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Ungleiche Kampfpartner

Ein Yaoi-Crossover: Proto Creed
von

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Zwei Wege, die sich kreuzen

Zwei Wege, die sich kreuzen
 

Er hatte es so satt.

Überall nur Lärm. Die Menschen von Manhattan müssten sich doch nun langsam an die Situation hier gewöhnt haben, aber nein. Stattdessen kreischten sie sich die Lungen aus dem Leib, wenn sie einen taumelten Infizierten sahen. Man könnte diesen infizierten Menschen, die sich zudem so hölzern wie Zombies bewegten, so leicht entkommen, aber nei~n, man blieb stehen, schrie um Hilfe, während besagter Zombie in Schneckentempo auf einen zukam – das war doch unglaublich armselig.

Die einzigen Untoten vor denen man sich in Acht nehmen musste, waren Hunter. Diese monströsen Gorilla-ähnlichen Monster waren eine reine Plage. So zogen sie über die Insel und töteten entweder die Menschen, um sie zu fressen, oder sie infizierten sie mit dem Virus, damit diese auch zu solchen torkelten Leichen wurden. Zudem wären die normalen Zombies innerhalb von wenigen Wochen verhungert, wenn diese Bestien nicht ständig Reste ihrer Mahlzeiten überall herum liegen lassen würden. Somit hatten die infizierten Menschen genügend Aas von dem sie 'Leben' konnten.
 

Ihn hatte der Lärm von Manhattan nie wirklich gestört. Man sollte nun einmal nicht im 'Big Apple' wohnen, wenn man Geräusch-empfindsam war, aber der alltägliche Straßenlärm von hupenden Autos, quietschenden Reifen, Polizei-/Feuerwehr-/Krankenwagensirenen und das stetige Gemurmel der Einwohner war von diesem Stadtteil New Yorks gewichen. Hier hörte man nur noch verängstigte Schreie, Helikopter, Panzer, das Gegröle der Hunter und massig viele Explosionen – zumindest in der Yellow und Red Zone.

Diese Gebiete wurden je nach Infektionsgrad und Anzahl der Hives unterteilt. Es gab auch eine Green Zone, doch dort überlebte man nicht lange, wenn man ein Zombie war. Dort war es sehr viel ruhiger und erinnerte eher an das Manhattan bevor die Krankheit ausbrach – fast schon idyllisch im Vergleich zu den anderen Zonen.

Die Geräuschkulisse hier war so viel nerviger als die alte, doch warum sollte er sich beschweren?

Immerhin war er ja Schuld daran.
 

Sein Name war einmal Alex Mercer, bevor er ein tödliches Virus freisetzte und deshalb erschossen wurde. Die Krankheit jedoch setzte sich in seinem Körper fest, belebte ihn wieder zu neuem Leben und gab ihm übernatürliche Fähigkeiten wie das Gestaltwandeln und eine unglaubliche Regeneration. Er konnte senkrecht an Wänden hinauf laufen, seine Gliedmaßen in verschiedenste Waffen verwandeln, seinen Körper mit einem Panzer überziehen, Menschen konsumieren, um ihr Erinnerungen in sich aufzunehmen und, wenn er wollte,konnte er sogar durch die Luft gleiten für eine gewisse Zeit – so gesehen war er genauso wenig ein Mensch wie die Hunter.
 

Für die Verkörperung des Virus, zu der er geworden war, gab es jemanden für den er alles tun würde, damit sie in Sicherheit war; seine Schwester Dana.

Sie brachte etwas in ihm hervor, was man schon fast als Menschlichkeit bezeichnen konnte. Eine Eigenschaft, die er, als er noch lebte, anscheinend nicht besessen hatte. Alex Mercer schien ein gefühlskaltes Arschloch gewesen zu sein, der nur seine Arbeit als Wissenschaftler im Sinn gehabt zu haben schien. Ironischer Weise konnte man ihm nun mehr als Mensch bezeichnen als vorher.

Seine Schwester hatte ihn am Anfang spüren lassen, was für ein widerwärtiger, egoistischer Idiot er gewesen war. Nun war ihre Beziehung wärmer als je zuvor. Wobei die Wärme darin bestand, dass Dana für ihn durch Hacken Informationen beschaffte, während Alex versuchte die Fehler, die er begannen hatte, zu korrigieren, damit sie wieder in Sicherheit leben konnte.
 

Seine Gegenspieler waren aber nicht nur Zombies und Hunter, sondern auch das Militär und Blackwatch. Diese Einheit wurde nur für den Kampf gegen das Virus entwickelt und hatten ihn auch als Top Number One Terrorist erklärt, nachdem er die Krankheit freigesetzt und dabei, nach seiner Wiederbelebung, alle seine Erinnerungen verloren hatte. Darum konsumierte er diese Leute und auch einige von Genetek, wofür er vorher als Wissenschaftler gearbeitet hatte.
 

Seine menschlichen Feinde wussten, dass er die Verkörperung des Blacklight Virus war und haben ihn deshalb auch wie ein Krankheit bekämpft. Durch Bloodtox Gas hatten sie ihn soweit geschwächt, dass einer von ihnen, und zwar ein gewisser Captain Robert Cross, ihm ein Stabilisator gegen den Virus spritzten konnte. Dieses hatte die wundervolle Wirkung, dass ihm auf dem Rücken ein riesiger Tumor wuchs, der an seiner Energie zerrte und ihm langsam auffraß.
 

UND das war auch der Grund, weshalb er gerade in diesem Moment auf einem Dachsims saß und einen bestimmten Hunter beobachtete. Dieser trug Dank des Arztes Ragland, den er vor kurzem traf, nun sein Heilmittel in sich. Das Mittel, was er kurz vorher der Bestie gespritzt hatte, musste sich nun nur noch in ihm festsetzten und sich umwandeln. Solange dies dauerte, musste Alex einfach versuchen, ihn vor dem Militär zu beschützen. Blackwatch schien aber seltsamer Weise vollkommen vernarrt in diesen eine Monster zu sein, den stetig kamen Helikopter angeflogen und Panzer angerollt, die sein Untier töten wollten.

Der Doktor hatte ihm aufgetragen besonders auf dessen Blut zu achten, denn daran konnte man erkennen, wann sich die Injektion in sein Heilmittel umgewandelt hatte. Bis dahin spielte der Formwandler den Babysitter für das Ungeheuer.
 

Als er endlich glaubte, dass es soweit war, tauchten plötzlich drei Panzer auf, kreisten das Monster ein und schossen auf ihn. Alex stürzte sich sofort von dem Hochhaus, von dem er aus Wache gehalten hatte, herab und zerschellte das erste Gefährt durch seine Landung. Die Peitsche, zu der er seinen Arm verformte, schlang er um das Rohr des zweiten Panzers und zog ihn so ruckartig herum, dass es sich verbog und sich, durch den steckengebliebenen Schuss, selbst zerstörte.

Währenddessen war sein Zielobjekt in die einzige Richtung geflohen, in den keine Kriegsmaschine stand und auf ihn schoss. Nun hörte der Blacklight Virus, wie aus der Ferne immer mehr Rattern von Rotorblättern zu vernehmen war. Er musste sich beeilen, um sein monströses Heilmittel zu konsumieren, damit er endlich von dem Kriegsschauplatz wegkommen und sich erholen konnte.
 

Doch Miss Fortuna war ihm nicht hold.

Stattdessen musste er sich schockiert mit ansehen, wie ein junger Mann von vier weiteren Huntern verfolgt wurde und nur noch mehr Chaos in die Szenerie brachte. Die Helikopter, die nun über ihren Köpfen kreisten, schossen auf alles was sich bewegte und das schloss Alex und den Fremden mit ein.

In dem ganzen Tumult hatte er zusätzlich noch sein Ziel aus den Augen verloren. Er hoffte nur, dass es bei diesen Kanonenhagel nicht getötet wurde, denn nun musste sich der Gestaltwandler erst einmal selbst in Sicherheit bringen. Sein Tumor hatte angefangen unangenehm zu brennen und sein Sicht verschwamm immer mehr, weshalb er sich in einer Gasse versteckte und erst einmal wieder zu Atem kommen musste. Doch auch hier fand er keine Ruhe.
 

Der junge Man von zuvor kam auch hierher gerannt, immer noch von zwei Monstern verfolgt. Das die Nebenstraße ein Sackgasse war schien er viel zu spät zu bemerken. Alex konnte und wollte diesem Opfer nicht helfen. Durch seinen geschwächten Zustand war er gerade noch in der Lage wach zu bleiben. Zudem hatte ihn der Andere seine Mission ruiniert. Nun musste er erneut einen Hunter mit dem Gegenmittel infizieren und warten, dass das Heilmittel fertig wurde und das wo ihm doch die Zeit davon lief. Doch dann überraschten ihn zwei Aspekte der jetzigen Situation. Zum einen war dem Fremden 'sein' Untier gefolgt, welchem aus zahlreichen Wunden eine violette Flüssigkeit blutete – das Heilmittel war fertig. Somit brauchte er es nur noch fressen, dann war er dieses eklige Krebsgeschwür los. Doch das Problem bestand darin, dass gerade zwei Superzombies in der Seitenstraße waren und der zweite Gesell noch komplett gesund war. Ein Kampf auf Sieg war in seiner Kondition nicht möglich, warum er zum warten verdonnert war.
 

Und hier kam die zweite Überraschung: Der junge Mann, den er schon als Hunterfutter abgestempelt hatte, wand sich nun zu seinen beiden Verfolgern um und stürzte sich auf den 'gesünderen' Untoten.

Mit einem eleganten Ausfallschritt wich er den scharfen Krallen des Ungeheuers aus und rammte ihm dann seine Faust in dessen Seite. Erst als er die linke Hand zurückzog, konnte Alex eine versteckte Klinge erkennen, die aus seinen Unterarm zu kommen schien.
 

Er konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, immerhin versuchte der Fremde so eine Bestie mit so einer mickrigen Klinge zu töten – da hätte er auch gleich mit Wattebäusche schmeißen können. Doch ließ sich sein Gegenüber nicht von der Tatsache beirren, dass er mit einer Art Zahnstocher auf so ein Monster einstach und konterte alle Attacken präzise und effizient. Der Formwandler musste zugeben, dass jede Stichwunde, die er verursachte, anfing unermesslich stark zu bluten. Die Bewegung des Hunters wurden immer langsamer bis der junge Mann seine Chance ergriff, geschickt an dem Biest hochkletterte, um ihn dann im Nacken zu erstechen.

Egal woher er auch den Dolch herbei gezaubert hatte, ein Zweiter und Dritter folgten seitlich am Hals der Ungetüms. Voller Verzweiflung versuchte dieses von Schmerzen geplagte Untier seinen Angreifer herunter zu schütteln, was ihm nicht gelang. Erst als er seine Dolche hat wieder verschwinden lassen, hatte sich der junge Mann geschickt den Rücken herunter gleiten lassen, um mit einen blitzschnellen Seitenschritt mit Drehung plötzlich vor dem Zombie zu stehen zu kommen und ihm zum letzten Male seine versteckte Klinge durch die Kehle zu stoßen.

Es ward kurz ruhig in der Gasse, bis er die Waffe herauszog. Man hörte nur ein Rums, als der schwere tote Körper zusammensackte und zwei Zentimeter von dem Fremden zum erliegen kam.
 

Diese ganze Aktion hatte nicht viel länger als zwei bis drei Minuten gedauert.

Als er sich jedoch nun 'seinem' Hunter zuwenden wollte, um auch ihm den Gnadenstoß zu verpassen, schritt der Gestaltwandler ein. Er zog die verletzte Bestie erst mit seiner Peitsche zu sich, schlang seine schwarz roten Tentakel und Ranken um sein Opfer und nahm ihn in sich auf – er konsumierte ihn.
 

Augenblicklich schoss ein brennender Schmerz durch seinen Körper, als das Heilmittel zu wirken begann. Alex konnte spüren, wie sich der Tumor sich auf seinem Rücken regte, vor dem Gift zurückwich und sich dann komplett von ihm löste. Vollkommen entkräftet fiel er auf seine Knie und konnte sich ein leises qualvolles Wimmern nicht unterdrücken als die letzten Wellen des Schmerzes über ihn rollte und dann abklangen. Eine ungeheure Müdigkeit überkam ihn. Er wusste zwar, dass er nicht in einer dunklen, dreckigen Gasse mit einem toten Hunter liegen bleiben sollte, doch er konnte sich nicht gegen die all umhüllende Dunkelheit wären.
 

Alex Mercer fiel einfach zu Seite um und schlief ein.
 

*~*ooo*~*
 

Furchtbar lautes Vogelgezwitscher weckte ihn aus seinen ungewöhnlichen Schlummer. Sein Migräne wurde dadurch nur noch schlimmer und als der Gestaltwandler seine Augen öffnete, aufsetzte und sich umschaute, zog sich sein Körper schmerzhaft zusammen. Grummelnd rieb er sich die Schläfen. Dann erst schien Alex zu bemerken, dass er nicht in einer stinkenden Gasse lag, sondern auf einen sporadischen Bett. Der Raum war klein und besaß nichts an Möbeln außer der Matratze, auf der er jetzt saß. Die Tür stand weit offen, um ihm wohl zu zeigen, dass er kein Gefangener war. Trotzdem hieß es für ihn, auf alles gefasst zu sein. Man konnte nie wissen, welche kranken Spiele auf ihn warteten, wenn er die Zelle sorglos und unachtsam verließ.
 

Als er seinen Beinen vertraute, dass sie ihn tragen konnten, stand er auf, verließ kampfbereit das Zimmer und fand sich in einer riesigen, leerstehenden, heruntergekommenen Lagerhalle wieder. Hier kam dann auch das laute Gekreische der Vögel her, die überall herum sprangen und saßen, weil das Dach großflächige Löscher aufwies. Überall lagen die Überreste von dem Dach, den Säulen und Wänden verteilt herum. Man glaubte kaum, dass das Gebäude überhaupt noch stand, obwohl es so beschädigt war. Zudem schien es doch nicht so verlassen zu sein, wie er am Anfang gedacht hatte. Rundherum fand er Hand- und Fußabdrücke auf den Gesteinsblöcken, zersplitterten Glasplatten und herum hängenden Kabeln – hier schien jemand Spaß an Parkour gehabt zu haben.
 

Erst als er sicher war, dass er allein im Gebäude war, entspannte er sich etwas und ließ die letzten Stunden Revue passieren - er verfolgte den Hunter, der sein Heilmittel in sich trug, bis er ihn konsumieren konnte; hatte die Bestie auch später gefressen und war dieses elende Krebsgeschwür losgeworden. Doch dann drängten sich noch weitere Erinnerungen in seine Gedankenwelt: Ein junger Mann in weiß-grauen Kapuzenpulli, ausgeblichenen Jeans und einem schwarzen Rucksack hatte einfach mal so einen Superzombie getötet. Und dies ohne sich von oben bis unten mit Blut einzusauen. Alex eliminierte seine Opfer zwar oft schneller als er, aber dafür auf bestialische Art und Weise und richtete nicht selten ein riesiges Blutbad an. An seiner Kleidung konnte man jedoch nie etwas erkennen, weil sein Virus, wie ein natürlicher Schwamm, alles Blut in sich aufsaugte und ihn makellos dastehen ließ.

Die Bewegung von dem jungen Mann waren zudem elegant und effektiv. Man konnte erkennen, dass es nicht das erste Ungeheure war, welches er ins endgültige Jenseits geschickt hatte; zu genau wusste er, wo er zu zustechen hatte.
 

Der Formwandler konnte nicht anders als dem Fremden seine Anerkennung zuzusprechen, auch wenn er es niemals ihm gegenüber zugeben würde. Man sah nun einmal nicht alle Tage, wie ein 'normaler' Mensch eines dieser Monster tötete und das ohne Hilfe von Schusswaffen. Damit war er viel besser als viele Soldaten des Militärs, die sobald ihre Munition leer war, zu reine Opfer wurden.
 

Zudem schien ihn der junge Mann auch hierher gebracht zu haben – anders konnte er sich nicht erklären, warum er hier und nicht in der Gosse erwacht war. Die Frage blieb nur, weshalb er das getan hatte. Immerhin musste er doch gesehen haben, wie er seine Gestalt verändert und den Hunter konsumiert hatte. Spätestens dort hätte der Fremde ihn als Top Number One Terrorist erkennen müssen. Doch stattdessen hatte er ihn aus der Gasse hierher gebracht, bevor der Geruch von dem toten Hunter die anderen Zombies hätte anlocken können, die ihn, solange er bewusstlos war, hätte einfach fressen können.
 

Alex wird wohl trotzdem nie die Ambitionen hinter seinen Taten erfahren, denn er bezweifelte, dass sich ihre Wege noch einmal kreuzen werden in dieser großen Stadt. Der Formwandler war einfach nicht besonders sozial, sodass er nur aus Spaß an der Freude durch Manhattan spazierte, seine Seele baumeln ließ und das Leben genoss.

Nein, stattdessen empfand er seine Existenz als reine Ironie am Leben. So glaubte Alex, jetzt mehr Gefühle zu haben als vor seinem Tod. Wäre er noch immer das kalte Arschloch von damals, wäre er einfach aus der Stadt geflohenen und hätte sie sich selbst überlassen. Doch nun blieb er hier und versuchte alles, um es vor einer atomaren Vernichtung zu bewahren.

Zudem hatte er einfach keine Zeit, um den Anderen wiederzufinden, der garantiert ein 'normales' Leben führte. Er gehörte zumindest nicht zu den Spinnern, die die Stadt versuchen zu retten, indem sie waghalsige Aktionen, wie die Zombie-Jagt, nachgingen und die er häufig eines besseren belehrte, sich mit ihm anzulegen.
 

So ging er, mit einem Hauch von Enttäuschung seinen 'Retter' nicht persönlich 'danken' zu können, seines Weges in Richtung des St. Paul Krankenhauses, wo Dr. Ragland auf ihn wartete.
 

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Verdrängung war etwas wunderbares, wenn man versuchte, bestimmte Ereignisse oder Zeiträume zu vergessen. Er hatte damit schon reichlich Erfahrung, da er so viele Momente seines Lebens seit seiner Kindheit, wo alles anfing, ignorierte.
 

Die Farm war ein grauenvoller Ort für Kinder, denn dort gab es nur wenige Tätigkeiten, denen man Tag ein Tag aus nachgehen konnte – trainieren, lernen, essen und schlafen. Sowohl die Stunden mit den Trainern als auch bei den Hauslehrern waren zwar anstrengend, aber unglaublich eintönig; seine Familie hatte nie Zeit für ihn und die Entspannung und der Spaß kamen viel zu kurz. Er hatte es einfach nur gehasst.

Darum war er als Jugendlicher dort 'ausgebrochen' und so musste man das auch nennen. Die nach außen hin zerfallen aussehende Farm, war im inneren ein hoch modernisiertes, mit allerhand Technik vollgestopftes Trainingscenter für die Jüngsten der Bruderschaft gewesen – doch in seinen Augen war es nur ein verdammtes Gefängnis.
 

Er hatte sich in der nächsten größeren Stadt versteckt gehalten, bis sie die Suche nach ihm aufgaben. Seiner Meinung nach, glaubten die Assassinen, dass er irgendwann wiederkäme, weil er keine Erfahrung mit der Außenwelt hatte und bald verzweifeln würde. Damit hatten sie sich geirrt.

Zwar war sein neues Leben auch von harter Arbeit und Mühen verbunden, doch diese hatte er selbst für sich wählen dürfen. Schon allein dieser minimaler Aspekt der Selbstbestimmung, dieser kleine Funke von Freiheit, war ihm alle Strapazen, die er über sich ergehen lassen musste, wert gewesen. Immerhin brauchte Desmond durch seine neue Identität auch neue Papiere, eine Wohnung und einen guten Job, um das alles auch finanzieren zu können.

Als er jedoch alles mit Schweiß und Blut erarbeitet hatte und endlich ein Assassinen-freies Leben führen konnte, wurde es ihm abrupt entrissen.
 

So wurde er erst von einem von Templern geführten Konzern namens Abstergo entführt, um dann wieder von Assassinen befreit zu werden. Doch diese gaben ihm seine Freiheit nicht zurück, nein, nun sollte er wieder einmal für sie kämpfen. Wobei seine einziger Nutzen für die beiden feindlichen Mächte scheinbar darin bestand, dass Desmond in einer Maschine lag und Erinnerungen von irgendwelchen Vorfahren, die in seiner DNA gespeichert waren, noch einmal erleben musste – wie pathetisch.
 

Zwar war ihm die Bedeutung seiner 'wichtigen' Rolle klar, doch warum sollte gerade er dies tun? Seine pflichtbewussten Geschwister hätten sich garantiert tagelang in den Scheiß Animus gelegt, um an das geheime Wissen der Assassinen heranzukommen. Aber nein, nur Desmond Miles kann diese schwierige, aber 'ehrenvolle' Arbeit übernehmen.

ER HATTE ES EINFACH NUR SATT!!
 

Es war einfach nicht fair, in seinen Augen, dass er in diese absurde Rolle gezwungen wurde, wo er doch bloß ein ganz normales Leben führen wollte; ohne das Wissen, dass zwei uralte Mächte um das Wohl der Welt kämpften.

Unwissenheit wäre nun einmal doch ein Segen für ihn.
 

DARUM verdrängte er auch fast seine gesamte Vergangenheit. Und jetzt hatte er wieder eine Erinnerung mehr, die er vergessen wollte.
 

Er arbeitete jetzt wieder als Barkeeper in einem der renommiertesten Hotels in der Green Zone; ein Beruf, den er schon vor seiner Entführung durch Abstergo nachgegangen war. Dieses Gebiet wurde besonders gut vom Militär bewacht, weil selbst die reichsten und berühmtesten Persönlichkeiten der Stadt das Sperrgebiet Manhattan nicht verlassen durften. Diese hatten soviel Geld in ihren Schutz gesteckt, damit sie sich der Illusion hingeben konnten, in einer, nicht von Zombies überrannten, verseuchten Insel zu leben.

Trotz seiner gut bezahlten Arbeit, wohnte er nicht dort, sondern in der Yellow Zone – sowohl die Mieten als auch der Grad der Infektion waren hier erträglich. Selbst die vereinzelten Hunter, die sich hierher verirrten, konnten er, Dank seiner Fähigkeiten als Assassin, schnell eliminieren.
 

Doch heute war es nicht nur eines dieser Monster, dass vor seinem Apartment herumlungerte, sondern sechs. Nur in solcherlei Situationen war Desmond ansatzweise dankbar für seine Ausbildung zu einem Killer; obwohl ihm sein 'Talent' gegen so viele Bestien auch nichts brachte. Darum wollte er es umgehen und über das Dach in seiner Wohnung einsteigen.

In der Seitengasse traf er jedoch auf den siebten Gesellen der Gruppe, der vor seinem Zielobjekt stand – der Feuerleiter. Er musste an ihm vorbei, ohne dass die anderen auf ihn aufmerksam wurden. Ihn schienen sie seltsamerweise noch nicht gewittert zu haben, weshalb er kurzen Prozess mit dem Hunter vor ihm machte. Diese verdammte Bestie wollte aber nicht leise abtreten und alarmierte so seine Freunde. Und damit fing die lustige Hetzjagd über die Dächer Manhattans an.
 

Ein Hunter allein war kein Problem für Desmond, sogar wenn sie zu zweit bei ihm ihr Glück versuchten, konnte er sie noch, mit etwas mehr Mühe, ins endgültige Jenseits schicken. Doch sechs waren ihm dann doch zu viele Gegner dieses Kalibers.

Das Militär war dann eine hilfreiche Option, um seine Verfolger loszuwerden. Deshalb rannte er auch Mitten in eine Schießerei in der Red Zone. Der Ex-Assassin wich, so gut es ging, allen Geschossen und den Klauen der Monster aus, bis er sich in einer der zahlreichen Sackgassen wiederfand. Er wollte schon umdrehen, doch da versperrten ihn zwei seiner Gorilla-ähnlichen Freunde den Weg – eines war schon stark verletzt und kroch eher, als dass es lief. Darum wand Desmond sich nun den Gesunden zu, weil von ihm die größere Gefahr ausging.
 

Nach der üblichen Prozedur von Ausweichen, Kontern und Gnadenstoß wollte er den letzten von seinen Gegnern auch schnell von seinem Leid erlösen, um endlich nach Hause kommen zu können. Doch diese Arbeit wurde ihm abgenommen.

Aus einer dunklen Ecke war eine schwarze Klaue mit Seil geschossen gekommen, hatte die verletzte Kreatur umschlungen und hatte sie in den Schatten gezogen. Statt besseren Wissens einfach die Flucht zu ergreifen, hatte ihn das seltsame Geräusch von knackenden Knochen und einem widerlich klingenden schmatzenden Laut in die Dunkelheit gezogen.
 

Seine Neugierde brachte Desmond zu einem jungen Mann, der vor Schmerzen zuckend zwischen Müll und zersplitterten Glas lag. Doch es gab kein Anzeichen von dem Hunter; er war einfach verschwunden, was ihn doch etwas störte.

Bei genauer Betrachtung fiel ihm das markante Äußere des Anderen auf. Eine braune Kapuze verdeckte zwar fast vollkommen das Gesicht, doch die schwarze Lederjacke mit dem roten Trivial auf den Rücken verriet ihn – hier lag Alex Mercer, der Top Number One Terrorist von Manhattan, bewusstlos vor seinen Füßen.
 

In einer 'Kurzschluss-Handlung' hatte er den anderen Mann über die Schulter geworfen, war die nächste Feuerwehrleiter hinaufgeklettert und hatte die bewusstlose Gestalt zu einem seiner geheimen Verstecke gebracht. Auf dem Weg dorthin versuchte der Ex-Assassin sich seine Tat selbst zu erklären, indem er Quitt mit dem Anderen sein wollte. Immerhin hatte er doch geholfen den zweiten Hunter zu töten... auch wenn er nicht sehen konnte, wie er es genau getan hatte. Als Gegenleistung bewahrte er ihn vor den Horden von gefräßigen Zombies, die bald gekommen wären und/oder dem Militär, die ihn sicherlich auch hätte finden können.
 

Weil ihm dieser schwammige Erklärungsversuch nicht befriedigte, ließ er es bleiben und verschwand auch schnell von der Lagerhalle bevor Herr Terrorist erwachte. Wie sollte er seine Hilfe ihm gegenüber erklären, wenn er es sich selbst nicht glaubte. Und Desmond wollte ihn auch nicht in seinem wachen Zustand kennenlernen; gab es sicher einen guten Grund, weshalb er zwar von allen verfolgt, aber niemals gefasst wurde. Zudem schien ihm soweit nichts zu fehlen – keine offensichtliche Wunden, das mit Schmerzen verbundene Zucken hatte auch aufgehört... vielleicht war er einfach nur erschöpft...

Er sollte es wirklich lassen, sich irgendwelche Dinge erklären zu wollen und wie er es schon einmal gesagt hatte: Unwissenheit war ein Segen... auch hier.
 

Bei sich Zuhause angekommen, hatte er erst den Kadaver von dem toten Hunter in eine verlassene Baugrube geschmissen, dann gegessen, geduscht, sich hingelegt und versuchte jetzt etwas Schlaf zu bekommen. Müde wälzte sich Desmond von einer zur anderen Seite und konnte nicht aufhören, an die Ereignisse dieser Nacht zu denken.
 

So musste er sich doch eingestehen, dass er ohne seine Ausbildung zu einem Meister-Assassin und den Sitzungen im Animus in dieser Stadt ziemlich aufgeschmissen wäre. Denn diese Zusammenstöße mit irgendwelchen zu groß gewachsenen Zombies geschahen ständig. Und Desmond hatte auch am Anfang versucht mit Schusswaffen dem wachsenden Problemen Herr zu werden. Doch ging ihm immer zur falschen Zeit seine Munition aus. Deshalb war er wieder zu seinem verschiedensten Klingen zurückgekehrt, die überall an seinem Körper versteckt werden konnten. Nur sein Schwert verstaubte einsam und allein in einer Ecke seiner Wohnung, weil er das riesige Ding nicht bei sich tragen konnte, ohne von der Polizei oder dem Militär festgenommen zu werden.

Lustig – alle durften Schusswaffen bei sich tragen, doch tauchte ein Kerl mit einem Schwert auf, war er suspekt und gefährlich für seine Umwelt; was für eine Heuchelei.
 

All seine Waffen hatte er damals bei seiner Flucht vor den Assassinen mitgehen lassen. Wollte er nie wieder so ein einfaches Opfer für Abstergo oder den anderen Kletten sein, musste er sein naives Denken abstellen, dass sie ihn alle in Ruhe lassen würden.

Und nun hatte er auch noch dem meist gesuchtesten Terroristen geholfen. War er doch am Anfang so glücklich gewesen, als die Krankheit ausbrach, weil die Barrikade aufgebaut wurden war. Kein beschissenes Abstergo und keine verdammte Assassinen kamen unbemerkt in die Stadt. Somit war Desmond sicherer den je zuvor in seiner Vergangenheit.

Aber nun musste er sich ja unbedingt neue Feinde machen, indem er den gefürchtetsten Mann Manhattans half. Der Barkeeper hoffte nur, dass ihn niemand gesehen hatte, wie er den bewusstlosen Alex Mercer weggeschleppt hatte oder wenn doch, ihn wenigstens nicht erkannt hatte. Geistesgegenwärtig hatte er extra seine Kapuze tief in sein Gesicht gezogen, etwas was er nur selten tat.

Warum musste er ihn auch unbedingt mitnehmen? Kaum hatte er ein 'sorgenfreies' Leben, sabotierte er sein Glück selbst. Nein, er wollte nicht länger daran denken und nun endlich schlafen; lohnten sich doch gerade seine ganzen Sorgen gar nicht. Vielleicht war seine Aktion unbemerkt vor dem Militär geblieben. Dann könnte er ja seine heutige Tat einfach vergessen – wäre das nicht sowieso besser für ihn alles wieder zu vergessen?
 

Erst als es draußen wieder hell wurde, fand der Barkeeper endlich Ruhe. Wieder hatte er einen Teil seines Lebens erfolgreich verdrängt, doch bald sollte er auf die schmerzhafte Tour herausfinden, dass man einen Alex Mercer nicht verdrängen konnte.
 

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'Augenzeugenbericht von Soldat 0173: Zielobjekt mit einem anderen Mann gesichtet, der ihn von der Kreuzung Park Ave und 49th Straße in südwestlicher Richtung davon trug. Spur von ihnen wurde in Central Midtown verloren.

Stabilisator wurde überwunden. Achtung! Zielobjekt nun wieder in der Lage all seine Fähigkeiten zu nutzen.

Bloodtox Gas zeigt zunehmend weniger Wirkung auf Zielobjekt. (Anmerkung: Infizierte reagieren wie bisher mit Lähmung, bei höheren Dosis mit Tod – keine Resistenzen)

Mann konnte noch nicht identifiziert werden, da keine Aufnahmen von seinem Gesicht gemacht werden konnten. Sichere Daten: 1,83m, von normaler Statur, leicht gebräunte Hautfarbe; trug weißen Kapuzenpullover, Jeans und schwarze Umhänge-Rucksack; weist hohen Fitnessgrad auf.

Weitere Hunter tot aufgefunden, weist die selben Stich- und Schnittwunden auf wie die Hunter in der Yellow Zone Westharlem. Möglicher Hinweis für Aufenthaltsort von unidentifizierten Mann.

Bericht Ende'
 

„Hm. Da scheinst du dir ein neuen Spielkameraden gesucht zu haben, Mercer... Hätte ich dir gar nicht zugetraut. Das kann ja noch richtig Interessant mit dir werden.“, war der einzige Kommentar, den die Gestalt amüsiert über den Report machte, bevor er die Papiere sorgfältig auf seinen Tisch ablegte.

Oh ja, das wird noch ein Spaß werden.
 

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Seid Gegrüßt werte Leser,
 

hiermit stelle ich euch meine neue FF vor (Anmerkung: Keine Sorge ich werde DtB-FF nicht vernachlässigen, aller höchstens pausieren...)
 

Irgendwie lustig – ich bin von dem einen Assassin zu ein paar anderen Assassinen gewechselt, ich mag einfach diese Berufsgruppe XD
 

Nun zur FF: Ich habe vor, diese Geschichte in die Umgebung von Prototype zu schreiben, Assassins Creed bastle ich hinein – für alle die das erstere Game nicht kennen, beschreibe ich so viel wie mir möglich ist in meiner FF. Wer mehr wissen will sollte entweder ein schönes Lets play davon anschaun, oder mal auf diese Webside gehen: http://prototype.wikia.com/wiki/Prototype_Wiki

Sollte wider erwarten einige von euch Assassins Creed nicht kennen, hier die passende Gegenseite: http://de.assassinscreed.wikia.com/wiki/Assassin's_Creed_Wiki
 

Im ersten Kapi habe ich noch sehr stark Erklärbär gespielt, das wird mit den nächsten Teilen zunehmend abnehmen, dafür dann halt mehr Handlung ^^
 

Wieso, fragt ihr euch, mache ich so ein Crossover, wo ich doch solcherlei Dinge gar net leiden kann? - weil dieses hier einfach nur geil ist. Ich liebe die englischen FF's und habe wiedereinmal keine einzige deutsche FF dazu gefunden v.v

Irgendwie ziehe ich solche Raritäten immer an XD
 

Ich hoffe sie wird euch genauso gefallen, wie all meine anderen FF's auch (Kommis sind immer gern gesehen ^^)
 

Eure Lupa ^.~
 

Ps.: Ich glaube ich habe nur einen einzigen Begriff nicht ordentlich in der FF erklärt und auf der Webside habe ich es auch net gefunden: Hive

Wortwörtliche Übersetzung hieße es Bienenkorb... in der Welt von Prototype sind das die Orte, an denen viele der normalen Zombies, aber auch die Hunter entstehen und leben. Es sind meistens kleinere Bürogebäude, die vier große fleischige Geschwulste an der Außenfassade aufweisen, aus denen mitunter eine Wolke des Virus freigesetzt wird oder die Infizierten das Licht der Welt entdecken... Ich wollte es nur nochmal erklärt haben ^^°

Erschreckende Hilfestellung

Erschreckende Hilfestellung
 

Vollkommen erschöpft von seinem Tag- bzw. Nachtwerk ließ er sich in sein Bett fallen. Gerade als der junge Mann in einen leichten Schlummer abdriftete, explodierte in der Nähe ein Helikopter. Woher er sagen konnte, dass es sich um eine fliegende Kriegsmaschine handelte, die zerstört wurden war? - Man konnte von seinem Fenster aus den brennenden Feuerball vom Himmel fallen sehen. Schon irgendwie seltsam, denn man sah sehr selten Hubschrauber über der Yellow Zone Westharlem ihr Runden ziehen.

