrt zurück. Er hatte wohl die Fragestellung nicht verstanden.

„Von welcher Schule.“

„Achso. Yamabuki High School.“
 

Ha, LOOSER!

Diese Schule war so uninteressant wie die Schülerzeitung der Grundschulklassen.

Hoffentlich fühlte er sich wenigstens geehrt, mit gleich zwei Chikashi-Schülern an derselben Theke zu sitzen!

…na gut, WÄRE er Chikashi Schüler, hätte er vermutlich in kürzester Zeit einen ähnlichen Status wie Saga selbst. Es war einfach deprimierend, wie gut Kazuki aussah.

„Und ihr beide kennt euch von früher?“, fragte Saga weiter.

Mit desinteressiertem Blick, es musste einem ja nicht auf die Stirn geschrieben stehen, wie brennend man nach Informationen lechzte.

„Naja, im Prinzip hatten wir früher kaum miteinander zu tun.“, sagte Kai.
 

Ah ja. Das erklärte schon mal, wie wichtig dieser Kazuki war. Nämlich gar nicht.

Eins zu Null für Saga, Strike!
 

„Dafür hab ich dich sofort erkannt, als wir uns wieder getroffen haben~“, sagte Kazuki und lächelte Kai an, der schüchtern zurück lächelte.

Moment. Schüchtern. Nein. Was in aller Welt ging hier vor?! Was sollte dieses schüchterne Gehabe?

So toll war der nun auch wieder nicht!

Saga gab ein kaum hörbares Knurren von sich und schaffte es, sich einen kleinen Moment lang mithilfe seines Getränks abzulenken.

Was genau war denn eigentlich los mit ihm? Schön, dann hatte Kai eben einen neuen Kumpel, deswegen musste er doch nicht gleich so sauer werden!
 

Und dennoch wurde er dieses Gefühl den ganzen Abend nicht mehr los.

Im Gegenteil. Es wurde noch viel schlimmer. Kazuki’s Anwesenheit machte ihn richtig aggressiv.

Und am allerschlimmsten wurde es, als die beiden ihn einfach sitzen ließen – mit der Begründung, es wären ja Sakito, Ni~ya und noch andere von ihnen in der Gegend – um miteinander tanzen zu gehen!

Lief heute irgendetwas nicht vollkommen verkehrt?

Wie konnte man einen heißen Kerl wie IHN nur sitzen lassen um tanzen zu gehen?

Natürlich, von jemandem wie Uruha oder dergleichen hätte ihn das nicht gewundert – Aber doch nicht Kai!
 

Kai war nicht irgendjemand. Kai war sein bester Freund, sein Sonnenschein, die Person, für die er selbst in den letzten Jahren wahre Beschützerinstinkte entwickelt hatte. Er war ihm wichtig, verdammt wichtig sogar, und seit sie sich kannten war er noch nie auf eine dermaßen eindeutige Art und Weise von ihm irgendwo sitzen gelassen worden!

In diesem Moment fühlte Saga etwas, was er auf diese Art wirklich noch nie gefühlt hatte.

Und einordnen konnte er es auch nicht...
 

Schlecht fühlte er sich auf jeden Fall, so viel konnte er schließen, aber krank war er doch auch nicht, warum also war ihm gerade so zum heulen zumute?

Was fehlte ihm?

Er wusste, dass er Kai jetzt gerne bei sich hätte und Kazuki gerne den Hals umdrehen würde, er wusste, dass er gerade einfach nur nicht allein sein wollte und vor allem, dass irgendwas in ihm plötzlich furchtbar weh ta-
 

Oh SHIT.
 

Mit einem ziemlich lauten Geräusch stellte Saga sein Getränk auf der Theke ab.

Erst jetzt, nach unzähligen geleerten Gläsern, hatte ihm ein Lichtblitz die Augen geöffnet.

Er blinzelte ungläubig und sammelte seine Gedanken.
 

Fuck. Bis jetzt hatte er nie auch nur im Geringsten daran gedacht, dass Kai ihn für jemand anderen sitzen lassen würde.

Er hatte keinen Gedanken daran verschwendet, jemand könnte seinem Sonnenschein wichtiger sein als er.

Warum denn auch? Er war schließlich immer für Kai da gewesen und hätte JEDEN für ihn sitzen lassen, selbst wenn er ihn mitten im Sex angerufen hätte.

Und dabei hatte er sich immer eingebildet, dass alles, was zwischen ihm und Kai war, auf freundschaftlicher Basis wäre. Denn das war es doch auch, was Kai immer gewollt hatte, und das war es doch auch, was zwischen ihnen immer so gut funktioniert hatte!

Aber jetzt spürte Saga zum ersten Mal ehrliche Eifersucht.

Er hatte sich in Kai verliebt, ohne es überhaupt wirklich zu bemerken.
 

„FUCK! Das KANN doch gar nicht funktionieren!!“

Die Krisensitzung, oder wie es der Zufall so will.

~Montagmorgen, Chikashi High...
 

„Yooooomii~“

Gerufener erstarrte vor Schreck beinahe zu einer Salzsäule und aus den Augenwinkeln suchte er bereits panisch nach dem nächstbesten Fluchtweg.

Ruka um 9 Uhr morgens? Wo war der Feueralarm, wenn man ihn brauchte?!

Noch bevor Yomi es schaffte, einen Satz zur Seite zu machen, hatten sich zwei kräftige Arme um seinen kleinen Körper geschlungen. Fest drückte Ruka den Kleineren an sich, grinste dabei und hauchte ihm leise ein „Guten Morgen~“ in den Nacken.

Zu viel für ein armes kleines Yomi!

Innerhalb von Sekunden färbte sich sein Gesicht knallrot. Strampelnd versuchte er, sich irgendwie zu befreien, während Ruka einfach nur amüsiert vor sich hin grinste und seinen Griff noch verstärkte.
 

„LASS MICH LOS RUKA!!“

„Na na~ Du bist heute aber wieder gemein zu mir!“, sagte Ruka und seufzte gespielt traurig, „Dabei hatte ich gehofft wir zwei könnten ein bisschen... Spaß haben... So du, und ich, zu zweit – auf dem Lehrertisch vielleicht? Wär das was?“

Die Worte setzten Yomi ungewollte Bilder in den Kopf, die er nur schwer, nein, eigentlich gar nicht wieder verdrängen konnte.

Oh gütiger Himmel. Konnte Ruka nicht einmal sein dreckiges Mundwerk halten?!

Die Röte in seinem Gesicht verstärkte sich beim Gedanken, was Ruka tatsächlich mit ihm anstellen könnte, ehe er wieder begann um sich zu schlagen und versuchte, sich irgendwie loszureißen.
 

„Perverses Drecksschwein, such dir gefälligst jemand anders!!“

„Ich will aber meinen kleinen Yomiii~“

„An mir ist nichts Besonderes!“

„Doch, du bist mein süßer kleiner Yomi~“

„Hör auf mich zu verarschen!!“

„Aber wie kommst du denn darauf, Yomi-chan~?“

„WAS MACHT DEINE ZUNGE AN MEINEM HALS?!“
 

Mit aller Kraft, die sein kleiner Körper aufbringen konnte, riss er sich von Ruka los und stolperte dabei erstmal über seine eigenen Füße, woraufhin er unsanft auf dem Boden landete.

Das Drecksschwein hinter ihm lachte ihn auch noch aus!

„Irgendwann bring ich dich um!“, zischte Yomi, immer noch mit knallrotem Kopf. Was musste Ruka denn auch unbedingt immer... solche Dinge mit ihm tun?

Zwar sollte er es mittlerweile gewohnt sein, von Ruka überfallen zu werden, aber dennoch war es ihm immer noch genauso peinlich wie vor eineinhalb Jahren, als das ganze erst angefangen hatte.

Irgendwann war Ruka damals auf ihn aufmerksam geworden, wusste Gott warum, und hatte von dem Tag an nie etwas Besseres zu tun gehabt als ihn sexuell zu belästigen, wann immer sie sich über den Weg liefen.

Zwar hatte er nie ernsthaft irgendetwas getan, was absolut zu weit ging – aber gerade deshalb verwirrte die Sache Yomi noch umso mehr! Nicht, dass er es wollte, aber was war er denn dann überhaupt für Ruka? Ein lebendiges Wollknäuel zum spielen für den großen bösen Ruka-Kater?
 

„Du bist echt unmöglich!“, murrte er beleidigt und versuchte immer noch mit größter Anstrengung, die Bilder, die der andere ihm mit seinen perversen Worten in den Kopf gesetzt hatte, zu verdrängen.

„Und du bist süß~“, gab der Größere grinsend zurück. Na toll.

Er reichte Yomi seine Hand, um ihm aufzuhelfen, nutzte diesen Moment der Nähe allerdings aus, um ihn ein weiteres Mal zu sich zu ziehen -

Und ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn zu geben.
 

Was...?
 

Noch im Moment, als Rukas Lippen auf besagter Stelle lagen, waren sowohl er selbst als auch sein kleines Opfer gleichermaßen verwirrt.
 

„Was war’n das grad?“, entkam es Yomi, der ungläubig eine Augenbraue gehoben hatte. Darauf schien sein Gegenüber allerdings keine Antwort zu haben. Etwas verwirrt von sich selbst ließ er Yomi los, versuchte dann einfach zu grinsen wie immer.

„Nichts – du bist nur so süß~“, sagte er, und kassierte dafür einen bösen Blick.

„Verarsch wen anders!“, murrte der Kleine beleidigt und drehte sich weg, um Richtung Klassenzimmer zu verschwinden und Ruka allein zurückzulassen.
 

Dieser lehnte sich im Gang an die Wand, blieb dort noch für eine Weile stehen, bis Yomi aus seinem Blickfeld verschwand.

Was zum Teufel war vorhin in seinem Kopf vorgegangen? Ein Kuss auf die Stirn, und das ohne bösen Hintergedanken? Konnte man noch schwuler werden, als man es sowieso schon war?!

Er behandelte Yomi zwar stets, als wäre er sein persönliches Kuscheltier, aber das war selbst für solche Verhältnisse abartig kitschig gewesen.

Verwirrt über sich selbst schüttelte er den Kopf und beschloss, noch eine rauchen zu gehen. Scheiß auf Unterricht, in seinem Oberstübchen gingen gerade viel zu seltsame Dinge vor sich...
 


 

~Zur selben Zeit in der 6A-Klasse~
 

„SAGA-SAN. Dürfte ich nun endlich um Ihre volle Aufmerksamkeit bitten, wenn ich mir schon die Mühe mache Sie ihre Note wissen zu lassen, oder ist das Fenster so dermaßen viel interessanter als mein Unterricht?!“

Stille breitete sich im Klassenraum aus, als der Geschichtelehrer – der sich seit der Klassenfahrt zu einer respektablen und ernstzunehmenden Lehrkraft entwickelt hatte – diese scharfen Worte in Richtung letzte Reihe schleuderte, wo Saga saß und wie geistesabwesend aus dem Fenster starrte.

Unauffällig verpasste Tora, der neben ihm saß, ihm unter dem Tisch einen Tritt gegen den Fuß.
 

„AUA! Was...? A-achso... Ja Mann. Was krieg ich?“

„Für die freche Antwort erstmal ein Minus in der Mitarbeit. Und deine Gesamtnote ist 4. Lust auf eine Prüfung?“

Über diese Frage dachte Saga nur ausgesprochen kurz nach.

„Bin mit der 4 zufrieden, und noch zufriedener wär ich, wenn Sie ein bisschen leiser reden würden. Ich meine, nicht, dass sie vor lauter herumschreien noch Halsschmerzen bekommen, wir haben Sie doch so gern, Sensei.“

Saga’s Stimme war heute nur so durchflutet von Sarkasmus, und er selber schien sich dabei wahnsinnig zu amüsieren.

Mit knirschenden Zähnen rückte der Lehrer seine Brille zurecht und nickte schließlich, sagte „Gut, die Runde geht an dich“, und fuhr anschließend ganz normal mit seinem Unterricht fort.
 

Tja, der Geschichtelehrer war zwar nicht mehr sonderlich leicht zu beeinflussen, aber irgendwo wusste er doch, dass er keine wirkliche Chance gegen die Schul-VIPs hatte.

Eigentlich müsste Saga eine 5 mit einem fetten Minus in seinem Zeugnis stehen haben, aber dank seines Status blieb es hier immer bei zumindest einer 4. Und das reichte.

Wer brauchte schon gute Noten? Alles, was zählte, war das Abschlusszeugnis...

Okay, Kai hatte gute Noten, und okay, ein bisschen eifersüchtig war Saga schon drauf, dass sein bester Freund dass so mühelos hinbrachte.

Bester Freund...
 

Na toll. Jetzt tat es ihm sogar schon ein bisschen weh, von Kai als bester Freund zu denken.

Er war verloren, absolut.

Kai ging nämlich voll auf Kazuki ein, und in Saga würde er nie mehr sehen als seinen besten Freund.

Goddammit, Saga war in der Friendzone gelandet!
 

Wie konnte das nur passieren? Er, DER Saga? Derjenige, zu dem niemand auf dieser Schule bis auf wenige Ausnahmen Nein sagen würde?

Und der selbst die, die Nein sagten, trotzdem noch herumbekam?!

So jemand konnte man nicht einfach in die gottverdammte Friendzone werfen, das widersprach allen Gesetzen der Natur!
 

„Sag mal, was läuft mit dir heute verkehrt?“, fragte Tora ihn leise, woraufhin es ihn wieder aus seinen wirren Gedanken riss. Irgendwie hatte er ja schon ganz übersehen, dass Tora auch noch da war.

„Keine Ahnung...“, murrte Saga, obwohl er natürlich ziemlich genau wusste, was nicht in Ordnung war.

Es war nämlich überhaupt nichts in Ordnung! Es befand sich ein ernstzunehmendes Problem, ein riesiger Störfaktor in seinem Leben, der auf den klingenden Namen Kazuki hörte!

Und er machte SEINEM Kai schöne Augen!

Er könnte kotzen, wenn er nur daran dachte...

„Sicher dass alles okay ist? Ich mein...“, aber noch bevor Tora weiterreden konnte, winkte sein Sitznachbar kopfschüttelnd ab.

„Ich hab nur schlecht geschlafen. Und ich brauch mal wieder eine anständige Party, mir ist langweilig.“
 

Ja, Alkohol wäre jetzt vielleicht gar nicht mal so schlecht...

Saga beschloss, in diesem absoluten Ausnahmefall zu ignorieren, dass es Montag war.
 


 

~am Nachmittag im VIP-Raum~
 

Mit suchendem Blick steckte Ruka seinen Kopf zur Tür des VIP-Raums herein. Allerdings nur, um enttäuscht festzustellen, dass Yomi sich nicht im Raum befand.

Stattdessen traf er auf Reita, Sakito, Kai und Tora.

Ihm fiel auf, dass Mr. Nasentanga und Saki-chan eigentlich Unterricht haben müssten – fingen die etwa schon wieder an, so viel zu schwänzen?

