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Rabenherz

Nur einen Flügelschlag entfernt (SasuSaku, ItachiKazaru(OC))
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Leute!
Ist es schon wieder so lange her?
Zu Weihnachten gibt es ein Kapitelchen. Und wir nähern uns dem Ende!
Die 40 schaffen wir nicht mehr.
Es sei denn, die Bonuskapitel sprengen den Rahmen... xD
Gomen!
Viel Vergnügen beim Lesen, was sag ich immer: Tee und Kekse raus! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und weiter! Missionen, yeay! Komplett anzeigen

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Dreams of the night

So, wie versprochen, hier meine neue FF! Viel Spaß beim Lesen, Tee und Kekse raus ^_^
 

Anm.: Ninken = Kakashis Ninja-Hunde
 

„Nii-chan!“

Angesprochener wendete den Kopf, und ein Lächeln breitete sich auf seinem hübschen Gesicht aus.

„Nii-chan! Kaza-san! Ihr seid wieder da!“

Auch Kazaru, eine junge Frau, wandte sich um, und auch sie lächelte, als der kleine Junge auf sie zu gerannt kam.

Er erreichte die beiden und warf sich in die Arme seines Bruders.
 

„Endlich seid ihr wieder da! War es anstrengend? Musstet ihr viel kämpfen? Waren die Gegner stark? Hast du...?“ Doch Itachi unterbrach seinen kleinen Bruder mit einem leisen Lachen.

„Nun mal nicht so schnell, Sasuke. Lass uns doch erstmal nach Hause kommen.“
 

Es war ein schöner Nachmittag im Mai. Ein angenehm warmer Wind strich über die Wiesen.

Itachi Uchiha und sein Team, darunter Kazaru Shirobane, waren gerade von einer Mission nach Konoha zurückgekehrt. In den drei Wochen ihrer Abwesenheit hatte Sasuke Uchiha, Itachis kleiner Bruder, den Jonin und die Chunin schrecklich vermisst.
 

Eigentlich war es erstaunlich. Kazaru war zwar erst letzten Monat Chunin geworden, Itachi jedoch sollte bald seine Anbu- Prüfung ablegen. Das Unglaubliche daran war, dass Kazaru bald zwölf wurde und Itachi gerade dreizehn Jahre alt war. Kazaru lag damit im oberen Drittel ihres Jahrgangs, Itachi jedoch weit über dem Durchschnitt.
 

Sasuke war acht und noch ein absolutes Kind, wenn er mit seinem Bruder zusammen war. In der Akademie war er Klassenbester, der Schwarm aller Mädchen und sagte nie etwas, wenn er nicht musste. Zu Hause scherzte und plapperte er unentwegt.

Später am Abend, als sie zu dritt auf dem weichen Gras eines Hügels lagen und den goldenen Sonnenuntergang betrachteten, meinte Sasuke: „Wenn ich mal groß bin, dann möchte ich ans Meer ziehen. Kommt ihr beiden mit?“
 

„Liebend gern, Sasuke, aber...“, begann Kazaru, und Itachi führte es weiter: „...aber wenn du Ninja bist, kannst du nicht einfach aus dem Dorf weg. Und du willst doch ein starker Ninja werden, nicht?“ Das war von klein auf Sasukes Traum gewesen.

„Hm. Dann zieh ich halt ans Meer, wenn ich zu alt zum Ninja-sein bin.“ Sasuke grinste und hatte das Problem seiner Meinung nach damit gelöst. Itachi und Kazaru begannen zu lachen. Herrlich naiv, aber ein guter Plan.
 

„Warum willst du denn ans Meer, Sasuke? Du hast es doch noch nie gesehen. Woher weißt du, ob es dir gefällt?“, fragte Kazaru neugierig. Der Junge antwortete ohne zu zögern: „Nii-chan hat mir gesagt, das Meer hat die gleiche Farbe wie deine Augen.“ Itachi zuckte leicht zusammen, und Kazaru blickte etwas erstaunt zu ihm hinüber. „So, hat er das, ja? Na, dann bin ich ja froh, dass meine Augen dir so gefallen.“
 

Kazaru schloss immer noch lächelnd die Augen und sah die Wellen des glitzernden Meeres vor sich.

Ja, wie schön wäre es, am Meer zu wohnen...
 

Doch dann veränderte sich das Bild. Der Himmel wurde dunkel, es donnerte und das Meer wurde unruhig. Wind kam auf, ein Sturm, und immer höher schlugen die Wellen. Kazaru riss die Augen auf, doch das Bild verschwand nicht. Sie stand mit Itachi und Sasuke, die das alles anscheinend nicht bemerkten, an einer Klippe. Gefährlich nah am Rand einer Steilklippe.
 

Der Wind zerrte an ihnen, und als sie nach unten sah, bemerkte sie, wie der Rand zu bröckeln begann. Sie wollte zurücktreten, doch da spürte sie eine Hand im Rücken. Itachi. Sasuke sah sie beide nun verwirrt an, Angst in den Augen. Eine Welle knallte gegen die Klippe, Spritzer von Wasser trafen sie. Doch als sie auf ihren Arm blickte, waren die Tropfen rot. Blutrot.

Sie sah zum Meer. Doch es war nicht mehr Blau, auch nicht tiefschwarz, wie das bei stürmischer See üblich ist.
 

Das Wasser war rot. Schreie ertönten, und sie sah Menschen in den Fluten verschwinden.

Das war kein Wasser, das war Blut.

Der Druck der Hand in ihrem Rücken verstärkte sich.

„Itachi, was tust du da?!“, rief sie entsetzt; endlich hatte sie ihre Stimme wiedergefunden.

Sasuke weinte, und plötzlich brach der Boden unter seinen Füßen weg.

Ein schriller Schrei, als er sich noch kurze Zeit an einer aus der Wand ragenden Wurzel festhalten konnte, und ein hilfloser Blick zu seinem Bruder.
 

Der sich nicht rührte.

Kazaru wollte ihm helfen, doch da hielten Itachis Hände sie fest.

Ein langer Moment, in dem selbst der Sturm zu verstummen schien, und schließlich riss die dünne Wurzel, und mit einem verzweifelten, ängstlichen und auch unendlich enttäuschtem „Nii-san!“ fiel Sasuke. Bevor er auf die Felsen schlug, kam die nächste Welle heran und spülte ihn weg.

„Nein!“, rief Kazaru, neigte sich nach vorn, und da ließ Itachi sie los.
 

Und als sie spürte, wie sie den Halt verlor, nach vorne fiel, fiel ihre Seele in ein schwarzes Loch. Im Fallen drehte sie sich um, sah Itachis unerbittliche Augen. Der letzte Halt, den ihre Seele noch gehabt hatte, verschwand, und sie fiel in die Leere.
 

Eine Welle erfasste auch sie. Der Geschmack von Blut ließ sie würgen, als sie auftauchte und nach Luft schnappte. Sie sah sich um, hörte Sasukes verzweifelte Schreie, sah ihn zwischen Leichen treiben- Oh mein Gott, war das seine Familie?! Er hatte sich an ein Stück Treibholz geklammert, schrie wie von Sinnen, streckte einen Arm nach ihr aus.

