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Das Wunder von Ba Sing Se

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Lang lang ist's her...
Falls jemand das im Zusammenhang liest, bitte ich meine lange Pause zu entschuldigen. Zumal ich auch noch mit einem Politik-Kapitel einsteige >.< Ich versuche, von nun an wieder häufiger zu schreiben. Komplett anzeigen

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Prolog

Schritte hallten durch den dunklen Kerker. Die Wachen verneigten sich ehrerbietig vor dem Besucher und traten ihm aus dem Weg. Es gab hier nur eine Person, zu der er gehen könnte, also schloß man ihm die Tür zu der Einzelzelle auf. An sich war der Gefangene mittlerweile harmlos. Er hatte keine Bändigerkräfte mehr und seine Inhaftierung war nicht viel mehr als eine Formalität, die das Leben des Häftlings verschonte.

"Ich sollte mich glücklich schätzen, oder?", fragte Ozai mit rauer Stimme. Ein verächtlicher Blick ging hinüber zu seinem Besucher. "Der neue Feuerlord beehrt mich persönlich in meiner primitiven Gefängniszelle." Zuko blieb völlig unbeeindruckt. "Du solltest dich glücklich schätzen, dass der Avatar dein Leben verschont hat.", sagte er kühl. Ein abfälliges "Hm." war Ozais einzige Antwort. Er sah den jungen Herrscher nicht einmal an.

"Mich zu verbannen, war das beste, was du tun konntest.", fuhr Zuko fort. "Es hat mich auf den rechten Weg geführt. Vielleicht bewirkt deine Zeit hier drin das selbe bei dir." Ozai durchschaute Zukos Spiel auf Zeit. Er wusste, dass sein Sohn nicht gekommen war, um ihn pathetische Reden von großer Veränderung und Besserung zu halten, nein. Dahinter musste eine Absicht stehen. "Aus welchem Grund bist du wirklich hier?", fragte er hasserfüllt.

Sofort gab Zuko sein Spiel auf. Auch er wollte nicht weiter um den heißen Brei herumreden. "Weil du mir etwas verraten wirst.", sagte er ruhig. Obwohl sein vater ihn nach wie vor nicht ansah, ging er in die Hocke; mit ihm auf Augenhöhe. "Wo ist meine Mutter?", fragte er gebieterisch.

Ozai hatte nicht mit dieser Frage gerechnet. Er hob den Kopf leicht und die ungepflegten, langen Strähnen fielen ihm aus dem Gesicht. "Ich weiß es nicht.", sagte er herausfordernd. "Du musst es wissen!", brauste Zuko sich auf. "Sag' es mir!" Der gestürzte Phönixkönig wandte den Blick wieder ab. "Nein. Ich weiß es nicht." Zuko atmete durch. In seinem Inneren loderten Flammen, die nur darauf warteten, aus ihm herauszubrechen, doch den Gefallen würde er seinem Vater nicht tun. "Ich weiß nicht einmal..." Sein Ton war gehässig geworden. Er labte sich förmlich an der Dringlichkeit, die dieses Unterfangen für Zuko hatte. "...ob sie noch am Leben ist."

Zuko ballte die Fäuste, doch er hatte sich noch unter Kontrolle. "Was ist damals passiert? Wo ist sie hingegangen?", formulierte er seine Frage um. Ozai hob den Blick, als sähe er in die Ferne und grinste. "Ich habe sie verbannt. Ironie, was? Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm und du warst immer schon mehr wie sie als wie ich. Noch ein Grund, weshalb ich deine Schwester dir vorgezogen habe." "Ich bin nicht hier, um mich mit Azula vergleichen zu lassen.", sagte Zuko streng. "Wo ist sie hingegangen?" "Ich weiß es nicht.", wiederholte Ozai. Er wagte einen Blick, um zu sehen, ob sein Sohn -wie er es hoffte- kurz vor der Entladung stand, aber das tat er nicht. Dem Gefangenen wurde klar, dass es keinen Sinn hatte, ihn zu reizen. Dafür hatte der Avatar ihn viel zu gut unter Verschluß gebracht. Wie ein wildes, allesverschlingendes loderndes Feuer, das man in einen Kamin zwängt. Es war eine Schande, das der Feuerlord so eine Enttäuschung für sein eigenes Geschlecht war. Schließlich gab er ihm die Information, die ihn wohl endlich wegschicken würde: "Und wenn ich es wüsste, würde ich es dir nicht sagen."

Zuko nickte und stand auf. "Wie du meinst.", sagte er kühl. Er wandte sich schon zum gehen, doch irgendwie hatte er weiterhin das Gefühl, noch etwas sagen zu müssen. Immerhin war der Mann hinter diesen Gittern sein Vater.

"Eins noch, Zuko.", hörte er da die raue Stimme Ozais hinter sich und er sah über die Schulter. Mit einem kleinen Schritt zur Seite drehte er sich wieder zu ihm. "Komm nicht wieder her.", sagte der frühere Feuerlord hasserfüllt und sein Sohn nickte. "Werde ich nicht.", sagte er stolz und ging. Hinter ihm schlug die Vorzellentür donnernd zu. Er würde seine Mutter finden. Mit oder ohne Ozais Hilfe.

Neuanfang

Ein wenig niedergeschlagen und immer noch kochend vor Wut stiefelte Zuko zurück zum Palast in der Hauptstadt. Diese lag zu großen Teilen in Trümmern, was sie dem Befreiungskampf zu verdanken hatten. Er blieb auf der Anhöhe stehen, auf der er mit Mai manchmal picknickte und ließ seinen Blick über seine Nation schweifen. Mit einem Seufzen merkte er, wie seine Wut in den Wind entwich und er allmählich zur Ruhe kam. Er schloss für einen Moment die Augen, um diese Ruhe auszukosten, denn noch war es für ihn viel zu erstaunlich, selber so in sich zu ruhen. Über die Jahre war er immer unbeherrschter geworden und sein Temperament –die innere Flamme der Feuerbändiger- kochte immer noch sehr leicht über. Er war jung und nicht wie Aang bei Mönchen aufgewachsen. Trotz der Zeit, die er in den letzten Wochen mit dem Luftbändiger verbracht hatte, brodelte unter seiner Oberfläche immer noch ein gewaltiges Feuer, das sich nur danach verzehrte, endlich hervorbrechen zu dürfen. Er schöpfte seine Kraft nicht mehr aus der Wut, aber sie war ja auch nicht einfach verschwunden. Jahrelang hatte sie sich durch seinen Geist gefressen und auch wenn er sich mittlerweile mit aller Macht zur Vernunft und Ruhe zwang, so würde er sein Leben lang den selben Kampf gegen sein Temperament führen, wie es seit Anbeginn der Zeit jeder Feuerbändiger tat. Sie alle lagen mit sich und ihren Emotionen im Konflikt. Doch nur, wer auch ohne sie entscheiden konnte, konnte ein gerechter Herrscher sein. Zuko wusste das.
 