Okay, nicht dass er selber besser wäre, aber Sakito zum Beispiel hatte deswegen schonmal ernsthafte Probleme bekommen. Eine zeitlang war er nämlich praktisch überhaupt nicht anwesend gewesen.
 

„Hey, nur ihr hier? Wo is der Rest?“, begrüßte er sie und schwang sich neben Tora auf ihr neues Sofa, dass sie sich wegen ihren Neuzugängen Aoi und Hiroto angeschafft haben.

Es hatte sich innerhalb kürzester Zeit zu Saga’s Lieblingssofa entwickelt -

Musste daran liegen, dass es flauschig war und ein Tigermuster hatte. Saga liebte Getigertes, das war allgemein bekannt...
 

„Teils Unterricht, und teils... hm, keine Ahnung. Anscheinend hat heute keiner so recht Lust auf Lästerrunde unter VIPs“, gab Reita zur Antwort, ohne ihn dabei jedoch anzusehen, denn er war wieder einmal schwer mit seiner PSP beschäftigt.

„Du zockst in letzter Zeit wieder öfters“, merkte Ruka an. Was der Blonde Spielefreak wohl ohne seine PSP, PS3, Xbox, seine Wii und seinen Nintendo DS machen würde? Mal ganz abgesehen von seinem Nintendo 64 – die einzige Konsole, mit der sich Ruka auch anfreunden konnte.

Nein, ein derartiger Spielefan war er wirklich nicht, aber Mariokart oder ähnliches hatte auf Partys durchaus seine Reize!

„Er will alle Kingdom Hearts Teile durchspielen, bevor der nächste rauskommt, drum ist er grad recht beschäftigt!“, erklärte Sakito, der jedoch gespannt Reita’s Knöpfedrücken mitverfolgte.
 

„O...kay...?“, gab Ruka von sich, nicht wirklich wissend, was für ein Spiel das eigentlich sein sollte, und wandte sich daher lieber Tora und Kai zu. Man sollte Spielsüchtige einfach weiter süchteln lassen!

„Gibt’s irgendwas neues?“

Tora seufzte kurz, ehe er zur Antwort ansetzte.

„Saga benimmt sich komisch.“

Huh? Saga?

„Wie komisch? Was soll mit ihm sein?“, fragte Kai, der anscheinend selber von nichts wusste. Moment, Kai? Mit Saga stimmte etwas nicht und ausgerechnet sein bester Freund schien nichts davon zu wissen?

„Er war heute irrsinnig schlecht drauf. Und er hat gemeint, er würde heut Abend feiern gehen, warum auch immer, aber... es ist Montag? Keiner von uns geht unter der Woche feiern!“
 

Das klang, in der Tat, höchst verdächtig. Wenn keiner von ihnen unter der Woche ausging, wer sollte denn dann Saga Gesellschaft leisten?

Wollte der sich etwa alleine betrinken gehen? Wenn dem so war, dann musste wirklich irgendetwas vorgefallen sein.

„Hat er denn gar nichts gesagt? Warum er schlecht drauf ist oder so?“, fragte Ruka interessiert.

Völlig offen gesagt, ging es ihm doch selber auch nicht sonderlich gut. Er bekam Yomi nicht aus seinem Kopf, und das wiederum bereitete ihm ganz schöne Kopfschmerzen!

„Nein, er hat nur behauptet er hätte schlecht geschlafen.“

Ruka gab nur einen zustimmenden Laut von sich, da er nicht wusste, was es hierzu noch zu sagen gäbe. Jedoch schielte er kurz unauffällig zu Kai.

Müsste dieser als Saga’s bester Freund nicht eigentlich Bescheid wissen? Oder mit Saga darüber reden?

Kai sah nachdenklich aus, aber nicht wirklich so, als würde er sich allzu große Sorgen machen.
 

„Kai? Weißt du denn gar nichts? Ihr wart doch am Wochenende unterwegs, oder nicht?“, hakte Tora schließlich doch nach. Es stand ihm eigentlich direkt auf die Stirn geschrieben, dass die Sache ihn brennend interessierte.

Wann stimmte denn auch schonmal mit Saga etwas nicht? Da musste schon etwas Ernstes im Busch sein!

„Nein, also... naja schon, aber eigentlich war ich mit jemand anders unterwegs. Saga war Samstagabend eine Weile bei uns, dann nicht mehr. Keine Ahnung was er dann noch so gemacht hat.“

Jemand anders? Kai ging doch für gewöhnlich mit niemandem aus, außer seinem besten Freund. Die Schulschlampe nach Sakito war immerhin so was wie der Beschützer des kleinen Sonnenscheins.

Oh ja, wenn er nicht wäre, hätte Ruka Kai vermutlich längst flachgelegt!

Immerhin war er schon sehr süß – und er liebte süße, naive Jungs... Solche wie Yomi halt.

Nur momentan wollte er nur Yomi, und Kai sowie alle anderen potentiellen Vergewaltigungsopfer erschienen ihm seltsam uninteressant.

Ach Ruka, du wirst alt. Furchtbar alt...
 

„HAH!!! Hast du DAS gesehen Saki-chan?! GEOWNED HAB ICH DIESES ARSCHLOCH! Nach 35 verdammten Versuchen! KNIE VOR MIR, UNWÜRDIGER~“

Noch während Reita sich diese Siegesworte lautstark aus der Seele schrie, flog die Tür auf und Ni~ya kam herein, mit ausgesprochen verwirrtem Blick.

„Was geht hier ab?“, fragte er, gerade noch laut genug, dass man ihn hörte. Sie kannten doch Ni~ya, für gewöhnlich sprach er überhaupt nicht, und wenn, dann nur wenig und leise.

Da war auch eine Unterhaltung mit seiner großen Liebe Sakito keine Ausnahme, denn, im Gegenteil: Bei seinem Schwarm brachte der ruhige Junge erst recht kein Wort heraus.
 

„Nichts, bloß Reita und seine PSP“, antwortete Tora und rutschte ein Stück, um Platz für Ni~ya zu machen.

Moment, Ni~ya?
 

Nervös starrte Ruka seinen Kumpel an, denn immerhin wusste dieser Bescheid, wie es um ihn und seine komischen... Gefühle... was auch immer, für Yomi stand.

Und irgendwie war es ihm verdammt unangenehm, dass überhaupt jemand glaubte davon zu wissen! Was wäre, wenn Shou von der Sache Wind bekam?!

Bei dem Gedanken kam er nicht drum herum innerlich bereits Pläne zu schmieden, wie er die größte Tratschtante der Schule zum Schweigen bringen und seinen Twitter-Account eliminieren könnte.

Gott bewahre!
 

„Und Ruka, schon was Neues wegen dir und Yo- “
 

Noch bevor Ni~ya seinen Satz beenden konnte, war Ruka bereits aufgesprungen und hatte ihm eine Hand auf den Mund gepresst, um ihn am Sprechen zu hindern.

Sein gefährlicher Blick sprach Bände -

In etwa, „Ich töte dich und alle die du liebst, wenn du auch nur ein einziges Wort weitersprichst...!“

Ja, so was in der Art hätte er wohl gerne zu Ni~ya gesagt, wenn nicht ein verwirrter kleiner Kai und ein skeptischer Tora hinter ihnen wären.
 

„Äh... Wir... Ich muss mit dir noch was wegen dem Chemie-Projekt besprechen!!“, platzte es aus Ruka heraus.

Er riss seinen Kumpel am Arm mit sich, sofort hinaus aus dem VIP-Raum, und selbst die beiden Zocker sahen ihnen nun verwundert hinterher.
 

„Okay? Was war das denn?“, fragte Kai schließlich vorsichtig, allerdings bekam er nur ein Schulternzucken von den übrigen Anwesenden.

„Sieht so aus, als wäre Saga nicht der einzige, der sich heute komisch benimmt. Die beiden haben überhaupt keinen gemeinsamen Chemie-Unterricht... Ich frag mich, was da wieder für Geschichten auf uns zukommen“, murmelte Tora.
 

„Sag mal spinnst du?! Du kannst doch nicht einfach... ich meine... Ni, du bist ein Vollidiot!!“, fauchte Ruka ihn an, nachdem er ihn draußen in der Cafeteria endlich losgelassen hatte. Seine Stimme klang allerdings eher verzweifelt als wütend.

Etwas, was sein Gegenüber überraschte, denn so kannte er Ruka nun überhaupt nicht.

„Du bist ja wirklich schlimm verknallt“, stellte er daher fest.

Woraufhin Ruka seinen Kopf mal eben gegen eine Säule schmetterte.

Es war nicht so, dass es weh tat, nein –

ein einfacher Facepalm wäre einfach nur nicht ausreichend gewesen, um Ni~ya’s selten dumme Aussage zu kommentieren!
 

„Ich bin nicht verknallt! Ich will einfach nur nicht, dass du hier irgendetwas verbreitest, klar?“, sagte er und setzte sich schwer seufzend auf einen der Tische.

Er und verknallt. Ja klar.

Im Normalfall müsste er jetzt einen lautstarken Lachanfall bekommen!

IM NORMALFALL. Aber das hier war kein gottverdammter Normalfall, es war Yomi!
 

„Natürlich bist du nicht verknallt... Ich will auch überhaupt nichts von Sakito, und Hiroto liegt beim Sex oben. Willst du sonst noch irgendwelche lächerlichen Behauptungen aufstellen? Nur zu, da könnt ich dir ewig zuhören, sehr unterhaltsam.“

Beleidigt zog Ruka einen Schmollmund, seit wann war Ni~ya denn so gemein zu ihm?

Böser Ni~ya! Aus! Mach Platz!
 

„Was erwartest du eigentlich von mir?“, antwortete Ruka, „Soll ich jetzt, genau wie bei Aoi und Uruha damals, ein Drama veranstalten das glatt in die Geschichte der Chikashi High eingehen könnte? Du weißt schon, dass wir hier von MIR sprechen?“

Ja, sie sprachen von RUKA!

Von Demjenigen, den alle auf der Schule so sehr im Bett haben wollten, wie sie gleichermaßen Angst davor hatten!

Und jemand wie er sollte jetzt plötzlich auf Zuckerwattewolken schweben und den Rosenkavalier spielen?!
 

„Beruhig dich mal“, sagte Ni~ya und grinste dabei breit, „Vielleicht hättest du dir doch nicht die Haare blond färben sollen, du kommst mir seitdem noch um einiges dümmer vor als sonst. Oder liegt das etwa auch an Yomi?“

Ruka schenkte ihm einen beleidigten Blick, gefolgt von einem „Sagt der, der sie erst gestern noch heller nachgefärbt hat“, und brachte damit sein ungewöhnlich geschwätziges Gegenüber doch wieder zu Schweigen.

Wo kam er denn überhaupt hin, wenn er schon von Ni~ya aufgezogen wurde?!

Normalerweise war das andere Blondchen ja das menschgewordene Schweigen der Lämmer!
 

„Weißt du was Ni~ya, vergiss es einfach! Ich geh heute feiern und bring mich auf andere Gedanken. Lust mitzukommen?“, fragte er plötzlich, wieder aufgeweckt und voller Tatendrang – Alkohol war zwar keine Lösung, aber er würde aufhören sich Gedanken zu machen, und vielleicht fand er ja in irgendeinem Club etwas Hübsches, das er für die Nacht mit nach Hause nehmen könnte!

Das klang nach einem Plan, und vor allem, das klang nach Ruka!
 

„Am Montag? Na viel Spaß, du musst ja sehr verzweifelt sein“, ließ der andere auf diese Aussage hin allerdings verlauten, und lachte dabei auch noch.

Die Aussage erinnerte ihn an irgendetwas, hatten sie nicht grade vorhin noch irgendetwas übers feiern Montagnacht geredet...?

Egal.

Die freche Antwort nervte ihn grade viel zu sehr!
 

„Klappe zu Ni~ya, is ja nicht so als würd ich mich betrinken gehen weil ich irgendwelche Probleme hab!“
 


 

~In der Nacht im „Cube“, beliebter Club bei Jugendlichen in der Innenstadt...~
 

„MEIN LEBEN IST SO SCHEIßEEEE!!! BUHUHUHUUUUUUU~“ – so ähnlich klang Saga wie er, gar nicht mal so betrunken wie es sich anhörte, halb über der Theke lag und darauf bestand, sofort noch ein Getränk zu bekommen -

was ihm jedoch verweigert wurde, eben weil er sich viel zu betrunken anhörte.

„Ach komm schon, so schlimm bin ich auch wieder nicht!“, motzte er beleidigt herum, jedoch drehte der blonde Barkeeper sich kopfschüttelnd weg und kümmerte sich lieber um andere Gäste, denn der Andrang war sowieso groß genug.

Saga schmollte.
 

Der Club war voll bis zum Anschlag mit überwiegend jungen Menschen, die dicht aneinander gedrängt tanzten, an Tischen beeinander saßen oder sich in sonstigen Teilen des Gebäudes herumschubsten.

Laute Musik dröhnte aus den Lautsprechern, die Gott sei dank recht weit entfernt von Saga’s empfindlichen Ohren waren, und ständig wurde er von Leuten angestoßen, die ihn nicht einmal wirklich bemerkten.

Sie bemerkten ihn nicht.

Wie konnte man so etwas wie IHN einfach nicht wahrnehmen?!

Jeder in diesem Club schien seinen Spaß mit jemandem zu haben, nur Saga fand überhaupt niemanden, mit dem er selber seinen Spaß haben könnte. Egal, auf welche Art von Spaß das hinauslaufen würde...
 

Natürlich, hier und da, an jeder Ecke sah er hübsche Menschen, mit denen er sich durchaus die eine oder andere angenehme Stunde zu zweit – oder auch zu dritt – vorstellen konnte.

Aber egal wen er hier ansah, egal wie sehr die Flimmerlichter und der Alkohol ihn zu trüben schienen:

Er konnte Kai nicht ausblenden. Es war einfach unmöglich.

Zum Teufel mit diesen hirnrissigen Gefühlen, er wollte sein altes Macho-Dasein zurück!!
 

Unsanft ließ er seinen Kopf auf die Theke knallen, ignorierte die Leute um sich herum und blieb einfach auf dem unbequemen Barhocker sitzen, auch, wenn er hier nicht wirklich etwas zu tun hatte.

Er könnte sich einfach in die Menge mischen und sich das nächstbeste hübsche Ding, das ihm vor die Augen lief, schnappen....

Doch das Problem an der Sache lag darin, dass er absolut keine Lust auf so etwas hatte, und diese Tatsache machte ihn fertig.
 

Plötzlich tauchte in seinem sehr eingeschränkten Blickfeld aber doch jemand auf, den er kannte. Jemand, den er sogar sehr gut kannte!

Ruka stand nur ein paar Meter entfernt, abseits vom Getümmel, an eine Wand gelehnt, während vor ihm ein schwarzhaariger Junge alles daran zu setzen schien, seinen blonden Mitschüler zu verführen.

Er drängte sich ihm nahezu auf, versuchte ihn mit scharfen Blicken einzufangen, und wenn Saga’s Augen ihn nicht täuschten, dann war auch bereits eine Hand des Jungen an ungezogenen Stellen gelandet, während er dem Blonden irgendwelche Dinge zuflüsterte.
 