Als er schärfer hinblickte, konnte er noch irgendetwas anderes durch die Luft segeln sehen. Bei genauer Betrachtung konnte er eine fast menschliche Gestalt erkennen, nur dass diese anstelle zwei normaler Arme, eine, ihn sehr bekannt vorkommende, Peitsche und eine überdimensionale Klinge besaß. Der Anblick wurde nur noch skurriler, als die Person auf dem Dach gegenüber landete, seine Waffen in zwei riesige Klauen verwandelte, sich vom Sims stürzte und bei dem Aufprall seiner Landung ein Militärfahrzeug dem Boden gleich machte. Er sprang einen fliehenden Soldaten an, packte ihn und zerriss den armen Kerl in zwei Teile. Die Leichenteile berührten jedoch nie den Asphalt. Stattdessen wurde das tote Fleisch von schwarzen und roten Ranken, die aus dem Körper des Angreifers kamen, umschlossen und absorbiert.
 

Der wachsende Horror, den Desmond bei dieser Szenerie überkommen hatte, verwandelte sich in pure Panik, als sich die Gestalt direkt zu seinem Fenster umwendete und ihn mit seinen eiskalten blauen Augen anstarrte. Erst als sich der Typ wieder langsam auf ihn zu bewegte, erwachte er aus seiner Starre. Blitzschnell zog er sich um, bewaffnete sich und ergriff gerade die schon vorher gepackten Flucht-Utensilien, als er zersplitterndes Glas aus seinem Schlafzimmer hörte. Ohne Zögern schnappte er sich nun sein Schwert, statt der Tasche, riss die Wohnungstür auf und rannte los.

Was auch immer für ein Biest da hinter ihm her war, er musste versuchen zu entkommen, sonst erfuhr er das selbe Schicksal wie der unglückselige Soldat vor ihm; dessen war er sich sicher. Warum musste er auch diesem verdammten Terroristen vor einer halben Woche helfen? Irgendwie konnte er nur diesen Zusammenhang zwischen dem damals passierten und dem, was gerade hier geschah, ziehen. Wieso sollte sonst so ein Monster hinter ihm her sein?
 

Einen Tag nach seinem heldenhaften Sieg über die Hunter und der Rettung des meist-gesuchtesten Mannes Manhattans wimmelte es in seinem Viertel von Militär, die nach ihm Ausschau hielten. Der Ex-Assassin hatte sich extra ein anderes Outfit zugelegt, nachdem er die Beschreibung mitbekommen hatte, nach der die Soldaten fahndeten. In den letzten Tagen trug er deshalb eine graue Schiebermütze, ein Palituch und einen immer halb geöffneten schwarzen Kapuzenjacke, worunter man dann seine neuen T-shirts sehen konnte.

Da sie bis auf seine Kleidung, Größe und Geschlecht nichts über ihn wussten, betrachtete er seine Situation als nicht komplett hoffnungslos. Etwas das äußere Erscheinungsbild verändern und sie ließen ihn vielleicht in Ruhe...
 

Natürlich ging er nicht so vollkommen blauäugig an diese Sache heran, immerhin war nun die Regierung hinter ihm her. Darum wäre er in zwei Tagen in eine andere Yellow Zone gezogen, wofür er schon alles gepackt hatte und hätte dann einen alten 'Freund' um eine neue Identität und Papiere gebeten. Schade, damit war wohl sein Leben als Jonathan Willow vorbei. Er würde es vermissen; vor allem aber seinen Job als Barkeeper, den er nun auch aufgeben musste. Jetzt musste er eine neue Arbeit finden und diese durfte nichts mit seinem vorhergehenden zu tun haben, weil man ihn dann garantiert wiedererkennen würde – hier wurde es tatsächlich zu einer Last, dass er gut in etwas anderen war, als nur Menschen eliminieren.
 

Aber am Vorabend seiner neuen großen Veränderung musste natürlich alles wieder schiefgehen...
 

Er floh gerade über die Dächer, als direkt vor ihm eine von Tentakeln umgebene Gestalt vom Himmel fiel. Reflexartig war Desmond einige Schritte zurückgesprungen, hatte sein Schwert gezogen und wartete nun kampfbereit auf die erste Attacke seines neuen Gegners. Erst als sich das Gewirr aus Schwarz und Rot in den Körper vor ihm zurückzog, erkannte er, wer sein Feind wirklich war.
 

Er ließ kurz vor Erleichterung sein Schwert sinken, um es dann wieder auf die Brust des Top Number One Terroristen zu richten, der ihm gefährlich Nahe gekommen war. Der Ex-Assassin wurde ganz genau von den eiskalten blauen, fast silbrigen Augen gemustert, der ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Man konnte die Gefahr, die von dem Mann ausging fast sehen, so elektrisiert war die Luft um ihn herum.

Der Assassin in ihm schrie ihn an, dass er ganz schnell die Flucht ergreifen sollte, da er diese Auseinandersetzung nicht gewinnen konnte. Zumindest wusste er nun, warum Alex Mercer noch nicht vom Militär gefasst wurden war. Gegen solcherlei Fähigkeiten konnte man nur verlieren... und doch würde er diesen aussichtslosen Kampf führen, weil ihn nichts anderes übrig blieb, wenn er nicht einfach sinnlos sterben wollte. Es gab immer noch die kleine Chance der Flucht und den damit verbundenen Untertauchen seiner Person bis er uninteressant für seine Feinde geworden war.
 

Er konnte sich irgendwie nicht vorstellen, dass ihm sein Gegenüber für die Rettung vor ein paar Tagen danken wollte. Dafür war sein Blick zu kalt und seine Klauen zuckten zu nervös. Moment, wann hatte er seine Arme in diese monströsen Krallen verwandelt? Desmond lockerte seine angespannten Muskeln, indem er leicht anfing auf der Stelle zu springen. So konnte er schneller allen Angriffen ausweichen, wenn denn eine gekommen wäre.

Aber der Attacke bleib aus. Stattdessen fragte das Monster vor ihm mit einem Knurren in der Stimme nach seinem Namen: „Bist du Jonathan Willow?“
 

Irgendwie beruhigte Desmond das Wissen, dass der Terrorist nur seine falsche Identität kannte. Vielleicht konnte er ja den Gestaltwandler reinlegen, da er ja anscheinend nicht viel über ihn zu wissen schien. Mit einer aufkeimenden Idee für eine gelingende Flucht, spielte er erst einmal mit und würde im passenden Moment seine Chance ergreifen. „Ja, so werde ich gerufen.“, sagte er ruhig. „Okay, mehr brauche ich nicht wissen. Du kommst nun mit mir mit, klar Jonny-Boy?“, murrte sein Gegenüber, offensichtlich genervt von der Situation. Sein rechter Arm wurde wieder zu der alt bekannten Peitsche, die nun auf ihn zugeschossen kam. Der Ex-Assassin wich gekonnt aus und schlug zu.

Irgendwie hatte er es sich schwieriger vorgestellt, durch die schwarze, ledrig aussehende Biomasse zu schneiden. Aber vielleicht war er auch nur an die knochenharte Haut der Hunter gewöhnt.
 

Dass er sich wehrte, schien Alex aber gar nicht zu gefallen, denn erst ballte er zornig eine Faust, um sie dann wieder in seine überlangen Krallen zu verwandeln. Sich seiner Wut Luft machend, knurrte er ihn an, „Tu dein Glück nicht zu sehr herausfordern. Du kommst mit mir. Und wenn ich dir dazu vorher beide Arme und Beine brechen muss, damit du kooperierst, mache ich das, Jonny-Boy.“

Den verängstigenden Menschen spielend, fing er an zu zittern und antwortete leise und stotternd: „Ich... ich würde da-darauf g-g-gern verzichten... Tro-trotzdem komme ich n-n-nicht m-m-mit dir, Terrorist.“ Das letzte Wort hatte er extra giftig und voller Abscheu gesagt, wofür er auch die Reaktion bekam, auf die er so gewartet hatte. Damit hatte er nämlich die feine Linie von Alex Mercer's Geduld überschritten. Man sah dem Formwandler an, wie stark sein Zorn in ihm brodelte. Sei ganzer Körper versteifte sich, seine Haltung war die einer gleich angreifenden Katze und seine mit Klingen versehenen Krallen zuckten unruhig. Doch da war auch noch etwas anders in seinem Blick, etwas das Desmond nicht richtig in Worte fassen konnte; war das Genugtuung, der dort in seinen Augen aufblitzte? Freute er sich etwa, dass sich der Jüngere wehrte?
 

Das war ein Fehler seinerseits, der fast seine Flucht ruiniert hätte. Desmond hatte sich zu lange von seinen Augen hat ablenken lassen, sodass sein Gegenüber genügend Zeit hatte, über den Boden schwarze und rote Ranken in seine Richtung zu schicken. Obwohl er wusste, dass der Gestaltwandler in jeglicher Hinsicht ihm überlegen war, versuchte er sein Glück. Vielleicht funktionierte ja die Irreführung, die er geplant hatte.
 

Damit stürzte sich der Ex-Assassin auf den nun doch überrascht drein blickenden Gegner, wich den Tentakeln am Boden geschickt aus und stieß sein Schwert in dessen Schulter. Sei Gegenüber hatte wirklich nicht erwartet, das er den ersten Schlag tat, weshalb er sich in seiner Überraschung gar nicht gerührt hatte. Erst als die Klinge tief in sein Fleisch gerammt wurde, schien dieser wieder aus seiner Starre zu erwachen. Desmond wich dem Schwinger seiner Klauen aus und stand nun wieder soweit von ihm entfernt wie zuvor. Sein Schwert wurde knurrend aus dem Körper seines Feindes heraus gezogen und aus Wut, dass er es geschafft hatte, ihn zu verletzten, verbogen. Schade um die schöne Waffe. Als er das verbogene Stück Metall zur Seite warf, sah er seine Chance. Dieser kurze Augenblick der Ablenkung reichte vollkommen, um seinen Plan zu einem erfolgreichen Ende zu bringen.
 

Er ließ seine versteckte Klinge an seinem linken Unterarm herausgleiten und täuschte nun eine weitere Attacke vor. Wie zu erwarten war, bückte sich sein Gegner defensiv hinter einem riesigen Schild, was aus einer seine Arme geschossen gekommen war. Dieser Schutz half ihm sogar noch mehr, als die Krallen bewährte Hand. Denn statt wieder auf den Körper einzustechen, nutzte er den Terroristen als Sprungbrett, um mit einem gewaltigen Sprung über einen größeren Abgrund zum nächsten sicheren Dach zu gelangen. Der Überraschung, der Alex darauf kurz verfallen würde, gab ihm genügend Zeit, um die nächste Feuerleiter hinunter zu gleiten und die Flucht zu ergreifen.

Er kannte Westharlem wie seine Westentasche, wodurch er sich einen Vorteil gegenüber seinem Verfolger erhoffte. Durch das Adrenalin, was gerade pur durch seine Adern zu rauschen schien, erreichte er eine Laufgeschwindigkeit wie noch nie zuvor. Nun musste Desmond es nur noch bis zum Hafen im Südwesten von Manhattan schaffen. Dort gab es so viel Versteckmöglichkeiten und geheime Wege, dass selbst die unbändigen Kräfte von diesem Monster ihm nichts bringen würden.
 

Bis dahin kam er nur leider nie, denn plötzlich schossen, knappe zehn Meter vor ihm, riesige schwarze und rote Speere aus dem Boden, die ihm den Weg abschnitten. Der verzweifelte Versuch mit seinem Schwung zwischen zwei eng beieinander stehenden Häusern hin und her zu springen, um auf das rettende Dach zu gelangen, misslang, als sich eine kleine silberne Kralle um seinen Knöchel schloss und ihn ruckartig zurück riss. Kopfüber an der langen Peitsche von Alex Mercer hängend, wurde er wieder zu ihm gezogen und hing nun nur noch wenige Zentimeter von dessen Gesicht. „Nice Run, Jonny-Boy, aber hier ist Endstation.“, wurde ihm genervt in sein Ohr geknurrt, als immer mehr Ranken aus der Waffe hervorschossen und ihn einwickelten. Nun wusste er, wie sich die Fliege fühlte, wenn sie im Spinnennetz festsaß. Sollte er nun genauso gefressen werden wie der Soldat früher? Sollte er hier wirklich so sein Tod erleiden?
 

Nun wirklich verängstigt und seine letzten Kräfte mobilisierend ließ er seine geheime Klinge herausfahren und zerschnitt so viel von dieser seltsamen Masse, wie er erreichen konnte. Desmond hätte sich sogar fast befreit, als ihn ein harter Schlag im Nacken traf. Alles wurde schwarz vor seinen Augen. „Das ist das Ende, Jonny-Boy.“, waren die letzten gemurmelten Worte seines vermeintliches Mörders, bevor er bewusstlos wurde.
 

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Was für ein Aufwand und dass nur um diesen Mann vor der grausamen Folterung von Blackwatch zu bewahren. Verwirrt? - ja, es war eine Rettungsmission; nein, er würde ihn nicht töten oder gar konsumieren. Vielleicht hätte er es dem Anderen auch so sagen sollen, dann wäre er vielleicht nicht auf so viel Gegenwehr gestoßen. Doch eigentlich wollte er ja, dass sich der Jüngere verteidigte, um zu sehen, ob die Mühe ihn zu retten es überhaupt wert war.
 

Düster lächelnd machte er sich auf den Weg zu seinem Versteck und musste wirklich zugeben, dass Jonathan wusste, wie man kämpfte. Selbst als er gesehen hatte, zu was der Formwandler alles fähig war, ergab er sich nicht einfach seinem Schicksal, sondern zeigte, was er alles tun würde, um zu überleben; dieses willensstarke Feuer, was dabei in seinen braunen, fast goldenen Augen brannte, war etwas, was Alex so gut wie nie in dem Blick seiner Feinde sah. Irgendwie beeindruckte ihn dieser Aspekt. Vor allem aber war es wirklich spannend, gegen ihn zu kämpfen. Schon als er ihn das erste Mal den Hunter erlegen sah, wollte er wissen, wie es wäre, ihn als Gegner zu haben. Er war einfallsreicher in seiner Kombination seiner Angriffe und es war auch nicht so eintönig, wie gegen Blackwatch und Infizierte zu kämpfen.

Die Hunter waren wilde Tiere, die bis kurz vor ihrem Ende alles angriffen was sich bewegte und erst wenn es schon viel zu spät für sie war, die Flucht ergriffen; von den stupiden Zombies wollte erst gar nicht anfangen. Und das Militär war sogar noch dümmer. Entweder versteckten sie sich in Panzern oder Helikoptern, die auch ganz schnell zu Schrott verarbeitet werden konnten, oder die Soldaten schossen aus der Ferne auf ihn – Dank seiner eigenen Fähigkeiten machten beide Strategien diese Leute zu absoluten Opfern.

Doch nicht dieser junge Mann.
 

Geschickt und vor allem schnell war er seiner Peitsche ausgewichen; hatte sogar einfach seine Biomasse zerschnitten als wäre es Nichts. Nur schade, dass er kaum noch Schmerzen durch so etwas spüren konnte. Umso mehr erfreute er sich an den emotionalen Reaktionen des Jüngeren. Ihm tat es fast schon Leid, dass er dessen Schwert zerstört hatte, aber nur fast. Wie er geschaut hatte, als seine Waffe verbogen wurde, als sei es ein dünner Draht, war einfach nur göttlich. Lange hatte er nicht mehr so viel Spaß bei einem Kampf gehabt, obwohl er sich das nicht hat anmerken lassen.
 

Doch die Frage stellte sich, warum er überhaupt hinter dem armen Teufel her war.
 

Nach ihren ersten Aufeinandertreffen, war Alex seiner üblichen Beschäftigung von Zerstörung und Mord nachgegangen. Dabei hatte er mehrere Soldaten konsumiert, die den Auftrag hatten, jenen Fremden von zuvor zu finden. In ihm war die Neugier geweckt wurden und nun ging er der Sache selbst nach. Etwas später fand er heraus, dass sie in der Yellow Zone Westharlem mehrere Hunter in einer alten Baugrube gefunden hatten, die die selben Verletzungen aufwiesen, wie jenes Ungeheuer, welches Jonathan in der Gassen getötet hatte. Er hatte also wirklich schon Erfahrung damit gehabt.

Somit hatten sie eine Anhaltspunkt, wo er vielleicht wohnte oder arbeitete könnte. Daraufhin hatten sie Passanten ausgefragt und nach ihm Ausschau gehalten.
 

Bei ihren Recherchen war Blackwatch auf ein älteres Ehepaar gestoßen, die den 'zurückgezogenen, ruhigen, aber immer freundlichen, jungen Mann' als ihren Nachbarn erkannt hatten. Als sie erfuhren, dass er gesucht wurde wegen Mittäterschaft und der Hilfe eines sehr bekannten Terroristen dieser Stadt, waren sie zuerst total geschockt, fingen dann jedoch an, Einzelheiten von paranoiden Verhaltens zu erzählen, dass sie bei ihm beobachtet hätten. Zudem schien er ein Nachtmensch zu sein und arbeitete irgendwo in einer Green Zone, was schon allein verdächtig war. Wer dort einen Job fand, wurde so gut bezahlt, dass man eigentlich nicht in einer Yellow Zone leben musste. Außerdem konnte keiner von beiden sagen, als was er arbeitete; vielleicht war alles auch nur eine Art Deckung für seine kriminellen Machenschaften.

Zudem hatten sie immer wieder Blut an seinem weiß-grauem Kapuzenpullover gesehen, was jedoch in dem heutigem Manhattan nichts besonderes war, wenn man bedachte, in welchen Zustand die Insel war.
 

Es summierte sich immer mehr Details über den jungen Mann zusammen, bis nur noch das Bild eines zwei gespaltenen, paranoiden, sozial scheuen Irren übrig blieb. Auf die Erklärungen von Jonny-Boy freute sich Alex schon...
 

Das Militär wollte nichts überstürzen, weil sie zu wissen glaubten, dass er und ZEUS Verbündete waren. Darum wollten sie heute Nacht erst einmal das Gebäude umstellen und genug Bloodtox Gas freisetzten, dass selbst der Terrorist davon eine Wirkung hätte spüren müssen. Morgen früh hätten dann die Soldaten das Apartment gestürmt, den armen Teufel gefangengenommen und ihn zu Gentek gebracht. Dort hätten sie ihn bis zum Tode gefoltert, wenn er nicht gesagt hätte, was er alles über den Formwandler wusste. Vielleicht hätten sie Jonathan sogar als Köder gegen ihn verwendet.

Um das alles zu vermeiden, hatte Alex vor, den Jüngeren 'abzuholen', bevor Blackwatch zuschlug, und ihn zu seinem Versteck zu bringen. Dana würde sich sicher über etwas Gesellschaft 'freuen'...
 

Nun trug der Gestaltwandler den bewusstlosen, von rot-schwarzer Biomasse umschlungenen, jungen Mann Huckepack auf seinem Rücken und sprang von Dach zu Dach. Er hätte nicht erwartet, den Fremden noch einmal wiederzusehen, doch nun konnte er sich für seine 'Rettung' vor ein paar Tagen revanchieren, indem er das Selbe für Jonathan tat.

Was ihn jedoch etwas verwirrte, war die Tatsache, dass seitdem er den anderen Mann getroffen hatte, sich der Virus in ihm, für seine Verhältnisse, seltsam verhielt. Es wurde immer unruhiger, wann immer er an ihn dachte oder er gerade die Erinnerungen eines seiner Opfer durchlebte und ihn dabei sah. Und nun da er den Quell dieser Nervosität auf seinem Rücken mit sich herumtrug, konnte er spüren, wie sich die Biomasse noch immer um den Bewusstlosen bewegte, jeden Millimeter von ihm erkunden wollte, obwohl das gar nicht nötig war.
 

Dabei aber stieß Alex auf ein unglaubliches Waffenarsenal, das sich perfekt unter seinen Klamotten verbarg. Nicht nur die ihm bekannte geheime Klinge an seinem linken Arm, sondern zusätzlich drei Dolche, unzählige Wurfmesser verschiedenster Größe und Form, einige kleine Holzpfeile, eine Art Fleischarmesser auf seinem Rücken und unterschiedlich große metallische Kugeln, bei dem er nicht sicher war, für was sie gut waren, versteckte er unter seinem weiten Kapuzenpullover und lockeren Jeans. Zudem trug er eine eine Art Schutzkleidung, die aber mit nichts zu vergleichen war, was der Formwandler jemals gesehen oder gespürt hatte. Es war hart, aber dadurch das es mehrteilig war auch extrem beweglich – es fühlte sich auch irgendwie nach Leder an.

Was auch immer sein 'Schützling' beruflich tat, es konnte nicht wirklich legal sein, wenn er in einer Rüstung und bis an die Zähne bewaffnet herumlief. Das machte ihn aber nur noch interessanter für Alex. Jedoch würde er sich das nicht anmerken lassen und weiterhin das kalte Arschloch spielen, was jeder von ihm erwartete. Ihm würde es auch nichts bringen, seine wachsende Sympathie für den Jüngeren offenzulegen. Warum auch? - Immerhin würde er kaum ein bis zwei Monate bei ihm im Versteck bleiben, bis sich der Tumult um ihn herum gelegt hatte und dann würden sie wieder getrennte Wege gehen.

Weshalb sich bei dem Gedanken sein Virus umso enger um den jungen Mann schloss,wunderte ihn zwar schon etwas, aber es ließ es geschehen. Solange die Biomasse Jonathan nicht konsumierte oder ihm die Luft abdrückte, konnte es doch machen was es wollte.
 

Alex stieg wie gewohnt durch das Fenster seines Zimmers ein, durchquerte dieses und ging dann in den Wohnraum. Dort ließ er den neuen Gast nonchalant auf die ramponierte Couch fallen, sodass er mit dem Rücken zu ihm lag und rief dann nach seiner Schwester.

Diese kam etwas später total schlaftrunken und in ihrem zerwühlten Pyjama aus ihrem Zimmer. „Gott verdammt, Alex, wir haben es 5.00Uhr morgens. Was ist jetzt bitte so verdammt wichtig, dass es nicht warten kann?“, murrte Dana müde. So mit dem gefährlichsten Mann von Manhattan, gar der Welt, zu reden, konnte sich auch nur sie erlauben. Sie hatte schon lange ihre Angst vor ihrem Bruder verloren, denn sie wusste, dass er ihr nie etwas antun würde, egal was sie sagen und tun würde, niemals.
 

Er faltete seine Arme vor seiner Brust und schaute wortlos zur Couch. Seinem Blick folgend lief sie genervt um das Möbelstück herum, bevor sie den leblosen Körper darauf liegen sehen konnte. „Alex? Warum liegt ein verdammter Toter auf meinem Sofa?!“, fragte sie plötzlich hellwach. „Er ist nicht tot, nur bewusstlos... darf ich vorstellen: dieser Herr wird dir hier für die nächsten paar Wochen und Monate Gesellschaft leisten.“, erklärte er ihr ruhig, mit einem Hauch von Belustigung in der Stimme. Seine Schwester hingegen wurde immer aufgebrachter: „WAS?! Nein, Alex!! VERGISS ES!! Warum soll er hier bleiben, VERDAMMT? Kannst du nicht ein anderes verficktes Versteck für den da finden? Ich mein,hallo? Ich kenne den Kerl da nicht einmal und würde dann trotzdem den größten Teil der Zeit mit ihm verbringen müssen, weil mein, ach so toller Bruder die Stadt im Alleingang retten muss... Sorry, das geht einfach nicht klar – VER~GISS ES!!“

Der ältere Mercer hatte nur mit einem Ohr hingehört, als sie so überreagierte, hatte sich gelangweilt am Kinn gekratzt und gewartet, dass sie aufhörte herum zu jammern. „Fertig?“, fragte er kühl und als er keine richtige Antwort bekam, redete er einfach weiter, „Du bist doch der Computerfreak von uns beiden – finde doch alles über ihn heraus; eine leichte Übung für dich, oder? Sein Name ist übrigens Jonathan Willow und er lebte in West...“ „...harlem, ist 25Jahre alt und noch immer Single, was viele seiner weiblichen Kunden wunderte...“, unterbrach Dana ihn, aber auf sein überraschtes „Hä?“ hatte sie nicht reagiert. Sie hatte sich dem Gast zugewendet, hatte den Mann auf den Rücken gedreht und beschaute ihn nun genauer: „Tatsächlich, das ist Jonathan... Wow, was hat der arme Kerl getan, um diese Sonderbehandlung von dir zu bekommen?...“
 

„Du kennst ihn?“, platzte es aus Alex raus, „Woher denn?“

„Oh, ehm, ja... du weißt, dass ich auch früher noch ein ganz normales Leben hatte, nicht? Da gab es so etwas wie 'Lady's Night' in einem Hotel, der Name ist mir gerade entfallen, im Stadtteil Upper Westside. Und dort stand dieser schnucklige Barkeeper hinter dem Tresen. Seine Cocktails sind legendär, genauso wie seine Show-Einlagen. Du glaubst gar nicht, in wie vielen verschiedensten, aber vor allem sexy Posen man diese Drinks schütteln kann.“, schwärmte sie erst und driftete kurz mit den Gedanken ab, bevor sich die Jüngere wieder fing und nun die wichtigeren Details erzählte, „Er ist ein ruhiger, charmanter, junger Mann, immer höflich und nett. Mit ihm konnte man sich prima über alle möglichen Thematiken unterhalten, was von einem großen Allgemeinwissen seinerseits zeugte und er hatte immer eine Kompliment auf den Lippen. Er war halt ein Charmeur und Gentleman durch und durch.

Aber er konnte auch anders. Gegen Nervensägen, Betrunkene und Schlägertypen, die nur auf Ärger aus waren, griff er hart durch und verwies sie auf seine Art und Weise aus seiner Bar. Sie verschwanden kurz vor der Tür, man hatte ein Rumpeln und erschreckte Männerschreie gehört und dann war wieder Ruhe. Diese Leute setzten danach nie wieder einen Fuß in diese Lokalität. In diesen Momenten sah man immer den eiskalten Killer in seinen Augen. Doch das verschreckte nie die restlichen Kunden, weil er nur so wurde, wenn jemand ihn dazu zwang. Die Anderen fühlten sich daher sicherer als in den vielen anderen Bars. Aber meistens lächelte er einfach nur glückselig, wenn er ihnen ihre Bestellung zaubern konnte. Das war halt irgendwie seine Berufung... doch nun sag – was macht er hier? - was hast du ihm angetan?!“
 

„ICH? Ihn?!... Warum bin ICH eigentlich immer an allem Schuld??“, fragte er nun auch etwas aufgebrachter als zuvor. „Weil DU es nun einmal fast immer bist, Bruderherz. Nun lass mich nicht all die Beispiele aufzählen, wo du dran schuld bist, dass daraus eine Katastrophe geworden war. Damit wäre ich nächstes Jahr immer noch nicht fertig...“, stichelte sie ihn. Etwas sauer darüber, machte er die lange Geschichte kurz: „Er hat mir vor kurzem geholfen, deshalb ist nun das Militär hinter ihm her... zumindest in nächster Zeit. Sie werden den Vorfall bald vergessen haben, dafür werde ich schon sorgen“

„Dein Wort in Gottes Ohr, Alex.“, dabei schaute sie zu der bewusstlosen Gestalt hinab, „Weiß er, dass du ihm hilfst oder wird er hier Randale machen, wenn er erwacht“ „Ich tippe auf Randale.“, lächelte er seine Schwester an. „Super, Alex, einfach super. Hey, hey, hey... wo willst du denn hin? Hier geblieben! Du kannst mich doch nicht mit ihm allein lassen...“, sie hatte ihm am Arm gepackt, doch ohne viel Mühe hatte sich der ältere Mercer auch schon von ihr frei geschüttelt. „Wenn ich bleibe, wird er unter Garantie zur Waffe greifen und den Kampf suchen, um dann wieder abhauen zu können. Besser er sieht mich nicht, wenn er erwacht. Und wenn DU ihm alles in Seelenruhe erklärst, wird er dir auch mehr Glauben schenken als mir, findest du nicht auch? Außerdem hätte er keinen Grund dich, gleich nachdem er zu sich kommt, anzugreifen, nicht? Darum geh ich jetzt besser... Ach apropos 'zur Waffe greifen': Nimm ihm alle Klingen und anderen Krimskrams ab, den er bei sich trägt und verstecke es... tu besser auch alle scharfen uns spitzen Gegenstände wegräumen, man kann ja trotzdem nie wissen, wie er auf die fremde Umgebung regieren wird.“, damit ging er schon zum Fenster in seinem Zimmer und war halb draußen, als er seiner erstarrten Schwester noch sagte, dass er wohl etwas länger unterwegs sein würde diesmal.
 

Obwohl es ihn schon irgendwie reizte, dabei zu sein, wenn Jonathan wieder seine Äuglein öffnete, musste er sich erst einmal um Blackwatch kümmern und herausfinden, was genau sie nun, da ihr Plan, ihn zu schwächen, wieder einmal fehlgeschlagen war, vorhatten.

Alex rannte schon die Wand des Gebäudes gegenüber hinauf, weshalb er seine laut fluchende Schwester, die immer mehr Messer fand, nicht mehr hörte. Er vertraute ihr einfach, dass sie die Situation richtig zu händeln wusste. Außerdem glaubte er kaum, dass Jonathan Dana etwas antun würde, denn all die Geschichten, die er bis jetzt über ihn gehört hatte, ließen darauf schließen, dass er ein sehr umgänglicher Typ Mensch war und nur gewalttätig wurde, wenn es nicht anders ging.
 

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Ihm tat furchtbar der Kopf weh. Das war seine erste Erkenntnis, die er hatte, als er langsam erwachte. Die Zweite war, dass er anscheinend noch lebte, sonst könnte er ja diese Schmerzen nicht spüren, und die Dritte war, dass auf einem kleinen Couchtisch vor ihm eine heiße dampfende Tasse Kaffee stand. Dann schaltete sein Verstand wieder ab.

Langsam setzte er sich auf, eine Hand stetig seinen pochenden Nacken massierend. Völlig apathisch griff der junge Mann nach dem Heißgetränk und nippte paar Mal kurz daran, bis er einen großen Schluck nahm. Die Wärme erweckte seinen Körper zu neuem Leben und das Koffein brachte seine verschlafenen Gehirnzellen wieder in Fahrt.
 

Plötzlich fielen ihm die letzten Ereignisse ein, bevor er bewusstlos geschlagen wurden war. Verwirrt sah sich Desmond um. Wo verdammt noch mal war er hier?

Sich zur Ruhe zwingend stand er auf und ging mit leicht zittrigen Schritten auf das vernagelte Fenster zu, um durch die Ritzen, der unregelmäßig angebrachten Bretter, zu schauen. Aus seiner Warte aus, erkannte er zwar nicht viel, aber offensichtlich hatte er Manhattan nicht verlassen – dieses Wissen beruhigte ihn jedoch keineswegs. Damals als er von Abstergo gefangen genommen wurde, hatte der Ex-Assassin seine Stadt auch nicht verlassen.
 

Hektisch schaute er sich nun genauer in dem gedimmten Zimmer um. Es war sehr sporadisch eingeräumt und die Möbel hatten auch schon bessere Zeiten gesehen. Der kleine Couchtisch z.B. wies tiefe Kratzer auf, ihm fehlte eine Ecke und es hatten sich verschiedenst große Flecke in die Oberfläche hinein gebrannt – ein ramponiertes Stück Holz, was aber immer noch seinen Zweck zu erfüllen schien.

Auf seiner weiteren Erkundungstour durch das kleine stickige Apartment, bemerkte er wie leicht er sich fühlte, während er lief. Leise fluchend stellte der Ex-Assassin erst jetzt fest, dass ihm alle Waffen abgenommen wurden waren; er war komplett wehrlos, weshalb ihm sein Instinkt sofort anschrie, dass er es wieder einmal geschafft hatte, in große Probleme zu geraten und nun äußerste Vorsicht geboten war.
 

Trotzdem ergab bis jetzt alles keinen Sinn: Er hatte gegen den Top Number One Terrorist von Manhattan gekämpft, hatte verloren und hätte eigentlich nun tot sein müssen. Doch stattdessen fand er sich in einer beengend kleinen Wohnung wieder. So wie die Räumlichkeiten aussahen, sorgte sich auch niemand darum. Es gab zudem auch keinerlei Anzeichen von Alex Mercer oder anderen Personen hier. Warum war er hierher gebracht wurden und vor allem von wem, denn dieses Monster mit einen bizarren, roten-schwarzen Ranken und Waffen hatte ihn ganz bestimmt nicht am Leben gelassen, oder?
 

Als er die Küche erfolglos nach irgendwelchen scharfen oder spitzen Gegenständen abgesucht hatte, war er mit einem Holzlöffel bewaffnet weiter zu den Schlafzimmern geschlichen. Bei einem dieser Räume stand die Tür soweit auf, dass man den gleichmäßigen Schein eines Computerbildschirm sehen konnte. Auf alles vorbereitet, betrat Desmond vorsichtig das Zimmer und fand eine junge Frau vor dem besagten PC sitzend vor. Sie trug Kopfhörer, weshalb sie nicht mitbekam, dass er schon direkt hinter ihr stand. Bevor er ihr sanft auf die Schulter klopfte mit seiner 'gefährlichen Waffe', hatte er sich über das Adlerauge vergewissert, dass vor ihm eine Verbündete saß – ein leuchtend blaue Aura umgab ihre Gestalt.

Sie zuckte überrascht zusammen, wendete sich schnell auf ihrem Drehstuhl und mit einer gezückten Pistole zu ihm herum. Um seien guten Willen zu zeigen, hob er unschuldig seine Hände über seinen Kopf.
 

So ernst auch die rot gesträhnte junge Frau im ersten Moment schaute, so konnte sie diesen Blick nicht lange halten und fing dann an zu kichern: „Du willst mich ernsthaft, nur mit einem Holzlöffel bewaffnet, angreifen? - irgendwie lustig und traurig zugleich, ne?“ „Vielleicht weißt du es nicht, aber nicht die Waffe macht Schaden, sondern die Hand, die sie führt...trotzdem würde ich es bevorzugen, dass du mir deine Technik mit dieser Knarre nicht zeigst, sondern sie einfach beiseite legst. Ich habe nicht vor dich anzugreifen, Mademoiselle, glaube mir das bitte“, um seinen Worten zu untermalen, ließ er einfach das Stück Holz über seinem Kopf los. Dieses traf ihn an der Schläfe, wo er sich dann laut fluchend die Stelle rieb.

Seine Aktion brachte die junge Frau wieder zum Lachen. Sie senkte zwar ihre Waffe, legte sie aber nicht aus der Hand – sie misstraute ihm immer noch... was jedoch verständlich für diese Situation war.
 

Um die Stille, die plötzlich über sie beide gekommen war zu brechen, stellte sie sich vor: Ihr Name war Dana Mercer. Moment, Mercer? „Du... du bist... Alex' Schwester?“, fragte er überrascht. „Jup, 100 Punkte für den Kandidaten.“ Nun sah er auch die Ähnlichkeiten zwischen ihnen, vor allem aber teilten beide diese mysteriösen, eiskalten blauen Augen.
 