In der Ferne erkannte er das Ödland, das die Luftschiffe seines Vaters hinterlassen hatten. Vor ihm lag die Hauptstadt und es kam ihm so unwirklich vor, sie so zu sehen. Nie hätte er damit gerechnet, dass die stolze Feuernation so schwer einstecken müssen würde. Als Prinz dieses Reiches hatte er sie immer für absolut unbesiegbar gehalten. Selbst als sein Onkel in Ba Sing Se die Belagerung aufgegeben hatte, denn im Gegensatz zu seiner Schwester hatte er den Rückzug sehr wohl verstehen können. Er hatte Mitgefühl zeigen können, hatte Verständnis gehabt. Weder Azula, noch Ozai schienen dazu je in der Lage gewesen zu sein. Es war nicht auszudenken, wie das Land, das sich vor ihm erstreckte, jetzt aussähe, wäre sein Vater noch an der Macht. Die Welt wie er sie kannte würde nicht mehr existieren.
 

Kurz warf er noch einen Blick auf das Gefängnis hinter ihm, dann setzte er sich wieder in Bewegung. Er musste wieder in den Palast; die Berater und Generäle warteten sicher schon. Neben seiner persönlichen Mission –der Suche nach seiner vor Jahren verschollenen Mutter-, stand ihm als Feuerlord nun ja auch der Wiederaufbau seiner Stadt und Nation bevor. Zudem hatte er sich eine Audienz beim Erdkönig geben lassen, um mit ihm über ihr weiteres Vorgehen und mögliche Kooperation zu sprechen. Nach seinem Vater wollte Zuko nun alles tun, damit die Kluften zwischen den Nationen sich wieder schlossen. Diese Audienz würde allerdings erst in ein paar Tagen stattfinden. Vorerst galt es zu entscheiden, was die Armee der Feuernation innerhalb der Grenzen und in den Kolonien tun sollte. Er konnte die Männer ja schlecht einfach dort lassen, wo sie waren. Nein. Diese belagerungsähnlichen Zustände durften nicht anhalten. Das Volk sollte wissen, dass er sich dem Frieden verschrieb. Es sollte dem Feuerlord wieder neues Vertrauen schenken. Dass das -so gut seine Absichten auch waren- lange dauern würde, war ihm bewusst. Die Menschen fürchteten die Feuernation und das zu Recht. Die Soldaten hatten viel angerichtet. In allen Ecken der Welt. Sie hatten gemordet, zerstört und Schrecken bereitet. Der goldene Blick des jungen Herrschers senkte sich beschämt, als er sich erinnerte, wie auch er auf der Suche nach Aang ohne Rücksicht auf Verluste durch die Landkarte gezogen war –Dörfer niedergebrannt und Schiffe versenkt hatte. Es war wohl einzig und allein seinem Onkel zu verdanken, dass er noch niemanden getötet hatte. Bei alledem machte er niemandem einen Vorwurf, der der Feuernation unwiderruflich feindlich gesinnt war. So sehr er es bereute: verdient hatten sie es. Aber Zuko hoffte zumindest, dass sie ihm und seinen Vorvätern irgendwann vergeben konnten.
 

Er atmete durch und verließ die Anhöhe. Mit schnellen Schritten ließ er das Gefängnis und seinen verkommenen Vater hinter sich und richtete seinen Blick nach vorne. Es lag in seinen Händen, die Ehre der Feuernation wieder herzustellen. Es war schon ironisch, dass dies nun seine Aufgabe war, wo doch seine Reise überhaupt erst durch verloren geglaubte Ehre begonnen hatte. Nun stand er erneut vor dieser Situation, nur dieses Mal schlug er einen anderen Weg ein.
 

Als er die Tore der Hauptstadt passierte, verbeugten sich die diensthabenden Wachen vor ihm. Er lächelte und winkte ab. Nicht, dass es ihm unangenehm war, nein. Immerhin war er mit dieser Erhabenheit aufgewachsen. Er kannte und schätzte es, so behandelt zu werden. Allerdings gehörte es für ihn dazu, den Respekt, den seine Diener und Untergebenen ihm erwiesen, auch zu würdigen. Er wusste, wie sein Vater mit dem Personal umgegangen war und auch Azula hatte den Dienern überdeutlich gezeigt, wo sie hingehörten und was sie sich zu erlauben hatten. Man sah ja, was es ihnen eingebracht hatte. Am Ende standen sie ganz alleine da.
 

Sein Weg führte ihn am „Jasmindrachen“ vorbei. Dem gemütlichen Teehaus seines Onkels. Zuko zuliebe hatte Iroh darauf verzichtet, den Laden in Ba Sing Se wieder zu eröffnen und hatte ein neues Geschäft in der Hauptstadt der Feuernation aufgezogen. Es lag ganz nah am Palast und Zukos Schritte verlangsamten sich, als er sich ihm näherte. Schon von weitem hörte er seinen geliebten Onkel auf seinem Tsungi-Horn spielen. Er blieb vor dem Laden kurz stehen und sah unter den Eingangsvorhängen hindurch in die Stube. Sie war leer. Ein wissendes Lächeln schlich sich auf Zukos Gesicht. Wahrscheinlich saß Iroh hinten auf der Veranda, sah auf die Stadt und schien über seinem Tee und dem Klang seines Tsungi-Horns den Rest der Welt zu vergessen. Das sah ihm jedenfalls ähnlich. Zuko schüttelte schmunzelnd den Kopf und setzte seinen Weg fort. Halb hatte er gehofft, dass Iroh sich an den Konferenzen beteiligen würde. Zwar war er im Endeffekt auch ohne ihn zum Team Avatar gestoßen und auch Azula hatte er sich ohne Irohs Hilfe stellen müssen, aber sein Onkel war immer an seiner Seite gewesen, hatte ihm bei seinen Entscheidungen aufmerksam über die Schulter geschaut und sich bemüht, ihn in die richtige Richtung zu schubsen –auch wenn Zuko für seine Ratschläge so oft wie möglich taub gewesen war. Der Nation ohne Irohs Hilfe wieder zu ihrem Glanz zu verhelfen, schien Zuko irgendwie falsch, aber der ehemalige General hatte mit Nachdruck gesagt, dass er sich aus der Politik fernhalten werde. Mit den wenig hilfreichen Worten: „Ich vertraue euch, Prinz Zuko.“ hatte er seinem Neffen auf die Schulter geklopft und ihm eine Tasse Tee in die Hand gedrückt. Die einzige –im Übrigen genauso hilfreiche- Antwort, die ihm eingefallen war, hatte „Ich bin nicht mehr euer Prinz, Onkel.“, gelautet, was Sokka sofort nachgeahmt und mit todernster Mine veralbert hatte. Generell hielten die Kinder des Team Avatars sich erstaunlich oft in dem Teeladen auf. Vor allem die Erdbändigerin, Toph, hatte Gefallen daran gefunden. Sie unterhielt sich oft stundenlang mit Iroh und Zuko hatte sich schon mehr als einmal gefragt, wie sie das aushielt. Ab und zu versuchte Zuko das auch –immerhin war ihm klargeworden, wie viel ihm sein alter Onkel doch bedeutete- aber er scheiterte an den gutgemeinten, aber immer noch sehr schwer verständlichen Ratschlägen, die Iroh eindeutig viel zu gerne gab. Der Alte warf mit verschlüsselten Weisheiten um sich wie mit Zuckerstückchen für den Tee, den er ausschenkte, aber irgendwann –das hatte Zuko sich geschworen- würde er darüber hinwegsehen können. Er ging allerdings nicht davon aus, jemals zu verstehen, was sein Onkel so von sich gab.
 

