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Inside your Head

Standing on my own - I walk alone. [ItaxSakuxSasu]
von

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Zombie

Das Kratzen der Feder auf der Pergamentschriftrolle war das einzige Geräusch. Nur in meinem Kopf summte stetig ein leiser Schmerz, an den ich mich wohl nie wirklich gewöhnen würde. Es pochte aufdringlich an beiden Seiten meines Kopfes, links und rechts, in einem konstanten Rhythmus, der nicht zu ignorieren war.
 

Ich legte den Füller nieder, um meine Ellenbogen auf das massive Holz des Schreibtisches zu stützen und mit meinen Zeigefingern jeweils die Punkte der Schmerzen zu berühren. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen, auf meiner Stirn bildeten sich tiefe Furchen und ich ließ meinen Kopf nach vorne sinken. Meine Zähne knirschten, als ich sie gestresst aufeinander schlug, meine Oberlippe zog sich in einer fast knurrenden Geste nach oben, ließ eine Reihe weißer Zähne blitzen. Der Druck auf diese zwei Punkte, knapp nach der zarten Haut hinter meinen Ohren, verstärkte den Schmerz, der mir jetzt wie kochendheiße Blitze durch die Nervenbahnen fuhr, auf stechende Weise. Grüne Funken stoben, als konzentriertes Chakra durch die dafür vorgesehenen Bahnen strömte, hindurchgepresst, alles aufeinmal, viel zu viel.
 

Angetrieben von Frustration, Stress, dem Willen, die Schmerzen zu lindern und der Wut um das Wissen, dass es nicht lange anhalten würde. Ein zischender Laut von mir begleitete das Einströmen des Chakras, das sich wie eine Klinge in die Schmerzpunkte trieb. Trotz dem Gefühl, mein Kopf könnte gleich explodieren, würde zerplatzen wie eine Melone mit einer Briefbombe im Fruchtfleisch, brach ich mein Vorhaben nicht ab. Presste meine Finger weiterhin auf meine Haut, die gegen den Knochen meines Schädels rieb.
 

Meine Muskeln waren verkrampft, stahlhart angespannt. In einem Anflug von Wut erhöhte ich den Druck, meine übrigen Finger fuhren in meine langen Haare, verfingen sich, rissen daran. Der Holzstuhl knarzte auf den Dielen, als Holz auf Holz rieb. Durch den Druck auf meine Ellenogen und der Spannung meines Körpers schob sich der Stuhl weiter nach hinten, mein Kopf weiter nach unten, meine Ellenbogen weiter nach vorne.

Wie Feuer tobte der Schmerz in meinem Kopf, meine Nerven bis zum Zerreißen gespannt, völlig überreizt. Völlig überansprucht, maltretiert von Stress, von Depressionen, Zorn, Enttäuschung und Unzufriedenheit. Von Erwartungen an mich selbst, eine Messlatte, die viel zu hoch lag. Zu viele Gefühle, zu viel aufeinmal, viel zu viel.
 

Meine zusammen gekniffenen Augenlider schoben sich hoch, grüne Iriden kamen zum Vorschein, tränengefüllte Augen. Ein verbitterter Ausdruck lag auf meinem Gesicht, zutiefst verzweifelt vor Verdruss und Unzufriedenheit. Immer noch waren meine Gesichtszüge angespannt, verzerrt.
 

Stille.
 

Nicht einmal mein Atem war zu hören. Ich hatte ihn angehalten. Keine Geräusche, nur ich. In meiner verkrampften Haltung verharrte ich, bewegte mich nicht, starrte nur. Durch den gedämpften Schein der Kerze auf der linken vorderen Ecke meines Schreibtisches, war das Zimmer in ein Halbdunkel getaucht. Schatten tanzten im Raum wie vergessene Geister, an den Wänden, auf dem Boden, an der Decke.
 

Und der Schmerz war weg, wie ein Geist, aufeinmal verschwunden.
 

Er hatte nichts zurück gelassen, nur Taubheit, Leere, als wäre er niemals da gewesen. Exestierte nicht mehr. Im Augenblick. Dann saß ich da, wieder wie zuvor, nur der Füller lag noch auf meiner unfertigen Arbeit. Mein Kopf drehte sich nach links, meinen Blick richtete ich auf die flackernde Flamme der Kerze. Mein Körper war wieder entspannt, als wäre nichts geschehen. Ich spürte noch ein Kribbeln wegen des Chakras in meinem Kopf, eine leichte Wärme. Angenehm.
 

Ich beugte meinen Oberkörper wieder über den Tisch, legte meine filigranen Hände an die Tischkante. Und mit dem Ausstoßen meines angehaltenem Atems, erlisch die Flamme der Kerze.
 

Ich saß noch dort in der Dunkelheit, als das Wachs schon längst getrocknet war. An weiter arbeiten war garnicht zu denken. Zu viele Gedanken schwirrten in meinem Kopf, bedrängten mich. Ich war eine Kunoichi. Ein weiblicher Ninja, und eigentlich müsste ich jetzt schlafen, denn jede freie Minute wurde benötigt, um sich auszuruhen und am nächsten Tag bereit für eine neue Mission zu sein. Eigentlich. Nur ich machte weiter die Nächte durch, musste lernen, forschen, wissen. Denn ich war endlos schwach, meine Fähigkeiten mangelhaft bis ungenügend.
 

Ich hatte mich für den Weg des Ninjas entschieden und fühlte mich jetzt wie in eine Sackgasse gedrängt. Es ging nicht vorwärts, und wenn ich mich umdrehen wollte, sähe ich meine Eltern am anderen Ende der Gasse stehen, starrend, ihre Blicke enttäuscht und meine Mutter mit ihrem typischen was-hab-ich-dir-gesagt?-Ausdruck im Gesicht. Würde ich aufgeben, ein Schritt in Richtung Ausgang tun, würden sie mich verachten.

Denn ich war schwach.
 

Ich sähe Naruto neben ihnen, mich anstrahlend, wie immer sein fuchsiges Grinsen im Gesicht. Würde ich aufgeben, einen Schritt auf den Ausgang zu tun, wäre es wie weg gewischt. Naruto würde niemals aufgeben.

Aber ich war schwach.
 

Ich sähe die Hokage Tsunade, mit einem strengen Blick, berechnenden Augen. Würde ich mich ganz umdrehen und einen Schritt auf den Ausgang zu tun, würde sie den Blick abwenden. Tsunade verließ sich auf mich.

Aber ich war schwach.
 

Nur was war leichter zu ertragen? Sich mit einem Mal alle Enttäuschung der Personen zuziehen, die einem Nahe stehen? Oder permanent sich selbst zu enttäuschen, weil die eigenen Erwartungen nicht erfüllt werden können, ewige Frustration?
 

Und dann sähe ich noch ihn, Sasuke Uchiha, mit einem verachtenden Lächeln und kalten Augen, rabenschwarz, wie schwarze Löcher. Nichtssagend. Würde ich mich umdrehen und einen Schritt auf den Ausgang zu tun, würde ein triumphierender Ausdruck auf seinem Gesicht erscheinen. Würde er ein Kunai werfen, das ich nicht abwehren könnte? Denn ich war schwach. Er könnte mich töten.
 

Viele Personen, die ich enttäuschen konnte, verletzen, ihre Verachtung auf mich ziehen, Freundschaft gefährden. So vieles, das falsch war, nicht so sein sollte oder werden durfte. Denn ich sollte mich nicht umdrehen. Täte ich einen Schritt nach vorne, würden alle weiter von mir erwarten, inklusive mir selbst. Ich müsste viel lernen, viel trainieren, viele Stunden und Tage und Nächte, am besten alles aufeinmal, viel zu viel?
 

Aber überhaupt, wäre ich selbst nicht auch von mir enttäuscht? Mehr noch als jetzt von meinen Fähigkeiten vielleicht? Andererseits war ich ein Niemand. Ich konnte mir immer noch keinen Reim darauf machen, warum die Hokage, der mächtigste Ninja des Dorfes, mich als Schülerin erwählt hatte. Denn ich musste immer schon beschützt werden, weil ich mich nicht wehren konnte. Ich hatte zu wenig Schlagkraft, zu wenig Erfahrungen mit Gen-Jutsu, konnte sie gerade einmal auflösen, wenn es ein schwaches war. Ich konnte zu wenig Nin-Jutsu, nicht ein einziges Starkes. Meine Fähigkeiten mit dem Heilchakra waren gerade noch in den Kinderschuhen, nicht ausgereift, nicht genug erprobt. Es war einfach zu wenig von allem, viel zu wenig.
 

Und ich war jetzt schon ausgebrannt, mit Vierzehneinhalb Jahren. Lächerlich. Bedauernswert. Meine Lippen waren zu einem Strich zusammen gepresst, als ich aufstand und auf die Tür zuging. Trotz der Dunkelheit kam ich sicher bei der Tür an, ich kannte den Raum in- und auswendig. Ich hatte schon dutzende von Stunden dort verbracht, um mein Wissen zu erweitern. Tsunades private Bibliothek. Als ich die Tür öffnete, sah ich direkt in einen vom Mondlicht hell erleuchteten Flur. Ich zog die Tür hinter mir zu und warf einen letzten Blick in die Dunkelheit des Raumes, die erloschene Kerze, den Füller und den Berg von Wälzern, der neben dem Schreibtisch stand. Jedes einzelne Buch beschrieb die Möglichkeiten der Chakrakontrolle im Körper, ohne es durch die Hände an bestimmte Stellen zu leiten, um zu Heilen. Denn der Schmerz kam nicht von ungefähr. Ich war krank. Schwach?
 

Wenn du in einer Sackgasse stehst, dann drehe nicht um, sondern nimm deine verdammte Faust und reiß die scheiß Mauer ein. Denn schwach ist der, der aufgibt und die Mauer, die haben andere gebaut.
 

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Ich hoffe, es hat euch gefallen! ;> Kommi's nicht vergessen ♥

Danke schon mal im voraus an die netten Persön'chen, die mich mit

ihren Kommentaren weiter motivieren oder mir Verbesserungsvorschläge

und hilfreiche Kritk dalassen ;*

Escape into Silence

Das Halbdunkel in der Dämmerung entspannte ihre Sinne, die Bäume malten fleckige Schatten auf die Wiesenfläche. Der Wind rauschte in den Baumkronen, ließ sie tanzen, im Einklang mit Gräsern, Sträuchern - der Natur. Vollkommener Frieden. Scheinbar. Denn in mitten dieser Idylle saß eine junge Frau, die Beine im Schneidersitz zur Konzentration übereinander geschlagen, die Arme entspannt hängend, die Hände auf den Knien abgelegt. Sakura versuchte sich zu konzentrieren, innere Ruhe zu finden, nur noch ihren Atem zu hören.
 

Chakra kribbelte durch ihre Gliedmaßen, sie leerte ihre Gedanken. Nur sie war noch existent, nichts um sie herum. Ihr Kopf sank in den Nacken, als ihre Haare von einer Windböe erfasst wurden. Die glänzenden rosa Strähnen erhoben sich von ihren Schultern und wirbelten um ihren Kopf - auch noch, als der Wind schon längst verebbt war. Das Kribbeln ihres Chakras wurde zu einer präsenten Wärme. Vielleicht schaffe ich es jetzt, dachte sie. Vielleicht kann ich mich genug konzentrieren, den richtigen Moment treffen, um es freizusetzen. Ihre Augenlider flackerten.
 

Ihr Mund öffnete sich leicht, als die anfänglich angenehme Wärme in eine Hitze umschlug. Panik überkam sie einen Augenblick, Hektik stieg in ihr hoch, ließ sie die Augenlider zusammen kneifen. Nur noch ein bisschen, dachte sie, während sie den Atem anhielt. Sie spürte das hochkonzentrierte Chakra überall auf ihrem Körper, auf ihrer Haut, in ihrer Brust, Bauch und Beinen. Wie tausende Nadelstiche prasselte es auf sie ein, riss es an ihrer Geduld, störte ihre Ruhe und ließ sie immer öfter fast zusammen zucken. Machte es ihr immer schwerer, gegen den Drang anzukämpfen, einfach aufzustehen und die Spannung in ihrem Körper aufzugeben.
 

Sie hatte das Gefühl, ihre Konzentration hätte bereits den höchsten Punkt erreicht, als das Knacken eines Astes sie kurz inne halten ließ, ehe sie wie ein Fisch an Land nach Luft schnappte, sich ihre Augen ruckartig öffneten und ihre rechte Hand reflexartig nach der Kunaitasche an ihrer Seite griff. Noch bevor sie sie erreichen konnte, schränkte sich ihr Blickfeld auf einen einzigen klaren Punkt in der Mitte ein, in dem sie gerade noch einen wehenden blonden Schopf ausmachen konnte. Dann sank explosionsartig ein heftiger Schmerz in ihre Glieder, ihr Atem stockte wieder, ihre Hände ballten sich zu Fäusten. "Scheiße.", entkam es ihr zwischen einem Husten und einem Keuchen, ihre Sinne waren wie ausgeschaltet. Es schien ihr, als würde die Zeit plötzlich schneller verrinnen, nur Sekundenbruchteile - und Staub, Erdbrocken, Steine flogen um sie herum in einem wilden Chaos aus grünem Schimmer, braunen Partikeln und verdörrten Gräsern.
 

"Sakura!" Sie nahm Narutos Stimme kaum wahr, es kam ihr vor wie ein störendes Hintergrundgeräusch, ein Rauschen, nichteinmal ein Flüstern. Nur nebenbei registrierte sie, dass sie auf den Rücken gesunken war, die Arme schützend über Gesicht und Hals gelegt. Ein brennender Schmerz zog sich von den Punkten an beiden Seiten ihres Kopfes knapp hinter den Ohren, dort, wo der Knochen nach der weichen Mulde begann, ihren Haaransatz entlang, bis hin zu ihrem Nacken. Ironischerweise überkam sie ein Gefühl von Unverletzlichkeit in diesen Moment, sie fühlte ihr eigenes Leben, ihre Energie, alles in sich pulsieren. Die Hitze ihres eigenen Chakras auf der Haut. Sonst nichts. Nichts drang zu ihr durch, nicht einmal Narutos Berührung, seine aufgeregte Stimme, das Schütteln, das sie zur Besinnung bringen sollte. Von seiner Verzweiflung blieb sie unberührt. Absolut taub, blind, sprachlos.
 

Nur bewegen konnte sie sich noch, ihre Hände strichen in einer fast streichelnden Geste über den aufgewühlten Boden. Sie fühlte das Leben, den Herzschlag der Natur. Narutos Herzschlag, den der Tiere im Wald. Vibrationen, Zittern, Stille. Sie wusste, ihre Augen waren geschlossen. Sie wusste, eigentlich dürfte sie nichts sehen können, nur Schwärze. Doch in ihrem Kopf, wie das Bild in einem Traum, erschien ihr die Umgebung in grellgrünen Blitzen und glimmenden Punkten - Licht, Leben, Natur. Nicht viel, aber genug, um Narutos Silhouette auszumachen, in hektischem Aufruhr, ruckartige Bewegungen. Sie sah nicht viel, gerade einmal zwei Meter in ihrem Umkreis, doch sie war wie gefesselt von den Eindrücken, von den Lichtern - ihrer Schönheit. Ihr kam sogar kurzzeitig der Gedanke, sie wäre tot, ihr Geist würde nun ihren Körper verlassen, doch ein Blick auf sie selbst verhinderte diese Theorie. In diesem Meer aus glimmenden, in allen Schattierungen grünen bis fast weißen Lichtpunkten, lag sie selbst hell erleuchtet. Scheinbar von innen strahlte sie, Licht drückte aus ihr heraus - weiße, leuchtende Energie.
 

Das Licht blendete sie. Sie wusste nicht, auf was sie ihre Aufmerksamkeit zuerst richten sollte, alle Lichter schienen aufeinmal gleich penetrant. Sie wollte die Hände vor die Augen schlagen, sich einen Moment Dunkelheit gönnen, als ihr einfiel, dass es nichts bringen würde. Sie wollte den Kopf weg drehen, doch dann sah sie nur anderes Licht. Anderes Leben.
 

Nach wenigen Minuten in einem Zustand aus Überforderung, Verwirrung und fürchterlichen Kopfschmerzen, wackelte plötzlich das Bild in ihrem Kopf, bekam Risse, dunkle Flecken. Sekunden später umgab nur noch Dunkelheit ihren Geist.
 


 

~
 

"Sakura verdammt, wach auf!", bellte Tsunade. Im Moment war sie auf Hundertachtzig, auch wenn ihre Schülerin einen verwundbaren, leicht kränklichen Eindruck auf sie machte, so zusammen gesunken in einem Krankenbett unter dicken Daunendecken. Sakura regte sich indessen, ihre Augenlider flackerten. "Sag mal, was denkst du dir eigentlich?!", fing sie ihre Schimpftirade an, kaum dass Sakura ein erstes Lebenszeichen von sich gab. "Du kannst nicht einfach mal so in den Wald marschieren, über zwei Kilometer von den Stadtmauern entfernt, und dann auf eigene Faust trainieren, dabei die Kontrolle verlieren und riskieren, in so einem hilflosen Zustand von feindlichen Ninjas verletzt, verschleppt - oder noch schlimmer - getötet zu werden!" Ihr anklagender Blick fixierte Sakuras Gesicht, welche die Augen immer noch geschlossen hielt. Doch sie wusste, dass Sakura sie verstand.
 

"Nein Oma Tsunade, lassen Sie das! Sakura hat doch garnichts falsch gemacht, echt jetzt!", mischte sich nun Naruto ein. "Sie hat herumexperimentiert.", hielt sie dagegen. "Und das, obwohl nicht einmal jemand in der Nähe war, der das Ganze überwacht!" "Aber das war doch alles gar nicht ihre Schuld! Sie hat da so gesessen, ich habe sie beobachtet. Sie hat nur meditiert, ich schwöre es!", versuchte es Naruto weiter. "Wessen Schuld sollte es denn sonst sein?" "Meine! Ich habe sie gestört, wissen Sie.." Narutos Stimme wirkte aufeinmal nur noch halb so laut, eher bedrückt. "Es hätte sicher geklappt, was immer sie vorhatte, wenn ich sie nicht unterbrochen hätte. Es ist meine Schuld, Oma Tsunade, es tut mir leid!" Tsunade musterte ihn misstrauisch.
 

Nun konnte auch Sakura nicht mehr so tun, als würde sie noch schlafen. Das würde Tsunade sowieso nur noch mehr aufregen, und ein Mittel, Tsunades Wutausbrüchen zu entgehen, gab es nicht. Kein Effektives jedenfalls - die vollbusige Blondine konnte sich ihre Wut 'aufheben', das wusste Sakura aus eigener Erfahrung und hatte es schon oft am eigenen Leib spüren müssen. Es war ihr ein Rätsel, wie sie das anstellte, allen Personen gegenüber normal, entspannt gegenüber zu treten und wenn ihr die arme Sau, die etwas verbrochen hatte, unter die Augen kam, war es, als mache sie den Deckel eines Döschens ab, in das sie vorher ihre Wut hineingelegt und gut verschlossen hatte. Dann kam alles aufeinmal raus, wie aus einer Colaflasche, in die man ein Mentos hineingeworfen hatte.
 

