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Nothing is, like what it seems

von

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Des Staatsanwalts neue Sekretärin

„Miss O`Donnal könnte Sie mir bitte die Akten vom Reynolds Fall holen?“
 

„Ja, ich gehe kurz ins Archiv und besorge sie Ihnen. Brauchen Sie sonst noch etwas?“
 

„Nein danke, …oh doch. Kommen Sie bitte später zu mir ins Büro.“, sie nickte und verließ das Büro Ihres Chefs.
 

>Ich habe wirklich Glück an diese Stelle gekommen zu sein! Auch wenn ich dafür mein Privatleben ziemlich umkrempeln musste, aber das geht schon. Mein Chef ist nett und die Arbeitsverhältnisse sind gut. Auch das Kollegium ist sehr nett. Im Allgemeinen kann man eigentlich sagen, dass mein Leben im Moment recht friedlich ist.<
 

Sie ging in den Keller und erblickte eine, ihr unbekannte Frau, die etwas verloren wirkte. Die Frau hatte blonde Haare und blaue Augen, was eher ungewöhnlich für eine Britin war.
 

„Kann ich Ihnen behilflich sein?“
 

„Oh, ja. Das wäre nett. Ich bin neu hier und finde die Akte nicht, die ich besorgen sollte.“
 

„Welche Akte brauchen Sie denn? Ich helfe Ihnen gerne beim Suchen.“
 

„Ich brauche die Akte vom McArthur Fall, aber ich komme mit der Sortierungsform einfach nicht klar.“
 

„Ganz einfach ist es auch nicht. Die Fälle sind zwar nach Alphabet geordnet, allerdings stehen die Regale ein wenig chaotisch, aber da gewöhnen Sie sich schon noch dran. …Ah! Sehen Sie, da ist die Akte schon.“, sie bückte sich und hob die Akte aus der untersten Schublade heraus, während ein leichter Rotschimmer auf das Gesicht der Blonden schlich.
 

„Vielen Dank. Es tut mir leid, dass ich Sie von Ihrer Arbeit abgehalten habe.“
 

„Kein Problem, wenn Sie nochmal Hilfe brauchen, dann fragen Sie mich einfach. Ich arbeite im 4. Stock, fragen Sie einfach nach Miss O`Donnal.“
 

„Danke, ich denke ich komme darauf zurück.“, die Brünette beeilte sich, ins Büro ihres Chefs zu kommen, sie hatte viel zu viel Zeit verloren.
 

„Entschuldigen Sie die Verspätung!“, leicht außer Atem betrat sie das Büro ihres Chefs.
 

„Kein Problem. Bitte setzten Sie sich. Ich habe etwas mit Ihnen zu besprechen.“, sie tat wie geheißen und setzte sich auf den angebotenen Stuhl.
 

Plötzlich ging die Tür des Büros auf und die Blondine, die sie eben im Keller angetroffen hatte, trat ein.
 

„Ah, da sind sie ja Miss Quested.“, er wies auf den freien Stuhl neben ihr.
 

„Der Grund warum ich Sie sprechen wollte, ist unser Neuankömmling Miss Quested. Ich wollte Sie bitten sich Ihrer anzunehmen, ich denke Sie werden sich gut verstehen.“
 

„Ja, das kann ich machen, aber warum ich?“, sie beobachtete Miss Quested von der Seite.
 

„Ich vertraue Ihnen. Sie haben sich in den letzten drei Jahren wirklich gut gemacht und ich denke, dass Sie eine kompetente Arbeitskraft sind.“
 

>Er kennt mein Geheimnis und ich denke, dass es seinen Grund hat, warum ich mich ihrer annehmen soll, aber vielleicht irre ich mich auch… Ich werde sie einfach genau unter die Lupe nehmen.<
 

„Ich werde Sie unter meine Fittiche nehmen. Enttäuschen Sie mich nicht.“, sie reichte ihr die Hand.
 

„Danke Miss O`Donnal. Keine Angst, ich werde Sie nicht enttäuschen.“, Miss Quested ergriff ihre Hand.
 

>Meine Güte, die hat einen Händedruck wie ein Kerl! Ich denke, dass das noch spaßig werden kann. Ich werde jeden ihrer Schritte genau unter die Lupe nehmen und wehe sie erlaubt sich einen Fehler, dann hab ich sie!<
 

„Gut, Miss Quested könnten Sie mir als Erstes einen Kaffee besorgen? Miss O`Donnal, bitte holen Sie mir Mrs. Sean ans Telefon.“, Miss Quested machte sich sofort auf den Weg zum nächsten Coffeeshop, während Miss O`Donnal die gewünschte Verbindung herstellte.
 

Bereits nach ein paar Minuten kam Miss Quested mit dem gewünschten Kaffee wieder, ging leise in das Büro des Chefs und stellte wortlos dessen Kaffee vor ihm auf den Tisch.
 

Als sie wieder herauskam, sagte Miss O`Donnal zu ihr: „Gut gemacht Miss Quested. Könnten Sie bitte neue Briefumschläge besorgen und die Faxe geordnet ins Büro bringen? Heute ist sehr viel los und ich kann grade nicht weg vom Telefon.“
 

„Ja, mach ich.“, wieder ging sie ohne Widerworte los.
 

>Sie scheint ja nicht grade sehr redselig zu sein. Finde ich eigentlich ganz gut, besser als viele andere, die mir eine Frikadelle ans Ohr labern… Oh man, ich glaube das wird heute wirklich ein langer Tag.<
 

„Gleich am ersten Tag Überstunden! Warum ist hier denn heute so viel los?“
 

„Mr. Hudges arbeitet an einem großen Fall und seine Chancen den Prozess zu gewinnen stehen gut, deshalb will er sich eben noch einmal absichern.“
 

„Oh nein. Die letzte Bahn ist schon weg!“, sie blickte auf die Uhr und legte sich eine Hand auf die Stirn.
 

„Kein Problem. Ich kann Sie herumfahren, wenn Sie wollen.“, sagte sie und lächelte.
 

>Ich kann es definitiv nicht leugnen, sie ist mir wirklich sympathisch! Irgendwann werde ich diesen Posten aufgeben können und dann… ja, was wird dann sein? Ich weiß es nicht, aber ich schätze mein Leben wird weiterhin so harmonisch wie im Moment ablaufen. Ich hoffe es zumindest…<
 

„Ich will Ihnen wirklich keine Umstände machen, Miss O`Donnal.“
 

„Nennen Sie mich Samantha. Nein, das ist doch kein Problem, ich bin mit dem Auto da und fahre Sie schnell herum.“
 

„Danke. Dann tun Sie mir aber bitte den gefallen und nennen mich Joanna.“
 

Sie stiegen nach dem langen Arbeitstag zusammen ins Auto ein und fuhren los.
 

>Das Auto ist echt spitze! Die Frau hat Geschmack, ich würde alles tun, um einen BLUE WILL zu fahren! Da hat sich Hyundai wirklich mal Gedanken gemacht! Silberner Lack, blaue Scheinwerfer, 1,6-Liter-Benziner mit Direkteinspritzung und ein 100 KW Elektromotor! Hach… ein Traumauto!<
 

Hin und wieder wies Joanna ihr den Weg, bis sie in eine sehr unscheinbare Gegend Oxfords kamen.
 

„Danke fürs bringen! Bis morgen, kommen Sie gut nach Hause!“
 

„Ja, mach ich. Bis morgen.“, als sie davonfuhr, blickte Joanna ihr nach.
 

>Sie ist wirklich süß, auch wenn sie ein wenig unnahbar wirkt. Wenn ich sie doch nur ein wenig näher kennenlernen dürfte, aber wenn sie mein Geheimnis erfährt, dann wird sie mir sicherlich nicht nochmal ein so süßes Lächeln schenken… Hoffentlich muss ich an meinem zweiten Tag in der Agentur nicht auch gleich wieder länger bleiben!<
 

Zuhause angekommen ließ Samantha die Tür ins Schloss fallen und machte sich direkt auf den Weg ins Schlafzimmer.
 

>Endlich aus diesen furchtbaren Klamotten raus! Gott sei Dank wechsle ich bald den Job, dann kann ich wieder meine normalen Klamotten anziehen… Ich meine, ich habe nicht umsonst viereinhalb Jahre studiert und drei Jahre beim Chef geackert. Ich bin jetzt 25, es wird Zeit, dass ich endlich anfange richtig zu arbeiten! Tja… was tut man nicht alles für die Karriere.<
 

Sie legte sich ins Bett und freute sich schon auf den nächsten Arbeitstag, denn jeder Tag brachte sie ihrem Ziel näher.
 

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Dies ist der Auftakt zu einer neuen FF von mir! >.<

Ich hoffe euch gefällt das erste Kapi und ihr habt Lust weiterzulesen, denn die nächsten beiden Kapis sind schon unter Dach und Fach! *muhahaha*

Ich plane diese FF länger zu machen, als meine bisherigen, auch wenn ich jetzt etwas Neues angefangen habe, dann heißt das nicht, dass Young Hearts, Destiny of Desire und Life`s Miracle(Ja, das gibt es auch noch und ihr dürft euch da bald auf ein neues Kapi freuen) auf Eis gelegt werden! >.<

lg~

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Sleeping at Work

Joanna stand auf und schaute auf ihren Wecker.
 

>Oh Mist! Ich habe verschlafen. Na super, warum musste ich auch ausgerechnet bei einem Staatsanwalt landen! Das ist doch Mist… Mist… Mist! Schnell anziehen und dann los, vielleicht schaffe ich es ja noch rechtzeitig. Hauptsache der heutige Arbeitstag ist nicht auch gleich wieder so lang! Naja, andererseits ist es natürlich gut, wenn ich nicht so lange zu Hause bin… ich sollte mich nicht beschweren. Los Jo, auf geht’s!<
 

Sie hatte sich angezogen und rannte jetzt zur nächsten U-Bahnstation. Grade eben so schaffte sie es noch in die Bahn zu hechten, bevor diese ihre Türen schloss.
 

„Ist alles in Ordnung bei Ihnen Joanna?“
 

„Ja, ich habe heute Morgen lediglich verschlafen und musste mich beeilen, um die U-Bahn noch zu erwischen.“
 

„Kommen Sie erst einmal zur Ruhe. Heute wird der Tag ruhiger ablaufen, denn Mr. Hudges ist nicht da.“
 

„Was haben wir denn zu tun, wenn er nicht da ist?“
 

„Eigentlich fast dasselbe wie immer. Die ankommenden Faxe müssen nach Dringlichkeit sortiert werden und die Post muss geöffnet und sortiert auf seinem Schreibtisch gelandet sein, wenn er heute Nachmittag vom Prozess wiederkommt. Dann natürlich Anrufe entgegennehmen, aber ansonsten haben wir nichts zu tun oder eher gesagt haben Sie nichts zu tun.“
 

„Was müssen Sie denn noch machen, wenn ich fragen darf?“
 

„Ich muss Mr. Hudges Termine planen und neue Akten für reinkommende Fälle anlegen.“
 

„Gut, dann mache ich mich jetzt an die Arbeit. Wollen Sie die Unterlagen noch sehen, bevor ich Sie auf den Schreibtisch vom Chef lege?“
 

„Ja das wäre gut.“, sofort machte Joanna sich wieder an die Arbeit.
 

>Sie ist wirklich fleißig und alles andere als dumm! Mal sehen, wie sie sich macht, vielleicht werde ich sie noch abwerben… noch zwei Wochen, dann trete ich endlich meinen neuen Job an, wenn ich sie bis dahin in alles eingearbeitet habe. Jetzt sollte ich mir aber erst einmal die Fälle ansehen, solange sie weg ist. Nicht, dass sie noch Verdacht schöpft.<
 

Als Samantha Joanna den Raum betreten sah, legte sie die von ihr gelesenen Akten beiseite.
 

„Hier, ich habe die Faxe und die Post sortiert.“, sie hielt ihr einen kleinen Stapel mit Dokumenten hin.
 

Mit strengen Augen überprüfte Samantha die Schriftstücke und ihre Sortierung:
 

„Das haben Sie gut gemacht, allerdings gibt es einen gravierenden Fehler.“
 

„Oh, und der wäre?“
 

„Faxe, Post oder Anrufe seiner Familie haben bei Mr. Hudges höchste Priorität, dieser Fehler darf Ihnen nicht noch einmal unterlaufen!“
 

„Ist es nicht unverantwortlich als Staatsanwalt private Angelegenheiten über berufliche zu stellen?“
 

„Denken Sie wirklich so? Die Frage ist doch eher, wie verantwortungsbewusst ein Staatsanwalt, der tagtäglich mit Verbrechern zu tun hat und vor Gericht gegen sie vorgeht, ist, der so handelt? Meiner Meinung nach ist das die richtige Einstellung, denn wenn seine Familie mit in berufliche Angelegenheiten gezogen wird und in seiner Priorität nicht weit oben steht, dann kann es manchmal schon zu spät sein. Ohne intaktes Privatleben, ist auch ein Anwalt nicht intakt!“
 

„Von der Seite habe ich das Ganze noch gar nicht betrachtet. Haben Sie auch schon solche Erfahrungen gemacht?“
 

„Nein, aber man weiß nie, was kommt, deshalb hat meine Familie bei mir ebenfalls höchste Priorität. Warum fragen Sie? Haben Sie schon solche Erfahrungen gemacht?“
 

„So könnte man das sagen ja. Nur wissen Sie, ich lebe alleine und da mache ich mir natürlich nicht so große Sorgen um meine Familie.“
 

„Sie kommen nicht aus Großbritannien, oder?“
 

„Nein, ich komme aus Deutschland, aber mein Vater war Amerikaner.“
 

„Also daher das gute Englisch.“
 

„Ja, da hatte ich wirklich Glück, sonst hätte ich nicht hier anfangen können.“
 

>Meine Güte, warum erzähle ich ihr das Ganze?! Das geht sie doch gar nichts an! Ich habe bisher nie mit irgendjemandem über mein Privatleben gesprochen, egal wo ich war. Diese Frau schafft es doch tatsächlich mich aus der Reserve zu locken! Samantha sollte besser damit aufhören, wenn ihr ihr jetziges Leben lieb ist.<
 

„Tun Sie mir den Gefallen und nehmen Sie hier die Anrufe entgegen? Ich müsste nochmal kurz in den Keller. Wenn irgendetwas sein sollte, dann rufen Sie mich auf meinem Handy an, die Nummer ist im Telefon eingespeichert. Sie können sie sich gerne raus schreiben und mich jederzeit anrufen, wenn etwas ist.“
 

„Ja, in Ordnung, danke. Soll ich Mr. Hudges Bescheid geben, wo Sie sind?“
 

„Nein, das brauchen Sie nicht, er weiß wo er mich finden kann.“, sie ging von Dannen und ließ Joanna alleine zurück.
 

>Jetzt wird sich zeigen, wie gut sie ist. Bis jetzt hat sie fast alles mit Bravur gemeistert. Ich werde sie einfach ein paar Stunden alleine lassen, mal sehen, wie sie mit den schwierigen Richtern und Anwälten, sowie Klienten klarkommt. Man muss die Anrufer gut einschätzen können und ihre Stimmung erfassen, um angemessen mit ihnen zu sprechen. Derweil werde ich mir weiterhin die aktuellen Fälle ansehen.<
 

>Diese Frau ist wirklich merkwürdig. Es ist mein zweiter Tag hier und sie lässt mich einfach alleine! Nicht nur das, …was macht sie unten im Keller? Sie muss doch keine Akten suchen oder einordnen. Sie hat zwar welche mitgenommen, aber die Akten sahen doch eher alt aus. Irgendetwas verbirgt sie, aber ich bin mir fast sicher, dass sie mich testen will. … Wofür braucht ein Staatsanwalt eigentlich zwei Sekretärinnen? Wirklich merkwürdig das Ganze… wo bin ich da nur wieder rein geraten?<
 

Joanna war bereits zwei Stunden mit dem Telefon alleine, als Mr. Hudges wiederkam.
 

„Kommen Sie zurecht, Miss Quested?“
 

„Ja, ich denke schon. Ich habe Ihnen ihre Post und Faxe auf den Schreibtisch gelegt.“
 

„Danke. Könnten Sie bitte Miss O`Donnal holen und mir einen Kaffe bringen?“
 

„Ja, kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“
 

„Oh ja, sagen Sie Miss O`Donnal bitte, dass sie direkt in mein Büro kommen soll.“, ohne ein weiteres Wort ging Mr. Hudges in sein Büro und schloss die Tür hinter sich.
 

Als Joanna einen Blick in den Keller warf, konnte sie Samantha nicht erblicken, deshalb ging sie hinein und suchte nach ihr. Schließlich fand sie sie in einer Ecke sitzend, mit einer Akte in der Hand. Ihre Augen waren geschlossen, vermutlich schlief sie. Joanna beugte sich zu ihr herab und berührte sie sanft mit einer Hand an der Wange, auch als sie ihren Namen sagte, erwachte sie nicht. Sie konnte ihren Blick nicht von ihr wenden und nahm ihr ihre Brille ab.
 

>Wow, sie ist wirklich hübsch! Vielleicht sollte sie ihr Gesicht nicht hinter einer solch strengen Brille verstecken. Ihre dunklen Augen passen aber irgendwie gar nicht zu ihren haselnussbraunen Haaren. Wenn sie ihre Haare nicht immer so streng hochstecken würde, dann würde sie bestimmt heiß aussehen… was denke ich da?! Ich darf sie nicht zu nahe an mich heranlassen!<
 

Sie setzte ihr die Brille wieder auf und rüttelte sanft an ihren Schultern. Sie riss vor Schreck die Augen auf und stand hastig auf.
 

„Entschuldigung, haben Sie mich gesucht? Gibt es ein Problem?“
 

„Nein, beruhigen Sie sich. Der Chef wollte mit Ihnen reden und ich gehe jetzt gleich und hole ihm einen Kaffee.“, sie blickte sie sanft durch ihre blauen Augen an.
 

„Danke. Ich weiß auch nicht, was plötzlich in mich gefahren ist. Ich bin noch nie auf der Arbeit eingeschlafen!“, ein wenig verwirrt ging Samantha ins Büro ihres Chefs.
 

„Setzten Sie sich.“, sie tat wie geheißen, „Es geht um Ihren Job.“
 

„Stimmt etwas nicht?“
 

„Ganz im Gegenteil. Ich denke, dass Sie hervorragende Leistungen erzielt haben und schon bald soweit sind, ihren neuen Job anzutreten. Ich denke, dass wir Sie in zwei Wochen zur Feier schicken können, wenn Sie verstehen was ich meine.“
 

„Ja, Sir. Ich danke Ihnen.“, sie machte Anstalten aufzustehen, doch ihr Chef hielt ihre Hand fest.
 

„Danken Sie nicht mir, sondern sich selbst, Sam.“
 

>Was ist da bloß los?! Ich meine seit wann nennt ein Chef seine Sekretärin beim Vornamen oder viel eher noch bei ihrem Spitznamen? Ich sollte mich wirklich mal näher mit Samantha unterhalten… irgendetwas stimmt mit ihr nicht… warum interessiert mich das überhaupt? Ich habe genug eigene Probleme, aber auf der anderen Seite bin ich neugierig geworden… halt, Stopp! Deine Neugierde hat dich schon einmal in Teufels Küche gebracht, aber andererseits, was habe ich zu verlieren?<
 

Da heute nicht sonderlich viel los war, konnten Samantha und Joanna früher gehen.

„Haben Sie vielleicht heute Zeit?“, fragte Joanna vorsichtig.
 

„Wofür?“
 

„Ich dachte, vielleicht könnten wir ja etwas zusammen essen oder trinken gehen und uns ein wenig besser kennenlernen?“
 

„Warum nicht?“, sie schenkte ihr ein wunderschönes Lächeln.
 

>Ich habe nie etwas dagegen mit einer schönen Frau essen zu gehen! Vielleicht ist es ja ganz gut, wenn wir uns näher kennenlernen und uns gut verstehen… Nach dem heutigen Tag, würde ich sie wirklich gerne abwerben, da ist mir ein gutes Verhältnis nur hilfreich! Vielleicht entwickelt sich da ja auch noch ein bisschen mehr…<
 

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So, wie versprochen hier das nächste Kapitel! >.<

Ich hoffe es gefällt euch und ihr habt weiter Spaß am rätseln!^^

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Dinner

Sie fanden sich in einem indischen Restaurant wieder, in dem man die indische Küche wirklich auf traditionelle Art aß und genoss. Die Wände des Restaurants waren mit bunten Stoffbahnen verkleidet und die Besucher saßen auf großen, bunten, mit Perlen und Verzierungen bestickten Kissen an kleinen Tischen.
 

„Wow, es ist wirklich gemütlich hier!“, mit großen Augen sah sich Joanna um, sie war schon viel rumgekommen, aber so ein Restaurant hatte sie noch nie gesehen.
 

„Ich weiß, deshalb dachte ich, dass es nett wäre hier zu essen.“
 

>Wieder schenkt sie mir so ein süßes Lächeln! Wie soll man denn so einer Frau auf Dauer widerstehen?! …Ich darf mich nicht von meinem Plan abbringen lassen, immerhin will ich wissen, was sie zu verbergen hat!<
 

„Ja, es ist wirklich toll hier und das Essen schmeckt auch noch!“
 

„Es freut mich, dass es Ihnen schmeckt.“
 

„Sagen Sie mal Samantha, warum tragen sie eine so strenge Brille und verstecken ihr schönes Gesicht?“, etwas verlegen schaute Samantha zur Seite.
 

„Ich bin wirklich blind ohne meine Brille. Ich könnte Sie nicht einmal erkennen, wenn Sie so wie jetzt vor mir sitzen würden.“
 

„Würden Sie mich denn erkennen, wenn mein Gesicht Ihnen so nah wäre, dass sich unsere Nasenspitzen fast berühren würden?“
 

>Oh mein Gott, was sage ich denn da?! Wenn ich so weitermache, dann denkt sie womöglich noch ich sei lesbisch!<
 

„Doch, dann könnte ich Sie erkennen.“, sagte sie mit leicht rosigen Wangen.
 

>Meine Güte, die geht aber ran! Ich hätte nicht gedacht, dass sie so mit mir flirten würde! Hoffentlich ist sie nicht lesbisch, dass würde meine Pläne mit ihr total durcheinander bringen! Aber ich glaube, dass ich sie trotzdem abwerben würde…<
 

„Haben Sie schon mal über Kontaktaktlinsen nachgedacht?“
 

„Ich habe sogar welche, aber ich trage sie nur selten.“
 

„Warum denn? Zu welchen Gelegenheiten tragen Sie sie denn?“
 

„Eigentlich nur wenn ich zum Beispiel ein Date habe oder besondere Anlässe es zulassen.“
 

„Sind Sie im Moment in festen Händen?“
 

„Nein und Sie?“
 

„Nein, es ergab sich noch nichts.“, Joanna blickt zu Boden.
 

„Warum fragen Sie?“
 

>Wenn Sie jetzt genauso offensichtlich zur Sache geht, dann steht für mich definitiv fest, dass sie lesbisch ist… auch wenn ich nicht wirklich glauben kann, dass dies das einzige ist, dass sie zu verbergen versucht.<
 

„Ähm… wenn ich ehrlich sein soll… ich habe das Gespräch von Ihnen und dem Chef vorhin zum Teil mitbekommen und… und da dacht ich, dass sie vielleicht…“
 

„Wie kommen Sie denn auf so etwas?!“, fragte Samantha sie belustigt.
 

„Er… er hat Sie bei Ihrem Spitznamen genannt, deshalb…“
 

„Nein, da kann ich Sie beruhigen. Ich habe nichts mit dem Chef, wir kennen uns nur schon eine kleine Weile. Ich arbeite immerhin schon drei Jahre für ihn und er hat mir auch schon sehr geholfen.“
 

„Man munkelt ja schon, wofür der Chef zwei Sekretärinnen braucht. Wissen Sie das zufällig?“
 

„Er braucht keine zwei Sekretärinnen.“
 

„Aber warum hat er dann mich… oh… Sie wollen…“
 

„Genau. Ich trete eine neue Stelle an und Sie werden meine Nachfolgerin.“, wieder lächelte sie sanft.
 

>Jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt, um sie zu fragen. Das würde aber auch bedeuten, dass ich sie in mein kleines Geheimnis einweihen müsste… Ich werde sie trotzdem erst einmal fragen und sie dann später aufklären, ich denke, dass das, das Beste wäre.<
 

„Ich möchte Sie etwas fragen Joanna.“
 

„Ja, was denn?“
 

„Ich weiß, dass Sie erst ein paar Tage bei uns arbeiten, aber das genügt mir schon. Würden Sie mir folgen, wenn ich meine neue Stelle antrete und stattdessen für mich arbeiten?“
 

„Ich… ich weiß nicht, was ich sagen soll. Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet! Nehmen Sie es mir nicht übel, aber darüber müsste ich dann wirklich noch ein paar Nächte schlafen.“
 

„Tun Sie das. Aber ich möchte Sie bitten mir spätestens in zwei Tagen Bescheid zu geben, immerhin müsste ich mich dann für einen Ersatz umsehen.“
 

„Ok. Ich denke darüber nach und teile Ihnen meine Entscheidung in zwei Tagen mit.“
 

„Soll ich Sie jetzt noch nach Hause bringen?“
 

„Nur, wenn es Ihnen keine Umstände macht.“
 

„Nein, ich finde Ihre Gegenwart sehr angenehm und Sie machen mir keine Umstände.“
 

„Gut, dann können wir los.“
 

Die heutige Autofahrt verlief im Vergleich zur letzten wesentlich redseliger:
 

„Sie können aber ganz schön was vertragen Joanna.“
 

„Das war bei mir eigentlich schon immer so. Naja, das musste eigentlich auch so sein, wenn ich mit meinen Freunden mithalten wollte!“
 

„Wird in Deutschland denn viel getrunken?“
 

„Hmmm… nicht unbedingt, aber wenn sich der Abend lange hinzieht und man nicht mehr mitgezählt hat, wie viele Bierchen man schon hatte, dann ist Trinkfestigkeit manchmal gar nicht so schlecht.“
 

„Denken Sie nicht, dass Sie als Frau weniger trinken sollten?“
 

„Wollen Sie jetzt Frauen diskriminieren?“
 

„Ich glaube, dass Sie doch nicht mehr ganz nüchtern sind Joanna! Ich sollte Sie vielleicht noch bis zu Ihrer Wohnungstür begleiten.“
 

„Ich habe nichts. Mir geht es gut… mein Kopf ist ganz klar. Oder wollen Sie jetzt auch noch Frauen Dummheit nachsagen?!“
 

„Nein. Sehen Sie mich an. Was bin ich?“
 

„Sie sind wunderschön und ich wette, dass wenn Sie endlich diese doofe Brille ablegen und Ihre Haare offen tragen würden, Sie wirklich heiß aussehen würden!“
 

„Okay Joanna, ich glaube wirklich, dass Sie ihren Pegel erreicht haben! …Wir sind da.“, Samantha parkte das Auto vor dem Wohnhaus in dem Joanna lebte und stieg aus.

Sie ging um den Blue Will herum, öffnete die Tür und reichte ihr die Hand:
 

„Kommen Sie, ich helfe Ihnen.“
 

Ein wenig widerwillig ergriff Joanna ihre Hand und ließ sich aus dem Auto helfen. Samantha schloss das Auto ab, legte sich Joannas Arm um den Nacken und schlang ihren Arm um Joannas Hüfte um Sie zu stützen.
 

>Sie ist viel kräftiger, als ich es gedacht hätte! Nicht, dass sie dicker ist, sondern wesentlich muskulöser! Würde ich sie so sehen, dann würde ich denken, dass sie überhaupt keinen Sport macht und keine Muskeln aufgebaut hat. Sie ist für eine Frau sogar relativ schwer, was bestimmt an den Muskeln liegt. …Ich muss sie in den nächsten Tagen unbedingt fragen, was sie für eine Sportart ausübt, die muss ich auch machen! Bei mir bringt das sicherlich mehr, als bei ihr.<
 

„Wir sind da Joanna. Sie müssen jetzt nur noch die Tür aufschließen.“, sie ließ sie los und Joanna kramte ihren Schlüssel aus der Tasche. Mit viel Mühe schaffte sie es dann doch noch das Schlüsselloch zu treffen und verabschiedete sich darauf kurz und knapp von Samantha.
 

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Früher als erwartet das nächste Kapitel!^^

Ich bin sehr schnell vorangekommen und habe jetzt auch schon das 5. Kapi fertiggeschrieben, deshalb konnt ich es nicht erwarten auch das 3. Kapi zu veröffentlichen! >.<

Ich hoffe, dass es euch gefällt!

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Schwarz, wie meine Seele

„Wie geht es Ihnen heute Joanna?“
 

„Ouww… eher nicht ganz so gut. Ich habe gestern wohl doch ein wenig zu viel getrunken.“
 

„Das denke ich auch. Hier, ich denke das können Sie gebrauchen.“, sie reichte ihr eine Kopfschmerztablette und Wasser.
 

„Danke. Ich hatte heute Morgen keine Zeit mehr eine zu nehmen, weil ich schon wieder verschlafen habe… ich habe meinen Wecker einfach nicht gehört!“, sie nahm das Medikament und das Wasser dankbar an.
 

„Oh, da fällt mir etwas ein. Sagen Sie mal, was für einen Sport machen Sie? Also ich Ihnen gestern die Treppe hochgeholfen habe, habe ich erst bemerkt, dass Sie doch recht muskulös sind!“
 

„Oh ja. Ich möchte mich nochmals für mein Benehmen gestern entschuldigen.“
 

„Das ist doch kein Problem. Wenn man so nett zusammensitzt und die Zeit ein wenig vergisst, dann bekommt man manchmal gar nicht mit, was man alles trinkt.“
 

„Jedenfalls um auf ihre Frage zurückzukommen, ich mache Tae Bo und boxe manchmal.“
 

„Sie sind ja echt eine Powerfrau! Ich habe mir überlegt, dass ich auch mal ein wenig mehr Sport machen sollte. Vielleicht können wir ja irgendwann mal zusammen boxen?“
 

„N… natürlich.“
 

>Eigentlich behagt es mir gar nicht zuzusagen. Ich meine, ich soll gegen eine Frau boxen, die keinen Sport macht?! Das kann ja eigentlich nur in die Hose gehen! Ich meine, sollte ich ihr Angebot annehmen, dann wirft das nicht grade ein gutes Licht auf mich, wenn ich meinem (eventuell zukünftigen) Boss ein blaues Auge haue, schon gar nicht wenn er eine Frau ist! Hach… da muss ich mir irgendetwas einfallen lassen. Vielleicht reicht es ja schon, wenn ich ihr ein paar Übungen zeige und sie damit beschäftige?!<
 

„Wollen Sie den Kaffee für den Chef besorgen oder lieber hier bleiben und Anrufe entgegennehmen?“
 

„Ich denke, dass mir ein bisschen frische Luft gut tun würde. Ich werde schnell rübergehen und Kaffee holen. Möchten Sie auch einen?“, etwas überrascht sah Samantha sie an.
 

„Ähm… Ja gerne.“
 

„Wie trinken Sie ihn denn?“
 

„Ich trinke ihn mit Milch. Wie trinken Sie Ihren Kaffee denn? Falls ich Ihnen mal einen mitbringen möchte, damit ich Bescheid weiß.“
 

„Ich trinke den Kaffee schwarz, ...schwarz wie meine Seele.“, mit einem traurigen Lächeln verschwand sie.
 

>Was war das grade? Man konnte ganz plötzlich so viel Schmerz in ihren Augen erkennen. Sie sah so traurig aus… wie soll ich jetzt darauf reagieren? Ich meine, ohne sie weiter zu verletzten. Ich denke, dass sie mir grade ohne es wirklich zu wollen etwas von sich preisgegeben hat… Irgendwie macht es mich glücklich, etwas über sie zu erfahren… naja wesentlich schlauer bin ich zwar jetzt auch nicht, aber ich weiß, dass es etwas gibt, höchst wahrscheinlich in ihrer Vergangenheit, was sie sehr traurig stimmt. Vielleicht sollte ich einfach so tun, als wäre nichts gewesen, um sie nicht in Verlegenheit zu bringen?<
 

„Hier ihr Kaffee. Ich habe die Milch noch nicht rein gemacht, weil ich nicht wusste, wie viel Sie wollen.“
 

„Danke.“, Samantha setzte ihr schönstes Lächeln auf, in der Hoffnung, dass es Joanna erreichen würde.
 

Joanna lächelte ebenfalls zurück und machte sich auf in das Büro ihres Chefs.
 

>Ich muss wirklich aufpassen! So etwas wie vorhin darf mir nicht nochmal passieren. Diese Frau ist nicht dumm und wenn ich Pech habe, dann stochert sie noch weiter in dieser Aussage herum… Arrggh! Das kann doch nicht wahr sein! Ich bin grade mal drei Tage hier und schon beginne ich mich preiszugeben! Am besten, ich gehe heute so schnell wie möglich nach Hause und lasse mich nicht von ihr fahren. Ich muss sie nur irgendwie abwimmeln…<
 

„Geht es Ihnen besser, jetzt wo Sie draußen waren? Sie sehen immer noch ein wenig abwesend aus.“, sagte sie, als Joanna das Büro des Chefs wieder verließ.
 

„Oh… ja, mir geht es schon besser. Ich denke mal, dass die Tablette anfängt zu wirken. Ich war nur ein wenig in meine Gedanken vertieft, machen Sie sich keine Sorgen.“
 

„Dann bin ich ja beruhigt. Holen Sie bitte die Akten vom Moodey-Fall aus dem Archiv? Heute klingelt das Telefon einfach ununterbrochen!“, als hätte das Telefon nur auf sein Stichwort gewartet, begann es auch schon wieder zu klingeln.
 

„Ich mach das schon. Irgendwie werde ich mich schon zurechtfinden.“, flüsterte sie ihr zu, bevor sie in den Keller ging.
 

>Sie hat mich nicht weiter gefragt! Ich dachte wirklich, dass sie nochmals mit mir darüber sprechen wolle und alles bereden wolle! Viele Frauen sind ja so… Ich kenne sie noch nicht sehr gut, aber bis jetzt ist sie anders als alle Frauen, denen ich je begegnet bin, diese Frau bringt mich einfach aus der Fassung, aber ist es nicht eigentlich dies besondere nachdem jeder sucht und strebt es zu finden? Wenn sie diese eine wäre, sollte ich sie vielleicht näher an mich heranlassen? Soll ich mich wirklich auf sie einlassen? …Doch was ist, wenn sie von meinem Geheimnis erfährt? Würde sie damit klar kommen?<, sie seufzte, als er sie den Keller betrat.
 

Als Joanna die von Mr. Hudges angeforderte Akte zu ihm ins Büro brachte und sich an ihren Schreibtisch neben Samantha setzte, fragte diese:
 

„Hast du Lust am Samstag mit mir Boxen zu gehen? Ich möchte das unbedingt mal ausprobieren!“
 

„An sich ist das kein Problem, aber müssen wir nicht am Samstag arbeiten?“
 

„Ja, aber da der Chef bei einer Gerichtsverhandlung ist, könnten wir früher gehen, aber nur wenn Sie Lust haben!“
 

„Na gut, wann haben Sie denn gedacht, dass wir Feierabend machen?“
 

„Ich hatte mir gedacht, dass wir unsere Sportsachen schon mit zur Arbeit nehmen könnten und dann hier so gegen 15 Uhr losgehen.“
 

„Ja, das ist eine gute Idee. Ich denke, dass es mal wieder Zeit wird ein wenig Sport zu machen, aber in dieser Woche bin ich noch nicht einmal dazu gekommen!“, sagte Joanna ein wenig wehleidig.
 

„Es stimmt schon, dass dieser Job eine Menge Zeit in Anspruch nimmt, aber würden Sie ihn trotzdem weiter ausüben?“
 

„Ich denke schon. Es ist schon schön, wenn man nur einen Chef hat und ab und an auch die Möglichkeit hat früher zu gehen. Wenn man sich erst einmal auf seinen Chef eingestellt hat, dann ist der Rest ein leichtes.“
 

„Es freut mich zu hören, dass Sie so denken. Haben Sie schon über mein Angebot nachgedacht?“
 

„Ja, habe ich, aber ich bin mir noch nicht ganz sicher. Morgen werde ich Ihnen meine Entscheidung mitteilen.“
 

„Gut, ich bin schon sehr gespannt auf Ihre Antwort, nicht, dass sie denken, dass ich Sie beeinflussen will, aber Sie sind wirklich eine kompetente Arbeitskraft und mir persönlich sehr sympathisch.“
 

„Danke. Sie sind mir auch sehr sympathisch Samantha. Ich werde es mir gut überlegen und mich nicht von Ihren persönlichen Ansichten beeinflussen lassen.“
 

„Das ist gut. Ich muss heute leider ein kleine wenig früher gehen, weil ich noch einen Bericht abzugeben habe. Kommen Sie hier noch eine Stunde ohne mich aus?“
 

„Na klar. Machen Sie für heute Feierabend. Wir sehen uns morgen.“, mit einem Lächeln verabschiedeten sich die beiden.
 

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Sooo~ wie angekündigt hier das nächste Kapi!^^

Ich hoffe, dass euch meine Story noch immer gefällt und sie euch nicht zu langwierig wird!

Wenn das der Fall ist, dann habt ihr Pech :P bis Kapi 8 ist schon alles fertig geplant und bis 6 fertiggeschrieben! >.<

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Auch in der Nacht existiert das Licht

Mit schwerem Herzen schleppte Joanna sich heute zur Arbeit, denn sie musste andauernd über die möglicherweise lebensverändernde Entscheidung ihrerseits denken.
 

>Heute ist es so weit. Ich muss ihr heute sagen, wie ich mich entschieden habe, doch ich bin mir immer noch nicht hundertprozentig sicher! Ich mag Samantha zwar und ich kann mir auch sehr gut vorstellen weiterhin mit ihr zusammenzuarbeiten, aber dann stellt sich mir auch die Frage, ob es nicht vielleicht sicherer ist bei Mr. Hudges zu bleiben. Da ich noch keinen festen Arbeitsvertrag habe, wäre es kein Problem zu wechseln, aber auf der anderen Seite, weiß ich nicht einmal auf was ich mich da einlasse. Sie hat mir ja nicht einmal erzählt wo und als was ich dann arbeiten werde… Vielleicht sollte ich ihr Angebot wirklich ablehnen.<
 

Den ganzen Vormittag war Joanna recht still, sie dachte wieder und wieder über ihre Entscheidung nach. Als grade die sogenannte Rushhour, in der alle im Büro anriefen und möglichst früh Termine vereinbaren wollten, vorbei war, suchte sie das Gespräch mit Samantha:
 

„Samantha, wissen Sie ich glaube… ich kann nicht…“
 

„Miss O`Donnal wären Sie so freundlich mir einen Kaffee zu holen?“, Mr. Hudges unterbrach ihren Gesprächsversuch durch ein Rufen aus seinem Büro.
 

„Ja, ich gehe gleich los.“, sie sah Joanna entschuldigend an, die ein wenig traurig ihren Blick an die Tischplatte heftete.
 

Samantha ging zum Coffeeshop auf der anderen Seite und beeilte sich rasch wiederzukommen, um das Gespräch fortzusetzen.
 

>Samantha braucht wirklich lange! Hoffentlich ist ihr nichts passiert!<, grade, als Joanna dies dachte, kam Samantha durch die Tür herein. Sie stellte Joanna im Vorbeigehen einen Kaffeebecher vor die Nase und brachte den anderen auf direktem Weg ins Büro des Chefs.
 

Während sie sich mit Mr. Hudges unterhielt, betrachtete Joanna ihren Becher genauer. Auf dem Deckel war ein lachender Smiley aufgemalt und als sie den Becher auf Augenhöhe anhob, erblickte sie aufgemalte Sterne und einen Mond, sowie eine kleine Inschrift:
 

Seele = Kaffee = Nacht

Auch in der Nacht existiert das Licht.
 

Mit großen, staunenden Augen betrachtete sie ihren Kaffee.
 

>Anstatt es anzusprechen und einen großen Hehl draus zu machen, versucht sie mich durch eine solch kleine Geste aufzumuntern. Diese Frau ist echt Hammer!<
 

„Was wollten Sie vorhin sagen, als wir unterbrochen wurden?“, fragte sie, als sie aus dem Büro des Chefs zurückkam und sich neben ihr auf einen Stuhl fallen ließ.
 

„Ich wollte Ihnen nur sagen, dass… ich es mir nicht mehr vorstellen kann, ohne Sie zu arbeiten…, deshalb werde ich Ihr Angebot annehmen.“
 

>Ach was soll`s. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Bei dieser Frau werde ich einfach schwach! Was soll man da schon großartig gegen unternehmen können? Ich mag sie wirklich gerne und ich gehe einfach das Risiko ein… mal ganz davon abgesehen, vertraue ich ihr. Ja, sie ist der erste Mensch, dem ich seit langem vertraue.<
 

„Das freut mich wirklich sehr zu hören! Wenn es Ihnen nichts ausmacht, dann werde ich nachher noch kurz mit dem Chef darüber sprechen.“
 

„Nein, nein, tun Sie das, immerhin muss Mr. Hudges sich jetzt eine neue Sekretärin suchen. ...Aber sagen Sie mal Samantha, als was arbeite ich denn jetzt?“
 

„Wenn das in Ordnung ist, dann werde ich Sie nächste Woche darüber aufklären. Bis dahin habe ich noch einige Dinge zu erledigen und zu organisieren. Ach und ich sage es Ihnen lieber im Voraus: Richten Sie sich darauf ein, dass wir eine Art Casting für die neue Stelle abhalten müssen, weil die Stelle doch recht begehrt ist.“
 

„Ja, das ist in Ordnung und wenn Sie meine Hilfe brauchen, dann sagen Sie einfach Bescheid. ...Denken Sie wirklich, dass sich so viele auf diesen Job bewerben werden? Die Stelle ist doch recht kurzfristig zu vergeben.“
 

„Danke, ich werde auf Ihr Angebot zurückkommen. Grade weil die Stelle so kurzfristig zu vergeben ist, werden wir viele Anfragen haben! ...Naja, ich denke ich werde jetzt erst einmal mit dem Chef reden.“
 

„Viel Glück.“, sagte Joanna, als sie bemerkte, dass Samantha schlucken musste.
 

Samantha klopfte an Mr. Hudges Tür an: „Herein.“
 

„Ich müsste etwas mit Ihnen besprechen. Hätten Sie vielleicht kurz Zeit für mich?“, fragte sie vorsichtig.
 

„Ja, kommen Sie rein. Was gibt`s?“, fragte er, ohne von den Dokumenten, die er in der Hand hielt aufzusehen.
 

Sie setzte sich ihm gegenüber hin: „Es geht um Miss Quested.“
 

„Was ist mit ihr? Gibt es ein Problem?“
 

„Ja so könnte man das sagen.“, bei diesen Worten erhob er seinen Kopf und blickte sie an.
 

Sie fuhr fort: „Ich würde sie gerne mitnehmen.“
 

„Wie meinen Sie das?“
 

„Ich würde sie gerne, wenn ich gehe mitnehmen und sie als meine Sekretärin beschäftigen.“
 

„Sie wissen, was das für mich bedeuten würde?“, Samantha schluckte.
 

„Ja Sir, das weiß ich, deshalb möchte ich Ihnen ein Angebot machen.“
 

„Ich höre?“, fragte er, während er sie durchdringend ansah.
 

„Ich werde Ihnen innerhalb der nächsten Woche eine geeignete Kandidatin zukommen lassen und sie innerhalb kürzester Zeit einarbeiten, sodass Sie keinen Verlust zu verkraften haben.“
 

„Ich weiß, dass ich Sie gehen lassen muss, doch denken Sie nicht zu schlecht von sich. Ich weiß, dass ich einen Verlust erleide, wenn Sie gehen, denn es ist eine Tatsache, dass sie überaus kompetent sind und mir persönlich ans Herz gewachsen sind. Also sagen Sie nicht, dass ich keinen Verlust zu verkraften hätte! Auch wenn Sie nicht mehr für mich arbeiten werden, denke ich, dass wir uns des Öfteren begegnen werden und ich möchte, dass sie weiterhin kompetent bleiben… deshalb erlaube ich Ihnen Miss Quested mitzunehmen, wenn Sie mir einen kompetenten Ersatz bis nächste Woche Freitag beschaffen können.“
 

„Danke, ich versichere Ihnen, dass ich Sie nicht enttäuschen werde.“, sagte sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
 

Joanna saß angespannt am Schreibtisch, als Samantha das Büro des Chefs verließ.

Sie kam mit ausdruckloser Miene auf sie zu: „Ich darf dich mitnehmen, aber nur, wenn wir bis nächste Woche Freitag einen kompetenten Ersatz gefunden haben.“
 

„Aber warum denn schon bis Freitag?!“
 

„Weil Mr. Hudges und ich am Samstag nicht anwesend sein werden.“
 

„Oh, dann wird es wohl das Beste sein, wenn wir jetzt schon eine Annonce schalten, dass dieser Job zu vergeben ist.“
 

„Ja. Dafür haben wir hier ein Intranet, das bevorzugt benutzt wird. Ich werde es Ihnen kurz zeigen und die Annonce aufgeben, damit Sie sehen, wie es funktioniert. Ihren Zugang werden sie übernächste Woche von mir erhalten.“
 

„In Ordnung.“, Samantha zog einen Stuhl heran und setzte sich neben Joanna, während sie eine Jobanzeige im Intranet aufgab.
 

„Ich denke mal, dass wir bereits Montag mit den ersten Bewerbungen rechnen können. Ist es in Ordnung für Sie eventuell ein wenig länger zu bleiben und mir zu helfen? Ich werde diese dann als Überstunden nehmen, die sie meinetwegen dann als Urlaub irgendwann mal einreichen können.“
 

„Ich werde Ihnen gerne helfen, aber nicht, weil Sie meine Überstunden berechnen, sondern ganz einfach, weil ich Sie mag und wir zu zweit sicherlich schneller damit durch sind.“
 

„Danke Joanna.“, wieder einmal zeigte sie ihr, ihr wunderschönes Lächeln.
 

„Sie sollten das öfter machen.“, Samantha schaute sie verwirrt an.
 

„Was sollte ich öfter machen?“, Joanna schmunzelte.
 

„Sie sollten viel öfter lächeln. Das steht Ihnen.“, ein leichter Rotschimmer trat auf ihre Wangen.
 

„Danke… Sie sollten das aber auch viel öfter tun. Oft steht in Ihren Augen so viel Traurigkeit, dass es schön ist sie so schmunzeln zu sehen.“
 

„Ach ja ich wollte mich noch für den Kaffee bedanken, der tat mir echt gut.“
 

„Gern geschehen!“, sagte sie und lächelte erneut, wobei Joanna zum ersten Mal die leichten Grübchen auffielen, die ihr Lächeln für sie noch schöner machten.
 

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Na? Wurden eure Erwartungen erfüllt?

Ich hoffe es, denn dies ist mit eines meiner Lieblingskapis! >.<

So und wer mitgezählt hat, der weiß, was euch im nächsten Kapi erwartet!

Ich hoffe ihr bleibt mir bleibt weiterhin dabei und habt noch immer Spaß an meinen Kapi`s!^^

lg~

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Fight for your Place of Residence!

„Guten Morgen.“
 

„Guten Morgen Joanna. Sie haben aber eine riesige Tasche dabei!“
 

„Das ist eine normale Sporttasche. Wenn Sie die hier als riesig bezeichnen, dann will ich gar nicht erst Ihre sehen!“
 

„Naja, sie ist auf jeden Fall um einiges kleiner. Ach ja um auf die Arbeit zurückzukommen… wir haben bereits zwei Anfragen.“
 

„Was?! Dabei haben wir die Anzeige erst gestern Nachmittag aufgegeben!“
 

„Ich sagte ja, dass Arbeit auf uns zukommen wird und der Job heißbegehrt ist.“
 

„Warum ist er das eigentlich?“
 

„Zum einen, weil die die Bezahlung gut ist und zum anderen, weil Mr. Hudges eine Koryphäe auf seinem Gebiet ist! Haben Sie das etwa nicht gewusst?“
 

„Um ehrlich zu sein nicht, nein. Aber was bringt es denn den Sekretärinnen, die hier anfangen, wenn er eine Koryphäe ist?“
 

„Am besten finden Sie das nächste Woche selbst heraus. Es gibt da sowieso noch einiges, dass ich mit Ihnen besprechen muss, aber ich würde sagen, dass wir uns dann einfach mal einen Tag zusammensetzen.“
 

„Aber nächste Woche lasse ich mich nicht mehr mit schwammigen Antworten abservieren, das sag ich Ihnen!“
 

„Nein, das müssen Sie dann auch nicht. …Ich freue mich wirklich schon auf den Tapetenwechsel…“
 

>Und der wird größer sein, als sich Joanna überhaupt vorstellen kann. Ich muss unbedingt noch einen Arbeitsvertrag aufsetzen und mit ihr besprechen. Ich möchte nämlich, dass sie das gleiche Gehalt bekommt, das ich jetzt bekomme. Ich denke wirklich, dass sie so kompetent ist, dass ich sie entsprechend entlohnen will. Ich denke mal, dass sie darüber sehr erfreut sein wird. Vielleicht kann sie sich dann ja auch eine Wohnung in einem besseren Wohnviertel leisten?! Ich meine, das ist wirklich nicht grade die beste Gegend für eine Frau, die spät abends alleine nach Hause geht!<
 

„Naja, Sie sind ja jetzt auch schon drei Jahre hier.“
 

„Ja, das stimmt… könnten Sie mir einen Gefallen tun Joanna?“
 

„Es kommt darauf an, was Sie wollen.“
 

„Ich möchte Sie bitten, dass Sie, wenn Sie Ihre neue Stelle bei mir angetreten haben, in eine bessere Wohngegend ziehen.“
 

„Das kann ich Ihnen nicht versprechen. Eigentlich gefällt es mir dort.“
 

„Bitte… Ich helfe Ihnen auch gerne beim Umzug und dem Finden einer neuen Wohnung!“
 

>Ich weiß wirklich nicht, ob es eine gute Idee wäre von dort wegzuziehen, denn dort bin ich sicher. Aber auf der anderen Seite, wäre ich vielleicht sicherer, wenn ich ein gutes Türschloss und aufmerksame Nachbarn hätte! Ich werde einfach das Schicksal über diesen Schritt entscheiden lassen.<
 

„Ich werde Ihnen den Gefallen tun… aber nur, wenn Sie mich heute Nachmittag beim Boxen schlagen können!“, überrascht weiteten sich Samanthas Augen.
 