Verwirrt ließ sich Desmond auf ihr Bett fallen. Also war er doch von den Gestaltwandler entführt wurde, doch weshalb? Und warum hatte er ihn zu seiner Schwester gebracht? Immerhin haben sie sich kurz vorher noch bekämpft. „Mein Bruder ist sehr seltsam, weißt du, vor allem nach seinem Tod.“, fing sie an, die Situation zu erklären, weil sie seinen verwirrten Blick bemerkt hatte, „Ihm waren früher alle Menschen egal; nur die Arbeit zählte – elender Workaholic. Naja nun ist er, wie soll ich es sagen, vielleicht 'aufgetaut'?... Er sagte, du hattest ihn geholfen und nun wäre er dran, diese Geste zu erwidern.“ „Mir helfen? - Wobei denn?“, unterbrach er ihre nicht hilfreichen Erklärungen. War ja nicht so, als hätte er sich nicht gegen das Militär hätte wehren können. Er hatte schon alles vorbereitet für seine Flucht und wäre auch prima ohne seine Hilfe zurecht gekommen. Aber nein, Herr Terrorist musste ihm ja 'helfen' wollen...
 

„Wobei? - Natürlich bei der Flucht vor Blackwatch.“, erläuterte sie, als sei es selbstverständlich, was es jedoch nicht für ihn war. Darum fragte Desmond sofort was dieses Blackwatch war: „Ich kenne die nicht... Warum sollten sie...“ „Sie kennen dich dafür umso besser“, wurde er gleich von ihr, die sich auch etwas zur Seite gebeugt hatte, damit er den PC sehen konnte, unterbrochen, „Diese Leute haben dich gesucht, wollten dich kidnappen, foltern und töten. Und das nur, weil du ihre Pläne, meinen Bruder zu schwächen und gefangen zu nehmen, vereitelt hast. Hier steht alles über dich: Wo du geboren wurdest, wo du bis jetzt überall gelebt hast und so weiter und so fort. Und glaube mir, sie finden alles heraus, selbst wenn du dir ein neuen Namen, Papiere und Job zulegen würdest. Solange du die Insel nicht verlassen kannst, werden sie dich verfolgen.“

Geschockt rannte der Ex-Assassin zu dem PC und las sich die Informationen von den 'Blackwatch-Leuten' über ihn durch. Pure Erleichterung durchflutete ihn, als er sah, dass sie nur alles über seine falsche Identität wussten. Diese Idioten wussten nichts über Desmond Miles, sondern nur alles über Jonathan Willow. Leicht auflachend ließ er sich wieder auf das Bett zurückfallen. Dana wunderte sich zwar über sein Verhalten, hackte jedoch nicht nach, weil er plötzlich wieder ernst wurde: „Und nun?“
 

„Alex meinte, dass du vielleicht ein, zwei Monate hier bleiben wirst, bis Gras darüber gewachsen ist. Diese Leute verlieren schnell ihre Geduld, wenn etwas zu lange dauert und geben es dann auf. Danach kannst du wieder machen was du willst“

Obwohl nun alle Fragen diesbezüglich geklärt waren, kreiste eine von ihnen noch immer in seinem Kopf: „Warum hat er das so herum getan?... ich mein, wir haben uns kurz vorher noch einen Kampf geliefert. Warum hat er nicht einfach gesagt, was er wollte?“
 

„Wie vorhin schon gesagt: Mein Bruder ist seltsam und sehr eigen. UND damit meine ich nicht seinen abgefahrenen Style, nö, denkt man daran, wie viele Soldaten und Monster er Tag täglich meuchelt, ist es schon verwunderlich wie er sich einigen wenigen Menschen gegenüber verhält. DU musst irgendetwas an dir haben, dass ihn interessiert oder DU hast ihn mit irgendetwas beeindruckt, sonst würde er niemals so weit gehen, DICH sogar bei MIR wohnen zu lassen... du verstehst? Also halten wir fest: du bist etwas besonderes in seinen Augen, doch das hält Alex nicht davon ab, mit dir auf seinen ganz eigenen Art und Weise umzugehen.. Wenn ihr vorher noch gekämpft habt, könnte es auch sein, dass er dich nochmal getestet hat, ob du seiner würdig bist. Ha ha ha, und nu schau wo du sitzt. Du kannst dich geehrt fühlen.“, erläuterte sie die verwirrenden Tatsachen Alex' Verhaltens amüsiert.

Weniger belustigt darüber stimmte Desmond ihr mit einem 'Mhm' zu.
 

Sie legte nun die Waffe vollkommen zu Seite, stand auf und stellte sich direkt vor ihm. Wie auf ein niederes Insekt hinab schauend stemmte sie erst ihre Arme in ihre Hüfte, reckte ihre Brust nach vorne und sprach autoritär die wichtigsten Prioritäten an: „So, Jonathan, richtig? Nun höre die Regeln des 'Hotels Mercer':

1. Du schläfst auf der Couch

2. Das Zimmer am Ende des Ganges ist Sperrgebiet , denn es gehört meinen Bruder

3. Du darfst zwar im Stehen pissen, aber nur wenn du die Klobrille immer wieder schließt

4. Es gibt hier keine feste Essenszeiten – wer zu erst Hunger hat, der kocht

5. und das wichtigste: Du bleibst in dieser Wohnung; Keine Ausgänge für dich in den nächsten zwei Monaten, verstanden?“
 

Bekümmert stimmte er der bestimmenden Frau zu, wollten doch anscheinend beide Mercers nur das Beste für ihn. Weshalb sie das nun genau wollten, verstand er aber immer noch nicht ganz. Geknickt verließ er erst einmal das Zimmer, als sie sich wieder an ihren PC gesetzt hatte. Im Türrahmen stehend beäugte er niedergeschlagen sein neues Gefängnis für die nächste Zeit.
 

Na toll, wo war er da bloß wieder hinein geraten...
 

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Geduld war eine Tugend...

Es gab noch so viele anderen Tugenden, aber diese Eine besaß er nicht. Er spielte nervös mit einem Stift zwischen seinen Fingern bis endlich an die Tür seines Büros angeklopft wurde. Gereizt befahl er den Soldat herein zu kommen und ihm alles zu erzählen. Dieser fürchtete den Zorn von ihn auf sich zu ziehen, wenn er nicht genau überlegte was zu sagen war. Aber egal was er tun würde, sein Captain würde so oder so sauer werden: „Mission misslungen, Sir. Zielperson wurde zwar, wie befohlen, observiert und die Vorbereitung zu seiner Festnahme auch schon fast beendet, da tauchte ZEUS unerwartet 'früh' auf - es zerstörte unsere Maschinen, tötete unsere Soldaten.

Augenzeugen berichten, dass es in die Wohnung der Zielperson eingestiegen sei. Kurze Zeit später waren weder von ZEUS noch von der Zielperson ein Anzeichen zu finden. Wir... wir wissen nicht, was geschehen ist oder wohin beide Männer verschwunden sind, Sir.“
 

Unruhig verkrampfte der Soldat seine Hände zu Fäuste, die sich in seine Hosen krallten. Obwohl ihn der Anblick von einem absolut verängstigten Untergebenen immer munter stimmte, waren seine Nachrichten diesmal so gravierend negativ, dass seine Stimmung nur noch schlechter wurde. Am liebsten hätte er den Unglücksknaben, auf den das Los gefallen war, IHM die Nachricht zu überbringen, einfach mit seinem Elektroschockstab getötet. Aber die Aufgabe, die Reihen von Blackwatch stetig zu dezimieren, hatte schon Mercer inne.

Zornig befahl er den Soldaten zu verschwinden. Kaum war dieser aus seinem Büro geflüchtet, klingelte sein Telefon, General Randall war am Apparat: „Cross! In mein Büro!! JETZT!!!“

Seine Stimmung wurde von Minute zu Minute besser.
 

Nachdem er sich eine geschlagene Stunde lang eine Strafpredigt über sich ergehen lassen musste, wechselte sein Chef plötzlich die Thematik von seinem beschämenden Versagen zu der einen Person, weshalb die Mission erst begonnen hatte: „Dieser Jonathan Willow wird noch von jemanden anderen gesucht; um genau zu sein von dem Mutterkonzern von Gentek – Abstergo.

Trotz dass Sie auf ganzer Linie versagt haben, sind die Wissenschaftler heilfroh darüber. Sie brauchen ihn nämlich für irgendwelche Versuche; vor allem aber gesund und bei klarem Verstand. Das sind zwei Aspekte die Gentek nicht gewährleistet hätte, wenn sie ihn zuerst in die Finger bekommen hätten...

Nichtdestotrotz war das wieder eine Niederlage gegen ZEUS. Wie kann ein einziger Mann so viel Schaden anrichten. UND ja, die Frage war rhetorisch gemeint, also sparen sie sich jetzt ihre Antwort Cross.
 

In Kürze will ein Vertreter von Abstergo hier eintreffen. Sie sind dazu abkommandiert, diesen wichtigen Mann zu beschützen, sei es vor Zombies, Green oder Mercer – Sie geben eher ihr Leben , als dass Ihm etwas passiert, verstanden Cross. Sie sind entlassen. Gehen sie und warten Sie auf weitere Befehle... Ach so und Cross? Dieses Gespräch hat nie stattgefunden.“

Damit salutierte der Captain und ging zornig in sein Büro zurück. Nun musste er auch noch den Babysitter für einen irren Wissenschaftler spielen – ein weitere Alptraum wurde wahr.
 

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Seid gegrüßt werte Leser,
 

endlich habe ich dieses Kapi auf den PC übertragen... irgendwie traurig...

ich verrate euch nämlich jetzt mal ein Geheimnis zu dieser FF: Ich bin schon bald fertig damit... auf dem Papier – ich schreibe grad an Kapi 9. Die Faulheit meine kryptische Schrift wieder zu entziffern und alles auf den PC zu übertragen ist unermesslich groß, weshalb ihr garde erst in Genuss von Kapi 2 kommt. Sry.
 

Zu diesem Kapitel: Alex ist seltsam – mehr braucht ihr net wissen XD

Ich baue alles auf diesen Aspekt seines Seins auf – also wundert euch nicht über einstweiligen Verkrüppelungen des Chars – ich versuche ihn so originalgetreu wie möglich zu machen, doch im Spiel sieht man leider fast ausschließlich seine Badass-Seite gegenüber dem Militär. Aber im Moment hält sich mit ooc'ness ja noch in Grenzen ^^
 

Und für alle die es genauso toll finden wie ich, solche sinnlos Wissen über unsere Sprache zu sammeln: 'Nichtdesttrotz' ist ein sogenannten Parodiewort – die Studenten haben es erst im 18Jh erfunden und es sollte ein Zwischending sein zwischen nichtsdestominder und trotzdem … es hat sich so stark etabliert in unsere Sprache, dass es sogar im Duden zu finden ist – gut zu wissen, net? XD
 

Ich hatte wieder viel Spaß dieses Kapi zu schreiben und hoffe euch gefällt es genauso wie mir.

Bitte schreibt mir eure Meinung, auch wenn meine Kapis bis 9 schon fertig sind … ich kann immer wieder Verbesserungen vornehmen ^.~
 

Bis dahin

Eure Lupa ^.~

Hotel Mercer

Hotel Mercer
 

Langweilig.

Es war noch nicht einmal die zweite Woche vorbei, da war er kurz vorm durchdrehen. Das Gefühl, eingesperrt zu sein, machte ihn wahnsinnig. Genau deshalb war er früher von der Farm geflohen. Auch bei Abstergo und den Assassinen danach hatte er es kaum ausgehalten, in den selben engen Räumlichkeiten Tag ein und Tag aus seine Zeit zu verbringen. Doch während das alles Gefängnisse waren, die ihn gegen seinen Willen festhielten, so war dieses hier doch ein klein wenig anders.

Er hatte mit Dana ein paar interessante Gespräche über seine jetzige Situation, Blackwatch und seine voraussichtliche Zukunft, wenn er jetzt hier weggehen würde, geführt. Es war aussichtslos, zumindest ihrer Ansicht nach. Bei den Mercers war er vorerst einmal am sichersten aufgehoben. Aber seine Gefühle blieben. In der beengten Wohnung gab es nun einmal auch nicht so viele Tätigkeiten, den er nachgehen konnte. Zudem stellte sich heraus, dass er schon vorher keine nennenswerten Hobbys besessen hatte. Sein normaler Tagesablauf bestand damals aus Arbeiten, Training und Schlaf. Seiner Ansicht nach, war das jedoch nichts schlimmes gewesen. Im Gegenteil; seine Arbeit war alles für ihn gewesen…
 

Oh ja, wie er seinen Job vermissen würde. Da Desmond keine engere Beziehung mit jemanden eingehen konnte, weil er nie wusste, wann er die Stadt verlassen musste, kam ihm die Arbeit als Barkeeper sehr gelegen. Er war eigentlich ein sehr offenherziger Mensch und sprach gerne mit anderen Leuten über alles Mögliche, von Politik über Wirtschaft bis hin zum Sport. Selbst beim neusten Klatsch konnte er immer mitreden. Zudem war er stolz auf seine Fähigkeiten mit dem Shaker. Schon viele habe ihre Bewunderung für diese seine Begabung ausgesprochen. Es schmeichelte ihn, etwas anderes gut zu können als Menschen still und heimlich zu meucheln.

Sicher, es gab auch Ausnahmen, wenn er z.B. Unruhestifter seiner Bar verwies und diese sich auch noch stur stellen mussten. Zu dieser Zeit war er immer froh gewesen, regelmäßig seine Fitness durch typisches Assassinen-Training und Parcour zu trainieren. Doch das alles wurde ihm ja genommen.
 

Nun konnte er nur noch vor dem kleinen, alten Fernseher sitzen und sich mit dem Müll, der dort täglich gezeigt wurde, berieseln lassen. Etwas anderes gab es kaum zu tun. Die Mercers besaßen keine Bücher, die ihn interessierten, der PC, genau wie der Laptop, wurden fast ausschließlich von Dana für ihre Recherchen gebraucht und die Wohnung hatte er auch schon geputzt...

Richtig gehört. Als Desmond hier her kam, war das Apartment ein stickendes, versifftes Loch, in der verdreckten Küche stapelte sich der Abwasch Meter hoch und vom Badezimmer wollte er erst gar nicht anfangen zu erzählen. Die junge Mercer lebte in ihrer eigenen kleinen Welt, die fast ausschließlich im Cyber-Space stattfand und hatte deshalb nie Zeit sich um die Wohnung zu kümmern. Darum hatte er beinah die gesamte erste Woche damit verbracht, alte eingebrannte Flecken von Geschirr, Schimmel und schlimmeres von der Keramik im Bad und etwas, was ihn an die grün-blaue Version von Alex‘ Biomasse erinnerte, aus dem Wohnzimmer zu entfernen. Der junge Mann war manchmal so stark angeekelt, dass er das Handtuch schmeißen wollte. Doch dann hatte er sich eines Besseren belehrt – immerhin musste er ja hier weiterhin wohnen.
 

Seufzend zappte er durch die Kanäle von Kocharena zu Talkshow zu Gerichtssendung. Das Programm langweilte ihn einfach nur. Plötzlich steckte Dana ihren Kopf aus ihrem Zimmer und rief, dass sie hungrig sei. Die Regel, dass der kocht, wer zuerst Hunger hatte, wurde schon am zweiten Tag ihres Zusammenlebens abgeschafft – Dana Mercer konnte einfach nicht kochen. Punkt.

Selbst Fertiggerichte verbrannten oder bekamen einen seltsamen Nachgeschmack, was aber vielleicht auch wegen der verschmutzten Küche her kam. Nach einem abermals grotesk aussehenden und schmeckenden Frühstück, hatte er ihr klipp und klar gesagt, dass er nun für den Küchendienst zuständig wäre.
 

Als er mit seinen jungen 16 Jahren von der Farm geflohen war, wusste er nichts über das Zubereiten von Mahlzeiten. Am Anfang hatte er ausschließlich von Fertiggerichten gelebt. Doch dadurch hatte er damals unangenehm an Gewicht zugenommen – scheiß Junk Food. Nach und nach hatte Desmond es sich selbst beigebracht und konnte nun stolz von sich behaupten, dass er ein sehr guter Koch war. Er schien ein Feeling für gute Lebensmittel zu besitzen, aber vor allem für die alkoholische Getränke – seine Cocktails waren, sind und werden immer seine besten Kreationen bleiben.
 

Da stimmte ihn Dana auch zu. Sie war die Einzige von den beiden, die die Wohnung verlassen konnte, ohne verfolgt zu werden und war deshalb für den Einkauf zuständig. Am Anfang hatte die junge Mercer Cachaca und Limetten mitgebracht und bat ihn einige Caipirinhas zu mixen. Seitdem wurde das Sammelsurium von den verschiedensten Alkoholsorten und Fruchtsäften immer größer, weil sich beide jeden Tag einen bunten Abend machten und dabei miteinander redeten.
 

So hatte er viel über die jüngere, aber vor allem auch über den älteren Mercer erfahren. Die Fragen, die ihm seit seinem ersten Aufeinandertreffen mit dem Gestaltwandler in ihm brannten, wurden von ihr, soweit ihr Wissen reichte, beantwortet. Er hatte von seinem Workaholic-Leben erfahren und wie er zu der Verkörperung der Seuche wurde. So konnte er nun Alex ein klein wenig in seinem seltsamen Verhalten verstehen. Nach all dem was er durchmachen musste, war es irgendwie ein Wunder, dass er nicht so ein irres Monster geworden war, wie diese Elizabeth Greene. Aber es bestätigte auch seinen innersten Instinkt, dass er möglicherweise einer tickenden Zeitbombe glich – diese enorme Energie der Gefahr, die ihn umgab, zeigte das über deutlich. Man sollte in seiner Gegenwart, auch wenn man gerade die Privilegien des 'Schützlings', wie es Dana nannte, genoss, genau Acht geben, was man tat oder sagte.

Aber größtenteils alberten sie herum und machten ihre Späße miteinander. Ja, er genoss seinen Gefängnisaufenthalt, sobald die Dämmerung herein brach. Die Zeit tagsüber fand er hingegen einfach nur als Last. Die Langeweile erdrückte ihn, denn Dana arbeitete dann immer in ihrem Zimmer und bis auf Fern sehen und kochen gab es nichts, was er tun konnte.
 

Nun stand Desmond wieder am Herd, kochte Spaghetti, säuberte und schnitt Champignons und briet das Rindsgulasch in einer delikaten Rotweinsoße. Er hörte ein Rumpeln aus dem Nebenzimmer und wusste sofort, dass die junge Frau, wie sie es immer tat, über die Rückenlehne hinweg auf die Couch gesprungen war und nun auf das Essen wartete. Einige Zeit später, als er gerade die Teller füllte, vernahm er abermals eine Art Rumpeln, doch diesmal folgte der erschrockene Aufschrei von Dana.

Der Ex-Assassin bewaffnete sich sofort mit einigen scharfen Küchenmessern, die seine Gastgeberin wieder zurückgelegt hatte, nachdem sie ihn für vertrauenswürdig hielt.
 

Mit einem Hechtsprung mit nachfolgender Rolle sprang er in das Wohnzimmer und checkte kampfbereit die Lage. Diese sah so aus, dass eine hochrote Dana auf einen angepisst dreinschauenden Alex lag, der versuchte sie von sich herunter zu schubsen. Durch seinen heroischen Sprung hatte er jedoch ihre ungeteilte Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Er fühlte sich gerade wie ein Kind, das mit der Hand in der Keksdose ertappt wurden war. Darum erhob er sich schnell aus seiner hockenden Position, kratzte sich mit dem Messer, das er in seiner Hand hielt, am Hinterkopf und suchte nach den passenden Worten: "Ehm ja... scheint als bräuchten wir noch einen zusätzlichen Teller, nicht? He he... he.“ Sofort wand er sich von dem verwirrt schauenden Geschwisterpaar ab und verkroch sich schnell wieder in der Küche.
 

Dort angekommen, schmiss er frustriert seine 'Waffen' in die Schublade und verfluchte sich selbst. Was für ein grandioser Auftritt von ihm. Zwar hatte er einen guten Grund so zu reagieren, aber vor Alex war das schon etwas dumm gewesen. Der jüngeren Mercer konnte er einfach davon überzeugen, ein ganz normaler Mensch zu sein, bei dem Älteren war das etwas schwieriger; immerhin hatte er ihn schon im Kampf erlebt.

Andererseits konnte er doch auch nicht ahnen, dass der Formwandler so plötzlich wieder kam. Desmond hatte wirklich eher einen Angriff von Blackwatch erwartet als ihn. Darum war er auch in typischer Assassinen-Manier in das Zimmer gehechtet, um Dana vor den Angreifer zu retten. Im Nachhinein war sein Verhalten einfach nur unüberlegt. Jetzt hieß es Ruhe waren…
 

Das konnte man so leicht sagen, doch bei der Umsetzung scheiterte es. Er musste das aufkommende Zittern unterdrücken und biss sich nervös auf die Lippen. Desmond hatte keine Ahnung wie er sich dem Älteren gegenüber verhalten sollte. Sie haben bis jetzt nur im Kampf miteinander geredet und da waren beide nicht sie selbst; zumindest von sich konnte er das behaupten. Zwar kannte er seine Absichten nun, doch er hatte von seiner Schwerster genug Geschichten gehört, dass er wusste, wie schnell er in Ungnade fallen könnte – Vorsicht war also geboten.
 

Nun füllte er den dritten Teller und kam mit den Mahlzeiten in das Wohnzimmer, stellte die Speisen vor den beiden miteinander flüsternden Geschwistern ab und ging wieder in die Küche zurück. Er wollte ihre, garantiert wichtigen Gespräche nicht stören und wollte deshalb hier essen. Kaum hatte Desmond eine Gabel voll in seinen Mund gestopft, schauten schon zwei ‘besorgte‘ Gesichter durch die Tür. Okay, die eine schaute besorgt, der andere schaute ohne ein Anzeichen von jeglicher Emotion herein: „Warum isst du allein? Komm doch rüber zu uns.“ Er biss sich wieder auf die Lippen und antwortete dann, „Nein, passt schon – ihr habt euch garantiert viele Sachen zu erzählen. Da will ich nicht weiter stör...“ „Beweg dich, Jonny-Boy, wenn sie sagt ‘hop‘, springst du, verstanden?!“, knurrte Alex sofort. Seine Schwester wollte gleich die Wellen der Aggression glätten: „Danke Alex, vergraule ihn doch nicht mit deinem 'charmantem' Ader.“ Dann wendete sie sich wieder lächelnd Desmond zu, „Jonathan du kannst ruhig mit rüber kommen, ich kann auch später meinen Bruder alles erzählen.“ Widerwillig nahm er seinen Teller und folgte dem Geschwisterpaar in das Wohnzimmer, um nicht noch verdächtiger der jüngeren Mercer aufzufallen.
 

Sie aßen in einem unangenehmen Schweigen. Der Formwandler stocherte zudem an teilnahmslos in seinem Essen herum und musterte es, als sei darin ein Alien, das ihn aus seinem Versteck in den Nudeln heraus anstarrte. Dana, die diesen Blick bemerkt hatte, stieß ihren Bruder mit dem Ellenbogen in die Seite: „Sei nicht so unhöflich, Alex, und iss!“ „Du weißt ganz genau, dass ich SOWAS nicht esse. Davon werde ich eh nicht vernünftig gesättigt...“, murrte der ältere Mercer wie ein kleines Kind, dem gesagt wurde, dass es sein Gemüse essen soll. Und genau wie die genervte Mutter reagierte die junge Frau mit Autorität: „Mir doch EGAL... du isst das jetzt – sehe es einfach als kleinen Imbiss zwischendurch, oder so. Nu ISS!!“ Und er aß.

Verblüfft wie sehr der Bruder auf seine jüngere Schwester horchte, fragte sich Desmond, wer von den beiden der schlimmere Terrorist in ihrer Beziehung war.
 

Man hörte ein Grummeln aus der Ecke des anderen Mannes und plötzlich stellte er einen leeren, wie sauber geleckten Teller auf den Tisch. Zögerlich fragte der Koch ihn, ob es ihm denn geschmeckt hatte. Noch bevor Alex auch nur einen Ton sagen konnte, stieß ihn Dana, als Warnung, jetzt nichts falsches zu sagen, hart in die Seite.

„Uff...“, kurz schaute er giftig zu ihr, wand sich aber dann wieder seufzend an ihn, „es war... essbar... kein Vergleich zu dem Fraß, den mir mein 'geliebtes Schwesterherz' immer vorsetzt“ Mit einem Grinsen beobachtete der Ältere, wie Dana immer angesäuerter ihr Essen ansah. Als er sie weiterhin mit ihren miesen Kochkünsten aufzog, riss bei ihr der Geduldsfaden: „Ja~ es reicht langsam, Alex. Manchmal bist du wie ein Gott verdammtes Kind!“ „Na du wolltest doch, dass ich ihn lobe und das ist nur möglich, indem ich ihn höher preise als wen anderes. Der Andere warst halt du.“, konterte er sofort. Nun schrie sie ihn an, dass von 'Loben' gar keine Rede gewesen war. Er sollte nur höflich sein: „Aber es war ja klar, dass du dich wieder wie ein Vollidiot verhalten musstest.“ Jetzt war es Alex, der seine Arme verschränkte und stur reagierte: „Ich habe nur gesagt, dass es besser war, als der Mist, den ich sonst immer fressen muss!“ „'tschuldige, dass ich nicht kochen kann. Ist ja auch eine so wichtige Fähigkeit, die du jetzt brauchst, na?! Nix da mit Hacken und Infobeschaffung! Kochen muss ich also können...Fick dich!! Dann geh ich halt in mein Zimmer und lerne für dich Mistkerl, wie man das perfekte Dinner zubereitet!“, damit war sie wütend aus dem Raum gestürmt und hinter einer laut krachenden Tür verschwunden.
 

Ruhe kehrte wieder ein. Desmond wusste nicht recht mit der Situation umzugehen, konzentrierte sich deshalb vollends auf sein Mahl und ignorierte die andere Person im Zimmer, dessen Blick er nun auf sich spüren konnte. Es war der Formwandler, der die Stille unterbrach: „Nimm das nicht zu ernst. Wir brüllen uns ständig so an. Das ist unsere Art uns wieder aneinander zu gewöhnen. In einer halben Stunde ist schon wieder alles vergessen...“ Der Jüngere gab ein zögerlich 'mhm' von sich, um zu zeigen, dass er ihn verstanden hatte.
 

Er aß schnell auf, nahm Alex und seinen Teller und ging hastig in die Küche. Der Ex-Assassin wusste immer noch nicht, wie er auf den Terroristen reagieren sollte. Wäre es wirklich klug ihm gegenüber den selben unbekümmerten Normalo zu geben, wie vor Dana oder wäre das zu verdächtig? Andererseits konnte er ihm auch nicht sein wahres Ich zeigen, weil das auch zu viele Fragen aufwerfen würde, die er nicht gewillt war, zu beantworten. So konnte Desmond nur hoffen, dass Alex sehr bald wieder gehen würde. Denn solange der Ältere in der Nähe war, war sein Gefängnisaufenthalt hier nur noch unangenehmer als bisher.

Aber er hätte ahnen müssen, dass das, was der Gestaltwandler schon von ihm wusste, so widersprüchlich war, dass sein Interesse an ihm bereits geweckt wurden war.
 

So stand besagte Person schon hinter ihm im Türrahmen und stellte jene Fragen, die er niemals von ihm hören wollte: „Weißt du, Jonny-Boy, du bist irgendwie seltsam. Auf der einen Seite bist du ein Musterbürger, zahlst brav alle Steuern und hast nie Probleme mit dem Gesetz bekommen... Doch andererseits kämpfst du mit Dolchen und versteckten Klingen gegen Hunter als wäre das nichts für dich. Deine Bewegungen waren flüssig und zeigen mir, wie viel Training du schon darin gesteckt hast. Zudem hast du nicht gezögert, so ein Monster wie mich anzugreifen...

Findest du nicht auch, dass diese beiden Aspekte irgendwie... widersprüchlich sind? Ich mein, ich hab genug von den 'normalen' Bürgern von dieser Stadt gesehen. Die hauen auch vor diesen torkelnden Leichen ab oder verballern ihre ganze Munition an einen von ihnen. Du passt also nicht ganz ins Schema. Also kommt die Frage auf, was du vor uns verbirgst, findest du nicht auch?“
 

Die ganze Zeit über hatte Alex wie ein lauerndes Raubtier geklungen. Er hatte mit Bedacht seine Worte gewählt, damit Desmond nicht irgendwelche Ausflüchte verwenden konnte, dass er sein Anliegen nicht verstehen konnte. Er war gefangen, weshalb er es erst einmal mit Beschwichtigung versuchen wollte, bis ihm ein besserer Plan einfallen würde: „Du hast recht, klingt auch in meinen Ohren seltsam, wie du es so erzählt hast. Versuchen wir es Mal etwas anders darzustellen...“

Der Ex-Assassin hatte die ungeteilte Aufmerksamkeit von Alex, der seine Arme verschränkt und den Kopf leicht schief legte.. An Anfang etwas zögerlich fing er an, eine Art Halbwahrheiten-Konstrukt aufzubauen, damit es wenigstens ein wenig glaubhaft herüber kam: „Sagen wir erst einmal ich sei normal. Punkt...
 

Weißt du ich arbeitete als Barkeeper. Selbst in einem so reichen und eleganten Viertel, wo meine Bar war, kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit den Gästen. Und anders als jeder normale schwer schuftende Bürger, wurden meine Kunden mit dem Goldlöffel im Mund geboren. Diesen Leuten war es nur wichtig nach außen hin den Schein zu wahren, wie reich sie waren. Und weil sie dauerhaft unter der Angst lebten, etwas von ihren 'hart erarbeiteten' Geld zu verlieren, trug wirklich jeder von ihnen Schusswaffen bei sich. Und wie es so mit Alkohol war, wurden einige von ihnen aggressiv, oder noch schlimmer, sentimental. Da brauchte man als Barkeeper zumindest eine kugelsichere Weste. Und gute Reflexe. Zudem musste ich mich häufig ,wenn ich einen Gast meines Lokals verwies, mich mit dessen Bodyguards anlegen. Ich hatte gelernt, dass man bei solchen Schränken mit roher Gewalt nicht weit kam, zumindest nicht mit meiner Statur. Darum hatte ich mir frühzeitig einige Punkte beigebracht, die sehr schmerzen oder noch besser, lähmen konnten. Damit konnte ich mich mit einer simplen Weste und meinen Fäusten allein 1A gegen alles wehren, was mich angriff.
 

Dann kam die Seuche.

Mein Viertel, wo ich wohnte, war zur Yellow Zone geworden. Ich hatte es am Anfang auch mit Schusswaffen versucht, alles zu regeln, aber die Munition ging mir immer viel zu früh aus. Deshalb hatte ich, um mich wehren zu können, nach anderen Waffen Ausschau gehalten; welche, die sich nicht 'verbrauchen'. Darum war ich zu Messern und Dolchen gekommen. Schwerter waren leider zu groß und ließen sich schlecht verstecken, wenn man an einen öffentlich Ort kam.

Als die Hunter zunahmen, hatte ich vorerst auch immer die Flucht ergriffen, aber diese Biester waren schnell und hatten sehr gute Sinne. Als ich einmal von einem dieser Ungeheuer in die Ecke gedrängt wurden war, hatte sich herausgestellt, dass sie nicht sehr viel anders waren, als die Schränke von Bodyguards der Reichen, nur das ihre Haut dicker war. Darum hatte ich statt auf die Körperpunkte zu schlagen, in diese rein gestochen. Es stellte sich heraus, dass sie dadurch wirklich schnell umkippen konnten. Wenn es nicht mehr als drei von ihnen da waren, hatte ich sie einfach getötet – besser sie waren weg, als dass sie noch weiter Menschen töteten und infizierten…

Also was meinst du zu meiner Fassung? Klingt, meiner Meinung nach, nicht mehr ganz so seltsam. Ich... habe mich doch einfach nur an die Situation angepasst, nicht?“
 

Desmond war, um genau zu sein, gerade sehr stolz auf sich, dass er doch tatsächlich so eine glaubwürdig und vor allem, einer der Wahrheit am nächsten liegende Geschichte hervor gebracht hatte, ohne sich vorher lange etwas auszudenken zu müssen. Vielleicht war sie sogar so gut, dass er keine weiteren Fragen zu befürchten hatte. Doch seine Hoffnungen wurden zunichte gemacht, als Alex, leise auflachend, auf ihn zukam und dabei in die Hände klatschte.
 

„Ein wirklich amüsantes Ammenmärchen, Jonny-Boy. Der Teil, dass dich diese Hunter an Menschen erinnerten, war einfach nur amüsant.“, dabei stimmte gerade dieser Teil seiner Geschichte. Als die Bestien auftauchten, hatte er wirklich einfach Mal dieselben lebenswichtigen Punkte, die auch Menschen haben, angegriffen – mit Erfolg.

Der Formwandler blieb einen Meter vor im Stehen und fuhr mit seinen Ausführungen, was an seine Story nicht stimmte fort: „Als nächstes, was irgendwie nicht ins Bild passt, sind deine Rüstung und Waffen. Ich meine, du hast keine Kugelsichere Weste an, sondern einen verdammten Lederwams. Und warum Dolche? Ein gutes altes Militärmesser hätte doch auch vollkommen gereicht. Von deiner Unterarmklinge will ich erst gar nicht anfangen... deine gesamte Ausrüstung ist irgendwie seltsam. Und noch etwas. Dein Kampfstil ist nicht vergleichbar mit dem eines Barkeepers und ich muss es wissen, denn ich habe mich quer durch Manhattan geprügelt in allerhand Bars.

Wenn man diese ganzen Komponenten aus deiner kleinen Geschichte weg nimmt, stellt sich heraus, dass du schon vorher irgendwo zu einem Kampfmaschine ausgebildet wurden warst. Und wenn das der Fall wäre, dann wäre auch dein Leben als Barkeeper nur zum Schein da. Was uns wieder zum Anfang bringt, Jonny-Boy. Wer bist du? Und vor allem, für wen arbeitest du?!“
 

Der Formwandler war zum Schluss immer energischer geworden, was dem Jüngeren zeigte, dass sein Geduldsfaden immer dünner wurde. Verdammt, er musste hier raus. Wer wusste, was der Terrorist mit ihm anstellte, wenn er sich weiterhin weigerte irgendetwas zu sagen.

Nervös biss er sich auf die Lippen und wog seine Fluchtchancen ab. Wenn er jetzt Rechts andeuten und Links unter Alex' Armen durch tauchen würde, könnte er wenigstens erst einmal die enge Küche verlassen.
 