Nun allerdings war ihr schäumender Zorn abgeflaut, sie sah Naruto prüfend in die himmelblauen Augen, als könne sie dort entdecken, wenn er lügen würde. Sakura räusperte sich. "Ich finde es ja wirklich rührend, wie viele Sorgen ihr euch um mich macht - und wie unglaublich aufmerksam ihr euch um mich kümmert -, aber ich muss euch leider in eurem kleinen Disput unterbrechen." Nach ihrer Ansprache schwang sie demonstrativ die dicke Daunendecke zur Seite. "Ich würde jetzt nämlich gerne nach ha-" Sie hielt inne, starrte auf sich selbst, auf ihr nacktes sich selbst. Ihre Lippen formten ein lautloses "Oh", als sie fahrig und viel zu hastig nach dem Zipfel der Decke griff, den sie zuvor mit sehr viel Schwung zur Seite befördert hatte. In ihrem Kopf wirbelten derweil Gedanken wie; 'Scheiße, oh nein!', 'Gott, wo ist die verdammte Decke?!' und 'Verdammt ich bin nackt!' in einem haltlosen Durcheinander herum.
 

Dabei registrierte sie gar nicht, dass Naruto aus dem Starren gar nicht mehr heraus kam. Als wären seine Augen mit Heißkleber auf ihrem Körper fixiert, konnte er sie einfach nicht abwenden - jedenfalls für die paar Sekunden, in denen der Blick auf ihre unbedeckte Haut freigegeben war. Er musterte ihre schlanke Figur, die kurvige Hüfte, kleine, feste Brüste. Naruto wusste, dass Sakura für eine Kunoichi sehr zierlich gebaut war, was ihrer Weiblichkeit dennoch keinen Abbruch machte, wovon er sich jetzt hautnah überzeugen konnte. Im Gegenteil, dachte er sich. Die feinen Muskeln auf ihrem offensichtlich sehr durchtrainierten Körper wirkten höchst anziehend auf ihn. Die zarten Rundungen ihrer Brüste, ein flacher Bauch, unter dem dezente Muskeln spielten, eine einladende Hüfte, und.. Oh mein Gott!, dachte er, als er plötzlich registrierte, was er da gerade tat. Mit hochrotem Kopf richtete er die Augen - mit einigem Widerwillen, aber des Anstands wegen -, auf die gegenüberliegende Wand, weit weg von Sakuras porzellan farbener Haut.
 

Tsunade indessen beobachtete das Spektakel mit einem gewissen Amüsement. Ihr war Narutos Reaktion aufgefallen und sie hatte, einen kurzen Moment, Gefallen daran gefunden, ihn zu mustern - nicht ganz so intensiv, wie er es bei Sakura tat, aber nicht weniger fasziniert. Gerade wollte sie eingreifen und ihm die Augen zu halten, als er mit einem Mal zusammen zuckte und sich peinlich berührt umdrehte. Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Ihre Wut von ebend war verraucht. Sie beide - Naruto und Sakura - hatten so ebend ihre gerechte Strafe erhalten, denn diese Situation war scheinbar nicht nur Sakura höchst unangenehm.

Für Dummheiten bekommt jeder seine gerechte Strafe, dachte sie mit immer noch angehobenen Mundwinkeln. Ob von mir, oder von Jemand anderem, im Endeffeckt bleibt es sich gleich.

Jetzt würde sie nur noch dafür sorgen, dass sie die nächste Zeit aufeinander hocken mussten. Das wäre die ultimative Rechtschaffenheit.
 

Nach einigen Sekunden erbarmte sie sich dennoch, der kuriosen Situation ein Ende zu bereiten, die jetzt in ein verlegenes Schweigen übergegangen war. Sie räusperte sich, um Sakuras Aufmerksamkeit wieder zu erlangen, die kurzzeitig von ihren scheinbar plötzlich sehr interessant gewordenen Händen vollkommen eingenommen wurde. "So, da wir das geklärt hätten..", begann sie, nachdem sie den Blickkontakt mit ihrer Schülerin wieder hergestellt hatte ".. muss ich jetzt auch wieder in mein Büro, arbeiten. Ich bin mir sicher, ihr kommt hier alleine zurecht. Deine Vitalfunktionen sind unauffällig Sakura, du bist kerngesund. Du hast es nur etwas übertrieben und deine Chakrareserven überstrapaziert. Ich bitte dich, das nächste mal etwas mehr darauf aufzupassen. Du solltest dich nicht zu sehr in Anspruch nehmen. Achja, Naruto?" Er sah sie erwartungsvoll an. "Ich übertrage dir hiermit die Verantwortung für sie. Du wirst bei ihr wohnen und aufpassen, dass nicht wieder so etwas merkwürdiges geschieht. Ansonsten kannst du nach Hause gehen, Sakura, sobald du dir etwas angezogen hast natürlich." "Na schönen Dank." Sakuras grummelnder Unterton war ihr natürlich nicht entgangen, aber sie musste ausnahmsweise wirklich und ernsthaft in ihrem Büro arbeiten. Richtig arbeiten, das hieß ohne Sake. Also drehte sie sich mit einem letzten Blick auf den inzwischen wieder 'abgekühlten' Naruto um und verschwand aus der Tür, überließ die beiden nach dieser äußerst heiklen Situation sich selbst.
 

"Tja..", begann Sakura etwas verlegen, nun, da sie alleine waren nach einer derart peinlichen Situation. "Also dann..", sagte Naruto, der jetzt ebenfalls etwas verlegen nach der Türklinke griff, um offensichtlich Tsunade zu folgen. "Naruto." Er hielt inne, bei dem fast genervten, auf jeden Fall angestrengten Tonfall ihrer Stimme. "Ja?", fragte er, den Blick auf ihr tatsächlich müde wirkendes Gesicht gerichtet. "Ich bin nackt."

Auch, wenn er im ersten Moment gedacht hatte, sich verhört zu haben, starrte sie ihn abwartend an. Was erwartete sie denn jetzt bitte wieder von ihm? Sie sollte sich gefälligst klarer ausdrücken und nicht immer erwarten, dass er ihre Gedanken lesen konnte!

"Ich weiß." Er wusste nicht, was er sonst sagen sollte. Er hatte sich gerade noch so ein 'habe ich gesehen' verkneifen können. Jetzt war es an Naruto, sie erwartungsvoll anzusehen. "Ich habe keine Kleidung. Du musst dich darum kümmern.. bitte?", sagte sie, fast konnte sie sich ein Augenrollen nicht verkneifen. Naruto, wieder ganz bei der Sache, atmete erleichtert aus. Sie hätte wer-weiß-was von ihm erwarten können, schließlich war sie nackt. Und er wusste nicht, wie man mit nackten Frauen umging, auch nicht, wie man reagierte, wenn die beste Freundin aufeinmal im Adamskostüm vor einem lag. "Ja natürlich, darum wollte ich mich gerade kümmern!", lächelte er, ganz in seiner alten Manier. Schon hatte er die Tür aufgezogen und trat hinaus auf den Flur. "Wer's glaubt.", murmelte Sakura hinter ihm, doch das hörte er schon nicht mehr.
 


 

~
 

"Du wirst sie mir bringen, Sasuke.", drang eine zischende, befehlsgewohnte Stimme an sein Ohr. "Wofür brauchen wir sie? Sie ist wertlos, Meister." Sasuke hasste es, diese unterordnende Anrede benutzen zu müssen. Auch nach drei Jahren kam ihm dieses Wort nur schwer über die Lippen. Mit einem hässlichen Grinsen starrte sein Meister ihn an. "So? Wie willst du das beurteilen können, mein lieber Sasuke?", säuselte die Stimme.
 

Ein Lachen ertönte. "Jaja.. ich kenne meine ehemalige Teamkameradin sehr gut. Sie ist schlau, weißt du.. wie ein Fuchs! Aber sie würde ihre Zeit nicht verschwenden, wenn sie nicht glauben würde, dass dabei etwas produktives rauskommt." "Und ich kenne meine gut. Sie ist schwach, Meister." Sasuke fand es lächerlich, wie dickköpfig sein Meister auf seinem Standpunkt beharrrte, obwohl er falsch lag. Es wäre sinnlos, sie zu holen. Sie konnte nichts. "Wir sollten jemand anderen dafür organisieren.", schlug er vor. "Genug!" Gelbe Augen fixierten ihn wütend in einem einem knochigen Gesicht, umspannt von kränklich bleicher Haut. "Es wird das gemacht, was ich sage! Und nichts anderes! Du bringst sie mir, schließlich war es auch dein nutzloser Bastard von Bruder, der Kabuto ermordet hat! Und jetzt will ich nichts mehr hören. Du gehst jetzt los mit deinem Team und holst sie.", befahl er barsch, bevor eine wirsche Handbewegung klar machen sollte, dass Sasuke jetzt unerwünscht war. Und er ging.
 


 

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Das erste Kapitel! Ich hoffe, es hat euch gefallen. Weitere Kapitel sind größtenteils schon geplant vom Verlauf her.
 

Ein paar Fragen an euch, die mich interessieren würden:

Wie wirken die Charaktere? o.Ô

- Naruto genug verpeilt? :>

- Tsunade streng genug, trzdm mit einem Augenzwinkern?

- Orochimaru die olle Schlange verrückt genug? x;

- Sasuke kalt genug?

.. Verbesserungsvorschläge bringe ich gerne mit ein.

Außerdem: merkt man, dass Sakura keine "normalen" Kopfschmerzen hat? (Bezug zwischen den Kopfschmerzen im Prolog und im 1. Kapitel der Meditation.)
 

Einige Leute meinten nämlich, ihnen wäre das nicht aufgefallen. x.x *hoch spring und mit hektischem Rumgewinke auf den Titel der FF verweis* Tja.. Ich habe jetzt schon die Kurzbeschreibung geändert, damit es deutlich genug ist. & wer Englisch kann, könnte sich ja auch mal den Text bei der Charakterbeschreibung ansehen xD Also mal ehrlich Leute, sind das nicht genug Hinweise? ;> Ich will das ganze ja auch realistisch wirken lassen und euch nicht einfach ins kalte Wasser schmeißen, wenn aufeinmal etwas.. 'unnormales' passiert. :>

Okay, bevor ich euch jetzt schon zuviel verrate, höre ich lieber auf mit dem Gequatsche. ;*
 

Über Kommentare würde ich mich freuen! & Danke an die, die sich schon erbarmt haben und so lieb waren mir eins dazulassen. ♥
 

Bis zum nächsten Mal hoffentlich ;>

Lg, Vayuh

Impendence

:> Yap, es gibt mich auch noch. Ich hatte viel Stress und so.. musste viel arbeiten und alles. x: Bessere Rechtfertigungen fallen mir jetzt gerad nicht ein.. xD Aber ihr kennt das ja sicher selber. Also; freut euch ueber das Kapitel, es wird jetzt wahrscheinlich schneller voran gehen. Viel spaß ♥
 


 

Jetzt war sie hier alleine, hatte Zeit zum nachdenken, die Möglichkeit, nachdem das in ihrem vorherigen Zustand nicht gegeben gewesen war. Nur, was um alles in der Welt war denn das für ein Zustand gewesen? Sie hatte diesen Verlauf für ihr Training überhaupt nicht vorgesehen, nicht gewünscht. Doch jetzt musste sie sich fragen, wie so etwas passieren konnte - gerade ihr, Sakura Haruno, die ihr Chakra kontrollieren konnte wie keine andere Kunoichi. Ihr, die noch nie die Kontrolle über ihre Fähigkeiten verloren hatte, niemals irgendetwas unkontrolliert getan hatte. Wo, um Himmels Willen, war ihre Kontrolle geblieben?
 

Nach kurzer Zeit entschloss sie sich, ihre Gedanken erst einmal zur Seite zu schieben, als pochende Kopfschmerzen sie einholten. Wieder auf dem Boden der Tatsachen, faltete sie ihre Hände zu einem nervösen Knäuel, leicht frustriert wegen des unnötigen Energieverbrauchs und der Verschwendung wertvoller Zeit.
 

~
 

"Naruto, es geht schon! Ich bin nicht verkrüppelt, ich kann laufen verdammt." Sakura versuchte Narutos Hand abzuschütteln, in dem sie zur Seite auswich. Er hatte ihr Kleidung gebracht und nun konnte sie endlich ihr Krankenzimmer verlassen, um nach Hause zu gehen. "Bist du sicher Sakura? Warte - ich könnte dich tragen!" Nur Naruto, der wollte offensichtlich nicht, dass sie ging. "Naruto, jetzt lass das endlich, ich will nach Hause!", maulte sie gereizt.
 

Normalerweise sprang sie nicht so zickig mit ihm um, doch ihre Laune hatte einen weiteren Tiefpunkt erreicht, als sie gesehen hatte, was er ihr da mitgebracht hatte - und als sie bemerkte, was er ihr nicht mitgebracht hatte. Nun musste sie in einem schwarzen Minirock, einem weinroten Tanktop, barfuß und ohne Unterwäsche durch die Gegend spazieren. Sie wusste nicht einmal, wo er diesen - ihrer Meinung nach grauenvollen und viel zu provozierenden - Minirock her hatte. Er musste wirklich in den hintersten Ecken ihren Kleiderschranks danach gegraben haben, denn sie zog dieses Teil nie an. Ino hatte es ihr irgendwann einmal angedreht und aus Höflichkeit hatte sie es dann in ihren Schrank getan, wo es eigentlich auch nie wieder rauskommen sollte. Bedauerlicherweise war es das - aber nicht nur der Rock machte ihr zu schaffen.
 

Viel schlimmer war die Tatsache, dass sie keine Unterwäsche darunter trug, und auch nicht unter ihrem Top. Nun, eigentlich kein Problem, aber es war Mitte Herbst und leider war der heutige Tag nicht besonders sonnig, also auch nicht wirklich warm. Wirklich nicht warm, was man auch an den zwei aufgestellten Brustwarzen erkennen konnte, die frech durch das Top blitzten. Wie würde es denn bitte aussehen, wenn Naruto sie jetzt auch noch tragen würde? Da ging sie diesen blamablen Weg bis zu ihrer Wohnung lieber selber, wenn auch auf wackeligen Beinen. Denn sie musste trotzdem zugeben, dass sie wirklich müde war, ausgelaugt - quasi nicht mehr im Stande, ihre Augen offen zu halten. Naruto schien das zu bemerken, auch wenn sie versuchte, gut zu schauspielern, er kannte sie eben - so als ihr bester Freund.
 

"Nun lass mich dich doch tragen, du kannst doch kaum laufen Sakura!" und er hatte offensichtlich beschlossen, sie auf keinen Fall gehen zu lassen. kontraproduktiv für ihren Plan, schnellstmöglich und ungesehen nach Hause zu kommen, denn mit ihr auf dem Arm, konnte er nicht schnell laufen. Sonst würde ihr Röckchen noch hoch fliegen. "Nein, dann sieht man doch alles. Du bist echt unmöglich, wieso bringst du mir denn auch so ein verdammtes Teil?!", fragte sie weiterhin gereizt. Sie musste sich wirklich wundern. "Und warum, verdammt nochmal, bringst du mir keine Unterwäsche?!"
 

"Ich habe mich nicht getraut, deinen ganzen Schrank zu durchwühlen. Ich habe die Augen zu gemacht und reingegriffen und das, was ich zwischen die Finger bekommen habe, habe ich dir dann einfach gebracht! Was denkst du denn von mir? Dass ich das so schön finde?", stellte er leicht ironisch die Gegenfrage. Jetzt hatte er sich verplappert. Das sah er an Sakuras Blick. Sie drehte sich um und begann im Laufschritt den Krankenhaus Korridor entlang zu stolzieren, wobei ihr Röckchen an ihrer Rückseite ziemlich aufreizend hoch und runter wippte. Das fiel Naruto ebenfalls auf, was ihn wieder ein wenig aus dem Konzept brachte. Ziemlich aus dem Konzept brachte, denn er fing wieder an zu starren. Wie ein hypnotisierter spanischer Stier, der ein rot angemaltes, mit aphrodisiakum bespruehtes Weibchen sieht. Wie der groeßte Volldepp.
 

Sakura war sich den Blicken der anderen nur allzu bewusst. Sie spürte sie quasi in ihrem Nacken kribbeln, was ihr ziemlich unangenehm war. Dennoch ging sie erhobenen Hauptes den Korridor entlang, Richtung Ausgang, auf die Treppen zu. Dabei stellte sie sich einfach vor, die vielen Leute - inklusive Personal - würden sie wegen der Diskussion ebend zwichen ihr und Naruto mit Blicken löchern und nicht wegen ihrer Kleidung. Naruto indess schien irgendwie dort hinten festgewachsen zu sein, denn er lief ihr, zu ihrer großen Überraschung, nicht nach. Als sie dann schließlich schon fast draußen war, hörte sie sein Getrampel doch noch, denn er schien ihr jetzt eiligst nach zu rennen. Kaum hatte er sie erreicht, packte er sie an einer Schulter und drehte sie zu sich um.
 

"Sakura. Ich sehe doch, wie es dir geht, ich bin nicht blind! Auf keinen Fall kannst du so laufen, sei doch nicht immer so ein Sturkopf. Ich meinte das gerade nicht so, also.. ich meine, natürlich bist du schön! Weißt du, du bist sogar die Schönste!", sprudelte es hektisch aus ihm raus, ohne dass er beim Sprechen ins Stoplern kam. Sakuras Reaktion bestand aus einem Anheben der Augenbrauen und einem Verschränken ihrer Arme vor der Brust, was sich als fataler Fehler erwies, als Narutos Blick schließlich an ihren Brüsten hängen blieb, die durch ihre Arme nach oben gepusht wurden. Was war denn heute los verdammt? Dauernd sprang ihm irgendwas ins Auge.
 

"Na fein. Du darfst. Aber du musst dein T-shirt ausziehen.", drang Sakuras Stimme an sein Ohr. Er musste sich konzentrieren, um die Wörter zu verstehen, was ihm allerdings nicht dabei half, sie zu begreifen. Angesichts der Gedanken, die er gerade verfolgt hatte - bei so einem Anblick - kam diese Aufforderung, die einer Einladung glich, unerwartet. "Was?", fragte er deshalb nur leicht fassungslos. "Na los, nicht so schüchtern! Wenn du mich tragen willst, musst du mir dein T-shirt geben.", sagte sie in einem selbstverständlichen Tonfall. Kurz zögerte er, bis es auch bei ihm Klick machte, und er begriff, dass sie es anziehen wollte.
 

Sakura nahm sein Shirt entgegen und konnte über soviel Begriffsstutzigkeit nur den Kopf schütteln. Wo war dieser Idiot denn nur wieder mit seinen Gedanken? Sie zog es sich über und betrachtete sich selbst in einem grellgelben, viel zu großen T-shirt. Es reichte ihr bis über die Knie. Naruto hatte in den letzten Jahren einen riesengroßen Schub gemacht, was Körpergröße und Muskelatur anging. Er war nicht mehr der kleine, chaotische und leicht dümmliche Junge, sondern ein Mann. Das fiel ihr ganz besonders jetzt auf, wo sie ihn so sah, den Oberkörper frei, grinsend - wie er es immer tat. Ihre rosanen Haare wippten leicht, als sie den Kopf schief legte.
 

Naruto war tatsächlich ein Mann geworden, jedenfalls körperlich. Immerhin war er so aufmerksam, zu erkennen, wie es ihr wirklich ging, was keine leichte Sache war. Denn Sakura zeigte keine Schwächen. Auch Männern gegenüber nicht, oder besonders ihnen gegenüber nicht. Als sie Naruto jetzt so betrachtete, fielen ihr die festen Muskeln auf, durchtrainierte Brustmuskeln, etwas feinere Bauchmuskeln. Seine Beckenknochen über seinen Shorts, die für ihren Geschmack viel zu tief saßen und zuviel preisgaben.

