Zum Inhalt der Seite

Your voice will change my life.

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

“Verschwinde doch!”

Irgendwas schepperte auf dem Boden und zerbrach in tausend Teile.

Das Geräusch einer knallenden Tür flutet durch den Flur.

„Ich hasse dich!“

„Du kannst mich mal!“

Noch eine Tür wurde zugeschlagen, für einen Moment herrschte Stille.

Es war Weihnachten. Sein 17tens um genau zu sein. Stumm saß er auf seinem Bett, die Beine angezogen, diese mit dem Armen umschlungen und den Kopf auf ihnen nieder gelegt. Stumm liefen Tränen seine Wangen hinunter. Dann wieder ein Geräusch, er hielt den Atem an.

„Was willst du wieder hier?!“, hörte er seine Mutter kreischen.

„Halt deine Fresse und las mich durch.“ Er hörte ein poltern und zuckte unweigerlich zusammen. Sie sollten aufhören. Bitte..

Wieder war es für einige Sekunden ruhig bis..

„Tooru!“

Nein..

„Komm sofort hierher!“

Vor Angst bewegte er sich kein Stück, er wollte sie nicht sehen. Nicht heute, nicht morgen, am liebsten gar nicht mehr.

Er hörte wie sein Vater die Treppe hoch stampfte, keine 5 Sekunden später wurde seine Tür aufgerissen. Wie aus Reflex wischte der Junge sich die Träne aus dem Gesicht.

„Hör auf rumzuheulen!“, wurde er angeschrieen.

Wie gebannt starrte er auf einen imaginären Punkt an seiner Wand.

Merkte nur nebenbei wie sein Vater näher kam und sich neben ihm auf das Bett fallen lies. Fürsorglich legte er seinen Arm um seinen Sohn. „Hör zu..“, flüsterte er so leise, dass es dem blonden Japaner kalt den Rücken hinunter lief. „Es ist ganz einfach..“

Aus dem Augenwinkel konnte er sehen wie seine Mutter in der Tür stand, sich mit der einen Hand den Kopf hielt und an der Unterlippe leicht blutete. „Entweder Mama oder ich, entscheide dich jetzt.“

Obwohl er so ruhig sprach, klang es wie ein Befehl.

Neue Tränen sammelten sich. Er hatte sich bereits entschieden. Schon lange. Er befreite sich aus den Armen seines Vaters, holte einen kleinen weißen Stoffbeutel aus seinem Schrank und rannte an seiner Mutter vorbei in Richtung Wohnungstür.

Ohne noch ein Wort zu sagen, geschweige denn sich umzudrehen, verlies er die Wohnung, seine Eltern, sein ehemaliges zuhause.

Für immer?
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Es war ca. 20 Uhr, dunkel und kalt.

Ihm war klar, dass es so kommen würde. Doch dachte er es wäre besser als zuhau.. nein es war nicht mehr sein zuhause.

Er hatte es immer und immer wieder in seinem Kopf abgespielt.

Er brauchte Geld um sich was zu essen und zu trinken kaufen zu können.

Er brauchte einen Platz an dem er schlafen könnte. Möglichst ohne zu erfrieren. Im Moment waren das die wichtigsten Punkte, das Problem war nur. Er hatte keinen Plan.

~
 

Er lief in Richtung Hauptbahnhof, bekanntlich war es dort wärmer als in irgendwelchen abgelegenen Straßen. Er lief und lief.

Als er sein vorläufiges Ziel erreichte konnte er auf die große Uhr sehen, die wie eine helle Scheibe an dem riesigen Gebäude hing.

21:50 Uhr.

Andere Familie saßen jetzt zusammen, sahen Fernsehen, spielten Spiele, was auch immer.

Er biss sich auf die Unterlippe. Er würde nicht wieder weinen. Nicht dem nachtrauern was er nie gehabt hatte. Dafür war er hier. Um sein eigenes Leben zu leben. Würde er nur rumheulen konnte er genauso gut wieder zurück.

Selbstbewusst ging er weiter unter die Überdachung, langsam fing es an zu schneien. Welch ein Zufall..

Er sah sich um. Mehr Menschen als er erwartet hatte. Sollte man nicht eigentlich davon ausgehen, dass diese Menschen alle bei ihren Familie oder wenigstens Freunden wahren?

Als er sich genauer umsah viel ihm ein Junge auf, der fast genau so klein wie er. Aber deutlich jünger. ’Was macht der da?’

Der andere Junge, seine Haare standen in alle Richtungen und waren Rot/Schwarz gefärbt, was Tooru irgendwie auf anhieb gefiel, ging langsam auf einen etwas ältern Herren zu, welcher sich mit einem weiteren Jungen, etwa im gleichen Alter wie der schwarz/rothaarige unterhielt. Es dauerte nicht lange bis er die Situation verstanden hatte.

Blitzschnell und ohne, dass der Opa irgendwas merken konnte, hatte der Zwerg ihm das Portmonee aus der Tasche gezogen. Schnell ging dieser weiter seinen Weg, bis sich auch der andere Junge hastig verabschiedete. Raffiniert.

Mit schnellen Schritten folgte er den beiden, die aus der Überdachung weiter in Richtung U-Bahn Station liefen.

Er konnte die Stimmen der beiden hören.

„Bor Ruki! Das war geil!“

Er konnte sehen wie sich die beiden das erbeutete Geld untereinander teilten und das Portmonee im Mülleimer landete.

Lief das hier so? Wenn das so leicht war, dann..

„Ey du!“

Bereit den Rückzug anzutreten wollte er grade wegrennen, als er über seine eigenen Füße stolperte. Ruckartig wurde er am Kragen seiner Jacke gepackt und auf den Boden gedrückt.

„Wo willst du den so schell hin??“

Er spürte wie sich der größere auf ihn gesetzt hatte. Abhauen? Unmöglich.

„Kai..“, die Stimme des Zwerges. „..chill mal. Der wird uns schon nicht verpfeifen.“ Ein Lachen.

Ein fieses Grinsen zierte das Gesicht, des Braunhaarigen. „ Wirst du doch nicht oder?“

Eben benannter Ruki ging vor ihm in die Hocke und musterte sein Gesicht.

Der Blondschopf starrte nur zurück, nicht fähig in dem Moment etwas zu sagen. Was würde jetzt passieren? Sie beide waren zwar jünger als er, aber sie waren zu zweit und außerdem schien es als würden sie sich hier draußen besser zu Recht finden als er. Kurz und knapp, er war geliefert.

„Warum bis du Weihnachten nicht bei deiner Familie?“ Der Jüngere sah ihn direkt in die Augen, diese Frage kam so überraschend. Er hatte nicht gewusst was ihn erwartet, aber so was ganz und gar nicht.

„ Ich habe keine Familie mehr.“, antwortet er trocken.

Ein lächeln zog sich auf des Gesicht des kleinen Punks. Aber keins was Verachtung oder ähnliches zeigte, eher.. verständnisvoll?

„Und du bist von zuhause abgehauen um hier draußen ein besseres Leben zu haben?“, fragte der, der immer noch auf seinen Rücken saß. „Ja.“ Die Antwort kam schneller als geplant.

„Und du bist allein?“ Es klang mehr nach einer Feststellung, als nach einer Frage. Er nickte. „Mhh..“ machte der kleine.

„Wie heißt du?“ was waren das nur für Typen, denen er da mehr oder weniger freiwillig über den Weg gelaufen war?

„Tooru..“ das Atmen und somit auch das Sprechen fiel im schwer, wärend der eine immer noch auf ihm saß.

„ Ich glaub du kannst jetzt von ihm runter gehen.“

Kai kletterte von ihm runter und setzte sich neben Ruki auf den Boden. Auch der Blonde richtete sich auf und kniete nun so vor ihnen.

„Tooru..“ wiederholte Ruki mit einem nachdenklichen Blick.

„Woher kommst du?“ Was ging es den Zwerg eigentlich an woher er kam? Obwohl.. Zwerg? Wenn ihn nicht alles täuschte war er selber sogar noch etwas kleiner. Nun gut, das sei ihm gewährt.

„ Von hier.“ Antwortet er. „Echt?“ Ein leicht überraschtes Gesicht.

„ Ich hab dich hier noch nie gesehen.“ Kai streckte sich. Er sah müde aus. „Normalerweise halte ich mich um diese Uhrzeit auch nicht an Bahnhöfen wie diesen auf.“ Das klang patziger als gewollt musst Tooru feststellen.

„Echt?“, fragte Ruki ironisch. „Wir eigentlich auch nicht.“

„Meistens sind wir in Tokyo.“, fügte Kai hinzu.

Der Blonde war leicht verwirrt.

„Aber was macht ihr dann hier in Kyoto?“

Seine Stimme schallte durch die ganze Station, wollte wohl heute niemand mit dieser Linie fahren.

Ruki seufzte auf. „Weißt du, wir wollten mal sehen was hier so los ist. Klar gibt es in Tokyo mehr zu sehen. Aber.. “

„ .. manchmal braucht man einfach mal ne Auszeit.“, grinste Kai.

Mussten sich wohl schon lange kenne, wenn sie gegenseitig ihre Sätze beenden konnten. Ruki nickte eifrig.

„Also du kommst aus Kyoto, richtig?“ Ein nicken.

„ Dann werde ich dich ab jetzt Kyo nennen.. weil.. wir dich hier gefunden haben.“

Er fühle sich überrumpelt. Wie? War das jetzt n Beschluss?

Ein Blick zu Kai. Der grinste nur vor sich hin. Also ja.

Na super. Hatte er sich ja zwei neue tolle Freunde gesucht oder vielmehr gefunden

„Weißt du was das Wichtigste ist Kyo?“

Ruki beugte sich zu ihm rüber. „Das wichtigste ist, dass du nicht allein bist. Wenn du hier Leute hast, auf die du dich verlassen kannst, ist alles super.“ Ich lächelte Kai an, der seine Worte mit einen Nicken bejahte. „Glaub ihm. Ohne ihn wäre ich vor einem halben Jahr fast verreckt.“

Diese Worte. Diese Art wie sie darüber sprachen. War dass das Leben? War es das was ihn erwarten würde?

„Warum?“, fragte er mehr, weil er geschockt war, als das er Neugierde verspürte.

„Ich war krank und hatte hohes Fieber, hätte Ruki mich nicht gefunden.. ich weiß nicht was dann aus mir geworden wäre.“

Tooru.. Kyo sah wie gebannt auf seine Hände. Sie waren dreckig. Der Schmutz, des dreckigen Bahnhofsboden klebte an ihnen.

„Wenn du magst kannst du bei uns bleiben.. das willst du doch oder?“

Ruki sah ihn freundlich an. Sein Blick hatte etwas, warmes, vertrauen erweckendes. Kyo nickte. Was würde ihm schon anderes übrig bleiben?
 

~
 

Sie saßen noch eine weile da bis endlich eine U-Bahn einfuhr.

„Die nehmen wir!“ entschied Ruki und tapste zu Tür. Kai stand auf und reichte Kyo die Hand um ihm zu helfen.

„Wo fährt die hin?“, fragte er. „Keine Ahnung.“

Er nahm es hin. Sie würden schon irgendwo ankommen. Eigentlich war es ihm auch egal, er fühlte wie nun ein neuer Lebensabschnitt begann und genau das war es was er wollte.

Die Bahn war ziemlich leer. Ein ungefähr 40 jähriger Mann blätterte in einer Zeitung, eine ältere Dame stand an der Tür um an der nächsten Stadion auszusteigen. Niemand neues kam dazu.

„Wuhiii!“

Ruki hang sich an einer der Stangen die nah unter der Decke entlangliefen. Kopf über baumelte er von der Decke. Sein Kopf wurde leicht rot, während er versucht in der Kurve nicht runter zu fallen.

Kai lachte und hang sich mit den Händen an einer der gegenüberliegenden. Kyo stand in der Mitte des Gangs und beobachtet das Schauspiel.

Der Mann der die Zeitung lies, sah kurz auf, schüttelte

kurz empört den Kopf, ehe er ihn wieder in seine Zeitung steckte.

// Endstadion, bitte alles aussteigen//
 

Den weißen Beutel über der Schulter hängend ging er den beiden Anderen hinterher. Sie schienen zu wissen wo es lang geht.

Sie liefen schon eine halbe Ewigkeit und nach einer Weile wurde Kyo müde. „Sag mal.. wo führst du uns eigentlich hin?“, fragte er an den Zwerg gewand. Denn Kai tat auch nichts anderes, als diesem zu folgen. „Ich war hier schon mal, vor ein paar Monaten oder so. Irgendwo hier ist so ne heruntergekommene Lagerhalle, da können wir schlafen.“

Kyo nahm es so hin. Er wollte nicht rumjammern, sollte er doch lieber froh sein, dass bis jetzt alles so gut lief. Hörte er da wirklich Ironie aus seinen eigenen Gedanken raus?