Sein Versuch scheiterte daran, dass er den Anderen als menschliches Wesen eingeschätzt hatte und nicht als ein widerliches Tentakelmonster. Denn sobald er links an ihm vorbeihuschen wollte, wurden seine Arme ruckartig nach hinten gezogen, weil sich einige Ranken darum gewickelt hatten, zu denen sein Unterarme geworden waren. Alex schleuderte ihn gegen die Wand und schaute gar nicht mehr amüsiert aus: „Na, wo wollen wir denn hin, Jonny-Boy? Angst bekommen, weil deine Lügen keine Wirkung zeigen, wie bei meiner naiven Schwester? Dir ist schon klar, dass du dich nicht vor mir verstecken kannst – nicht in meiner Wohnung. Also raus mit der Sprache: WER bist du? Und für WEN arbeitest du?!“ Er drückte ihn bei jeder Frage fester gegen die Wand und schaute ihn an, als wollte er ihn gleich fressen, wenn er nicht antwortete. Der rechte Arm war nur noch eine nicht identifizierbare Masse aus schwarz und rot geworden, die sowohl seine beiden Arme als auch seine Körpermitte fest umklammert hielt und es dem Ex-Assassin unmöglich machte zu fliehen. Wenn ihm nicht bald etwas einfallen würde, wäre er doch gezwungen die Wahrheit zu sagen... Die Wahrheit zu sagen? Jemanden wie Alex? - VERGISS ES! Dieses arrogante Monster würde ihm doch eh kein Wort von wegen uraltem Kampf zwischen Assassinen und Templer glauben. Warum also erst damit anfangen? Darum nahm er all seine Kräfte zusammen, unterdrückt das aufkommende Zittern und antwortete stur: „Ich bin Jonathan Willow und ich war Barkeeper, bis ich Vollidiot dem 'Staatsfeind Nummer Eins' helfen musste, wegen Gott weiß für einen dämlich Grund! Und weil ich diesen Schwachsinn verbockt habe, bin ich meinen Job, meine Wohnung, nein, MEIN GANZES LEBEN los! Und zu allem Übel bedankt sich dieser Mistkerl, den man gerettet hat, indem er mir an die Gurgel springt und glaubt er könnte mich mit seinem grotesken Körper ängstigen. Fick dich, Terrorist!! Mehr wirst du nicht aus mir raus bekommen...“
 

Man konnte sehen, wie jedes einzelne Wort von ihm immer weiter die Raserei in dem Formwandler schürte bis zu einem Punkt, an dem sie mit einem Mal explodierte: „DU VERDAMMTER HURENSOHN! WER GLAUBST DU, WER DU BIST?!“ (*)

Das Monster hob sein linken Arm, dessen Hand sich in eine riesige Kralle verwandelt hatte und wollte ihm gerade den Kopf zertrümmern... als der Schrei einer Frau die Luft zerriss. „A~LE~X?! Spinnst du nun vollkommen?? Lass Jonathan los, oder du bekommst es mit mir zu tun!!“
 

Es war erschreckend, wie schnell der Zorn und Hass in den eiskalten blauen Augen wich und er wieder den emotionslosen Gesichtsausdruck annahm. Seine Arme verwandelten sich zurück und er ging ohne ein weiteres Wort in sein Zimmer.

Als sich die Ranken zurückgezogen hatten, war Desmond einen halben Meter tief zu Boden gefallen. Ihm war gar nicht aufgefallen, dass er vorher in die Luft gehoben wurden war. Und auch jetzt erst wurde sein Gehirn mit der Information geflutet, dass er beinah gestorben wäre. Ihm plötzlich Übel vor Angst und Entsetzen, übergab er sich auf den Boden. Dana war sofort zu ihm gerannt, half ihm auf und setzte ihn, sobald sich sein Magen beruhigt hatte, in ihren Zimmer auf das Bett. Dort schlang er die Arme fest um sich und wog sanft vor und zurück. In seinem Kopf herrschte das pure Chaos, kein Gedanke wollte sich länger als eine Sekunde manifestieren und trotz dieses Durcheinander fühlte Desmond eine große Leere in sich. Was war gerade passiert?
 

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Warum war das gerade passiert? Alex lief wie ein eingesperrtes Tier in seinem Zimmer auf und ab. Am liebsten hätte er sich an irgendeinen Soldaten oder Hunter abreagiert, doch er wusste, dass jetzt gleich seine Schwester hier rein gestürmt kommen und ihm zu Rede stellen würde. Und wenn man gerade vom Teufel sprach, kam sie gerade durch die Tür und scheuerte ihm Eine: „Alex du Vollidiot, was sollte das, hm?! Jonathan ist in einen Schockzustand gefallen, wegen deiner Aktion. Warum wolltest du den armen Kerl kalt machen; nenne mir einen guten Grund!“

„Um dich zu beschützen.“ Skeptisch zog sie die Augenbraue hoch: „Erkläre mir das, Alex.“
 

Es war irgendwie Instinkt.

Irgendetwas war an Jonathan falsch. Sein gesamtes Leben, zumindest das, welches Blackwatch und die Regierung von ihm wusste, passte nicht zu dem, was Alex von dem Jüngeren gesehen hatte. Sein kampfbereiter Auftritt von vorhin, aber vor allem auch die Aktion gerade, zeigte dass er eher den Tod wählen würde, als zu reden. Das bedeutet für ihn, dass er in irgendeiner 'geheimen' Organisation Mitglied war. Was wiederum Gefahr für seine Schwester bedeutet.

Der ältere Mercer würde sich niemals verzeihen, wenn ihr irgendetwas passieren würde. Dana war die einzige, der er vollkommen vertraute. Nicht einmal seinem 'Lebensretter' brachte er so viel Ehrerbietung entgegen, wie für sie. Darum war der Formwandler 'zahm' wie ein Lämmchen in ihrer Gegenwart und wollte vor allem nicht seine monströse Ader ihr gegenüber zeigen..
 

Seinen Ausführungen, dass Jonathan widersprüchlich war und dass er sie nur vor ihm beschützen wollte, wurde mit schallenden Gelächter beantwortet: „HAHAHAHAHA... Ha... halt Moment. Du meinst das ernst mit 'mich beschützen'? Dann ist dir das aber sehr früh eingefallen, ne? Ich meine, ich war nun geschlagene zwei Wochen mit ihm allein gewesen und er hatte ja auch gekocht. Wenn er mich töten wollte, hätte er jede Möglichkeit gehabt. Selbst wenn er die gesamte Wohnen irgendwie verwanzt hätte, wären dann nicht Blackwatch oder andere Militärs schon längst dagewesen und hätten mich als Geisel genommen? Ich nehme nämlich aus deinen Worten, dass du glaubst, dass sei ein abgekartetes Spiel der Regierung, um endlich an dich ran zukommen. Doch deine Theorie wird dadurch über den Haufen geschmissen, weil in den letzten zwei Wochen nichts passiert ist. Und du weist das auch, stimmt's? Dank der Überwachskameras in den Straßen, kann ich nämlich ganze genau sehen, wo du dich herumtreibst und ich sah, dass du die ganze Zeit in der Nähe warst. Vielleicht stimmte es am Anfang, dass du mich beschützen wolltest, aber dass du gerade ein Massaker in meiner Wohnung anrichten wolltest, hat einen anderen Grund.“
 

Einen anderen Grund? Es stimmt schon, dass er die letzten zwei Wochen in der Nähe des Apartments geblieben war, um sicherzugehen, dass ihm keiner gefolgt war, oder auch niemand kam, um ihren geheimen Agenten abzuholen. Denn kaum hatte sich die Euphorie, seinen Retter gerettet zu haben verflogen, haben sofort Zweifel an dem Wesen seines neuen 'Schützlings' an ihm genagt. Und es war immer noch nicht auszuschließen, dass eine Gefahr von Jonathan ausging. Aber selbst wenn, würde er ihn einfach töten und auch allen anderen, die Dana zu Nahe traten.

Also warum wollte er den Jüngeren schon vorab, bevor er irgendetwas getan hatte, eliminieren... und viel wichtiger war, warum er es nicht tun konnte? Kurz bevor er den entscheidenden Schlag ausführen wollte, bewegte sich sein Körper nicht mehr; seine Biomasse hatte streikt...
 

Nein, je länger er darüber nachdachte, umso mehr wurde ihm klar, dass er Jonathan gar nicht einschätzen konnte: Zu aller Welt war er ein ganz normaler Mensch, doch Alex gegenüber zeigte er sich als Kämpfernatur mit vielerlei Geheimnissen. Seine Sturheit, nichts von sich preis zu gegeben, war schon wieder so enorm, dass es an Schwachsinn grenzte. Überhaupt verhielt sich der Jüngere ihm gegenüber nicht ganz normal. Alle fürchten ihn und würden all ihr Prinzipien über Bord schmeißen, nur um eine Begegnung mit ihm zu überleben. Willow nicht. Er legte sich sogar mit ihm an, beschimpfte ihn und antwortete mit Schweigen auf all seine Fragen. Das machte ihn irgendwie... seltsam? Nerv tötend? Interessant?
 

Es stimmt schon, er war noch nie jemanden begegnet der sich 'freiwillig' gegen ihn gestellt hatte. Selbst der Spezialist von Blackwatch kämpfte nur gegen ihn, weil er einem Befehl folgen musste. Dieser sogenannte Barkeeper wehrte sich jedoch ohne ersichtlichen Grund. Er machte es einfach. Und vor allem mit eine so eisernen Disziplin, wie er sie selten vorher gesehen hatte. Bei ihren kleinen Auseinandersetzungen bewies dieser Mann eine enorme Körperbeherrschung; nicht einmal gezittert hatte er, als er kurz davor war zu Sterben. Er war entweder unglaublich mutig oder verdammt dumm...
 

Bevor er sich in seinen, irgendwie eigenartigen Gedanken der ‘Bewunderung‘ verlor, meldete sich Dana wieder zu Wort, die immer noch auf eine Reaktion seinerseits gewartet hatte: „Ich, für meinen Teil, hab den kleinen Spinner in mein Herz geschlossen. Ich weiß selber, dass bei ihm nicht alles stimmig ist, aber so gesehen, sind wir alle drei irgendwie seltsam, nicht? Vielleicht ist er ja noch der normalste von uns, immerhin hat er sofort als er herkam, den Wischmop geschwungen, um nicht an einer Infektionskrankheit zu sterben. Und wie du vorhin schon festgestellt hattest, kann er auch besser kochen als ich. Somit war er mir in den letzten zwei Wochen eine große Hilfe diesbezüglich. Auch war es mal wieder sehr angenehm mit jemanden reden zu können, ohne ständig die Seuche und den Weltuntergang als Hauptthema zu haben.

Wusstest du, dass wir jeden Abend einen Bunten gemacht haben? Er hat wirklich was drauf mit dem Shaker. Ist nur schade, dass du nicht in den Genuss davon kommen wirst, weil klein Jonathan ja in meinen Bett liegt und wie ein Irrer hin und her wippt. Und das ohne Grund, weil der große Alex Mercer auch keinen hatte, ihn so zu verängstigen... ich geh mal nach ihm sehen.“
 

Als er wieder allein in seinem Zimmer war, dachte er über die Worte seiner Schwester nach. Jonathan soll der ‘normalste‘ sein? Und er soll ihn ohne Grund so zugerichtet haben? Bei beiden Fragen musste er humorlos auflachen.

Nur weil er den Grund nicht in Worte fassen konnte, hieß es nicht, dass er keinen hatte. Immerhin gingen ja die Beleidigungen von dem anderen aus. Der Jüngere hätte ihn bloß ganz normal ansprechen sollen, z.B. mit 'Alex', wie ihn Dana rief, mit 'Mercer', wie Cross immer zu ihm sagte, vielleicht sogar 'ZEUS', wie er vom Militär bezeichnet wurden war, aber nein, nur das Wort 'Terrorist' kam ihm über die Lippen. War ja nicht so, als hätten ihn nicht auch schon einmal einige Soldaten oder gar seine Schwester so genannt, aber bei Jonny-Boy war es eine verdammte Beleidigung, die er immer mit Absicht so abfällig wie möglich aussprach. Ob DAS natürlich ein Grund war, ihn gleich töten zu wollen, war es weiß Gott nicht. Doch es war ein weiterer Aspekt... ein nichtiger Aspekt... aber der einzige der ihm gerade wirklich bewusst war.
 

Plötzlich ging ein überraschter Schrei durch die Wohnung. Sofort rannte der Formwandler zu seiner möglicherweise in Gefahr geratenen Schwester in die Küche. Dort sah er dann, warum sie so reagiert hatte. An der Spüle stand ein quietschvergnügter Jonathan, wusch die Teller ab und summte leise vor sich hin. Er hatte sich auch nach dem Geschrei umgedreht und lächelte Dana nun etwas schief an. „Na~, wat will denn die Dame des Hauses heude Amnd drinkng?“, lallend hatte er dabei eine ausholende Bewegung zum Küchentisch gemacht, wo verschiedenste Sachen standen: Shaker, Gläser und Mörser zum Einen, verschiedenste Flachen von Alkohol und Fruchtsäften zum Anderen. Sogar eine Ananas, einige Limetten, Kirschen und Oliven lagen griffbereit da.

Zuerst verstand Alex nicht, was er mit dem ganzen Zeug wollte, doch dann fiel ihm ein, was Dana vorher gesagt hatte, von wegen, dass sie jeden Tag Einen zusammen tranken.
 

„Also~, wat wollt ihr drinkng? Isch mix eusch alled wat ihr wolld... nur Bloody Marys net - haben leida kein Tomo-saft mehr da.“, sprach er mit schwerer Zunge, ganz so als wäre er scheinbar schon sturzbetrunken und nahm einen weiteren großen Schluck aus einer halb leeren Wodka Flasche. Er machte Tatsache den Anschein, als wäre alles, was vor keiner halben Stunde passiert war, schon vergessen. Vor allem seine Schwester schien sehr froh zu sein, dass der jüngere Mann kein bibberndes Häufchen Elend mehr war. Der Gestaltwandler jedoch empfand diese schnelle Genesung als zu rasant, als dass sie echt sein konnte. Entweder hatte er wirklich seine Angst im Alkohol ertränkt, oder, das was Alex eher glaubte, er veranstaltete wieder sein kleines Schmierendtheater. Aber vorerst würde er dabei mitspielte – natürlich nur seiner Schwester zu Liebe, immerhin schien sie schon sehr stark an diesem Lügner zu hängen.
 

Von dem Jüngeren ging keinerlei Aggression mehr aus. Scheinbar hatte der Alkohol ihn komplett entspannt und nun zeigte er wieder diese naive Dämlichkeit, die er schon die letzten zwei Wochen seiner Schwester vorgegaukelt hatte. Das war scheinbar der Mann, den sie liebgewonnen hatte.

Sie bestellte sich auch gleich einen 'Sex on the Beach'. Nach einer verspielten Verneigung fing er an, sein Können mit dem Shaker unter Beweis zu stellen. Nun verstand Alex zumindest, warum er so bekannt unter den Frauen geworden war. Seine Bewegungen glichen nicht dem einfaches Schütteln eines jeden Barkeepers, nein, sie erinnerten eher an eine orientalische Bauchtänzerin, die mit ihren magischen Hüftschwung ganze Männerheerscharen bezirzen konnte – nur halt umgedreht. Aber dieser hypnotisierende Zauber verflog so schnell, wie der Cocktail fertig geschüttelt war.
 

Plötzlich wand sich Jonathan zu ihm, lächelte schief und frage, nach seinen Wunsch.

Wirklich etwas überrascht, wie gut sich Jonathan verstellen konnte, bestellte er sich das erste Mixgetränk, was ihm einfiel: Ein 'Long Island Iced Tea'. Das war sein Lieblingsdrink gewesen, bevor er zu die Personifizierten Seuche geworden war.

Wieder wirkte der ehemalige Barkeeper seinen Zauber. Doch eines war seltsam dran... Wenn er wirklich so besoffen war, wie er vorgab, warum fing er dann jeden elegant Wurf perfekt auf? - Außer natürlich er spielte wieder einmal eine Rolle, um sein wahres Ich zu vertuschen. Warum tat er das nur? Was war geschehen, dass er ein so dringendes Bedürfnis hatte, sich in dieses scheinbar normales Leben zu flüchten? Er musste dem Jüngeren wirklich nochmal auf den Zahn fühlen, doch mit dem Tod drohen schien nicht zu wirken. Somit musste sich Alex was anderes einfallen lassen.
 

Dann spürte er ein leichtes Ziehen an seinem Ärmel und sah eine Dana, die ihren Bruder aus der Küche zu zerren versuchte . Er gab nach, weil er im Moment sowieso nichts aus Jonathan raus bekommen würde. Solange seine Schwester in der Nähe wäre, würden die Lippen seines sturer 'Schützlings' geschlossen bleiben, weil er ja nicht aus seiner Rolle fliegen wollte.

Doch bevor er den Raum verließ, sah der Formwandler noch, wie der 'Küchenjunge' vor Erschöpfung, vielleicht sogar Erleichterung, in einem Stuhl zusammensackte und müde den Rest der Wodka Flasche exte. Oh ja, er würde ihn nochmal ordentlich Ausfragen müssen. Bis dahin würde der Formwandler seine Schwester nicht allein mit so einem unsicheren Gefahrenfaktor lassen.
 

Später kam Jonathan mit seinem eigenen, blau-grünen Longdrink ins Wohnzimmer, scherzte und lachte mit Dana, ohne Alex auch nur eines Blickes zu würdigen. Der Abend verlief ruhig, auch wenn eine gewissen Anspannung in der Luft lag, doch diese wurde, Dank des reichlich fließenden Alkohols, einfach von allen ignoriert.
 

*~*ooo*~*
 

Die nächsten Tage vermied es der junge Mann allein mit Alex im Raum zu sein, hatte sogar Dana darum gebeten, wenn sie unbedingt in ihren Zimmer arbeiten musste, dass sie zumindest die Tür offen lassen könnte. Ansonsten war er... normal. Ja, das war der Mann, den seine Schwester die letzten zwei Wochen kennengelernt und lieb gewonnen hatte. Er spielte seine Rolle perfekt – er trieb seine Späße mit Dana, schaute TV und stritt sich sogar mit ihm, auch wenn es nur solche nichtigen Dinge waren, wie wann der richtige Zeitpunkt von der Verwendung von Butter, Margarine und Öl beim Kochen und Braten war.

Wenn ihn der Formwandler nicht schon anders erlebt hätte, würde er den Langweiler vor die Tür setzen. Dieser Mann hatte gar nichts mit dem durch trainierten und eiskalten blickenden Killer gemein. Es erstaunte ihn schon, wie sehr Jonathan aber in seiner jetzigen Rolle aufzugehen schien, ganz so, als sei das sein wahrer Lebensstil und nicht jenes, indem er in Kürze einen Hunter von seinem leidigem Unleben befreien konnte.
 

Irgendwie war da etwas faul an der ganzen Angelegenheit und er würde dem auf den Grund gehen. Jetzt da Alex sich etwas überlegt hatte, wie er den Jüngeren zum Reden bringen konnte, musste nur noch Dana für eine kurze Zeit die Wohnung verlassen.

Nun hieß es nur noch Geduld beweisen...
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Alles war vorbereitet. Die Wachen waren verfünffacht wurden, jegliche Eingänge wurden genauestens beobachtet und überall auf den Dächern, Straßen und um den Landeplatz waren Bloodtox Generatoren aufgestellt wurden – Mercer hätte keine Chance, an den Neuankömmling heranzukommen.

Der Helikopter landete wenige Meter von ihm entfernt. Cross zeigte keinerlei Emotionen, während er den wichtigen Besucher kühl begrüßte und ihn zu der gepanzerten Limousine führte. Der alte Mann mit den weisen Haaren und Bart rümpfte nur angewidert die Nase, als zu dem langen Auto ging; das Bloodtox Gas hatte einen sehr unangenehmen, stechenden Geruch, war jedoch ungefährlich für normale Menschen. Er, für seinen Teil, roch es schon gar nicht mehr, so stark hatte er sich schon daran gewöhnt.
 

Der Captain setzte sich seinem neuen Schützling gegenüber und fing das typische Standard-Prozedere an: „Mein Name ist Captain Robert Cross und ich werde dafür sorgen, dass Ihnen keine Unannehmlichkeiten, die es hier auf der Insel gibt, widerfahren. Hierfür müssen Sie sich jedoch an einige Regeln halten:
 

1. Keine Alleingänge in Manhattan.

2. Wenn ich Ihnen etwas befehle, dass nur Ansatzweise mit ihrer Sicherheit zu tun hat, dann werden Sie Folge leisten.

3. Ich kann sie nicht beschützen, wenn ich nicht weiß, was genau vor sich geht.
 

General Randall.hat mir nicht viel darüber erzählt, weshalb jemand von Abstergo uns, hier in unserer kleinen Hölle, besuchen kommt. Also müssten Sie diese Aufgabe übernehmen.“
 

Seine Rede wurde mit Schweigen beantwortet. Dem Wissenschaftler sah man an, dass er zwischen all seinen Optionen abwog und scheinbar zu dem Schluss kam, ihm doch einen kleinen Einblick in das Projekt 'Apfel' zu geben: „Mein Name ist Dr. Warren Vidic... Wie viel wissen sie über die Geschichte im heiligen Land des 11. Jahrhunderts, Herr Cross? Ihren belämmerten Gesichtsausdruck nach, nicht besonders viel.“

Er seufzte bekümmert über die Unwissenheit des Spezialisten, rieb sich kurz genervt die Schläfen und fuhr dann fort, „Zu der Zeit kämpften im Nahost edle Kreuzritter für unsere auserwählte Religion. Die größten Feinde der Templer waren aber nicht nur die ungläubigen Aufständischen, sondern auch eine Kampferprobte Gruppe von der Bruderschaft der Assassinen. Zwischen diesen beiden Mächten gibt es bis heute einen erbitterten, aber im geheimen geführten Kampf, um ein altes göttliches Relikt – den Edensplitter. Dieses Artefakt könnte unsere Welt von Grund auf verändern, aber es war im Heiligen Krieg den Assassinen in die Hände gefallen, die es seitdem versteckt halten.
 

Wir von Abstergo sind Nachfahren der ersten Templer und versuchen den 'Apfel' wieder in unseren rechtmäßigen Besitz zurück zu erlangen. Dazu brauchen wir einen ganz bestimmten Assassin, der uns leider entkommen war, bevor wir seine Geheimnisse lüften konnten. Wir wollten schon nach einem neuen Subjekt suchen, doch da haben eure Soldaten einen interessanten Fund gemacht. Eurer Jonathan Willow ist unserer Desmond Miles.“

Während seiner Erzählung hatte der sogenannte Templer dem Captain eine Akte überreicht mit dem Bild eines Jungen Mannes, nach dem Blackwatch gefahndet hatte. Solange Cross noch durch die Papiere blätterte, fuhr Vidic mit einem überlegenen Lächeln fort: „Herr Miles war nicht ausreichend als Assassin trainiert wurden, weshalb er das perfekte Opfer... pardon, Subjekt für uns darstellt.“
 

„Nehmen wir einfach mal an, ich glaube ihre... kleine Geschichte... von Templern, Assassinen und göttlichen Artefakten, nehmen wir weiter an, dass unserer Willow ihr Miles ist, dann haben wir ein größeres Problem.

Wie sie unschwer erkannt haben sollten, steht Manhattan unter Quarantäne, weil hier eine tödliche Krankheit ausgebrochen ist, was verstorbene Menschen in Untote verwandelt. Zudem gibt es hier einen Terroristen namens Alex Mercer, der eine Art Verkörperung dieses Blacklight-Virus ist. Er besitzt die Fähigkeit seine Gestalt in jede erdenkliche Waffe zu verwandeln, seine Stärke übersteigt alles uns bekannten und seine Regeneration ist enorm. Und mit diesem Monster hat sich unsere und somit auch ihre Zielperson verbündet. Wir kennen die genauen Umstände ihrer Zusammenarbeit nicht und auch nicht, wo sie sich verstecken.

Somit war ihr persönliches Kommen sinnlos, Vidic. Sie hätten diese Daten auch ihrer Tochterfirma Gentek schicken können, statt selbst diese gefährliche Reise in ihrem hohen Alter auf sich zu nehmen.“, damit klappte der Spezialist die Akte zu und gab diese dem Wissenschaftler zurück. Dieser lächelte maliziös: „Glauben Sie ernsthaft, Captain, dass Abstergo so einen alten Mann wie mich sinnlos um die halbe Welt sendet, wenn sie nicht genau wüssten, wie die Situation hier aussähe? Soviel sei gesagt: Wir haben ein Ass im Ärmel, das uns Herr Miles direkt in die Arme locken wird. Sie sind mein Bodyguard, also beschützen sie mich einfach nur vor Herrn Mercer. Dann wird alles seinen Gang gehen.“
 

Damit war die Unterhaltung beendet. Sie fuhren zu Gentek, wo sie seinen arroganten Schützling ein Büro eingerichtet hatten. Das würde noch eine innige und herzerweichende Freundschaft zwischen ihnen werden...
 

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Seid gegrüßt werte Leser,
 

es tut mir wirklich furchtbar Leid euch so~ lang hab warten zu lassen – ich könnte ja mein Studium oder meine vielen Jobs voran schieben, mit der Ausrede, zu wenig Zeit gehabt zu haben... aber das wäre gelogen... ich war einfach zu faul in meiner Freizeit und hab lieber Games gezockt ^^°
 

Nun bin ich erst einmal zurück um euch eines..., nein, zwei neue Kapis auf den imaginären Tisch zu schleudern. Habt viel Spaß dabei es zu lesen.
 

Um gleich allen Fragen entgegenzuwirken, dass Desmond sich zu seltsam verhält(immerhin wäre er beinah gestorben), hier eine kurzen Einblick in seine Gedankenwelt:

Er hat etwas bemerkt, was ihn wirklich helfen konnte, die nächste Zeit zu überstehen – und das ist die Bindung der Geschwister. Des hatte gesehen, wie *hust* 'zahm' Alex in der Gegenwart seiner Schwester geworden war. Dies als Schlüssel verwendet, konnte er wie gehabt weitermachen, denn solange die jüngere Mercer da war, solang brauchte er den älteren nicht fürchten.

Um das Eis zu brechen, gab er vor sich in den Suff zu flüchten, wo er dann wieder 'normal' wurde
 

Ich gebe zu, ist ein etwas seltsamer Gedankengang meinerseits, aber es wäre zu früh, dass er die Wohnung verlässt – immerhin wollte ich ja noch Fragestunde Numero Duo bringen >D
 

Auf auf, nun müsste bald auch Kapi zwei da sein

Bis dahin

Viele Grüße
 


 

(*): ( stirb Kartoffel... heute nicht 8T )

Sorry, das war gerade ein Zwang, der mich überkam, als ich diese Szene schrieb ^^°

Chancen, die man ergreifen sollte

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Operation: Blutrote Täuschung

Operation: Blutrote Täuschung
 

„... und nun wurden diese gefangen genommen. Zur Zeit stehen Sie unter ständiger Beobachtung in Gentek. Die Wachen müssen also verdoppelt werden, damit Sie nicht von ihren Verbündeten befreit werden können.

Die drei Terroristen müssen unbedingt ihre Strafe erhalten, sonst wird niemals Ruhe einkehren in der Schuldfrage. Da das Militär ja scheinbar nicht im Stande war, den wahren Täter zu fassen, müssen diese drei Verbrecher erst einmal herhalten, um den Blutdurst der Medien und der Bevölkerung zu stillen.

Um Ihnen die Dringlichkeit unsere Tat bewusst zu machen, hat jeder von Ihnen eine Mappe mit allen wichtigen Daten und Fotos erhalten. Verinnerlichen Sie sich diese Geschichte, damit ihnen auf keinen Fall ein Fehler unterlaufen kann, während Sie im Fernsehen und Radio Interviews geben.
 

Sie haben nun Ihre Befehle. Damit sind Sie entlassen.“
 

Der Soldat öffnete die Mappe, in dem alle wichtigen Papiere drin waren und schaute sich die Fotos an. Auf einem waren zwei Frauen abgebildet. Die Eine war schlank, gut bestückt und blond. Zudem trug sie einen Kittel und hatte stoisch die Arme vor ihr verschränkt. Wenn sie nicht so ein ernsten Gesichtsausdruck hätte, wäre sie in jedem feuchtem Traum der Männerwelt.

Die zweite Frau hingegen hing lachend an ihrer Schulter und schien das glatte Gegenteil von ihr zu sein. Sie hatte kurzes schwarzes Haar mit violetten Strähnen, ausgewaschene Klamotten und ein paar Kopfhörer um den Hals. Man sah ihr sofort an, dass sie die Sachen alle etwas lockere anging, als manch andere.
 

Dieses Foto war eindeutig aus privaten Hand, weil man im Hintergrund einen alten Van und einige Gebäude sah. Das zweite Bild, war jedoch ein Passfoto und zeigte einen Mann mit kurzen, roten Haaren, Bart und Brille. Er schaute genauso ernst wie die Blondine und hatte genau wie sie, seine Arme vor der Brust verschränkt.
 

Der Soldat blätterte weiter und überflog die Papier nach wichtigen Details: ZEUS, einen Mann Namens Desmond Miles und die drei Gefangen bildeten die Organisation ‘Sodalizio‘, was soviel wie Bruderschaft auf italienisch bedeutet und versuchten mit der Drohung der Freisetzung des Blacklight-Virus eine Menge Geld zu erpressen. Durch mehrere unglückliche Zufälle, haben sie dann doch die Seuche los gelassen.

Sonst stand nichts neues in den Papieren.
 

...
 

Müde öffnete der Formwandler die Augen. Warum, Gott verdammt nochmal, haben alle seine heutigen Opfer diese eine Erinnerung. Sie war so sehr in ihr Gedächtnis eingebrannt, dass er bei jedem Soldaten, den er konsumierte, zuerst das selbe sah. Erst später kamen, dann andere sinnlose Gedanken. Es war so, als hätten alle diese Sitzung mit dem weißhaarigen Wissenschaftler täglich über sich ergehen lassen müssen, sodass nur diese eine Information ihr Gehirn überflutet hatte.

Aber für was war das gut? Sollte Alex das sehen? Und wenn ja, warum?
 

Er war sowieso verwirrt warum, er mit diesen vier Menschen, die er nicht einmal kannte, in eine Organisation gesteckt wurde. Er wusste ja nicht einmal, wie dieser Desmond Miles aussah. Vor allem war es ihm irgendwie, als würde er etwas übersehen. Die Erinnerungen, der vorhergehenden Soldaten hatten sich eigentlich nur intensiv die Fotos angeschaut. Dieser hier hatte auch einmal die Dokumente durchgelesen. Und da stand etwas, was seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Doch seinem müdem Verstand entglitt diese Information wie ein glitschiger Fisch. Wenn es wirklich wichtig war, würde es ihm schon wieder einfallen...
 

Jetzt war sowieso wichtiger seinen Frust los zu bekommen. Nachdem was er mit Jonathan gemacht hatte, war ihm seine momentane Situation erst richtig klar geworden: Er diente wirklich nur als Wirt für den Virus und wenn er nicht das tat, was dieser wollte, wurde er einfach seines Körpers beraubt. Wie konnte er jemals wieder eine Entscheidung treffen, ohne die Sicherheit, diese auch durchzuführen zu dürfen? Immerhin konnte er ja nicht einfach die Biomasse fragen.

Frustriert schaute er sich nach den nächsten Opfern um.
 

Alex war deshalb nach seiner Tat das einzige tun gegangen, wo er wusste, dass es dem Virus nicht widerstrebte – er rottete Hives aus und konsumierte Soldaten. Und diese mussten wirklich alle diese nervige Erinnerung haben. Er glaubte wirklich schon, dass Blackwatch ihm damit etwas sagen wollte, doch er verstand nicht was.
 

Als er sich abermals von einem Haus stürzte, einen Helikopter dabei mit sich riss und alle überlebenden Soldaten danach mit seinen Krallen zerfetzte, kamen ihn wieder die geschrieben Worte in den Sinn: „ZEUS, dieser Mann Namens Desmond Miles und die drei Gefangen bildeten die Organisation ‘Sodalizio‘, was soviel wie Bruderschaft auf italienisch bedeutet...“ Bruderschaft? Wo hatte er das vor kurzem erst gehört, dieses ungewöhnliche Wort.
 

Und dann fiel endlich der Stein: Jonathan hatte von seiner Vergangenheit erzählt und von der Bruderschaft der Assassinen und dass dessen Feinde die Templer von Abstergo waren... jetzt wo er so darüber nachdachte, hatte der Wissenschaftler einen Kittel mit dem dreieckigen Firmenlogo an, was Willow auf den Rücken gebrandmarkt bekommen hatte... Moment, das hieße, dass dieser Desmond möglicherweise Jonathan war? - er hatte ja immerhin gesagt, dass er eine falsche Identität besaß. Vielleicht, vielleicht... sah er Sachen, die nicht da waren. Er würde erst Klarheit bekommen, wenn seine Schwester alles für ihn herausgesucht hatte... dazu musste er aber zuerst einmal zurückkehren...
 

Es sträubte Alex, Heim zu gehen. Doch wenn die ganze Geschichten von wegen ewiger Kampf zwischen Assassinen und Templern nur ansatzweise stimmte, dann hatte der jüngere Mann nun ein großes Problem. Und das nervigste daran war, dass der Formwandler aus unerfindlichen Gründen mit hineingezogen wurden war. Mit nun richtig mieser Laune ging er zurück.
 

Doch die Wohnung war bis auf seine Schwester leer, die finster dreinschauend auf ihn wartetet. Kaum hatten seine Füße den Boden seines Zimmers berührt, fing er sich eine Ohrfeige ein: „Du Vollidiot!! Ich war gerade mal eine Stunde nicht da. EINE. Verdammte. Stunde! Was hast du wieder angestellt??“ Er seufzte tief. Dafür hatte er keine Zeit, also packt er sie an der Schulter gab ihr einen Ruck, damit sie aus ihrem Gezeter herausgerissen wurde und ihm ihr Gehör schenkte. „Jonathan und ich hatten eine kleine Unterhaltung, als du nicht da warst. Und bevor du nun wieder mit dem Geschrei anfängst, hör mir erst einmal genau zu und checke es danach einfach mal: Jonathan ist ein Assassin auf der Flucht vor seinen Erzfeinden den Templern...“ Dann erzählter er ihr alles, was er von dem jüngeren Mann gehört und auch später in den Gedanken seinen Opfer gesehen hatte. Dabei vermied Alex das Thema, wie er 'Jonny-Boy' zum Reden gebracht hatte.
 

Ihre Reaktion war ein leises, unsicheres Lachen. Als er darauf mit seinem üblichen emotionslosen Gesichtsausdruck antwortete, wurde ihr klar, dass ihr Bruder diese Geschichte wirklich ernst meinte. Ungläubig löste sie sich von ihm, ging in ihrem Zimmer an den Computer und fing an das zu tun, was eine gute Journalistin ausmachte: sie recherchierte.
 

Der Formwandler hingegen hatte nun zwei Optionen für sein weiteres vorgehen: Entweder wartete er nun auf die Ergebnisse seiner Schwester oder er ging den Assassinen suchen und teilte ihm alles mit, auf die Gefahr hin, als kompletter Idiot dazustehen, der jedes Ammenmärchen glaubte, was ihm erzählt wurden war. Es war sowieso ein Wunder, wenn er den Jüngeren schnell hier auf der verseuchten Insel fand; aber versuchen konnte er es ja Mal.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

„Man man man... du bescherst einem nur Scherereien. Weißste eigentlich wie schwierig es iss, nachdem diese verdammte Barrikade aufgebaut wurden war, hier für all meine Kunden ne Identität zu erschaffm – und dann kommste daher und willst schon wieder ne neue?“, murrte der Mann Mitte fünfzig, der nur in Shorts bekleidet durch seinen Laden ging.
 

