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Auf in eine neue Welt!

- Das verlorene Land -
von

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Unruhige Zeiten

Hallo ihr alle!
 

Schaut euch doch mal die Charakterlisten genauer an! Für alle, die vielleicht einen der 3 Animes nicht kennt, habe ich extra alle benötigten Charaktere aufgelistet!

Den farbigen Animexx Hintergrund habt ihr maryjoa3004 zu verdanken, die ihn freundlicherweise auf einem Großteil der Bilder gemacht hat! Ich habe den Rest mit Hintergrund versehen ^^

Das Bild der Führerin jedoch, ist von xXYosuke-FumaXx gemacht worden!! Ich danke dir, Tina!!
 

Nun aber viel Spaß mit dem Prolog!
 

Lisa-Marie91
 

PS: Habe ich schon erwähnt, dass dies hier mein allererstes Crossover sein wird? Also seid gespannt!!

PPS: Alle kursiven Texte am Beginn eines Kapitels werden von mir eingesprochen und auf youtube gestellt. Wenn ich soweit bin, dann schaut sie euch doch mal an, ich sag Bescheid, sobald die Links da sind!
 


 

Prolog: Unruhige Zeiten
 

Wasser

Erde

Feuer

Luft
 

Seit nun fast 2 Jahren leben alle vier Nationen wieder zusammen in Harmonie.

Der Avatar hat die Welt vor der Bedrohung durch Feuerlord Ozai gerettet.

Doch seit drei Wochen ist eine neue Macht aufgetaucht, welche die vier Nationen erneut aus dem Gleichgewicht bringt und großes Unglück nach sich zieht.

Ein neuer Krieg beginnt, welcher schlimmer sein wird als die letzten 100 Jahre Krieg durch die Feuernation.

Nur der Avatar, der Herr aller vier Elemente, wäre vielleicht in der Lage diese seltsame Kraft aufzuhalten.

Auch wenn er über enorme Fähigkeiten verfügt, wird er bei dieser mysteriösen Macht an seine Grenzen stoßen.

Doch wir haben außer dem Avatar noch neue Verbündete an unserer Seite.

Auch wenn diese Situation ausweglos erscheint, ich glaube daran, dass wir diese Welt retten werden… Wir alle gemeinsam.
 

Es war ein warmer Tag, der sich allmählich dem Ende zuneigte. Die Sonne ging bereits unter, ein warmer Wind wirbelte den Staub durch die ausgestorbenen Straßen.

Katara stand erneut auf dem Balkon, auf dem sie Aang vor zwei Jahren das erste Mal geküsst hatte. So viel hatte sich verändert in der letzten Zeit.

Zuko hatte seine Position als Feuerlord angenommen und war zu einem friedvollen und guten Herrscher geworden. Katara war zusammen mit Aang zum Südpol zurückgekehrt, um beim Wiederaufbau des zerstörten Dorfes zu helfen.

Toph blieb in der Zwischenzeit bei Onkel Iroh, um ihm in seinem Teeladen in Ba Sing Se zu unterstützen. Das blinde Mädchen erwies sich als eine sehr gute Teeserviererin.

Jetzt nach zwei Jahren jedoch hatten sich alle wieder hier getroffen, an dem Ort ihres Sieges, hier, wo ihr spannendes Abenteuer einst sein grandioses Ende gefunden hatte.

Der große Krieg der Feuernation hatte schlussendlich dem Frieden Platz gemacht.

Endlich wurde keines der Völker der vier Nationen mehr unterdrückt, alle waren frei und konnten friedlich leben. Es schien alles perfekt zu sein.

Doch seit drei Wochen war alles anders. Eine neue Macht war aufgetaucht, niemand wusste woher sie kam, doch man wusste, dass sie Zerstörung brachte.

„Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Aang als er näher trat.

„Ja, ich denke nur gerade nach. Zwei Jahre ist es nun schon her, seit wir gegen die Feuernation gekämpft haben. Aber es kommt mir so vor, als wäre es erst gestern gewesen. Die Erinnerungen sitzen aber auch so tief in mir, das hätte ich nicht für möglich gehalten“, sagte Katara und spürte, wie sich Aangs warme Hände um ihre Taille schlangen. Sie schloss die Augen und seufzte zufrieden.

„Du machst dir Sorgen, weil diese seltsame Kraft aufgetaucht ist. Das weckt in dir die Erinnerungen an unseren letzten Kampf, auch wenn er schon zwei Jahre her ist. Du hast Angst, dass der Frieden zerbricht... dass wir wieder kämpfen müssen. Habe ich recht?“

„ Ja“, gestand Katara leise und schmiegte sich an ihn.

„Das verstehe ich. Mir geht es genauso. Ich will nicht mehr kämpfen, ich bin glücklich mit dir zusammen zu sein und in Frieden zu leben.

Aber ich weiß, sollte ein neuer Krieg ausbrechen, dann ist es meine Pflicht als Avatar die Welt erneut zu retten. Ich komme nicht umhin, mich dieser Aufgabe zu stellen… Verstehst du das, Katara?“

„Ja, ich kann dich verstehen. Aber ich habe Angst um dich. Ich will nicht, dass dir wieder so etwas passiert wie damals im Erdkönigreich. Ich dachte, mein Herz würde zerspringen, als du leblos in meinen Armen lagst. Ich habe mich so hilflos gefühlt, ich dachte das heilige Wasser könnte dich nicht mehr retten. Ich dachte ich hätte dich verloren… für immer.“

Katara bebte. Aang spürte, wie nahe sie den Tränen war und drückte sie fester an sich.

Er legte seinen Kopf auf ihrer Schulter ab und strich ihr mit der rechten Hand langsam durch das lange Haar.

Aang war inzwischen fast 15 Jahre alt und hatte Katara, zumindest was die Größe anbelangte, bereits überholt. Im Wasserbändigen jedoch lag er trotz jahrelanger Übung noch weit hinter seiner Meisterin.

„Ich werde auf mich aufpassen. Ich beherrsche die Elemente nun perfekt, ich bin nicht mehr so leicht zu schlagen wie damals. Du hast heute weniger Grund dir Sorgen zu machen als damals, Katara.“

„Das weiß ich doch, aber dennoch ich…ich…“

Katara konnte ihren Satz nicht beenden, da sich Aang vor sie stellte und ihren Satz mit einem Kuss abschnitt, welchen die junge Frau leidenschaftlich erwiderte.

Ihre Schultern sanken entspannt herab und sie gab sich diesem wunderschön warmen Gefühl hin.

„Ich liebe dich“, hauchte Aang, nachdem sie sich gelöst hatten.

„Ich dich auch“, lächelte sie und ihre Haare wiegten leicht im Wind.

„Wie damals. Es ist wie damals, als wir uns hier küssten, als du dich endlich für mich entschieden hattest“, stellte Aang fest, doch Katara schüttelte den Kopf.

„Oh nein, es ist alles anders“, behauptete sie und senkte trübsinnig den Kopf.

„Darf ich euch stören? Oder soll ich später wiederkommen?“, fragte eine bekannte Stimme, die Aang und Katara aufblicken ließ.

Beide senkten automatisch den Kopf ein Stück, diese Geste war seit zwei Jahren zu einer reinen Gewohnheit geworden. Alle Untertanen verbeugten sich schließlich vor dem Feuerlord.

„Wie oft soll ich euch noch sagen, dass ihr das nicht zu tun braucht?“, fragte Zuko ein wenig bescheiden und trat näher. „Ihr seid meine Freunde, wir haben so viel zusammen durchgemacht. Es ist mir unangenehm wenn ihr euch verneigt. Das wisst ihr selbst, ich habe es euch oft genug gesagt.“

„Verzeih“, sagte Aang ehrlich und zuckte entschuldigend die Schultern.

„ Und ich bin immer noch der Meinung, dass es nur respektvoll ist, sich zur Begrüßung kurz zu verneigen. Von dieser Ansicht wirst du mich in drei Jahren immer noch nicht abbringen!“

„Dann warte ich eben vier“, schmunzelte Zuko und Aang erwiderte diese Geste.

„Ich glaube, ich habe eine gute Neuigkeit für dich, Aang. Sie dürfte dich interessieren.“

„Ach ja?“, fragte der Luftbändiger und zog neugierig die Augenbrauen in die Höhe.

„Ich habe einen Hinweis gefunden, dass die Luftbändiger nicht ausgestorben sind.“

Aang ließ Katara auf einen Schlag los.

„WAS?!“, rief der Avatar erstaunt aus, seine Freundin hatte überrascht die Augenbrauen hochgezogen.

„Ich habe jetzt endlich nach zwei Jahren alle Unterlagen der Drachenknochenkatakomben gelesen und bin auf eine Schriftrolle gestoßen, in der Feuerlord Zosin eine Art Schlachttagebuch geführt hat. Es ging um den Angriff auf die Luftbändiger. Er beschrieb darin, dass er die Befürchtung hat, dass einige Luftbändiger sich seinem Angriff entziehen konnten und geflohen sind. Er hat geschrieben, dass er sie auf ihren Bisons hat davonfliegen sehen. Er wusste allerdings nicht, ob sie nicht in dem ganzen Kampfgetümmel von den anderen Feuerbändigern getroffen wurden. Er vermutete, dass wenn ihnen die Flucht tatsächlich gelungen ist, sie sich im „verlorenen Land“ aufhalten“, erklärte Zuko.

„Das verlorene Land? Das habe ich schon einmal irgendwo gehört… wurde deine Mutter nicht in das verlorene Land verbannt?“, fragte Aang und meinte sich zu erinnern.

„Ganz genau“, bestätigte Zuko und nickte.

„Das hat mir mein Vater damals im Gefängnis gesagt. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch nie von diesem verlorenen Land gehört.

Es gehört nicht den vier Nationen an und es sollen dort nur Menschen leben, die nicht fähig sind, eins der vier Elemente zu bändigen.

Ich habe nun die letzten zwei Jahre versucht, so viel wie möglich über dieses Land herauszufinden. Es ist mir gelungen, ein paar grobe Karten dieses Landes zu bekommen. Ich habe die Zeit genutzt, um so viele Informationen wie möglich zu sammeln.“

„Also wirst du bald aufbrechen, um nach deiner Mutter zu suchen?“, fragte Katara. Es war kein Geheimnis mehr, dass Zuko seine Mutter finden wollte. Doch der junge Feuerlord wollte nichts überstürzen und hatte sich Zeit genommen, sich genau zu informieren. Strategie war schließlich schon der halbe Sieg.

„Nein. Wir befinden uns in einer unruhigen Zeit. Ich, als der Herrscher über alle vier Nationen kann unmöglich in so einer momentanen Situation mein Land verlassen.

Es würde zu Unruhen kommen, wer weiß, vielleicht gäbe es sogar Aufstände und mein Thron wäre in Gefahr.

Ich hatte eigentlich vor, das ehemalige „Team Avatar“ mit dieser Aufgabe zu betrauen. Doch das würde ich gerne mit euch allen gemeinsam besprechen.“

Aang und Katara mussten über Sokkas alten Namen ihrer Gruppe schmunzeln.

„Sehr gerne, Zuko“, sagte Katara und Aang schloss sich ihrer Meinung mit einem Nicken an.

Eine nasse Landung

Hallo ihr Lieben!
 

Danke für eure Kommis!

Hier nun Kapitel 1, indem sich die Handlungen vermischen!

Viel Spaß beim Lesen!
 

Lisa-Marie91
 

PS: Der Link zum kursivgeschriebenen Text am Anfang wird noch folgen!
 


 

Kapitel 1: Eine nasse Landung
 

Ein magisches Vermächtnis, ein anderer Ort, eine andere Zeit…

Wenn Schicksale sich verbinden und Probleme eins werden, wird der Lauf der Zeit verändert.

Ob sich dadurch die Zukunft zum Besseren wenden wird, bleibt jedoch ungewiss.

Neue Bekanntschaften können helfen, Probleme gemeinsam zu lösen und Schreckliches zu verhindern.

Doch man muss offen sein, sich dieser Herausforderung zu stellen.

Es müssen nicht immer großen Taten sein, es können auch kleine Dinge sein, welche den Lauf einer einzigen Welt verändern.

Manchmal kann es nur ein Lächeln sein, welches die Zukunft grundlegend ändern kann.

Manchmal... ist es nur eine einzige Feder…
 

Der Tag war etwas kühl, obwohl es Sommer war. Viele Menschen hatten sich auf dem großen Platz eingefunden, um diesem Ereignis beizuwohnen.

Ein Sprecher trat vor und räusperte sich. Das Tuscheln der Menge verstummte allmählich und die Leute wurden ruhig.

„Wir haben uns heute hier versammelt, um den Gedenkbrunnen anlässlich des zweiten Jahresfeiertages einzuweihen. Der Brunnen wurde von den talentiertesten Handwerkern unserer Stadt gefertigt, zu Ehren des großen Feuerlords und natürlich auch des Avatars.

Wir gedenken heute des Tages, an welchem unsere Welt von der Tyrannei befreit wurde.

Der Brunnen vereint alle vier Elemente in sich und soll ein Symbol dafür sein, dass wir alle, obwohl wir von verschiedener Abstammung herrühren, tief in unserem Ursprung ein Volk sind.“

Der Brunnen war groß und rund, sein Durchmesser betrug ungefähr sechs Meter. Im hinteren Teil des Monuments waren zwei übergroße Statuen eingemeißelt.

Links war der Avatar zu sehen, er spielte eine Art Horn in der linken Hand. Eine leise Melodie ertönte über den Platz. Die Musik rührte vom Wind her, der, wenn er aus der richtigen Richtung kam, durch das Instrument strömte und es somit zum Klingen brachte.

Neben ihm stand Feuerlord Zuko, welcher einen Ring aus Feuer in der rechten Hand hielt.

Beide Statuen standen auf einem Felsblock, welcher das letzte Element, die Erde, darstellte.

Somit waren alle vier Elemente vereint, wie der Sprecher es bereits erwähnt hatte.

Ganz vorne standen alle Freunde zusammen: Aang, Katara, Sokka, Toph, Suki und Zuko.

Endlich waren die Freunde wieder vereint, und das nach zwei langen Jahren.

Aang und Zuko traten vor, um eine Rede zu halten, schließlich war der Brunnen hauptsächlich ihnen beiden gewidmet.

In diesem Moment jedoch erregte die Aufmerksamkeit der Zuschauer etwas anderes: Eine durchsichtige Blase erschien plötzlich über dem Brunnen und wurde immer größer und größer, als ob sie aus Honig bestünde zog sie sich gen Erdboden.

Sie schien gar nicht mehr aufhören wollen zu wachsen, sie dehnte sich so weit aus, dass sie schon fast den Durchmesser des Brunnens übertroffen hatte.

Alle Beteiligten starrten gebannt auf das Geschehen, das sich vor ihren Augen abspielte.

Plötzlich schien die Blase auseinanderzubrechen, sie bekam Risse und platzte auf. Mehrere Personen fielen aus ihr heraus und landeten im kalten Wasser des Brunnens.

Die Blase war verschwunden.

Der hochgewachsene Ninja fing sich zuerst wieder:

„Du kleiner, blöder Windbeutel! Schon wieder eine nasse Landung! Gibt es eigentlich irgendwas, was du beherrschst?“, schrie er das kleine weiße Wesen an, welches gerade vergnügt im Wasser plantschte.

„Bist du etwa wasserscheu, Kuro-ponchen?“, fragte der blonde Mann amüsiert und schüttelte sich das Wasser aus der langen Kapuze.

Kurogane kochte vor Wut, das Wasser an seinen Händen verdampfte zischend.

„HÖR AUF MICH SO ZU NENNEN!“, schrie er wütend und beäugte den Magier böse.

„Ach Kuro-sama, reg dich doch nicht gleich wieder so auf! Das war doch nur ein Scherz!“

„Ein Scherz!“, quietschte das Mokona vergnügt und sprang wild im Wasser hin und her.

„Jetzt fang du nicht auch noch an! Bin ich denn nur von Idioten umgeben?“, fragte sich der Ninja und schüttelte verständnislos den Kopf.

Der braunhaarige Junge neben ihm hielt ein zierliches Mädchen in seinen Armen.

„Prinzessin! Ist alles in Ordnung bei Euch?“, fragte er besorgt und schien die neue Welt, in der sie sich befanden, noch gar nicht wirklich wahrgenommen zu haben.

Sakura richtete sich in seinen Armen ein bisschen auf.

„Ja, Shaolan, es ist alles in Ordnung bei mir… Bei dir auch?“

„Aber sicher doch, Prinzessin! Wir sind in einer neuen Welt gelandet“, sagte der junge Mann und blickte auf.

Plötzlich war alles still. Als sich die vier Neuankömmlinge umsahen, wurde ihnen bewusst, dass sie von lauter fremden Menschen umzingelt waren, welche sie misstrauisch beobachteten.

Toph, Katara und Sokka starrten in Kampfhaltung und mit grimmigen Mienen in den Gesichtern auf die nassen Gestalten, die sich plötzlich wie auf dem Präsentierteller fühlten.

„Keine Bewegung!“, rief Sokka und Kurogane richtete sich absichtlich auf.

„Oder was, Kleiner?“, fragte er und Sokka warf seinen Bumerang, welchen er vor zwei Jahren glücklicherweise am Rande eines Waldes wiedergefunden hatte, nachdem er im Finalkampf verloren gegangen war.

Kurogane hatte so schnell sein Schwert gezogen, dass Sokka die Kinnlade herunterfiel.

Schwungvoll schlug er zu und warf das Geschoss aus seiner Flugbahn.

„Mein Bumerang!“, rief Sokka verzweifelt und setzte seiner Lieblingswaffe nach.

„Anfänger“, brummte Kurogane missmutig, was ihm nur noch feindseligere Blicke bescherte.

„Immer mit der Ruhe!“, sagte Aang und trat gemeinsam mit Zuko vor.

Die beiden strahlten Zuversicht, aber auch Entschlossenheit aus, was Fye nun auch dazu veranlasste, diese zwei Personen näher zu betrachten.

Aangs blauer Pfeil war auch nicht gerade unauffällig.

„Hallo, ich bin der Avatar. Und wer seid ihr? Ich habe euch hier noch nie gesehen!“, sagte der Glatzköpfige und Kurogane verengte die Augen.

„Ava- was für ein Ding?“

Wieder sahen alle den Ninja an, der seine Worte sofort bereute.

Der Magier spürte den Unmut des Volkes und Fye trat schwungvoll zwei Schritte vor, was jedoch durch das Wasser nicht so beeindruckend aussah, wie er beabsichtigt hatte.

Es klang wie ein Schwappen, als er sich gestikulierend verneigte.

„Es ist uns eine Ehre, Euch kennenzulernen! Der Braunhaarige hier ist Shaolan, das liebreizende Mädchen hier in seinen Armen ist Sakura und der da hinten…“, er warf einen kurzen Blick zurück, „der ist nur Kuro-pipi, ein ganz großer Hund der bellen, aber nicht beißen kann!“

„WIE BITTE? SAG DAS NOCHMAL, DASS ICH NICHT BEIßE UND DU KRIEGST MEINE REIßZÄHNE ZU SPÜREN!“

Fye ignorierte diesen wahrhaft bissigen Kommentar und legte sich die rechte Hand auf die Brust.

„Und ich bin Fye de Flourite, aber Ihr könnt mich auch einfach nur Fye nennen!“

„Fye ist nicht nett!“, kam eine schrille Stimme von hinten.

„Fye hat Mokona vergessen!“ Das kleine Wesen kam vorgehüpft und ließ sich auf der Schulter des Magiers nieder.

„Ich bin Mokona! Mokona Modoki!“, quiekte es vergnügt und rang dem Avatar ein Lächeln ab.

„Du bist ja süß! Was bist du denn für ein Wesen?“, fragte er und streichelte das weiße Tierchen über den Kopf.

„Mokona ist Mokona!“

„Wie aufschlussreich!“, kicherte Aang.

„Ihr seid ja ganz nass! Kommt erstmal aus dem Wasser raus! Katara, wärst du so nett und hilfst ihnen dabei?“, fragte Aang und Katara sah ihn mit einer Mischung aus Misstrauen und Unmut an, bevor sie nickte und das Wasser des Brunnens bändigte, sodass die vier Gefährten auf einmal trockene Füße bekamen, da sich in der Brunnenmitte eine trockene Straße gebildet hatte, wodurch alle den Brunnen verlassen konnten, ohne bis zu den Knien im Wasser zu stehen.