Sie schwamm auf ihn zu, versuchte die Tatsache zu ignorieren, dass das Blut war, doch Blut war dicker als Wasser, und das Schwimmen gestaltete sich schwierig.
 

Doch sie versuchte es weiter, auch sie weinte, obwohl sie es nicht bemerkte, bis sie eine Stimme hörte, die lauter tönte als der Donner.

„Ihr seid schwach. Zu schwach. Es ist zu spät.“

Sie blickte sich um, sah Itachi noch eine Sekunde in die Augen- in das Sharingan- dann drehte er sich um und ging. Als sie sich Sasuke zuwenden wollte, waren seine Schreie verstummt, und er trieb immer weiter von ihr weg. Die Strömung zog sie in die entgegengesetzte Richtung.
 

Ihr wurde schwarz vor Augen, und als sie das Gefühl hatte, zu ertrinken, schreckte sie hoch. Ihr Gesicht durchbrach die Wasseroberfläche, und sie wachte auf.
 

~~~~~~~~~ {JANUAR}
 

Kazaru saß schweißgebadet und nach Luft schnappend in ihrem Bett.

Als sie sich etwas beruhigt hatte, sah sie auf die Uhr- vier Uhr nachts. Wolfsstunde.

Sie wusste schon, warum sie diese vierbeinigen Hundeviecher nicht leiden konnte.

Draußen war es noch stockfinster- kein Wunder, es war auch mitten im Winter. Mitte Januar.

Noch dazu hatte sie Morgen dienstfrei, trotzdem stand sie auf und wollte sich einen Tee machen.

Eigentlich hatte sie ausschlafen wollen, doch daran war jetzt nicht mehr zu denken.

Kuroi, ihr schwarzer Rabe und treuer Begleiter, blinzelte sie fragend und verschlafen aus einem rotschwarzen Auge an.
 

„Schlaf weiter... nichts Schlimmes...“ Dennoch folgte ihr sein Blick aus dem Zimmer, bis sie in der Küchentür verschwand. Kuroi wusste, dass sie wieder einen Albtraum gehabt hatte- sie hatte im Schlaf gemurmelt und sich herumgewälzt, dabei konnte ein Vogel ja nicht schlafen.

Und außerdem wirkte sie ziemlich fahrig, was so gar nicht ihre Art war.

Trotzdem schloss er sein Auge und schlief weiter, konnte er ihr ja sowieso nicht helfen.
 

Sie würde ihn wecken, wenn sie ihn um sich haben wollte.
 

Kazaru stand in der Küche, in der Dunkelheit, und trank ein Glas Orangensaft. Tee würde jetzt zu lange dauern. Verdammt, dieser Traum... Sie träumte zum Glück nicht oft von dieser Sache, aber es nahm sie jedes Mal mit, und es war auch nie der gleiche Traum, irgendwas war immer anders.

Und diesmal war es besonders schlimm gewesen.

Die schlanke Kunoichi lehnte sich seufzend an die Küchenzeile und hielt das Glas mit dem kalten Saft an die Stirn.
 

Sie hatte keine Angst vor Blut, und außer mit Sasuke hatte sie mit Itachis Familie auch nichts zu tun gehabt, auch wenn es sie dennoch mitnahm. Aber Itachi...

Das er so etwas hatte tun können. Noch nicht einmal ihretwegen, sie waren halt gute Freunde, das war es nicht... doch sie wusste, wie sehr er seinen Bruder liebte. Und wie hatte er ihm das antun können? Die Szene auf dem Hügel hatte wirklich so stattgefunden. Damals schien alles noch in bester Ordnung zu sein. Und fast genau ein Jahre später nur war es geschehen, das Massaker... anders konnte man es nicht bezeichnen.
 

Obwohl sie es nie gesehen hatte, nur einige Fotos hatte sie zu Gesicht bekommen. Und Sasukes Verhalten, das sich danach radikal änderte, sagte alles.

Kazaru wusste, dass Sasuke seinen Bruder immer bewundert und als Vorbild angesehen hatte, sein Bruder war sein Ziel als Ninja, doch nun, nach diesem Vorfall, hatte der Wunsch nach Rache dem letzten in Konoha verbliebenen Uchiha den Antrieb gegeben. Er wollte nun nicht mehr so werden wie sein Bruder, er wollte besser werden, und das wollte er damit beweisen, dass er ihn umbrachte.
 

Sie hatte oft versucht, es ihm auszureden, doch er hörte nicht auf sie, ging ihr nach einiger Zeit sogar aus dem Weg. Das war nicht nur seine Schuld; außer diesem Anliegen, seine Rache doch aufzugeben, hatte sie nichts mehr mit ihm zu tun. Sie konnte ihn ja nicht bemuttern, dann würde er nie lernen, auf eigenen Füßen zu stehen, und deshalb hatte sie sich sehr von ihm distanziert. Doch sie konnte nicht leugnen, das sie ihn nicht aus den Augen ließ, sein Fortkommen beobachtete, soweit es ihr möglich war.

Zudem erinnerte ihr Zusammensein sie beide schmerzlich an Itachi, der durch seine Abwesenheit auffiel.
 

Dazu kam die Tatsache, dass sie wenige Tage nach Itachis Verrat ebenfalls verschwunden war, mit dem Anliegen, ihn zurück zu holen. Sie konnte und wollte nicht glauben was er getan hatte, wollte ihn zur Rede stellen und es aus seinem eigenem Mund hören.

Doch natürlich war ihre Suche vergeblich gewesen. Sie hatte ihn nur einmal kurz gesehen, und da war er in Begleitung eines großen, blauhäutigen Mannes mit Schwert. Sie trugen die gleichen Mäntel- schwarz mit roten Wolken.
 

Akatsuki.
 

Völlig am Boden zerstört kehrte sie Monate nach ihrem Aufbruch kurz vor ihrem 14. Geburtstag wieder nach Konoha zurück.

Die Strafe für ihr Weggehen war einen Monat absoluter Hausarrest unter Bewachung von verschiedenen Jonin, was ihr in ihrem Zustand nicht wirklich etwas ausmachte, und sie gab die Informationen, die sie unter anderem mit Kurois Hilfe gesammelt hatte, ebenfalls weiter.
 

Sie bestand im zweiten Versuch ihre Jonin-Prüfung und ein Jahr später auch die Anbu- Aufnahme. Doch Teammissionen lagen ihr nicht; seitdem verrichtete sie für den Hokage Einzelmissionen, meist auf Anbu- Level, und verlegte sich mehr auf Transport wichtiger Schriftstücke und Spionage denn auf Kämpfe. Zusammen mit Itachi war sie gut, doch allein musste sie sich auf ihre Genjutsu und ihre Fächer verlassen, was nicht unbedingt die besten Stärken für einen Kampf waren. Selten schickte der Hokage eine zweite Person mit.
 

Das Uchiha- Massaker war jetzt schon fast acht Jahre her. Sie war 21, also musste Itachi 22 sein.

Sie hatte sich in den letzten Jahren sehr zusammengerissen, auch wenn sie Itachi immer noch zurück haben wollte, und sie hatte nur einmal wirklich komplett die Fassung verloren, als Sasuke nicht einmal zwei Jahre später Konoha ebenfalls verließ, um zu Orochimaru zu gehen.

Sie mochte ihn sehr, hatte sich nur zu seinem eigenen Wohl von ihm fern gehalten, und jetzt das. Ganz allein gelassen von beiden. Das Schlimmste war die Gewissheit, dass sie irgendwann aufeinander treffen würden. Sie liebte beide, und sie wusste nicht, zu wem sie halten sollte.
 

Über ihre Tagträumerei war es bereits morgen geworden, wenn auch erst sieben Uhr. Da es keinen Zweck hatte, wieder zu Bett zu gehen, begab sie ins Bad und zog sich an.
 