„Gut. Ich nehme Ihr Angebot an! Wir werde das heute Nachmittag austragen und ich bin fest entschlossen Sie nicht gewinnen zu lassen!“
 

„Ich ebenso, machen Sie sich auf etwas gefasst!“, beide lächelten siegessicher.
 

Die Zeit verging schneller, als sie dachten und schon zeigte die Uhr 15 Uhr an.
 

„Wo gehen wir denn boxen?“, fragte Samantha, während sie ins Auto stiegen.
 

„Ich dacht da an die Oxford Uni. Da haben die ein super Fitnesscenter, in dem man auch boxen kann.“
 

>Ich habe extra im Internet nachgeschaut. Seit ich hier bin war ich noch nicht einmal boxen! Also ist dies der perfekte Start um das Training nicht länger schleifen zu lassen.<
 

Die weitere Fahrt über schwiegen sie und als sie im Fitnesscenter angekommen waren, meldete Joanna sie an und sie gingen jeder in eine Umkleide. Als sie heraustraten musterten die beiden sich gegenseitig. Samantha trug eine weite, graue Jogginghose, ein weißes T-Shirt und darüber eine weite, schwarze Trainingsjacke. Joanna trug eine rote Trainingshose, ein schwarzes T-Shirt und eine gut sitzende graue Trainingsjacke.
 

„Da scheine ich ja die richtigen Sachen eingepackt zu haben.“
 

„Sagen Sie mal, haben Sie auch Ihre Kontaktlinsen dabei? Mit Brille fällt es Ihnen sicherlich schwer zu boxen.“
 

„Ja, habe ich. Ich muss sie nur noch reinnehmen. Wissen Sie, wo ein Badezimmer ist?“, Joanna bejahte. Sie packten ihre Taschen in die dafür vorgesehenen Spinte und machten sich auf den Weg ins Badezimmer, wo Samantha ihr Kulturtasche auf den Beckenrand stellte.
 

„Ist es eigentlich schwer die einzusetzen?“
 

„Nein, wenn man den Dreh erst einmal raus hat, dann geht es ganz leicht.“, antwortete sie, während sie die Brille abnahm und die erste Kontaktlinse zu ihrem linken Auge führte.
 

>Sie ist wirklich geschickt. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der sich so schnell seine Kontaktlinsen einsetzten konnte. Ich meine, sie ist jetzt nach ein paar Minuten schon fertig.<
 

Als Samantha ihre Sachen wieder in dem Kulturbeutel verstaut hatte und zu Joanna aufblickte, drehte diese sich schlagartig um.
 

>Oh mein Gott! Ohne Brille sieht sie echt zum anbeißen aus! Wenn sie jetzt noch ihre Haare offen tragen würde… ich glaube, dass ich mich dann erst mal zum beruhigen irgendwie ablenken muss! Ich meine, wie soll ich denn gegen sie boxen, wenn sie so aussieht?! Auch so kostet mich das schon echt Überwindung!<
 

„Ist alles in Ordnung mit Ihnen Joanna?“
 

„Ähm…. Ja, kommen Sie. Wir bringen schnell noch Ihre restlichen Sachen zum Spint und dann wärmen wir uns auf.“
 

Nachdem alle Sachen verstaut waren, begaben sich die beiden in die Boxhalle. Sie trugen bereits während des Aufwärmens zum Beispiel beim Springseilspringen kleinere Wettkämpfe aus. Bevor es zum Boxen an die Sandsäcke ging, bandagierte Joanna vorsichtig Samanthas Hände.
 

„Warum werden die Hände eigentlich bandagiert? Ich meine, man hat doch sowieso die Handschuhe an.“
 

„Da sieht man mal, dass Sie zum ersten Mal boxen, aber bisher haben Sie sich ganz gut gehalten. Diese Bandagen schützen ihre Knöchel und Gelenke vor ernsthaften Verletzungen. Sie geben den Finger halt, schränken sie dabei aber nicht wesentlich in der Bewegungsfreiheit ein.“
 

„Ich verstehe! Gibt es noch etwas, was ich im Ring beachten muss? Ich habe zwar schon so am Rande etwas von den Boxkämpfen mitbekommen, aber die Regeln kenne ich dann doch nicht so genau.“, gestand Samantha sich ein.
 

„Beim Amateurboxen sind die Regeln durchaus etwas anders, als bei den Profikämpfen im Fernsehen. Aber wir werden die Regeln erst einmal nicht allzu streng beachten, weil wir uns ja auch nicht grün und blau schlagen wollen. Ich glaube, dass sich das nicht so gut im Büro macht.“
 

„Ja, da haben Sie recht. Welche Regeln sind denn für uns im Moment am sinnvollsten?“
 

„Ich denke, dass wir auf jeden Fall folgende Regeln beachten sollten: Keine Schläge unterhalb der Gürtellinie, vielleicht sollten wir auch versuchen Treffer ins Gesicht zu vermeiden; drei Runden a drei Minuten, aber ohne Verlängerung; jeder muss einen Kopfschutz tragen; Treffer zählen nur, wenn sie mit der Faust ausgeführt werden… die weiße Fläche an den Handschuhen zeigt dir die Trefferfläche an und ich würde sagen, dass wir die Punkte nicht akribisch zählen, sondern nur grob und wir sollten uns einen neutralen Schiedsrichter holen. Ich würde sagen, dass wir das Ten-Point-Must-System nehmen, der Gewinner der Runde bekommt 10 Punkte und der Verlierer 9 Punkte. Nach den drei Runden wird dann ausgezählt, wer gewonnen hat. Ach und wenn Sie nicht mehr können, dann bleiben Sie einfach liegen, wenn Sie zu Boden gehen und bei 8 ist der Kampf dann vorbei oder Sie brechen ihn so ab, wenn Sie meinen sich eine Verletzung zugezogen zu haben. Haben Sie sonst noch Fragen?“
 

„Nein, ich denke, dass wir anfangen können.“, ein Mann mittleren Alters gesellte sich zu ihnen und bot sich ihnen als Schiedsrichter an.
 

Damit konnte der Kampf beginnen…
 

Beide stellten sich in ihre Ecken, Samantha war blau mit ebenso gekennzeichneten Handschuhen und Kopfschutz und Joanna war rot, mit rotem Kopfschutz und Handschuhen. Bei Aufforderung des Schiedsrichters stellten sich die beiden einander gegenüber und nahmen ihre Haltungen ein. Bei Rundenbeginn tänzelten sie umeinander her, bis Joanna den ersten Angriff startete, sie zielte direkt auf Samanthas Schulter, doch diese wich ihr flink aus. Die ersten zwei Minuten verliefen ähnlich, Joanna griff an und Samantha wich aus. Doch jetzt startete Samantha einen Angriff, sie erwischte Joanna am Schlüsselbein, doch diese hieb gleichzeitig mit ihrer Faust in Samanthas Seite.

Der Schiedsrichter beendete die Runde mit 10 zu 9 für Joanna.
 

„Alles in Ordnung bei Ihnen Samantha?“, fragte sie ein wenig außer Atem.
 

„Ja, aber Sie haben mich ganz schön erwischt und bei Ihnen?“, Samanthas Atem ging wesentlich schneller.
 

„Alles okay. Los, weiter geht`s!“
 

Schon wurde die zweite Runde eingeläutet.
 

Sie nahmen wieder ihre Haltungen ein und tänzelten wieder umeinander her. Samantha konzentrierte sich auf jede kleinste Regung seitens Joanna. Wie sie es erwartet hatte, griff Joanna als erste an, doch diesmal wich sie ihr nicht aus, sondern blockte den Angriff. Diese Runde war auch Samantha schlagfertiger, immer wieder landete sie Treffer und Joanna fiel es schwerer und schwerer ihr auszuweichen. Auf einmal holte Samantha mit der Rechten aus und Joanna machte sich bereit ihrer Faust auszuweichen, doch überraschenderweise schlug Samantha dann mit der linken Faust zu und erwischte direkt ihren Magen.

Die drei Minuten waren um und die Runde ging mit 10 zu 9 an Samantha.
 

„Sie werden echt immer besser! Ich hätte nicht gedacht, dass Sie mich dermaßen austricksen könnten und mit links so fest zuhauen können! Aber denken Sie jetzt bloß nicht, dass ich Ihnen den Sieg schenken werde!“, sagte sie, während sie sich ihren Magen hielt.
 

„Das werde ich doch wohl auch nicht hoffen! Halten Sie sich bloß nicht zurück, immerhin geht es hier um etwas und ich will den Sieg auf keinen Fall geschenkt haben!“, sagte sie mit einem verschmitzten Lächeln.
 

Schnell wurde die dritte und somit entscheidende Runde eingeläutet.

Beide gaben sich nichts. Jede kämpfte erbittert, aber genauso fair wie die andere, um den Sieg davonzutragen.
 

>Ich muss gewinnen! Ich will unter gar keinen Umständen, dass sie weiterhin in so einer miesen Gegend leben muss! Ich verstehe einfach nicht, warum sie dort nicht weg will?! ...Ich sollte mich besser wieder auf den Kampf konzentrieren, denn bei dem kleinsten Fehler meinerseits wird sie den Sieg davontragen.<
 

>Sie ist wirklich besser, als ich vermutet habe. Ich hätte nie gedacht, dass sie gegen mich eine Chance hat! Sie wirkt so zierlich, obwohl sie doch recht groß ist. …Und austeilen kann sie, meine Güte ihr Schlag ist echt nicht von schlechten Eltern! Ich glaube sie ist wirkliche in Naturtalent… aber darum geht es jetzt nicht! Ich muss gewinnen… auf keinen Fall ziehe ich dort weg! Das könnte alles nur komplizierter machen!<
 

Joanna täuschte an, doch Samantha durchschaute ihren Trick und wich rechtzeitig aus, nur um gleich darauf einen neuen Angriff zu starten. Doch langsam machte es sich bemerkbar, dass Samantha keine Sportlerin war, denn sie wurde deutlich langsamer und wiederum machte Joanna sich zu nutze. Sie tat so, als wolle sie einen Schlag mit der Rechten vortäuschen und Samantha wich auf ihre andere Hand konzentriert aus, doch Joanna führte ihren Schlag mit der Rechten fort und erwischte dabei Samanthas Rippen.

Die drei Minuten waren um, der Kampf vorbei und Joanna hatte den Gesamtsieg davongetragen.
 

„Geht`s Ihnen gut Samantha?“
 

„Ja, ich schätze Sie haben mir eine Rippe geprellt, aber es geht schon.“
 

„Dann ist ja gut. Wir sollten jetzt Schluss machen. Kommen Sie.“, ein wenig ramponiert gingen Sie in Ihre Umkleidekabinen.
 

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Na? Was sagt ihr? Ist mir dieser Boxkampf gelungen?

Naja Fakt ist, dass ich für dieses Kapi erst einmal ordentlich recherchieren musste, bevor ich überhaupt anfangen konnte!

Die nächsten drei Kapis sind auch schon fertig und weitere in Planung, also ihr könnt euch auf mehr freuen!^^
 

lg~

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Thoughts at Work

„Guten Morgen.“
 

„Guten Morgen. Wie geht es Ihnen heute Samantha?“
 

„Bis auf einen Muskelkater und ein paar leichte Prellungen eigentlich ganz gut. Und Ihnen?“
 

„Bei mir ist soweit auch alles in Ordnung. Haben Sie schon die neuen Bewerbungen abgefragt?“
 

„Nein, bis jetzt noch nicht. Ich muss jetzt auch erst einmal in den Keller und ein paar Akten für Mr. Hudges holen.“
 

„Gut, dann werde ich so lange nachschauen.“, Samantha setzte sich an den Computer, während Joanna ihren Auftrag erledigte.
 

>Das wird wirklich ein hartes Stück Arbeit! Wir haben bereits jetzt aus dem Intranet mehr als genügend Bewerber/innen. Ich werde jetzt schon die Anzeige herausnehmen, weil wir das zeitlich gar nicht schaffen können, wenn sich noch mehr Leute bewerben! Ich denke, dass ich morgen alles auswerten werde und wir übermorgen dann die Bewerbungsgespräche laufen lassen. Ich hoffe nur, dass Joanna mich unterstützen kann, denn alleine kann ich die ganzen Bewerbungsgespräche nicht abhalten!<
 

„Und? Gibt es schon ein paar neue Bewerbungen?“, fragte Joanna, als sie aus dem Büro des kam.
 

„Ein paar ist gut. Ich habe die Anzeige zurückgezogen, weil wir schon fast zu viele Bewerber/innen haben!“
 

„Wieso denn so viele?!“
 

„Viele Absolventen haben sich ebenfalls auf diesen Posten beworben.“
 

„Wann wollen Sie denn die Bewerbungen durchgehen?“
 

„Ich denke mal, dass ich das morgen machen werde, weil ich heute noch ein paar Dinge erledigen muss und dafür keine Zeit habe.“
 

„Wollen wir uns dann nicht morgen nach der Arbeit treffen und die ganzen Unterlagen gemeinsam durchgehen?“
 

„Wenn Sie die Zeit erübrigen können? Wir müssen dann immerhin noch die Bestätigungen und Absagen rausgeben und es könnte eine lange Nacht werden!“
 

„Kein Problem… Wenn wir zu zweit arbeiten, dann dauert es doch nur halb so lange!“
 

„Ja, da haben Sie wohl recht. Wollen Sie dann gleich nach der Arbeit mit zu mir kommen und wir gehen dann dort die Unterlagen durch, oder wollen Sie erst noch zu sich nach Hause?“
 

„Ich werde gleich mit zu Ihnen kommen. Die ganze Pendlerei lohnt sich einfach nicht.“
 

„Gut, ich werde uns dann etwas zu essen machen, wenn Ihnen das recht ist.“
 

„Natürlich. Ich werde mich liebend gerne an die Verkostung ihrer Kochkünste wagen!“
 

„Erwarten Sie nicht zu viel. Das Einzige, was ich Ihnen garantieren kann ist, dass es einigermaßen essbar ist und sie sich keine Sorgen um eine Lebensmittelvergiftung machen müssen.“
 

„Das ist doch schon mal die halbe Miete! Ich meine, ich kann so gut wie gar nicht kochen!“
 

„Wie sind Sie denn dann bis jetzt über die Runden gekommen? Ich meine, Sie leben doch auch alleine oder?“
 

„Ja, aber ich esse dann meistens Auswärts oder mache mir einen Salat oder lasse irgendetwas kommen. Ich weiß, dass das nicht grade gesunde Essensangewohnheiten sind, aber ich kann nun mal wirklich nicht kochen.“
 

„Wenn Ihnen mein Essen morgen schmeckt, dann können Sie meinetwegen gerne ab und an mit mir zusammen essen. Ich meine, wir essen sonst doch beide allein und zusammen isst es sich einfach besser.“
 

„Da haben Sie recht! Ich werde über Ihr Angebot nachdenken, am besten ich entscheide das nach der Kostprobe!“, sagte sie mit einem lieblichen Lachen.
 

„Sie haben ein wirklich süßes Lachen Joanna, hat Ihnen das schon mal jemand gesagt?“
 

„Nein…“, sagte sie, lief rot an und drehte sich weg.
 

„Miss Quested könnten Sie bitte nochmal nachschauen, ob sie den Harrolds-Fall irgendwo entdecken? Ich brauche ihn für meine Nachforschungen.“, rief Mr. Hudges aus seinem Büro.
 

„Ich gehe gleich nachschauen Mr. Hudges.“, sie nutzte die Gelegenheit um einer Weiterführung dieses Gesprächs zu entgehen.
 

>Was soll das?! Ganz plötzlich bringt sie mich aus dem Konzept und wirkt dabei auch noch so ernst! Meint sie, dass wirklich so, wie sie es sagt oder nicht? Aber… eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass sie mich damit aufziehen will! Ich meine die Sache mit dem Kaffee war echt toll und ansonsten ist sie auch so nett zu mir… meint sie das vielleicht wirklich ernst? Aber… was mache ich nur, wenn das hier zu weit ausartet?! Ich will ihr wirklich nicht wehtun, ich habe sie wirklich lieb gewonnen! Dieses viele Grübeln macht mich irgendwann noch verrückt! Ich meine, mein Kopf ist sowieso schon voll, aber im Moment beherrscht sie einfach meine Gedanken und alles andere rückt immer weiter in die Ferne… und grade das könnte mich meinen Kopf kosten! Was mache ich nur… ?!<
 

>Mist, jetzt habe ich doch tatsächlich meine Gedanken laut ausgesprochen! Ich hoffe, dass ich sie damit nicht allzu sehr verunsichert habe… Es ist doch zum Mäusemelken, dass ich ihr nicht einfach alles ins Gesicht sagen kann und wir dann wie im Märchen glücklich miteinander werden! Arrrgg… ich habe so ein Gefühl, dass selbst wenn ich es wagen sollte und das Glück erst perfekt erscheint irgendetwas fürchterlich schief gehen wird! Sie hat ein Geheimnis vor mir… vor jedem hier… so viel ist klar und ich denke, dass dies keine Kleinigkeit sein wird. Ich werde aber nicht versuchen ihr ihre Geheimnisse zu entlocken, sondern warten bis sie von selbst auf mich zukommt, aber dafür wiederum müsste sie mir erst einmal genug vertrauen, doch dieses Vertrauen würde ich dann wieder zerstören, wenn ich ihr die Wahrheit sage… arrrggghh… es ist zum verrückt werden! Was soll ich nur tun…?!<
 

Die nächsten Stunden gingen sie sich aus dem Weg und sprachen nicht miteinander, bis Samantha das Schweigen brach:
 

„Wenn ich etwas Falsches gesagt haben sollte, dann tut es mir leid, aber ich meinte das, was ich gesagt habe ernst.“
 

„Nein, Sie haben nichts Falsches gesagt. Ich bin Komplimente einfach nicht gewohnt und habe ein wenig überreagiert. Es tut mir leid.“
 

„Wir sollten vielleicht nicht weiter darüber nachdenken und das Missverständnis vergessen.“
 

>Das habe ich jetzt vielleicht so salopp gesagt, aber ich kann ihr schönes Lachen einfach nicht vergessen, dafür mag ich sie zu sehr und will nur noch mehr von ihr erfahren!<
 

„Ja, ich denke auch, dass das das Beste wäre.“
 

>Wie soll ich so ein Kompliment, besonders wenn es ernst gemeint war, einfach so vergessen? Es ist falsch, das weiß ich selbst, aber was soll ich machen? Ich mag sie mehr als es gut für mich wäre… Sie hat durch ihre Art und Weise und ihre kleinen Gesten ein Platz in meinem Herzen eingenommen…<
 

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So, ich weiß, dass es ein kurzes Kapi ist, in dem nicht viel passiert, aber ich hoffe es gefällt euch dennoch!

Ich war sehr fleißig und habe die Story jetzt bis inschließlich Kapi 11 fertig und glaubt mir, ihr freut euch aufs nächste Kapi! >///<

Wenn ihr wissen wollt, wann neue Kapis erscheinen, dann braucht ihr nur auf meinem Weblog vorbeischauen^^

lg~

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Call me Sam

„Was schätzen Sie, wie lange wir heute Abend brauchen werden?“, fragte Joanna am Dienstagmorgen.
 

„Ich denke, dass es schon ein paar Stunden werden könnten.“
 

„Ich frage nur, weil ich die letzte Bahn noch erwischen muss.“
 

„Das ist kein Problem, Sie können dann ja früher gehen, wenn wir noch nicht fertig sind… oder ich fahre Sie dann einfach nach Hause.“
 

„Wir finden da schon eine Lösung…“
 

Nachdem sie Feierabend hatten, gingen sie gemeinsam zu Samanthas Blue Will und fuhren zu ihr nach Hause.
 

„Wow… Ihre Wohnung ist wirklich gemütlich!“, sagte Joanna, als sie die Wohnung betraten und sich umsahen.
 

„Danke… Sagen Sie mal, wollen wir nicht zu dem `Du` übergehen?“
 

„Ich habe nichts dagegen einzuwenden.“
 

„Sehr gut!“, sie schenkte ihr mal wieder ihr bezauberndes Lächeln, „Willst du schon mal anfangen die Bewerbungen durchzugehen, während ich das Essen mache?“
 

„Ja mache ich. Ich sortiere die Bewerbungen schon einmal vor und du kannst sie dir dann ja nochmal anschauen.“
 

„So machen wir es.“
 

Samantha verschwand in die Küche, während Joanna es sich im Wohnzimmer gemütlich machte. Sie schaute sich um: Der Raum hatte nur ein großes Fenster, aus dem man dafür aber eine wunderschöne Aussicht auf Oxford bei Nacht hatte. Der Boden war mit hell und dunkel gemustertem Parkett ausgelegt und die Wände waren in einem hellen Terrakottaton gestrichen, die immer wieder von schwarz gemusterter Tapete geziert wurden. In der Mitte des Raumes stand ein Schwarzer Tisch, auf dem lediglich ein terrakottafarbener Blumentopf stand, den eine Dendrobium Orchidee zierte. Im Allgemeinen zierten den Raum recht viele Pflanzen. Die Couch auf der sie saß, war ebenfalls schwarz und aus Leder mit zum Boden farbig passenden Füßen.
 

>Es ist wirklich gemütlich hier! Wenn ich meine Wohnung dagegen so betrachte, dann möchte ich lieber gar nicht erst zurück… Naja, ich muss mich jetzt zusammenreißen und aufhören den Raum zu begutachten und stattdessen die Bewerbungen durchgehen.<
 

„Sag mal bist du gegen irgendetwas allergisch?“, rief Samantha plötzlich aus der Küche.
 

„Wenn du nicht grade weiße Schokolade ins Essen tust, dann ist alles in Ordnung.“
 

„Nein, keine Panik.“, rief sie noch, bevor sie sich wieder dem Essen zuwandte.
 

>Wow… wenn ich mal grob schätzen würde, dann hätten wir hier ungefähr dreißig Bewerbungen! Ich hoffe, dass die Hälfte davon nicht in Frage kommt, sonst werden wir wirklich Probleme mit den vielen Bewerbungsgesprächen haben! Immerhin müssen wir bis Freitag schon eine neue Arbeitskraft haben.<
 

Nach einer halben Stunde kam Samantha mit dem Essen ins Wohnzimmer. Als Joanna das Essen sah, begannen ihre Augen zu strahlen.
 

„Das sieht superlecker aus! Was ist das?“
 

„Das ist Mie Goreng, ein indonesisches Gericht.“, Joanna nahm bei diesen Worten eine Gabel voll in den Mund.
 

„Mhhh~ das schmeckt wirklich so gut, wie es aussieht.“
 

„Das freut mich zu hören... Wie sieht es mit den Bewerbungen aus?“
 

„Um ehrlich zu sein schlecht.“
 

„Warum? Sind da so viele Nieten dabei?“
 

„Nein, eher das Gegenteil ist der Fall! Es sind zu viele Gute dabei und ich weiß gar nicht wie wir das schaffen sollen!“
 

„Wir werden einfach unsere Auswahlkriterien verschärfen, dann schaffen wir das schon.“
 

Nachdem das Mie Goreng verspeist war, holte Samantha aus der Küche noch einen Nachtisch hervor.
 

„Oh, du hast noch etwas gemacht?!“
 

„Ja, Honigmelone mit exotischer Vanillecreme.“
 

„Ich glaube, wenn ich öfter zum Essen komme, dann rolle ich irgendwann durch die Gegend!“
 

„Ach quatsch, rolle ich durch die Gegend? Ich koche überwiegend fettarm, also brauchst du dir darüber keine Gedanken zu machen!“
 

„Du bist wirklich die perfekte Hausfrau.“
 

„Lehn dich mal lieber nicht zu weit aus dem Fenster.“
 

„Okay, du bist eine Spitzenköchin! Ich meine du hast selbst den Nachtisch mit einer Vanilleschote und einem Orchideenblütenblatt dekoriert!“
 

„Sagen wir, dass es mir einfach Spaß macht zu kochen.“, sagte sie und lächelte kopfschüttelnd.
 

Nach dem Essen sprachen sie nicht mehr viel, sondern konzentrierten sich auf die Bewerbungen. Joanna konnte nicht umhin Samantha zu beobachten, doch diese bekam davon nichts mit, weil sie so vertieft in ihre Arbeit war.
 

„Samantha?“, Samantha hob kurz ihren Kopf und riss dann überrascht die Augen auf. Joanna hatte sich vorgebeugt und sie in dem Moment geküsst, als sie den Kopf gehoben hatte. Es war nur ein flüchtiger Kuss, doch beide wussten, dass er bedeutungsschwanger war.
 

„Warum… warum hast du das getan?“, fragte Samantha etwas verwirrt.
 

„Ich… ich weiß es auch nicht… so genau.“
 

„Bist… du lesbisch? Ich meine, ich hätte nichts dagegen, wenn du es wärst, aber…“
 

„Nein, nein. Es ist eher so… ich möchte lieber nicht darüber reden.“
 

Für kurze Zeit herrschte eine unangenehme Stille zwischen den beiden, bis Samantha das Schweigen brach:
 

„Wenn ich… ein Mann wäre, würdest du mich dann auch noch küssen wollen?“
 

>Ich stehe nicht auf Männer, also warum sollte ich sie dann küssen?! Nein, die Frage lautet, würde ich sie küssen wollen?... Ich bin mir da nicht so sicher… Andererseits, ist es nicht so, dass ich sie für die Person mag, die sie ist, egal ob Mann oder Frau? Sie hat mir wirklich schon viel von sich gegeben und ist sehr zuvorkommend.<
 

„Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich denke schon…“
 

„Bist du bisexuell?“
 

„Nein, so kann man das nicht sagen… ich mag dich als Person und nicht deines Geschlechtes wegen.“
 

„Ich denke, dass ich dir dringend etwas über deinen neuen Job erzählen muss…“, sagte Samantha mit ernstem Gesichtsausdruck.
 

„Das ist aber ein ganz schöner Themenwechsel! …Na los, erzähl mir, wo ich mich da reingeritten habe.“, Joanna machte sich auf alles gefasst… das glaubte sie zumindest.
 

„Du wirst ab nächster Woche als Staatsanwaltssekretärin für mich arbeiten. Also im Prinzip machst du das gleiche, wie ich jetzt und wirst auch das gleiche Gehalt wie ich bekommen.“
 

„Und warum konntest du mir das nicht gleich erzählen? …Als was arbeitest du dann? Als Chefsekretärin?“
 

„Nein… als Staatsanwalt.“
 

„Nicht Staatsanwältin? … Du willst mir doch nicht sagen, dass…“
 

„Doch, genau das will ich damit sagen.“, Samanthas Stimme veränderte sich bei diesen Worten und wechselte vom Alt in einen tiefen Tenor.
 

„Deshalb hast du mich gefragt, ob… aber warum?“, fragte Joanna ein wenig geschockt.
 

„Der Chef ist einer der Besten. Um an diesen Job zu kommen musst du ans Äußerste gehen, wenn du ein Absolvent bist und genau das habe ich getan.“
 

„Also wusste der Chef die ganze Zeit Bescheid?“
 

„Ja… würdest du mich jetzt auch noch küssen?“
 

„…“, anstatt einer Antwort legte Joanna ihm zögerlich ihre Lippen auf, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Er zog sie zu sich und intensivierte ihren Kuss. Als sie sich aus dem Kuss lösten fragte Joanna:
 

„Wie…wie ist dein richtiger Name?“
 

„Samuel O`Donnal, aber du kannst mich gerne Sam nennen, immerhin muss ich noch die ganze Woche als Frau aushalten.“, sagte er und schenkte ihr wieder dieses bezaubernde Lächeln.
 

„Also gut… Sam… was ist das zwischen uns? Ich meine, wir kennen uns nicht einmal richtig!“
 

„Liebst du mich?“
 

>Jetzt kommt es drauf an. Ist das was ich für ihn empfinde Liebe? Alles… wie er mit mir umgegangen ist, seine kleinen Gesten und all dies waren sein wahres Ich… ich denke nicht, dass er mich in dieser Hinsicht belogen hat. Ich meine, er hat mich sogar in sein Geheimnis eingeweiht, aber ich glaube nicht, dass er mit meinem klarkommen würde! Was mache ich nur? Soll ich die ruhige Zeit, die mir noch bleibt mit ihm genießen oder soll ich mich ewig aus Furcht zurückziehen? Einmal, zumindest ein einziges Mal in meinem Leben möchte ich glücklich sein und wenn es nur für eine kurze Zeit ist!<
 

„Ja… Liebst du mich auch?“, fragte sie mit gesenktem Kopf.
 

„Ja…“, er nahm ihr Kinn in die Hand und hob es an. Sanft legte er seine Lippen auf die ihren und für einen Moment vergaßen sie alles um sich herum und die Welt schien still zu stehen.
 

Spät am Abend fuhr Samuel Joanna wieder nach Hause und sie verabschiedeten sich mit einem liebevollen Abschiedskuss.
 

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Wie versprochen hier das 8. Kapi!^^

Ich hoffe, ich habe eure Erwartungen nicht enttäuscht! >.<
 

Ich war total fleißig und habe Nilwis jetzt einschließlich Kapi 12 fertig!^^

Deshalb dürft ihr schon bald auf ein neues Kapi gespannt sein!

Und wer wissen will, wie Sam denn nun als Mann aussieht, der darf einen kleinen Blick in die Charakterbeschreibung werfen :P
 

lg~

PS: Für alle, die ebenfalls Young Hearts lesen: Ich schreibe grade an einem neuen Kapi, also dürft ihr euch auch hier auf eine Fotsetzung freuen! >.<

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New Hopes, new Sorrows

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Bevor es euch verwirrt:

In meiner Story taucht diesmal ein Songtext von Oceana - Cry cry auf, weil es einfach sooo perfekt passt!

---------------------------------------------------------------------------------------Am Mittwoch herrschte im Büro der Ausnahmezustand. Mr. Hudges musste zum Großteil ohne seine Sekretärinnen auskommen, denn diese hielten Bewerbungsgespräche ab:
 

„Sie sind Absolvent der Oxford University, Mr. Black?“, fragte Samuel mit einem strengen Unterton in der Stimme.
 

„Ja.“, nickte der doch recht kleine, junge Mann mit den mittellangen schwarzen Haaren, der ihnen gegenüber saß.
 

„Wie weit sind sie bereit zu gehen, um diese Stelle zu bekommen?“
 

„Wie… wie meinen sie das?“
 

„So, wie ich es sage.“, sagte Samuel, während er ihn streng anschaute.
 

„Ich… ich weiß nicht.“
 


 

„Wie lange arbeiten Sie jetzt schon hier Mrs. Goble?“
 

„Fünf Jahre.“
 

„Warum wollen Sie die Stelle wechseln?“
 

„Weil mein Chef umzieht und meine Stelle damit hinfällig wird.“
 

„Wie flexibel sind Sie?“
 

„Ich bin zwar sehr flexibel, aber ich habe zwei Kinder und kann dementsprechend nicht allzu oft länger arbeiten.“
 


 

„Wie weit sind sie bereit für diesen Job zu gehen, Miss Johnson?“
 

„Entweder Sie nehmen mich oder nicht. Ich werde mich dafür sicherlich nicht ändern.“
 


 

Während all dieser Gespräche beobachtete Joanna ihn genau.
 

>Wow. Es ist wirklich bewundernswert, wie straight er ist. Aber er ist selbst dann noch höflich, wenn der betreffende Gesprächspartner längst aus dem Rennen ist! Es ist wirklich ungewohnt ihn jetzt mit der verstellten Stimme zu hören. Seine normale Stimme klingt viel wohliger und passt auch besser zu ihm…<
 

„Ich bin total erledigt! Es ist fast nichts Gescheites dabei, was machen wir denn jetzt?“, Sam fuhr sich bei diesen Worten mit einer Hand übers Gesicht.
 

„Wir finden schon jemanden. Vielleicht sollten wir unsere Notizen nochmal vergleichen und dann jemanden heraussuchen?“, plötzlich schwang die Tür auf und eine kleine, grazile, junge Frau mit einer schwarzen Kurzhaarfrisur in knielangem Rock und Bluse betrat den Raum. Überrascht schaute Sam in seine Unterlagen, ob sie vielleicht jemanden übersehen hatten.
 

„Was verschafft uns die Ehre?“, fragte er gefasst.
 

„Sie hatten mich gefragt, wie weit ich bereit wäre, für diesen Job zu gehen und dies ist meine Antwort!“, überrascht sahen Sam und Joanna sich an.
 

>Kann das sein? Diese Stimme und die Figur… ist das?<
 

Don’t let your hopes, die die die
 

Sam begann zu schmunzeln: „Ich gratuliere Mr. Black, das war die richtige Antwort. Das Business ist hart und sie haben grade den ersten Schritt Ihrer Karriere getan. Sie werden die nächsten Jahre unter Mr. Hudges als seine Sekretärin arbeiten.“
 

„Heißt das, ich habe den Job?“
 

„Ja, das heißt es, aber das heißt auch, dass Sie die nächsten paar Jahre als Frau hier arbeiten werden. Sind Sie wirklich bereit dieses Opfer zu erbringen?“
 

„Was sind schon ein paar Jahre als Frau, wenn ich dafür unter dem Besten lernen kann?“
 

„Sehr gut. Kommen Sie bitte morgen um Punkt 8 Uhr zu mir. Ich werde Sie einarbeiten und am Montag werden Sie Ihre neue Stelle antreten.“
 

„Dankeschön!“, der Junge verließ mit einem strahlenden Lächeln den Raum.
 

„…War es bei dir genauso?“, fragte Joanna neugierig und nachdenklich.
 

„Wie meinst du das?“
 

„Ob du dein Bewerbungsgespräch auch so gewonnen hast?“
 

„Nein, bei mir war es ein wenig anders. Der Chef hat mich ein wenig im Gespräch aufgezogen und dann ist mein Temperament ein bisschen mit mir durchgegangen und ich habe ihm gesagt, dass ich die komplette Zeit als Frau unter ihm arbeiten würde. Also wenn man es genau nimmt, dann habe ich mich selbst da reingeritten, wie unser Mr. Black hier auch. Man muss natürlich nicht immer ausgerechnet als Frau auftreten, es reicht schon, wenn man etwas findet, was ähnlich viel Einsatz erfordert.“
 

„Du bist so beherrscht, dass ich mir das wirklich schlecht bei dir vorstellen kann.“
 

„Man lernt eben viel dazu, wenn man erst einmal ein paar Jahre hier hinter sich hat. Wie sieht denn das aus, wenn ein Staatsanwalt zu allem gleich eine Regung zeigt und ständig an die Decke geht?!“
 

„Stimmt, da hast du recht. Dafür ist es umso schöner, wenn du lächelst.“
 

„Danke.“, sagte er und zog sie zu sich, um sie sanft zu küssen.
 

„Wir sollten jetzt zu Mr. Hudges gehen, damit er zumindest nicht noch den Rest des Tages mit allem alleingelassen wird!“, sagte Joanna bestimmend.
 

„Ja, du hast recht. Ich bin mal wirklich gespannt, wie er Miss Black aufnehmen wird.“, sagte Sam mit einem leichten Schmunzeln.
 

„Sollten wir es ihm sagen?“
 

„Nein, das werden wir schön für uns behalten. Dann werden wir sehen, wie überzeugend er als Frau wirklich ist.“
 

„Du kannst ganz schön fies sein, weißt du das?“
 

„Natürlich, aber wie sieht denn das aus, wenn die halbe Belegschaft plötzlich weiß, dass du eigentlich ein Mann bist und du nur beim Chef arbeiten darfst, wenn du als Frau durchhältst?! Das wirft dann ein ganz schlechtes Licht auf den Chef und das wollen wir doch möglichst vermeiden. Und es ist definitiv schaffbar, ich bin das beste Beispiel dafür.“
 

„Du bist wirklich ein guter Mensch.“, sagte sie ein wenig gedankenverloren.
 

„Sag doch so was nicht! Jeder Mensch hat seine Schwächen.“, plötzlich sah er die Tränen in ihren Augen.
 

„Hey, was ist denn los? Joanna, warum weinst du?“, bei diesen Worten nahm seine Stimme ihren natürlichen Tenor an und er legte ihr eine Hand auf die Wange.
 

„Es ist nichts, wirklich… lass uns jetzt zum Chef gehen.“
 

>Er ist wirklich so ein guter Mensch, ich will ihn nicht verlassen müssen, aber wenn es erst einmal so weit ist, dann wird es mir das Herz brechen! Das Schlimmste ist, dass ich es nicht verhindern kann! Wir werden einfach auseinandergerissen und jeder muss mit einem gebrochenen Herzen leben. Es ist so grausam und bei den Gedanken daran ist mir, als läge sich mir die Kette eines Ankers ums Herz, der es mit sich in die Tiefe reißt. Doch ich nehme diesen Fall gerne hin, wenn ich dafür noch wenig mehr Zeit mit dir verbringen kann.<
 

Deep inside, you cry cry cry

Don’t let your hopes, die die die
 

Joanna hatte schon die Türklinke in der Hand und wollte sie grade herunterdrücken, als sie von hinten Umarmt wurde. Er hielt sie einfach in seinen Armen ohne ein weiteres Wort zu sagen, während ihr stumme Tränen die Wangen herunterliefen.
 

>Wie lange ist es schon her, dass ich das letzte Mal geweint habe? Schon ziemlich lange, genauso lange wie es her ist, dass ich jemandem vertraut habe… Mit dieser Geste beweist er mir mal wieder, dass er, außer seinem Geschlecht, nichts vortäuscht und alle seine Handlungen nicht gespielt, sondern echt waren. Ich liebe ihn wirklich, doch grade deshalb tut es so weh…<
 

She left everything behind

Couldn’t find a place

Running through the night

Loosing all her faith

She throws away the pain…
 

Sie drehte sich um, umarmte ihn und schmiegte sich an seine Brust, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Die Geborgenheit und Wärme, die er ihr gab ließen ihre Tränen versiegen und sie machten sich ohne weitere Worte wieder an ihre Arbeit.
 

Deep inside, you cry cry cry

Don’t let your hopes, die die die
 

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Wie hat euch dieses Kapi gefallen?

Ich hoffe gut!^^

Macht es eigentlich Sinn, dass ich auf meinem Weblog veröffentliche, wann die neuen Kapis erscheinen? Denn, wenn eh keiner von euch reinschaut, dann brauche ich das ja nicht weiterführen und entscheide dann sehr spontan, wann ich ein neues Kapi hochlade...

lg~

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Put Obstacles in your Way

„Guten Morgen Joanna. Ist Miss Black schon da?“
 

„Guten Morgen. Nein, ich habe sie noch nicht gesehen.“, sagte Joanna mit einem Schmunzeln.
 

„Sie hat noch genau zwei Minuten, sonst ist sie schon am ersten Tag zu spät.“
 

„Du bist wirklich streng Sam.“
 

„Wir beide sind doch auch pünktlich oder? Ein Anwalt kann auch nicht auf den letzten Drücker erscheinen. …Noch eine Minute.“
 

Grade als die Uhr auf 8 Uhr umsprang, kam `Miss´ Black ins Büro gelaufen:
 

„Hab ich es noch pünktlich geschafft?“, fragte sie außer Atem.
 

„Ja, auf die Minute genau. Hier ist Ihre erste Lektion: Wenn jemand sagt, dass Sie um 8 Uhr da sein sollen, dann sind Sie 7.45 Uhr da, verstanden?“
 

„Ja… tut mir leid“, sie schluckte.
 

„Gut, Ihre erste Aufgabe wird es sein Kaffee für Mr. Hudges zu organisieren. Mit Milch und Zucker.“
 

„In Ordnung, ich bin gleich wieder da.“, ´Miss` Black war schon im Begriff zu gehen, als sie sich nochmal umdrehte: „Soll ich Ihnen auch noch etwas mitbringen?“
 

„Einen schwarzen Kaffee und einen mit Milch.“, Samuel schmunzelte, als sein Nachfolger den Raum verlassen hatte.
 

„Das war nur die erste Falle habe ich Recht?“
 

„Jap. Du kennst mich wirklich schon recht gut. Mal sehen, wie sie sich macht.“
 

„Bei mir warst du nicht ganz so fies.“
 

„Natürlich nicht. Erstens stand es fest, dass du meine Nachfolgerin wirst und zweitens habe ich dir deine Kompetenz angemerkt.“
 

„Und bei ihr ist es nicht so? Warum hast du sie dann genommen?“
 

„Weil sie Kampfgeist hat und das ist manchmal noch wichtiger als Kompetenz. Die Kompetenz kommt noch, aber ich will austesten, ob sie zumindest das Mindestmaß an Kompetenz mitbringt.“
 

„Ich beobachte und lerne. Mal schauen, was du ihr noch für Fallen stellst.“
 

Miss Black kam schon nach wenigen Minuten mit den drei Kaffeebechern wieder: „Hier, Ihre Kaffees.“
 

Samuel schaute in die Kaffeebecher, die ihm gereicht wurden: „Wo ist die Milch?“
 

„Oh, die habe ich hier. Ich wusste nicht, wie viel Milch sie rein haben wollten.“, sie reichte ihm die Milch.
 

„Gut, dann bringen Sie jetzt den letzten Kaffee zu Mr. Hudges.“, mit einem Nicken machte sie sich auf den Weg in die Höhle des Löwen.
 

Samuel malte einen Stern und einen Mond auf den Deckel des Kaffees, bevor er ihn Joanna reichte.
 

„Danke.“, sagte sie mit einem zarten Lächeln und Dankbarkeit in den Augen.
 

„Mr. Hudges hat gesagt, dass ich ihm die Akte vom Sevill-Fall bringen soll.“, sagte Miss Black, als sie aus dem Büro des Chefs kam.
 

„Gut, dann kommen Sie mit. Ich zeige Ihnen das Archiv.“, Samuel nahm seinen Kaffee und ging mit ihr in den Keller.
 

„So, hier ist das Archiv. Die Schränke sind zwar nicht nach Alphabet aufgestellt, aber danach sortiert. Sie müssen nur den entsprechenden Schrank finden und in den Schubladen suchen. Ich denke, dass Sie sich auch ohne meine Hilfe zu Recht finden werden, deshalb bringen Sie die Akte bitte gleich ins Büro des Chefs. Ich werde mich so lange um meine eigenen Aufgaben kümmern, wenn Sie Hilfe brauchen, dann scheuen Sie nicht mich oder Miss Quested zu fragen.“, er betätigt den Lichtschalter und ließ die Neue alleine im Archiv stehen.
 

„Na? Hast du sie jetzt alleine im Archiv gelassen? Der nächste Test, hab ich Recht?“
 

„Wie kommst du bloß darauf?“, fragte er mit Unschuldsmine.
 

Nach einer Viertelstunde schaute Joanna auf die Uhr: „Meinst du nicht, dass wir ihr mal langsam helfen sollten?“
 

„Nein. Sie muss dazulernen und das muss nun einmal schnell gehen, deswegen wird ihr keiner helfen. Sie muss von sich aus auf eine Lösung kommen. …Ich gehe kurz ins Lager und hohle neues Druckerpapier. Bis gleich.“
 

„Bis gleich.“, als Samuel grade ein paar Minuten verschwunden war, kam Miss Black auf Joanna zu.
 

„Könnten Sie mir vielleicht helfen? Ich komme nicht so ganz mit dem Archiv zurecht.“
 

Joanna überlegte kurz, doch dann sagte sie: „In Ordnung, kommen Sie.“
 

Sie ging schnurstracks in den Keller, auf einen Schrank zu und zog eine Schublade hervor und es dauerte nur wenige Minuten, bis sie die gesuchte Akte gefunden hatte.
 

„Danke.“, sagte sie etwas betrübt.
 

„Sie haben keine Zeit, um Trübsal zu blasen. Mr. Hudges wartet bereits auf die Akte. Kommen Sie.“, Miss Black trottete hinter Joanna her, straffte aber den Rücken, bevor sie ins Büro des Chefs ging.
 

„Und? Hat sie dich um Hilfe gebeten?“, fragte Samuel, als er um die Ecke kam.
 

„Ja. Wusstest du etwa, dass sie das tun würde?“
 

„Nein, ich habe bloß gefragt. Immerhin muss ich mir doch ein Bild von ihr machen.“
 

„Würden Sie jetzt bitte die Post holen und die angekommenen Faxe sortieren?“, fragte Samuel sie, als sie aus dem Büro kam.
 

„Ja.“, schon ging sie weiter zum Postfach.
 

„Du bist ganz schön streng mit ihr.“
 

„Ich bin eben doch nicht der gute Mensch, für den du mich hältst.“
 

„Doch genau der bist du. Deshalb steckt auch hinter diesem Handeln ein triftiger Grund und wahrscheinlich mehr, als du zugeben willst.“
 

„Denk, was du willst.“, sagte er ein wenig trotzig.
 

Nach weiteren zwanzig Minuten stand Miss Black wieder vor ihm und reichte ihm die Dokumente. Er besah sie sich ganz genau.
 

„Warum haben Sie die Post von seiner Familie ganz nach oben gelegt?“, fragte er in strengem Ton.
 

„Weil… weil… ich dachte, dass… die Familie doch sehr wichtig ist und… und sollte etwas sein, dann sieht er es gleich… als erstes.“, Miss Black wurde immer leiser, während sie sprach.
 

„Wo ist Ihr Selbstvertrauen hin, Miss Black? …Das haben Sie gut gemacht. Bringen Sie die Dokumente zum Chef und gönnen Sie sich dann eine kleine Pause.“
 

Während Miss Black sich in eine Ecke des Raumes setzte, ging Samuel ins Büro des Chefs.
 

„Ist sie immer so streng?“
 

„Wer? Miss O`Donnal?“
 

„Ja. Die ganze Zeit beobachtet sie mich mit Argusaugen und es war schon komisch eben von ihr gelobt zu werden.“
 

„Sie dürfen das nicht zu verbissen sehen. Sie weiß wirklich, wovon Sie spricht und versuchen Sie doch einmal das gute hinter Miss O`Donnals Taten zu sehen. Glauben Sie mir, Miss O`Donnal hat wirklich schon sehr viel zu tun und bereits morgen muss der Chef sein Urteil über Sie fällen und das heißt, dass sie Sie bis morgen eingearbeitet haben muss.“
 

„Das wusste ich gar nicht…“
 

„Es gibt einige Dinge, die Sie nicht wissen, doch haben Sie ein wenig mehr Selbstvertrauen.“
 

„Kann es weitergehen? Ich unterbreche ja nur sehr ungern euren Kaffeeklatsch über mich, aber es wartet noch ein ganzes Stück Arbeit auf uns.“, sagte er ein wenig genervt.
 

Miss Black wurde noch den ganzen Rest des Tages in kleine Fallen von Samuel gelockt.
 

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Eeendlich geht es auch mit Nilwis weiter!^^

Aber ich hoffe, dass ich euch die Wartezeit mit Young Hearts versüßen konnte.

Ich hoffe, dass euch das Kapi gefällt, auch wenn es nicht sooo viel mit der Beziehung der beiden zu tun hat! >.<

Und wieder einmal zeigt sich: Nothing is, like what it seems
 

lg~

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Last Day Trouble

„Heute müssen wir unsere Sachen packen und morgen hast du frei.“, sagte Samuel.
 

„Warum seid ihr morgen eigentlich nicht da?“, fragte Joanna.
 

„Morgen ist meine Vereidigung, wenn du willst, dann kannst du auch kommen, aber das muss nicht sein.“
 

„Ich fühle mich in Gerichtssälen nicht so wohl, deshalb wäre es mir ganz lieb, nicht kommen zu müssen, aber wenn du magst, dann könnten wir doch später noch ein wenig bei dir zu Hause feiern.“
 

„Willst du so lange in meiner Wohnung auf mich warten?“
 

„Kann ich machen, aber erwarte nichts Essbares.“
 

„Nein, wir wollen doch nicht, dass noch jemandem etwas passiert!“, sagte Samuel mit einem Lächeln.
 

„Guten Morgen.“, sagte Miss Black leise, um sie nicht zu stören.
 

„Ah! Sie haben dazugelernt! Sehr schön.“
 

„J… Ja.“
 

„Würden Sie bitte wieder die Post und die Faxe sortieren und sie direkt in Mr. Hudges Büro bringen? Wir müssen unsere Sachen packen und noch ein paar organisatorische Dinge klären.“, ohne eine Erwiderung machte Miss Black sich auf den Weg.
 

Während Miss Black all ihre Aufgaben gewissenhaft erledigte, machte etwas ganz anderes Samuel zu schaffen…
 

„Hier haben Sie meine Telefonnummer Miss Quested, vielleicht würden Sie ja mal mit mir ausgehen?“
 

…wie es schien, hatte Joanna einige Verehrer für sich gewonnen.
 

„Ähm… ich bin im Moment vergeben.“, diese Antwort gab sie jedem, doch viele wollten sich trotzdem nicht abschrecken lassen.
 

>Warum kommen die denn ausgerechnet jetzt aus ihren Löchern gekrochen?! Ich meine, sie ist doch nicht aus der Welt, sondern lediglich in einem anderen Teil des Gebäudes! Wie gut, dass ich dieses Problem nicht habe! Na gut andererseits ist in diesem Fall ihr Problem auch mein Problem… Diese Typen machen mich wahnsinnig!<
 

„Miss O`Donnal könnten Sie bitte in mein Büro kommen?“
 

„Ja, einen Moment. ...Kommst du alleine klar oder willst du lieber mitkommen?“, fragte er, bevor er das Büro betrat.
 

„Nein, nein. Ist schon gut, geh nur.“, ermutigte sie ihn.
 

„Bitte schließen Sie die Tür hinter sich.“, sagte Mr. Hudges mit ernster Miene.
 

„Gibt es ein Problem?“
 

„Nein, -setzten Sie sich-, ich möchte nur noch ein paar Dinge mit Ihnen besprechen. Wie zum Beispiel Ihre Nachfolge.“
 

„Was ist mit ihr? Stimmt etwas nicht?“, fragte er, als er sich auf den angewiesenen Stuhl setzte.
 

Währenddessen bei Joanna.
 

„Sie müssen doch nicht schüchtern sein und einen Freund erfinden! Ich tue Ihnen doch nicht, ich will doch nur mal mit Ihnen ausgehen.“, er legte Joanna eine Hand ans Kinn.
 