Aang breitete die Hände zuerst aus und legte sie danach aneinander. Er blies durch den geformten Trichter und trocknete alle vier durch Luftbändigen.

„Wow! Welch seltsame Kraft!“, staunte Fye.

Hinter ihnen ließ Katara das Wasser wieder los, wodurch sich der Brunnen wieder damit füllte.

„Feuerlord Zuko!“ Ein schriller Ruf kam von irgendwo in der Menge, die sich auseinanderschob, um den Boten durchzulassen, der sich hastig vor dem Feuerlord niederwarf.

„Erhebe dich“, sagte Zuko mit einer Handbewegung.

„Herr! Prinzessin Azula, sie ist aus dem Gefängnis geflohen! Und sie hat Euren Vater mitgenommen!“, sagte der Bote mit bebender Stimme und im Volk fingen die ersten an, panisch zu schreien.

„Ganz ruhig!“, erhob Aang seine Stimme, er klang nun ernst.

„Ich werde mich persönlich um die Sache kümmern! Geht bitte alle zurück in eure Häuser und bleibt dort! Die Veranstaltung ist hiermit beendet!“

Stimmengewirr wurde laut, als die Menschen dem Befehl des Avatar nachkamen und nach und nach in ihre Wohngelegenheiten verschwanden.

Aang wandte sich an die Neuankömmlinge.

„Bitte wartet im Teeladen von Iroh auf mich. Ich bin mir sicher, meine Freunde werden euch hinführen. Ich muss weg, wie ihr sicherlich festgestellt habt, gibt es hier gerade ein Problem. Sogar ein sehr ernstzunehmendes. Falls es spät werden sollte, wird Iroh euch sicherlich ein Zimmer zur Verfügung stellen“, sagte Aang und pfiff in eine Pfeife.

„Folgt uns!“, sagte Suki und die vier hielten es für besser, nicht weiter nachzufragen.

Sie liefen durch eine nun beinahe menschenleere Stadt.

Häuser waren an Häusern gereiht und der Himmel war blau und verführerisch. Und doch entging den Federsuchenden die große Mauer nicht, die sie in weiter Ferne sehen konnten.

Sakura war die Erste, die das Wort ergriff:

„Sagt, ist die ganze Stadt von diesen hohen Mauern umgeben?“

Katara drehte sich leicht zu ihr um, ihre Miene war immer noch misstrauisch, doch als sie Sakura in die Augen blickte, schaute sie etwas neutraler drein.

„Ja. Diese Mauer existiert schon seit mehreren Jahrhunderten. Sie hat die Menschen des Erdkönigreichs schon immer vor Feinden beschützt. Es gibt hier mehrere dieser hohen Mauern.“

„Des Erdkönigreichs sagst du? Gibt es etwa noch andere Königreiche?“, hakte Shaolan nach, es war mitunter das Erste, das er in der neuen Welt sprach.

„Die vier Nationen“, antwortete Sokka knapp. Er schielte aus dem Augenwinkel immer zu Kurogane hinüber, seinen Bumerang fest in den Händen haltend.

„Es gibt das Erdkönigreich, die Feuernation, die Wasserstämme und die Luftnomaden“, erklärte Katara weiter, während sie die Treppen hochliefen.

„Und was war das, was du vorhin mit dem Wasser gemacht hast? War das Magie?“, fragte Fye interessiert.

„Bändigen“, antwortete Toph gewohnt kurz.

„Hier in unserer Welt kann man die vier Elemente bändigen“, erklärte sie weiter, Fye sog überrascht die Luft ein.

„Das ist ja Wahnsinn! Kann das hier jeder?“, fragte er weiter und Suki schüttelte daraufhin den Kopf.

„Nein, nur ein paar. Man sagt, Bändiger seien entschlossen und die Elemente haben eine Verbindung mit ihrem Geist.“

„Können die Bändiger denn alle vier Elemente bändigen?“, fragte Shaolan.

„Nein. Jeder Bändiger bändigt eines der Elemente. Der einzige, der alle vier Elemente zugleich bändigen kann, ist der Avatar“, erklärte Katara.

„Und was sind die vier Elemente genau?“, wollte Sakura wissen.

„Wasser, Erde, Feuer, Luft“, antwortete Sokka gelangweilt.

Kurogane wandte sich an Suki.

„Kann der da auch bändigen?“, fragte er grimmig und nickte Sokka zu, welcher gerade mit seinem Bumerang einige Fliegen vertrieb.

Suki schüttelte seufzend den Kopf und eine Fliege flog Sokka direkt ins Auge, was ihm einen kleinen Schmerzensschrei entlockte, den jedoch niemand wirklich wahrzunehmen schien.

„Vollidiot“, murmelte der Ninja, während er sein Katana schulterte und weiterlief.

„Hier sind wir“, sagte Suki und blieb vor einem niedrigen Haus stehen.

„Hier ist Irohs Teeladen“, sagte sie und ging hinein.

Ein etwas beleibterer Mann kam freudestrahlend auf sie zu. Iroh hatte sich wahrlich nicht verändert in den zwei Jahren.

„Ja da seid ihr ja wieder!“, sagte er erfreut und sein Blick wanderte auf den Neuzuwachs.

„Oh! Und ihr seid??“, hakte er mit großen Augen nach und ließ die Teetasse in seiner linken Hand etwas sinken.

Fye strahlte wieder sein bezauberndstes Lächeln.

„Oh, das hier sind Shaolan, Sakura, Kuro-sama, Mokona und ich bin Fye!“, sagte er und strich sich seine blonden Haare hinter die Ohren.

„Sehr seltsame Namen“, meinte Iroh und musterte sie kurz misstrauisch, doch dann strahlte er.

„Aber wenn ihr in Begleitung dieser einmaligen Gruppe da hinter euch seid, dann seid ihr bei mir herzlich willkommen!“, sagte er und fing an loszulachen.

„Können Sie ein Zimmer bekommen? Aang bittet dich darum. Es ist schließlich schon spät“, meinte Suki und goss sich einen Tee ein.

„Aber natürlich! Ich habe oben noch zwei Zimmer frei! Die könnt ihr gerne haben! Aber wollt ihr nicht vorher noch einen Tee trinken?“, fragte er, als es plötzlich schepperte und Shaolan panisch aufschrie.

Sakura war zu Boden gesunken, doch er hatte sie gerade noch so aufgefangen.

Das Scheppern und Klirren rührte von einigen Tassen her, welche durch den Sturz des Mädchens Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hatten.

„Prinzessin!“, rief er geschockt und hielt das bewusstlose Mädchen in seinen Armen.

„Ganz ruhig, Shaolan. Sie ist nur ohnmächtig“, sagte Fye beruhigend und wandte sich wieder an ihre Gastgeber, welche misstrauisch, aber auch besorgt schauten.

„Ihr müsst wissen, dass wir eine anstrengende Reise durch die unterschiedlichsten Welten unternehmen. Das setzt unserer Sakura leider des Öfteren zu“, erklärte er und Shaolan hob die Prinzessin des Clow Landes in seine Arme.

„Dann zeige ich euch wohl nun besser eure Zimmer und bringe euch den Tee rauf“, meinte Iroh und stellte seinen eigenen Becher weg.

„Das wäre sehr freundlich!“, sagte Fye und Mokona strahlte.

„Freundlich!“, wiederholte es quiekend und sprang Iroh auf die Schulter.

„Huch! Was bist du denn für ein Wesen?“, fragte der ältere Mann kichernd und Mokona lächelte.

„Mokona ist Mokona!“

„Ach so! Na dann! Ich zeige euch die Zimmer, folgt mir!“

„Du bist mir sympathisch!“, sagte Mokona und machte es sich auf Irohs Schulter bequem, der nur über diese Aussage kichern konnte.
 

Shaolan bettete die Prinzessin auf ein großes, breites Doppelbett, was wohl mitunter auch für ihn bestimmt war.

Es war still in dem Zimmer, nebenan hörte er nur die undeutlichen Stimmen von Fye, Kurogane und Mokona.

Das kleine Wesen hatte beschlossen, heute bei dem Magier und dem Ninja zu übernachten, damit sich Sakura auch wirklich ausruhen konnte.

Shaolan strich ihr liebevoll eine Strähne aus dem Gesicht.

Sie sah so friedlich aus, doch er wusste, warum sie bewusstlos geworden war. Es war noch nicht lange her, dass sie ihre Feder wiederbekommen hatte und sie hatte sich seitdem nicht genügend ausgeruht.

Als es leise klopfte, sah Shaolan auf und legte Sakuras Hand neben ihr ab.

Iroh sah hinein, er hatte ein Tablett in der Hand, auf dem eine dampfende Kanne mit Tee und zwei Becher standen.

„Vielen Dank. Sie sind so gut zu uns“, sagte Shaolan und nahm dem älteren Mann das Tablett ab.

„Ist sie aufgewacht?“, fragte Iroh besorgt und trat an Sakuras Bett heran.

„Nein, noch nicht“, bedauerte Shaolan und Iroh legte ihr eine Hand auf die Stirn.

„Sie hat kein Fieber. Immerhin. Wenn ich irgendetwas für dich tun kann, lass es mich wissen, ja? Mein Zimmer liegt im Erdgeschoss rechts von der Treppe“, sagte Iroh und hatte sich wieder dem jungen Mann zugewandt, welcher nickte.

„Vielen Dank“, antwortete Shaolan und lächelte ein bisschen.

„Wenn sie aufwacht, gib ihr ein wenig Tee. Das wird ihr guttun. Ich hoffe, er schmeckt euch“, sagte Iroh und wünschte noch eine gute Nacht.

„Bestimmt. Ihnen ebenfalls eine gute Nacht!“, verabschiedete sich Shaolan und schloss die Tür hinter sich.

Er sah sich in dem Zimmer um.

Es war nicht besonders groß, aber auch nicht zu klein.

Ein Schreibtisch stand vor dem Fenster, wo er achtlos seine Kleidung hingeworfen hatte.

Neben dem Bett ging es zu einem Balkon hinaus, der einen freien Blick auf den Sonnuntergang ermöglichte.

Shaolan sah wieder zu Sakura, die von der untergehenden Sonne in ein orangefarbenes Licht getaucht wurde.

Regelmäßig hob und senkte sich ihr Brustkorb und ihre Haut glitzerte unter der Sonneneinstrahlung wie Diamanten.

Shaolan spürte, wie sein Herz bei diesem Anblick schneller schlug.

Plötzlich verdunkelte sich die Sicht und ein leises Klopfen riss ihn aus seiner Trance.

Fye stand an der Balkontür und winkte fröhlich.

Shaolan ging zu der Tür, öffnete sie und trat hinaus.

Er stellte fest, dass der Balkon riesig war und beide Zimmer miteinander verband.

„Wie geht es Sakura?“, fragte Fye, neben ihm trat Kurogane aus dem Zimmer, um sich zu ihnen zu gesellen.

„Ich glaube, sie schläft jetzt“, meinte Shaolan und sah zu dem Ninja hinüber.

„Geht es euch gut? Vor allem du hast so wenig gesprochen seit wir hier angekommen sind, Kurogane“, sagte Shaolan und der hochgewachsene Mann blickte zu ihm auf.

„Diese Welt…“, murmelte er.

„Sie erinnert mich stark an die meine“, sagte er und stützte die Arme auf der steinernen Brüstung ab.

Shaolan betrachtete ihn. Seine Gesichtszüge waren wie immer hart, doch er könnte schwören, in ihnen so etwas wie eine leichte Sehnsucht zu entdecken.

„Das dachte ich mir schon. Es ist die Bauart der Häuser, welche dich so stark an deine Welt erinnern, oder?“, fragte Shaolan, der sich noch gut an Kuroganes Welt erinnern konnte, die er in dem Buch der Erinnerungen gesehen hatte. Er war unfreiwillig Zeuge von Kuroganes schrecklicher Vergangenheit geworden.

„Kurogane ist traurig!“, sagte Mokona und hüpfte auf die Brüstung neben den Ninja.

„Red keinen Unsinn!“, keifte der Angesprochene und schloss kurz die Augen, um sich zu sammeln.

„Aber Mokona spürt, dass Kurogane ganz arg traurig wird!“, sagte das kleine Wesen und Fye hob ihm die Hand hin.

„Lass ihn in Ruhe schmollen, Mokona. Lass uns noch einen Tee trinken gehen! Shaolan? Hast du deinen Tee schon probiert? Er schmeckt wirklich überaus köstlich!“, meinte Fye, um das Thema zu wechseln.

„Nein, noch nicht“, gestand Shaolan und der Blonde hob einen Zeigefinger.

„Dann solltest du das jetzt tun und danach schlafen gehen! Du siehst sehr müde aus, Shaolan-kun!“, sagte der Magier und der Junge nickte.

„Mach ich. Euch eine gute Nacht!“, meinte er und ging wieder in sein Zimmer hinein.

„Gute Nacht!!!“, rief Mokona fröhlich, auch Fye wünschte ihm angenehme Träume.

„Nacht“, brummte Kurogane und riss seinen Blick vom Sonnenuntergang los.

„Geht unser Streit jetzt weiter, wer in dem Bett schläft?“, fragte Fye amüsiert und Kurogane erwiderte etwas, was Shaolan jedoch nicht hören konnte, da er die Tür schloss.

Er machte die Fenster etwas auf, um für erfrischende Luft zu sorgen und goss sich einen dampfenden Tee ein, bevor er sich wieder neben Sakura setzte und sie betrachtete.

Er erinnerte sich an ihre gemeinsame Kindheit.

Szenen kamen ihm in den Sinn, wo er ihren Freiheitsdrang bewundert hatte. Sie hatte damals die kleinen, zierlichen Arme ausgebreitet und war lachend auf ihn zugelaufen.

Sie war immer fröhlich und aufgeweckt gewesen. Und stets gutmütig.

Das waren Dinge, durch die er sie lieben gelernt hatte.

Shaolan wusste, dass er diese Gefühle für sie nicht an die Oberfläche seines Bewusstseins lassen durfte, weil er sonst ihre Freundschaft riskierte, aber es wurde mit der Zeit immer schwerer, dagegen anzukämpfen und das merkte er.

Als er aus seinen Erinnerungen schreckte, merkte er, dass der Tee nun soweit abgekühlt war, um ihn trinken zu können, ohne sich zu verbrennen.

Er nahm einen Schluck und musste feststellen, dass Fye recht hatte: Das Getränk war ausgezeichnet.

Hastig trank er seine Tasse aus und stellte sie auf das Tablett zurück.

Er zog seine Jacke aus und überprüfte, ob Sakura auch wirklich bis oben hin zugedeckt war.

Dann setzte er sich auf seine Seite des Bettes und zögerte.

Sollte er sich wirklich mit ihr zusammen in ein Bett legen?

Sie war schließlich die Prinzessin von Clow Land und er war nur ein einfacher Bewohner dieses Landes!

Was würde wohl Toya dazu sagen, wenn er erfahren würde, dass sie sich gemeinsam ein Bett geteilt hatten?

„Er würde es nie erfahren...", dachte Shaolan. Und doch war ihm unwohl dabei.

Er legte sich neben sie und betrachtete sie weiterhin, während er über sein Problem nachgrübelte. Er hatte erneut Sakuras Hand ergriffen, um zu kontrollieren, ob sie noch bewusstlos war oder nicht.

Dem jungen Mann fiel es immer schwerer, die Prinzessin zu beobachten, da es inzwischen dunkel geworden war und er nur noch ihre Schemen erkennen und ihren ruhigen Atem hören konnte.

Gerade, als er beschlossen hatte, seine Matratze auf den Boden zu legen und dort zu schlafen, überfiel ihn eine tiefe Müdigkeit. Er sank in seine Kissen zurück und schlief beinahe sofort ein.

Die Hand der Prinzessin hatte er immer noch in seiner eigenen.
 

Fye trat erneut auf den Balkon und kam nicht umhin, einen Blick auf das Bett zu werfen, auf dem Sakura und Shaolan schliefen.

„Sieh sie dir an, Mokona. Sind sie nicht süß?“, fragte er lächelnd und Mokona seufzte zufrieden.

„Oh ja. Sie sind mehr als süß! Sie sind verliebt!“, sagte das Mokona und sprang Fye in die Hände.

„Sie sind sogar händchenhaltend eingeschlafen. Sieh dir das nur an, Kuro-pon!“, sagte der Magier und Kurogane brummte.

„Mmh, seh ich“

„Tsss. Heute wieder so kurz angebunden!“, meinte der Blauäugige und trat neben ihn an die Brüstung.

„Ich frage mich, wann sie sich ihre Gefühle endlich eingestehen und ihnen nachgeben!“, meinte der Magier und Kuroganes Aufmerksamkeit galt nun dem Himmel.

„Was in Gottes Namen ist das?“, fragte er und deutete auf einen riesigen Schatten, der immer näher kam.

Fye kniff die Augen zusammen.

„Ich weiß es nicht“, gab er zu, doch der große, schwarze Fleck kam immer näher und näher, jetzt war auch schon langsam das Gebrüll zu hören.

„Das… ist etwas Lebendiges!“, meinte Fye, seine Stimme klang tonlos.

„Mokona hat Angst!“, wisperte das kleine Wesen und Fye drückte es schützend an sich.

„Das musst du nicht, Mokona! Ich bin doch da! Es ist alles gut!“

Das Wesen entpuppte sich als riesiger Bison, der auf einem Platz unter dem Balkon landete und von einer jungen Frau in Empfang genommen wurde.

Katara.

„Hast du sie finden können?“, fragte sie besorgt, als Aang von dem großen Tier stieg.

Seine Miene sprach eigentlich schon Bände.

„Nein. Ich habe sie nicht finden können“, sagte er betrübt und Katara umarmte ihn fest, bevor sie sich leidenschaftlich küssten.

„Aha, aha. Noch ein verliebtes Pärchen. So stehen die beiden also zueinander. Ich hatte mich schon gewundert, weil sie sich sehr komisch verhalten haben auf dieser Feier vorhin“, sagte Fye leise zu Kurogane.

„Gehen wir schlafen“, murmelte der Ninja und ging in Richtung Zimmer.

„Und du willst wirklich auf dem Boden schlafen, nur, weil du dich weigerst, neben mir zu liegen?“, fragte der Magier kopfschüttelnd und ging neben ihm her, doch bevor er auch nur in den Raum gehen konnte, wurde ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen.

„Hey! Was soll das denn?“, fragte Fye ein wenig scherzhaft. Er sollte doch wohl hoffentlich nicht im Freien übernachten?

Du wartest da draußen, bis ich mich fertig umgezogen habe!“, meinte der Streitsüchtige und zog die Vorhänge zu.

„Na schön!“, antwortete Fye kompromissbereit und sah zu den Sternen empor.

„Sie sind wunderschön.“

„Ja“, sagte Mokona und sah dem Magier in die Augen, der ihn nun anlächelte.

„Aber Mokona, ich habe eine wichtige Frage an dich!

Gibt es in diesem Land eine Feder?“, fragte er und das kleine Wesen in seinen Handtellern konzentrierte sich angestrengt, bevor es wieder aufmerksam in die blauen Augen des Magiers schaute, welche ihn beinahe zu durchbohren schienen.

„Mokona spürt eine gewaltige Macht. Eine Macht, welche Unheil über diese Welt bringen wird!“

„Also ist eine Feder hier?“, hakte Fye nach.

„Ja… Hier gibt es eine Feder von Sakura!“, hauchte das Mokona ernst und nickte.

"Ich spüre sie ganz deutlich…"

Vermutungen und Pläne

Hallo ihr Lieben!
 

Hier kommt das neue Kapitel! Es ist bisher das LÄNGSTE, was ich jemals geschrieben habe, also seid gespannt! In Word waren es 28 Seiten und ich habe ne halbe Ewigkeit gebraucht, bis es fertig war!! ^^

Ich hoffe, es gefällt euch auch!!

Dank meiner lieben Freundin Maryhase bekommt ihr hiermit das erste Video zum kursiven Text am Anfang dieses Kapitels.
 

Hier der Link:
 

http://www.youtube.com/watch?v=YzCSRV3V098
 

Gemacht ist es von Maryhase und eingesprochen ist es von mir :-)

Ich hoffe, es gefällt euch!

Wenn ihr ein paar Kommis dalasst, würde ich mich natürlich auch sehr freuen! ^^
 

Liebe Grüße,
 

Lisa-Marie91
 


 

Kapitel 2: Vermutungen und Pläne
 

Vermutungen können Lüge sein, oder die Wahrheit.