Wenn Sasuke doch seine Rache vergessen und mit Itachi zurück ins Dorf kommen würde... Dann könnte wieder alles so sein wie früher.

Obwohl, nicht ganz so wie früher.
 

Sie war erwachsener geworden, das waren sie alle. Ihre dickes, schwarzes Haar band sie sich wie üblich zu einem Pferdeschwanz, und die blond gefärbten Spitzen schimmerten normalerweise im Sonnenlicht, das es um diese Jahreszeit eher selten zu sehen gab.

Ihr Netzshirt war schulterfrei und mit einem breiten schwarzen Band am Hals befstigt. Das schwarze Oberteil war bauch- und schulterfrei und ihr ebenfalls schwarzer Rock ging ihr bis zur Mitte der Oberschenkel. Zu guter Letzt zog sie sich noch die dunkelbraunen Armschoner über und band sich ihr Stirnband um die Hüfte.
 

„Kuro?“ Sie nannte ihn eigentlich nie Kuroi, das war sein Name für alle anderen, nur Kazaru und ihre engsten Vertrauten ließen die letzte Silbe einfach weg, genauso, wie sie für ihre Freunde einfach nur Kaza war.

Kuro schlug mit den Flügeln, die Federn raschelten leise. Dann kam er aus seinem Nest herunter geflogen und setzte sich auf ihre Schulter.

Seine lackschwarzen Federn schimmerten im richtigen Licht rot, das heißt, bei Sonnenlicht, doch sonst sah er jedem anderen Raben zum Verwechseln ähnlich, wenn einmal von seinem Verhalten absah.
 

In der Familie der Shirobane war es Tradition, das jedes Kind einen Vogel zum Begleiter bekam. Kuro war zwei Tage vor Kazarus sechstem Geburtstag geschlüpft und nicht mehr von ihrer Seite gewichen. Er kannte sie in- und auswendig, war ihr engster Freund und immer bei ihr. Andersherum war es genau das Gleiche, die beiden waren unzertrennlich.
 

Gemeinsam verließen sie das Haus und machten einen Morgenspaziergang.

Dabei suchte Kuro sich sein Frühstück und Kazaru versuchte, wach zu werden. Sie selbst hatte Morgens noch nicht so richtigen Appetit, und deswegen hatten sie es sich zur Gewohnheit gemacht, nach dem Aufstehen eine mehr oder weniger lange Runde zu drehen, sofern der Zeitplan das zuließ.

Außer auf Missionen klappte es recht häufig.
 

Allerdings war es selten, dass sie dabei jemanden traf- zumindest jemanden, mit dem sie reden mochte.

Klar waren Kiba und Akamaru häufig unterwegs, aber Kuro hatte Hunde und auch Katzen noch nie so richtig leiden können, und demzufolge hielt auch Kazaru sich von ihnen fern.

Obwohl sie die beiden nun schon länger nicht mehr gesehen hatte, waren sie doch zusammen mit Sakura auf Mission.

Doch diesmal lief sie geradewegs und immer noch in Gedanken über diesen Albtraum versunken Kakashi in die Arme- naja, nicht ganz, denn er hatte sein Icha-Icha-Buch in der Hand und achtete nicht sonderlich darauf, wohin er trat.
 

Hätte Kuro nicht ein warnendes Krächzen von sich gegeben, wären sie frontal zusammengestoßen.

Auch Kakashis Ninken waren Kazaru und Kuro suspekt, doch die waren ja nicht immer bei ihm. Insofern hatte Kakashi es geschafft, der einzige Mensch zu sein, mit dem sie offen über ihre Sorgen wegen Itachi reden konnte. Sicher, sie unterhielt sich auch viel mit Sakura darüber- aber irgendetwas hatte Kakashi an sich, dass sie ihre geheimsten Bedenken und Probleme aussprach.

Vielleicht lag es daran, dass er einfach gut zuhören konnte und ihr nie das Gefühl gab, sie langweile ihn. Er legte ehrliches Interesse an den Tag, und gleichzeitig konnte man bei ihm sicher sein, dass er es nicht weitererzählen würde.
 

Auch wenn er sich mit guten Ratschlägen sehr zurückhielt.

Nicht, dass ihm hinterher noch jemand die Schuld gab... an was auch immer.
 

Und nicht, dass sie Sakura nicht vertraute, aber sie war halt vier Jahre jünger als sie selbst, und irgendwie verband die beiden zwar eine tiefe Freundschaft, doch gab es auch Dinge, die man der anderen nicht erzählte. Auch Sakura hatte Geheimnisse vor ihr, und es war in Ordnung so.

Aber eines wussten sie beide von der jeweils anderen: Ihre Schwärmerei für die Uchiha-Brüder. Und vielleicht war es gerade das, was sie so tief verband, was sie überhaupt erst verbunden hatte.
 

Kazaru hatte erkannt, dass sie Itachi liebte, wusste es schon lange, doch sie gestand es sich erst ein, als sie ihren Hausarrest absaß und sich Gedanken um ihn machte.

Und Sakuras Liebe zu Sasuke- nun, er war ja schon immer der Schwarm aller Mädchen gewesen. Zu Kazarus Bedauern hatte er nie Interesse an den Tag gelegt, obwohl es ihm und seiner Gefühlswelt wahrscheinlich sehr gut getan hätte.

/Dann würden wir drei nicht in dieser beschissenen Situation stecken!/, dachte sie wütend.

/Wir fünf/ korrigierte sie sich sofort, und bezog Kuro und Sakura auch mit ein.
 

„Kazaru! Lange nicht gesehen.“ „Hm.“, entgegnete sie nur.

Keiner von ihnen entschuldigte sich, den anderen fast umgerannt zu haben, es war nicht nötig.

Sie kannten sich gut. Als sie neu zu den Anbu gestoßen war, hatten sie lange Zusammengearbeitet, er war ihr Sensei und ein guter Freund- der einzige, mit dem sie ganz offen über Itachi und ihre Gefühle sprach.
 

Kakashi blickte sie fragend an.

„Es ist acht Uhr morgens und du machst schon den Eindruck, total fertig zu sein.“

Das war keine Frage, nur eine Feststellung. Kazaru zuckte mit den Schultern. Sie ging eine Weile schweigend neben ihm her, dann begann sie nachdenklich:

„Ich hatte wieder einen Traum. Von diesem Tag. Aber so schlimm wie diesmal war es noch nie.“

Er schwieg und klappte sein Buch zu, während Kuroi immer in Hörweite blieb, obwohl er scheinbar damit beschäftigt war, sein Frühstück zu erbeuten.
 

„Warum? Das will mir immer noch nicht in den Kopf. Sasuke und mir das anzutun... Und außerdem, wenn ich mich mehr um Sasuke gekümmert hätte, wäre vielleicht wenigstens er hier geblieben.“

Kakashi blieb wieder still. Das war keine neue Erkenntnis, also wartete er ab, was diesen Traum so schlimm gemacht hatte.

„Vielleicht hat er einfach Spaß am Töten. Vielleicht ist es psychologisch ein großer Fehler gewesen, ihn so jung schon solche Missionen ausführen zu lassen.“, flüsterte sie.
 

Aha, das war es also. Spaß am Töten? Der Gedanke war ihm noch nicht gekommen. Könnte sein. Selbst wenn, musste das nicht unbedingt etwas mit 'solchen Missionen' zu tun haben. Er wusste, was sie meinte- ein zehnjähriger Chunin, ein elfjähriger Jonin, und vor zehn Jahren gab es noch wesentlich mehr Aufträge, die auch wesentlich gefährlicher waren. Oder, um es einfacher zu sagen, die Gegner waren blutrünstiger und schreckten nicht davor zurück, ein Kind zu töten.