Schließlich erreichte Zuko den Palast. Aufrecht und stolz erklomm er die Stufen, wobei sein Gewand ihn ein wenig störte. Er weigerte sich allerdings, es anzuheben. Das hatte er bloß ein einziges Mal gemacht und genau das hatte Mai gesehen. Sie schwor, noch nie etwas Unmännlicheres gesehen zu haben und sie hatte schon vieles gesehen. Da riskierte Zuko es doch lieber, zu stolpern. Kurz neigte er den Kopf, als die Wachen zwischen den imposanten Säulen sich tief vor ihm verbeugten. „Willkommen zurück, Feuerlord Zuko.“, grüßten sie ihn ehrfurchtsvoll. „Danke.“, sagte Zuko geduldig und schritt an ihnen vorbei in die kühlen Hallen des Palastes. Alles war in Rot und Gold gehalten, Drachen aus purem Gold verzierten die majestätischen Säulen und schmückten die Wände der Flure. Darunter hingen die Bilder verblichener, verschollener und vergangener Herrscher. Glorreich und erhaben thronten sie für immer auf den Teppichen, in die geknüpft worden waren. Zuko hatte bereits einen Teppich von Iroh in Auftrag gegeben. Er selbst wollte damit lieber noch warten, aber die Taten und Verdienste seines Onkels für die Feuernation hielt er für unbestreitbar.
 

Einer seiner Berater kam ihm entgegen gelaufen und verbeugte sich demütig vor ihm. „Herr? Seid ihr fertig? Alle warten nur noch auf euch.“ Zuko nickte. „Ich bin so weit.“, sagte er ruhig und folgte seinem Berater in den Versammlungsraum. Alle saßen bereits: Alte Generäle, die statt Ozai nun Zuko die Treue geschworen hatten, junge Kommandanten, die Zuko selber ernannt hatte, und Aang, der ihn mit seinem herzlichen Grinsen begrüßte. Zuko lächelte warm, als er den Avatar sah. Kaum vorstellbar, dass er ihn einst um jeden Preis töten wollte, wo sie doch jetzt so gute Freunde waren. „Meine Herren? Lasst uns beginnen.“, sagte er nahezu feierlich, als er sich ans Kopfende des Tisches auf seinen –durchaus prolligen- Stuhl niederließ.

Ursas Tagebuch

Die Konferenz zog sich ewig hin. Zumindest für Zuko und Aang, die ja beide nicht so geduldig waren. Während der Feuerlord allerdings die ganze Zeit aufmerksam geblieben war und versucht hatte, sich zu konzentrieren, hatte Aang irgendwann angefangen, einen Diener wahnsinnig zu machen, in dem er sich unauffällig an den Feuern zu schaffen gemacht hatte, die in einer Seitenbahn des Saals brannten. Es gab kaum einen Raum in diesem Palast, indem nicht irgendwo ein Feuer knisterte. Toph machte dieses Dauerbrutzeln immer wahnsinnig, wenn sie in den Palast kam –was selten genug passierte. Allerdings hatte sich das ganze Team Avatar nun mit Zuko angefreundet und sie alle trafen sich regelmäßig, um wenigstens noch ein kleines Bisschen von ihrer Kindheit zu haben.

„Musste das unbedingt sein?“, fragte Zuko den Avatar genervt, als sie den Saal nebeneinander verließen. Er rieb sich beruhigend die Schläfen, während sie an den großen Wandteppichen mit den Bildern von Sozin und Azulon vorbeigingen.

„Was meinst du?“, fragte Aang unschuldig.

„Na was wohl? Du warst gar nicht bei der Sache!“ Sein Ton war vorwurfsvoll und streng und der Mönch neben ihm schien noch etwas kleiner zu werden als er es ohnehin schon war. „Aang, du weißt genau, wie wichtig das jetzt ist, wieso hast du so einen Quatsch-„

Der Avatar unterbrach ihn. „Dir war doch genauso langweilig! Ich hab‘ doch genau gesehen, dass du unter dem Tisch gezündelt hast!“, beschwerte er sich schmollend. Zuko sah ihn ertappt an.

„Das ist doch was ganz anderes.“, wehrte er sich halbherzig. Das war es tatsächlich. Anders hatte er seine Ungeduld nicht zu zügeln gewusst. Vermutlich hätte er angefangen, aus der Einrichtung Kleinholz zu machen, wenn er sich nicht wenigstens ein bisschen abgelenkt hätte und die Kontrolle einer so kleinen Flamme forderte genauso viel Konzentration wie die Kontrolle eines riesigen Feuerballs. Der einzige Unterschied dabei war, dass die größeren Flammen mehr Kraft forderten.

„Ach ja? Ist es?“, fragte Aang skeptisch. Er sah Zuko mit dem bohrenden Blick eines Zwölfjährigen an und wirkte dabei eigentlich nur lächerlich.

„Ja.“, sagte Zuko und sah nach vorne. „Irgendwie musste ich mich ja beherrschen, bei so viel Starrsinn an einem Tisch!“ Aangs Mine veränderte sich. Er verstand, dass Zuko wieder ernst wurde und besann sich selber darauf, die Kindereien auf später zu verschieben. „Ich meine, wie kann man nur so… So…“ Er rang nach Worten und gestikulierte dabei hilflos in Richtung Decke.

„Feuernationig?“, schlug Aang leise vor. Eigentlich hatte er beabsichtigt, es so leise zu murmeln, dass Zuko ihn nicht hörte, aber das ging schief. Einen Moment sah Zuko ihn ungläubig an, doch dann stimmt er zu.

„Ja! Genau das! Wie kann man nur so sehr an dem festhalten, was mein Vater hier verzapft hat?!“, fragte er fassungslos. Die Generäle hatten viele Ideen gehabt, wie man die Feuernation wieder aufbauen und von neuem stärken konnte, doch keine hatte dem Feuerlord gefallen. Weder ihm, noch dem Avatar. Viel zu sehr beharrten sie alle auf den bewährten Methoden: Die Stärke und Überlegenheit des Feuers. Keiner der Vorschläge hatte wirklich internationale Nachhaltigkeit und so waren sie allesamt verworfen worden, bis General Shi-Fu –der Leiter eines Komodorhinogeschwaders- entnervt den Saal verlassen hatte. Zuko hatte das für einen guten Moment erklärt, eine kurze Pause einzulegen, damit sie alle sich ein wenig beruhigen und neu sammeln konnten. Nach dieser Pause, in der sich alle scheinbar ein wenig darüber Gedanken gemacht hatten, wie Zuko sich seine Regentschaft vorstellte, waren die Vorschläge annehmbarer geworden. Shi-Fu war nicht wieder aufgetaucht, aber das war dem jungen Feuerlord egal gewesen. Ein Hitzkopf weniger, der bloß vorschlug, das Land zu vergrößern und mit bewährter Härte zu kontrollieren.

„Naja, das ist das einzige, was sie kennen.“, sagte Aang vorsichtig. Wieder einmal ging die Weisheit der Luftbändigermönche mit ihm durch. „Sie kennen die Stärke ihres Nation und können sich einfach noch nicht vorstellen, sich anderen unterzuordnen. Du musst einfach Geduld mit ihnen haben.“, sagte er und legte eine Hand an Zukos Arm. Sein Blick war so unerträglich altklug und fügte förmlich noch „So wie ich mit dir Geduld hatte“ hinzu. Wie gut, dass er diesen letzten Satz aber nicht aussprach.