Er glich einem riesigen Kunstwerk aus Muskeln, Tätowierungen und Piercings, die das gesamte Bild abrundeten. Selbst sein Glatzkopf wurde von gewunden, brennenden Dornenranken geziert. Er hatte dieses laufende Gemälde vor vielen Jahren kennengelernt. Damals wollte die Bruderschaft ihre Insignien in ihn brennen, wie es jeder Assassin an sich trug. Als er dazu zu diesem Mann hier gebracht wurde, der hauptberuflich Tätowierer war und sich auch mit allen möglich anderen Bodyarts auskannte, konnte er den Hünen zu dem Formschöneren Tribal an seinem linken Handgelenk überreden. Immerhin war darin kunstvoll das Assassinen-Logo versteckt. Deshalb konnte ihm auch die Bruderschaft nicht wirklich bestrafen, obwohl er sich ihren Befehl widersetzt hatte. Zu der Zeit hatte er die Aufmerksamkeit von Freddy auf sich gezogen. Er hatte schon damals gesehen, dass Desmond nicht zufrieden mit seiner Lebenssituation war und hatte ihm offeriert, was sein zweiter geheimer Job war: die Schaffung von neue Identitäten.

Nach seiner Flucht hatte ihn deshalb sein erster Weg hier her geführt. Genauso nachdem er ein zweites Mal zuerst von Abstergo und dann wieder von den Assassinen geflohen war. Und nun stand er wieder einmal auf seiner Schwelle und verlangte erneut nach einem neuen Leben – hoffte er doch, dass es diesmal das letzte Mal sei.
 

Müde war Desmond auf der Couch zusammengesackt und wartete auf die Papiere, die er neu bekam. Das monotone Klicken der Tastatur lullte ihn immer weiter ein, bis er kurz vorm einschlafen war. Da er die Nacht zuvor kein Auge zugetan hatte, streikte sein Körper nun, sich auch nur ansatzweise aus seiner jetzigen Position zu bewegen.

Das schien auch sein tätowierter Bekannter bemerkt zu haben, weshalb er sich kurz räuspernd zu ihm herumdrehte. „Sage mal Des, willste heute net bei mir und meinor Dochter bleibm? - Du siehst echt geschafft aus, ruh dich doch einfach ma en bittl aus. Und ol' Freddy kümmert sich derweilen um dat neue Leben von Andrew Scyll, ne? Katie würde sich auf jeden Fall freuen, nach all der langen Zeit in diesem Gefängnis einor Insel endlich ma en vertrautes Gesicht zusähn.“
 

Als wäre das eine Erlaubnis gewesen, fiel der jüngere Mann zur Seite auf die Couch um und gab sich der dunklen Umklammerung des Schlafes hin.
 

o0O*~*O0o
 

Er wachte Schweißgebadet aus einem bizarren Traum aus roten und schwarzer Verderbnis auf. Das war jedoch nicht mehr die Couch, auf der er in den unruhigen Schlaf gefallen war, sondern ein großes Bett in einem weiß gestrichenen Zimmer. Die Panik stieg in ihm auf, als er parallelen zu dem Raum sah, indem er bei Abstergo leben musste...

Nein, dass konnte doch gar nicht sein. Freddy würde ihn doch nicht verraten...
 

Plötzlich öffnete sich die Tür abrupt und ein hyperaktiver Teenager sprang ihn an: „DESSY, du bist ja wach?! Warum kommste denn net raus? Paps hat scho dat Essen fertig und wir wartn auf.. dich... wat issn los? Du siehst aus, als hätteste en Geist gesähn...“

Das Mädchen würde eng in die Arme geschlossen und fest gedrückt. Tiefe Erleichterung durchflutete Desmond. Sein traumatisiertes Gehirn hatte ihm eine Illusion vorgegaukelt. Er hätte die vielen Unterschiede sehen müssen: die einzelne Tür war aus Holz und nicht aus Metall, es gab keinen großen Spiegel auf der gegenüberliegenden Seite seines Bettes und dieser Raum hier hatte Fenster. Er brauchte ernsthaft etwas Ruhe, sonst würde er eines Tages noch wahnsinnig werden.
 

Nun da er wieder Herr der Lage war, löste er sich von dem verwirrten Mädchen und lächelte sie an: „Sorry, hab schlecht geträumt... was gibt’s denn zu essen?“ Ein breites Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des 14 Jährigen Mädchens aus. Dann zog sie ihn lachend aus dem Bett und rief über ihre Schulter, dass er es doch selbst herausfinden sollte.

Während des Dinners wurde ihm dann erzählt, wie er auf der Couch eingeschlafen sei und ihm Freddy dann die Treppe hoch in sein Apartment gebracht habe. Beschämt den älteren Mann solche Probleme bereitet zu haben, entschuldigte er sich über den ganzen Abend verteilt ungefähr tausend Mal bei ihm.
 

Das Essen war eine willkommene Abwechslung zu seinem tristem Leben der letzten Zeit. Es wurde geschmaust und gelacht. Hier durfte er sein, wer er war, Desmond Miles, ohne Gefahr zu laufen, gleich von der Bruderschaft oder den Templer gefangen genommen zu werden.

Dann fielen ihm die schönen Abende mit Dana wieder ein. Zwar musste er da wegen anderen Dingen seine wahre Identität verheimlichen, konnte dort aber auch einmal befreit von den meisten Lasten eine schöne Zeit verbringen. Naja, es war halt nicht alles schlecht in seinem Leben...
 

Nach dem Essen wurde das kleine quirlige Mädchen zu Bett gebracht. Nun konnten sich die Erwachsenen in Ruhe über die wichtigen Dinge unterhalten: „Deine Identität iss fertsch, Herr Andrew Scyll. Den Preis liegt bei 25...“ Erschrocken schaute Desmond seinen Freund an und schluckte schwer als er den Preis wiederholte, „25.000 Dollar?“ Er bekam Lachen als Antwort, „Nee, natürlich nur 25 Dollar. Weißste Des, Dank dir und deinem Job als Barkeeper haste mir so viele, gut zahlende Kunden geschickt, datt ich dir en kleenen Rabatt gewährn kann. Freu dich doch einfach mal, datt der ol' Freddy dia so ein Geschenk macht.“
 

Erleichterung und Dankbarkeit durchströmten den jüngeren Mann. Er zahlte weniger als einen Prozent des normalen Preises, als wusste sein alter Kumpel, dass er gerade eine wirklich miese Zeit hinter sich hatte. „Hoffe nur, datt de nu mehr Glück damit habm wirst, als mit Matthew Holland und Jonathan Willow.“, damit überreichte ihn das laufende Kunstwerk seine Papiere. Desmond schaute sich alles genau an und verinnerlicht sich die neuen Daten über seine Person.

Als er noch seine ganzen Dokumente sichtete, verschwand Freddy schnell in der Küche und kam kurze Zeit später mit einem Tablett mit verschiedensten Spirituosen wieder. Das war eine Einladung, die dem Ex-Barkeeper nicht zweimal gesagt werden musste.
 

Er ließ alles stehen und liegen, mixte für sich und seinen Freund ein paar Drinks und ertränkte seine Probleme im Alkohol. Als beide Männer angeheitert waren, fiel Desmond wieder eine Bitte ein, die er an Freddy stellen wollte: „Sag mal, könntest du mir vielleicht ein Branding wegmachen... oder zumindest mit etwas anderem übertünchen?“ Die Antwort war ein enthusiastisch Nicken. Ohne langes zögern, zog sich der Jüngere das T-shirt über den Kopf und zeigte ihm das Logo von Abstergo auf seinem Rücken. Kühle Finger fuhren über das Mal: „Und was willste habm? - En Tribal oder ein stilvolles Bild?“ „Tribal“, war die kurze Antwort. Die gespielte Enttäuschung verwandelte sich in ein Lachen als der Tätowierer dazu folgendes sagte: „Och schadö, dabei wollt ich dia so gern en rosarotes und himmelblaues Engelschen drauf machen. Ha Ha Ha. Machma glei morgn früh dann.“
 

o0O*~*O0o
 

Nach einer durch gezechten Nacht und einem Morgen voller Schmerzen, Dank seiner neuen Tätowierung, verließ Desmond die traute Welt bei Freddy und suchte sich nun eine Neue Wohnung. Sein Plan stand fest. Er würde in Richtung Greenwich gehen – auch wenn es größtenteils eine Red Zone war, so war es am Rand immer noch eine Yellow Zone; er würde es eher ein dunkles Orange nennen, aber ihn fragte ja niemand. Hier würde er dann die Ruhe haben, die er haben wollte – gegen Hunter und Zombies kam er super an, nur die Menschen machten ihn in letzter Zeit Probleme.
 

Auf seinen Weg dahin, kam er an einem Schaufenster vorbei, in dem viele Fernsehergeräte standen und in denen gerade Nachrichten liefen. Es war immer wichtig auf den neusten Stand der Dinge zu sein, weshalb er sich der kleinen Gruppe von Menschen anschloss, die sich wie eine Traube um das Fenster herum gebildet hatte. Was er jedoch dort zu Gesicht bekam, ließ ihn leicht zurücktaumeln:

Der Nachrichtensprecher sprach gerade darüber, dass es zu neuen Erkenntnissen über die Katastrophe hier in Manhattan gekommen war. Er erzählte davon, dass es nicht nur ein Mann, sondern eine ganze Gruppe, die für diese Endzeit-Apokalypse verantwortlich waren. Dazu wurden fünf Bilder von den Verdächtigen gezeigt, die dem Ex-Assassin sehr bekannt waren. Zudem kam gerade eine Eilmeldung herein, dass drei von ihnen gefangen genommen wurden waren und sie bald für ihre Taten hingerichtet werden würden. Was dann folgten waren Augenzeugenberichte und Kommentare vom Militär.
 

Taumelnd wich Desmond von dem Schaufenster zurück. Das konnte doch nicht wahr sein? Er musste schleunigst von hier verschwinden, denn eines dieser Bilder trug sein Gesicht. Bevor er von irgendwen erkannt werden würde, rannte er in die nächste Gasse, erklomm die Feuerleiter bis zum Dach und versteckte sich hinter einer Klimaanlage.

Das konnte doch wirklich nicht wahr sein... Warum wurde ihnen das an gehangen und vor allem, was brachte ihnen das? War es vielleicht Zufall das ausgerechnet sie als Sündenböcke herhalten mussten? Nein, es war viel zu offensichtlich, dass diese Falle extra für ihn ausgelegt wurden war.
 

Doch sie haben nicht nur die Bilder von Lucy, Rebecca und Shaun gezeigt, sondern auch ein Video, wie sie von dem örtlichen Militär weggeführt wurden waren; sie waren also nun gerade wirklich Gefangene von Blackwatch. Wie konnten sie überhaupt die Assassinen gefangennehmen? Ist ja nicht so als wären sie ganz normale Zivilisten, nein, diese drei waren voll ausgebildete Meisterassassinen.
 

Verdammt, er hing in der Schwebe. Weder konnte er es einfach ruhen lassen, noch konnte er wirklich etwas unternehmen. Wenn er nun Hals über Kopf eine Rettungsaktion startete, würde er sich einfach in die Hände des Gegners spielen. Die nächste Frage war, was überhaupt das genaue Ziel war? Waren die Templer hier in Manhattan? Oder wollte das Militär über sie, ihre Finger an Mercer kriegen und Desmond war nur der Mittelsmann dazwischen? Doch warum ausgerechnet die Assassinen? Woher kannten das Militär sie? Es waren garantiert wieder die Templer daran schuld. Doch was sollte er dann tun?

VERDAMMT, so kam er nicht weiter. Spekulationen und die stetigen Fragen brachten ihn gar nichts. Er brauchte Antworten und zwar schnell.
 

Er könnte einfach nach alter Assassinen Manier wichtige Leute ausspionieren und/oder sich gewaltsam Informationen beschaffen... doch er hatte seine Ausbildung nie wirklich beendet. Er konnte von allem etwas, doch er hatte es niemals zum Meister geschafft. Weshalb die Fehlschlags Quote sehr hoch sein würde. Nein, er brauchte eine sichere Quelle für all die Informationen. Da blieben ihm aber nur zwei Möglichkeiten: Freddy und Dana. Keines von beiden verlockte ihn dazu, die jeweilige Person aufzusuchen.

Einerseits wollte er den Familienvater nicht in Gefahr bringen, anderseits wollte er nicht wieder zu den Mercers zurück. Doch die Antwort war eigentlich recht einfach, denn er würde niemals zulassen, dass ein Kind in Gefahr geraden würde...
 

Wut, aber vor allem Angst und Terror umklammerten seinen Körper als er wenig später vor dem verhassten Apartment stand. Hier war wirklich der zweitschlimmste Ort auf der Welt, an dem er niemals wieder zurückkehren wollte. Nur der Animus konnte dieses Gefühl der Beklommenheit noch toppen.

Er stand nun schon zwei Minuten unentschlossen vor der Tür. In ihm waren Zweifel aufgekommen, ob er die drei wirklich retten sollte. Die Assassinen würden das nur wieder als Vorwand nehmen, um ihn wieder zurück in die Bruderschaft zu zerren. Das würde Desmond nicht noch einmal überstehen. Andererseits könnte er sich es niemals verzeihen, wenn sie wegen ihm sterben würden.
 

Er wurde zunehmend wütender auf sich selbst, weil ihn die Angst durch diese Tür zu gehen, davon abhielt, das Richtige zu tun. Mit einem tiefen Atemzug klopfte Desmond energisch gegen das spröde Holz, hielt dann die Luft an und zählte von zehn rückwärts. Schon bei der Sieben wurde die Tür aufgerissen und er wurde in die Wohnung gezogen. Zwei Frauenarme schlossen sich eng um ihn und drückten ihn eng an eine leicht zitternde Gestalt: „Oh Desmond, man bin ich froh, dass es dir gut geht.“
 

Eine unangenehme Stille entstand. Dana hatte ihn nicht nur aufs herzlichste Willkommen geheißen, sondern ihn auch noch mit seinem richtigen Namen angesprochen...

Was hatte er eigentlich erwartet? Immerhin hatte er dem Formwandler vieles über sich erzählt und seine Schwester war eine exzellente Hackerin. Es hätte ihm klar sein müssen, dass er hier nicht in die alte Situation zurückkehren konnte.

Als er nicht auf ihre Umarmung reagierte, löste sie sich von ihm. Nach den ersten Sekunden der Freude, kam die Realität zurück. Und die Frage was er hier wollte: „Und ich dachte, nachdem wir dein 'kleines Geheimnis' erfahren haben, würdest du dich hier nie wieder Blicken lassen. Aber stattdessen tauchst du keine drei Tage später hier wieder auf – was ist geschehen?“
 

Desmond schluckte schwer und suchte nach den richtigen Worten. Er war zu überrascht, wie sich die jüngere Mercer ihm gegenüber verhielt. Irgendwie hätte er mehr Neugier, Wut oder gar Angst erwartet, denn immerhin stand ein Meuchelmörder vor ihr. Stattdessen strafte sie ihn mit Ignoranz und wollte nur wissen, warum ihn seine Füße wieder zu dieser Schwelle getragen hatten. Um seine Nerven zu beruhigen, atmete er tief durch und wollte gerade etwas sagen, als ihm die Erklärung seines Erscheinens abgenommen wurde.
 

„Er will Hilfe von dir, weil seine Kumpanen vom Blackwatch gefangengehalten werden, nicht war Jonny-Boy... oh ich vergaß, er sollte Desmond heißen, nicht?“, knurrte jemand, dessen Stimme wie aus dem Grabe kam. Ein enormer Schauer lief der Jüngeren über den Rücken, als er ihn hörte. Dabei war er so froh gewesen, dass nur Dana im Apartment gewesen war. Der Formwandler stand in der immer noch offenen Tür, hatte beide Arme verschränkt und schaute düster aus dem Schatten seiner Kapuze hervor.
 

Dem anderen Mann so nah zu sein, machte Desmond unglaublich nervös, doch wenn er nun nachgab, würde weder ihm noch seinen ehemaligen Waffenbrüdern und -schwestern geholfen werden. Darum unterdrückte er all seine einschnürenden Emotionen, würde alle etwaigen Probleme mit dem Formwandler erst einmal herunterschlucken und sich nur noch auf die Mission, die vor ihm lag, konzentrierten. Er drehte sich langsam zu Alex um und sprach dann mit verdächtig ruhiger Stimme: „Das Militär hält drei meiner einstigen Verbündeten gefangen. Ich brauche Informationen über ihren genauen Aufenthaltsort, den Sicherheitsvorkehrungen und die genauen Pläne, wann und wo sie hingerichtet werden sollen. Allein werde ich das nicht zur rechten Zeit schaffen, weshalb ich euch...“, dabei schaute er über die Schulter hinweg zu der jüngeren Mercer, „... Danas Hilfe brauche.“

Sein Blick wanderte wieder zum Gestaltwandler zurück, der an seiner Pose nur verändert hatte, dass er sich nun gegen den Türrahmen lehnte. Durch den tiefen Schatten seiner Kapuze konnte man nicht erkennen, woran der Ältere gerade dachte oder wie seine Entscheidung sein würde. Die Nervosität kroch wieder die Knochen des Ex-Assassins hinauf. Als würde es Alex wissen, wie sehr ihn diese Situation gerade quälte, zog er jeden Moment unendlich in die Länge.
 

Desmond hielt es nicht länger aus. Aber statt nun kleinlaut um Hilfe zu betteln, machte er seine Wut Luft: „Gut, du bist sauer, dass ich euch beide belogen habe, versteh ich. Aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich regle danach alles selbst. Das einzige, was ich dazu benötige, sind diese gottverdammten Infos. Mehr verlange ich auch nicht. Dann werdet ihr mich und jegliche Gefahr um mich herum nie wieder zu Gesicht bekommen. Verstanden?!“

Er hätte schwören können, dass sich sein Mundwinkel kurz nach oben verzogen hatte, doch dann wurde er wieder emotionslos. Seine Antwort bestand darin, in die Wohnung zu treten und die Tür hinter sich zu schließen; der Jüngere wurde nicht weggeschickt. Das war doch ein gutes Zeichen, oder?
 

„Warum?“

Desmond hatte nicht erwartet, sich noch weiter mit Alex zu unterhalten und hatte sich deshalb schon zu Dana umgewandt, um mit ihr über seine jetzige Situation zu sprechen. Nun etwas bestärkt, dass ihm die Hilfe gewährt wurden war, fragte er etwas bissig zurück, was er von ihm wollte. Alex reagiert auf den Kommentar gar nicht und stellte seine Frage mit tiefer, ruhiger Stimme erneut: „Warum willst du ihnen helfen? Wenn deine kleine Geschichte nur ansatzweise richtig sein sollte, dann hättest du keinen Grund, sie zu befreien.“ Es überraschte den Jüngeren schon, dass er gerade darauf hin ansprach: „Tse, und dann hast du mir doch nicht vollkommen zugehört letztens.

Vor etlichen Jahren haben mich die Templer entführt und dann wurde ich von den Assassinen befreit. Und nun rate mal, wer die drei Personen waren, die mich aus dem HQ von Abstergo raus geholt haben? - 100 Punkte für den Kandidaten... Sehe es einfach als eine Art Schuldenausgleich; genau so etwas, was zwischen uns gerade stattfindet. Mögen müssen wir uns trotzdem nicht.“ Damit wandte sich der Hilfesuchende wieder der jüngeren Mercer zu und wollte ihr gerade in ihr Zimmer folgen, als er wieder an der Schulter festgehalten wurde. Wieder fuhr ein eiskalter Schauer durch seinen Körper.

„Das war noch nicht die letzte Unterhaltung zwischen uns, Assassin.“
 

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Es war wieder einmal bemerkenswert, wie sehr sich der Jüngere unter Kontrolle hatte. Obwohl er von Angst und Panik geschüttelt gewesen war, konnte er ruhig und vor allem bestimmt mit ihnen reden. Er hatte anscheinend die seltene Gabe vollkommen im Jetzt zu Leben und alles vergangene vollkommen zu ignorieren, damit er die Gegenwart nach seinen Wünschen formen konnte; wenn ihm diese Einstellung nicht irgendwann gegen das Bein läuft...
 

Von dem Verhalten, das seine Schwester an den Tag legte, leitete er ab, dass die ganze Geschichte von wegen 'Assassinen vs Templer' wahr zu sein schien. Eine wirklich unangenehme Erkenntnis. Was ihn aber noch mehr überraschte, war die Tatsache, dass Jona... Desmond von allein hier her zurückgekehrt war. Woher hatte er denn die Informationen, dass seine Kumpanen Gefangene von Blackwatch waren. Und noch viel wichtiger war die Frage, wie er allein gegen so eine Übermacht ankommen will. Immerhin war er kein Monster, so wie Alex.

Egal welche Informationen ihn Dana übermittelte und er daraus glaubte, einen sicheren Plan zu kreieren, er würde den Jüngeren nicht so einfach ziehen lassen. Einerseits weil er dabei sein wollte, um zu sehen, wie er dieses Meisterstück gegen diese Massen an Soldaten vollbringen wollte und andererseits weil seine Biomasse wieder kleine Kapriolen schlug, als er den Assassin berührt hatte. Schon allein wegen dem Virus konnte er ihn nicht einfach tun lassen, was er vor hatte.

Darum gesellte er sich zu den zwei Personen vor dem PC, als seine Schwester anfing die ersten Daten ihrer Recherche mit dem jüngeren Mann zu teilen.
 

„... also wie du siehst, erwarten sie nicht nur dich, sondern auch meinen Bruder.“, endete gerade ihr Vortrag über die Sicherheitsvorkehrungen. Überrascht, was aber nicht in seiner Stimme heraus hörbar war, fragte er, was sie damit meinte. Deshalb zählte sie nochmal alles auf: Unzählige Wachen, die bis zu den Zähnen bewaffnet waren, starke Scheinwerfer, die alles erhellen können, laute Sirenen, die die restlichen Soldaten der Umgebung alarmieren würden und Bloodtox Gas Generatoren, die zumindest einen der beiden Männer behindern konnten.

„Sie erwarten also, dass wir zu zweit dort auftauchen...“, flüsterte der Assassin und schien schon an einem Plan für die Rettung seiner Kameraden zu tüfteln. Vollkommen in Gedanken, murmelte er verschiedene Taktiken vor sich hin. Beide Mercer schauten den jüngeren Mann interessiert an, fragten sich, auf welche Ideen er kommen würde und waren überrascht als er kurz zitterte, als wäre ihm ein Schauer über den Rücken gelaufen. Erst dann schaute er zu Alex hinüber. „Sie erwarten also uns beide dort? Dann sollten wir beide auch dort hingehen, nicht?“, sagte er ernst, „Aber nicht zu ihren Konditionen... Sie erwarten, dass du die ganzen Wachen und Soldaten eliminieren wirst, während ich im Chaos versuche, meine Waffenbrüder und -schwestern zu befreien.“ Und plötzlich verzog sich der Mundwinkel von Desmond zu einem fiesen Lächeln: „Und genau diese Einstellung ihrerseits wird ihr Untergang sein. Sie werden schon sehen, was passiert, wenn man sich den Zorn eines Ex-Barkeeper zuzieht. Die Templer werden bereuen mich unterschätzt zu haben...“
 

Dann erklärte er ihnen seinen genauen Plan. Es war eigentlich sehr einfach, doch genau deshalb würde es von Erfolg gekrönt sein werden.

Was jedoch den Formwandler überraschte, war, dass Desmond so bereitwillig mit ihm zusammenarbeiten wollte. Andererseits, würden sie sich bei der Mission so gut wie gar nicht begegnen. Also keine Kämpfe Rücken an Rücken; irgendwie schade.

Warum dachte er so? - Allein in den letzten paar Minuten hatte der junge Mann mehr von seiner Persönlichkeit freigegeben, als in den letzten paar Wochen zusammen. Und es hatte Alex Neugier geweckt. Im Kampf hatte er schon vorher diese kalt berechnende Ader gezeigt, und nun gesellte sich noch die dunkelroten Flamme der Leidenschaft dazu, die von seinem tiefer Hass gegenüber allem genährt wurde, die ihn in seiner und der Freiheit seine Kumpanen beschnitten. Eine sehr interessante Kombination, die dem Gestaltwandler nicht fremd war.
 

Andererseits hätte ihn Alex sowieso nicht solo losziehen lassen. Schon allein wegen der Gefahr, dass wenn er doch versagte, dass er dann nicht gegen die Mercers eingesetzt werden konnte. Und irgendwie glaubte er, dass dies sogar im Sinne des Virus war. Es war zwar keine gute Ablenkung von dem Problem, welches er mit der Krankheit hatte, aber besser als gar keine...
 


 

Und nun stand er hier.

In einiger Entfernung konnte man das Gentek HQ und eine dunkle Gestalt ausmachen, die zwischen den Bloodtox Generatoren herum schlich. Dann verschwand der Schatten. Es war das Signal, was zeigte, dass die Operation nun startete. Um einen bessern Blick zu bekommen, kletterte er auf das nächste Dach und beobachtete das Höllenspektakel, welches keine zwei Sekunden später losging:
 

Die Umgebung wurde hell erleuchtet, ein unglaublicher Lärm von den Sirenen schallte durch die Nacht, die Bloodtox Generatoren schwängerten die Luft mit ihren roten Rauch und, wie Ameisen, kamen von überall her Soldaten angerannt. Desmond hatte den Alarm ausgelöst; wie es verabredet war. Als nächstes würde er alle aufs Dach von Gentek locken, um dort 'kurzen Prozess' mit ihnen zu machen.

In der Zwischenzeit würde Alex die Gefangenen suchen und befreien gehen...
 

Es war schon irgendwie lachhaft, wie simpel der Plan war. Eigentlich hatten sie ja nur die Rollen getauscht. Aber der Effekt war enorm, denn der Feind würde im ersten Moment glauben, der Assassin wäre allein gekommen und hätte versehentlich die Fallen ausgelöst. Ihre erste Priorität wäre dann vor allem, den jungen Mann dingfest zu machen, sodass sie ihre Umgebung vollkommen außer Acht lassen würden. Und hier schlug ihre Falle zu: Die Rettungsaktions 'Blutrote Täuschung' würde nicht nur von 2 Personen durchgeführt, sondern von drein.
 

Dana saß in ihrem sicheren Versteck und hatte sich schon vorab in das Sicherheitssystem von Gentek gehackt. Das war der Grund, weshalb alle Scheinwerfer, bis auf jene auf dem Dach, plötzlich erloschen. Und auch die Sirenen wurden etwas leiser. Zudem hatte sie nun zu allen Kameras und Türverriegelungen im Gebäude Zugriff und konnte darüber bestimmen.

Dass die Gas Generatoren kurze Zeit später stockend pufften bis sie vollkommen den Geist aufgaben, war jedoch die Schuld des Schattens von vorhin. Desmond hatte alle Geräte beschädigt, sodass sie früher oder später einfach in ihrer Funktion streiken mussten.

Somit war das äußerer Erscheinungsbild nur noch eine schwache Kopie von dem was eigentlich sein sollte. Aber bis das der Feind mitbekam, war es zu spät.
 

Nun wartete Alex geduldig darauf, dass sich die Tür zum Dach öffnete und endlich die große Show des Assassinen begann.
 

Nach einer knappen viertel Stunde war es soweit: Der Assassin stürmte durch die, Dank Dana, offenen Tür. Doch irgendwie... was hatte denn Desmond da an? Wo war denn sein Kapuzenpulli, den er als Markenzeichen immer trug. Stattdessen hatte er eine weißes Hemd, darüber eine mit goldschimmernden Knöpfen verzierte schwarze Weste und eine Hose in der gleichen Farbe an... Sag bloß das war seine Barkeeper-Uniform gewesen? Das weiß und schwarz schmeichelten eindeutig seine Figur, vor allem weil es sehr enganliegend war, aber...

Aber warum hatte er sie überhaupt an? - Dann erinnerte sich Alex an den Spruch, den der Jüngere in seiner Wut gesagt hatte; „Sie werden schon sehen, was passiert, wenn man sich den Zorn eines Ex-Barkeeper zuzieht. Die Templer werden bereuen mich unterschätzt zu haben...“
 

Ein Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Formwandler aus. Der kleine Idiot hatte Tatsache seinen Worten Taten folgen lassen. Nun würde sich zeigen, ob er auch in diesem Outfit der Killer sein konnte, den er vorgab, zu sein.
 

Der Assassin hatte die Terrasse überquert, stand nun mit dem Rücken zur Reling und wartete auf seine Gegner. Ungeduldig rieb Desmond einen Zwei-Faustgroßen metallenem Gegenstand in seinen Händen. Erst als er es wie eine Profi anfing zu schütteln, erkannte Alex den Shaker.

Die Personen, die ihm bis dorthin verfolgt hatten, schauten auch etwas verwirrt, als sie ihn sahen. Was hatte er damit vor? Viele der Blackwatch-Soldaten richteten ihre Schusswaffen auf ihn und die anderen, die anscheinend die Templer waren, stellten sich mit ihren Schlagstöcken kampfbereit hin. Aber irgendwie wollte sich keiner dazu durchringen, den Barkeeper anzugreifen.

Am Anfang verstand er es nicht, doch dann wanderte Alex Blick wieder zu der weiß-schwarzen Figur. Dann traf ihn die Erkenntnis.
 

Die rhythmischen Bewegungen während des Shakens war irgendwie... hypnotisierend. Wie in Trance verfolgten alle das Schütteln des metallischen Bechers. Selbst der Formwandler konnte seinen Blick nicht mehr von ihm abwenden, obwohl er über 100 Metern von ihm entfernt stand.

Und plötzlich explodierten viele kleine Kugeln in der Menge der erstarrten Zuschauer.
 

Gerade als Desmond den Shaker in die Luft geschmissen hatte und alle Augen dem kleinen Gegenstand gefolgt waren, hatte er ihre Unachtsamkeit ausgenutzt und seine Minibomben in die Gruppe von Gegnern geworfen. In diesem Überraschungsmoment, stürzte der Assassin in die teils geschockten, teils verletzten Feinde hinein. Öffnete den metallischen Becher, den er vorher elegant gefangen hatte, vergoss eine Flüssigkeit, die er vorher gemixt hatte, die dort wo sie anfing zu verdampfen, eine enorme Rauchwolke bildete. Man hörte nur verwirrtes Gebrüll, abgehackte Befehle und Todesschreie. Immer wieder rannten und flogen einzelne Menschen aus dem Rauch, stürzten über die Reling und fielen in ihr Verderben.
 

Das absolute Chaos, was nun auf dem Dach herrschte, war das Startsignal für Alex. Als er sich von dem Sims fallen ließ, ein Auto unter sich dem Boden gleichmachte und dann auf das Gebäude zu rannte, konnte er ein düsteres Grinsen nicht unterdrücken – der Assassin hatte nicht untertrieben, als er sagte, dass er eine erstklassige Show abziehen wollte.

Der Blacklight Virus verriet ihm, dass gerade eine Unmenge an Blut auf dem Dach vergossen wurde. Der Gestaltwandler hatte aber nicht das Gefühl, als sei nur ein Tropfen davon von seinem Assassin. Am liebsten wäre er auch gleich mit auf die Terrasse gekommen und hätte mitgemischt, doch seine Rolle in ihrer Rettungsaktion war klar beschrieben; er musste die drei Gefangenen befreien.
 

Innerhalb kürzester Zeit hatte er die wenigen Wachen, die noch auf ihren Posten waren, eliminiert und brach nun durch die Tür des Labors, welches zur Gefängniszelle umfunktioniert wurden war. Zu seiner Enttäuschung fand er keine gefesselte Assassinen vor, sondern nur sein altbekannter Gegenspieler: „Cross!“

„Mercer.“, kam die gleichmütige Antwort. Einige Augenblicke lang schwiegen sich die Männer nur an, bis es dem Formwandler zu dumm wurde. „Und wo versteckt ihr die Assassinen?“, fragte er gereizt.

„Ouh sorry, Mercer, die sind nicht mehr hier. Die Templer ließen sie kurzfristig verlegen. Du musst also mit mir Vorlieb nehmen.“, damit hatte er kurz seinen Schlagstock auf seine Hand fallen lassen und aktivierte es dann. Nun erfüllte nur noch ein Surren der elektrisierten Waffe den Raum.
 

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„Ist es nicht irgendwie traurig. Da glaubte man immer, man wusste schon, wie es in der Welt lief und dann stellt sich heraus, dass Templer, von einem Krieg vor über einem Millennium, über uns herrschen. Ich dachte immer, unsere Kämpfe seien etwas besonders, aber nun sind wir beide nur noch die Marionetten von diesen Kreuzrittern und ihren kleinen Rebellenklan.“, sagte er gekünstelt gekränkt von der Situation, bis er eine kleine Fernbedienung hervorholte und eine der Tasten drückte, „Aber ich muss trotzdem sagen, dass dieser Vidic ein ganz ausgekochter Wahnsinniger ist. Obwohl es klar war, dass ihr zu zweit hier auftauchen würdet, haben, bis auf ihn, alle etwas anders erwartet – du als Lockvogel und dein kleiner Freund als Retter. Aber dieser alte Fuchs hatte uns eines besseren belehrt.“

Der Spezialist drückte noch auf weitere Tasten, die bewirkten, dass sich das Labor hermetisch verriegelte und ein purpurnes Gas durch die Ventilationsschächte verströmt wurde. „Darf ich vorstellen: Bloodtox 2.0. Es wurde speziell für dich erschaffen und wirkt nun dort, wo du Resistenzen gegen das alte Gas entwickelt hast.“ Man sah sofort die Veränderung in der Körpersprache des Terroristen; er verkrampfte sich und zeigte eher Anzeichen von Flucht als von Kampf.
 

Langsam schritt Cross auf den paralysierten Mann zu und schlug auf ihn ein. Dass sich Mercer wegen der Lähmung, die das neue Gas hervorrief, gerade kein Stück mehr bewegen konnte, minderte zwar die Kampfeslust, doch es gab ihm trotzdem ein Hochgefühl, endlich den Formwandler überlegen zu sein.

Nach wenigen Minuten lag dieser röchelnd am Boden und versuchte vergebens nur eine Faser seines Körpers zu bewegen. Und nach ein paar weiteren Schlägen rührte sich sein schlimmster Feind gar nicht mehr und schien durch die Elektroschockbehandlung sein Bewusstsein verloren zu haben.

Triumphierend stand er über Mercer und trat ihm noch einmal kräftig in den Bauch, um sicher zu gehen, dass dieser auch wirklich K.O. war.
 

Robert Cross hatte es endlich geschafft: 'Top Number One Terrorist' Alex Mercer war besiegt und konnte zuletzt doch gefangen genommen werden.
 

Er legte ihn gerade spezial für ihn angefertigte Fesseln an, als plötzlich die Verriegelung des Labors aufgehoben wurde. Ein vollkommen blutbesudelter Mann in einer leicht zerrissenen schwarz-weißen Uniform kam durch die, nun offene, Tür hinein geprescht und schlug mit einem Schlagstock, den er anscheinend einem der Templer abgenommen hatte, nach ihm. Cross parierte. Doch als er zu einem Gegenschlag ansetzten wollte, verschwamm seine Sicht. Der Spezialist versuchte trotzdem auf den anderen Mann einzuschlagen, doch dieser wich all seinen Angriffen mit Leichtigkeit aus.

Nun fing der Raum auch noch an, sich zu drehen und ihm wurde schlecht.

Dann regnete es Schläge auf ihn herab.
 