So hatte Itachi schon in sehr jungen Jahren die brutale Realität vor Augen geführt bekommen.

Dennoch...
 

Er hatte selbst einige Monate mit Itachi gearbeitet und absolut nicht den Eindruck gehabt, dass ihn Leichen sonderlich belasteten, solange es keine Kameraden waren. Allerdings konnte er gleichzeitig und trotz der eigentlich fließenden Bewegungen des Jungen erkennen, wie sehr es ihm meist zuwider war, seine Gegner umzubringen.

„Vielleicht. Aber das glaube ich nicht, Kaza. Du kennst ihn besser als ich; du müsstest wissen, dass er psychisch nicht so labil ist. Vergiss nicht, der Uchiha-Clan hat noch ein eigenes Training. Ich glaube nicht, dass die ihren Nachwuchs in Watte packen.“ Er ließ seine Stimme belustigt klingen, und Kazaru lächelte tatsächlich. Manchmal brauchte sie einfach jemanden, der ihr einen Spiegel vor das Gesicht hielt, metaphorisch gesprochen.
 

„Irgendwie hast du wahrscheinlich recht... Aber ich wünschte, er würde mir das selbst sagen...“, seufzte sie.

Kakashi zog entschuldigend die Schultern hoch. Das war ein Wunschdenken von ihr, er konnte sich nicht vorstellen, dass Itachi je wieder nach Konoha zurückkehren wollte.

Sie beide dachten das, wussten das.

Wieder gingen sie schweigend, bis Kazaru irgendwann fragte: „Und? Was hast du heute noch vor?“
 

Er zuckte wieder mit den Schultern, dann entgegnete er: „Ich muss gleich zu Tsunade. Mal schauen was die sich wieder als Folter für mich ausgedacht hat...“

Kazaru lachte. Das war typisch Kakashi.

„Na, ich hoffe, du überlebst. Ich hab heute frei. Und dann wacht man so früh auf, gemein ist das...“

Jetzt lächelte auch Kakashi.

Kuro kam angeflogen und ließ sich auf Kazas Schulter nieder.
 

Kakashi nickte dem Raben zu, und Kuro krächzte kurz bestätigend.

„Na dann, ihr beiden. Ich werde mal gehen, nicht das ich noch zu spät komme...“

Kazaru schnaubte belustigt.

„Das wäre eine Tragödie. Wann sollst du denn da sein?“

„Halb acht!“, meinte er grinsend und verschwand.

Kaza schüttelte ungläubig den Kopf- es war bereits viertel nach acht.
 

Jaha, typisch Kakashi- so isser nunmal^^

Also, das war etwas viel Erklärung, aber ich musste euch Kaza und ihre Beziehung zu Ita erstmal vorstellen.

Lob(immer^^) und Kritik (begründet) sind immer Willkommen!
 

Wer auf die ENSListe will, der schreibe es unter seinen Kommi^^

Vllt lade ich das zweite Kapitel schon Silvester hoch, zur Feier des Tages, aber dann wird sich das Update so ziemlich Monatlich halten. Es werden bestimmt 20 Kapitel, eher mehr...

Na denn, Fröhliche Weihnachten euch allen!

Lg

Eure Flecki^^

Thoughts of the day

Weiter gehts. Auch hier nochmal der Hinweis; Kazaru wurde Komplett von AmeNeko erfunden und wurde mir für diese Geschichte ausgeliehen! Schaut euch ihre Fanarts an! Mit der Zeit wird sie die Bilder von Kaza und z.B. Ihrer Familie hochladen.
 

Viel Spaß beim Lesen^^
 

Kazaru machte sich auf den Heimweg, sie fühlte sie etwas besser. Kuro saß halbwegs gesättigt auf ihrer Schulter.

Zu hause angekommen widmete sie sich ihrem Hobby: das Fächertanzen.

Ihre Mutter hatte sie von klein auf darin unterrichtet, und sie liebte es.

Nun, da ihre Eltern tot waren, war sie die letzte Shirobane, die das Erbe ihres Clans weiterführen konnte, abgesehen von ihrem Onkel und dessen Tochter, die Beide kurz nach dem Ninjakrieg in ein weit entferntes Dorf übergesiedelt waren. Kazaru hatte keinerlei Kontakt zu den beiden.
 

Zum weiterführen des Clans gehörte auch das Pflegen der beiden wertvollen Fächer, Familienerbstücke, die auch als Waffen im Kampf einsetzbar und aus besonders leichtem, stabilen Stahl gefertigt waren.

Die Federn stammten, nach einer alten Legende, von einem Phönix, der der Vertraute Geist des Gründers ihres Clans war. Ob das stimmte, wusste niemand.
 

Kazaru ging nirgendwo hin ohne ihre Fächer. Sie waren ihr ein und alles, und sie übte das Fächertanzen, so oft sie Zeit hatte.

Deswegen begab sie sich, nachdem sie doch eine Kleinigkeit gegessen hatte, zu einer Lichtung im Wald.

Die Musik floss durch ihren Körper, sie hörte sie in ihrem Kopf, und sie gab sich dem hin.

Es ging besser, wenn man wirklich Musik hatte, doch die hatte sie nun mal nicht, und es ging durch jahrelange Übung auch so ganz gut.
 

Dabei konnte man so gut seine Sorgen vergessen. Besonders die Gedanken an einen gewissen jemand und seinen Bruder.

Gerne hätte sie den Tag dort verbracht, doch obwohl sie ihren Hunger erfolgreich ignorieren konnte,

musste sie um halb drei dann doch Schluss machen. Zum Einen war sie erschöpft, zum Anderen war ihr kalt, und noch dazu fielen gerade die ersten Schneeflocken.

„Da kommt noch viel mehr.“, krächzte Kuro. Für alle anderen hätte sich das nur wie „Krah- Krah-Krah“ angehört, was es ja auch eigentlich war, doch die Familie Shirobane konnte das Gekrächze der Vögel mühelos verstehen, genau wie der Inuzuka-Clan seine Hunde verstand.
 

Schon praktisch. Und so ein Vogel war sicherer als jegliche Wettervorhersager.

Kazaru steckte ihre Fächer ein, in eine Lederscheide rechts hinten an ihrem Gürtel, und machte sich auf den Weg zurück ins Dorf. Kuro flog voraus, und als sie vor ihrer Haustür ankam, sah sie ihn auf dem Arm einer rosahaarigen Frau sitzen, die ihm über Kopf und Rücken strich.

„Sakura! Was tust du denn hier?“, fragte sie verwundert, während sie sich umarmten.

„Dir die neuesten Nachrichten frisch aus dem Büro der Hokage überbringen, und ein bisschen reden, wenn du gerade Zeit hast, wir haben uns ja schon länger nicht gesehen.“

„Ja, das kann man wohl sagen. Obwohl es ja erst anderthalb Monate waren. Ich dachte, du kommst erst in zwei Wochen von deiner Mission zurück?“, fragte Kazaru neugierig nach, als sie die Tür öffnete und Sakura hinein ließ.
 

„Ach, es war einfacher als gedacht. Wir haben einen Mann getroffen- also, ich würde ihn als sowas wie einen freiberuflichen Informationsverkäufer bezeichnen, und der hat uns ne Menge Arbeit erspart...“ erklärte Sakura.

Sie setzten sich in die Küche und Kaza setzte eine Kanne Tee auf.

„Freiberuflicher Informationsverkäufer? Was soll das denn sein? Ein Hobbyspion? Wen ihr alles trefft...“, entgegnete Kazaru grinsend.

