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Zerstörende Angst

von

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Die Flucht

„Na, wie war dein Tag, Lieferbote?“

Jonathan Crane saß auf dem Bett seiner Zelle, den Kopf auf den Händen abgestützt und sah zu, wie der Wärter ihm das Essen auf dem Tisch stellte. Der kräftige Mann hatte nur einen kalten Blick für den Professor übrig, doch Jonathan grinste hämisch.

In letzter Zeit war Jonathan besonders gereizt gewesen. Er hatte es satt, ständig in dieser Zelle zu hocken und das wirre Geplapper und Geschnatter der anderen Insassen hören zu müssen. Er hatte keine Lust mehr, im Aufenthaltsraum der Gefangenen seine Zeit abzusitzen und gegen den Hutmacher beim Schach oder beim Kartenspiel zu verlieren, während sich der Joker und Poison Ivy wegen dem TV Programm stritten. Und besonders hatte er die Nase gestrichen voll davon, von den Psychologen von Arkham Asylum behandelt zu werden.

Er will endlich aus diesem stinkenden Loch verschwinden!

Aber das war leichter gesagt als getan. Ihm wurde bei der Inhaftierung sein Angstgas weggenommen und körperlich kommt er an einem Berg von Wärter ganz bestimmt nicht durch. Leider war dieser auch nicht korrupt, wie sein letzter Wärter es gewesen war, der ihm einmal zu seiner Freiheit verschafft hatte.

Er war genervt von seinem Leben in Arkham und seine schlechte Laune musste er an wenn auslassen und da kam dieser Wärter ganz gelegen.

„Ist es nicht langweilig, bloß für das Essen zuständig zu sein?“, triezte Jonathan weiter und nahm auf dem Bett eine gemütlichere Haltung ein. Er merkte, wie der Wärter immer wütender wurde. Zwar hatte er das Essen auf dem Tisch abgestellt, doch er machte keine Anstalten sich aus der Zelle zu bewegen.

Jonathan grinste wieder.

„Ich glaube ich weiß, was das Problem in deinem Leben ist. Du hast einfach Angst eine Aufgabe mit Verantwortung zu übernehmen, da du befürchtest, zu versagen.“

„Wenn ich du wäre, würde ich ganz schnell den Mund mit diesem Maiskolben stopfen.“, sagte der Wärter wütend. „Es könnte nämlich ganz schnell passieren, dass mir die Hand ausrutscht und heute ist niemand anderes in diesem Zellentrakt da, außer mir. Es kann dich also niemand hören, wenn du um Hilfe schreist.“

„Schon gut, schon gut, ich habe verstanden.“, sagte Jonathan, erhob sich vom Bett und schlenderte am Wärter vorbei, der ihn weiterhin gut im Auge behielt. Jonathan war ganz hellhörig gewesen. Es war also niemand weiteres da, außer dieser Zementkopf hier. Sehr interessant.

Jonathan sah auf sein Essen hinab.

„Merkwürdig, dass ich bei jeder Mahlzeit Maiskolben vorgesetzt bekomme. Bind dir mal einen Faden um den Finger, vielleicht kannst du es dann endlich in deinem Hohlkopf kriegen, dass es auch was anderes gibt, was ich gerne als Beilage essen würde.“

Das war zu viel für den Wärter. Der packte Crane an den Schultern und riss ihn herum. Jonathan hatte das schon vorhergesehen und hatte sich die Gabel vom Tisch geschnappt. Bevor der Wärter ihm was antun konnte, stach er ihm die Gabel ins rechte Auge. Vor Schmerz aufheulen ließ der Wärter ihn los. Rasch nahm Jonathan ihm den Schlüsselbund ab und rannte aus seiner Zelle raus. Mit einem Knall schmiss er die Zellentür hinter dem Wärter zu, der immer noch schrie und eine Hand auf das blutende Auge presste.

„Wessen schreie werden nun von niemandem vernommen?“, lachte Jonathan und drehte den Schlüssel im Schloss um. Ohne weiter nachzudenken rannte er los, während ihm das Gegackere und die unverständlichen Rufe der anderen Insassen folgten.

Während seiner Flucht traf er wirklich auf keine anderen Wärter. Sie schienen wohl überall in der Nervenheilanstalt zu sein, nur nicht auf dem Weg von Crane. Das musste wohl sein Glückstag sein. Mit dem Schlüsselbund des Wärters schaffte es Crane schließlich, ohne Alarm zu schlagen, raus aus dem verhassten Gebäude und trat ins Freie.

Ein Windhauch wehte an seinem Gesicht vorbei, während der Himmel schon dämmerte. Das würde seine Flucht nur begünstigte.

Auch wenn er sich auf der sicheren Seite fühlte, wollte er sein Glück nicht überstrapazieren und rannte vorsichtig auf das Gelände raus. Immer wieder versteckte er sich hinter Büschen und Bäumen, um ja nicht unter den Blicken von bewaffneten Wachen, die auf den hohen Mauern patrouillierten, zu geraten. Die Sonne verschwand hinter dem Horizont und ließ die Nervenheilanstand noch düsterer erscheinen, als sie es jetzt schon war.

Leicht erschöpft ließ Jonathan Crane schließlich die Mauern von Arkham hinter sich zurück und fühlte sich wieder wie ein freier Mann. Ein Mann der erst einmal von hier weg musste.

Mit der Nacht kam auch die Kälte. Die Arme um den Körper geschlungen, schritt Jonathan leicht in seiner grauen Gefangenenuniform frösteln, den dunklen Pfad entlang und hoffte, dass ein Auto vorbeifahren würde, damit er per Anhalter nach Gotham City fahren konnte.

Auch diesmal lag das Glück auf seiner Seite, auch wenn er erst einmal eine gefühlte Stunde die Straße entlang laufen musste. Als er das Licht zweier Scheinwerfer hinter sich bemerkte, schaute er sich rasch um und packte den größten Stein den er finden konnte. Danach reckte er hoffnungsvoll den Daumen in die Höhe und tatsächlich hielt wenige Sekunden später ein roter Wagen vor ihm an.

Das Fenster wurde runtergekurbelt und ein braunhaariger Mann streckte seinen Kopf raus.

„Wo sollst den hingehen?“, fragte der Mann. Es war ein recht freundlicher Mann. Jonathan vermutete, dass er mit beiden Beinen mitten im Leben stand und ihn wohl keine Probleme plagten. Im Moment noch nicht.

„Kennen sie Crane Chemicals?“, fragte Jonathan.

„Nie davon gehört“, antwortete der Mann. „Vielleicht kann ich dich auf meiner Route hin in der Nähe davon absetzen.“

„Das ist sehr nett von Ihnen Sir“, sagte Jonathan, hob den Stein hoch, den er vom Wegrand genommen hatte und ließ ihn auf dem Schädel des Mannes krachen. „Sehr nett sogar.“

Jonathan ließ den Stein fallen, öffnete die Wagentür und zerrte den bewusstlosen Mann aus dem Auto raus. Mit großer Anstrengung zog er ihn auf dem Wegrand. Er war ein wenig zu schwer für Jonathan, weshalb er ihn mehr schlecht als recht hinter einem Gebüsch liegen ließ. Dann kehrte er zum Wagen zurück, stieg selbst ein und fuhr ohne weiteres los.

Cranes Chemicals

Ohne Unterbrechungen fuhr Jonathan die dunklen Straßen entlang und erreichte nach mehr als einer Stunde eine alte, verlassene Fabrik. Seiner alten Fabrik: Cranes Chemicals. Damals war er Inhaber und Geschäftsführer gewesen, aber nun lag die Fabrik still. Dafür konnte er hier aber in aller Ruhe seine Pläne schmieden. Außerdem lagern im Keller hunderte von Chemikalien, mit denen er neues Angstgas herstellen konnte. Zum Glück hatte er bei einem seiner letzten Verbrechen, wo er die Sportskanonen mit seinem Mitteln manipuliert und dann gegen sie Gewettet hatte, sehr viel Geld rausschlagen können und damit sein Chemikalienlager wieder aufgefüllt.