Zuko atmete durch. Dabei entzog er Aang seinen Arm und legte seine Hand auf Wunde, die von seinem Kampf mit Azula übrig war. Das letzte Geschenk seiner Schwester. „Ich weiß.“, sagte er seufzend. Sie traten aus dem gewaltigen Tor des Palastes und ins Licht des Tages. Aang legte sich eine Hand über die Augen, um sie zu beschatten, als er zu Zuko hinaufsah. Er musste dabei genau gegen die Sonne gucken und kniff die Augen zusammen.

„Kommst du noch mit zu deinem Onkel?“ Der Jasmindrache war ganz von alleine der Treffpunkt des Teams geworden. Aang hatte sich in der Wohnung darüber einquartiert, weil ihm der Palast angeblich zu eindeutig feurig war. Er hatte gesagt, als Avatar dürfe man ihn nicht allzu sehr mit einem einzigen Element in Verbindung bringen. Zuko glaubte das nicht. Oder zumindest glaubte er, dass es nur die halbe Wahrheit war. Er vermutete, dass Aang sich in den düsteren Hallen einfach nicht wohlfühlte. Der Luftbändiger brauchte einfach seinen Freiraum. Er würde sich einfach nicht an den Palast gewöhnen können und dachte vermutlich, Zuko sei beleidigt, wenn er ihm das so sagte. Bei dem Gedanken schüttelte der Feuerlord kurz innerlich schmunzelnd den Kopf. Als ob er sich avon beleidigen ließe… Er war lange genug mit Aang gereist –oder hinter ihm her gereist- um zu wissen, wo der Junge sich wohlfühlte und hätte er ihn suchen müssen und die Wahl gehabt: Im Palast oder in der Wohnung über dem Teeladen… Er wäre ohne zu zögern zuerst zu der Wohnung gegangen. Sie hatte diese herrliche Dachterasse, von der aus man über den Hinterhof des Teeladens auf die ganze Stadt sehen konnte.

Bevor er antwortete, machte Zuko einen Schritt zur Seite, sodass Aang im Schatten stand und nicht mehr zu gegen die Sonne gucken musste. Das war allerdings nicht reine Höflichkeit. Es irritierte ihn einfach, wenn die Glatze des Mönches in der Sonne glänzte. „Nein, heute nicht. Ich hab‘ noch was zu tun.“

„Ach so?“, fragte Aang. „Was denn?“, setzte er sofort neugierig nach.

„Er ist noch verabredet.“ Hinter ihnen trat die forderndste, strengste und gelangweilteste Frau der gesamten Nation aus dem Palast: Zukos Freundin.

„Mai!“, sagte Zuko erstaunt und Aang trat einen Schritt nach hinten, wobei er eine Stufe verfehlte und zu stürzen drohte. Er ruderte wild mit den Armen und ehe Zuko ihn am Kragen packen und hochziehen konnte, pustete der Luftbändiger sich wieder in die Senkrechte. Verlegen grinsend stellte er sich ein wenig hinter Zuko. Mai war ihm wirklich nicht geheuer. Sie war so alt wie Zuko, aber so unglaublich ernst. Nicht, dass er jetzt so eine Stimmungsbombe wäre, aber Mai war wirklich die absolute Spaßbremse.

„Hast du etwa vergessen, dass wir nachher noch verabredet waren?“, fragte sie kühl. „Du hast doch gesagt, wir gehen nach der Konferenz noch ins Spa“, erinnerte sie ihn geduldig. Langsam und ermessen kam sie auf ihn zu. „und lassen uns dort ein wenig verwöhnen…“ Ihre Finger tippten seinen Arm hinab, bis sie seine Hand in ihrer hielt und Zuko zwang sich zu einem untertänigen Lächeln.

„Natürlich weiß ich das noch. Du glaubst doch nicht, ich hätte das vergessen.“ Sie sah sie völlig zurecht skeptisch an, tat es aber mit einem zufrieden gestellten Blick ab.

„Okay.“, meldete Aang sich da kleinlaut hinter Zuko. „Ich will euch dann mal nicht weiter stören.“, sagte er und verneigte sich mit einem Feuergruß vor den beiden, die den Gruß erwiederten –Zuko wegen seiner Verletzung ein wenig zurückhaltender. „Bis dann.“, mit diesen Worten formte er eine Luftkugel, auf der er die Treppe hinabsauste. Die langen, roten Gewänder des Pärchens wehten dabei ein wenig zurück.
 

„Also. Wollen wir dann?“, fragte Mai erwartungsvoll.

Zuko sah sie ausweichend an. „Geh doch schon mal vor. Ich muss noch ganz kurz etwas erledigen.“, sagte er leise und beugte sich zu ihr, um sie besänftigend auf die Wange zu küssen. „Es dauert auch nicht lange. Versprochen.“

Kritisch zog sie eine schmale Augenbraue nach oben. „Hm.“, machte sie schnippisch. Sie mochte es gar nicht, wenn er sie so vor sich herschob. Immerhin war sie eine Frau mit hohen Ansprüchen. „Wehe dir, wenn du nicht bald nachkommst.“ Man sollte sich wirklich wundern, was er an ihr fand, aber wenn sie mal gut gelaunt war, war sie eben durchaus eine liebevolle Freundin. Seufzend dachte sich Zuko, dass sie es eben einfach nicht so zeigen konnte.

„Ich komme direkt dorthin, wenn ich fertig bin.“, versprach er und ging in den Palast zurück.
 

Die Augen verdrehend machte Mai sich auf den Weg ins königliche Spa. Eine angenehme Wärme empfing sie und sie zog sich in einem Raum um, der als Umkleide einem ganzen Bataillon hätte dienen können. Stattdessen aber war sie ganz allein in dieser Privatkabine –normalerweise wartete hier eine Dienerin darauf, ihr die feingearbeiteten, für das Spa angemesseneren Kleider zu geben und Mais Robe ordentlich aufzuhängen. Die junge Frau zog es aber vor, sich allein umzuziehen und hatte die Dienerin daher angewiesen, ihr die Kleider direkt zu geben und dann draußen zu warten. Sie legte ihr Kleid auf die steinerne Bank und verließ dann in dem Umhang die Umkleide. Die Dienerin verneigte sich vor ihr und ging dann in den Raum, um Mais Kleid und Schmuck ordentlich wegzuhängen. Das beachtete die Adlige allerdings gar nicht. Sie ging direkt in einen der Massageräume und legte sich auf die Liege. Zuko war kein Freund der Massage, also konnte sie sich noch ordentlich durchkneten lassen, solange er noch irgendwelchen Geschäften nachging.
 

Geschäfte waren das allerdings eher weniger. Zuko ging direkt in ein Zimmer des Palastes, das seit Jahren nicht mehr betreten worden war: Das Zimmer seiner Mutter. Anfangs etwas unsicher, begann er sich umzusehen. Er wusste nicht genau, wonach er suchte… Vielleicht irgendeinen Hinweis darauf, wohin sie damals verschwunden war. Genaugenommen wusste er ja noch nicht einmal, warum sie überhaupt gegangen war. Ein leiser Seufzer entfloh ihm und er sah nach draußen. Dort war der Garten. Man sah genau auf den Teich, wo er früher viel Zeit mit seiner Mutter verbracht hatte, und sein Blick verdüsterte sich ein wenig. Ungehalten wandte er den Blick ab und suchte weiter –wonach auch immer.