Wieso hatte DER jemanden an sich kleben und SAGA NICHT?!

Das war einfach nur ungerecht, und sonst gar nichts!

Erneut ein Grund zum Schmollen.
 

Aber abgesehen von dieser Tatsache schien Ruka sowieso nicht sonderlich beeindruckt von besagtem Jungen zu sein, denn er stand nur mit seinem typischen Grinsen da und trug nicht allzu viel zu diesem Flirt bei.

Eher zeigten sich bei ihm erste Anzeichen, dass er seinen Flirtpartner gleich stehen lassen und woandershin gehen würde.
 

Was sich bestätigte, als Saga nun ebenfalls von ihm entdeckt wurde.

Ein mehr als verwunderter Blick von Ruka traf ihn, ehe selbiger sich ohne große Worte von seinem Kurzzeit-Flirt löste und sich langsam durchdrängte in Richtung Theke, um zu ihm zu gelangen.

Enttäuscht und etwas wütend sah der schwarzhaarige Junge ihm nach. Irgendwie dachte Saga sich in diesem Moment, dass der hoffentlich nicht so jung war, wie er aussah.

Er war ziemlich verwundert, Ruka hier zu sehen. Was zum Teufel tat der andere hier?

Okay, er wusste selbst nicht genau, was er hier eigentlich tat, aber...

„Was zum Teufel tust du hier?“

Dieser Moment, wenn jemand deine Gedanken, die sich wiederholten, zu Ende sprach.
 

„Könnt ich dich auch fragen. Es ist Montag, Spätzünder. Dich hab ich letzten Samstag vermisst“, antwortete Saga, sich daran erinnernd dass sein Gegenüber vergangenes Wochenende nicht zum Feiern mitgegangen war.

Eigentlich schade, ein ausgelassener, betrunkener Ruka war immer für einen Lacher gut!

„Musste lernen...“, sagte er und zuckte dabei mit den Schultern, ehe er sich neben Saga an die Theke lehnte, die Leute die vorbei wollten eiskalt ignorierend.

Ungläubig wanderte eine Augenbraue des Brünetten in die Höhe – „DU und LERNEN?“
 

„Lass mich, einmal im Jahr lern ich auch! Und überhaupt, DU und mich vermissen?“, kam auch schon die Antwort, mit einem mehr als nur breiten Grinsen, woraufhin Ruka wieder einmal schaffte, was außer ihm niemand zustande brachte -

Er machte Saga verlegen.

Das lag wohl daran, dass die brünette Schulschlampe es ebenso wie Ruka strikt verweigerte, im Bett den Uke zu spielen, jedoch dürfte er genausogut wissen, dass er zu schwach wäre sich zu wehren, sollte es tatsächlich einmal so weit kommen.

Und Saga hoffte schwer, dass es nicht so weit kommen würde.

Oh Gott, allein die Vorstellung machte ihm Angst!
 

„Aber um deine Frage zu beantworten, ich bin hier um mir einen hübschen Arsch für die Nacht zu suchen. Interesse, Saga?“, der anzügliche Unterton in seiner Stimme, welcher durch die bloße Art wie er sprach die dreckigsten Gedanken hervorrufen konnte, versetzte Saga zusätzlich in einen verlegenen Status, wie er ihn bei sonst niemandem zeigte.

„So gern ich dein dreckiges Mundwerk auch mal auf meine Art zum Schweigen bringen würde, du weißt, dass du mich nicht kriegst!“

Die Antwort entlockte ihnen beiden ein Grinsen.

HA, hatte Saga also doch nicht komplett seine Schlagfertigkeit verloren!
 

„Und du? Was machst du hier, komplett allein? Das seh ich zum ersten Mal, wenn ich mich nicht irre“, merkte Ruka plötzlich an, woraufhin der Brünette ertappt zusammenzuckte.

„Ich... ummm... ehrlich, ich hab keine Ahnung... irgendwie.“

Die Aussage verwirrte Ruka.

Was war denn auf einmal mit Saga los? Die Tatsache, dass er ganz alleine unterwegs war, sowie dass er sich anscheinend auch noch alleine betrank und noch dazu nicht wirklich wusste, was er da tat, und das alles auch noch an einem MONTAG...

Okay, irgendwie klang das sehr, sehr nach Rukas eigener Situation.
 

„Irgendwas nicht okay bei dir oder so?“, hakte Ruka noch einmal nach, aber der andere schien sich nicht darüber äußern zu wollen.

Wenn er sich recht erinnerte hatte man ihm doch heute in der Schule bereits erzählt, Saga würde sich seltsam benehmen.

Irgendwie hatte er ja gehofft, er würde es ihm erzählen und es könnte ihn von seinem eigenen kleinen Yomi-Problem ablenken.

Den ganzen Tag schon verfolgten ihn die Gedanken daran, dass er sich tatsächlich verliebt haben könnte, und lenkten ihn stets dermaßen ab, dass er sich auf überhaupt niemand anderen wirklich konzentrieren konnte!

Dabei war der Junge mit den schwarzen Haaren vorher doch sogar sehr hübsch gewesen, und hatte sich ihm direkt angeboten, hatte nur noch das Silbertablett und ein hübsches Paar Handschellen gefehlt.
 

Dass er ihn einfach stehen lassen hatte verstieß eigentlich gegen Ruka’s Natur!
 

„Äh... Ruka? Sag mal, kannst du was für dich behalten?“
 

Wenige Momente nachdem Ruka diesem Satz verwirrt zugestimmt hatte, beschlossen sie den lauten Club erstmal zu verlassen und – was immer Saga ihm erzählen wollte – draußen beim Rauchen zu besprechen.

Die Situation war irgendwie sehr, sehr verwirrend, zumindest für ihre Verhältnisse.

Was sollte er denn für sich behalten?

Aber, was ihn viel mehr beschäftige, weshalb Saga IHM etwas erzählen wollte. Warum nicht einfach Kai? War der süße Uke mit dem strahlenden Lächeln nicht so was wie sein bester Freund?

Ruka reichte seinem Mitschüler eine Zigarette mitsamt Feuerzeug, und sie schwiegen erstmal, nahmen beide einen Zug und genossen die Ruhe, nachdem sie sich vor dem Club ein ruhiges Plätzchen gesucht hatten.
 

„Anou... Ruka. Ich glaub, ich hab mich verknallt...“
 

Als diese Worte sein Hirn erreichten, verfiel der Blonde in einen heftigen Hustenanfall.
 

„Du hast WAS?!“, stieß er ungläubig, immer noch hustend hervor, und schielte zu Saga, als wäre dieser gerade zum Teenage Mutant Ninja Turtle mutiert.

What the fuck?!
 

„Nicht in dich, wenns dich beruhigt“, gab Saga mit ebenso skeptischen Blick zurück – soweit kams noch! - „...in Kai. Und er wird es mir niemals glauben. Weil er denkt, ich verarsche ihn sowieso nur... Und dann ist da noch dieser Kerl, Kazuki, der sich voll an ihn ranschmeißt. Er schnappt ihn mir vor der Nase weg und ich kann rein gar nichts tun. Soweit wär... meine Lage. Erzähl es wem und du bist ungefähr so tot wie Miyavi, wenn er sich nochmal auf unserer Schule blicken lässt!“
 

Saga erzählte es, ohne dabei einen allzu mitleidigen Unterton zu verwenden, immerhin wusste er, dass das bei seinem momentanen Gesprächspartner eher peinlich als sonst was wirken würde.

Ihn beunruhigte Ruka’s Schweigen.

Was dachte er denn jetzt von ihm? Würde er ihn auslachen, weil ER, Saga, tatsächlich der Erniedrigung erlegen war und sich in jemanden verliebt hatte?
 

Doch entgegen seiner Erwartung grinste Ruka nach einer Weile plötzlich übers ganze Gesicht.
 

„Weißt du was Saga? Wir zwei sollten uns zusammentun.“
 


 


 


 


 

»it’s SHOU-TIME 8D«
 

KONNICHI WAAAAAA~

Lang, lang ists her, aber ich lebe noch!
 

Eigentlich mehr denn je, jetzt hab ich auch noch Twitter 8D

Das bedeutet, es besteht jetzt sogar die Möglichkeit, dass ich euch über meine Tweets mitteilen kann, was genau eigentlich Wochenends bei uns passiert, wenn wir Chikashi-Leute Party machen –

Immerhin konnte ich mir das bis jetzt immer nur von anderen erzählen lassen!
 

Ich weiß das alles meistens am nächsten Tag nicht mehr... so... genau ö.ö“
 

Was ist eigentlich letztes Wochenende passiert, nachdem Kai auf einmal mit diesem scharfen Typen von der anderen Schule verschwunden ist?
 

Oh, OOOOH – Kai! Ja, das gibt mal Neuigkeiten.

Ich habe ja keine Ahnung, wer diese Geilheit mit den rot-schwarzen Haaren in seiner Begleitung war, Ruki war es jedenfalls nicht O__O

Aber dieser Kerl sieht echt verboten aus! Mother of god <3

Das stellt ja fast schon Uruha in den Schatten... öhm... fast....

Ich glaube, für die Aussage werd ich noch gefoltert >D
 

Aber wer ist das und was hat er mit Kai-chan zu schaffen? Ò____Ó

Daaaaaas werd ich noch rauskriegen Leute, verlasst euch drauf :O

Vielleicht ist unser unschuldiges Kai-chan ja gar nicht zu unschuldig wie es tut ;w;

Alles Schweine hier, jawohl.

Ohne Ausnahme.
 

Im Anhang noch ein paar Fotos vom Wochenende – Ni~ya, Sakito und Hitsugi haben ihre verlorene Wette einlösen müssen und sind wie abgemacht alle drei in Lolita-Kleidern feiern gegangen 8D

Sie waren soooo süß °w°

Bloß Hitsu war... gruslig... aber NI~YAAAAAAA <333

Puuuuutziges Ni-chan <333
 

Bis zum nächsten Mal ^O^

-Shou <3~
 


 

Wer eine Extra-ENS möchte, wenn es weitergeht, sagt mir bitte Bescheid - ich stell ne Liste auf :3

Der Plan, oder wie man dumme Gedanken sonst noch nennen könnte.

Und weiter gehts!

Ich entschuldige mich ausdrücklich für die lange Wartezeit, mir fehlt es leider doch etwas an Schreibinspiration, und meine Cosplays + Schule rauben mir ein bisschen den Nerv >D

Und dann soll man auch noch ein sozialer Mensch sein und sich zwischendurch mit anderen menschlichen Wesen treffen.

Oh btw, ich war ja Screw-Konzert letzten Mittwoch -
 

Holy Shit.

Ich hab noch nie einen geileren J-Rocker gesehen als Kazuki. Noch. Nie.

Ich wusste ja dass er geil ist, aber das war zu viel des Guten.
 

Viel Spaß mit dem nächsten Kapitel!
 


 

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~Dienstagmorgen, Chikashi High~
 

Die Fenster des VIP-Raums waren am nächsten Tag verdunkelt.

Eine unheimliche Stille legte sich über den Raum, in dem jedoch vier Personen anwesend waren, und das in absolut ernster – nun ja, wie man es nahm – Angelegenheit.

Hilflos auf einen Stuhl gefesselt wurde Kai mit einer Schreibtischlampe beleuchtet, mit der seine Entführer den Effekt eines Polizeiverhörs erzielen wollten.
 

„Also, Kai, wenn du jetzt nicht gleich mit der Sprache rausrückst, wer deine hübsche Begleitung am Wochenende mit den rot-schwarzen Haaren war, dann wirst du wohl oder übel mit den Konsequenzen rechnen müssen~“, sagte Yomi und grinste dabei.

Man sah deutlich, wie sehr er wiedermal seinen Spaß dabei hatte, mit seinem besten Freund hirnrissige Aktionen wie diese durchzuführen. Was in der Erziehung der beiden eigentlich falsch gelaufen war, dass sie sich so entwickelt hatten, wollte auch niemand so genau wissen.
 

Panisch sah der gefesselte und geknebelte Kai zu ihnen auf und ruckelte hilflos auf dem Stuhl herum, in der Hoffnung irgendwie entkommen zu können, doch vor diesen beiden Chaoten gab es leider kein Entkommen – und Shou war auch noch da! Himmel hilf!

„MMMMPFH!!! MMMMHMMM!!!“, versuchte er irgendwie zu schreien, mit wütendem Gesichtsausdruck, den Mund zugestopft mit irgendeinem Fetzen – was dachten die beiden sich denn überhaupt bei dieser Aktion?!
 

„Umm... Yomi, Hitsu? Sagt mal, wie glaubt ihr soll das funktionieren? Selbst ich bin schlau genug um zu wissen, dass er nichts gestehen wird, wenn sein Mund gestopft ist“, gab Shou schließlich mit hochgezogener Augenbraue von sich, woraufhin die beiden Teufel der Chikashi High in ihrem Vorhaben stoppten und sich kurz gegenseitig verwirrt ansahen.
 

Wait, what?
 

„Hitsu! Ich hab doch gesagt wir haben einen Schritt vergessen! Erst fangen und entführen, dann an den Stuhl fesseln, dann knebeln, dann die Forderungen klarmachen, den Knebel wieder entfernen und warten ob er spricht, und erst DANN kommt die Folter!“, beschwerte sich Yomi, der, wie immer, jede Idiotie rein auf das Metallgesicht ihm gegenüber schob.
 

„Was kann ich denn dafür? Da hättest du selber draufkommen können, ich bin nur für die Folterinstrumente zuständig!“, gab Hitsugi zurück und bließ dabei beleidigt seine Backen auf, was Shou hinter ihnen zum Lachen brachte.

„Ihr zwei seid einfach phänomenal!“, rief er und verschluckte sich vor Lachen beinahe an seiner Schokolade, von der er für die Information Yomi und Hitsugi mehrere Tafeln als Belohnung versprochen hatte.

Allerdings war das nicht die Art Informationsbeschaffung, wie er selbst es sich vorgestellt hatte... nun, aber man sollte die beiden besser tun lassen, was sie wollten...!
 

„Also, und jetzt in der richtigen Reihenfolge! Nimm ihm den Knebel ab!“
 

Hitsu tat wie ihm geheißen und öffnete den Knoten des Bandes, mit dem sie dem armen Kai den Mund gestopft hatten, zu welchem Zweck auch immer.

Dieser hustete erstmal heftig und zeterte anschließend gleich mal mit einer Mischung aus Verwirrtheit und Wut drauf los -

„Sagt mal GEHT’S EIGENTLICH NOCH?! Seid ihr zwei noch ganz dicht? Argh, was frag ich überhaupt, ihr wart noch nie dicht im Kopf!!“

Wow. Kai einmal so schreien zu hören, wenn auch mit einem halb lachenden Auge aufgrund der hirnlosen Aktion der anderen beiden, war selten.
 

„Kai-san, Sie befinden sich in einer misslichen Lage, und wir haben Beweisfotos“, sagte Yomi mit ernster Detektiv-Stimme und rückte sich seine Brille dabei zurecht. Moment... Seit wann hatte er denn eine Brille?