Jonathan warf die Autotür zu und ging auf die Fabrik zu. Er öffnete die unverschlossenen Türen der Fabrik und schritt zügig zum Keller, am Ende des Raumes. Dabei hallten seine Schritte laut in dem leeren Raum wieder. Im Keller schaltete er das Licht ein und vor sich erstreckte sich - nichts.

„Was?!“, rief Jonathan Crane und rannte den Keller ab. Da stand rein gar nichts mehr!

Keine Kisten voller Chemikalienbehälter, keine Flaschen, nichts.

„Oh, dieser verdammte Batman!“, schrie Jonathan und stampfte wütend mit dem Fuß auf. Batman musste nach seiner Einlieferung nach Arkham wohl in der Fabrik rumgeschnüffelt haben und dabei sein Lager entdeckt haben. Jetzt hatte Jonathan nichts mehr, oder etwa doch nicht?

Jonathan behielt immer was in der Hinterhand, damit sein Erzfeind ihn nicht schon auf der Stelle bezwingen konnte. Auch diesmal hatte er ein Hintertürchen für sich offen gehalten. In seinem alten Büro lagerte noch eine Pistole mit ein paar Pfeilen, gefüllt mit Angsttoxin und ein wenig von seinem Angstgas. Es war nicht viel, aber vielleicht konnte er mit Hilfe seiner Werkzeuge irgendwie an neue Chemikalien gelangen. In Gotham City wimmelte es nur so von Verbrecherabschaum. Neben den gefährlichen Schurken wie Two-Face, den Pinguin oder Joker, gab es auch das einfache Gesindel. Idioten, die gerade mal in der Gruppe stark genug waren, um überhaupt einer alten Oma die Handtasche klauen zu können. Crane hatte schon das ein oder andere Mal mit solchen Trotteln zu tun gehabt. Sie kosteten ihm zwar manchmal den letzten Nerv, aber dennoch brauchte er ein paar Gehilfen zur Verwirklichung seiner Pläne. In dem Fall eine Chemikalienfabrik auszuplündern. Außerdem waren sie gut als Kanonenfutter. Während Batman dann mit ihnen beschäftigt sein wird, konnte er fliehen.

Als Jonathan den Lichtschalter in seinem Büro betätigte, sah er eine beachtliche Staubschicht auf den Möbeln liegen. Doch man konnte erkennen, dass das Büro irgendwann durchsucht wurden war. Seine Bücher über Phobien und Chemie lagen verstreut auf dem Boden herum. Durchgeschüttelt, auf der Suche nach irgendwelchen verdächtigen Dingen. Auch die Schubladen waren grob aus dem Schreibtisch gezogen und durchsucht wurden.

Jonathan trat an seinen Schreibtisch ran und steckte eine Hand in die Schublade. Er hatte seine Waffen gut versteckt, damit sie niemand so einfach finden konnte. Unter der Tischplatte befand sich nämlich ein geheimes Fach, wo er all seine Werkzeuge der Angst versteckt hatte und tatsächlich ertastete er Sekunden später das kühle Metall seiner Pistole. Erfreut zog er die Waffe raus und besah sie sich an.

„Nun lernt Gotham City eine wahre Lektion der Furcht.“, sagte Jonathan grinsend.

„…und dann hat der Kerl die Tür abgeschlossen.“, der Wärter beendete seine Geschichte mit einem stöhnend. Er war vor wenigen Stunden von einem Kollegen aufgefunden wurden, als der seinen üblichen Rundgang gemacht hatte. Verdutzt hatte er ihn hinter der Glasscheibe der Zelle entdeckt, wie er verzweifelt an der Scheibe geklopft hatte. Sofort hatte der Wärter Alarm geschlagen und die Ärzte gerufen. Nun war das verletzte Auge des überrumpelten Wärters verarztet gewesen und wurde hinter Bandagen verdeckt. Vor ihm stand Batman, der seine Geschichte aufmerksam gelauscht hatte.

„Jonathan Crane ist unberechenbar“, sagte die Psychologin, die neben Batman stand und wandte sich dem dunklen Rächer zu. „Ich habe ihn behandelt und er hatte in letzter Zeit ein sehr aggressives Verhalten gezeigt. Er hatte ständig geschimpft und sich als Meister der Furcht bezeichnet.“

„Was auch immer Scarecrow vorhat, es wird auf jedenfall mit seinen Angstexperimenten zu tun haben und die Bewohner von Gotham werden seine Versuchspersonen sein.“, sagte Batman. „Ich brauche bloß einen Anhaltspunkt, wo ich ihn finden könnte.“

„Versuchen Sie es doch mal auf einem Maisfeld“, grummelte der verletzte Wärter.

Ohne ein weiteres Wort verließ Batman die Zelle und rauschte aus der Irrenanstalt raus. Dabei buhten die Insassen in ihren Zellen und verfluchten ihn. Ab und zu erblickte er auch ein bekanntes Gesicht hinter den Glasscheiben der Zellen, die ihn bloß mit bösen Blicken bedachten.

Während seinem Abgang dachte Batman über die möglichen Verstecke von Scarecrow nach und dabei kam ihm nur Cranes Chemicals in den Sinn. Nachdem er damals Scarecrows Plan vereitelt hatte, ganz Gotham in Angst und Schrecken zu versetzten, hatte er in der Fabrik ganze Kisten voller Chemikalien entdeckt. Wahrscheinlich glaubte der Professor, dass sich seine Chemikalien noch immer in der Fabrik befanden und wollte dorthin gelangen.

Batman stieg in sein schwarzes Batmobil ein, das vor dem Arkham Asylum parkte und fuhr los. Nach nur einem Kilometer entdeckte er im Licht der Scheinwerfer etwas Verdächtiges vor sich und fuhr deshalb rechts ran. Hinter einem Gebüsch lugten die Beine von jemandem hervor. Rasch stieg Batman aus und rannte auf die am Boden liegende Person zu. Im Licht des Mondes erkannte er ein Rinnsal von Blut auf dem Kopf des Mannes. Offenbar hatte ihn jemand nieder geschlagen und er wusste ganz genau, wer dafür verantwortlich war. Ohne Mühe hob Batman den bewusstlosen Mann hoch und trug ihn zu seinem Wagen. Er musste schnell wieder nach Arkham fahren und die Verletzungen des Mannes von den Ärzten dort behandeln lassen.

Verbissen dachte Batman, dass er Scarecrow nun nicht mehr so leicht finden wird. Wahrscheinlich hatte er schon längst den leeren Keller entdeckt und ist nun auf der Suche nach einem neuen Versteck, um seine nächsten Schritte zu planen.

Handlanger

„Nein, bitte nicht. Aufhören, aufhören!“

Grinsend beobachtete Scarecrow, wie sich der Mann in seiner Angst wand. Es war schon späte Nacht und Scarecrow stand zusammen mit ein paar anderen Männern in einer dunklen Gasse.

Nachdem er realisiert hatte, dass Batman ihm ein Schnippchen geschlagen hatte, hatte Jonathan sein Vogelscheuchen Kostüm angezogen und ist mit dem gestohlenen Wagen losgefahren, auf der Suche nach ein paar Männern, die ihm Blind folgten. Daraufhin ist er zu einer der dreckigsten Ecken in ganz Gotham City gefahren, wo sich nicht einmal mehr eine Katze in der Nacht auf die Straße traute.