Sie offenbaren die wahre Seele eines Menschen, wie er denkt, wie er fühlt, wie er selbst eingestellt ist.

Pläne hingegen sind eine Richtlinie, an die sich die meisten Menschen verzweifelt klammern, um nicht ins Ungewisse zu laufen.

Sie halten daran fest, um sich nicht der Unsicherheit hinzugeben, um sich selbst Vertrauen zu schenken.

Doch Pläne löschen Spontanität aus, machen abhängig.

Jemand, der sich selbst nur Pläne macht, ist ein unglücklicher Mensch. Er leidet unter seinem eigenen Regiment und vergisst, zu leben.

Irgendwann jedoch wird man begreifen, dass Pläne nicht planbar sind - sie sind ebenso unvermeidlich wie es Spontanität selbst ist.

Wer das begreift, wird wahres Glück empfinden können.
 

Shaolan träumte. Seine Lider zuckten unruhig und seine Lippen bebten.

Auf einmal hörte er eine Stimme: „Ich liebe dich!“

Er hielt inne und drehte sich um. Schwärze hüllte ihn ein. War das Sakura?

„Shaolan, ich liebe dich! Bitte, bleib bei mir! Geh nicht weg!“

Das war Sakura!

Shaolan schreckte aus dem Schlaf - er war schweißgebadet.

Sein Blick fiel sofort auf die Gestalt neben sich, doch die Prinzessin schlief tief und fest.

Der junge Mann lächelte wehmütig und legte sein Gesicht in die linke Hand.

„Ich habe geträumt. Ich bin wirklich einfältig. Als ob sie das jemals zu mir sagen würde…“, sagte er leise und merkte plötzlich, dass er eine ganz warme Hand hatte.

Er blickte zu seiner rechten hinab und stellte fest, dass er immer noch Sakuras Hand festhielt.

„Und doch will ich sie einfach nicht loslassen…“, dachte er und legte sich erneut hin.

„Vielleicht… wird sie irgendwann auch so für mich empfinden.

Irgendwann, zu einer friedlicheren Zeit“, sagte er zu sich selbst und schloss erneut die Augen.

Die Erschöpfung gewann schließlich die Oberhand über seinen Körper und er sank in einen traumlosen Schlaf.
 

Als Sakura erwachte war das Erste, was sie sah, völlige Dunkelheit.

Was war geschehen? Wo war sie? Wo war Shaolan?

Das Mädchen holte tief Luft und ihre Augen gewöhnten sich langsam an die Schwärze und einige Konturen wurden sichtbar.

Ihr fiel auf, dass ihre linke Hand ganz warm war.

Verschlafen drehte sie den Kopf nach links und musste unwillkürlich lächeln.

Da war ja Shaolan…

Wenn er da war, fürchtete sie sich nicht. Es dauerte etwas, bis sie sich an ihre nasse Landung erinnern konnte und dass sie in einer Welt aufgetaucht waren, wo man die vier Elemente bändigen konnte.

Sakura löste sich sanft aus Shaolans Griff und setzte sich vorsichtig auf.

Der Vollmond schien durch eine Balkontür und ließ die Silhouetten ihres Freundes warm aufleuchten.

Sanft strich Sakura ihm durch die braunen Haare und sie lächelte, als er leise im Schlaf aufseufzte.

„Mein Shaolan… ohne dich könnte ich mich an gar nichts mehr erinnern… Du warst immer für mich da, wenn ich dich gebraucht habe.

Ich frage mich, wie ich es dir je zurückgeben kann.“

Sie rückte näher an ihn heran und strich ihm über die Seite, welche vom Mond beschienen wurde.

Shaolan musste wahrlich erschöpft sein, denn er wachte nicht auf, er zuckte noch nicht einmal.

„Ich will… einmal in deinen Armen einschlafen. Nur ein einziges Mal“, sagte Sakura und legte sich vorsichtig zu Shaolan.

Sie hörte seinen leisen Atem und seinen stetigen Herzschlag.

Sie nahm seinen Geruch wahr und er beruhigte sie augenblicklich, was Sakura tief seufzen ließ.

Glücklich schloss sie die Augen und schlief wieder ein.
 

Ein Klopfen riss Shaolan aus dem Schlaf.

Das Erste, was ihm auffiel, war, dass sein rechter Arm eingeschlafen zu sein schien.

„Guten Morgen… o lala! Stören wir?“, fragte Fye, als er das Zimmer betreten hatte.

Shaolan registrierte plötzlich, dass etwas Warmes und Schweres auf ihm lag.

Sakura hatte sich an ihn geschmiegt und ihre Hände ruhten auf seiner Brust, ebenso wie ihr Kopf.

Jetzt wusste er, warum sein rechter Arm taub war - Sakura lag darauf!

Zuerst durchströmte ihn zuckersüßes Glück, als er ihren Körper dicht an dem seinen spüren konnte.

Das Mädchen an seiner Brust regte sich langsam.

Sie blinzelte verschlafen und richtete sich in seinen Armen ein wenig auf.

„Shaolan-kun?“

„Guten Morgen, Prinzessin Sakura! Wie ich sehe, habt Ihr bequem geschlafen?“, fragte er schmunzelnd und Fye musste an der Tür kichern.

„Oh… ich ähm… ich… das ist mir jetzt aber peinlich!“, stotterte Sakura und lief dunkelrot an.

„Shaolan und Sakura haben gekuschelt heute Nacht! Gekuschelt!“, rief Mokona erfreut und kam ins Zimmer gesprungen.

„Geht es dir besser, Sakura?“, fragte es und die Prinzessin streichelte Mokona sanft über den Kopf.

„Oh ja! Vielen Dank!“, sagte sie lächelnd.

„Ihr müsst euch fertigmachen, Aang wartet unten auf uns!“, sagte Fye und schob den grimmig schweigenden Kurogane wieder zur Tür hinaus, Mokona folgte ihnen beinahe sofort.

„Es… tut mir leid, dich in Verlegenheit gebracht zu haben…“, sagte Sakura und kletterte von Shaolan herunter, was sich jedoch nicht als allzu leicht erwies, da die weiche Matratze unter ihr nachgab.

„Ich wollte wirklich nicht… ahhhh!“

Sanfte Hände hatten ihren Sturz abgefangen, der zwar weich, aber nicht gerade elegant geworden wäre.

Sakura blickte auf und sah in Shaolans leuchtend braune Augen.

„Es ist wirklich nicht schlimm, Prinzessin“, sagte er und ließ sie vorsichtig los, als sie wieder Halt gefunden hatte.

„Aber jetzt sollten wir Fye beim Wort nehmen und uns fertig machen. Wir wollen Aang doch nicht warten lassen“, sagte Shaolan und Sakura nickte zustimmend.

„O… okay!“

„Hier, Ihr müsst unbedingt von diesem Tee kosten, Prinzessin! Ich weiß zwar nicht, wie er kalt schmeckt, aber warm war er wirklich hervorragend!“

Sakura nahm die Tasse entgegen und nippte daran.

„Mmh! Das ist lecker!“, sagte sie begeistert und trank einen weiteren Schluck.

Sie verließen beide gemeinsam das Zimmer und entdeckten unten im Teeladen ihre Reisegefährten.

Sie saßen mit Aang, Katara, Sokka, Suki und Toph zusammen an einem großen Tisch.

Fye winkte.

„Hier, setzt euch neben uns! Wir haben euch schon erwartet!“, meinte er strahlend und deutete auf die beiden freien Plätze neben ihm.

Sakuras Augen fingen an zu leuchten, als sie das Frühstück erblickte.

Toast lag auf verzierten Tellern, Rührei stapelte sich auf einem Berg und der gebratene Speck war schon ziemlich geschrumpft. Sokkas Teller hingegen war voll davon.

„Guten Morgen!“, grüßten Sakura und Shaolan die anderen und setzten sich.

„Geht es dir besser? Ich habe gehört, was passiert ist!“, fragte Aang und sah Sakura an, die seinen Blick etwas verschüchtert erwiderte.

„Ja… vielen Dank!“, antwortete sie ihm und Shaolan schenkte ihr währenddessen einen diesmal warmen Tee ein.

„Also… warum seid ihr in unsere Welt gekommen?“, fragte der Avatar und nahm sich selbst einen weiteren Toast, den er sich mit Rührei belegte. Den Speck mied er, wo er doch Vegetarier war.

„Wir reisen durch die verschiedensten Welten“, fing Shaolan an zu erzählen.

„Wir sind auf der Suche nach etwas ganz Bestimmtem.

Wir würden gerne wissen, ob es in eurer Welt Legenden von ungewöhnlichen Dingen gibt, unerklärliche Vorfälle oder Gegenstände. Wir suchen nach allem, was sich keiner erklären kann“, versuchte er ihre Situation darzustellen.

„Und was ist dieses „Bestimmte“, wonach ihr sucht?“, wollte Katara wissen.

„Es handelt sich dabei um einen für Sakura sehr wichtigen Gegenstand, den sie verloren hat“, erklärte Fye, doch Katara war immer noch nicht zufrieden:

„Und was soll das sein?“, hakte sie immer noch nach und zeigte mit ihrer Gabel auf Fye, der unter ihrem scharfen Blick abwehrend, aber dennoch lächelnd die Hände hochhob.

„Eine Feder!“, antwortete Shaolan und Katara ließ ihr Essinstrument verblüfft sinken.

„Eine Feder?“, fragte Aang, der sich als Erster fing.

„Mmh… wasch wollt‘n ihr mit ner ollen Feder?“, fragte Sokka mit vollem Mund.

„Das ist keine olle Feder, sondern für Sakura sind sie sehr wichtig.“

Shaolan blickte überrascht auf. Kurogane hatte sie soeben verteidigt?!

„Sie enthalten meine Erinnerung“, sagte Sakura und sah traurig zu Boden.

„Ich kann mich kaum mehr an etwas erinnern. Jemand hat meine Erinnerungen über alle möglichen Dimensionen verstreut“, erklärte die Prinzessin weiter.

„Sie sind sehr mächtig und können daher in den Welten viel Schaden anrichten“, fügte Shaolan hinzu, bevor er sich seinem Toast widmete.

„Eine geheimnisvolle Macht sagt ihr?“, fragte Aang und vergaß fast, zu kauen.

„Tatsächlich ist bei uns seit drei Wochen eine seltsame Kraft aufgetaucht, die unser Land in Unruhen stürzt, uns erreichten Berichte über Aufstände am Rande unserer Welt.

Feuerlord Zuko möchte diese Unruhen beseitigen und will uns damit beauftragen, ihnen auf den Grund zu gehen“, erzählte Aang, was ihm einige überraschte Blicke von Toph, Sokka und Suki einfing.

„Er will, dass wir da nachsehen?“, fragte Suki und Aang nickte lächelnd.

„Ja, das ehemalige Team Avatar. Wärt ihr also bereit, euch uns anzuschließen?“, fragte Aang und sah die vier Reisegefährten an.

„Sehr gerne. Suchen wir gemeinsam die Feder“, sagte Shaolan nickend und Mokona sprang mit einer Schinkenscheibe bewaffnet lachend über den Tisch.

„Gib das wieder her, das war meine!“, rief Kurogane wütend, doch Mokona dachte gar nicht daran, sie wieder herzugeben.

„Dann brechen wir in zwei Stunden zur Feuernation auf“, sagte Aang zufrieden.

„Und wie kommen wir dahin?“, fragte Fye interessiert.
 

Mokona war komplett in Schatten getaucht und starrte mit ängstlichem Gesichtsausdruck nach oben. Es zitterte am ganzen Körper, alles bebte an dem Wesen.

Die langen Ohren hatte es gedemütigt zurückgeklappt, seine Hände kneteten gegenseitig an sich herum.

Das große Wesen ihm gegenüber schnaufte einmal, um den Geruch dieses kleinen Fellknäuels einzuatmen, um eventuell dadurch zu identifizieren, was für eine Art von Tier ihm gegenübersaß.

Dann brüllte Appa einmal laut, wahrscheinlich, weil er keinen Erfolg bei seinem Versuch gehabt hatte.

„Mokona hat Angst!“, schrie das weiße Wesen schrill und Shaolan nahm es schützend in seinen Handteller.

„Musst du nicht, er ist Vegetarier!“, rief Sokka, als er sein Gepäck in den großen Sattel warf.

„Bist du dir da sicher?“, fragte Fye, nachdem er dem großen Bison ebenfalls etwas kritisch gegenüberstand, die Hände hatte er in die Hüften gestemmt.

„Ja. Einmal habe ich gedacht, er hätte Momo gefressen, hat er aber nicht“, erzählte Sokka und Mokona wimmerte noch mehr vor Angst.

„Was ist ein Momo?“, fragte es kleinlaut, in diesem Moment ertönte ein helles Kreischen über Shaolans linker Schulter.

Plötzlich saß ein Lemur darauf, sein Schwanz zuckte unruhig hin und her.

„Ich würde mal fast sagen, das ist Momo!“, sagte Fye scherzend und deutete auf das Tier, welches auf Shaolan saß.

„Komm her, Momo! Sei brav und erschreck unsere Gäste nicht!“

Kreischend hüpfte der Lemur zu Aang herüber und sprang an ihm vorbei in Appas Sattel, wo er sich zusammenrollte und schlief.

„Wie weit ist es bis zur Feuernation?“, fragte Kurogane, nachdem er Appa abschätzig gemustert hatte.

„Etwa eine Wochenstrecke, vielleicht länger, wegen dem hohen Gewicht. Also stellt euch auf einen langen Flug ein!“, antwortete Aang und gab seinem Bison mithilfe von Luftbändigen noch mehr Heu, was dieser sich genüsslich einverleibte.

„Eine Woche?“, brummte der Ninja missmutig, wurde von den anderen jedoch absichtlich überhört.

„Gebt mit euer Zeug“, sagte Sokka und nahm Shaolans Tasche, ebenso wie die von Fye und Kurogane.

„So, alles verstaut. Es kann losgehen!“, sagte der Bruder von Katara und schwang sich in den Sattel, bevor er Suki half, aufzusteigen.

Katara schaffte den Aufstieg beinahe mühelos und war zusammen mit Shaolan Sakura eine Hilfe, welche sich so gar nicht wohlfühlte, auf einem Tier herumzutreten.

„So, geschafft!“, sagte Katara lächelnd und ließ ihre Hand los.

Sakura setzte sich an den Rand des Sattels und schaute auf den Boden, der etwa fünf Meter unter ihr lag.

„Oh je…“, stöhnte sie lächelnd.

Shaolan war gerade neben ihr gelandet und setzte sich neben sie.

Als Letztes stiegen Fye, Kurogane und Toph auf.

„Alles bereit?“, fragte Aang und schwang sich mithilfe von Luftbändigen auf Appas gewaltigen Kopf und nahm die Zügel in die Hand.

„Also irgendwie bin ich ein wenig nervös…“, gab Sakura zu und klammerte sich krampfhaft am Sattel fest.

„Ach was!! Fliegen ist toll!“, antwortete Aang und winkte ab.

„Nun gut! Haltet euch alle fest! Es geht los! Appa - YIP- YIP!“

Der Bison grummelte tief, als er den Befehl wahrnahm und den gewaltigen Schwanz zu Boden haute, was ihm an Auftrieb gab.

Sakura schrie ungewollt leise auf, als sie sich schwungvoll in die Luft begaben.

Shaolan sah über den Sattelrand zum Boden, der sich rasch immer weiter entfernte.

Der Flugwind fuhr ihm durchs Gesicht und machte ihn wach.

„Das ist wirklich Wahnsinn! Wie kann er fliegen? Durch Magie?“, fragte Fye, er war bereits zu Aang nach vorne gekrabbelt.

„Nein, durch Luftbändigen! Die Himmelsbisons waren die ersten Luftbändiger, die es überhaupt nur gab!“, erklärte Aang.

„Hat jede Nation ein Tier, welches das Bändigen zuerst beherrschte und es dann die Menschen, welche die Begabung in sich tragen, gelehrt hat?“, fragte Shaolan und Katara nickte.

„Ja, wobei nicht jede Bändigungsart von einem Tier erlernt wurde. Die Menschen vom Wasserstamm haben den Mond wasserbändigen gesehen und ihm gleichgetan. In besonders starken Vollmondnächten verleiht er uns besonders starke Kräfte“, erklärte Katara.

„Das Erdbändigen wurde von den Dachsmaulwürfen weitergegeben“, erklärte Toph.

„Und das Feuerbändigen von den Drachen. Leider sind fast alle ausgestorben“, erzählte Aang.

„Das ist ja interessant“, sagte Fye und lächelte.

„Mokona mag kein Fliegen!“

Mokona kam auf Kurogane zugewatschelt.

„Mokona ist schlecht!“, sagte es und hopste auf Kuroganes Schoß.

„Wehe du kotzt auf mich drauf, dann werde ich dir so eine pfeffern, dass du Sterne siehst!“, brüllte Kurogane.

„Du hast einen ganzen Haufen innere Wut in dir. Kann das sein?“, fragte Aang und sah hinter sich, dem Ninja ins Gesicht.

„Was geht dich das an?“, fauchte Kurogane, wofür er von Fye einen Schlag auf die Schulter bekam.

„Sei nicht so unhöflich, Kuro-pyu! Aang ist schließlich der Avatar, der hochangesehenste Mensch in dieser Welt! Sei ein bisschen respektvoller!“, sagte er und meinte es ernst.

„Ist schon okay. Ich denke meist nicht daran, dass ich so eine hohe Stellung innehabe. Aber wenn mich meine Pflicht ruft, dann gehe ich ihr ohne Rücksicht auf meine eigenen Verluste nach“, sagte er und blickte wieder entschlossen geradeaus.

„Ist alles in Ordnung bei Euch, Prinzessin?“, erkundigte sich Shaolan besorgt und Sakura lächelte ihn an.

„Ja! Fliegen ist gar nicht so schlimm!“, meinte sie und hatte inzwischen den Sattel losgelassen.

„Gibt’s denn das? Sobald wir die Dimensionen wechseln kriegst du Flügel und fliegst selber, aber so ein bisschen Höhe und schon wird dir schlecht?“, fragte Kurogane, er hatte Mokona an den Ohren gepackt und hielt sie vor sich.

„Sagt, was ist da eigentlich passiert, als wir in eurer Welt angekommen sind? Wer ist aus dem Gefängnis geflohen? Müssen wir besorgt sein?“, fragte Fye.

Aangs Gesichtszüge wurden härter.

„Ja, allerdings“, sagte er ernst und wandte sich zu ihnen.

„Ich möchte euch keine falschen Geschichten erzählen und euch in dem Glauben lassen, dass ihr euch nicht fürchten müsst. Es herrscht wahrlich Grund zur Sorge.

Als ihr gestern angekommen seid, sind zwei wichtige Gefangene ausgebrochen.

Der ehemalige Feuerlord Ozai und seine Tochter, Prinzessin Azula.“

„Der ehemalige Feuerlord? Also der Herrscher vor Zuko?“, fragte Shaolan und Katara nickte.

„Er ist sein Vater“, antwortete sie grimmig.

„Ozai ist also Zukos Vater? Aber warum habt ihr ihn denn eingesperrt?“, fragte Fye verwundert.

„Vor hundert Jahren hat Feuerlord Zosin der Welt den Krieg erklärt, weil er die ganze Macht über dieses Land haben wollte. Er hat die Luftnomaden fast komplett ausgelöscht und-“

Plötzlich ergriff Kurogane das Wort:

„Er hat sie ausgelöscht? Wie soll das gehen? Aang ist doch ein Luftbändiger und dieser Bison, auf dem wir gerade sitzen, doch auch, oder?“

„Aang ist der letzte Luftbändiger. Zusammen mit dem guten Appa“, erklärte Suki weiter.

„Ich konnte fliehen. Ist ne lange Geschichte…“, sagte Aang und lenkte Appa weiter nach rechts, unter ihnen zogen währenddessen ganze Landschaften vorbei.

„Dann ist Zosin gestorben und Ozai hat seinen Plan weitergeführt, die Weltherrschaft an sich zu bringen. Mithilfe eines Kometen wollte er die ganze Welt in Asche legen und dadurch neu erschaffen. Aang hat das zum Glück verhindern können. Doch er hat Ozai nicht getötet, er hat ihm seine Bändigerkräfte genommen und er wurde eingesperrt.

Prinzessin Azula hingegen… wurde eingesperrt, ohne, dass man ihr ihre Fähigkeit nahm. Sie hat nicht annährend so viel Unheil über diese Welt gebracht wie ihr Vater.