Sie hatte ihn vorher noch nie so gesehen. Er war eben Naruto - sie hatte ihn nie als "sexuelles" Wesen betrachtet, das so seine Qualitäten hatte, was den Körperbau betraf. Und vielleicht auch Fähigkeiten..? Sie wusste in dieser Hinsicht nichts über ihn. Hatte er schon..? Vielleicht sogar mit jemandem, den sie kannte? Es gab eine Zeit, da hatte sie sich von allen abgekapselt. Auch von ihm - folglich hatte er über ein Jahr Zeit gehabt, Erfahrungen zu sammeln, ohne dass sie es mitbekam. Oder auch nur Interessiert hätte.
 

Narutos Grinsen wich langsam einem fragendem Ausdruck, als ihm auffiel, dass Sakura ihn völlig in Gedanken anstarrte.

Nach etwa einer halben Minute, ging er auf sie zu und hob sie kurzerhand auf seine Arme. Nachdenken konnte sie auch noch zu Hause. Sakura schnappte nach Luft, als ein Ruck sie in die Realität zurück holte.
 

~
 

"Wieso war ich eigentlich nackt?", fragte Sakura, während sie zwei Teetassen aus ihrem Schrank holte und sie auf den Tisch stellte, an dem Naruto auf einem Stuhl saß. "Immerhin hätte Tsunade ja wenigstens meine alten Klamotten aufbewahren können, damit ich sie hätte anziehen können, als ich aufgewacht bin."

Narutos Augen folgten Sakura bei jeder Bewegung.

"Deine Kleidung war vollkommen im Eimer. Zerissen und so.", antwortete er, während er Sakuras Blick auffing, die über ihre Schulter sah, als sie gerade einen Kessel in der Spüle mit Wasser füllte. Sie zog eine Augenbraue hoch.
 

"Zerissen? Wovon denn?"

"Ich weiß auch nicht, was das war. Du hast halt irgendwas mit deinem Chakra gemacht und dann habe ich dich gestört. Du hast die Kontrolle verloren und aufeinmal leuchtete deine Haut so komisch blau. Es war irgendwie so, als würdest du mitten in einem Tornado stehen oder sowas. Jedenfalls sind dann Steine durch die Luft geflogen und haben deine Kleidung ruiniert." Er zuckte ratlos mit den Schultern.

"Teilweise waren die ganz schön spitz. Ich konnte gar nicht zu dir hin, ich habe nur gerufen. Und dann war es wieder ruhig, du hast auf dem Rücken gelegen und deine Haut wurde grün." Inzwischen hatte Sakura sich an die Arbeitsfläche ihrer Küche gelehnt, nachdem sie den Kessel auf dem Herd abgestellt hatte.

"Meine Haut war grün?"

"Ja.. also nein! Ich meine dein Chakra. Dein Chakra war grün. Aber es war überall auf dir drauf, so als wäre es eine zweite Haut." Naruto grinste sie an. Ihr Chakra war grün? Das würde ja bedeuten, es hätte funktioniert! Natürlich! Das war auch der Grund, warum sie unverletzt war. Ihr sank fast das Kinn auf den Boden.
 

"Alles okay bei dir?", fragte Naruto besorgt, als ihm ihr merkwürdiger Gesichtsausdruck auffiel. "Ja. Ich meine, das ist gut, dass mein Chakra grün war. So grün wie das Chakra, wenn ich heile, nicht wahr?" Naruto nickte. "Gut. Das ist sehr gut." Sie drehte sich um und nahm den Kessel von dem Herd, als er zu pfeifen begann. Naruto sah sie zweifelnd an. "Wieso gut? Was hast denn da gemacht?", hörte sie ihn fragen, als sie zum Tisch ging und den Tee aufkochte. "Ich habe versucht, Heilchakra zu schmieden, ohne meine Hände dafür zu benutzen.", erklärte sie ihm nebenbei, während sie den Kessel zurück stellte und sich zu ihm setzte. Naruto sah sie jetzt verwirrt an.
 

"Wofür denn das? Ich meine, wieso kannst du denn nicht einfach weiter mit den Händen heilen? Deine neue Fähigkeit ist doch total nutzlos." Sakura verzog keine Miene bei diesem Kommentar. "Ich bin krank. Du weißt doch, als ich mich ein Jahr lang von allen zurück gezogen habe. Das war wegen einer Krankheit. Ich weiß nicht genau, was es für eine ist, aber ich bekomme andauernd starke Kopfschmerzen, die sich teilweise bis in den Nackenbereich ziehen. Manchmal schaltet sich mein Bewusstsein dann von selbst ab, wenn ich versuche mich zu heilen. Und mit dieser neuen Methode, kann ich permanent kleine Chakramengen in diesen Bereich schicken, damit es garnicht erst so weit kommt."
 

Naruto bemerkte ihren leicht distanzierten Ton. Wahrscheinlich mochte sie es nicht, über diese Krankheit zu sprechen. Wenn er nicht gewusst hätte, dass es sich mit der Entwicklung des Jutsus scheinbar erledigt hatte, würde er sich Sorgen machen, doch im Bereich Krankheiten war sie der Profi und er vertraute ihr da zu zweihundert Prozent. Er lächelte sie gutmütig an.

"Du kannst dich von innen heilen", stellte Naruto fest. Sakura sah ihn an. "Ja." "Wie geil! Kannst du mir das beibringen?", wollte er wissen, während Sakura die selbst gemachten Teebeutel aus den Tassen zog. Sie hätte beinahe mit den Augen gerollt. "Nein." Naruto zog eine Fleppe. "Aber warum denn nicht? Das ist voll praktisch! Du müsstest mich garnicht mehr heilen auf Missionen.. und Sai bringen wir das auch bei! Und Sensei Kakashi! Der ist zwar alt, aber irgendwie wird er es schon kapieren.", sagte er, während er sie erwartungsvoll ansah.
 

"Naruto, das ist nicht so einfach. Ihr habt für soetwas nicht genug Kontrolle über euer Chakra. Ich habe es mir zwar antrainiert, winzige Chakramengen vom übrigen Fluss meines Chakras abzutrennen und zu konzentrieren, aber die Grundlage dazu ist mir angeboren. Ihr würdet bei einem Versuch viel zu viel Chakra verbrauchen, mal davon abgesehen, dass ihr nicht einmal das Heilen in seinen normalen Grundlagen beherrscht.", antwortete sie ihm ruhig. Naruto schien enttäuscht.
 

"Aber dafür habt ihr eure eigenen Talente. Du mit deinem Windchakra und der Kraft des Kyuubis. Sai hat seine Kunst und Kakashi das Sharingan und das Blitzelement. Ich kann nichts davon. Ich habe nur meine Chakrakontrolle.", versuchte sie ihn zu trösten, wirkte fuer ihn jedoch recht traurig dabei, da sie ihn nicht ansah.

"Achwas Sakura, du bist die Beste!", grinste er sie dann plötzlich an. Erstaunt blickte sie von ihrer Teetasse auf, von der sie gerade einen Schluck genommen hatte. Sie musste lächeln. "Nun trink.", forderte sie ihn auf und nickte in Richtung seiner Tasse. Sein Grinsen wurde noch eine Spur breiter und er nahm einen Schluck. "Und du machst den besten Tee.", fügte er noch hinzu.

Sakura hatte damit angefangen, ihren Tee selber zu mischen, als sie in ihrer Medic-Nin Ausbildung bei dem Kapitel Kräuter angelangt war. Sie hatte ein Gespür dafür, was gut zusammen schmeckte und auch, was einen Menschen umbringen oder in Bewusstlosigkeit versetzen konnte. Sie hatte einige Wochen ausschließlich mit Pflanzen und der Herstellung von Giften oder Schmerzmitteln verbracht. Außerdem war sie eine der wenigen medizinisch ausgebildeten Ninjas, die vergiftete Körper heilen konnte, es also beherrschte, giftige Flüssigkeiten aus dem Körper und dem Blutkreislauf zu extrahieren.
 

"Aber trotzdem werde ich auf dich aufpassen.", sagte er, den Blick auf seinen Tee in der Tasse gerichtet. Dann sah er auf. "Schließlich ist es meine Schuld, dass es außer Kontrolle geraten ist." Sakura wollte widersprechen, doch als sie sein schuldbewusstes Lächeln sah, nickte sie nur. "Okay. Du passt auf mich auf. Dann hoffe ich, dass es dich nicht stört, dass ich nur ein Bett habe. Seit dem Tod meiner Eltern, naja.. jedenfalls habe ich ihre Sachen alle weg geschmissen.", erklärte sie mit dem Blick auf ihre Tasse gerichtet, die fest von ihren Händen umschlungen war, obwohl der Tee noch heiß war und dampfte. "Du hast ein Doppelbett, das ist kein Problem für mich. Oder ich muss mich halt mit dem Sofa vergnügen", schlug er vor, leicht lächelnd. "Du bist wirklich müde. Du kannst ja kaum noch die Augen aufhalten", stellte er danach, leicht besorgt, fest. "Ja, vielleicht sollte ich mich wirklich hinlegen.", gab Sakura zu, warf ihre letzten Versuche, irgendwie fit zu wirken, schließlich ganz über den Haufen und ließ die Schultern hängen, den Kopf sinken.
 

~
 

Schließlich stand Sakura vor ihrem Bett, immer noch Narutos T-shirt am Leib und darunter den grässlich aufreizenden Minirock. Sie zog ihn sich aus, danach das gelbe Shirt und dann das Tanktop. Frische Unterwäsche lag schon auf ihrem Bett bereit, sie zog sie an und wollte gerade in ihr Bett steigen, als ihr Blick noch einmal auf Narutos Shirt fiel. Draußen ist es schon kalt, dachte sie sich. Es wäre sicherlich passend und außerdem hatte ich es ja sowieso schon an. Es wird ihn bestimmt nicht stören.. Er holt sich ja gerade neue Sachen, versuchte sie sich vor sich selbst zu rechtfertigen, wobei sie sich ein wenig lächerlich vorkam. Letztendlich zuckte sie mit den Schultern, griff danach und zog es über. Sie wartete nicht darauf, dass Naruto zurück kam, sondern legte sich bereits in ihr Bett. Er hatte ja einen Ersatzschlüssel für ihre Wohnung.
 

~
 

Sie wachte mitten in der Nacht auf, leicht verwirrt, konnte sich nicht daran erinnern, wann und wie sie eingeschlafen war. Ihre Haare lagen zerzaust auf dem Kissen, ihre rechte Hand darunter vergraben. Als sie versuchte sich aufzusetzen, fühlte ihr Körper sich lahm an, die Muskeln in ihrem Rücken zuckten, ihre Rippen stachen. Mit einem Seufzen beließ sie es schließlich dabei, sich einfach umzudrehen. Fehler. Fast hätte sie laut aufgeschrien, als sie im Dunkeln an etwas warmes stieß. Sie zuckte zurück, als hätte sie sich verbrannt und landete dabei fast auf dem Boden. Gerade noch so nutzte sie den Schwung ihrer heftigen Reaktion und schaffte eine Rückwärtsrolle von ihrer Matratze, die sie doch noch auf den Beinen aufkommen ließ - auch wenn man es eher als ungekonnten Purzelbaum bezeichnen würde.
 

Dabei bemerkte sie das unpraktische lange Ding, das ihr über dem Leib hing. Seit wann trug sie Nachthemden? Sie zupfte einige Male daran rum, bis ihr auffiel, dass es ein T-Shirt war. Jetzt fiel ihr auch wieder ein, dass es Naruto sein musste, der da in ihrem Bett lag. Sie hob den Blick und bemerkte, das sich ihre Augen wohl schon an die Dunkelheit gewöhnt hatten, denn sie konnte Narutos Gesicht erkennen, seine zerstrubbelten blonden Zotteln und einen muskolösen Arm, der das Kissen umarmte. Außerdem hatte er ihre Decke geklaut. So war das also! Deswegen war sie aufgewacht und deswegen hatte sie auch fast reibungslos das kleine Kunststückchen vollführen können. Das war ihr gar nicht aufgefallen.
 

Sie überlegte kurz, ob sie sich wieder hinlegen und jetzt ihrerseits die Decke klauen sollte - rein aus Prinzip natürlich -, entschied sich aber dagegen, da sie jetzt hellwach war und trat den Weg in die Küche im Erdgeschoss an, wobei sie den Blick auf ein vorhangloses Fenster in ihrem Flur richtete und erkannte, dass es bereits Morgendämmerung war - und nicht wie sie erwartet hatte, Nacht. Als sie in ihrer Küche ankam, die recht schmal, aber dafür ziemlich lang war, stellte sie sogleich einen Kessel Wasser auf den Herd und stellte ihn an. Die Teetassen von gestern waren in die Spüle geräumt, anscheinend hatte Naruto das gestern noch erledigt, war aber zu faul, die Tassen ganz abzuspülen. Angesichts der Tatsache, dass sie eine Spühlmaschiene besaß, wäre das aber auch unnötig gewesen.
 

Als sie mit ihrem Tee alleine in ihrer Küche saß, starrte sie nachdenklich vor sich hin. Sie hatte es geschafft. Das Summen in ihrem Kopf, das Pochen, der Schmerz - das alles war Geschichte, wenn sie es soweit perfektioniert hatte, dass sie es mit weniger Chakra aktivieren konnte. Denn der Heilvorgang selbst sollte nur einen geringen Chakraverlust zur Folge haben, schließlich ging nichts außerhalb ihres Körpers verloren, wenn sie es freisetzte.
 

Sie hatte es tatsächlich geschafft, ihr eigenes Jutsu zu entwickeln, ihr ganz persönliches, ohne Hilfe. Zwar war es nicht mächtig im Sinne von zerstörerisch, aber dazu hatte sie es auch nicht entwickelt. Sie hatte nicht daran gearbeitet, weil sie Macht wollte, sondern weil sie dazu gezwungen war in gewisser Weise. Sie hatte diese Krankheit bekommen, dieses schreckliche, grauenhafte Unheil war über sie gekommen, von dem sie heute noch nicht wusste, was genau es war. Aber sie wollte sich nicht behandeln lassen. Sie wollte nicht, dass irgendwer davon Wind bekam. Es war ihr persönliches Leiden und das ging niemanden etwas an.
 

Angefangen hatte es, nachdem Sasuke das Dorf und sie für die Rache an seinem Bruder verraten hatte, der seinen Clan und ihre gemeinsame Familie getötet hatte. Zu dem Zeitpunkt, als sie mit ihrer Ausbildung begonnen hatte. Von da an war es immer schlimmer geworden, hatte sie gequält und ihr den Mut genommen. Es kam ihr vor, als stünde sie ganz alleine da, vor einer riesigen Aufgabe, ihrer Ausbildung, ihrem Ninjadasein - etwas, das für sie nicht zu bewältigen war. Jedenfalls dachte sie das. Dann jedoch hatte sie einen Entschluss gefasst, sie wollte kämpfen, denn es war ihr egal wie enttäuscht die anderen sein würden, wenn sie aufgab, aber ihre eigene Enttäuschung war es nicht. Sie hätte sich nie wieder in die Augen sehen können.
 

Also biss sie die Zähne aufeinander und versuchte, etwas gegen die Kranktheit zu unternehmen. Mit zunehmender Erfahrung in ihren medizinischen Fähigkeiten, hatte sie die Krankheit mehr und mehr unter Kontrolle, konnte in den meisten Situationen, wenn das Kribbeln eines Anfalls einsetzte, das Schlimmste verhindern. Das half ihr dabei, die Krankheit aus ihrem Lebensmittelpunkt zu rücken und andere Dinge in Fokus zu nehmen. Freundschaften, Training, Chakrakontrolle. Sie hatte sich ausgiebig mit der Geschichte Konoha's beschäftigt und auch mit dem Uchiha-Clan. Sie hatte recherchiert und besonders das Sharingan studiert. Sie wusste viel über die Uchihas und auch über den Vorfall, wegen dem Sasuke sie alle verraten hatte. Mit zunehmenden Wissen hatte sie den Schmerz über seinen Verlust verdrängt und ihre Gefühle für ihn mit ihm.
 

Nun war sie eine standhafte Kunoichi, die einen Sturkopf entwickelt hatte und sich ungern von anderen helfen ließ. Sie hatte viel gelernt, mit Kakashi, teilweise mit Neji und natürlich am meisten von ihrer Meisterin Tsunade, von der sie ihre Schlagkraft in mindestens genauso verheerendem Ausmaß übernommen hatte. Einiges an Wissen hatte sie sich auch selber beigebracht, theorethische Anleitungen aus dicken, alten Wälzern übernommen und ausprobiert. So hatte sie auch ihr eigenes Jutsu entwickelt, mit Hilfe von vielen verschiedenen Büchern und einem Quäntchen Glück.
 

"Guten Morgen, Sakura.", begrüßte Naruto sie und ging auf den Küchenschrank zu, in dem sich die Tassen befanden. Sakura, die gerade aus ihren Gedanken hoch geschreckt war, nickte nur und nahm einen Schluck ihres bereits kalten Tees. "Wie hast du geschlafen?", fragte er mit einem Grinsen, das sie ein wenig aus dem Konzept brachte. "Gut. Ich fühle mich viel besser, danke Naruto." "Hatte ich auch nicht anders erwartet.", lachte er nun, bereits eine Tasse heißen Tees in der Hand. "Was meinst du?", fragte sie mit einer leicht angehobenen Augenbraue. Er setzte sich zu ihr, bevor er antwortete. "Du hast zwei Tage durch gepennt meine liebe." Sakura war nur geringfügig überrascht. Schließlich war sie auch wirklich sehr müde gewesen. "Ja, das kann ich mir denken..", sagte sie deshalb nur und trank den Rest ihres Tees.
 

"Du sahst friedlich aus.", meinte er, als sie ihre leere Tasse in die Spüle zu den anderen stellte. Mit dem Rücken zu ihm, hielt sie inne. "Du hast dich fast garnicht bewegt. Nichteinmal deine Augenlider haben gezuckt.", fuhr er fort und betrachtete ihre Rückseite. Sakura wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie wusste nur, dass er das nicht einfach so sagte, aus Spaß, sondern er spielte auf etwas an. Sie hatte da so eine leise Vorahnung. "Du hast mich die ganze Zeit beobachtet?", fragte sie ihn deshalb zur Ablenkung, wobei sie sich zu ihm umdrehte. Er sah sie einen Moment verwirrt an, bevor er den Kopf senkte. Ob darüber enttäuscht, dass sie das Thema nicht anschneiden wollte, oder ob aus Verlegenheit - das wusste sie nicht.
 

Sie wartete noch einige Momente, dann drehte sie sich um und nahm die Tassen aus der Spüle. Im Moment häuften sich die merkwürdigen Situationen förmlich und sie wusste gerade nichts anderes mit sich anzufangen. Sie war es nicht gewohnt, dass er schwieg. Außerdem schien er im Moment ständig in Gedanken zu sein, sein Blick wirkte oft abwesend oder er sah ihr bei einem Gespräch nicht einmal ins Gesicht. Sie konnte es sich nicht erklären.
 