„So!“, rief Ruki erfreut. „Wir sind da.“

„Klasse. Und das hast du ganz alleine geschafft.“ Kai tätschelte Ruki den Kopf.

Sie kletterten über den Zaun, der das Gebäude oder vielmehr, dass was davon übrig war, einrahmte und liefen noch mal halb um dieses herum. Viel Licht gab es nicht.

Die Straßenlaternen beleuchteten diesen Ort nur sehr mager und den Mond konnte man auch vergessen, da sich der Himmel mit dicken Wolken zugezogen hatte. Vereinzelt fielen kleine Schneeflöckchen.

Im Gebäude war es feucht und auch nicht viel wärmer. In der Eile hatte er nur eine dünne Jacke übergezogen. War wohl doch nicht so gut durchdacht ’sein Plan’.

„Habt ihr eigentlich überhaupt kein Zeug dabei?“, fragte er, während er beobachtet, wie es sich die Beiden in einer Ecke gemütlich machten. Ruki Kai als Kopfkissen benutzte und ‚das Kopfkissen’ müde seinen Kopf an die Wand lehnte.

Der Kleinere schlief sofort ein. „Joa.. eigentlich schon. Haben wir nur ausversehen liegen gelassen.“, meinte Kai trocken und sah Kyo aus der Dunkelheit entgegen. Er ging auf die beiden zu und setzte sich neben Kai an die kalte Wand. Sah ihn kurz skeptisch an.

Kai lächelte und streichelt Ruki über den Kopf. „Ist nicht so wichtig, war wieder eine unüberdachte Aktion von ihm. Ich glaub wir sollten schlafen, der kleine möchte bald wieder nach Tokyo, glaube ich. Er hat da so was wie einen großen Bruder.“

Obwohl es fast stockfinster in dieser Halle war, konnte er sehen, dass der Größer die Augen geschlossen hatte.

’einen Bruder? War der auch so drauf wie er? Oh Gott..

Mit einem Mal packte ihn die Angst. Was tat er hier eigentlich?

War er vielleicht total bescheuert? Seine Eltern machten sich doch Sorgen. Sie dachten bestimmt, er wäre nur für ein paar Stunden raus. Vielleicht hatte sich die Situation zuhause auch wieder beruhigt..

Nein. Er hatte es selber so beschlossen. Das war kein zuhause, nicht seins. Ein zuhause ist da, wo man sich wohl fühlt, wo man willkommen ist. Das war nicht der Fall. Er ballte seine Hände zu Fäusten, schlug sich auf die Oberschenkel. Sie würden es nie kapieren. Was hieß es schon sich die Zukunft zu verbauen? Wäre er da geblieben wäre er auch nicht glücklicher geworden. Glücklich..

War das der richtig Weg zu seinem Glück?
 

~
 

Schnelle Schritte, schallende Geräusche erfüllten den Gang. „Hey komm zurück!“

Lautes Atmen, Angst, Panik. Zwei Hände die ihn von hinten an der Jacke zogen. Weitere zwei die sich um seine Hüfte legten. Ein verschluckter Schrei. Verzweifeltes rudern mit den Armen, Tritte ins Leere. Zu betteln? Sinnlos. Der Unterricht war schon vorbei. Niemand würde was merken. Mit geschlossenen Augen, sah er nicht was sie taten, hörte wie eine Tür ins Schloss fiel und ihre Stimmen im Raum von A nach B schallten. Die Duschen, des Sportumkleideraumes? Er hörte das laufende Wasser, welches seine Vermutung bestätigte. Ruckartig riss er die Augen auf, hustete als einer von ihnen ihm in den Magen trat. „ Du kleiner Idiot!“, rief der Eine. „Wasch dich mal!“, der andere. Er selbst kniete auf dem Boden, sich den Bauch haltend und schnappte nach Luft. Einer zog ihn an den Haaren hoch, schmerzerfüllt schrie er auf. Mit einem Mal wurde sein Kopf gegen die geflieste Wand gedrückt. Sein Schädel dröhnte, ihm wurde so übel, dass er sich hinsetzten musste. Lachend, drückte einer der Jungs auf den Knopf um die Duschen zu betätigen. Sie gingen weg. ~

Lange konnte er noch ihr Lachen hören. Er blieb sitzen, ohne sich auch nur einen cm zu bewegen. Selbst als sie Dusche ausging, blieb er. Noch einmal wollte er ihnen heute nicht über den Weg laufen.

Das Wasser, welches aus seinen Haaren tropfte, vermischte sich mit seinen Tränen. Niemand würde sie sehen. Niemand und das hatte er sich geschworen. Niemand würde ihn je weinen sehen.
 

~
 

Vorsichtig schlug er die Augen auf. Sein Arm war taub, er musste wohl auf ihm gelegen haben. Er versuchte sich aufzustützen, was sich allerdings ohne Gefühl in den Armen als leicht schwer erwies.

Wo war er hier? Mühsam setzte er sich auf, sah sich um. Sein Magen knurrte. Ohja er hatte Hunger. Verschlafen blickte ihn ein braunes Augenpaar an. „Alles klar?“

„Hmmm…“ Auch Kai räkelte sich aus dem Schlaf, schlug die Augen auf.

„Was hast du eigentlich alles in deinem Beutel?“, fragte Ruki mit einem neugierigen Blick. Das er so kurz nach dem Aufwachen so munter war, verblüffte Kyo. Er war ein Morgenmuffel und würde es auch immer sein.

„Ehm..“

„Ruki, das geht uns nichts an.“, sagte Kai mit entschlossener Stimme, vertrieb den Kleine von seinen Beinen und stand auf.

„Wir sollten so langsam losgehen, wenn du ihn heute noch wieder sehen willst.“ Wie vom Blitz getroffen, stand er auf und klopfte sich den Staub aus der schwarzen zerrissenen Jeans, welche nur erahnen lies, was sie schon alles mitgemacht hatte.

„Gut gut. Dann los.“

Er ging vor und war auch als erstes wieder über den Zaun nach draußen geklettert.

Das war’s dann also. Nun würde er seine Heimat wirklich, also so ganz verlassen. Mit einem etwas mulmigen Gefühl, doch voller Hoffnung, dass er das richtig tat, lief er seinen zwei neuen Freunden hinterher, wohl wissend, dass er vielleicht nie wieder hier her zurückkommen würde.
 

~~~~~~~~~~~~~~~

:'D meine erste FF hier

oder vielmehr ein Anfang :o

Kommentare und Meinungen würden mich interessieren ^^

:D cool hat ja geklappt ^^

meine ersten kommis hier \^o^/

dankeschön :)

~~~~~~~~~
 

Leise verklungen die letzten Töne seiner Gitarre im Raum. Er sah an die Decken, an welche viele Poster seiner Lieblingsbands hingen.

Irgendwann wollte er auch mal auf solchen Postern sein. Irgendwann wollte er, dass die ganze Welt seine Musik hören konnte. Wieder fing er an zu spielen, eine Melodie die ihm schon länger im Kopf rum schwirrte. Eine traurige Melodie, denn das war er.

Bald verklang auch hier der letzte Ton, ertrank in der Stille, seiner vier Wände. Er legte seine Akustik Gitarre beiseite und legte sich auf sein Bett, sein Blick immer noch an die Decke gerichtet. Er fühlte sich einsam. Ohne Youko würde nichts mehr so sein wie früher. Er schloss seine Augen, dachte an die vergangenen Stunden.

Er hatte sich schon so gefreut als endlich sein Handy klingelte, er wartet schon 2 Stunden auf ihren Anruf.

Erstaunt sah er auf sein Handy, als der Anrufe ’Unbekannt’ anzeigte.

Trotzdem ging er ran.

Warum? Warum hatte er ihn nicht weg gedrückt? Er würde immer noch hier sitzen und auf sie warten, würde sich vielleicht Sorgen machen, wo sie denn bliebe. Sie lies ihr doch sonst nie warten.

Das sie zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr an ihn dachte, wäre ihm nie in den Sinn gekommen.

Er wusste noch ganz genau was die Stimme am anderen Ende zu ihm gesagt hatte.
 

~ Daisuke?

~ Ja..

~ Gut. Wo bist du?

~ Zuhause.. wer bist du?

~Youko kommt heute nicht mehr.

~ Wer bist du?! Warum?

~ .. Ich glaube nicht, dass ich dir das am Telefon erzählen sollte, du..

~ WER BIST DU!? WAS IST MIT IHR?

~Beruhig dich, die. Ich bin ihr Onkel und kümmere mich um ihre Eltern. Sie wollte, das ich..

~ Was ist mit ihr?

~ Du weißt was mit ihr war oder? Sie hat dir immer alles anvertraut oder? Weißt du.. hätte ich das gewusst, ich hätte..

~ VERARSCH MICH NICHT! Bitte..

~ Ich hab das auch nicht gewollt, niemand hat das. Ich hab hier einen Brief von ihr. Es steht dein Name drauf. Ich schick ihn dir zu okay?

~ Ja…
 

Erst das ständige Tuten, was kommt , wenn einer von beiden auflegt holte ihn aus seiner Starre. Tränen sammelten sich. An das letzte Mal wo er geweint hatte, konnte er sich gar nicht mehr erinnern.

Seit diesem Telefonat, saß er nun in seinem Zimmer, klimperte auf seiner Gitarre und dachte nach. Über Youko, über sich, über das was passiert war. Auch wenn er keine genauen Angaben bekommen hatte, wusste er es doch ganz genau. Sie hatte es ihm zu oft gesagt.
 

„Weißt du. Irgendwann werden wir alle sterben.“

Die Sonne schien warm vom Himmel, an dem heute keine einzige Wolke zu sehen war. Sie lagen zusammen auf einer Wiese und träumten vor sich hin.

„Sag doch so was nicht.“

Sie stütze sich auf ihre Ellebogen und sah ihn an.

„Aber warum denn nicht? Es stimmt doch!“ Ihre Stimme war weich, angenehm in seinen Ohren, doch ihre Worte hatten einen leicht bitteren Nachgeschmack.

„Ich weiß. Aber du wirst nicht sterben. Nicht heute und auch nicht morgen.“

Sie lächelte. „Woher willst du das wissen, Die?“

Auch er dreht sich auf den Bauch und sah sie an. „Weil ich nicht zulassen werde, dass so etwas passiert.“

Sie pflückte ein Gänseblümchen und drehte es zwischen ihren Fingern.

„Das was nicht passiert?“, fragte sie mit einer zuckersüßen Stimme.

„Ich werde nicht zulassen, dass du stirbst.“

Langsam begann sie der Blume ein Blütenblatt nach dem anderen auszureißen. „Du kannst mich nicht rund um die Uhr beschützen..“, antwortet sie leise.

Er nahm ihre Hände in seine, die Blume landete sanft im Gras.

Vorsichtig legte er ihr einen leichten Kuss auf die Lippen.

„Aber ich kann es versuchen.“
 

~
 

Er hasste sich. Er hasste sich dafür, dieses Mal nicht bei ihr gewesen zu sein. „YOUKO!“, schrie er.

„Youko…“ seine Stimme ging in Tränen unter, die er nicht schaffte zurückzuhalten. „.. komm zurück.“

Hatte er sich so Weihnachten vorgestellt?

Sie wollten es doch zusammen feiern. Jetzt wusste er was sie gefühlt haben musste. Einsamkeit.

Auch er war jetzt alleine. Allein in seinem Bett, in seinem Zimmer, in dem Hause, indem er eigentlich mit seinen Eltern wohnte, doch die waren nicht da. Wann er sie zu letzen Mal gesehen hatte wusste er nicht.

Draußen find es an zu schneien. Es war bereits Dunkel. Kein Wunder um diese Jahreszeit. Er rollte sich in seinem Bett zusammen, wollte nur noch schlafen. Er vermisste sie.
 

~

„Nächstes Jahr, feiern wir zusammen, das verspreche ich dir.“

Mit ihrem Lächeln schaffte sie es immer wieder ihn zu verzaubern.

„Wie schön.“, sagte sie. „Weißt du was?“ Ihre Augen glitzerten. Das taten sie immer, wenn sie über die Zukunft sprachen. „ ich möchte einmal wissen wie es ist frei zu sein. Also.. ehm. Nicht immer Pünktlich zum Essen da sein oder Hausaufgaben machen müssen. Einfach frei sein. Aufstehen wann man will, schlafen gehen wann mal will. Einfach überall hingehen können, wann man eben Lust dazu hat.“ Sie breitet ihre Arme aus und schloss ihre Augen, der Wind wehte ihr die kurzen Haare ins Gesicht. Die lachte.

„Das klingt ja fast so, als würdest du von einem Leben auf der Straße träumen.“ Absurd dieser Gedanke. Hatte sie zuhause doch alles was sie wollte. Ihre Eltern waren zwar wie seine fast nie da, aber dafür hatte sie ein gigantisches Zimmer, immer nette Kindermädchen, Klamotten, Geld. Eigentlich alles was man sich wünschen konnte. Und dann sprach sie so was aus?