Jetzt könnt ihr euch sicher vorstellen, wie schlimm es für unsere Welt ist, dass diese beiden Personen auf freiem Fuß sind“, erklärte Katara und die Reisegefährten nickten.

„Verständlich“, sagte Fye.

„Wollt ihr dann nicht, dass sie so schnell wie möglich wieder eingefangen werden?“, fragte Kurogane und Aang nickte.

„Ja, wieso?“, hakte er nach.

„Weil das Ding hier viel zu langsam ist!!“, sagte der Ninja und deutete auf den Bison unter sich.

Appa gab ein entrüstetes Brüllen von sich.

„Appa ist nun mal nicht schneller. Ich kann ihn auch nicht schneller machen“, sagte Aang und zuckte hilflos die Schultern.

„Oh, ich hätte da so eine Idee!“, sagte Fye und Mokona nickte nach seinem vielsagenden Blickkontakt mit dem Magier.

Mokona konzentrierte sich und ein rotes Licht kam aus ihrem Stirnstein.

Yuko drehte sich gerade um und strahlte:

„Hallo Mokona! Lange nichts mehr gehört! Oh, in was für einer Situation befindet ihr euch denn gerade? Ich sehe den Himmel hinter euch vorbeiziehen!“

„Wie fliegen gerade, auf einem Bison! Und mir ist ganz schlecht, ich vertrage kein Fliegen“, erzählte Mokona.

„Oh wie interessant! Dann seid ihr also in einer Welt gelandet, in der Bisons fliegen können?“

„Nicht alle. Nur dieser hier vermag es“, antwortete Shaolan und trat neben Mokona.

„Was kann ich denn für euch tun?“, fragte Yuko und sah in die Runde.

Das ehemalige Team Avatar betrachtete die Hexe der Dimensionen leicht misstrauisch.

Schließlich war es nicht alltäglich, dass ein schwebendes Gesicht in der Luft erschien, welches auch noch sprechen konnte.

„Wir brauchen etwas, damit Appa schneller fliegt! Wir benötigen sonst zu lange, um von einem Ort an den nächsten zu gelangen. Es geht um die Existenz dieser Welt, es ist also wichtig“, erklärte Shaolan und Yuko blickte sich um.

„Euch ist schon klar, dass ich eine Gegenleistung verlange?“, fragte sie, nahm ihre Wasserpfeife in den Mund und zog genüsslich daran.

„Ja“, sagte Shaolan.

„Ja, das dachte ich mir. Ihr kennt das Spielchen ja bereits. Gut. Ich hätte gerne den Bumerang dieses Jungen da“, sagte Yuko und deutete auf Sokka.

„NEIN! Der ist nicht zu verscherbeln!“, protestierte dieser lautstark und die Hexe schmollte.

„Dann diesen Stab von dem Jungen mit dem Pfeil auf der Stirn!“, sagte sie und zeigte auf Aang.

„Dieser nutzlose Stab?“, fragte Kurogane ungläubig.

„Oh er ist ganz und gar nicht nutzlos“, sagte Yuko und Aang stand auf, den besagten Gegenstand in der Hand.

„Er ist nicht nur ein Stab, Kurogane. Es ist ein Gleiter“, sagte der Avatar und trat neben Mokona.

„Ihr wollt fliegen und ich verlange als Gegenleistung ebenfalls etwas, womit man befähigt ist, zu fliegen. Denn nur mit diesem Gleiter kann ich euren Wunsch zu eurer Zufriedenheit erfüllen, mir ist da nämlich gerade so eine Idee gekommen…“

„Sie können ihn haben!“, sagte Aang entschlossen und hielt den Stab vor sich.

„Mokona?“, fragte Yuko fordernd.

„Wird gemacht!“, sagte Mokona und sperrte den Mund auf, der Stab verwandelte sich in eine leuchtend blaue Kugel und das Maskottchen verschluckte sie mit einem Bissen.

„Vielen Dank für die Spende! Ich werde alles Nötige in die Wege leiten, damit euer Wunsch erfüllt wird. Dadurch, dass die Zeit in eurer Welt einem anderen Gesetz unterliegt als bei uns, werdet ihr die Gegenleistung schon in wenigen Minuten erhalten!“, strahlte Yuko und hielt den Gleiter in den Händen.

„Watanuki?“

Von weit her erklang die Antwort:

„Ja?“

„Komm mal her, ich habe eine Aufgabe für dich!“, sagte Yuko grinsend, bevor die Verbindung abbrach.
 

„Also wirklich, ich habe ja nichts dagegen, dass ich einen Auftrag erfüllen muss, auch wenn mich der Ort und die Gestalten, zu denen ich muss nicht gerade reizen, aber warum, warum in Gottes Namen musste ich den da mitnehmen?“

Missmutig blickte Watanuki neben sich, wo Domeki ausdruckslos in die Ferne starrte.

„Hast du was gesagt?“, fragte er gelangweilt und kratzte sich am Kopf.

„Tu gefälligst nicht so blöd! Wenn Yuko es mir nicht ausdrücklich nahegelegt hätte, dann hätte ich dich doch gar nicht mitgenommen!“

„Wie lange werden wir unterwegs sein?“, fragte Domeki, er hatte den letzten Kommentar geflissentlich überhört.

„Woher soll ich das wissen? Bin ich Gott?“, fragte Watanuki zornesgerötet.

„Hast du eine Proviantbox dabei?“, wollte Domeki wissen.

„Sei nicht so unverschämt!!“, schrie Watanuki, doch sein „Freund“ hielt sich die Ohren zu.

„Und was müssen wir jetzt finden?“, fragte er, nachdem Watanuki sich wieder abgeregt hatte.

„Die Krähentengus! Wir finden sie bei Zashiki Warashi!“, erklärte das Hausmädchen von Yuko.

„Und wo finden wir die?“, fragte Domeki.

„Zashiki Warashi lebt tief in den Bergen, wo eine sehr reine Aura herrscht. Ich war schon einmal dort, mit dem Rohrfuchs.“

„Und wie seid ihr da damals hingekommen?“

„Durch eine Vase, deren Wasser vom Vollmond beschienen wurde.

Aber Yuko sagte mir, dass man so nur einmal dorthin gelangen würde. Ich frage mich, warum sie uns diesen Stab hier mitgegeben hat?!“

Watanuki besah sich ratlos das Holzstück, doch Domeki nahm es ihm aus der Hand.

„Hey! Pass gefälligst auf, sonst -“

Watanuki gingen die Worte aus, nachdem Domeki den Stab einmal zu Boden getippt hatte und die Gleitflügel aus ihm herauskamen.

„Das ist ja nicht nur ein Stock! Das ist ja ein richtiger Gleiter!“, staunte Watanuki und besah sich das Fluginstrument genauer.

„Und was sollen wir damit jetzt tun?“, fragte er ratlos und Domeki verdrehte die Augen.

„Na fliegen natürlich!“, antwortete er tonlos und befestigte seine Füße in der Halterung.

Seine Arme streckte er nach vorne und umgriff mit den Händen die vorderen Lenkarme.

„Was?!?! Und wo soll ich bitte hin, hä?!“, fragte Watanuki und Domeki drehte ihm den Rücken zu.

„Na obendrauf!“

„Das ist nicht dein Ernst!“ Watanuki bebte.

„Hast du einen besseren Vorschlag?“

In diesem Moment musste der junge Mann passen.

Nein, eine bessere Idee hatte er nun auch wieder nicht, außer selbst zu fliegen und Domeki zurückzulassen.

Doch so verlockend diese Idee auch klang, warf er sie. Wenn Yuko sagte, dass Domekis Typ gefragt war, hatte sie meist einen triftigen Grund.

Dieses Fluggerät war eindeutig nur für eine Person gebaut worden und würde eine zweite wohl nur auf seinem Rücken akzeptieren.

Watanuki brauchte einen Moment, bis er sich auf die Flugarme gelegt hatte und sich einigermaßen gut festhielt.

„Weißt du überhaupt, wo du hinmusst?“, fragte der Bebrillte und riss panisch die Augen auf, als Domeki losrannte.

„Nein, aber du hast ja auch keine Ahnung, wo wir hinmüssen. Und wenn Yuko sagt, wir brauchen den Gleiter, wird er uns hinführen!“

Plötzlich kam eine Böe auf und Watanuki schrie panisch, als sie in die Luft gehoben wurden.

Domeki brauchte einen Moment, um die Lenkung des Gleiters zu begreifen.

In diesem längeren Moment flogen sie nicht gerade ruhig. Das Gefährt schlingerte und wackelte, sodass Watanuki größte Schwierigkeiten hatte, das Gleichgewicht zu halten, da er immer von rechts nach links rutschte.

„Hör auf, dich zu bewegen!“, rief Domeki und Watanuki brüllte zurück:

„Das würde ich ja gern! Flieg du ruhiger, dann geht das auch!“

Im nächsten Moment war es ein ruhigerer Flug und Watanuki konnte sich von seinem Beinahe-Herzinfarkt erholen.

„Wenn wir jemals heil am Boden ankommen werde ich dir das heimzahlen, Domeki!“, rief Kimihiro gereizt und blickte geradeaus, wo Berge sichtbar wurden.

Unter ihnen wurde der Boden immer kleiner und kleiner, sie stiegen immer höher und höher…

„Glaubst du, die Berge werden von Geistern bewacht?“, fragte Watanuki und überlegte panisch, was er dann tun würde, doch ihm blieb nicht lange Zeit, darüber nachzudenken.

Gerade, als er schon halb auf dem Gleiter erfroren war und Domeki über eine Bergklippe flog, sah Watanuki einen Schatten.

„Hast… Hast du das gesehen, Domeki?“, fragte er ängstlich.

„Oh! Ich habe etwas entdeckt!“, kam es von unten und Watanukis Augen verengten sich panisch.

„W… Was denn?“, fragte er schlotternd, er rüstete sich mental auf die Antwort.

„Mmh… Dieser Gleiter hat einen eingebauten Süßigkeitenspender!“

Watanuki entgleisten nun alle Gesichtszüge:

„KANNST DU DENN NUR ANS ESSEN DENKEN?!“, schrie er aufgebracht und plötzlich tauchte das riesige Wesen erneut vor ihm auf und warf seinen großen Schatten über ihn.

„D… D… Domeki?“, wisperte Watanuki heiser, als sich der Geist auf ihn stürzte.

„Wir verlieren an Höhe!“, rief Domeki und versuchte, den Gleiter wieder unter Kontrolle zu bringen.

„Da sind Geister! Und zwar eine ganze Menge!“, rief Watanuki aus und versuchte, die Wesen zu vertreiben, doch erfolglos.

„Ich bräuchte deinen Pfeil, Domeki…“

„Das geht gerade schlecht, außer du willst, dass wir wirklich abstürzen…“

„Dachte ich mir schon fast, dass wir auf dieses Problem stoßen würden…“, sagte Watanuki und ein zweites riesiges Wesen tauchte auf.

Sie begannen nun, ihm an den Füßen herumzureißen, was den Gleiter noch mehr ins Schlingern brachte und Watanuki in Panik versetzte.

Die Geisterkräfte waren so stark, dass er sich mit halb erfrorenen Händen nicht mehr festhalten konnte und losließ.

Schreiend stürzte er in die Tiefe.

„Watanuki!“, schrie Domeki mit weit aufgerissenen Augen, als der Sturz des jungen Mannes plötzlich von mehreren Glühwürmchen abgefangen wurde.

„Das ist sie…“, flüsterte Kimihiro dankbar und ließ sich von den warmen Lichtern tragen.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte Zashiki Warashi panisch und kam auf ihn zugeschwebt.

Die Geister waren verschwunden.

„Zashiki…“, murmelte Watanuki lächelnd und setzte sich auf.

Domeki war inzwischen auf einer Lichtung gelandet.

„Ja, es ist alles in Ordnung! Keine Sorge! Vielen Dank für die prompte Rettung!“, sagte er und Zashiki lächelte.

„Ihr müsst keine Angst vor den Geistern haben! Sie beschützen den geheiligten Ort und vertreiben alle Eindringlinge. Sie wussten ja nicht, dass ihr in friedlicher Absicht kommt! Aber ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist!“

Zashiki setzte Watanuki sanft auf den Boden ab, in ihren Augen bildeten sich Tränen.

„Oh nein… bitte nicht!“, flehte der soeben Gerettete, doch zu spät: Schreiend kündigten die Krähentengus ihr Ankommen an.

„Du hast sie wieder zum Weinen gebracht!“, schrien die kleinen Männchen aufgebracht und Watanuki schüttelte verzweifelt den Kopf.

„Nein! Wirklich nicht! Ich kann doch nichts dafür!“

„Wir brauchen eure Hilfe“, sagte Domeki sachlich und schien die kleinen Wesen von ihren Absichten abzulenken.

Und zwar erfolgreich, wie Watanuki missmutig und glücklich zugleich feststellen musste.

„Unsere… Hilfe?“, fragte der Anführer der Krähentengus und rückte seine Sonnenbrille elegant an das vordere Ende seiner Nase.

„Meinst du das ernst, Freundchen?“, wollte er wissen und Watanuki nickte.

„Ja, wir brauchen eure Hilfe! Yuko schickt uns, damit ihr uns eine Gefälligkeit erweist!“, erklärte Watanuki und der Anführer betrachtete ihn misstrauisch.

„Wir sind skeptisch. Wir wissen zwar, dass du ein guter Mensch bist, auch wenn du sie immer zum Weinen bringst… Aber… was springt für uns dabei raus?“

„Wir zeigen euch im Gegenzug dazu eine neue Art, auf euren Skateboards zu fliegen!“, wiederholte Watanuki Yukos Vorschlag.

„Eine neue Art zu fliegen?“, fragte der kleingewachsene Mann und seine Augenbrauen verschwanden in seinem kurzen, abstehenden Haar.

„Habt ihr das gehört, Jungs? Eine neue Art zu fliegen! Werden wir… so schneller sein?“, wollte er wissen und Watanuki nickte.

„Ja! Wenn ihr diese neue Technik einsetzt seid ihr viel schneller an eurem Zielort und könnt mich viel schneller verprügeln, wenn ihr das wieder beabsichtigten solltet!“ Watanuki musste über seine eigenen Worte lachen.

„Also schön. Wir sind Geschäftspartner. Was müssen wir tun?“

Watanuki griff in seine Tasche und holte das hervor, was Yuko für ihn dort eingepackt hatte.

Kreischend riss er die Hand zurück, als er etwas Flauschiges fühlte.

„Ha! Watanuki lebt ja noch!“, rief das schwarze Mokona und sprang aus der Tasche heraus.

„DU?!“, fragte der halb zu Tode Erschrockene.

„Ja ich!“, kicherte Mokona und ließ seinen blaufarbenen Stirnstein leuchten.

Yuko erschien in den Bergen, sie hatte ein Glas Sake in der Hand.

„Ach wie beruhigend zu erfahren, dass ihr heil angekommen seid!“, meinte sie und trank einen Schluck.

„Und hiermit wirke ich meine Magie durch Mokona. Die Reise in eine andere Welt ist nur einmal möglich. Einmal hin und zurück.

Domeki bleibt hier, er muss die Barriere zu den Bergen bewachen, die durch eure Ankunft ins Ungleichgewicht geraten ist.

Die kommende Reise wird sie außerdem sehr schwächen.

Seid ihr bereit?“, fragte Yuko und Watanukis Gesichtszüge entgleisten.

„Was? Wir sollen einen Dimensionswechsel machen? Davon haben Sie gar nichts gesagt!“, rief Watanuki aus, doch Yuko lächelte nur.

„Du weißt, was zu tun ist, Watanuki“, sagte sie noch grinsend, dann erschien ein leuchtender Kreis um Watanuki und die Krähentengus, der aus vielen Runen und Zeichen bestand.

Mokona bekam Flügel und schwebte über ihnen.

„Lass dich leiten, Mokona. Finde die magische Verbindung zum weißen Mokona und folge ihr!“, befahl Yuko und das schwarze Mokona nickte.

„Habe verstanden! Halt dich fest, Watanuki, jetzt geht es rund!“, rief es fröhlich und war amüsiert über den schockierten Blick, der ihm Besagter zuwarf.

Mokona holte tief Luft und verschluckte die Personen mit einem Bissen.

„Mokona Modoki ist auch ganz aufgeregt!“, sagte es die berühmten Worte und mit einem hellen Strahlen war es verschwunden.
 

Shaolan sah auf, als sich Mokona auf einmal veränderte: Seine Augen öffneten sich und sein Stirnstein erstrahlte.

„Verbindung hergestellt!“, rief es aus, alle sahen die kleine Kreatur an, denn es gab keinerlei Verbindung, die existieren könnte… zumindest keine sichtbare.

„Was hat es denn?“, fragte Sakura besorgt und Fye kratzte sich nachdenklich am Kopf.

„Ich weiß es nicht, aber ich spüre, dass etwas Mächtiges in der Luft liegt… Vielleicht Magie?“

Auf einmal erschien eine Blase etwa zehn Meter über ihnen, welche sich ausdehnte und schließlich zerplatzte.

Was die Reisegefährten nun zu sehen bekamen, war wahrhaftig erstaunlich: Mehrere kleine Männchen mit Skateboards kamen heraus und ein junger Mann purzelte nach ihnen aus der Blase.

Die Krähentengus fingen sich selbst mit ihrer Magie und ihrem Skateboard auf, wodurch sie in der Luft schweben konnten, doch Watanuki fiel und fiel kreischend hinunter, zusammen mit dem lachenden Mokona.

„Wir fliegen, wir fliegen! Und müssen uns nicht schieben…“

„Wie kannst du jetzt nur ans Singen denken? Wir stürzen ab! AHHHHHH!“, rief Watanuki aus und Aang reagierte augenblicklich.

Er ließ Appas Zügel los, stand auf, atmete tief ein und formte ein Luftbett unter dem fallenden Mann, welches seinen Sturz abbremste.

„Watanuki!“, rief Shaolan bestürzt aus und alle starrten gebannt auf den jungen Mann mit dem schwarzen Mokona, welche sich nun in der Schwebe befanden.

Aang machte einen Schritt nach vorne und bewegte seine Arme.

Watanuki und Mokona kamen näher und wurden auf Appas Sattel befördert, wo sich der Schwarzhaarige erst einmal das Steißbein rieb und seine Augen suchten den Grund dieser unsanften Landung.

„Ich reise NIE WIEDER mit dir, Mokona! Warum ist das heute nun schon das zweite Mal, dass ich falle?“, beschwerte er sich und Aang seufzte, als Appa ein Brüllen ausstieß und etwas tiefer flog.

„Jetzt sind wir ihm eindeutig zu schwer. Halte durch, mein Junge!“, sagte er besorgt und klopfte dem Bison auf die Seite.

„Also, was ist das für eine neue Flugtechnik?“, fragte der Anführer der Krähentengus und Watanuki nahm bei dieser Frage wieder seinen Rucksack zurate.

Er zog einige Planen daraus hervor.

„Und was sollen wir damit anfangen?“, fragte der Anführer, nachdem er und seine Mannschaft die blauen Planen einem kritischen Blick unterzogen hatten.

„Ihr sollt damit die Windkraft ausnutzen! So wie Domeki und ich es mit dem Gleiter gemacht haben!

Yuko meinte, wenn ihr diese gemeinsam mit eurer Magie nutzt, werdet ihr ganz schnell fliegen können!“

„Und was sollen wir im Gegenzug dazu machen?“, fragte Quiez und Watanuki deutete auf Appa.

„Ihr sollt diesen fliegenden Bison ziehen, damit diese Reisegefährten schneller an ihr Ziel kommen! Wohin wollt ihr eigentlich?“, fragte Watanuki an Aang gewandt.

„Wir wollen in das verlorene Land, aber wir müssen vorher noch eine Zwischenstation in der Hauptstadt der Feuernation einlegen, um uns mit Feuerlord Zuko zu beraten.“

„Habt ihr gehört? Ich helfe euch, eure Skateboards umzurüsten und ihr helft diesen Menschen dafür!“

Die Krähentengus sahen misstrauisch zu Appa, der immer noch brüllte.

„Wenn ihr uns ein wenig helft, ihn zu ziehen…“, meinte Quiez und grinste auf einmal.

„Wir… euch… helfen?“, fragte Sakura ein wenig ängstlich.

„Du nicht, Schätzchen, aber deine Freunde da!“ Er deutete auf Shaolan, Fye und Kurogane.