„Ja, unglaublich, nicht?“, lachte Sakura mit. „Und dabei hab ich dir noch nicht einmal das Verrückteste erzählt!“
 

„Noch verrückter? Das geht?“

„Oh ja, meine Liebe. Die Frau war echt das Schärfste. Super Figur, aber in Klamotten gekleidet, also, die war bunter als eine Jahrmarktsbude, und wallendes, schwarzes Haar dazu.

Auf den ersten Blick wollten wir einen Bogen um sie machen, aber da wir uns mehrere Tage in der Stadt aufhalten mussten und sie irgendwie allgegenwärtig schien, kamen wir nicht um ihre Bekanntschaft herum. Und dann, du wirst es nicht, glauben, schmeißt die sich an Kiba ran!“
 

„Nicht möglich, mitten auf einer Mission? Ich dachte, der Kodex lautet 'unauffällig'!“

„Eben!“ Sakura kicherte. „Kiba war ziemlich hilflos, und Kiki- so hat sie sich vorgestellt- ist immer in unserer Nähe aufgetaucht. Egal, was wir gerade gemacht haben. Beim Beschatten fällt sie ihm einfach um den Hals, 'Hallo Schatz!' und freut sich wie sonst was. Sie hätte es beinahe versaut. Komische Frau. Akamaru hat sie angeknurrt, mit gefletschten Zähnen, und sie hat nichts besseres zu tun, als zu sagen: 'Oh du armes Hündchen bist ja ganz verspannt!' und ihm den Kopf zu tätscheln. Ich hab echt gedacht ich werd nicht mehr.“
 

Sakura wusste, dass Kazaru Hunde nicht mochte, selbst wenn sie so freundlich wie Akamaru waren, und sie fuhr fort: „Ich habe ja wirklich keine Angst vor Hunden, aber das hätte ich mich nicht getraut. Akamaru war so perplex, dass er sich nicht gerührt hat. Dann hat Kiba mal mit ihr geredet. Als er sie unauffällig nach verschiedenen Personen befragt hat, sagt sie bei unserem Ziel: 'Ach der! Willst du was von dem? Ich kann dich mit ihm bekannt machen!' Das haben wir natürlich ausgenutzt.“
 

„Das erklärt die Zeitersparnis. Und, wusste sie, dass ihr ihren Freund umbringen wolltet?“

„Das ist ja sowieso noch das Beste daran.“, meinte Sakura grinsend und nippte an ihrem Tee, „Das war nicht ihr Freund, sie konnte ihn noch nicht einmal leiden. Wir wollten möglichst schnell weg, da hat die unsere Unterkunft ausfindig gemacht und kommt ohne anzuklopfen zur Tür rein: 'Hey, wenn ihr mir gesagt hättet, dass ihr den umbringen wollt, hätte ich euch geholfen! Darf ich mit dir kommen, Kiba-Schatz?' Er hat lange gebraucht, ihr das auszureden, und ich vermute, am Ende ist er einfach weggelaufen. Ich glaub er hatte Angst vor ihr... den ganzen Heimweg hatten er und Akamaru Paranoia, die haben sich ständig nervös umgeschaut. So hab ich die beiden echt noch nie erlebt. Sie taten mir zwar irgendwie leid, aber es war einfach so lustig anzusehen, wie hilflos er immer war, wenn sie wieder anfing.“
 

„Ja, das glaub ich dir!“, lachte nun auch Kazaru. Kiba und Akamaru waren ja nett, aber Hunde waren nun mal nicht ihre bevorzugten Zeitgenossen.

„Also, hier ist eigentlich nicht viel passiert. Gibt es Neuigkeiten von...?“, fragte Kazaru, nun wieder ernst. Sakura schüttelte den Kopf.

„Wir haben nichts von den Akatsuki gehört. Von Sasuke auch nicht.“

Sie schmunzelte. „Vielleicht hätten wir diese Verrückte mal nach ihnen fragen sollen... aber selbst dieser komische Spion wusste nichts über die beiden.“
 

„Hmm...“

Sie wussten selbst nicht, was sie für Informationen über die beiden sie erwarteten, oder was sie damit anfangen würden, doch warteten sie gespannt auf jedes bisschen, was sie über sie in Erfahrung bringen konnten.

Es war vielleicht ein Fluch des Uchiha-Clans, oder vielleicht lag es auch an ihnen, oder daran, dass sie mal Teamkameraden waren, warum auch immer, aber weder Itachi noch Sasuke zeigten irgendein Interesse in eine von ihnen.

Und so hingen sie beide ihren Gedanken nach, haderten mit ihrem Schicksal.
 

Sowohl Sakura als auch Kazaru hatten immer nur kurzzeitig Freunde, die sie aber auch immer schnell wieder los wurden.

Sie alle entsprachen allerdings irgendwie dem Typ ihrer Vorbilder, gut gebaut, nach Möglichkeit still, groß und allesamt schwarzhaarig.

Allerdings war keiner von ihnen Ninja, denn eine in die Brüche gegangene Beziehung unter Kameraden war immer problematisch, die Teamarbeit litt darunter. Das wiederum konnte zu einem großen Problem werden, wenn man sich aufeinander verlassen musste. Teamarbeit konnte über Gelingen und Scheitern einer Mission, manchmal sogar über Leben und Tod von Teammitgliedern entscheiden. Damit scherzte man nicht. Jedoch waren bei beiden ihre ersten Erfahrungen mit Kameraden gemacht worden, nur wussten da alle Beteiligten, dass das nicht aus Liebe geschah, sondern einfach aus guter Freundschaft.
 

„Du sollst morgen schon um sieben bei Tsunade sein. Irgendwas ist wohl sehr eilig.“

Sakura war auf einmal eingefallen, warum sie hauptsächlich hergekommen war.

„Um sieben?“ Kazaru stöhnte. „Das darf doch nicht wahr sein. Hast du gehört, Kuro, ist nichts mit ausschlafen morgen...“ Ergeben seufzend sank ihr Oberkörper auf den Küchentisch.

„Krah.“, kam es kurz von Kuro, auch für Sakura als „Tja“ verständlich.
 

Kazaru hatte ein kleines Häuschen von ihren Eltern geerbt.

Ihr Vater Sokutsu war bereits im Ninjakrieg gestorben, auch sein Vogel Washi, ein Seeadler, und auch Tsuruza, der weibliche Kranich ihrer Mutter, Tedori, hatte den Krieg nicht überlebt. Seit damals wurde ihre Mutter immer verschlossener, und als Kazaru zehn war, hatte sie ihre Mutter tot auf dem Küchenboden gefunden, das Glas mit dem Kirschsaft neben ihr zersprungen und der rote Saft unheilvoll auf ihre Kleidung und dem Boden verteilt.

Türen gab es keine, damit Vögel sich frei in den Räumen bewegen konnten, und überall waren Vogelstangen angebracht, damit sie auch immer einen Landeplatz fanden.

Sie liebte diese Haus, das so viele Erinnerungen barg, und hätte es um nichts in der Welt verkauft.
 

Na, vielleicht für Itachi und Sasuke, aber sonst...
 

Nachdem Sakura wieder gegangen war, machte sie sich noch einen Tee und suchte eine Kleinigkeit zu essen.
 

Was Itachi wohl gerade tat?
 


 

~~ Zur selben Zeit, an einem anderen Ort ~~
 

„Ihr beiden geht und holt mir die Schriftrolle, die in den nächsten Tagen von Iwa nach Konoha gebracht werden soll. Diese Informationen dürfen nicht nach Konoha gelangen. Ihr brecht morgen auf. Passt auf, dass euch keiner sieht.“

Die beiden Männer nickten, der Kleinere drehte sich um und verließ den Raum. Sein Partner sagte noch „Geht klar, Boss.“, bevor er ihm folgte.
 