„ Wer weiß..“, sagte sie lachend und balancierte aus einer Bordsreinkante. „Vielleicht ist es ja genau das was ich möchte.“
 

~
 

Was er so? Hätte sie wirklich ihr wohlhabendes Leben für so etwas aufgegeben? Warum hatte sie ihm das überhaupt erzählt?

Das war’s. Er konnte nicht schlafen. Nicht jetzt, nicht so.

Er wollte wissen warum sie es genau getan hatte. Wollte wissen, warum sie ihn ausgerechnet an Weihnachten verlassen musste.

Er stand auf und zog sich an. Bis zu dem Haus in dem sie wohnte waren es gute 15 Minuten zu Fuß. Das würde ihn schon nicht umbringen.

~

Es war kalt draußen, der Wind wehte stark durch die Straßen.

Er ging schneller.

Als er vor ihrem Haus stand, schlug ihm das Herz bis zum Hals.

das hatte er schon öfter gehabt, als er dort unten stand und zu ihrem Fenster hinauf sah, aber heute würde sie ihm nicht aufmachen. Heute würde sie ihr nicht zur Begrüßung umarmen, heute würde er nicht ihre Stimme hören. Nie mehr.

Er schluckt und ging zur Tür, schellte an.

Es war 20:00 Uhr. Er würde bestimmt niemanden stören bis..

Ihre Eltern.. soweit hatte er nicht gedacht, gerade spielte er mit dem Gedanken einfach wieder abzuhauen, doch es war zu spät.

Die Tür wurde geöffnet ein etwa 40 jähriger Mann mit einer Zeitung und Hut stand vor ihm. Sah so aus, als wollte er gerade gehen.

„Wer bist du denn?“, fragte der Mann überrascht über den spätern Besuch.

„I ich.. ehm Daisuke.“

Der Mann musterte ihn misstrauisch. „Ach du bist das. Und was willst du hier?“

Er war ihm unsympathisch, auf jeden Fall.

„Ich wollte.. ehm ich glaube, sie haben einen Brief für mich.“

„Ach so der Brief ja. Warte bitte einen Augenblick.“

War diese Freundlichkeit gespielt oder war er einfach nur zu geschockt, um das hier alles zu realisieren?

„Hier bitte.“

Der Mann drückte ihm einen Din a 4 Umschlag in die Hand und zog die Tür hinter sich zu.

„Ich nehme mal du möchtest jetzt wieder nach Hause gehen, oder?“

Daisuke nickte. Ja. Wo sollte er denn auch sonst hingehen?

Er bedankte sich noch Mal und trat den Heimweg an, den Brief mit beiden Armen dicht an seinen Körper gedrückt.
 

~
 

Zuhause saß er wieder auf seinem Bett, hatte sich noch einen Erdbeertee gemacht. Langsam öffnete er den Briefumschlag.
 

Zu erst fielen 3 Fotos raus.

2 zeigten Youko, auf dem 3ten waren sie beide drauf. Sie lachten und sie hatte ein Eis in der Hand. Es war einer dieser Sommertag, die Die niemals vergessen würde.
 

~ Hallo Die.
 

ich weiß, du wirst enttäuscht sein. Ich weiß du wirst dich jetzt fragen warum. Deswegen schreibe ich dir diesen Brief.

Zuerst mal, wollte ich mich bei dir bedanken. Für alles, was du je für mich getan hast. Für die Gespräche, dafür das ich mit dir so wunderbar reden konnte. Dafür, dass du immer für mich da warst, wann immer ich dich gebraucht habe. Wir haben oft über Freiheit gesprochen, dass war es was ich mir immer gewünscht habe, und das wusstest du. Es war etwas, was mir niemand geben konnte, nicht einmal du.

Wenn du das hier liest ist es zu spät, aber das weiß du bestimmt.

Ich möchte, dass du weißt es ich das für mich getan habe. Ich möchte, dass du verstehst, dass ich nie vor hatte dich zu verletzen. Und du wirst auch verstehen, dass ich jetzt bestimmt glücklich bin.

Das wolltest du doch oder? Du wolltest, dass ich glücklich bin..

Ich gebe dir einen Tipp.

Erfülle dir deine Träume so lange du noch kannst. Lass dich nicht einsperren, sowie ich. Sei frei. Für uns beide. Das wünsch ich mir von dir, für dich und für mich.

Du hast nichts zu verlieren.

Ich glaube an dich und vertraue dir.
 

Ich liebe dich ~

Youko.
 

Tausend Tränen fließen.

Du hast nichts zu verlieren.

Ja genau. Jetzt nicht mehr. Das was er mal geliebt hatte war weg, für immer. Das klang so unendlich. So.. beschlossen. Unveränderlich. Und das war es auch.

Für Youko gab es nicht schönere als die Freiheit?

Und er? Was war mit ihm? Er liebte zwei Dinge. Sie und die Musik.

Ja.

Der Tee war bereits kalt, als er sich vom Bett erhob, steif er ausersehen die Tasse um. Ein roter Fleck beschmutze das Lacken.

Er würde ihren und seine Traum zusammen leben. Er würde frei sein und Musik machen.

Eilig packte er ein paar Sachen zusammen, doch das wichtigste war seine Gitarre. Ob es unüberlegt, leichtsinnig oder absolute Dummheit war? Ganz sicher alles 3.. aber..

Könnte er ohne Youko glücklich sein? Ohne Musik?

Niemals. Warum dann nicht Dinge tun die nicht in den Normbereich passten? Wozu sollte er sich an die ’Regeln’ halten, wenn sie ihn doch sowieso nichts nützen?

Sie hatte sich schließlich auch nicht dran gehalten. Sie hatte ihn verlassen, weil sie es für das richtig hielt, ihr Leben frühzeitig zu beenden. Dass das keine Ausrede war, war ihm klar, doch hatte er irgendwo das Gefühl etwas Richtiges zu tun.

~

Er sah auf die Uhr. 21:07 Uhr.

Er würde vielleicht doch er Morgenfrüh losgehen. Seine Eltern kämmen, wenn überhaupt erst am Abend. Sollte er ihnen vielleicht eine Nachricht da lassen? Etwas wie, dass sie sich keine Sorgen machen mussten, dass er sie lieb hatte?

Mussten sie das den wirklich nicht? Hatte er sie lieb?

Er würde diesen Gedanken weiter vorführen, wenn er drauf die passenden Antworten hätte. Langsam ging er in seinem Zimmer auf und ab. Kaoru musste er noch bescheid sagen. Ja.

Aber nicht heute. Heute war Weihnachten, da wollte er sich bestimmt nicht stören lassen. Er konnte das verstehen. Obwohl Kao ihm angeboten hatte Weihnachten mit ihm zu verbringen, hatte er danken abgelehnt. Er hatte was Besseres vorgehabt… hatte.

Oh man. War ja schlimm wie er hier im Selbstmitleid versank, dabei hätte es ihm eigentlich klar sein müssen.

Er wusste wie Youko dachte, was sie tat, wenn ihr niemand über die Schulte sah. Er hat es gehasst!

Er ging zum Fenster und sah hinaus. Es schneite immer noch leicht. Würde er in Zukunft mehr Glück haben?

~
 

Kyo folgte den beiden Anderen stumm. Er hatte immer noch Hunger.

Wie schafften die Beiden das nur?

Sie waren bestimmt schon eine halbe Ewigkeit unterwegs, dabei redeten sie nicht viel. Das war gut, ihm war sowieso nicht nach reden zu mute. Sie liefen durch verschiedene Straßen, wo mal mehr Mal weniger Menschen unterwegs waren.

Irgendwann standen sie dann vor einem kleinen Wohnblock.

Die Haustür unten war kaputt, also konnte Jeder zu jeder Zeit rein und raus.

Im Treppenhaus konnte sie hören, wie sich zwei Menschen zu streiten schienen. „Oh ja da sind wir nun.“, sagte Kai und schüttelte den Kopf. „Scheint als hätten unsere Prinzessinnen wieder eine ihrer kleine Auseinadersetzungen.“

Kai öffnete die Tür. Die Beiden gingen hinein. Kyo blieb im Treppenhaus stehen. Ihm war nicht wohl bei der Sache.

Die Stimmen verschwanden und ein irgendein Typ mit längeren hellbraunen Haaren lief mit wütendem Blick an ihm vorbei. Jetzt war es still. Er wusste nicht ob er rein gehen sollte, reingehen durfte. Hatte man ihn eingeladen? Eigentlich nicht direkt, oder doch?

Er sah sich um. Die Wände waren weiß, sah so als wäre erst kürzlich frisch gestrichen worden, denn dem Boden und der Decke konnte man die verlangenden Jahre deutlich ansehen. Draußen dämmerte es schon, sie waren wirklich den ganzen Tag auf den Beinen gewesen. Er war müde, hungrig, in eine Stadt in der er sich ohne Hilfe sofort verlaufen würde, bei Menschen die er gerade mal einen Tag kannte. Er hatte Angst. Klar, wer hätte das nicht, aber er hatte sich das ja auch selbst zuzuschreiben. „Ehm.. du musst da nicht fest wachsen, kannst ruhig reinkommen.“

Vor ihm stand plötzlich ein Typ, mit blauen Haaren, der ihn freundlich anlächelte. „Ehh ja.“

~

Drinnen gab es nicht viel, was man hätte beschreiben können.

Einen großen Raum mit Tisch, ein paar Stühle, eine kleine Küche, und eine aufgeklappte Schlafcouch. Ein kleines Badezimmer und noch irgendein verschlossener Raum.

Sehr schön, sah das nicht aus.

Kai saß auf einem der Stühle und war in Gedanken versunken, Ruki unterhielt sich mit irgendjemand, der auch blonde Haare hatte. Der Blaue, dessen Namen er noch nicht kannte, sah ihn an und hinten in der Ecke saß noch ein Mädchen, was auf einer Gitarre rumzupfte.

„Ich bin übrigens Toshiya.“

Stellte sich der Blauhaarige vor. „Kyo richtig?“

„Öh.. ja.“ Glaubte er jedenfalls.

„Wie schön.“ Er lächelte wieder. „Dann sind wir ja ab jetzt noch eine mehr.“ Er schien sich zu freuen.

„Magst du lieber schlafen oder soll ich dich hier ein bisschen rumfrühren?“

Ein Nicken, er wollte nicht unfreundlich sein.

„Weißt du zufällig, wo ich hier was zu Essen herbekomme?“

Toshiya grinste jetzt noch mehr. „Ach so klar. Jetzt wo du’s sagst. Wollen wir uns zusammen etwas besorgen?“ Kyo wusste nicht wirklich wie er sich verhalten sollte. Er fühlte sich fremd.

Sein Gewissen hörte nicht auf an ihm zu nagen. War es richtig? Was wollte er überhaupt noch mal hier?

~

Sie liefen ungefähr 5 Minuten. Er war fertig, fertig mit den Nerven, am Ende seiner Kraft. Toshiya blieb plötzlich stehen. „Alles okay mit dir?“

„Ja..“

Am liebsten würde er hier und jetzt anfangen zu weinen.

„Wenn du magst kannst du hier auf mich warten.“

Kyo setzte sich auf den Boden und atmete einmal tief durch.

„Ich warte.“, sagte er. Toshiya nickte und ging.

Inzwischen war es wieder dunkler geworden

Ob seine Eltern nach ihm suchen würden? Hatten sie die Polizei informiert?
 

~

Das Schellen läutet das Ende der Pause ein. Ganz langsam ging er die Treppen nach oben. Er wollte nicht unbedingt der Erste sein.

Als er um die Ecke ging und den Klassenraum betrat, lagen seine Sachen überall auf dem Boden zerstreut. Stifte, Bücher, Papiere.

Er ging und sammelte sie auf. Ignorierte sie, die Blicke, die Sprüche.

Schmerz erfüllte sein Gesicht. Sein Rücken tat weh, genau da wo er ihn getreten hatte. „HAHA du Looser!“

„Kauf dir mal ordentliche Sachen!“ Es tat weh. Es war ihm unangenehm, wie sie ihn alle anstarrten. Er stand auf und wollte sich an seinen Platz setzen, doch hatte kein Stuhl. Sie fingen an zu lachen, stellten sich um ihn herum.

„Ohhh..“ machten sie. Verspotteten ihn. Von weiter hinten schmiss ihm jemand einen Stift an den Kopf. „Du hast ja gar keine Freunde!“, sagte ein Mädchen zu ihm. Er war überfordert, wusste nicht was er antworten sollte.. „Ja. Deswegen macht es auch so Spaß ihn zu ärgern.“, sagte einer der Jungs. „Niemand der dich beschütz, so allein.“ Er tat so als müsse er weinen. Schupste ihn zur Seite.

„Entschuldigung aber ich muss hier durch!“, die Anderen lachten wieder. „Bei dem musst du dich nicht entschuldigen!“

„Ach ja hast recht.“ Wieder kam er auf ihn zu, schuppste ihn dieses mal so stark, dass er gegen den Tisch fiel.