„Ich helfe auch mit!“, ereiferte sich Aang und sprang begeistert zu ihnen in den Sattel, während Sokka die Zügel übernahm.

Diese Eigenschaft war Aang trotz des zunehmenden Alter noch abhandengekommen: Er war immer noch sehr leicht für etwas Neues zu begeistern.

„Gut, dann bauen wir die Segel zusammen!“, sagte Watanuki und breitete die Ausrüstung vor ihnen aus.

Toph, Katara, Suki, Aang, Fye, Kurogane, Shaolan und Sakura halfen Watanuki und den Krähentengus, die Segel zusammenzubauen und sie auf die Skateboards zu stecken.

„Sokka, lande Appa!“, rief Aang nach vorn und der junge Mann mit dem Bumerang nickte.

„Wird gemacht!“, rief er aus und der Bison verlor noch mehr an Höhe.

Schnaufend landete er auf einem geräumigen Felsvorsprung.

Appa stöhnte und legte sich auf den Bauch, die Beine zur Seite hin ausgestreckt.

„Er ist sehr erschöpft!“, erklärte Aang.

„Ich fürchte, sobald wir im verlorenen Land sind, müssen wir zu Fuß weiter!“, sagte er und streichelte Appas Schnauze.

Die Krähentengus waren mittlerweile damit beschäftigt, die mitgebrachten Seile an Appas Füßen und den Skateboards festzubinden.

Zwei Seile wurden noch an Appas Hörnern befestigt.

„Und wir können mit diesen Boards auch fliegen?“, fragte Fye misstrauisch und ein Krähentengu nickte.

„Ja, die Magie entwickelt sich beim Fliegen in unseren Boards. Je mehr davon an dem Bison sind, umso schneller werden wir vorankommen.“

Der Magier nickte verstehend und stellte sich auf ein Skateboard, welches weiter hinten angebracht war.

„Los, Kuro-pyon, Shaolan und Aang! Kommt in die Pötte - oder soll ich besser sagen: Kommt auf die Boards?“

Shaolan, Kurogane und der Avatar stellten sich ebenfalls auf ihre Flugmaschinen und hielten die Segel fest.

Die Krähentengus stellten sich zuletzt in Position.

Appa hatte sich wieder auf die Beine aufgerichtet, nachdem er nun einige Personen weniger im Sattel trug.

„Alles bereit?“, kam ein Ruf von ganz vorne.

„Zuerst müssen die Skateboards fliegen, dann erst der Bison!“, erklärte der Anführer der Krähentengus und Sokka, der Appa leiten würde, nickte.

„Ich zweifle nur gerade, ob Sokka auch den Weg zur Feuernation findet…“, kicherte Aang und brachte damit Fye und Shaolan zum Grinsen.

Sogar Kurogane hatte dazu einen Kommentar: „Das bezweifele ich auch…“, meinte er murmelnd.

„Hey! Das habe ich gehört!“, kam Sokkas Ruf von unten, der Watanuki und den Mädchen im Sattel jedoch nur ein Kichern entlockte.

„Die Boards auf mein Zeichen in die Höhe! Eins… zwei… drei!“

Aangs Skateboard war zuerst oben.

Irgendwie hatte Shaolan das Gefühl, dass er mit Luftbändigen nachgeholfen hatte.

Nach mehreren Versuchen waren schließlich alle oben und versuchten, das Gleichgewicht zu halten.

„So, und jetzt der Bison! Erst einmal nur schweben lassen!“

„Appa - YIP YIP!“, rief Sokka laut und der Bison erhob sich in die Luft.

Es war schon ein sonderbares Gespann. Ein Bison mit Sokka, Sakura, Toph, Suki und Watanuki als Reiter.

Und dann die fünf Krähentengus, Aang, Kurogane, Fye und Shaolan als ziehende Helfer.

Die beiden Mokonas hatten es sich mit Windbrillen auf Fye und Shaolan bequem gemacht.

„So zu fliegen ist viel toller!“, rief das weiße Mokona vergnügt und Fye musste lachen.

„Mal schauen, ob du das auch noch sagst, wenn wir erstmal ziehen!“, meinte er vergnügt.

„Und wir fangen an zu ziehen! Jetzt!“

Shaolan lenkte die Luft in sein Segel und ließ sich von ihr tragen.

Als das Seil gespannt war, merkte er einen Ruck, da Appa noch auf der Stelle schwebte.

„Sehr gut! Jetzt kann der Bison langsam losfliegen! Wir müssen das Tempo erst dann steigern, wenn wir alle im Einklang sind!“

Sokka schnalzte und Appa schlug mit dem gewaltigen Schwanz aus, was ihn allmählich vorwärts brachte.

Wie gut, dass Sokka ihn schon so oft geflogen war, denn er musste sorgfältig gelenkt werden, was die Richtung, aber vor allem das Tempo anbetraf.

„Noch etwas langsamer der Bison! Er ist schon zu schnell! Wir müssen alle gleichzeitig beschleunigen! Die Seile dürfen nicht mehr locker runterhängen!“

Appa wurde etwas langsamer und Shaolan legte sich ins Zeug, beziehungsweise in den Wind.

Sie wurden schneller, die Landschaft zog an ihnen vorbei.

„So ist gut! Jetzt Tempo beschleunigen!“

Appa legte einen Zahn zu und Shaolan spürte, wie auch er schneller fliegen konnte.

Er merkte schon gar nicht mehr, dass er eigentlich einen tonnenschweren Bison hinter sich herzog.

„Und noch schneller!“, kam der Befehl von vorne und Appa legte wieder an Geschwindigkeit zu.

„Schneller kann er nicht mehr!“, kam Aangs Ruf von vorne und der Krähentenguanführer hatte ihn verstanden.

„Wir hingegen schon! Und jetzt auf, Jungs! Legt euch in den Wind! Zieht!“, befahl er und alle ziehenden Parteien gaben sich alle Mühe. Die Kraft, die sie aufbrachten war gewaltig.

Sakura und Watanuki schauten ebenso erstaunt wie Katara und Suki über die Sattelkante.

Die Berge und Felder unter ihnen zogen rasend schnell vorbei, sodass sie kaum noch etwas erkennen konnten.

„Lenke Appa mehr nach Westen!“, schrie Aang von vorne und Sokka gehorchte.

„Die linke Seite muss dazu mehr ziehen! Die rechte lässt sich nur mittragen!“, befahl der Krähentengu und Shaolan legte sich ins Zeug, da er sich links befand.

Er wollte auf keinen Fall, dass sich mit einem Schlag das Seil durchhängte und er womöglich noch von diesem Skateboard fiel.

„Soso, du bist also Shaolan!“, meinte das schwarze Mokona auf seiner Schulter.

„Ja!“, antwortete er ihm lächelnd.

„Du machst das ganz toll, Shaolan! Watanuki hätte das nicht hingekriegt, du hättest mal seinen Absturz in den heiligen Bergen sehen sollen, wo wir die Krähentengus gesucht haben…“

„Hör auf solche Horrorgeschichten zu erzählen, Mokona! Der Wind weht in meine Richtung! Ich höre dich ganz genau!“, schrie Watanuki gegen den Wind an und das schwarze Mokona gluckste.

„Ups!“, meinte es amüsiert und schwieg daraufhin.

Die Welt zog so schnell an Sakura vorbei, dass sie es vorzog, nicht nach unten zu sehen.

Katara erzählte ihr einige Geschichten vom Wasserstamm, um sie abzulenken, da die Anweisungen der Krähentengus sie erstens nicht betrafen und mit der Zeit dann doch lästig wurden.

Die Zeit verging im wahrsten Sinne des Wortes wie im Flug.

Sie waren jetzt schon zwei Stunden geflogen.

„Wir sind schon über dem Meer, dass die Feuernation vom Erdkönigreich trennt! Bald haben wir unser Ziel erreicht!“, rief Aang und alle sahen sich überrascht an.

Es war wirklich erstaunlich, wie schnell sie doch mithilfe der Krähentengus vorangekommen waren.

„Jetzt sind mir die Finger festgefroren vom Zugwind!“, beschwerte sich das weiße Mokona und Kurogane brüllte zurück: „Erst ist dir schlecht, jetzt maulst du rum, weil dir die komischen Mehlklöße abgefroren sind… Du bist wirklich zu nichts zu gebrauchen!“

Fye hingegen konnte nur lachen, während Mokona sich darüber beschwerte, wie gemein doch der Ninja immer zu ihr war.

Eine weitere Stunde später kam ein Engpass in Sicht, nachdem sie zahlreiche kleine Inseln überquert hatten.

„Da sind die Tore von Azulon! Langsamer an alle Skateboardflieger! Wir sind gleich da!“

Appa brüllte erfreut, als er in weiter Ferne den Palast von Feuerlord Zuko erkennen konnte.

Watanuki und Sakura beugten sich bei diesem Ruf ebenso neugierig über Appas Sattel wie Katara, Suki, Toph und Momo.

„Und wir haben hingefunden!“, stellte Sokka mit einem Seitenblick auf Aang fest.

„Ähm… Sokka… Vorsicht!“, schrie der Luftbändiger und deutete nach vorn.

Appa flog geradewegs auf eine der beiden großen Statuen zu, welche mitunter eines der Tore von Azulon zierten.

„AHHHHH!“, schrie Sokka und riss am rechten Zügel.

Alle Personen, welche sich im Sattel befanden, schrien ebenfalls auf, als der Bison mit einem panischen Brüllen in die gewünschte Richtung auswich und seine Reiter ans andere Ende des Sattels warf.

„Tschuldigung!“, rief Sokka nach hinten und die Reisenden rappelten sich im Sattel auf.

„Sokka! Kannst du nicht einmal aufpassen?“, fragte Katara erzürnt, während sie Toph auf die Beine half.

Watanuki hatte diese Aufgabe für Sakura übernommen.

„Vollidiot!“, schallte der Ruf von Kurogane nach vorne.

„Und beinahe hätten wir es nicht erreicht!“, flüsterte Shaolan und das schwarze Mokona auf seiner Schulter kicherte.

„Aber auch nur fast!“, meinte es und nahm die Brille ab, als Appa auf dem riesigen Palastplatz zur Landung ansetzte.

„An alle: Langsamer ziehen!“, rief Quiez von vorne und Fye ließ geschickt sein Windsegel in die andere Richtung gleiten, wodurch er sich weniger Wind zum Segeln nahm und dadurch weniger zog.

„Den Bison nur auf der Stelle schweben lassen!“, befahl der Krähentengu und Sokka bremste Appa ab, sodass er zirka zehn Meter über dem Boden zum Schweben kam.

„Aufhören zu ziehen! Und langsam runter mit den Skateboards!“

Aang landete geschickt. Sie waren zwar noch mit Appa verbunden, doch die Seile hingen durch und sein Flugbison konnte nun unabhängig von ihnen zur Landung ansetzen.

Sokka landete Appa erst, nachdem alle von ihren fliegenden Skateboards gestiegen waren und sie von den Seilen befreit hatten.

Der Bison hätte bei der Landung wahrscheinlich unbeabsichtigt sämtliche Boards zertrümmert, da durch sein Luftbändigen beim Landen die Umgebung doch etwas Wind abbekam.

„Willkommen, Aang!“, rief eine bekannte Stimme und der Avatar drehte sich um.

Der ehemalige Erdkönig trat näher an ihn heran, während die Reiter von Appa nacheinander abstiegen.

„Hallo! Ich grüße den königlichen Berater der Feuernation!“, sagte Aang, machte eine Hand zur Faust und legte sie in seine andere, welche er gerade hielt und neigte den Kopf.

Der Gruß hatte sich nicht geändert.

Bosco war mit dem Erdkönig nach dem furchtbaren Krieg wieder aufgetaucht und der schlanke Mann mit der Brille schien sich in den Kopf gesetzt zu haben, Zuko ein perfekter Berater zu werden.

Watanuki war um Appa herumgetreten und tätschelte seine große Schnauze.

„Du bist wirklich ein seltenes Wesen! Ein fliegender Bison! So etwas habe ich noch nie gesehen!“, meinte er kopfschüttelnd und Appa brüllte ihn zustimmend an.

„Na du bist ja ein Lieber!“, meinte der Schwarzhaarige und auf seiner Schulter wurde es plötzlich schwer, als sich ein kreischender Momo darauf niederließ.

„Ja, du natürlich auch!“ Watanuki kraulte den Lemur hinter dem Ohr und Katara trat auf ihn zu.

„Sie scheinen dich ja beide zu mögen“, sagte sie und lächelte.

„Ich heiße Katara“, fügte sie noch hinzu und beobachtete ihn aus ihren opalblauen Augen.

„Oh, verzeih! Ich heiße Kimihiro Watanuki!“, stellte sich der schlanke Mann vor und das schwarze Mokona hüpfte ihm entgegen.

„Und er ist immer unverschämt!“, sagte es und Watanuki gab ihm einen Klaps.

„Hey! Das stimmt doch gar nicht! Wer versorgt dich denn immer mit Sake, he?“, fragte er und das Mokona musste lauthals lachen, als es von Yukos Hausmädchen durchgekitzelt wurde.

„Sake?“, murmelte Katara fragend und ging zu ihren Mitreisenden, als sie plötzlich von einer sehr vertrauten Stimme begrüßt wurden.

„Hallo alle zusammen!“, sagte Feuerlord Zuko erfreut und alle verneigten sich leicht vor ihm.

„Ich habe euch erst in etwa eineinhalb Wochen erwartet, aber es ist sehr gut, dass ihr so schnell da seid! Die Situation spitzt sich dramatisch zu! Doch kommt erst einmal an, euer Gepäck wird selbstverständlich auf eure Zimmer getragen!

Ist es in Ordnung, wenn wir uns in einer halben Stunde im Konferenzraum treffen? Dann könnt ihr euch noch ein wenig häuslich einrichten!

Appa bekommt natürlich seinen Stammplatz!“, meinte er lächelnd und streichelte dem Bison über den Kopf, welcher ihn begrüßend abschleckte. Er hatte Zuko schon immer gemocht.

Der Feuerlord hatte gleich nach seinem Amtsantritt einen Stall für Appa erbauen lassen, mit eingebauter Tränke, einer großen Heuraufe und sogar einer Dusche. Selbstverständlich hatte das Gehege eine Klappe im Dach, damit Appa herausfliegen konnte, wenn das denn er wollte. Durch Luftbändigen konnte er das Dach schließen, was er meist in der Nacht tat.

Aang half den Krähentengus Appa von den restlichen Seilen zu befreien, während Sokka und Kurogane das Gepäck abluden. Ausnahmsweise stritten sie einmal nicht miteinander.

„Ihr habt ja massig an Reisegefährten zugelegt!“, sagte Zuko und Aang musste grinsen.

„Mehr oder weniger unfreiwillig, aber dank dieser tollen Tengus hier haben wir Appa zum schnellsten Transportmittel der vier Nationen gemacht! Und der da hinten hat sie mitgebracht!“ Aang deutete auf Watanuki, der schüchtern zurückwinkte.

Nachdem Appa seinen Sattel los war und dafür um etwas Heu und Wasser reicher und somit versorgt war, richteten sich die Reisenden im Palast ein.

Jeder von ihnen hatte ein eigenes Zimmer bekommen, nur die Krähentengus zogen es vor, in der freien Natur zu bleiben und schlugen vor, ein wenig auf Appa aufzupassen.

„Sie müssen etwas bewachen“, erklärte ihnen Watanuki die Situation.

„Normalerweise leben sie tief in den Bergen an einem geheiligten Ort, von dem keiner weiß, wo er liegt. Sie kennen kein Zimmer oder so etwas, in dem sie schlafen können.“

Auch für Watanuki war die Situation ungewohnt: In Japan kannte er nur Matratzen, die man auf den Boden auslegte und dann auf ihnen schlief. Hier jedoch waren die Betten etwa sechzig Zentimeter vom Boden entfernt und hatten ein Gestell. Sehr sonderbare Sitten.

Nachdenklich sah er zum Fenster hinaus und besah sich die prächtige Hauptstadt der Feuernation, welche sich unter ihm erstreckte.

Er hatte schließlich kein Gepäck außer dem Rucksack bei sich gehabt und hatte die Zeit genutzt, genauestens die Welt aus seinem Fenster aus zu betrachten.

„Mmh, soweit ich mitbekommen habe, befinde ich mich in einem Land, in dem die vier Elemente gebändigt werden können“, murmelte Watanuki vor sich hin.

„Ich habe noch nie einen Dimensionswechsel gemacht - aber es ist irgendwie spannend, sich in einer ganz anderen Welt zu befinden!“

Klar hatte er schon die Orte gewechselt, wenn er in die Geisterwelt übergetreten war, sogar öfter, als ihm lieb gewesen wäre - aber das hier war etwas anderes.

„Watanuki! Steh hier nicht rum! Die Konferenz beginnt gleich! Wir müssen noch den Raum suchen!“, sagte das schwarze Mokona und Watanuki drehte sich zu ihm um.

„Hat Yuko dir gesagt, wie lange wir hier bleiben werden?“, fragte er das schwarze Geschöpf und wurde aus den zugekniffenen Knopfaugen angesehen.

„Mmh… sie hat gesagt, dass wir solange bleiben, bis unser Auftrag erfüllt ist!“, meinte es und Watanuki seufzte.

„Ich verstehe… Gehen wir, komm!“

Mokona sprang auf seine Schulter und er verließ das in Rot gehaltene Zimmer.
 

„Ich freue mich, dass ihr alle so zahlreich erschienen seid!“, sagte Feuerlord Zuko, alle Reisenden hatten sich um eine riesige Karte versammelt, welche jedoch etwas anders aussah, als man sie eigentlich kannte. Die vier Nationen waren darauf abgebildet, jedoch war ein weiteres Land angefügt worden.

„Ich war so frei und habe den Teil vervollständigen lassen, den meine werten Vorfahren unterschlagen haben“, sagte Zuko und die Bewohner dieser Welt besahen sich die Karte genauer.

„Sag Zuko, was ist das für ein Land, was da noch drangehängt wurde? Warum ist es auf einmal da? Da war doch vorher noch das Meer?“, fragte Suki und deutete auf den großen Teil westlich von Ba Sing Se.

„Es ist das verlorene Land“, antwortete ihr Aang, er stand neben Sokka. Er trug genau dieselbe Kleidung wie damals bei der Krönung des jetzigen Feuerlords.

Die hölzerne Kette mit den Luftbändigerzeichen bewegte sich langsam, als er über den glattpolierten Parkettboden neben Zuko trat.

„Das verlorene Land?“, hakte Sokka verständnislos nach.

„Es ist ein Land, in dem es keine Bändiger gibt“, erklärte Zuko.

„Quasi eine Anti-Bändiger Fraktion?“, fragte Toph und der Feuerlord nickte.

Er wusste allerdings, dass ihn die junge Erdbändigerin nicht sehen konnte, weswegen er mit einer Antwort nachsetzte.

„Ja. Ich habe in alten Schriftrollen gelesen, dass sie sich gegen die Bändiger verschworen haben sollen, da sie neidisch auf sie sind. Allerdings waren diese Dokumente mehrere hundert Jahre alt. Ich weiß nicht, in was für einem Zustand sich dieses Land heute befindet und ob sie die Bändiger immer noch so hassen“, gab er zu.

„Und du vermutest, dass deine Vorfahren das Land absichtlich nicht in die Weltkarte eingezeichnet haben?“, fragte Katara.

„Ich glaube es. Das verlorene Land war es wohl nicht würdig, zu unserer Welt zu gehören. Ihr kennt doch meine Vorfahren…“, meinte er seufzend und das ehemalige Team Avatar nickte stöhnend.

Oh ja. Zukos Vorfahren hatten wahrlich keine reine Weste.

„Und die Unruhen finden an der Grenze zum Erdkönigreich statt?“, wollte der Avatar wissen und Zuko nickte.

„Ja, Aang. Wir müssen schnellstens zusehen, dass wir herausfinden, was da an der Front los ist. Das Problem ist, dass wir nicht für einen Krieg gerüstet sind. Ich lasse die Welt nicht überwachen, wozu auch? Alle lebten friedlich bisher. Bis ich meine Streitkräfte an die Grenze entsendet habe, wird es in den anliegenden Dörfer wahrscheinlich keine Menschen mehr geben“, sagte er geknickt.