Hitsugi hielt tatsächlich Fotos von ihm und Kazuki hoch und wedelte damit vor seinem Gesicht herum, was er aber gekonnt ignorierte und ihn auch nicht wunderte, denn es war offensichtlich, dass diese Fotos von Shou stammten.

„Ist mir doch egal! Das ganze geht euch überhaupt nichts an, mal abgesehen davon, dass Kazuki nur ein alter Schulkollege von mir ist, nichts weiter! Und jetzt BINDET MICH LOS!!“, rief Kai lautstark, bereit, jeden Moment noch sehr viel lauter um Hilfe zu schreien, damit vielleicht draußen jemand auf seine Notlage aufmerksam wurde.
 

„So so, sein Name ist also Kazuki... Und wie kommst du zu so jemanden, der in Sachen Sexyness selbst Sakito schon fast alt aussehen lässt? Ich meine, dieses umwerfende Lächeln, die geilen Haare, die langen Beine, das hübsche Gesicht, und dann erst dieser Arsch! Das kann doch nicht einmal jemandem wie dir entgehen, oder, Kai-chan?“

Die Ernsthaftigkeit, mit der Hitsugi diese Worte von sich gab, schafften erst einmal eine seltsame Stille zwischen ihnen, ehe....

Kai nun selbst lauthals anfing zu lachen.
 

„Ihr seid echt komisch“, sagte er, und anscheinend war damit sein Kommentar zu Kazuki’s Geilheit bereits getan.

Das war’s schon?

Hatte Kai irgendwie Tomaten auf den Augen, oder kümmerte ihn diese Tatsache einfach nicht?!

Mit großen ungläubigen Augen starrten die anderen drei ihn an.
 

„Nein, Kai, du bist hier derjenige, der komisch ist“, stellte Yomi fest und verschränkte die Arme, eine Denkerpose einnehmend. Was nun?

„Na gut, wenns dazu nicht mehr zu sagen gibt, dann werden wir wohl auf die Folter verzichten müssten...“, entschied er schließlich, wobei es sich um die ersten Worte von ihm an diesem Tag handelte, die man ansatzweise als vernünftig bezeichnen könnte.

„Ooooch, schade...“, kam es von Hitsugi, der enttäuscht die Justin-Bieber CD wieder aus ihrer Anlage entfernte.

Hatte Kai-chan wohl noch einmal schwer Glück gehabt! Die Musik ihrer Anlage war auf voller Lautstärke noch in der ganzen Schule zu vernehmen. Was natürlich oft zu spontanen kleinen Partys im VIP-Bereich führte.

„Okay... Kai, sorry, ich wusste nicht genau, was die beiden vorhaben!“, lachte Shou mit einem leicht entschuldigenden Gesichtsausdruck, und noch im selben Moment war ihm vergeben.

Kai war niemand, der sehr lange wegen belanglosen Dingen auf jemanden böse sein konnte. Ein richtiges Engelchen.
 

„Und das ist wirklich nur ein alter... Schulkollege von dir...? Ich mein, ganz ernsthaft Kai. Nicht mal ich würde da Nein sagen, und selbst Tora würde vermutlich über einen Dreier nachdenken. Dieser Kerl ist viel zu sexy!“

Shou verschränkte beleidigt die Arme, wenn er bedachte, dass besagter Kerl so gut aussah, dass es einen glatt eifersüchtig machen konnte, vor allem auf diese tollen Haare.

Das war echt unfair!

„Ich weiß echt nicht was ihr habt... Ich bin nur mit ihm befreundet, wir verstehen uns nun mal gut, und fertig.“
 

Na wenn das mal gut ging.
 


 

~Unterdessen irgendwo in den Gängen der Schule~
 

„Und, wie lautet dein Plan?“

„Ich hab keinen. Den machen wir doch erst!“

„Du weißt aber schon, dass Denken nicht meine Stärke ist?“

Ruka schenkte dem Brünetten neben ihm einen originalen ‚are-you-fuckin-kiddin-me’-Blick als Antwort auf diese ausgesprochen dumme Frage.
 

„Saga, JEDER weiß, dass Denken nicht deine Stärke ist...“
 

Tse. Man musste es ihm doch nicht soooo offen sagen. Gefühlskalter Ruka!
 

„Wir brauchen Ideen, wie wir sie... keine Ahnung... verführen könnten, ohne dabei gleich unsere sexuellen Reize einzusetzen, wie wir es sonst immer machen, weil nun mal....“, fing der Blonde etwas hilflos an, nach den richtigen Worten suchend, bis schließlich doch Saga selber seinen Satz beendete -

„Weil es genau das ist, was Kai und Yomi von uns beiden abschreckt.“
 

Tatsache.

Kai und Yomi waren beide sehr kritisch und sensibel, wenn es um dieses eine Thema ging, während sie beide nunmal das völlige Gegenteil waren, verschrien an der ganzen Schule für ihre immerwährende Perversität.

Die zwei Kleinen würden ihnen niemals glauben, selbst wenn sie ihnen jetzt ein schnulziges ‚Ich liebe dich’ hinbrettern würden, und darin lag ihr großes Problem.

Was für Möglichkeiten gab es, die sie ausprobieren konnten, um zu zeigen dass sie sich wirklich um die Liebe der beiden bemühen wollten...?
 

Das wirkliche Problem, das aber keiner der beiden so recht zugeben wollten, lag doch eigentlich darin, dass sie beide absolut keine Ahnung von Liebe und Gefühlen hatten, und in aller Hinsicht Vollidioten auf diesem Gebiet waren.
 

„Wie... ummm... wie wärs wenn wir sie einfach mal nach einem Date fragen?“, versuchte Saga es, allerdings war die Idee nicht gerade das Gelbe vom Ei.

„Ein Date, ja? Glaubst du wirklich, da lässt sich auch nur einer der beiden drauf ein?“, Ruka zweifelte stark daran.

Yomi würde einfach wie immer vor ihm davonlaufen, und Kai... nun, das wiederum wusste er jetzt nicht so genau.
 

„Aber wenn wir sie einfach ganz normal fragen, ob sie mit uns, keine Ahnung, Eis essen gehen wollen oder so? Unter Freunden wärs doch normal, oder nicht?“

Saga überlegte weiter. Ja, warum eigentlich nicht?

Einen Versuch wärs immerhin wert~
 

„Ich weiß nicht... Die ‚Freundschaft’ zwischen Yomi und mir ist nicht so ausgeprägt wie bei dir und Kai“, äußerte der andere seine Bedenken, nickte dann schließlich aber doch zustimmend,

„Aber es ist ein erster Anhaltspunkt, also warum nicht. Erster Versuch also – wir laden sie zum Eis essen ein, ohne es für die Kleinen wie ein Date aussehen zu lassen! Und... wir... unterlassen jegliche perverse Aktionen.“

Klang doch sehr vielversprechend!

Eigentlich müsste das sogar sehr gut umsetzbar sein!

Entschlossen starteten die beiden also in den Schultag, nahmen sich fest vor ihre zwei Objekte der Begierde im Laufe des Tages darauf anzusprechen -

Und spät am Abend würden sie sich wieder treffen, um Erfolge zu Feiern oder im Falle des Scheiterns einen neuen Versuch zu starten!

Wenn bloß alles wirklich so einfach wäre, wie die beiden sich das gedacht hatten.
 

Während sie so durch die Gänge schlenderten, mit großer Verspätung auf dem Weg zu ihren Klassen, kamen ihnen Hizumi und Tsukasa entgegen.

Jedoch würdigten die Jugendlichen sich gegenseitig keines Blickes.

Wortlos gingen sie aneinander vorbei, und alles, was Saga dazu zu bieten hatte, war ein skeptischer Blick, als er sich noch einmal kurz nach ihnen umsah.

„Was hältst du eigentlich von den Jungs? Also Despa“, fragte er Ruka, der jedoch nur mit den Schultern zuckte und seufzend den Kopf schüttelte.

„Ich weiß nicht. Eigentlich find ich sie ja ganz sympathisch. Aber die reden ja nur untereinander, und den Rest der Schule ignorieren sie.“

„Seh ich auch so... Schade eigentlich. Sie machen gute Musik.“

„Hmhm.“
 

Während Saga und Ruka so über sie sinnierten, führte der Weg der zwei DespairsRay Member sie zielstrebig durch den Gang, in Richtung ihres Proberaums.

„Bah, wie die wieder auf uns runtergeschaut haben...“, murrte Hizumi, nicht beachtend, dass dies eigentlich gar nicht der Fall gewesen war -

Aber er war nun mal ein kleines Monster und kleine Monster regten sich gerne auf!

Da kamen ihnen Lästeropfer wie Saga und Ruka gerade recht.

Tsukasa jedoch lief nur still und in Gedanken versunken neben ihm her.
 

„Hey? Hast du mir zugehört, Tsu?“, fragte Hizumi nach, begann schließlich mit seiner Hand vor Tsukasa herumzuwinken, ehe dieser endlich aus seiner nachdenklichen Starre erwachte und ihm einen verwirrten Blick schenkte.

„Was...?“, fragte er leise.

Der Sänger seufzte schwer.

„Du bist ganz schön abwesend in letzter Zeit“, merkte er an, doch auf daraufhin hatte der Drummer nichts zu sagen.
 

Eigentlich hatte Hizumi ja weniger ‚abwesend’, vielmehr ‚verschwiegen’ gemeint. Irgendetwas an Tsukasa veränderte sich derzeit, sehr langsam, aber doch stetig und bemerkbar, wenn man ihn gut kannte.

Er war doch sonst eigentlich der Gesprächigste von ihnen. Normalerweise war Zero derjenige, der die meiste Zeit über schwieg, weil er nicht wirklich etwas zu erzählen hatte, aber bei Tsu war das früher eigentlich immer das genaue Gegenteil gewesen.
 

„Und du redest auch nicht mehr allzu viel,Tsu“, sagte er schließlich doch noch, in derselben monotonen Tonlage wie vorher.

„Ist das ein Problem?“, gab der Schwarzhaarige zur Antwort, woraufhin sein Freund schwieg.

Wenn Tsukasa nicht reden wollte, dann konnte er wohl auch nix machen.

Dennoch beunruhigte es ihn, denn wenn einer seiner Freunde sich plötzlich anders benahm als sonst, dann ging meistens irgendetwas Bescheuertes in deren Leben vor sich.

Er konnte sich natürlich irren, aber meistens lag er doch genau richtig.
 

Was auch immer los war, falls überhaupt irgendetwas los war, er hoffte, es würde sich bald wieder legen. Tsukasa wusste, dass sie alle im Ernstfall für ihn da waren und ihm in jeder Situation helfen würden, nur wenn er nichts sagte, gingen sie nun mal davon aus, das noch alles in Ordnung war, soweit bei einem von ihnen überhaupt etwas in Ordnung war.

Außer bei Zero. Der hatte halt Glück.
 

Wenige Schritte später hatten sie die Tür zu ihrem Proberaum erreicht und Hizumi stieß sie, da sie einen Spalt offen war, mit dem Fuß auf.

Zero saß drinnen auf einem Tisch und zupfte an seinem Bass herum, sah auf, als er die anderen beiden bemerkte.

„Hey. Wo ist Karyu?“, fragte er sofort, denn ohne Leader keine Probe.

„Kommt bald. Er musste noch seinen Bruder in den Kindergarten bringen.“

Zero nickte verstehend.

Anders als sonst, wo sie eigentlich alles immer sehr gelassen nahmen, war die Stimmung heute allerdings recht bedrückend zwischen ihnen, und er hatte das deutliche Gefühl – wie schon seit Tagen – dass es an Tsukasa lag, denn seine sonst recht fröhliche und gesprächige Art war einfach ein Teil ihres Alltags geworden. Und jetzt fehlte hier etwas.
 

Aber leider konnte auch Zero zu dieser Situation nicht mehr als ein leises Seufzen beitragen.

Hoffentlich würde es bald wieder etwas lustiger bei ihnen zugehen.

Wo sollten sie denn die Motivation hernehmen, ihre Songs zu perfektionieren?
 

„Leute, ich hab einen neuen Song... zumindest fast. Ich bin mir noch nicht sicher, Wie die Gitarre dazu klingen soll, und der Text gehört noch überarbeitet... Aber ich denke, nächstes Mal kann ich es zumindest mal herzeigen“, sagte Hizumi und sah dabei den Bassisten an, der interessiert aufblickte.

Ein neuer Song, das war doch tatsächlich mal eine gute Neuigkeit!

„Und? Glaubst du, er wird gut?“, fragte er den kleinen Sänger.

Hizumi hatte eine richtig gute Intuition, wenn es um neue Songs ging – meistens wusste er bereits beim Schreiben der Lyrics, ob es richtig gut oder eher mittelmäßig bis schlecht wird.

Diesmal grinste er vielversprechend.

„Ich glaube, wenn wir ihn so hinbekommen, wie ich es mir jetzt vorstelle, und perfektionieren, dann können wir ihn für den Contest nehmen.“
 

Das klang ja immer besser!
 

Die Jungs hatten vor, bei einem Bandcontest teilzunehmen, der eine sehr hohe Siegesprämie versprach und an dem praktisch nur Schülerbands und Studentenbands teilnehmen durften. Dennoch war es kein kleiner Wettbewerb, und besonders Hizumi war fest entschlossen, sich besser vorzubereiten denn je.

Sie hatten nur die Chance, ein einziges Lied zu präsentieren, und zurzeit war sein Kopf täglich nur noch in Gedanken bei diesem einen Song, der es werden sollte. Es musste noch ausgereift werden...
 

„Schon einen Namen dafür?“, ertönte es plötzlich hinter ihnen, wo Karyu in der Tür stand.

Wie lange bitte stand der schon da? Zero hatte sich ganz schön erschreckt.

Auch der Sänger war leicht zusammengezuckt, grinste ihn aber schließlich an und antwortete mit:

„Ori no naka de miru yume.“
 


 

~Nach der Schule, als Ruka aus seiner Klasse gestolpert kommt....~
 

Er hatte die Schulstunden mehr damit verbracht, an Yomi zu denken, der sich jedoch nicht in seiner Klasse befand - und aufgrund dieser Tatsache die andere Zeit damit verbracht, Kai zu beobachten.

Das Interesse kam natürlich daher, dass er und Saga sich gegenseitig unterstützen wollten.

Aber irgendwie kannte Ruka den kleinen Sonnenschein in seiner Klasse nur sehr spärlich. Lag wohl daran, dass Kai immer ein bisschen Angst davor gehabt hatte, Kontakt zu ihm zu haben.

Tse. Manchmal verfluchte er seinen blöden Ruf, auch wenn vieles der Wahrheit entsprach!
 

Kai war sehr still gewesen im Unterricht, wie immer. Er war schon immer einer von der Sorte gewesen, die immer aufpassten, fleißig arbeiteten und gute Noten hatten.

Nicht, dass es davon viele gäbe! Aber es machte ihn zum absoluten Lehrerliebling.