Er wehrte sich nicht dagegen. Wozu auch? Er hatte doch sowieso keine Chance. Als er aufstehen wollte, stieß er sich den Kopf, an der Tischplatte. „Phaha! Du bist ja wirklich n Trottel!“

..
 

~
 

„So da bin ich wieder, ich habe.. Hallo?`“

„Eh?“ Toshiya guckte ihn verdutz an. „Bist du noch da?“, fragte er.

„Eh ja.“ „Nicht grade redegewandt, oder?“, lachte er.

„Oh man, na ja du musst ja auch nicht. Bist sicher müde und so. Ruki und Kai waren doch in Kyoto oder? Kommst du daher?“

Kyo nickte. Zu gerne würde er sich mit Toshiya unterhalten, aber dazu fehlte ihm jetzt eindeutig die Kraft. Er verstand das wohl und fuhr fort. „Also ich hab hier 2 Brötchen für dich. Ich hoffe das reicht fürs erste. Wir müssen Morgen mal gucken, im Moment bin ich ein bisschen knapp dran, was Geld angeht.“ Er grinste.

Das tat er wohl genauso gern wie Kai.

Danken nahm Kyo die Brötchen entgegen. Irgendwann würde er sich dafür revanchieren.
 

~
 

Bei Die ~
 

ca. 10:00 Uhr. ~ 25.12
 

Er hatte alles. Einen Rucksack mit Klamotten, Schlüssel, Geld und etwas zu Essen. Perfekt. Das wichtigste, seine Gitarre, hatte er auch schon bereit auf sein Bett gelegt. Er hatte sich dazu entschlossen seinen Eltern einen einfachen Zettel dazu lassen, auf dem stand, dass sie sich keine Sogen machen müssten, dass er sich melden würde. Das musste reichen. Er war schließlich volljährig und damit alt genug um auf sich selbst aufzupassen.

Wenn Youko sich das von ihm wünschte, dann würde er es auch tun.

Noch einmal kontrolliert er ob es wirklich alles hatte. Ja, er war soweit.

Eilig nahm er seine Sachen und ging, schloss die Haustür ab und verstaute seinen Schlüssel im Rucksack.

Sein erster Halt würde Kaoru sein. Irgendjemand musste ja wissen, was er vorhatte und auf ihn konnte er sich verlassen. Da war er sicher
 

Es war der erste Weihnachtsfeiertag, es war recht frisch, zum Glück hatte er noch warme Sachen mitgenommen.

Völlig entschlossen, schellte er an. Er hätte den Klingelknopf auch blind gefunden, der dritte von unten in der zweiten Reihe von Links. Es summte und Die legte sich gegen die Tür um sie zu öffnen.

Er eilte die Treppen nach oben, warum er es so eilig hatte wusste er nicht genau. Vielleicht war es die Anspannung. Was würde Kaoru sagen, wenn er ihm davon erzählen würde? Schon allein das Youko tot war.

Sie war der Grund. Sie war der Grund für das was er gerade tat. Es war das Richtige.

Als er oben angekommen war, stand Kaoru schon in der Wohnungstür.

„Was machst du denn so früh hier?“ fragte er verschlafen.

Das Die ihn aus dem Bett geklingelt hatte, konnte man ihm deutlich ansehen. Seine Haare waren total verwuschelt und er hatte merkliche Schwierigkeiten damit, seine Augen offen zu halten.

„Ich öh..“ wollten sie das wirklich im Flur besprechen?

„Ach komm rein.“, kam er ihm zuvor. Kao hielt ihm die Tür auf, sodass er gerade an ihm vorbei in dessen Zimmer gehen konnte.

„Bitte sei leise, meine Eltern schlafen noch.“

„Oh okay.“
 

~
 

Kao schloss die Zimmertür und legte sich sofort wieder auf sein Bett. Die wiederum holte sich einen Stuhl und setzte sich ihm gegen über.

Misstrauisch musterte Kao Die’s Gepäck.

„Sag mal willst du auswandern?“, fragte er skeptisch.

Die sah ihn ausdruckslos an, sagte nichts.

„Ne jetzt ohne Scheiß, was hast du vor? Oder willst du hier einziehen?“

„Ich möchte hier weg Kao.“

Kaoru richtet sich auf. „Wie weg?“

„Weg von hier eben.“ Sein bester Freund lachte.

„Verarsch mich nicht, was ist los?“

„Ich möchte weg. Mit der Schule bin ich fertig, ich kann jetzt machen was ich möchte.“ Trotz, dass er sich noch nicht sicher war, wie er fortfahren wollte, versuchte er, möglichst überzeugend zu klingen.

„Wolltest du dir nicht eigentlich eine Ausbildung suchen, oder so was in der Art?“ Immer noch lag Skepsis in seinem Blick.

„Oder ist es wieder das mit der Musik?“

Klar wusste er davon.

„Ja. Du kennst meinen Traum und nebenbei kenn ich auch deinen.“

Seine Stimme zitterte leicht.

„Manchmal passieren so Dinge, die einen eigentlich völlig aus der Bahn werfen würden.“ Er machte eine Pause.

„Aber manchmal ist es so, dass gerade diese Dinge der Auslöser dafür sind, dass man sein Leben plötzlich ganz anders sieht.“

Kaoru erwiderte darauf nichts und Die wusste nicht, was er dem noch hinzufügen sollte. Kaorus Schweigen irritierte ihn. Er hatte sich das leichter vorgestellt, „Glaubst du ich habe Lust darauf meine Leben damit zu verbringen über mein Wünsche und Träume zu reden ohne auch jemals versucht zu haben etwas dafür zu tun?“

Die Worte sprudelten so ruhig aus ihm raus, dass er sich selbst darüber wunderte.

Kaoru setzte sich so, dass er ihn jetzt gerade angucken konnte.

Er hatte jedes einzelne Wort verstanden. Er fühlte sich überrumpelt und wusste nicht wie er reagieren sollte.

„Und jetzt willst du weg, weißt aber nicht wohin?“ Stellte er fest und legte den Kopf leicht schief, blickte sein Gegenüber eindringlich an.

„So ungefähr.“

„Was sagt Youko dazu?“

„Nichts.“

..

Es war nicht so, dass es ihn nicht berührte, doch konnte er dieses Gefühl der Trauer oder des Verlustes noch nicht wirklich einordnen. Es wirkte alles so irreal, so als ob dies alles nur ein böser Traum wäre. Er musste es nicht erzählen. Er würde es sowieso irgendwann erfahren.

„Ey komm. Du verarscht mich doch. Ich glaub dir ja, dass du nicht tatenlos rum sitzen willst oder kannst. Aber du kannst mir nicht erzählen, dass du so leichtsinnig und dumm bist um Hals über Kopf irgendwelche dämlichen Aktionen zu starten, ohne das Youko dazu etwas sagt. Das kannst du mir einfach nicht erzählen!“

Ohne Frage er mochte Die. Immerhin kannten die beiden sich schon einige Zeit und waren gut befreundet. Aber so eine Lüge konnte er ihm hier nicht bieten.

Die kippelte nervös auf dem Stuhl. „ Ich möchte nur, dass du es weißt. Ich möchte mir meinen Traum erfüllen. Denk daran was du willst. Denk daran, was wir uns versprochen haben, dass wir es gemeinsam schaffen. Wir haben denselben Traum, deswegen dachte ich du würdest mich verstehen.“

Wieder tritt eine kurze Stille zwischen sie. Niemand wollte sich mit dem Anderen streiten, aber auf eine gewisse Art waren sie beide überfordert.

„Ich bin aber nicht so besessen wie du und ich renn nicht einfach drauf los und hoff, da irgendwie durch zu kommen. Versteh mich, was soll ich dazu sagen?“

„Gar nichts.“

Die schob den Stuhl zurück und stand auf.

„Du musst gar nichts dazu sagen. Ich wollte nur, dass du weißt, dass es mir gut geht.“

Er nahm sich seine Sachen und ging zu Tür.

Kaoru schwieg. Manchmal war sein Freund eine Nummer zu kompliziert für ihn.

„Vielleicht schaffen wir es ja auch irgendwann zusammen, mal sehen.“ Die Tür wurde ins Schloss gezogen und kurze Zeit später auf die Wohnungstür.

Das nächste was Kaoru tat war schlafen, würde später aufwachen, würde er feststellen, dass er das alles nur geträumt hatte.
 

~
 

Irgendwo in Tokyo
 

ca. 21:00 Uhr immer noch 25.12
 

Der Abend war kalt. Mitten auf einer Kirchentreppe saßen drei Jugendliche und unterhielten sich. Reita zog an seiner Zigarette und reichte sie an Ruki weiter, welcher sich an ihn gelehnt hatte.

„Weißt du, du bist ne richtige Frostbeule.“ Klang eine Mädchenstimme an seine Ohren.

„Ach ja? Du bist doch nur neidisch! Wenigstens heul ich nicht immer rum, wenn Ruha einen seiner schlechten Tage hat!“

„Ach halt die Klappe, Ruki!“

Reita musste lachen. „So gern ich eurer Unterhaltung weiter zuhöre möchte, würde ich sagen, dass wir uns so langsam auf den Weg machen sollten.“

Ruki kuschelte sich noch dichter an ihn. „Mir ist kalt Rei-chan.“

„Du bist echt n Waschlappen!“, rief Aimi und stand schwungvoll auf.

„Wenn ich nicht wüsste, dass ihr Geschwister seit, würde ich euch glatt für Schwul halten.“

Ruki drückte die Zigarette aus. „Ich sag ja, du bist neidisch.“

„Pah!“

Das Mädchen lief die Stufen hinunter.

Auch die beiden Anderen erhoben sich und folgten ihr. Sie gingen zu einer öffentlichen Toilette, Reita reichte ihr seinen Rucksack.

„Beeil dich!“, sagte er.

„Wessen bescheuerte Idee war das hier eigentlich?“, fragte Aimi ironisch. „Jetzt mach schon.“

Ergebend ging sie rein. Die beiden Jungs warten davor.

„Haha, wenn das klappt bin ich gut.“, sagte Ruki stolz.

„Hoffen wir es.“, gab der Blonde zurück.

„Und Toshiya muss mir einen Tag jeden Wunsch erfüllen!“

Hä?

„Warum das denn?“

„Wir haben gewettet!“, verkündete der Kleine stolz.

„Allerdings muss ich mir die Haare grün färben, wenn es schief geht.“, fügte er leicht geknickt hinzu.

Wah! Die Vorstellung gefiel Reita. „Ihr und eure komischen Wetten, total bescheuert.“

„Nur weil du dich nie traust!“ Ruki piekte ihn in die Seite.

Au ja. Niemals.

„Man sieht das nicht total bescheuet aus?!“

Aimi kam wieder zurück uns stellte sich provokant vor die Beiden.

Ruki konnte nicht anderes, er musste bei dem Anblick einfach los lachen.

„Öh.. sieht nett aus.“, sagte Reita freundlich, war allerdings auch ernst gemeint.

„Ich sag es gern noch mal… Diese Idee ist einer der dümmsten die du bis her hattest!“ Sie sah Ruki böse an. „Du hättest ja nicht mitmachen müssen.“ Warf der Blonde ein.

„Wolltest du etwa Ruha in diese Klamotten stecken?!“

„Jetzt kommt. Umso schneller wir anfangen, desto schneller haben wir es hinter uns.“

„Wir? Wohl eher ich.“, sagte sie bestimmend. Blieb ja sowieso an ihr hängen, ob ’der Plan’ den sich der Zwerg bestimmt beim letzen Haareblondieren ausgedacht hatte gut ginge. Das tat ihm wohl nicht so gut. Aber Diskutieren wollte sie jetzt auch nicht. Sie wollte beweisen, dass sie es auch schaffen konnte.

Sie gingen um die Ecke bis sie vor einem kleinen Restaurant standen.

„Und was sag ich, wenn jemand frag was ich da mache?“

Unsicher drehte sie sich noch mal um.

Reita schob sie in Richtung Restaurant. „Dann sagst du, dass du mit deinen Eltern da bist, geh schon!“

Sie ging rein. Tatsächlich.

„Man könnte es jugendlichen Leichtsinn nennen, aber ich finde es verdammt witzig.“
 

~
 

Irgendwo anders in Tokyo ca. 21:30 Uhr
 

„Der schläft wie n Stein.“

„Ruha lass ihn zufrieden.“ Es war dunkel, nur das Licht eines kleinen Teelichtes herhellte den Raum schwach.

„Findest du das gut, dass wir wieder einer mehr sind?“

„Warum fragst du?“, Toshiya sah in die Flamme des Teelichtes, beobachtet wie es sich bewegte, wenn er es anpustet.

„Ich find es wird ein bisschen eng hier.“

Toshiya seufzte. „Komm schon. Als wäre das unser größtes Problem, außerdem geh ich die Tage auch wieder nach Hause.“

Uruha zuckte mit den Schultern, setzte sie zu Toshiya an den Tisch.