„Ich setze meine Hoffnung eigentlich ist das ehemalige Team Avatar. Wärt ihr so gut und könntet ihr bitte nachsehen, was es mit diesen Kämpfen auf sich hat?“

„Verlorenes Land… Das sagt mir etwas… Ich glaube, Ty Lee hat mal erzählt, dass sie im verlorenen Land war und dort diese besondere Fähigkeit erlernt hat, das Chi zu blockieren! Ich habe es damals nicht als neues „Land“ gesehen, sondern als einen Ort, der so bezeichnet wurde. Ich habe mir nichts dabei gedacht, wenn ich es mir recht überlege. Sie hat es auch nicht gerade publik gemacht…“, fiel es Suki auf einmal ein.

„Was?“, fragte Zuko erstaunt und ging augenblicklich aus dem Konferenzraum. Er hatte absichtlich keinerlei Wachen oder Berater bei der Versammlung zugelassen, da hier schließlich streng geheime Dinge besprochen wurden.

„Holt mir sofort Ty Lee!“, befahl er einer Wache, die vor der Tür stand.

Man hörte noch das Klappern einer Rüstung, dann war Stille.

„Allerdings sind es nicht nur die Unruhen, weswegen ich euch an diesen Ort schicke.

Ich habe es Aang vor wenigen Tagen erzählt. Ich habe in den alten Schriften der Drachenknochenkatakomben außerdem einen Hinweis darüber erhalten, dass es möglich sein könnte, dass einige Luftbändiger fliehen konnten, als Feuerlord Zosin sie angegriffen hat.

Es gab die Vermutung, dass sie in das verlorene Land geflohen sind.“

„Wartet mal…“, warf Fye ein.

„Ich dachte, du seist der letzte Luftbändiger, Aang?“, hakte er nach und der Avatar nickte.

„Ja. Ich bin der Letzte. Zumindest dachte ich das noch vor ein paar Tagen.“

„Also wäre es möglich, dass du im verlorenen Land noch Überlebende deines Volkes finden könntest…“, murmelte Shaolan und Aang nickte sanft.

„Und Himmelsbisons. Appa ist ebenfalls der letzte. Auf unserer Reise über die Welt, als ich die restlichen drei Elemente erlernte, haben wir zumindest keinen gesehen, daher vermute ich es.“

„Das wäre wunderbar, wenn du die Menschen deines Volkes wiederfinden würdest!“, sagte Sakura und lächelte warm.

„Ich sollte zumindest jedem Hinweis nachgehen, ja“, bestätigte Aang und erwiderte ihr Lächeln.

„Und dann… gibt es da noch einen dritten Grund…“, fing Zuko an.

„Ich habe meinen Vater gefragt, wo meine Mutter ist“, sagte er und sein Blick wurde hart.

„Er hat mir erzählt, dass er sie verstoßen hat. Damals habe ich das erste Mal vom verlorenen Land gehört. Ich konnte vor zwei Jahren jedoch noch nichts damit anfangen…

Bis ich mich, wie es die Pflicht eines jeden Feuerlords ist, durch die alten Schriften gelesen habe. Und ich habe das hier gefunden.“

Zuko trat vor und breitete auf dem großen Tisch, wo sich die Weltkarte befand, eine weitere, kleinere Karte aus.

Alle rückten dichter aneinander und schauten auf das Stück Pergament.

„Ist das…“, fing Watanuki an.

„…eine Karte des verlorenen Landes?“, vollendete das schwarze Mokona seinen Satz.

„Ja. Ihr seht, dass es zum größten Teil aus Wüste oder Steppe besteht. Die Hauptstadt scheint sich wohl im Norden zu befinden, hier.“

Zuko deutete auf einen Fleck, der besonders groß darauf verzeichnet war.

„Ich weiß nicht, wie sie heißt, es gibt keinen Hinweis darauf. Dann scheint es noch mehrere kleine Vorstädte zu geben, hier und hier“

Der Feuerlord zeigte auf die besagten Stellen.

„Und ganz markant ist das hier.“

Ein langer Strich zog sich quer durch das Land.

„Es scheint ein großer Spalt zu sein. Hier im Osten fangen dann die Berge an.“

Er deutete auf eine Gebirgskette.

„Das Land ist sehr mysteriös aufgebaut. Ich habe keine Ahnung, wie dieser Riss entstanden sein könnte.“

„Darf ich eine Zwischenfrage stellen?“, fragte Fye und Zuko nickte, was ihn dazu ermuntern sollte, weiterzusprechen.

„Wenn Euer Vater und Eure Schwester aus dem Gefängnis ausgebrochen sind, wäre es dann nicht sehr wahrscheinlich, dass sie sich ebenfalls im verlorenen Land befinden?

Ich meine wenn sie so berühmt für ihre bösen Taten waren, wäre es doch überaus unklug, sich weiter in der Welt der vier Nationen aufzuhalten, oder? Jeder würde sie erkennen und es melden, wenn er sie gesehen hätte!“, kombinierte Fye und Zuko nickte.

„Ja, diesen Verdacht hege ich ebenfalls. Das wäre sogar sehr wahrscheinlich.

Aber so wie ich meine wehrte Schwester kenne, bleibt sie nicht lange dort, um sich zu verstecken, sie brütet einen Plan aus und dann wird sie zurückkommen…“

Die Miene des jungen Mannes verdüsterte sich.

„… Und mich zum Kampf herausfordern“, fügte der Feuerlord noch an und Aang nickte.

„Ja, das glaube ich auch. Azula ist nicht von dem Schlag, dass sie sich zurückziehen würde, nur um ihres Vaters willen. Sie wird zurückkommen. Ganz bestimmt.“

„Es nützt gar nichts, Vermutungen aufzustellen“, sagte Toph mit verschränkten Armen.

„Wir müssen uns der Situation stellen, sobald sie da ist. Wie auch immer sie kommen wird!“, sagte sie ihre Meinung und Aang lächelte ein wenig gequält.

„Auch ich fürchte, dass uns nichts anderes übrig bleiben wird“, meinte er und Katara legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Gemeinsam packen wir das!“, sagte sie zuversichtlich.

„So wie immer!“, meinte Toph und rammte ihre kleine Faust in die Luft.

„Das Team Avatar geht wieder gemeinsam auf Mission!“, freute sich Sokka.

„Nicht das ganze…“, sagte Zuko und lächelte ein wenig gequält.

„Ich kann euch leider nicht begleiten, zumindest nicht sofort“, gestand er.

„Aber warum denn nicht?“, fragte Toph offenkundig traurig.

„Ihr vergesst, dass unsere Stellungen sich seit damals erheblich verändert haben. Ich bin der jetzige Feuerlord… Ich kann nicht einfach so auf Reisen gehen… Wer herrscht dann über das Land?“, stellte er die Frage in den Raum.

„Dumme Sache…“, stimmte Fye mit einem Lächeln zu.

„Außerdem unklug.“ Alle drehten sich zu dem Ninja um, der sich mit verschränkten Armen und geschlossenen Augen gerade aus den Schatten einer Ecke löste.

Es waren seine ersten Worte, die er in der Versammlung sprach.

„Wenn das Land in solchen Unruhen ist, wäre es nicht clever, auch noch den Thron unbesetzt zu lassen, um mit ein paar Bändigern auf Reisen zu gehen“, sagte er und öffnete die Augen.

Zuko sah ihn aufmerksam an und lächelte.

„Ich würde sagen, du hast es auf den Punkt getroffen. Ich muss warten, bis sich die Unruhen gelegt haben, dann kann ich vielleicht nachkommen.

Ich weiß noch nicht, was ich mache. Natürlich würde ich liebend gerne selbst auf die Suche nach meiner Mutter gehen. Doch ich weiß, dass meine Hoffnung vielleicht vergebens ist und dass ich mich als Feuerlord diesem Land, dieser Welt verpflichtet habe. Und dieser Verpflichtung gehe ich nach.

Aang, wenn deine Fähigkeiten als Avatar erneut gefragt werden würden, würdest du dann zögern, deiner Bestimmung nachzukommen?“

Aang sah ihn mit geneigtem Kopf heraus an, was zur Folge hatte, dass er seine Augen nach oben richten musste. Dies schien sie größer wirken zu lassen und er sah fast so aus wie damals, als er noch ein junger, naiver Luftbändiger von zwölf Jahren gewesen war, wie Katara auffiel.

Doch dann hob er den Kopf und seine Miene wurde hart.

„Oh nein. Ich laufe nie wieder vor meiner Bestimmung davon“, sagte er entschlossen und seine Kieferknochen verhärteten sich.

Als er das letzte Mal davongelaufen war, hatte dies fast den Untergang der Welt bedeutet.

Doch das würde nicht mehr passieren.

Nicht noch einmal.

Es klopfte leise an die Tür.

„Mein Herr?“, fragte der weggeschickte Soldat höflich, nachdem er sich vor dem Feuerlord verneigt hatte.

„Tritt ein!“, befahl Zuko und er gehorchte.

Shaolan bewunderte die Stärke der Leute in dieser Welt.

Die Flügeltür zum Konferenzsaal war riesig, vielleicht sechs Mal größer als er selbst, und dieser Soldat schaffte es ohne weitere Anstrengung, sie aufzuschieben.

„Es tut mir leid, Ihren Befehl nicht ausführen zu können, aber Ty Lee ist nicht da.

Ich konnte in Erfahrung bringen, dass sie mit den restlichen Kyoshi Kriegerinnen bereits gestern verreist ist“, sagte er geknickt und sah zu Zuko auf, der gar nicht begeistert wirkte.

„Und was war der Grund der Abreise? Warum hat man mich über ihren Aufbruch nicht informiert?“, erkundigte er sich.

„Das konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen, Herr“, sagte der Soldat und Zuko nickte ihm dankend zu.

„Du darfst gehen“, sagte er und der Feuerbändiger verschwand nach einer kleinen Verbeugung aus dem Saal.

„Das stellt ein Problem dar“, sagte Zuko nachdenklich und kratzte sich am Kinn.

„Ty Lees Wissen hätte uns garantiert weitergeholfen. Das passt mir gar nicht, dass sie aus scheinbar unersichtlichen Grund abgereist ist.“

„Ich werde mich darum kümmern“, sagte Suki und trat vor.

„Aber Suki!“, protestierte Sokka.

„Du wirst uns nicht begleiten?“, fragte Aang und die ehemalige Kyoshi Kriegerin schüttelte den Kopf.

„Ich werde in Erfahrung bringen, was es mit Ty Lees Geheimnis auf sich hat, und vor allem, warum meine Kriegerinnen abgereist sind. Immerhin bin ich immer noch ihre Chefin!“, sagte Suki und lächelte.

Zuko legte ihr eine Hand auf die Schulter.

„Damit würdest du mir wirklich sehr helfen!“, sagte er und die Kriegerin winkte ab.

„Kein Problem! Ich werde mich auf die Suche nach ihnen begeben und dir dann umgehend die Informationen weiterleiten, welche ich bekommen werde!“, sagte sie und ging zu Sokka.

„Ich warte dann hier auf euch, bis ihr wieder zurück seid. Dieses Abenteuer muss wohl ohne mich stattfinden!“, meinte sie augenzwinkernd und Sokka umarmte sie.

„Und warum seid ihr jetzt genau hier? Aang erwähnte mir gegenüber vorhin nur kurz etwas von einer Feder…“, wollte Zuko von den fünf Fremdlingen wissen.

„Wir reisen durch die verschiedensten Welten, um nach den Federn der Prinzessin zu suchen“, begann Shaolan.

„In ihnen befindet sich eine mysteriöse Macht, die der Person, welcher sich ihr Besitzer nennen darf, mächtige Kraft verleiht. Wir vermuten, dass sie sich vielleicht im verlorenen Land befinden könnte und wollen an der Reise teilnehmen, wenn Ihr es erlaubt, Euer Hoheit“, sagte der junge Mann und Zuko musterte ihn eingehend.

„Du bist sehr entschlossen, oder?“, fragte er ihn und Shaolan sah zu ihm auf.

„Ja, ich werde niemals aufgeben, die Federn der Prinzessin zu suchen!“

Zuko musste schmunzeln.

„Diese Entschlossenheit kenne ich von mir… Früher war ich auch sehr versessen darauf, mein Ziel zu erreichen. Dieses Mädchen scheint dir wahrlich viel zu bedeuten“, sagte Zuko und blickte zu Sakura herüber, welche etwas rot anlief.

Shaolan jedoch nickte, ohne rot zu werden.

„Sie bedeutet alles für mich“, sagte er und Zuko war fasziniert von seinem entschlossenen Blick.

Er konnte viel in seinen Augen lesen.

Der Feuerlord hatte in den letzten Jahren eine hervorragende Menschenkenntnis gewonnen.

Und er konnte aus seinen Augen lesen, dass er um alles in der Welt diese Federn suchen wollte.

Er konnte auch Sehnsucht in ihnen entdecken. Und das Verlangen, sich zu beweisen.

„Seid ihr euch denn sicher, dass sich eine Feder eurer Prinzessin in dieser Welt befindet?“, wollte der Herrscher wissen.

„Ganz sicher. Mokona spürt die Feder… Aber sie ist weit weg! Wäre also wahrscheinlich, dass sie sich im verlorenen Land befindet!“, sagte das weiße Mokona und hopste auf den Teil der Steinkarte, in welcher das verlorene Land eingearbeitet worden war.

Shaolan nahm Mokona wieder auf seinen Arm.

„In Ordnung, einverstanden“, hörte Zuko sich sagen und Shaolan lächelte.

„Vielen Dank. Wann sollen wir dann aufbrechen?“, wollte er noch wissen und der Feuerlord wandte sich an die anderen.

„Ich würde sagen, gleich morgen früh!“, schlug er vor und Aang nickte.

„Das geht in Ordnung“, antwortete er.

Jetzt waren die Krähentengus an der Reihe.

„Also Jungs, wir befinden uns hier“, Quiez deutete auf den großen Palast der Feuernation, welcher auf der Karte verzeichnet war.

„Dann wäre die kürzeste Flugroute diese hier…“ Der Tengu zeigte mit dem Finger über die Karte und fuhr eine gerade Linie an die Grenze des verlorenen Landes.

„Die Krähentengus sind sehr gute Kartenleser“, erklärte Watanuki gerade flüsternd, um die kleinen Wesen nicht bei der Arbeit zu stören.

„Dann fliegen wir am besten so, weil der Wind aus der Richtung kommt…“, meinte ein anderer Krähentengu und die Diskussion schien noch länger anzudauern.

„Also hat unsere Mission vier Ziele!“, sagte Sokka und trat nach vorne, damit ihm jeder zuhörte.

„Erstens, das Prüfen der Lage an der Grenze.

Zweitens, die Suche nach Zukos Mutter.

Drittens, die Suche nach den restlichen Luftbändigern und ihren flauschig weichen Himmelsbisonfreunden.

Und viertens und letztens… Die Suche nach der Feder!“, fasste er kurz und knapp zusammen.

„Ganz genau“, bestätigte Zuko und nickte.

„Und? Seid ihr euch über die Flugroute jetzt einig?“, fragte Watanuki und war näher an die Tengus herangetreten.

„Ja. An alle Skateboardflieger, antreten zur Teambesprechung!“, forderte Quiez auf, doch dann versammelten sich doch alle um sich herum, die Neugierde trieb sie näher an die Karte.

„Also wir starten hier, fliegen sofort über das Meer und dann nur noch über Land. Wir biegen hier gleich nach Norden ab, um uns vom Wind tragen zu lassen. Da ist es geschickter, eine Schleife zu fliegen, da sie uns mehr bringt, als wenn wir in einer geraden Linie fliegen“, stellte Quiez zusammen.

„Hier oben dann treffen wir auf die Grenze des verlorenen Landes und unser Auftrag ist erledigt!“, sagte er zufrieden und schaute von der Karte auf, auf der er gerade stand.

Er wäre zu klein gewesen, den Weg vom Rand der Karte aus zu erklären, weshalb er sich auf die steinerne Karte gestellt hatte.

Er rückte seine Sonnenbrille etwas zurecht und sah in die Runde, wo er verständliches Kopfnicken vernahm.

„Also gut! Dann brechen wir morgen früh auf!“, sagte der Anführer der Krähentengus und er und seine Männer verließen den Raum.

„Ihr solltet jetzt auch schlafen gehen, es ist spät geworden. Ihr müsst morgen alle bei Kräften sein“, sagte Zuko und dimmte das Licht der Fackeln mit nur einem einzigen Wink herunter.

Einzig Aang und Katara blieben noch da, während sich alle anderen verabschiedeten und den Saal verließen.
 

Fye war absichtlich noch ein wenig im Palast spazieren gewesen, es wirbelten alle möglichen Gedanken in seinem Kopf herum.

Eine Welt, in der man die vier Elemente bändigen konnte…

Wasser, Erde, Feuer, Luft.

So etwas hatte er noch nie gehört und doch faszinierte es ihn.

Es war eine Art von Magie, die ihm völlig fremd war.

Er hatte Katara einmal Wasserbändigen sehen, kurz nachdem sie in dieser Welt angekommen waren.

Es sah so majestätisch aus und doch zugleich ruhig, das beeindruckte ihn.

Fye betrat sein dunkles Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

Ein Geräusch drang an sein Ohr, sodass er die Tür wieder für einen kurzen Moment einen Spalt weit öffnete.

Draußen standen Suki und Sokka, welche sich wohl gerade voneinander verabschieden wollten.

„Ich muss jetzt schon los“, sagte Suki und Sokka starrte sie nur enttäuscht an.

„Also bist du morgen gar nicht dabei, wenn wir abreisen?“, fragte er.

„Nein. Ich werde sofort mit der Suche nach den Kyoshi Kriegerinnen beginnen. Zuko hat einen Aalhund für mich fertig machen lassen, er wartet unten auf mich“, sagte sie und Sokka griff nach ihren Oberarmen und sie küssten sich zärtlich.

Fye musste augenblicklich grinsen.

Warum musste immer er die Liebespaare beobachten?

Eigentlich fehlte nur noch Kurogane, der war beim letzten Mal schließlich auch dabei gewesen…

Fye schloss die Tür endgültig und lehnte sich dagegen.

Jetzt war er allein und die Maske seines Lächelns fiel von ihm ab.

Jetzt konnte er wieder er selbst sein, musste nicht den fröhlichen, sorglosen Menschen vorgaukeln, um seine Freunde nicht zu verletzen.

„Hast du den Rat von diesem Zuko denn nicht gehört?“

Fye wirbelte erschrocken herum und sah den großen Schatten.

Da war er ja!

Kurogane saß auf seinem Bett, die Arme verschränkt und sah ihn an.

Schnell zauberte er wieder das Lächeln auf sein Gesicht:

„Also wirklich, Kuro-mune! Jetzt hast du mich aber wirklich erschreckt!“, meinte er lachend und strich sich mit einer Hand durch sein blondes Haar.

„Du lenkst vom Thema ab“, sagte Kurogane. „Was denkst du dir dabei, ohne Erlaubnis im Palast herumzumarschieren?“

„Mir war langweilig“, wich Fye aus.

„Das glaube ich dir nicht. Dieser Feuerlord hat recht: Wir müssen uns ausruhen!“

„Bist du krank, Kuro-myu? Du klingst ja fast besorgt!“, sagte Fye.

„Ich will mir morgen nur nicht dein Gejaule anhören von wegen ach wie müde du bist“, entgegnete sein Gegenüber.

„Also wenn ich dich da so sitzen sehe, würde man ja glatt denken, du hättest mich hier erwartet, um mit mir eine romantische Nacht zu verbringen, aber ich weiß es besser: Du bist hier, um mir mein Geheimnis zu entlocken, stimmt’s?“

„Ich will, dass du endlich dein wahres Gesicht zeigst, auch vor den Kindern.

Es hat dich niemand gezwungen, ständig ein dämliches Grinsen auf dem Gesicht kleben zu haben!“

Fye ließ sich neben ihn auf sein Bett sinken, legte sich hin und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

„Ich grinse dann, wann ich es will!“, sagte er und schloss scheinbar entspannt die Augen.

Doch in seinem Inneren sah es ganz anders aus. Er war alles andere als entspannt.

Kurogane hatte sein wahres Gesicht gesehen, sein wahre Identität, sein wahres Ich.

„Idiot“, murmelte Kurogane in diesem Moment.

Fye wollte niemandem von seiner Vergangenheit erzählen. Er hatte Angst, daran zu zerbrechen, wenn er seine Geschichte preisgeben würde.

Aber König Ashura würde nicht für immer schlafen, das war ihm bewusst.

Und wenn es soweit war, dass er aufwachen würde, dann würde er Hilfe gebrauchen können… so viel war sicher.