~~~~
 

Er seufzte. Und wieder eine mehr oder wenige sinnlose Mission.

Aber zum Glück erst morgen, dann konnte er ja...

Bevor er den Gedanken zuende denken konnte, brachte eine gewaltige Explosion das ganze Versteck zum Erzittern.

Was wollte er noch gerade gedacht haben? Dann konnte er sich ja noch ausruhen? Das wurde wohl nichts.
 

Der Explosion folgten drei Schreie desselben Inhalts. Zweimal genervt und wütend, einmal fröhlich und aufgeregt schallte „DEIDARA!“ durch die Gänge, beziehungsweise „Deidara-senpai!“ von dem wie immer quietschfidelen Tobi. Die beiden wütenden Schrei stammten von Pain und Konan.
 

Nicht, dass die Akatsuki lange an einem Ort blieben, und meist waren sie sowieso unterwegs, aber dennoch... irgendwann brachte der berühmte Tropfen das Fass zum Überlaufen. Schließlich brauchten sie irgendeinen Anlaufpunkt, irgendein Quartier, in dem sie sich treffen konnten.

Und es half echt nicht, wenn das jemand ständig in seine Bestandteile zerlegte und sämtliche Feinde darauf aufmerksam machte.

Seine eigenen Nerven waren schon längst gerissen, doch versteckte er das wie immer perfekt unter einer unveränderlichen Maske der Gleichgültigkeit.
 

Der Blonde Iwa-Nin kam allerdings mit einem empörten „Ich war es nicht!“ auf den Lippen aus der entgegengesetzten Richtung zu ihnen geeilt.

Konan stellte wie immer nüchtern und sachlich fest, dass das nur er gewesen sein konnte und das die Tatsache, dass er sich zu diesem Zeitpunkt am anderen Ende des Verstecks befand, ja nun überhaupt nichts aussage. Deidara wies jedoch jegliche Anschuldigungen von sich.
 

Zum Glück war er morgen hier raus. Kisame war relativ ruhig, weil er Itachi genau kannte, wusste, wo die Grenze war und wann er besser die Klappe hielt. Im Moment war hier im Hauptquartier eindeutig zu viel los: Das empfindliche Blondchen Deidara, das maskierte erwachsene Kleinkind Tobi, der mit der orangen Maske aussah wie ein lebendiger hyperaktiver Lolli, der verrückte Sense schwingende Unsterbliche und seinen geldgierigen Zombiepartner, und... naja, der Rest ging eigentlich. Seit Sasori tot war, blieben ihnen zumindest die endlosen und gleichzeitig absolut sinnlosen Diskussionen über wahre Kunst erspart.

Tobi war ein Fall für sich. Als ob er nicht wüsste wer in Wirklichkeit hinter der Maske steckte. Und das ging ihm zutiefst gegen den Strich. Allerdings war er anscheinend Schizophren, so perfekt konnte man keinen nervigen Kleingeist nachahmen.
 

Zumindest hoffte Itachi das.
 

Und die anderen, nun ja.

Zetsu war mit sich selbst allein, und Pain und Konan hatten einander... und waren auch einzeln nicht allzu nervig.

Auch wenn Pain ihnen manchmal doch bescheuerte Missionen zuwies.
 

Wie zum Beispiel diese.

'Haltet die Schriftrolle auf.'

Als wüssten in Iwagakure nicht mindestens zwanzig Leute davon.

Er könnte fast wetten, spätestens nächste Woche mussten sie einen sehr viel größeren Trupp unschädlich machen.
 

Jetzt kamen weitere Rufe durch den Korridor geeilt, „Deidara-senpai! Deidara-senpai!“, bevor auch schon Sekunden später ein angekokelter Tobi auf sie zu rannte.

Er konnte ihm gerade noch ausweichen, sonst wäre der Maskierte geradewegs mit ihm zusammengestoßen.
 

Ganz. Ruhig. Bleiben.

Durchatmen.

Er machte sich daran, den Weg in sein Zimmer zu finden, ohne diesem Kindergarten seine Meinung zu geigen.

Hinter sich hörte er noch Konans ruhige Stimme, wie sie Tobi tadelte, weil er so stolz war, es endlich geschafft zu haben, seinem Deidara-senpai nachzueifern und etwas in die Luft zu sprengen. Konans Engelsfiguren waren anscheinend nicht von ungefähr, bei ihrer Geduld.

Die Tür schloss sich einige Gänge später hinter ihm, und für den Moment hatte er sie tatsächlich, die wohltuende Ruhe.
 

Er seufzte lautlos. Was Sasuke wohl gerade tat? Sein naiver kleiner Bruder... Es bestand wohl keine große Chance, dass er ihm die Wahrheit glauben würde.