„Wo kommt er überhaupt her?“

„Ruki und Kai haben ihn mitgebracht.“

„Ah.“ Er sah den kleineren an, wie er zusammen gerollt auf dem Sofa lag.

ca. 19:00 Uhr. 25.12 ~
 

Gelangweilt saß Kaoru auf seinem Bett und starrte zum Fenster hinaus.

Nichts Spannendes geschah, nichts was ihn davon abhalten könnte, an das Gespräch von heute Morgen, denken zu müssen.

Der Schnee war zu Regen geworden und prasselte an sein Fenster, er sah weiter raus.

Am liebsten wäre er heute Abend weg gegangen, aber irgendwie fehlte ihm die nötige Motivation. Er fühlte sich schlecht. Dabei wusste er gar nicht wirklich warum.

Das Geräusch welches der Regen an seiner Fensterscheibe erzeugte, wurde durch das Klingen des Telefons übertönt.

Er hörte wie seine Mutter den Hörer abnahm, wie sie sprach und schließlich wie sie sich seinem Zimmer näherte.

~

„Für dich.“, sagte sie und reichte ihm den Hörer, machte danach keine Anstallten, sein Zimmer zu verlassen.

„Ja?“, meldet er sich.

Seine Mutter stand, neben seinem Bett die Arme verschränkt und sah ihn aufmerksam an.

„Hallo Kaoru.“ Ganz klar, Dies Mutter.

..

„Weißt du wo Daisuke ist?“, ihre Stimme klang komisch.

„Nein. Tut mir Leid, ich weiß nicht wo er ist.“

Obwohl er wieder zum Fenster raus sah, spürte er den Blick seiner Mutter im Nacken.

„Kaoru..“

Er spielte mit dem Zipfel seiner Bettdecke.

„ Kaoru du bist sein bester Freund. Dir oder Youko muss er gesagt haben, wo er hingeht, nur bei ihr geht niemand ans Telefon. Er hat einen Zettel dagelassen. Wo ist er?“

Sein Herz fing jetzt immer schneller an zu schlagen, so langsam machte er sich doch Sorgen.

„Ich schwöre, ich weiß nicht wo er ist!“

„Kaoru!“

Gott ja er wusste wie er hieß.

Seine Mutter sah ihn jetzt streng an.

„Das ist nicht mehr lustig! Wenn du was weißt, sagt du das jetzt.“

Es klang wie ein Befehl… es war sogar einer. Mit einer Hand hielt er das Telefon mit der anderen, drehte er immer noch am Zipfel seiner Bettdecke rum.

Die hatte ihn nicht gebeten nichts zu sagen, aber heißt das automatisch, dass er es jetzt ausplaudern durfte?

Obwohl.. eigentlich wusste er ja wirklich nichts. Das Gespräch hatten sie ja leider frühzeitig beendet. Verdammt.

„Ich weiß wirklich nichts. Aber so bald er sich bei mir meldet, sag ich bescheit.“

„Okay, danke.“ Sie legte auf.

~

Seine Mutter stand immer noch an derselben Stelle.

„Ich weiß, dass du was weißt.“

Ihr Blick, war weder sauer noch enttäuscht. Nicht so wie er es eigentlich erwartet hatte.

„ ich weiß das er heute Morgen hier war. Das war ja nicht zu überhören. Ich hoffe ihr oder vielmehr du, hast einen guten Grund zu lügen. Ich werde mich da nicht einmischen.“

Sie nahm ihm das Telefon aus der Hand und verschwand aus dem Zimmer.

~

Immer noch fielen Regentropfen auf die Fensterscheibe, dessen Geräusch wieder das Zimmer erfüllte.

Hatte er gelogen?

Er richtet sich auf. Lüge hin oder her. Er musste wissen, was los war. Er machte sich Sorgen und war sich sicher, dass diese nicht unbegründet waren.

Er zog sich seine Jacke und Schuhe an.

„Wo willst du hin?“, fragte seine Mutter, als er and er Küche vorbei ging. „Weg.“ Déjà-vu.

Sie sah ihn mahnend an. „Die suchen.“

Er ging davon aus, dass sie sich damit zufrieden geben würde.

Und er hatte Recht.

„Ist okay, und melde dich, wenn es später wird.“

„Jo.“

Er verließ die Wohnung und ging ein paar Schritte die Straße hinunter.

Er würde einfach erstmal zu Youko gehen. Die meinte zwar sie hätte dazu nichts gesagte, aber das hieß ja noch lange nicht, dass sie nicht wusste wo er war.

Es Regnete immer noch. Er hasste dieses Wetter, dass war einfach ekelig.

~
 

2 Jahre zuvor
 

„Hey!“

Kaoru dreht sich um und sah den Jungen mit den roten Haaren von vorhin auf sich zu rennen.

„Warte mal!“

Gerade noch hatte sie im selben Raum gesessen, schon da war ihm der Blick des Rothaarigen aufgefallen.

Er blieb stehen. Keuchend rang Die nach Luft.

„Wohin gehst du?“ Seine Stimme war leiser als gewollt, noch einmal atmete er tief durch.

„Nach hause?“, fragte er irritiert.

Wohin sollte er den sonst nach Schulschluss gehen?

„Ja ich weiß, aber wohin, also wo wohnst du?“

Warum wollte er das wissen?

Erst vor ein paar Tagen war er hier nach Mie gezogen und fand gerade mal den Weg zur Schule und zum Bäcker.

Die lächelte ihn an, irgendwie war er ihm sympathisch.

Kaoru erkläre so in etwas wo er wohnte und Die nickte nur.

„Cool, das ist bei mir in der Nähe. Ähm.. hast du Lust noch irgendwas zu machen?“

„Mh.. klar.“

„Cool.“

~

Die Beiden liefen den Weg in Richtung nach hause.. wo auch immer das genau sein mag.

„Sag mal...“ fing Kaoru an zu reden, irgendwas wollte er sagen, damit sie nicht so stumm nebeneinander hergingen..

„Warum hast du mich eigentlich vorhin angesprochen?“

„Weiß nicht.“ Die zuckte mit den Schultern. „Wollte dich einfach kennen lernen.“

„Ach so.“ das nahm er so hin.

Kaoru beobachte Die von der Seite. Er war einer der Erste, die mit ihm gesprochen hatten, seit er hier war.

„Ich mag deine Haare!“, sagte er plötzlich.

Eigentlich wollte er diesen Gedanken gar nicht laut äußern.

„Ja ne?“, gab Die zurück und grinste, schüttelte seine Kopf, sodass sie ihm wirr in Gesicht hingen.

Kaoru lachte. Irgendwie mochte er ihn.

Auf einmal blieb Die stehen und sah ihn an...

„Deine könnten eigentlich auch etwas Farbe vertragen.“

Er beugte sich ein Stück vor um sie genau begutachten zu können.

Sie waren schwarz, lang und glatt.

„Lila wäre vielleicht nicht schlecht.“

~

„Wirklich.. also ich bin überzeugt!“ Die sah ihn gespielt zweifelnd an.

„Bist du sicher?“, verunsichert sah er sich im Bad um. Hätte er sich vielleicht doch nicht so leicht überreden lassen sollen? Innerlich betet er, dass man ihn nicht für sein unüberlegtes und vielleicht etwas zu schnelles zustimmen, bestrafen würde.

„Ne echt. Soll ich sie dir föhnen oder machst du das selbst?“

„Ist okay, ich mach das.“

Die nahm den Föhn und reichte ihn rüber.

Noch mal sah er Kaoru mit diesem einen Blick an, wo man sich echt nicht sicher sein konnte, ob er sich jetzt über ihn lustig machte um in zu verunsichern oder ob er einfach spaß daran hatte seine Mitmenschen zu quälen.

Was es auch war, jetzt wäre es eh zu spät. Seufzend nahm Kao ihm den Föhn aus der Hand. Wie konnte das passieren?

Als er heute Morgen aufgewacht war, ist er ohne die leiseste Vorahnung aufgestanden und mit eine ordentlichen Portion Demotivation zu Schule gegangen. Zwar nicht auf geraden Wege, aber angekommen war er ja dennoch. Jetzt saß er hier. Super Sache.

Er fing an sich die Haare zu trocknen, währen Die aus dem Raum verschwand. Irgendwie war er doch froh ihn kennen gelernt zu haben, würde sicher nicht langweilig werden.
 

.. Als Die wieder kam, saß Kao immer noch auf dem Badewannenrand, nur waren seine Haare jetzt trocken.

„Und?“

„Ich hab’s noch nicht gesehen.“, gab er zu und spiele mit einer der Strähnen. drehte sie immer wieder um seien Finger.

„Los! Jetzt schau’s dir an. Ich find es gut.“

Vorsichtig stand er auf und trat zum Spiegel.

„Bist du sicher, dass ich da reingucken sollte?“

„Ja!“

..

„Krass..“

„Hab ich doch gesagt oder?“

Die stand lachend neben ihm, wären Kaoru damit beschäftigt war seine neue Haarfarbe zu betrachten. „ Ich mag’s!“

Die nickte. „Und jetzt frisier ich sie noch!“

~
 

Der Wind brachte die Baumkronen bedenklich zum wackeln.

Es hatte stärker angefangen zu regnen und in der Ferne braute sich ein Gewitter zusammen. Hätte er doch nur einen Schirm mitgenommen.

Endlich hatte er das Haus erreicht.

Er drückte auf die Schelle und wartet, dass ihm jemand öffnete.

Nichts.

Wieder klingelte er.

Das konnte doch jetzt nicht wahr sein..

„Entschuldigung?“

Eine junge Frau, lief am Haus vorbei und hielt an als sie ihn sah.

„Wollen sie zu jemand bestimmtes?“, fragte sie.

Kaoru drehte sich um und lief der Frau entgegen.

Er hatte sie schon öfter hier gesehen.

Sie hielt ihm ihren Schirm entgegen, sodass er auch darunter Platz hatte.

„Ja ich wollte eigentlich so Youko, sie wohnt hier und..“

Die Frau sah ihn erschrocken an.

Sie strich sie die Haare aus dem Gesicht, sah kurz auf den Boden und ihm dann in die Augen.

„Du weißt das nicht?“

„Was?“

„Das Mädchen war gestern.. ähm..“

Sie schwenkte ihren Blick kurz zum Hause, dann wieder zu ihm.

„Ich weiß nicht ob ich dir das sagen soll.“

Die ganze Sache verwirrte ihn immer mehr.

„Ich bin ein Freund, und es ist verdammt wichtig. Was war gestern?“

„Das Mädchen ist gestern verstorben.“

Mit einem Mal konnte er den Regen der zuvor laut auf den Schirm prasselte nicht mehr hören.

Nein.

„Mehr kann ich ihnen leider auch nicht sagen.“

Die Frau guckt entschuldigend auf den Boden.

„Okay ist gut, danke.“

Er dreht sich weg und ging. Die Frau sah ihm noch kurz hinter her, setzte dann aber auch ihren Weg fort.

Mit den Händen in den Hosentaschen ging er weiter die Straße runter.

Er musste hier weg.

Er lief schnell, einfach immer gerade aus.

Er fühlte sich schlecht. Hatte Die das gewusst?

Er rannte fast, wusste aber immer noch nicht wohin überhaupt.

In seinen Augen bildeten sie Tränen. Irgendwann wurde er langsamer, er konnte nicht mehr. Völlig außer Atem blieb er an einer Hauswand stehen und schnappte nach Luft. Sein Herzschlag raste, auf einmal fühlte er sich ganz alleine. Wie damals, als er hier noch niemanden kannte. Die und Youko waren hier seine ersten Freunde gewesen. Nun waren Beide auf eine gewisse Art und Weise weg.

~

Auf der Straße fuhren die Autos an ihm vorbei, ein paar Menschen kamen ihm entgegen. Die Geschäfte hatten wegen der Feiertage alle geschlossen und der Regen wollte einfach nicht aufhören.

Wenn Die es gewusst hatte.. war er deswegen gegangen? Und wenn nicht? Was war, wenn er von nichts ne Ahnung hätte.

In seinem Kopf drehte sich alles. Er wusste überhaupt nicht was er tun oder vielmehr was er denken sollte.

Wieder nach hause? Nein, er würde nur da sitzen und nachdenken.

Weiter suchen. Aber wo?

Er lief weiter, vorbei an den Menschen, den Autos, den Geschäften.

Er lief einfach weiter, in der Hoffnung eine Lösung zu finden.

Er würde einfach versuche ihn anzurufen. Er nahm sein Handy und wählte Die’s Nummer.

Das Warten kam ihm wie eine Ewigkeit vor.

~ Der Gewünschte Gesprächspartner ist vor-

Er legte auf.

..
 

~

Irgendwo in Tokyo :D
 

ca. 22:00 Uhr.
 