Mit einem unguten Gefühl im Bauch fiel Ruka dabei der pädophile Chemie-Lehrer ein. So langsam konnte er verstehen, weshalb Saga schon immer so ein wachsames Auge auf Kai gehabt hatte.

Natürlich, Saga war selber scharf auf ihn, aber er würde wohl nie, niemals etwas tun, was Kai nicht wollte. Oder? Kannte er Saga denn überhaupt so gut?
 

Hm.

Wenn Ruka bedachte, dass die VIP-Leute dieser Schule eigentlich seine engsten Freunde hier waren, fiel ihm plötzlich mehr denn je auf, dass er sie alle gar nicht so gut kannte wie angenommen... Er kannte Ni~ya sehr gut, und über Sakito wusste er auch vieles. Aber ansonsten hatte er nicht viel Ahnung vom Privatleben oder der Gefühlswelt seiner Freunde.

War er selbst einfach eine derart ignorante Person, dass er nicht viel über seine Freunde wusste?
 

Als die Glocke das Ende des Unterrichts verkündete, hatte Ruka sich bereits tausend mögliche Worte zusammengemixt, mit denen er Yomi ansprechen könnte.

Leider wollte ihm auf die Schnelle nichts einfallen, dass keinem blöden Anmachspruch nahekommt – also musste er noch weiter überlegen!

Unruhig schlich er durch die Gänge, sich innerlich über die Schwere seiner Schultasche beschwerend, und überlegte fieberhaft, wie um alles in der Welt er Yomi überhaupt dazu bringen könnte, ihn ernst zu nehmen.

Überlegte, bis er mit jemandem zusammenstieß.
 

Erschrocken sah er auf und erschrak sich gleich noch ein zweites Mal, als er Hitsugi’s unheimliches Piercinggesicht direkt vor sich hatte.

Heilige! Könnte er nicht wenigstens die verstörenden, roten Kontaktlinsen weglassen?!

„H-HITSU! Hör auf mich so anzustarren!“, rief Ruka etwas hilflos, als besagte Metallfresse plötzlich breit grinste – was noch unheimlicher aussah – und ein entschuldigendes „Sorry, macht aber Spaß~“ von sich gab.

Erst jetzt bemerkte Ruka, dass sein Objekt der Begierde direkt neben Hitsugi stand. Natürlich, die beiden traf man ja nur selten voneinander getrennt... Aber wie sollte er jetzt fragen, ob...?

„Brauchst du irgendwas oder stehst du hier nur so rum?“
 

Schalt den Ruka-Modus ein, SCHALT DEN RUKA-MODUS EIN!!!
 

„Nö, also eigentlich hab ich ja Yomi gesucht~ Du hast doch nichts vor heute, oder Kleiner?“, oh Nein, er tat es schon wieder, und kam dem Kleinen dabei auch noch näher! –

„Was hältst du davon, wenn wir Eis essen gehen, so zu zweit, mit einem Bananensplit oder einer heißen Liebe~“
 

Toll, Ruka, jetzt hast du wirklich nahezu phänomenal versagt.

So viel zu den guten Vorsätzen.

Anscheinend hatte sich sein Gehirn soeben mit dem nächsten Flugzeug in die Karibik verabschiedet.
 

„Eis essen? Mit dir? Ich hab dir schon öfters gesagt, Ruka, verarsch wen anders...“, sagte Yomi und machte Anstalten, schon zu gehen, doch so leicht wollte der Andere nicht aufgeben. Er hielt ihn am Arm fest und zog ihn wieder etwas näher zu sich, was eine leichte Röte am Gesicht des Kleineren auslöste.

„Na komm, so schlimm bin ich auch nicht~ Und ich verarsch dich nicht, ich lad dich einfach auf ein Eis ein und sonst nichts!“, beteuerte er und hoffte, diesmal endlich auf einen etwas weicheren Kern in Yomi zu stoßen.

Jedoch musste er feststellen, dass es keinesfalls so einfach war, wie er gedacht hatte.
 

„Damit ich wieder aus der Eisdiele geworfen werde, weil du deine perverse Klappe nicht halten kannst? Und lass mich los verdammt!“, rief er und riss sich aus Ruka’s Griff, der sowieso nicht sonderlich fest gewesen war.

Der Größere biss sich nervös auf die Unterlippe.

Er hätte den Kleinen gerade zu gerne einfach nur in seine Arme gezogen, ihm durch die Haare gewuschelt und ihn geküsst, aber so langsam bekam er das Gefühl, dass es dazu überhaupt nie kommen würde.

Wieso ausgerechnet Yomi? Hätte er sich nicht in irgendjemand anderes verlieben können?

Es gab mehr als genug Leute an dieser Schule, die SOFORT mit ihm auf ein Date gehen würden!
 

Sichtlich genervt, aber dennoch mit einem verlegenen Rot auf den Wangen, der den Größeren zum schmunzeln brachte, drehe Yomi sich weg und deutete Hitsugi, ihm zu folgen, wo auch immer die beiden jetzt vor hatten hinzugehen.

Das Piercinggesicht schenkte Ruka einen etwas abschätzigen Blick.

Moment, abschätzig?

Hitsugi?!

Wo kam das denn nun her?
 

„Wie wärs, wenn du ihn einfach mal in Ruhe lässt und aufhörst, ihn zu verarschen?“, sagte er, und ging hinter Yomi her, der längst abgezogen war.
 

Diese Worte waren ungewöhnlich ernst gewesen. So ernst, dass es Ruka beinahe fassungslos machte. Was genau meinte Hitsugi denn damit?

Es war doch... bisher immer nur Spaß gewesen, wie er mit Yomi umgegangen war.

Aber dieser Satz löste andere Gedanken in Ruka aus.

Konnte Yomi ihn denn überhaupt leiden...? Zählte er, so gesehen, überhaupt zu Yomi’s Freunden, oder war er für den Kleinen einfach nur der Typ aus der Schule, der ihn ständig sexuell belästigte?

Was, wenn Yomi ihn WIRKLICH nicht ausstehen konnte...?
 

Irgendwie tat dieser Gedanke gerade furchtbar weh.

Ruka wusste nicht einmal, ob er wirklich verliebt war, aber wenn es tatsächlich so war, dann wusste er nun was es hieß, in diesem Sinne verletzt zu werden.

Was für eine jämmerliche Niederlage, wenn er es nicht einmal schaffte, seinen Schwarm zum Eisessen einzuladen.
 

„Mensch, wie armselig war das denn grade!“, ertönte es plötzlich hinter ihm, woraufhin Ruka ertappt zusammenzuckte und sich umdrehte. Wer...?

Oh. Nao und Hiroto standen, weiß Gott wie lange schon, am Ende des Gangs. Hatten sie etwa alles beobachtet? Die abfälligen Worte machten ihn auf der Stelle wütend.

Was bildete Nao sich eigentlich ein?!
 

„Halt die Klappe, Mann! Machs besser!“, fauchte er und hielt sich dabei gestresst eine Hand auf die Stirn. Er musste nachdenken.

Was sollte er tun? Wie sollte er... Yomi...

„Nicht nötig, ich hab schon nen Freund. Aber du hast eindeutig ein paar Nachhilfestunden in Sachen Romantik nötig“, entgegnete Nao.

„Sagt der Richigte!“

„Tss...“

„Wenn du wüsstest!“, kicherte Hiroto neben ihm, wobei sein Freund den Eindruck machte, als wolle er sich deswegen sofort in Luft auflösen.
 

„Aber ehrlich, Ruka, was war das denn? Sah irgendwie nicht nach deinen üblichen Vergewaltigungsversuchen aus...“, kommentierte Nao das vorhin Geschehene, und nun war Ruka derjenige, der aussah als würde er nur zu gerne die Flucht ergreifen.

Diese Sache hier ging überhaupt niemanden etwas an!

Er wusste ja nicht einmal, was es war und wie er damit umgehen sollte!

Alles, was er wusste war, dass er Yomi jetzt gerne bei sich hätte!

„Er ist verknallt~“, gab Hiroto schwärmerisch von sich, und setzte damit der peinlichen Situation die Krone auf.

Danke, Captain Obvious.

„Bin ich NICHT verdammt! Was erwartet ihr eigentlich alle von mir?! Ich bin RUKA, jemand wie ich verliebt sich nicht!!“
 

„Allein deine Reaktion beantwortet meine Frage. Gut zu wissen“, sagte Nao mit seiner üblichen gelangweilten, monotonen Stimme.

Ruka und verliebt sein?

Das war ja noch schlimmer als er selbst, als er sich noch nicht eingestanden hatte, dass er Hiroto liebte. Im Gegensatz zu ihm erschien ihm Ruka aber viel eher als ein hoffnungsloser Fall.

„Nicht aufgeben Ruka~ Irgendwann liebt er dich auch! Du musst nur ein bisschen mehr Feingefühl zeigen~“, rief Hiroto gut gelaunt, nun wieder in seiner übertrieben kitschigen Phase angelangt, und plapperte drauflos wie ein Wasserfall -

„Also als erstes musst du ihm gaaaaanz oft sagen, dass du ihn liebst! Und dann machst du ihm irgendetwas Selbstgemachtes, Kekse oder so was! Oder Schokokuchen – jeder liebt doch Schokokuchen~ Und dann führ ihn fein aus, ins Kino oder zum Essen oder ins Disneyland und...“

- „Pon, wir reden hier von Yomi, nicht von dir...“

„...sag ich doch, Disneyland!“

Die Selbstüberzeugung in seiner Stimme war phänomenal.
 

Ruka schaffte nicht viel mehr, als blöd aus der Wäsche zu starren und sich über die schwärmerischen, kitschig klingenden Worte des Kleinen zu wundern.

War so viel Niedlichkeit und Kitsch nicht schon fast ungesund?
 

„Hör nicht auf ihn... Aber auf mich. Du und Saga habt beide dasselbe Problem, richtig? Ni~ya hat’s mir erzählt.“

Fassungslos starrte er nun Nao an. Wieso konnte eigentlich niemand an dieser Schule über Privatangelegenheiten seine verdammte Klappe halten?!

„Ich wär sowieso selber auch draufgekommen“, merkte Nao an, „Ihr benehmt euch in Sachen Geheimhaltung ungefähr wie zwei Elefanten in einem Porzellanladen. Zwei verdammt große, dumme Elefanten. Aber viel Wichtiger – wenn ihr Vollpfosten Hilfe braucht, Hiroto besteht drauf dass wir euch in dem Fall ein bisschen unter die Arme greifen... erwarte halt nicht zu viel.“
 

Das nicht, aber es klang nach einer eigentlich recht guten Idee...

Und Hiroto musste ja auch ein bisschen Ahnung haben, immerhin hatte er es geschafft, Nao herumzubekommen – DER Nao, bekannt als unfreundlichster Mensch der gesamten Schule.

Und Hilfe konnte in ihrem Fall ja wirklich nicht allzu verkehrt, oder?

Irgendwie fragte Ruka sich, wie es wohl Saga gerade ging.
 


 

~Zur selben Zeit in der Schulbücherei...~
 

Schulbücherei.

Saga glaubte, nicht einmal wirklich zu wissen, wie man dieses Wort korrekt buchstabierte.

Nun, aber da Kai sich in seinen freien Stunden sehr gerne hier aufhält, wenn er nicht gerade im VIP-Raum herumlungerte, kam er kaum darum herum, auch diesen Teil der Schule nun einmal zu betreten.

Unheimlich ruhig war es hier jedenfalls!
 

„Yo, Kai-chan~“, begrüßte er seinen... naja, besten Freund, wenn man es noch so nennen konnte, und versuchte dabei nach Kräften sich ganz normal anzuhören, und nicht wie jemand, der hart in die Friendzone geworfen worden war.

Sein Sonnenschein sah verwirrt von einem Buch auf. Was zum Teufel hatte Saga in einer Bücherei verloren??

„Jaaa, ich weiß, ich betrete diesen Raum normalerweise nicht. Aber ich hab dich gesucht~ wollt dich was fragen!“, fuhr Saga fort und belohnte sich innerlich selbst dafür, dass er immer noch recht gelassen war. Er versuchte immerhin auch nach Kräften auszublenden, dass er in Kai mehr als nur einen Freund sah.

Dass dieses hübsche Gesicht ihm gegenüber ihn nahezu wahnsinnig machte, und dass er stundenlang davon tagträumen könnte, diese schönen Lippen zu küssen.

Wann hatte er bloß solche Gefühle entwickelt?
 

„Du hättest nicht zufällig Lust heute Nachmittag mit mir Eis essen zu gehen? Ich mein... mir ist recht langweilig, und das Wetter ist so schön“

Er hoffte stark, dass er sich nicht so kitschig anhörte, wie er glaubte.

Denn in diesem Fall würde er nun gerne auf der Stelle tief im Erdboden versinken!
 

„Äh... Naja, schon gern, aber...“, sagte Kai und wirkte dabei recht verlegen, anscheinend wusste er nicht ganz, was er sagen sollte.

Er wusste nicht was er sagen sollte?

Hatte Saga irgendetwas verpasst??
 

„Weißt du... Kazuki hat mich vorher schon eingeladen, und ich hab da schon zugesagt, also...“
 

Nein.

Das musste doch ein schlechter Scherz sein. Oder?

Das KONNTE und DURFTE einfach nicht wahr sein!

Und er würde niemals akzeptieren, dass es die Wahrheit war!
 

„Dann... dann sag ihm halt ab! Wir haben schon viel länger nichts mehr zusammen gemacht und ihn kennst du ja kaum~“

Dass Kai die blanke Eifersucht aus diesen Worten nicht heraushörte, grenzte an ein Wunder, oder er hatte einfach nur Tomaten auf den Augen UND den Ohren.

„Sag mal spinnst du, Saga? Ich sag doch jetzt nicht einfach ab. Das wäre extrem unhöflich, aber von Manieren hattest du ja nie sonderlich viel Ahnung...“

Kai seufzte leise. Wieso nur musste der Andere immer so egoistisch sein?

Er übertrieb es gerade doch wirklich!
 

Saga hingegen konnte einfach nicht glauben, was Kai ihm da sagte. Er war doch wichtiger als Kazuki, oder etwa nicht? Er war doch immer... so was wie sein bester Freund gewesen, nicht?
 

„Ahnung von Manieren? Hat Kazuki sicher auch nicht, so wie der sich an dich ranschmeißt... Der will dich nur abschleppen, und du merkst es nicht mal!“

Oh Nein.

Das hätte er nicht sagen sollen.

Noch im selben Moment, als er sie ausgesprochen hatte, bereute Saga diese Worte zutiefst und wünschte sich, die Zeit um ein paar Minuten zurückdrehen zu können.

Kai’s Gesichtsausdruck sprach Bände – er war wütend, und zwar so richtig.
 

„Sag mal, was hast du eigentlich für ein Problem? Eifersüchtig? Angst dass er mich zuerst nagelt?! Weil darum geht es bei dir doch IMMER! Und ich darf mir nicht mal selber aussuchen, mit wem ich befreundet sein will, oder wie?!“

Kai war froh darüber, dass gerade niemand sonst in der Bücherei war, denn so ein Wutausbruch war in diesem Raum nicht gerade angebracht.