Als sie die Tassen in der Spühlmaschiene verstaut hatte und sich wieder zu ihm umdrehte, den Rücken an der Arbeitsfläche angelehnt, fixierte sein Blick direkt ihre Augen. "Sonst hast du nie so geschlafen.", begann er. "Du hast sonst immer Albträume oder? Du bist immer die letzte, die einschläft und die erste, die aufwacht.", stellte er fest. Sie starrte ihn an. "Ich komme klar, Naruto.", antwortete sie ihm schließlich. Er gab sich mit dieser Antwort allerdings nicht zufrieden. "Ist es wegen dem Tod deiner Eltern?", fragte er sie. Sie antwortete nicht, drehte sich um und wollte irgendetwas tun, um diesem Verhör zu entgehen. Ihr Blick schweifte über die aufgeräumte Arbeitsfläche, alles stand an seinem Platz, kein dreckiges Geschirr, das sie hätte abwaschen können. Schließlich beließ sie es dabei, sich einfach mit den Händen abzustützen und gestresst den Kopf in den Nacken zu legen, an die Decke starrend. "Was ist mit ihnen passiert Sakura? Du hast es mir nie erzählt. Du hast immer nur in dich reingefressen.", fuhr er schließlich fort. "Sie sind gestorben.", anwortete sie leicht gereizt, etwas zu heftig. Sie senkte den Kopf und schloss die Augen mit einem Seufzen. "Sie wurden ermordet.", erklärte sie mit leiser Stimme. Sie fühlte sich genötigt, ihm davon zu erzählen, schließlich sagte er ihr auch alles. Sie drehte sich um, dunkle Schatten über den Augen. Kein Glanz mehr.
 

"Ich bin spät Nachts nach Hause gekommen. Ich hatte noch gearbeitet. Meine Eltern waren das von mir gewohnt gewesen, außerdem haben wir ziemlich aneinander vorbei gelebt.", fing sie an. Naruto hörte ihr zu, seine Miene ungewöhnlich ernst. "Sie waren nie damit einverstanden, dass ich Shinobi sein wollte. Nur wegen meinem Vater konnte ich auf die Akademie gehen, er war ein bisschen tolleranter als meine Mutter. Später dann haben sie sich deswegen oft gestritten, wenn ich verletzt nach Hause kam und hielten mir vor, dass ich zu schwach sei. Dass das nichts für mich wäre, ich sei viel zu zart. Und dass ich es sowieso nie durchziehen könnte." Bei den Erinnerungen wurden ihre Züge traurig. Naruto wäre am liebsten zu ihr gegangen und hätte sie umarmt, aber er wollte mehr wissen.
 

"Schließlich hat mein Vater meiner herrischen Mutter nachgegeben und mitgespielt. Zusammen haben sie es noch besser hinbekommen, mir das einzureden. Und ich hätte es fast sogar geglaubt." Sie lächelte ironisch. "Ihr habt mich immer nur beschützt, du und Sasuke. Ich konnte gar nichts. Schließlich ging Sasuke und ich hatte noch weniger Kraft, den Sticheleien meiner Eltern etwas entgegen zu setzen. Dann kam die Krankheit und ich stürzte ganz ab, habe nur noch gelernt, um sie wieder los zu werden. Im Nachhinein bin ich mir sicher, dass ich ohne die Krankheit aufgegeben hätte. Ich war noch nicht so stark und durch den Drang zu lernen, um mich zu heilen, hatte ich wieder etwas Motivation. In dieser Zeit sah ich permanent müde, geschafft und schwach aus. So haben sie mich das letzte Mal gesehen, bevor sie vor zwei Jahren von einer Kunoichi aus Oto-Gakure getötet wurden.", endete sie schließlich. Dabei hatte sie Naruto die ganze Zeit in die Augen geschaut, nach Mitleid gesucht, aber nur Verständnis und Zuneigung gefunden.
 

"Wenn sie dich jetzt sehen würden, wären sie stolz. Und deine Mutter neidisch.", sagte er und lächelte sie an. "Sieh nur was aus dir geworden ist." Sakura war innerlich berührt von diesem Moment, hielt aber dennoch Abstand von Naruto, auch wenn sie ihn gerne umarmt hätte. Tatsächlich hatte es ihr gut getan, mit ihm darüber zu reden.
 

~
 

"Wie lange wird es noch dauern, bis wir diese Frau endlich haben?", fragte Suigetsu ihn, ein dreckiges Grinsen im Gesicht. "Ich weiß gar nicht, weshalb wir dieses Flittchen holen sollen!", motzte Karins Stimme dazwischen, bevor er überhaupt daran gedacht hatte, seinem Teamkollegen zu antworten.

"Ist doch völlig egal, irgend so ein medizinischer Kram da. Kabuto ist doch tot. Sie soll ihn ersetzen. Muss ganz schön was drauf haben die Kleine!", grinste Suigetsu, warf Sasuke einen Blick zu und stützte sich auf sein Schwert. Karin zischte verächtlich.

"Wir gehen weiter.", sagte Sasuke schließlich, stand von dem Baumstamm auf und warf einen Blick über seine Schulter, als er schon ein paar Schritte gegangen war. "Suigetsu.", begann er. Erwartungsvoll sah der Genannte ihn an. "Eine Tagesreise.", beantwortete er seine Frage schließlich doch noch und gab ein hohes Tempo vor, indem er los sprintete.
 


 

Eure Meinung dazu wuerde mich interessieren O:!

Exceeded Expectations

Als es an der Tür klopfte, schreckten sie schließlich auf. "Ich geh schon.", murrte Naruto, verärgert darüber, dass jemand sie gestört hatte. Da Sakura alleine in der Küche nichts mehr zutun hatte, ging sie nach oben in ihr Zimmer und zog sich Narutos Shirt über den Kopf und legte es ordentlich zusammen gefaltet auf ihr Bett. Sie zog sich frische Unterwäsche an und entschied sich für einen roten Pullover mit dreiviertel Ärmeln und eine schwarze, ein wenig zu große Trainingshose aus Polyester. Als Naruto im Tührrahmen auftauchte, drehte sie sich zu ihm um. "Tut mir leid Sakura, ich habe eine Mission." Er lächelte entschuldigend und kam auf sie zu. "Okay", antwortete sie, eine Augenbraue angehoben. "Wie lang bist du weg?" "Bis morgen. Oder heute Abend. Ich weiß es nicht genau.", gab er zu. "Also dann. Ich wollte eigentlich auf dich aufpassen, aber es scheint dir ja schon besser zu gehen.", sagte er grinsend und küsste sie auf die Wange. "Wir sehen uns!", verabschiedete er sich und hob die Hand, als er gerade zur Tür raus wollte. "Pass auf dich auf.", bat Sakura ihn und sah ihm nach. Als sie hörte, wie die Haustür geschlossen wurde, ließ sie sich mit dem Rücken auf ihr Bett fallen. Und jetzt?, dachte sie, seufzte und überlegte kurz. Das Erste, was ihr einfiel war essen, also ging sie wieder runter in die Küche.
 

~
 

Sakura stand keuchend da, überall Dreck auf ihrem Körper, in ihrem Gesicht. Der Wind zauste ihr Haar und kühlte ihren erhitzten Körper. Es fühlte sich fast wie eine sanfte Hand an, die sie streichelte und ihr Blick glitt an ihrer maltretierten Haut entlang zu ihren Füßen. Ihre Zehen waren in die Erde gegraben. Die Sonne schien, doch es war angenehm Kühl, was sie aber nicht davon abhalten konnte, barfuß zu trainieren. Sie fühlte sich so irgendwie wohler. Das Zweite, was ihr eingefallen war, war Trainieren. Also stand sie nun mit Neji auf einem Trainingsplatz und grinste ihn herausfordernd an. Auch Tsunade war anwesend, die sich mit Hinata unterhielt.
 

Es tat Sakura gut, endlich wieder kämpfen zu können, zuschlagen zu können, zu zertrümmern und Aggressionen los zu werden. Neji war ein starker Gegner, den sie nicht unterschätzen durfte. Das hatte sie schon einmal getan und er hatte ihr die volle Breitseite gegeben. Sie hatte sich tagelang nich richtig bewegen können.
 

"Du bist stärker als sonst.", gab er zu, lässig dastehend, keine Kampfposition eingenommen. "Und du überheblich.", neckte sie ihn und spielte auf seine unstabile Haltung an. "Da habe ich ja auch allen Grund zu.", sagte er und hob eine Augenbraue. "Nur weil du Anbu bist, heißt es nicht, dass dir niemand mehr den Arsch versohlen kann.", erklärte sie ihm und lächelte süffisant bei dem Gesichtsausdruck, den er dabei bekommen hatte. "Außerdem habe ich mich zwei Tage nicht bewegt. Frag Naruto, der war die ganze Zeit dabei. Du stehst ganz schön schlecht da.", provozierte sie weiter und achtete darauf, ihre Kampfposition beizubehalten, da sie mit einem Angriff rechnete. Der kam nicht. Stattdessen schoss Neji verbal zurück, nicht minder scharf. "Im Gegensatz zu dir stehe ich gut da. Ich nehme nur bei echten Gegnern eine verteidigende Position ein." Sakura stutzte. Sie spürte Tsunades Blick auf sich. Vermutlich wusste Tsunade, wie weit man bei ihr gehen konnte und ab wann die Grenze überschritten war. "Achja? Und was bin ich?", wollte sie wissen, gab ihre Position auf und stellte sich normal hin, um größer zu wirken. Blöderweise überragte Neji immer noch um rund zwei Köpfe.
 

Nejis Augen musterten sie berechnend. "Willst du jetzt von mir hören, dass du schwach bist? Jedenfalls bist du im Kampf ganz okay für ein Mädchen.", antwortete er, woraufhin ihre Augenbrauen in die Höhe wanderten. Nicht nur, dass sie sich jetzt ein klein wenig verarscht vorkam, auch sein abwertender Tonfall ließ sie stutzen. Wo war seine Ernsthaftigkeit, der distanzierte, aber immer respektvolle Anbu, als den sie ihn kannte? Sein Sinneswandel enttäuschte sie, trieb ihr kurzzeitig einen Kloß in den Hals, den sie aber schnell runter schlucken konnte - wie sie es immer in unangenehmen Sitationen tat. Sie war sich seinem Respekt eigentlich immer sicher gewesen, denn er hatte ihr verbotenerweise eine besondere Kampftechnik seines Clans beigebracht - das Jūken. Als Sakura beim Training immer und immer wieder gegen ihn verlor, hatte er sie gefragt, ob er ihr helfen solle - natürlich nur, um einen Gegner zu haben, der seiner würdig war.
 

Erst war es ihr unangenehm gewesen, aber mit ihren Chakragetränkten Fäusten kam sie bei ihm nicht weiter. Sie traf ihn einfach nicht - egal wie sehr sie sich angestrengt hatte. Gegen Gegner, die mit Schnelligkeit arbeiteten, kam sie nicht an, schon immer nicht, aber gegen einen Gegner, der seine Geschwindigkeit derart perfektioniert hatte wie Neji, hatte sie keine Chance. Auch wenn ein einziger Treffer ihn vermutlich ausgeschaltete hätte, brachte es doch nichts, wenn sie nicht einmal nah genug an ihn ran kam, ohne dass er sie mit seiner Technik verletzte oder lähmte.
 

Sakura hatte es nicht leicht gehabt, als sie die ersten Versuche unternommen hatten, ihr die Technik beizubringen. Es war fast unmöglich für sie gewesen, die Knotenpunkte des Chakranetzes zu erraten, die sie treffen musste, um ihrem Gegner zu schaden. Letztendlich hatten sie die perfekte Lösung gefunden. Sakura konnte per Berührung Einsicht in einen Körper erlangen - eine Medic-Nin Fähigkeit - und sich so einen Überblick verschaffen. Sie hatte nie gedacht, dass ihre medizinischen Fähigkeiten einmal nützlich im Kampf sein würden.
 

"Und du bist zu unaufmerksam.", stellte er fest, womit er sie aus ihren Gedanken holte. "Deine Schläge sind zu schwach. Zu langsam. Du patschst zuviel und triffst zu wenig.", fügte er noch hinzu. Seine Miene blieb teilnahmslos, während Sakura dachte, sich verhört zu haben. Ihre Schläge sollten schwach sein? Sie war regelrecht verdattert, weshalb ihr nur ein "Ich habe keine Patschehände.", zur Verteidigung über die Lippen kam. "Du bist kein richtiger Gegner.", setzte er dem ganzen nach kurzem Beobachten schließlich noch die Krone auf. Sein Blick zeigte eine Ablehnung ihr gegenüber, die sie die Augenbrauen wütend zusammen ziehen ließ.
 

Tsunade währenddessen wurde hellhörig. Sie beobachtete Sakuras Rektionen mit angespannter Genauigkeit, weswegen sie Hinata schon fast vergessen hatte, die neben ihr stand, mit nervös ineinander geknoteten Fingern. Hätte sie nicht gewusst, dass Neji Sakura nur provozieren wollte, um ihre wahre Stärke zu testen, wäre sie selbst jetzt wutschnaubend auf ihn los gegangen und hätte ihn zu Brei geprügelt. Es war allgemein bekannt, dass man Sakuras Fähigkeiten nicht so herunterspielen durfte. Außerdem ließ sich Sakura ungern helfen, weswegen es Tsunade wunderte, dass sie es sich von Neji überhaupt gefallen lassen hatte. Nach den gemeinsamen Traingsstunden und Erfolgen, die sie beide zusammen erlebt hatten, musste sie jetzt wirklich wütend sein.
 

Als Sakura jedoch entgegen aller Erwartungen einfach seelenruhig ihren Stand zur stabilisierung verbreiterte und tief ein atmete, zog Tsunade eine Augenbraue hoch. Hinata schien ebenfalls überrascht, weswegen sie ihr Bluterbe aktivierte, womit sie Sakuras Chakra sehen konnte. Als Tsunade sie "Byakugan." flüstern hörte, warf sie ihr einen Blick zu. Sie wusste, dass man über den Chakrafluss Infomationen über den Gemütszustand einer Person erlangen konnte. Hinata, die Tsunades Blick bemerkte, berichtete was sie erkennen konnte. "Ihr Chakra brodelt, sie ist wütend.", begann sie. "aber es ist nicht dunkel. Eher hell, wie Heilchakra. Das ist ungewöhnlich. Man kann es eigentlich nicht im Körper aufbauen. Außerdem scheint es gar kein Heilchakra zu sein, das würde keinen Sinn ergeben. Sie könnte damit nicht verletzen."
 

Nicht nur die beiden Frauen schienen davon verunsichert, auch Neji sah Sakura skeptisch dabei zu, wie ihre Augen geöffnet waren, sie ihn aber nicht direkt ansah - als würde sie durch ihn hindurch schauen. Er spürte, dass der Kampf anders sein würde als normal, dass Sakura sich verändert hatte. In die richtige Richtung, dachte er, denn statt auf ihn los zu prügeln und dabei alles in Schutt und Asche zu legen, strahlte sie jetzt eine gewissen Würde aus, schien wütend, aber verlor dabei nicht ihre Präzision.
 

Von der Skepsis ihrer Zuschauer bekam Sakura nichts mit. Sie hatte die Wut und die Enttäuschung in den Hintergrund gerückt und konzentrierte sich jetzt darauf, ihren Kopf zu leeren, störende Gedanken auszuschalten. Sie hörte den Wind, spürte die Sonne auf ihrer Haut und fühlte all die Liebkosungen der Natur. Ihre Zehen gruben im Staub, ihre Hände waren in Angriffsbereitschaft aufgestreckt. Ihr Chakra zischte ihr heiß durch die Gliedmaßen, beschleunigt von ihren Gefühlen, gepresst von ihrer Entschlossenheit. Sie würde jetzt kämpfen, mit allem was sie hatte.
 

Neji konnte derweil nichts tun, außer sie weiter zu beobachten, wie sie ruhig dastand, völlig rein, völlig konzentriert. Er zuckte fast zusammen, als die Augen, die einen Moment vorher noch so verschleiert gewesen waren, ihn jetzt plötzlich stechend scharf fixierten - in Sakuras Blick war etwas aufgetaucht, dass er noch nie zuvor bei ihr gesehen hatte, es aber auch nicht beschreiben konnte. Er hatte kaum Zeit, sich zu fragen, was das war, da hatte sie sich blitzschnell bewegt und kam auf ihn zu, in einer Geschwindigkeit, die er ihr nicht zugetraut hätte.
 

Der erste Schlag traf ihn mit einer Wucht, die zu unerwartet gewesen war, als dass er sich dagegen vorbereitet hätte. Die Bewegung des Jūken war perfekt ausgeführt gewesen, was er seinerseits mit der gleichen Attacke abzuwehren versuchte. Er konnte parieren, rutschte aber fast einen Meter weit über den staubigen Boden, von Sakuras Kraft angeschoben. Sakura rutschte ebenfalls von ihm weg, machte jedoch sofort wieder einen Sprung auf ihn zu, ließ ihn nicht zu Atem kommen. Sie führte das Jūken präzise aus, zielte genau und traf dennoch kein einziges Mal. Neji spürte ein Fünkchen Stolz in sich aufkeimen, dass er ihr geholfen hatte, eine Technik zu lernen, die für die meisten Ninjas unmöglich auszuführen war.
 

Staub wirbelte auf, als Sakura wieder einen Schlag setzte, den er parieren konnte, und zurück geschleudert wurde. Er hatte den Arm kaum wieder herunter genommen, den er einen Moment zuvor noch verteidigend erhoben hatte, da war sie schon wieder dabei, ihren nächsten Schlag auszuführen. Ihre Schläge prasselten auf ihn nieder wie Hagelkörner, sie hatte die hundertprozentige Kontrolle über ihren Körper. Während ihre Beine ihren Stand stabilisierten und nicht müde wurden, immer wieder einen Schritt auf ihn zu zutun, griffen ihre Hände ohne Pause an.
 

Nach einigen Minuten hatte sich ein gewisser Rhythmus eingespielt, der jedoch keinesfalls vorherzusehen war. Wie bei einem Tanz näherten und entfernten sich ihre Körper immer und immer wieder, drängten sich im Angriff aneinander und wurden wieder zurück geschleudert. Ihr Füße rutschten auf dem Boden, ihre Hände berührten sich immer wieder - angreifen, abwehren, parrieren. Es blieb kaum Zeit zum Luft holen, ihre Augen waren trotz der Geschwindigkeit auf die des jeweils anderen gerichtet. Sie starrten sich an, Neji analytisch und Sakura entschlossen.
 

Währenddessen waren Tsunade und Hinata wie gefesselt von dem Kampf - völlig eingenommen von den ruckartigen Bewegungen, dem Knistern von Chakra in der Luft und dem Wind, der um sie herum tanzte - ausgelöst von freigesetztem Chakra. Hinatas Bluterbe war immer noch aktiviert, analysierte unablässig Sakuras Bewegungen, ihren Chakrafluss und die Attacken, die sie mit erschreckender Geschwindigkeit ausführte. Für eine Nicht-Hyuuga war sie ziemlich gut, vermutlich auch für eine Angehörige ihres Clans. Aber nicht nur das forderte ihre Aufmerksamkeit, auch Sakuras Chakra schien irgendwie anders als sonst. Sie war fasziniert davon, wie es in ihrem Körper pulsierte, wie selbstständiges Leben, pure Energie.
 