„Ey Totchi!“

Ruki kam ins ’Wohnzimmer’ gestürzt, grinsend und voller Elan.

„Ich hab gewonnen!“, sagte er stolz, stolperte dabei fast über seine eigene Füße, als er auf Toshiya zu lief.

„Was hast du?“. Er sah in nur kurz von der Seite an und konzentriert sich dann wieder auf seine Fingernägel.

„Schwarz?“, fragte Reita, welcher ebenfalls den Raum betrat.

„Nein Dunkelblau.“

„Nett.“ Reita setzte sich auf das Sofa, neben den immer noch schlafenden Kyo.

Rukis Grinsen wich einem genervten Blick.

„Du und dein Blau..“, zischte er.

Toshiya hielt seine Hand ein Stück weg und betrachtet sein Werk.

„Was ist? Ich mag blau eben!“

„Tzz.“ Der kleine lies sich auf ein der Stühle fallen.

„Ich find das Zeug stinkt.“, sagte er uns starrte dabei auf das kleine Fläschchen. Es wirkte als versuche er es mit seinem Blick aufzulösen.. oder so.

„Wenn du magst, kann ich dir auch mal die Nägel lackieren.“,

„Das wagst du dich nicht!“

Verdammt! Das konnte doch nicht wahr sein. Da hatte er einmal eine Wette mit Toshiya gewonnen und es interessierte ihn kein Stück.

Würde man ihn jemals ernst nehmen?

„Wo wart ihr eigentlich?“

Uruha hatte das ganze nur stillschweigen beobachtet, wollte ab schon wissen, wo die Beiden die ganze Zeit gewesen waren.

Bähm. Jetzt fiel Ruha ihn auch noch in den Rücken und wechselte das Thema. ’Verloren’ murmelte Ruki mehr in Gedanken, als dass er es aussprach. Er musste dringend an seinem Durchsetzungsvermögen arbeiten.

Reita versuchte Ruha die Sache zu erklären:

„Wir waren mit Aimi bei diesem Restaurant und..“ „Hey Totchi! Geh nicht weg, du hast die Wetter verloren!“

Toshiya hatte die Flucht ergriffen und verlies eilig den Raum.

„Jaa..“ Doch der Rest wurde ignoriert und er war weg.

„Ey!“ Beleidigt ging Ruki ihm nach. Das konnte doch alle nicht wahr sein.

~

Reita und Uruha sahen den Beiden nur mit einem Kopfschütteln und unverständnisvollen Blicken hinterher, bis sie ihr Gespräch fortsetzen.

„Wir waren da, weil Aimi mal sagte, dass sie die Taschen einer Frau die zufällig an uns vorbei ging gern haben wolle. Daraufhin meine Ruki, dass sie so eine eh nie bekommen würde und du kennst die Beiden, verwickelte sich dies in eine Endlose Diskussion. Naja um es kurz zu erklären, Ruki sagte, dass die Frau öfter in diesem Restaurant essen würde und sagte aus Spaß sie könne sich ja mal richtig Mädchenklamotten besorgen und um zu beweisen, dass sie sich so was trauen würde.“

„Du meinst, er sagte, sie solle ihr die Tasche klauen?“

Uruha sah in skeptisch an. Was redete der Blonde da?

„Ja ich weiß, total bescheuert, eigentlich war das auch nur ein dummer Spruch um sie zu provozieren, aber sie hat das trotzdem total ernst genommen.. Ja und da waren wir heute halt.“

„Und was kam dabei raus?“

Manche seiner Freunde, waren ja schon irgendwie bescheuert.

„Einiges!“ grinste Reita.

„Und Ruki rennt jetzt Totchi hinterher, weil sie gewettet haben, ob sie es schafft oder nicht?“ Wie gut er sie doch schon alle kannte.

„Ja genau.“ Bescheuert..
 

~
 

Die ~ 22:00
 

„Yuu?“

„Hey!“ Der Schwarzhaarige lief auf ihn zu und umarmte ihn.

„Wie geht es dir?“

„Gut und selbst?“, er kratze sich verlegen am Hinterkopf.

„Jo ganz gut, sag mal. Warum muss ich dich so spät noch mal vom Bahnhof abholen?“ Er grinste ihn fragend an.

„Ich ehm.. kann ich dir das auf den Weg zu dir erklären, mir ist nämlich ziemlich kalt.“

„Klar.“

Die Beiden verließen den Bahnhof, machten sich auf den Weg zu Yuu nachhause.

~

„ Also.. Du bist einfach so gegangen und jetzt gerade fiel dir ein, dass du gar nicht weißt wohin und dann rufst du mich an, ob ich dir helfen kann?“ Es war mehr eine Feststellung seitens des Jüngeren.

Aber auch wenn es ihn sehr überrascht hatte, freute er sich Die endlich mal wieder zu sehen.

„Ja.. Danke jedenfalls.“ Er lächelte und kratzte sich kurz an der Nase.

Nun ja. Auch wenn dieser Tag nicht wirklich so verlaufen war, wie er es gern gehabt hätte, hatte er eine Sache doch schon mal geschafft.

Er hatte nun endlich den Mut gefasst etwas zu verändern. Was hieß es schon wenn es etwas wackelig anfing, das würde er auch noch in den Griff bekommen.
 

~
 

Endlich waren sie angekommen und saßen bei ihm im Wohnzimmer.

„Haben deine Eltern, kein Problem damit, dass ich hier bin?“, fragt er. Yuu hatte für sie Beide Tee gemacht und kam gerade wieder ins Wohnzimmer.

„Nene, außerdem sind die heute gar nicht zuhause, sondern bei irgendwelchen Verwandten, wegen Weihnachten und so.“

Danken nahm Die die heiße Tasse entgegen.

„Und du bist nicht mit?“

„Ne ich hatte keine Lust.“ Er grinste und setzte sich mit aufs Sofa.

Die sah runter in seine Tasse. Der Dampf kam ihm entgegen und wurde mit der Zeit immer weniger.

„Danke noch mal.“

„Ja kein Problem, aber.. was hast du jetzt eigentlich genau vor?“

„Ich glaub fürs erste geh in einen andere Stadt, such mir dort ne kleine Wohnung und einen Job um sie zu bezahlen. Und dann… mal sehen.“ Yuu verstand und nickte.

„Ich glaub zu dir würde ein WG besser passen.“

Die sah weiter in seine Tasse.

Die Idee erschien ihm irgendwie gar nicht dumm.

War bestimmt, viel unterhaltsamer, als die ganze Zeit alleine rum zu sitzen.

Diesen Gedanken, würde er weiter verfolgen, aber jetzt wollte er erstmal schlafen.

Er stellte die Tasse auf den Wohnzimmertisch und nahm sich die Decke, die im freundlicher weise bereit gelegt wurde.

Yuu stand auf und macht das Licht aus.

:’D

.. ich musste das Kapitel zwei Mal schreiben, weil es einmal einfach weg war ._.
 

1.5
 

„Guten Morgen!“

Quietschend sprang Ruki auf den noch halb schlafenden, total überforderten Kyo um diesen gleich um den Hals zu fallen und eine schönen Morgen zu wünschen.

„Hey!“

Ruki grinste breit und spielte mit seinem Ring.

„Du musst aufstehen! Es ist schon fast Mittag.“

Grummelnd versuchte Kyo sich auf die andere Seite zu legen, musste allerdings feststellen, dass es sich als schwierig erwies, da der Andere auf ihm saß.

„Geh runter von mir.“, sagte er leise.

Innerlich hatte er schon aufgegeben, das er heute noch könne ausschlafen.

Gegen alle Erwartungen gab Ruki tatsächlich nach und kletterte von ihm hinunter.

Als der Blonde sich schon fast wieder sicher fühlte, dass er nun noch ein paar Stunden wohlverdienten Schlaf finden würde, dass mit dem verdient beschloss er einfach mal so für sich, riss er mit einem Mal die Augen auf.

.. Er brauchte ein paar Sekunden um zu realisieren, dass der Kleine ihm gerade wirklich, einen Eimer Wasser über den Kopf geschüttet hatte.

Ganz langsam drehte er sich wieder um, doch schon als er in der letzten Bewegung kurz inne hielt, lies Ruki den Eimer fallen und nahm die Beine in die Hand.

Er rannte um sein Leben.
 

~
 

Draußen schien die Sonne. Es war angenehm warm, sodass man die Winterklamotten gar nicht mehr brauchte.

„Krass. Du bist auch wach?“

Reita lächelte ihm entgegen, als Kyo auf sie zugelaufen kam.

Es war so was wie ein Marktplatz, direkt vor einer Kirche auf deren Treppenstufen sie den Tag verbrachten.

„Warum sind deine Haare nass?“, fragte Kai.

Kyo Blick sprach Bände.

„Ohh.“, kam die Reaktion von Beiden gleichzeitig.

Kai musste anfangen zu lachen.

„Wir haben ihm gesagt, er solle es nicht tun..“ er holte Luft. „Wo ist er?“

„Keine Ahnung.“ Kyo lies sich neben Reita auf die Stufen fallen.

„Zigarette?“

„Jo.“

~
 

Inzwischen sind einige Monate vergangen.

In dieser Zeit ist nicht sonderlich viel passiert.

Kyo hatte sich in die Gruppe eingelebt. Von Toshiya hatte er nie wieder etwas gehört. Der war irgendwann wieder zurück nach hause und seit dem hatte er nichts mehr von ihm gehört.

Kyo’s Eltern hatten tatsächliche die Polizei eingeschaltet um ihn, nachdem sie ihn gefunden hatten, wieder mit nach hause zu nehmen. Doch er war immer und immer wieder weggelaufen. Irgendwann gaben sie auf.

Manchmal rief er sie an, aber das wurde immer seltener.

Ruki, Reita und Kai waren so etwas wie seine Familie geworden, die Anderen sah er kaum noch.
 

~
 

„Glaubst du Ruki versteckt sich vor dir?“

„Sollte er.“ Kyo nahm einen Zug und blies den Rauch in die Luft.

Er dachte einen Augenblick nach, entschloss ich dann doch zu fragen.

„ Kommt Totchi eigentlich noch mal wieder?“

Reita legte seine Stirn in Falten.

„ Ich weiß nicht. Eigentlich kommt er immer mal spontan vorbei, aber du musst daran denken, dass er ein ganze Stück von hier weg wohnt.“

„Mhm.“
 

Verlassen sah der Blonde in der Gegend herum. Immer das gleiche.

Die gleichen Häuser, die gleichen Leute, manche Tage zogen sich bis ins Unendliche.

~
 

bei Die (:
 

„Hast du alles?“

„Jop.“

„Viel Spaß, wie immer.“ Sie schloss hinter ihm die Tür und er machte sich auf den Weg zu dem Restaurant, in dem er vor ein paar Wochen, endlich eine Job gefunden hatte.

Gott hatte es so gewollt, dies sagte er sich immer wieder, wenn er daran dachte, dass er völlig alleine hier nach Tokyo gegangen war.

Es war als wäre er dem Schicksal in die Arme gelaufen, als er am Nachmittag durch die Straßen ging und ausgerechnet auf Sakiko traf. Ein großer Bekanntenkreis, macht sich halt irgendwann bezahlt.

Problem Nummer eins war also gelöst und jetzt da er auch einen Job gefunden hatte, würde das sicher keine Probleme mehr machen.
 

Die lief die paar Minuten Fußweg, während er darüber nachdachte was er heute nach der Arbeit fürs Abendessen einkaufen müsse.

Sie kochten oft zusammen, sahen Fernsehen oder zockten die Nacht durch.

Er lief über den Platz vor der Kirche, auf dessen anderen Seite sein Arbeitsplatz war.

Wie immer waren dieselben Leute zur gleichen Zeit am gleichen Ort.

Die Omi, die mit ihrem Hund spazieren ging, der Mann auf der Bank, während seiner Mittagespause und die Jugendlichen auf der Treppe, nur heute fehlte einer.

Die ging an ihnen vorbei, einer sah ihm hinterher. Er spürte den Blick in seinem Nacken. Er ging ein paar Schritte weiter bis er sich schließlich zögerlich umdrehte.

Tatsächlich. Der Kleinste von ihnen sah ihm direkt in die Augen, sodass er erschrocken einen Schritt zurück wich.

Langsam dreht sich der Rothaarige wieder um und setzte seinen Weg fort.

Immer noch spürte er diesen Blick, aber noch einmal wollte er sich nicht umdrehen.
 

~
 

bei Kao
 

Mit geschlossenen Augen saß Kaoru in der Straßenbahn, den Kopf an die Scheibe gelehnt, abgeschirmt von den anderen Fahrgästen.

Er dachte an Die und daran wie lange er ihn nicht mehr gesehen hatte.

Nicht mal an Silvester hatte er was von ihm gehört, dabei wollten sie es wie jedes Jahr zusammen feiern.

Die Bahn hielt und ein paar Leute stiegen aus und andere dazu.

Die nächste müsste er raus.