Als er zu Boden ging, hockte sich der andere Mann neben ihn und zog einen kleinen Splitter aus dem Arm, den er gar nicht bemerkt hatte, dass er ihn damit gestochen hatte. Dann sprach der Assassin niederträchtig zu ihm, während er besagten Splitter genauer ansah.: „Du bist nicht der Einzige, der mit Gift arbeitet, Cross. Du elender Mistkerl wirst sogar noch Glück haben, weil dieser Bolzen schon in drei weiteren Templern gesteckt hatte und damit die Substanz an der Spitze nur noch ein Bruchteil vom Anfang war. Aber es wird noch seine Dienste tun, auch wenn es dich nicht mehr töten wird.“

Dann durchsuchte er seine Uniform nach dem Schlüssel für die Fesseln um Mercers Hände.
 

Dem Spezialisten ging es immer schlechter. Was war das für ein Gift? Es fühlte sich an. als würde er zugleich erfrieren und verbrennen. Wie konnte das geschehen? Was war schief gelaufen? Wieso konnte der Assassin hier in Seelenruhe agieren, ohne von irgendwen gestört zu werden? - Hatte er alle seine Gegner allein besiegt? Das war doch nicht möglich...
 

Der vergiftete Captain hörte, wie sich die Fesseln lösten als die Schlösser knacken. Dann kam der Assassin auf die hockende Gestalt am Boden zu und sagte ihm kalt, das er wüsste, wie er nochmal auf einen bewusstlosen Mann eingetreten hatte: „Da bin ich doch noch netter als du, denn du bist ja immer noch wach, nicht?“ Damit wurde er zuerst auf die Beine gezogen, um sich dann einen harten Tritt in den Solarplexus einzufangen. Er schlitterte mehrere Meter über den Boden bis er auf ein Hindernis stieß und dort benommen liegen blieb. Es war aber noch immer nicht zu Ende.
 

Nun kam die verschwommene Gestalt auf ihn zu, schüttelte ihn und schlug ihn immer wieder mit der flachen Hand ins Gesicht. Erst jetzt bemerkte er, dass der wütende Mann, die ganze Zeit mit ihm geredet hatte: „... ammt nochmal, Cross, nun hören sie mir doch endlich mal zu!“ Er wollte gerade wieder zuschlagen, da zuckte der geschwächte Captain zusammen – ein Zeichen, dass er ihm endlich verstand.

„Na endlich. Du bist der einzige, der einem gemeinsamen 'Freund' von uns beiden eine Nachricht übermitteln kann, weil du... nun ja... der Einzigste bist.

Sag Vidic, dass er verloren hat. Und egal wen er mir entgegenschicken will, sie werden alle ein schnelles Ende finden... Ach und noch etwas, wenn er meinen Kumpanen auch nur ein Haar krümmt, wird meine Rache furchtbar sein. Ist! Das! KLAR!?“ Cross nickte stumm. „Braver Schoßhund.“, dabei tätschelte er ihn, wie einen folgsamen, guten Hund, am Kopf, „Und nun: Stell dich Tod!“

Ein harter Schlag traf ihn im Nacken und er verlor das Bewusstsein.
 

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Seid gegrüßt werte Leser,

hier ist das nächste Kapi meiner FF.
 

Und langsam zeichnet es sich mal wieder ab, wie sehr sich meine Charakter in einer FF zu etwas eigenem entwickeln... Alex verdrängt seine Probleme, schiebt alles auf den Virus und verliert irgendwie seine Badass Ausstrahlung. Und Des... ehm ja, gerade der letzte Abschnitt zeigt ihn richtig Mord lüstern... Verdammt >.<

Andererseits habe ich in den vorhergehenden Kapi schon gesagt, dass ich nur mit den Material Prototype I, ACI, ACII und ACBrotherhood arbeite: Weil man ihn selbst zockte, hab ich nicht so viel von Alex Attitüde mitbekommen, außer dass er leicht anfängt mit ragen, aber sonst immer keinerlei Emotionen zeigt... Und Desmond kam in den drei Spielen, die ich als Quelle nahm, sowieso immer viel zu kurz, weshalb man da auch etwas Freiraum in der Charaktergestaltung hat... (alles Ausreden, um sich aus das Thema ooc raus zu winden ^^°)
 

so nun zu einigen Erklärungen zum Kapi selbst:

Freddy und seine Tochter sprechen sächsisch X'D

hängt damit zusammen, dass ich einen, ehm, lässigen Akzent verwenden wollte (im englischen würde er alles mit wanna, gonna und anderen Vereinfachung sagen) → solltet ihr wider erwarten etwas nicht verstehen, was sie sagen, dann fragt mich einfach ^^

Wissen das Begeistert: Solarplexus ist ein Punkt über dem Magen, der höllisch schmerzt, wenn man ihn trifft, die Person zum Kotzen animiert oder ihn gar vollkommen ausknockt, ein wirklich sehr effektiver Punkt ^^

Es gibt dieses Gift wirklich, aber werde ich es weder beim wahren Namen nennen, noch woher es gewonnen wird – In den nächsten Kapis werde ich ein anders Fake-Gift nennen, um es besser umschreiben zu können – um genau zu sein wird es eines der Gifte sein, dass auch im Spiel genannt wurden ist, auch wenn der Effekt vollkommen verschieden sein wird, als jenes von dem ich in diesem Kapi geredet habe → habe es nur gesagt, damit sich die Schlaufüchse unter euch dann nicht in den nächsten kapis wundern ^^
 

Hoffe es gefällt euch, trotz der ganzen schönen Fehler

würde mich über jeden Kommi freuen ^^
 

Mit diesen Worten

viele Grüße

von eurer Lupa ^.~

Misere

Misere
 

„VERDAMMT NOCHMAL! WACH ENDLICH AUF, TERRORIST!!“, schrie Desmond immer wieder frustriert über seine Schulter hinweg zu der Person, die bewusstlos auf seinen Rücken lag. Ihm drehte sich bei dem Gedanken der Magen um, dass er seinen Vergewaltiger Huckepack trug. Er musste das stetige Zittern unterdrücken, sonst würde er die schlafender Gestalt einfach abschütteln. Am Liebsten hätte er ihn einfach in Gentek liegen lassen; sollte doch Blackwatch mit ihm machen, was sie wollten, doch das durfte er ja nicht...

Und warum nicht? - Weil ihn Dana darum gebeten hatte. Der Ex-Assassin würde niemals einen Gefallen von jemanden zurückweisen, der ihm vorher geholfen hatte, auch wenn das Ziel, die drei Gefangenen zu befreien, nicht erfüllt werden konnte. Es war halt doch nur eine Falle gewesen, um ihn und den Terroristen hervorzulocken und zu schwächen.

Nun lief er in die Richtung des Verstecks der Mercer.
 

Durch das Adrenalin, was noch in hoher Dosis durch seine Adern rauschte, spürte er, Gott sei es gedankt, nur die Schwere auf seinem Rücken, nicht aber die zahlreichen pochenden und blutenden Wunden, die er sich geholt hatte.
 

Er hatte sich keine einzige Verletzung auf dem Weg zum Dach zugezogen und auch dort konnte niemand ihn auch nur ansatzweise mit ihren Waffen berühren. Dank von Adlerauge konnte Desmond auch im dichtesten Rauch alle Gegner genau ausmachen.

Wo er in die Falle gegangen war, war dann drei Etagen tiefer gewesen. Gerade als er gehen wollte, weil er ja seinen Teil zur Rettungsaktion schon erfüllt hatte, kam er an einem Raum vorbei, in dem drei gefesselte Gestalten mit Leinensäcken über den Kopf auf dem Boden hockten. Als er sich kurz umsah und keinen Terroristen sah, nahm er die Situation selbst in die Hand.

Kaum war Desmond auf wenige Meter an die Personen herangekommen, rissen sie sich los und attackierten ihn. In seiner Überraschung reagierte er zu langsam und wurde hart getroffen. Er flog gegen einen Tisch mit verschiedensten Reagenzien und schlitzte sich an den zerbrochenen Glas die Arme und sein unterer Rücken auf. Der Schmerz hatte ihn aus seiner Benommenheit geholt und er war den darauffolgenden Schlägen besser ausgewichen, aber auch nicht vollkommen.
 

Nachdem er die drei Fake-Assassinen eliminiert hatte, war seine Stimmung schon sehr schlecht, da er sich nun doch verletzt hatte und dann auch noch bei einer so offensichtlichen Falle... Als er dann auch noch über den Ohrstöpsel, den er trug und mit dem er die ganze Zeit über mit Dana in Kontakt gewesen war, hörte, dass ihr Bruder gegen einen gewissen 'Cross' verlor, sackte seine Laune vollkommen in den Keller. Musste er denn heute alles allein machen? Für was hatte er denn dieses Monster mitgenommen? Aber es war auch eine wichtige Erkenntnis, die er dabei machte: Alex Mercer ist nicht unbesiegbar...
 

Nachdem der Ex-Assassin seinen Frust an dem Captain ausgelassen hatte, während er die ganze Zeit über eine hysterische Frau in sein Ohr hat schreien hören, musste er den bewusstlosen Terroristen auch noch zurück in ihr Versteck tragen... Was für eine Reinfall.
 

Der Effekt des Adrenalins würde trotzdem nicht ewig anhalten, weshalb Eile geboten war, da er jetzt schon die anfangende Erschöpfung und Müdigkeit fühlen konnte. Glücklicherweise waren die beiden Männer nicht mehr ganz so weit vom Apartment entfernt... als er ein altbekanntes Knurren hörte. „Oh bitte, nein, nicht jetzt...“, murrte der Ex-Assassin. Aus zwei verschieden Gassen waren Hunter hervor geschlichen gekommen. „Was ist denn los, Des?“, hörte er eine besorgte Frau über den Ohrstecker mit ihm reden. „Nur zwei Gorillas, die mir im Weg stehen. Das viele Blut, was an mir klebt, hat sie anscheinend angelockt. Ich kümmere mich schnell darum. Hauptsache, du hast schon alles für unsere Ankunft vorbereitet... Desmond aus.“
 

Es ließ den Terroristen achtlos zu Boden fallen und widmete sich den zwei neuen Gegnern. Ein Vorteil gab es schon, wenn mehrere von ihnen da waren. Auch wenn Hunter immer wieder in Gruppen gesehen wurden waren, so waren sie immer noch Einzelgänger und stritten sich somit um die Beute, die in diesem Fall ein einzelner blutbesudelter Mann war: Beide Bestien fielen über einander her, stießen ihre Krallen und Zähne tief ineinander und verletzten sich gegenseitig so stark, dass Desmond ihnen nur noch den Gnadenstoß versetzen musste.
 

Nachdem die beiden Ungeheuer tot zu Boden gesunken waren, wollte er schon sein lebloses Bündel wieder auf den Rücken hieven, als ihm einfiel, wie diese Monstren seinen Aufenthaltsort schon einmal verraten hatten. Nervös seine Lippen beißend packte er die Hunter, zog sie in die Gassen, aus denen sie gekrochen gekommen waren und schmiss sie in die Müllcontainer, die noch nicht vollkommen befüllt waren. Müde lehnte er sich kurz gegen einen der beiden große Blechbüchsen und versuchte erst einmal wieder zu Atem zu kommen.

Und dann hörte er das schlimmste, was ihm in seiner jetzigen geschwächtem Kondition noch gefehlt hatte: einen Helikopter.

Und wo dieser war, waren die restlichen Bodentruppen nicht weit.
 

Er musste sich beeilen, weshalb er, in einer Kurzschlussreaktion sich dazu entschied, den Terroristen unter einen der toten Hunter zu verstecken. Mit ihm zusammen wäre er einfach zu langsam und er hoffte, dass, wenn sie ZEUS suchten, sie ihn dann nicht unter einen der toten Bestien nachsehen würden.

Über den Ohrstecker hindurch, sprach Desmond alles mit der jüngeren Mercer ab: „Ich lasse sowohl deinen Bruder, als auch den Stöpsel hier, damit du ihm später alles erklären kannst. Ich werde meinen Weg weiterhin Richtung Norden fortsetzten, vielleicht sogar direkt an dir vorbeikommen. Also wunder dich nicht, wenn gleich ein enormer Lärm an deinem Fenster vorbei zieht. Desmond a..“ „WARTE! Du willst doch nicht ernsthaft versuchen, allein gegen sie zu kämpfen? - Das schaffst du nicht mehr in deiner Verfassung...“, unterbrach sie ihn, bevor sie nicht mehr die Möglichkeit hatte, mit ihm zu reden. Seine Antwort war ein humorloses Lachen: „Erstens, von kämpfen war gar keine Rede und zweitens, was soll ich sonst tun? - mit ihm bin ich zu langsam und bald sind die Templer und Blackwatch hinter uns, sodass ein gemeinsames verstecken zu gefährlich wäre – lieber locke ich sie erst einmal von ihm weg und finde dann selbst einen Unterschlupf. So ist es einfacher für mich. Es wird schon schiefgehen, nicht? Desmond aus.“
 

Bevor sie auch noch ein Wort des Protestes hervorbringen konnte, legte er das kleine Wunder der Technik dem bewusstlosen Terroristen an, der unter den, nun langsam wirklich übelriechenden, Hunter liegen musste. Deswegen wird er bestimmt noch Stress mit ihm bekommen... naja egal – Strafe musste sein. Und so bekam er auch endlich die Last los, die ihn nicht nur körperlich, sondern auch seelisch belastet hatte. Es fühlte sich einfach besser an, den Terroristen so weit wie möglich von ihm entfernt zu wissen.
 

Der Ex-Assassin atmete einmal tief durch und fing dann an, nach norden zu rennen. Das würde noch eine lange nervenaufreibende Nacht werden.
 

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„Urgh... wo bin ich? Und was stinkt hier so?... Warum, verdammt nochmal, liegt ein toter Hunter auf mir?!“, knurrte der Mann, der in einer dunklen und muffigen Dunkelheit erwacht war. Vollkommen orientierungslos glaubte er sogar für einige Augenblicke, dass seine Schwester mit ihm hier war, weil er ihre besorgt klingende Stimme so nah bei sich hörte: „Oh, Gott sei Dank, du bist endlich wach. Wie geht es dir? Bitte sei vorsichtig, wir wissen nicht was mit dir passiert ist? Bitte komm so schnell wie möglich zurück, ja?“

Er konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Man konnte Dana nachsagen, dass sie, ein loses Mundwerk hatte, nervig/fies und groß-laut war, aber in solchen Momenten zeigte sie ihre weiche Seite. Sie ließ normalerweise keine Möglichkeit aus, um ihm mit ihrer rhetorischen Bratpfanne eine überzuziehen; beleidigte ihn mit ihrem Zynismus und schimpfte über jede Kleinigkeit, die er falsch machte. Aber jetzt bewies sie, dass sie sich um die Menschen in ihrer Umgebung, und vor allem um ihren Bruder, kümmerte und sie sich um deren Wohlempfinden sorgte. Und das berührte Alex und deswegen würde er auch wirklich alles tun, damit sie in Sicherheit war.
 

Das konnte er ihr aber nicht zeigen, weshalb er ihr so trocken, wie möglich, sagte, dass es ihm gut ginge. Dann fiel im aber etwas auf. „Sag mal, warum trage ich den Ohrstecker von unserem Assassinen? Warum hat er mich überhaupt in den Müll geschmissen? - bin ich denn so ein Last für ihn gewesen?“, er bekam ein nervöses Lachen als Antwort und schon wusste er, dass etwas schlimmes passiert war, „Was ist geschehen?“

Die Antwort gefiel ihm gar nicht: Dana hatte mit dem Kampf zwischen ihm und Cross begonnen, hatte ihm dann einen kurzen Einblick in den Verlauf von Desmonds Teil der Rettungsaktion gegeben und erzählte nun, wie sie geflohen seien: „... und nachdem die Hunter tot waren, hatte Blackwatch zu euch aufgeschlossen. Er entschloss dich hier zu verstecken und allein weiter zu fliehen; sie auf eine falsche Fährte zu locken und dann selbst unterzutauchen... Ich muss sagen, dass der Einfall, mit dem Container und dem toten Vieh auf dir, genial war. Natürlich waren einige Soldaten dort geblieben und haben nach dir gesucht. Nachdem sie dreimal den Deckel geöffnet hatte, ließen sie endlich von dem Blechkasten ab. Es war sogar gut, dass du bis eben geschlafen hast, denn vor weniger als einer Stunde hatte dieses Viertel noch von Soldaten gewimmelt. Nun stehen nur noch vereinzelte Gruppen herum – vor deiner Gasse stehen übrigens zwei, also sei leise, wenn du den Container verlässt.“
 

Ihren Rat missachtend stieß er den Deckel dieses blechernen Sarges mit lautem Poltern auf. Sofort standen die zwei Soldaten vor ihm und richteten ihre Waffen auf ihn. Ohne Zögern schmiss er seine Arme nach vorne, als wollte er sie mit seiner Biomasse gegen die gegenüberliegende Wand stoßen. Sie wichen zwar aus, aber das hätten sie gar nicht tun brauchen... denn seine Arme hatten sich nicht verwandelt. Unsicher fing der eine Mann zu lachen an, während der andere siegessicher grinste und wieder mit erhobener M9 auf ihn zukam.

Der gerade Nicht-Formwandler hatte zwar eine gewisse Schwere in seinen Gliedern gespürt, hatte es aber auf das Gewicht des Ungeheuers, das auf ihn gelegen hatte, geschoben. Doch nun zeigte sich, dass es nicht nur die Orientierungslosigkeit und die Schwere war, die sich während seines Schlummers eingeschlichen hatten, nein, seine gesamten Verwandlungskünste wollten sich nicht nach seinem Willen richten.

Er hatte gerade keinerlei Kontrolle über seiner Fähigkeiten, als wieder auferstandener Blacklight Virus, was ihn zu einem normalen Menschen machte... ein normaler Mensch, der in einem Müllcontainer saß und von zwei bewaffneten Soldaten bedroht wurde.
 

Darum tat er das erste, was ihm einfiel: Er schmiss den zwei Männern Müll entgegen. Als sie kurz ihre Aufmerksamkeit fallen ließen, sprang Alex aus der stinkenden Suppe, in der er saß, schlug den einen Soldaten hart genug, dass er zu Boden ging und versuchte den anderen zu erwürgen. Als dieser bewusstlos zu Boden ging, musste er dem ersten Mann ausweichen, griff sich einen der Backsteine, die in der Gasse, teils zerbrochen, da lagen und zertrümmerte dessen Gesicht.
 

Schwer atmend schaute sich Alex seine Tat an. Erst die geschockte Stimme seiner Schwester riss ihn aus seiner Starre: „Du solltest verschwinden... Hörst du? VERSCHWINDE!!“

Und er rannte. Durch einen glücklichen Zufall, begegnete er keinen weiteren Soldaten. Wie auch, wenn er versuchte, den größten Teil des Weges über die Dächer zu nehmen. Es war ja nicht so, dass er gar keine Erfahrung in 'Free Runnig' hatte, aber mit der Unterstützung seiner Biomasse war es um ein vielfaches einfacher gewesen.
 

Der nächste Schock, der ihm durch die Glieder ging, während seiner Flucht, war, dass die Sonne gerade im Westen unterging... er hatte über einen halben Tag bewusstlos in der Mülltonne gelegen? Kein Wunder, dass seine Schwester sofort wollte, dass er Heim kam. Das neue Gas musste extrem effizient sein, dass er so lange K.O. gewesen war. Nun wäre es auch viel zu spät dem Assassinen zu folgen. Der konnte sonst wo in Manhattan sein und Alex war gerade nicht bereit in irgendeinen Kampf zu gehen.
 

Als er endlich auf der richtigen Terrasse landete und dann die Feuerleiter zu seinem Fenster nahm, erwartete ihn schon seine Schwester. Als er vollkommen aus der Puste war, merkte Dana sofort, dass etwas nicht stimmte. Sie hatte zwar durch die Überwachungskameras, die überall auf den Kreuzungen und Straßen der Stadt angebracht waren, gute Einblicke, konnte aber nicht in jede einzelne Gasse sehen, weshalb sie anscheinend noch nichts von seinen fehlenden Fähigkeiten wusste.
 

Besorgt fragte sie was passiert sei. „Meine Biomasse reagiert nicht mehr... ich kann mich weder verwandeln, noch durch die Luft gleiten oder an Hauswänden hoch laufen. Nicht einmal meine enorme Regeneration ist mehr da. Der Virus ist, wie... wie tot.“

Bei den letzten Worten wären Dana beinah die Augen vor Schock ausgefallen: „WiE BITTE??!!“ Er packte sie an der Schulter und gab ihr einen heftigen Ruck, bevor sie in einem ihrer hysterischen Anfälle verfallen konnte. Das half ihr ungemein, denn ihr Blick fokussierte sich auf einen Punkt schräg hinter ihm und sie fragte ruhig nach den Sachen, die ihr am meisten durch den Kopf gingen: „Meinst du, der Virus ist tot und du bist wieder ein Mensch oder der Virus stirbt gerade und er reist dich mit in sein Grab? NEIN, Antworte nicht. Ich will es gar nicht wissen. Lass uns lieber gleich zu Doktor Ragland gehen. Er untersucht dich und muss dich gegeben falls retten... genau lass uns gleich aufbrechen.“ Sie schaute ihn kurz an, rümpfte die Nase und man sah ihr an, dass sie ihn um eine Dusche oder wenigstens um einen Klamottentausch beten wollte, es aber ließ, weil die Zeit drängte.
 

Wenige Minuten später hasteten beide Mercer in der Dunkelheit in die Richtung vom St. Pauls Hospital. Alex war so sehr neben der Spur, dass es gar nicht bemerkt hatte, dass ihn seine Schwester begleitete. Etwas, was er niemals erlaubt hätte, weil er sie sowohl vor Zombies und Hunter, als auch vor Blackwatch gerade gar nicht beschützen konnte.

Auch wenn er nach außen hin ganz emotionslos schien, wühlten sich schreckliche Gedanken durch seinen mürben Verstand: Meinst du, der Virus ist tot und du bist wieder ein Mensch oder der Virus stirbt gerade und er reist dich mit in sein Grab? So hatte er ja noch gar nicht darüber nachgedacht. Sowohl das plötzliche Menschsein, als auch sein Tod waren zwei erschreckende Enden für seine jetzige Existenz. Sollte er wirklich alle seine Fähigkeiten verlieren und wieder 'normal' werden, könnte er sich weder gegen das Militär verteidigen, noch könnte er irgendetwas gegen die Seuche tun... er wäre nutzlos. Und die andere Option? - Wer will schon gerne sterben.
 

Nein, so konnte es doch nicht enden, oder?
 

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Laut knisterte das Feuer, welches den Turm immer mehr verzehrte. Das Holz knackte gefährlich, bis es plötzlich an der schwächsten Stelle auseinander barst. In einer großen Explosion krachte die oberen Etagen des Gebäudes zusammen und erzeugten dabei eine riesige Stichflamme, die sich in die dunkle, mondlose Nacht hinauf züngelte. Der helle Feuerschein erleuchtete die gesamte Umgebung und lockte immer mehr Menschen an. Die Schaulustigen waren geschockt und fasziniert zugleich, als sie die brennenden Ruinen bestaunten.

Keiner von ihnen bemerkten einen in weiß gekleideten Mann. Er kroch aus einem Heuhaufen in der Nähe und schaute sich sein Werk an: Wieder war ein Borgia Turm wegen ihm gefallen.
 

Seufzend drehte sich der Assassin um, tauchte in der Menge unter und lief zu den geschlossenen Marktständen. Dort bezahlte er für jedwede Renovierung, die vorgenommen werden muss, damit der Laden wieder öffnete.

Eine enorme Langeweile begleitete seine Tat. Seit Tagen machte Ezio immer das selbe; er befreite die Stadt Roma aus den Fängen der Borgia, indem er ihre Wahrzeichen, die Türme, einen nach dem anderen vernichtete und dann renovierte er die Stände und Bauwerke in der Nähe. Und das wiederholte sich nun die ganze Zeit über. Zwischendurch rettete der Assassin noch hier und da unbescholtene Bürger, rekrutierte sie für die Bruderschaft und bildete sie aus. Aber im Grunde seines Herzens spürte er, dass etwas nicht stimmte, auch wenn sein Handlungen lobenswert waren.
 

Irgendwie störte ihn etwas, dass er nicht ganz in Worte fassen konnte. Es fühlte sich so an, als käme er einfach nicht weiter in der 'Geschichte'. Obwohl er sich eindeutig dafür entschied, erst einmal die ganzen Wahrzeichen zu zerstören, blieb eine gewisse Frage des warums. Er hätte sich in der Zeit auch mit seinen Freunden treffen können und statt indirekt die Borgia zu schwächen, einen direkten Angriff starten können. Doch irgendwie sträubte es ihn, die anderen Assassinen aufzusuchen.
 

Ganz so, als wollte es jemand, der über ihn bestimmte, genau das vermeiden.
 

Aber vielleicht irrte er sich auch einfach nur...
 

Plötzlich wurde alles grau-weiß um ihn herum. Sowohl kryptische Zeichen als auch Formeln, die er noch nie zuvor gesehen hatte, flogen durch den Raum... Wo war er?

Dann erst schreckte der Mann aus seinem Schlummer auf. Es war immer schwierig Vergangenheit und jetzige Realität auseinander zu halten, wenn er so abrupt aus einer Animus-Sitzung gerissen wurde. Er atmete tief durch und ordnete seine Gedanken: Sein Name war Desmond Miles, 25Jahre alt, hatte gerade weder Arbeit, noch eine Wohnung... und dass nur weil er als ein verdammter Assassin geboren werden musste und nun wieder in den Fängen der Templer geraten war...okay, er erinnerte sich nun wieder an alles...
 

Müde schaute er zu einem sehr wütenden Vidic, der an der Schalttafel der Maschine stand, an der er festgebunden war. „Sie wollen also immer noch nicht aufgeben, Herr Miles. Diese Verzögerungstaktik wirkt vielleicht jetzt noch, aber bald haben Sie ganz Roma befreit. Was wollen Sie dann in der ganzen Zeit ihres Aufenthalts im Animus tun?“, fragte der Wissenschaftler mit unterdrückter Frustration. Dem Ex-Assassin war klar, warum er sich so fühlte.

Seitdem er gefangen genommen wurde, weil er eingekesselt wurden war und gegen die plötzliche Übermacht nichts mehr ausrichten konnte, die nicht mit den wenigen Wachen und Templern bei Gentek zu vergleichen waren, war eine knappe Woche vergangen. Jeden Tag wurde er für mehrere Stunden an dieses verhasste DNA-Lese-Maschine festgebunden und musste wieder das Leben von seinem Vorfahren Ezio Auditore da Firenze durchleben. In der ersten Sitzung hatte Desmond ständig die Synchronisation verloren, weil er entweder Unschuldige massakrierte oder selbst starb, wie zum Beispiel indem er den Todessprung neben den Heuhaufen setzte oder in eine größere Gruppe von Templern rein rannte.
 

An diesem Tag wäre der junge Mann am liebsten für immer im Animus geblieben, denn den Zorn, den er sich mit dieser Aktion auf sich zog, beschaffte ihm eine wirklich 'wundervolle Nacht'. Vidic hatte ihn spüren lassen, dass er es gar nicht lustig fand, dass seine Zeit vergeudet wurde. Darum hatte er seinen Frust darüber durch zwei sadistische Wachen Ausdruck verliehen. Damit die restlichen Templer oder vielleicht sein Chef, der seine Sitzungen über Kameraüberwachung verfolgte, nichts davon bemerkten, waren die meisten Verletzungen an seinen Armen und Rücken, sodass es unter der Kleidung versteckt werden konnte.

Der Wissenschaftler verlangte von ihm danach, sich nur noch auf die Geschehnisse zu konzentrieren, die nicht zu irgendwelchen Desynchronisation führen.
 

Deshalb musste sich Desmond eine neue Strategie einfallen lassen, um Zeit zu schinden. Und er hatte sie auch gefunden: Da er seine Synchronisation ja nicht verlieren durfte, würde er erst einmal jedwede 'Nebenquest' erfüllen. Das hieße, dass er nach jener Nacht anfing, erst jede Flagge zu suchen, als nächstes befreite er nun Roma von Borgia und wenn er damit fertig war, würde er alle experimentellen Waffen von seinem Freund Leonardo da Vinci suchen und vernichten. Damit würde er vielleicht noch eine Woche weiteren sinnlosen Informationen für den Templer sammeln.

Erst dann würde er ein Problem bekommen, denn dann musste er mit der wahren Geschichte weitermachen...
 

Desmond hoffte nur bald befreit zu werden. Dabei war es ihm sogar fast egal, wer es war, der ihn aus diesem Gefängnis holte, obwohl er sich bei all seinen Rettern unwohl fühlen würde: Die Assassinen, sollten sie es sein, würden ihn nur wieder in die Bruderschaft zurückzerren und sollte es der Terrorist sein, dann würde schon seine reine Anwesenheit zu Übelkeit führen. Er konnte ihm nicht verzeihen, was im Badezimmer passiert war und selbst als er helfen wollte, war er nur ein nutzloser Klotz gewesen, der ihn durch seinen Schwächeanfall wieder in die Hände der Templer gespielt hatte.

Aber im Endeffekt war es egal, wer herkam, Hauptsache es geschah bald.
 

Zumindest war er noch in Manhattan. Anscheinend durften Menschen zwar Einfliegen, aber die Barrikade danach nicht wieder verlassen. Das schien auch Vidic erst zu spät bemerkt zu haben, denn es verging ein Tag bevor Desmond an den Animus angeschlossen werden konnte, weil es erst einmal hergebracht werden musste.

Somit war es für seine Retter, egal wer es sein mag, einfacher ihn auf der Insel wiederzufinden. Hoffte er zumindest.
 

Selbst konnte er sich auch nicht befreien, weil die stupiden Templer traurigerweise, doch etwas aus ihren Fehlern vom letzten Mal gelernt hatte.

So trug der Ex-Assassin eine Art Elektroschockhalsband, was seinen Wärtern zusätzlich seinen Aufenthaltsort verriet und wurde stets von einer Wache überall hin begleitet. Zudem wurde er sowohl an den Animus, als auch an sein Bett, mit Lederschnallen festgebunden.

Es war nicht so, als hätte Desmond nicht einmal versucht trotzdem über alle diese Hürden zu kommen und sein eigener Retter zu werden, doch nachdem er die Wache niedergeschlagen hatte, sich mit seiner Security Card aus seiner Zelle befreit hatte, schoss ein enormer Elektroschock durch seinen Körper. Sofort war er zuerst in seiner Bewegung eingefroren und dann in sich zusammen gesunken. Zitternd am Boden liegend hatte er nur das hämische Lachen von Vidic über sich gehört, als er auf einer Fernbedienung ein paar weitere Knöpfe gedrückt und den Strom damit so weit gesteigert hatte, dass er bewusstlos geworden war. All seine weiteren Versuche scheiterten, weil Vidic nicht der einzige war, der das Halsband kontrollieren konnte.

Er saß hier fest, ohne Hinsicht sich selbst die Flucht zu ermöglichen. Also konnte er ja nur auf eine Rettung von Außen warten, oder er würde den Templern bald den Aufenthaltsort der goldenen Reliquie via Animus verraten.
 

Er war nur froh, dass er schon in Animus 2.0 gesessen hatte und somit die ältere Version besser nach seinen Willen manipulieren konnte. So brauchte er nicht alles nach Plan zu durchleben, sondern konnte selbst über seine Tätigkeiten bestimmen und somit Zeit schinden.
 

Ihm wurden die Lederstriemen geöffnet und er wurde wieder in sein Zimmer geführt. Dort stand auf seiner Kommode schon die graue, mittlerweile kalte Pampe, die sie ihm täglich zu Essen gaben. Er würde sie sich, wie immer, herunter quälen müssen, weil er ja sonst nicht anders bekam. Selbst das Essen von Dana war niemals so schlecht und ungenießbar gewesen, wie dieser Fraß, den er hier vorgesetzt bekam... und das will etwas heißen.

Nach seinem Mahl ging er ins Badezimmer, wusch sich und wechselte seine Verbände, als ihn wieder diese enorme Müdigkeit traf. Sein Körper fühlte sich zwar seit seinem Aufenthalt hier schon die ganze Zeit über etwas taub an, weshalb er möglicherweise auch die schmerzenden Arme und Rücken nicht spüren konnte, aber diese plötzliche Erschöpfung war nicht normal. Jeden Abend nachdem er dieses graue Etwas essen musste, wurde ihm so. Desmond würde sich zumindest nicht wundern, wenn er ständig irgendwelche Drogen bekam. Nach all seinen Fluchtversuchen mussten sie ihn ja irgendwie still stellen, damit er es nicht wieder tat.

Benommen lehnte er sich kurz gegen die Wand und schaute sich im Spiegel an; was für ein armseliger Anblick... verletzt, unbewaffnet und mit diesem Hundehalsband um seinen Nacken gab er wirklich einen erbärmliches Bild ab. Wenn seine Vorfahren ihn nun sahen, würden sie nur mit dem Kopf schütteln und sich von ihm abwenden. Als letzter Nachfahre von glorreichen und erfolgreichen Assassinen brachte er echt nur Schande über seine Familie. Naja, aber es gab ja einen Grund, warum er sich niemals als ein wahres Mitglied der Bruderschaft gefühlt hatte. Doch sein Blut bzw. seine DNA war ja so etwas tolles, dass sich jeder um ihn riss. Warum durfte er nicht endlich in ruhe leben?...
 

Plötzlich riss ihn das wütende Klopfen seiner Wache aus den düsteren Gedanken: „Wenn das noch länger da drin dauert, komme ich gleich rein! Beeilung!!“ Tief seufzend drehte sich der Ex-Assassin von seinem Spiegelbild weg, zog sich die saubere Ersatzkleidung, die ihm Gentek überlassen hatten, an und ging wieder in sein Zimmer, indem schon seine ungeduldige Wache auf ihn wartete.

Desmond wurde wiedereinmal an sein Bett festgebunden und das Licht wurde gelöscht. Müde schloss er seine Augen und betete zu wer-auch-immer-ihn-erhören-mag, dass er hier endlich raus geholt werden würde, bevor die Welt von den Templern ins Chaos gestürzt würde.

Dann fiel er, wie jeder Nacht zuvor auch, in einen traumlosen Schlaf.
 

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Unruhig drehte sich Alex zur anderen Seite. Er hasste es, an sein Bett gebunden zu sein. Es gab nichts zu tun, während er hier lag. Nicht einmal Schlaf war ihm vergönnt. Wenn er jetzt so recht überlegte, hatte er sich seit seiner Wiederauferstehung als Verkörperung des Blacklight Virus kein einziges Mal Schlafen gelegt; bewusstlos, ja, aber niemals hatte er geschlafen.

Er brauchte es einfach nicht. Und selbst wenn er es versuchte, so konnte er nicht genug Ruhe finden, um ins Traumland abzudriften – zu viele gequälte Stimmen kreischten in seinem Kopf. Leider brachte das das Konsumieren von Menschen und Zombies mit sich. Es war fast so, als würden sie in ihm weiterleben, immer noch frei denkend und ihn damit in den Wahnsinn treiben zu wollen. Doch solange der Formwandler vollkommen wach war, waren ihre immerwährenden Schreie nur ein leises Raunen im Hintergrund seines Verstandes.
 