Ganz anders als bei andern Ninjas, leitete Sakura das Chakra nicht in ihre Gliedmaßen und konzentrierte es dann, bevor sie es freisetzte, sondern trennte winzige, hoch konzentrierte Teile direkt von der Quelle, ihren Chakrareserven, ab, um diese Fünkchen dann wie Blitze durch ihren Körper zu schießen und genau im richtigen Moment freizusetzen, um die Maximale Schadenswirkung zu erzeugen. Diese Kampftechnik war nicht nur effektiv, sondern auch effizient. Sakura hatte nicht viel Chakra für einen Ninja, aber so konnte sie verhindern, dass ihr Chakra beim Freisetzen verloren ging, wenn sie sie es normal leitete, denn so konnte sie die Mengen präzise bestimmen. Hinata konnte ihre Augen von dem Feuerwerkartigen Spektakel in Sakuras Körper nicht abwenden, was auch Tsunade auffiel.
 

"Was siehst du?", fragte Tsunade sie und sah sie erwartungsvoll an. Hinata schilderte ihr was sie sehen konnte, ohne dabei den Blick von dem Kampf abzuwenden, der mittlerweile fast eine halbe Stunde tobte. Tsunade nickte, nachdem sie alles gehört hatte und schwieg einen Moment. "Das hört sich fast so an, als könne sie ihr Chakra beschleunigen.", bemerkte sie nach einigen Sekunden, den Blick wieder dem Geschehen auf dem Trainingsplatz vor ihnen zugewandt.
 

Sakura war völlig eingenommen von ihrem Tanz, ihre Bewegungsabläufe waren ruckartig, hart, geradezu brutal. Sie nahm nur noch ihren Kampf wahr, alles andere war nur eine verschwommene Masse um sie herum. Sie steuerte ihre Bewegungen nicht bewusst, führte sie einfach aus und ließ sich von ihrem Instinkt leiten. Ihre Gedanken waren weit weg, ihr Kopf völlig leer. Sie fühlte sich erfüllt, stark, wie eine Kriegerin. Ihre Augen fixierten seit dem ersten Schlag die von Neji, blinzelten kaum. Auch er starrte sie an, schon die ganze Zeit. Sein Byakugan war jetzt aktiviert, was sie ein wenig stolz machte. Jetzt musste er sie für voll nehmen.
 

Obwohl sie jetzt schon so lange kämpften, hatte bisher niemand einen ernsthaften Treffer landen können. Sie schienen ebenbürtig, wobei Neji jetzt auch angriff und nicht mehr nur parierte. Sakura zeigte noch keine Ermüdungserscheinungen, obwohl sie schon einen Großteil ihres Chakras aufgebraucht haben müsste. Er musste zugeben, dass er selbst nicht mehr ganz fit war. Die Geschwindigkeit der Angriffe zerrte an seinen Kräften, forderte seine ganze Konzentration, seine Aufmerksamkeit.
 

Plötzlich kam eine Hand auf ihn zu, die fast schon vor Chakra glühte. Sakura hatte sehr viel in diesen Schlag gesteckt und er war darauf nicht vorbereitet. Diesen Schlag konnte er nicht parieren, nur Ablenken, weswegen sie seine Schulter treffen konnte. Trotz des Schmerzes, den ihr Chakra ihm verursachte, als es wie eine Klinge in seine Schulter sank, zuckte er weder zusammen, noch verzog er eine Miene.
 

Sakura wollte schon den nächsten Treffer landen, als sie ihn "Hakke Kūshō." flüstern hörte und plötzlich von einer immensen Chakrawand erfasst wurde, die sie meterweit zurückschleuderte. Sie hielt sich schützend die Arme vor Kopf und Hals, versuchte, irgendwie die Bodenhaftung nicht zu verlieren, was ihr aber nur teilweise gelang. Neji ließ sie nach der Attacke nicht zu Atem kommen, sondern war in Sekundenbruchteilen wieder bei ihr. Er täuschte mit der linken Hand sein Jūken an, führte es dann aber mit rechts aus und traf ihr Bein. Während ihr Bein einknickte, biss sie die Zähne zusammen und wehrte sich. Ihre Handfläche traf ebenfalls sein Bein, obwohl sie auf seinen Bauch gezielt hatte, da sie schon so weit auf den Boden gesunken war und auch er knickte ein.
 

Sie wurde sich schlagartig der vor Spannung knisternden Atmosphäre bewusst. Die Situation verwirrte sie, Neji kniete vor ihr, auf einem Bein gestützt, das angewinkelt ihrem diagonal gegenüber war. Ihre Konzentration riss ab, die Erschöpfung brach mit einem Mal über sie herein, ihre Sicht verschwamm kurz, sie fühlte taub die Schmerzen in ihrem Bein, den Chakraverlust und die Müdigkeit. Enttäuschung überkam sie, sie hatte ihn noch nicht besiegt - und sie war bereits fertig, am Ende mit ihren Kräften, sowohl geistig als auch körperlich - einfach ausgelaugt. In einem plötzlichen Aufsteigen von Wut startete sie einen letzten Angriff, den Neji ebenfalls kommen sah.
 

Während ihre Hand auf seine Brust zielte, konnte er erkennen, dass ihr Chakra jetzt wieder normal floss, nicht so wie bei ihrem vergangenen Kampf, bei dem er sich regelrecht erschrocken hatte, als er sein Byakugan aktiviert hatte und fast schon geblendet von ihrem Chakra feststellte, dass es irgendwie anders war.
 

Jetzt jedoch schien ihr Schlag weniger brutal, würde ihn aber dennoch töten, wenn sie da traf, wo sie hinzielte. Ihr Blick fixierte nicht mehr seine Augen, sondern war erschöpft irgendwo in die Umgebung gerichtet. Allgemein schien sich ihre Verfassung rapide verschlechtert zu haben - er konnte sie keuchen hören. Dennoch wollte sie offensichtlich immer noch gewinnen und er reagierte, in dem er seinerseits angriff und auf ihren Bauch zielte. Doch es verlief anders als geplant, denn kurz vor seiner Brust brach Sakura den Angriff ab, weswegen er sein Chakra abprubt versiegen ließ und ebenfalls den Angriff abbrach. Verwirrt hielt er einfach still, während ihr Kopf mit dem übrig gebliebenen Schwung gegen seine Brust sank, ihr Körper gegen seinen. Wegen dem Größenunterschied lag ihr Kopf genau auf Höhe seines Herzens.
 

Ein wenig überfordert mit dieser Situation, ließ er sie sich einfach dagegen lehnen. Er wusste nicht so recht, wohin mit seinen Armen, deswegen ließ er sie einfach neben seinem Oberkörper hängen - was anderes konnte er mit seinem linken Arm auch nicht mehr tun. Sein Haargummi hatte sich beim kämpfen gelöst, was ihm erst jetzt auffiel, als er auf den rosa Haarschopf blickte, auf dem ein paar Strähnen seiner langen dunkelbraunen Haare in einem starken Kontrast lagen. Er hörte Sakuras Atem rasseln, sie bekam offensichtlich kaum noch Luft. Sie keuchte und ihr Körper zitterte unter einem Hustenanfall. Er wusste nicht so recht, wie er damit umgehen sollte.
 

Schließlich legte er seinen gesunden Arm um ihre Schultern und hielt sie fest, als sie fast zur Seite von seiner Brust gerutscht wäre unter dem Beben ihrer Lungen. Ihr Atem ging so heftig, dass sein Arm mit jedem Heben und Senken ihrer Brust mit ging, sie wirkte gerade zu ausgelaugt, was kein Wunder war, bei dem Tempo, das sie da vorgelegt hatte. Er hatte noch niemanden gesehen, der so mit seinem Chakra umgehen konnte.
 

Sakura hörte den wilden Herzschlag hinter Nejis Brust, die sich hebte und senkte in einem schnellen Rhythmus, der ihren Kopf mit nahm. Sie selbst konnte kaum atmen, musste sich ersteinmal sammeln, um sich zu beruhigen. Als sie schließlich wieder einigermaßen Luft bekam, traute sie sich zu, zu sprechen - auch wenn sie sich sonst nicht einmal bewegen konnte. "Wenn ich nicht abgebrochen hätte, wärst du jetzt tot.", sagte sie, leise - mit einem Funken Stolz. Sie konnte sein Lächeln nicht sehen. "Vielleicht.", gab er zu. Er würde ihr nicht sagen, dass er schneller gewesen war - ihr Blick war verschleiert gewesen, als sie ihn angegriffen hatte und vermutlich hatte sie nicht einmal mitbekommen, dass er einen Versuch unternommen hatte, sich zu wehren, der auch noch erfolgreich gewesen wäre. Diese Frau hatte vorher seinen Respekt gehabt - jetzt hatte sie seine Bewunderung.
 

"Gut gemacht, Neji.", lobte Tsunade ihn, sah dann Sakura an und zog eine Augenbraue in die Höhe. "Kannst du dich bewegen?" "Nein." Tsunade nickte. "Leg sie dort hin, Neji." Er zögerte einen Moment, sah die Kunoichi in seinen Armen an, wie sie damit kämpfte, ihren Körper wieder unter Kontrolle zu bringen, ohne dass sie dabei viel von ihrer Umgebung mitbekam. Diese Frau war wirklich erstaunlich - und sie weckte einen merkwürdigen Beschützinstinkt bei ihm, den er sich nicht erklären konnte. "Na los doch! Ich werde sie jetzt heilen.", unterbrach Tsunade seine Gedanken.
 

"Ihn zuerst.", hörte er Sakura an seiner Brust murmeln. Tsunade hatte es nicht verstanden. "Was?" "Heile ihn zuerst, Tsunade.", wiederholte sie etwas lauter. Neji schüttelte den Kopf. Er legte Sakura auf den Boden vor ihm und sah dann Tsunade an, welche mit den Schultern zuckte und sich zu ihm runter kniete. Während sie anfing, ihn zu heilen, sah er die ganze Zeit Sakura an. Ihre Hand zuckte. Ehe er verstanden hatte, was sie im Begriff war zu tun, hatte sie ihre Hand auf ihr verletztes Bein gelegt und begann, sich selbst zu heilen. Tsunade bemerkte es kurz nach ihm und rollte mit den Augen. "Lass das Sakura, ich mache das gleich.", sagte sie und warf der am Boden liegenden Kunoichi einen raschen Blick zu. "Ich brauche keine Hilfe.", antwortete diese in wieder etwas festerem Ton.
 

Tatsächlich fühlte Sakura sich merkwürdigerweise wieder etwas fitter. Ihre Hand zitterte zwar noch, während sie sich selbst heilte, aber ihre Atmung hatte sich wieder normalisiert und ihre Sicht war klar und gestochen scharf. "Du mit deinem Dickkopf.", murmelte Tsunade. Sakura lächelte leicht bei dem mütterlichen Ton, mit dem sie sprach. Sie setzte sich auf, wobei sie sich ein Stöhnen nicht verkneifen konnte. Als sie den Blick hob, begegnete sie Neji's. "Guter Kampf.", sagte er knapp, nickte ihr aber zu.
 

Tsunade war immer noch mit Neji's Bein beschäftigt, weswegen sie sich mit den Armen schwerfällig zu seiner linken Seite zog - sie traute sich laufen noch nicht zu -, und anfing, seine Schulter zu heilen. Tsunade beobachtete sie skeptisch. Als sie ihre rechte Hand auf seiner Schulter ablegte, zog sie nach wenigen Sekunden die Augenbrauen hoch. "Was ist?", wollte er deshalb wissen und schaute sie erwartungsvoll an. "Vollkommen im Eimer.", erklärte sie und sah ihm in die Augen. "Du musst Schmerzen haben." Neji sah sie einfach nur weiter an, während ihre Hände anfingen, grün aufzuleuchten und sich nach der ersten Schrecksekunde, in der ihr Chakra in seine Schulter sank, ein warmes Gefühl einstellte und den Schmerz verdrängte.
 

Ihm fiel auf, dass sich Tsunades Behandlung anders anfühlte als Sakuras. Sakuras Chakra fühlte sich in seinem Körper natürlich an, wie Energie, die nicht nur seine Zellen regenerierte und Knochen zusammen fügte, sondern auch seine eigenen Energiereserven auffüllte und Erschöpfung verdrängen konnte. Tsunades Behandlung war zwar nicht minder wirkungsvoll, aber ihr Chakra fühlte sich in seinem Bein wie ein Fremdkörper an, den sein eigenes Chakra am liebsten abstoßen würde. Er wusste, dass das die natürliche Reaktion auf fremdes Chakra war, aber dennoch fühlte er sich mit Sakuras Chakra in gewisser Weise verbunden - als wären ihre Chakren zwei Magneten, die sich anzogen.
 

Nach der Behandlung seiner Verletzungen, standen Sakura und Tsunade auf, wobei Tsunade sie ungebeten stützte. "Es geht schon so.", wollte Sakura sie beruhigen, doch sie hörte ihr gar nicht zu. "Du kommst jetzt mit. Nach dem, was vor drei Tagen passiert ist, werden wir dich jetzt erst einmal auf der Krankenstation untersuchen, da du ungewöhnlich schnell heilst.", hielt sie dagegen und schleppte Sakura vom Trainingsplatz, wobei sie an Hinata vorbei kamen, die das ganze Spektakel lieber von weitem beobachtet hatte. Neji ging ihnen hinterher, bis er bei ihr stehen blieb.
 

"Hast du ihr Chakra gesehen?", fragte er sie, woraufhin sie ihm schüchtern zunickte. "Ungewöhnlich, oder?", wieder nickte sie. "Ich denke, in nächster Zeit werde ich öfters mal bei ihr vorbei schauen und sie zum Trainieren abholen." Fast hätte sie gedacht, sich verhört zu haben. Doch als sie ihn ansah, konnte sie sogar ein winzig kleines Grinsen in seinen Mundwinkeln erkennen. Zeit verändert Leute, dachte sie und entschied sich, später vielleicht einen erneuten Versuch zu starten, Naruto auf ein Date einzuladen.
 

~
 

"Sakura, ich bin wieder da!", ertönte die euphorische Stimme Naruto's im ansonsten stillen Haus, als er die Tür hinter sich schloss und den Ersatzschlüssel aus dem Schloss zog. Seine Jacke landete neben der Gaderobe, während er zügig den Flur entlang ging und suchend in einige Räume blickte, an denen er vorbei kam. Die Wohnung war spärlich beleuchtet, auch wenn es erst früher Abend war. Als seine Augen einen Lichtschein ausmachen konnten, erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht. Die Tür war nur angelehnt, deswegen trat er einfach ein.
 

"Oh Naruto, du bist es.", seufzte Sakura erleichtert, als sie sich wieder auf den Stuhl in ihrer Küche setzte, von dem sie aufgeschreckt war. Sein Lächeln begegnete ihr. "Wie war deine Mission?", fragte sie ihn, während sie ihre Tasse wieder in die Hände nahm. "Gut. Ich habe mich beeilt. Ich kann dich hier ja nicht so alleine lassen.", antwortete er grinsend. "Irgendwelche Zwischenfälle?", wollte sie weiter wissen und beobachtete ihn dabei, wie er sich eine Tasse nahm und sich ebenfalls Tee einschenkte. "Kann man so nicht sagen." Sakura hob eine Augenbraue. "Aber?" Er sah sie an. "Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass ich beobachtet wurde. Als ich auf dem Rückweg war, schlug das Gefühl um und ich habe mir eingebildet, verfolgt zu werden. Ich werde wohl paranoid!", lachte er und setzte sich zu ihr. "Und bei dir?"
 

"Ich habe mit Neji trainiert und ihm mal so richtig den Arsch versohlt.", berichtete sie und lächelte kurz, nachdem sie gesehen hatte, wie Naruto die Augenbrauen hoch zog. "War'n Spaß Naruto, in Wirklichkeit konnte ich ihn nur ein wenig ärgern.", korrigierte sie ihre Aussage und nahm einen Schluck ihres Tees, der schon kalt geworden war. "Hat er dir weh getan?", fragte Naruto besorgt und musterte sie von oben bis unten, um festzustellen, ob äußerliche Verletzungen zu sehen waren.
 

"Geht so. Ich finde, ich habe mich gut gehalten, bis ich mich irgendwie nicht mehr konzentrieren konnte. Kurzzeitig ist mir schwindelig geworden. Nur deswegen konnte er mich am Bein treffen.", erklärte sie ihm, fügte aber nach kurzem Zögern, nachdem sie sein Gesicht gesehen hatte, noch hinzu: "Und nein Naruto, mein Bein ist völlig in Ordnung. Ich war nach wenigen Minuten wieder topfit. Außerdem hat Tsunade sich schon darum gekümmert, die Glucke zu spielen und mir damit auf die Eierstöcke zu gehen.", versicherte sie ihm. Er nickte. "Also dann..", begann er und stürzte den Rest seines Tees in einem Zug hinunter. "Du solltest jetzt ins Bett gehen. Ich gehe vorher noch einmal Duschen und dann komme ich bald nach.", fuhr er fort, ehe er versöhnlich lächelte, als Sakura gedankenverloren nickte und sich auf den Weg ins Schlafzimmer machte.
 

Als er den Raum frisch geduscht betrat, war das Licht schon ausgeschaltet - der Baum vor dem Fenster warf tanzende Schatten auf Wände und Packettboden. Er hatte noch eine Kleinigkeit gegessen und sich ausgiebig Zeit gelassen mit dem Duschen, bevor er sich dazu entschloss, auch schlafen zu gehen. Nun fand er nur noch eine schlafende Sakura vor, die nur halb bedeckt von der Decke in seinem gelben T-shirt da lag. Ihr Atem ging hektisch, unregelmäßig und als er ihr mit einer Hand über die Stirn strich, bemerkte er, dass sie feucht war. Sie hatte wohl wieder einmal einen Albtraum. Kurz haderte er mit sich selbst, was jetzt zu tun war - beließ es jedoch dabei, das Fenster auf Kipp zu öffnen und sich neben sie zu legen. Einen seiner muskelbepackten Arme um sie geschlungen, sank er schließlich auch nach kurzer Zeit in einen farblosen Schlaf.
 

Zwei Lichter in der Dunkelheit, ahnungslos und friedlich. Ein Licht hell und klar, in einem zufriedenen Verweilen - das andere flimmernd und düster, von Sorgen geplagt, die ihm die Geister schickten.
 

Denn das war die Ruhe vor dem Sturm.
 

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Yau; wie's da steht. Im naechsten Kapitel fliegen die Fetzen ♥ xD

& wie immer interessiert mich eure Meinung dazu ;*

End of Silence

Alles war kalt. Sie konnte nichts sehen. Die Luft, ihre Haut, sogar ihr Atem. Alles kalt. Ihre Finger tasteten in der Dunkelheit - im Nichts. Ihre Augen waren schwer, als läge ein Gewicht auf ihnen. Druck auf ihrem Brustkorb erschwerte ihr das Atmen. Plötzlich legte sich Hitze wie ein Brocken Glut in ihren Kopf, breitete sich aus mit rasender Geschwinigkeit. Sie schwitzte, ihre Haut kribbelte. Sie versuchte zu blinzeln, strampelte hektisch, schlug um sich. Und schlagartig gingen ihre Augen auf.
 