Aber konnte er Kurogane vertrauen?

Die Angst nagte an seinem Gewissen. Würde er ihn auslachen?

Töten war für ihn doch eine leichte Sache… aber nicht für Fye.

Für Fye war es, als müsste er sich selbst verraten - und dazu noch zu seinem eigenen Nutzen.

War Schicksal wirklich vorherbestimmt? Konnte man sich ihm wirklich nicht entziehen?

Und wenn man davor weglief, so wie er es nun tat?

Konnte er dann das Unvermeidliche verhindern?

All diese Fragen schwirrten ihm im Kopf herum.

Wäre er allein gewesen, hätte er Angst gehabt in der Dunkelheit.

Immer, wenn ihn die Schwärze zu verschlingen drohte, schwappte wieder die Vergangenheit in ihm hoch, ließ ihn wieder klein sein:

Ein Kind in schmutzigen Lumpen gekleidet, die Augen vor Furcht weit geöffnet.

Ein flehender Ausdruck lag auf seinem Gesicht und er bebte innerlich.

Ein Brechreiz stieg in ihm hoch, doch er gewann wieder die Kontrolle über seine Sinne.

Heute war es nicht so schlimm.

Er war nicht allein.

Kurogane war bei ihm.

Und dieser Fakt genügte, um ihn zu beruhigen.
 

Eine Hand in der Dunkelheit…

Sie schwebt in der Luft und die Versuchung ist groß, sie zu berühren…

Doch manchmal ist es schwer, zu sagen: „Bitte hilf mir!“

Auch wenn die Situation noch so ausweglos erscheint, man traut es sich einfach nicht…

Es dauert lange, bis man den Mut findet, sie zu ergreifen und mit einem zufriedenen Seufzer die Wärme zu spüren, die davon ausgeht.

Das Gefühl des Gerettetseins übertrifft alle Erinnerung und lässt den Schatten mit seinem Licht verschwinden…

Und am Ende… wird das Glück siegen!
 

Fye war in das helle Licht getaucht und hatte von da an einen traumlosen und ruhigen Schlaf.

Seine blonden Haare ruhten auf dem Kopfkissen, die Handflächen lagen bewegungslos auf dem Laken.

Wenige Augenblicke zuvor hatten sie sich noch keuchend darin verkrampft, doch nun war sämtliche Kraft gewichen und Fye hatte endlich losgelassen.

Seine Lippen hatten sich zu einem friedlichen Lächeln verzogen, dieses Mal war es warm und echt.

Dass Kurogane danach lautlos wie ein Schatten sein Zimmer verließ, hörte er schon gar nicht mehr.

Aufbruch und interessante Entdeckungen

Hallöchen ihr alle,
 

hier das nächste Kapitel von mir! :-)

Ich hoffe, ihr musstet nicht allzu lange warten. Wann ich weiterschreiben kann, weiß ich allerdings nicht, da ich ziemlich im Uni Stress bin im Moment.

Ich muss mal schauen... Rechnet mal mit Januar mit dem nächsten Kapitel...

Das mit dem Einsprechen der Vortitel ist im Moment jetzt auch mal auf Eis gelegt.

Euch jetzt erst mal viel Spaß beim Lesen!!
 

Liebe Grüße
 

Lisa-Marie91
 

Ein Aufbruch bedeutet, alles hinter sich zu lassen, was einem vertraut ist. Man zieht in die weite, unbekannte Welt hinaus.

Man trennt sich von etwas, das man kennt.

Man muss sich dem Unbekannten stellen, die Weite fühlen, die Luft schmecken.

Und man muss sich dessen bewusst sein, dass überall Gefahren lauern können, jederzeit, an jedem Ort.

Doch vielleicht macht man auf seiner Reise ja die ein oder andere interessante Entdeckung?

Von der man nicht gedacht hätte, dass man sie machen würde?

Vielleicht erlebt man ja ein Abenteuer, das einen in seinen Bann zieht.

Und vielleicht… findet man ja auch Gemeinsamkeiten?!
 

Fye wurde von der hereinfallenden Sonne geweckt, die seine geschlossenen Augen kitzelte und ihn verwirrt blinzeln ließ.

War gerade nicht noch Kurogane bei ihm gewesen?

Er hatte sich so sicher gefühlt… Er konnte dieses Gefühl nicht mehr beschreiben, da er es nicht mehr greifen, nicht mehr fassen konnte.

Es war aus seinen Händen geglitten wie ein nasses Seil.

Verschlafen rieb er sich die Augen und setzte sich auf.

Kurogane war verschwunden. Er hatte ihn noch nicht einmal gehen hören… War er überhaupt da gewesen oder hatte er das auch nur geträumt?

Nein. Er war da gewesen. Fye sah, dass die Stelle, auf der er gesessen hatte, eine Vertiefung aufwies, was seine Anwesenheit eindeutig bewies.

Fye schwang die Beine aus dem Bett und stand langsam auf, während er sich streckte, um die Müdigkeit aus seinen Gliedmaßen zu vertreiben.

„Ähhhh… Was für ein Tag!“, gähnte er und kippte den Kopf nach links und rechts.

Jetzt bräuchte er nur noch…

Fyes Augen weiteten sich überrascht.

Da stand ja, was er gesucht hatte!

Eine Schale, welche mit Wasser gefüllt war, stand auf dem kleinen Tisch neben der Tür.

Sie war offensichtlich zum Waschen da.

Fye trat vor die Schale und betrachtete sein eigenes Spiegelbild.

Um seine Augen lagen dunkle Ringe, doch das war ihm gleichgültig.

Er schlief die letzten Nächte nicht sonderlich gut, ständig quälten ihn Träume von König Ashura.

Doch heute Nacht hatte er sehr gut geschlafen.

Die Oberfläche des Wassers begann sich zu kräuseln, als Fye seine Hände hineintauchte und die kühlende Nässe auf sich wirken ließ.

„Dann wollen wir mal…“, sagte er und fing wieder an, breit zu grinsen.
 

„Kann mich mal jemand ablösen? Mir wachsen gleich noch diese Zügel an!“, sagte Sokka und ließ Appas Zügel los.

Watanuki wollte sich gerade erheben, um seinem Wunsch zu entsprechen, als ihm jemand zuvorkam: „Ich löse dich ab!“, „Ich mach das!“, „Hey, ich war aber erster!“, „Ich will aber auch!“

Sakura musste warm lächeln.

„Teilt euch doch einfach die Zügel!“, schlug sie vor.

„Einer rechts, und einer links!“

„Mokona will rechts!“, rief das weiße Mokona und sprang auf Appas Kopf.

„Dann gehe ich nach links!“, sagte das schwarze Mokona, setzte sich seine Flugbrille auf, ebenso wie das weiße Mokona und ergriff den linken Zügel.

„Na ob das mal gut geht!“, bezweifelte Sokka und lehnte sich angespannt im Sattel zurück.

„Das geht gut! Das schwarze Mokona hat bereits einen riesigen Vogel geflogen! Die Wendemanöver waren zwar etwas… gewöhnungsbedürftig, aber fliegen ist kein Problem für ihn!!“, sagte Watanuki und das schwarze Mokona drehte sich zu ihm um.

„Wie schön, dass Watanuki sich noch an unseren Flug erinnern kann! Dabei ist er für dich ja nicht so glimpflich verlaufen!“, kicherte es.

„Was meint es damit?“, wollte Katara wissen.

„Ach, er… ist nur so geflogen, dass ich vom Rücken gerutscht bin, sonst nichts… Die kriegen das schon hin!“, wisperte Watanuki leise, damit nicht noch eine Massenpanik ausbrach.

„Etwas weiter nach rechts!“, rief Quiez.

„Jawohl!“, antwortete das weiße Mokona und zog am rechten Zügel.

„Das macht ja soooo Spaaaaß!“, rief es begeistert und die länglichen Ohren flogen im Zugwind nach hinten, wo sie hin- und herflatterten.

„Ein kleines Mokona ganz groß!“, bestätigte das schwarze Mokona.

Für eine Viertelstunde ging es gut.

Aber dann…

„Mokona will auch mal ziehen!“

„Du sollst aber nicht ziehen, ich muss ziehen!“

„Aber du hast schon oft genug gezogen!“

„Na und? Hättest du dich doch an den anderen Zügel gestellt!“

„IST JETZT RUHE DA VORNE? SONST KOMM ICH UND HAU EUCH UM DIE HÄLFTE KLEINER!“

Die Mokonas begannen, an den Zügeln zu rucken, mal in die eine, mal in die andere Richtung.

Watanuki wollte eingreifen, doch der Bison übernahm das für ihn.

Appa stieß ein Brüllen aus, welches den Streit der beiden Mokonas auf einen Schlag beendete.

Dann machte das Flugtier verwirrt einen Schlenker nach rechts, was das weiße Mokona von seinem Kopf purzeln ließ.

„AHHHH! Ich falle!“, schrie es panisch, doch eine Hand hatte es gerade noch rechtzeitig an den Ohren gepackt.

„Watanuki, den man wie den ersten April schreibt, ist unser Held des Tages!“, sagte das schwarze Mokona stolz, welches nun beinahe selbstverständlich beide Zügel übernommen hatte.

„Musst du das denn immer dazusagen?“, fragte Watanuki genervt und schüttelte das weiße Mokona in seiner rechten Hand hin und her, als es sich zu dem schwarzen umgedreht hatte.

„Ahhhhh!“, kreischte das weiße Wesen und Watanuki hörte auf, den rechten Arm zu bewegen und hob das Mokona wieder in den Sattel.

„Tut mir leid! Bist du in Ordnung?“, fragte er und Mokona hatte Kringel in den Augen.

„Mokona sieht alles so… komisch… Es dreht sich irgendwie alles…

Bist du das, Shaolan??“

„Oh je!“, sagte Watanuki schuldbewusst und legte das weiße Wesen in Sakuras Hände.

„Pass mal auf deine kleine Freundin auf, ich muss den nächsten Unfall verhindern!“

„Moko-chan, alles okay?“, fragte die Prinzessin und Mokona schluckte.

„Isch… sollte vielleischt etwas schlafen! Dann steht die Welt vielleicht wieder schtill!“

Sakura setzte einen besorgten Blick auf.

„Okay, dann schlaf in meinen Armen, ich passe auf dich auf!“

„Vielen Dank… Sssssakuraaa!“

„Mokona, du rückst auf der Stelle diese verdammten Zügel raus, kapiert?“, sagte Watanuki und hatte auffordernd die Hände ausgestreckt.

„Und wenn nicht?“, fragte das schwarze Geschöpf und verschränkte die Arme.

Dabei ließ es die Zügel los, die gleich im Flugwind zu flattern anfingen.

„Oh nein!“, schrie das schwarze Mokona panisch und versuchte, die Zügel erneut zu schnappen, was ihm jedoch misslang.

„Na toll gemacht!“, rief Watanuki entsetzt, nachdem er die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hatte.

„Das erinnert mich ja gar nicht an unseren letzten gemeinsamen Flug! Geh da weg! Ich mache das! Setz du dich in den Sattel und widme dich Dingen, die in deinen primitiven Größenverhältnissen liegen!“

Watanuki legte sich hin und robbte sich langsam nach vorne.

Appa brummte nur etwas verwirrt, warf aber glücklicherweise nicht den Kopf umher, denn dann wäre der junge Mann gnadenlos abgestürzt.

Watanuki spürte den rauen Wind, der an seinen Haaren zerrte und es ihm erschwerte, die Zügel richtig zu sehen, da er die Augen zukneifen musste.

Der Schwarzhaarige schätzte die Flugrichtung eines Zügels ab und seine Hand schoss nach vorne – verfehlt.

Lautlos knirschte der junge Mann wütend mit den Zähnen.

Erneut probierte er sein Glück und hatte tatsächlich einen der Zügel in der Hand.

Er hielt ihn fest und ergriff ihn auch mit der anderen Hand.

Appa brummte etwas, als Watanuki den verwirrten Bison zügelte, damit dieser langsamer flog.

Das schwarze Mokona ging zu der weißen herüber und Sakura ließ sie los.

„Geht es dir gut?“, fragte das schwarze Wesen mit einem Anflug von schlechtem Gewissen.

„Ja, ich glaube, ahhhh…“

Die weiße Mokona drohte zu stürzen, wurde jedoch von dem schwarzen aufgefangen.

„Alles nur, weil wir uns gestritten haben. Und ich habe angefangen“, sagte das schwarze Mokona und sah traurig aus, bis es plötzlich Prinzessin Sakura vor sich sah.

„Es ist doch gar nichts passiert! Hier! Vertragt euch wieder und geht ein wenig schlafen! Das Fliegen hat euch sicherlich sehr angestrengt!“, meinte sie und hielt den kleinen Wesen ihren Schal hin.

Mokona sah sie an, überrascht von ihrer Güte, doch dann lächelte er.

„Okay. Ich werde dich festhalten, damit du nicht fällst“, sagte er zu der weißen Mokona und beide kuschelten sich in den Schal hinein und kurz darauf waren sie Arm in Arm eingeschlafen.
 

Watanuki war ein guter Flieger, wie sich herausstellte.

Die Dämmerung brach bereits an, über ihnen zogen sich Wolken zusammen.

„Eigentlich müssten wir gleich da sein…“, meinte Sokka, der seine Karte studierte.

„Seht doch mal!“, rief Kimihiro von vorne und alle schauten auf die Stelle, wo er hindeutete:

Eine tiefe Narbe zog sich über das Land: Überall war Verwüstung zu sehen.

„Ich würde sagen, wir sind an der Grenze angekommen“, flüsterte Watanuki, alle anderen waren zu geschockt, um etwas zu sagen.

„Landet!“, rief Aang und unter dem Kommando von Quiez landete Kimihiro den riesigen Bison auf einer einigermaßen ebenen Fläche, wo nichts in Schutt und Asche lag.

„Das darf nicht wahr sein…“, hauchte der Avatar und war von seinem Skateboard gestiegen, während die Krähenkobolde Appa von den Seilen befreiten.

„Es riecht nach Tod und Zerstörung. Und nach einem Kampf. Einem heftigen Kampf.“ Kurogane spuckte nach seinen Worten aus.

Fye sah sich ausnahmsweise schweigend um, Shaolan half Sakura aus dem Sattel und legte beruhigend einen Arm um sie.

Das Schlachtfeld war riesig.

Schon von Appas Rücken aus hatte man die Grenze überaus deutlich gesehen:

Das verlorene Land bestand aus vertrockneter Steppe, zumindest soweit das Auge reichte.

Und dies hier war die Grenze zum noch fruchtbaren Land, dem Land der vier Nationen.

Doch nun war es zerstört.

„Ob es wohl Überlebende gibt?“, fragte Watanuki, als er neben Shaolan getreten war.

Toph landete neben ihm und fühlte kurz, dann schüttelte sie den Kopf.

„Nein. Es sind alle tot. Ich kann kein Leben mehr spüren“, sagte sie bedauernd und auch Aang schüttelte den Kopf.

„Ich auch nicht“, sagte er niedergeschlagen und legte den Kopf in die Hände.

Katara legte ihm eine Hand auf die rechte Schulter und zog ihn in ihre Arme.

„Warum sind wir zu spät gekommen?“, fragte Aang leise und drückte seine Freundin von sich, vielleicht, damit sie seine Tränen nicht sah.

„WARUM?!“, schrie er und spie wütend Feuer in den Himmel.

In diesem Moment fing es an zu regnen.

Das erlösende Wasser löschte die vereinzelt brennenden Reste von Häusern.

Kurogane hatte sich zu einer Frau heruntergebeugt, sie hatte die Augen weit aufgerissen und hatte wohl zu einem Schrei angesetzt, den jedoch nie jemand zu Gehör bekommen sollte.

Eine Lanze steckte ihr in der Brust und sie lag in ihrem eigenen Blut.

„Welche Schweine waren das?“, fragte der Krieger und ließ die Leiche wieder zu Boden sinken.

Selbst die Krähentengus waren sehr still, als sie sich zu Watanuki gesellten.

Sakura schien so geschockt, dass Shaolan sie zu sich umdrehte, damit sie die Berge von Leichen nicht mitansehen musste.

„Pst, es ist alles gut“, flüsterte er und nahm sie in die Arme.

Er versuchte, durch seine Wärme Geborgenheit zu schenken.

„Wir müssen so schnell wie möglich in das verlorene Land“, sagte Sokka und Aang nickte.

„Ich will euch helfen“, sagte Watanuki und spürte, wie entschlossen seine Stimme klang.

Fye sah auf.

Watanuki sah Shaolan so ähnlich, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte.

Der Magier spürte, dass sich selbst ihre Seelen ähnelten.

„Wir müssen aber zurück, Watanuki“, sagte das schwarze Mokona und Kimihiro senkte traurig den Kopf.

„Unsere Vorräte… sie sind schon zur Hälfte leer. So halten wir das nie im verlorenen Land aus. Mit einem Maul mehr noch weniger“, knurrte der Ninja und Watanuki strahlte auf einmal.

„Das ist die Idee!“, sagte Kimihiro und lächelte.

„Ich sende euch durch Mokona immer wieder etwas zu essen! So kann ich euch helfen, ohne euch bei eurer Reise zur Last zu fallen!“, strahlte er und das weiße Mokona lächelte auf einmal.

„Watanuki kann sehr gut kochen! Yuko hat uns gesagt, dass der Schokoladenkuchen in Oto von dir gewesen ist!“, meinte Mokona bedauernd und Fye strahlte auf einmal ebenfalls.

„Der war wirklich von dir?“, fragte der Magier entzückt und Watanuki wurde rot.

„Ähm, ja, das war vom Valentinstag. Yuko hat ihn euch geschickt“, erklärte er.

Da standen sie auf einem Schlachtfeld – und sprachen über Schokokuchen.

Aber es ging schließlich auf einen Abschied zu.

„Du hast uns schon damit geholfen, dass du uns hierher gebracht hast“, sagte Aang und lächelte müde.

„Aber ich will euch noch mehr helfen! Das mache ich doch gerne!“, ereiferte sich Watanuki und lächelte.

„Ich werde euch Essen schicken!“

„Wir versprechen, dir bei Gelegenheit die angemessene Gegenleistung zu geben!“, sagte Shaolan feierlich und legte beide Hände auf seine Schultern, doch Watanuki winkte ab.

„Ich bin nicht wie Yuko, diese selbstgefällige, gierige, menschenkinderfressende… hey!“

Das schwarze Mokona hatte ihm in die Seite gekniffen.

„Also… ich wollte sagen: Das ist nicht nötig! Wirklich! Und jetzt auf! Brecht auf und zeigt es diesen widerwärtigen Menschen, die das hier angerichtet haben! Aber ich glaube, ihr seid ein starkes Team von Kämpfern und ihr werdet sie finden – und besiegen!“

Watanuki sah Shaolan in die Augen.

Blau traf auf Braun.

„Ich mag dich, Watanuki“, sagte Shaolan plötzlich und seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.

„Ich weiß zwar nicht warum, wir kennen uns schließlich noch nicht lange, aber ich mag deine Art.“

Watanuki lächelte und schob sich verschüchtert die Brille ein wenig höher.

„Bis bald!“, rief das schwarze Mokona laut und Watanuki sah den hell erleuchteten Bannkreis um sich, in dem sich viele verschiedene Zeichen befanden, die er alle gar nicht entziffern konnte.

Die Krähentengus waren neben ihn getreten und befanden sich ebenfalls im Kreis.

„Wir werden uns wiedersehen! Ganz bestimmt!“, sagte Watanuki und winkte.

„Bis bald!“, rief Prinzessin Sakura und alle winkten zurück.

„Vielen Dank für alles!“, rief Aang und der schwarzhaarige junge Mann nickte ihm zu.

Die weiße Mokona nahm das schwarze an den kleinen Händen und drückte sie kurz.

„Bis bald…“, sagte das weiße Wesen und das schwarze lächelte.

„Bis bald, Mokona“, sagte es und leitete den Dimensionswechsel ein.

„Und zurück geht’s, Watanuki! Zurück zu meinem Sake!“, rief es erfreut kichernd.

„Der Sake gehört erst einmal Yuko, bevor du auch nur einen einzigen Gedanken daran verschwenden kannst, dass es…“, schrie Watanuki erzürnt zurück, dann wurde er von einer zähen Masse umschlossen und sein Satz blieb unausgesprochen.

Das schwarze Mokona hatte Flügel bekommen und Watanuki mitsamt den Tengus verschluckt, bevor es mit einem letzten Lächeln auf die Reisenden in das Dimensionsloch sprang.