Aber Dank der Schlafmittel, die ihm Dr. Ragland verschrieben hatte, wurde sein Körper zur Ruhe gezwungen. Das führte dazu, dass die Stimmen wieder lauter wurden. Lustiger Weise erzählten gerade alle irgendwie das selbe, auch wenn es verschiedenste Versionen waren. Die Thematik in seinem Kopf hieß Schuldgefühle wegen Versagen und Hilflosigkeit. Jede Stimme gab ihre Erinnerungen an Momente ihres Leben wieder, in denen sie jemanden im Stich gelassen hatte oder selbst Opfer von Verlassen werden wurden.

Es war schon irgendwie klar, dass sie damit auf ihn ansprachen.
 

Ja, er hatte in ganzer Linie versagt, sowohl an seiner Aufgabe, die Assassinen zu befreien, als auch bei dem Kampf gegen Cross. Und ja, er hatte mit diesen Aktionen den jüngeren Mann zum Äußersten getrieben. Sonst wäre Desmond nicht auf die schwachsinnige Idee gekommen, ihn unter einem stinkenden, toten Hunter zu vergraben und allein zu fliehen. Wäre Alex etwas vorsichtiger gewesen, hätten sie zusammen ihre Verfolger vernichtend geschlagen und wären ohne Schaden entkommen. Aber nein, er musste ja in ihre Falle gehen.

Dabei haben die Leute von Gentek immer wieder neue Substanzen entwickelt, um ihn zu schwächen; zuerst war da das rote Bloodtox Gas, dann der Stabilisator, der ihm den riesigen Tumor auf den Rücken beschert hatte und nun war da das neue violette Gas.

Im Endeffekt war es egal, denn das Ergebnis blieb das selbe: Durch sein Versagen wurde sein Assassin vermisst. Dana hatte seine Spur in den Wirren zwischen West- und Eastharlem verloren und seitdem war er nicht wieder aufgetaucht. Fühlte er sich miserabel deswegen? - Nicht wirklich. Fühlte er sich dafür verantwortlich und wollte es wieder gerade biegen? - Auf jeden Fall!
 

Das wollten die Stimmen in seinem Kopf aber anscheinend nicht glauben oder wollten sie ihm einfach nur Schuldgefühle einreden? Er wusste es nicht. Was Alex jedoch bemerkte und unglaublich nervig empfand, war die Tatsache, dass alle durcheinander schrien. Zudem fluteten sie seinen müden Verstand mit Bildern von weinenden Kindern, zornigen Jugendlichen und desillusionierten Erwachsenen. Und er konnte nichts dagegen unternehmen. Seine eigene Stimme war halt zu leise gegen diesen verzweifelten Chorus. Weder konnte er sie zum Schweigen bringen, noch sie davon überzeugen, wenigstens nacheinander zu sprechen.
 

Und währenddessen wurde Desmond irgendwo gefangengehalten. Am einfachsten wäre es, wenn Alex schnell neue Informationen über seinen Aufenthalt herausbekommen würde, wenn er nur das Bett verlassen dürfte. Dana steckte nämlich in einer Sackgasse. Sowohl Gentek, als auch Blackwatch, gaben keine Angaben über den Verbleib von seinem Assassin preis. Vielleicht war er ja doch kein Gefangener, doch warum hatte er sich dann hier nicht wieder blicken lassen. Immerhin waren seine Kumpanen immer noch in den Händen der Templer und er hatte bewiesen, dass ihm jedes Mittel recht war, um sie zu befreien, auch wenn das hieße sich mit seinem Vergewaltiger zusammen zu tun.
 

Aber Dank der Bettruhe, konnte er nichts unternehmen. Er fühlte sich gerade richtig nutzlos... UND darauf mussten die Stimmen auch noch herumreiten. Nun konnte er hier nur herumliegen und dahin vegetieren.

Er konnte nur die Ereignisse von vor einer knappen Woche verfluchen.
 

In der Nacht, als er unter dem Hunter erwacht war und all seine Fähigkeiten verloren hatte, waren seine Schwester und er voller Sorge zum St. Paul Hospital gelaufen. Dort hatte Dr. Ragland gerade einen weiblichen Zombie seziert. Als beide Mercer die Leichenhalle betreten hatten, wusste er sofort, dass etwas geschehen sein musste. Der Doktor hatte sich in Seelenruhe die gekürzte Geschichte darüber angehört, wie Alex das neue Bloodtox Gas abbekommen hatte, wie lange er bewusstlos gewesen war und wie die momentanen Auswirkungen auf seinen Virus waren.

Daraufhin wurde Alex zu einer weiteren Bahre geführt, musste mehrere Spitzen und Test über sich ergehen lassen und musste dann noch zusätzlich über eine Stunde auf ein Resultat warten.
 

In der Zeit hatte man Dana ganz genau angesehen, dass sie mit jeder verstreichenden Minute panischer wurde. Eigentlich wollte er ihr nur Mut zusprechen, doch sie verstand seine geruhsamen Worte und noch beruhigenderen Berührungen, wie seine Umarmung, komplett falsch. Ihrer Ansicht nach, wollte er sich schon von ihr Verabschieden, oder so was. Sie war immer hysterischer geworden, bis sie ihm die gesamte Schuld für die Situation gab.

Das war auch für ihn zu viel gewesen. Er hatte angefangen zurück zuschreien, was dazu führte das es in einem mittelgroßen Kampf ausartete.
 

Dann war Dr. Ragland wieder in die Leichenhalle zurück gekommen, um seine Ergebnisse mitzuteilen. Dabei hatte er ein alt mittelalterliches Bild vorgefunden: Die jüngere Mercer, die mit einem Skalpell bewaffnet gewesen war, hatte ihren Bruder in eine Ecke gedrängt gehabt, der ihre Angriffe nur mit einem Metall-Tablett, wie mit einem großen Schild, abblockte.

Vollkommen trocken hatte sich der Doktor geräuspert: „Ich würde ihnen davon abraten, sich zu verletzten, Herr Mercer. Ihre Wunden würden dann nur so langsam verheilen wie bei ihrer Schwester oder bei mir.“
 

Geschockt hatte Dana ihre Waffe fallen lassen und mit einem Anflug von Erleichterung gefragt, ob er nun wirklich wieder ein Mensch geworden war. Der Arzt hatte nicht weiter dazu gesagt, sondern hatte sie dann in sein Labor gebeten.

Dort hatte er ihnen dann erzählt, dass es gar nicht möglich sei, Alex wieder in einen Menschen zu verwandeln. Aber sein jetziger Zustand kam dem schon sehr nahe: „Ihre Zellen sind nur auf die eine oder andere Weise paralysiert. Das bedeutet für sie, dass sie ganz normal weiter leben können, wie ein Mensch, doch keinerlei Möglichkeiten haben, ihre enormen Fähigkeiten zu nutzen. Es ist vergleichbar mit einem eingeschlafenen Bein – tot ist es nicht, aber laufen wird damit trotzdem schwierig.“
 

Auf die Frage hin, wie lange diese Betäubung der Sinne anhalten würde, hatte er gesagt, dass es bis zu drei Monate andauern könnte. Und dabei kam seine Schätzung auch noch aus dem Vergleich zwischen der Wirkung des roten Bloodtox Gases auf die Untoten. Diese jedoch hatten eher Lähmungserscheinungen und starben an Hunger. Also waren alle seine Vermutungen eher schwammig.

Trotzdem war seine Diagnose eine Schock für beide Mercer, weshalb das Geschwisterpaar, wie aus einem Mund, gefragt hatten, ob er nicht ein Mittel herstellen könnte. „Ja, das könnte ich, wenn ich das originale Bloodtox Gas 2.0 bekäme. Mit großen Bedauern muss ich nämlich mitteilen, dass sich das gesamte inhalierte Gas schon in ihrem Körper umgewandelt hat. Aus ihren Zellen diesen Gift zu extrahieren dauert fast genauso lang, wie seine Auswirkungen abzuwar...“ „Und wenn ich ihnen die Formel herausfinden würde, Dok?“, unterbrach ihn die junge Frau. Er hatte kurz überlegt und dann genickt. Sofort war Dana an ihm vorbei gewuselt, hatte sich an seinen PC gesetzt und mit ihrer 'Recherche' begonnen.

Am Ende wurden sie auf den nächsten Tag vertröstet bis er die erste Dosis herstellen konnte.
 

Am nächsten Abend hatten wieder beider Mercer auf seiner Matte gestanden. Dr. Ragland hatte ihnen dann erklärt, dass das Gegenmittel nur ein experimenteller Stoff sei und er nicht garantieren könnte, ob es wirkt. Zum Vergleich hatte er nur wieder ein ähnliches Heilmittel gegen das rote Bloodtox Gas gehabt. „Das violette Gas ist sehr viel aggressiver als sein Vorgänger, weshalb ich auch ihr Präparat stärker machen musste. Das führt dazu, dass sie sehr viel Energie in ihre Heilung stecken werden müssen. Darum empfehle ich Bettruhe für die nächste Woche“, dabei hatte er sich wieder an Dana gewendet, „Sie müssen dafür sorgen, dass er auch wirklich im Bett bleibt. Hier ist das Medikament gegen die Paralyse und hier ist das Schlafmittel. Beides muss dreimal täglich eingenommen werden.

Ich hoffe, ich konnte ihnen helfen. Damit verabschiede ich mich. Bis in einer Woche. Auf Wiedersehen.“
 

Nun lag er hier und wartete. Wartete schon eine Woche darauf, dass er wenigstens seine Hand verformen konnte, aber bis jetzt rührte sich immer noch nichts. Und er wartete darauf, dass endlich die nächsten drei Stunden vorüber seien, damit er endlich mit Dana zur Nachuntersuchung gehen konnte.

Bis dahin konnte er nur dem Gekreische der Stimmen in seinem Kopf lauschen.
 

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„... und sie sind eine Schande für das Militär, Cross. Dass sie ständig gegen das Monster von Mercer verlieren, ist mir ja nichts neues, aber nun versagen sie auch schon gegen einen einfachen Menschen?“, musste sich der Captain nun seit einer knappen halben Stunde diese Strafpredigt seines Vorgesetzten anhören.

Nach seiner schmachvollen Niederlage gegen den Assassinen, war er in ein Krankenhaus gebracht wurden, wo er für eine knappe Woche im Koma lag. Das Gift, welches er abbekommen hatte, stammt von der 'Datura stramonium' und war normalerweise tödlich. Aber wie es Miles schon gesagt hatte, war die Dosis durch seine vorherigen Opfer schon um ein vielfaches geringer geworden, sodass er nur den fast non-exestenten Resten abbekommen hatte. Diese waren aber noch immer so stark, dass er mehrere Tage zwischen Leben und Tod hing. Das sonderbare Fieber, welches ihn beinahe getötet hätte, war eine Mischung von Schüttelfrost und Zerkochen der inneren Organe gewesen. So eine Erfahrung wünschte er nicht einmal seinem schlimmsten Feind an den Hals.
 

Nun kaum eine Stunde nachdem er endlich erwacht war, stand General Peter Randall vor ihm und beklagte die hohen Verluste, die sie einstecken mussten und dass wegen einem ganz normalen Mannes. Mercer hatte ja bei diesem Massaker kaum zehn Wachen getötet, doch der Auftritt von Miles hatte über 60 Menschen in Gentek das Leben gekostet. Und das nur, weil ein alter Wissenschaftler besagten Assassin unbedingt für seine seltsamen Experimente gefangen nehmen wollte.

Zu allem Überfluss wusste sein Vorgesetzter gar nichts über den uralten Kampf zwischen Kreuzrittern und Meuchelmördern, sodass er vollkommen ahnungslos war, weshalb diese Tragödie überhaupt passiert war.
 

Worüber sich sein Chef gerade aber am meisten aufregte, war die Tatsache, dass Mercer trotz Bloodtox 2.0 entwischt war. Er war doch so gut wie gefangen genommen gewesen. Und auch später als der Mann in schwarz-weißer Uniform allein ab Upper Eastside geflohen war, konnte der Terrorist nicht gefunden werden. Erst am Abend war er aus seinem Versteck gekrochen gekommen und hatte, trotz dass er unbewaffnet war, zwei weitere Soldaten ausgeschaltet.

Und obwohl der Spezialist zu der Zeit schon seinen 'Schönheitsschlaf des Totes' hielt, wurde er dafür verantwortlich gemacht.
 

Cross war es zunehmend leid, für alle Fehlschläge verantwortlich gemacht zu werden. Auch wenn er es ungern tat, aber er war nicht alleinig daran schuld, sondern auch die vielen mangelhaft ausgebildeten, nun toten Soldaten und Templer. Diese Idioten hatten gegen einen einzelnen Mann verloren und ihm so ermöglicht auch noch den Terroristen, den der Captain schon besiegt und gefangen genommen hatte, zu befreien. Er wollte nicht für ihren Misserfolg gerade stehen müssen.

Am liebsten hätte er seinem Vorgesetzten die gesamten Hintergründe erklärt, doch er war zu müde von dem Kampf um Leben und Tod während der letzten Woche, dass er sich bis jetzt nur von der Strafpredigt hat berieseln lassen. Doch langsam wurde sein Geduldsfaden immer dünner, bei der ständig Wiederholung, dass er schuld sei. Bis er riss.
 

„Ach bitte, halten sie doch endlich die Schnauze, Sir. Ich bin nicht der einzige Schuldige hier im Raum!“, unterbrach er General Randall gereizt, der nur ein überraschtes 'Wie war das?!' hervor brachte. Nun da er endlich Gehör bekam, konnte er endlich ein paar Sachen richtig stellen: „Nun hören sie mir mal ganz genau zu, Sir. Sie sind selbst an allem schuld. Warum? Weil sie den Aufenthalt von Dr. Warren Vidic kein einziges Mal hinterfragt haben. Sie wollten ja nicht einmal wissen, warum er den Helfershelfer von Mercer gefangen nehmen wollte. Wüssten sie so viel, wie ich weiß, hätten sie es sich dreimal überlegt, ihn in all seinen Endscheidungen freie Hand zu lassen. Warum ich nichts gesagt habe? - Weil mir die verdammten Hände gebunden waren. Ich wurde zu Vidics Bodyguard gemacht. Er durfte über mich bestimmen. Und er verlangte Stillschweigen. Sie hingegen, hätten von Anfang an all die Informationen von ihn verlangen müssen. Nun sind, Dank ihrer Inkompetenz, knappe 70 Menschen über den Jordan gegangen. Danke Sir.“
 

Mit Genugtuung beobachtete der Spezialist, wie sein Chef überkochte vor Wut. Erst als er den im Bett liegenden Mann in seinem Zorn anspringen wollte, zog er seinen letzten Trumpf aus dem Ärmel. Er zog die Decke etwas beiseite und zeigte seinem komplett zerstochenen Arm, an den mehrere IV's angebracht waren: „Oh, es tut mir Leid, für meine offensive Wortwahl, Si~r. Aber ich glaube die ganzen Beruhigungs- und Schmerzmittel lassen mich wirres Zeug reden. Aber ich rate ihnen trotzdem Mal mit unseren geliebten Wissenschaftler von Abstergo zu reden. Er wusste das Miles eine Killermaschine ist und hat trotzdem unsere Soldaten ans Messer geliefert.

Hören sie also auf, sich wie ein Mädchen bei mir die Augen auszuheulen und seien sie ein Mann; fragen sie einfach mal Vidic und sie werden einen Lachkrampf bei der Story bekommen, oder auch nicht.

Wenn sie mich nun entschuldigen würden, das Schlafmittel zeigt seine Wirkung. Also VERSCHWINDEN sie endlich, Sir.“
 

Zittrig öffnete sich ein paar mal der Mund seines Vorgesetzten, aber es kam nie ein Ton über seine Lippen. So Sprachlos wie er war, ging General Randall einfach. Vielleicht geschah ja ein Wunder und er stellte Vidic wirklich zur Rede.

Zumindest war er froh, diese Last von sich zu Wissen. Selbst sein taktloses Verhalten gegenüber seinem Vorgesetzten konnte er auf die Medikation schieben und war somit unangreifbar. Ja, nun ging es ihm erst einmal gut, auch wenn es etwas 'traurig' war, dass Mercer wieder entkommen war. Aber was noch nicht war, kann ja immer noch werden.
 

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Seid gegrüßt werte Leser,

Hier ist nun Kapitel 6 meiner FF ^^
 

Und nun erst einmal zu dem aller wichtigsten Teil an dieser Stelle:

WICHTIG: Ich spreche mich hier von jeglicher Verantwortung von jedweden Verletzungen oder Vergiftungen los. Wie ich es schon in dem vorherigen Kapitel gesagt habe, nutze ich zwei Gifte in meiner ff. Das eine beschreibe ich in seiner Wirkung, nenne aber nicht den wahren Namen und das Gift welches ich stattdessen nenne, ist wieder ein sehr bekanntes Rauschmittel. 'Datura stramonium' ist der 'Gemeine Stechapfel' und wurde in der Vergangenheit von vielen dummen Teenager missbraucht um high zu werden. Ich brauchte einen Namen und habe dieses Gift gewählt, weil es auch in Assassins Creed verwendet wurde.

Ich will euch weder anstiften es selbst zu nehmen, noch es jemanden anderen zu verabreichen. Gifte sind scheußliche Mittel um Menschen zu schaden oder gar zu töten.

Da es aber in meiner ff um grausame Menschen geht, ist dies ein stilistisches Mittel.

Macht es also bitte ja nicht nach.

Danke
 

So nun zum Kapi selbst. Wie immer bin ich froh, wieder so viel Text abgetippt zu haben, obwohl die Hälfte ungefähr neu geschrieben wurde. Aber so habe ich viele kleine Fehler im Verhalten meiner Protagonisten ausgeräumt (und neue eingefügt XD) es ist schon irgendwie schwer so ein emotionskaltes Etwas zu irgendeiner Regung außer Wut zu bekommen... da muss schon einiges passieren, aber vllt. bekomme ich das wenigstens ansatzweise hin ^^

Und gefrusteter Desmond ist gefrustet, mehr kann man dazu nicht sagen
 

Kurze Info für Zwischendurch: In den Teilen der FF in denen Desmond die handelnde und denkende Person ist (also Des pov) wird er in seinen Synonymen immer Ex-Assassin genannt, weil er sich so fühlt (er will ja kein Teil der Bruderschaft sein) – in allen anderen Pov's wird er weiterhin das Synonym Assassin bekommen; wollt ich blos mal nach der knappen Hälfte der FF gesagt haben ^^
 

Auf das nächste Kapi freu ich mich sogar selbst schon es zu schreiben, endlich wieder Yaoi vom feinsten XD

auch wenn es wieder etwas... ehm... komplizierter wird, wie es denn dazu kommt, egal, ihr könnt euch auf Seme Des freuen XD
 

Jo, mit diesen Worten

viel Spaß beim Lesen (würde mich auch wieder über viele Kommis freuen ^^)

Eure Lupa

Blue-Screen

Blue-Screen
 

Die Luft roch nach Regen.

Bekümmert saß eine, in sich zusammengesunkene Gestalt auf einem Fenstersims und schaute in die Dunkelheit hinaus. Am Firmament zuckten gewaltige Blitze, denen ohrenbetäubender Donner folgte. Es war schon irgendwie komisch, wie das Wetter doch genau seine Stimmung widerspiegelte – erdrückend, und doch enorm geladen... Den ganzen Tag war es schon so unangenehm schwül gewesen, nein, die gesamte letzte Woche war Manhattan von einer Hitzewelle erschlagen worden. Weder Mensch, noch Tier ging gerne nach draußen; die Abfälle und Leichenteile, die überall in den Yellow und Red Zonen herumlagen, dünsteten so stinkend aus, dass sich ein leicht grünlicher Smog auf der Insel gebildet hatte. Selbst den Zombies schien dieses Wetter schaffen zu machen. Viele bewegten sich kaum oder zerfielen einfach, wenn sie es doch taten. Ihre Körper trockneten bei der Hitze einfach aus. Hunter hingegen wurden eher zu Raubkatzen: Tagsüber schliefen sie an den unmöglichsten Orten und wurden erst in den etwas kühleren, aber immer noch sehr warmen Nächten aktiv.

Der Regen wäre so eine Erlösung für die Stadt, wenn er nun nicht so ewig auf sich warten lassen würde. Man konnte schon fast zornig werden, weil man sich verzweifelt nach nur wenige Tropfen sehnte und diese einen aus den prallen, dunklen Wolken heraus auslachten.

Dieser Schwermut und diese Wut spiegelten perfekt seine Stimmung wieder.
 

Desmond beachtete den Mann nicht, der schräg hinter ihm stand und immer wieder über seinen dämlichen Wunsch nörgelte. Seit mehreren Tagen war das hier Mal wieder etwas, worüber er selbst bestimmen durfte. Und das würde er sich nicht von einem murrenden Templer kaputt machen lassen.

Da Vidic vor irgendeinem hohen Militärs wegen irgendetwas Rede und Antwort stehen musste, hatte der graue Wissenschaftler ihre Sitzung schon vorab beendet. Der Ex-Assassin konnte sich schon denken weshalb.

Blutrote Täuschung: Diejenigen Gegner, die Soldaten von Blackwatch gewesen waren, hatten ihn von Anfang an nicht ernst genommen; ganz so als hatten sie nicht gewusst, wen sie vor sich hatten und zu was der junge Mann in seiner Barkeeper Uniform alles fähig sein konnte. Da waren die Templer sehr viel vorsichtiger gewesen, auch wenn es ihnen kein anders Ende beschert hatte. Er hatte dort ein Blutbad angerichtet und er konnte sich denken, dass dies dem Militär gehörig gegen den Strich gegangen war, weil sie nicht gewusst hatten, auf was sie sich eingelassen hatten.
 

In der freien Zeit bis zum 'Koma', wie er seinen seltsamen, traumlosen Schlaf hier benannt hatte, durfte er nun tun und lassen was er wollte, solange er nonstop von seiner Wache bekleidet wurde und seine Räumlichkeiten nicht verließ.

Darum war sein erster Wunsch gewesen, etwas anderes zu Essen zu bekommen. Abgelehnt! Dann wollte er in dem Zimmer, wo er immer an den Animus angebunden wurde, trainieren, weil dieser Raum um ein mehrfaches größer war als jenes, indem er immer 'schlafen' musste; so wollte er seine aufgestauten Frust losbekommen. Abgelehnt. Dann fragte er, ob er wenigstens etwas fernsehen dürfte. Abgelehnt...

Niedergeschlagen war seine letzte Bitte gewesen, ob er nicht wenigstens ein bisschen aus dem offenen Fenster schauen konnte. Abgel... Er durfte! - immerhin waren sie vergittert und Desmond wurde an die Kette gelegt, die ein Templer fest in seinen Griffeln behielt.
 

Nun saß der junge Mann geknickt hier und beschaute sich eine noch frei denkende Welt. Bald würde dieser verfluchte Vidic erfahren, wo sich der Edensplitter befand. Dann wären die Menschen dazu verdammt, die verquere Sicht der Kreuzritter zu übernehmen. Und er konnte nichts dagegen tun!

Die einzige Möglichkeit, dem in seiner jetzigen Situation ein Ende zu setzten, wäre feiger Selbstmord. Nein, das wollte er auf gar keinen Fall tun... lieber krallte er sich an die Hoffnung, doch noch von jemanden gerettet zu werden.
 

Es widerte den Ex-Assassin an, dass er wieder einmal von irgendwelchen fremden Menschen abhänge war, wo er sich doch geschworen hatte, sein Leben ohne deren Hilfe zu meistern. Wofür hatte er in seiner freien Zeit so intensiv trainiert? Er wollte doch, egal wie viele Feinde ihn verfolgen und bekämpfen, immer als Sieger daraus hervorgehen. Und bei ihrer Rettungsaktion neulich hatte Desmond auch bewiesen, dass ihm diese Art von Kampf im Blute lag.

… doch danach hatte er 'verloren' und stürzte diesmal die ganze Welt mit in den Abgrund.
 

Die schwere Last dieser Tatsache erdrückte ihn; nahm ihm die Luft zum Atmen. Selbst das offene Fenster befreite ihn nicht von diesen beklemmenden Ketten um seine Lungen, weil auch das Wetter draußen erstickend war. Obwohl die tiefhängenden Wolken, aus denen all diese wunderschönen und bizarren Blitze schossen, den langersehnten Regen verhießen, fiel noch immer kein einziger Tropfen. Der Himmel selbst schien die Stadt zu verhöhnen. Oder war das nur seine Einbildung? Desmond wusste es nicht mehr. Vielleicht projizierte er nur seinen Kummer auf sein Umfeld... Er war depressiv, wütend und fürchtete sich zugleich. Wenn die Templer nur noch ein klein wenig mehr in seinen Erinnerungen herumstocherten, dann werden sie bald den Edensplitter in ihren Händen halten - eine schreckliche Vorstellung.

Aber er würde sich bis dahin weiterhin an seiner Hoffnung festklammern. Noch blieben ihm ein bis zwei Tage bis Vidic alles von Ezio erfahren würde. Bis zu diesem pechschwarzen Zeitpunkt der Weltgeschichte musste er einfach noch etwas durchhalten und daran glauben, dass er gerettet werden würde.
 

Seine Hinhaltetaktik hatte immerhin fast zwei Wochen an Zeit herausgeschlagen. Nun konnte man nur noch hoffen, dass dies seinen Rettern reichte, um ihn zu finden...

„Die Zeit ist um, Assassin!“, knurrte seine Wache und zog so abrupt und fest an der Kette, sodass Desmond von Fenstersims ins Zimmer fiel und kurz benommen liegen blieb. Ja, sein Körper fühlte sich noch immer etwas taub an, obwohl es nicht mehr so schlimm war, wie in der anfänglichen Zeit. Scheinbar hatte er nun endlich eine gewissen Resistenz gegen die Drogen entwickelt. Darum wich die Benommenheit schon nach wenigen Augenblicken. Nun saß er stur am Boden und ließ das Ziehen und Zerren seines Aufsehers über sich ergehen. Als es ihm zu viel wurde, riss er so hart an seiner Fessel, dass der Mann überrascht in die Knie ging: „Die verdammte Zeit ist halt noch nicht vorbei, Templer!“ Ein paar gezielte Schläge später lag die Wache bewusstlos neben ihn.

An Flucht brauchte er keinen Gedanken verschwenden – die Tür war abgeschlossen und er trug ja immer noch dieses wundervolle Elektroschockhalsband. Darum setzte sich Desmond wieder auf den Fenstersims. Er wollte einfach noch etwas in Ruhe die, vom Unwetter geschüttelte Nacht hinausschauen und hoffen.
 


 

Und dann sah er IHN in weiter Ferne: Eine Gestalt sprang von einem Dach zum anderen, rannte Wände senkrecht hinauf und glitt durch die Luft.

All seine vorhergehenden Auseinandersetzungen mit dieser Person waren für diesen Moment vergessen, als der Ex-Assassin endlich seine Hoffnung in Erfüllung gehen sah. Endlich konnte er aus diesem Gefängnis entfliehen, weil sein Retter keine drei Blocks von ihm entfernt durch die Nacht jagte; dabei war es plötzlich vollkommen egal, dass es der verhasste Formwandler war. Nach einem tiefen Atemzug fing Desmond an, lauthals nach dem älteren Mann zu rufen. Er nahm sogar die Kette, die ihn vorher an seine Wache gefesselt hatte, und schlug, wie wild, auf das Gitter vor ihm: „A~LEX! ICH BIN HI~ER!! HIER!! ALEX!!... Verdammt er hört mich nicht... nein, nein, nein, nicht weitergehen... ALEX, VERDAMMT NOCHMAL! ICH BIN HI~ER! HIER, TERRORIST!!!
 

Der krachende Donner hatte einfach seine Schreie übertönt.

Doch jemand ganz bestimmtes hatte ihn dennoch gehört und tippte gerade auf seiner Fernbedienung einige Tasten. Als Desmond das vernahm, war es schon zu spät. Er war so vollkommen auf seinen Retter fixiert gewesen, dass er gar nicht mitbekommen hatte, dass jemand die Verriegelung an der Tür geöffnet hatte und eingetreten war. Der plötzliche Stromschlag ließ ihn schmerzvoll aufschreien und er fiel zuckend in das Zimmer zurück. Gequält versuchte er sogar, irgendwie sein Halsband von seinem Nacken herunter zu kratzen. Dann hörte er die widerliche aalglatte Stimme, die amüsiert über seine erfolglosen Versuche lachte: „Das war sehr unklug von Ihnen, Herr Miles. Aber keine Sorge, sollte Herr Mercer wirklich hier her kommen, wird er vor verschlossenen Türen stehen und Sie somit nicht von Ihren letzten Sitzungen im Animus abhalten können. Dafür werden wir schon sorgen, nicht?“

Dann steigerte er den Strom und der am Boden liegende junge Mann schrie in Agonie auf bis immer mehr schwarze Punkte vor seinen Augen explodierten und ihn in die Finsternis zerrten.
 

Doch bevor er vollkommen sein Bewusstsein verlor, spürte er etwas kühles, nasses auf der hitzigen Haut seiner Wange. Regen? Hatte der Himmeln nun doch endlich erbarmen gezeigt? Trotz der Schmerzen verzog sich seine Lippen in ein Lächeln – vielleicht war ja doch noch nicht alles verloren...
 

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Krachender Donner grollte über seinem Kopf hinweg und plötzlich setzte der lang ersehnte Regen ein. In diesem Moment trug der Sturm einige Wortfetzen an sein Ohr. Hatte ihn jemand gerufen? Verwirrt blieb er auf einem Dachsims stehen und horchte genauer in den pfeifenden Wind. Ein leises Klirren, so als wäre es ein Echo, welches von den umliegenden Gebäuden reflektiert wurde, antwortete ihm. Und ein 'Hier, Terrorist'...

Die Augen des Formwandlers weiteten sich vor Überraschung. Hatte er das gerade wirklich gehört oder spielten ihm seine Fantasie einen Streich? Was hätte er für ein Glück, wenn er seinen Assassinen gleich am selben Abend finden würde, an dem ihm Dr. Ragland die Erlaubnis erteilt hatte, wieder seinen alten Gewohnheiten nachgehen zu dürfen.
 

Während seiner Nachuntersuchung hatte sich herausgestellt, dass er fast 80% seiner früheren Fähigkeiten wieder verwenden konnte. Ihm hätte das schon vollkommen ausgereicht, doch Dr. Ragland hatte vehement darauf bestanden, dass er noch mindestens drei weitere Tage Bettruhe halten sollte. Seine Argumentation war, dass ihn die fehlenden Prozente seiner vollkommenen Genesung wirklich fehlten. Zum Beispiel konnte er seine Ganzkörperrüstung nicht nutzen. Einige andere Fähigkeiten waren entweder geschwächt oder gar nicht vorhanden. Und damit er keinen vollkommenen Rückfall erlitt, sollte er nur noch ein wenig länger im Bett liegen bleiben.

Alex hätte zu der Zeit am liebsten das gesamte Labor zertrümmert. Er war sauer gewesen, dass er noch weitere Tage verschwenden musste. Und dass alles nur weil er unachtsam gewesen war.
 

Ein Lichtblick gab es jedoch: Nach dieser Behandlung würde er auf das violette Gas ähnlich reagieren, wie auf das originale, rote Bloodtox; mit etwas Schwindelgefühl und leichter Übelkeit, doch nicht mehr mit vollkommener Paralyse. In der Hinsicht mochte er seinen Biomasse. Der Virus baute sehr schnell Resistenzen auf und war wirklich erschreckend in seiner Regeneration bei jedwede Verletzung – die perfekte Rüstung.
 

Heute waren dann auch diese drei Tage vorbei. Nach einem kurzem Zwischenstopp beim Doc, der ihm das OK gegeben hatte, war er sofort auf die Suche nach seinen Assassinen gegangen. Nun hielt er nach einem ganz bestimmten Gebäude Ausschau.

Sein eigentlicher Plan hatte so ausgesehen, dass er zu aller erst Gentek einen Besuch abgestattet hätte, dort einige Wissenschaftler höflich nach dem Aufenthaltsort des vermissten Assassinen gefragt hätte und ihn dann abholen gegangen wäre... okay, er hätte bei dieser Aktion ein riesiges Blutbad veranstaltet, weil er nicht nur die angestauten Energien der letzten anderthalb Wochen irgendwie losbekommen musste, sondern weil er nun wirklich sauer auf diese sogenannten Templer war.

In seiner aufgezwungenen Auszeit hatte er viele Gespräche mit Dana geführt. Sie hatte angefangen nicht nur Blackwatch und Gentek zu überwachen, sondern hatte sich in das weitaus komplizierteste Netzwerk, in das sie sich jemals gehackt hatte, eingeklinkt: Abstergo.

Dabei war sie auf so viele verwirrende Dokumente und Bilder gestoßen, dass beide Mercer für sich entschieden haben, dass diese Templer alle wahnsinnig waren. Und genau diese Irren hatten seinen Assassinen in ihrer Gewalt.
 

Nun musste aber das Massaker erst einmal warten, weil Desmond wirklich hier sein konnte. Alex wäre überrascht gewesen, wenn ihn die Kreuzritter in Gentek gefangen gehalten hätten... aber dass er hier sein würde, hätte er auch nicht als erstes gedacht. Das Viertel war eng und unübersichtlich; es bot also viel zu viel Angriffsfläche. Andererseits wäre es perfekt, wenn man wusste, wie der Feind tickte. Man versteckte den Gefangenen dort, wo man als letztes nachsehen würde, weil es einfach nur unglaublich dumm wäre, es dort auch nur zu vermuten. Dieser Vidic hatte schon bei ihrer vorhergehenden Rettungsaktion bewiesen, dass er sich den normalen Menschenverstand seiner Feinde gegen diese zu Nutzen machte.
 

Nun hieß es nur noch nach einem Gebäudekomplex Ausschau zu halten, an dem entweder unglaublich viele Kameras angebracht waren oder um das viele verdächtige Männer Posten bezogen haben. Kurze Zeit später fand er das besagte Hotel und nun wusste er auch, woher das klirrende Geräusch gekommen war – an einem gesamten Stockwerk waren die Fenster vergittert; sah alles recht neu angebracht aus. Vielleicht hatte ja sein Assassin irgendetwas dagegen gescheppert, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen... er musste wirklich schnell handeln. Wenn Alex über den Sturm hinweg diesen Lärm gehört hatte, wie mussten es dann erst die Leute in dem selben Haus wahr genommen haben? Die Templer waren vielleicht wahnsinnig, aber nicht taub und vor allem nicht dumm. Sie würden ihn nun garantiert erwarten... vielleicht kam er ja doch noch zu seinem Massaker.
 

Er wollte sich gerade vergewissern, dass es auch wirklich der richtige Ort war, als plötzlich die Fronttore aufgerissen wurde und eine Traube von in blau-weißen Overall gekleideten Männern heraus gerannt kamen. Zwei von ihnen trugen einen in sich zusammengesunkene Gestalt zwischen sich. Desmond! Sie schleiften ihn neben sich zu einem großen LKW hin. Hinter der Menschenmenge, die sich nun größtenteils in der Umgebung verteilten und diese sicherten, folgte seelenruhig ein einzelner alter Mann. Dieser schaute sich kurz um und stieg dann auch in den Laster.