Innerhalb eines Herzschlages hatte sie die Situation erfasst. Das musste sie auch, denn vor ihr spielte sich alles wie in einem Film ab - nur schneller, doch trotzdem fühlte sie die gleiche Distanz gegenüber dem Geschehen, fühlte sich merkwürdig unbeteiligt und doch gefesselt. Ihr Verstand saugte alles in sich auf, ihr Gehirn arbeitete auf hochtouren. Sie sah eine Leiche. Ein Mann in schwarzem Mantel war über ihn gebeugt. Die Leiche war unversehrt. Keine Verletzungen, keine Würgemale - Nichts. Kein Blut auf dem Steinboden. Nur tot. Alles dunkel. Die Silhouette des Mannes stand jetzt ein paar Schritte entfernt von der Leiche. Sie kam ihr bekannt vor. Und die Leiche, war das nicht Orochimarus Handlanger? Kabuto? Der vermummte Mann verschwand. Es dauerte nicht einmal eine Sekunde, dann war er fort. Sie versuchte, noch einen Blick auf ihn zu erhaschen, scheiterte jedoch. Die Szene war zu schnell vorbei. Sie blinzelte.
 

Dunkelheit, dann wieder Licht. Ihr Herz setzte einen Moment aus. Sie sah Sasuke, vor Orochimaru kniend. Die Szene raste an ihr vorbei. Sie sah, dass sich ihre Lippen bewegten, konnte aber nichts hören. Nur dumpfe Stille. Ein letzter verächtlicher Blick Sasuke's in Orochimarus verzerrte Fratze, dann war es wieder Dunkel.
 

Als sie das nächste Mal blinzelte, sah sie wieder Sasuke. Er war nicht alleine, drei Personen standen hinter ihm. Sie versteckten sich auf einem Ast in den Baumkronen. Eine rothaarige Kunoichi und zwei männliche Ninjas.

Als sie die rothaarige Frau erblickte, stach plötzlich etwas kaltes in ihrem Herzen und ließ sie die Augen vor Schmerz zusammen kneifen. Als sie sie wieder öffnete, fand sie sich mit einer neuen Szene konfrontiert, sah sie ihre Eltern. Zwei Leichen. Ihre Eltern waren tot. Sie lagen in ihrer Wohnung, im Schlafzimmer. Eine Frau stand über ihnen, blutverschmierte Hände. Die Kunoichi hatte sie ermordet.

Vor Schock zitterte ihr Atem. Das Gewicht auf ihren Augen kehrte zurück, wich dann wieder, doch ihr Herz fühlte sich nicht erleichtert.

Als nächstes war sie wieder in der Szene davor, sie sah die beiden Ninjas an, die hinter Sasuke standen. Der eine groß und ruhig, der andere grinsend, spitze Zähne entblößend. Etwas orange-schwarzes zischte an ihnen vorbei, auf der Lichtung vor ihnen durch das hohe Gras rennend. Ihre Blicke folgten ihm. Naruto?
 

Dunkelheit. Ihr Atem ging inzwischen hektisch, Verwirrung stahl ihr die Konzentration. Plötzlich blendete Licht sie wieder. Sie hörte ihren Herzschlag. Wieder ein Bild - Sasuke und sein Team, wie sie die Wachen am Haupttor ausschalteten. Ihr Puls raste. Ein neues Bild - Sasuke, wie er über sie gebeugt stand, in ihrem eigenen Zimmer. Das Fenster war geöffnet. Naruto lag neben ihr, der Ninja mit den spitzen Zähnen hielt ihm ein Kunai an den Hals. Sasuke streckte die Hand aus, um ihr den Mund zu zu halten, sie zu berühren, ihr weh zu tun. Und dann riss sie die Augen auf.
 


 

~
 

Sasuke hielt inne. Jetzt waren sie also hier. Nicht einmal einen Kilometer von seiner alten Heimat ernfernt - Konoha Gakure. Ihrer Heimat. "Sind wir da?", fragte Suigetsu, als er und seine zwei Teammitglieder hinter ihrem Leader stehen blieben. Er nickte. Suigetsu zeigte seine spitzen Zähne, als er einen Schritt vor trat und sich neben seinem Teamführer stellte. Seine weißlich-türkisfarbenen Haare hingen ihm in den Augen. "So, dann holen wir sie mal!", lachte er und wollte schon weiter gehen, als Karins viel zu schrille Stimme ertönte. "Suigetsu! Wir können da nicht einfach so reinspazieren, das ist ein Dorf!", blaffte sie ihn an und blinzelte Sasuke dann liebreizend zu. Was erwartete sie von ihm? Dass er sie jetzt belohnte, nur weil sie ausnahmweise mal etwas Richtiges gesagt hatte? "Wir schalten die Wachen aus, wenn sie im Morgengrauen einen Schichtwechsel unternehmen.", erklärte er und ging in normalem Schritttempo weiter. In ein paar Minuten würde die Sonne erstes Licht über das Dorf verteilen.
 


 

~
 

Nun standen sie hier, vor einem großen Haus. Es war fast noch dunkel. "Und bis hier hin hast du Narutos Spur verfolgt?", fragte er Karin, die sofort ihre Brille zurecht rückte und sich räusperte. "Allerdings. Sein Chakra ist da drin.", berichtete sie ihm. Sasuke konnte sich erinnern, dass Naruto früher wo anders gewohnt hatte.

Dennoch kam ihm das Haus hier bekannt vor. Hatte Naruto ihn früher nicht immer zu diesem Haus geschleppt, um Sakura abzuholen? Er erinnerte sich langsam. Nur was machte Naruto dann zu dieser Zeit bei ihr? Er würde es niemandem gegenüber zugeben - aber aus irgend einem Grund interessierte ihn brennend, was sein ehemals bester Freund hier verloren hatte. Er konnte sich noch gut erinnern, wie vernarrt er, Naruto, in ihre rosahaarige Teamkameradin gewesen war. Und wie sehr sie es in ihn, Sasuke, gewesen war. Wie würde sie wohl reagieren? Vielleicht könnte er sie ja dazu überreden, freiwillig mit zu gehen. Das wäre um einiges einfacher - auch, wenn er nicht mit großem Widerstand rechnete. Sie war schwach, schon immer gewesen.
 

"Sasuke?", drang Karins Stimme an sein Ohr. Er hatte das Haus angestarrt. Super. Mit reaktionsloser Miene ging er auf den Garten des Hauses zu, ließ sich nichts anmerken. Suigetsu lachte, als er Karin so dort stehen ließ.

Sie warf ihm einen giftigen Blick zu. "Was?!", keifte sie und wollte Sasuke folgen, als ihr Blick auf das Haus fiel. Vor zwei Minuten war sie noch zu beschäftigt gewesen, Sasuke an zu starren, weswegen sie nicht daszu gekommen war, sich genauer zu orientieren, wo sie eigentlich hin gegangen waren. Sie schluckte. Ihr Gesicht erbleichte. Suigetsu beobachtete sie skeptisch.

"Was ist?", wollte er wissen und sah sie aufmerksam an. Juugo stand hinter den beiden und strich sich die dicken rotbraunen Strähnen aus der Stirn. Auch er sah sie an. "Ihre Eltern sind tot.", flüsterte sie schließlich, den Blick immer noch auf das Haus fixiert. Suigetsu verstand nicht. "Was meinst du?", fragte er sie deswegen und zog verwirrt die Augenbrauen hoch. "Ich hatte einen Auftrag. Vor zwei Jahren. Aufnahmeprüfung.. ich sollte Sakura Harunos Eltern töten. Und habe sie bestanden.", erklärte sie, mit immer noch leiser Stimme. Suigetsu lachte. "Na Holla! Dann werdet ihr euch bestimmt prächtig verstehen!", witzelte er und ging an ihr vorbei, zu Sasuke, nachdem er sich zu Juugo umgewandt und ihm sein Schwert gegeben hatte.
 

"Hier ist ein Fenster." sagte er, als er Suigetsu auf sich zu kommen sah. Suigetsu sah nach oben, nachdem er sich dem Haus zugewandt hatte. "Ein Baum davor und es ist auch noch offen. Was für eine Einladung!", sagte er und sprang mit einem Satz auf den dicksten Ast, der zum Fenster zeigte. Sasuke landete vor ihm. "Ich zuerst." Und damit war er dem Fenster entgegen gesprungen, bevor er sich mit Chakra an der Hauswand festpinnte und sich daran machte, es ganz zu öffnen.

Nach wenigen Sekunden hatte er die erste Hürde gemeistert und stieg in den Raum. Als er sich umblickte, war ihm gegenüber eine Tür, rechts stand eine Kommode mit Fotos darauf an der Wand. Das Zimmer war spärlich eingerichtet. Als würde die Person, die darin wohnte, nur sehr wenig Zeit in dem Raum verbringen. Die Wände waren weiß - jetzt grau, vom gräulichen Licht draußen beschienen. Halb Tag - halb Nacht. Links neben ihm stand ein Bett.

Er konnte nicht viel erkennen, weil es noch nicht hell genug war. Jedoch sehr gut erkennen konnte er die rosane Mähne, die sich fächerartig auf dem Kissen ausgebreitet hatte. Er konnte ihre bleiche Haut erkennen. Feminine, feine Gesichtszüge. Sie sah aus wie ein Engel. Ihre Haut schien zu leuchten. Jemand störte dieses Bild. Naruto lag neben ihr. Seine Miene war unbekümmert, während Sakura aussah, als würde sie gequält. Ihr Atem ging unregelmäßig und er fragte sich, ob sie wohl von ihm träumte. Was tat Naruto überhaupt in Sakuras Bett? Er wollte es nicht wissen.
 

"Boss.", flüsterte Suigetsu hinter ihm. "Mach Platz, ich will auch rein." Sasuke ging einen Schritt auf das Bett zu. Sakura lag auf der Seite zum Fenster hin, also ihm gegenüber. "Karin und Juugo warten draußen.", quasselte er leise weiter, während er auch in den Raum stieg. "Oh" machte er, als er sah, dass Sakura nicht alleine in ihrem Schlafzimmer war. "So habe ich mir das aber nicht vorgstellt.", sagte er, wobei er Naruto musterte.

"Das aber schon.", grinste er dann und fixierte Sakura mit einem Blick, den jeder Blinde hätte deuten können. Sasukes Unmut stieg mit jeder Sekunde, die sein Untergebener seine ehemalige Teamkollegin anstarrte. "Du übernimmst Naruto.", zischte er schließlich und zeigte auf seinen ehemals besten Freund. Suigetsu schmollte. "Kann ich nicht lieb-" "Nein.", wurde er unterbrochen.
 

Suigetsu nahm ein Kunai und ging um das Bett rum, auf Naruto zu. "Darf ich ihn töten?", fragte er, während sein Kunai das wenige Licht reflektierte, das in den Raum fiel. "Nein." antwortete Sasuke. "Wir müssen aufpassen, dass er nicht aufwacht. Das Kunai ist nur zur Sicherheit.", flüsterte er weiter.
 

Sasuke sah sie an. Er durfte jetzt nicht darüber nachdenken, was er tat. Sie war schwach, sie hatte es verdient. Er warf einen letzten Blick hinüber zu Suigetsu, der vorsichtig ein Kunai an den Hals des blonden Chaoten hielt, bevor er seine Hand ausstreckte, um ihr den Mund zu zu halten. Er sah noch einmal auf sie herab. Ihre Brust hebte und senkte sich unter einem gelben T-shit in einem schnellen Rhythmus. Seine Hand kam auf sie zu. Er hielt einen Moment inne, als er glaubte, grünes Chakra auf ihrer Haut züngeln zu sehen, von ihrem Kopf abwärts. Er schüttelte den Kopf. Das musste der Stress sein. Er bewegte seinen Arm wieder. Wenige Millimeter, bevor er sie berühren konnte, riss sie plötzlich ihre Augen auf, ihre Hand schnellte zu seiner und hielt sie fest. Noch völlig gefangen von dem Ausruck in ihren grünen Iriden, konnte er kaum reagieren. Ihr Augen hatten die Farbe von Samaragden. Er hatte es fast vergessen.
 

Der Schmerz in seiner Hand brachte ihn wieder auf den Boden der Tatsachen. Während sie ihm das Handgelenk mit einer einzigen Bewegung brach, schnellte ihre linke Hand zu Suigetsus Kunai und hielt ihn ebenfalls fest. Wie konnte sie wissen, dass er dort stand? Sie hatte den Blick nicht ein einziges mal von seinen Augen genommen. Bevor er sich noch weitere Gedanken machen konnte, hörte er Suigetsu scharf einatmen und sah, wie Sakura seinen Teamkollegen am Arm durch den ganzen Raum schleuderte. Im Liegen. Ihre Augen folgten seinem Flug. Bevor Suigetsu an der Wand aufprallen konnte, verwandelte er sich in Wasser und platschte so dagegen.
 

In Millisekunden war die Szene vorüber und während er an seinem Handgelenk zog, um es zu befreien, richteten sich Sakuras Augen auf ihn. Sie starrte ihn an. Er wollte gerade nach seinem Kusanagi greifen, als erneuter Schmerz durch seinen Arm fuhr, diesmal wie heiße Blitze. Sie griff ihn mit Chakra an? Während seine linke Hand sein Schwert erreichte, starrte er sie immer noch an, und sie ihn. Ruckartig setzte sie sich auf, kam ihm nahe, ehe sie ihre linke Hand dazu nutzte, mit flacher Handfläche gegen seinen Körper zu schlagen. Er wurde, wie von einer Durckwelle erfasst, nach hinten geschleudert. Mit Chakra fing er sich ab und bewahrte sich so vor dem Kollidieren mit der Wand.
 

Sakura fühlte immer noch Sasukes Haut auf ihrer, eine Kühle, die gleichzeitig warm kribbelte. "Naruto!", schrie sie in heller Aufregung und stürzte aus dem Bett, um Sasuke mit einer Chakragetränkten Faust bei zu kommen. Sie zielte auf ihn, traf ihn jedoch nicht, machte eine Drehung und nutzte den Schwung, um auch dem anderen Ninja eine ihrer Fäuste zu verpassen. Während sie Naruto ihren Namen rufen hörte, traf sie den Ninja, der nicht so schnell reagieren konnte wie Sasuke, hielt aber einen kurzen Moment inne, als dieser sich zu Wasser auflöste. Zwar zerperlte die Gestalt in tausende Wassertropfen, die mit irrer Geschwindigkeit in alle Richtungen spritzten, jedoch glaubte sie nicht, dass der Schlag etwas gebracht hatte.
 

Hinter ihrem Rücken hatte Sasuke sein Schwert gezogen und wollte sie schon angreifen, als Naruto ihm den Weg versperrte. "Lass sie in Ruhe, Sasuke.", zischte Naruto mit dunkler, leicht vom Kyuubi beeinflusster Stimme. Sakura musste hier raus. Die Situation überforderte sie maßlos. Während sich das Wasser wieder zu einer Gestalt manifestierte, rannte sie auf die Fensterseite des Raumes zu und hob ihre Faust. Staub wirbelte auf, Steine flogen durch die Luft - ein lauter Knall ertönte. Ihre Kraft zerschmetterte mit Leichtigkeit die stabil gebaute Wand. Aus den Augenwinkeln sah sie den Ninja mit den spitzen Zähnen auf sich zu kommen. "Das ist ja mal so gar nicht Ladylike.", sagte er, während er auf sie zu stürmte, ein Kunai erhoben. "Das auch nicht!", schrie sie, packte ihn blitzschnell an dem Arm, in dem er das Kunai hielt und beschleunigte seinen Schritt zu einem Flug, der durch die zertrümmerte Wand ging und direkt an dem Baum endete, der vor ihrem Fenster gestanden hatte. Wasser tropfte auf das Gras, perlte den Stamm hinunter.
 

Naruto sprang an ihr vorbei und packte sie am Handgelenk, zog sie mit sich aus dem zweiten Stock des Hauses hinunter in den Garten. Sie landeten leichtfüßig, während sie schon wieder von dem Fischzahntypen angegriffen wurden. Naruto wehrte sein Kunai ab und stach nach ihm, woraufhin er sich wieder in Wasser auflöste. "Scheißteil. Die Reichweite ist viel zu kurz.", murmelte der Ninja, während er wieder Gestalt annahm. Kurzerhand warf er sein Kunai weg und hielt suchend nach jemandem oder etwas Ausschau.
 

Naruto wollte sie weiter ziehen, als Sasuke sich ihnen in den Weg stellte. "Lauf Sakura, ich lenk ihn ab!", schrie er, doch Sakura zögerte. Sie hatte nicht all die Jahre darum gekämpft, an Stärke zu kommen, um jetzt so weiter zu machen wie bisher. Sie wollte nicht beschützt werden. "Sie wollen dich Sakura, geh schon!", drängte Naruto weiter, während er mit einem Kunai gegen Sasukes Kusanagi ankommen musste.

Wenn sie jetzt Rollen tauschen würden, und die feindlichen Ninjas wären Akatsuki, hätte sie auch gewollt, dass Naruto verschwand. Verstand oder Dickkopf?
 

Sie entschied sich für den Verstand. Sie würde sich jetzt auf den Weg zu Tsunade machen und Alarm schlagen. Sie riss sich das T-shirt vom Leib, das ihre Bewegungen nur behinderte und steckte es sich in die Hosentasche ihrer Trainings-Polyesterhose, die sie angelassen hatte, weil es Nachts ziemlich kühl wurde.
 

Sie rannte los. "Juugo, gib mir mal mein Schwert!", hörte sie im Hintergrund den türkishaarigen Ninja rufen, als sie gerade einige Meter zurück gelegt hatte und nun eigentlich weiterpreschen sollte. Doch sie warf einen Blick über ihre Schulter. Zwei weitere Ninjas, auch aus ihrem "Traum", kamen hinter einer Hausecke hervor. Sakura war blitzartig erstarrt. "Danke.", hörte sie wieder den Ninja, der jetzt ein riesiges Schwert aus den Händen des muskelbepackten Hünen nahm.
 

Die Tatsache, dass sie das Schwert wieder erkannte, war jedoch nicht der Grund, warum sich schlagartig heftige Kopfschmerzen bei ihr einstellten. Neben ihm stand eine Kunoichi mit roten Haaren. Etwas in Sakuras Kopf setzte aus - sie blinzelte und die Bilder, Erinnerungen und Sorgen, verlorene Kämpfe stürzten auf sie ein. Diese Frau hatte ihr Leben noch weiter zerstört. Diese Frau. Sie hatte verhindert, dass Sakuras Eltern stolz auf sie sein konnten. Sie war schuld, dass sie tot waren. Nicht sehen konnten, wie ihre Tochter stark wurde. Sie hatte es so unbedingt gewollt, ihre Anerkennung zu erlangen. Oder wenigstens Akzeptanz - Neid. Ganz egal, hauptsache, sie sagten nicht, dass sie schwach war. Sie hatte es ihnen zeigen wollen. Sie hatte allen, die sie für schwach gehalten haben, das Gegenteil bewiesen - und die, denen sie es am meisten zeigen wollte, die waren tot. Weswegen sie soviele Qualen auf sich genommen hatte, alles umsonst. Wegen IHR. Dieser Frau.
 

Sakuras Atem ging stoßweise und doppelt so schnell, nachdem sie aus ihrer Starre erwacht war. Sie hatte wieder dieses Stechen im Herzen, diesen Schmerz, der sie in die Situation zurück brachte.

Und das erste Mal in ihrem Leben fühlte sie Hass gegenüber einem Menschen, tiefen, endlos reinen Hass. Wie eine Zange um ihren Hals, wie eine Klinge in ihrem Herzen. Sie war blind vor Wut, sie spürte Hitze in ihrem Kopf, ein Fünkchen Glut, das ihren ganzen Körper in Brand steckte. Und dann rannte sie. Direkt auf die Frau zu, die ihre Eltern getötet hatte.
 