Und mit einem weiteren Augenschlag waren sie verschwunden.

„Wir sollten uns erst einmal schlafen legen, bevor wir in das verlorene Land gehen“, meinte Fye.

„Ich kann hier nicht schlafen“, meinte Sokka schlotternd.

„Weichei“, knurrte Kurogane, was ihm einen bösen Blick einbrachte.

„Ich bin auch dafür, dass wir uns einen… geeigneteren Ort suchen“, meinte Katara und Shaolan nickte.

„Ich auch.“

„Also schön, gehen wir über die Grenze und schlagen dort ein Lager auf“, meinte Kurogane und ging voran.

Alle folgten ihm schweigend, als der Ninja sich einen Weg durch die verstorbenen Menschen und das zerstörte Umfeld suchte.

Als sie die vertrocknete Steppe vor sich hatten, suchte Shaolan mit Aang und Mokona zusammen Feuerholz, während die anderen ihre Decken auspackten, um sich schlafen zu legen.

Wenig später brannte ein kleines Lagerfeuer und die Reisenden hatten sich bibbernd darum gesetzt.

Aang erhob sich erneut, sein Blick war zu Boden gerichtet.

„Ich werde die Toten begraben“, sagte er leise und ging zurück.

Er drehte sich jedoch nicht noch einmal um, obwohl ihm klar war, dass alle Blicke auf ihm ruhten.

„Toph, könntest du diesen Ort für die Nacht nicht etwas geschützter machen?“, fragte Katara.

„Mir ist es unwohl, in so einer weiten Landschaft ohne Deckung und Schutz zu schlafen“, fügte sie noch an und die junge Erdbändigerin nickte, stand auf, schlug einmal mit ihrem rechten Fuß in den Boden und machte mit beiden Händen eine Bewegung.

Die Erde erbebte kurz, bevor sich eine schützende Wand daraus erhob, die wie eine Art Paravent gedacht war – sie schützte die Reisenden vor der erschreckenden Weite.

Aang blieb lange weg, doch niemand konnte schlafen. Alle grübelten über die Geschehnisse und sahen in die lodernden Flammen.

Als Aang nach schier endlos langer Zeit zurückkehrte, setzte er sich lustlos neben Katara und stützte das Gesicht in seinen Handteller.

Die Stimmung war eindeutig an einem Tiefpunkt angelangt, also versuchte Fye, sie wieder etwas aufzulockern.

Der Magier hatte einen Apfel in der Hand und einen Plan in der Tasche.

Einen schlauen Plan versteht sich.

„Hey Sakura, Vorsicht!“, rief er betont überrascht aus und Sakura wirbelte herum, als der Apfel auf sie zugeschossen kam.

Sie machte eine Bewegung mit den Händen und der Apfel stockte im Flug, bis er schließlich zwischen ihren Händen schwebend zum Stillstand kam.

Aang machte Augen wie Spiegeleier, Katara hatte die ihren weit aufgerissen, Sokka war der Mund aufgeklappt und Toph vergaß für einen Moment, zu essen.

„O lala!“, meinte Fye überrascht.

„Du kannst ja die Luft bändigen!“, rief Aang erstaunt aus, erhob sich mithilfe von Luftbändigen und kam zu ihr herüber.

Der Apfel war inzwischen zu Boden gekullert.

Shaolan starrte Sakura beinahe entsetzt an.

Die Prinzessin selbst schaute auf ihre Hände, als würden sie nicht zu ihr gehören.

„Und ich dachte schon, ich wäre der Letzte!“, meinte Aang und nahm Sakuras Hände in die seinen.

„Ich werde dich unterrichten!“, sagte er der erstaunten Prinzessin mitten in das runde Gesicht und in ihre grünen Augen.

„Du bist etwas ganz Besonderes! Das müssen wir fördern!“

Sakura nickte wortlos.

„Sakura war ja schon immer was ganz Besonderes! Trotzdem würde mich ja mal brennend interessieren, ob wir anderen auch Bändigerfähigkeiten haben!“, meinte der Magier gutgelaunt, die Stimmung hatte sich eindeutig gehoben.

„Also wenn Sakura Luft als Element hat, hat Shaolan bestimmt die Erde!“, meinte Toph und stand auf.

„Das glaube ich auch, es heißt ja schließlich: Gegensätze ziehen sich an!“, meinte Fye grinsend.

Shaolan und Sakura liefen beide rot an, als sie die Worte des Magiers vernahmen.

„Wie kommst du darauf, dass ich ein Erdbändiger sein könnte?“, fragte Shaolan an Toph gewandt, es interessierte ihn wirklich, wie sie auf diesen Gedanken kam.

„Ich bin blind, ich kann die Personen mir gegenüber nicht sehen, ich kann sie nur erspüren, von ihrer Stimme und ihrem Auftreten. Und du, Shaolan, trittst ruhig auf.

Dennoch spüre ich die Standfestigkeit deines Geistes. Und die ist sehr stark. Du besitzt einen starken Willen, du weichst nie von deinem Ziel ab, wenn du es dir erst einmal gesetzt hast.

Du bist sehr entschlossen, Shaolan. Das habe ich noch nie zuvor bei jemandem gesehen, ich bewundere dich.“

Shaolan sah die junge Erdbändigerin beinahe bestürzt an.

Woher wusste sie so viel über ihn?

„Ich entnehme deinem Schweigen, dass ich mit all meinen Vermutungen dir bezüglich recht hatte, stimmt’s?“, fragte Toph ein wenig schmunzelnd.

Das junge Mädchen war noch nie auf den Mund gefallen.

„Ja, ich…“ Shaolan fehlten die Worte.

„Das war die beste Zusammenfassung von Shaolan, die ich seit langem gehört habe!“, meinte Fye und schubste Kurogane an.

„Oder, was meinst du, Kuro-myu?“

„Mmh…“

Der Krieger stimmte dem Magier in Gedanken zu, wohl oder übel.

Das war wirklich eine perfekte Charakterbeschreibung Shaolans.

„Dann wollen wir doch mal testen, ob du ein Erdbändiger bist!“, meinte Toph und knackte mit allen Fingern.

„Probier dich einfach mal zu wehren!“, meinte sie und fing an, Shaolan mit Steinbrocken abzuschießen.

Dieser schubste Sakura zur Seite, damit sie nicht in die Schussbahn geriet und setzte seine Tritttechnik ein, um sich gegen die Steine zu wehren.

„Langweilig!“, rief Toph und die Anzahl der Steine erhöhte sich von Minute zu Minute.

Shaolan bekam immer mehr Schwierigkeiten, auszuweichen.

Er war den ganzen Tag über auf einem Skateboard gestanden und war sehr müde.

Seine Reaktion verlangsamte sich und er bekam immer öfter einen Stein ab.

Sakura keuchte entsetzt auf, als Shaolan am Ende seiner Kräfte zu Boden ging.

Die Prinzessin wollte zu ihm laufen, als Toph gerade für einen kurzen Moment mit dem Angriff innehielt, doch Kuroganes Arm vor ihr hielt sie zurück.

„Nicht! Lass ihn!“, sagte Shaolans Lehrer und Sakura sah ihn an.

„Kurogane-san…“, flüsterte Sakura und der Ninja sah ihr ins Gesicht.

„Warte ab“, meinte er mit einem leichten Lächeln.

Sakura starrte ihn überrascht an. Es war so selten, dass ihr der Krieger ein Lächeln schenkte, und vor allem dieses kleine, warme, aber sichere Lächeln, das sie beruhigte. Augenblicklich.

Sie nickte zuversichtlich und beobachtete weiterhin den Kampf.

Shaolan richtete sich auf und fixierte die blinde Erdbändigerin.

„Also ich dachte wirklich, dass du mehr drauf hast!“, meinte Toph und feuerte wieder mit Erdklötzen auf Shaolan.

Der Junge wich wieder aus, doch ein Geschoss traf ihn im Bauch und schlug ihn erneut zu Boden.

Stöhnend rappelte er sich auf und sah, dass bereits das nächste auf ihn zugeflogen kam.

Shaolans Gesichtsausdruck verhärtete sich, als er sich verschrammt und verletzt aufrichtete.

Alle starrten gebannt auf die beiden kämpfenden Personen, Staub erfüllte die Luft und ließ sie dick und träge erscheinen.

Als Toph erneut ihr Element einsetzen wollte, vollführte Shaolan plötzlich eine Handbewegung und schaffte es, sich mitsamt einer Scheibe aus Erde um ihn herum in die Höhe zu bringen.

Er stand jetzt auf einer Säule aus Erde. Tophs Angriffe prallten darauf ab.

„Wusste ich es doch!“ Toph wandte denselben Trick an und die beiden standen sich gegenüber, zwischen ihnen war nur Luft.

Der Kampf würde nun fünf Meter über dem Erdboden weitergehen.

„Ich wusste, dass du ein Erdbändiger bist!“, rief das Mädchen.

Shaolan musste lächeln.

„Deine Einschätzung schien richtig gewesen zu sein“, meinte er und auch Toph grinste.

„Sie hat sich bisher selten geirrt“, antwortete sie ihm.

Shaolan ging in Kampfposition.

„Dann zeig mal, was du alles draufhast!“, meinte die Erdbändigerin und fing wieder an, ihn mit Erdstücken zu bewerfen.

Shaolan wich dem ersten Geschoss aus, wäre dabei jedoch fast von seinem Podest gefallen.

„Du musst Standfestigkeit besitzen!“, sagte Toph als Tipp.

Shaolan kniff die Augen enger zusammen, um seine Lehrerin zu beobachten.

Irgendwie hatte sie es geschafft, dass…

Shaolan spannte die Unterarme an, die Fäuste waren in Richtung Himmel gedreht.

Dann drehte er leicht seine Füße auf der Stelle und spürte, wie sie von Erde umhüllt wurden, welche ihn mit der Säule aus Erde zusammenschmelzen ließ.

„Wow, wirklich erstaunlich!“, sagte Toph zufrieden, dann griff sie erneut an.

Shaolan spürte, wie das Geschoss an ihm vorbeiglitt, legte seine Hände daran an, fing es noch im Flug ab und warf es zurück zu seiner Erschafferin.

„Er geht zum Gegenangriff über!“, rief Aang, fasziniert von diesem spannenden Kampf.

„Der hat ja echt einiges drauf!“, bewunderte auch Sokka den jungen Mann.

„Wirklich Wahnsinn! Er hat noch nie in seinem Leben die Erde gebändigt und kann Toph schon so gut abwehren! Mich… hat sie gleich fertiggemacht, als ich mich das erste Mal mit ihr im Erdbändigen geübt hatte…“, erinnerte sich Aang wehmütig.

„Tja, er hat eben einiges drauf… unser Shaolan!“, meinte Fye grinsend und legte die schlanken Hände an sein Kinn.

„Shaolan!“, rief Mokona motiviert und sprang lachend auf und ab.

„Oh, machst du jetzt etwa ernst?“, fragte Toph ein wenig überrascht und musste erneut grinsen.

„Das mag ich. Erst den Schwachen antäuschen und dann zum Gegenangriff übergehen. Mit Bändigern wie deiner Sorte hatte ich schon oft in meinem Leben zu tun! Und es war mir immer eine besondere Freude, sie fertigzumachen!“, sagte sie und Shaolan lächelte.

„Nein, so ganz so war es nicht. Ich wusste zuerst nicht, wie ich die Erde bändigen sollte, wie ich sie greifen kann… aber nun… habe ich es begriffen!“, sagte er und schleuderte erneut Steinbrocken auf seine Lehrerin, doch dann löste sich plötzlich seine Fußverankerung und er ging in die Knie.

„Shaolan-kun!“, rief Prinzessin Sakura aufgeregt und Toph nickte, nachdem sie den Angriff abgewehrt hatte.

„Das dachte ich mir“, sagte sie und ließ beide Säulen wieder mit dem Erdboden verschwinden, sodass beide Kämpfer wieder auf festem Grund standen.

„Du hast heute sehr viel deiner Energie verbraucht. Ruh dich aus, wir werden den Kampf zu einem geeigneterem Zeitpunkt fortsetzen“, sagte sie und Shaolan nickte mit grimmiger Miene.

Toph gähnte, auch sie schien müde zu sein, bevor sie noch ein paar Worte an ihren neuen Schüler richtete:

„Du hast echt Talent. Also ich habe da ja noch einen Schüler gehabt, der hatte am ersten Tag so gut wie nichts drauf und alles andere als ein Talent fürs Erdbändigen mitgebracht!“

„Das hab ich gehört!“, rief Aang wütend und Toph lachte, bevor sie sich wieder ans Feuer setzte und weiter ihre Suppe aß.

„Soso, Shaolan und Sakura besitzen also Erde und Luft als Elemente. Dann würde ich fast sagen, dass du der Herr der Flammen bist, Kuro-ponchen!“, meinte Fye gut gelaunt und der Ninja funkelte ihn an.

„Woher willst du das wissen?“, fauchte er.

„Naja, sehr viel Auswahl gibt es ja nicht mehr! Und da du ja bekanntlicherweise soooo wasserscheu bist, dachte ich da eben an dein abfackelndes… ähhh… brennendes Gemüt!“, meinte der Magier und entging knapp einem Schlag seines Gegenübers.

„Rede noch einmal so über mich und dann…“

Kurogane hatte seine rechte Hand drohend zu Fye hingestreckt und die andere hielt er neben sich, mit der Handfläche nach oben.

„D…da!“, rief Sokka ängstlich und deutete auf Kuroganes linke Hand.

Der Krieger blickte auf seine Hand, in welcher eine kleine Flamme züngelte.

„Ha! Ich habe recht gehabt!“, neckte Fye sein Gegenüber.

Kurogane starrte die Flamme in seiner Hand an, als gehörte diese Hand keinesfalls ihm selber… als wäre da irgendwas, irgendwer, der ihm einen Streich spielen wollte.

„Und ich kann…“

Fye konzentrierte sich auf den Suppentopf über dem Feuer und ein kleines Rinnsal von Wasser kam daraus hervor.

Das Wasser schwebte ganz ruhig über dem Topf und glitt mit einem weiteren Wink wieder hinein.

„… das Wasser bändigen!“, meinte der Magier stolz.

„DU HAST DAS DIE GANZE ZEIT GEWUSST?!?!?!“, schrie Kurogane zornesgerötet.

Fye kratzte sich etwas eingeschüchtert in den blonden Haaren herum.

„Naja, ganz so lange weiß ich es auch noch nicht, dass ich Wasserbändigen kann… Ehrlich gesagt erst, seit meinem Versuch heute Morgen…“.

„Versuch?“, fragte Katara dazwischen.

„Ja, heute Morgen fand ich in meinem Zimmer eine Schale mit Wasser zum Waschen“, erinnerte sich Fye.

„Und da dachte ich mir, ich könnte das mit dem Bändigen doch mal ausprobieren, mehr als nicht funktionieren könnte es schließlich nicht… Und ich bin erfolgreich gewesen!“

Der Magier grinste. „Ist das nicht toll, dass wir alle bändigen können?“

Der Ninja erinnerte sich jedoch gerade an einen gewissen Satz:

„Gegensätze ziehen sich an… pff, dass ich nicht lache…“, murmelte Kurogane währenddessen eher abweisend als begeistert über die Aussage des Magiers, als er sich plötzlich bewusst wurde, dass das hieß, dass er und Fye…

Kurogane vergaß diesen unvollendeten Satz sich selbst zuliebe sofort wieder.

Er würde sich niemals zu Fye hingezogen fühlen.

Niemals, dessen war er sich sehr sicher.



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Kommentare zu dieser Fanfic (14)
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Von:  Christi
2015-09-02T08:08:55+00:00 02.09.2015 10:08
das mit dem Bändigen finde ich super! wollte ich nur mal sagen. Aber bitte schreib doch weiter bin nämlich schon gespannt wie es weiter geht.
Antwort von:  Feuerblut
02.09.2015 14:18
Ich hatte ziemlich lange eine Schreibpause, ich muss mal schauen ob ich diese Geschichte noch weiterschreiben kann. Den Schreibplan habe ich zumindest noch irgendwo in den Tiefen meines PC's. Freut mich, dass sie dir gefällt! :-)

Liebe Grüße!

Feuerblut
Von:  Ikuto_Kuro_Neko
2011-12-05T19:42:48+00:00 05.12.2011 20:42
Fye ist echt schlau, das das er bemerkt hat das Sakura luftbändigen kann ^^

und Kuro-pyon heißes gemüht XD ja das passt super.

ich frage mich nur ob Fye, wie katara auch heilfähigkeiten durch das wasserbändigen besitzt, da er es mit Magie ja leider nicht schafft.
#
aber wasser passt sehr gut zu ihm *wegen dem schnee und so*


freu mich schon darauf wie es weitergeht
Von: Maryhase
2011-11-27T16:08:40+00:00 27.11.2011 17:08
Gegensätze ziehen sich an!!!!!
Ich habs gesagt!!!
Muahahahahahaha!!!!!!!!
Wie? Auf wen ich das beziehe?
Na, auf Shaolan und Sakura, ist doch klar!!! *Hüstel*
Die Verteilung der Elemente ist wirklich gut ^^

Klasse!! XD

Liebe Grüße,
Caro
Von: Maryhase
2011-11-27T15:52:28+00:00 27.11.2011 16:52
hach ja...
lang, interessant und lustig ^^

Lisa, du bist verrückt...

Ja, ich weiß, ich auch...
Weil ich mir dieses Kapitel jetzt reingezogen hab...
Auch wenn ich es schon von dir gehört hatte, es war wieder lustig XD
Watanuki ist also auch mit dabei...
Eine gute Frage, wann er wieder zurück darf...
(Das muss für Yuko doch die Hölle sein, ohne Watanukis Knabbereien... XD)

Liebe Grüße,
Caro
Von:  EL-CK
2011-11-27T11:41:27+00:00 27.11.2011 12:41
Geniale Idee mit dem Bändigen...
die Verteilung passt wirklich gut (ich könnte ja jetzt den Satz aus dem Kapitel - so von wegen Gegensätz - zitieren, aber das lass ich lieber).

Freu mich schon auf mehr.

Von:  swiss-chocolate
2011-11-26T23:16:18+00:00 27.11.2011 00:16
Die Verteilung de Elemente passt wie die Faust aufs Auge. ^^
Ich denke Kurogane sollte da nicht so voreilig sein...
Was nicht ist kann ja noch werden. ^^
Bin schon gespannt wie es weitergeht. ^^
Von:  Ikuto_Kuro_Neko
2011-10-29T19:17:22+00:00 29.10.2011 21:17
ein echt cooles kapitel,
ich bin mal gespannt ob Fye irgendwann vielleicht auch mal Bendigen kann, wäre genial
*kicher*

cool finde ich es das er sich mit Zuko anscheinend versteht
*smile*


freue mich schon aufs nechste Kapitel
lg Neko
Von:  EL-CK
2011-10-29T10:13:52+00:00 29.10.2011 12:13
schönes Kapitel wirklich...
ich freu mich schon auf mehr
va will ich jetzt wissen was es mit Ty Lee auf sich hat...
mach bitte bald weiter....
Von:  -YuSa-
2011-09-21T16:07:02+00:00 21.09.2011 18:07
Echt eine tolle Fanfiction....MAL WIEDER*_________*
Weißt du was mir besonders gefällt...Nein, nicht Sakura und Shaolan!
Ich bin von Kurugane und Fye begeistert >.< Und wenn ich gerade daran denke, wie du sie so toll rüber bringst, also beim vorlesen...dann habe ich ein fettes Grinsen im Gesicht ;D
Du musst wissen, dass mir Shônen Ai gefällt und ich die zwei als Paar so KAAAAWAAAAI finde >/////<
Ich kenne zwar den Anime Avatar, aber habe ihn nie komplett gesehen^^;
Werde mich mal an diese Serie wagen :D
Ich hoffe, dass es, insofern es bei dir geht, schnell weiter geht^^
Du kannst einen wirklich voll süchtig nach deinen Geschichten machen, weißt du das eigentlich, Chefin Sakura? Wenn nicht, dann weißt du es jetzt von mir!!!!!



Liebe Grüße
Tina ( ~^.^)~





Von:  Ikuto_Kuro_Neko
2011-09-16T17:14:15+00:00 16.09.2011 19:14
ich muss sagen eine interessante ff ist das geworden,
ich bin mal gespannt wie es weitergeht und freue mich schon auf die nechsten kapitel


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