Nun stand Scarecrow triumphierend in der Gasse, während der Anführer dieser miesen, kleinen Gaunergruppe vor Angst um sich schlug. Er und die anderen Männer haben in der Dunkelheit herumrumgelungert und darauf gewartet, dass eine ahnungslose Person vorbeikommen würde. Als sie ihn erblickt hatten, wie er die Straße hinablief, hatten sie wohl gedacht, dass er ein ganz besonders leichtes Opfer wäre. Aber nicht mit Scarecrow. Lachend hatte er dem groß gewachsenen Kerl eine Ladung Angstgas in sein pockennarbiges Gesicht gesprüht, als der bedrohlich mit einer Brechstange auf ihn zugegangen war. Nun lag die Brechstange nutzlos neben ihm, unfähig sie gegen Scarecrow zu nutzen.

Irritiert drückten sich die Gefolgsleute von dem großen Kerl in einer Ecke und beobachteten das ganze Schauspiel. Unsicher, was nun mit ihnen geschehen wird.

Mit starrem Blick wandte sich Scarecrow schließlich den anderen zu. Verängstigt gingen die vier Männer einige Schritte zurück.

„Nun zu euch“, sagte Scarecrow, zog seine Pistole hervor und ging mit langsamen Schritten auf sie zu.

„Nein, bitte. Tun Sie uns nichts.“, jammerte einer sofort los und die anderen fingen sofort an, im Chor um Gnade zu betteln. Da sieht man mal wieder. In Wirklichkeit sind solche Kerle nur einfache Waschlappen.

„Keine Panik, wenn ihr brav mitspielt, geschieht euch nichts.“, sagte Scarecrow sanft und ließ dabei seine Pistole locker in der Hand. „Aber ich warne euch nur einmal“, sagte er nun in einem gefährlichen Ton. „Wenn ihr versucht mich zu hintergehen, landet ihr genau wie dieser Idiot in eine Welt voller Angst, ohne Wiederkehr! Verstanden?“

Die Männer nickten.

„Schön“, sagte Scarecrow und steckte die Pistole wieder weg. Er brauchte sich keine Sorgen zu machen, dass sich die Ganoven plötzlich auf ihn stürzten, immerhin haben sie gesehen, dass er aus seinen Fingern das rote Angstgas abgeben konnte. „Jetzt bringt mich zu eurem Versteck.“

„Unserem Versteck?“, sagte ein Mann.

Scarecrow rollte mit den Augen. Es wird ja immer schlimmer mit diesen Handlangern.

„Ja, eurem Versteck. Dorthin, wo ihr euch immer zurückzieht, wenn ihr es geschafft habt, einem Baby den Lutscher zu klauen.“

„Das wird dem Boss aber gar nicht gefallen.“, sagte ein anderer dumpf.

„Glaubt mir, der hat im Moment andere Sorgen“, sagte Scarecrow und sah über seine Schulter auf das jämmerliche kleine Elend, dass einmal der Anführer dieser Bande war.

„Nun bringt mich endlich dorthin!“

Die Männer zuckten zusammen als hätte Scarecrow auf sie geschossen. Langsam bewegten sie sich. Dabei achtete jeder darauf, dass er nicht aus der Reihe fiel und so Scarecrows Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Im Schneckentempo gingen sie durch die Gasse auf die Straße und gaben dabei ein komisches Bild ab. Die vier kräftigen Männer schubsten und traten sich gegenseitig auf die Füße, blieben aber trotzdem dicht zusammen, während ihnen eine Vogelscheuche hinterherlief.

Eigentlich wäre Scarecrow genervt, dass alles so langsam voranging, immerhin könnte Batman jederzeit aus heiterem Himmel auftauchen. Doch der Anblick dieser ängstlichen Männer befriedigte Jonathans schlechte Laune sehr.

„Das soll euer Versteck sein?“

Die Männer saßen zitternd auf ihren Stühlen, während Scarecrow rumwütete. Sie waren mehr als eine halbe Stunde gelaufen, nur um anschließend vor diesem Rattennest von Versteck zu stehen. Es war ein recht großes Apartment, wahrscheinlich teilten sich die Männer diese Wohnung, so wie sie roch und war der reinste Saustall. Wütend ging Scarecrow in der Wohnung auf und ab. Packte denn ein oder anderen Gegenstand und warf ihn durch den Raum, dass es zerschellte.

„Wie soll man hier denn arbeiten können, wenn an allem Beine wächst?“, schnauzte er die Männer an und hielt mit Fingerspitzen eine grüne Wurstscheibe hoch.

„Ehrlich gesagt, hielt ich es in dieser Müllkippe auch nicht mehr aus.“, sagte ein Mann zu seinen Freunden und die nickten eindringlich.

„Schluss jetzt!“, sagte Scarecrow und die Männer zuckten wieder zusammen. „Ich will, dass ihr hier aufräumt.“

„Wieso nehmen wir uns nicht einfach eine neue Wohnung?“, fragte ein Rothaariger Mann.

„Weil ich nicht auffallen will, du Oberstümper!“, sagte Scarecrow und trat dich an dem Rotschopf ran, dass der zu wimmern anfing. „Und jetzt schwingt die Besen. Du da, zeig mir euren Computer.“ Mit seinem spitzen, behandschuhten Finger deutete er auf einen mit Hut. Der stand bedrückt auf und führte Scarecrow zu einem Arbeitszimmer mit einem Computer drinnen. Als Scarecrow den Raum betrat, nahm der Hutträger seine Beine in die Hand und kehrte zu den anderen zurück, die nun angefangen haben, ein wenig Ordnung zu schaffen.

Das Arbeitszimmer war zum Glück nicht so dreckig, wie die anderen Räume, höchstens ziemlich krümelig. Wahrscheinlich war dies der Raum in dem sich der Anführer meistens aufhielt.

Scarecrow setzte sich an dem Schreibtisch, schaltete den Computer an und öffnete das Internet. Er gab in der Suchleiste „Gotham City Chemikalien“ ein und wurde sofort fündig. Axis Chemicals und Star Labs hörten sich für ihn ganz vielversprechend an. In den Fabriken wird er sicher eine Menge Chemikalien finden. Allerdings dachte Batman wahrscheinlich genauso und wird zusammen mit Robin dort auf ihn lauern.

Das wird eine heikle Sache werden. Er wollte nicht direkt nach seiner Flucht wieder nach Arkham zurückgebracht werden. Er musste also warten.

Soll mir recht sein, dachte Scarecrow mit einem Schulterzucken. Er musste sowieso noch ein wenig recherchieren, damit sein Angstexperiment sich vollends entfalten konnte und das brauchte Zeit.

Tag

„Ist bei dir alles ruhig Robin?“, fragte Batman in sein Funkgerät.

„Ja, alles ruhig“, antwortete ihm Robin. „Ich habe auch schon alle Kameras aufgestellt.“

„Gut, es ist nur eine Frage der Zeit, bis Scarecrow hier auftaucht. Er braucht Chemikalien, um sein Angstgas herzustellen.“, sagte Batman und beendete das Funkgespräch. Nachdem er den verletzten Mann in der Obhut der Ärzte gelassen hatte, hatte er sofort seinen Computer nach Chemikalienfabriken befragt. Dabei kamen Axis Chemicals und Star Labs heraus. Danach hatte er Robin benachrichtigt, dass er sich zu Axis Chemicals aufmachen sollte und vor Ort Kameras installieren sollte.

Batman schwang sich weiter höher auf das Star Labs Gebäude, um die letzte Kamera aufzustellen. Er und Robin konnten nicht die ganze Zeit auf Scarecrow warten, aber sie konnten dafür sorgen, dass sie wenigstens wussten, wann er zuschlägt.

Mit Hilfe seiner Batclaw kletterte Batman die Hausfassade wieder runter. Im Moment konnte er nicht mehr tun. Er bezweifelte, dass Scarecrow in derselben Nacht nach seinem Ausbruch schon ein Verbrechen begehen würde.