„Es reicht! Nehmen Sie Ihre Hände von mir.“
 

„Ach kommen Sie schon, Sie wollen es doch auch.“
 

„Ich bitte Sie nur noch einmal darum, Ihre Finger von mir zu nehmen.“
 

„Sie müssen doch nicht schüchtern sein. Wir können das auch gerne in Ruhe bei mir zu Hause besprechen.“
 

„Es reicht jetzt endgültig!“
 

Währenddessen im Büro.
 

„Sie scheint durchaus Kompetent zu sein, allerdings habe ich ein Problem mit ihr.“
 

„Warum? Hat sie etwas Falsches gesagt oder getan?“
 

„Nein, weder das eine noch das andere.“
 

„Was verschweigen Sie mir Mr. Hudges?“
 

„Sie ist…“
 

„Miss Quested!“, plötzlich brach ein Tumult vor der Tür aus.
 

Sam sprang auf, riss die Tür auf und sah grade noch, wie Joannas Knie sich von der Männlichkeit des Gegenübers entfernte und dieser zusammensackte. Er ging schnurstracks auf Joanna zu:
 

„Was ist passiert?“, fragte er besorgt.
 

„Er hat mich bedrängt und wollte nicht lockerlassen, egal wie oft ich ihn abgewiesen habe.“
 

„Es tut mir leid Miss O`Donnal, ich konnte nicht früher eingreifen.“, sagte Miss Black wehleidig.

Bevor noch irgendjemand etwas sagen konnte, ergriff Sam Joannas Kinn und küsste sie liebevoll.
 

„So und jetzt lasst sie in Ruhe. Wenn sie sagt, dass sie vergeben ist, dann meint sie das auch so.“, wütenden Schrittes ging er wieder ins Büro und ließ alle umstehenden mit offenen Mündern dastehen.
 

„Was gab es dort für ein Problem Sam?“
 

„Keines, was nicht zu klären wäre. Kommen wir zurück auf Miss Black, …was ist sie?“, fragte Sam, als er sich wieder auf den Stuhl setzte.
 

„Ja, wie soll ich das sagen? Sie oder eher gesagt er, ist mein Sohn.“
 

„Was?!“, fragte Sam fassungslos.
 

„Aber sein Nachnahme ist doch ganz anders und… und… sind Sie sicher?“
 

„Er ist mein Sohn aus meiner ersten Ehe. Seine Mutter hat mir verboten ihn zu sehen und ich wollte nicht unbedingt damit vor Gericht gehen, auch wenn ich damit zu kämpfen hatte.“
 

„Das kann ich verstehen, aber weiß er es auch?“
 

„Ich weiß es nicht…“
 

„Sie sollten mit ihm darüber reden. Es ist sein gutes Recht das zu erfahren!“
 

„Ja, vielleicht haben Sie recht. Würden Sie ihn bitte hereinholen?“
 

Zur gleichen Zeit bei Joanna.
 

„Sie sind mit Miss O`Donnal zusammen? Ich meine, ich habe mir ja schon gedacht, dass Sie sich sehr gut mit ihr verstehen, aber...“, fragte Miss Black fassungslos, als sie sich neben Joanna setzte.
 

„Ja.“
 

„Fühlen Sie sich zu Frauen hingezogen?“
 

„Sie sollten lernen, nicht immer auf das Äußere und den ersten Eindruck zu achten. Manchmal sind die Dinge nicht so, wie sie scheinen.“
 

„Wie meinen Sie das?“
 

„Miss Black? Würden Sie bitte kurz mit mir ins Büro kommen? Der Chef hat etwas Wichtiges mit Ihnen zu besprechen.“, sagte Sam, als er den Kopf aus der Tür streckte.
 

Miss Black warf noch einen letzten Blick auf Joanna, bevor sie das Büro betrat.
 

„Setzten Sie sich, Miss Black.“, sie tat wie geheißen, „Warum wollen Sie ausgerechnet hier anfangen zu arbeiten?“
 

„Weil... Sie einer der Besten sind.“
 

„Und deshalb werfen Sie sich extra in Frauenkleidung?“
 

„Ja, weil... weil ich gefragt wurde, wie weit ich gehen würde.“
 

„Gibt es noch einen anderen Grund, warum Sie ausgerechnet hier anfangen wollen?“, fragte Sam.
 

„Ich... ich habe nachgeforscht.“
 

„Wie darf man das verstehen?“, fragte Mr. Hudges.
 

„Wir wollen Ihnen nichts Böses, Mr. Black.“, ermutigte Sam ihn.
 

„Ich habe... nach meinem Vater gesucht... und... bin dann bei Ihnen gelandet. Sind Sie mein Vater Mr. Hudges?“, fragte er vorsichtig.
 

„Ja, aber was sagt deine Mutter dazu?“
 

„Sie weiß es nicht und sie duldet es auch nicht.“
 

„Warum bist du dann zu mir gekommen?“
 

„Weil, sie immer nur schlecht über dich geredet hat, aber sie hat immer beteuert, dass du einer der Besten seist.“
 

„Wolltest du hier anfangen, weil du mich kennenlernen wolltest?“
 

„Das war nur einer der Gründe. Ich habe jahrelang Jura studiert und ich möchte, wie du, einer der Besten werden und dafür würde ich alles geben!“
 

„Ich werde dich behandeln, wie ich auch Sam behandelt habe und du wirst nicht von mir geschont. Bist du trotzdem bereit, hier anzufangen? Ich meine, du bist volljährig und kannst selbst entscheiden was du tun willst.“
 

„Natürlich bin trotzdem bereit dazu! Ich will auch gar keine Extrabehandlung, aber ... wer ist Sam?“
 

„Ich bin Sam.“, sagte er in seinem tiefen Tenor.
 

Mr. Black schrak ein wenig zusammen: „Das heißt, sie sind... ?“
 

„Ja, ich bin ein Mann.“
 

„Dann ist Miss Quested ja gar nicht...“
 

„Genau.“
 

„Das meinte sie also damit!“
 

„Was hat sie denn zu Ihnen gesagt?“
 

„Dass Dinge manchmal nicht so sind, wie sie scheinen.“
 

„Da hat sie dir einen sehr wichtigen Rat gegeben. Du solltest immer versuchen hinter die Fassade zu sehen.“, sagte Mr.Hudges.
 

„Ich werde Sie jetzt mal alleine lassen und meine restlichen Sachen zusammenpacken.“
 

„Gut, danke... Wir sehen uns morgen.“, Sam hob zum Abschied die Hand.
 

„Was ist denn los Sam? Hat er sie genommen?“, fragte Joanna ein wenig ungeduldig.
 

„Ja, das hat er.“, sagte er mit einem Grinsen.
 

„Was ist passiert? Erzähl schon!“
 

„Du solltest nicht immer so neugierig sein.“, bei diesen Worten huschte ein Schatten über Joannas Gesicht.
 

„Hey, ich meinte das nicht so. Es hat sich ergeben, dass Miss bzw. Mr. Black Mr. Hudges Sohn ist.“
 

„Das musst du mir jetzt aber wirklich genauer erklären!“, und so erklärte er Joanna, wie all dies zustande gekommen ist.
 

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Na?

Konnte ich euch mit dem Kapi überraschen?

Ich dachte mir, dass ich die Überschrift unbedingt noch ein paar mal mehr in der Story aufgreifen muss^^

Hoffentlich freut ihr euch schon auf das nächste Kapi, denn bis Kapi 16 habe ich es jetzt schon fertig und ab nächstem Kapi wird die Spannung steigen, glaubt mir! >.<
 

lg~

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Liebe geht durch den Magen

Sam hatte Joanna noch am Freitag, bevor sie auseinander gingen, den Zweitschlüssel zu seiner Wohnung gegeben. Mit eben diesem schloss sie nun die Tür zu seiner Wohnung auf.
 

>Ich habe mich jetzt doch dazu entschlossen ihm etwas zu kochen… aber ob das auch klappt ist fraglich… ich hoffe ich bekomme das hin! Immerhin wird heute sein Traum wahr und er darf sich endlich Staatsanwalt nennen… Nicht nur das! Ich werde ihn heute zum ersten Mal in seiner wahren Gestalt sehen. Ich bin wirklich gespannt, wie er wohl aussehen mag in Männerkleidung. Irgendwie fällt es mir wirklich schwer ihn mir im Anzug vorzustellen… *hach* ich freu mich drauf… jetzt aber ab in die Küche!<
 

Joanna stellte sich in die Küche und begann, in der Hoffnung, dass es ihr gelingen möge, zu kochen. Sie hatte sich die Zutaten noch auf dem Weg hierher besorgt, weil sie nicht wusste, was Sam alles zu Hause hatte. Zuerst machte Sie den Nachtisch, den ihre Mutter früher immer gemacht hatte und von dem sie hoffte, dass er Idiotensicher sei.
 

>Wie war das noch gleich? Ach ja erst einmal die Dessertschüsseln mit roter Grütze befüllen und dann die Creme anrühren. Hmm… wo ist der Mixer?<, nach einigem Öffnen verschiedener Schranktüren war sie endlich fündig geworden und hatte auch sogleich die benötigte Ruhrschüssel gefunden.

>Super, also jetzt 150ml Creme Fino aufschlagen… eigentlich nimmt man ja Sahne, aber weil Sam sich ja eher gesund ernährt hab ich mich mal über Alternativen schlau gemacht… so und wie war das jetzt? Stimmt, jetzt musste man 175gr Jogurt unterheben… diese ganze Rechnerei ist echt nervig! Normalerweise ist das Rezept ja für sieben Portionen, aber wie sollen wir denn zu zweit sieben Portionen essen?!<, sie verteilte die Creme auf der roten Grütze und bestreute sie mit braunem Zucker und wiederholte diese Prozedur nochmals, bevor sie die Schüsseln in den Kühlschrank stellte.
 

>Na, das hat ja zumindest schon mal geklappt! Jetzt muss mir nur das Essen auch noch einigermaßen gelingen… Hmm… ich habe jetzt noch eine halbe Stunde, also decke ich am besten erst den Tisch und beginne dann.<
 


 

Währenddessen in Deutschland:
 

„Hast du ihn gefunden?“
 

„Nein Sir. Es tut mir leid.“
 

„Was ist mit der Polizei?“
 

„Selbst die wissen nicht, wo er sich aufhält, Sir.“
 

„Hast du wenigstens ein paar Anhaltspunkte?!“
 

„Ich… ich konnte seine Spur bis nach New York verfolgen, doch dann habe ich ihn verloren. Ich schätze, dass er nicht mehr in den Vereinigten Staaten ist, denn alle Indizien weisen darauf hin, dass er mit dem Flugzeug in ein anderes Land unterwegs ist.“
 

„Hat er Kontakt zu seinen Freunden oder Verwandten aufgenommen?“
 

„Nein, ich denke aus dem Fehler hat er gelernt.“
 

„Sucht weiter! Er kann unmöglich alle seine Spuren verwischt haben! Irgendwann macht er einen Fehler und dann haben wir ihn. Ich rate dir, mir möglichst bald neue Informationen zu beschaffen! Vergiss nie, dass du ersetzbar bist!“
 

….
 

Zurück in Oxford:
 

Nachdem Sie alles beisammen hatte, begann sie den Tisch zu decken und stellte sich wieder an den Herd. Nach einigen Problemen diesen anzuschalten, gab sie eine Tüte Gnocchis in die Pfanne und dann Käse und Schinken hinzu. Plötzlich hörte sie, wie die Haustür geschlossen wurde.
 

Joanna ging zur Tür, um Sam zu begrüßen, doch es verschlug ihr die Sprache.
 

„Hi… Wie war dein freier Tag?“
 

>Reiß dich zusammen! Was ist bloß mit dir los? Du hast doch schon so oft Männer in Anzügen gesehen und das hat dir auch nicht die Sprache verschlagen, also warum jetzt? Los mach den Mund auf und antworte ihm!<
 

„Ähm… gut… danke. Wie… wie war deine Vereidigung?“
 

„In Ordnung, aber im Prinzip totlangweilig. Ich hab mich wirklich darauf gefreut nach Hause zu kommen. Übrigens riecht es hier ein klein wenig angebrannt.“
 

„Oh nein! Das Essen!“, eilig lief sie in die Küche, um das Essen zu retten.
 

>Sie hat doch nicht etwa versucht für mich zu kochen, oder? Dabei hat sie mir doch versichert, dass sie das überhaupt nicht kann…<, vorsichtig blickte er um die Ecke in die Küche.
 

„Ähm… setz dich schon mal, ich kümmere mich darum!“, hastig hantierte sie in der Küche und hoffte, dass sie noch etwas retten könnte.
 

Letztendlich kam Joanna mit zwei vollen Tellern ins Wohnzimmer und überreicht Sam einen von ihnen.
 

„Ähm… ich weiß, dass es nicht gut geworden ist, also... du musst das jetzt nicht essen…“, doch ohne ein Wort dazu zu sagen, schob er sich einen Bissen in den Mund. Joanna beobachtete ihn aufmerksam, während er einen Bissen nach dem anderen aß.
 

„Willst du nichts essen?“
 

„…doch, doch…“, auch sie wagte es jetzt von ihrem eigenen Essen zu kosten und war überrascht, dass es doch nicht so schlimm verbrannt war, wie sie erwartet hatte. Während sie sich anschwiegen und aßen, schielte Joanna immer wieder zu Sam herüber. Ihr erster Eindruck hatte sie nicht getäuscht: In Wirklichkeit hatte er schwarze kurze Haare und ohne Brille sah er tatsächlich heiß aus.
 

>So was darfst du nicht denken! ... Aber auf der anderen Seite will ich doch mit ihm zusammen sein und ihn lieben und einfach eine normale und glückliche Beziehung führen… wenn auch nur kurzzeitig! Aber ich denke mal, dass mir das nicht vergönnt ist… ich meine, wie soll ich jemals so weit gehen? Das ist unmöglich und ich würde alles zerstören! Arrrgghh… es ist Fakt, dass er heiß ist, auch wenn meine Beziehung zu ihm größtenteils sehr platonisch bleiben wird, aber damit kann ich leben… wenn er mich nur weiterhin so süß anlächelt und mich liebt.<
 

„Joanna, was ist los mit dir? In letzter Zeit wirkst du immer so nachdenklich. Stimmt irgendetwas nicht?“, er sah sie aufrichtig besorgt an.
 

„Nein, es ist alles in Ordnung. Mach dir keine Sorgen… schmeckt dir mein Essen wenigstens ein bisschen?“
 

„Natürlich! Es ist doch mit Liebe gemacht… ich weiß doch, dass du dir wirklich Mühe gegeben hast.“
 

„Danke. Ich habe aber auch noch einen kleinen Nachtisch.“, überrascht sah er sie an, als sie ihm den leeren Teller aus der Hand nahm und aufstand. Nach kurzer Zeit kam sie mit dem Nachtisch in der Hand wieder.
 

„Was ist das? Das sieht gut aus.“
 

„Hmm.. ich weiß nicht genau, wie man es nennt, meine Mutter hat das früher immer gemacht. Probier es einfach.“, damit reichte sie ihm eine Schüssel und einen kleinen Löffel.
 

Interessiert beobachtete er die Schale und beeilte sich dann einen Löffel zu probieren: „Wow… das schmeckt wirklich gut, Joanna! Ich weiß gar nicht, wo dein Problem liegt?! Du kannst doch kochen.“
 

„Ich würde sagen, dass das heute eher eine Ausnahme ist, für gewöhnlich misslingt mir fast alles.“, sie blickte ein wenig traurig in ihren Nachtisch. Plötzlich spürte sie einen starken Arm um sich und wurde zu Sam gezogen.
 

„Denk doch nicht immer so negativ über dich.“, er küsste sie sanft auf die Stirn.
 

Nachdem der Nachtisch verputzt war, räumten sie gemeinsam den Tisch ab und kuschelten sich auf die Couch.
 

„Sam?“
 

„Ja?“
 

„Kannst du mir einen Gefallen tun?“
 

„Natürlich, worum geht`s denn?“
 

„Kannst du mich vielleicht Jo nennen?“
 

„Wenn du das möchtest, mach ich das, Jo.“, eine Welle des Glücks durchflutete, als sie ihren Kosenamen aus seinem Mund vernahm, doch gleichzeitig spürte sie auch die unendliche Traurigkeit, die damit einher zog. Sie vergrub ihr Gesicht noch tiefer in seiner Brust.
 

„Jo? Alles in Ordnung?“, als sie ihm nicht antwortete, legte er ihr eine Hand auf den Kopf und eine auf den Rücken und streichelte sie sanft.
 

„Du kannst mit mir über alles reden, aber du musst es nicht, wenn du es nicht willst. Ich zwinge dich zu nichts.“
 

„Danke.“
 

>Du glaubst gar nicht, wie dankbar ich dir dafür bin, dass du so bist, wie du bist. Das Zusammensein mit dir ist für mich wie der Himmel in der Hölle meines Lebens. Wenn es einen Gott geben sollte, dann bitte ich ihn, mir nur noch ein bisschen mehr Zeit mit diesem wunderbaren Menschen zu geben und mir damit wenigstens ein wenig Glückseligkeit zu Teil werden zu lassen.<
 

„Es ist wirklich schlimm mit mir im Moment! Normalerweise heule ich nicht so viel, aber ich bin im Moment einfach so glücklich, zu glücklich…“
 

„Das heißt, dass du Angst hast, dass dieses Glück ebenso schnell vergehen kann, wie es gekommen ist.“
 

„Ja. Es ist einfach schon recht lange her, seit ich das letzte Mal so glücklich war und dieses Glück hat mich recht schnell und sehr schmerzlich wieder verlassen.“, Sam schloss sie noch fester in seine Arme und küsste sie leidenschaftlich.
 

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Ich wollte mal etwas Neues ausprobieren, deshalb gibt es in diesem Kapi ein kleines Rezept, dass wirklich lecker ist^^

Und ich hoffe, dass ich euch auch mit diesem Kapi begeistern konnte! >.<
 

lg~

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Der Umzug

>Er hat gesagt, dass wir uns um 7.30 Uhr in der Eingangshalle treffen, aber wo bleibt er? Hoffentlich ist ihm nichts passiert!<
 

„Entschuldige Joanna. Ich wurde noch von einigen Kollegen aufgehalten.“
 

„Ist schon in Ordnung, aber warum nennst du mich jetzt schon wieder Joanna?“
 

„Weil wir hier auf der Arbeit sind und ich dich normalerweise sogar nur mit deinem Nachnamen ansprechen sollte. Tut mir leid, aber während der Arbeit bleibe ich bei Joanna. Komm, jetzt zeige ich dir unser Büro.“, er führte sie in den Westflügel des Gebäudes zu einem kleinen, aber gut belichteten Raum.
 

„Hat der Typ von neulich eigentlich noch irgendwelche Anstalten gemacht?“
 

„Welcher Typ? …Ach so der! Nein, ich denke, dass er diese Absage deutlich verstanden hat und es ihm nichts bringen würde mich wegen Körperverletzung anzeigen würde, immerhin hätte er dann eine Klage wegen sexueller Nötigung am Hals und ich denke, dass ich den Prozess eher gewinnen würde als er.“
 

„Nicht nur das, er wäre wohl seinen Job als Anwaltsgehilfe los.“
 

„Sag mal, wann hast du eigentlich deinen ersten Prozess?“
 

„Das werden wir heute alles herausfinden. Da ich erst ab heute offiziell im Dienst bin, muss ich erst einmal einem Fall zugewiesen werden, aber in der Regel lässt das nicht lange auf sich warten.“
 

Plötzlich klingelte Joannas Handy, als sie auf das Display schaute, drückte sie den Anrufer sofort weg und schaltete ihr Handy aus.
 

„Wer war das?“
 

„Oh, das war nur meine Mutter.“
 

„Du hättest ruhig rangehen können.“
 

„Nein, ist schon in Ordnung. Ich will im Moment nicht mit ihr sprechen, außerdem ist dies hier mein Arbeitsplatz und ich will meine Familie möglichst nicht mit meinem Arbeitsplatz vermischen.“
 

„Ich verstehe, was du mir damit sagen willst.“
 

Währenddessen in Deutschland.
 

„Wir haben endlich einen näheren Anhaltspunkt, wo er sich aufhält!“
 

„Sehr gut. Wisst ihr genaueres?“
 

„Nein, aber unser Plan ist soweit aufgegangen: Als seine Mutter erfahren hat, dass die Polizei nicht weiß, wo er ist und er sich scheinbar in Luft aufgelöst hat, hat sie ihn sogleich angerufen. Wir haben den Anruf zurückverfolgt. Leider nur so weit, dass wir wissen, dass er sich in Großbritannien aufhalten muss.“
 

„Das ist wenigstens ein guter Anhaltspunkt. Sucht weiter!“, sagte der Mann zufrieden.
 

„Jawohl Sir.“, der Mann vor ihm verneigte sich leicht und verließ den Raum.
 

Wieder in England – Oxford.
 

„Komm, wir sollten unsere Kartons aus dem alten Büro holen.“
 

„Ja, es sind ja zum Glück nur ein paar, aber bist du sicher, dass du dich da sehen lassen solltest?“
 

„Warum denn nicht? Meinst du, dass mich so viele erkennen würden? Auf dich werden sie achten, aber doch nicht auf mich.“
 

„Du ziehst mehr Blicke auf dich, als du dir eingestehen willst, glaub mir. Nicht nur Frauen drehen sich nach dir um.“
 

„Jetzt übertreibst du aber ein wenig.“
 

„Nein tue ich nicht, es stimmt! Vielleicht solltest du anfangen mehr auf dein Umfeld zu achten und nicht nur auf deine Klienten und deine Sekretärin.“
 

„Ich sehe keinen Grund dafür. Es ist mir egal, wie ich auf andere wirke, Hauptsache ich habe dich.“
 

„Na gut, jetzt komm und lass uns die Sachen holen.“, sie machten sich auf den Weg und nicht nur Sam zog die Blicke auf sich.
 

Es kam wie Sam prophezeit hatte, alle waren begeistert Joanna wiederzusehen und die einzigen Personen die von ihm Notiz nahmen, waren sein ehemaliger Chef und dessen Sohn.
 

„Wie geht es euch?“, fragte Miss Black fröhlich.
 

„Sehr gut, danke. Wie geht es dir und deinem Vater?“, fragte Sam höflich.
 

„Wir lernen uns langsam näher kennen und ich mag ihn wirklich… es war eindeutig die richtige Entscheidung.“
 

„Das freut mich zu hören. Wir sehen uns sicherlich ab und an nochmal.“
 

„Auf jeden Fall! Vielleicht komme ich euch ja mal in eurem neuen Büro besuchen.“, sagte sie fröhlich.
 

„Natürlich, du bist jederzeit bei uns willkommen.“, sie verabschiedeten sich und gingen zurück in ihr neues Büro.
 

„Magst du mal für mich nachsehen, ob ich schon für ein Gerichtverfahren eingeteilt worden bin? Ich räume in der Zwischenzeit das Büro ein.“
 

„Natürlich, ich bin gleich wieder da. Wir Müssen nochmal über die Arbeitszeiten sprechen und du musst dir einen Terminplaner zulegen! Ich bin mir sicher, dass du deine Sache gut machen wirst.“
 

„Mit so einer hübschen, tollen Frau an meiner Seite kann ja gar nichts mehr schiefgehen.“, sagte er mit einem sanften Lächeln.
 

Ein wenig verlegen drehte sie sich um und ging.
 

>Wenn er so etwas sagt, dann wird mir ganz schwer ums Herz. Ich bin gar nicht so hübsch und toll, wie er denkt… Besonders nicht, wenn man bedenkt, was ich ihm verschweige! Ich fühle mich so schlecht! Er ist so lieb zu mir und behandelt mich so gut, dass ich vor Freude weinen möchte. Ich liebe ihn so sehr! Doch meine Vergangenheit holt mich langsam wieder ein, ich sollte mir ein neues Handy zulegen. Ich weiß nicht, wie dicht sie mir schon auf den Fersen sind, doch ich muss mit allen Mitteln meine letzte Zeit genießen und wenn das bedeutet, alles auf eine Karte zu setzten! Ich werde kämpfen, ich bin fest entschlossen mich endlich meiner Vergangenheit zu stellen. Es wird Zeit dem ganzen ein Ende zu bereiten. Ich will nur noch in Frieden mit Sam zusammen leben und zur Ruhe kommen. Den Glauben an Gott habe ich schon lange verloren, doch ich glaube an das Schicksal und ich hoffe, dass es mir gnädig ist und mir helfend unter die Arme greifen wird.<
 

„Joanna? Ist alles in Ordnung? Ich habe dich schon gesucht und finde dich immer noch hier vor.“
 

„Oh, es tut mir leid, ich war in Gedanken versunken.“
 

„Aber sehr tief! Du hast mich noch nicht einmal wahrgenommen, als ich dich an der Schulter berührt habe! Was ist in letzter Zeit los mit dir? Ich mache mir wirklich Sorgen… Mal bist du total weggetreten und in dich gekehrt und mal weinst du.“, Sam klang wirklich sehr besorgt.
 

„Es tut mir leid, dass ich dir Sorgen bereite. Ich bin in letzter Zeit etwas sensibel, ich glaube, ich bekomme meine Tage, da bin ich immer ein wenig down. Es ist wirklich alles in Ordnung.“
 

„Ich vertraue dir… und ich hoffe, dass das auf Gegenseitigkeit beruht. Also wenn doch etwas sein sollte, dann scheue nicht mit mir darüber zu sprechen oder mich um Hilfe zu fragen.“, betreten blickte Joanna zu Boden.
 

„Na komm, wir müssen uns jetzt an die Arbeit machen. Wie schon prophezeit habe ich in zwei Wochen meinen ersten Gerichtstermin, bis dahin habe ich noch einiges zu tun und wir müssen noch mit unseren Klienten sprechen. Organisierst du mir die Akte des Falls? Ich werde so lange versuchen einen Termin mit Herrn Adams zu machen.“, sagte Sam aufmunternd.
 

„Ich bin schon auf dem Weg. Ich versuch mich ein wenig zusammenzureißen und beeile mich.“, sie war grade im Begriff zu gehen, da hielt Sam sie noch kurz zurück.
 

„Wenn du wiederkommst, dann sprechen wir nochmal über deine Arbeitszeiten und über heute Abend, in Ordnung?“, sie nickte und ging ins Archiv.
 

>Was ist nur los mit ihr? Sie sagt ich solle mir keine Sorgen machen, doch ich bin nicht auf den Kopf gefallen. Ich hatte schon einige Freundinnen und so benahmen die sich garantiert nicht, als sie ihre Tage hatten! Warum will sie nur nicht mit mir darüber reden? Bedränge ich sie vielleicht zu sehr? Sie ist wirklich eines der komplexesten Wesen, dem ich je begegnet bin. Wenn ich glaube sie zu verstehen, dann reagiert sie plötzlich ganz anders und macht mir bewusst, wie wenig ich doch über sie weiß und wie wenig ich sie in Wirklichkeit verstehe! Was soll ich nur tun?!<, er saß an seinem Schreibtisch und legte sein Gesicht in seine Hände.
 

„Sam? Hier ist die Akte, die du haben wolltest. Geht es dir nicht gut?“, er blickte auf und packte die Hand, die ihm die Akte entgegenhielt. Er zog Joanna zu sich herunter und legte seine Lippen auf die ihren. Es war ein warmer Kuss voller Liebe. Beide schlossen ihre Augen und küssten sich wieder und wieder, bis auch ihre Zungen den Weg in die Küsse fanden. Sam zog sie auf seinen Schoß und küsste sie verlangend, er wollte ihr zeigen, wie froh er war sie zu haben und wie sehr er sie liebte. Als er seine Arme um sie schloss und seinen Kopf an ihre Schulter lehnte sagte er: „Ich liebe dich.“. Die Worte waren nur sehr leise gesprochen, doch drangen sie direkt in Joannas Herz und ließen ihr Tränen des Glückes und der Verzweiflung über die leicht geröteten Wangen laufen.
 

Später saßen sie still schweigend an ihren Schreibtischen.
 

„Joanna? Ich wollte nur kurz mit dir über deine Arbeitszeiten sprechen.“
 

„Ähm… ja, was hast du dir denn vorgestellt?“
 

„Ich wollte eher dich fragen, was du dir vorgestellt hast. Möchtest du vielleicht ein wenig mehr Zeit bei dir zu Hause verbringen?“
 

„Nein, also eigentlich wäre es mir lieber den ganzen Tag zu arbeiten…“, Sam stutzte bei diesen Worten, ging aber nicht weiter darauf ein.
 

„Solange ich noch in den Startlöchern stehe, habe ich noch nicht so viele Fälle, deshalb wollte ich dir anbieten mit Gleitzeit zu arbeiten, sprich du kannst morgens kommen, wann du möchtest und gehen wann du möchtest, die einzige Voraussetzung ist, dass du deine Stundenzahl schaffst. Wie wäre es für den Anfang mit einer 30-Stunden-Woche?“
 

„Nein, ich würde lieber in einer 60-Stunden-Woche arbeiten.“
 

„Denkst du nicht, dass 10 Stunden am Tag ein wenig viel sind? Wie wäre es zunächst mit einer 48-Stunden-Woche, das sind 8 Stunden pro Tag.“
 

„In Ordnung, aber wenn ich noch mehr Zeit zum Arbeiten brauche, dann kann ich noch aufstocken, oder?“
 

„Natürlich, aber warte es erst einmal ab. Willst du heute Abend noch mit zu mir kommen? Wir lassen dann unseren ersten Arbeitstag mit einem schönen Essen ausklingen, was hältst du davon?“
 

„Ich denke, dass das eine gute Idee ist. Ich komme gerne mit zu dir und lasse mich von deinen Kochkünsten verwöhnen.“, sagte sie mit einem leichten Lächeln.
 

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Ich weiß, es ist nicht sooo ereignisreich, aber glaubt mir:

Das nächste Kapi macht`s wieder gut^^

Ich hoffe, dass euch das Kapi trotz allem gefallen hat!
 

lg~

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Compensation

Sam öffnete seine Tür, als es unerwartet klingelte: „Hey.“
 

„Hey… Was machst du hier?“, fragte er verwundert.
 

„Ich dachte, dass wir Gestern nachholen könnten. Tut mir wirklich leid, dass ich dir so spontan absagen musste.“
 

„Nicht so schlimm, komm doch rein.“, er trat beiseite und ließ Joanna eintreten.
 

„Ich habe eine neue Handynummer, soll ich sie dir geben?“
 

„Ja, warte kurz.“, er ging mit ihr ins Wohnzimmer und tippte die Nummer ein, die sie ihm diktierte.
 

„Warum hast du eine neue Handynummer?“
 

„Ich habe den Anbieter gewechselt, weil ich mir, seit ich hier in England bin, noch keinen neuen gesucht habe und das wird auf die Dauer dann doch ein wenig zu teuer.“
 

„Verständlich... Ich habe schon gegessen, weil ich nicht mit dir gerechnet habe. Soll ich dir noch etwas machen?“, sagte er entschuldigend
 

„Nein, nein, ist schon gut. Ich will einfach nicht alleine sein. Kann ich vielleicht heute Nacht hier schlafen?“
 

„Natürlich... Willst du darüber reden? Ich nehme dir das mit dem PMS* einfach nicht ab.“
 

„Ok, ich werde ganz offen sein, ich …habe Angst…“
 

„Angst wovor?“
 

„Angst, dich zu verlieren.“
 

„Warum denkst du, dass du mich verlieren wirst?“
 

„Ich weiß es nicht.“, sagte sie und schmiegte sich eng an ihn.
 

„Ich liebe dich, Jo.“
 

„Ich liebe dich auch.“, sagte Joanna in Sams Pullover hinein.
 

„Wollen wir ins Bett gehen? Wir müssen morgen wieder früh raus.“
 

„Ja, kannst du mir vielleicht einen Schlafanzug leihen?“
 

„Ja.“, er stand auf, ging zu seinem Kleiderschrank, holte einen schwarzen Schlaganzug heraus, er gab ihn Joanna und sie verschwand ins Badezimmer, um sich umzuziehen. Sam legte sich derweil schon ins Bett und wartete auf sie. Sie kam aus dem Badezimmer und huschte zu Samuel unter die Decke. Joanna legte sich auf die Seite und er schlang seinen Arm um sie.

Ihr Herz pochte ihr bis zu den Ohren, doch sie fühlte sich trotzdem warm, beschützt und geborgen. Sie drehte sich in seinen Armen halb um und begann ihn zu küssen. Erst flüchtig und dann immer länger und inniger. Er richtete sich ein wenig auf und erwiderte liebevoll ihren Kuss. Sie umspielte seine Zunge mit der ihren und entlockte ihm leise Seufzer. Joanna drehte sich noch weiter um, sodass sie Auge in Auge nebeneinander lagen und begann sanft seine Brust zu streicheln, während sie ihren Kuss nicht abreißen ließ.

Auch Sam legte seine Hand auf ihre Seite und streichelte auf und ab, doch als er in Richtung ihres Bauches glitt, gebot sie ihm sanft Einhalt, indem sie seine Hand festhielt und wieder zu ihrer Taille zurückführte. Joanna ließ indessen ihre Hand weiter über seinen Bauch gleiten und zwickte mit der anderen sanft in seine Brustwarze, doch auch als er leise aufstöhnte, beendeten sie ihren Kuss nicht.

Die linke Hand, die auf Wanderschaft gegangen war, erreicht nun ihr Ziel. Erst ein wenig zögerlich, strich sie seinen Oberschenkel entlang, bis zu seinem Knie, nur um dann schon ein wenig mutiger die Innenseiten quälend langsam wieder herauf zuwandern. Sam stöhnte leise in den Kuss hinein, als sie ihre Hand auf seine Erregung legte und mit der rechten Hand seine Brustwarze umspielte.

Sie schlüpfte mit der Hand in seine Schlafanzugshose und begann ihn zu liebkosen.
 

>Was ist nur los mit ihr? Sie ist doch sonst nicht so offensiv… vor allem nimmt sie mir die Zügel gänzlich aus der Hand, dadurch dass ich sie nicht anfassen darf! ...Ich sollte mich nicht beschweren, sondern darüber freuen, dass sich unsere Beziehung weiterentwickelt!<, schalte er sich selbst in Gedanken.
 

Sam fühlte sich relativ nutzlos, weil er nicht wusste wohin mit seinen Händen, deshalb wanderte seine Rechte Joannas Seiten entlang immer weiter nach Unten, bis hin zu ihrem Hintern. Sie hielt ihn nicht zurück, deshalb begnügte er sich damit, während sie ihn weiter verführte. Und er musste sich eingestehen: Sie war wirklich gut.

Auch Joannas Lust steigerte sich unweigerlich, als sie Sam betrachtete, der sie verführerisch ansah und dem sie solche Laute entlockte. Sie hielt sich zurück und konzentrierte sich nur auf Sam, es machte ihr wirklich Spaß ihn so zu sehen, auch wenn sich niemand um ihr Lustzentrum kümmerte. Je näher er dem Klippensprung kam, desto fester packte er ihren Hintern. Als Joanna sich auch noch seinen Hals hinab küsste und an seinem Schlüsselbein einen der vielen Schalter fand, die ihn in Ekstase versetzen konnten, trat er über die Schwelle.
 

>Er sieht grade wirklich sexy aus… da möchte man ihn glatt vernaschen! Aber das geht nicht Jo, reiß dich zusammen! Du wirst jetzt noch ein wenig mit ihm schmusen und dich dann auf die andere Seite drehen und schlafen… Moment, seit wann bin ich eigentlich der Schmusetyp? Sam hat mich wirklich total verändert! Naja, vielleicht hat er mich nicht verändert, sondern… nur mein wahres, zerbrechliches Ich weiter zutage gefördert.<
 

Mit geröteten Wangen stand Sam auf, nachdem er Joanna noch kurz geküsst hatte und verschwand ins Badezimmer, um sich eine neue Unterhose anzuziehen. Joanna verharrte geduldig unter der warmen Decke, bis Sam sich wieder zu ihr legte und einen Arm um sie schlang. Er zog sie eng an sich und so schliefen sie in Löffelchen-Haltung gemeinsam ein.
 

„Guten Morgen Sam. Komm, du musst langsam aufstehen… Ich habe Frühstück gemacht.“, Sam schlug nur langsam die Augen auf.
 

Er blickte Joanna an und lächelte: „Guten Morgen.“
 

>Hach~ das schönste an ihm ist wohl sein Lächeln…<
 

Er stand auf und folgte ihr in die Küche und setzte sich an den kleinen Küchentisch, der mit Brötchen schon auf ihn wartete.
 

„Seit wann bist du wach? Konntest du nicht schlafen?“, fragte er ein wenig besorgt.
 

„Doch, ich zum ersten Mal seit langem sogar wieder sehr gut geschlafen. Ich bin ganz einfach ein Frühaufsteher und da ja noch genug Zeit war, bin ich runter zum Bäcker und habe Brötchen geholt.“, sagte sie lächelnd.
 

„Dann guten Appetit!“
 

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* PMS= Prämenstruelles Syndrom
 

Nachdem einige von euch schon ein wenig Panik nach meiner letzten Bemerkung bekommen haben, denke ich, dass ich sie beruhigen konnte^^

Es geschieht natürlich nur im Sinne des Fanservice`s mehr! >.<

Dieses Kapi hat mich echt Nerven gekostet! Es ist zwar nicht so lang, aber ich habe halt immer Probleme solche Szenen zu schreiben^^"
 

lg~

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Sometimes you can`t trust your Ears

Miss Black hatte sich dazu entschlossen Sam und Joanna heute einen Besuch abzustatten.
 

>Sie werden sich wohl jetzt nach drei Tagen in ihrem neuen Büro eingelebt haben. Ich hoffe einfach mal, dass ich die beiden nicht bei der Arbeit störe. Ob Sam wohl schon seinem ersten Fall zugewiesen wurde? Ich würde nur zu gerne bei der Verhandlung dabei sein! Vielleicht lässt er mich ja, wenn ich ihn und Vater ganz lieb drum bitte…<
 

Sie war ein wenig verwundert, dass Joanna nicht an ihrem Schreibtisch saß. Sie ging zur Tür von Sams Büro und hob die Hand an, um zu Klopfen, als sie plötzlich Stimmen durch die nur angelehnte Tür vernahm:
 

„Aaaah~“, Joanna stöhnte auf.
 

„Halt still, sonst bekomme ich ihn nicht raus!“
 

„Lass ihn drin, ich kann nicht mehr!“
 

„Er steckt aber auch verdammt tief drin.“
 

„Dann lass es so. Aah~ Hör auf. Beweg dich nicht weiter.“
 

„Wie soll es denn sonst heute weitergehen? Wir sind auf der Arbeit und so kannst du nicht arbeiten.“
 

„Natürlich kann ich das. Aaaahh~ nun hör auf und lass ihn drin!“
 

„Aber er ist doch schon fast draußen.“
 

„Er ist einfach zu groß! Ich frage mich sowieso schon, wie ich ihn rein bekommen habe.“
 

„Stell dich nicht so an, so groß ist er nun auch wieder nicht!“
 

„Ahaanngghhh~“
 

„Siehst du, er ist draußen.“
 

„Ja, aber sieh dir das an, jetzt läuft alles raus!“
 

Miss Black ließ die Akten, die sie bei trug versehentlich fallen.
 

„Ist da wer?“, fragte Sam.
 

„Ähm ja, ich bin es.“, sagte sie verlegen.
 

„Komm doch rein.“
 

„Ähm… nein schon gut, ich… ich komme später nochmal wieder.“
 

>Ich wusste ja, dass sie ein Paar sind, aber so etwas auf der Arbeit?! Ich habe Sam immer für äußerst pflichtbewusst gehalten, aber anscheinend ist auch er nicht unfehlbar… Vielleicht sollte ich das nächste Mal anrufen, bevor ich vorbeikomme.<
 

„Ist alles in Ordnung mit dir? Du wirkst so abwesend.“, fragte Mr. Hudges besorgt.
 

„Ja, ich war nur in Gedanken.“
 

„Warst du schon bei Sam?“
 

„Ähm… ja, aber…“, sie lief rot an.
 

„Aber was?“, fragte Mr. Hudges mit Nachdruck.
 

„Ähm… er war nicht da.“, log er.
 

„Gehst du dann später nochmal zu ihm?“
 

„Ja…“
 

„Nimmst du ihm dann bitte die Unterlagen hier mit?“
 

„Ja, mache ich.“
 

Eine Stunde später rief Miss Black ein wenig verunsichert bei Sam im Büro an.
 

„Büro von Staatsanwalt O`Donnal. Miss Quested am Apparat, wie kann ich Ihnen weiterhelfen?“
 

„Ähm… ich bin`s Miss Quested.“
 

„Oh, hallo Miss Black. Warum sind sie vorhin weggelaufen?“
 

„Oh, ich wollte Sie nicht stören.“
 

„Wobei?“, fragte sie ein wenig verwirrt.
 

„Na, Sie wissen schon…“
 

„Nein, weiß ich nicht, aber was wollten Sie denn?“
 

„Ich wollte nur mal vorbeischauen und Ihnen ein paar Unterlagen von Mr. Hudges vorbeibringen.“
 

„Kommen Sie doch jetzt vorbei und dann reden wir nochmal.“, Miss Black bejahte und ging mit pochendem Herzen zu Joanna.
 

„Ah, da sind Sie ja schon.“, sagte sie lächelnd.
 

„Die Büros liegen ja nicht weit voneinander entfernt.“, sie setzte sich auf einen Stuhl gegenüber von Joanna.
 

„So, und jetzt erzählen Sie mir bitte nochmal, wobei Sie uns nicht stören wollten?“
 

„Ähm… naja… ich habe Ihr Gespräch mitbekommen und… und…“
 

„Oh, warum hast du denn vorhin die Flucht ergriffen?“, fragte Sam, als er aus seinem Büro kam und sie sah.
 

„Das versucht sie mir grade zu erklären, Sam.“
 

„Also… ich… ich… was haben Sie denn an der Hand gemacht?“, sie versuchte nun doch dem Thema irgendwie auszuweichen.
 

„Oh, da habe ich mir einen großen Splitter eingefangen.“, sagte Joanna und hielt ihre verbundene Hand hoch.
 

„Ja, und sie hat sich vorhin total zimperlich angestellt, als ich ihn rausziehen wollte.“
 

„Das tat wirklich weh! Das nächste Mal zieh ich dir einen Splitter raus.“, sagte sie ein wenig eingeschnappt.
 

„Naja, ich kann mir doch schon ein wenig vorstellen, dass es wehgetan haben muss, immerhin war die Wunde schon eitrig, deshalb muss sie jetzt auch vorerst einen Verband tragen. Kannst du keine Wunden sehen? Ist das der Grund, warum du so schnell wieder weg warst?“
 

„Ähm… ja. Ich… ich kann einfach kein Blut sehen und da habe ich mich nicht getraut reinzukommen…“, log Miss Black.
 

>Mal ganz ehrlich, das klang doch viel zu pervers, als das man da sofort an einen Splitter in der Hand denken würde oder? Oh Gott und ich mache mich hier voll zum Deppen! Natürlich ist Sam korrekt, da muss man sich ja fast seiner eigenen Gedanken schämen. Ich sollte aufhören mir über das Leben anderer den Kopf zu zerbrechen und stattdessen mein eigenes in die richtigen Bahnen lenken…<
 

„Sam, was ich dich noch fragen wollte… kann ich vielleicht bei deiner ersten Verhandlung dabei sein?“
 

„Ich habe nichts dagegen. Dann kannst du dich ja gleich neben deinen Vater setzten, ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass er auch da sein wird, um mir auf die Finger zu schauen…“
 

„Bist du denn schon einem Fall zugewiesen worden?“
 

„Ja, in zwei Wochen ist der Gerichtstermin.“
 

„Kommen Sie auch Miss Quested?“
 

„Nein. Wenn ich ehrlich bin, dann mag ich Gerichtssäle nicht besonders, sie haben immer so eine bedrückende Wirkung auf mich.“
 

„Da haben Sie sich ja den richtigen Beruf ausgesucht.“, sagte Miss Black lachend.
 

„Naja, als Sekretärin muss ich ja nicht unbedingt in einen Gerichtssaal gehen.“, sagte Joanna ein wenig eingeschnappt.
 

„Bitte seien Sie mir nicht böse, aber sie müssen schon zugeben, dass es sehr paradox klingt.“, sagte sie beschwichtigend.
 

>Für sie mag das ja vielleicht paradox klingen, aber für mich ist es mehr als logisch. Wo ist man denn bitteschön sicherer, als in einen Gerichtsgebäude, dass regelmäßig nach Wanzen abgesucht wird und bei dem man vor dem Einlass durch eine Kontrolle muss? Ich meine, sicherlich wird auch hier jemand Mittel und Wege finden, zum Beispiel eine Waffe hereinzuschmuggeln, aber leicht wird es auf keinen Fall werden. Ich bin sehr froh hier zu arbeiten, denn dieses Wissen lässt mich zumindest tagsüber ein wenig durchatmen und hält mir den Kopf frei.<
 

„Ich denke, dass Joanna durchaus ihre Gründe hat, warum sie hier angefangen hat, genauso wie du. Lass dich nicht von einem verzogenen Bengel ärgern, Jo.“, sagte er liebevoll zu Joanna und legte ihr seinen Arm um die Schultern.
 

„Ich liebe dich, Jo.“, fügte er, in ihr Ohr flüsternd, hinzu.
 

„Du bist wirklich gemein, Sam! Dabei bin ich gar nicht so viel jünger als du!“, beschwerte sich Miss Black.
 

„Naja, drei Jahre machen schon etwas aus.“
 

„Aber Joanna kann doch höchstens ein Jahr älter sein, als ich.“
 

„Um genau zu sein, bin ich sogar älter als ihr beide, also führt euch beide nicht wie Kinder auf.“, sagte sie streng.
 

„Ich denke, ich werde jetzt langsam wieder gehen, sonst macht mein Vater sich noch Sorgen oder fragt sich, ob ich im Archiv verloren gegangen sei.“, Miss Black verschwandt schneller aus dem Büro, als man es von ihr gewohnt war.
 

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Ich wollte in diesem Kpai unbedingt mal wieder das Motto der FF aufgreifen und ich hoffe, dass es mir gelungen ist^^

War gar nicht so leicht so einen Dialog hinzubekommen, der doch ein wenig anders klingt, als es wirklich ist!

Und~ ihr dürft euch auf`s nächste Kapi freuen, denn es wird spannend! >.<
 

lg~

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I need someone to rely on

Zwei Wochen waren vergangen seit dem Missverständnis.
 

Vor einer Wohnung in den besseren Wohngegenden Oxfords, saß eine zusammengekauerte Gestalt. Sie zitterte vor Kälte und ihr Blick war stur auf den Fußboden, auf dem sie saß, geheftet. Ihr blondes Haar war zerzaust und klare Tropfen des Regens, der draußen vor ihrem Unterschlupf niederprasselte, ließen es triefend in ihrem Gesicht hängen.
 

>Wann er wohl nach Hause kommt? Ich hoffe nur, dass vor Gericht alles gut gelaufen ist, immerhin ist heute seine erste Verhandlung! Und ich? Ich sitze hier, wie ein Häufchen Elend und warte in der Kälte auf ihn. Ich bin wirklich erbärmlich! Ich bin doch sonst nicht so verweichlicht, warum jetzt? ...Ich hoffe, dass er bald kommt, sonst gehe ich hier noch vor Kälte und Selbstmitleid ein! Hätte ich ihm doch bloß nicht den Zweitschlüssel zurückgegeben, dann könnte ich jetzt drinnen auf ihn warten… Ich möchte jetzt von ihm umarmt werden und ich möchte hören, dass er mich liebt…<, Joanna saß neben Sams Wohnungstür, hatte ihre Beine angewinkelt, ihre Arme um diese geschlungen und ihren Kopf darauf gelegt.

Sie blickte erschrocken auf, als sich plötzlich ein Schatten über sie legte.

Ohne weitere Worte, schloss Sam die Tür auf und hob sie hoch. Er trug sie in sein Bett, zog ihr die Schuhe aus und wickelte sie in die warme Decke ein.
 

„Wie ist es vor Gericht gelaufen?“, fragte sie, ohne ihn anzusehen.
 

„Gut, wir haben gewonnen.“
 

„Das freut mich.“, sagte sie, ohne dass sich ihre Miene veränderte.
 

„Was ist passiert, Jo?“, fragte er und strich ihr sanft mit einer Hand über die Wange.
 

Bei dieser zärtlichen Berührung perlten klare Tränen ihre zarte Haut hinab, wie so oft in letzter Zeit. Sanft legten sich seine Lippen auf die ihren und sie genoss die Zärtlichkeit und Wärme, die von ihm ausgingen.
 

„Bei mir… ist eingebrochen worden.“, sagte sie leise.
 

„Warum hast du nicht die Polizei angerufen?“, fragte er sanft, aber doch sichtlich überrascht.
 

„Es wurde nichts entwendet.“
 

„Das ist ja wirklich merkwürdig. Woher weißt du, dass wirklich eingebrochen wurde und du nicht vielleicht vergessen hast, die Tür abzuschließen?“
 

„Alle Schubladen waren aufgerissen und durchwühlt worden, Schränke sind ebenfalls ausgeräumt und Pflanzen auseinandergenommen worden. Ich glaube nicht, dass ich mich täusche…“, sagte sie traurig.
 

„Willst du erst einmal hier bleiben?“, sie nickte.
 

„Am besten beruhigst du dich erst einmal und wärmst dich auf. Wir holen dann morgen deine Sachen.“
 

„Nein!“
 

„Was ist los, Jo?“
 

„Bitte, bitte… ich will nicht zurück.“, sie begann erneut zu weinen.
 

Sam zog sie fest in seine Arme.
 

>Was ist nur los mit ihr? Nur, weil jemand bei ihr eingebrochen ist, wird sie doch nicht gleich so ängstlich, oder doch? Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen, sie ist so eine starke Frau. Da muss in ihrer Vergangenheit irgendetwas vorgefallen sein, was sie jetzt so traumatisiert… Aber was kann das nur gewesen sein?<
 

Es dauerte in dieser Nacht sehr lange, bis sie eingeschlafen war. Ihr Schlaf war unruhig und immer wieder rief sie seinen Namen und begann zu weinen. Wenn sie aufwachte, dann brach sie regerecht in Panik aus und fasste neben sich, wo Sam lag. Sie beruhigte sich erst, wenn er ihr sagte, dass alles in Ordnung und er bei ihr sei.
 