Als er eine Schublade in ihrem Nachttisch öffnete, fiel ein Bild, das sie darauf stehen hatte, hinter den kleinen Schrank. „Ups.“, sagte er noch. Vorsichtig zog er den Schrank etwas von der Wand weg, um das Bild wieder hervorzuholen, da sah er noch etwas, was zwischen dem Schrank und der Wand verborgen lag: Ein kleines Buch. Es war in rotes Leder Gebunden und vorne standen die verschnörkelten Zeichen für „Tagebuch“. Er las das Wort leise vor und starrte ungläubig auf seine Entdeckung. Beinahe schuldbewusst, sah er sich um, doch natürlich war außer ihm niemand in dem Raum. Er schob den Schrank wieder zurück, stellte das Bild ab und setzte sich aufs Bett. Kurz atmete er durch, dann schlug er das Buch auf.
 

3. Tag der Sommerperiode, 478. Sonnenjahr:

Ein Ende des Krieges ist endlich in Sicht! Wir haben Neuigkeiten von der Front in Ba Sing Se erhalten. General Iroh hat mit seinen Streitkräften die Stadtmauer überwunden und ist nun endlich in die Stadt vorgedrungen. Es ist nun bloß noch eine Frage der Zeit, bis er die Stadt einnehmen und das Erdkönigreich damit endgültig in die Knie zwingen wird. Damit wird die Feuernation endlich mächtig genug sein, diesen elendigen Krieg zu beenden. Ich bin so froh, dass es vorbei sein wird, bevor mein geliebter Sohn hinausbeordert würde. Ich würde es nicht ertragen, ihn auf dem Schlachtfeld zu wissen. Welch Glück, dass mein anderes Kind ein Mädchen ist. Auch Azulas Fernbleiben mag ich mir nicht einmal vorstellen.
 

Das war noch zu früh. War sie wirklich so naiv gewesen, zu glauben, der Krieg sei bald vorüber? Zuko schüttelte kurz den Kopf, als er daran dachte, wie lange der Krieg tatsächlich noch gedauert hatte und dass Ursa sich durchaus verschätzt hatte. Und wie er hatte kämpfen müssen. Vielleicht war es gut, dass sie das nicht hatte ertragen müssen…

Die nächsten Seiten erzählten von Irohs Niederlage und der Nachricht von Lu Tens Tod.
 

24. Tag der Sommerperiode, 478.Sonnenjahr:

Allmählich bange ich um die geistige Gesundheit meines Mannes. Bei einem Treffen mit seinem Vater heute verhielt er sich so kühl. Zudem hat er Machtwünsche geäußert, die vor allem in den Tagen der Trauer um Lu Ten und die Enttäuschung über die beschämende Niederlage in Ba Sing Se sehr gewagt waren. Ich glaube fast-
 

Der Text brach ab, wurde aber fortgesetzt. Nur war ihre Schrift nun hektischer. Nicht mehr so besonnen.
 

Es ist grauenhaft. Feuerlord Azulon hat meinem Mann eine unsagbare Strafe auferlegt: Für seine Äußerungen und für seinen Mangel an Respekt vor dem Verlust Irohs soll auch Ozai einen Verlust erleiden. Er hat ihm befohlen, seinen einzigen Sohn zu töten. Meinen Sohn. Das kann ich nicht zulassen. Das werde ich nicht zulassen. Nach dieser Nacht werde ich verschwinden. Ich werde fliehen müssen und hoffe, dass ich mich bis zur Grenze durchschlagen kann. Ich muss versuchen, unerkannt zu bleiben und hoffe nur, dass mein Plan überhaupt gelingt. Das einzige, was meinen Sohn jetzt noch retten kann ist ein Machtwechsel. Ich werde dafür sorgen, dass Azulon seinen letzten Atemzug heute Nacht tut. Heute Nacht, bevor er Zuko etwas antun kann. Ich muss meine Kinder beschützen, koste es, was es wolle.
 

Die darauffolgenden Seiten waren leer.

Atemlos starrte Zuko auf den Text. Er erinnerte sich sehr deutlich an diese Nacht, in der seine Schwester zu ihm gekommen war und ihm feixend prophezeit hatte, ihr Vater würde ihn töten. Er hatte ihr nicht geglaubt und auch bis heute nicht herausgefunden, was sie damit gemeint hatte. Nun wusste er es und plötzlich ergaben auch die letzten Worte seiner Mutter einen Sinn. „Alles, was ich getan habe, habe ich für dich getan!“ Damit waren auch die mysteriösen Umstände geklärt, in die Azulons Tod damals gehüllt gewesen war. Seine eigene Mutter hatte ihn getötet. Kein Wunder, dass sie hatte fliehen müssen. Vermutlich auch vor Ozai, der mit Sicherheit nur ein einziges Problem damit gehabt hätte, Zuko zu töten: Nämlich, dass dieser sein einziger männlicher Erbe war. Das gefiel ihm ja bis heute nicht.

Die Frage war jetzt nur, wohin Ursa geflüchtet war –wenn sie denn noch lebte. Als er so darüber grübelte, fiel ihm ein, dass Mai ja noch auf ihn wartete. Er ließ das Buch wieder hinter den Schrank sinken und verließ das Zimmer so, wie er es vorgefunden hatte. Dann machte er sich auf den Weg ins Spa, um sich dort zumindest ein paar seiner Sorgen im heißen Dampf zu entledigen.

Regen

Am Abend lag Zuko in dem großen Bett seines Gemaches. Das Tagebuch seiner Mutter hatte ihn den ganzen Tag abgelenkt, sodass Mai nach dem Spa-Besuch wütend nach Hause gerauscht war. Sogar das geplante Abendessen zu zweit hatte sie ausgelassen. Der junge Feuerlord seufzte und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Selbst wenn es nicht um etwas ginge, von dem er ihr nichts erzählen durfte, beziehungsweise wollte, hätte sie doch wissen müssen, dass seine Aufmerksamkeit im Moment geteilt war. Das Land, nein, die ganze Welt lag in Trümmern, die Völker aufgewühlt, misstrauisch und erbost und der Blick der Welt richtete sich in diesen Tagen einzig auf ihn und natürlich auf den Avatar, der aber mit diesem Druck deutlich besser zurechtzukommen schien als Zuko. Aang wirkte stets so unbeschwert, das war Zuko schon immer auf die Nerven gegangen. Zwar hatte er gelernt, es zu akzeptieren, während er mit dem flippigen Luftbändiger unterwegs gewesen war, doch er konnte einfach diese Sorglosigkeit ob der immensen Erwartungen, die in sie gesteckt wurden, nicht nachvollziehen. Er beneidete ihn darum, keine Frage. Allerdings ahnte er, dass diese Einstellung ihm wohl ewig verwehrt würde.