Batman fragte sich, was in Scarecrows Kopf vorgeht.

„Hier bitte. Ihr Kaffee“, sagte die Kellnerin und stellte das schwarzen Getränk auf dem Tisch ab.

„Danke, liebes.“

Die blonde Kellnerin starrte ein paar Sekunden lang auf die Titelseite der Zeitung, auf der stand, dass Scarecrow aus Akham geflohen war, bevor sie wieder ging.

Jonathan Crane legte die Zeitung beiseite, die bis jetzt sein Gesicht versteckt hatte und trank etwas von seinem Kaffee. Er saß am helllichten Tag in einem Café und las Zeitung, ohne das dabei etwas vorfällt. Seine Verkleidung als Vogelscheuche zog wirklich nur Vorteile mit sich. Die Bewohner von Gotham City wussten durch Archivbilder wie er als Scarecrow aussah, aber nicht als Jonathan Crane. Die Zeitung gab sich wohl auch keine Mühe, auch sein wahres Aussehen auf Papier zu drucken, oder die Leute interessierte dies einfach nicht. Wer ahnte den schon, dass ein Schurke wie er sich am Tag unter ihnen gesellte? Niemand.

Das machte es nur noch einfacher, an frische Informationen zu gelangen, die er für seinen Plan brauchte, die Stadt in Angst und Schrecken zu versetzten. Außerdem konnte er so dem stinkenden Loch von Versteck für einige Stunde entkommen. Er musste nur der Polizei aus dem Weg gehen, denn einige würden sein Gesicht wahrscheinlich wiedererkennen.

Als er fertig war, bezahlte Jonathan seinen Kaffee, rückte die Sonnenbrille auf seiner Nase zurecht und ging unter die strahlende Sonne hinaus auf die belebte Straße. Keiner der Passanten beachtete den Mann mit Schnauzer und Sonnenbrille, der auf dem Weg zur U-Bahn war. Sie waren alle viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, ihre Einkäufe zu erledigen oder mit Freunden zu quatschten, als das sie auch nur einige Sekunden auf sein Gesicht geachtet hätten. Wahrscheinlich hätte er nicht einmal diese Verkleidung gebraucht, so Blind wie die Menschen waren. Aber Jonathan wollte ja kein Risiko eingehen.

Jonathan erreichte noch rechtzeitig die U-Bahnstation, um in seine Bahn einzusteigen. Er hatte mit seinen Männern ein Treffen vereinbart und Jonathan war auf dem Weg dorthin. Er hatte die Kerle zum Auskundschaften zu den Fabriken Axis Chemicals und Star Labs geschickt, um sie auf Kameras von Batman und Robin zu überprüfen. Jetzt, da er darüber nachdachte, glaubte er nicht mehr daran, dass diese Idioten das schafften.

Am Vereinbarten Ort wartete Jonathan an einem Feldrand ungeduldig auf die Männer. Er zog seine Taschenuhr hervor und zählte die Sekunden ab, die die Männer noch hatten, um noch pünktlich zu ihm zu kommen. Endlich kam der erste in Sicht. Mit ihm auch die anderen drei.

„Und? Was habt ihr zu berichten?“, fragte Jonathan die Männer als sie alle vier vor ihm standen.

„Da sind Kameras.“, antwortete der Rotschopf.

„Nein. Wirklich? Das hätte ich jetzt nicht gedacht.“, sagte Jonathan mit gespielter Verwunderung. „Gibt mir die Karten!“

Die vier Männer zogen Karten vom Gelände der Fabriken hervor, auf denen sie markiert hatten, wo sich die Kameras genau befanden. Jonathan riss ihnen augenblicklich die Karten aus der Hand und studierte sie.

„Ich hoffe für euch, dass ihr euch nicht zu auffällig verhalten habt.“

„Nein, nein. Wir haben die Sache gut gemacht.“, sagte der Mann mit Hut. „Ähh, warum tragen Sie eigentlich diese Verkleidung?“

„Weil ich nicht mit euch gesehen werden will.“, antwortete Jonathan trocken. „Batman und Robin haben gute Arbeit geleistet.“, sagte er weiter, mehr zu sich selbst als zu den Männern und sah sich die ganzen Kreuzchen auf der Karte an.

„Was haben Sie eigentlich vor?“, meldete sich der Rotschopf wieder zu Wort.

„Ich brauche Chemikalien, um mein Angstgas herzustellen.“, antwortete Jonathan und blickte von den Karten auf.

„Und dann?“, fragte der Mann weiter.

Zur Antwort zog Jonathan seine Zeitung hervor und drückte sie dem Rotschopf in die Hand.

„Da, in ein paar Tagen wird ein neues Einkaufszentrum eröffnet. Ein großes Spektakel, mit vielen Menschen. An denen werde ich mein neues Angstgas testen, dass dafür sorgt, dass sich die Menschen vor Angst um sich schlagen und alles zerstören, was ihnen unter die Hände kommt. Ganz gleich, ob es ein Gegenstand oder ein Mitmensch ist.“

„Das ist ja schrecklich!“, sagte der Rotschopf und blickte von dem Artikel über das Einkaufszentrum auf.

„Ja, nicht wahr?“, sagte Jonathan mit großen Augen grinsend. „Ein ausgezeichneter Feldversuch, um zu studieren, wie eine große Menschenmenge auf engem Raum in brenzligen Situationen reagieren.“

„Ich hoffe doch, Sie testen ihr neues Gas nicht an uns aus.“, sagte der Rotschopf.

„Wenn ihr mich weiter so nervt, überlege ich es mir.“, erwiderte Jonathan barsch. „Und jetzt kommt. Die Zeit ist knapp und wir müssen noch einiges Vorbereiten.“

Die Einladung

„Master Bruce, darf ich Sie stören?“ Alfred, der Butler kam auf Bruce Wayne zu, der vor seinem großen Computer in seinem Batman Versteck saß und die Aufnahmen der Videokameras überprüfte. Wie erwartet hatte sich Scarecrow in der letzten Nacht nicht blicken lassen.

„Was gibt es Alfred?“, fragte Bruce und rieb sich die Augen, die vom langem starren auf dem Bildschirm müde geworden sind.

„Sie haben eine Einladung bekommen, bei der Eröffnung des neuen Einkaufszentrums in drei Tagen dabei zu sein.“

„Eine Einladung?“, sagte Bruce und drehte den Stuhl um. Er nahm den Brief, den Alfred ihm entgegen hielt und überflog die Einladung. Dabei weiteten sich Bruce Augen, als ihm ein Licht auf ging. „Aber ja doch.“, flüsterte Bruce.

„Steht in der Einladung was besonderes drin?“, fragte der Butler.

„Diese Einladung kam mir ganz gelegen, Alfred.“, sagte Bruce und stand auf.

„Brauchen Sie etwa wieder einen neuen Anzug und wollen sich einen im Einkaufszentrum kaufen?“, sagte Alfred.

„Nein, Alfred.“, sagte Bruce und wedelte leicht mit der Einladung rum, während er auf und ab schritt. „Ich glaube ich weiß wo Scarecrow zuschlagen wird und ich hoffe, ich kann das noch verhindern.“

Kommissionär Gordon saß im Licht seiner Lampe an seinem Schreibtisch und arbeitete sich gerade durch die Berichte durch, als er plötzlich einen Luftzug spürte. Erschreckt drehte er sich auf dem Stuhl um und sah im Schatten seines Büro schemenhaft Batman.

„Du weißt, dass ich das hasse, Batman.“, sagte Gordon. Er sollte eigentlich längst daran gewöhnt sein, dass Batman plötzlich hinter einem stehen kann, aber er würde sich nie daran gewöhnen. Niemals. Ebenfalls seinen leisen Abgang.

„Haben Sie irgendwelche Neuigkeiten für mich?“, fragte Batman und trat aus dem Schatten.