Aber er war absolut zu recht wütend!

Was bildete sich Saga eigentlich ein, nur weil sie gute Freunde waren?!

Schockiert sah der Brünette ihn an und war unfähig nachzudenken, ob er irgendwie verhindern konnte, dass Kai noch mehr sauer auf ihn war als sowieso schon.

Was hatte er da nur in seiner Eifersucht gesagt...?

Saga, du Volidiot!
 

„Kai... ich... ich wollte das nicht so sagen, das ist mir nur...“ – rausgerutscht, hatte er sagen wollen, bevor er gemerkt hatte, dass auch dieser Satz nicht die richtige Art von Entschuldigung war.

„Du bist unmöglich, Saga...“, murmelte Kai und stand demonstrativ auf, um den Raum zu verlassen. Er war sichtlich wütend, und das war er so selten, dass Saga sich gar nicht mehr erinnern konnte, wann er ihn zum letzten Mal so gesehen hatte.

Aber wieso?

Wieso passierte es, dass er in nur zum Eisessen einladen wollte – nicht mehr als das – und die Sache in einem Streit endete?!

Lag das wirklich nur an seiner eigenen Blödheit, oder hatte er einfach nur die Pechsträhne des Jahrtausends erwischt?
 

Er konnte nicht mehr tun, als Kai nachzusehen, als dieser den Raum mit dem Buch in der Hand verließ, das er bis vor wenigen Minuten noch gelesen hatte.

Was für eine Niederlage.
 


 

~Dienstagabend, bei Ruka zuhause...~
 

„Dieser ******* von einem ********* kann sich echt von mir aus ins **** ******!!!!!!! GODDAMNIT WIESO PASSIERT SO WAS IMMER MIR?!“

Ruka hob unbeindruckt eine Augenbraue als Antwort auf Saga’s nicht jugendfreihen Gefühlsausbruch über seinen neuen Feind Kazuki.

Da war jemand ganz schön geladen!

„Immer? Dir passiert so was grade zum ersten Mal, also sei ruhig und nimm es hin wie ein Mann!“, entgegnete er dem Brünetten.

Fragte sich, wie viel ‚Mann’ tatsächlich in jemandem wie Saga steckte.

Verzweifelt vegrub dieser seinen Kopf in Ruka’s Kopfkissen.

Wer hatte ihm überhaupt erlaubt, sich auf sein Bett zu legen??
 

„Wenn da später Make-up Flecken drauf sind warst du zum letzten Mal in meiner Wohnung!“, murrte er, musste allerdings für einen Moment auch sein Hirn abschalten, das ihm zuflüstern wollte, dass ein halb zerstörter Saga auf seinem Bett ja nach einer sehr netten Einladung aussah.

Oh ja, natürlich könnte er das tun, aber die Gedanken an Yomi töteten jegliche Lust in ihm auf solche Aktionen ab.
 

„Klar, wie ein Mann... Wär ich gerade ein gestandenes Mannsbild, würd ich mich überhaupt nicht aufregen, aber NEIN, ich Trottel muss mich ja unbedingt in meinen besten Freund verknallen!“, jammerte Saga lautstark weiter.
 

Ruka ignorierte ihn und dachte stattdessen fieberhaft nach.

Was nur?

Was konnten sie tun, um Yomi und Kai zu überzeugen?

Sollten sie wirklich Hiroto, Nao oder Ni~ya um Hilfe bitten?

Konnte ihnen überhaupt jemand helfen?

Oder... wäre es nicht schlauer, wenn sie die Sache einfach vergessen würden...?
 

„Tut weh irgendwie, hm?“, fragte Ruka den Anderen plötzlich in Gedanken versunken.
 

Die Frage irritierte Saga, doch nach kurzer Nachdenkzeit nickte er zögerlich.

Es tat tatsächlich weh. Es war diese Art von Schmerz, die sie beide noch nicht richtig gekannt hatten, weil sie sich noch nie zuvor so richtig in jemanden verliebt hatten.
 

„Ich wollte nämlich gerade vorschlagen, dass wir die beiden einfach vergessen und versuchen wieder... einfach so zu sein, wie wir nun mal immer waren. Aber ich fürchte, das würde gar nicht mehr funktionieren“, sagte Ruka.

Tatsache. Ein lautes Seufzen verließ seine Kehle.

Eigentlich fehlte es ihm aufgrund der heutigen Niederlage und der ständigen Frage in seinem Kopf, ob Yomi ihn nun leiden konnte oder nicht, deutlich an Motivation.

Aber er würde nicht so einfach aufgeben, und Saga genausowenig – man sah dem Brünetten deutlich an, dass er alles tun würde, damit er Kai nicht an Kazuki verlor.
 

„Dann werden wir eben morgen was Neues versuchen!“
 


 


 


 


 

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Und Schnitt~ 

Manchmal komm ich mir wirklich viel eher vor, als würde ich ein Drehbuch schreiben, und keine Fanfiction.

Kurze Frage noch:

Ich hoffe euch stören die vielen Ort/Zeit/Szenenwechsel nicht?

Bei der FF kann ich fast nicht anders, weil ich so viele Charas hab und die nun mal im seltensten Fall am gleichen Ort sind "xD

Wenns aber stört, dann bemüh ich mich drum es in einem kleineren Rahmen zu halten.

Die Liebesbriefe, oder doch lieber Wasserbomben.

Leises Keuchen erfüllte die Luft um ihn herum, während er stark zitternd mit seiner Selbstbeherrschung rang, die ihm durch die Hände auf seinem Körper gänzlich genommen wurde.

Er wurde festgehalten, konnte nichts gegen die Berührungen des Anderen tun – vor Nervosität und Anspannung biss er sich fest in die Unterlippe, versuchte zu ignorieren, was gerade mit ihm angestellt wurde.

Doch es war unmöglich...!

„Genieß es~“, glaubte er ein leises Hauchen zu hören, spürte dabei den Atem in seinem Nacken, und es ließ seine stark geröteten Wangen noch stärker aufflammen.

Völlig hilflos versuchte er, dem Griff des Größeren zu entkommen, musste jedoch gezwungenermaßen mit sich machen lassen. Die Dominanz dieser Situation gehörte ihm nicht, und mit jeder Sekunde erschien ihm dieser Gedanke klarer.

Was tat er da nur mit ihm...?

„L-lass mich los...“

Es fühlte sich alles so unwirklich an, und dennoch glaubte er, die Hände des anderen an höchst unangemessenen Stellen zu spüren, erzitterte darauf und konnte ein leises Keuchen nicht mehr verhindern.

Oh Gott, was passierte mit ihm?

Was-
 

- Plötzlich schlug er seine Augen auf.

Sein Herz schlug ungewohnt schnell, doch nach einem verwirrten Blinzeln stellte er fest, dass er alleine war. Und... dass er in seinem Bett lag... das bedeutete....

Vorsichtig machte Yomi das Licht seiner Schreibtischlampe an.

Blinzelte erneut verwirrt.

Erinnerte sich schließlich an Bruchstücke dieses Traums...
 

Und wurde rot wie eine überreife Tomate, seine Augen weiteten sich und er schlug sich peinlich berührt eine Hand auf den Mund. Was...?

„WAS ZUM... Was träume ich denn da?!“, sagte er geschockt zu sich selbst.

Er hatte... er hatte tatsächlich... war der Andere in seinem Traum etwa Ruka gewesen?

Oh GOTT!

Jetzt, wo er sich vorstellte, wie er im Traum berührt worden war, wo er berührt worden war und was alles mit ihm gemacht worden war...

Es trieb ihm in Sekunden die Schamesröte ins Gesicht und machte es ihm unmöglich, diese Bilder wieder auszublenden.

Warum träumte er so etwas?! Hatte sich das letzte bisschen Verstand in seinem kleinen Kopf jetzt etwa auch noch verabschiedet?! Nicht, dass er allzu viel Hirn hätte, aber doch genug um zu wissen, dass er nicht von so etwas träumen sollte!

Vor allem, warum? Und... warum Ruka...?
 

Seufzend und immer noch völlig verwirrt warf er einen Blick auf sein Handy, um die Uhrzeit festzustellen. Drei Minuten wären es noch gewesen, dann hätte ohnehin sein Wecker geläutet.

Von daher war es gar nicht so dumm, dass er aufgewacht war...

Wenn der Ruka in seinem Traum diese drei Minuten noch so weitergemacht hätte, dann -
 

Fuck! Was DACHTE er denn da eigentlich!

Das war einfach nur ein absurder, nicht nachvollziehbarer Traum aufgrund von Übermüdung, jawohl!

Er würde einfach weniger Zeit auf Facebook verbringen und früher schlafen gehen.

Da konnten seine Wangen so rot werden wie sie nun mal wollten, es gab keinen anderen Grund!
 

~Mittwochmorgen, mit Hitsugi auf dem Weg zur Schule...~
 

„Du hast allen Ernstes von Sex mit Ruka geträumt?!“

Mit tellergroßen Augen starrte Hitsugi ihn an, während Yomi einen Finger auf seinen Mund lenkte und ihm dezent panisch andeutete, dass er das nicht dermaßen laut sagen sollte.
 

Es gab so was, das nannte man Privatsphäre, schon mal gehört Hitsu?!
 

Zwischen ihnen beiden allerdings gab es nicht unbedingt viel, was privat wäre. Eigentlich so gut wie gar nichts. Gegenseitig konnten sie sich einfach alles erzählen, völlig egal worum es ging, und daher war es für Yomi auch vollkommen selbstverständlich, seinem Kumpel von diesem... Traum.... zu erzählen.

Dieser Umgang zwischen ihnen war schon seit langer Zeit normal.

Sie waren nun einmal wirklich vollkommen das, was man beste Freunde nannte.
 

„Also... wow. Das kommt irgendwie unerwartet. Bist du sicher dass du von Ruka geträumt hast? Ich könnte mich an solche Details nicht mal erinnern...“, gab Hitsu zu Bedenken, und eigentlich hatte er recht, doch – leider – konnte sich Yomi sehr wohl daran erinnern.

„Alles was davor war war ein komplettes Durcheinander. Ich weiß nicht mehr ganz, worums da ging... irgendwie war ich mit Freunden auf der Jagd nach einem Kerl, der irgendein wichtiges Gerät gestohlen hat, mit dem man sich teleportieren konnte, und selber hatte ich auch noch so eins und hab mich dauernd irgendwohin teleportiert um den zu erwischen... und dann war da noch so eine Verfolgungsjagd in einem Auto mitten in der Wüste und – Mann, einfach ein ganzer Haufen sinnloses Zeug! Aber am Ende war ich in einem Zimmer und hab auf einem Bett ferngesehen, bis... bis Ruka auf einmal aufgetaucht ist...“

Hitsugi hob erstmal eine Augenbraue über den ganzen Blödsinn, den sein Kumpel hier zusammenträumte.

Verfolgungsjagden und Geräte, mit denen man sich teleportieren konnte?

Wie um alles in der Welt konnte man zuerst von so was und dann plötzlich von Sex träumen?

Versteh einer dieses Kind.
 

„Komisch. Ich dachte du magst Ruka gar nicht“, merkte Hitsugi an, während er seinen Schritt etwas beschleunigte, denn wenn sie sich weiter so verplapperten würden sie definitiv zu spät kommen.

„Hab ich denn Kontrolle über meine Träume?!“, fragte Yomi ihn mit hochrotem Kopf.

Er konnte doch überhaupt nichts dafür, ist nicht so, als würde er sich aussuchen, von SO WAS zu träumen...!

„Und... und mögen... ja Mann, mögen tu ich ihn schon. Er ist ein Idiot und doch eigentlich ganz sympathisch, wenn er nicht grad versucht, mich zu vergewaltigen... oder mit seinen Bettgeschichten angibt.“
 

„Das stört dich?“, hakte Hitsugi grinsend nach, ehe der Kleinere realisierte, worauf er anspielte. „Das würde mich bei jedem stören!!“, stritt er vehement ab.

Wollte Mr. Metallfresse ihm hier tatsächlich Eifersucht unterstellen?
 

„Naja, aber mal abgesehen davon... du bist ja allgemein nicht sonderlich erfahren. Vielleicht hast du von so was geträumt, weil du neugierig drauf bist. Das wär sogar einigermaßen verständlich“, sagte Hitsugi.

Oder, aber diesen Teil behielt er lieber für sich, vielleicht hatte sein Freund sich auch einmal schon so sehr an Ruka’s Attacken gewöhnt, dass es ihm auf eine seltsame Art und Weise sogar schon gefiel?

Amüsiert beobachtete er, wie Yomi noch verlegener wurde und die Röte in seinem Gesicht noch weiter anstieg.

Er war ja schon süß, wenn er sich so schämte~

„So gern du es auch abstreitest, du bist halt immer noch Jungfrau~“, lachte er ihn nun auch noch aus,

„Auch wenn seit der Klassenfahrt damals alle das Gegenteil glauben... eigentlich hättest du ihnen ruhig sagen können, wie’s wirklich ist. Sei froh dass ichs nicht getan habe!“
 

„Waaaah, sei ruhig Hitsu!!“, jammerte der Kleinere und versuchte angestrengt, an IRGENDWELCHE anderen Dinge zu denken. Jetzt hatte Hitsugi ihn auch noch daran erinnert...!

Es stimmte – als sie auf der Klassenfahrt damals Flaschendrehen gespielt hatten, hatte er die Frage ‚Mit wem hattest du schon einmal Sex’ nicht zur Gänze richtig beantwortet. Tatsache, er hatte mit Hitsugi aus reiner Neugier einiges... ausprobiert...

Aber Tatsache war auch, dass es nie zu richtigem Sex zwischen ihnen gekommen war. Hitsu zwar nicht, aber Yomi fehlte es eigentlich immer noch an ernsthafter Erfahrung.
 

Aber das musste ja auch keiner wissen!

Schon gar nicht Ruka...!
 

„Wir müssen uns irgendein Opfer suchen, Hitsu~ Ich brauch Ablenkung!“
 


 

~unterdessen im VIP-Raum....~
 

„Das ist nicht euer Ernst, oder?“, fragte Ruka mit hochgezogener Augenbraue, während er versuchte, den strahlenden Hiroto ihm gegenüber irgendwie auszublenden.

Das war einfach viel zu viel Niedlichkeit für sein armes Hirn.

„War Pons Idee, nicht meine...“, murmelte Nao nur.

Gut, das machte die Sache schonmal verständlicher. Natürlich konnte so etwas nur von Hiroto kommen!
 

„Ich werde ganz sicher keinen Liebesbrief schreiben! Ich mein wie alt bin ich, 12?!“, rief Saga und verschränkte die Arme, um ungefähr zu signalisieren – macht was ihr wollt, aber ich mache nicht mit!

„Geistig bist du sicher nicht älter als 12“, gab Ni~ya zu Bedenken.

Sie waren lediglich zu fünft hier, um eine Krisensitzung für den RukaSaga-Fall abzuhalten.

Immerhin waren Nao, Hiroto und Ni~ya die einzigen, die sonst noch wirklich davon wussten.
 