Auch wenn diese Entscheidung gegen seinen Willen getroffen wurde, tat er seine Mutter den Gefallen und gab der Sohn einer Freundin gelegentlich Mathe Nachhilfe. Ein großer Freund der Zahlen war er zwar nicht, dennoch schaffte er es, dass der Kleine wenigstens ein bissen was verstand.

Um ihn herum wirkter alles so still, er machte sich Sorgen um Die und vermissen, tat er ihn auch.

Nicht Einmal hatte er sich gemeldet und er? Er hatte keinen blassen Schimmer wohin er verschwunden war.

’ Er wird wieder kommen… der meldet sich bestimmt irgendwann.’

Das waren die Worte, die er zu hören bekam, wenn er versuchte mit jemanden darüber zu reden. Hilfreich.. wann war dieses Irgendwann?

Manchmal dachte er, es wäre alles nicht so gekommen, wenn er ihn nicht einfach hätte gehen lassen. Oder noch besser.. Ihn einfach nicht so hängen gelassen hätte. Sein schlechtes Gewissen und diese Unwissenheit ließen ihn nicht los und irgendwann würde er noch verrückt werden.

Das konnte doch so nicht weiter gehen.

~

Die Bahn öffnete die Türen und Kaoru lief über die Rolltreppen, raus zu der Wohnung, der Freundin seiner Mutter.

Eigentlich war sein Kopf viel zu voll, als dass er sich jetzt noch auf Mathe konzentrieren könne.
 

~
 

die Treppe :3
 

„Warum guckt du den immer an?“, fragte Kai als er sah, dass Kyo dem Rothaarigen Typen hinterher schaute.

Huh?

Er zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht.“

Kai legte seinen Kopf in den Nacken und sah in den Himmel.

„Gehst du später noch sprayen?“

Reita nickte. „Bestimmt, magst du mit?“

„Klar.“

„Ich komm auch.“, sagte Kyo und stand schon wieder auf.

„Weckt mich wenn ihr geht.“

Wenn es nach ihm ginge, würde er einfach die ganze Zeit schlafen, es geschah sowieso nichts spannendes, wofür lohnte es sich dann aufzustehen?

Irgendwie war seinen Laune im Keller und so stieg er die paar Stufen nach unten, auf dem Weg zur seiner Schlafcouch.

Auf halben Weg, lief ihm Ruki in die Arme, der hatte ihn zu spät gesehen.

Mit einem freundlichen Lächeln wollte er, die eventuelle Rache des Blonden etwas mildern.

Er wollte gerade ansetzen irgendetwas zu sagen, doch wurde er nur mit einem leicht bedrohlichen Blick gestraft und anschließend links liegen gelassen.

Schweigen sah Ruki Kyo hinterher. In den ersten paar Wochen, in welchen er ihn kennen gelernt hatte, war er ruhig und zurückhalten, was sich dann aber ziemlich schnell geändert hatte. Der Blonde hatte einen interessanten Humor, welchen Ruki unheimlich doll mochte. Aber in letzter Zeit, kam es ihm so vor, als wäre er unheimlich unglücklich. Warum konnte er sich allerdings nicht erklären und zu fragen traute er sich nicht.
 

Mit den Händen in den Hosentaschen, lief Kyo eine kleine Abkürzung zu der Wohnung, welche eigentlich vom Aimis Eltern finanziert wurde, die aber gar nicht wussten, dass sie sich die meiste zeit eh woanders aufhielt und auch nicht, dass sie zwischenzeitlich oder auch mal länger den ein oder anderen Mitbewohner hatte. So ganz hatte Kyo dieses System noch nicht verstanden.

In einer kleinen Sackgasse, musste er allerdings über einen ein eineinhalb Meter hohen Zaun klettern.

Als er schon fast drüben war, öffnete sich die Hintertür des Restaurants, welches sich direkt neben dem Kirchplatz befand.

Ein Rothaariger Kopf sah ihm entgegen.

Kyo saß wie versteinert oben auf dem Zaun und blickte zurück.

Die trat aus der Tür, in der Hand hielt er einen Müllbeutel und brachte diesen zum Container. Dabei lies er Kyo keine Sekunde aus den Augen.

Als er den Deckel wieder geschlossen hatte, ging er zurück zur Tür und bevor er sie wieder zumachte, verabschiedete er sich mit einen Nicken und ging rein.
 

Kyo fühlte sich seltsam, vielleicht war er krank.

Er sprang oben vom Zaun und lief die letzten paar Meter zügig, bis er endlich auf seine Couch angekommen war.

Manchmal wünschte er sich, er würde aufwachen und etwas total Großes oder Spannendes würde passieren..

Und was war?

Gähnende Langeweile.

Jeden Tag das Gleiche. Nichts zu tun und Null Motivation.

Das war etwas was ihm wirklich die Nerven rauben konnte.
 

~
 

Irgendwann später am Abend ^_^
 

~
 

„Ich trau mich nicht ihn zu wecken.“

„Hey guckt mich nicht so an. Ich hab den es letztens nur knapp überlebt.“

„Jetzt über treib mal nicht..“

„Oh Gott, Leute.“

Reita drängte sich an den beiden Störenfrieden vorbei und zog Kyo ruckartig das Kissen unter Kopf weg.

„Er ist wach.“

..

„Was!?“

Er mochte das nicht, nein.

Wieso standen sie alle um ihn herum? Und warum war hier niemand in der Lage dazu jemanden auf eine ganz normale Art zu wecken?

Genervt strich er sich die Haare aus dem Gesicht.

„Wir haben’s, können wir?“

Ruki hielt demonstrativ einen Rucksack hoch um darauf hinzudeuten, dass sie heute Abend noch was vorhatten.
 

~
 

wieder Die
 

„Und wie war’s heute?“

Sakiko und er, saßen am Küchentisch. Sie hatte heute wieder zusammen Essen gemacht, aber Die stocherte nur nebensächlich in diesem herum.

„Heute war gut. Nicht zu viel los, aber auch nicht langweilig.“

„Das freut mich.“

Sie hatte ein weiches Lächeln auf den Lippen, ihre langen schwarzen Haare hatte sie mit einen Haargummi zu einen Zopf nach hinten gebunden.

„Über was denkst du nach?“, fragte sie.

Manchmal kam er ihr komisch vor.

In einem Moment, war er fröhlich und lustig. Und im nächsten wirkter er irgendwie leicht niedergeschlagen und traurig.

Die antwortet nicht. Sie schluckte und sah auf ihren Teller.

Hatte sie etwas falsch gemacht?

„ Wegen Kaoru?“, fragte sie weiter.

„Hm?“

Misstrauen legte sich in ihren Blick.

„Nein Nein, schon gut. Ich glaub ich leg mich ein bisschen hin. Sorry.“

Er nahm seinen Teller, legte ihn ins Spülbecken und verschwand in seinem Zimmer, welches eignendlich als Gästezimmer gedacht war.