„Im Fall des Scarecrow habe ich tatsächlich was für dich.“, sagte Gordon und stand auf. „Heute Nachmittag haben wir jemanden festgenommen, der plötzlich in einem Lebensmittelladen wie ein Rhinozeros rumgewütet ist. Als wir ihn festgenommen haben, hatte er ständig was von einer Vogelscheuche dahergeredet. Er schien ziemlich verwirrt gewesen zu sein.“

„Könnte ich ihn sprechen?“

„Natürlich“

Kommissionär Gordon ging mit ihm aus seinem Büro raus und führte Batman zu den Zellen. Dabei kamen sie an Bullock vorbei, der Batman einen finsteren Blick über seinen Donut warf. Dann war er auch schon um eine Ecke verschwunden. Im Gefangenentrakt hockte in einer der Zellen ein groß gewachsener Mann, der vor sich hinmurmelte.

„Das ist Hunter Clive. Wir hatten schon des öfteren mit ihm und seiner Gang zu tun gehabt. Raubüberfälle, Erpressungen. Ständige Wiederholungstäter. Doch aus irgendeinem Grund war er diesmal allein. Vielleicht ist er im Kopf jetzt ein wenig klarer und können mehr aus ihm herausholen als wir.“

Damit ließ der Kommissionär Batman mit dem kleinen Ganoven allein. Der dunkle Rächer wandte seine Aufmerksamkeit ganz Hunter zu, der nun aufblickte.

„Du scheinst eine Begegnung mit Scarecrow gehabt zu haben.“

„Es war schrecklich!“ Der so bedrohlich wirkende Hunter sah in diesem Augenblick ganz klein und verletzlich aus, wie er seine Hände über dem Kopf schlug als erwartete er, dass wieder was schlimmes auf ihn zukam. „Er hat mich mit irgendetwas vollgesprüht und auf einmal k-kamen ganz s-schreckliche Dinge.“, erzählte er und seine Augen zuckten ständig hin und her. „Als die Bilder irgendwann verschwanden, war es helllichter Tag und meine Jungs waren fort.“

„Hast du eine Ahnung, wo sich deine Gefährten verstecken?“, fragte Batman.

Hunter senkte kurz den Blick, dann nickte er.

„Habt ihr Kretins den Plan verstanden?“, fragte Scarecrow unwirsch, die Arme vor der Brust verschränkt und sah in die Runde. Die Männer nickten zwar, aber Scarecrow war sich nicht ganz sicher, ob sie es wirklich so meinten. Die fünf saßen um einen Tisch, der von einer Lampe erhellt wurde und besprachen noch mal den Ablauf dieses Abends.

„Gut. Die Eröffnung des Einkaufszentrums ist in zwei Tagen und ich brauche die Chemikalien heute Abend noch. Ihr müsst den Plan also gut befolgen. Der ist immerhin so leicht, dass sogar Affen den Plan ausführen können. Leider konnte ich keine Affen auftreiben, weshalb ich mich mit euch begnügen muss. Und jetzt kommt.“

Nach dieser Ansage ging Scarecrow voraus aus dem Apartment, die Männer im Schlepptau. Draußen, in einer verwinkelten Ecke, standen zwei kleine Transporter, die sie bei Anbruch der Dunkelheit aufgeknackt und gestohlen hatten. Die Wagen brauchten sie, um die ganzen Chemikalien aus der Fabrik zu schaffen.

Scarecrow setzte sich auf dem Beifahrersitz, während der Rotschopf sich hinters Steuer setzte. Die anderen drei saßen in dem zweiten Transporter. Die drei sollten zu Star Labs vorfahren und den ersten Einbruch starten. Das wird Batman und Robin rauslocken und die würden sich dann mit den Lockvögeln beschäftigen, während er und der Rotschopf den eigentlichen Einbruch in Axis Chemicals durchführten. Der Plan ist Narrensicher. Es durfte nur nichts unerwartetes passieren.

Scarecrow gab ein Zeichen, dass die drei in ihrem Transporter losfahren sollten. Der Transporter erwachte mit einem Heulen zum Leben und fuhr los. Scarecrow zog seine Taschenuhr hervor und überprüfte, wie lange sie in der Einfahrt warten mussten, bis sie selber losfahren mussten.

Beinahe wäre ihm seine Uhr runtergefallen, als plötzlich ein schwarzes Auto die Straße vorbeizischte. Scarecrow kurbelte das Fenster runter und lehnte sich halb raus. Trotz der Dunkelheit konnte er erkennen, dass das schwarze Auto keinem geringerem als Batman gehörte. Scarecrow fiel in seinem Sitz zurück und schnappte sich sein Funkgerät aus der Tasche.

„Fahrt schneller. Batman ist euch auf den Versen!“, schrie er beinahe in das Funkgerät rein. Dann gab er seinem Fahrer mit einem Händewinken zu verstehen, dass er losfahren sollte.

„Egal was ihr auch tut, versucht Batman so lange es geht hinzuhalten. Lockt ihn weit von Axis Chemicals fort.“, meldete sich Scarecrow wieder zu Wort, während er von den Fahrkünsten des Rotschopfs ordentlich durchgeschüttelt wurde.

„Wie hat er uns nur aufgespürt?“, fragte sich Scarecrow.

„Bist du bereit, Robin?“, fragte Batman den Jungen.

„Ja, ich bin bereit.“ sagte Robin und schnallte sich schon mal ab. Er schlüpfte geschickt aus seinem Sitz und wartete darauf, dass Batman den Wagen näher an den Transporter lenkte. Die Beifahrer des Transporters wurden panisch, als Batman und Robin immer mehr in ihr Sichtfeld rückten. Der Fahrer lenkte den Wagen scharf in eine Kurve. Batman tat es ihm gleich, während Robin versuchte, sein Gleichgewischt beizubehalten. Immer wieder versuchte der Fahrer Batman abzuhängen, indem er scharfe Kurven einlegte und in die nächste Straße verschwand. Batman gab Gas, um den Transporter einzuholen. Das Batmobil kam dem Transporter immer näher. Der Fahrer versuchte nun das Batmobil aus der Straße zu drängen, dass die Funken nur so sprühten, aber das half ihm auch nicht. Es war sogar ein Fehler. Robin nutzte die Nähe der beiden Fahrzeuge, sprang und landete mit einem dumpfen Geräusch auf das Dach des Wagens. Verzweifelt zogen die zwei Männer auf ihren Sitzen ihre Waffen hervor, kurbelten die Fenster runter und begannen auf Batman zu schießen. Der verringerte die Geschwindigkeit und den Abstand zwischen sich und dem Transporter.

Die beiden Männer schossen weiter auf Batman und zerkratzten ihm den Lack. Robin musste schnell handeln. An seinem Gürtel nahm er eine seiner Gasgranaten und schmiss sie geschickt über dem Kopf des Beifahrers durch das offene Fenster. Binnen weniger Sekunden füllte sich der Wagen mit dichtem Nebel und begann blind hin und her zu schlittern. Robin klammerte sich am Dach des Wagens fest und rutschte mit dem Bauch immer wieder nach links oder nach rechts. Er holte seinen Greifhaken hervor und schoss auf eine näher kommende Laterne. Der Greifhaken griff sich den Lichtmast und Robin ließ den Wagen los. Mit einem ausladenden Schwung ließ er den Greifhaken los und landete sicher mit beiden Füßen auf dem Boden. Der Greifhaken pendelte vor ihm an dem Lichtmast rum. Wenige Sekunden später ertönten ein lautes Krachen und die Sirene einer Alarmanlage. Der Kleintransporter war mitten in einem Laden hineingekracht. Das Schaufenster war kaputt und die Hälfte des Ladens und deren Regale voller Waren ruiniert. Die Wagentüren öffneten sich und die drei Männer kamen husten rausgestolpert. Bevor einer auch nur reagieren konnte, standen Batman und Robin schon vor ihnen. Der Rauch der Gasgranate waberte aus dem Wagen und nebelte sie ein.