>Sie ist total panisch, ich sollte vorsichtig versuchen herauszufinden, was da los war. Wie kann ich sie nur beruhigen? Eigentlich hatte ich vor, sie morgen zu beurlauben, aber vielleicht wäre es besser, wenn ich bei ihr bleiben würde und ihr zeige, dass ich für sie da bin…?<
 

Am nächsten Morgen weckte er Joanna liebevoll.
 

„Morgen Jo.“
 

„Morgen…“, sie schien sich erst jetzt der Situation bewusst zu werden.
 

„Es tut mir leid, dass ich dir solche Umstände gemacht habe.“
 

„Ist schon in Ordnung, ich habe dir doch gesagt, dass ich für dich da bin.“
 

„Danke Sam… wie spät ist es?!“, fragte sie erschrocken.
 

„Es ist 10 Uhr. Du musstest anscheinend deinen Schlaf nachholen.“
 

„Wir sind spät dran, warum hast du mich nicht früher geweckt?!“
 

„Ich habe mich heute krank gemeldet und dich beurlaubt. Wir sollten wirklich darüber reden, was passiert ist. Hast du mir etwas Wichtiges verschwiegen?“
 

„Nein, es ist wirklich nicht mehr passiert, glaub mir Sam.“, er sah ihr tief in die Augen.
 

„Gut, ich glaube dir, aber du verschweigst mir trotzdem etwas. Irgendetwas muss in deiner Vergangenheit passiert sein, dass du jetzt so panisch bist.“
 

„Es hat etwas mit meiner Ex-Freundin zu tun, aber ich möchte nicht so gerne darüber reden.“
 

„Erzählst du es mir irgendwann?“, fragte er mit sanftem Blick.
 

„Wenn ich mich dazu bereit fühle, dann werde ich von alleine zu dir kommen und mit dir darüber sprechen, versprochen.“, sagte sie ein wenig betreten.
 

„Dann ist es in Ordnung für mich. Komm, jetzt lass uns erst einmal Frühstücken.“
 

Nach dem Frühstück entschlossen sie sich doch, zu Joannas Wohnung zu gehen und das Nötigste zu packen. Was sie jedoch nicht wussten war, dass sie beobachtet wurden:
 

„Boss?“
 

„Ja?“, fragte eine strenge Stimme am Telefon.
 

„Ich sehe ihn und er hat noch jemanden bei sich.“
 

„Finde raus, wer das ist! Wir werden ihn dieses Mal endgültig vernichten.“
 

„Natürlich, Sir.“, sagte der Anrufer unterwürfig und legte auf.
 

Zu dieser Zeit bei Joanna und Sam:
 

„Oh mein Gott, das sieht hier ja wirklich furchtbar aus!“
 

Was Sam sah, beschrieb wirklich das Bild, dass Joanna ihm vermittelt hatte. Alle Schubladen waren rausgerissen und durchwühlt. Pflanzen waren umgeschmissen worden, selbst die Küchenschränke standen offen und das Geschirr war rausgerissen worden. Zwischen Scherben und Trümmern suchte Joanna sich ihre nötigsten Sachen zusammen. Was allerdings auffiel war, dass der Wohnzimmertisch völlig unberührt war. Auf ihm lag nur eine einzelne blaue Feder.
 

>Hatte sie einen Kanarienvogel oder einen Wellensittich? Ich kann mich nicht erinnern, dass sie so etwas erwähnt hat, aber was sucht dann diese blaue Feder hier?!<
 

„Ja, ich suche nur schnell meine Klamotten und Zahnputzzeug zusammen und dann lass uns hier abhauen… ich denke, dass ich die Wohnung kündigen werde.“
 

„Willst du dann nicht lieber noch mehr mitnehmen? Du kannst doch unmöglich die ganzen Sachen hier lassen!“
 

„Doch, ich halte es hier nicht länger aus! Du hattest recht, ich hätte mir wirklich schon viel früher eine andere Wohnung nehmen sollen…“, sagte sie hektisch.
 

„Beruhig dich, Jo! Pack in Ruhe deine Sachen und dann ziehst du vorerst zu mir, ich möchte dich ungern in dem Zustand alleine wohnen lassen.“
 

>Wenn ich bei ihm bleibe, dann könnte er es womöglich entdecken… oder viel schlimmer noch, er könnte in Gefahr geraten! Das kann ich unmöglich machen! …Aber auf der anderen Seite, kenne ich im Moment keinen sicheren Ort, als die Arbeit und sein Zuhause… Ich habe wohl keine andere Wahl, ich werde vorerst bei ihm wohnen, doch so schnell wie möglich wieder ausziehen…<
 

„In Ordnung, aber ich will dir nicht zur Last fallen.“
 

„Nein, ich habe dir doch schon einmal gesagt, dass du das nicht tust. Jetzt komm, hast du alles?“, sie nickte, während sie ihre Kulturtasche in ihren Koffer stopfte.
 

Sam nahm ihre Hand und eilig verließen beide das Haus, in dem die Wohnung lag. Sie stiegen in den Blue Will und fuhren los.
 

„Danke Sam, dass du das alles mitmachst, ohne Fragen zu stellen.“
 

„Ich vertraue dir, aber ich würde trotzdem gerne ein paar Fragen beantwortet haben.“
 

„Das ist mir klar, aber glaub mir, es wird nicht mehr lange dauern und dann klären sich all deine Fragen von selbst.“, Sam wunderte sich über diese Aussage, ging aber nicht weiter drauf ein.
 

„Weißt du, was diejenigen gewollt haben, die in deine Wohnung eingebrochen sind?“
 

„Wenn ich ehrlich bin, dann weiß ich es. Sie wollten mir Angst machen, und genau das ist ihnen auch gelungen.“
 

„Weißt du auch, wer so etwas tun würde?“, fragte Sam vorsichtig.
 

„Ja, aber ich kann es dir nicht sagen.“
 

„Naja, wenigstens bist du ehrlich.“
 

„Ich will dich einfach nicht anlügen, wo du mir schon so viel Vertrauen schenkst.“, Sam war glücklich über ihre Worte.
 

„Ist es nicht besser die Polizei zu informieren?“, fragte er nachdenklich.
 

„Nein, es würde alles nur noch schlimmer machen. Irgendwann muss ich mich dem ganzen Stellen, aber im Moment bin ich noch nicht bereit dafür.“, sie schaute sehr ernst und entschlossen.
 

Der Regen, der plötzlich begonnen hatte, prasselte auf den Blue Will und bestärkte Joannas Entschluss.
 

>Ich werde nicht noch einmal davonlaufen, nein, ich werde die Zeit, die mir noch bleibt, genießen und dann werde ich mich ihm stellen. Mein Leben ist erfüllt, ich habe einen guten Job, einen Menschen der mich liebt und irgendwo auch ein neues Zuhause. Ich brauche nur noch ein wenig mehr Zeit, nur ein paar Wochen noch in seiner Nähe, das würde mir schon reichen!<
 

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Sooo~

dies ist bis jetzt mit eines meiner Lieblingskapis! >.<

Ich hoffe ihr seid genauso begeistert davon wie ich selbst...

(Ich weiß, Eigenlob ist nicht so toll, aber ich mag dieses Kapi halt so gerne.^^)

An dieser Stelle gebe ich euch das Versprechen, dass ihr auf jeden Fall noch bis Kapi 24 mitfiebern dürft, eher noch viel länger!^^
 

lg~

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Snapshot

„Boss? Ich habe alle Daten, die Sie verlangt haben.“
 

„Und? Gibt es irgendetwas womit wir ihn erpressen können?“
 

„Nein, sein Lebenslauf ist astrein und sein Führungszeugnis auch. Es gibt keine Hinweise darauf, dass er sich etwas zu Schulden kommen lassen hat.“
 

„Eine harte Nuss. Meinst du, dass wir ihn auf unsere Seite ziehen können?“
 

„Nein, Sir. Dafür scheint er zu korrekt zu sein.“
 

„Ach meinst du wirklich? Alicia haben wir doch auch auf unsere Seite gebracht! Also verneine so etwas nie wieder! …Mir kommt da grade eine sehr gute Idee. Du wirst die beiden weiterhin beobachten, Fotos von ihnen machen und sie ihm zuschicken, aber keine Bilder von ihnen vor ihrer Haustür! Ich will ihn in Sicherheit wiegen…“
 

„Wird erledigt, Sir… Wann kommen sie her?“
 

„Keine Angst, ich werde nicht mehr lange auf mich warten lassen. Bereite schon mal alles für meine Ankunft vor.“
 

„Jawohl, Sir.“
 

Derweil auf dem Weg in die Staatsanwaltschaft:
 

„Bist du dir sicher, dass du jetzt schon wieder anfangen willst zu arbeiten? Du kannst dir gerne noch ein paar Tage frei nehmen!“, sagte Samuel besorgt.
 

„Ja, ich bin mir ganz sicher! Das Leben geht weiter und solange ich dich bei mir habe, ist alles gut. Ich muss mich ablenken und da ist Arbeit doch genau das richtige.“, sagte sie überzeugt.
 

„Wollen wir denn ausnahmsweise mal in der Pause kaffeetrinken gehen?“
 

Joanna sah ihn überrascht an: „Meinetwegen.“
 

Joanna war wirklich sehr erstaunt, als sie die Halle des Gerichtsgebäudes durchmaßen und viele Leute Sam zu seinem gelungenem `Debüt` beglückwünschten.
 

„Du sagtest zwar, dass ihr gewonnen habt, aber du hast mit keiner Silbe erwähnt, wie gut du warst.“, flüsterte sie ihm ein wenig böse zu.
 

„Du kennst doch sicherlich das Sprichwort Übermut tut selten gut. Genauso handle ich. Es war doch erst mein erster Prozess und ich denke nicht, dass jede Verhandlung so gut laufen wird.“
 

„Aber trotzdem. Du hättest mir alles erzählen müssen.“
 

„Joanna, bedenk doch nur mal, in welcher Situation wir uns befanden. Denkst du wirklich, dass ich dir Ruhe gehabt hätte dir alles zu erzählen, nachdem du wie ein Häufchen Elend vor mir gesessen hast? Ich mache mir übrigens immer noch Sorgen und ich habe das Gefühl, dass es noch lange nicht vorbei ist…“
 

„Da magst du recht haben, aber mach dir darüber keinen Kopf. Du solltest dich jetzt voll und ganz auf deinen nächsten Fall konzertieren, denn der wird nach deinem Erfolg nicht lange auf sich warten lassen.“
 

„Aber du sagst mir, wenn etwas nicht stimmt…. Damit meine ich nicht, dass du jetzt mit ja antwortest und im Stillen doch alles mit dir selbst ausmachst!“, sagte er ernst.
 

„Ich kann dir nichts versprechen…“, ohne einen weiteren Wortwechsel machte sie sich an die Arbeit.
 

Joanna ging zum Plan und stellte zufrieden fest, dass Sam tatsächlich zwei neue Fälle zugeteilt wurden. Auch wenn es mehr Arbeit bedeutete, so bedeutete es ebenfalls, dass er ein erfolgreiches Debüt hingelegt hatte. Sie war wirklich stolz auf ihn, stolz darauf sein Partner zu sein, sowohl im Job, als auch Privat. Egal wie lange sie noch mit ihm hatte, diese Zeit würde für die unvergesslich bleiben, das schwor sie sich.

Sie ging ins Büro, setzte sich an ihren Schreibtisch und machte sich daran den Zeitplan aufzustellen, immerhin hatten sie jetzt an zwei Herden gleichzeitig zu arbeiten. Sie nahm den Hörer ab und rief die Klienten an, als sie grade das letzte Gespräch beendet hatte, ging Sam an ihrem Schreibtisch vorbei.
 

Sie erhob sich: „Brauchst du irgendetwas?“
 

„Nein, schon in Ordnung. Bleib du nur sitzen. Ich will nur kurz ins Archiv und mir ein paar Akten besorgen.“
 

„Aber das musst du doch nicht machen, du…“, sie wollte protestieren, doch Sam schnitt ihr das Wort ab.
 

„Bitte lass mich das machen. Ich brauche auch ein wenig Abwechslung und muss endlich mal ein wenig von diesem Schreibtisch wegkommen, deshalb tut es mir mal ganz gut jetzt runter ins Archiv zu laufen.“
 

„In Ordnung… Ich habe schon Termine mit den Klienten gemacht.“
 

„Sehr gut.“, er wandte sich zum gehen, drehte sich dann aber doch noch einmal um: „Wenn ich aus dem Archiv zurück bin, können wir ja kaffeetrinken gehen… wenn du willst.“
 

„Ja, ich trage dies hier nur noch zu Ende ein und dann bin auch so weit.“, er nickte und verließ dann den Raum.
 

Nachdem er mit den Akten im Arm wiedergekommen war, legte er sie auf seinen Schreibtisch und sie gingen gemeinsam zu einem kleinen Café, dass direkt um die Ecke lag. Sie setzten sich in eine etwas ruhigere Ecke, um ungestört reden zu können und in Rhe ihre Pause genießen zu können.
 

„Hast du eigentlich später nochmal mit deiner Mutter telefoniert?“
 

„Mutter?“
 

„Ja, sie hatte dich doch neulich im Büro auf dem Handy angerufen.“
 

„Ach so! Nein, habe ich nicht.“
 

„Ist euer Verhältnis nicht so gut?“
 

„Doch, doch. Eigentlich ist mein Vater der beste auf der ganzen Welt!“
 

„Ich dachte, wir reden von deiner Mutter?“
 

„Ja und nein. Es ist alles ein wenig komplizierter.“
 

Sam schüttelte den Kopf: „Da heißt es immer, dass Männer ein unbekanntes Universum seien. Ich kann dich nicht einmal mit einem Wort beschreiben, so unbekannt bist du mir. Ich weiß so gut wie nichts über dich!“
 

„Du weißt alles über mein jetziges Leben hier. Du kennst meine Persönlichkeit, da spielt die Vergangenheit doch keine allzu große Rolle mehr…“
 

„Jo, du wachst noch immer, wenn auch nicht mehr so häufig, nachts panisch auf und sagst mir, dass deine Vergangenheit keine Rolle spielt? Sie hat dein jetziges Ich, dein jetziges Leben geformt und macht dich zu derjenigen, die du jetzt bist.“, er hatte seine Stimme gedämpft, sodass nur sie ihn hören konnte.
 

Ein ironisches, bitteres Lächeln lag auf ihren Lippen: „Meine Vergangenheit ist kein Thema, dass man mal eben in einem kleinen Café erläutern kann. Ich kann dir nur do viel erzählen, dass ich ein Einzelkind bin und meinen Vater schon recht früh verloren habe.“
 

„Oh, das tut mir leid. Wie ist es denn geschehen, wenn ich fragen darf?“
 

Normalerweise sprach sie nicht gerne über ihren Vater, aber sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie Sam schon so viel verschwieg: „Mein Vater war bei der US-Army und ist im Irakkrieg gefallen. Er hat mir wirklich sehr viel bedeutet und es war ein schwerer Verlust für mich und meine Mutter.“
 

„Sprachst du nicht vorhin davon, dass dein Vater der beste von der Welt sei?“, fragte er ein wenig irritiert.
 

„Wie ich schon sagte, das ist jetzt nicht ganz so wichtig, aber ich werde es dir noch erklären… Erst einmal gilt es andere Dinge zu klären, wie zum Beispiel den Einbruch in meine Wohnung… Ich muss das alleine klären und ich bekomme das hin, also zerbrich dir deinen Kopf nicht darüber, sondern konzentrier dich auf deine Fälle.“
 

„Das sagt sich so leicht… Jo, ich kann das nicht einfach abstellen!“
 

„Bitte, versuch es einfach. Zumindest vorerst…“
 

„In was bist du da nur rein geraten?“
 

„Auch diese Frage kann ich dir leider nicht beantworten, denn du darfst auf gar keinen Fall weiter darüber nachforschen… Ich werde dir demnächst erzählen, was es mit meiner Ex auf sich hat, wenn du mir versprichst dich auf deine Fälle zu konzentrieren und diese ganze Sache erst einmal ruhen zu lassen. Wie soll denn sonst unser Alltag weitergehen?“
 

„Ist gut, ich versuch`s, aber ich erinnere dich an deine Worte!“, sagte er und damit war das Thema vorerst erledigt.
 

Als sie von der Arbeit nach Hause kamen, öffnete Joanna den Briefkasten und fand unter Rechnungen und Werbung einen, an sie adressierten Brief, vor. Unauffällig ließ sie ihn unter ihrem Oberteil verschwinden und brachte den Rest der Post in die Wohnung.
 

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Man merkt, dass wir uns des Rätsels Lösung mit jedem Kapi nähern und glaubt mir, es wird noch vieles unerwartetes passieren! >.<

Ich hoffe auch dieses Kapi hat euch in seinen Bann gezogen!^^
 

Und ich hätte da nochmal eine Frage an euch:

Würdet ihr euch wünschen, dass ich auch nochmal von Miss Black schreibe und sie ebenfalls eine/n Partner/in findet?
 

lg~

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If I die

„Inspektor Rose? Wir haben eine auffällige Aktivität innerhalb `des Nestes` gefunden.“
 

„Inwiefern?“, fragte die rothaarige, grün-äugige Frau.
 

„Immer häufiger werden Telefonate nach Britannien-England getätigt. Wir gehen davon aus, dass er sich dort aufhält.“
 

„Sehr gut. Wir müssen ihn finden, bevor ER es tut! Stellen Sie einen ihrer besten Trupps zusammen und packen Sie ihn ein, wir fliegen nach England, unverzüglich… Wie geht es unserem Maulwurf?“
 

„Alles bestens soweit. Keiner schöpft Verdacht.“
 

„Sehr gut. Also los, wir müssen alles vorbereiten.“, sagte die rothaarige Frau und trat ins Büro ihres Vorgesetzten.
 

Zu dieser Zeit saßen Joanna und Samuel zusammen auf der Couch im Wohnzimmer.
 

„Wie hast du heute Nacht geschlafen?“, fragte Sam besorgt.
 

„Schon ein wenig besser…“
 

„Hattest du zumindest mal wieder ein paar schöne Träume?“
 

„Nein, ich habe von meiner Ex geträumt und glaub mir, das sind weder schöne Träume, noch schöne Erinnerungen.“
 

„Magst du darüber reden?“
 

>Ich habe nicht mehr viel Zeit! Das Einzige was ich tun kann ist, so ehrlich wie möglich zu ihm zu sein, ohne ihn in Gefahr zu bringen… Vielleicht sollte ich einfach mit ihm darüber reden?<
 

„Alicia, so hieß meine Ex, war eigentlich total lieb. Leider hatte sie ein paar Probleme innerhalb ihrer Familie, weil sie aus ärmlichen Verhältnissen kam, aber das war nie ein Hindernis für sie. Sie war eine starke Frau, das habe ich zumindest immer gedacht... Die Leute, die meine Wohnung auseinandergenommen haben, haben sie natürlich genau dadurch auf ihre Seite gezogen. Ich vermute, dass sie ihr versprochen haben, ihr finanziell unter die Arme zu greifen, wenn sie zu ihnen überläuft. Jedenfalls kam ich eines Tages nach Hause und da sah ich schon, dass meine Wohnung durchwühlt worden war. Als ich ins Schlafzimmer kam, stand sie dort und blickte aus dem Fenster. Ihre Augen waren kalt, nichts war mehr von der starken, gutherzigen Frau, die sie eigentlich war zu erkennen, als sie die Waffe auf mich richtete. Verstehst du? Sie hat versucht mich umzubringen und mich dabei nicht nur physisch verletzt! Ich habe sie so sehr geliebt, es hat mir fast das Herz zerrissen, als sie den Schuss auf mich abfeuerte… Ich bin geflohen, so schnell ich konnte und habe sie seitdem nicht mehr gesehen. Egal was mit ihr passiert ist… ich glaube, ich will und kann sie einfach nicht wiedersehen! Ich habe solche Angst um dich, verstehst du mich jetzt?“
 

Sam legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie zu sich heran: „Das erklärt einiges. Glaub mir, ich werde dich für nichts auf dieser Welt verraten. Ich habe ein stabiles Umfeld und ich werde dir allen Halt geben, den du brauchst. Du kannst dich auf mich verlassen.“
 

„Danke.“, sagte sie und schmiegte sich eng an ihn.
 

„Hat sie dich angeschossen?“
 

Joanna nickte: „Ja, hier.“, sie entblößte ihre Schulter und zeigte ihm die Narbe, die der Streifschuss hinterlassen hatte.
 

>Eigentlich wäre es meine Pflicht ein solches Vergehen der Polizei zu melden, doch ich würde sie damit sicherlich in Schwierigkeiten bringen… Ich wünschte nur, sie könnte mir alles erzählen, dann könnte ich ihr mit Sicherheit helfen! Man könnte ihr einen Personenschutz zur Seite stellen, falls es haarig wird. Doch ich denke, dass sie das alles schon in Betracht gezogen hat, also gibt es noch eine wichtige Tatsache, die sie mir verschweigt, doch was könnte das sein? Nachdem, was sie mir erzählt hat, könnte alles möglich sein! Ich blicke da einfach nicht durch…<
 

Derweil in Deutschland:
 

„Was meinen Sie damit, Sie könnten meinem Antrag nicht stattgeben?!“
 

„Beruhigen Sie sich Inspektor Rose. Wir verstehen einfach nicht, was so wichtig an diesem Fall ist.“
 

„Er wird international gesucht und Sie halten es nicht für nötig, jetzt wo wir ihm auf den Fersen sind, ein Einsatzkommando loszuschicken?!“
 

„Wir sind ihm schon länger nachgejagt und das einzige was es uns gebracht hat, war eine Menge Geld auszugeben. Unser Budget wurde gekürzt und wir müssen sehen, wie wir damit handhaben.“
 

„Sie scheinen mit diesem Fall nicht sehr vertraut zu sein, da Sie noch nicht lange diesen Posten inne haben, aber ich erzähle Ihnen jetzt mal etwas. ER ist hinter ihm her, verstehen Sie, was ich meine? Wir reden hier nicht von einem unbedeutenden Mann, der durch die Weltgeschichte reist! Er wird verfolgt, viel eher ist er sogar zu SEINEM Lieblingsziel geworden!“, sagte sie in zischendem Ton.
 

„Sie wollen mir doch nicht wirklich erzählen, dass wir im Begriff sind IHN zu schnappen, oder?“
 

„Doch, genau das will ich Ihnen damit sagen. ER hat sich bereits auf den Weg gemacht und das bedeutet, dass wir nicht mehr viel Zeit zu verlieren haben, also was ist nun?“
 

Ihr Vorgesetzter nahm den Telefonhörer ab und wählte eine Nummer, dabei ließ er sie nicht einen Moment aus den Augen: „Machen Sie unsere Spezialeinheit zum Abflug bereit. In einer Stunde fliegen wir los.“
 

„Danke.“, sagte sie ein wenig erleichtert: „Aber was meinen Sie mit wir?“
 

„Ich werde natürlich mitkommen!“, sagte er ein wenig empört.
 

„Aber Boss, wenn Ihnen etwas passiert?“
 

„Ich war nicht umsonst jahrelang Teil der Spezialeinheit, bei einem solch dicken Fisch, muss ich dabei sein.“, damit war die Sache für ihn besprochen. Er stand auf, nahm seine Jacke und verließ schnellen Schrittes sein Büro.
 


 

„Sam? Was findest du, ist das Schlimmste, was man sich innerhalb einer Beziehung antun kann?“, fragte Joanna vorsichtig.
 

„Was für mich unverzeihlich ist, ist das Fremdgehen. Wenn mir mein Partner fremdgeht, dann kenne ich kein Pardon und mache Schluss. Aber ich finde auch, dass eine Beziehung nicht auf Lügen aufgebaut werden sollte.“, unwillkürlich musste Joanna schlucken und ihr Herz fühlte sich ein ganzes Stück schwerer.
 

Er bemerkte ihre Reaktion: „Hey, ich verstehe, dass du mir nicht alles sagen kannst, aber es ist besser du sagst es mir auf diese Art und Weise, als das du mich anlügst.“
 

>Scheiße, jetzt habe ich ein noch schlechteres Gewissen, als sowieso schon…<
 

„Ähm… ja.“, sagte sie ein wenig deprimiert.
 

„Wie ist es denn bei dir?“
 

„Hmm… naja, das müsste sich ja eigentlich von alleine erklären, oder? Ich dulde keinen Verrat und wenn mich jemand anschießt, dann mache ich natürlich Schluss. Ich denke, dass es bei Lügen immer darauf ankommt, was es für Lügen sind... Achja und wenn jemand meine Familie nicht so akzeptiert, wie sie ist, dann sehe ich auch keinen Sinn darin die Beziehung weiterhin bestehen zu lassen.“
 

„Ist deine Familie so speziell?“, fragte er ein wenig überrascht.
 

„Teilweise ja. Aber egal, wie `speziell` sie ist, meine Familie ist mir das wichtigste auf der Welt und ich würde alles tun, um sie zu beschützen! Meine Familie hat immer zu mir gehalten und mich immer unterstützt, deshalb muss auch mein Partner meine Familie akzeptieren.“
 

„Wow~ deine Familie scheint mir jetzt schon sympathisch zu sein. Es ist toll, wenn man so zusammenhält. Ob ich deine Familie allerdings tatsächlich mag und mit ihnen klarkomme, kann ich dir nicht sagen, immerhin kenne ich sie ja nicht.“
 

„Ich denke, dass du sie so oder so kennenlernen wirst.“
 

„Wie meinst du das?“
 

„Hör zu, du musst mir etwas versprechen.“, sagte sie ernst.
 

„Was denn?“
 

„Es hört sich vielleicht etwas absurd an, aber wenn ich sterbe, dann möchte ich hier in Oxford beerdigt werden, sodass du mich immer besuchen kannst, wenn du das möchtest. Und ich möchte, dass du meine Familie kennenlernst und auch wenn ich nicht mehr da bin, dass du sie versuchst kennenzulernen. Besonders meinen Vater darfst du nicht alleine lassen, bitte versprich mir das.“
 

„Wenn ich so etwas höre, dann mache ich mir ernsthafte Sorgen um dich…“
 

„Bitte, versprich es!“, sagte sie ein wenig verzweifelt.
 

„Ja, ich verspreche es, aber ich hoffe trotzdem, dass es nicht so weit kommen wird!“
 

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Ihr habt es sicherlich schon bemerkt, die Story hat jetzt noch einen dritten Handlungsstrang bekommen^^

Ich hoffe euch hat dieses Kapi gefallen!

Ich habe schon Stimmen laut werden hören, dass ihr gerne etwas mehr über Joannas Vergangenheit hören/lesen möchtet und keine Angst, dem wird natürlich stattgegeben. ^^b
 

lg~

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Der Countdown läuft

„Willkommen Sir, es ist bereits alles für Ihren Aufenthalt hier vorbereitet.“, sagte ein Mann mittleren Alters und dunklen Haaren unterwürfig, als er ihn vom Flughafen abholte.
 

„Sehr gut, du hast dich in letzter Zeit wirklich als sehr nützlich erwiesen. Komm später in mein Zimmer, dann möchte ich etwas mit dir besprechen.“
 

„Jawohl, Sir.“
 


 

„Los, los, los. Beeilung!“, rief eine harsche Stimme
 

„Alle Männer sind so weit.“
 

„Sehr gut, lassen Sie uns jetzt zu unserem Versteck gehen und die Verteilung besprechen. Er muss unbedingt dauerhaft überwacht werden! Wir haben viel zu viel Zeit verloren! Wir liegen schon zwei Tage zurück.“, ordnete Inspektor Rose an.
 

„Er wird bestimmt auch nicht hergekommen sein, immerhin herrschte wegen der Aschewolke Flugverbot.“
 

„Da mögen Sie recht haben, aber was ist, wenn dem nicht so ist und er uns vielleicht schon zuvorgekommen ist?!“


 

Als Joanna am Dienstag aus der Pause kam, stand ein Kaffeebecher auf ihrem Tisch. Sie betrachtete ihn genauer. Es waren weder ein Smiley, noch Sterne darauf zu erkennen. War der wirklich von Sam? Sie schaute sich den Becher noch genauer an. Auf dem Aufkleber stand ein kleiner Text:
 

Ich kann Ihnen helfen, kommen Sie am Ende Ihrer Pause zu den Toiletten.
 

>Von wem ist der Kaffe? Ich sollte ihn besser nicht trinken, wer weiß, was da drin ist?! Aber ich denke, dass ich hingehen sollte… ich bin hier im Gerichtsgebäude, was soll mir hier schon geschehen? Es wird ja wohl auffallen, wenn mich jemand hier entführen wollte… Außerdem sind die Notausgänge auf der anderen Seite des Flures, sprich er oder sie müsste durch die große Halle, um mich hier raus zu schaffen.<, sie schaute auf ihre Uhr und beeilte sich zu den Toiletten zu kommen. Vor ihr stand unerwarteter Weise der Kerl, den sie an ihrem letzten Tag im alten Büro, auf schmerzliche Art und Weise, abgewiesen hatte.
 

„Was wollen Sie von mir?“, flüsterte Sie, doch anstatt zu antworten, hielt er einen Block hoch, auf den er etwas schrieb.
 

*Ich kann Ihnen helfen*, als sie den Mund aufmachte, gebart er ihr zu schweigen.
 

Sie nahm den Stift aus seiner Hand und schrieb: *Wobei? Ich brauche keine Hilfe.*
 

*Ich kenne Ihr Geheimnis und bin hier, um Sie von hier fort zu bringen.*
 

*Wer sind Sie?*
 

*Ich bin Gefreiter des BND im Bereich des TE, mein Name ist Markrat.*
 

*Wie haben Sie mich gefunden?*
 

*Durch Zufall. Ich bin hier in Oxford stationiert worden, um die Dinge hier zu überwachen.*
 

*Warum können Sie nicht einfach mit mir sprechen?*
 

*Weil alles was ich sage, aufgezeichnet wird.*
 

*Warum denn das?*, als Antwort zeigte er ihr eine blaue Feder.
 

*Was haben Sie jetzt mit mir vor? Mich entführen?*
 

Er schüttelte den Kopf: *Ich will Ihnen anbieten Sie von hier wegzubringen, damit Sie in Sicherheit sind. Sie sind zu seinem Lieblingsziel geworden!*
 

*Ich werde nicht länger weglaufen.*
 

*Gut, aber ich werde sie weiterhin im Auge behalten. Was ich sowieso tun muss, sie verstehen?*
 

*Ja, haben Sie mich deshalb so übel angegraben? Wollten Sie mich wegbringen?*, er nickte bestätigend.
 

*Gut, wenn ich das richtig verstanden habe, dann werde ich auf meine Wortwahl achten, wenn Sie in der Nähe sind.*, wieder nickte er bestätigend.
 

*Danke für Ihre Bemühungen, aber ich werde jetzt wieder an die Arbeit gehen.*, er nickte und deutete ihr, ihm zu folgen.
 

Draußen vor der Tür stand ein Aschenbecher, in den er den beschriebenen Zettel legte und ihn mit einem Feuerzeug anzündete und verbrannte. Sie nickte zustimmend und ging wieder an die Arbeit.
 

>So dicht ist ER mir also schon auf den Fersen! Wenn er mich so dringen wegbringen wollte, dann gehe ich davon aus, dass ER bald hier auftauchen wird. Dieser Herr Markrat scheint so etwas wie ein Doppelspion oder ein Maulwurf zu sein, der von Blue Bird hier stationiert wurde. Meine Güte, der hat aber auch überall auf der Welt seine Leute stationiert! …Meine Vergangenheit holt mich ein und das schneller, als ich gehofft habe! Was kann ich nur tun, damit ich die Zeit, die mir noch bleibt so gut wie möglich nutzen kann? Je nachdem schätze ich, dass ich noch ca. eine Woche haben werde, es sei denn ER hat keine Lust mehr mit mir zu `spielen` oder ER hat so viel Spaß daran, dass ich noch ein wenig mehr Zeit habe. Eine Woche…<
 

Es klopfte an der Tür Nummer 364, einer Suite im Stone Park Hotel in Oxford.
 

„Herein.“, die Tür wurde geöffnet und ein Mann mittleren Alters trat ein.
 

„Ah, du bist es Hayate.“
 

„Sie wollten mich sprechen, Sir?“
 

„Ja genau. Ich möchte dir einen etwas spezielleren Auftrag erteilen.“
 

„Ich höre.“
 

„Ich möchte, dass du deine Arbeit weiter, wie bisher ausführst und gleichzeitig das große Finale vorbereitest.“
 

„Es ist mir eine Ehre. Was genau stellen Sie sich denn vor?“
 

„Ich will ihn leiden sehen! Auch wenn er schon am Ende ist, soll er noch mehr verlieren. Lasst ihn leiden, solange es nur geht. Ich möchte, dass du dir etwas Schönes ausdenkst, dafür stelle ich dir Kingfisher zur Seite.“
 

Der Mann schluckte kurz: „Danke Sir. Kann ich noch etwas für Sie tun?“
 

„Ich werde mich wieder bei dir melden. Jetzt geh, Kingfisher erwartet dich bereits draußen vor der Tür.“, er verneigte sich kurz und verließ dann den Raum.
 

>Kingfisher… oder auch Eisvogel, er ist einer seiner unbarmherzigsten Männer. Ohne mit der Wimper zu zucken bringt er jemanden um. Manchmal lässt er seine Opfer auch besonders lange am Leben, um sie leiden zu sehen und es scheint ihm eine diebische Freude zu bereiten. Er ist durch seine Rücksichtslosigkeit aufgefallen und hat sich bis zur rechten Hand des Bosses hochgearbeitet. Selbst mir jagt es jedes Mal einen Schauer den Rücken herunter, wenn ich ihn sehe… Eisblaue, kalte Augen, platinblonde Haare und von zierlicher Gestalt. Der Junge kann einem irgendwie leidtun… der Boss scheint wirklich darauf aus zu sein, ihn gänzlich zu vernichten und das heißt nicht nur physische, sondern besonders psychische Folter. Mit Kingfisher wird er die schlimmsten Stunden seines Lebens erleben.<
 

„Bist du so weit oder willst du noch lange hier dumm in der Gegend herumstehen?“, blaffte Kingfisher ihn an.
 

Er schluckte: „Nein, lass uns anfangen.“
 

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Ich hoffe, dass euch das Kapi gefällt^^

In diesem Kapi sind ja jetzt schon einige neue Charaktere aufgetaucht, deren Bedeutung bis jetzt unbekannt ist, deshalb habt ihr jetzt die Möglichkeit in einem Zirkel mitzudiskutieren und zu spekulieren.

Wer also Lust hat, sich mit anderen über Nilwis auseinanderzusetzen und noch kein Mitglied ist, der kann mir einfach per ENS oder Kommi Bescheid sagen und wird dann gerne in den Zirkel eingeladen^^

Ich hoffe, ihr habt Spaß daran!
 

lg~

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5 Things I love about you

„Hey Joanna, magst du mir etwas vom Kiosk mitbringen?“
 

„Willst du heute keinen Kaffee trinken?“, fragte sie überrascht.
 

„Nein, könntest du mir vielleicht Wasser mit Kohlensäure mitbringen?“
 

„Klar, möchtest du sonst noch etwas?“
 

„Hmmm… Ohja, ich hätte mal wieder Lust auf Lakritz-Bonbons. Bringst du mir welche mit?“
 

„Klar mach ich. Bis gleich.“, sagte sie lächelnd zu Samuel.
 

Auf dem Hin- und Rückweg musste sie immer wieder darüber schmunzeln, wie kindlich er doch gewirkt hatte, als er ihr sagte, dass sie ihm Lakritz-Bonbons mitbringen möge. Sie selbst hatte sich einen Kirsch-Lolli gekauft, den sie jetzt gedankenverloren in den Mund beförderte. Normalerweise gehörte sich so etwas im Vorzimmer nicht, doch heute standen keine Treffen mit Klienten oder Zeugen an, deshalb erlaubte sie sich diesen kleinen Luxus mal.
 

Als sie sein Büro betrat, blickte er freudig auf: „Hier Sam, deine Bonbons und dein Wasser.“
 

„Danke.“, sagte er und schob sich gut gelaunt einen Bonbon in den Mund.
 

Sie setzte sich auf einen der Stühle, die seinem gegenüberstanden und beobachtete ihn, wie er gedankenversunken den Bonbon in seinem Mund hin und her bewegte und konzentriert in seine Akte sah.
 

>Ich liebe es, ihn so in Gedanken versunken zu sehen, besonders süß ist es, wenn er dabei, so wie jetzt, einen Bonbon im Mund hat und zufrieden lächelt. Es ist schön, jemandem schon mit solchen Kleinigkeiten eine Freude machen zu können.<, gedankenverloren betrachtete Joanna Sam und bemerkte gar nicht, wie sie dabei mit ihrer Zunge ihren Lolli umspielte.
 

Sam jedoch bemerkte dies ganz genau und konnte seinen Blick nicht mehr von ihrer Zunge wenden. Der Blick den sie ihm unbewusst zuwarf, tat sein übriges, damit Samuels Blut sich in zwei Körperregionen aufteilte: Zum einen floss es zur Genüge in sein Gesicht und färbte die sonst so kühle Miene feurig rot und zum anderen fand der Rest seinen Weg in die unteren Regionen und formte einen Hügel, außerhalb von Joannas Sichtweite, unter dem Schreibtisch.
 

>Oh Mist! Warum macht sie so etwas? Sie scheint es nicht einmal zu bemerken! Dabei sieht sie so verdammt sexy dabei aus, nein, nein… deine Gedanken sollten jetzt lieber wieder zu der Akte wandern, die auf deinem Schreibtisch liegt und die zu dem Fall gehört, den du in fünf Tagen vor Gericht verhandeln musst!<
 

„Joanna?“, als sie aus ihren Gedanken gerissen wurde, schob sie sich den Lolli wieder in den Mund und schaute Sam fragend an.
 

>Sie ist wirklich süß. Ich liebe sie dafür, dass sie auf der einen Seite unbewusst total sexy sein kann, aber auf der anderen Seite auch total süß! Bis auf die Tatsache, dass wir jetzt schon fast mehr als einen Monat zusammen sind und wir schon eine Woche zusammenleben und noch nichts weiter passiert ist… Ich respektiere es, dass sie noch nicht so weit ist und sie versucht es ja auch irgendwie, aber manche Arten der Liebe kann man nun mal nur durch Körperkontakt übermitteln…<
 

„Alles in Ordnung. Sag mal, wollen wir heute vielleicht etwas zusammen unternehmen?“
 

„Natürlich! An was hast du denn gedacht?“, fragte sie freudig.
 

„Mir kam spontan die Idee, dass wir vielleicht zum Jahrmarkt gehen könnten.“
 

„Hmmm… meinst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?“
 

„Warum sollte es keine sein?“
 

>Weil sie mich auf einem Jahrmarkt unbemerkt entführen könnten. Wir bräuchten uns nur kurz aus den Augen zu lassen und schwupp wäre ich weg… Auf der anderen Seite habe ich mir doch vorgenommen meine Zeit, die mir noch mit ihm bliebt, zu genießen. Ich habe sowieso vor mich IHM zu stellen, also werde ich dieses Risiko eingehen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.<
 

„Na gut, wollen wir direkt nach der Arbeit hin?“
 

„Nein, ich finde wir sollten uns etwas Legeres anziehen, wir fallen auf wie bunte Hunde, wenn wir in Bürokleidung dort auftauchen.“
 

„Stimmt, da hast du wohl recht.“, sagte sie lächelnd.
 

Zuhause angekommen verschwand Joanna sofort ins Badezimmer und zog sich um.
 

„Joanna! Versuch diesmal nicht so lange im Badezimmer zu bleiben, wir wollen gleich wieder los.“
 

„Ich brauche nun mal meine Zeit!“
 

Als Joanna aus der Badezimmertür trat, die direkt ins Wohnzimmer führte, sah sie Sam auf dem schwarzen Sofa sitzen und gedankenverloren auf seine Orchidee starren.
 

>Schon wieder bist du so nachdenklich Sam… Ich liebe dich so sehr dafür, dass du dich ständig um mich Sorgst und auch so geduldig bist. Aber du solltest aufhören dir so viele Gedanken zu machen, mein Schicksal ist unabänderlich, es wird so oder so soweit kommen, dass ich nicht länger bleiben kann…<
 

„Danke, dass du gewartet hast.“, sagte sie und trat lächelnd auf ihn zu.
 

Er blickte auf und hatte wieder dieses bezaubernde Lächeln auf den Lippen, dass sie so sehr liebte.
 

„Du siehst gut aus. Komm, jetzt lass uns losgehen.“, er stand auf, nahm sie bei der Hand und sie verließen gemeinsam, händchenhaltend das Haus.
 

„Du sag mal, hat dich der Typ nochmal belästigt?“
 

„Welcher Typ? Ach so! Nein, du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“
 

„Er schleicht in letzter Zeit ziemlich häufig um unser Büro herum.“
 

„Ich habe mich nochmal mit ihm unterhalten, es ist alles in Ordnung. Er hat sich bei mir entschuldigt dafür, dass er so aufdringlich war.“
 

„Es gefällt mir trotzdem nicht, dass er bei uns herumschleicht.“
 

„Mach dir keine Sorgen, er ist harmlos…“
 

>So lange er keinen Auftrag von Blue Bird bekommt, den er auf Androhung von Folter ausführen muss.<, fügte sie in Gedanken hinzu.
 

„Worauf hast du Lust?“, fragte Sam und deutete auf den Jahrmarkt.
 

„Wow~ einen so großen Jahrmarkt habe ich ja noch nie gesehen!“, vor ihr prangte ein Jahrmarkt, der dem Hamburger Dom nahekam, nur dass dieser, der vor ihr lag, wohl viel pompöser und farbenprächtiger war.
 

„Hast du Hunger? Wir könnten uns doch zunächst etwas zu Essen besorgen.“
 

„Ja, lass uns einen Stand mit indischem Essen auftreiben… das erinnert mich immer an unser erstes Date.“
 

„Oh ja, ich weiß noch, was du für einen Schwachsinn erzählt hast, als du ein wenig zu viel getrunken hattest und der Kater danach erst!“
 

„Autsch~ erinnere mich bloß nicht daran! Wer hätte gedacht, dass die traditionellen Getränke so hochprozentig sind?!“, Sam lachte bei ihren Worten auf und legte ihr einen Arm um die Schultern.
 

Schnell wurden sie fündig, denn der Jahrmarkt hatte viele Delikatessen aus aller Welt zu bieten. Nachdem sie gemütlich gegessen hatten, schlenderten sie weiter an den vielen Ständen und Fahrgelegenheiten vorbei.
 

„Möchtest du ins Riesenrad gehen?“, fragte Sam.
 

„Ähm… also ich war noch nie in einem Riesenrad.“, überrascht riss Samuel die Augen auf.
 

„Was? Eine sechsundzwanzigjährige Frau war noch nie in einem Riesenrad? Also Jo, da hast du aber etwas verpasst! Das müssen wir unbedingt nachholen!“, er führte sie zu dem großen Riesenrad, dass im Zentrum des Jahrmarktes aufgebaut war.
 

„Komm! Oxford mag zwar keine allzu schöne Stadt bei Tag sein, doch bei Nacht ist es traumhaft.“, er reichte ihr eine Hand, um ihr zu helfen in die Gondel einzusteigen.
 

„Wow~ das Rad dreht sich ja ganz schön langsam! Wie lange meinst du, dauert es bis wir oben angekommen sind?“, fragte sie, als sie Sam gegenüber platzgenommen hatte und die Gondel losfuhr.
 

„Die Fahrt dauert ca. 20 Minuten. Also schätze ich, dass wir bald oben sein werden.“
 

„Ist die Aussicht denn so viel anders, als von deinem Apartment aus?“, Joanna war sich des Sinnes dieser Gondelfahr noch immer nicht bewusst, denn sie hatte noch nie verstanden, warum Pärchen unbedingt in ein Riesenrad gehen mussten.
 

„Jo, sieh selbst.“, er lehnte sich nach vorne, nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie zärtlich. Beide schauten sich tief in die Augen und die nächtlichen Lichter Oxfords fluteten den Hintergrund. Für einen einzigen Augenblick schien die Welt innerhalb der Gondel stehen zu bleiben, während die Welt außen an ihnen vorbeizog.
 

>Danke, dass du mir solch unvergessliche Augenblicke mit dir schenkst. Ich werde sie noch über meinen Tod hinaus in meinem Herzen tragen. Jeder Augenblick mit dir ist von unschätzbarem Wert für mich, ich liebe dich so sehr. Kann ich nicht auf ewig mit dir zusammen sein? Ich wünsche es mir so sehr, auch wenn es ein unerfüllbarer Wunsch bleiben wird…<
 

Nachdem sie das Riesenrad verlassen hatten, schlenderten sie händchenhaltend weiter über den Jahrmarkt. Joanna bemerkte, dass Sam schon wieder sehr nachdenklich wirkte.
 

„Was ist los? Worüber denkst du nach?“, fragte sie liebevoll.
 

„Was liebst du an mir?“
 

„Ich liebe alles an dir.“
 

„Nenn mir fünf Dinge, die du an mir liebst.“, sagte er ernst.
 

Mit einem breiten Lächeln, das ihre Grübchen zum Vorschein brachte, begann sie aufzuzählen: „Ich liebe dein Lächeln, es ist eines der schönsten, die ich je gesehen habe. Ich liebe es ebenso, wenn du eine ernste Miene ziehst und dabei so konzentriert bist. Du sorgst dich immer wieder um mich und zeigst mir, wie sehr du mich liebst und mir vertraust. Auch deine kindliche Seite, die trotz deiner Korrektheit und deiner häufigen Strenge immer mal wieder zum Vorschein kommt, hat ihren Platz in meinem Herzen. Und zu guter Letzt hast mir schon so viele unvergessliche Augenblicke geschenkt, die das Positive in meinem Leben wieder an Bedeutung gewinnen lassen. Ich lieb dich, Sam für den der du bist.“, sie waren stehen geblieben, während Joanna sprach. Sam umarmte sie von hinten, drückte sie eng an sich und küsste glücklich und liebevoll ihre Wange.
 

„Du bist ganz schön kalt, lass uns nach Hause gehen.“, sie hakte sich bei ihm ein und sie gingen gemeinsam nach Hause.
 

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Vorbei. Happy End.

Nein, natürlich geht`s noch weiter...^^

Ich hoffe euch gefällt dieses doch etwas weniger Spannende Kapi, aber auch unsere Darsteller brauchen nun mal ein wenig Pause. Jo hat schon Urlaub eingereicht und ich habe ihr gesagt, dass sie das nicht machen kann... Naja, das war halt die beste Lösung, sonst wäre Nilwis vlt erst mal in Urlaub gegangen und das wollen wir ja nicht^^
 

lg~

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Picture 4 you

Heute, am Donnerstagmorgen, kam Sam etwas früher ins Büro. Joanna würde erst in einer halben Stunde hier auftauchen, er wollte sie nicht wecken, denn sie musste unbedingt ein wenig Schlaf nachholen. Er holte seine Post aus seinem Postfach und ging in sein Büro. Als er die braune Holztür, die zu seinem Büro führte, aufschließen wollte, stellte er fest, dass diese gar nicht abgeschlossen war. Er trat vorsichtig ein, doch er konnte keine Veränderung bemerken. Seine Schränke waren abgeschlossen, alle Schubladen waren ordnungsgemäß geschlossen, die Pflanzen standen noch an ihrem Platz, das Fenster war verschlossen und ließ das helle Morgenlicht der Sonne durch, auf seinem Tisch lag noch immer die Akte, die er sich gestern herausgesucht hatte und sein Stift hatte noch immer dieselbe Position darauf inne. Vielleicht hatte er gestern ganz einfach vergessen abzuschließen? Als er seine Post auf seinem Schreibtisch ablegte, da fiel ihm auf, was anders war. Auf seinem Tisch lag ein Foto, das dort nicht hingehörte. Er hob es hoch und betrachtete es genauer, setze sich in seinen Schreibtischstuhl und versank in Gedanken. Erst Joanna`s Stimme holte ihn aus seinen Gedanken.
 

„Sam? Ist alles in Ordnung? Ist etwas passiert? Du siehst so nachdenklich aus.“, schnell versteckte er das Foto, bevor sie es bemerken konnte, unter seiner Post.
 

„Doch, es ist alles in Ordnung. Ich habe nur über den aktuellen Fall nachgedacht…“
 

„Mach dir keine Sorgen, du schaffst das schon. Ich vertraue in deine Fähigkeiten als Staatsanwalt.“, sagte sie aufmunternd.
 

„Äh… ja, danke.“, sie schaute ihn ein wenig misstrauisch an, ging dann jedoch los, um weitere Termine abzusprechen.
 

>Kann das wirklich sein? Hat sie deswegen geschluckt, als ich ihr erzählt habe, was meine Trennungsgründe wären? Nein… ich kann mir das nicht vorstellen, immerhin hat sie mir doch selbst gesagt, dass es für sie auch ein Trennungsgrund wäre, aber woher kommt dann dieses Foto?! Ich muss mich irgendwie ablenken, sonst wird das heute nichts mehr mit Arbeiten… Doch wie bekomme ich heraus, was ich von diesem Bild halten soll? Soll ich sie direkt darauf ansprechen? Wenn es aber anders ist, als es aussieht, dann wird sie mich mit Sicherheit hassen. Ich meine, ich würde damit beweisen, dass ich ihr nicht vertraue und genau das ist es ja nicht, was ich will! Die Situation ist wirklich vertrackt!<
 

Drei Stunden später.
 

„Sam? Sam! Dein Kaffee!“, sagte Joanna ein wenig genervt.
 

„Was? …Oh, danke.“, sagte er ein wenig verwirrt.
 

„Sam? Nun rück schon raus damit, was ist los?“
 

„Jo, es ist wirklich nichts, glaub mir.“
 

„Du bist schon seit heute Morgen so komisch drauf. Da ist es doch natürlich, dass ich nicht davon ausgehe, dass alles in Ordnung ist.“, sagte sie streng.
 