Es musste den Kleinen hart getroffen haben, und sicher hasste er ihn nun, wie er es ihm gesagt hatte. Aber was hätte er tun sollen? Er hätte Sasuke nicht umbringen können, und wenn sein Leben davon abgehangen hätte. Und mitnehmen können hätte er ihn auch nicht. Also blieb ihm nur eine Wahl: Seinen Hass schüren und ihn in Konoha lassen.
 

Dennoch, sein Bruder...

Manchmal glaubte er, seinen Nerven würde es sehr viel besser gehen, wenn Sasuke noch einmal wie früher mit einem freudigen 'Nii-san' auf den Lippen auf ihn zu gelaufen kam. Doch das würde wohl ein Wunschtraum bleiben, immerhin war er nicht mehr sechs Jahre alt.
 

Sein altes Team war auch viel angenehmer gewesen... alle respektierten ihn, keiner nervte ihn, keiner stellte ihn in Frage. Seine Zusammenarbeit mit Kisame war nicht schlecht, aber nicht annähernd so perfekt wie mit Kazaru und ihren Genjutsu... obwohl Kisame natürlich sehr viel stärker war, was richtige Partnerarbeit nahezu unnötig machte.
 

Wie es wohl Kazaru gehen mochte?

Er hatte schon so lange nicht mehr an sie gedacht... seit er damals einen kurzen Blick auf sie erhascht hatte, als sie ihn zum ersten mal bei den Akatsuki sah.

Ihr Blick, der Entsetzen ausdrückte, Trauer, aber vor allem Abscheu.

Schon damals, vor fast acht Jahren, hatte ihm dieser Blick einen Stich versetzt.

Deswegen dachte er auch nicht gerne an sie. Ihre Enttäuschung war klar sichtbar gewesen, darüber, dass er seine Familie ermordet hatte, dass er Sasuke so etwas angetan hatte, seine Freunde und Kameraden verraten hatte... Das er sie verraten hatte.
 

Wieder seufzte er lautlos, dann schloss er die Tür hinter sich ab und legte sich aufs Bett.

Versuchte, etwas Schlaf zu bekommen, was ihm allerdings, wie er nach einiger Zeit feststellen musste, nicht gelang.

Was ihm eigentlich nie gelang, obwohl er es ständig versuchte, wenn sich die Gelegenheit dazu bot.
 

Als ein schmerzerfüllter Schrei durch die Wand aus seinem Nachbarzimmer zu ihm drang, gab er es auf.

Warum hatte er auch immer das Pech, in einem Zimmer neben Hidan zu landen?

Der ständig wehrlose Frauen mitbrachte, um seine perversen Spielchen mit ihnen zu treiben und sie danach zu opfern.

Wahrscheinlich war das der Grund seiner schlaflosen Nächte.

Allein die Vorstellung, was Hidan mit...

/Nein!/, verbat er sich.

Nicht daran denken.

Nicht an Konoha und die Vergangenheit denken, er konnte sowieso nicht mehr zurück.
 

Raus hier, nur raus.

Auf dem Weg nach draußen entging ihm, das Kisame sein Verschwinden beobachtete.
 

In einiger Entfernung setzte er sich auf eine Wiese, ließ die letzten Sonnenstrahlen auf sein Gesicht scheinen, genoss einfach die Ruhe, die ihm zu selten vergönnt war.

Früher hatte er immer mit Kazaru und Sasuke den Sonnenuntergang betrachtet.

Schon wieder die beiden.

Seufzend schob er ihre Mission in seinen Gedanken nach vorn, um sich davon abzulenken.
 

Sasuke. Kazaru.

Würde es jemals zuende sein?
 


 

~~ Ganz woanders, noch weiter entfernt ~~
 

Es war soweit.

Noch heute würde es geschehen.
 

Er überprüfte seine Waffen, dann schritt er ruhig den fackelbeleuchteten Gang entlang.

Die meisten verloren in dem unterirdischen Gangsystem die Orientierung, doch nicht er.
 

Schließlich öffnete er eine Tür und begann den Kampf.
 

Jaha, schon mal ein paar Fragen aufgeworfen. Ab nächstem Kapitel gehts dann richtig los^^

Two Missions at the same time

So, weiter gehts. Itachi kommt vor^^ *froi*

Viel Spaß beim Lesen^^
 

Disclaimer: Kazaru ist eine Figur von AmeNeko!!
 

Sieben Uhr und zwei Minuten.

Kazaru stand vor Tsunades Tür, in Erwartung einer Standpauke über Pünktlichkeit.

Stattdessen musste sie vergeblich auf ein 'Herein' warten, und als sie leise die Tür öffnete und hinein spähte, sah sie auch den Grund dafür: Tsunade lag leise schnarchend mit dem Kopf auf ihrem Schreibtisch.
 

Sie seufzte. Diese Frau war echt zu nichts zu gebrauchen. Hatte gestern bestimmt wieder zu viel Sake gesoffen.

Oder auch heute morgen.

Sie trat ein und schlug die Tür mit einem vehementen Knall hinter sich zu.

„Was?!“ Tsunade schreckte auf.

„Tsunade-sama, sie hatten eine Mission für mich?“, fragte Kazaru freundlich und mit einem Unschuldston, als hätte sie niemals vor gehabt, diese Tür zu zuknallen.
 

„Ja?“ Einen Moment schien sie selbst verwirrt, dann schüttelte sie dann Kopf und fand ihr normales Selbst wieder.

„Ja, also, was war das noch...“ Sie suchte ein Blatt Papier aus einem Stapel, las es durch und fuhr dann fort: „Da du sehr gute Erfahrung damit hast, unauffällig zu reisen, wirst du eine Person so schnell es geht sicher nach Iwagakure bringen. Lasst euch so viel Zeit, wie ihr braucht, und versucht wirklich absolut keine Aufmerksamkeit zu erregen.“
 

„Was ist das für eine Person?“, fragte Kazaru, begann schon, verschiedene Pläne zu entwerfen, um ihr Prinzipal sicher bis nach Iwa zu bringen. Selbst ohne Vorsichtsmaßnahmen und im Ninja-Tempo würden sie fünf Tage brauchen, also sicherlich fast doppelt so lang.

„Ein Mann, der von Vielen gesucht wird, da er vor nicht allzu langer Zeit ein großes Vermögen geerbt hat. Er müsste gleich hier sein, dann kannst du dich mit ihm über euer Gepäck und die Verkleidung unterhalten.“
 

Keine fünf Minuten später war der Herr auch schon anwesend.

Ein schlanker, durchtrainierter Mann mit rötlichem Haar und braunen Augen trat durch die Tür und nickte Kazaru zu.

„Also, haben sie eine Wache für mich gefunden?“

Tsunade nickte bestätigend.

„Darf ich vorstellen, Tenjin-san, das ist Kazaru Shirobane. Eine Anbu mit großer Erfahrung in Hinblick auf unerkanntes Reisen.“
 

Ein abschätzender Blick, in dem einiges an Zweifel lag, taxierte sie von oben bis unten.

Kuro raschelte vernehmlich mit den Flügeln und setzte sich auf ihre andere Schulter, damit er ihr und ihm nicht die Sicht versperrte.