Wobei Ruka sich absolut NICHT erklären konnte, weshalb es ausgerechnet Nao und Hiroto sein mussten!
 

„Jetzt stellt euch nicht so an~ Das wird lustig und so unschuldig wie die beiden sind, freuen sie sich garantiert drüber! Ihr werdet schon sehen!!“, versprach das kleine Pon, hyperaktiv wie immer, und fügte noch hinzu:

„Außerdem werdet ihr die Briefe anonym schreiben. Und erst wenn ihr über jemand anders in Erfahrung gebracht habt, ob es ihnen gefallen hat, dann sagt ihr ihnen dass ihr die Briefe geschrieben habt!“

Hmm... das klang schon einmal nicht ganz so demütigend.

Das klang eigentlich sogar machbar. Einigermaßen.
 

„Und zur absoluten Sicherheit“, fügte Nao mit seiner gewohnt leisen Stimme hinzu, „Habt ihr Ni~ya und mich... Wir werden die Briefe zur Sicherheit kontrollieren, bevor ihr die nächste Katastrophe auslöst.“

Das klang ausnahmsweise sogar sehr gut!
 

„Trotzdem... wie um alles in der Welt soll ich einen Liebesbrief schreiben?! Was schreibst man denn da überhaupt groß rein??“

Ruka schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen und konnte nicht so recht glauben, dass er sich überhaupt zu einer solchen Idiotie überreden ließ. Sah er denn aus wie Schneewittchens Rosenprinz?

„Das müsst ihr selber wissen. Ihr seid hier immerhin die Verliebten. Also zeigt was ihr drauf habt~“
 

Mit diesen Worten verabschiedeten sich die anderen drei.

Ruka und Saga blieben alleine im VIP-Raum zurück.

Mit ausgesprochen besorgten Gesichtern.
 

Vollkommen überfordert warf sich Saga erstmal auf sein neues Lieblingssofa und jammerte leise vor sich hin.

Wie peinlich war es bitte, in ihrem Alter überhaupt einen Liebesbrief zu schreiben?

Nur leider konnte er sich sehr gut vorstellen, dass gerade Kai total auf so etwas voll abfahren würde. Die Grinsekatze war ein sehr romantischer Mensch, schon immer gewesen – jemand, der bei kitschigen Filmen heulte, nicht weil es traurig, sondern weil es ja sooo schön und romantisch war.

So etwas war absolut unverständlich für jemanden wie Saga!

Aber vielleicht sollte er sich gerade deswegen damit auseinandersetzen?

Um mal eine von Kai’s Vorlieben besser zu verstehen?
 

„Das geht doch niemals gut!“, seufzte Ruka und ließ sich in seinen bevorzugten Sessel fallen, ein schwarzer, ultrabequemer Drehsessel. Der Chefsessel, zumindest war er das für Ruka – er hatte es nur bis jetzt noch vergessen, seinen Namen endlich mal draufzuschreiben!

‚Ruka the Boss’ oder ähnliche Awesomeness.

Moment, hatte er nicht grade noch über was ganz anderes nachgedacht?
 

„Naja... klingen tut’s ja leicht, ich mein, es wäre nur ein kurzer Brief, und wir müssten eigentlich nur... keine Ahnung, aufschreiben was wir an ihnen finden oder so?“, fragte Saga mit großen, nachdenklichen Augen.

Achja richtig.

Liebesbriefe waren das Thema gewesen.

Ruka wünschte sich, er könnte einfach weiterhin über seinen tollen Boss-Sessel nachdenken, und nicht darüber, wie er – der härteste Seme der Chikashi High – einen Liebesbrief verfassen könnte...
 

„Langsam frag ich mich, was denn alle so toll an dem Liebeskram finden. Ich mein... das ist doch scheiße“, maulte er und überlegte, ob er nicht doch lieber einfach Party machen sollte um Yomi auszublenden. Aber das war ja schon einmal fehlgeschlagen.

Und sich direkt an Yomi ranmachen bringt auch nichts. Obwohl, zumindest minimal – irgendwie hatte er schon immer den Eindruck gehabt, dem Kleinen würde es gefallen, wenn er versuchte ihn zu verführen. Vielleicht gab er es ja bloß nicht zu?

Wäre sogar noch besser, Ruka liebte doch widerspenstige Kerlchen, die sich gern ein bisschen wehrten, obwohl sie es doch wollten... Ein Grinsen schlich sich auf seine Züge.
 

„Hör auf an perverses Zeug zu denken! Wir müssen jetzt wenigstens ein bisschen seriös sein!“
 

Ertappt zuckte er zusammen und zog einen Schmollmund, während Saga nur den Kopf schüttelte.

Als ob er selber auch nur eine Spur besser wäre!

Wenn man bedachte, dass jeder auch nur ansatzweise gutaussehende Typ – und dasselbe gilt für jedes hübsche Mädchen – dieser Schule schon mit Saga geschlafen hatte, war er nun wirklich der Falsche, um jemanden in der Hinsicht zu ermahnen!
 

Plötzlich flog die Tür auf und ein laut plappernder Shou trippelte herein, mit seinem Freund im Schlepptau, der ziemlich desinteressiert wirkte im Bezug auf das, was sein übergesprächiger Freund so von sich gab.

„Es ist einfach unmöglich! Ich kann rein gar nichts über den Kerl rausfinden, keiner außer Kai kennt ihn!“, maulte er beleidigt.

Saga hob eine Augenbraue. Hallo? Hier waren noch zwei Menschen anwesend?

„Was laberst du da?“, fragte Ruka, der wie ein Schnitzel leicht quer in seinem Chefsessel lag und keine Anstalten machte sich zu rühren, oder eine bequemere Position zu finden.

„Kazuki! Einfach nur dieser Kazuki! Ich krieg nicht mal seinen richtigen Namen raus, und auch sonst gar nichts – das ist FRUSTRIEREND. Ich will einen Keks. Tora, bring mir einen Keks.“

Ja, das klang nach Shou.
 

„Er ist schon seit dem Wochenende so drauf... Jagt ständig Kai und diesem Kazuki hinterher, um irgendetwas über diesen ach so heißen Kerl herauszufinden. Aber zugegeben, der sieht schon verboten gut aus...“, murmelte Tora und kratzte sich verlegen am Kopf, ehe er brav zum Schrank ging und die Keksschachtel für seinen Freund hervorzauberte.

Saga warf ihm einen nahezu tödlichen Blick zu, aber das schien das Tigerchen nicht so richtig zu bemerken.

Er konnte ja auch nicht wissen, weshalb diese Aussage ihn so sauer machte!

Und überhaupt, verbrachte Kai seine Zeit denn NUR NOCH mit Kazuki?

Was sollte das auf einmal?
 

„Keine Angst Schatz, du bist immer noch heißer als er~“, sagte Shou grinsend und drückte Tora einen Kuss auf, sodass dieser leicht rot wurde ob des Kompliments. Er lächelte leicht.

Irgendwie konnte er sich ja schon glücklich schätzen, einen Freund wie Shou zu haben, auch wenn er sehr aufgedreht, hyperaktiv und unberechenbar war. Und sehr gerne übertrieb.

„Aber ehrlich...“, Shou seufzte leise und ließ sich auf das weiße Sofa fallen, das normalerweise von Uruha und Reita belagert wurde, „Ich weiß schon gar nicht mehr, was ich machen soll. Ich will doch wissen, was es mit diesem Kerl auf sich hat. Und ich will wissen, ob er vorhat Kai-chan anzugraben oder nicht!“

„Ist das nicht VOLLKOMMEN OFFENSICHTLICH?!“
 

Der plötzliche Aufschrei Saga’s überraschte die anderen etwas.

Naja, fast alle, Ruka natürlich nicht. Der beobachtete stillschweigend und dachte sich nur wieder einmal, was für ein Vollidiot sein Kumpane in Sachen Liebe eigentlich war.

Oder in Sachen Geheimnisse.

„Moah. Immer schön mit der Ruhe, Großer“, sagte Tora, „was hast du für ein Problem damit?“
 

„Ist das nicht vollkommen offensichtlich?“, äffte Shou nun den Brünetten nach und grinste so breit wie schon lange nicht mehr.

Oh ja, das war gerade SEHR offensichtlich gewesen.

Zumindest für jemanden wie Shou, der bereits witterte, was für eine Story hier gerade abging. Saga wünschte sich, auf der Stelle in seinem Tigersofa zu versinken und nie wieder aufzutauchen. Oder wenigstens in Ohnmacht zu fallen. Oder sich eine Axt herbeizaubern zu können um seinen geschwätzigen Kollegen zu töten.

Nein, Moment. Zuerst musste Kazuki sterben.
 

„Aber... Ich dachte Kai und du, ihr wärt bloß sehr gute Freunde? Und Kai wollte ja auch nie was von dir“, warf Tora ein, der sich noch nicht ganz sicher war, ob er die Situation richtig verstanden hatte.

„Mann, hört schon auf! Ich will nichts von Kai, ich will einfach nur nicht, dass er auf ein Arschloch wie Kazuki reinfällt! Der tut doch nur so, als ob er mit Kai befreundet sein wollen würde...!“

Vollkommen offensichtlich, Saga war über beide Ohren verknallt.

Und zwar heftig.

Shou schenkte seinem Freund einen vielsagenden Blick, während Ruka sich nun ebenfalls wünschte zu versinken, da er irgendwie Angst hatte, es könnte auch sein kleines Liebesgeheimnis noch an die Öffentlichkeit gelangen.

Bei aller Liebe, das hier war SHOU!

Ein Wunder, dass Saga’s Gefühle nicht schon seit mindestens 30 Sekunden auf Twitter zu lesen sind!
 

„Tja, dann wird es dich sicherlich auch stören, dass Kai und Kazuki morgen gemeinsam ins Kino gehen~“, plapperte die Tratschtante munter weiter. Woher genau er das schon wieder wusste war jedem ein Rätsel.

Moment, Kino?!

„WAS? Das ist ja schon fast ein richtiges DATE!“, rief Saga, mittlerweile tomatenrot im Gesicht vor Wut – Fuck that shit, das war jetzt auch schon scheißegal, es ging hier um SEINEN Kai!

Das konnte doch einfach nicht sein! Wieso sah Kai nicht, was hier abging?!

Wie um alles in der Welt konnte er dermaßen überzeugt davon sein, dass Kazuki ihn nicht einfach nur verführen und flachlegen wollte? Oh, die Naivität!

Bis jetzt war Saga eigentlich immer zuständig gewesen dafür zu sorgen, dass sein kleiner Sonnenschein nicht mit fremden Männern mitging, welche ihm Schokolade versprachen. Aber jetzt schien er überhaupt keinen Wert mehr auf seine Meinung zu legen, wie ein kleines Kind, das plötzlich nicht mehr auf seine Eltern hören will!
 

An dieser Stelle könnte jetzt natürlich jeder sagen, klar, Saga will doch selber was von Kai.

Aber so wenig er auch über Liebe und ähnlichen Kram wusste, so sehr wusste der Brünette eins – nämlich dass er niemals etwas tun würde, was Kai nicht wollte.
 

„Es wäre kein Date, wenn du einfach mitgehen würdest... immerhin sagt Kai doch selber, dass er und Kazuki nur Freunde sind, oder nicht? Da dürfte das kein Problem sein“, schlug Tora plötzlich vor.

Überrascht hielt Saga den Schwall aus Wut und Verzweiflung, der in seinem Kopf immer weiter anstieg, auf und dachte darüber nach, was der andere gerade gesagt hatte. Einfach... ins Kino mitgehen...?

Das klang irgendwie gut.

Das klang sogar sehr gut, und nach einer verdammt guten Chance auch noch.

Nämlich nach einer Chance, Kazuki irgendwie auch mal in einem schlechten Licht zu zeigen!
 

„Hey, wenn Saga mitgeht, dann will ich aber auch!“, protestierte Shou plötzlich.

Verwirrte Augen starrten ihn an. Wieso wollte er denn nun mit?

„Na, ich will doch mehr über Kazuki rausfinden...“, sagte er und zog einen unwiderstehlichen Schmollmund, zu dem selbst Saga nur noch schwer Nein sagen konnte. Aber hey, das war eigentlich auch nicht schlecht.

Wenn Shou – der härteste Stalker aller High Schools- mitging, bestand die Möglichkeit, dass dieser irgendetwas peinliches über Kazuki herausfand. Und natürlich würde davon auch sehr bald in seinem Blog zu lesen sein.

Und das beste an der Sache war:

Kai konnte Saga nicht einmal die Schuld dafür geben! Strike.
 

„Mir ist es egal. Hauptsache, Kai geht nicht allein mit Kazuki“, stellte Saga seinen Standpunkt klar, und grinste dabei leicht.

Irgendwie hatte er so langsam das Gefühl, wieder gute Karten in der Hand zu haben.
 

„Dann geh ich auch mit!“, mischte Ruka sich nun doch ein. Das überraschte die anderen.

Warum um alles in der Welt würde er mitwollen?

Saga dachte sich allerdings schon, dass er Yomi fragen würde, ob er mitkommen will. In einer großen Gruppe würde es dem kleinen Giftzwerg sicherlich nichts ausmachen.

„Tora-Schatz, du auch?“, rief Shou aufgeregt und strahlte seinen Freund an, der sowieso keine Widerrede zu geben hatte – er MUSSTE mit, wenn sein kleiner Stalker das so wollte.

„SUPER! Dann gehen wir einfach alle zusammen ins Kino, und jeder kriegt was er will~“

Shou strahlte wie die aufgehende Sonne und schien mit einem Mal unfassbar gute Laune zu haben.
 

Saga grinste innerlich.

Ja, der Abend wäre sicher zu jedermanns Zufriedenheit – bloß nicht zu Kazuki’s!
 


 

~Mittwochnachmittag auf dem Dach der Turnhalle...~
 

„Hast du alles?“

„Schon... ich weiß nur nicht obs so funktioniert, mit dem Seil...“

„Sonst musst du halt runterrennen~“

„Wieso ich??“

„Haben wir genug Wasserbomben?“

„Circa 35. Reicht das?“

„Und die Farbe?“

„Knallpink.“

„Perfekt.“
 

Hätte dieses Gespräch irgendjemand belauscht, hätte derjenige sich vermutlich bereits einen kleinen Reim daraus machen können, wer genau sich hier auf dem Dach der Turnhalle herumtrieb, und was in etwa die beiden vorhatten. Yomi und Hitsugi hatten mal wieder Lust bekommen etwas gegen ihre Langeweile zu tun – und ihre Opfer würden die 6B mitsamt Lehrer sein, die unter ihnen gerade Turnunterricht hatten.

„Okay, versuchen wirs einfach mal!“, sagte Yomi, der ein Seil in seiner Hand hielt.

Es war ein sehr langes Seil, dass sie unten am Auslöser der Sprinkleranlage des Turnsaals festgebunden hatte, aber ob es halten würde?

Das Seil war eigentlich nur zu dem Zweck, dass nicht einer von ihnen noch panisch aufs Dach klettern musste, sollte sie jemand danach erwischen...