Genervt seufzte er auf und holte mit den Beinen Schwung, um aufzuspringen. Er konnte jetzt nicht einfach still liegen bleiben und so begann er, in seinem Gemach auf und ab zu schreiten. Sein dunkelrotes Hemd und die karmesinrote lockere Wollhose raschelten bei jedem energischen Schritt und er strich sich fahrig durch sein offenes Haar. Was sollte er jetzt nur tun? Er wollte seine Mutter wirklich wiedersehen, doch wie sollte er sie jetzt suchen? Er konnte hier nicht weg, so viel stand fest. Jemand anderes damit beauftragen konnte er auch nicht, immerhin galt sie in der Feuernation für tot. Noch dazu war sie eine Mörderin, die das Land seinen geliebten Anführer gekostet hatte. Wen könnte er mit so einer Aufgabe betrauen? Auf die Schnelle fiel ihm tatsächlich niemand ein, dem er hier genug Vertrauen entgegenbrachte, um ihn quer durch die Nation zu schicken. Er schüttelte den Kopf. “…bis zur Grenze…“, hatte sie geschrieben. Natürlich hatte sie die Feuernation verlassen. Welche andere Möglichkeit hätte sich ihr auch geboten? So gut unterzutauchen, war hier nahezu unmöglich und Zuko konnte sich auch nicht vorstellen, dass sie das gewollt hätte. Sie war nichtsdestotrotz immer eine sehr stolze, entschlossene Frau gewesen. Allein die Flucht passte nicht zu ihr. Wieso sollte sie sich dann noch in ein Leben ergeben, dass ihr jeglichen Stolz verbot? Das konnte Zuko einfach nicht glauben. Egal mit welchen Gründen er es zu erklären versuchte. Auf der anderen Seite allerdings fiel es ihm auch schwer, sich zu überlegen, wohin sie geflohen sein könnte. Nicht jede Nation war erfreut, Feuerbändiger bei sich aufzunehmen.
 

„Das ist doch zum Verrücktwerden!“, stieß er schließlich aus und durch die große Tür trat er auf den langen, hohen Flur. So verlassen könnte er beinahe gespenstisch wirken, doch die knisternden Fackeln an den Wänden nahmen dem Gang in Zukos Augen jede Bedrohlichkeit. Die Feuer brannten hier den ganzen Tag und die ganze Nacht. Sie wurden nie gelöscht, sondern immer nur genährt, weshalb es hier niemals gänzlich dunkel oder kalt wurde. Da er sie täglich sah, schenkte Zuko den Flammen nun nicht die geringste Beachtung und er schritt einfach an ihnen vorbei zum nächsten Zugang zu dem kleinen Palastgarten, in dem er damals oft mit Mai, Ty-Lee und seiner Schwester hatte spielen müssen, wenn er nicht schnell genug verschwunden war. Er schwang sich über die kleine steinerne Barriere und lenkte seine Schritte zielstrebig zu dem Teich. Dort hatte er früher mit seiner Mutter gesessen. Vielleicht kam ihm hier ja eine Eingebung zu seiner weiteren Vorgehensweise, hoffte er. Immerhin waren mit diesem Ort starke Erinnerungen verbunden. Nicht nur das Füttern von Schildkröten-Enten, sondern auch Stunden, in denen er einfach den Geschichten seiner Mutter gelauscht hatte und mit ihr Feuerversteck gespielt hatte. Nicht, dass sich das vom normalen Versteck-Spielen unterschied, aber in der Feuernation setzte man eben vor alles ein „Feuer“.

Zuko erinnerte sich an einen Tag, an dem hier draußen einige Übungen gemacht hatte –ohne großen Erflog, doch er war zumindest hartnäckig gewesen. Er war so vertieft und verbissen gewesen, dass er überhaupt nicht bemerkt hatte, wie das Wetter umgeschwungen war. Erst als er seine Mutter gehört hatte, war es ihm aufgefallen. “Zuko, Spatz, willst du nicht reinkommen? Du bist doch schon ganz nass!“, hatte sie gesagt. Ihre Stimme war ihm trotz des Regens ganz klar im Ohr geklungen. Der kleine Zuko hatte auf seine Hände gesehen und dann in den Himmel. Ob der Tropfen, die ihm in die Augen gefallen waren, hatte er die Augen geschlossen und den Kopf wieder gesenkt.

Zuko streckte die Hand aus, um eine Flamme zu erzeugen, so wie er es damals versucht hatte und während er das helle Licht betrachtete, kehrten das Geräusch des Regens und das prickelnde Gefühl auf der Haut in sein Bewusstsein zurück.

Die Flamme vor der Hand seines früheren Ichs verlosch, sobald sie entstanden war und der kleine Junge schrie frustriert auf. „Ich kann’s einfach nicht!“, hatte er bockig gerufen und stur weitere Versuche gestartet. Immer wieder hatte er seine Hände vorgestreckt, nach der Luft und den Regentropfen getreten und eine kleine Feuerkugel war nach der nächsten verloschen. Plötzlich hatten sich zwei Hände auf seine Schultern gelegt und ihn festgehalten, wodurch er schließlich eingehalten hatte. Sein Atem war in schweren Stößen gegangen und die kleinen Schultern hatten rhythmisch gegen Ursas Hände gedrückt. Zuko… Beruhige dich doch.“, hatte sie gesagt und noch heute klangen dem Feuerlord ihre Worte im Ohr als stünde sie direkt neben ihm. Tatsächlich drehte er sich verstohlen um, doch natürlich war dort niemand. Er schüttelte den Kopf und ließ seine Gedanken wieder zurückwandern.

Ruckartig hatte er sich zu seiner Mutter umgedreht und ihr verständnisvoller Gesichstausdruck war mit Sorge vermischt gewesen. Damals hatte Zuko sie falsch verstanden. Er hatte gedacht, sie sei besorgt, einen talentfreien Erben geboren zu haben und das hatte ihn nur noch wütender gemacht. Dabei war sie tatsächlich nur um seine Gesundheit besorgt gewesen, da er sich im Regen so verausgabt hatte. “Warum bin ich nicht so gut wie Azula? Warum klappt das bei mir alles nicht?“, hatte er sie laut gefragt, die Hände zu Fäusten geballt. Immer hatte seine Schwester herausgestanden und über ihn triumphiert. Sie war eine begnadeterer Feuerbändiger als Zuko einer gewesen war und hatte immer alles auf Anhieb verstanden und geschafft, während Zuko dafür hatte hart trainieren müssen, das ließ sich nicht leugnen. Ursa hatte daraufhin gelächelte und ihrem Sohne eine nasse Strähne seines braunen Haares aus dem Gesicht gestrichen. “Hör auf, dich mit deiner Schwester zu vergleichen. Du bist du und nicht nur ‚Azulas Bruder‘.“ „Aber warum kann ich das nicht? Warum geht mein Feuer immer wieder aus?!“ Ursa hatte gelacht, als er das schmollend gefragt hatte. Es war ein herzliches, liebevolles Lachen gewesen, doch für Zuko hatte es wie Spott geklungen und er hatte die Arme verschränkt und sie wütend angestarrt. “Kannst du dir das nicht denken? Zuko, es regnet. Was hast du erwartet?“ Der Kleine stampfte beleidigt auf. “Was hat das denn damit zu tun? Das sind nur ein paar Tropfen! Wieso können sie meine Flammen so leicht löschen? Immerhin ist Feuer das stärkste Element!“, hatte er ganz überzeugt gesagt.

Im Nachhinein konnte Zuko über diese Aussage –genauso wie seine Mutter damals- bloß den Kopf schütteln. Erschütternd war nur, dass bis heute viele Feuerbändiger so dachten und es würde noch ein langer Weg sein, bis dieser zum Extrem getriebene National- und Existenzstolz so weit besänftigt war, dass eine friedliche Koexistenz der Elemente möglich war.