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Yow, ich bin wieder da O; Mit einem (hoffentlich) spektakulaeren Kapitel :> Wie ist's denn so geworden? x:

Chase down the Enemy

Endlich geht es weiter! O: Ich sag nur; es wird jedenfalls nicht langweilig :> schnattere euch am besten gar nicht zu, sondern lasse euch lesen. Viel Spaß, ihr Lieben :3
 

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Suigetsu drehte sich gerade um, sein Schwert in der Hand, als er Sakura einige Meter weit entfernt stehen sah. Er sah ihren Blick. Sie stand einfach so da, nur in einer Trainigshose und BH, wie erstarrt, unschuldig, als würde sie nur zuschauen. Wie eine Unbeteiligte. Doch dieser Blick, ihre Augen. Noch nie hatte er derartigen, völlig offenen Hass gesehen. Sie sahen aus wie zwei Dämonenaugen in einem Engelsgesicht. Ihm fiel wieder ein, was Karin ihm vorhin gesagt hatte. Er war froh, dass dieser Blick nicht ihm galt, nachdem, was er dort vorhin im Schlafzimmer mit ihr erlebt hatte. Sie hatte ihn einfach weggeschleudert - als bestünde er aus Luft. Ihm wurde klar, warum sie so dort stand. Sie sah der Mörderin ihrer Eltern direkt ins Gesicht. Und er verstand alles.
 

Seine Augen konnten ihr kaum folgen, als sie sich blitzartig auf sie zu bewegte. Karin hinter ihm schnappte nach Luft. "Du solltest jetzt rennen.", bemerkte er trocken und machte sich dazu bereit, den Angriff der rosahaarigen Kunoichi abzuwehren. Mit seinem Schwert konnte er sie bestimmt aufhalten.
 

Als Sakura bei der Gruppe angekommen war, starrte sie unverändert in das Gesicht der Frau, die ihre Eltern getötet hatte. Jedoch drehte die sich gerade um und wollte offensichtlich abhauen. Mit einem Aufschrei presste sie konzentrierte Chakramengen in ihre Faust, die sie ruckartig freisetzte, als sie den Boden berührte. Ein ohrenbetäubender Knall schallte durch die Siedlung, gefolgt von einer Druckwelle und einem Beben, das die Erde aufriss, Steine wie Geschosse fliegen ließ, alles in die Tiefe zog, das nicht schnell genug springen konnte. Als sich der Staub einigermaßen gelegt hatte, konnte sie die Kunoichi ausmachen - in einer Spalte liegend. Ihr Plan hatte funktioniert. Die Druckwelle hatte sie von den Füßen gefegt und zwei Gesteinsplatten hatten sie eingeklemmt. Sie rannte auf sie zu. Sie war noch zwei Meter von der anscheinend bewusstlosen Kunoichi entfernt, als sich neben ihr eine Pfütze zu einer Gestalt formte und der Frau aufhalf. Sie nahm sie Huckepack und rannte los, noch bevor Sakura angekommen war.
 

Sakura knurrte. Diese Frau gehörte ihr. Sie würde sterben. Und sie würde leiden, genau so, wie ihre Eltern gelitten haben mussten. Wie sie gelitten hatte. Und noch tausendmal mehr. Wie eine Irre preschte sie hinter ihnen her, Staub in Lunge und Augen. Sie hatte einen erdigen Geschmack auf der Zunge. Wie Trommelschläge pulsierte ihr Herzschlag in ihren Ohren, ihr Puls raste. Sie fühlte sich, als würde sie platzen müssen, all die Energie, die sie in ihrem Körper freisetzte. All der Hass, All die Gefühle. Druck um den Hals, Druck in ihrem Kopf, Druck auf ihrem Herzen. Und ihre Augen fixierten nur ein einziges Ziel. Sie rannte, mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte.
 

Und dabei gab es noch etwas anderes, wovon sie nicht wusste, dass es der eigentliche Grund war, warum ausgerechnet jetzt dieses Gefühl von Rache in ihr aufflammte.
 

Sasuke kam wieder auf dem Boden auf, als das Beben verebbt war. Er blickte sich mit wachen Augen nach Naruto um. Sie hatten ihren Kampf abbrechen müssen, als ein Ruck durch die Erde gegangen war und Erdplatten sich übereinander geschoben hatten. Sakuras Haus war eingestürzt. Eine derartige Zerstörungskraft und -wut hatte er ihr niemals zugetraut. Das sanfte, zierliche Mädchen mit den zarten Händen hatte gerade ein Beben verursacht. Mit einem einzigen Faustschlag. Dennoch konnte er sich nicht dazu durchringen, zu erkennen, dass sie stark war. Sie war es einfach nie gewesen. Wie hätte es sich mit einem Mal so ändern können?
 

Er konnte Naruto nirgends entdecken. Entweder war er zwischen eine Spalte geraten und eingeklemmt oder er war zur Hokage geflüchtet, um Hilfe zu holen. Letzteres schien ihm eher unwahrscheinlich, denn der blonde Ninja würde Sakura niemals alleine mit ihren Feinden lassen. Eigentlich konnte es ihm auch egal sein. Seine Mission war es, Sakura zu holen und nicht das Begleichen alter Rechnungen, die ohnehin schon nichtig für ihn geworden waren.
 

Beim weiteren Umschauen konnte er hinter dem Berg aus Schutt, der einmal Sakuras Haus gewesen war, Suigetsu und Karin erkennen, gefolgt von einer fuchsteufelswilden Sakura. Von Juugo keine Spur. Das Bild, das sich vor ihm abspielte, war derart absurd, dass er einige Augenblicke nur mit zusehen verbrachte. Suigetsu hatte Karin, die sich nicht mehr bewegte, Huckepack genommen, schaute sich immer wieder nach hinten um und schien fast panisch vor Sakura zu flüchten. Sakura hingegen war völlig außer sich, starrte unablässig auf die Flüchtenden, rannte ihnen mit einer Hartnäckigkeit hinterher, die ihn an eine Jagd erinnerte. Und Sakura war das Raubtier.
 

Nun schienen die Verhältnisse irgendwie durcheinander geraten zu sein, denn eigentlich war sie ja die Beute und Sasuke und sein Team waren die Jäger. Nach kurzem Überlegen entschied er sich, dass es doch eigentlich eine relativ gute Strategie war, ihr Ziel erst einmal aus dem Nest zu locken und jenseits der Stadtmauern einzufangen. Daran, dass Sakura dabei mitmachen würde, zweifelte er nicht eine Sekunde. Sie war wie besessen. Suigetsu und Karin flüchteten in Richtung Wald, was ihnen auch noch einen Vorteil verschaffen würde. Sakura würde ihn nicht rechtzeitig bemerken, wenn er sich gut genug bedeckt hielt und ihr auf den Fersen blieb. Er folgte ihnen.
 

Sakura fühlte sich seit langem einmal wieder richtig lebendig. Ihre Beine schmerzten, die Muskeln zuckten unter der Anstrengung, fühlten sich überdehnt an. Der Schmerz behielt sie in der Realität, wahrte sie in der Wirklichkeit, in der sie der Frau hinter her lief, die ihre Eltern auf dem Gewissen hatten. Sie war mit ihren Gedanken völlig in dem Moment gefesselt. Alles andere war momentan nicht wichtig. Die Umgebung nahm sie kaum wahr, nur helle und dunkle Flecken in Grünen und Braunen Schattierungen. Sie waren bereits über die Stadtmauern hinaus, was sie kaum registriert hatte. Sie spürte nur die Freiheit, die Kühle, das Stechen in ihren Lungen. Ihren trockenen Hals, der sie kaum schlucken ließ, brennende Augen, in die der Wind salzige Tränen trieb von der Geschwindigkeit. Sie wurde von ihren Gefühlen angetrieben zu laufen, zu rennen, bis sie ihr Ziel erreicht hatte. Erst dann würde sie stehen bleiben, könnte ihr Herz wieder in einem langsameren Rhythmus schlagen lassen.
 

Während der Ninja mit der Kunoichi auf dem Rücken am Boden laufen musste, sprang Sakura in rasanter Geschwindigkeit von Baum zu Baum. Kaum dass sie einen Blick auf den nächsten Ast geworfen hatte, war sie auch schon wieder in der Luft und landete darauf. Sie konnte an nichts mehr denken, ihr Kopf war völlig leer. Sie dachte nicht daran, dass sie sich in Gefahr brachte, dass sie im Dorf andere in Gefahr gebracht hatte. So eine Rücksichtslosigkeit passte eigentlich nicht zu ihrem Wesen. Doch jetzt schien irgendwas etwas in ihrem Inneren verändert zu haben. Auf dem Weg zu ihrem Ziel konnte sie den Blick in keine andere Richtung mehr wenden, konnte nicht an die Konsequenzen denken. Konnte nicht daran denken, dass sie gleich vier ausgebildeten Mördern gegenüber stehen würde, die im Angesicht ihrer Fähigkeiten ein unüberwindbares Hindernis darstellten. Sakura hatte keine Chance, nicht einmal wenn Sasuke alleine gegen sie antreten würde.
 

Unter dem Rauschen der Baumwipfel mit ihren Blättern vernahm sie plötzlich das Knacken eines Astes. Der Wind und ihre Wut hatten ihre Ohren betäubt, doch jetzt konnte sie mit einem Blick über ihre Schulter klar und deutlich das Blitzen erkennen, das Sasukes Kunai verursachte, in dem es das Sonnenlicht reflektierte, das hier und da zwischen den Bäumen hindurch schien. Kaum hatte sie registriert, dass sie angegriffen wurde, wurde ihr klar, dass sie sich gerade in der Luft befand und keine Möglichkeit hatte, auszuweichen. Keine Möglichkeit, das Kunai abzuwehren. Sie hatte keine Ausrüstung dabei. Nicht einmal ihr Stirnband.
 

Mit wütender Miene drehte sie sich im Flug, kurz bevor es sie erreicht hatte. Einen Atemzug später steckte das Kunai in ihrem linken Oberschenkel. Sie starrte ihrem Verfolger direkt in die rabenschwarzen Augen, während sein Angriff traf und sie verletzte. Sie versuchte, keine Reaktion zu zeigen, kniff jedoch die Augen zusammen, als ihr Rücken brutal gegen den Ast prallte, auf dem sie vorgehabt hatte zu landen. Kaum dass sie wieder Luft in ihre Lungen gesogen hatte, spürte sie bereits wieder einen Aufprall. Diesmal landete sie etwas weicher auf Laub, jedoch nahm der Ruck ihr erneut den Atem. Sie zischte benommen einen Fluch, gönnte sich jedoch nicht einmal eine Sekunde Pause. Auch, wenn ihr Körper am liebsten liegen geblieben wäre und ihr deutlich zeigte, dass er nicht mehr weit vom Limit entfernt war, zögerte sie nicht eine Sekunde, bevor sie aufstand - den Blick verbissen, mit zusammen gezogenen Augenbrauen auf den Ninja mit der Kunoichi gerichtet. Da entfernte es sich immer weiter von ihr - ihr Ziel.
 

Sasukes Anwesenheit kribbelte ihr im Nacken, deswegen legte sie hektisch eine Hand an ihre linke Seite und zog sich zeitgleich das Kunai aus dem Fleisch. Blut quoll aus der Wunde, tröpfelte auf die Blätter unter ihr, besudelte ihre Polyesterhose, die sich damit vollsog. Heilendes Chakra glimmte unter ihren Händen, als die Wärme der Heilung den Schmerz linderte und sie ihren stockenden Atem zwischen zusammen gebissenen Zähnen wieder ausstieß. Die Begegnung mit dem Baum hatte ihr zwei Rippen gebrochen.
 

Sie schaute über ihre Schulter, nur um Sasuke zu sehen, der ihr immer näher kam - höchstens Siebzig meter noch von ihr entfernt. Vor ihr waren ihre Feinde fast schon außer Sichtweite. Irgendetwas sagte ihr, dass sie sich jetzt konzentrieren, ruhig bleiben musste, einen Zustand erreichen musste, wie der, den sie beim Trainieren ihrer neuen Technik erreicht hatte, trotz der Hektik, die in ihr aufkam. Sie musste diese Frau in die Finger bekommen.
 

Sie leerte ihre Gedanken, schloss die Augen und stützte sich hockend auf ihre Hände. Die Blutung war gestoppt, doch der Rippenbruch war immer noch lebensgefährlich. Jederzeit könnte ein Splitter sich in ihre Lunge bohren, doch das verdrängte sie erfolgreich. Und dann war es, als lege sich ein Schalter in ihrem Kopf um, sie riss die Augen auf, ballte die Hände zu Fäusten und rannte. Sie nahm kaum war, was passierte, fühlte sich wie ein Zuschauer in ihrem eigenen Körper. Sie hatte keine Kontrolle darüber, rannte einfach, jagte, als wäre nichts geschehen. Ihr Chakra glänzte flimmernd über ihre Haut, leuchtete grün im Schatten der Bäume, blitzte durch ihre Beine.
 

Und sie war in einem Zustand gefangen, atem- und schwerelos über ihrem eigenen Körper schwebend.
 

Sasuke hinter ihr biss die Zähne aufeinander als er sah, wie sie lospreschte, aufrecht, als wäre sie unverletzt. Er war nur noch wenige Meter von ihr entfernt gewesen. Sie hatte schon wieder mehr Distanz zwischen ihnen geschaffen, als er an der Stelle vorbei kam, wo sie vom Baum herunter gestürzt war. Sein Kunai lag noch da, in einer rot glimmenden Pfütze, blutbesudelt. War diese Frau vom Teufel besessen?
 

Er konnte sich nicht erklären, was sie dazu brachte, ihren Körper zu ignorieren und zu rennen, einer Frau hinterher, die sie nicht einmal kennen dürfte. Sie rannte ja nicht in die Freiheit, sondern direkt in ein Schicksal hinein, das nicht einmal er für sie gewünscht hätte. Wenn sie jetzt auch noch Suigetsu und Karin erreichen würde, um sie umzubringen, wäre Orochimaru sicherlich sehr unzufrieden, was er dann an ihr auslassen würde. Außerdem wunderte er sich, dass sie ihn kaum wahr nahm. ER war doch eigentlich immer ihr Mittelpunkt gewesen. Und jetzt war er da, sie aber völlig auf Karin fixiert. Eigentlich sollte er froh darüber sein, oder zumindest sollte es ihm egal sein, dass er nicht mehr ihr Mittelpunkt war, jedoch musste er sich eingestehen, dass es ihn störte. Und seine Geschwindigkeit erhöhte sich unbewusst, als er sie ihrem Ziel näher kommen sah.
 

Sakura inzwischen hatte diesen angsteinflößenden Zustand fast wieder gebrochen. Sie hatte zwar immer noch keine wirkliche Kontrolle über ihren Körper, jedoch spürte sie ihn wieder. Das Chakra in ihr pulsierte, als besäße es eine eigenes Herz, seinen eigenen Rhythmus, während die Muskeln in ihren Beinen vor Überstrapazierung krampften, ihre Haut von warmen Wellen überschwemmt wurde.
 

Sie war jetzt nicht mehr weit von ihrem Ziel entfernt. Der Ninja schaute in regelmäßigen Abständen beinahe hektisch über seine Schulter - nur um zu sehen, dass die Distanz dahin schmolz wie Wachs vor einer Flamme. Er musste langsam müde werden, schließlich trug er bereits seit Kilometern eine ausgewachsene Frau auf seinem Rücken und musste vor einer wildgewordenen Kunoichi flüchten.
 

Ihre Miene war völlig emotionslos, als sie einen letzten Sprint hinlegte, merkte, wie sich ihr Herzschlag noch einmal beschleunigte. Sie dachte, dass sie fast wieder die Kontrolle übernommen hatte, als sie mit einem gezielten Schlag gegen die Hüfte des Ninjas schlug und ihn somit zu Fall brachte. Sein Bein knickte ein wie das einer leblosen Puppe. Sie hatte sich seine Körperstruktur gemerkt, als sie ihn an der Hand in ihrem Zimmer weg geschleudert hatte, und hatte somit einen Knotenpunkt seines Chakranetzes getroffen.
 

Die Kunoichi auf seinem Rücken fiel runter, rollte wegen der Geschwindigkeit noch einige Meter und blieb dann regungslos liegen. Sakura hatte wieder einigermaßen die Kontrolle über ihren Körper, fühlte sich von den plötzlich auf sie einströmenden Gedanken jedoch wie erschlagen. Wut kochte wieder in ihr auf, kroch ihr bitter wie Galle den Hals hoch. Sie hatte kaum registriert, dass sie auf die Frau zugegangen war, da hatte sie sie schon am Hals gepackt und ruckartig hoch gezogen. Immer noch regte die Kunoichi sich nicht. Verächtlich schnaubte Sakura. Und so etwas Erbärmliches hatte ihre Eltern umgebracht, ihr Leid angetan. Jetzt würde sie leiden müssen und das sollte bei vollem Bewusstsein geschehen!
 

Mit Mittel- und Zeigefinger berührte sie die Stirn der Frau und schickte ihrem Gehirn einen Impuls. Schlagartig starrte sie in Verwirrte, weit aufgerissene rotbraune Augen. "Scheiße! Ich kann nicht aufstehen.. was hast du mit mir gemacht?!", hörte sie im Hintergrund die aufgebrachte Stimme des anderen Ninjas. Sakura reagierte nicht. "Lass sie in Ruhe!", schnaufte er weiter, wurde jedoch immer noch nicht beachtet. Sakura konnte nur in diese Augen starren. In diese Augen hatten ihre Eltern ebenfalls gesehen, als sie ihre letzten Augenblicke geatmet hatten. Ihre Miene verzerrte sich in einer Mischung aus Wut und Kälte, während die Frau vor ihr nicht einen Ton rausbrachte. Sakura könnte sie töten, mit einem einzigen Ruck ihr Genick brechen. Aber das wäre zu einfach.
 

"Du hast sie umgebracht.", flüsterte sie. "DU BIST SCHULD!", gellte ihr Schrei durch den Wald, ehe sie die angsterfüllte Kunoichi gegen einen Baum schleuderte. Sakura wusste nicht, was es war, das sie dazu antrieb dermaßen ihren Gefühlen zu erliegen, ihrer Wut. Sie wusste nur, dass es in ihrem Kopf nur noch einen einzigen Gedanken gab. Den schmerzvollen Tod dieser Frau. Ihre Hand drückte fester auf ihren Hals, der Rücken der Frau kollidierte mit der rauen Rinde. "Sasuke!", krächzte sie, legte in einer verzweifelten Geste beide Hände um Sakuras Arm und versuchte, diesen weg zu ziehen. Sinnlos. Ihr Arm war wie ein Schraubstock, wie eine Zange aus Stahl. Sie blickte in die tränenfeuchten Augen dieser Frau, empfand kein Mitleid.
 

Und dann ging ein Ruck durch ihren Körper - als wäre eine Wand aus Stein gegen sie geschleudert worden, riss etwas sie um. Die Luft wich ihr aus den Lungen, als sie hart auf dem Boden aufschlug und einige Meter weiter rutschte. Der große Ninja mit den braunen Haaren war wieder gekommen und hatte ihr einen Schlag verpasst, der ihr für einen kurzen Moment das Bewusstsein nahm. Schwindel erfasste sie, Schmerzen pochten drückend gegen ihre Schädeldecke. Sie biss die Zähne aufeinander, kniff die Augen zusammen.
 