Ohne weiter drüber nachzudenken zog Yomi daran.
 

Jedoch passierte nichts.

Durch eine Glasplatte im Dach konnten sie nämlich sehen, was im Turnsaal vor sich ging – und außer, dass es beim Handball dank Ruki und Reita mal wieder ziemlich brutal zuging, war eigentlich nichts interessantes zu sehen.
 

„Ich sag doch, das klappt nicht... Ich geh runter und lös es aus. Mach dich bereit, wahrscheinlich ist Uruha der erste der uns töten will, wenn seine Klamotten nass werden!“, sagte Hitsugi, grinste dabei breit und machte sich auf den Weg zur Leiter, um vom Dach herunterzuklettern.

Yomi sah ihm lachend nach und beobachtete mit großer Vorfreude seine Mitschüler im Turnsaal. Na, die werden sich freuen! Eine Aktion wie diese war genau das richtige fürn ihn, um ihn von der Verwirrung am Morgen abzulenken.
 

Es dauerte nicht lange, bis sich etwas tat – und wie sich etwas tat!

Hitsugi hatte es, wenn auch umständlich, geschafft die Sprinkleranlage einzuschalten, und die Überraschung schlug sogleich ein wie eine Bombe.

Einige seiner Klassenkollegen blieben verwirrt stehen, während andere mit wütenden Gesichtsausdrücken versuchten der nassen Überraschung zu entkommen. Yomi sah den Lehrer aus dem Raum rennen, ihm hinterher einige seiner Mitschüler.

Gleich, gleich...
 

„YOMI-SAN! HITSUGI-SAN! Ich weiß GENAU, dass Sie beide das waren, also kommt SOFORT her und...“

- PLATSCH.

Die erste Wasserbombe mit pinker Farbe landete direkt am Kopf des Turnlehrers.

Verwirrt blinzelte der Lehrer, der aus dem Gebäude gestürmt war, und verstand nicht ganz, wo zum Teufel das gerade hergekommen war. Yomi unterdrückte einen lautstarken Lachanfall und wartete auf Hitsugi, der es ziemlich eilig hatte zurück zu ihm aufs Dach zu kommen.

„High Five!“, rief Hitsu außer Atem und sein Kumpel klatschte ein.
 

„WO SIND SIE VERDAMMT?!“, hörten sie Reita unten schreien.

Wenige Minuten versteckten sie sich noch, bis mehrere Schüler sich um den mittlerweile hübsch pinken Lehrer versammelt hatten, und ließen schließlich einen Regen knallpinker Wasserbomben nach unten fallen.

Egal wie viele von ihnen sie dafür noch massakrieren würden, das war es gerade wert!

„YOMI! HITSU! Ich bring euch um, alle beide, und euer Tod wird LANGSAM und QUALVOLL!!!“, schrie Uruha von unten herauf, dessen – wie immer superstylisches – Outfit völlig hinüber war.
 

„Pink steht dir gut, Ruha!“

„FICK DICH!“
 

„Ich hol euch runter ihr...!“, knurrte Reita und machte sich auf den Weg zur Leiter, an der Yomi und Hitsugi aufs Dach geklettert sind.

Oh oh. Mit Reita war eigentlich nicht allzu viel zu spaßen. Wenn es doch nur nicht trotzdem so viel Spaß machen würde.

„Was jetzt? Uns gehen die Bomben aus!“

Yomi winkte ab.

„Du hast doch die Leiter raufgezogen. Wir kommen erst runter, wenn es ihnen allen zu blöd wird auf uns zu warten.“
 

Hitsugi stockte.

„Ähm... Ich habe die Leiter nicht raufgezogen, ich... hab sie stehen gelassen“, sagte er.

„Du hast WAS?! Waaaah, Hitsu du Vollidiot!!“

„Ich hatte es eilig verdammt!“

„Das hilft uns jetzt auch nicht weiter!“

Panisch sah Yomi in Richtung der Leiter, doch entgegen seiner Erwartung kam kein wütender Reita daran heraufgeklettert, der sie töten wollte. Nein, viel eher passierte einfach gar nichts, abgesehen von den pinken Schülern, die unten immer noch herumschrien und sich über sie beschwerten.

Was denn nun?
 

Yomi näherte sich vorsichtig der Stelle, an der die Leiter sein sollte, und warf einen Blick nach unten – um festzustellen, dass die Leiter umgefallen und dabei kaputt gegangen war.

Moment, kaputt??
 

„Wie genau habt ihr euch vorgestellt hier wieder runter zu kommen?“, rief Reita von unten herauf. Mit gehobener Augenbraue sah er zu ihnen hoch.

Yomi konnte nur hilflos grinsen.

Das ganze war zwar ein kleines bisschen aus dem Ruder gelaufen, aber immer noch ein voller Erfolg gewesen!

„Keine Ahnung!“, rief er zurück und setzte sich schließlich einfach mal hin.

Hm. Sie kamen zwar momentan nicht hier herunter, aber es kam auch keiner zu ihnen rauf – in gewissem Sinne war das sogar gut!
 

Resigniert kramte der Lehrer, nachdem Reita ihm wegen der Leiter Bescheid gesagt hatte, sein Handy hervor, um die Feuerwehr zu rufen.
 

~Am Abend bei Saga zuhause...~
 

„Wieso nochmal treffen wir uns heute bei mir? Bei dir ist es viel bequemer...“, maulte Saga, der wiedermal äußerst demotiviert seinen Kopf auf der Tischplatte liegen hatte.

„Damit du mir nicht meinen kompletten Kühlschrank leer frisst“, antwortete Ruka. Er drehte abwesend einen Kugelschreiber mit seinen Fingern herum.

„Und? Wie ists mit deinem Brief gelaufen?“
 

„Ni~ya meinte ich solle ihn so schnell wie möglich wegwerfen. Hättest sein rotes Gesicht sehen sollen~ Dabei fand ich ihn persönlich gar nicht so schlimm... hm. Im Endeffekt bin ich wohl nicht für so was geeignet.“

Ungläubig sah Saga ihn an.

Was zum Teufel hatte der andere bitte in seinen Brief geschrieben?!

Irgendwie interessierte ihn das jetzt sogar!
 

„Tja, und Nao hatte nicht mehr dazu zu sagen, als dass ich ein Vollidiot bin. Aber das weiß ich ja selber. Im Endeffekt, Yomi bekommt keinen Brief von mir~“
 

Ruka seufzte einmal laut auf.

„Das alles ist viel schwieriger, als ich dachte! Was für Möglichkeiten haben wir denn überhaupt noch? Ich bin nach dem zweiten Versuch schon ratlos. Sollen wir uns vor ihre Häuser stellen und mit einem Radio Liebeslieder spielen?“

Die Vorstellung davon war so lustig, dass sie ihn selbst in einer solchen Situation tatsächlich etwas aufheitern konnte.

„Was ist eigentlich mit deinem Brief? Ist das was geworden?“
 

„Umm... Ni~ya meinte, er ist voll okay...“, murmelte Saga, beinahe unverständlich, aber doch gerade noch laut genug. Anscheinend schämte er sich dafür, doch eine ziemlich romantische Ader zu haben – irgendwo tief vergraben.

Ruka grinste.

Wie süß er doch sein konnte.

„Na herzlichen Glückwunsch. Und wie wirst du das Teil übergeben?“, fragte er.

„Ich hab es Kai ins Schließfach gesteckt“
 

Ruka hielt inne.

„Moment. In Schließfach 505 oder 417?“, fragte er, plötzlich irgendwie hellhöriger als vorher.

Sein Kumpel schenkte ihm einen verwirrten Blick.

Was redete Ruka denn da?

„Wieso 417? Kai’s Schließfach ist Nummer 505, das weiß ich doch!“, sagte er.

Er war sich zu 100% sicher, dass er sich nicht irrte. Wer wäre er denn, wenn er die Schließfachnummer seines besten Freundes, beziehungsweise seiner großen Liebe nicht wüsste!
 

„Aber... Kai hat jetzt Nummer 417... er hat es letzte Woche mit Sakito getauscht!“

„WAS?!“

Hieß das, dass Sakito jetzt den Brief erhalten hatte?!

Oh Gott, warum.

„Wunderbar. Das heißt ja dann, wir haben schon wieder beide auf ganzer Linie versagt!“, stellte Saga fest, und eigentlich wunderte es ihn schon gar nicht mehr so wirklich – bei seinem Pech.

„Ich frage mich, was Saki-chan über den Brief denkt...?“
 

Ganz, ganz anderswo saß ein völlig verwirrter Sakito an seinem Schreibtisch und las Zeilen von einem Blatt Papier, die er sich absolut nicht erklären konnte.

„...so kitschig das auch klingt, ich denke verdammt oft an dich. Eigentlich so ziemlich... immer. Besonders nachts, und das raubt mir ziemlich den Schlaf...“, murmelte er einen Teil des Texts vor sich hin. Ein leises Seufzen folgte in die Stille seines viel zu großen Zimmers.

Seinen Kopf ließ er auf den Tisch sinken, und schloss dabei die Augen.

So sehr diese geschriebenen Worte ihn auch verwirrten, sie brachten ihn zum Nachdenken.



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Kommentare zu dieser Fanfic (52)
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Von:  Nela
2012-10-23T09:30:21+00:00 23.10.2012 11:30
Gerade mitbekommen das du die FF abgebrochen hast und nun ein wenig depri schiebt aber hey da kann man wohl nichts machen. Ich find es sehr Schade und solltest du dich doch nochmal entschließen weiter zu machen dann sag mir bescheid ;-)
Von:  aoz_9
2012-10-21T21:50:18+00:00 21.10.2012 23:50
Schade eigentlich wirklich schade Q.Q
Falls du es irgendwann in der Zukunft beenden solltest, sag mir bescheid egal wie unwahrscheinlich es sein sollte :3 ♥
Von:  Mafia-san
2012-10-10T18:35:01+00:00 10.10.2012 20:35
das eizige was ich dazu zu sagen hab is: BITTE SCHHREIB WEITER!!! ich find deine ff einfach sowas von toll und kann das warten jezz schon nichmehr aushalten!! ^_____^
Von:  Nela
2012-08-06T06:47:41+00:00 06.08.2012 08:47
Da kommt das Kapitel an meinem Geburtstag und ich bin nicht da aber Urlaub war auch mal gut.
Kapitel ist wieder toll und irgendwie tun mir die beiden einfach nur Leid und ich glaub jetzt schon, nach dem dritten Kapitel, das wird nie was. Yomi hat ja wenigstens schon Träume, auch wenn Ruka das nicht weiss aber Saga... hmm ich glaub der wird es schwer haben bei Kai. Hoffentlich gibt er nicht irgendwann auf und lässt Kai sozusagen "frei". Obwohl ich mir das bei ihm auch wieder nicht vorstellen kann. Was Saga will, bekommt er meist auch, nur bei Kai muss er halt etwas umdenken. Verliebt sein ist aber auch schei..., wie die beiden wohl sagen würden XD
Ich freu mich auf jedenfall aufs nächste Kapitel, was wohl der Kinobesuch werden wird. Stell ich jetzt einfach mal so in den Raum^^

LG Nela
Von:  Teiko
2012-08-04T19:18:57+00:00 04.08.2012 21:18
Die Beiden sind echt solche Liebestramlel -.-" Aber ich Wette, dass Nao und Ni~ya, sowie Pon, als "Liebestrainer" auch wirklich streng sind. Bestimmt hatte ich da beim Liebesbriefe schreiben auch versagt xD

Jaaa, Yomi-chan! Jetzt kommst raus, dass du Rukas Annäherungen magst! Gibs endlich wirklich zu! Du findest Ruka geil!
Mensch, Yomi und Hitsugu sind solche Kinder xD Okay, aber es passt zu ihnen und auch, dass die Bomben Pink sind! Kriegen die Zwei eigentlich nie irgendwie richtigen Ärger wegen ihren Aktionen? Wahrscheinlich haben die Lehrer sie einfach zu lieb und die Schule wäre ohne sie nicht das, was sie ist ^^

Oh nein...Woaa das ging ja mal echt daneben! Armes Sakito, da werden ihm aber mal falsche Hoffungen gemacht. Es sei denn, er findet es jetzt richtig schlimm, dass da jemand in ihn verliebt zu sein scheint....
Naja, das werden wir dann ja sehen ^^
Ich hoffe übrigens bald auf ein Auftreten von Kazuki ;) Okay, aber spätestens wenn das Massendate im Kino ansteht wird er ja da sein:3 Ich freu mich drauf! *wink*

LG
Teiko^^
Von: abgemeldet
2012-07-26T18:27:41+00:00 26.07.2012 20:27
und darauf hab ich so lange gewartet? XD
miese saache... ich hab auf schmalzige Aktion gewartet und dann? chaos chaos chaos shit streiche missgeschicke... sehr schön... danke... ich warte dann mal aufs nächste kapi *loool* XD
<3
Von:  Astrido
2012-07-26T18:27:18+00:00 26.07.2012 20:27
hehe.. ich bin gespannt, was sakito von dem brief hält.. (hat der eig schon eine beziehung in dieser ff??)
warum haben die beiden die schliesfächer getauscht?

ich fand die idee kai und kazu beim kino zu stören gut^^ und saga könnte ja ruka ein paar tipps geben, wenn niya sagt, sein brief sei gut geworden, ne?
und ganz theoretisch könnte saga ja den brief von saki einfach zurückfordern und kai geben.^^

lg
yuura
ps. yomi und hitsu sind lustig.
Von:  aoz_9
2012-07-26T18:19:35+00:00 26.07.2012 20:19
Aww das war große Klasse echt! :D
Am Anfang hab ich Tränen gelacht wie Yomi von seinem Traum erzählt hat XD
Und .. und wie Ruka erzählt hat das sein Brief Ni~Yas Gesicht hat anlaufen lassen und wie Saga ausgerastet ist XDD
Die Armen .. naja ist aber dafür umso schöner für mich *Schadenfreude hab* XD
Und die Farbbomben Attacke hätte ich gerne mal im Real live gesehen, währe sicher lustig gewesen XDD
Und ob Saki jetzt nach dem Brief an Ni~Ya denkt? x3
Das Kapi war toll. * Bereit bin Kekse mit dir zu teilen :) * <3
LG ich bis zum nächsten mal ^^
Von:  ChiChii
2012-07-26T16:51:30+00:00 26.07.2012 18:51
Tolles Kapitel, tolles Kapitel!
Yomi ist pervers, wir wussten es alle! XDD
Pinke Farbbomben auf Uruha und Reita... Gott, ich lach mich tot! Das arme Rei-chan! :'DD
Aber jetzt ehrlich: Das mit dem Schließfach musste wirklich sein, oder? XDD
Goooooott, du bringst mich echt zum Lachen! XDD
(achja, kennst du Kazus neue Haarfarbe? :33)
LG~ *wink und plüschie dalass* <3
Von:  MikaChan88
2012-06-19T16:59:34+00:00 19.06.2012 18:59
einfach genial
hoffe du machst bald weiter ^-^

cu,
MikaChan


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