Ursa hatte Zuko beruhigend über die Wange gestreichelt und ihm eine Hand auf die Schulter gelegt, während sie vor ihm gehockt war. Dass auch sie so ganz nass geworden war, hatte sie anscheinend nicht gestört. “Hör mal, Zuko… Natürlich ist Feuer sehr mächtig. Es macht uns stark und verleiht uns die Kraft, Unvorstellbares zu tun, doch es ist nicht übermächtig.“ Ihr Sohn hatte sie verständnislos angesehen und sie hatte zu einer weiter gefassten Erklärung angesetzt. “Du weißt, dass Wasser Feuer löscht. Wasser ist dadurch nicht mächtiger als Feuer, weil es selbst auch Schwächen hat, aber eine kleine Menge Wasser reicht oft schon, um ein Feuer zu löschen. Auch, wenn du ein starker Feuerbändiger bist, wirst du das nie ändern können.“ Einen Moment lang hatte Zuko über diese Worte nachgedacht, ehe er den Blick abgewendet hatte. “Das ist doch blöd. Warum gibt es nicht ein Element, das stärker ist als die Anderen? So gibt es doch immer nur Zank, oder? Ich meine, es will doch bestimmt jeder der Stärkste sein!“ Ursa hatte den Kopf schief gelegt und ihn nachdenklich gemustert. Er war eben doch durch und durch ein Feuerbändiger. “Da hast du bestimmt Recht, aber es ist gut, dass alle ihre Stärken und Schwächen haben. Es ist sogar sehr wichtig. Das ist wie bei dir und deiner Schwester. Ihr habt beide Stärken und Schwächen. Dadurch ist keiner von euch beiden stärker als der andere und es ist nicht ungerecht, verstehst du?“ Sie hatte ihm durch das klatschnasse Haar gestrichen und geduldig abgewartet, bis er über ihre Worte nachgedacht hatte, doch das hatte er nicht getan. “Also ich find‘ das blöd.“, hatte er beharrt. Anschließend war er hineingelaufen und hatte seine Mutter draußen stehengelassen.
 

Heute jedoch nahm Zuko sich die Zeit, über ihre Worte nachzudenken. Sie war keine Kriegsgegnerin gewesen, das wusste er. Als Frau des Prinzen hatte ihr das auch gar nicht zugestanden, immerhin hatte der ganze Adel geschlossen hinter dem Feuerlord gestanden. Sie hatte wie alle anderen darauf gewartet, dass die Feuernation als Sieger hervorging und die Welt unterwarf. Wieso aber hatte sie sich dann für die Gleichwertigkeit der Elemente ausgesprochen? War es nur, damit er aufhörte, sich mit seiner Schwester zu vergleichen? Zuko schüttelte den Kopf. Er wurde daraus nicht schlau.

Seufzend sah er auf den Teich, doch seine Gedanken kreisten um die Belehrung seiner Mutter und er schaffte es nicht, einen klaren Gedanken zu fassen, weshalb er schließlich aufgab und wieder ins Bett ging. Ein weiterer Tag voller Besprechungen und Verhandlungen erwartete ihn und es würde ihm sicherlich gut tun, vorher noch etwas zu schlafen. Er sollte es wenigstens versuchen.
 

»Das war jetzt also ein weiteres Kapitel und ich freue mich, dass es überhaupt gelesen wurde XD So random diese Erinnerung scheint: Sie ist tatsächlich storyrelevant und vielleicht findet der eine oder andere (sofern ich den einen oder anderen Leser habe XD) ja schon Hinweise darin~ Eure Shino«

Verhandlung

Mit Wucht donnerten die rauen Hände des Generals auf die Tischplatte, auf die er sich stützte. Rasend vor Wut war er aufgestanden und verlieh seiner Forderung durch das wiederholte Malträtieren des Tisches Ausdruck. „Das ist vollkommen inakzeptabel!“, brüllte er. Sein Kopf hatte mittlerweile das tiefe Dunkelrot seiner Uniform übernommen wie ein Chamäleon. Zuko saß dem Erdkönig gegenüber und massierte sich völlig entnervt die Schläfen. Die Konferenz dauerte nun schon drei Stunden und sie waren noch keinen Schritt weiter. Nun, mit einer Ausnahme, immerhin hatte man sich geeinigt, wer wo sitzen durfte, denn da hatten die Streitigkeiten bereits angefangen.

 

„Diese Forderungen sind eine Beleidung für unsere Nation und wir werden das auf keinen Fall hinnehmen! Diese Verhandlungen sind pure Zeitverschwendung!“ Seufzend meldete Zuko sich  zu Wort. „So wie sie im Moment geführt werden auf jeden Fall.“, sagte der Feuerlord und mit einem Räuspern setzte er sich etwas aufrechter hin. Noch hatte er längst nicht die Geduld, diese endlosen Debatten über so reglos und beherrscht dazusitzen wie sein Vater. Sein Blick galt dem General, dem man nur zu deutlich ansah, wie gerne er noch weiter wettern würde. „General Than, bitte setzen Sie sich. Wir sind uns Ihres Standpunktes bewusst.“, sagte er entnervt, aber der General zögerte. Er hielt nicht viel von Zukos weltoffener Einstellung und er sorgte sich um die Zukunft der Nation, sollte sie in den Händen eines solchen Traumtänzers bleiben. Diese Welt würde nie wieder echten Frieden erleben, also musste jemand wenigstens dafür sorgen, dass alles geregelt blieb. Wer sonst könnte das tun, außer der mächtigen Feuernation?! Warum erkannte das bloß niemand?!

„General!“, herrschte Zuko ihn drohend an und alle Augen im Saal ruhten auf dem Hitzkopf. Zähneknirschend ließ er sich daraufhin auf seinen Platz sinken.

 

„Also von vorne.“ Ein Stöhnen ging durch die Reihen der Anwesenden. „Mit den bisherigen Kompromissen war ja niemand einverstanden.“, sagte ein einsichtiger Berater des Erdkönigs. „Das waren jawohl keine Kompromisse!“, brauste sich Than sofort wieder auf. „Ich pfeif auf solche Kompromisse! Wenn’s nach euch ginge, wäre doch längst-„ Zuko unterbrach ihn. „Das reicht jetzt, General! Wir sind hier, um zu verhandeln, nicht um festzulegen!“

Zuko hatte den Erdkönig , seine Berater und Generäle um ein Gespräch gebeten, um die Grenzregelungen neu festzulegen. Er wollte das Militär aus den Kolonien abziehen, doch ihm war klar, was dann geschehen würde: Das Erdkönigreich würde sich seine rechtmäßigen Gebiete sofort zurückholen. Sei es auch nicht auf königlichen Befehl, die Menschen würden sich einfach nehmen, was rechtmäßig ihnen gehörte. Der Feuerlord machte sich in diesem Sinne Sorgen um die Menschen, die als Angehörige der Feuernation in den Kolonien lebten. Es gab also nur drei Möglichkeiten, sie zu schützen. Die erste und vielleicht einfachste wäre wohl, das Militär einfach auf seinen Posten zu belassen. Es hatte die Menschen über ein Jahrhundert gelehrt, sich zu benehmen und das würde es auch weiterhin können, aber das widersprach seinen Herrschaftsprinzipien.

Die zweite Möglichkeit wäre, die Menschen in die Feuernation umzusiedeln, aber das wäre ein langer Prozess, bei dem viel Überzeugung notwendig wäre, immerhin wohnten die Leute teilweise schon seit Generationen dort. Auch wenn sie quasi im Ausland waren, so waren die Kolonien ihre Heimat geworden.

Daher war Zuko der dritten Möglichkeit am ehesten geneigt: Es musste ganz klar definiert werden, wie die Grenzen verliefen und was mit den Kolonien passieren sollte. Es mussten Regelungen beschlossen werden, die Nationalitätsfragen unterbanden und dabei mussten sie sowohl der Feuernation als auch dem Erdkönigreich zusagen. Tja und an dieser Aufgabe saß diese wenig produktive Konferenz nun schon seit Stunden.