Aber so was war er ja auch. Ein Gast.
 

~~~
 

/~ ich weiß nicht genau ob dass mit der Kirche unlogisch ist :’D

aber tun wir mal so, als würde dass gehen :’D ~/

Rufe und Schreie schallten durch die Halle. Der Nervösität, wich dem Adrenalien. Schweiß stand auf seiner Stirn. Das Geräusch von Bass und Drums hämmert in seinem Kopf. Fans die seinen Namen riefen, die Hitze zährte an seinem Köper.

.. "Die..Die...Daisuke..~"

Erschrocken riss Die die Augen auf. Sakiko...Sie legte ihre Hand auf seine Stirn. "Du hast Fieber, Die."

Sein Blick war verschwommen, doch er erkannt, dass es Sakiko war, welche an seinem Bett saß und ihn mit einen Sorgen erfüllten Blick ansah.

"Hast du schlecht geträumt?"

"Nein.." Sein Kopf fühlte sich an, als wolle er zerspringen, ihm war schrecklich heiß und seine Ohren taten ihm irgendwie auch weh.

Er wollte werder jemanden sehen, noch wollte er allein sein.

"Das ist schön." fuhr sie fort, lächelte sampft. "Kann ich dir irgendwas bringen?"

„Nein danke.“

Sakiko verstand. „Dann werde ich dich etwas allein lassen. Wenn du was braucht, sagst dus mir ja?“ Ihr Lächeln war umwerfend.. süß.

So hatte er sie schon in der Schule kennengelernt, sie hatte sich nicht verändert.

Als sie das Zimmer verlies, dreht er sich auf die Seite, sah zum Fenster raus. Es war schon Mittag.

Heute hatte er keine Lust zur Arbeit zu gehen, vielleicht würde er auch zuhause bleiben.

Er fühlte sich nicht gut. Und was noch schlimmer war, war dieses Gefühl von Niedergeschlagenheit. Er wusste werde voher das kam, noch was er dagegen tun könnte.
 

Sakiko hingegen stand in der Küche und kochte Tee.

Sie wusste sich nicht wirklich zu helfen, sie hatte Die anderes in Erinnerung gehabt. Meistens war er zwar noch genauso wie damals, aber ab und zu war es als würde sich ein Schalter in ihm umlegen.

Auch wenn sie ihn Dinge über zuhause oder frühere gemeinsame Freunde fragte blockte er ab. Das irgendwas nicht stimmt, hatte sie schnell durchschaut, aber was es war blieb ihr ein Rätsel.
 

~~

3.5
 

Die Sonne schien durch die Fenster, welche mit dünnen Stoffvorhängen bedeckt, nur wenig Licht ins Zimmer ließen.

Kyo war als erster wach gewesen und saß schon seit ca 40 Minuten an dem kleinen Holztisch mit einem leeren Blatt und einem Stift vor sich.

Seine Gedanken kreisten um früher. Seine Eltern, die Schule und um ein paar alte Freunde.

Bis zum letzten Jahr waren sie zusammen in einen Klasse gegangen, aber dann sind sie entweder weg gezogen oder der Kontakt brach einfach so ab. Kyo stütze seinen Kopf in seine Hände.

Er wusste gar nicht was er aufschreiben wollte und trotzdem starrte er immer noch auf das leere Blatt.

’’ Glück muss man sich erkämpfen’’ irgendwo hatte er diesen Satz mal gehört. Stimmte das?

Er tippte mit dem Stift auf dem Tisch her rum, ließ sein Blick durch den Raum schweifen. Über seine Vergangenheit wollte er nicht schreiben. Wozu auch? Er kannte sie ja, das würde nichts bringen.

Die Gegenwart.. langweilig. Blieb noch die Zukunft. Doch diese kannte er nicht. Verdammt.

Er wusste rein gar nichts mit sich anzufangen.

Es war schrecklich für ihn, nicht zu wissen, welchen Beruf er mal lernen wollte, ganz abgesehen davon, dass er erstmal wieder zurück zur Schule musste.

Niemals würde er dies den anderen sagen, aber manchmal spielte er mit dem Gedanken, wieder nach hause zu gehen..
 

~
 

„Hey!! Bleib hier, dich kenn ich!“

Ein wütender Zug Schaffner hasstet durch den Wagon, an den verdutzten Fahrgästen vorbei, in den nächsten.

„Hier geblieben!!“

Gerade als der Zug zum stehen kam, fiel dieses über eine Tasche die mitten im Weg stand.

„Oh. Das tut mir aber leid.“, sagte eine ältere Dame. Der Mann hatte sich in der zwischen Zeit schon wieder aufgerappelt und sah entsetz aus dem Fenster, wo ein 178 cm großer Blauhaariger junger Japaner winkend vorbei lief.

„AARG!“ Der Mann war rot vor Zorn. „Dich krieg ich noch!“, rief er.

Auch wenn Toshiya ihn schon gar nicht mehr hören konnte.

Grinsen ging dieser über den Bahnhof an einem Sonntag, war nicht so viel los wie sonst, dennoch waren massig Menschen unterwegs. Manchmal fragte man sich, wo diese alle hinwollten.

Es war ein wirklich schöner Tag. Die Sonne schien, es war angenehm warm. Er hatte so gute Laune, dass er nicht aufhören konnte sich über die merkwürdigsten Dinge zu freuen.

Auch wenn er darüber nachdachte weshalb er heute hier war, war er fester Ansicht das Richtige zu tun.
 

..
 

Kyo lag mit dem Kopf auf dem Tisch, hatte die Augen geschlossen und tat nichts. Absolut nichts. Warum die anderen ausgerechnet heute so lange schliefen war ihm ein Rätsel. Mehr Langeweile gab’s nirgends.

Verdammt noch mal!

Energisch schob er den Stuhl zurück und ging aus dem Raum.

Lief durch den kleine Fluh zur Wohnungstür, bis er sich schließlich auf der Straße wieder fand.

Wohin? Keine Ahnung, Hauptsache irgendwo hin.

Dieses Leben war ja nicht zum aushalten!
 

Genervt lief er zu einem kleinen angrenzenden Spielplatz. Kinder waren weit und breit keine zu sehen. Murrend lies er sich auf einer der Schaukeln sinken, schwang ein bisschen vor und zurück und starrte in den Sand an seinen Schuhen.

Statt der erdrückenden Stille von drinnen, drang jetzt fröhliches Vogelgezwitscher an seine Ohren und ein Schrei.

Moment..

Erschrocken dreht er sich um uns sah von weiter hinten jemanden hektisch auf sich zu rennen.

„Heyy!~“

Er brauchte nicht lange um diesen jemand zu erkennen.

„Totchi!“, rief er völlig überrascht.

„Na wie geht’s?“, fragte dieser völlig außer Atem, lies seine Tasche auf den Boden fallen und erdrückte den anderen fast.

Kyo japste nach Luft.

„Ja alles klar, bei dir?“

An hand des Grinsen, welches der größer im Gesicht hatte, erübrigtet sich diese Frage allerdings schon.

„Jo, ich freu mich so dich wieder zu sehen.“

„Hab ich gemerkt.“ sagte er und rappelte sich von der Schaukel auf.

„Ich wäre vor Langeweile fast umgekommen…“ Ein gespielter genervter Blick. Er war so froh endlich Abwechslung gefunden zu haben. Vielmehr wurde er ja gefunden.

Kurz standen sie da und guckten in verschiedene Richtungen. Eine Frage quälte Kyo jetzt schon seit langem.

„Warum bist du wieder nach hause und hast dich nicht mehr gemeldet?“

Toshiya sah ihn kurz an, dann antwortete er ihm.

„Meine Eltern haben mich dauernd überwacht. Ich durfte jeden Tag zur Schule gehen und ja unverzüglich wieder zuhause sein um zu lernen und Hausaufgaben zu machen. Manchmal haben sie mich in meinen Zimmer eingesperrt, damit ich nicht mehr abhaue, dass war die Hölle!“

Während er sprach, konnte man spüren wie viel Zorn in seinen Worten lag. Die Tatsache, dass man ihm jegliche Freiheiten genommen hatte, zehrte an seinen Nerven.

Kyo stand nur da und hörte zu. Er hatte gar nicht gewusst, dass der Andere so wütend werden konnte.

„Die haben mich in den Wahnsinn getrieben! Und dann diese neue Schule. Wie ätzend diese Leute da wahren.. Gott und ich musste mir meine Haare schwarz färben. Und dies und das.. argg ich bin fast ausgerastet!“

Kyo’s verdutzter Gesichtsausdruck, brachte Toshiya zum schweigen.

Noch nie hatte er erlebt, wie sich der andere, der immer zu fröhlich ausgeglichenen Totchi ich so aufregen konnte. Dabei.. verstehen konnte man ihn ja.

..“Aber sie sind jetzt wieder blau.“

Diese Feststellung, würde heute wohl keinen Preis gewinnen, doch reichte es aus Totchi etwas zu beruhigen.

„Ja Yosuke.. einer von dieser dämlichen Schule.. also er ist nicht so dämlich.. aber was ich eigentlich sagen wollte ist, er hat mir das Haarzeug geholt. Ich wäre ja schon viel früher wieder gekommen, doch versuch das mal anzustellen, wenn dir dauernd jemand im Nacken hängt.“ Dieses Kuddelmuddel verwirrte ihn.

„Wirst du wieder zurück gehen?“, fragte Kyo.

„Nein!“

„Okay dann ist gut.“

Kyo schlang seine Arme und Toshiya und drückte sein Gesicht in dessen Pulli. „Ich hab dich so vermisst!“
 

Shinya \^o^/
 

„Bist du fertig mit packen, Shinya?“

„Jaa!“

Er hatte bereits alles für die nächsten 2 Wochen zusammen gepackt, saß auf seinem Bett und wartet darauf, dass seine Eltern ihn zur Haustür zitierten. In den Ferien kam es öfter vor, dass er mit seiner Mutter, deren Mutter besuchen ging.

In Gedanken, ging er schon mal den Ablauf der nächsten Tage durch.

Er würde stundelang mit seiner Mutter und Oma durch die Stadt laufen und sie würden sich von ein Cafe ins nächste setzten, dabei die Sonne genießen und über alte Zeiten reden. Vielmehr würde er dabei nur zuhören, aber genau so würde es ablaufen.

„Kommst du!?“. Trällerte seine Mutter von unten die Treppe hoch.

Er nahm sich seine Tasche und eilte die Treppe hinunter.

Verstaute sie im Kofferraum und setzte sich ins Auto. Könnte von ihm aus losgehen.

~

Nach einer Weile wurde es ihm allerdings langweilig. Er sah aus dem Fernster, sah wie die Bäume an ihm vorbei rauschten. Er war schon immer gerne seine Oma in Mie besuchen gegangen. Das war so was wie eine kleine Tradition für ihn.

~

Irgendwann waren sie tatsächlich angekommen.

Seine Oma stand schon an der Tür und wartet. Sie freute sich immer, wenn sie ihren Enkel sehen konnte.

Nachdem die üblichen Sachen wie, ach du bist ja groß geworden, und wie läuft es in der Schule und so weiter, abgeschossen waren, hatte man ihm gebeten Kuchen kaufen zu gehen.

Seine Oma war nicht mehr dazu gekommen, aber er war ganz froh sich nach dieser Autofahrt etwas bewegen zu können.

Seine Mutter gab ihm das nötige Geld und schon war er durch die Haustür verschwunden.
 

~

Als Kaoru sich einen Cafe holen wollte, entschied er sich doch dazu sich zu setzen, da das Cafe durch seine Atmosphäre dazu einlud.

Nur einmal etwas Ruhe, das war alles was er wollte.

Er war stets fest der Annahme gewesen, dass zu Schule gehen anstrengen sei. Von wegen.

Er hatte immer noch keinen Plan was er später einmal werden wollte. Diese Unsicherheit, würde ihn eines Tages noch in den Wahnsinn treiben.

Gelegentlich ging er kellnern, was ihm aber überhaupt keinen Spaß machte und fing er an Gitarrenunterricht anzubieten, was bis jetzt allerdings noch nicht wirklich erfolgreich verlief.

Das machte ihm wenigstens etwas Spaß.

Ach wir gerne hätte er jetzt seinen besten Freund hier.

Der würde ihn jetzt aufheitern und auf andren Gedanken bringen.

Mit jedem Tag schwand seine Hoffnung ihn doch noch mal wieder zu sehen.

Die kleine Glocke an der Tür läutete. Kaoru sah wie jemand hinein zu Theke ging.

Im ersten Moment war er sich nicht sicher ob Mann oder Frau, aber als er hörte wie die Person dort vorne, nach einen Erdbeerkuchen fragte, wusste er bescheit.

Er wandte seinen Blick ab und rührte weiter in seinem Kaffee. So bemerkte er nicht wie der Junge zu ihm rüber sah.

Erst nachdem erneut die Glocke läutet und die Tür zu fiel sah Kaoru wieder auf. Der Junge war weg, doch lag etwas kleines glitzerndes an der Stelle wo er gerade eben noch gestanden hatte.

Kaoru überlegte einen Moment. Dann stand er auf um das etwas aufzuheben. Es war ein kleiner silberner Anhänger, der wohl zu einer Kette gehören musste. Wieder überlegte er kurz, wollte grade die Bedienung rufen, entschied sich dann doch, dem Jungen hinterher zu laufen.

Er schnappte sich seine Sachen, den halb leeren Kaffee lies er einfach stehen.

Wieder läutete die Glocke, als er die Tür aufriss und hinaus eilte.

Weit und breit war nichts zu sehen.

Er ging instinktiv in irgendeine Richtung und tatsächlich, keine zwei Minuten später, sah er den Jungen an einer Ampel stehen.

„Hey! Warte mal!“, rief er und ging schneller auf den Anderen zu.

Angesprochender drehte sich um und sah überrauscht zu, wie der Typ mit den Lila Haaren auf ihn zu gelaufen kam.

„Entschuldigung, gehört das dir?“, fragte Kaoru.

Der Junge faste sich mit der Hand an seine Kette. „Ja!“, antwortet er, als er feststellen musste, dass der Anhänger fehlte. „Dankeschön!“

Lächelt nahm er ihn entgegen. Auch Kaoru lächelte.

„Ich werde dann mal weiter gehen.“

„Ehm wie heißt du?“, fragte der Lilahaarige plötzlich.

„Shinya und du?“ Er war verwirrt über diese plötzliche Frage.

„Ich bin Kaoru, nett dich kennen zu lernen!“

„Ja freut mich auch ^^“

Jetzt wusste keine von beiden was er sagen sollte.

Warum musste er sich auch wieder in so einen Situation bringen?

„ Hast du heute noch was vor?“ Okay er musste zugeben, dass es schon ein bisschen komisch klang, aber irgendwie hatte er in letzter Zeit so viel Langeweile, wieso dann nicht auch einfach mal Fremde ansprechen? Wer weiß, bei Die war es ja so ähnlich gewesen.. na ja fast jedenfalls.

Sein Gegenüber blickte ich verdutz an. „Eh… also eigentlich schon..

aber wenn du magst, morgen hab ich noch nicht geplant.“

Die Ampel war in dieser Zeit zwar schon einmal auf grün gewesen, was beide aber zu ignorieren schienen. „Klar du kannst mich auch anrufen.“ Sie tauschten ihre Handynummern und wieder musste Kaoru daran denken, wie seltsam dies doch war.

Shinya nickte ihm zu Abschied zu. „Bis dann!“

Dann lief er über die Straße und bog um die nächste Ecke.

Auch Kaoru ging seinen Weg weiter. Jetzt erstmal nach hause und dann mal sehen.
 

~
 

Die saß auf seinem Bett und die leisen Töne seiner Gitarre dudelten durch den Raum. Jetzt ging es ihm schon etwas besser, als noch vor ein paar Stunden, doch immer noch plagten ihn diese Gedanken.

Ein Klopfen an der Tür, rüttelte ihn aus seinen Tagträumen hinaus.

„Darf ich reinkommen Die?“

„Hm..“

Vorsichtig steckte Sakiko ihren Kopf durch die Tür.

„Geht es dir etwas besser?“

„Jo.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (10)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  totenlaerm
2012-02-26T00:14:05+00:00 26.02.2012 01:14
Sehr schön geschrieben ^^ Aber zu wenig Ruki :D
Von:  totenlaerm
2012-02-06T22:55:58+00:00 06.02.2012 23:55
Wie episch. Tut mir leid, ich habe das neue Kapitel erst sehr s+ät gesehen ^^
Es ist wirklich sehr schön. Ich mag Ruki so gerne, dieser lebendige Schelm XD
Immer nur Unfug im Kopf, und Wetten. Ich stelle ihn ir so vor, als er jünger war.
Tut mir leid, meine hände sind vor kälte ganz steif, deswegen schreib ich das nächste mal hoffentlich mehr
Von:  Morumotto
2012-01-14T17:45:52+00:00 14.01.2012 18:45
yuu ist aoi???
ähm....i-wie mag ich es das es gerade so zwei storys sind, wel ich mich immer frage wann begennen diese sich xD
lg morumotto
Von:  totenlaerm
2012-01-14T12:09:05+00:00 14.01.2012 13:09
Oh, es ist wiedermal sehr gut geworden. Auch wen Ruki nur so kurz drin vorkommt.
Von:  totenlaerm
2012-01-05T17:32:52+00:00 05.01.2012 18:32
^^ ich Danke dir sehr für das neue Kapitel ^^ Es ist sehr interessant und gut geworden ^^
Von:  Morumotto
2012-01-05T11:05:31+00:00 05.01.2012 12:05
ok...wieso will toshiya jetzt wieder nachhause hat das einen besonderen grund???
aber hey kyo schläft soooooo niedlich zumindest in meinen vorstelungen <3
lg morumotto
Von:  Morumotto
2012-01-01T05:20:03+00:00 01.01.2012 06:20
Oh je das zu lesen ist irgendwie deprimierend
Aber auch verdammt interessant =D
Nun ja ich vermute einfach mal dass, Die vermutlich bald auf Kyo, Ruki und Kai treffen wird?
Hehe ich bin schon ganz aufgeregt
Lg morumotto
Von:  totenlaerm
2011-12-31T12:15:38+00:00 31.12.2011 13:15
Ich mag diese geschichte. :) Du machst das sehr gut ;) Würde man nicht denken dass es dein erstes mal ist
Von:  Morumotto
2011-12-30T14:38:13+00:00 30.12.2011 15:38
ich mag es auch sher...ich will jetzt aber schon wissen wer nun rukis "bruder" ist
und wie alt auch kai und ruki ist...ich meine ruki muss wirklich jung sein wenn kyo da erst 17 ist müsste ruki ya 11 sein oder so O.O
lg morumotto
Von:  SummerRiver
2011-12-30T08:47:44+00:00 30.12.2011 09:47
moah toll <3
Ich mags, sehr schön geschrieben und liest sich super flüssig :D

LG
Shinda


Zurück