Sam nippte an seinem Kaffee und war wieder in Gedanken versunken. Kopfschüttelnd verließ Joanna das Büro und setzte sich seufzend an ihren Schreibtisch vor Sam`s Büro. Plötzlich bemerkte sie Mr. Markrat, der an der Tür zu ihrem Büro stand. Sie sah ihn fragend an, doch er bedeutete ihr, dass er nicht sprechen konnte. Sie zeigte auf Sam`s Tür und er nickte entschuldigend.
 

>Ok, es hat etwas mit Blue Bird zu tun, doch was verheimlicht Sam mir? Egal was es ist, ich scheine Glück zu haben, denn ER scheint seinen Spaß daran zu haben, mich leiden zu sehen… Das heißt, dass ich eventuell etwas Zeit gewonnen habe. Ich muss nur zusehen, dass ich Sam aus diesem Zustand gerissen bekomme! Er muss sich auf seinen Prozess nächste Woche Montag vorbereiten, doch wie soll das gehen, wenn er nicht einmal auf der Arbeit seine Gedanken bei sich hat?!<
 

„Sam? Wollen wir zusammen in die Mittagspause gehen?“, fragte sie vorsichtig.
 

„Ähm… ich… ich weiß nicht. Ich glaube, ich bleibe hier und arbeite noch ein wenig an dem Fall.“
 

„Sam… die Akte liegt noch genauso vor dir, wie vorhin. Was ist los? Du kannst mit mir genauso über alles reden, wie ich mit dir… also schieß los!“
 

„Du musst mir aber versprechen, dass du nicht böse auf mich bist!“
 

„Ich verspreche es.“
 

„…und dass du mir nicht vorwirfst, dir nicht zu vertrauen!“
 

„Ok, ich verspreche auch dies, aber jetzt erzähl mir verdammt nochmal, was los ist!“
 

„Sei ehrlich zu mir, hast du mich in der letzten Zeit betrogen?“
 

„Was?! Wie kommst du zu so einer Annahme?!“
 

„Bitte… ich will nur sichergehen…“, sagte er mit gesenktem Blick.
 

„Natürlich nicht! Ich liebe dich und würde dich nie betrügen, ich bin glücklich mit dir. …Ist es, weil wir bis jetzt noch nicht sehr weit gegangen sind?“
 

„Nein… Deine Antwort beruhigt mich. Ich bin zwar davon ausgegangen, dass es ein Fake ist, aber ich wollte noch einmal sichergehen. Natürlich wünsche ich mir mehr Zärtlichkeiten, aber wenn du dafür noch nicht bereit bist, dann ist es für mich in Ordnung…“, sagte er kopfschüttelnd.
 

„Was ist ein Fake? Wie meinst du das?“
 

„Als ich heute Morgen in mein Büro kam, war es nicht abgeschlossen, doch nichts wurde entfernt. Es ist eher so, dass noch etwas hinzugefügt wurde. Ich fand ein Foto auf meinem Schreibtisch, das dich mit einem anderen Kerl zeigte. Es ist datiert und würde genau in den Zeitraum fallen, seit wir zusammen sind. Noch viel genauer gesagt, ist es vor ein paar Wochen gemacht worden, an einem Tag, da du mich versetzt hast, um Einkaufen zu gehen. Ich habe mir das Bild lange angeschaut. Auf den ersten Blick war ich natürlich schockiert meine Freundin mit einem anderen zu sehen, doch als ich genauer hinsah, bemerkte ich, dass die Narbe fehlt. Die Narbe, die du dir zugezogen hast, als deine Ex auf dich geschossen hat.“, bei diesen Worten reichte er ihr das Foto.
 

Sie besah sich das Foto genauer. Es zeigte Joanna, wie sie Sex mit einem ihr unbekannten Mann hatte. Es war eindeutig eine Fotomontage, immerhin kannte sie ihren Körper genau und wusste auch, dass sie nie mit diesem Mann geschlafen hatte. Sie drehte das Foto um und entdeckte in einer Ecke, in winziger Schrift, einen Gruß:
 

Mit freundlichen Grüßen

BB
 

Das BB war mit einer blauen Feder hinterlegt und nur schwer zu erkennen, doch Joanna stach es sofort ins Auge, immerhin hatte sie es jetzt schon einige Male gesehen.
 

>Er spielt mit mir, so wie ich es vermutet habe und er lässt es mich auch wissen. Er war schon immer ein Sadist und liebt es andere Leute leiden zu sehen… diese Erfahrung habe ich schon zu genüge gemacht. Er quält seine Opfer erst einmal psychisch, bevor er sie physisch zu Grunde richtet. Er beobachtet mit Sicherheit jeden meiner Schritte und wird sicherlich persönlich anwesend sein, wenn es so weit ist, dass er beginnt mich physisch zu quälen. Ich hoffe nur, dass ich diesem Ganzen bald ein Ende setzen kann. Es wird wohl im wahrsten Sinne des Wortes ein Ende mit Schrecken sein, nachdem es ein Schrecken ohne Ende war.<
 

„Ich bin dir nicht böse und ich kann es verstehen, wenn du dir Gedanken machst. Viel schlimmer wäre es doch, wenn du dich gar nicht dafür interessieren würdest und es dir egal wäre, ob ich dir treu wäre oder nicht. Auch danke ich dir dafür, dass du diese Fotomontage durchschaut hast, das beweist mir, dass du mich mittlerweile recht gut kennst und mir vertraust. Danke, ich liebe dich.“, sagte sie und küsste ihn auf die Wange.
 

Er lächelte sie sanft an und war froh, dass ihre Beziehung auch diese kleine Krise überstanden hatte.
 

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Wenn ich mir jetzt so die Überschrift anschaue, dann denke ich, dass der Inhalt des Kapis doch ein wenig überraschend ist, oder?

Das nächste Kapi wird wohl etwas auf sich warten lassen, da ich im Moment ein wenig damit zu kämpfen habe, Kapi 24 schreiben (es wird ein wenig länger, als di anderen) und da ich mich mit Kapitel 25 konfrontiert sehe und das ein harter Brocken wird, also nicht wundern. Es WIRD weitergehen, habt nur ein wenig Geduld^^
 

lg~

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Ein 3ster Bruder Namens Taylor

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte Joanna kaum geschlafen, weil andauernd LKWs an dem Fenster ihres Schlafzimmers vorbeigefahren sind. Dementsprechend müde war sie heute im Büro und hatte Schwierigkeiten sich zu konzentrieren. Sie kam aus dem Archiv und legte die Akte, die sie geholt hatte, kurzfristig auf ihrem Tisch ab, um ans Telefon zu gehen, dass in dem Moment, in dem sie das Büro betrat, zu klingeln begonnen hatte. Nach dem Telefonat ging sie in Sams Büro.
 

„Mr. Fetscher hat soeben angerufen, er kommt noch heute vorbei, ist das in Ordnung für dich?“
 

„Ja, ist schon gut, immerhin ist schon in drei Tagen der Prozess. Hast du mir die Akte vom Prozess aus dem Archiv geholt?“
 

„Ja, ich habe sie auf meinem Schreibtisch liegen lassen, ich gehe sie kurz holen.“, Joanna ging wieder zurück in ihr Zimmer.
 

„Das kann doch nicht sein!“, murmelte Joanna.
 

Sam der ihre Worte vernommen hatte, stand auf und fragte, ob alles in Ordnung sei.
 

„Nichts ist in Ordnung! Ich schwöre es dir, ich habe die Akte genau hier hingelegt, aber jetzt ist sie einfach weg! Ich habe auch schon in den Schubladen nachgeschaut, aber sie ist einfach nicht mehr da!“, sagte sie außer sich.
 

„Sie kann sich ja nicht in Luft aufgelöst haben, wir werden sie schon finden.“, gemeinsam durchkämmten sie Joannas Büro. Als beide grade auf allen Vieren auf dem Boden herumkrabbelten und unter den Schränken nachsahen, kam Miss Black ins Zimmer.
 

„Oh! Was veranstaltet ihr denn hier?“, fragte sie ein wenig belustigt.
 

„Wir suchen eine Akte und das ist überhaupt nicht lustig!“, sagte Joanna wütend.
 

„Soll ich euch suchen helfen? Habt ihr schon in Sam Büro nachgesehen?“
 

„Nein, aber da kann sie auch nicht sein, immerhin wollte ich ihm die Akte ja ins Büro bringen, aber ich habe sie hier auf meinem Schreibtisch liegen lassen. Und jetzt?! Jetzt ist sie einfach verschwunden… wie vom Erdboden verschluckt.“
 

„Das ist wirklich eigenartig… Hat vielleicht jemand die Akte entwendet?“
 

„Das glaube ich wirklich nicht, denn die Akte war von einem alten Prozess, den ich mir nochmal anschauen wollte, weil ich gehofft habe noch etwas für meinen aktuellen Fall zu finden…“, sagte Sam nachdenklich.
 

Während sie nun schon zu dritt nach der verschwundenen Akte suchten, fragte Miss Black: „Kann ich vielleicht bei dem Prozess am Montag wieder dabei sein, Sam?“
 

„Ich habe nichts dagegen, eigentlich müsstest du mich gar nicht fragen, immerhin ist dies ein öffentliches Gebäude und es vertritt die Menschenrechte, also auch die freie Meinungsäußerung, deshalb dürfen ja selbst Leute, die nicht in den Prozess involviert sind und keine Angestellten sind, bei vielen Verfahren zusehen. Grade bei dir als angehender Staatsanwalt wird niemand etwas dagegen einzuwenden haben.“, sagte Sam ermutigend.
 

Miss Black schaute auf die Uhr: „Oh, ich muss mich jetzt aber wirklich beeilen, sonst wird mein Vater noch sauer.“
 

„Ist gut, wir finden die Akte schon, trotzdem danke für deine Hilfe.“
 

„Kein Ding. Ich komm nachher nochmal in der Pause vorbei.“, sagte sie und ging eiligen Schrittes wieder an ihren Arbeitsplatz.
 

„Inspektor Rose? Alle unsere Leute sind an ihrem Platz, wir haben auch schon ein paar Bienen entdeckt, was sollen wir mit ihnen tun?“
 

„Beobachtet sie! Irgendwann kommen sie aus ihren Verstecken und schlagen zu und dann ist unsere Zeit gekommen.“
 

„Boss? Ich will Ihre Entscheidungen ja nicht infrage stellen, aber was ist, wenn sie uns entwischen? Können wir es verantworten, dass ihm etwas geschieht? Ich meine, wir spielen hier mit einem Menschenleben!“,wandte der Leiter der Spezialeinheit ein.
 

„Ich finde es gut, dass Sie ihre Meinung dazu äußern, doch wir haben alle Vorkehrungen getroffen, damit wir jederzeit eingreifen können. Versuchen auch Sie mit verstärktem Einsatz zum Gelingen unserer Mission beizutragen.“
 

„Jawohl Sir!“, der Mann salutierte und verließ das Büro.
 

>Ich bin absolut dagegen! Das können die doch nicht machen, wollen sie ihn etwa ins offene Messer laufen lassen?! Wenn wir es nicht schaffen, ihnen unbemerkt zu folgen, dann wird er sein Leben verlieren! Er wird es so oder so verlieren, wenn wir nicht schon früher eingreifen… Ich muss einen Weg finden sein Leben zu retten und zu garantieren, dass wir IHN endlich hinter Gitter bringen.<
 

Derzeit im Stone Park Hotel.
 

„Ich dachte, du giltst als eiskalt, warum fallen deine Foltermethoden so milde aus?“
 

„Denkst du das wirklich? Vielleicht solltest du dich mal näher mit der weißen Folter auseinandersetzen, Hayate. Und wage es ja nie wieder meine Entscheidungen infrage zu stellen, sonst wirst du meine Folter am eigenen Leibe erfahren und glaub mir, das wünschst du dir nicht!“, sagte Kingfisher und funkelte Hayate böse an.
 

„Ist schon gut, ich hatte nicht vor einen Streit mit dir anzufangen!“, sagte er beschwichtigend.
 

In der Staatsanwaltschaft glaubte die Sekretärin Joanna Quested ihren Verstand zu verlieren, denn andauernd verschwanden Dinge um sie herum oder tauchten plötzlich ganz woanders auf.

Ein wenig erschöpft setzte sie sich in ihren Schreibtischstuhl und versank in Gedanken:
 

„Taylor! Wo hast du jetzt schon wieder meine Sachen versteckt?!“
 

„Hey Jo, reg dich nicht so auf, was hab ich mit deinen Sachen zu tun?“, sagte der blauäugige Blondschopf Taylor lachend.
 

„Willst du mich verrückt machen?! Komm schon, sag mir wo du mein Referat versteckt hast!“
 

„Nein…“, sagte der Kleine trotzig.
 

„Warum denn nicht?“
 

„Weil du dann die ganze Zeit mit dieser doofen Carolin Müller verbringst!“
 

„Hör zu, du brauchst nicht eifersüchtig zu sein, du bist mir das Liebste auf der gaaanzen Welt und dich kann keiner ersetzen!“, sagte Jo`s jüngere Ausgabe und schloss Taylor in die Arme.
 

Plötzlich schrak Joanna hoch, als Sam sie an der Schulter berührte: „Ich weiß es! Ich weiß, wo die Akte ist!“
 

„Ist es dir wieder eingefallen?“
 

„Ähm… so könnte man es sagen, ich bringe sie dir gleich.“, sagte sie ein wenig aufgewühlt und stand auf.
 

>Er ist also hier. Ich hätte mir denken können, dass mein Halbbruder hier auftaucht und versucht mich aus der Bahn zu werfen! ER hat ihn also rumbekommen und er arbeitet jetzt sicherlich für IHN! Muss ja tierischen Spaß machen mich in den Wahnsinn zu treiben, Taylor!<
 

Sie ging zurück ins Archiv und suchte die Akte, von der sie sicher war, dass sie sie herausgesucht und mitgenommen hatte und fand sie auch prompt dort wieder. Sie nahm die Akte, ging ins Büro und gab Sam die Akte diesmal direkt in die Hand.
 

„Woher wusstest du, dass sie noch im Archiv sein würde?“
 

„Weißt du noch, wie ich dir gesagt habe, dass ich ein Einzelkind sei?“
 

„Ja? Sag bloß, du hast mich angelogen!“
 

“Nein, so kann man das nicht sagen… Ich habe einen Halbbruder, aber ich kann ihn nicht wirklich als meinen Bruder anerkennen. Er hat es schon immer geliebt sein Umfeld zu manipulieren und das gleiche hat mit mir damals auch getan… wieder und wieder.“
 

„Aber was hat das Ganze mit der Akte zu tun?“
 

„Er war es, er hat die Akte versteckt.“
 

„Woher weißt du, dass er hier ist?“
 

„Weil ich die Akte nie gefunden hätte, wenn ich mich nicht durch Zufall an meine Kindheit erinnert hätte und genauso hatte er es damals auch gemacht. Glaub mir, mein Gefühl täuscht mich nicht, wenn ich dir sage, dass er hier war und auch für die anderen merkwürdigen Dinge verantwortlich ist.“
 

„Deine Familienverhältnisse sind wirklich kompliziert.“, sagte Sam kopfschüttelnd.
 

„Ja, aber du wirst meine Familie schon kennenlernen und das wahrscheinlich früher, als mir lieb ist.“, Sam wunderte sich sehr über diese Aussage, entgegnete jedoch nichts.
 

„Wie sieht denn dein Halbbruder aus?“
 

„Hmm… als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, hatte er blaue Augen und blonde Haare und war größer als ich, also ungefähr, im Verhältnis, so groß wie du. Es ist, wie gesagt, schon länger her und er kann sich in dieser Zeit wirklich sehr verändert haben.“
 

„Naja, Hauptsache er lässt bis zum Prozess am Montag nicht noch irgendwelche wichtigen Beweismittel oder sogar dich verschwinden! Ich mache mir wirklich Sorgen um dich, Jo.“
 

„Ich weiß, aber glaub mir, es wird alles gut. Immer schön positiv denken…“, das waren zwar ihre Worte, doch innerlich sah es ganz anders aus:
 

>Ich bezweifle, dass ich diese ganze Sache überleben werde. Mit jedem Hinweis den Blue Bird mir unabsichtlich liefert, schwindet die Hoffnung nach den ganzen Ereignissen neu anzufangen, ohne in Angst leben zu müssen. Doch auch nach meinem Tod möchte ich diesen einen Menschen, der mir mehr als mein Leben bedeutet in meiner Familie wissen. Er hat es mir versprochen und ich bin mir sicher, dass er sich daran halten wird, doch wie ist es, wenn er mein Geheimnis erfährt? Es fällt mir immer schwerer ihn anzulügen, aber ich möchte ihn einfach nur glücklich sehen und, so egoistisch es auch klingen mag, meine noch verbleibende Zeit mit ihm, glücklich, verbringen… doch die Zeit wird langsam knapp…<
 

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Dank eurer lieben Kommis und Kaethchens und kurookamis motivierende Worte, habe ich es doch geschafft weiterzuschreiben!

*jedem einen Keks überreich*

In diesem Kapi ist wieder eine neue Person aufgetaucht und es würde mich freuen, wenn ihr im Zirkel äußern würdet, was ihr über Taylor denkt.^^

Mal sehen, wie sehr ihr schon durch mein Gehirn-Yoga, wie kurookami es gerne nennt, trainiert seid!^^

Hoffentlich gefällt euch auch dieses Kapi! >.<
 

lg~

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My Job is 2 follow you

“Sam? Wollen wir nicht vielleicht heute ins Kino gehen?“, fragte Joanna, als die beiden am Samstagmorgen im Bett lagen.
 

„Du bist in letzter Zeit ja sehr unternehmungslustig.“, sagte er schmunzelnd und streichelte ihr sanft über die Schulter.
 

„Natürlich, ich will so viel Zeit wie möglich mit dir verbringen.“, sagte sie und schmiegte sich enger an seine Brust.
 

„Meinetwegen. Weißt du denn schon, welchen Film du gucken möchtest?“, fragte er und küsste sie auf die Stirn.
 

„Nein, lass uns das spontan entscheiden.“, sie beugte sich vor und küsste ihn liebevoll.
 

Derweil im Stone Park Hotel.
 

„Ich halte das für keine gute Idee. Wir haben genug Männer da draußen, die das genauso gut erledigen könnten.“
 

„Sagte ich dir nicht, dass du meine Entscheidungen nicht mehr infrage stellen sollst Hayate?!“, eine harte Ohrfeige traf den Asiaten.
 

„Doch, aber der Boss…“
 

„Hör zu, ich bin nicht umsonst seine rechte Hand! Glaubst du, dass ich mich hochgearbeitet habe, weil ich andere meinen Job hab machen lassen?! Lass dir eins gesagt sein, du kannst dich auf niemanden außer auf dich selbst verlassen. Wenn du hier weiterhin überleben willst, dann halt deine Klappe und führe die Aufträge, die man dir erteilt, ohne Widerworte und vor allem selbst aus! Ich bin nicht sonderlich geduldig, wenn du dir nochmals eine solche Frechheit herausnehmen solltest, dann spiele ich mein Spiel mit und glaub mir, dass macht mir mehr Spaß als dir!“, Kingfisher funkelte ihn böse an.
 

Miss Black lief, schwer beladen, durch die Staatsanwaltschaft, sie war in ihre Gedanken vertieft und wurde erst herausgerissen, als sie plötzlich mit jemandem zusammenstieß. Beim Zusammenstoß fielen ihr sämtliche Akten aus der Hand und sie kniete sich hastig hin, um alle aufzusammeln:
 

„Entschuldigen Sie, ich habe nicht aufgepasst.“
 

„Nicht so schlimm. Ich habe selbst auch nicht so recht auf meinen Weg geachtet, also tragen wir beide eine Teilschuld.“, sagte eine freundliche, tiefe Stimme.
 

Sie blickte auf und sah in das Gesicht eines ihr fremden Polizeibeamtens: „Sind Sie neu hier?“
 

„Ja, ich habe erst vor ein paar Tagen hier angefangen. Mein Name ist Sven van Saller.“, er reichte ihr eine Hand.
 

„Ich bin…“, sie überlegte kurz: „Olivia Black, sehr erfreut.“, sie ergriff seine Hand.
 

Als sie alle verstreuten Akten zusammengesammelt hatten, erhoben sie sich und sahen sich schweigend an.
 

„Ähm… ich muss jetzt zurück ins Büro.“, sie wandte sich zum gehen.
 

„Halt, warten Sie… Ich soll ein paar Beweise von Staatsanwalt O`Donnal abholen. Wissen Sie, wo ich ihn finde?“
 

„Ja, ich bringe Sie hin.”, schweigend gingen sie zu Sams Büro.
 

Schließlich war es Mr. van Saller, der das Schweigen brach: „Als was arbeiten Sie hier, Mrs. Black?“
 

„Miss Black… Ich bin die Sekretärin von Staatsanwalt Hudges, aber es könnte sein, dass ich bald noch den Posten seiner Anwaltsgehilfin annehme.“
 

„Das klingt wirklich interessant.“, innerlich freute er sich, dass dieses bildhübsche Wesen noch nicht verheiratet war.
 

„Ah, da sind wir.“, sie klopfte an die Holztür vor ihr.
 

„Herein.“, sie öffnete die Tür und trat zusammen mit Mr. van Saller ein.
 

„Oh, hallo.“, sagte Joanna ein wenig überrascht.
 

>Das gibt`s doch nicht! Ich habe grade mal vor ein paar Tagen hier angefangen und sie noch nicht einmal zu Gesicht bekommen und jetzt führt mich mein Job ausgerechnet durch Miss Black hierher. Das muss wirklich Schicksal sein… Jetzt muss ich mir nur überlegen, wie ich sie am besten aus der Schussbahn bringe… Am besten behalte ich sie erst einmal im Auge.<, dachte Mr. van Saller.
 

„Hallo, Miss Quested! Ich habe Mr. van Saller durch Zufall in der Eingangshalle getroffen, er wollte zu Sam, um ein paar Beweisstücke zu Richter Cronford zu bringen.“
 

„Ah, wir haben schon auf Sie gewartet, Mr. O`Donnal ist in seinem Büro, gehen Sie ruhig durch.“, er tat wie ihm geheißen.
 

„Sie können mich ruhig Joanna nennen.“
 

„Gut, aber nur, wenn Sie mich Olivia oder Oliver nennen.“, sagte sie lächelnd.
 

„Ich denke, dass es hier in der Staatsanwaltschaft besser für Sie wäre, wenn wir bei Olivia bleiben würden.“
 

„Ja, da haben Sie wohl recht.“, sagte Olivia und lächelte ein wenig verlegen.
 

„Oh, ich muss jetzt wirklich los, ich bin schon viel zu spät dran! Mein Vater bringt mich um!“, sie sprang hastig auf.
 

„Wir sehen uns und keine Angst, er wird ihr hübsches Köpfchen schon dran lassen.“, Olivia verschwand eilig aus der Tür.
 

Nach der Arbeit gingen Joanna und Sam händchenhaltend zum Kino. Schon seit sie das Gerichtsgebäude verlassen hatten, fühlte Joanna sich beobachtet.
 

>Ich weiß, dass ich beobachtet werde, aber heute fühlt es sich anders an, es ist als stände jemand die ganze Zeit über direkt hinter mir und als könnte ich seinen Atem förmlich im Nacken spüren. Sie dürfen mich heute einfach noch nicht erwischen, bitte… lasst mir noch ein wenig mehr Zeit mit ihm. Vielleicht sollten wir den Kinobesuch absagen? …Nein, ich will Sam nicht verunsichern und wenn ich ewig vor ihnen davonlaufe, werde ich mein jetziges Leben überhaupt nicht mehr genießen können.<
 

„Such du dir einen Film aus. Mir ist es egal, was wir gucken.“
 

„Gut, besorgst du so lange Popcorn?“, Joanna nickte und ging zum Popcornstand, sich ihres Verfolges im Nacken durchaus bewusst.
 

Als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte, schrak sie zusammen: „ Es ist alles in Ordnung, Joanna. Ich bin es nur.“
 

„Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein, Sam!“, sagte sie ein wenig harscher als beabsichtigt.
 

„Tut mir leid.“, sagte er sanft, aber nicht nachgiebig und küsste ihre Stirn.
 

Sie setzten sich auf ihre Plätze, die in der mittleren Reihe waren und warteten auf den Filmbeginn. Als sie sich umsah, bemerkte sie, dass der Film nicht sonderlich gut besucht war.
 

„Ich hoffe, dass dir der Film gefällt. Ich habe keine Ahnung, was du gerne guckst.“
 

„Keine Angst, es ist schon so lange her, seit ich das letzte Mal im Kino war, da ist mir jeder Film recht.“, sagte sie und küsste ihn auf die Wange.
 

Als der Film begann starrten beide gebannt auf die Leinwand, auch wenn sie sich hin und wieder verstohlene Blicke zuwarfen. Plötzlich spürte Joanna eine kalte Hand in ihrem Nacken, die sie fest packte und einen heißen Atem an ihrer rechten Halsbeuge.
 

„Keinen Mucks. Du wirst jetzt weiter auf die Leinwand schauen und mir zu hören.“, zischte eine leise Stimme an ihrem Ohr.
 

„Allein in diesem Kinosaal sitzen fünf unserer Leute, solange du keine Versuche unternimmst zu fliehen, werden wir dich gehen lassen. Du hast noch zwei Tage, nutze sie, dann komme ich dich holen. Du kannst dich schon mal von deinem Liebling verabschieden, denn du kannst nicht davon ausgehen, dass wir dich am Leben lassen.“
 

Sie schluckte und gab dann flüsternd zurück: „Warum sagst du mir all dies? Wäre es nicht leichter für euch mich einfach spontan zu entführen?“
 

„Ich will dich noch ein wenig leiden sehen. Will sehen, wie du verzweifelt versuchst noch deine letzten beiden Tage mit deinem Freund zu verbringen, den du auch noch schamlos anlügst, denn ich kann wohl nicht davon ausgehen, dass du es ihm erzählt hast… Hier, ein kleines Andenken, damit du mich bis Montag nicht vergisst.“, die Stimme lächelte diabolisch und plötzlich spürte sie etwas kaltes, metallenes an ihrem rechten Ohr. Ein leises Klicken und ein leichter Schmerz durchzog sie. Das kalte, metallene Etwas verschwand und mit ihr auch derjenige, der hinter ihr gestanden hatte. Sam hatte von alldem nichts mitbekommen, denn er blickte gebannt auf die Kinoleinwand, die grade den Höhepunkt des Filmes zeigte. Joanna fasste sich ein wenig benommen ans Ohr und spürte, wie ihre Vermutung wahr wurde.
 

>Er hat mich doch tatsächlich in einem Kino gepierct! Egal ob ich drauf gehe oder nicht, dass wird er noch bitter bereuen! Niemand sticht mir ein Ohrloch ohne mich vorher um Erlaubnis zu fragen! Nach dem was ich da fühle, hat er mir sogar noch einen Stecker in Form einer Feder verpasst! Ich glaub`s nicht! Der hat mich doch grade quasi markiert! Ich gehe jede Wette ein, dass wenn ich in den Spiegel gucke, diese Feder blau sein wird… so ein verdammtes Arschloch! Wenigstens ist er jetzt weg, aber was er gesagt hat gibt mir doch wirklich zu denken… Sitzen wirklich so viele SEINER Leute in diesem Kinosaal? Es wäre wirklich sehr beunruhigend, aber ich muss dafür sorgen, dass Sam nichts mitbekommt… Versuch dich auf den Film zu konzentrieren, nicht dass du nichts dazu sagen kannst, wenn er mit dir darüber sprechen will…<
 

„Hat dir der Film gefallen?“, fragte Sam, als sie auf dem Weg zum Blue Will waren, der noch auf dem Parkplatz der Staatsanwaltschaft stand.
 

„Ja, wir sollten so etwas wiederholen.“, sagte sie lächelnd.
 

>Gott sei Dank ist sie jetzt so gut drauf und unsere Verfolger scheinen auch von uns abgelassen zu haben. Ob sie sie wohl bemerkt hat? Naja ich sollte sie lieber nicht fragen, sie würde sich nur noch mehr Sorgen machen, wenn ich es ihr erzähle und sie würde es noch nicht wissen… Die Situation wird immer vertrackter und ich kann mich nur immer wieder fragen, was mein kleiner Engel angestellt haben könnte, dass solche Leute hinter ihr her sind…<
 

Als sie am Auto zum stehen kamen, strich Sam ihr über eine Wange und küsste sie sanft. Als er ihr rechtes Ohr leicht berührte, zuckte sie kurz zusammen. Er hob ihr Haar an und entdeckte den blauen Ohrstecker, der in ihm steckte.
 

Er betrachtete den Stecker ein wenig verwundert: „Was ich dich sowieso schon fragen wollte: Hast du eigentlich einen Kanarienvogel oder einen Wellensittich?“
 

„Nein, wie kommst du denn darauf?!“, fragte sie verwundert.
 

„Ich habe in deiner Wohnung eine blaue Feder gesehen und jetzt hast du plötzlich ein Ohrloch mit einer blauen Feder darin. Da dachte ich, ich frage mal nach.“
 

„Oh, nein… ähm… ich habe einfach einen Faible für blaue Federn?“
 

>Er darf nicht weiter nachforschen, sonst wird er noch in die Sache mit reingezogen! Hoffentlich nimmt er mir das ab!<
 

„Ach so, aber wann hast du dir ein Ohrloch stechen lassen?“
 

„Ähm… erst vor ein paar Tagen, allerdings habe ich mir überlegt doch noch einen anderen Stecker zu nehmen… Leider muss ich mit diesem jetzt erst mal eine Weile herumlaufen, bis das Loch so stabil ist, dass ich ihn schmerzlos austauschen kann…“,nachdem Joanna geendet hatte, stiegen sie ins Auto ein und fuhren nach Hause.
 

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Na?

Konnte ich euch mit diesem Kapitel doch nochmal überraschen?

Als mir die Idee kam, war ich ein wenig über mich selbst überrascht^^"

Da ich Nilwis jetzt fast fertig habe und ich es nicht erwarten konnte, was ihr zu diesem Kapi sagt, habe ich es schon heute hochgeladen! >.<
 

lg~

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1 Day...

„Guten Morgen, Sam. Wie hast du geschlafen?“, fragte Joanna noch immer etwas verschlafen, am Sonntagmorgen.
 

„Gut und du?“, fragte Sam, als er sich streckte und reckte.
 

„Neben dir schlafe ich doch immer gut.“, er küsste Joanna auf die Stirn.
 

„Jo? Würde es dir etwas ausmachen, wenn wir heute Besuch bekämen?“
 

„Nein, wen erwartest du denn?“, fragte sie ein wenig überrascht.
 

„Meine Schwester. Sie wollte heute unbedingt vorbeikommen und ich konnte sie nicht davon abbringen.“
 

„Oh, du hast mir nie erzählt, dass du eine Schwester hast.“
 

„Ja, im Allgemeinen sollten wir uns eigentlich mehr über uns erzählen. Wir sind schon so lange zusammen, kennen die Vergangenheit des anderen aber so gut wie gar nicht.“, betreten schaute Joanna auf ihr Finger, die auf der Bettdecke lagen.
 

„Also ich rede mit meinen Freundinnen nicht grade viel und gerne über meine Schwester… Aber das hat auch seinen Grund, denn… meine Schwester, so paradox es auch klingen mag, verabscheut Frauen. Sie hat bis jetzt noch jede meiner Freundinnen vergrault oder sich mit ihr angelegt.“, Sam seufzte bei diesen Worten.
 

„Oh, von so etwas habe ich ja noch nie gehört! Wie kam das denn zustande? Ist irgendetwas passiert?“
 

„Naja, die Mädchen haben sie schon immer geärgert, als sie klein war und sie hatte eigentlich nur männliche Freunde. Bis heute hat sie keine Freundinnen gehabt und hinzukommt, dass sie einen ausgeprägten Bruderkomplex hat, also mach dich auf etwas gefasst...“
 

„Aber warum wurde sie denn geärgert?“
 

„Zum einen hat sie nie gerne Kleider getragen und sich wie ein Mädchen angezogen und zum anderen ist sie wunderschön. Sie war schon als kleines Kind ein Jungenschwarm… Ich schätze, dass viele der Mädchen neidisch oder eifersüchtig auf sie waren. Naja, aber bei ihr hat das einen `bleibenden Schaden` hinterlassen.“
 

„Jetzt bin ich wirklich gespannt auf deine Schwester! Wann wollte sie denn kommen?“
 

„Zum Mittagessen.“
 

„Wollen wir dann zusammen kochen? Vielleicht wird’s ja essbar?“
 

„Ganz bestimmt wird`s essbar! Ich traue dir, glaub ich, mehr zu, als du dir selbst…“
 

„Okay, ich gehe zuerst ins Badezimmer und ziehe mich an.“, sagte sie und stand auf.
 

Als sie ins Badezimmer ging und ihre tägliche Prozedur vollführte, die meist einiges an Zeit beanspruchte, sah sie in den Spiegel. Die blaue Feder stach deutlich hervor und bei ihrem Anblick wurde ihr mal wieder schmerzlich bewusst, was sie Sam alles verschwieg. Die Lüge, die sie ihm auftischte ließ ihr Herz schwer werden und trübte ihre Stimmung.
 

>Hätte ich vorher gewusst, dass ich dir irgendwann begegnen würde, dann hätte ich einiges in meinem Leben anders gemacht! Eine solche Person, wie dich, trifft man nicht oft. Wir ergänzen uns so gut, als wären wir zwei Teile eines Ganzen. Alles wäre perfekt, wenn nur diese Lüge nicht wäre… sie wird alles zerstören… doch ich hoffe, dass sie dir zumindest dieses Bild von mir noch lassen, nachdem meine Tage gezählt sind.<
 

„Joanna! Ich muss auch noch ins Bad, trödel nicht so lange!“, rief Sam aus dem Wohnzimmer.
 

„Entschuldige, ich bin ja schon fertig!“, sie öffnete die Badezimmertür und ging ins Wohnzimmer zu Samuel, der schon ungeduldig darauf wartete ins Bad zu können.
 

„Soll ich schon mal anfangen irgendwelches Gemüse oder so zu schneiden?“
 

„Es wäre super, wenn du einen Salat machen könntest, den stellen wir dann kalt, bis sie kommt.“
 

„Alles klar.“, sagte sie lächelnd.
 

Joanna ging in die Küche und schmunzelte, als sie sah, dass Sam ihr bereits alles für den Salat raus gelegt hatte. Sie setzte sich an den Küchentisch und begann ohne Widerworte das Gemüse zu putzen und zu schneiden. Als sie den Salat grade in den Kühlschrank gestellt hatte, betrat Sam die Küche.
 

„Wow. Du bist ja schon fertig!“
 

„Tja, Übung macht den Meister. Was willst du denn zum Mittag machen?“
 

„Ich hatte an Tortelliniauflauf gedacht.“
 

„Huch. Warum etwas so schlichtes?“
 

„Meine Schwester liebt Nudeln über alles. Mit einem Nudelgericht machst du sie zur glücklichsten Frau der Welt.“
 

„Na dann, lass uns anfangen.“, voller Eifer bereiteten die beiden das Essen zu.
 

Punkt 13 Uhr klingelte es an der Tür. Beide standen auf und Sam öffnete. Vor ihnen stand eine schlanke, hochgewachsene Frau, mit dunklen Augen und dunklen Haaren, die ihr bis zur Taille reichten und in einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren. Wie Sam es ihr schon versichert hatte, ließ Abigail es an Reizen nicht mangeln.
 

„Hallo Brüderchen!“, sagte sie voller Euphorie.
 

„Hallo Abigail.“, sagte er ebenfalls erfreut.
 

Als die Begrüßung der Geschwister ihr Ende gefunden hatte, wandten sie sich Joana zu: „Abi, darf ich vorstellen? Das ist Joanna.“
 

Abigail betrachtete sie kritisch, bis sie ihr lächelnd eine Hand reichte: „Hallo Joanna, du kannst mich gerne Abi nennen.“, Sam schaute seine Schwester zunächst etwas skeptisch an, führte sie dann jedoch ins Wohnzimmer.
 

„Ich hol schon mal das Essen, bleibt nur hier sitzen.“, sagte Sam und ließ die beiden Frauen mit einem flauen Gefühl im Magen im Wohnzimmer zurück.
 

„Was machst du beruflich?“, fragte Abigail interessiert.
 

„Ähm… ich arbeite als Sekretärin in der Staatsanwaltschaft. Und was machst du?“
 

„Ich arbeite als Stuntfrau. Ich bin viel unterwegs und deshalb sehe ich mein kleines Brüderchen nicht so oft. Da ist es natürlich verständlich, dass wir uns oft treffen, wenn ich mal in Oxford bin.“
 

„Ich wünschte, ich würde mich genauso gut mit meinem Bruder verstehen.“
 

„Oh, ist euer Verhältnis nicht so besonders?“
 

„So kann man das ausdrücken, ja. Ich denke, dass die Schwierigkeit darin besteht, dass wir unterschiedlich Väter haben.“
 

„Wir sind zum Glück eine relativ heile Familie. Ich könnte mir gar nicht vorstellen, wie es wäre in einer so chaotischen Familie zu leben…“
 

„Meine Familie hat dadurch einen großen Zusammenhalt gewonnen. Wir können uns immer aufeinander verlassen.“
 

„Was gibt es heute eigentlich zu essen?“, Abigail versuchte das Thema zu wechseln.
 

„Es gibt Tortelliniauflauf.“, überrascht sah sie Joanna an.
 

„Stimmt etwas nicht?“, bevor Abigail antworten konnte, betrat Sam mit dem Auflauf das Wohnzimmer.
 

„Oh, ich habe den Salat vergessen, magst du ihn noch schnell aus der Küche holen?“, fragte er Joanna freundlich. Sie nickte und stand auf.
 

„Och Samy, du konntest es wohl nicht lassen… Immer dieser Salat.“, sagte sie ein wenig angeekelt.
 

„Du als Stuntfrau müsstest eigentlich wissen, wie wichtig eine gesunde Ernährung ist.“
 

„Was soll das, Sam?“, flüsterte Abigail.
 

Joanna kam mit dem Salat ins Wohnzimmer und stellte ihn auf den Tisch. Ein wenig widerwillig füllte Abigail Salat zu ihren Nudeln auf den Teller. Während des weiteren Essens legte sich unangenehmes Schweigen über die Runde.
 

„Hast du den Salat gemacht?“, fragte sie nebenbei.
 

„Ja, aber woher weißt du das?“, fragte Joanna.
 

„Hmm… da gibt es mehrere Dinge. Zum einen tut Sam IMMER Pilze in den Salat und zum anderen ist alles super akkurat geschnitten. Mal ganz ehrlich, ich habe Pilze schon immer gehasst und er tut sie trotzdem immer rein, wenn ich komme und ich kann dieses akkurate nicht leiden. Wer will schon Essen essen, dass immer gleich aussieht und von dem man sich fragt, wie viel man eigentlich wirklich schon bzw. erst gegessen hat?!“
 

„Du lässt an meinen Kochkünsten aber auch kein gutes Wort Abi.“
 

„Natürlich kannst du kochen, das bestreitet wohl keiner hier im Raum, aber manchmal sind es solche kleinen Dinge, wie der Versuch Gemüse zu schneiden, auch wenn es nicht super feinsäuberlich erfolgt, die die zählen.“, ein wenig peinlich berührt blickte Joanna auf ihren Teller.
 

„Was macht eigentlich dein Job, Samy?“
 

„Ich bin jetzt endlich aus meiner Rolle als Sekretär geschlüpft und arbeite als Staatsanwalt.“
 

„Herzlichen Glückwunsch! Darauf müssen wir aber noch anstoßen!“, lächelnd und kopfschüttelnd betrachtete Sam seine hübsche Schwester.
 

Gesagt getan, nach dem Essen stießen sie auf Sams `Beförderung` an.
 

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So, hier machen wir einen Schnitt^^

Im nächsten Kapitel geht`s natürlich weiter ;)

Ich habe mir die Freiheit herausgenommen und Abigail gemalt, ihr könnt sie euch bei den Charas anschauen, ich hoffe sie gefällt euch, denn ich mag sie sehr gerne!^^

Und hinzukommt, dass ihr nun endlich mal ein Familienmitglied kennengelernt habt ^^d

Also, ich hoffe es hat euch gefallen und ihr bleibt dabei!
 

Oh... da fällt mir noch etwas ein:

Vielen, vielen Dank, dass soooo viele von euch nicht nur eine meiner Geschichten lesen, sondern gleich mehrere! *Keks in Feenform an alle treuen Leser übereich*
 

lg~

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...of Happiness

„Wie habt ihr beide euch eigentlich kennengelernt?“, fragte Abigail.
 

„Oh, das ist eine lange Geschichte.“, sagte Joanna.
 

„Sehr gut, ich liebe lange Geschichten, ich hab Zeit.“, und so begann Sam zu erzählen.
 

„Ich versuche mal das Ganze zusammenzufassen. Joanna sollte eigentlich meine Nachfolgerin werden, doch wir haben uns von Anfang an recht gut verstanden und deshalb hat sie eingewilligt anstatt für Mr. Hudges, für mich zu arbeiten. Ergo mussten wir einen neuen Ersatz finden und während der ganzen Bewerbungen sind wir uns dann näher gekommen und das war`s eigentlich schon.“
 

„Ich dachte, jetzt kommt irgendetwas spektakuläres…“, sagte seine Schwester enttäuscht.
 

Doch Sam dachte da ganz anders: > Wenn du nur wüsstest, Abi. Diese Frau ist das Spektakulärste, was du dir überhaupt vorstellen kannst, sie könnte gut in einem der Filme mitspielen, in denen du als Stuntfrau mitarbeitest.<
 

Als Joanna und Sam das Geschirr abräumten und in der Küche unter vier Augen sprechen konnten, fragte Sam: „Hat sie dir bis jetzt irgendwelche Gemeinheiten an den Kopf geworfen oder dich bedroht oder irgendwie gekränkt?“
 

„Sie hat es ein wenig versucht, aber dann hat sie es sein gelassen. Also eigentlich finde ich sie gar nicht so schlimm, wie du sie beschrieben hast.“, Sam wunderte sich über diese Aussage.
 

Er gesellte sich wieder zu Abigail und Joanna verschwand ins Badezimmer.
 

„Mal ehrlich, Abi, was soll das?“
 

„Du magst sie wirklich oder? Es ist dir richtig ernst mit ihr, hab ich recht?“
 

„Ja, aber woher und wieso… ich meine, sonst hat dich das doch auch nicht interessiert…“
 

„Du hast noch nie Nudeln für mich gemacht, als du mir eine Freundin vorgestellt hast und wenn ich ehrlich bin, dann mag ich sie. Sie ist anders als deine bisherigen Freundinnen.“
 

„Oh ja, du weist gar nicht, wie sehr anders.“
 

„Doch, glaub mir, das weiß ich sehr wohl.“, sagte sie mit einem wissenden Lächeln.
 

Als Joanna sich wieder zu ihnen gesetzt hatte, sprang Sam plötzlich auf: „Ich wollte noch einen Anruf tätigen, ich bin gleich wieder da.“
 

„Weißt du eigentlich, wie verdammt wichtig du für ihn bist?“
 

„Ich hoffe, genauso wichtig, wie er mir ist.“
 

„Weiß er es?“, fragte sie und schaute Joanna durchdringen an.
 

„Ich weiß nicht, was du meinst.“
 

„Ich glaube, dass du sehr wohl weißt, was ich meine. W-e-i-ß e-r E-s?“
 

„Nein.“, sagte sie und blickte betreten zu Boden.
 

„Du solltest dir etwas einfallen lassen, wie du es ihm beibringst. Ich mag dich wirklich und ich würde mir wünschen, dass ihr zusammen alt und glücklich werdet.“
 

„So weit denke ich im Moment noch nicht. Es gibt da noch einige Dinge aus meiner Vergangenheit, die ich klären muss.“
 

„Verstehe, aber lass dir nicht zu viel Zeit damit.“, sagte Abigail ernst.
 

>Ich glaube, dass sie es nicht wirklich versteht, aber das ist egal. Immerhin weiß ich, dass ich von einem Teil seiner Familie Akzeptiert wurde… Hör auf jetzt schon von dir in der Vergangenheit zu sprechen, noch bist du nicht tot!<, schalte sie sich selbst in Gedanken.
 

Als Sam das Zimmer betrat, stand Abigail auf.
 

„Es ist schon spät und ich werde euch zwei Hübschen mal alleine lassen.“, die beiden begleiteten sie zur Tür.
 

„War schön dich kennengelernt zu haben, ich hoffe man sieht sich mal wieder! Und du pass mir ja auf meine Freundin Joanna auf, verstanden Samy?“, sagte Abigail, zwinkerte Joanna zu und ging.
 

Ein wenig verdutzt sahen die beiden sich an, vielen sich dann aber lächelnd in die Arme.
 

„Ich denke, jetzt, wo wir diesen Tag heil überstanden haben, können wir ins Bett gehen…“
 

„Geh du schon mal vor, ich gehe ins Bad und ziehe mich um.“, Sam küsste sie auf die Wange und machte sich auf den Weg ins Schlafzimmer.
 

Im Bad hing Joanna, wie so oft, ihren Gedanken nach: >Heute ist meine letzte Nacht mit ihm, soll ich es versuchen? Ich weiß nicht, ob ich das kann, aber es wäre doch für ihn ein tolles Abschiedsgeschenk… Ich… ich hoffe, dass er sich immer daran erinnern wird, auch wenn ich schon längst nicht mehr unter den Lebenden weile. Je mehr ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir diese Idee… vielleicht sollte ich nicht weiter darüber nachdenken, sondern es einfach tun?<
 

„Ihr müsst ihn mit Argusaugen überwachen, mir ist es schon viel zu lange Still um Blue Bird herum.“
 

„Jawohl, Inspektor Rose.“
 

„Ich fühle mich richtig nutzlos, wenn ich hier so neben Ihnen stehe und Sie die ganzen Anweisungen geben.“
 

„So ist das nun mal Mr. Ibory. Draußen auf dem `Schlachtfeld` bin ich der Boss. Allerdings gibt es da noch eine Sache, für die ich Ihre Genehmigung bräuchte.“
 

„Und die wäre?“
 

„Ich möchte, dass sich noch heute Abend alle unsere Männer einer Leibesvisitation unterziehen, uns beiden eingeschlossen.“
 

„Warum denken Sie, dass ein solcher Schritt nötig wäre?“
 

„Ich will Spione in unseren eigenen Reihen ausschließen.“
 

„Ach, und wie wollen Sie das bitteschön durch eine Leibesvisitation bewerkstelligen?“
 

„Das kann ich Ihnen ganz genau sagen. Alle Mitglieder von Blue Bird tragen ein Tattoo, auf dem, je nach Rang. Ein blauer Vogel oder zumindest eine blaue abgebildet ist.“
 

„Denken Sie wirklich, dass ER so dumm wäre, einen Maulwurf zu schicken, den ER tätowiert hat?“
 

„Ich glaube es nicht nur, ich weiß es. Also, bekomme ich nun die Genehmigung oder nicht?“
 

„Ja… ordnen Sie eine Leibesvisitation an.“
 

Sam und Joanna lagen im Bett und kuschelten sich eng aneinander.
 

„Sam?“
 

„Ja?“
 

„Was würdest du machen, wenn du wüsstest, dass du morgen sterben würdest?“
 

„Ich glaube, ich würde alles in meiner Macht stehende tun, um nicht zu sterben.“
 

„Mal angenommen, du hättest keine andere Wahl.“
 

„Ich glaube, ich würde versuchen meine Eltern und meine Schwester nochmal zu sehen und dann den Tag so schön wie möglich mit dir zusammen zu verbringen… Warum fragst du?“
 

„Ach, es war nur so ein Spontangedanke.“
 

„Und was würdest du tun?“
 

„Soll ich es dir zeigen?“, Sam sah sie ein wenig überrascht an, nickte dennoch zaghaft.
 

Sie beugte sich vor und verwickelte ihn in einen feurig, leidenschaftlichen Kuss. Ihre Hand ging auf Wanderschaft, knöpfte das Oberteil seines Schlafanzuges auf und liebkoste seine Brustwarzen. Er keuchte leicht in den Kuss hinein, als sie ihm in die Brustwarze kniff. Joanna küsste sich seinen Hals hinab und bildete ein Duett mit ihrer Hand. Mehrmals glitt sie mit ihrer Zunge um seine aufragenden Knospen herum, bis sie ihn zärtlich mit der Hand kniff und mit dem Mund biss. Sam stöhnte laut auf und sah sie aus lustverschleiertem Blick an. Ihre Lippen wanderten hinab zu seinem Bauchnabel und ihre Hände folgten ihnen, an seinen Seiten entlang streichend. Sam krallte sich ins Bettlaken, als Joanna ihre Zunge in seinem Bauchnabel versenkte. Sie glitt weiter hinab und zog Sam seine Schlafanzugshose aus.
 

„Was… hast du vor?“, fragte er atemlos.
 

„Lass dich überraschen.“, sagte sie im Flüsterton mit einem schmunzeln auf den Lippen. Sie ließ ihre Hände über seine Innenseiten fahren, ab und ab, unerträglich langsam und immer, wenn sie seine Erregung streifte, seufzte er auf. Langsam streifte Joanna das letzte Kleidungsstück von seinen Hüften und er sah sie immer noch ein wenig ungläubig und überaus erregt an. Als sie sich zu seinem besten Stück herunterbeugte, schaute er sie überrascht an: „Du willst doch nicht …hgnnnn.“ Sie küsste seine Spitze und als sie begann ihn in den Mund zu nehmen und mit ihrer Zunge zu umspielen, schnitt sie ihm das Wort ab. Am Anfang war sie noch etwas zurückhaltend, doch je mehr sie Samuel in Ekstase wiegte, desto erregter war sie selbst. Ihre Bemühungen wurden immer leidenschaftlicher und Sams Atem ging immer schneller. Die Vibrationen ihres eigenen Aufstöhnens wiegten Sam in immer höhere Gefilde, bis er schließlich mit einem lauten Stöhnen, die Finger noch immer ins Laken gekrallt, in ihrem Mund kam. Sie schluckte die salzige Flüssigkeit, strich mit ihren Fingern seinen Oberkörper entlang, beugte sich vor und küsste Sam nochmal voller Leidenschaft, bevor sie sich an ihn schmiegte und einschlief.
 

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Ich hoffe, dass euch auch dieser gemütliche zweite Teil gefallen hat^^

Naja und ihr könnt euch jetzt sicherlich denken, was als nächstes passiert, oder?