Batman beugte sich runter, packte jemanden vorne am roten Hemd und hob ihn hoch. Das Gesicht einer Vogelscheuche blickte ihm entgegen, aber etwas kam ihm komisch vor. In den Augen spiegelte sich Angst wider. Batman packte die Maske und zog sie ab. Zum Vorschein kam das Gesicht eines kleinen Gauners, aber nicht das von Jonathan Crane.

„Das war ein Ablenkungsmanöver gewesen.“, sagte Batman. Weitere Sirenen ertönten aus der Ferne, aber diesmal waren es Polizeisirenen.

„Mach schneller!“, schimpfte Scarecrow und sah sich immer wieder um. Er und der Rotschopf befanden sich in Axis Chemicals. Hinter Scarecrow lag ein Berg an Schutt, der immer noch ein wenig qualmte. Das war mal eine Tür gewesen, die von einer Dynamitstange weggesprengt wurden war und ein wenig von der Wand mit sich gerissen hatte.

„Hey Boss, warum hilfst du mir den nicht?“, schnaufte der Rotschopf und hob einen weiteren Kanister mit 95% Alkohol hoch. „Dann geht’s doch viel schneller.“

„Weil ich der Kopf bin und du die Muskeln.“, erwiderte Scarecrow und folgte mit gemütlichen Schritten dem Rotschopf, der sich einen abrackerte, den Kanister auf den schon vollen Transporter zu schleppen. Mit einem ächzen hob er den Kanister in den Wagen und wischte sich die Schweißnasse Stirn ab.

„Ich hoffe das war’s.“, schnaufte der Rotschopf und wendete sich der Vogelscheuche zu.

„Für dich schon.“ Ein Pistolenlauf zielte direkt zwischen den Augen des Rotschopfs.

„Was machen Sie da Boss?“, fragte der Mann ängstlich und begann am ganzen Körper zu zittern.

„Ich habe nun keine Verwendung mehr für dich.“, erklärte Scarecrow. „Ich habe meine Chemikalien und jetzt brauche ich ein neues Versteck, um mein Angstgas herzustellen. Schade, dass ich deinen Namen nicht kannte.“ Er drückte das kühle Metall des Pistolenlaufs auf die Stirn des Mannes. Starr vor Angst schloss er die Augen, unfähig was dagegen zu unternehmen und wartete auf das PENG der Pistole, aber es kam nur ein lachen. Vorsichtig öffnete er ein Auge und sah, dass Scarecrow den Arm mit der Pistole gesunken hatte und sich über seine Angst kringelig lachte.

Das war seine Chance ihm die Waffe zu entreißen. Und tatsächlich machte Scarecrow einen ganz überraschten Gesichtsausdruck, als er von dem ganzen Gewicht des Rotschopfs umgeworfen wurde. Die Pistole war ihm dabei aus der Hand gefallen und lag nun nutzlos einige Meter entfernt von ihm auf dem Boden.

„Jetzt bin ich derjenige, der lacht.“, sagte der Rotschopf und zeigte Zähne, als er mit beiden Händen Scarecrows Hals umschloss. Nach Luft ringen öffnete und schloss sich Scarecrows Mund. Er packte die Handgelenke des Rotschopfs und versuchte sie verzweifelt von seinem Hals loszubekommen, aber der Mann war unnachgiebig.

„Na, versuch dich zu befreien!“, sagte der Rotschopf spöttisch. Wie auf ein Stichwort hebte Scarecrow eine Hand und im nächsten Augenblick strömte rotes Gas hervor. Als wäre ihm ein Schwarm Fliegen entgegen gekommen, ruderte der Rotschopf mit den Armen vor seinem Gesicht rum. Dann fing er an zu schreien. Erschöpft schubste Scarecrow den schweren Kerl halb von sich weg. Doch der dachte nicht mal daran, von ihm runter zu gehen. Stattdessen blieb er auf ihn liegen und schrie. Durch sein Gewicht fingen Scarecrows Beine langsam an zu schmerzen. Mit vielem ziehen und schubsen zog er wütend seine Beine unter dem Rotschopf hervor und rappelte sich schließlich auf. Mit unangenehm verzogenem Gesicht rieb er sich den Hals, tapste zu seiner Pistole und hob sie hoch. Er starrte mit einem zornigen Blick auf den schreienden Rotschopf, der beide Arme von sich gestreckt hatte und sie rumschwang, während er mit den Beinen strampelte. Offenbar hatte er große Angst vorm ertrinken.

„Du kannst froh sein, dass ich mit dir doch noch was vorhabe…“
 

„Ich hoffe wir können ihn noch erwischen.“, sagte Robin besorgt zu Batman. Der fuhr mit Höchstgeschwindigkeit zu Axis Chemicals und sagte kein Wort. Batman glaubte nicht mehr daran, dass sie Scarecrow vor Ort in Axis Chemicals abfangen konnten, aber vielleicht fanden sie ihn während seiner Flucht mit dem Transporter. Das Firmengelände war überschaubar und sie könnten ihn wahrscheinlich noch in der Ferne erkennen. Auch wenn er einen Vorsprung gehabt hatte, hatte er ihn genutzt, um die Chemikalien zusammenzuraffen.

„Sieh mal Batman!“

Batman folgte dem Finger von Robin und sah, was Robin vor ihm erblickt hatte. Ein Schatten lag vor dem Eingang der Fabrik und wand sich hin und her. Seiner Haltung nach zu schließen, war er gefesselt gewesen. Vor ihm auf dem Boden lagen aufgestellt Rasiermesserscharfe Sicheln wie Bärenfallen rum. So wie er sich anstellte, würde er sich bald selbst aufschlitzen. Batman fuhr langsamer und hielt schließlich an. Verärgert stieg der dunkle Rächer aus. Schon wieder war ihnen Scarecrow entwischt.

Kein Lebenszeichen

In der nächsten Nacht besuchte Batman Kommissionär Gordon wieder, um mögliche Informationen über Scarecrow zu erhalten. Doch auch die Polizei haben nichts verdächtiges zu vermelden. Scarecrow konnte mal wieder erfolgreich untertauchen und das rieb Bullock Batman auch unter die Nase. Er verfiel in einer Predigt, dass der Dunkle Ritter seine Augen doch nicht überall haben konnte und das er es geschafft hatte, einen Schurken durch die Lappen gehen zu lassen. Der dicke Polizist schwafelte fünf Minuten ohne Unterbrechungen, bis er schließlich bemerkte, dass Batman schon lange verschwunden war.

Leider hatte Bullock Recht, dass Batman seine Augen nicht überall haben konnte. Während seiner Rundfahrt mit Robin in seinem Batmobil, konnten sein Partner und er in Gotham City einige Raubüberfälle verhindern, sowie eine Gewalttat, aber von Scarecrow war keine Spur. Als wäre er vom Erdboden verschluckt gewesen. Die beiden fuhren zur Sicherheit nochmal zu Crane Chemicals, aber da war nicht mal ansatzweise der Geruch von neu angesetztem Angstgas zu riechen. Ebenfalls in dem Versteck der Gauner nicht, höchstens andere üble Gerüche. Die Gaunerbande selbst saß längst hinter Schloss und Riegel. Ohne Widerstand haben sich die vier übrigen Männer gefangen nehmen lassen. Man könnte meinen, sie wollten hinter Gitter landen. Kein Wunder, nach dem kleinen Abenteuer mit Scarecrow hatten alle höchstwahrscheinlich die Nase voll von dem Verbrecherleben und wollten nur noch in einer sicheren Zelle schlafen. Nur der Rotschopf, den Batman und Robin vor seinem eigenen aufschlitzen bewahrt hatten, konnte die letzte Nacht nicht ruhig schlafen. Vom Angstgas geplagt, hatte er immer wieder geschrien und vor sich hin gebrabbelt.