„Vielleicht ist es an der Zeit für eine kleine Pause, hm?“ Dafür, dass er der offizielle Herrscher des Erdkönigreiches war, sagte der König nur sehr wenig. Er war kein erfahrener Stratege und hatte seine Berater für solche Fragen um sich. Dieser Vorschlag war vermutlich der erste ernstzunehmende Beitrag, den er in dieser Konferenz bisher geleistet hatte und so wirklich brachte sie das auch nicht weiter. Dennoch nickte Zuko, während er sich die Schläfen rieb. „Ja, das klingt nach einem vernünftigen Vorschlag.“ Das hätte gerne schon öfter gesagt, aber bisher hatte er ja noch nicht die Gelegenheit dazu gehabt. „Eine kleine Pause würde hier sicher allen gut tun.“ Sein Blick wanderte zu seinem General, der mit Worten einfach nicht mehr zur Geduld zu bewegen war.

„Sehr gut. Ich werde mit Bosco hinaus auf den Balkon gehen. Wollt ihr mich vielleicht begleiten?“ Einen Moment sah Zuko diesen absonderlichen Herrscher unentschlossen an. So richtig konnte er ihn nicht ernst nehmen und das erschwerte es ihm erheblich, Bereitschaft zu zeigen, ihm die Kolonien zu überlassen. „Ja, ich komme.“ Ein junger, engagierter Kommandant aus seinem Gefolge erhob sich sogleich, wodurch auch die Wachen des Erdkönigs sofort aufmerksam wurden. Sie würden ihren Herren schon nicht gerne alleine mit dem Feuerlord lassen, aber noch weniger, wenn dieser noch militärische Verstärkung bei sich hatte. Man konnte ja nie wissen…

„Schon gut.“, sagte Zuko beschwichtigend und bedeutete dem jungen Mann, dass er sich ruhig wieder setzen solle. Nur sehr zögerlich wurde das auch ausgeführt, während Zuko an ihm vorbeischritt und dem Erdkönig hinaus folgte. Der Balkon war enorm und die Aussicht auf den Palastplatz und die „uneinnehmbare“ Stadt war atemberaubend, doch Zuko hatte keinen Blick dafür. Mit einem ausgedehnten Seufzen beugte er sich über die Balustrade und stützte sich mit den Armen dort ab. Er ließ den Kopf einen Augenblick hängen, ehe er ihn in den Nacken legte und langgezogen ausatmete. „Diese Gespräche können einen ganz schön schlauchen, hm?“, fragte der Erdkönig mit seinem tiefenentspannten Lächeln. Noch so ein weiser Mensch, der ihn mit seiner Ruhe belehren wollte. Na toll…

„Ja, da habt ihr Recht.“, sagte Zuko allerdings. Zum Einen war es nicht förderlich, jetzt gehässig zu werden und zum Anderen hatte der König ja auch Recht. Diese Gespräche waren anstrengend und Zuko war so schon sehr stolz auf sich, bis jetzt noch nicht ausgerastet zu sein. „Aber wir kommen ja leider nicht drumherum.“ „Leider?“, fragte der König nach und Zuko sah ihn ebenso fragend an. „Ja.“

„Seht ihr das wirklich so?“ Zuko nickte zögerlich. Worauf wollte der Erdkönig wohl hinaus? „Dass wir gezwungen sind, uns mit diesen Themen auseinanderzusetzen, ist ja nur dem Krieg geschuldet. Wären wir nicht in dieser Lage, könnten wir uns auch diese furchtbaren Verhandlungen sparen.“ Der Erdkönig strich dem Bären neben sich durch das gut gepflegte Fell und schüttelte den Kopf. „Das meine ich doch gar nicht. Ich kann mich nicht erinnern, mit einem Vertreter der Feuernation jemals so lange in einem Raum gewesen zu sein. Es gab während des gesamten Krieges nicht eine einzige Verhandlung. Keine diplomatischen Versuche, nichts. Es kann doch nur von Vorteil sein, dass wir nun miteinander reden, oder?“ Zuko sah ihn stirnrunzelnd an und versuchte zu verstehen, was sein Gegenüber ihm damit genau sagen wollte.

Anscheinend war ihm diese Unsicherheit anzusehen, denn der Erdkönig setzte zu einer weiteren Erklärung an. „Ist es nicht wichtig, dass ein Austausch zwischen den Ländern entsteht? Ich glaube, der Versuch, eine friedliche Lösung und damit einen akzeptablen Kompromiss zu finden, ist schon der erste Schritt in die richtige Richtung. Natürlich ist es schade, dass ein solches Gespräch zum ersten Mal aus solch einer Not heraus und unter solchen Umständen stattfindet, aber wenn sich eine rege Kommunikation zwischen allen Nationen daraus entwickeln könnte, wäre das vielleicht schon die halbe Miete.“

Zuko nickte verstehend und sah nun wieder hinaus auf die Stadt. Vielleicht hatte der Erdkönig Recht. Eine solche Kommunikation war wichtig und dabei fiel ihm etwas auf: Er stand hier und wollte mit den Generälen zweier Länder über das Schicksal der Leute in den Kolonien entscheiden. Im Grunde hatte er einen wichtigen Schritt übersprungen und der Erdkönig hatte ihn daran erinnert –und das, ohne es selber zu merken. „Vielleicht lässt sich das noch weiter führen.“, begann er seinen Gedankengang zu verbalisieren. „Was bringt es, wenn wir nur unter uns kommunizieren? Wir sollten uns mit den Vertretern der Kolonien zusammensetzen. Sie sollten mit an diesem Tisch sitzen, nicht die Generäle, die seit Jahrzehnten dafür gesorgt haben, dass alles so bleibt wie es ist.“ Der Erdkönig kraulte nebenbei durch Boscos Fell und seine Kette klimperte leicht, als er Zukos Vorschlag eifrig benickte. „Das hört sich sehr gut an. Vielleicht ergibt sich dadurch eine Möglichkeit, die wir noch gar nicht in Betracht gezogen haben.“

Die Pause hatte also wirklich geholfen und wenn es nur dabei war, dass Zuko nun mit neuem Mut und deutlich mehr Motivation zurück in den Saal ging, in dem die meisten noch an ihren Plätzen saßen. Ihm gefiel der neue Plan und nun ging es darum, ihn auszuarbeiten, immerhin wollte so ein Mitentscheiden des Volkes sorgfältig durchdacht und geplant werden, obwohl es ja noch nicht einmal darum ging, etwas zu entscheiden, sondern erst einmal nur darum, dass sie sich die Meinungen aus den Kolonien anhören sollten.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  tala12
2012-06-27T07:15:20+00:00 27.06.2012 09:15
Wow deine Fanfic ist wirklich toll und auch cool beschrieben :D
Ich finde das du die Charas super beschriebeb hast, also auch Zukos gefühle ohne OCC zu sein. Das gelingt nicht vielen!
Wann stellst du denn wieder online? Ich brenne wirklich darauf mehr zu erfahren! :D
deine Tala12
Von:  Bitterblue
2011-10-10T23:04:39+00:00 11.10.2011 01:04
Wirklich gut geschrieben, gefällt mir :) Ich bin gespannt was du dir so überlegst!

Grüße, Maja


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