Naja, meine verqueren Ideen werdet ihr höchstwahrscheinlich am Anfang noch nicht ganz erahnen, aber im Ansatz könnte das gehen :P
 

Ich weiß, dass solche expliziten Szenen bei mir immer sehr zensiert sind, was haltet ihr eigentlich davon?
 

lg~

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Lasst das Spiel beginnen

„Viel Glück bei dem Prozess heute.“, sagte Joanna am Sonntagmorgen, als sie sich von Sam verabschiedete.
 

„Danke, das kann ich gebrauchen.“, sagte er, küsste sie noch einmal und ging. Als Joanna die Tür geschlossen hatte, blickte er sich noch einmal um und ging dann mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend zur Arbeit.
 

>Was fange ich jetzt mit mir an? Das Einzige, was mir bleibt ist eigentlich abzuwarten. Er hat gesagt, dass er mich heute holen würde, aber er hat nicht gesagt wann oder wo…<, das Klingeln der Tür riss Joanna aus ihren Gedanken.
 

Sie öffnete die Tür, ohne durch den Spion zu gucken, was hatte sie schon zu verlieren? Allerdings weiteten sich ihre Augen überrascht, als sie registrierte, wer hier grade vor ihrer Tür stand.
 

„Was… was tust du hier?“
 

„Sam hat mich gestern angerufen und gebeten heute bei dir zu bleiben.“
 

„Aber… warum?“
 

„Er sagte, er hätte ein schlechtes Gefühl dabei dich heute alleine zu lassen, deshalb leiste ich dir ein wenig Gesellschaft, oder widerstrebt es dir?“, sagte er lächelnd.
 

„N… Nein, komm doch rein.“, der dunkelhaarige, junge Mann setzte sich ins Wohnzimmer.
 

„Wolltest du nicht unbedingt beim heutigen Prozess dabei sein?“
 

„Doch, schon, aber… wenn Sam mich um etwas bittet, dann kann ich eben nicht nein sagen, außerdem mag ich dich. Da fällt es mir eigentlich leicht einen Gerichtstermin abzusagen, wir sind doch Freunde und es gibt jeden Tag Prozesse, denen ich beiwohnen kann.“
 

Ein kaum merkliches Lächeln schlich auf Joannas Lippen: „Danke, Oliver.“
 

...
 

„Wie viele Männer hast du geschickt?“, fragte Hayate.
 

„Fünf.“
 

„Was?! Denkst du nicht, dass das ein wenig übertrieben ist?“
 

„Was?! Sagte ich dir nicht, dass ich nie wieder einen Widerspruch von dir hören will?! Er ist uns jetzt schon so oft entwischt, glaubst du ich mache denselben Fehler, wie alle anderen vor mir? Ich war lange genug gnädig mit dir!“, Kingfisher platzte der Kragen, er zog seinen Dolch, packte Hayates Gesicht und setzte die Klinge an. Mit einem diabolischen Blick durchbohrte er Hayate, gleichsam mit seiner Klinge. Die rote Flüssigkeit lief unter Schreien von seiner offenen Wange hinab. Kingfisher ließ von ihm ab und verließ, ohne sich noch einmal umzudrehen den Raum.
 

...
 

„Guten Morgen Sam, bist du schon aufgeregt vor deinem Prozess?“
 

„Ja, ein wenig, aber ich denke, dass ich ausreichend vorbereitet bin.“
 

„Das ist gut zu hören. Dann lass uns jetzt in den Gerichtssaal gehen. Hals und Beinbruch, du schaffst das schon.“, wünschte Mr. Hudges ihm.
 

„Erheben Sie sich für den ehrenwerten Richter Cronford.“, der ganze Saal erhob sich. Als der Richter sich setzte, folgte der Saal seinem Beispiel.
 

„Hiermit eröffne ich die heute Sitzung und übergebe das Wort an die Staatsanwaltschaft.“
 

„Dem Angeklagten wird folgendes Vergehen zur Last gelegt…“
 

...
 

„Worauf warten die? Wir versitzen jetzt schon eine Woche hier unsere Zeit, warum schnappen sie ihn nicht?“, fragte der großgewachsene Mann, der im Raum auf und ab ging.
 

„Beruhigen Sie sich, Mr. Ibory. Es wird nicht mehr lange dauern, wir dürfen jetzt nicht die Geduld verlieren, das wäre der größte Fehler, den wir jetzt begehen könnten.“, sagte die Rothaarige.
 

„Lange schaue ich mir das nicht mehr an Rose. Alles hat seine Grenzen und wir werden schon bald über unserem Budget liegen!“
 

...
 

Ein lautes Krachen erfüllte die Straße vor Sams und Joannas Wohnung.
 

„Jemand muss den Insassen helfen! Ist hier vielleicht irgendein Arzt oder ein Polizist?! Bitte, so helfen sie doch!“, schrie eine Frau, die die frontal ineinander fahrenden Auto, wie in Zeitlupe beobachtet hatte.

Plötzlich erhob sich der Obdachlose, der vor dem Wohnblock saß, in dem Joanna und Oliver nichtsahnend saßen und sich unterhielten. Er ging auf die Frau zu, kramte in seiner Tasche und zeigte seine Marke vor.
 

„Polizei. Helfen sie mir die Unfallstelle abzusichern und die Verletzten aus den Auto zu holen.“, forderte er die Frau auf. Hinter seinem Rücken gingen fünf, in dunkelblau gekleidete Männer den Treppenaufgang hinauf.
 

...
 

„Und? Gibt es schon neue Entwicklungen in deinem Liebesleben?“
 

„Nein. Wie denn auch? Immerhin renne ich in Frauenklamotten auf der Arbeit herum.“, sagte er ein wenig bitter.
 

„Das ist doch noch lange kein…“, ein plötzliches Klingeln unterbrach ihr Gespräch. Joanna gefror das Blut in den Adern.
 

>Oh nein, was mach ich denn jetzt! Das sind mit Sicherheit die Leute von Blue Bird! Sie dürfen ihn auf gar keinen Fall hier sehen, sonst wird er noch in die ganze Sache mit hineingezogen!<
 

„Bitte frag mich jetzt nicht warum, aber tu mir den Gefallen und versteck dich im Schlafzimmer.“, von ihrer ernsten Stimme überrascht, ließ er es einfach mit sich geschehen und folgte ihrer Anweisung.
 

Als sie die Schlafzimmertür ins Schloss fallen hörte, öffnete sie die Haustür.
 

...
 

„Beschreiben Sie die Situation, die Sie vorgefunden haben, als sie das Opfer fanden.“, sagte Samuel zur Zeugin.
 

„Ich war an diesem Abend mit dem Opfer verabredet. Ich betrat ihre Wohnung, doch alles war finster. Also machte ich das Licht an und schaute mich in der Wohnung um.“
 

„Wie sind sie in die Wohnung gekommen?“, fragte der Rechtsanwalt streng.
 

„Ich… ich hatte einen Schlüssel zu ihrer Wohnung.“
 

„Das Opfer hat dies mit keiner Silbe erwähnt. Sind Sie etwa eigenmächtig in die Wohnung eingedrungen? Waren Sie es vielleicht und nicht mein Mandant, der hier vor Gericht steht, die sie umgebracht hat?“
 

„Einspruch euer Ehren. Der Herr Rechtsanwalt versucht die Zeugin einzuschüchtern und verurteilt sie voreilig.“, wandte Samuel ein.
 

„Einspruch stattgegeben. Fahren Sie fort, Mr. O`Donnal.“
 

...
 

„Nun halt schon endlich still!“
 

„Auch wenn ihr mich heute umbringen mögt, so werde ich nicht kampflos aufgeben!“, schrie Joanna. Drei Männer lagen bereits am Boden, einer der beiden verbliebenen nahm sie in den Schwitzkasten. Als ihr langsam die Luft ausging, klirrte es plötzlich und der Griff wurde gelockert.
 

„Alles ok, Joanna?“, fragte Oliver, der dem Angreifer eine Vase über edn kopf gezogen hatte, aufgeregt.
 

„Ja, aber warum bist du rausgekommen? Ich sagte doch, dass du drinnen bleiben sollst! Achtung, hinter dir!“, ein gezielter Schlag in den Nacken und Oliver ging zu Boden.
 

„Ol…“, ein unerwarteter Schlag von Hinten und auch Joanna ging bewusstlos zu Boden.
 

„Boss? Wir haben ein Problem.“, der bullige Mann mit einem blauen Federtattoo im Nacken, erläuterte die Situation.
 

„Lasst ihn liegen, ich will Jo, verstanden?“
 

„Jawohl, Sir.“, das Telefonat wurde auf beiden Seiten beendet.
 

„Wie sieht es aus Kingfisher?“
 

„Es ist alles in Ordnung Boss, sie bringen ihn gleich her.“
 

„Sehr gut, ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann. Ich bin schon sehr gespannt auf deine Show. Leider kann ich aus geschäftlichen Gründen erst später zu euch stoßen, aber du darfst dich gerne schon ein wenig amüsieren.“
 

„Danke, Sir.“, sagte Kingfisher, verneigte sich leicht und verließ das Zimmer.
 

...
 

„Haben Sie noch Fragen an die Zeugin?“, als beide Partien verneinten, fuhr Richter Cronford fort: „Gut, dann bleiben Sie unvereidigt und dürfen platznehmen. Bitte rufen Sie Mr. Arnt in den Zeugenstand.“
 

Plötzlich vibrierte Sams Handy, er sah auf das Display und erblickte Olivers Nummer. Er trat zum Richter vor, Mr. Hudges, der ebenfalls einen Anruf von seinem Sohn erhalten hatte, trat neben Sam.
 

„Mr. O`Donnal, stimmt etwas nicht?“
 

„Ich bitte darum den Prozess zu vertagen. Aus privaten Gründen muss ich umgehend nach Hause.“
 

„Das ist leider nicht möglich, wir können an dieser Stelle noch keine Vertagung ansetzen.“
 

„Ich werde den Prozess für ihn übernehmen, es ist wirklich sehr dringend Richter Cronford.“
 

Der graue, bärtige Mann überlegte kurz: „Hiermit ordne ich an, dass Staatsanwalt Hudges den Fall übernehmen wird und Staatsanwalt O`Donnal das Gericht verlassen darf.“, mit dem Aufknallen seines Hammers, war der Tausch besiegelt.
 

Als er sich zum Gehen wandte, dankte er Mr. Hudges nochmals und verließ dann schnellen Schrittes den Gerichtssaal.
 

„Oliver, was ist passiert?“
 

„Sam… sie… sie haben Joanna.“
 

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Seid ihr mit den Perspektivenwechseln klargekommen?

Wenn nicht, dann werde ich ich kleine Änderungen auch in den nächsten Kapiteln vornehmen, damit es euch leichter fällt...

Ich hoffe, dass auch dieses Kapitel gut bei euch ankommt^^
 

lg~

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Time is running

„Was?! “, fragte Sam aus einer Mischung von Unglauben und Entsetzen.
 

„Joanna, sie wurde entführt.“
 

„Was ist mit dir, geht es dir gut?“, fragte er besorgt.
 

„Ich fühl mich wie ausgekotzt, aber ansonsten haben sie mich heil gelassen.“, plötzlich stellte sich Mr. Markrat in Sams Weg.
 

Er hielt einen Zettel hoch und Sam las:
 

*Machen Sie sich keine Sorgen, um Mr. Black, ich werde mich auf den Weg machen und ihn betreuen.*
 

Als Sam den Mund öffnete, deutete Mr. Markrat auf das Blatt. Ein wenig genervt nahm Sam den Stift und schrieb:
 

*Woher weiß ich, dass ich Ihnen vertrauen kann?*
 

*Joanna hat mir vertraut und das aus gutem Grund, also bitte tun Sie es auch. Es wird nicht zu Ihrem Schaden sein.*
 

*In Ordnung, ich nehme an, dass sie wissen, wo ich wohne?*, er nickte und beide machten sich, mit eiligen Schritten, auf den Weg Richtung Ausgang.
 

Als Mr. van Saller Samuel durch die große Halle laufen sah, witterte er bereits, dass etwas passiert sein musste. Er folgte ihm bis vor die Tür. Sam blieb vor der Tür stehen, während Mr. Markrat zu seiner Wohnung weitereilte.
 

„Mr. O`Donnal, kann ich Ihnen helfen?“
 

„Nein, im Moment kann mir niemand helfen.“
 

„Hören Sie, ich bin Teil der Spezialeinheit, lassen Sie mich mit Ihnen kommen, ich weiß, wen Sie suchen.“
 

„Dann wissen Sie ja schon mal mehr, als ich!“, sagte Sam ärgerlich.
 

...
 

Sie erwachte durch einen Wasserschwall, der ihr ins Gesicht geschüttet wurde. Als sie ihre Augen öffnete, sah sie nichts als schwarz, man musste ihr die Augen verbunden haben.
 

„So sieht man sich wieder, Jo.“
 

>Ich kenne diese Stimme, doch wem gehört sie nur? Ich kann sie nicht einordnen, aber ich weiß, dass ich diese Stimme kenne und schon irgendwo gehört habe...<
 

Sie spürte, wie ihre Beine unter ihr nachzugeben drohten und versuchte ihren Stand zu festigen. Dabei bemerkte sie, dass sie, mit zu den Seiten ausgestreckten Armen, gefesselt worden sein musste. Bei jeder Bewegung ihrer Hände rasselte es, sodass sie davon ausging, dass sie an Ketten gefesselt sein musste, die von der Decke herabhingen und es ihr unmöglich machten, ihre Arme zu senken.
 

„Was hast du jetzt mit mir vor? Warum verbindest du mir die Augen, du wirst mich doch sowieso umbringen, dann kannst du mir dabei doch wenigsten in die Augen sehen!“
 

„Es scheint dir ja noch sehr gut zu gehen, wenn du noch so viel Paroli bieten kannst. Wie hat dir eigentlich mein kleines Andenken gefallen?“
 

„Ich könnte dich dafür umbringen, was fällt dir eigentlich ein?!“, schrie sie wütend.
 

„Ich dachte, ich erfülle dir einen lange gehegten Traum.“, sagte die Stimme belustigt.
 

„Laber keinen Scheiß!“, rief sie aufgebracht.
 

„Ach Jo, Jo, Jo. Sag bloß, du hast es schon vergessen… Damals wolltest du dir doch immer ein Ohrloch stechen lassen, aber deine Mum ließ sich einfach nicht erweichen…“
 

„Wer bist du und woher weißt du das?!“, fragte Joanna ärgerlich.
 

...
 

„Abigail? Ich brauche deine Hilfe.“, sagte Sam ein wenig verzweifelt.
 

„Was ist denn los?“
 

„Joanna wurde entführt. Also könntest du bitte, ohne weitere Fragen zu stellen, deinen Hintern auf deinem Motorrad zum Gerichtsgebäude befördern?“
 

„Na klar, ich bin gleich da, Sammy!“, sagte seine Schwester ernst.
 

Als er auflegte, schaute er Mr. van Saller böse an: „Haben Sie sie die ganze Zeit beschattet?“
 

„So könnte man das sagen, ja.“
 

„Warum haben Sie das nicht verhindert?!“
 

„Ich wollte es, oder eher gesagt, wir wollten es, aber sie waren uns einen Schritt voraus. Ich warte hier, bis ihre Schwester aufgetaucht ist und dann sollten wir uns aufteilen, um nach ihr zu suchen.“
 

„Warum schicken Sie nicht ihre Suchtrupps los?“, fragte er wütend.
 

„Hören Sie mir zu, ich handle vielleicht grade zum Teil gesetzeswidrig, allerdings bin ich, genau wie Sie, meinem Gewissen verpflichtet. Ich bin nicht damit einverstanden, wie meine Vorgesetzten mit diesem Fall umgehen und habe angefangen teilweise auf eigene Faust zu handeln. Wenn wir ihren Standort gefunden haben, dann werde ich meine Chefin anrufen und wir holen sie da raus und verhaften ihren Entführer.“
 

„Und was passiert, wenn wir zu spät kommen?!“
 

„Ich möchte Ihnen nicht allzu große Hoffnungen machen, aber wenn Ihnen wirklich etwas an ihr liegt, dann sollten wir versuchen sie möglichst schnell zu finden.“, sagte er ernst.
 

Plötzlich ertönte das Geräusch eines Suzuki GSX-R 750 Motors. Erstaunt blickte Sam in das Gesicht seiner Schwester.
 

„Sagte ich nicht, dass ich gleich da wäre?“, fraget sie ein wenig belustigt, aber dennoch den Ernst der Lage im Auge behaltend.
 

...
 

„Was soll das heißen: unsere Zielperson wurde entführt, ohne dass Sie etwas davon mitbekommen haben?! Das wird Sie einiges kosten Miller, glauben Sie mir. Machen Sie sich SOFORT auf die Suche!“, schrie sie beinahe ihren Befehl in den Hörer.
 

„Er hat die Zielperson verloren?!“, fragte Mr. Ibory fassungslos.
 

„Genau. Einer IHRER Männer hat unsere Zielperson verloren! Sehen Sie zu, dass wir eine systematische Suche starten, die nicht zu viel Aufsehen erregt.“, fuhr sie ihren Chef an. In der jetzigen Situation schien sie die Oberhand über die Mission zu gewinnen.
 

...
 

Plötzlich spürte Joanna eine Hand in ihrer vorderen Hosentasche: „Was soll das?!“
 

„Keine Angst, Jo, ich will mich nur ein wenig amüsieren.“, sagte er, als er ihr Handy aus der Hosentasche holte.
 

„Wer bist du?“
 

„Man nennt mich hier Kingfisher.“
 

„Wie ist dein richtiger Name?“, fragte sie streng, obwohl ihr bereits alle Glieder schmerzten.
 

Plötzlich spürte sie wieder jemanden hinter sich. Ihr wurde die Augenbinde abgenommen und durch das gedämmte Licht, fiel es ihren Augen leicht sich an das Licht zu gewöhnen. Sie war in einem Raum, der eher an ein Hotelzimmer erinnerte, allerdings trübten die dunkelroten, schweren Vorhänge und die Ketten, die mitten im Raum von der Decke hingen und an die sie gefesselt war, das Bild. Im Raum standen mehrere Kerzenständer, die die Szenerie erleuchteten, die Deckenlampe war zwar vorhanden, jedoch nicht eingeschaltet.
 

Die Person, die hinter ihr stand, trat nun in ihr Blickfeld.
 

„Na? Kennst du mich noch?“, ihr stockte der Atem.
 

...
 

„Sie könnte überall sein, Sam.“, grade, als Abigail diese Worte ausgesprochen hatte, vibrierte sein Handy.
 

„Abi, halt mal an. Ich habe eine SmS bekommen.“, sie wurde langsamer und brachte schließlich das Motorrad zum Stehen.
 

Sam sah auf sein Handy, es zeigte eine SmS von Joannas Handy an, er öffnete sie und las:
 

Ich habe hier etwas, dass wohl dir gehört. Wenn du es wiederhaben willst, dann komm und hol es dir. Ich mache es dir sogar leicht. Du wirst zwar nicht die Person finden, die du zu retten gedenkst, aber auch sie wartet im Stone Park Hotel auf dich.
 

Abigail, die mitgelesen hatte, sagte: „Sam, das könnte eine Falle sein!“
 

„Es ist die einzige Chance, die wir haben!“, sagte er verzweifelt. Geistesgegenwärtig schrieb Sam Mr. van Saller eine SmS, die den Treffpunkt beinhaltete.
 

...
 

Es klingelte an Sams Wohnungstür und vorsichtig schaute Oliver, immer noch seinen Kopf vor Schmerzen haltend, durch den Spion.
 

Überrascht öffnete er die Tür und trat einen Schritt zurück: „Was wollen Sie hier?!“
 

Er deutete auf das Papier: *Sam schickt mich.*
 

Als er den Mund aufmachen wollte, trat der Mann auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf den Mund. Er schloss die Tür hinter sich und bedeutete ihm mit einem Zeigefinger auf seinen eigenen Lippen zu schweigen.
 

„Michael, ich bin jetzt offline.“, sagte er aus heiterem Himmel.
 

„Alles klar, den Feierabend hast du dir verdient Kumpel.“, ein Knacken drang von dem Mikro in seinem Ohr, bis es still war.
 

Er nahm seine Hand von Olivers Mund und ging ins Badezimmer. Dort stellte er die Dusche an und legte sein Mikro auf den Waschbeckenrand. Er schloss die Tür des Badezimmers wieder und ging auf Oliver zu:
 

„Wie geht es Ihnen?“, Oliver schaute ihn überrascht an.
 

„Eher schlecht als recht, mein ganzer Nacken und Kopf schmerzen.“, er deutete bei diesen Worten auf seinen Nacken.
 

Mr. Markrat schaute sich die Stelle genauer an: „Das wird einen fiesen blauen Fleck geben, aber ansonsten ist nichts zu sehen. Legen Sie sich am besten hin, ich hole etwas zum kühlen und eine Aspirin.“
 

„Warum tun Sie das?“
 

„Weil es nicht in meiner Möglichkeit stand dies zu verhindern. Sie sind ein unschuldiger Zivilist, der unglücklicher Weise Schaden genommen hat und das hätte nicht passieren dürfen.“, Oliver schwieg und schaute stur auf seine Finger, bis Mr. Markrat wieder bei ihm war.
 

„Könnten Sie mich vielleicht duzen?“
 

„Ähm… natürlich. Wie lautet denn ihr Vorname?“
 

„Ich heiße Oliver.“, sagte er ein wenig schmerzverzerrt.
 

„Ok, Oliver, am besten legst du dich auf die Couch, ich drücke dir jetzt das Kühlpack in den Nacken, in der Hoffnung, dass die Schmerzen weniger werden, in Ordnung?“, er nickte, tat wie ihm geheißen und verzerrte schmerzerfüllt das Gesicht.
 

Die Kühle begann seinen Nacken ein wenig zu entspannen, doch gleichzeitig löste sich noch etwas anderes in ihm und er begann bitterlich zu weinen.
 

„Ich konnte sie nicht beschützen, ich fühle mich einfach so nutzlos!“
 

„Hey… nicht weinen, du konntest nichts dafür. Wahrscheinlich hätte nicht einmal ich etwas gegen fünf Männer unternehmen können.“, Mr. Markrat versuchte ihn zu beruhigen.
 

„Wie heißen Sie?“, fragte Oliver, um sich abzulenken.
 

„Mein Name ist Niguel Markrat, aber du kannst mich ruhig Niguel nennen.“, sagte er freundlich.
 

„Niguel, woher wissen Sie, dass es fünf waren?“, fragte Oliver skeptisch.
 

„Das ist eine lange, komplizierte Geschichte…“
 

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Tja und ob ihr die jemals zu lesen bekommt ist fraglich :P
 

Ich hoffe, dass euch auch dieses Kapitel packt und ihr gespannt auf`s nächste seid^^d

(Fällt es jetzt einfacher die Szenenwechsel nachzuvollziehen?)
 

lg~

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Take a last deep Breath

„Das kann nicht sein! Wieso? Ich dachte…“, sagte Joanna verzweifelt.
 

„Was dachtest du? Das ich zusehe, wie du mit diesem Kerl rummachst? Oh nein, keiner außer mir soll dich besitzen!“, bei diesen Worten glommen seine Augen auf und er griff auf den Tisch, der neben ihm lag. Er ergriff das schwarze etwas, das Joanna nicht erkennen konnte und trat hinter sie. Sie hörte ein Knallen und schon durchfuhren sie der Schmerz und die Erkenntnis.
 

„Ah, wie ich sehe, bist du schon fleißig bei der Arbeit.“, sagte Blue Bird erfreut, als er den Raum betrat.
 

„Natürlich, Boss.“, mit schmerzverzerrter Miene blickte Joanna diesen Teufel verachtend an.
 

„Hmmm… es scheint aber noch Potential da zu sein.“
 

„Sie wissen doch, dass ich erst noch ein Weilchen mit ihnen spiele.“
 

„Allerdings und es bereitet mir jedes Mal eine Freude dir zuzusehen.“, sagte er mit einem dreckigen Grinsen im Gesicht und setzte sich auf einen Stuhl vor Joanna.
 

„Lief alles glatt?“
 

„Sogar noch mehr als das, es wird noch eine extra Showeinlage geboten.“
 

„Das hört sich doch mal vielversprechend an.“, sagte Blue Bird mit einem gehässigen Grinsen im Gesicht.
 


 

„Bevor ihr da hinaus geht, will ich euch noch folgendes einschärfen Jungs. Sollte Blue Bird uns entwischen und unsere Zielperson ihr Leben lassen, dann werdet ihr allesamt für vier Monate Strafzettel verteilen und für weitere drei Monate sämtlich Papierkram, der anfällt Sorge trage. Habt ihr mich verstanden?!“, sagte Mr. Ibory im Militärs-Ton.
 

„Jawohl, Sir!“, antworteten die Männer im Chor und salutierten.
 

„Und jetzt los, los, los. Beeilung, Beeilung, Beeilung! Wir haben keine Zeit zu verlieren!“
 


 

„Wie weit ist es noch?“
 

„Nicht mehr sehr weit, wir müssten bald da sein.“, rief Abigail Sam gegen den Fahrtwind zu.
 

„Wir müssen uns wirklich beeilen, ich habe keine Ahnung, was sie mit ihr anstellen werden!“
 

„Ich kann hier nicht schneller fahren, ohne anderer Menschen Leben zu riskieren.“, rief sie entschuldigend.
 


 

„Na? Wie fühlt es sich an verraten zu werden? Alle Menschen, die du liebst stellen sich plötzlich gegen dich.“, fragt der ihr gegenübersitzende Mann, der sich eine Zigarette angezündet hatte, während er sie ansprach.
 

„Warum tust du das alles?“
 

„Du hast immerhin meinen Cousin auf dem Gewissen. An sich, hast du mir damit ja einen Gefallen getan, aber leider ist meine Mutter, die mächtigste Frau des Landes, so gar nicht damit einverstanden gewesen, dass wir ihren Neffen aus dem Weg räumen mussten.“
 

„Angela Merkel ist die mächtigste Frau des Landes!“
 

„Man merkt, dass du einfach schon zu lange von Zuhause fort bist. Es standen Neuwahlen an und seitdem ist meine Mutter, Lilly Bird, Bundeskanzlerin.“
 

„Das kann nicht sein!“, sagte sie entsetzt.
 

„Und ob. Sie ist zwar nicht das Oberhaupt unserer Gruppierung, allerdings könnte man sie durchaus als Stammkundin bezeichnen.“
 

„Und was hast du mit Alicia gemacht, nachdem ich weg war? Meinen Halbbruder hast du ja auch schon gegen mich aufgehetzt!“
 

„Ach ja, die kleine Alicia. Wirklich, wirklich tragisch. Sie konnte es sich nicht ertragen, was sie dir angetan hat und hat sich daraufhin selbst umgebracht.“
 

„Nein! …Das kann nicht sein!“, sagte Joanna entsetzt und ihr liefen Tränen die Wangen hinab.
 

„Lass dich nicht abhalten, Kingfisher, mach ruhig weiter.“, sagte Blue Bird und gebart dem Blonden fortzufahren.
 

„Bitte, Taylor, lass mich gehen.“, flehte sie ihn an, sie konnte schon lange nicht mehr stehen und ihre Arme fühlten sich bereits so an, als seien sie nicht mehr Teil ihres Körpers.
 


 

„Mr. O`Donnal, ich habe meine Leute kontaktiert, sie werden bald hier sein, wir sollten also abwarten.“, sagte Mr. van Saller, um Sam zu beruhigen.
 

„Nein, ich gehe rein. Wenn ihre Leute hier sind, könnte es vielleicht schon zu spät sein!“, Sam ließ nicht mit sich reden und stürmte los.
 

„Bleiben Sie hier Miss O`Donnal und geben sie meinen Leuten Bescheid, ich folge ihrem Bruder.“, Abigail nickte und blieb vor dem Hotel hinter einer Hecke stehen.
 

Mr. van Saller lief hinter Sam her und gemeinsam betraten sie die Eingangshalle des Hotels. Wider ihrer Erwartungen, war niemand zu sehen oder zu hören. Vorsichtig liefen sie die Flure entlang und suchten die richtige Tür. Sie horchten an jeder Tür, an der sie vorbeikamen, doch alles schien wie ausgestorben zu sein. Plötzlich ließ ein lauter Schrei sie zusammenzucken.
 

„Joanna...“, flüsterte Sam geschockt. Sie folgten der Richtung, aus der der Schrei gekommen war und fanden schließlich die richtige Tür.
 

„Warten Sie, wir können da unmöglich einfach rein stürmen, wir wissen noch nicht einmal, wie viele Personen da drin sind!“, zischte Mr. van Saller, als er Sam am Arm packte.
 


 

Die vielen Bemühungen Kingfishers hatten sie noch immer nicht gebrochen. Unter Schmerzen leistete sie größten Widerstand und verlor ihre Aufsässigkeit und ihre Verachtung Blue Bird gegenüber nicht. Auch wenn es lächerlich klingen mag, die nächste Ohrfeige ging ihr durch Mark und Bein und sie schrie vor Schmerzen auf. Sie konnte nicht mehr stehen, ihr tat alles weh und jeder noch so kleine Schmerz nahm gewaltige Ausmaße an. Dem nächsten Aufschrei folgte die schlagartige Öffnung der linken Tür und plötzlich einher ziehende Stille. Sam schaute geschockt Joanna an, Blue Bird guckte Kingfisher überrascht an und Kingfisher war der einzige, der über diese Situation schmunzelte.
 

„Boss, unser Specialguest ist soeben eingetroffen.“, Blue Bird schaute ihn an und lächelte zufrieden. Er schnipste mit den Fingern und aus der rechten Tür kamen vier seiner großgewachsenen Leibwächter hervor.
 

„Festnehmen.“, sagte er belustigt und die vier Schränke traten auf Sam und Sven zu und hielten sie fest. Sie brachten sie zwischen den Stuhl von Blue Bird und Joanna.
 

„Na dann, fang mal an Kingfisher, ich bin gespannt.“, sagte Blue Bird mit einem dreckigen Lächeln.
 

Kingfisher trat hinter Joanna und diese blickte Sam entsetzt an.
 

„Du hast dich sicherlich schon über meine SmS gewundert, Samuel. Deine kleine Freundin hier hat dich die ganze Zeit über angelogen.“, sagte er belustigt.
 

„Wie meinst du das?!“, zischte Sam.
 

Kingfisher zerrte Joanna an den Haaren, woraufhin Sam vor Verblüffung der Mund offen stand. Der Platinblonde hatte eine Perücke in der Hand und vor ihm stand Joanna nun mit relativ kurzen Haaren.
 

„Dann hat sie eben eine Perücke, wo ist das Problem?“, sagte er selbstbewusst.
 

„Du scheinst nicht zu verstehen, Sammylein. Dann muss ich wohl zu härteren Mitteln greifen.“, Joanna sah verzweifelt zu Boden, als Kingfisher ihre Bluse öffnete.
 

„Bitte, …bitte nicht. Hör auf.“, flehte sie ihn an. Doch er hatte nur ein höhnisches Lachen für sie über. Als er ihre Bluse aufgeknöpft hatte, machte er sich an ihrem BH zu schaffen.
 

„Was soll das?! Hör auf!“, Sam war entsetzt, wie konnte dieser widerwärtige Typ es wagen sie vor allen zu entblößen?! Er versuchte sich von den beiden Männern, die ihn festhielten zu befreien, doch gegen diese zwei war er machtlos.
 

„Ich werde dir zeigen, was das soll.“, sagte er und ging zu dem Tisch, auf dem eine Schere lag. Langsam, für alle unerträglich langsam schnitt er an der Vorderseite ihren BH auf. Im Raum war es still und alle außer Blue Bird, Kingfisher und Joanna hielten den Atem an. Die scharfe Schere durchschnitt den braunen BH und legte Joannas Brust frei. In Sams Kopf arbeitete es, er konnte sich keinen Reim auf das machen, was er dort sah.
 

„Dann hat sie eben so gut wie keinen Busen, wo ist das Problem?“, fragte er stur, aber innerlich sehr unsicher.
 

Als Kingfisher ihr an die Hose fasste und diese runterziehen wollte, gebart Joanna ihm Einhalt: „Ich weiß, dass du es schon ahnst, Sam, aber bitte erspare mir diese letzte Demütigung. Ich bin in Wirklichkeit ein Mann, Sam. Ich wünschte, ich hätte es dir sagen können, aber das konnte ich nicht. Es tut mir leid!“, sagte Jo unter Tränen, ihre Stimme war nur ein klein wenig tiefer, als gewöhnlich.
 

„Nein, das kann nicht…“, plötzlich ertönte ein Schuss, die Welt stand still, nur für einen Augenblick. Sam zuckte nur kurz, als die Kugel seinen Rücken traf und sank in Zeitlupe zu Boden. Jo schrie seinen Namen, Kingfishers Augen weiteten sich geschockt, Blue Bird lachte höhnisch und Sven riss sich von den Schränken los und stürmte auf Sam zu.
 

>Warum… warum hast du gelogen?<, war der letzte verzweifelte Gedanke, den Sam hatte, bevor er seine Augen schloss und aufhörte zu atmen.
 

Dann ging alles ganz schnell. Die deutsche Spezialeinheit stürmte den Raum und im selben Moment schoss Kingfisher auf Blue Bird. Der deutsche Mafiaboss hielt sich die Schulter, aus der Blut hervorquoll. Kingfisher hatte noch nicht einmal die Waffe gesenkt, da wurde er, zusammen mit Blue Bird, gefangengenommen. Jo wurde von seinen Fesseln befreit, während die Täter aus dem Zimmer geführt wurden. Er stürmte zu Sam, horchte, ob er atmete, fühlte, ob er einen Puls fand, …doch nichts. Er hatte aufgehört zu atmen, sein Herz hatte aufgehört zu schlagen und das Einzige was noch lebendig zu sein schien, war der nicht versiegen wollende Blutfluss, der von dem Loch in seiner Brust ausging.
 

„Nein! Sam!“, schrie er und sackte auf dem noch warmen Körper zusammen.
 

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Also, hier ist mein Geburtstagsgeschenk für euch.^^

Ich hoffe es gefällt euch (auch wenn ich eigentlich Geburtstag habe :P)
 

So, ab hier legen wir eine kleine Pause ein (ich weiß, dass das gemein ist, aber ich wollte euch ein wenig Zeit zum spekulieren geben)

Es gibt aber dafür ein neues Kapitel von Young Hearts, um euch die Wartezeit zu versüßen! >.<
 

lg~

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Everybody carries a Part of the Blame

„John, bitte lassen Sie ihn los, der Krankenwagen ist schon unterwegs und wenn wir versuchen das Blut am Zirkulieren zu erhalten, die Blutung zu verschließen und die Lunge weiterhin mit Sauerstoff zu versorgen, dann könnte es uns gelingen, ihn zu retten!“
 

„Sie übernehmen die Herzmassage, ich die Beatmung.“, sagte John ernst und nun wesentlich gefasster, er zog seine Bluse und seinen BH aus und drückte die Bluse auf die Wunde.
 

Die Zeit schien ihr ärgster Feind zu sein, während sie so lange um Sams Leben kämpften, bis der Krankenwagen eintraf. Auch, als Sam in den Krankenwagen geschoben und in die Klinik gefahren wurde, wich John nicht von seiner Seite. Die Sanitäter und der Arzt taten, während der Fahrt ihr Bestes, um Sam wiederzubeleben und als sein Herz endlich wieder zu schlagen begann und auf dem Monitor die piepende Bestätigung ertönte, brach John zusammen.
 

...
 

„Wo ist mein Bruder?!“, fragte Abigail aufgebracht.
 

„Es tut mir leid, er wurde schwer verwundet, ich weiß nicht, ob er es schafft…“, sagte Sven traurig und erschöpft.
 

„Was?! Nein!“, sagte sie fassungslos und schlug mit ihren Fäusten immer wieder auf seine Brust ein, bis sie weinend an ebendieser zusammenbrach.
 

Einen halben Tag später.
 

„Wie geht es Ihnen? Wissen Sie, wie Sie heißen?“
 

„Natürlich weiß ich das! Mein Name ist John Clarkson, lassen Sie mich bitte zu ihm!“, sagte er verzweifelt.
 

„Ich werde gleich mal nachfragen, ob Sie kurz zu ihm rein können.“, sagte die Krankenschwester und ging von dannen.
 

Als sie wiederkam, hatte sie ein leichtes Lächeln auf den Lippen: „Sie dürfen zu ihm, aber bleiben Sie nicht zu lange.“, die Schwester führte ihn aus seinem Zimmer auf die Intensivstation.
 

Dort übergab sie ihn in die Hände der behandelnden Ärztin: „Erschrecken Sie sich nicht, wenn Sie ihn sehen. Er ist in ein künstliches Koma versetzt worden, damit er sich besser regenerieren kann, immerhin war er eine kleine Weile tot. Wenn Sie ihn berühren, dann wird er Ihnen ungewöhnlich kühl vorkommen, aber auch das ist normal, denn wir haben seine Körpertemperatur ein wenig heruntergefahren. Die Ärzte haben es geschafft das Herzgewebe und die verletzte Arterie zusammenzuflicken, doch er hat eine Menge Blut verloren und wir müssen jetzt einfach abwarten. Ich lasse Sie kurz mit ihm allein.“
 

Er nickte bestätigend und sie öffnete ihm die Tür. Als er Sam sah, brach er fast in Tränen aus.
 

>Das ist alles meine Schuld! Ich hätte ihn nicht näher an mich heranlassen dürfen, ich war einfach zu egoistisch. Warum? …Warum zerstöre ich so viele Menschenleben? Blue Bird hätte mich erschießen sollen und nicht ihn! Was ist, wenn er nie wieder aufwacht?! Ich könnte nicht weiterleben mit der Gewissheit, Schuld an seinem Zustand zu sein! Bitte, Sam, gib nicht auf. Auch wenn du mich hasst, es gibt noch so viele Leute, die dir etwas bedeuten und denen du etwas bedeutest!<
 

Er setzte sich neben ihn und streichelte seine Hand.
 

„Mr. Clarkson? Sie müssen sich jetzt leider verabschieden.“, er nickte und stand auf. Bevor er den Raum verließ, blickte er noch einmal zurück.
 

„Denken Sie, dass er wieder aufwachen wird?“
 

„Er kann es schaffen, aber er braucht dabei jede Unterstützung, die er bekommen kann.“
 

„Wie meinen Sie das?“
 

„Reden Sie mit ihm, zeigen Sie ihm, dass Sie für ihn da sind. Es hat sich herausgestellt, dass Komapatienten fast alles mitbekommen haben, was man zu ihnen gesagt hat.“, sagte sie ermunternd.
 

„Ich werde es versuchen, aber ich glaube nicht, dass es etwas bringt. Ich bin schuld an seinem Zustand und er wird mich sicherlich hassen, wenn er aufwacht!“
 

„Wenn Sie nicht selbst die Waffe in die Hand genommen haben und auf ihn geschossen haben, dann tragen Sie auch keine Schuld an den Ereignissen. …Nun gehen Sie aber wieder ins Bett, Sie sind immerhin selber Patient.“, ermahnte ihn die Ärztin.
 

Ohne ein weiteres Wort ging John in sein Zimmer, legte sich auf sein Bett, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schaute an die Decke. Er zuckte vor Schmerz zusammen, als er mit dem Rücken das Lacken berührte, doch es war ihm egal. Er lag hier mit einem ausgepeitschten Rücken, aber Sam lag nur ein paar Stationen weiter im Koma.
 

>Wird es etwas bringen, wenn ich mit ihm rede? Vielleicht kommt er schon aus dem Grund zurück, dass er mir die Meinung geigen möchte? …Es ist mir egal, was er für einen Grund hat wieder aufzuwachen, Hauptsache er tut es! ...Sam, es tut mir so leid!<, eine Träne floss ihm die Wange hinunter.
 

Ein Klopfen an seiner Tür riss ihn aus den Gedanken: „Kann ich reinkommen?“
 

„Ist mir egal. Wie bist du freigekommen? Haben sie dich nicht gleich bei lebendigem Leibe erhängt?“
 

„Hör zu John, es ist nicht so, wie es aussah.“
 

„Ach, es ist nicht so, dass du mich gefoltert und gedemütigt hast?! Dann klär mich doch bitte auf!“, sagte er gereizt.
 

„Hätte ich es nicht getan, dann hätte er dich gleich umgebracht und du hättest keine Chance gehabt, gerettet zu werden.“
 

„Ach ja? Was hast du denn zu meiner Rettung beigetragen?! Du hättest mich einfach gehen lassen oder kurz und schmerzlos umbringen sollen, dann hättest du mir geholfen!“
 

„Hör zu, es war mein Auftrag Blue Bird gefangen zu nehmen und ihn notfalls zu beseitigen. Doch ich bin erst vor kurzem seine rechte Hand geworden und es hat sich noch keine Gelegenheit ergeben.“
 

„Was soll das heißen?!“
 

„Ich bin kein Schwerverbrecher, John. Die WSA hat mich auf ihn angesetzt. Ich wollte nicht, dass Sam verletzt wird, ich habe ihm unseren Aufenthaltsort verraten, damit er Verstärkung holen und dich retten kann.“
 

„Was ist die WSA? Ein Wasser- und Schifffahrtsamt? Was haben die denn damit zu tun?!“, fragte er ein wenig verwirrt auf seine Hände starrend.
 

„Das ist die World Security Agency. Eine streng geheime Organisation, die weniger Skrupel hat, als zum Beispiel die CIA oder die Heimatschutzbehörde. …Bitte, John, kannst du mich nicht wenigstens ansehen?“, flehte Taylor.
 

„Warum die psychische Folter? Hättest du mich nicht einfach entführen können?“, fragte er und blickte ihn vorwurfsvoll an.
 

„Ich wollte dir ein wenig Zeit verschaffen. Und falls du es nicht gemerkt hast, hatten die ganzen Dinge hauptsächlich auf Samuel abgezielt. Ich gebe es zu, ich mag einen leichten Bruderkomplex haben, aber ich habe ihm nicht getraut, Jo. Hast du seine Reaktion gesehen, als er im Begriff war es herauszufinden? Er wird dich nie so akzeptieren wie du bist und ich wollte dir diesen Schmerz ersparen, aber ihr hieltet einfach zu fest zusammen.“
 

„Er wurde meinetwegen fast ermordet, Taylor!“, John brach in Tränen aus, geistesgegenwärtig nahm sein Bruder ihn in den Arm und streichelte ihm vorsichtig, um den von ihm geschundenen Rücken nicht zu sehr zu strapazieren, über den Rücken. John krallte sich an ihn und ließ, mit der Situation überfordert, seinen Tränen freien Lauf.
 

...
 

„Dad? Sam ist… angeschossen worden.“, sagte Oliver unter Schluchzen am Telefon.
 

„Wie steht es um ihn?“
 

„Sehr… sehr schlecht… Was ist, wenn er stirbt, Dad?!“, schluchzte er.
 

„Beruhige dich, Oliver. Wo bist du grade?“
 

„Noch immer in Sams Wohnung.“
 

„Bist du alleine?“, fragte er besorgt.
 

„Nein, aber kann ich bei dir zu Hause vorbeikommen?“
 

„Natürlich. Du kannst sofort herkommen, kannst du denjenigen, der bei dir ist fragen, ob er dich bringt.“
 

„Ja… macht er.“
 

„Sehr gut, bis gleich.“, sagte die sanfte Stimme Mr. Hudges besorgt zu seinem Sohn.
 

...
 

„Jo? Oh, ich wollte nicht stören.“, sagte Abigail, als sie eintrat.
 

„Nein, ist schon gut, komm nur rein.“, sagte er und löste sich von seinem Bruder.
 

„Wie geht es dir?“
 

„Warum bist du hier? Müsstest du mich nicht verachten?“, fragte er, während er sich die Tränen mit seinem Ärmel von den Wangen wischte.
 

„Schon vergessen, dass ich dein Geheimnis schon viel früher durchschaut habe? Es stimmt schon, dass du eine Teilschuld an den Geschehnissen hast, aber die habe selbst ich. Denn ich hätte ihn zurückhalten müssen, als er einfach so in das Gebäude gestürmt ist und er hätte gar nicht erst auf eine solch wahnwitzige Idee kommen dürfen. Wir sind Teil eines Ganzen, Jo, jeder trägt seinen Teil zu den Geschehnissen bei.“, sie setzte sich auf sein Bett und streichelte ihm über den Kopf.
 

Plötzlich begann sie zu schmunzeln: „Gestern habe ich noch gesagt, dass ihr unspektakulär seid und jetzt finde ich mich quasi in einem meiner Filme wieder. Welch Ironie des Schicksals.“
 

„Meinst du es gibt noch eine Chance für uns?“
 

„Ich weiß es nicht, Jo, aber du solltest nicht aufgeben. Ich werde euch unterstützen, …ich werde dich unterstützen, also bitte… gib nicht auf, ja?“
 

„Abigail, du bist spitze. Wäre ich nicht so hoffnungslos in deinen Bruder verschossen, würde ich dich auf der Stelle zu meiner Freundin machen.“, sagte er und umarmte sie.
 

„Man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben.“, sagte sie lachend.
 

„Ach ja, wie unhöflich von mir. Das ist besagter Bruder.“, stellte er Taylor vor.
 

„Hallo, mein Name ist Taylor Clarkson.“, sagte er und reichte ihr eine Hand.
 

„Abigail O`Donnal.“, erwiderte sie und ein süßes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen.
 

„Ich verstehe gar nicht, warum du sagtest, dass du ihn nicht magst, ihr scheint euch doch sehr gut zu verstehen“, sagte Abigail ein wenig verwundert.
 

„Naja, ich habe ihn früher des Öfteren geärgert und das nicht grade auf eine nette Art und Weise. Ich habe damals viel Mist gebaut und bin irgendwann von Zuhause abgehauen. Es tut mir immer noch leid, dass ich euch beide damals im Stich gelassen habe, Jo.“
 

„Das kannst du dir ja wohl jetzt sparen, oder? Außerdem solltest du solche Worte lieber an Ma richten, als an mich. Du weißt, was sie alles für uns aufgegeben hat!“, sagte John und blickte Taylor durchdringend an.
 

„Hast du ihre jetzige Telefonnummer? Vielleicht sollte ich das heute Abend hinter mich bringen.“, sagte er ein wenig wehmütig lächelnd.
 

Die drei unterhielten sich noch lange, bis die Besucherzeit um war und Abigail und Taylor gehen mussten.
 

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So, ich hoffe, dass ihr jetzt alle ausatmen könnt^^d

So viel steht fest, Sam hat das ganze überlebt, fragt sich nur, ob er je wieder aus dem Koma aufwacht...

Tja und das werde ich euch natürlich nicht verraten :P

Also, man liest sich im nächsten Kapitel von Nilwis! (\(^v^)/)
 

lg

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Hide yourself in a Dream

„Hey Sam, ich bin`s. Ich weiß nicht, ob du mich hören kannst, aber… ich wollte dir sagen, dass es mir leid tut, dass du in diese Sache hineingezogen wurdest. Es gibt viele Sachen, die ich bereue und die mir leidtun, aber… die Beziehung mit dir ist keine davon. Ich weiß nicht, ob du das jetzt hören willst, aber ich liebe dich wirklich. Die Zeit mit dir war wunderschön und auch, wenn du es mir vielleicht nicht glaubst… das war mein wahres Ich. Das einzige, was an unserer Beziehung gelogen war, war die Tatsache, dass ich ein Mann bin. Ich hoffe, dass du mir verzeihen kannst... Ich weiß nicht warum, aber du scheinst dich dagegen zu wehren vollständig zu genesen. Sie können das künstliche Koma aber nur beenden, wenn du so weit genesen bist, dass dein Körper diese Hürde alleine nehmen kann. Bitte, Sam, es sind jetzt schon drei Wochen…“, sagte Jo, während er Sams Hand, in der eine Transfusionsnadel steckte, hielt und sie streichelte.
 

„Mr. Clarkson? Die Besuchszeit ist jetzt vorüber. Ich muss Sie leider bitten zu gehen.“, sagte die Krankenschwester, die gekommen war, um Sams Werte abzulesen.
 

„Ja, ich verstehe.“, sagte er betrübt.
 

„Ich komme morgen wieder und quäle dich weiter.“, sagte er mit einem ironischen Lächeln an Sam gewandt.
 

Als er die Intensivstation verlassen hatte, begegnete er Sams behandelnder Ärztin: „Wie geht es Ihnen Mr. Clarkson?“
 

„Was soll man darauf antworten? Sagen wir es so: Es ging mir schon mal besser.“
 

„Geben Sie nicht auf. Egal, wie lange er sich gegen den Heilungsprozess wehrt, er findet trotzdem statt. Ich denke, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis wir ihn zurückholen können.“
 

„Das ist gut.“, sagte er und blickte zu Boden. Sie klopfte ihm auf die Schulter und ging weiter. Er blickte ihr noch kurz hinterher, bevor er sich zum Gehen wandte.

John war bei Sam ausgezogen und kam bei Abigail unter, bis er wieder eine eigene Wohnung gefunden hatte, was sich im Moment als recht schwierig herausstellte, da er schlecht in der Staatsanwaltschaft auftauchen konnte und sich auf `Joannas` Arbeitsplatz setzen konnte.

Er schloss die Tür auf und sofort vernahm er eine männliche Stimme, die aus dem Wohnzimmer zu ihm drang. Er schloss die Tür hinter sich und schaute vorsichtig um die Ecke.
 

„Ah, hallo, John. Ich habe auf Sie gewartet.“, sagte der blonde, muskulöse, großgewachsene Mann, stand auf und reichte ihm zur Begrüßung die Hand.
 

„Was machen Sie hier, Sven?“, fragte John überrascht.
 

„Ich wünschte, dass ich sagen könnte, dass ich nur mal so vorbeigeschaut habe, aber dem ist leider nicht so. Wie geht es Samuel?“
 

„Unverändert. …Warum sind Sie hier?“, die beiden standen sich noch immer gegenüber.
 