Nun hatte Batman wirklich keine Ideen mehr, wo Scarecrow stecken könnte und so wie Batman Crane kannte, hatte er wahrscheinlich schon ganze Kanister voller Angstgas hergestellt.

Batman hatte wohl oder übel nur noch eine Option frei.

Das Gesicht des Butlers erschien auf dem kleinen Bildschirm des Computer im Batmobil.

„Was gibt es, Master Bruce?“, fragte Alfred.

„Alfred, ich möchte das du meine Einladung zur Eröffnung des neuen Einkaufszentrums absagst. Ich habe dort mein eigenes kleines Treffen…“

Im Einkaufszentrum

Die Vorbereitungen zur Eröffnung des neuen Einkaufszentrums liefen auf Hochtouren. Alles war perfekt organisiert. Man wollte den Bürgern dieser Stadt das Einkaufzentrum besonders schmackhaft machen. Es hatte immerhin viel zu bieten. Hunderte verschiedene Boutiquen, eine Bandbreite von Restaurants, die die verschiedensten Gerichte aus aller Welt zubereiteten. Eine besonders schöne Atmosphäre und eine große Auswahl an Produkten. Verkäufer und Verkäuferinnen vorbereiteten sich in ihren Geschäften schon geistig auf den Ansturm von Besucher. Auch wenn es noch zu früh für die Eröffnung war, herrschte ein großer Trubel im inneren des Einkaufszentrums. Putzfrauen polierten die letzten Meter von Geländern und Männer mit Bauarbeiterdekolletee checkten nochmal die Lüftungen und Beleuchtungen. Security Männer in schwarzen Anzügen standen vor Elektronengeschäften und besonders teuren Markengeschäften oder gingen die Geschäfte auf und ab. Auch wenn für die Sicherheit der Besucher gesorgt war, konnte sich trotzdem ein Verbrecher reinschleichen: Jonathan Crane. Er trug eine Hausmeisteruniform, die ihm zu kurz und definitiv zu weit war, dass seine Knöchel hervorlugten und der Overall an seinem schmächtigen Körper herunterschlabberte. Während er immer wieder an seinem ungemütlichen Overall zog, die er dem wahren Hausmeister abgeknöpft hatte, der nun im Hinterhof vor Angst in Embryonalhaltung lag, zog er einen Wagen vor sich her. Der Wagen enthielt das übliche, was man bei einem Hausmeister so erwartete. Wischmopp, Putzzeug, blaue Tüten. Aber unter all den Putzutensilien befanden sich auch kleine Gasflaschen, gefüllt mit Jonathans neustem Angstgas. Das Gas sorgte nicht nur für die üblichen Halluzinationen der persönlichen Angst des Opfers, sondern löste auch die Produktion bestimmter Botenstoffe für Aggressionen aus.

Jonathan freute sich schon auf das Chaos das herrschen wird, wenn er erst das Gas freisetzte. Menschen werden dann verzweifelt versuchen, sich wie Tiere im Käfig vor der Angst zu wehren. Dabei würden sie kein Unterschied machen, ob der Gegenüber der gute Freund war. Sie sähen dann nur eine Bedrohung in der Person, die sie angreifen mussten, um sich selbst zu schützen.

Unauffällig ging Jonathan zu einer Lüftung und tat so, als würde er ein wenig wischen. Er sah sich verstohlen um, ob auch niemand in seine Richtung sah und holte eine Handgranatengroße Gasflasche hervor, die er heimlich und ungesehen in dem Luftschach legte. Rasch erhob sich Jonathan wieder und ging pfeifend von dannen, dabei klimperten die anderen Gasflaschen auf dem Wagen fröhlich vor sich hin. Jonathan hatte sich in der Nacht nach der weiteren Ablenkung für Batman, (der gefesselte Rotschopf) mit dem Transporter in seiner alten Wohnung abgesetzt. Er wusste, dass Batman nie darauf gekommen wäre, dass er sich in seiner Wohnung zurückziehen würde. Wahrscheinlich wusste er nicht einmal von seinem Wohnort. Das war auch besser so gewesen. Er konnte sich nämlich keine Verzögerungen mehr erlauben. Die ganze Nacht hatte Jonathan in seinem kleinen persönlichen Labor an seinem Angstgas gesessen und mit den Chemikalien hantiert. Nicht selten gab’s dabei ein Fehlschlag, die ihm beinahe die Augenbrauen versenkt hätten. Aber er war der Meister der Furcht und konnte sich nach einer Nacht mit viel Kaffee auf ein Ergebnis freuen. In Windeseile hatte er eine größere Menge seines neuen Angstgas hergestellt, die er nun im ganzen Einkaufszentrum verteilte.

Für Jonathan dauerte es fast eine Ewigkeit, bis er alle seine Gasflaschen losgeworden ist. Dabei hatte er sich ab und zu verlaufen und musste sich mit Hilfe der Wegweiser wieder zurechtfinden. Immerhin wollte er in jedem Winkel der ersten Etage des Einkaufszentrums sein Angstgas verteilen. Als er schließlich die letzte Flasche hinter einer Topfpflanze gut versteckt hatte, kam eine Frau auf ihn zugeschritten, die ihre braunen Haare zu einem strengen Knoten gebunden hatte.

„Was machen Sie noch hier?“, keifte die Frau Jonathan sofort an. „Die Eröffnung ist in wenigen Minuten. Sind Sie wenigstens mit ihrer Arbeit fertig geworden?“

„Gerade eben.“, antwortete Jonathan mit einem Anflug von Ärger im Unterton.

„Dann machen Sie, dass sie vom Erdboden verschwinden! Die Besucher kommen gleich.“ Und damit drehte sie sich auf den hohen Absätzen um und klackerte davon. Jonathan sah ihr noch mit einer hochgezogenen Braue nach. Also wäre sie seine Ehefrau gewesen, er hätte pausenlos Angst gehabt, ganz ohne sein Angstgas.

Jonathan drückte den Wagen unwirsch von sich, der einige Meter davonrollte, bis er mitten im Weg anhielt und ging davon. Seine Arbeit war getan und nun wollte er die Angst der Leute auf dem besten Platz ansehen. Er ging zu einem Aufzug in der Nähe und drückte den Knopf. Wenige Sekunden später öffneten sich die Türen vor ihm. Er stieg ein und drückte auf den Knopf zu der höchsten Etage. Sanft schlossen sich die Türen wieder. Während der Aufzug hochfuhr, entledigte sich Jonathan der Hausmeisteruniform und zog sich seine Vogelscheuchen Maske an, die er unter seinem Overall versteckt hatte. Mit einem Tritt beförderte er die graue Uniform in die Ecke des Aufzugs und kramte in seine Tasche. Raus kam eine kleine Fernbedienung. Er hatte jede Gasflasche mit einem Zünder ausgestattet, die mit einem Knopfdruck dieser Fernbedienung das Angstgas ausströmen lassen.

Mit einem kleinen Klingelgeräusch glitt die Aufzugstür auf und Scarecrow trat raus. In der obersten Etage des Einkaufszentrums hatte er keine Gasflaschen verteilt. So viel hatte er auch wieder nicht hergestellt, außerdem konnte er es gar nicht abwarten das Gas freizusetzen. Da hätten die Besucher keine Zeit gehabt bis in die oberste Etage zu gelangen.

Scarecrow blickte sich um und sah sich die Geschäfte in seiner Umgebung genauer an. Keines der Läden hatten ihre Kassen in der Nähe des Ausgangs. Entspannt lehnte er sich also an das Gelände und sah raus. Durch die riesigen Scheiben erkannte er eine riesige Menschenmenge, die nur darauf warteten, dass die Ansprache von dem Besitzer des neuen Einkaufszentrums endlich zu Ende war, damit sie endlich ihr Geld ausgeben konnten.