Keine zwei Sekunden später stand Sasuke über ihr, hielt ihr sein Kusanagi an den Hals. Und sie sah die Welt wieder mit ihren eigenen Augen.
 

_________________________________________
 

Genug action :>?

Sry für dem Cliff-hanger x: >.<! Sollt euch ja auf das nächste chapter freuen :D

Outrun by Fate

"Sakura.", sagte er. Sie sah ihn nicht an. So dumm war sie nicht - sie wusste genau, was er mit seinem Sharingan alles anstellen konnte. "Geh mir aus dem Weg, Sasuke.", zischte sie. Ihr Blick fiel auf die Personen hinter ihm. Die Frau war an dem Baum zusammen gesunken, der Koloss stand nur ein paar Meter von ihr und Sasuke entfernt. Der Ninja mit den Fischzähnen war doch noch aufgestanden und lehnte an einem Baum. Alle starrten sie an.
 

"Was, verdammt nochmal, wollt ihr von mir?!", fragte sie schließlich, stützte sich weiter auf ihre Ellenbogen, da sie auf dem Rücken lag, und musste sich zusammen reißen, nicht gleich wieder auf die Frau los zu gehen. In ihr flammte immer noch die Glut, die es ihr unerträglich machte, still dazuliegen und die Mörderin ihrer Eltern vor sich zu wissen.
 

"Wir nehmen dich mit.", beantwortete Sasuke ihre Frage. Sakura schnaufte immer noch vor Anstrengung, als sie anfing ironisch zu lachen. "Ich komme aber nicht mit.", sagte sie, nachdem sie wieder zu Atem gekommen war. "Du musst.", hörte sie den Türkishaarigen sagen. Sie warf einen Blick in seine Richtung. "Du hast hier nichts zu melden. Du wirst alleine nicht mal einen einzigen Meter vorankommen." "Ich werde ihn tragen.", erklärte der Hüne. "Ach nein, wie vorbildlich.", murmelte sie.
 

Was sollte dieses ganze Theater hier eigentlich? Sakura kam sich reichlich verarscht vor. Erst verriet er sie und haute ab, und dann kam er drei Jahre später zu ihr und wollte sie entführen? Reine Ironie. Sie würde nicht freiwillig zu ihm gehen, sie war nicht mehr schwach. Von nichts abhängig, weder von Gefühlen, noch von Personen. Sein Verhalten demütigte sie. Wohlmöglich hatte er sogar noch gedacht, sie würde es ihm anbieten, mit zu kommen. So wie früher. Aber diese Sakura gab es nicht mehr und das würde sie ihm zeigen. Jetzt sofort.
 

"Jedenfalls komme ich nicht mit!", wiederholte sie, schlug seitlich gegen Sasukes Schwert, rollte sich nach rechts, trat gegen sein Bein und heilte den Schnitt, den sein Schwert an ihrem Hals hinterlassen hatte. Trotzdem konnte sie nicht verhindern, dass im ersten Moment schlagartig Blut aus ihrer angeritzten Halsschlagader spritzte. Ihre blutbesudelten Hände fuhren fast panisch zu ihrem Hals, wurden noch schmutziger, dunkelrote, dickflüssige Rinnsale liefen ihr den Unterarm herunter, tropften von ihren Ellenbogen. Ihre Panik versuchte sie zu unterdrücken. Sie hatte einen Moment gezögert, diesen heiklen Plan in die Tat umzusetzen. Schließlich war es riskant, so mit seinem Leben umzugehen. Aber nur darin sah sie eine Möglichkeit, Sasuke zu entkommen. Und vielleicht sogar ihr Vorhaben mit der Kunoichi fortzusetzen.
 

Sasuke konnte es kaum fassen, als sie sich freiwillig ans Messer lieferte. Seine erste Reaktion war, sein Schwert zurück zu ziehen, jedoch war sie viel schneller. Im ersten Moment hatte er nicht einmal begriffen, was sie vor hatte. Es sah für ihn ganz nach einem dieser glorreichen Abgänge aus, wie sie die Helden der Schlachten immer vollführten. Nach dem Motto; lieber sterbe ich für mein Land, als es zu verraten. Er hatte so etwas nie verstanden.
 

Im nächsten Augenblick jedoch, spürte er einen Schmerz in seinem Bein. Sie hatte dagegen getreten. Er war sich sicher, dass es kein echter Versuch war, ihn zu verletzen. Sonst wäre sein Bein jetzt vermutlich Pudding. Seine Augen richteten sich auf ihren Hals. Dickflüssig und zäh rann ihr Blut die bleiche Haut hinunter, hinterließ eine dunkelrote Spur, die in starkem Kontrast zu ihrer Porzellanhaut stand. Einige Tropfen rannen bis zu ihren Brüsten hinunter und wurden von ihrem BH aufgesogen. Sie hatte immer noch kein Oberteil an. Er zwang sich, seine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Normalerweise erlangten nicht einmal nackte Frauen seine Aufmerksamkeit. Ihm stand nicht der Sinn nach etwas derart Überflüssigem. Es machte ihn wütend, dass sie ihn dermaßen ablenken konnte. Sie war eben schon immer ein Hindernis in seinem Weg gewesen. Und das musste er ändern.
 

~

Neji beschleunigte sein Tempo, nachdem er schon von weitem gesehen hatte, dass Sakuras Haus in Trümmern lag. Eigentlich hatte er sie abholen wollen, um mit ihr zu trainieren. Sie war die perfekte Gegnerin für ihn geworden. Er kam vor dem Haufen Schutt und Geröll, zerstörten Möbeln und Wänden zum Stehen. Ihr Haus war eine Ruine. Ein erschreckender Verdacht beschlich ihn und sofort aktivierte er sein Byakugan, um unter den Steinhaufen nach Sakura zu suchen. Er konnte sie nicht finden, wie er erleichtert feststellte. Dann war sie wenigstens schon einmal nicht erschlagen worden. Wäre ja auch zu dumm, denn diese Zerstörung sah nach ihrem eigenen Werk aus, war eindeutig Sakuras Handschrift. Er drehte um und sprintete Richtung Hokageturm. Er wollte unbedingt wissen, was hier geschehen war.

Schnellen Schrittes stürmte er auf die Tür zu, die in das Büro von Tsunade führte und riss diese auf, ohne anzuklopfen. Ihn überfiel eine böse Vorahnung, als er Naruto erblickte, der sich sofort ihm zuwandte, als die Tür aufgerissen wurde. Seine Augen waren von Tränen gerötet und ein zutiefst verzweifelter Blick begegnete ihm. Er starrte ihn an, dann richtete er seine Aufmerksamkeit der Hokage Tsunade zu, woraufhin sich sein Gefühl noch weiter verschlechterte. Dumpfe Stille herrschte im Raum, nur Nejis abgehetzter Atem war zu hören und zwischendurch das Schniefen von Naruto. Der Hokage stand die Sorge um ihre Schülerin deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie war beunruhigt - er war sich sicher, innerlich war sie schon längst in Panik verfallen, aber als Hokage hatte man so seine Strategien -, und starrte stumm, mit trauriger Miene zurück. Er sah wieder Naruto an, als dieser ansetzte zu sprechen. "Sasuke hat Sakura entführt.", brachte er schließlich nach einigen Anläufen heraus. Und damit wurde sein Verdacht bei weitem übertroffen. Das würde sie höchstwahrscheinlich nicht überleben. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, bis seine Fingerknochen weiß hervortraten.

~
 

Sakura war inzwischen wieder auf den Beinen und versuchte zu flüchten. Es blieb bei einem Versuch, denn nach nicht einmal zwei Schritten hatte Sasuke sie bei der Schulter gepackt. Sie drehte sich um und schlug nach ihm, doch er war schneller. Er fing ihre Faust am Handgelenk ab und drängte sie an einen Baum. Plötzlich wirkte er für sie gar nicht mehr so ruhig. Er hatte sein Sharingan aktiviert, bewegte sich ruckartig und dennoch irgendwie geschmeidig, was keiner seiner Bewegungen auch nur einen Hauch ihrer Brutalität nehmen konnte. Sakura war festgenagelt.
 

Demonstrativ richtete sie ihren Blick überall hin - nur nicht in seine Richtung. Diese Nähe zu ihm machte sie wütend. Sie spürte bereits wieder dieses eigenartige Kribbeln im oberen Bereich ihres Bauches. "Lass mich los!", keifte sie ihn an, wehrte sich, indem sie sich mit aller Kraft gegen ihn stämmte. "Jetzt ist schluss, Sakura. Ich habe keine Lust mehr auf deine albernen Spielchen. Du kommst jetzt mit, ob du willst oder nicht. Und du wirst kooperieren, ansonsten muss ich zu anderen Methoden übergehen." Seine Stimme war erschreckend ruhig. Leise, bedrohlich - wie das unheilvolle Knurren einer Raubkatze, die kurz davor ist, ihr Opfer anzuspringen und mit einem Biss in die Kehle zu töten.
 

Unweigerlich stellten sich ihre Nackenhaare auf. Sie würde jetzt besser still sein, ansonsten war sie sich nicht sicher, was mit ihr passieren würde. Ihre Hände wurden von seinen umklammert, in einem eisernen Griff. Sie war wehrlos, stellte sie geschockt fest. "Juugo. Bring mir die Augenbinde und das Seil.", befahl Sasuke, nun wieder gefasst. Offensichtlich ließ er seinem Team gegenüber den emotionslosen Killer raushängen. "Ich werde jetzt dein Chakra absorbieren.", sagte er nun wieder zu ihr, in etwas leiserem Ton. Schlagartig wurde Sakura ungut zumute.
 

Sie fing reflexartig an zu strampeln, sich gegen ihn aufzulehnen - mit dem Kopf gegen seine Brust zu drücken. Doch alles half nichts, er war wie eine perfekte Statue aus Stein - bewegte sich nicht einen Millimeter.
 

Sasuke war langsam sichtlich genervt von seiner aufständischen ex-Teamkollegin. Um so schneller er ihr das Chakra entziehen konnte, desto eher würde sie endlich Ruhe geben. Dazu musste er eine ihrer Hände loslassen. Eine funkensprühende Faust kam bereits auf seinen Körper zu, als er ihr eine Hand auf Höhe ihres Herzens legte und beschwörende Worte murmelte, in einer Sprache, die er selbst nicht kannte. Orochimaru hatte es ihm beigebracht - speziell für diesen Auftrag.

Sofort verzog Sakura das Gesicht zu einer schmerzerfüllten Grimasse, kniff die Augen zu und ließ ihre Faust sinken.
 

Er ging einen Schritt zurück. Während der Prozedur konnte sie sich sowieso nicht bewegen. Ihr Rücken bog sich durch, als nach einem abgehackten Ausatmen jegliche Luft aus ihrem Körper wich und mit ihr leuchtend grünes Chakra, vermischt mit hellblauem. Das hatte sein Meister nicht vorhergesehen. Normalerweise war es unmöglich, zwei Arten von Chakra in seinem Körper zu haben, außer man besaß ein Siegel oder war ein Jinchuuriki, was beides bei Sakura nicht zutraf. Letztendlich sollte es ihm egal sein, solange sie danach kampfunfähig war. Und das würde sie sicherlich sein.
 

Nach wenigen Sekunden hatte er das Jutsu beendet und fing eine völlig bewegungslose Sakura auf. Ihre Augen blinzelten, als kämpfe sie um ihr Bewusstsein. Letztendlich war es egal, ob sie sie noch aufhalten konnte oder nicht. Er würde sie ihr sowieso zubinden. Allerdings musste er sich eingestehen, dass sie hartnäckig war - und das in allem, was sie tat. Sie hatte kaum Anzeichen von Schmerz gezeigt, nicht einen einzigen Laut von sich gegeben, obwohl er genau wusste, wie grausam sich dieser Eingriff in den Körper anfühlte. Wie eine kalte Hand, die einem jede Lebenskraft aus dem Körper riss. Erschlafft hing sie nun in seinen Armen, war bei Bewusstsein, konnte alle hören. Nur sie selbst, sie hatte keine Kontrolle mehr über sich. Das war etwas, was sie überhaupt nicht ab konnte und hätte sie es gekonnt - vermutlich hätte sie ihn dafür auf's übelste beschimpft.
 

In dem Augenblick kam Juugo auf ihn zu und reichte ihm eine Augenbinde. "Leg sie ihr um, ich halte sie fest.", befahl er ihm und versuchte, ihren Körper möglichst aufrecht zu halten. Er sah in ihr Gesicht - und starrte direkt in zwei dumpfe, aber dennoch trotzig dreinblickende, smaragdgrüne Iriden. Es war dieser Trotz, der sich in sein Gedächtnis brannte und den er noch Stunden danach vor seinem inneren Auge wieder und wieder hervorholen würde. Diese Kunoichi hatte ihren eigenen Willen und der war so stark, dass vermutlich eher ihr Körper aufgeben würde, bevor sie sich von irgend jemandem unterdrücken ließ. Und dann war der Augenblick vorbei, als Juugo ihr die Augenbinde umlegte.
 

Sasuke fesselte ihre Hände, ehe er sich umdrehte und sich seinem Team zuwandte. Juugo stand bei Suigetsu, der immer noch an einen Baum gelehnt war und sein verletztes Bein entlastete und Karin war immer noch kreidebleich im Gesicht, zusammen gesunken vor einem Stamm. Sakura hatte ihnen ganz schön zugesetzt. Ihm selbst hatte sie das Handgelenk gebrochen, doch das war nicht so schlimm. Für ihn eine kleine Verletzung, wie eine Schramme oder ein Kratzer. Er konnte es noch fast normal bewegen, was teilweise auch an dem Adrenalin lag, das ihm immer noch durch die Venen rauschte.
 

"Könnt ihr laufen?", fragte er sein Team, woraufhin alle außer Suigetsu nickten. Sogar Karin, wenn auch nur schwach. "Sie ist eine Hexe!", empörte Suigetsu sich mit einem Blick auf die zierliche Person, die hinter Sasuke auf dem Boden lag. "Ein einziger Schlag, nur ganz leicht und ich falle um wie ein gefällter Baum!" "Ich vermute, das sind medizinische Jutsus.", suchte Juugo eine Erklärung. Doch Sasuke hatte es gesehen, wenn auch nur von weitem.

"Sie hat dich mit der Technik des Hyuuga Clans angegriffen. Jūken ." Er fragte sich, wieso sie diese Technik beherrschte. Normalerweise waren nur Mitglieger des Hyuuga Clans fähig, diese Jutsus auszuführen und Angehörige waren dazu verpflichtet, die Geheimnisse um diese Technik zu wahren.
 

"Sie ist eine Hyuuga?", fragte Suigetsu verwundert. "Nein.", beantwortete Sasuke seine Frage. "Dann hat sie wahrscheinlich sehr gute.. Kontakte, würde ich sagen!" Suigetsu grinste dreckig. "Tja, die Waffen der Frauen.", seufzte er gespielt theatralisch, bevor er versuchte, sein verletztes Bein zu belasten. "Du wirst länger nicht laufen können.", warnte Sasuke ihn vor, seine Abneigung für ebend Gesagtes verbergend. "Ich trage ihn.", sagte Juugo, während er auf Suigetsu zu ging und ihn sich auf den Rücken hob. Damit war die Sache für ihn beendet. "Wir gehen los."
 

"Sasuke-kuuuun..!", fing Karin plötzlich an, als er gerade einen Schritt auf die am bodenliegende Kunoichi zumachen wollte. "Nein. Ich trage Sakura.",

unterbrach er sie. Sie zischte verächtlich. "Jetzt nennst du diese Schlampe also schon beim Vornamen?!", keifte sie ihn an. "Karin." Sasukes Stimme war bedrohlich leise und Genannte verstummte augenblicklich. Er lud sich Sakura auf den Rücken, sodass ihre gefesselten Hände vor seinem Oberkörper hingen und ihre Arme ihr so Halt geben konnten, damit sie nicht hinten wieder runterrutschte. Ihr Kopf mit der Augenbinde hing schlaff auf seiner Schulter, direkt neben seinem. Er sah noch einmal zu seinem Team, das startklar hinter ihm nickte, dann sprang er los - Wange an Wange mit einer Frau, die ihnen noch allerlei Ärger bringen würde, das wusste er jetzt schon.
 


 

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Yau.. hat etwas länger gedauert. x: Abi-stress etc, die meisten kennen das ja selbst ;D Hoffe, es gefällt euch trotzdem. Ist ein bisschen kurz, aber das nächste wird wieder länger.. :>

Ich bedanke mich bei euch für eure super netten Kommentare, bei Gelegenheit werde ich die vorherigen Kapitel noch überarbeiten, da ich den Hinweis auf ein paar Fehler, die mir immer wieder passieren, bekommen habe und diese unbedingt noch ausradieren will!
 

Liebe Grüße,

Vayuh ♥


 


 



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Kommentare zu dieser Fanfic (54)
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Von:  Noiree123
2020-06-25T14:35:27+00:00 25.06.2020 16:35
Habe soeben deine FF Entdeckt und durchgelesen. Du schreibst toll! Ich würde mich freuen wenn du doch weitermachst :)
Von:  Jinja2
2016-02-05T21:35:42+00:00 05.02.2016 22:35
Hab die FF gerade entdeckt und einmal durchgesuchtet😅😁. Ich würde mich super freuen wenn du weiter schreibst....💟💞
Itachi ist immerhin noch nicht aufgetaucht und was Orochimaru vor hat wissen wir auch noch nicht😉
Von:  Fantany1999
2015-03-14T02:55:07+00:00 14.03.2015 03:55
Hoffe du schreibst weiter. Freu mich schon drarauf ^^
LG Fantany1999
Von:  Cosplay-Girl91
2015-02-01T21:41:31+00:00 01.02.2015 22:41
Bitte schreib doch endlich weiter.
Die vielen Kommentare müssten dir doch genug Anreiz geben, die Geschichte weiter zu schreiben oder??
LG
Von:  Cosplay-Girl91
2014-05-18T19:11:40+00:00 18.05.2014 21:11
Deine FF ist voll spannend. besonders Sakuras Kontrolle über das Chakra. Bitte schreib ganz schnell weiter. Würde mich wirklich sehr freuen!
Von:  lavendelina
2012-11-14T20:22:17+00:00 14.11.2012 21:22
Hallo :) hab grad deine FF entdeckt & muss sagen, dass ich echt begeistert bin! Nicht nur die Idee an sich, sondern auch dein Schreibstyl gefällt mir sehr gut! :)
Ich hoffe das nächste Kapitel kommt bald ;)
Kannst du mir dann vilt bescheid geben? wär echt lieb :))

Liebe Grüße Marie :)
Von:  Kleines-Engelschen
2012-10-18T18:26:47+00:00 18.10.2012 20:26
ein wahnsinns kapitel.
mach weiter so, bin schon sehr gespannt wie es weitergeht.

greetz
Von:  fahnm
2012-10-17T20:20:24+00:00 17.10.2012 22:20
Yeah^^
Bin mal gespannt wie es weiter gehen wird.^^
Von:  Sakura___Uchiha
2012-10-16T10:14:14+00:00 16.10.2012 12:14
ENDLICH GEHT ES WEITER, WIE LANGE ICH DARAUF GEWARTET HABE.
Super gut gelungen :))
WEITER SO.

Lieben Gruss
Von:  DarkBloodyKiss
2012-10-16T08:27:43+00:00 16.10.2012 10:27
Sehr tolles Kappi ^^
bin gespannt wie es weiter geht ^^

glg DarkBloodyKiss ^^


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