„Setzen wir uns.“, sagte Sven, setzte sich und wies auf den Platz ihm gegenüber. Als auch John platzgenommen hatte, fuhr er fort: „Ich bin beruflich hier. Sie ahnen sicherlich schon, warum. Das Zeugenschutzprogramm hat noch immer bestand. Blue Bird mag zwar verhaftet worden sein und sein Prozess ist am Laufen, doch wir haben noch längst nicht alle seiner Schergen gefunden. Ihre Sicherheit ist nicht gewährleistet und deshalb müssen wir wieder eingreifen. Man vermutet, dass es noch ca. zwei Jahre dauern wird, bis Sie wieder Ihr normales Leben leben können.“
 

„Wann… wann müsste ich wieder umziehen?“
 

„Vermutlich in einer Woche.“
 

„Geben Sie mir noch zwei Monate.“
 

„Das geht wirklich nicht, John.“
 

„Bitte…“, sagte er flehentlich.
 

Sven seufzte, ging aus dem Zimmer und rief seine Vorgesetzten an.
 

„Wirst du wirklich gehen, John?“, fragte Abigail ein wenig traurig.
 

„Sie werden Sam bald aus dem Koma holen. Ich denke, dass das genug Zeit sein wird, damit ich eine Entscheidung treffen kann. Ich gehe davon aus, dass er nichts mehr von mir wissen will und sollte dies der Fall sein, dann hält mich hier nichts mehr. Versteh mich nicht falsch, ich habe euch alle lieb gewonnen, doch ich könnte es nicht ertragen ihn so oft zu sehen, wenn er mich im Grunde verabscheut.“
 

„Ich verstehe dich, aber wenn du gehst, dann musst du mir versprechen, mit mir in Kontakt zu bleiben.“
 

„Ich versprech`s, aber noch bin ich ja hier. Da fällt mir ein, dass ich mich bei meinem Vater melden wollte.“, sagte er nachdenklich.
 

„Ich habe mit den Wasserköpfen geredet und sie geben dir noch zwei Monate. Danach musst du dich dann aber unverzüglich in unsere Obhut begeben.“
 

„Danke, Sven. Sie haben mir damit einen großen Gefallen getan.“, sagte er erfreut.
 

„Das war ich Ihnen schuldig.“
 

„Wie meinen Sie das?“, John war sehr verwundert über diese Aussage.
 

„Ihr Vater war ein guter Mann. Wir haben im Krieg Seite an Seite gekämpft und er hat mir immer stolz von seinen Kindern und seiner Frau berichtet. Er hat Sie wirklich sehr geliebt, doch ich habe nie verstanden, warum er dann einen solchen Job angenommen hat… Irgendwann ist er dann gefallen, ich war bei ihm, als er starb. Er hat mir etwas für Sie und Ihren Bruder mitgegeben.“, Sven wühlte in seiner Tasche, bis er schließlich fand, wonach er suchte. Er holte ein rotes Samtbeutelchen hervor und kippte den Inhalt auf den Tisch. Zum Vorschein kamen ein silberner, mit Ranken verzierter Ring, in den ein Rubin eingefasst war, eine Halskette, in Form eines Kreuzes, dass dieselben Muster aufwies und in dessen Mitte ein Bernstein saß und ein Ohrstecker, der eine keltische Rune darstellte, die einen Saphir einfasste.
 

„Der Ring ist für Ihre Mutter, der Ohrstecker ist für Ihren Bruder und die Halskette ist für Sie. Er sagte, dass in jedem Stein ein Stück seiner selbst sei und sie diese Gegenstände immer bei sich tragen sollen. Er hat in alle Schmuckstücke etwas eingravieren lassen.“, John nahm die Halskette seines Vaters in die Hand und drehte den doch recht schweren Anhänger um. Auf seiner Rückseite waren die Worte `Never give up` eingraviert. John schloss seine Faust um das Kreuz und schaute, mit den Tränen kämpfend, zu Boden.
 

„Was steht da, John?“, fragte Abigail überrascht über Johns plötzlichen Gefühlsausbruch.
 

„Never give up. Er muss geahnt haben, was passieren würde…“
 

„Was steht denn auf den anderen Schmuckstücken?“, John nahm sie in die Hand und suchte die Inschriften.
 

„Auf dem Ohrstecker für meinen Bruder steht: Be a good boy und auf dem Ring meiner Mutter steht: Ich liebe dich through good and bad days.“
 

„Wow. Dein Vater muss ein toller Mann gewesen sein… Sagtest du nicht, dass du ihn anrufen wolltest?“
 

„Das ist alles ein wenig komplizierter. Sollte sich die Gelegenheit bieten, werde ich dir meine Mutter vorstellen. Ich würde ihr den Himmel zu Füßen legen, wenn ich es könnte, sie ist die beste Mutter der Welt. Und ich sage das nicht leichtfertig, aber du wirst schon wissen, was ich meine, wenn du sie siehst.“, sagte er ein wenig schmunzelnd, bei dem Gedanken an seine Mutter.
 

„Ich muss mich wieder verabschieden, mein Flieger geht in einer Stunde.“
 

„Dann wünsche ich Ihnen eine gute Heimreise, ich hoffe, dass wir uns mal wieder sehen.“
 

„Dito.“, sagte er lachend und verabschiedete sich von den beiden.
 

„Sie sagen, dass sie ihn bald aus dem Koma holen.“, sagte John, während er noch immer gedankenverloren die Tür, durch die Sven verschwunden ist, anstarrte.
 

„Das ist toll!“, sagte Abigail erfreut und schlang ihre Arme um ihn.
 

„Ja…“, sagte er betreten.
 

„Was ist los, Jo?“, fragte sie liebevoll.
 

„Es könnte alles vorbeisein. Er könnte aufwachen und mich mit diesem strafenden und ungläubigen Blick ansehen, vor dem ich mich so fürchte. Was ist, wenn er nichts mehr von mir wissen will, Abi?“
 

Sie umarmte ihn fester: „Dann musst du ihn eben davon überzeugen. Sorge dafür, dass er sich wieder in dich verliebt, aber diesmal in John Clarkson und nicht in Joanna Quested. Er muss sehen, dass sich, außer deinem Geschlecht, nichts geändert hat. Ich glaube an dich, Jo. Du hast zwei Monate Zeit, das schaffst du! Du kannst gerne so lange hier wohnen, du bist ein angenehmer Zeitgenosse und ich habe dich gerne hier. Allerdings muss ich bald wieder an ein Set, also wirst du wohl den letzten Rest der Zeit alleine hier verbringen, aber noch bin ich ja da.“
 

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Also noch kein wirkliches Aufatmen für euch^^"

Ich werde euch so gut, wie möglich mit Kapis füttern, denn nächste Woche müsst ihr leider ein wenig hungern...^^"

Ich hoffe, dass euch das Kapi gefallen hat und ihr auch bei den nächsten noch dabei seid! >.<
 

Vielen, vielen Dank, für 101 Kommis! Ihr seid irre!!! >.<

*Kekse in Vogelform an alle verteil und sich danken verneig*
 

lg~

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Wake up, sleeping Princess

„So, wir leiten jetzt den letzten Rest der Narkose aus. Bleiben Sie bei Ihm und reden Sie mit ihm, dass wird ihm helfen wieder aufzuwachen.“, sagte die Ärztin eine Woche später zu Abigail und John.
 

Sie setzten sich neben ihn und begannen mit ihm zu sprechen: „Hey Sammy. Es wird Zeit, dass du endlich die Augen aufmachst. Wir vermissen dich und sind gar nicht begeistert davon, dass du uns so lange hast warten lassen! Ich habe meinen kleinen Bruder schon tierisch vermisst, aber wie dir sicherlich aufgefallen ist, gibt es da jemanden, der dich noch viel mehr vermisst hat! Ich meine nicht Mum und Dad, die werden dir sicherlich den Hals umdrehen, weil du ihnen einen solchen Schrecken eingejagt hast! Nein… ich rede von demjenigen, mit dem ich die letzten drei Wochen gemeinsam aufgestanden bin, mit dem ich gefrühstückt habe und dem ich jedes Mal nachgeschaut habe, wenn er die Wohnung verlassen hat, um dich zu Besuchen. Heute Morgen war er so aufgeregt, dass er keinen Bissen herunterbekommen hat! Er saß den ganzen Morgen total hibbelig am Tisch und wollte unbedingt zu dir. Diesen jemand darfst du nicht enttäuschen, Sam.“
 

„Hör doch auf, Abigail. Wenn er das alles noch weiß, wenn er aufwacht, dann erklärt er dich für verrückt!“
 

„Na und? Wir sollten doch mit ihm reden und da du deine hübschen Zähnchen nicht auseinanderbekommst, muss ich ihn ja zu texten.“, John schüttelte den Kopf und trat ans Fenster.
 

„Wie lange ist es jetzt schon her, dass sie begonnen haben, die Narkose auszuleiten?“
 

„Sie haben gestern angefangen und heute müsste er eigentlich aufwachen.“
 

Abigail und John unterhielten sich lange, doch nichts geschah, Sam machte keine Anstalten aufzuwachen.
 

Es klopfte plötzlich an der Tür: „Hey, was haltet ihr davon, wenn ich euch kurz ablöse und ihr euch einen Kaffee holt?“, schlug der Platinblonde vor.
 

„Wenn du nicht versuchst ihn umzubringen, bevor er aufwacht…“, John hatte ihm immer noch nicht gänzlich verziehen und man bemerkte deutlich den leicht gehässigen Unterton in seiner Stimme.
 

„Ich habe keinen Anlass dazu, immerhin war ich es auch nicht, der ihn fast erschossen hätte.“, sagte er kühl und die beiden verließen, wenn auch etwas widerwillig, Sams Zimmer.
 

Als die Tür ins Schloss fiel, wandte Taylor sich Sam zu: „Jetzt hör mir mal gut zu, ich weiß, dass du mich hören kannst. Du solltest dir langsam mal klar darüber werden, was du hier tust! Du folterst meinen kleinen Bruder schlimmer, als ich es je könnte. Es zerfrisst ihn innerlich vor Schuldgefühlen und du liegst hier rum und meinst, nur weil du nicht aufwachst, wird alles gut. Sieh der Realität ins Auge und hör endlich auf, dich als Opfer zu fühlen, denn das bist du nicht! Nein, das wirkliche Opfer hier ist John… deines, meines, Blue Birds und das vieler anderer. Sieh zu und mach deine Augen auf, sei ein Mann!“, sagte er mit bedrohlich, kalter Stimme zu Sam.
 

Plötzlich zuckte einer von Sams Finger, als Taylor das sah, grinste er zufrieden.

Als John und Abigail das Zimmer betraten, deutete Taylor auf seinen Finger, erstaunt sahen sie, wie sich ein Finger nach dem anderen bewegte und er schließlich die Hand zu einer Faust ballte. Hinter ihnen öffnete die Schwester, die alle 15 Minuten kam, um seine Werte zu messen, die Tür. John packte sie am Arm und sagte: „Er wacht auf, holen sie sofort Dr. Moore her.“
 

Überrascht tat die Krankenschwester wie geheißen und kam mit Dr. Moore zurückgeilt.
 

„Inwiefern hat sich das bemerkbar gemacht?“, fragte sie, während sie ihn abhörte.
 

„Er hat seine Hand zu einer Faust geballt.“, die Ärztin schaute die drei überrascht an.
 

„Wenn er tatsächlich schon so weit ist, dann dauert es nicht mehr lange, bis er aufwacht. Jemand muss unbedingt hier bleiben und ihm den Tubus in seinem Hals erklären, damit er nicht in Panik gerät. Bitte rufen sie mich umgehend, sobald er aufwacht. Ich werde alle halbe Stunde nach ihm sehen.“, sagte sie und verließ das Zimmer wieder.
 

„Ich werde jetzt wieder gehen. Morgen fliege ich zurück nach Deutschland. Soll ich Vater etwas ausrichten?“
 

„Ja, warte einen Augenblick. Ich habe hier noch etwas für dich und Mum.“, John kramte in seiner Tasche und reichte Taylor das rote Samtsäckchen.
 

„Da drin ist ein Ohrstecker von Vater für dich und ein Ring für Mum. Auf den Schmuckstücken hatte Dad etwas eingravieren lassen. In deinem Ohrstecker ist `Be a good boy` eingraviert.“, Taylor musste lachen, während ihm Tränen die Wangen herunterliefen.
 

„Warum hat er das getan? Ich bin doch gar nicht sein Sohn.“
 

„Für ihn warst du immer sein Sohn, Taylor. Er hat dich genauso geliebt, wie mich und er scheint uns alle sehr genau gekannt zu haben.“
 

„Was… was steht bei dir?“, fragte er zögerlich.
 

„Never give up.“, sagte er, ein wenig traurig lächelnd.
 

Die beiden verabschiedeten sich und Abigail und John richteten ihre volle Aufmerksamkeit wieder auf Sam. Mittlerweile hatte er beide Hände zu Fäusten geballt und die Augenbrauen zusammengezogen. Es war ein Kampf, der sich noch drei weitere Stunden hinziehen sollte. John stand am Fenster in den letzten Sonnenstrahlen und Abigail saß neben ihrem Bruder, als dieser plötzlich die Augen aufschlug und röchelnde Geräusche von sich gab. John schaltete schnell und ging sofort auf den Flur, um nach Dr. Moore ausrufen zu lassen. Derweil versuchte Abigail ihren Bruder zu beruhigen:
 

„Es ist alles gut, Sammy. John holt Dr. Moore, sie wird dir den Schlauch ziehen. Du wurdest beatmet, deshalb steckt im Moment dieser Schlauch in deinem Hals, du darfst jetzt nicht panisch werden, der wird gleich entfernt, hörst du?“, sagte sie, während sie ihm die Hand streichelte.
 

John wartete draußen, als Dr. Moore hineinging, um Sam den Schlauch zu ziehen. Er rutschte mit dem Rücken an der Wand neben der Tür herunter und hielt sich den Kopf: >Jetzt ist es vorbei. Die gemeinsame Zeit und die Zeit in der Schwebe. Er ist aufgewacht, jetzt kann ich beruhigt ein neues Leben anfangen. Es wird wohl keine Chance geben, dass wir je wieder zusammenkommen. Er wird mich verachten und es wird für uns beide das Beste sein, wenn ich gehe.<
 

„Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Sir?“, fragte eine besorgte Krankenschwester.
 

„Ja, geht schon.“, er stand auf und ging die Klinikflure entlang. Nun doch ein wenig unentschlossen verließ er das Klinikgelände und nahm den Bus. Obwohl eben noch die Sonne geschien hatte, zogen sich dicke Wolken am Himmel zu und verdeckten ihre Wärme und ihr Licht. Als wolle der Himmel ihn für seine Tat tadeln, begann es zu regnen, als er aus dem Bus ausstieg und zu Abigail`s Wohnung ging. Zu Hause angekommen, verkroch er sich in seinem Bett, schloss die Augen und fiel in einen tiefen Schlaf.

Er öffnete seine Augen erst wieder, als sich sein Bett zur Seite neigte.
 

„Hey. Wie geht es dir?“, fragte eine sanfte Stimme.
 

„Nicht so gut.“
 

„Warum bist du einfach abgehauen?“
 

„Hat er nach mir gefragt?“
 

„…“, sie schwieg und senkte den Blick.
 

„Also nicht. Siehst du, das war der Grund, warum ich es keine Minute länger bei ihm ausgehalten habe. Er hasst mich Abi. Ich sollte einen Schlussstrich ziehen und meine Sachen packen.“
 

„Hast du`s schon vergessen? Never give up. Du musst jetzt stark sein, Jo.“
 

„Ich kann nicht länger stark sein, Abi. Ich bin schon fast 8 Jahre auf der Flucht, ich schaffe das nicht mehr…“, traurig senkte Abigail ihren Blick.
 

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So, da habt ihr`s.

Für alle, die mir nicht zugetraut haben, Sam für immer ins Koma fallen zu lassen... ihr hattet recht^^"
 

Dieses Kapi widme ich abgemeldet, denn sie hat heute Geburtstag und ist zu einer treuen Leserin geworden! >.<

Happy Birthday!(\(^v^)/)
 

lg~

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Won`t forgive you

Nach vielen, aufbauenden Gesprächen mit Abigail, traute John sich endlich, Sam im Krankenhaus zu besuchen und ihm erstmals, seit er aus dem Koma erwacht war, gegenüberzutreten. Seine Schritte hallten in den Klinikfluren nach, als er langsam und bedächtig auf Sams neues Zimmer zuging. Man hatte ihn in die Kardiologie verlegt, für den Fall dass es Probleme mit seinem Herzen geben sollte. Abigail hatte ihm erzählt, dass sie Sams Blutdruck ständig unter Beobachtung stellten, um sein Herz noch nicht zu stark zu belasten, aber er würde wohl in ca. einer Woche entlassen werden und bräuchte dann nur noch für Kontrollen ins Krankenhaus zu kommen.

Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als er die Hand hob und an die Kliniktür klopfte. Nach dem "Herein" betrat er zögerlich das Zimmer. Sam sah ihn kurz überrascht an, drehte sein Gesicht dann jedoch zum Fenster.
 

„Sam… es tut mir leid.“, keine Antwort. Er drehte sich nicht einmal zu ihm um.
 

„Was soll ich tun, damit du mich wenigstens anschaust?“, fragte er nach einer Weile des schmerzhaften Schweigens, verzweifelt.

Der Dunkelhaarige veränderte seine Position nicht, auch seine Zähne bekam er nicht auseinander. John seufzte schwer, stand auf und legte eine Hand an die Türklinke. Er blickte sich noch einmal zu seinem Peiniger und Opfer um, bevor er das Zimmer verließ.
 

Schmerzlich lächelnd dachte er, während er dir Klinikflure bis zum Ausgang durchmaß: >Ja, Opfer und Peiniger, das sind die richtigen Worte, um ihn zu beschreiben. Er ist das Opfer meiner Vergangenheit und meines Egoismus geworden und jetzt? Jetzt ist er mein Peiniger und quält mich durch seine Ignoranz und sein Schweigen, seine Verachtung und seinen Groll. Kann auf einer solchen Grundlage ein Neuanfang überhaupt ansatzweise möglich sein? Und habe ich einen Neuanfang überhaupt verdient? Ich fühle mich so schuldig und bin doch innerlich zerrissen. Was mach ich jetzt? Sollte ich schon früher, als geplant wieder ins Zeugenschutzprogramm eintreten, oder kämpfe ich die letzte mir verbliebene Zeit noch weiter, in der Hoffnung etwas zu erreichen und den Sturkopf zu erweichen?<
 

Wieder einmal, wie so oft in letzter Zeit, wanderte seine Hand zu der Halskette, die schwer und doch schützend um seinen Hals lag. Er berührte den Bernstein, den das Silber einfasste und vor ihm erschienen wieder die Gravur und das Gesicht seines Vaters. Sein Entschluss stand fest, er würde kämpfen, wie sein Vater es einst auf dem Schlachtfeld getan hatte und er würde mit wehenden Fahnen untergehen, wenn es sein musste. Vielleicht würden sich seine Bemühungen ja sogar auszahlen und Abigail hatte Recht? Vielleicht musste er Sam einfach etwas Zeit geben, das Geschehene zu verarbeiten?
 

Wieder in Abigails Wohnung, wurde er von dieser freundlich begrüßt. Er brachte jedoch lediglich ein gequältes Lächeln zustande.
 

„Wie ist es gelaufen?“
 

„Wie soll es wohl gelaufen sein?“, fragte er mit einem traurigen Lächeln.
 

„Oh mein Gott, Jo, das tut mir leid. Mein Bruder ist manchmal ein sturer Esel.“, überschwänglich, wie sie manchmal war, schloss sie ihn fest in die Arme.
 

„Gib nicht auf, Süßer. Wir bekommen das schon wieder irgendwie hin. Gib jetzt nicht auf, das war doch erst der erste Versuch. Er wird seinen Fehler schon noch erkennen.“, sie festigte ihren Griff und gab ihm das Gefühl einer wirklich Stütze. So, wie Sam die Sonne seines Herzens war, so war sie der Himmel, der sein von der Sonne gebrandmarktes Herz sanft zur Ruhe bettete und schützend eine Hand über es hielt, damit es nicht endgültig verglühte.
 

„Magst du etwas essen? Ich hab Nudeln gemacht.“, er musste plötzlich schmunzeln, ja, jetzt wo er bei ihr lebte waren Nudeln an der Tagesordnung.
 

„Nein, danke. Ich glaub, ich werde mich jetzt ins Bett legen.“
 

„Nudeln machen glücklich und du musst unbedingt glücklicher werden, also sind Nudeln jetzt genau das Richtige. Dein Bett wartet auch danach noch auf dich und es ist sicherlich schon überfordert damit, dass du es so ausnutzt. Gönn dir und dem Bett mal `ne Pause.“, sagte sie liebevoll lächelnd.
 

„Na gut.“, sie schaffte es immer wieder ihn breitzuschlagen, sonst wäre er ihr womöglich schon längst vom Fleisch gefallen.
 

>Seit er bei mir wohnt, habe ich immer und immer mehr das Bedürfnis mich um ihn zu kümmern. Es ist, als hätte ich einen zweiten kleinen Bruder bekommen, der meine Hilfe und Zuneigung dringend braucht. Ohne meinen Beiständ hätte er wohl längst aufgegeben. Ich hoffe nur, dass ich ihm keine falschen Hoffnungen mache und er dann in ein noch tieferes Loch fällt… Wie soll er die Zeit nur meistern, wenn ich zum Set muss und ihn nicht mehr unterstützen kann? Sein Bruder ist auch nicht da. Ich könnte natürlich Oliver fragen, ob er mir nicht den Gefallen tun würde, ab und an nach Jo zu sehen. Jo scheint sich ja sehr gut mit ihm zu verstehen und er hat uns bis jetzt ja auch schon einige Male besucht. Sam… siehst du nicht, dass du mit deinem sturen Handeln alle herunterziehst, du ihm das Herz brichst? Doch wenn ich dich auf ihn anspreche, dann willst du nichts hören und blockst ab… was soll ich nur tun?<
 

Eine Woche später.
 

„Hast du alles, Sam?“
 

„Ja.“, sagte er, ohne sich noch einmal umzudrehen. Abigail nahm seine Tasche und lief langsam neben ihm her, als sie sich auf den Weg zum Auto machten.

Sam setzte sich ins Auto, während Abigail seine Tasche im Kofferraum verstaute. Als sie losfuhren beobachtete sie ihren Bruder von der Seite: „Was ist los, Sam? Stimmt etwas nicht?“
 

„Es ist alles in Ordnung, sonst hätten sie mich wohl kaum heute aus dem Krankenhaus entlassen.“, er hatte sein Kinn auf seine rechte Hand gestützt und schaute aus dem Fenster, als er ihr antwortete.
 

„Ich meinte nicht deinen Gesundheitszustand, Sam und das weißt du auch.“
 

„Ich habe die letzten Nächte einfach schlecht geschlafen, das ist alles.“
 

„Wie kommt`s? Manchmal hilft es darüber zu sprechen, das weißt du doch, Sammy.“
 

„Ich habe immer den gleichen Traum und wenn ich aufwache, dann habe ich das Gefühl in ihm gefangen zu sein. Das was hier passiert, scheint für mich manchmal wie ein Traum zu sein… doch neulich, da… wurde mir schmerzlich bewusst, dass ich lieber in einem Traum leben würde, als in dieser harten Realität, die zuerst der Traum zu sein schien. Verstehst du?“
 

„Ja, ich glaube, dass ich verstehe, was du mir damit sagen willst… Hast du denn schon mal darüber nachgedacht, dass du vielleicht nur deine Sichtweise der Dinge ändern müsstest und sich dann auch die harte Realität nicht mehr so schlimm anfühlen würde?“
 

„Nein, um ehrlich zu sein, nicht.“, den Rest des Weges zu Sams Wohnung schwiegen sie, beide in ihre Gedanken versunken.
 

„Gut, ich werde jetzt wieder nach Hause fahren, es sei denn, du möchtest, dass ich noch bleibe?“, fragte sie, als sie Sams Tasche in sein Schlafzimmer gebracht hatte und ihn verabschiedete.
 

„Nein, ich komme schon alleine klar.“, Abigail ließ ihren Bruder schweren Herzens in der nun, ohne John, einsamen Wohnung zurück.
 

Sam ließ sich seufzend auf sein Sofa fallen, legte den Kopf in den Nacken und atmete einmal tief ein und aus:>Als wenn eine Änderung meiner Sichtweise so viel ändern würde! Jo bleibt ein Mann und es ändert sich auch nichts daran, dass er mich angelogen und mein Vertrauen missbraucht hat… Das war der Grund… der Grund, warum er schlucken musste, als ich ihm meine Trennungsgründe genannt habe… Er wusste, dass so etwas passieren würde und hat mich trotzdem nicht aufgeklärt! Wie konnte ich nur so blind sein?!<
 

Er setzte sich vorsichtig auf, denn seine Operationsnarbe schmerzte ihn immer noch ein wenig. Gedankenverloren schaute er sich in der einsamen, leeren Wohnung um. In der Zeit, als Joanna hier gewohnt hatte, war sie ihm so lebhaft und friedlich vorgekommen, doch jetzt? Jetzt war es eher ein Verließ, in dem er gefangen war und das ihm die Luft zum Atmen nahm. Auch wenn alles in dieser Wohnung ihm gehörte, so erinnerte ihn doch alles an Joanna und er glaubte, ihren Duft noch immer riechen zu können. Sein Blick fiel auf den Tisch, auf dem noch immer seine geliebte Orchidee stand. Unter ihrem Topf entdeckte er einen weißen Briefumschlag, der an ihn adressiert war. Vorsichtig und neugierig zog er ihn hervor, das Rascheln des Papieres erfüllte den Raum. Er holte das gefaltete Papier aus dem Umschlag und begann zu lesen, auch wenn ihm beim ersten Blick auf das Geschriebene bereits klar war, wer der Verfasser war.
 

Hallo Sam,

ich weiß nicht genau, ob du mich noch sehen willst oder was du von mir hältst, wenn du dies liest, aber eines sollst du wissen: Egal, wie deine Meinung dazu ist, ich werde dich immer lieben. Tag für Tag sitze ich an deinem Krankenbett und hoffe, dass du wieder erwachst und nicht durch mein Verschulden doch noch stirbst oder nie wieder die Augen aufschlägst. Jeder Tag, an dem ich dich so friedlich schlafen sehe, ist für mich eine Qual und der Zustand dieser Schwebe lastet schwer auf meinem Herzen. Nacht für Nacht wache ich auf und bin schweißgebadet, ich sehe immer wieder dein verletztes Gesicht vor mir, wie du zu Boden gehst und ich das Gefühl habe, meine Welt läge in Trümmern. Dann wache ich auf und taste mit meiner Hand suchend das Bett ab, doch es ist kalt und leer. Jeder Morgen ist für mich, wie ein Crashtest, bei dem ich selbst als Dummy in dem Auto sitze und mit einer steinharten Wand aus Realität zusammenpralle. Ich raffe mich jedoch immer wieder auf, in der Hoffnung, dass du vielleicht heute erwachen könntest und, dass du mich dann brauchen könntest. Doch ich will ehrlich sein, so sehr dein Erwachen auch mein Wille ist, so groß ist auch die Angst vor deiner Reaktion, die Angst vor deiner Ablehnung. Ich liebe dich so sehr, dass es wehtut, deshalb bitte ich dich, Sam, brich mir nicht das Herz. Gib uns eine zweite Chance, gib mir eine zweite Chance.
 

In Liebe
 

Jo
 

Die letzten Worte waren verschmiert und auf dem ganzen Papier fanden sich Tropfen, die die Tinte leicht verwischt hatten. Jo musste geweint haben, als er die Zeilen für ihn geschrieben hatte. Als Sam genauer hinsah, bemerkte er die neuen feuchten Stellen auf dem Papier, erschrocken stellte er fest, dass ihm ebenfalls Tränen von den Wangen tropften und den Brief benetzten.
 

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Sooo~

dies ist vorerst das letzte Kapitel, denn ich fliege am Montag in den Urlaub...

...nach London! >.<

Es wird dann am Sonntag noch ein Kapitel von YH geben^^
 

Und für alle, die es noch nicht gemerkt haben:

Es gibt bereits eine Nebenstory zu dieser FF, sie heißt "What if..." und ich bin mir sicher, dass sie euch gefallen wird, also schaut doch mal rein!^^

*einfach mal davon ausgeht*
 

lg~

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I put my Future in your Hands

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In diesem Kapitel habe ich den Songtext von Nana eingebaut, wer den Song hören möchte, den gibt`s hier: http://de.musicplayon.com/play?v=129730

Ich hoffe, dass ich mit diesem Kapitel ein wenig an eurem Herzen rühren kann und ihr mich wieder zurück aus London willkommen heißt!^^" (nicht das es heißt: Bleib doch wo der Pfeffer wächst! *drop*)

So, nun aber hier zum letzten Kapitel! >.<
 

lg~

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>Wow~ zwei Monate vergehen wirklich schnell… Es ist Zeit, mich von der letzten Person zu verabschieden. Ich werde es heute noch ein letztes Mal versuchen und wenn er mich wieder nicht sehen will oder mich abweist, dann werde ich ohne weitere Worte meine Koffer nehmen und mich meinen Anweisungen fügen. Was bleibt mir denn noch anderes? Ja, ich habe Freunde gefunden und ja, es fällt mir schwer sie zurückzulassen, doch ein verwundeter Krieger muss sich vom Schlachtfeld zurückziehen und seine Wunden lecken, damit er nicht elendig untergeht. Er konnte mir bis jetzt noch nicht einmal einen Grund nennen, warum er nicht mit mir sprechen wollte. Ich weiß, dass er wegen mir fast gestorben ist, aber ich kann es nicht ändern… mehr als mich zu entschuldigen kann ich nicht. Ich liebe ihn noch immer so sehr, dass es wehtut, doch der Schmerz seiner ständigen Abweisungen sitzt tief. Ich bin verzweifelt und habe es wirklich versucht… versucht nicht aufzugeben, doch jetzt ist der Punkt gekommen, an dem ich aufgebe, wenn er mich noch ein letztes Mal abweist.<, John fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht, sah auf den Wecker, schlug die Bettdecke beiseite und schwang seine Beine aus dem Bett.
 

Forever you and I believe it was clear

if I ever should fall

I could count on you with no fear

running out of time I see who's fake

alone without protection from all them snakes

what I see, is how I feel and damn

I'm alone
 

Seine Glieder fühlten sich schwer an, als er aufstand und ins Badezimmer ging, um sich zu rasieren. Er putzte seine Zähne und packte seine restlichen Sachen in die Koffer, die schon fast fertiggepackt in seinem Zimmer standen. Von Abigail hatte er sich schon vor drei Wochen verabschiedet, jetzt war er die einzige Menschenseele in dieser Wohnung, die schon bald verlassen sein würde. Er hatte keinen Hunger, die Traurigkeit und Angst schnürten ihm die Kehle zu. Er zog sich an und schloss den letzten Koffer. Das Klicken der Verschlüsse hallte schmerzvoll in seinem Herzen nach. Dies war es, dieses Gefühl des letzten Abschiedes. Das Gefühl des Nie-mehr-wiedersehens. John zog sich seine Schuhe an, steckte ein letztes Mal den Zweitschlüssel von Abigails Wohnung ein und ging aus der Tür. Seine Schritte trugen ihn nur langsam und bedacht vorwärts, doch sie kannten ihr Ziel und gingen gradewegs darauf zu. John wollte die U-Bahn nicht, wie sonst benutzen, er wollte diesen Weg ein letztes Mal zu Fuß gehen, musste die Bewegungen spüren, die ihm das Gefühl gaben noch am Leben zu sein und seine Benommenheit ein wenig linderten. Er gelangte in den Stadtteil, der einige Wochen sein Zuhause gewesen war, in der Zeit in der er… in der sie glücklich waren. Dieser Moment, wo fast alles heil war, wo sie sich liebten. Laden um Laden, Haus um Haus, Straße um Straße, kam er seinem ehemaligen Heim näher. Ja, man konnte es als Heim bezeichnen, auch wenn man eine Spezifizierung vornehmen musste, denn das Heim bestand keinesfalls aus den kalten Wänden oder Möbeln, denen eine Adresse zugewiesen war, nein, das Heim war der Mensch, an den er sein Herz verloren hatte. Der Mensch, der so viel getan hatte, um ihn zu beschützen. Der Mensch, der ihn nun verachtete und ihm nicht länger vertraute. Sie haben sich gegenseitig ihre Herzen gebrochen, vielleicht war es nur möglich, sie ohneeinander wie zusammenzuflicken?
 

Creeping through the streets

tears in my eyes I'm a man looking for the light

dark is the path, he will rescue me
 

John war so in seine Gedanken vertieft, dass er einen Ast, der auf dem Weg lag, übersah und über ihn stolperte. Dabei stieß er versehentlich ein kleines Mädchen an, das auf die Straße gefallen wäre, hätte er sie nicht noch festhalten können.
 

„Entschuldige, ist alles in Ordnung mit dir Kleine?“
 

„Ja…“, sagte sie, noch etwas überrascht von dem eben Geschehenen.
 

Sie ging gedankenverloren weiter ihres Weges und John sah ihr hinterher, um sicherzugehen, dass wirklich alles in Ordnung war. Er hätte es nicht verkraften können, wenn noch ein Mensch seinetwegen verletzt oder gar getötet worden wäre. John riss sich aus seinen Gedanken und macht sich wieder zu seinem Zielort auf. Er sah bereits das Haus, in dem er sein Heim zu finden gedachte und mit jedem Meter, den er zurücklegte schlug sein Herz schneller und kräftiger.
 

oh lord come help me please

I did some bad things in my life

why can't you rescue me?

'cause you've got all I need

I know I got to pay the price
 

Entschlossen ballte er seine Hände zu Fäusten und stieg die Treppen hinauf. Bei jedem Schritt spürte er den Wohnungsschlüssel, der ihn das letzte Mal begleitete, schmerzlich. Er sah bereits die Tür, die ihn von seinem Heim trennte und obwohl er seinen Pulsschlag spüren konnte, als würde er aus ihm heraustreten wollen, schritt er im gleichen Tempo seiner Zukunft entgegen. Er streckte den Finger aus und betätigte die Klingel, die drinnen sein Kommen ankündigte. Er hörte, wie jemand vom Wohnzimmer in den Flur schlurfte und die Tür öffnete. Die Tür ging auf und als Sam in Johns Gesicht sah, wollte er die Tür gleich wieder schließen, doch John stellte seinen Fuß dazwischen und stoppte die Tür.
 

„Was willst du? Ich habe dir nichts mehr zu sagen.“
 

„Bitte, Sam, hör mir zu. Nur einen letzten Augenblick.“, Sam schnaubte, ließ ihn dann aber gewähren und ging, ohne die Tür hinter sich zu schließen ins Wohnzimmer. John trat ein, schloss die Tür und begab sich ebenfalls in das, ihm nur allzu gut bekannte Zimmer.
 

„Also, was willst du?“
 

„Was soll ich noch tun, Sam? Ich habe mich schon so gut und oft entschuldigt, wie es ging, aber es steht nicht in meiner Macht es rückgängig zu machen…“
 

„Du brauchst nichts zu machen. Du hast mein Vertrauen missbraucht, Jo! Du hattest genügend Zeit, mir dieses kleine Detail zu verraten.“
 

Always looking forward huh you never look back

so many tears and the snakes on my jock
 

„Ich hatte Angst, dass du mich verlassen würdest und die scheint im Nachhinein auch nicht unberechtigt zu sein... Was ist der Grund, Sam? Was ist der wahre Grund, warum du mich verachtest, mich hasst? Ist es, weil ich ein Mann bin? Oder ist es die Tatsache, dass ich dich angelogen habe? Das einzige, was ich dir verheimlicht habe, war mein Geschlecht! Alles andere war ich, verstehst du? Nichts davon war gelogen!“, sagte Jo aufgewühlt.
 

Sam schwieg und starrte auf die Tischplatte.
 

„Bitte, Sam. Sag mir, liebst du mich gar nicht mehr? Wenn es dein Wunsch ist, dann werde ich jetzt durch diese Tür gehen und nie wieder kommen…“, sagte er etwas lauter und deutete auf die Tür.
 

„Mein Vertrauen in dich ist erschüttert, wie sollte ich dir da je wieder vertrauen? Ich habe eine Person geliebt, die nicht existiert und das war Joanna Quested. Die Person, als die du jetzt vor mir stehst, kann ich nicht lieben, da sie im kompletten Gegensatz zu meinen Grundsätzen steht.“
 

Remember first time we met day one

exciting and amazing having a real friend of mine

feel my heartbeat and for real I ain't lying

face to face and eye to eye

what I see is how I feel so leave me alone
 

„Ist das deine Antwort? Du hast nicht einmal versucht mit mir zu sprechen! Du bist ein Arschloch, Sam!“, schrie er, sprang auf und ging schnellen Schrittes, ohne zurückzuschauen, aus der Tür. Sein Herz fühlte sich an, wie Blei, doch anstatt in die Hose zu rutschen, sackte es direkt in den Erdkern, wo es in tausend Splitter zersprang.
 

alone by yourself than you lack there's no doubt

about I'm always into something

making moves to improve

what would you do if you were in my shoes

what I see is how I feel and damn I'm alone
 

I'm lonely lonely, lonely

I'm lonely lonely in my life

I'm lonely lonely, lonely

god help me, help me to survive
 

Seine Schritte wurden immer schneller, er wollte nur weg von diesem Ort, an dem er sein Herz verloren hatte, weg von diesem Schmerz. Er nahm die Bahn, denn er wollte nur weg, so schnell wie möglich. Wie konnte er Sam nur so falsch einschätzen?! Er fühlte sich, wie eine leere Hülle, die aus der Bahn ausstieg und das letzte Mal Abigails Wohnung betrat. Nichts hatte mehr eine Bedeutung, achtlos legte er den Schlüssel auf den Küchentisch, nahm seine Koffer und ging. An diesem Tag, setzte er das letzte Mal einen Fuß auf britischen Boden, denn in diesem Land ließ er die Trümmer seines Herzens zurück.
 

That's why I'm lonely lonely, loney

Déjà-vu

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Achtung, (ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen oder eher schreiben würde, aber) wem das letzte Kapitel gefallen hat, den möchte ich bitten, an dieser Stelle nicht weiterzulesen, allen anderen wünsche ich viel Spaß und hoffe, dass euch das allerletzte Kapitel von Nilwis gefallen wird.

Arigatou~ an alle, die mitgefiebert und mich unterstützt haben, ihr seid klasse!
 

lg~

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Plötzlich schlug John die Augen auf und erwachte schlagartig aus seinem Traum, doch er konnte sich nicht so recht daran erinnern, was er geträumt hatte…

>Wow~ zwei Monate vergehen wirklich schnell… Es ist Zeit mich von der letzten Person zu verabschieden. Ich werde es heute noch ein letztes Mal versuchen und wenn er mich wieder nicht sehen will oder mich abweist, dann werde ich ohne weitere Worte meine Koffer nehmen und mich meinen Anweisungen fügen. Was bleibt mir denn noch anderes? Ja, ich habe Freunde gefunden und ja, es fällt mir schwer sie zurückzulassen, doch ein verwundeter Krieger muss sich vom Schlachtfeld zurückziehen und seine Wunden lecken, damit er nicht elendig untergeht. Er konnte mir bis jetzt noch nicht einmal einen Grunde nennen, warum er nicht mit mir sprechen wollte. Ich weiß, dass er wegen mir fast gestorben ist, aber ich kann es nicht ändern… mehr als mich zu entschuldigen kann ich nicht. Ich liebe ihn noch immer so sehr, dass es wehtut, doch der Schmerz seiner ständigen Abweisungen sitzt tief. Ich bin verzweifelt und habe es wirklich versucht… versucht nicht aufzugeben, doch jetzt ist der Punkt gekommen, an dem ich aufgebe, wenn er mich noch ein letztes Mal abweist.<, John fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht, sah auf dein Wecker, schlug die Bettdecke beiseite und schwang seine Beine aus dem Bett. Seine Glieder fühlten sich schwer an, als er aufstand und ins Badezimmer ging, um sich zu rasieren. Er putzte seine Zähne und packte seine restlichen Sachen in die Koffer, die schon fast fertiggepackt in seinem Zimmer standen. Von Abigail hatte er sich schon vor drei Wochen verabschiedet, jetzt war er die einzige Menschenseele in dieser Wohnung, die schon bald verlassen sein würde. Beim Blick in den Spiegel hatte er das Gefühl, all dies hätte er schon einmal durchlebt und gedacht, doch schnell tat er diesen Gedanken wieder ab. Er hatte keinen Hunger, die Traurigkeit und Angst schnürten ihm die Kehle zu. Er zog sich an und schloss den letzten Koffer, das Klicken der Verschlüsse hallte schmerzvoll in seinem Herzen nach. Dies war es, dieses Gefühl des letzten Abschiedes. Das Gefühl des Nie-mehr-wiedersehens. John zog sich seine Schuhe an, steckte ein letztes Mal den Zweitschlüssel von Abigails Wohnung ein und ging aus der Tür. Seine Schritte trugen ihn nur langsam und bedacht vorwärts, doch sie kannten ihr Ziel und gingen gradewegs darauf zu. John wollte die U-Bahn nicht wie sonst benutzen, er wollte diesen Weg ein letztes Mal zu Fuß gehen, musste die Bewegungen spüren, die ihm das Gefühl gaben noch am Leben zu sein und seine Benommenheit ein wenig linderten. Er gelangte in den Stadtteil, der einige Wochen sein Zuhause gewesen war, in der Zeit in der er… in der sie glücklich waren. Dieser Moment, wo fast alles heil war, wo sie sich liebten. Laden um Laden, Haus um Haus, Straße um Straße, kam er seinem ehemaligen Heim näher. Ja, man konnte es als Heim bezeichnen, auch wenn man eine Spezifizierung vornehmen musste, denn das Heim bestand keinesfalls aus den kalten Wänden oder Möbeln, denen eine Adresse zugewiesen waren, nein, das Heim war der Mensch, an den er sein Herz verloren hatte Der Mensch, der so viel getan hatte, um ihn zu beschützen. Der Mensch, der ihn nun verachtete und ihm nicht länger vertraute. Sie haben sich gegenseitig ihre Herzen gebrochen, vielleicht war es nur möglich, sie ohneeinander wie zusammenzuflicken? Ihm kam all dies bekannt vor und mit jedem Schritt, mit dem er Samuel näher kam, erinnerte er sich wieder an Bruchstücke seines Traumes. Es ließ ihn erschaudern, vor dem was kommen würde. Er fühlte sich unwohl… waren wirklich alle seine Schritte so fest geplant? Gab es keine Möglichkeit das geträumte und das was kommen würde irgendwie zu ändern?

Plötzlich durchzuckte ihn wieder ein Stück seines Traumes. Er war so in seine Gedanken vertieft, dass er einen Ast, der auf dem Weg lag, übersah und über ihn stolperte. Dabei stieß er versehentlich ein kleines Mädchen an, das auf die Straße gefallen wäre, hätte er sie nicht noch festhalten können.
 

>Vielleicht schaffe ich es ja, dem Ast auszuweichen und somit den Ausgang zu ändern?<
 

Er kam dem Ast, der auf dem Gehweg liegen würde immer näher und versuchte seinen Weg zu ändern, doch irgendetwas hielt ihn davon ab, sein Körper handelte wider seines Geistes. So stolperte er über den Ast und stieß das Mädchen an. Für einen winzigen Augenblick überlegte er, ob er das Mädchen fallen lassen sollte, um die Geschehnisse zu ändern, doch als er das Mädchen auffing, schalte er sich selbst für solche Gedanken.
 

„Entschuldige, ist alles in Ordnung mit dir Kleine?“
 

„Ja…“, sagte sie, noch etwas überrascht von dem eben Geschehenen.
 

Sie ging gedankenverloren weiter ihres Weges und John sah ihr hinterher, um sicherzugehen, dass wirklich alles in Ordnung war. Er hätte es nicht verkraften können, wenn noch ein Mensch seinetwegen verletzt oder gar getötet worden wäre.
 

>Wie ist das möglich? Ich konnte nicht einmal den Dialog verändern! Alles passiert genauso wie in meinem Traum und ich schaffe es nicht, etwas zu ändern!<
 

John riss sich aus seinen Gedanken und macht sich wieder zu seinem Zielort auf. Er sah bereits das Haus, in dem er sein Heim zu finden gedachte und mit jedem Meter, den er zurücklegte schlug sein Herz schneller und kräftiger. Entschlossen ballte er seine Hände zu Fäusten und stieg die Treppen hinauf. Bei jedem Schritt spürte er den Wohnungsschlüssel, der ihn das letzte Mal begleitete, schmerzlich. Er sah bereits die Tür, die ihn von seinem Heim trennte und obwohl er seinen Pulsschlag spüren konnte, als würde er aus ihm heraustreten wollen, schritt er im gleichen Tempo seiner Zukunft entgegen. Er streckte den Finger aus und betätigte die Klingel, die drinnen sein Kommen ankündigte. Er hörte, wie jemand vom Wohnzimmer in den Flur schlurfte und die Tür öffnete. Die Tür ging auf und als Sam in Johns Gesicht sah, wollte er die Tür gleich wieder schließen, doch John stellte seinen Fuß dazwischen und stoppte die Tür.
 

„Was willst du? Ich habe dir nichts mehr zu sagen.“
 

„Bitte, Sam, hör mir zu. Nur einen letzten Augenblick.“, Sam schnaubte, ließ ihn dann aber gewähren und ging, ohne die Tür hinter sich zu schließen ins Wohnzimmer. John trat ein, schloss die Tür und begab sich ebenfalls in das, ihm nur allzu gut bekannte Zimmer.
 

„Also, was willst du?“
 

„Was soll ich noch tun, Sam? Ich habe mich schon so gut und oft entschuldigt, wie es ging, aber es steht nicht in meiner Macht es rückgängig zu machen…“
 

„Du brauchst nichts zu machen. Du hast mein Vertrauen missbraucht, Jo! Du hattest genügend Zeit, mir dieses kleine Detail zu verraten.“
 

„Ich hatte Angst, dass du mich verlassen würdest und die scheint im Nachhinein auch nicht unberechtigt zu sein. Was ist der Grund, Sam? Was ist der wahre Grund, warum du mich verachtest, mich hasst? Ist es, weil ich ein Mann bin? Oder ist es die Tatsache, dass ich dich angelogen habe? Das einzige, was ich dir verheimlicht habe, war mein Geschlecht! Alles andere war ich, verstehst du? Nichts davon war gelogen!“, sagte Jo aufgewühlt.
 

Sam schwieg und starrte auf die Tischplatte.
 

„Bitte, Sam. Sag mir, liebst du mich gar nicht mehr? Wenn es dein Wunsch ist, dann werde ich jetzt durch diese Tür gehen und nie wieder kommen…“, sagte er etwas lauter und deutete auf die Tür.
 

>Bitte, Sam, sag etwas anderes! Sag, dass du mich noch liebst und nicht willst, dass ich gehe! Bitte…<
 

„Mein Vertrauen in dich ist erschüttert, wie sollte ich dir da je wieder vertrauen? Ich habe eine Person geliebt, die nicht existiert und das war Joanna Quested. Die Person, als die du jetzt vor mir stehst kann ich nicht lieben, da sie im kompletten Gegensatz zu meinen Grundsätzen steht.“
 

„Ist das deine Antwort? Du hast nicht einmal versucht mit mir zu sprechen! Du bist ein Arschloch, Sam!“, schrie er, sprang auf und ging schnellen Schrittes aus der Tür. Sein Herz fühlte sich an, wie Blei, doch anstatt in die Hose zu rutschen, sackte es direkt in den Erdkern, wo es in tausend Splitter zersprang. Er drehte sich, wider seines Traumes, noch einmal um und ihm stockte der Atem, denn Sam war hinter ihm hergelaufen und sah ihn mit schmerzerfülltem Blick an. John hatte in seinen Schritten innegehalten und sah Sam eindringlich an. Sam trat auf ihn zu und nahm ihn in die Arme, ein wenig perplex zögerte er, doch erwiderte dann die Umarmung.
 

„Komm wieder rein und lass uns nochmal darüber reden, ich habe mich auch nicht immer richtig verhalten und das was ich eben gesagt habe, war einer der größten Fehler meines Lebens… fast hätte ich das zu spät bemerkt.“, sagte Sam sanft und leise und führte John wieder in seine Wohnung. Er ließ sich einfach mitziehen, zu perplex, um etwas zu erwidern. Er folgte der warmen, zärtlichen Hand wieder ins Innere der Wohnung. Sam zog ihn zu sich auf die Couch und sah ihn jetzt wesentlich entschlossener an. Ja, so kannte er Sam.
 

„Sam, was…“
 

„Hör mir jetzt gut zu.“, unterbrach er ihn: „Ich war sauer, ja, das stimmt und es hat mich noch wütender gemacht, dass du dich ewig entschuldigt hast. Du trägst keine Schuld an dieser Misere, ob du nun ein Mann oder eine Frau bist. Ich lebe noch und das ist es, was zählt… Ich… ich danke dir, dass du mir das Leben gerettet hast, ohne dich säße ich wahrscheinlich jetzt nicht hier…“, er macht eine kurze Pause und fuhr dann fort: „Mir ist die Bedeutung deiner Worte erst klargeworden, als du durch diese Tür verschwunden bist. Du wärst gegangen und nie wiedergekommen… du meintest das so, wie du es gesagt hast, oder?“, John nickte und Sam fuhr fort: „Ich war sauer, aber auch wenn ich so wütend und zu stur war, um mir meine eigenen Fehler einzugestehen, habe ich nie aufgehört dich zu lieben. Dich als Person und nicht als John Clarkson oder Joanna Quested. Wenn ich so darüber nachdenke, dann hab dich nicht minder verletzt, wie du mich und es tut mir leid… bitte geh nicht…“
 

„Heißt das… dass du mich noch liebst und… mir verzeihen kannst?“
 

„Ja, ich verzeihe dir und ja, ich liebe dich immer noch so sehr, dass es wehtut, allerdings… brauche ich ein wenig Zeit. Ich kann nicht von heut auf morgen wieder so mit dir zusammen sein, wie noch vor drei Monaten. Versteh mich nicht falsch, ich möchte mit dir zusammen sein, aber ich will nichts überstürzen, verstehst du?“
 

„Ja, ich verstehe… ist das so etwas, wie ein Neuanfang?“, fragte er vorsichtig.
 

„Ich denke, es wäre das Beste, dass wir es solchen betrachten.“, John stiegen Tränen in die Augen.
 