„Genießt du die Aussicht, Scarecrow?“

Erschreckt drehte sich Scarecrow um und blickte direkt in das Maskierte Gesicht von Batman. Stolpernd wich er vom Gelände weg und behielt Batman dabei im Blick.

„Wie hast du mich gefunden?“, fragte Scarecrow krächzen und fummelte dabei nervös an seiner Fernbedienung rum.

„Das war nicht schwer“, sagte Batman ruhig und kam der Vogelscheuche näher. „So eine große Menschenmenge konntest du nicht widerstehen.“

„Noch einen Schritt weiter und ich pumpe eine unschuldige Person mit so viel Angsttoxin voll, dass sie nur noch Selbstmord als letzten Ausweg nimmt.“, sagte Scarecrow drohend, zückte seine Pistole und zielte auf einen Verkäufer der neugierig, was die lauten Stimmen zu bedeuten hatten, aus seinem Laden rausgegangen war. Vor Angst stand er wie versteinert da. Auch Batman war stehen geblieben. Scarecrow grinste übers ganze Gesicht. Jetzt hatte er Batman genau da, wo er ihn haben wollte. Doch Scarecrow hatte nicht mit der Reaktion des Verkäufers gerechnet. Mit einem schrei hatte er sich in eine Umkleidekabine geworfen und versteckte sich nun darin.

„Was zum…“, verwirrt war Scarecrows Kopf zu dem Geschäft geruckt. Ein böser Fehler. Batman nutzte die Chance der Ablenkung, um mit einem Batarang seine Pistole aus der Hand zu schlagen. Ein stechender Schmerz jagte Scarecrows Arm hoch.

„So einfach hältst du mich nicht auf!“, rief Scarecrow wütend und zog eine Sichel hervor. Mit großer Kraft schmiss er die Sichel in Richtung Batman. Der konnte ausweichen, dass die Sichel an ihm vorbeiflog und in eine weiße Säule zitternd stecken blieb. Scarecrow rannte davon und schnappte sich beim laufen seine Pistole vom Boden. Mit seinen langen Beinen schaffte er einen großen Vorsprung, rannte eine Rolltreppe runter und bahnte sich auf der Etage seinen Weg durch. Er wollte gerade um eine Ecke biegen, als ein heftiger Schmerz seine Beine durchzuckte als ein Batarang von Batman sie traf. Scarecrow landete in voller Länge auf dem poliertem Boden hin, dabei fielen seine Pistole und seine Fernbedienung aus der Hand. Verzweifelt versuchte er sich aufzurappeln und krabbelte zu seinen Waffen als sich plötzlich eine Hand um sein Bein schloss und ihn kurz vor sein Ziel zurückzog. Er blickte zurück und sah Batman, der sich runterbeugte, ihn vorne am Hemd packte und ihn hochzog.

„Es ist aus, Scarecrow.“

„Das glaubst auch nur du!“, erwiderte Scarecrow hämisch und sprühte eine Ladung Angstgas in Batmans Gesicht. Hustend ließ Batman ihn los und stolperte einige Schritte zurück. „Na, wie schmeckt dir meine Angst?“

Zur Antwort bekam Scarecrow einen Schlag in den Rücken. Schmerzend wurde er nach vorne geschleudert und überschlug sich dabei bei seiner Landung. Erschöpft stemmte sich Scarecrow halb hoch. Mit einem leichten schummrigen Blick sah er auf. Vor ihm stand Batman und neben ihm sein Partner Robin. Auch wenn Batman sein Angstgas abbekommen hatte, blieb die Entschlossenheit in seinen Augen. Mit starrer Miene packte Batman ihn am Oberarm und zog ihn auf die Beine.

Mit einem breiten grinsend sagte Robin: „Du brauchst dir keine Hoffnungen mehr zu machen, Panik auslösen zu können. Während du beschäftigt warst, habe ich alle deine Gasflaschen eingesammelt.“

„Bringen wir ihn zurück nach Arkham.“, sagte Batman zu Robin. Zusammen schleppten sie den zornigen Scarecrow unbemerkt aus dem Ort des Geschehens weg, während ein aufgeregtes Stimmengewirr von unten nach oben drang.

Die Ansprache schien endlich zu Ende zu sein und die Besucher drängten sich in das Einkaufszentrum. Unwissend, was vor wenigen Minuten eben geschehen war.

Zurück nach Arkham

„Wuhu! Was für ein Tag! Yay! Yay! Yay!

Harleen Quinzel ist vom Stuhl aufgesprungen und legte ein kleines Freudentänzchen ein als sie von der Doktorin zu hören bekam, dass sie als geistig gesund galt. Mitten in ihrem Tänzchen hörte sie aber schlagartig auf und legte leicht verlegen eine Artige Haltung ein.

„Äh ähm, ich meine danke Doktor.“

„Das ist ok“, sagte die dunkelhäutige Frau verständnisvoll zu Harley. „Du kannst in jeder Hinsicht stolz auf dich sein.“

„Hände weg!“, ertönte auf einmal ein lauter Schrei von draußen, dass beide Frauenköpfe sich Richtung offener Tür wendeten.

„Ich wünschte mir, dass die andere Insassen auch so große Fortschritten machen würden.“, seufzte die Doktorin und stand auf.

„Ich bin der Meister der Furcht. Der Herr der Verzweiflung. Kauert vor mir als Zeuge meines Terrors!“ Mit Handschellen und äußerst schlechter Laune wurde Jonathan Crane von Batman und Robin zurück nach Arkham gebracht. Während er abgeführt wurde, ließ er seine Wut freien Lauf.

„Hi Professor Crane.“, sagte Harley munter als die drei vor dem Büro der Doktorin ankamen. Jonathans böser Blick auf Batman änderte sich schlagartig zu einem sanften.

„Guten Abend, Kind.“, sagte Jonathan mit väterlicher Stimme zu Harley. Danach wendete er sich wieder mit wutverzerrtem Gesicht Batman zu. „Betet mich an, ihr Narren. Betet mich an.“

Zwei Wärter kamen rasch angelaufen als Jonathan wieder lauter wurde. „Schreit vor Angst vor Scarecrow, den allschrecklichen Gott der Furcht!“

Die beiden Männer in weiß packten Jonathan an den Armen und der wurde wütend unter den Blicken von Batman, Robin und den beiden Zuschauerinnen, Harley und Poison Ivy, die in ihrer Zelle stand, um die Ecke gezogen.

„Ich glaube es geht ihm besser.“, sagte Robin und deutete mit einem Daumen auf die Ecke, in der Jonathan verschwunden war.

Während die beiden Wärter ihn zurück in seine Zelle zogen, murmelte Jonathan weiter wütend vor sich hin. Er wiederholte ständig, dass sie ihn anbeten sollten, um Gnade betteln sollten, da er der Gott der Furcht war. Die beiden Wärter sagten die ganze Zeit kein Wort, aber beide dachten das selbe. Der Mann war verrückt!

Die Handschellen wurden von seinen Handgelenken genommen und Jonathan musste nun die wenigen Schritte selbst zurück in seine Zelle gehen. Mit einem Knall wurde die Zellentür hinter ihm zugeworfen und verschlossen. Wütend auf alles und jedem setzte sich Jonathan auf sein Bett und sah aus der Scheibe, wie die beiden Wärter vorbeigingen.

„Ich lasse mich nicht aufhalten“, murmelte Jonathan Crane und legte seinen Kopf in den Händen. „Ich komme wieder und bringe Angst und Schrecken. Ich bin Scarecrow, der Meister der Furcht!“

ENDE



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