Irgendwie kam ihn dieser Typ bekannt vor. Woher nur... Vidic! Dieser Wissenschaftler hatte die Soldaten täglich zu einem Meeting gezwungen, damit Alex dann später in ihren Erinnerungen genau das als erstes sah. Dieser Irre muss aufgehalten werden.
 

Der Formwandler wartete bis der LKW den Motor startete und losfuhr. Er hätte auch gleich da hinunter springen können und sich dann einen Weg zu seinem Assassin durchgekämpft, doch die Gefahr war groß, dass, während er sich mit dem Fußvolk vergnügte, das 'Objekt seiner Begierde' in den engen Straßen und Gassen von Manhattan verloren ging. Darum verweilte er weitere drei Minuten auf den Dächern der Stadt bis er weit genug von den einzelnen Templern am Boden entfernt war.
 

Nun konnte die wahre Jagt beginnen.
 

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Kaltes Wasser, welches ihn von einem verhassten Wissenschaftler ins Gesicht gekippt wurden war, riss den Ex-Assassin aus seiner klammen Bewusstlosigkeit. Hustend wollte er sich aus der liegender Position aufsetzen, doch wurde er von Lederriemen festgehalten. Fluchend und wie ein gefangenes und verängstigtes Tier stemmte er sich erfolglos gegen seine Fesseln bis sein Verstand vollkommen wach wurde. Als er sich nun langsam beruhigte, schaute er sich um.

Desmond war auf gar keinen Fall mehr in seine vorhergehenden Gefängniszelle. Das relativ gemütliche Hotelzimmer war einer Metallbox gewichen. Es gab keine Fenster und es holperte... Als er dann auch noch bemerkte, dass er wieder an den Animus angeschnallt war, wurde ihm sofort klar, was los war.

Sie flohen überstürzt. Sonst würden die Templer niemals so einem empfindsames Gerät mit diesem Fahrstil, wie es der Fahrer an den Tag legte, durch Manhattan befördern. Und vor allem würde sie ihn jetzt nicht dazu zwingen, in eine Sitzung zu gehen. Alex musste ihn also doch gehört haben und nun bekamen seine Aufseher kalte Füße.
 

Doch seine Freude wehrte nicht lange, als sich plötzlich die bekannte Glasscheibe über seinen Kopf positionierte. Er wollte gerade protestieren, als ihm das Wort abgeschnitten wurde: „Sparen Sie sich ihren Atem, Herr Miles. Weder können SIE mich davon überzeugen, diese Sitzung aufzuschieben, noch ihr kleiner Freund der Terrorist. Und bevor Sie nun in Jubel ausbrechen wollen, sollte ich Ihnen besser gesagt haben, dass Herr Mercer ihr Hilferufe nicht gehört hatte. Ihr Verhalten hat uns jedoch bewiesen, dass unser Versteck etwas... ungünstig gewählt gewesen war. Darum ändern wir nun unsere Lokalität. Und da diese Reise etwas länger dauern könnte, haben wir uns kurzfristig dazu entschieden, Sie während der Fahrt an den Animus anzuschließen, um unsere vorzeitig beendete Sitzung von heute morgen zu beenden.

Machen Sie ihre Sache gut, Herr Miles.“ Diese absolut ruhig vorgetragene Rede hemmte Desmonds Freunde unermesslich. Der Wissenschaftler klang nicht so, als würde er lügen und wenn das stimmte, was er sagte, dann würde er weiterhin ein Gefangener der Templer bleiben. Ihm wären am liebsten die Tränen gekommen, doch diesen Triumph gönnte er Vidic nicht. Wiedereinmal hatte der alte Mann all seine Hoffnungen mit wenigen Worten zunichte gemacht, auch wenn noch immer Zweifel über ihre Wahrheit bestanden... er hasste ihn so sehr und der Ex-Assassin wusste irgendwie, dass einer von ihnen den anderen in nächste Zeit töten würde. Wer wen, stand jedoch noch nicht ganz fest.
 

Weil seine Sicht bereits weiß wurde, blieb ihm sein giftiger Kommentar über die widrigen Arbeitsplatzumstände im Halse stecken. Stattdessen drückte Ezio genau diesen Spruch Machiavelli rein, weil er ihn wieder einmal in der Nacht zu einer Mission schickte. Der junge Assassin verbrachte diese Tageszeit lieber in dem warmen und kuscheligen Bett seiner Liebsten, als draußen in der Kälte irgendwelche Ziele zu eliminieren. Aber ihn fragte ja keiner.
 

Dann geschahen die seltsamen Dinge.
 

Gerade als er auf sein Pferd aufsetzen wollte, fiel der Assassin einfach herunter. Verwirrt schaute Ezio sein Reittier an. Es stand irgendwie... schief? Sein Pferd stand seitlich zur Seite geneigt vor ihm. Zudem krümmte sich nun alles unnatürlich aus ihren Positionen – was ging hier vor?

Nur langsam kehrte es sich in die ursprüngliche Form zurück. Ohne lange darüber nachzudenken, weil der Assassin es sich sowieso nicht erklären konnte und er im Inneren hoffte, dass es nur eine Einzelerscheinung war, ritt er Richtung Vatikan. Auf dem Weg dahin passierte es immer wieder, dass sich seine Umgebung schräg stellte, aber nun bewegte er sich auch immer mit ihr mit und blieb nicht als Einziger 'normal'.
 

Als Ezio jedoch an der Fassade des Vatikan hinaufkletterte, fing plötzlich alles zu beben an. Aber auch hier schüttelte es ihn so synchron mit, dass er einfach, ohne seinen Halt zu verlieren, weiterklettern konnte. Da scheinbar nur er diese ganzen Veränderungen der Realität wahrnahm, weil er weder verängstige Schreie noch panisches Durcheinanderrennen der Bürger beobachten konnte, brach er auch seine Mission nicht ab. Der Assassin würde demnächst einen Arzt konsultieren müssen, aber gerade konnte er, trotz der Halluzinationen, die ihn scheinbar heimsuchten, seiner Arbeit weiterhin nachgehen...

Doch plötzlich ging ein so heftiger Ruck durch die gesamte Szenerie, dass der junge Mann erschrocken losließ. Er fiel... aber er wurde zunehmend langsamer bis er kurz vor dem Boden schwebte. Dann schlug die Schwerkraft umso intensiver zu: Obwohl der Italiener nur wenige Zentimeter vom Grund entfernt gewesen war, fühlte es sich bei seinem Fall so an, als wäre er mehrere Meter mit einem Pferd auf dem Rücken gebunden in die Tiefe gestürzt.
 

„Oka~y. Schluss! Aus! Finito! Ich blase diese verfluchte Mission ab“, sagte er wütend, aber verunsichert, nachdem er sich von seinem Fall einigermaßen erholt hatte. Nun würde er zu der einzigen Person in Roma gehen, die ihm diese seltsame Begebenheit erklären konnte – sein Freund Leonardo da Vinci. Der bekannte Maler und Erfinder würde schon wissen, was hier vor sich ging.
 

Kaum hatte sich Ezio bei ihrem vereinbarten Treffpunkt hingesetzt, saß auch schon das Genie neben ihn. „Was gibt es, alter Freund?“, wurde er begrüßt. „Leo... nar-do~... ?“, und mehr bekam er auch schon nicht hervor, weil sich plötzlich weiße Risse durch die gesamte Landschaft zogen und einer dieser bizarren Striche gerade seinen Freund köpften. Entsetzt fuhr er mit zittriger Hand die Linie nach. Verwirrt fragte ihn der Maler, was denn los sei. Die Antwort darauf war ein stummes Kopfschütteln. Ezio hatte es vollkommen die Sprache verschlagen. Als er jedoch den Kopf bewegte, bemerkte er, dass die Risse mit seinem Blick wanderte und sich dabei nicht veränderten.

Ein fürchterlicher Gedanke kam ihn und ließ seinen geschüttelten Verstand nicht mehr ruhen: Was wenn gar nicht die Welt um ihn herum verrückt spielte, sondern er ganz allein nur diese seltsamen Ereignisse wahrnahm... wurde er wahnsinnig?
 

Nun von Panik gepackt, griff der Assassin verzweifelt nach seinem Freund und stotterte panisch, dass etwas nicht mit ihm stimmte... Doch er bekam nie eine Antwort. Die weißen Risse wurden länger und verzweigten sich zu skurrilen Formen, bis seine Welt komplett zersplitterte...
 

Er fand sich in einem kleinen total zerstörten Raum wieder. Überall waren die Wände, wie von Tierkrallen, zerrissen wurden. An einer andere Stelle waren riesige Löscher. Eine Wand war nur noch ein qualmenden Häufchen Schrott. Und überall lagen brennende Überreste von Menschen; von dem Blut wollte er gar nicht erst anfangen.
 

Wo war er? - Auf einem Schlachtfeld? Warum war er denn dann auf dieser seltsamen Streckbank festgebunden? Verdammt er wollte hier weg...

Der junge Mann versuchte die Lederstriemen, die ihn fesselten mit seinen geheimen Klingen zu zerschneiden und musste schwer schlucken, als er bemerkte, dass er vollkommen unbewaffnet war. Was war hier mit ihm passiert? Der Verwirrung wich schnell Panik. Verzweifelt schrie er nach Hilfe und stemmte sich gegen das Leder, das ihm die Luft zum Atmen nahm.
 

Und plötzlich landete keinen Meter von ihm entfernt ein Mann, der mit bloßen Händen seine Fesseln zerriss. Dieser half ihm auch beim Aufsetzten und sprach mit ruhiger Stimme zu ihm. Dass er kein einziges Wort verstand davon und dass er gar nicht wusste was gerade mit ihm passierte, hielt ihn jedoch nicht davon ab, dem anderen Mann vor Erleichterung um den Hals zu fallen. Egal wie schlimm die Situation war, er war froh, dass ER da war: „Oh Danke, mein alter Freund. Ich danke dir so sehr, dass du da bist, Leonardo.“
 

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Alex lief nervöse im Wohnzimmer des Apartments seiner Schwester auf und ab: Er konnte sich kein Stück das Verhalten von Desmond erklären. Selbst Dana grübelte darüber nach.

Vor einer knappen Stunden hatte ihr verwirrt dreinblickender Bruder einen noch mehr verwirrten Desmond zu ihr gebracht. Die einzigen zwei Dinge, die man zu seinem jetzigen Zustand sagen konnte, war, dass der jüngere Mann unter Schock stand und nun nur noch auf italienisch mit ihnen redete.

Alex hatte ihn auf einer seltsamen Maschine gefesselt gefunden, wo er verzweifelt versucht hatte, sich selbst von zu befreien. Schon zu der Zeit hatte er mit der fremden Sprache gesprochen. Und noch mehr seltsame Dinge waren, während ihrer Flucht von dem Trümmerfeld, dass der Formwandler hinterlassen hatte, geschehen: Sein Assassin hatte sich wie ein kleines Kind, welches das erste Mal in die Außenwelt ging, verhalten. Zum einen zeigte er Furcht vor allerhand Gegenständen, wie zum Beispiel Autos, zum anderen fand er die Glasfassade von einigen Gebäuden unglaublich interessant. Er war zwischen Angst und Neugier hin und hergerissen, ganz so als nahm er seine Umgebung das erste Mal wirklich wahr. Aber das seltsamste an allem war, wie er sich an Alex klammerte; der Gestaltwandler schien wie ein Rettungsanker in dieser fremden Welt zu sein.
 

Im Apartment hatten die beiden Mercer Desmond in Alex' Zimmer geschoben und hatten ihn mit der kurz vorher herausgesuchten Übersetzung von 'Bitte warte hier – wir beide müssen noch etwas bereden.' dort eingesperrt. Sie hatten diesen Raum gewählt, weil so gut wie kein Mobiliar darin stand und er somit keinen allzu großen Schaden anrichten konnte. Danach hatte Dana wie wild versucht, eine Erklärung für das Verhalten des jüngeren Mannes zu finden. Dazu hatte sie sämtliche Dokumente, die sie schon von Abstergo kopiert hatte, herausgesucht und nach irgendwelchen Hinweisen gesucht.
 

Das Geschwisterpaar hatte seitdem nur die Maschine identifizieren können, an die sein Assassin festgebunden gewesen war. Aber sowohl ihre Funktionsweise als auch ihr Ziel blieben im Unklaren. Die Dateien waren einfach zu verschlüsselt, als dass ein Laie sie sofort verstehen konnte. Darum hatte Dana nach anderen Möglichkeiten im Internet gesucht.

Auf einer psychologischen Seite hatte sie dann gelesen, dass manche Menschen sich nach einen enormen Schock in ihre eigene heile Welt flüchten; meistens war dies ein Zeitpunkt in ihrem Leben in dem sie sich besonders sicher und geborgen fühlten... Bruder und Schwester schauten sich kurz verständnislos an. Desmond war ein Italiener? Vielleicht fühlte er sich in seine Kindheit zurückversetzt... das würde bedeuten das Alex vielleicht seinen Vater symbolisierte? Okay, diese Unwissenheit machte die Situation nicht einfacher. Auf der Website stand, dass man der im Schock verhafteten Person viel Aufmerksamkeit geben soll, dass man ihr die Wahrheit sagen und zeigen sollte. Je mehr man die Realität zurück zu dem Patienten brachte, umso schneller verlässt er die Komfortzone seiner Imagination und kann das Problem, welches zu dem Schock geführt hatte, bearbeiten.
 

Nun hing alles an Alex. Sein Assassin hatte nämlich ängstlich auf seine Schwester reagiert, scheinbar schien er sie nicht zu erkennen. Also musste der Formwandler ihn in die Realität zurückzerren, weil er der Einzige war, dem der Jüngere zu vertrauen schien.

Verblüfft stand er im Türrahmen seines Zimmers, als er sah, was Desmond in der kurzen Zeit mit seinen Möbeln gemacht hatte: Sein Bett hatte er auf die andere Seite des Zimmers geschoben, sodass man einen besseren Blick aus dem Fenster erhaschen konnte. Und die schwere, alte Kommode hatte er passend daneben gestellt und es somit zu einer größeren Art von Nachtschränkchen umfunktioniert. Das seltsamste an dieser Szenerie waren wohl die vielen Kerzen, die überall im Zimmer angebrannt auf dem Boden standen. Der Ältere hatte gar nicht gewusst, dass er welche in seinem Zimmer aufbewahrt hatte. Andererseits bis vor kurzem hatte er seinen Raum auch nie wirklich für irgendetwas genutzt; wer weiß schon, für was seine Schwester den zusätzlichen Platz gebraucht hatte.
 

Durch den warmen Schein wurde zwar der Raum etwas beleuchtet, aber nicht stark genug, um den Assassin ausfindig machen zu können. Erst als ein gewaltiger Blitz alles erhellte, fand er eine vollkommen reglose Gestalt unter der Bettdecke sitzend auf seinen Bett vor. Durch die dunklen Laken war er vollkommen vom Schatten verschluckt gewesen.

Alex ging auf den Jüngeren zu, der mit dem Rücken zu ihm saß und räusperte sich, um ihn nicht zu erschrecken, wenn er dann kurze Zeit später nach dessen Schultern griff. Im fahlen Licht der Kerzen konnte er sehen, wie sich sein Gegenüber trotzdem erschrocken zu ihm umdrehte, sich aber dann seine Gesichtszüge wieder entspannten. Er kroch unter der Decke hervor, lehnte sich gegen das Kopfende des Bettes und klopfte neben sich auf die Kissen. Okay, das war eine offensichtliche Geste, die es einfacher machte, den anderen Mann zu verstehen.
 

Kaum saß er neben ihn, wurde dem Formwandler aber schlagartig bewusst, dass er gar nicht wusste, wie seine nächsten Schritten auszusehen hatten. Wie sollte er ihn aus der Illusion seiner heilen Welt heraus reisen? Eigentlich hatte er gehofft, dass sich irgendetwas ergeben würde, was ihn helfen würde, eine Lösung zu finden. Doch beide Männer saßen nur schweigend nebeneinander und schauten sich den tobenden Sturm draußen an.

Da fiel Alex ein, dass Desmond eigentlich durch den Regen von vorhin hätte klitschnass sein müssen. Seine eigene Biomasse glich einem Regenmantel und ließ sämtliche Nässe von ihm abperlen, oder es sog es in sich auf, wenn es sich um Blut handelte. Aber sein Assassin hatte nur ein paar wenige Lagen Stoff getragen als er ihn aus dem Laster geholt hatte. Aber nun konnte er keine klamme Feuchtigkeit neben sich spüren, darum schaut er zu Desmond hinüber; ein schwerer Fehler: Der junge Mann saß nur in seinen Boxers neben ihn. Das Kerzenlicht, so fahl es auch sein mag, beleuchtete genug von dem fast nacktem Körper neben ihn, sodass Alex die Röte in die Wangen schoss; weniger vor Lust als viel mehr vor Wut. Der Jüngere trug Bandagen, die seinen Rücken komplett verbanden und an seinen Armen und Beinen waren größere Pflaster angebracht. Was hatten diese Hurensöhne mit ihm angestellt? DAS könnte zumindest seinen jetzigen Schockzustand erklären...
 

Und trotz dieses schmerzhaften Anblicks reagierte der Virus nur auf eine Weise – das war ganz schlechtes Timing. Es würde den Jüngeren gar nicht helfen, wenn er von einem Schock in den nächsten rutschen würde. Darum zog er die Decke über den neben ihn Sitzenden, bevor noch etwas geschehen würde. Dieser reagierte damit, dass er sich an ihn kuschelte. Mit seine rechten Arm umschlang er Alex' oberen Rücken, die linke Hand ruhte auf seiner Brust und sein Bein legte sich halb über seinen Unterleib... So lag definitiv kein kleiner Junge neben seinen Vater, vor allem nicht mit diesen Blick, den Desmond ihn gerade zuwarf. Seine Augen verführten ihn ja richtig dazu, ihn etwas anzutun, etwas worüber sich seine Biomasse nur zu sehr freuen würde.
 

Schockiert wollte er die Position, in der er gerade war, und das Bett verlassen, wurde aber umso fester von dem anderen Mann festgehalten, der wieder etwas auf italienisch zu ihm sagte. Es klang irgendwie... verletzt? Auch sein Blick spiegelten diese Emotion wieder. Aber warum? - Weil er aufstehen und ihn auf Distanz halten wollte? Das würde ja bedeuten, dass er ihn wirklich gerade als seinen Liebhaber haben wollte...

Er sprach wieder mit ihm und diesmal hatte er ein Wort, um genau zu sein ein Name, herausgehört, welchen er immer zu wiederholen schien: Leonardo.
 

Bevor sein Verstand weiterhin um unpassende Gedanken schwirrte, versuchte er sich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren. Dabei fiel ihm ein, dass er ja garantiert in seinem bisherigen Leben als Verkörperung des Blacklight Virus mindestens eine Person konsumiert haben musste, die wenigstens ein bisschen italienisch sprach. Nun da er extra in seine Erinnerung danach suchte, versuchte er, Desmond besser damit zu verstehen, aber dieser redete so schnell, dass er meistens nur einige Wortfetzen übersetzten konnte.
 

Als ihm das gar nicht brachte, probierte er das anzuwenden, was Dana über die Schockbewältigung gesagt hatte. Wenn er Desmond nichts verstand, vielleicht konnte dann wenigstens er Alex verstehen. Der Ältere musste ihn in die Realität zurückzerren, bevor es nur noch schwieriger wurde. Darum sprach er ihn ganz normal auf Englisch an: „Desmond? Das bist doch nicht du! Seit wann bist du denn bitte so anhänglich?! Und von den Itakern hast du auch nichts. Komm, verdammt nochmal, wieder zu dir!“
 

Dieser erste Versuch war sogar von einem kleinen Erfolg gekrönt, denn sein Gegenüber wiederholte den Namen 'Desmond' wie in Trance immer wieder. Alex schlug deshalb gleich nochmal in die Kerbe: „Ja, ja, dein Name ist Desmond Miles, du bist 27 Jahre alt und du hast bis vor kurzem als Barkeeper gearbeitet. Wir sind hier in Manhattan, dem 'Big Apple'...“ Und dann stockte es.

Nach ihrem ersten Zusammentreffen hatte er den Jüngeren zu seiner Schwester gegeben und war erst später wieder zu ihnen gestoßen. Zu der Zeit war die oberste Priorität gewesen, herauszufinden warum er sein wahres Meuchelmörder-Dasein verschleierte. Alex hatte gar nicht wirklich auf ihre Gespräche und Interaktionen geachtet, solange es nichts mit seinem Geheimnis zu tun hatte.

Nun wünschte er sich, er wüsste mehr über den scheinbaren charismatischen, freundlichen, jungen Mann, der immer einen smarten Kommentar auf den Lippen hatte. Stattdessen wusste er jetzt nur, dass Desmond sein Leben als Assassin und als Werkzeug für die Templer hasste. Deshalb würde es auch zu nichts führen, wenn er ihn von seinen Feinden und seiner ewigen Flucht erzählen würde, oder? Immerhin waren ja diese Fanatiker erst schuld an seinem jetzigem Zustand.
 

Darum fing er an über ihre gemeinsame Zeit zu reden. Es war zwar eine ähnliche Thematik, aber nicht ganz so schockierend – zumindest hoffte er das. „Hör zu, Desmond, vor etlicher Zeit hast du mir, Alex Mercer,“, dabei zeigte er auf sich, „aus einer misslichen Lage geholfen. Weißt du noch? Die Sache mit den Hunter in der Gasse, wo du mich dann in einen Lagerhalle am Hafen gebracht hast, als ich ohnmächtig geworden war?

Dann habe ich dich, Desmond Miles, vor Blackwatch gerettet. Die wollten dir ans Leder, weil du ihnen die Tour mit der Gefangennahme von mir versaut hast. Komm schon, dass weißt du doch alles. Du lebtest seitdem hier mit meiner Schwester, Dana Mercer und dann... was ist denn los?“
 

Die Jüngere hatte sich während seiner Rede aufgesetzt und jeden Namen, den er gesagt hatte, gedankenverloren wiederholt. Dann wurde er immer wütender und hatte ihn zum Schluss mit hitzig gestellten Fragen bombardiert. Es ging alles so schnell, dass Alex nichts von dem Gesagtem übersetzten konnte, bis auf die Namen.

Und dann änderte sich plötzlich sein Verhalten enorm, aber nicht zum besseren. Um genau zu sein war es wie vom Regen in die Taufe: Zuerst hatte der temperamentvolle Italiener so schnell gesprochen, weil er zornig war, nun überschlugen sich die Worte vor Verzweiflung. Er klammerte sich an seiner Vorderseite und setzte sich sogar auf seinen Schoß, um ihn besser ins Gesicht schreien zu können. „...Non hai bisogno di Desmond, Miles, Alex e Dana. Voto mi.(*1) Nur mich~. Queste persone non possono(*2)...“ Wow, er hatte es geschafft ganze zwei Worte von dem Kauderwelsch zu übersetzten, die ihm aber nichts brachten. Er verstand einfach den Kontext nicht.
 

Beziehungsweise konnte er es nicht verstehen, weil er vollkommen abgelenkt wurde. Desmond hatte sich nämlich während seinen Gefühlsausbruch, scheinbar versehentlich, unruhig an seinen Unterleib gerieben. Kein Wunder, dass der Formwandler langsam Probleme bekam, einen klaren Gedanken zu fassen.

Zum Einen verstand er kaum ein Wort von seinem Assassin, sodass er ihm nicht bei seinem Problem helfen konnte, zum Anderen wollte der Virus diese Situation schamlos ausnutzen und Alex brauchte seine ganze Konzentration, damit es nicht eskalierte.

Er atmete tief durch.
 

Zu seinem Pech schien der Italiener seine Wirkung auf ihn bemerkt zu haben und fing maliziös zu grinsen an: „Quindi non aver dimenticato il nostro tempo insieme.“

Überrascht riss Alex seine Augen auf. Diesen Satz, so klar und verführerisch gesprochen, konnte er vollkommen übersetzten. Wie Honig waren die Worte von seinem Lippen geflossen und umgarnten ihn: 'Also hast du unsere gemeinsame Zeit nicht vergessen'

Dem Formwandler war schon klar, dass er nicht IHRE gemeinsame Zeit meinte, sondern die Zeit mit diesen Leonardo... und doch berührten ihn diese Worte, dieser Blick so tief im Inneren, dass er sich kaum noch beherrschen konnte.
 

Sein letzter Versuch zu seinem Assassin durchzudringen wurde bei dem Wort 'Desmond' mit einem feurigen Kuss abgewürgt.
 

In näherer Zukunft wird Alex den jüngeren Mann nicht aus seiner Illusion reisen können... und er wird es nicht bereuen, es nicht tun zu können.
 

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Kapitel 7.5 Italienische Leidenschaft

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]


Nachwort zu diesem Kapitel:
Seid gegrüßt werte Leser,

ja, ich lebe noch und ja, die FF ist noch nicht tot... ich glaube auch, dass ihr meinen ewigen Entschuldigungen von wegen Uni, Job, Stress etc. leid seid. Darum mach ich es kurz: Sorry v.v

Sou~h, ja ein neues Kapi zu meiner FF... als doc. – Dokument umfasst es schon wieder 10 Seiten. Hätte ich also den Yaoi-Teil auch noch reingeschrieben wären wir nicht unter 15 Seiten weggekommen und ich weiß ja, dass einige net sooooo viel lesen wollen ^^
Der Slash-Teil kann ich nachreichen als 7.5 Kapi, falls Wünsche bestehen (das was ich dazu sagen kann, ist dass Des(also eigentlich Ezio) Seme ist und Alex sein Uke-Dasein genießt... also ziemlich ooC) Eure Entscheidung.

Nu zu dem Italischen Teil:
Alles was ich kursiv geschrieben habe, hat Desmond auf italienisch gesagt, nur dass Alex diese gleich übersetzten und heraushören konnte... es sind halt meistens die Namen gewesen und hier und da ein paar einzelne Worte. Zudem muss ich gestehen, dass alles dt → ita von Google übersetzt wurde... das heißt sowohl die Zeitformen als auch die Grammatik können falsch sein...
(*1) Du brauchst keinen Desmond, Miles, Alex und Dana. Wähle mich.
(*2) Diese Leute können nicht...

Kommis/Kritik sind wie immer gern gesehen.
Noch einen schönen Tag
Eure Lupa ^.~ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von:  Arkytior
2012-11-28T09:30:26+00:00 28.11.2012 10:30
hi
ich muss rexi da echt zustimmen das wünschteich mir auch echt derdesmond tat mir ja immerleid war voll eingesperrt die ganze zeit.
zum kapitel war mal wieder super und ich freue mich schon auf die nächsten teile.
LG
Yukita
Von:  Sunschana
2012-11-27T16:36:10+00:00 27.11.2012 17:36
Ich wünschte irgendwie, Desmond würde im Spiel auch mal so agieren. Ich meine Hey, er wird gefangen genommen, dann in nem Auto irgendwo hin gebracht, darf das Haus nicht verlassen, muss dann im Animus nach Italien fahren, darf da gerade mal in der winzigen Stadt rum rennen und von Revelation fang ich erst gar nicht an. Ich glaube, ich würde da auch abhauen und irgendwie anders werden. Freut mich, dass du weitergemacht hast und freue mich schon auf nächste Kapi.
LG Rexi.
Von:  BlackRainNeko
2012-10-18T12:46:36+00:00 18.10.2012 14:46
Ich denke es wäre angebracht die originale englische Fanfic zu verlinken, und zu erwähnen, dass du sie nur übersetzt. Es sei denn du bist die Autorin auf Fanfiction.net, dann wäre das was anderes. Es ist aber nicht fair dem Autor gegenüber und nicht den Lesern gegenüber jemand anderes Werk einfach so zu übernehmen.
Von:  melii1202
2012-08-15T03:49:22+00:00 15.08.2012 05:49
Ich habe es heute glesen naja weil ich ein riesen fan von sowas bin und Desmond und alex eh schon voll naja *toll* finde und du schreibst es so klasse so lebendig und echt fesseld einfach kasse ich hoffe sehr das es weiter geführt und auch bended wird und nicht wie so viele fqanfiktions verstaubt und in vergessenheit geräht ... ich hoffe aucvh das du sehr bald weiter schreibt die geschichte ist klasse und natürlich hoffe ich auch das des und alex sich noch mal nahe kommen ;) ein riesen lob an dich du machst das echt hammer gut weiter so
Von:  Tat
2012-08-07T21:51:21+00:00 07.08.2012 23:51
Noch mals Guten Abend :D

Bevor ich zum Inhaltlichen des Kapitel komme, wollte ich dich aufmerksam machen, das ab der Sechsten Seite vergessen wurde die Klammer richtig zu schließen. Da die restlichen Seiten Fett zu lesen, waren was mich etwas gestört hat. Nun zum Inhaltlichen her, muss ich sagen das ich mit diesen Kapitel etwas im Zwiespalt stehe. Es ist faszinierend, wie du Alex und das Virus was in seinen Körper haust versuchst zu Unterschieden. Es wird klar, das Alex nicht die Fähigkeit in diesen Augenblick hatte die Biomasse, die Desmond umschlungen hatte zu kontrollieren. Wiederum wollte er es gar nicht, die Kontrolle zurück gewinnen zu einen gewissen Zeitpunkt und ergab sich der Lust, die ihm die Masse zu gesendet hat. Auch wenn sie unterschiedliche Wesen sind, sind sie dennoch im Grunde eins. Wie gesagt es ist Faszinieren, wie du es darstellt hast und ich bin gespannt ob vielleicht noch welche Szenen vorkommen mögen wo Alex die Kontrolle über sich verliert?

Der andere Punkt ist, das die Sexuelle Übergang zwischen den beiden etwas zu schnell gekommen. Es kann gut möglich sein, das nach meinen Vorstellung die Beziehung der beiden andere Werte am Vordergrund stehen. Sonst ist es recht gut geworden und habe nichts weiter was ich mich Beschwerden könnte. Die Reaktion von Desmond, ist normal und ich hoffe das trotz diesen Übermutes zu entfliehen nicht ganz die Kontrolle des Gedanken verliert und dazu was Vidic noch vor hat, ahne ich nur böses. Ich hoffe doch, das die nächsten Kapitel nicht wieder ein Jahr dauern. Du musst du abtippen, was sicherlich mühsam ist. Würde mich dennoch freuen noch dieses Jahr ein weiteres Kapitel von dir zu lesen ;D

LG Tat

Ps: Prototype hat endlich ein eigenen Themen Bereich :3
Von:  Tat
2012-08-07T20:40:20+00:00 07.08.2012 22:40
Guten Abend :D

Als ich deine ENS gestern Abend sah war ich sehr überrascht und erfreut zu gleich gewesen, das es nach einen Jahr die Fanfiction endlich weiter geht! Habe mich schon gewundert, weshalb es keine neuen Kapitels mehr gibt und fand es schöner das es sogar zwei geben wird. Nun zum Kapitel, da es fast ein Jahr her gewesen war habe ich mir die ersten Kapitels noch mal durch gelesen um mich wieder in deiner Ideenstruktur zurecht zu finden. Das Verhalten von Jonathan alias Desmond das er Dana als Schlüssel verwendet um Alex etwas von sich Abstand zu erhalten ist vernünftig, aber löst nicht das Problem. Alex ist ein Bastard und weiß, wie sich ein Raubtier verhält und wann sich die Beute am sichersten fühlt wird er diese Chance nutzen um Desmond in die Mangel zu nehmen. Bin gespannt wie es endet.

Nebenbei muss ich sagen, das ich die Beziehung der beiden Mercer's nicht in diesen Winkel in Betracht gezogen habe. Ich habe mir diese Beziehung den beiden etwas ruhiger Vorgestellt und stimme ein, das Dana eine sehr wichtige Person für Alex ist, dies sieht man ja auch im Spiel selbst wie nahe er doch zu ihr steht, auch wenn die Beziehung der beiden etwas eisig ist. Noch etwas, was ich sagen könnte? Hm, glaube nichts außer das ich auch noch sehr gespannt bin wie die beiden Best Friends (Vidic und Cross) sich verstehen werden ;D

LG Tat
Von:  Tat
2011-10-06T18:51:03+00:00 06.10.2011 20:51
Guten Abend wünsche ich dir :D

Bin, froh das du die Zeit gefunden hast das lange Kapitel abzutippen. Ich glaube dir zu gerne, das es müßig ist das ganze abzutippen. Dennoch würde mich freuen, das die anderen Kapitel auch noch schaffen werden hochgeladen zu werden ;D

Nun zum Kapitel selber. Ich finde deine Ideenstruktur interessant und bin mal gespannt wie Desmond zwei Monte bei den Mercer's verbringen wird. Die Beschreibung im allgemeinen, sind auch klasse geworden :D Der kleiner Kampf zwischen Alex und Desmond, hüpfte mein kleines Herz xD

Uff~ Cross und Vidic? Ach du meine Güte, wieso habe ich das Gefühl das wird mit den beiden im ersten Moment nicht funktionieren? Mal gespannt, wie sie ein Team werden um Alex alias Zeus und Desmond zu fangen. Bin gespannt, welche genauen Rollen die einnehmen werden.

Außerdem, ist mir aufgefallen, das Jonathan oft für den falschen Namen für Desmond benutzt wird. Hat es einen besonderen Grund?

Also, bis zum nächsten Kapitel :D

LG Tat

Von:  Whiteclown
2011-08-09T12:40:52+00:00 09.08.2011 14:40
Die FF gefällt mir sehr gut bis jetzt, das Paring die Story einfach alles
Respekt
*Die FF unter meine Favos leg*
Ich werde immer mitlesen^^
Von:  Tat
2011-08-09T12:34:45+00:00 09.08.2011 14:34
Hallo :D
Nun ich bin überrascht ein Crossover über diese beiden Games zu finden. Wie du finde ich es schade das es keine Deutsche Crossover gibt, aber in Englischen gibt manche :D Leider auch nicht zu viele aber wenigsten etwas mehr als im Deutscheinsprachraum. Mir hat die Einführung sehr gut gefallen, da mein Englisch nicht gerade perfekt ist um das ganze Spiel Prototype zu verstehen, finde ich toll das ich wenigsten ein Teil etwas mehr verstanden habe xD Dein Style ist schön flüssig und habe sonst keine Negativen Punkten aufgefallen die mich gestört haben. Hmm~ doch eins schon, das du schneller warst als ich D' Zur Zeit arbeite ich auch an einen Crossover Protocreed, leider komme ich mit meinen OS nicht so weit als ich am Anfang gedacht habe. Vielleicht schaffe ich in den nächsten Tagen fertig zu bekommen ;D Den das pairing Alex/Desmond ist einfach toll <3

Bin gespannt wie es beim nächsten Kapitel weiter geht :D

LG Tat
Von:  lady
2011-08-09T11:57:27+00:00 09.08.2011 13:57
Hat sich richtig gut gelesen :D
Pluspunkt das du die Prototype-Welt schön erklärt hast für jmd der dieses Spiel nicht spielen konnte :)

Zugegeben, ich bin nicht der dickste Fan von Yaoi Pairings.
Aber Alex/Desmond hat etwas :D

Freue mich auf das nächste Kapitel!


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