„Hey, nicht weinen.“, Sam strich mit seiner Hand über seine Wangen und wischte ihm die Tränen weg. Doch anstatt das seine Tränen versiegten, wurden sie nur noch mehr und benetzten Sams Hand. John hatte die Augen geschlossen, doch jetzt wo er ihn so schmerzerfüllt und doch glücklich ansah, warf Sam seine Pläne, was das Langsam-angehen betraf, ein Stück weit über Bord und nutze die Gelegenheit seinen Freund liebevoll und tröstend zu küssen.

Sam würde den Scherbenhaufen, den er verursacht hatte, nach und nach wieder beheben, das schwor er sich. Vielleicht war es ja doch möglich, dass sie sich gegenseitig ihre Wunden lecken und zusammen glücklich werden konnten?

Extra - The last Step

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Extra - The last Step (non-adult)

Sam murmelte sich enger in seine dicke Jacke ein, er konnte seinen eigenen Atem sehen. Warum war es hier nur so verdammt kalt? Jo schien diese Kälte nichts auszumachen, er schien froh zu sein, wieder hier zu sein. Hand in Hand schlenderten sie die Fackenburgerallee hinunter, die in die Krempelsdorferallee mündete. Die Sonne schien, das Laub hatte sich rot verfärbt und ein leichter Wind fegte Blätter über den kalten Asphalt. Sie waren schon ein paar Tage hier, aber Sam hatte sich noch immer nicht daran gewöhnt, dass die Autos auf der anderen Seite fuhren, deshalb versuchte er sich auf die Gebäude, an denen sie vorbeikamen und auf Jo`s warme Hand zu konzentrieren. Der Lärm der vorbeifahrenden Autos dröhnte in seinen Ohren, als sie unter einer Brücke

hindurchgingen. Als sie wieder herauskamen, erblickte Sam etwas, was ihn schmunzeln ließ. Auf einer Leine, die zwischen zwei Bäumen gespannt war, hingen viele, bunte Kindersachen. Nur ein großes Backsteingebäude schien inmitten eines beginnenden Parkes zu stehen. Viele alte Bäume, die aus dem Laub herausragten, schufen eine Schützende Atmosphäre.
 

„Was ist das für ein Gebäude?“, sie blieben stehen und betrachteten das kleine Kunstwerk vor ihnen.
 

„Das ist eine christliche Tagesstätte für Kinder. Die Leine da oben hängt das ganze Jahr hier. Im Winter wirkt es wie eine Schnur aus Farbklecksen zwischen dem ganzen Weiß.“, sagte Jo ein wenig in Erinnerungen schwelgend.
 

Als sie weitergingen entdeckte Sam eine Gaststätte, was ihm sofort auffiel, war der weiße Hirschkopf, der über der Tür thronte. Darunter stand in schwarzen Lettern geschrieben: Weißer Hirsch. Das Gebäude schien saniert worden zu sein und war, farblich passend zu dem Hirsch, ebenfalls komplett in weiß gestrichen. Sie gingen die Straße weiter hinunter, mit jedem Schritt kamen sie ihrem Ziel näher, mit jedem Schritt steigerte sich Sams Nervosität, denn er begab sich hier auf völlig fremdes Terrain. Nachdem sie an einem Autohändler vorbeigegangen waren, bogen sie in eine breite, lange Straße ein. Auf dem Schild stand: Dornbreite. Sam hatte schon nach wenigen Metern für sich beschlossen, dass er diese Straße mochte, denn der Geräuschpegel nahm stark ab, es war, als ob er plötzlich freier atmen könnte.
 

„Ist es noch weit?“
 

„Nein, wir müssen aber noch ca. eine halbe Stunde laufen.“
 

„Warum sind wir gleich noch zu Fuß gegangen?“, fragte er etwas wehleidig, als ein Bus an ihnen vorbeifuhr.
 

„Weil du unbedingt die Gegend sehen wolltest, in der ich mein Leben zugebracht habe, bevor ich nach Oxford gekommen bin.“, sagte Jo lachend.
 

„Macht es dir gar nichts aus, dass uns jemand sehen könnte?“
 

„Nein, dir etwa? Die Leute, die hier wohnen sind recht tolerant, nur selten würde jemand auf dich zukommen und sich bei dir darüber beschweren. Du würdest es mir vielleicht nicht glauben, aber viele Mädchen hier sind total vernarrt in Bücher, die von Homosexualität handeln. Ich hatte mal eine Freundin, bei der war das genauso.“, sagte er schmunzelnd.
 

Sam war sichtlich überrascht, was war das bloß für ein Völkchen? Er wusste ja, dass man nicht immer den Vorurteilen Glauben schenken sollte, aber bis jetzt wurde ziemlich viel dessen, was er dachte von diesem Land zu wissen, auf den Kopf gestellt. Man konnte eben kein Volk dieser Erde verallgemeinern. Am Anfang der Straße erblickte er auf der linken Seite ein Altenheim und darauf folgten viele etwas höhere Wohnblocks, die im totalen Kontrast zu den schönen, großen Wohnhäusern auf der rechten standen. Je weiter sie ihren Weg gegangen waren, je mehr veränderte sich dieses Bild. Schon bald waren Wohnhäuser auf beiden Seiten zu erblicken, keines wie das andere. Wenn man dachte grade einen Grundaufbau dieser Häuser gefunden zu haben, mogelten sich wieder andere dazwischen, doch eines hatten so gut, wie alles gemeinsam: Kleine Treppenstufen,

variabel in Form und Farbe, führten zu der Haustür, die einem, sofern man willkommen war, Einlass gewähren würde. Auf der rechten Seite thronten hinter den infamilienhäusern weitere Häuser, während man auf der linken Seite weite Landschaft erkennen konnte. Besonders überrascht war Sam, als er ein paare Pferde hinter ein paar der Häuser ausmachen konnte, deshalb fragte er Jo: „Habt ihr hier auch Bauernhöfe?“
 

„Nein, nur diese Pferdekoppel hier. Aber wenn du das Feld in der Nähe meines Zuhauses hinuntergehst, dann kommst du zu einem Teil dieser Stadt, der noch sehr viele Bauernhöfe hat.“
 

„Trotz der ganzen Häuser wirkt diese Siedlung ein wenig ländlich auf mich.“
 

„Diesen Gedanken hatte ich auch schon, besonders später, wenn man in eine der Nebenstraßen geht, wo der Lärmpegel noch weiter sinkt.“
 

„Oh, was sind das denn für Hügel.“, Sam war sehr überrascht über die Häuserlücke, die sich links plötzlich ergab. Stattdessen sah man mehrere Hügel, auf denen einige Leute spazieren gingen, die dieses schöne Wetter ebenfalls genutzt hatten, um nochmals an die frische Luft zu kommen. Sandwege zeugten hier und da von dauerhafter Benutzung.
 

„Vor Jahrzehnten haben hier Schäfer ihre Schafe über die Hügel getrieben. Im Winter benutzen Kinder die Kinder den höchsten Hügel als Rodelberg.“, erklärte Jo, als er Sams musternden Blick sah.
 

„Bist du hier auch mal rodeln gegangen?“
 

„Nein, dafür bin ich viel zu alt und zwischen den vielen kleinen Kindern habe ich da keine Lust drauf.“
 

Der Fußweg war so schmal geworden, dass sie nur hintereinander her gehen konnten, doch die knirschenden Schritte hinter ihm, verrieten Sam, dass der Blonde dicht hinter ihm war. Ein starker Windhauch ließ die Bäume am Straßenrand und die Büsche auf den Hügeln rascheln und ließ das bunte Laub vor ihrer Nase tanzen. Sam kuschelte sich in seinen braun-beige gestreiften Schal und schlang den schwarzen Mantel enger um seinen Leib, während Jo dem Windhauch der Heimat genoss, der ihn schon so lange nicht mehr liebkost hatte.
 

„Wir müssen hier über die Straße und dort am gelben Briefkasten müssen wir rein.“, noch so eine Tatsache, die Sam schmunzeln ließ…. gelbe Briefkästen, in Oxford waren die Briefkästen rot und auch wesentlich größer, diese hier erinnerten ihn eher an Vogelhäuschen: Ein Kasten auf einem Stiel.
 

Je weiter sie sich von der Dornbreite entfernten und die Nuelsenstraße durchmaßen, desto ruhiger wurde es. Sie fassten sich wieder bei den Händen und schlenderten die breite Straße entlang, die keinen Fußweg hatte. Dies schien auch gar nicht nötig zu sein, denn ihnen kam kein einziges Auto entgegen, während sie durch das Wohngebiet schritten. Als die Nuelsenstraße eine Biegung machte, erblickte Sam auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein kleines Holzkreuz. Davor waren Teelichter und Stofftiere platziert.
 

„Hier ist vor ein paar Jahren ein Mädchen ums Leben gekommen, ihr Name war Thanee, ich habe sie nicht persönlich gekannt, doch es war wirklich tragisch… ein Auto hatte die Kurve geschnitten und sie auf dem Fahrrad erfasst. Hätte sie einen Helm getragen, hätte sie vielleicht noch Chancen gehabt, aber so konnten die Ärzte sie nicht mehr retten… Meiner Mutter ging es in dieser Zeit wirklich schlecht und sie machte sich noch mehr Sorgen um mich.“, Sam schlang einen Arm um Jo`s Taille und zog ihn ein wenig dichter zu sich heran, während sie die mit Laub übersäte Straße weiter entlanggingen. Sie kamen an einer kleinen Kirche vorbei, sie wirkte nicht so, wie man es immer von Kirchen erwartete, es gab keinen Turm, die Fenster waren klar und spendeten im Innenraum viel Licht, die Wände waren weiß gestrichen und das einzige, was an eine

Kirche erinnerte, waren das Kreuz an der Frontfassade und die roten Buntglasfenster, die ein Kreuz im Inneren beleuchteten. Auf der rechten Seite zogen kleine Seitenstraßen an ihnen vorbei, die für Sam alle gleich aussahen, während sie auf der rechten Seite von wohl beschnittenen Hecken geleitet wurden.
 

„Schau mal, wenn du diesen Weg hier hinunter gehst, dann kommst du auf einen Feldweg und zu dem Bauernhof. Manchmal kann man hier die Kühe muhen und einen Hahn krähen hören.“
 

„Wollen wir auf dem Rückweg mal hier runtergehen?“, fragte Sam interessiert, er wusste nicht warum, aber er wollte unbedingt auf dieses Feld gehen, nachdem er so lange in einer Großstadt gelebt hatte.
 

„Die nächste Seitenstraße müssen wir rein.“, sagte Jo, als sie schon fast an der Straßenmündung des Hainholts angekommen waren. Für Sam sah auch diese Straße nicht anders aus, als alle anderen. Wenn er alleine hierher hätte finden müssen, hätte er sich wohl unzählige Male verlaufen oder verfahren.
 

„Welches Haus ist es?“
 

„Das gelbe dort mit der kleinen Hecke und dem schwarzen Glanzdach.“, langsam begann beider Puls schneller zu schlagen. Dies war ein entscheidender Tag in dem Leben der beiden, denn endlich würde Sam Jo`s Familie kennenlernen. Sie betraten die Auffahrt, die mit Platten ausgelegt war und gingen, vorbei an einer Rosenhecke, auf dem gepflasterten Boden, die Treppen hinauf.
 

„Bist du bereit?“, fragte Jo, dem seine Aufregung merklich anzuhören war.
 

„Ja.“, bestätigte Sam mit starkem Herzklopfen.
 

Jo betätigte die untere der beiden weißen Klingeln. Neben der Haustür stand ein kleiner Korb, in dem zwei Blumen eingetopft waren und den ein kleiner, oranger Halloweenkürbis zierte. Die weiße Haustür öffnete sich langsam und vorsichtig schaute ein Blondschopf durch den Türschlitz, bevor die Tür ganz aufgerissen wurde: „Jo! Schätzchen, wie geht es dir?!“, fragte eine beunruhigte Männerstimme. Der blonde Mann schloss Jo fest in die Arme und vergrub sein Gesicht in seiner Schulter.
 

„Es ist alles in Ordnung, Pa.“, sagte Jo beruhigend und streichelte seinem Gegenüber, das einen braunen Rollkragenpullover trug, beschwichtigend über den Arm. Sein Vater löste sich von ihm und betrachtete ihn von oben, bis unten.
 

„Darf ich dir Samuel O`Donnal vorstellen?“, erst jetzt schien Jo`s Vater von ihm Notiz zu nehmen.
 

„Ist er das?“
 

„Ja…“ sagte Jo kleinlaut.
 

„Kommt rein.“, sagte er, nachdem er Sam misstrauisch beäugt hatte.
 

Das Treppenhaus, in das sie eintraten, war nicht sonderlich groß, doch es wurde von den freundlichen Orangetönen erhellt, die, wie Sam später feststellen sollte, ein fester Bestandteil aller Räume waren. Nachdem sie durch eine hölzerne Tür getreten waren, gingen sie links an einer mahagonifarbenen Kommode vorbei in ein großes, geräumiges Wohnzimmer, dessen Möbel in demselben Stil, wie die Kommode gehalten waren. Sie setzten sich auf eine dunkelbraune, Lederimitatcouch. Links, hinter der Tür, durch die sie ins Wohnzimmer gekommen waren, brannte ein Feuer in einem geschlossenen Kamin.
 

„Du hast mir viel Kummer bereitet, Jo. Wäre dein Bruder nicht vor einiger Zeit hier gewesen, dann hätte ich womöglich nicht einmal gewusst, dass du noch am Leben bist!“
 

„Es tut mir Leid, Mum. Es ist einfach sehr viel passiert, was ich auch erst einmal verarbeiten musste.“, ein wenig verwirrt sah Sam seinen Jo an.
 

„Ja, Tylor hat mir erzählt, was passiert ist. Keine Angst, der durfte sich auch schon etwas anhören. Und nun zu Ihnen Samuel. Wissen Sie eigentlich, was Sie meinem Sohn angetan haben? Ich lasse es nicht zu, dass jemand einem meiner Söhne Leid zufügt!“, sagte er, sprang auf, während er mit seinem Zeigefinger anklagend auf Sam deutete und funkelte ihn durch seine blauen Augen an.
 

„Mum, ich liebe ihn. Bitte beruhige dich doch. Wir haben das geklärt, setz dich wieder. Wo ist Claire?“
 

„Sie ist auf der Arbeit. Du hast Glück, dass ich heute frei habe, sonst hättet ihr vor verschlossener Tür gestanden.“
 

„Ich weiß ja, wo der Ersatzschlüssel ist, ich wäre schon irgendwie reingekommen.“, sagte Jo schmunzelnd, als sein Vater in sprachlos ansah und sich setzte: „Du trägst ja Vaters Ring.“
 

„Ja, dein Bruder hat ihn mir mitgebracht. Dein Vater war ein alter Narr… ein liebenswürdiger alter Narr. Er hat mir immer versprochen, er würde irgendwann Deutsch lernen, doch er hat nie wirklich Zeit dafür gefunden... Das einzige, was er je gelernt hat, war: Ich liebe dich.[1]“, sagte er und drehte den Ring an dem für einen Mann schmalen Ringfinger.
 

Sam schaute nur verwirrt drein, was ging hier vor sich? Wieso sprach Jo von seinem Vater mal als Vater, mal als Mutter? Er schaute von Jo zu seinem Vater und wieder zurück.
 

„Oh, ich sollte dir vielleicht erklären, was hier vor sich geht…“, Sam nickte, John sah seinen Vater eindringlich an, bevor er mit dem Sprechen fortfuhr: „Ähm… wie fange ich am besten an?“
 

„Ich bin Jo`s Mutter.“, Sam schaute sie überrascht an: „Damals als Jo`s Vater starb, hatten meine Kinder keinen Vater mehr und ich wollte keinen anderen Mann mehr, der seine Position einnehmen konnte. Allerdings war ich der Meinung, dass meine Söhne einen Vater bräuchten und ich tat alles in meiner Macht stehende, um diese Lücke zu füllen. Irgendwann traf ich dann Claire, sie weiß nichts von dem Ganzen, doch sie nahm irgendwann die Mutterrolle für die beiden ein, die ich nicht mehr halten konnte.“
 

„Du wirst immer unsere Mutter sein und wir sind dir unendlich dankbar, für alles, was du je für uns getan hast. Unabhängig voneinander würden Tylor und ich dich zur besten Mutter der Welt küren.“, man sah deutlich die Tränen in den Augen von Jo`s Mutter.
 

„Du musst bereit sein, alles zu geben, wenn du wirklich mit meinem Sohn zusammen sein willst!“
 

„Mum, er ist meinetwegen fast gestorben, ich darf überhaupt nichts von ihm verlangen!“
 

„Er hat dir also vollends verziehen, dass du ihn belogen hast, ja? Willst du mir erzählen, dass eure Beziehung genauso, wie vor diesem Ereignis, ist?“
 

„Natürlich habe ich ihm verziehen! Ich liebe ihn als Person und nicht für sein Geschlecht… Natürlich hat es länger gedauert, bis ich ihm wieder vollends vertrauen konnte, aber…“
 

„Aber?“
 

„Nichts aber. Ich vertraue ihm, im letzten Jahr haben wir an unserer Beziehung gearbeitet…“
 

„Das hört sich aber nicht an, als wenn alles seinen gewohnten Gang gehen würde.“, unterbrach sie ihn.
 

„Mum, bitte es reicht. Versuch doch wenigstens, ihn kennenzulernen.“, bat Jo und legte Sam eine Hand auf die Schulter.
 

„Nun gut, ich gebe ihm eine Chance. Wo seid ihr im Moment untergekommen?“
 

„Treff Hotel, in dem neuen Hotel beim Bahnhof.“
 

„Kommt doch zu uns. Ihr könnt in deinem alten Zimmer wohnen und ich lerne Samuel ein wenig besser kennen…“
 

Skeptisch sah Jo seine Mutter an, bevor er seinen Freund ansah, um ihn nach seiner Meinung zu fragen.
 

„Wir werden Ihr Angebot selbstverständlich gerne annehmen.“, sagte der Brillenträger und nahm somit die Herausforderung an.
 

Als Sam kurz auf die Toilette verschwand, nahm Jo`s Mutter ihn beiseite: „Es ist nicht alles wie vorher, hab ich Recht? Eine Mutter spürt so etwas, Jo.“
 

Jo seufzte: „Ja, wir haben seitdem… wir sind uns seitdem… nicht mehr sonderlich körperlich näher gekommen, du weißt schon.“, er wurde immer leiser, während er sprach.
 

„Bist du dir wirklich sicher, dass er dich derart liebt?“
 

„Ja, Mum.“, damit war ihr Entschluss gefasst, sie würde alles tun, damit ihr Sohn glücklich werden würde und wenn es dieser Mann und kein süßes Mädchen sein sollte, dann musste sie das akzeptieren.
 

„Soll ich euch gleich zu eurem Hotel bringen, dann könnt ihr eure Sachen herbringen.“, Jo nickte und nachdem Sam wiedergekommen war, stiegen sie gemeinsam in den schwarzen Golf seiner Mutter und fuhren zu dem Hotel neben dem historischen Bahnhof. Sie betraten das neue Hotel, nahmen den Lift und schlossen ihr Zimmer auf, um in aller Eile ihre Sachen zusammenzupacken. Das Klicken der Koffer leitete ihr auschecken ein.
 

„Ich hab das Gefühl, deine Mutter mag mich nicht.“, sagte der Dunkelhaarige plötzlich.
 

„Sie ist einfach überfürsorglich, aber wenn sie dich erst einmal kennengelernt hat, dann wird das schon, vertrau mir.“, Jo reckte sich und küsste flüchtig Sams Lippen.
 

An der Rezeption checkten sie aus und gingen zu dem schwarzen Golf, der noch immer auf dem Parkplatz vor dem alten Bahnhof stand. Nicoley öffnete die Kofferraumklappe und lud ihre Koffer ein. Sie fuhren schweigend nach Hause, vorbei an den ganzen Gebäuden, die sie vorhin schon gesehen hatten. Sam kam Nicoley zuvor, nahm die Koffer aus dem Auto, ließ sie die Tür aufschließen und folgte ihr die Treppen hinauf in die obere Etage. Der Flur war nur sehr klein, doch als er sich nach links wandte, entdeckte er ein gemütliches Zimmer. Der Boden war mit Parkett ausgelegt und wurde geziert von einem orange-roten Teppich. Ein Doppelbett stand direkt vor dem Fenster, gegenüber eines geschlossenen, quadratischen Kamins. Die Wandschrägen waren mit terrakottafarbener Tapete tapeziert. Ein kleiner Tisch, umrandet von weißen und roten Sitzkissen thronte rechts vom Bett. Sam stellte die Koffer neben die Kommode, die rechts neben dem Fenster stand.
 

„Macht es euch gemütlich. Ist ja immerhin dein altes Zimmer, Jo. Ich habe mir erlaubt noch ein paar Kerzen hinzustellen, vielleicht wollt ihr euch ja einen gemütlichen Abend machen?“
 

„Danke, Mum.“, dies war ihre Art, zu zeigen, dass sie ihm helfen wollte.
 

„Ich lasse euch dann mal alleine.“, still und heimlich verzog sie sich nach Unten.
 

„Wollen… wollen wir uns vielleicht das Feld ansehen?“
 

Der Blonde musste sichtlich schmunzeln, da er Sam so gar nicht kannte: „Meinetwegen… komm.“
 

Sie stiegen die Treppen des Treppenhauses hinab und kurz bevor sie das Haus verließen, gab John seiner Mutter Bescheid. Als sie den Schutz der zwei Grundstücke, zwischen denen sie hindurchgegangen waren, verließen, wurden sie von dem frischen Herbstwind willkommen geheißen. Es verschlug Sam die Sprache, als er die frisch gemähten Felder sah, die den Duft von Heu und Gras zu ihnen herüber wehte. Sam ergriff Jo`s Hand und ging mit ihm den schmalen, sandigen Pfad entlang, der, mit seinen Vielen am Rand stehenden Bäumen, eher einer Allee glich. Inmitten der vier Felder war ein kleines Fleckchen geteert, auf dem sie stehen blieben. Sam schlang von hinten seine Arme um Jo und zusammen genossen sie den Anblick der weiten Felder und die harmonische Stimmung, die im Moment zwischen ihnen herrschte. Langsam begann Nebel aus den Feldern aufzusteigen und die Sichtweite einzuschränken, er verschluckte nach und nach die säuberlich in einer Reihe gestapelten Heuballen und die Bäume am anderen Ende der Felder.

Irgendwann begann Sam zärtlich Johns Hals zu küssen und schließlich seine Lippen zu suchen, wie sehr hatte er doch diese Berührungen vermisst. Hier in Deutschland schien sich endlich alles einzupendeln, nachdem ihr Leben so lange aus dem Ruder gelaufen war. Als es zu dämmern begann, gingen sie gemächlich wieder in den Hainholt zurück.

Zuhause wurden sie bereits erwartet: „John!“, eine Frau mit braunen, mittellangen Haaren lief auf ihn zu und umarmte ihn herzlich: „Wie geht es dir? Als Nico mir erzählt hat, dass du wieder da bist, war ich total aus dem Häuschen…“
 

„Hallo Claire, mir geht`s gut, danke der Nachfrage. Darf ich dir Samuel vorstellen?“, sagte John und wies auf seinen Freund, der schräg hinter ihm stand.
 

„Oh ja, dir eilt dein Ruf voraus.“, sagte sie lächelnd und reichte ihm die Hand.
 

„Ich hoffe, Sie haben nicht nur schlechtes von mir gehört!“, sagte er freundlich und ergriff die ihm dargebotene, zierliche Hand der Braunäugigen.
 

„Sagen wir es so, man sollte sich immer seine eigene Meinung bilden, bevor man zu einem Urteil kommt.“
 

„Und es macht ihnen nichts aus, dass ich mit Jo zusammen bin?“, fragte er vorsichtig.
 

„Was heißt, es macht mir nichts aus… es war wirklich sehr gewöhnungsbedürftig, zumal Jo ja noch nie mit einem Mann zusammen war, aber ich hatte genügend Zeit, mich mit diesem Gedanken auseinanderzusetzen… Nun kommt, sonst wird das Essen kalt.“, sagte sie und bedeutete den beiden sich in die Küche zu setzen. Vom Flur aus konnte man die Küche betreten, ohne durch eine Tür gehen zu müssen. Es gab auch keinen Türrahmen, viel eher war der Durchgang ein viereckiges Loch in der Wand. Das Küchenmobiliar war in demselben Braunton gehalten, wie das Parkett, nur das die Küchenzeile mit der weißen

Decke mit schwarzen Leisten abschloss. Die Stühle passten sich wiederum dem Mobiliar im Wohnzimmer an und waren mahagonifarben mit orangen Sitzkissen. Die Wände waren mit einer weichen, strukturierten, orangen Tapete verkleidet und an der Wand neben dem Küchentisch hin ein schwarzer Bilderrahmen, der ein Stillleben einrahmte, das fotografiert worden war und auf dem man eine Obstschale erkennen konnte. Schweigend nahmen sie am Tisch Platz und genossen die Hausmannskost von Nicoley.
 

„Ich habe euch oben in deinem Zimmer auch den Kamin angemacht, passt auf, dass er nicht ausgeht.“
 

„Natürlich, danke Pa.“, sagte John lächelnd.
 

Nachdem sie den Geschirrspüler gemeinsam eingeräumt hatten, machten es sich Claire und Nicoley auf der Couch im Wohnzimmer bequem, während die beiden Turteltäubchen zurück auf Jo`s Zimmer kehrten.
 

„Siehst du sie als deine Mutter? Claire meine ich…“
 

„Nein, wenn ich ehrlich bin, dann ist sie für mich einfach nur ein Teil der Familie, ich mag sie, sie ist wirklich nett, aber sie wird nie meine Mutter sein, so wie meine Mutter nie mein Vater sein wird, verstehst du?“
 

„Warum habt ihr sie nicht davon abgehalten?“
 

„Wir konnten es nicht, wir haben es versucht, aber ich denke, das ist auch ihre Art unseren Vater zu ehren und niemanden an seine Stelle treten zu lassen.“
 

Plötzlich musste Sam schmunzeln: „Was?“, fragte Jo etwas irritiert.
 

„Es ist schön, dich so viel reden zu hören. Früher hast du dich immer in deine Geheimnisse gehüllt und jetzt ist es umso schöner für mich, dir zuzuhören und endlich alles über dich und dein Leben zu erfahren.“, erklärte er, während er die großen Kerzen anzündete.
 

„Wir leben zusammen, du weißt doch alles über mein Leben.“
 

„Nein, ich meine deine Vergangenheit, das Leben, das du hattest, bevor du nach Oxford gekommen bist, bevor du in diesen Strudel hineingeraten bist.“
 

„Ich wünschte, ich könnte es dir zeigen, dir meinen Vater vorstellen…“, er umfasste das silberne Kreuz, das einst seinem Vater gehört hatte. Sam legte seine eigene Hand über die geballte Faust, die das Andenken barg und umschlang mit der anderen von hinten seine Taille. Draußen war es dunkel geworden und man konnte vom Zimmer aus die Wanderung des Mondes und die Sterne bewundern.

Zärtlich hauchte Sam einen Kuss in Jo`s Nacken, während seine Hand nur noch sanft auf dem Kreuz lag und sich seine Nackenhärchen aufstellten. Sam, dessen Hand auf Jo`s lag, leitete seine Hand langsam weiter hinab, bis sie auf Jo`s Bauch lag. John erschrak, als Sam sich plötzlich mit ihm rücklings aufs Bett fallen ließ und schaute ihn ein wenig böse an. Er drehte sich in seinen Armen um und wollte grade etwas erwidern, da beugte Sam sich vor und küsste ihn.
 

„Das hattest du geplant…“, sagte er ein wenig schmollend.
 

„Ich bin Staatsanwalt, natürlich plane ich meine Schritte im Voraus.“
 

„Warum habe ich mich nur in einen Staatsanwalt verliebt?! Die können ihren Kopf doch nie ausschalten.“, sagte der Blonde mit einem ironischen Unterton.
 

„Ach wirklich?“
 

„Ja.“
 

„Dann sollte ich wohl versuchen, dich vom Gegenteil zu überzeugen.“, sagte er schmunzelnd. Seine Hände, die auf Johns Rücken lagen, begannen diesen zu streicheln und langsam tiefer zu wandern, während ihre Küsse immer verlangender wurden. John war zwar über diese plötzliche Offensive Sams überrascht, doch er genoss diese Art der Zuwendung, die er schon lange nicht mehr genossen hatte. Auch John schickte seine Hände auf Wanderschaft und sie begannen langsam unter den Pulli des Dunkelhaarigen zu schlüpfen. Als Sam keine Einwände einlegte, löste Jo sich aus ihrem Kuss und glitt hinab zu seinem Bauch, wo er den Pulli weiter hochschob und begann seine nackte Haut zu küssen. Als er die Stelle rechts neben seinem Bauchnabel küsste, erbebte Sam merklich und Jo begann zu schmunzeln: >Gefunden.<

Jo prägte sich diese Stelle gut ein, bevor er fortfuhr und Sams Brustwarzen mit seiner Zunge liebkoste. Ein wenig ungeduldig zog Sam sich den Pullover über den Kopf und ließ ihn neben das Bett gleiten. Er stöhnte leise auf, als der Blonde an seinem Schlüsselbein knabberte und langsam die Hand in seine Jeans gleiten ließ, während er mit einem Bein zwischen seinen Beinen Druck ausübte. Bevor er den Knopf öffnete fragte er vorsichtig: „Bist du sicher, dass du das willst?“
 

Ohne darüber nachzudenken, packte er Jo`s linke Hand, drehte sie beide so, dass er, mit einer Hand neben Jo`s Kopf gestützt, über ihn gebeugt war und Jo`s Hand tiefer in seine Jeans schob, sodass dieser seine aufragende Männlichkeit spüren konnte, während er ihm tief in die Augen sah.

„Ich bin sicher.“, flüsterte dieser, als er sich zu seinem Ohr hinab beugte und dann mit seiner Zunge seine Ohrmuschel entlang fuhr. Er ließ Johns Hand los und führte seine eigene stattdessen unter sein Shirt und liebkoste seine Brustwarzen.

Der Ältere konnte noch immer nicht glauben, dass dies hier grade passierte, doch als er das Aufstöhnen Samuels, hervorgerufen durch eine ungelenke Bewegung in der noch immer geschlossenen Jeans, vernahm, sickerte es immer tiefer durch, bis es auf Erkenntnis stieß.
 

„Ich liebe dich, Sam.“, ein wenig überrascht, über solch plötzlich kommende, emotionale Worte, hielt Sam in seinem Treiben inne.
 

„Ich liebe dich auch, Jo, aber ist alles in Ordnung?“, fragte er besorgt.
 

„Jaja, alles gut… ich hatte nur das Bedürfnis, es dir zu sagen.“
 

„Hey“, sagte er und nahm seine Gesicht in seine Hände: „Du bist mir wichtiger als alles andere, ich bin mit dir hierhergekommen, um deine Familie kennenzulernen und ich werde alles dafür geben, dass sie mich auch wirklich akzeptiert.“, er schaute ernst und entschlossen in Jo`s Augen, doch auch Sams Leidenschaft und seine Begierde blieben ihm nicht verborgen. Ihre Münder fanden wieder zueinander, noch leidenschaftlicher, noch liebevoller. Ohne den Kuss zu lösen, richteten sie sich auf und Jo zog sein Shirt aus. Es war nicht allein die Hitze des Kamins die ihn so ins Schwitzen brachte, nein, es war vor allem der Mann, der vor ihm saß und den er über alles begehrte. Er ließ sein Shirt ebenfalls neben das Bett gleiten und öffnete den Knopf von der Hose des

Dunkelhaarigen mit der einen Hand, während er ihm mit der anderen die Brille von der Nase nahm. Samuel beugte sich nach vorne, öffnete die Jeans seines Liebsten und streifte sie zärtlich über dessen Beine, bevor er die zu den anderen Sachen legte. Er setzte sich zwischen seine Beine, beugte sich vor und verwickelte ihn wieder in einen verlangenden Kuss, während er ihm hier und da ein leises Stöhnen entlockte, wenn er in seine Brutwarzen kniff oder eine Hand in Richtung seiner Erregung schob.
 

„Kannst du… ah… deine Hose ausziehen?“, bat der Ältere, weil er unbedingt die Haut seines Freundes auf der seinigen spüren wollte. Dieser Bitte kam der Jüngere nur zu gerne nach und schon nach kurzer Zeit befand er sich wieder über ihm und beide genossen die sinnlichen Berührungen ihrer nackten Leiber. Sam glitt mit seiner Hand in Jo`s Boxershorts und streichelte ihn sanft, bevor er ihn fester umschloss. Als ein Stöhnen seine Kehle hinauf rann, schlug er sich die Hand vor dem Mund, in der Hoffnung, dass seine Mutter nichts mitbekommen würde. Auch wenn er wusste, dass Claire und Nicola heute nicht mehr nach Oben kommen würden, da sie den beiden ihre Privatsphäre gönnen wollten. Sam ließ langsam die Boxershorts von den Hüften seines Freundes gleiten, der vor Verlangen erzitterte. Erschrocken weitete der Ältere die Augen, als Sam sich hinunter beugte, um seine Wollust aufzunehmen und ihn zu liebkosen. Jo krallte sich mit der einen Hand in die Haare des Jüngeren, mit der anderen noch immer den Mund zuhaltend, wollte er ihn von seinem Vorhaben abbringen, doch als dieser mit seinem Liebesdienst begann, verwarf er dieses Vorhaben sehr schnell

wieder. Immer weiter trieb der Dunkelhaarige ihn gen Höhepunkt, doch sobald er diesen zum greifen nahe verspürte, ließ er von ihm ab. Ein enttäuschtes Seufzen entwich Jo`s Lippen, er sah Sam hinterher, als dieser sich an die Bettkante setzte und sich an seinem Koffer zu schaffen machte. Er drehte sich auf die Seite und sah ihn fragend an, bis er erkannte, was er dort zutage gefördert hatte. Der Jüngere legte sich zu ihm und sah ihm tief in die Augen, bevor er begann, ihn wieder in einen leidenschaftlichen Kuss zu verwickeln, alles in Jo schrie nach Erlösung, zu lange war das letzte Mal her, so bekam er das leise Klicken nicht mit. Er zuckte erschrocken zusammen, als etwas Kaltes, Nasses an seinen Hinter gelangte. Sam streichelte ihm beschwichtigend über die

Seite und sah ihm tief in die Augen, um ihm klar zu machen, dass alles in Ordnung sei. Jo wollte es, wollte es wirklich, doch er bekam ein wenig Angst und verkrampfte sich.
 

„Ich werde nichts tun, was du nicht willst. Wenn du Schmerzen hast oder zu viel Angst, dann höre ich auf, ok? Versuch einfach locker zu lassen…“, flüsterte er liebevoll, ohne den Blick von seinen blauen Augen abzuwenden.
 

Jo nickte und atmete tief durch, diesen Moment nutzte Sam, um vorsichtig weiter zu machen. Jo verzog angestrengt die Augenbrauen, sagte aber nicht, dass der Jüngere aufhören sollte, weswegen dieser ihm Zeit gab, sich an das Gefühl zu gewöhnen. Sie spielten sich aufeinander ein, sodass Sam genau wusste, wann er fortfahren konnte und wann er John Zeit geben musste. Als er den Älteren schließlich behutsam auf den Bauch drehte, ging er noch behutsamer vor, denn er wusste, dass Jo ein wenig Angst hatte, was nur verständlich war, wenn man bedachte, dass sie beide dies heute zum ersten Mal

mit einem Mann taten.

Jo war hin und hergerissen zwischen Lust und Schmerz, die sich irgendwann bündelten und in Ekstase verwandelten. Er hörte hinter sich ebenfalls die gedämpften Laute Sams, die von dessen baldigen Klippensprung zeugten. Als Sam auch noch seine Männlichkeit umfasste, war es vorbei, er sprang direkt auf Wolke 7 und zog ihn nur kurze Zeit später mit sich. Erschöpft und durchgeschwitzt ließen sie sich nebeneinander in die Laken sinken und sahen sich lächelnd in die Augen, nachdem sie ihren Atem wiedererrungen hatten.
 

„Möchtest du duschen gehen?“, fragte er fürsorglich.
 

„Ja, aber lass uns noch einen Augenblick so liegenbleiben.“
 

Am nächsten Morgen war Sam früh aufgestanden und hatte den Frühstückstisch gedeckt, Kaffee gekocht und Brötchen geholt, nur für John hatte er ein Tablett aus der angrenzenden Speisekammer herausgesucht und ihm ein Brötchen geschmiert. Er stellte noch eine Tasse Kaffee hinzu und trug es vorsichtig hinauf. Der Duft von Kaffee und die zärtliche Hand, die seine Wange streichelte ließen ihn aufwachen.
 

„Morgen, wie geht es dir?“
 

John drehte sich auf den Rücken und zog schmerzverzerrt die Augenbrauen zusammen: „Morgen… ich fühl mich gut, aber mir tut alles weh…“
 

„Hier.“, sagte Sam ein wenig schuldbewusst und reichte ihm die Tasse. Er richtete sich ein wenig auf und genoss den wohltuenden Kaffee, der ihn hoffentlich bald ein wenig beleben würde.
 

„Sind Nico und Claire schon wach?“
 

„Nein, sie schlafen noch. Ich habe ihnen aber auch schon Kaffee gekocht und den Frühstückstisch gedeckt.“
 

„Hast du auch die Brötchen geholt?“
 

„Ja, das war ja vielleicht was. Hier gibt es wirklich nichts! Ich musste bis zum Gewerbegebiet joggen, um Brötchen zu bekommen!“
 

Lachend erwiderte Jo: „Du hast sicherlich Passanten gefragt, oder? Ich stell mir das wirklich lustig vor… danke.“, sagte Jo, als Sam ihm das Tablett mit den Brötchenhälften überreichte.
 

Eigentlich hatte er keinen so großen Hunger, doch er aß trotzdem, um Sam nicht noch mehr Sorgen zu bereiten. Er hielt ihm sein, mit Marmelade bestrichenes Brötchen hin, von dem dieser dann auch bereitwillig abbiss und sich zu ihm ins Bett legte.
 

„Habt ihr irgendwo ein Medizinschränkchen oder so? Dann kann ich dir eine Paracetamol oder eine Ibuflam holen, wenn du möchtest.“
 

„Ja, das wäre lieb. Unten in der Speisekammer ist auch ein kleines Schränkchen, es hängt direkt neben der Tür, da sollte eines von beidem drin sein.“, der Jüngere küsste ihn auf die Stirn, bevor er nach Unten ging, um die Medizin zu holen.
 

Als er an der Holztür gegenüber der Küche vorbeiging, hörte er Würggeräusche, vorsichtig öffnete er die Tür und erblickte Claire, die wie ein Häufchen Elend über der Toilette hing. Er hockte sich zu ihr hin und hielt ihr die Haare zurück, während er mit der anderen Hand das Handtuch fischte, das nur unweit vom Waschbecken und der Toilette entfernt hing. Er richtete sich kurz auf und befeuchtete im Waschbecken das Handtuch, bevor er es ihr hinhielt.
 

„Danke, aber es geht schon.“, sagte sie mit zittriger Stimme.
 

„Können Sie laufen, Claire? Ich bringe Sie zurück in Ihr Bett, in Ordnung?“, sie versuchte sich aufzurichten, doch ihre Beine wollten sie nicht tragen, deshalb schlang Sam sich einen ihrer Arme um den Nacken und hob sie hoch, sie war erstaunlich leicht.
 

„Wo steht denn das Bett?“
 

„Den Flur runter, durch das andere Badezimmer.“, Samuel folgte ihren Anweisungen, doch auf halber Strecke kam ihm Nicoley schon entgegen, der sie besorgt ansah.
 

„Ich mach das schon.“, sagte er und nahm sie Sam ab, um sie ins Bett zu bringen.
 

Der Dunkelhaarige fuhr sich durchs Haar, bevor er in die Speisekammer ging, um die gesuchten Medikamente für Jo zu finden, das Glas Wasser hatte er schon bereitgestellt. Plötzlich griff ein Arm über seine Schulter und reichte ihm die gesuchte Verpackung: „Hier, das suchst du doch, oder?“
 

„Ja, danke. Was ist mit Claire?“, fragte er und drehte sich zu dem Blonden um.
 

Dieser seufzte, bevor er antwortete: „Sie hat gestern ihre erste Bestrahlung bekommen, sie hatte einen Tumor im Magen, er wurde noch sehr früh entdeckt, doch um sicher zu gehen, bekommt sie jetzt noch eine Therapie, allerdings schlägt das sehr auf ihren Magen… bitte erzähl Jo nichts davon, sie wird das packen. Ihre Heilungsaussichten sehen gut aus, er soll sich nicht noch mehr Sorgen machen.“
 

„Ihr solltet ihm das wirklich sagen, er wird damit umgehen können.“
 

„Bitte, Samuel, sag es ihm nicht. Ich möchte, dass er endlich eine ruhige, friedvolle Zeit erlebt, er ist so lange geflohen, sein Leben war so unruhig… er braucht endlich mal eine Zeit, in der alles heil ist, er geht sonst irgendwann zugrunde. Ich würde alles tun, damit er glücklich ist und wenn du der Schlüssel zu seinem Glück bist, dann muss ich das akzeptieren.“
 

„Gut, aber versprich mir, dass ihr es ihm irgendwann erzählt. Zu viele Geheimnisse geistern in seinem Leben herum.“
 

„Ja, danke Sam… auch fürs Frühstück. Ach und… nenn mich Nico, nicht das Claire noch etwas mitbekommt.“, Nicoley klopfte ihm auf die Schulter und entließ ihn damit.
 

„Sicher.“, Sam ging gedankenverloren das Treppenhaus hinauf, jeder Schritt schwerer als der vorherige. Als er Jo`s Zimmer betrat, sah er diesen auf die Seite gerollt in Fötus-Haltung schlafen. Er versuchte ihn vorsichtig zu wecken, doch sobald er mit seiner Hand seiner Schulter auch nur zu nahe kam, packte dieser ihn am Handgelenk und schaute ihn erschrocken an.
 

„Alles gut, Jo. Ich bin`s, Sam.“, noch immer reagierte er derart, wenn ihm jemand unerwartet zu nahe kam: „Ich habe dir die Tabletten mitgebracht, kannst du dich ein wenig aufsetzen?“
 

„Ja, entschuldige.“, sagte er und richtete sich langsam auf. Sam setzte sich zu ihm aufs Bett und nahm das Glas wieder entgegen, das er ihm gereicht hatte.
 

„Du kannst gerne weiterschlafen…“
 

„Nein, nein, schon gut. Legst du dich noch ein wenig neben mich?“, dieser bitte kam der Jüngere gerne nach, er legte sich neben Jo und zog diesen in seine Arme.
 

„Wollen wir uns nachher ein wenig in den Garten setzen? Das Wetter ist wirklich toll.“
 

„Mal sehen… sind Mum und Claire schon wach?“
 

„Ja, aber Claire hat sich wohl den Magen verdorben, sie hat sich wieder hingelegt.“
 

„Ich möchte wirklich, dass ihr euch versteht. Irgendwann wirst du dich auch hoffentlich mit Tylor gut verstehen… Er hatte mindestens eine genauso harte Zeit hinter sich, wie ich. Nur ist er damit anders umgegangen, als ich.“
 

„Wir werden`s sehen. Jetzt ruh dich erst einmal aus und mach dir nicht so viele Gedanken, das wird schon. Mit Claire verstehe ich mich doch schon mal ganz gut.“
 

„Meine Mum hat auch nicht so viel gegen dich, wie sie vielleicht tut. Ihr fällt es einfach schwer Vertrauen in andere Leute zu fassen.“, nuschelte Jo und kuschelte sich noch enger an Sam heran.
 

„Ja, vielleicht hast du recht.“, er streichelte seinem Liebling über das blonde Haar, bis dieser friedlich in seinen Armen eingeschlafen war.
 

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[1] In dem Ring war folgendes eingraviert: Ich liebe dich in good an bad times
 

Es kam sehr überraschend, ich weiß, aber ich dachte ich schulde euch noch eine

Antwort auf dieses Rätsel, außerdem haben die beiden ja noch gar nicht so

richtig zueinander gefunden...^^
 

Ich hoffe, dass diese Version nicht auch adult wird >.<
 

Lustig, also eigentlich sollte dies nur ein ganz kurzes Kapi werden und jetzt

ist es fast drei Mal so lang, wie das längste Kapi :P

Also, ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr schaut auch mal in eine andere

meiner FF`s hinein... z.B.: in What if... oder Young Hearts^^

Nochmal vielen, vielen Dank an alle lieben Leser und Kommischreiberlinge, ihr

seid klasse!!!! >.<
 

lg~

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Von:  Luxara93
2011-10-03T14:46:24+00:00 03.10.2011 16:46
Und das ist also Jos Family, huh?

Ich mag es total wenn Sam seine süße Seite raushängen lässt <33

Würdiges Ende, obwohl....wie ich dich kenne wird sicher noch das eine oder andere Bonus-Kapitel geben :DD

Hmm wies scheint braucht Jo wirklich noch einige Zeit um wirklich alle Wunden heilen zu lassen....aber ich bin zuversichtlich, Sam ist ein guter Seelendoktor <33

Liebe Grüße, Leonie93
Von:  KaethchenvHeilbronn
2011-10-02T13:34:14+00:00 02.10.2011 15:34
Papsmum!!! Interessant geklärt, das Ganze XD
Ich fand die Idee auch erst seltsam, aber dann hab ich's genau wie Jo gesehen, dass sie damit seinen Vater "ehrt". Sie hat jetzt ja keinen neuen Mann, sondern ne Frau^^

Und die mag ich übrigens sehr, find Claire sehr sympathisch - deshalb hoff ich soo sehr, dass sie den Tumor besiegt!! >.<

In diesem Kapi beschreibst du wunderschön eine ebenso wunderschöne Landschaft! - ich bin auch nicht so der Großstadtmensch, und die Natur hier ist wirklich schön :3
Aber auch das Haus ist toll eingerichtet - und alles orange!! X3 Da will ich einziehen! XD

Supi, dass es mit der Beziehung bei Sam und Jo wieder so gut steht - wär auch zu schade gewesen^^
Jetzt hoff ich doch mal, dass die beiden glücklich bleiben :)

PS: Glückwunsch zu deinem 1. adult-Kapi XD
Von:  Salix
2011-10-02T12:56:21+00:00 02.10.2011 14:56
Ein schönes Zusatzkapitel. Die Länge stört mich kein bisschen.
Es freut mich, dass ein paar Rätsel gelöst werden.

LG
Von: abgemeldet
2011-08-15T20:00:49+00:00 15.08.2011 22:00
Ich stimme Kaethchen voll und ganz zu, hab ich nicht viel hinzuzufügen, außer vllt. dass das hier wohl ein Paradebeispiel für Zuckerguss ist^^
well done babe^^d
Von:  KaethchenvHeilbronn
2011-08-15T18:49:48+00:00 15.08.2011 20:49
Das mit dem Deja-vu ist echt ne tolle Idee! >.<

Ich kann ehrlich gesagt gar nicht sagen, welches Ende ich besser find^^ Schöner und gesünder fürs Herz ist auf jeden Fall das hier XD

Und komischerweise seh ich hier den Sam nicht als "anderen" Sam, sondern ist es ja Jo, der sich umgedreht hat - vielleicht ist Sam ihm im anderen Kapitel ja auch ein Stück nachgelaufen, weil er genauso fühlt, aber - wie er hier sagt - einfach nur zu stur war und nicht verstanden hat, wie ernst Jo das Ganze meint...und Jo hätte sich im anderen Kapitel auch einfach nur umdrehen müssen :)

Und...vonwegen, ob man das Kapitel vllt lieber nicht lesen sollte...: Macht SOWAS dein "Nothing is like what it seems" nicht erst komplett? ^^
Von:  Salix
2011-08-15T18:40:14+00:00 15.08.2011 20:40
Also dieses Ende gefällt mir besser als das andere!!!
Bin ich froh, dass Sam nicht so ein Miesling ist wie im Kapitel davor.
Ich meine merkt er es wenigstens noch rechtzeitig.
Die Geschichte ist insgesamt toll!

LG
Von:  Luxara93
2011-08-15T17:57:16+00:00 15.08.2011 19:57
Hm, ein Zwillingslapitel ? Du verstehst es wirklich gut uns Leser zu überraschen :DD

Hach, bin froh dass die beiden doch zusammenbleiben....*grinst*

Eine wirklich tolle Geschichte! <33

Grüße Leonie93
Von: abgemeldet
2011-08-11T13:42:31+00:00 11.08.2011 15:42
Hm...ich bin irritiert...spielt das mit Olli denn nicht im Britanien?
Naja...ein schönes Ende, die Musik passt sehr gut, ich war sehr gerührt, was nicht häufig vorkommt.
Ich kann beide gut verstehen, ich mag es, dass Sam prinzipientreu ist, allerdings ist er auch ziemlich stur, es würde ihm sicher nicht allzu sehr weh tun Jo alles erklären zu lassen...langsam, deutlich und verständlich, aber naja^^
Von:  KaethchenvHeilbronn
2011-08-08T21:25:19+00:00 08.08.2011 23:25
Gib's zu!! Du warst nur in London, um die Sache zwischen Sam und John noch ins Gute zu wenden! (Hoffentlich!) >.<

Hab die Musik beim Lesen gehört, wirklich schön :3

Und es ist sooo wunderbar geschrieben. Wenig Dialog dieses Mal, aber das gibt dir Raum für tolle Formulierungen :)

Und der Inhalt... *schnief*
Bekommen wir bitte eine theatralisch aufwühlende Abschiedsszene am Bahnsteig/Flughafen zu lesen, in der Sam doch noch Reue zeigt und ihm hinterherrennt??
Ich versteh nämlich wirklich nicht, dass er so sehr wütend auf Jo ist. Gut, er hat ihn wirklich belogen (einmal nicht die ganze Wahrheit über die Organisation gesagt, und einmal nicht darüber, dass er eigentlich ein Mann ist), aber eigentlich hätte ich Sam als ein wenig toleranter eingeschätzt...hm, bin mal gespannt, was da noch rauskommt ;)
Von:  Salix
2011-08-08T19:38:22+00:00 08.08.2011 21:38
Sam ist da echt ein Idiot!
Beim Lesen kann man wirklich mit Jo mitfühlen, auch der Liedtext passt hier rein.

LG

Salix


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