Ich bin nicht Lavi.
Ist es eine Sünde, den Geliebten zu belügen?
Ja, sagt ihr wohl. Oder, Natürlich ist es das!
Was würde ich sagen?
Vergib mir, denn ich war nicht der, für den du mich hielst. Ich war nicht der, der mit dir lachte. Ich war auch nicht der, der dich damals in den Arm nahm, als du bittere Tränen weintest. Ich war nicht der, der nach dieser einen Nacht neben dir aufwachte.!
Diese Worte hallen in den leeren Raum und verstummen in der nächtlichen Dunkelheit. Wenn sie dich erreichen, wirst du mir wohl verzeihen können?
Wenn ich nachts versuche zu schlafen, dann kann ich meine Augen nicht schließen. Ich lebe in Reue, mache mich der Liebe strafbar. Ich bin weder vertrauensvoll noch echt. Und letztendlich bin ich doch ich selbst.
Ich lebte 49. Lügen, doch jetzt bin ich frei. Von was eigentlich? Lebte ich mein letztes Leben nicht in stiller Freude? Hatte ich nicht endlich angefangen, zu leben? Will ich nicht lieber diese letzte Lüge weiterleben, als ich selbst zu sein?!
Von Angesicht zu Angesicht.
Brust an Brust gedrückt.
Hände haltend.
Verzeihst du mir, wenn ich dir sage, dass ich nicht dein Liebster bin?
Ich bin nicht Kanda
Kann ich nicht versuchen, auch dich zu lieben?
Du bist nicht du, aber auch nicht er.
Kannst du nicht einfach mein sein?
Ein Lächeln, eine Träne.
„Ich bin nicht ich.“
Was heißt das schon?
Auch ich bin nur eine äußerliche Kopie meines damaligen Selbsts. Ich verändere mich und werde „neu“. Wir alle werden „neu“.
Von außen scheinen wir gleich, doch der Kern gedeiht und wächst heran; immerfort.
Du bist keine Rose mehr.
Du bist nun ein neuer Samen.
Und wer sagt, dass nicht auch dieser Samen zu einer vielleicht noch prächtigeren Rose heranwachsen kann?
Eine Berührung, nur ganz kurz.
Du stellst nur die falsche Frage.
Bist du du, wenn ich ich sein kann?