Nach einer kleinen Weile wandte er sich wieder Tsunade zu.

„Nun, ich vertraue ihnen. Wann brechen wir auf?“

„Das besprechen sie mit Kazaru. Erfolgreiche Reise euch beiden!“

Damit waren sie entlassen.
 

Kazaru gab ihm nach einer kurzen Begrüßung und einigen klärenden Fragen Anweisungen, wie sie reisen würden und was er vorbereiten sollte, dann verabschiedeten sie sich, um sich in anderthalb Stunden am Westtor Konohas zu Treffen.
 

~~ Woanders, zur gleichen Zeit ~~
 

„Kisame, wir müssen los.“

„Jaja, Itachi, ich komm ja schon. Was hetzt du denn so?“

Das war eindeutig eine rhetorische Frage, und Itachi ging nicht darauf ein. Stattdessen drehte er sich um und verließ das Hauptquartier mit schnellen Schritten, und selbst Kisame mit seinen langen Beinen musste sich anstrengen, ihn einzuholen. Als sie auf gleicher Höhe waren, sprangen sie hoch und nahmen den bequemeren und schnelleren Weg über die Bäume.
 

~~ Wieder bei Kazaru und Tenjin ~~
 

„Muss das wirklich sein?“, fragte er fast flehend.

„Ja, das muss sein! Aber es ist vollkommen sinnlos, wenn es alle merken, also bitte beschweren sie sich nicht ständig!“ Langsam aber sicher ging er ihr gehörig auf den Zeiger.

Sie hatte aus dem Anbu-Quartier zwei Garnituren Zivilkleidung mitgebracht und ihn gebeten, sich die Sachen anzuziehen.

Er hatte die Baumwollsachen übergestreift und sich sogleich beschwert, dass das doch viel zu warm sei, außerdem würde der Stoff auf der Haut kratzen.
 

Und das, obwohl nur seine Arme direkt mit dem Stoff in Berührung kamen. Plus zu warm im Winter. Ja klar.

Kazaru trug ihrerseits ein braunes Baumwollkleid, das bis zu den Knöcheln reichte, mit einem Stoffgürtel um die Taille gebunden wurde und vom Boden bis zur Hüfte eingeschnitten war, sodass sie bei Bedarf schnell an ihre Waffen kam.
 

Sie waren jetzt schon seit drei Stunden unterwegs und er beschwerte sich immer noch fortwährend.

Sie konnte sein Alter schwer einschätzen, zwischen 25 und 40 war theoretisch alles denkbar.

„Aber es kratzt! Da sind bestimmt Läuse drin!“ Okay, der war höchstens 13. Ein Teenager in seiner aufmüpfigen Phase.

Wenn es Schafwolle wäre, könnte sie ihn ja noch verstehen, aber Baumwolle?

Leise seufzte sie, erwiderte aber nichts. Und das noch knapp zehn volle Tage ertragen? Irgendwann würde ihr der Kragen platzen.
 

Um genau das noch etwas hinauszuzögern, konzentrierte sie sich auf ihre Umgebung, konnte aber keine Chakren oder verräterischen Geräusche erkennen. So nah an Konoha hatten sie auch eher weniger zu befürchten, doch ab morgen würde es kritisch werden.

Es war beschlossene Sache, dass sie im Bauernstand als Vater und Tochter reisen würden- obwohl sie das wohl allein bestimmt hatte.

Aber er hätte ja sowieso keinem Plan zugestimmt. So wie der drauf war, wäre er vielleicht maximal mit einer Herr- Dienerin Rolle zufrieden gewesen, aber mit weniger auch nicht.

Und das war keine Option für sie.

Definitiv nicht.
 

Die Tage vergingen relativ ruhig, sie reisten unter den Pseudonymen Jinto und Zara und kamen gut voran. Kuroi flog voraus, zeigte sich aber nie bei ihnen, da ein domestizierter Rabe viel zu auffällig wäre und sie sofort als Ninja enttarnen würde. Dennoch warnte sein Gekrächze Kazaru einige Male vor Räuberbanden oder betrunkenen Kneipengängern, denen sie dann noch rechtzeitig ausweichen konnten.
 

Jedoch wurde Kazaru am vierten Tag etwas nervös. Ein ungutes Gefühl beschlich sie, als wenn sie beobachtet würde. Doch Kuroi entdeckte nichts Verdächtiges und auch sie konnte keine fremden Chakren spüren. Und so blieb es bei einem Unwohlsein.
 

~~ Auf einem anderen Weg nach Iwagakure ~~
 

Itachi und Kisame beeilten sich. Bisher hatten sie die gesamte Wegstrecke schweigend zurückgelegt. Kisame war das schwergefallen, doch Itachis Blicke und seine Ignoranz hatten jeden neuen Versuch auf ein Gespräch im Keim erstickt.

Sie hatten sich in den vergangenen zwei Nächten den Luxus geleistet in Herbergen zu übernachten und hatten dementsprechend gut geschlafen. Auch Itachis Laune hatte sich wieder etwas gehoben, doch war er immer noch nicht in der Stimmung für ein Gespräch.
 

Überhaupt, was musste alle Welt ständig quasseln?

Bei kleinen Kindern war das vielleicht noch süß, aber irgendwann war es einfach anstrengend.

Wenn man Informationen austauschen musste, dann bitte nur Informationen und nicht noch irgendwelche Heldengeschichten -oder langweiligen Kram- drumherum erzählen.

Oder wenn sie sich über sinnvolles unterhalten würden- Waffen, Kampftaktiken, Jutsus, alles, was für das Überleben wichtig war, das wäre ja schon mal etwas.
 

Seine Gedanken wurden unterbrochen.

Sie hatten schon einige Zeit lang Chakren wahrgenommen, fünf an der Zahl, deren Besitzer offenbar versuchten, sie zu unterdrücken- Mit miserablem Erfolg.

Jetzt standen diese Wegelagerer ihnen im Weg, weil sie eine sechsköpfige Gruppe -darunter drei Kinder und eine Frau- überfielen.
 

~~~~
 

Kisame sah es.

Itachi war und blieb halt Itachi.

Er könnte jetzt außen herum gehen, durch die Bäume.

Könnte.

Natürlich tat er es nicht- Nichts und niemand versperrte einem Uchiha den Weg, schon gar nicht, wenn er in dieser Stimmung war.
 

Nur einer der beiden Männer der überfallenen Gruppe stand noch, der andere, Blonde, kauerte da und hielt sich den blutüberströmten linken Arm.

Die Frau stand weiter hinten, die Kinder in ihrem Rücken zusammengedrängt, alle zitterten und hatten angstverzerrte Gesichter. Auch der Braunhaarige hatte Angst, doch versuchte er das hinter einer Maske des Zorns zu verstecken.
 

Normalerweise kümmerte sie sowas nicht, die Probleme der Welt gingen sie nichts an. Das war der Lauf der Dinge, der Starke frisst den Schwachen.

Doch da ihnen gerade der Weg versperrt wurde, und dann von so viertklassigen Leuten, nun, irgendwie mussten sie ja da durch. Ohne Umweg.

Und ohne sein Tempo im geringsten zu verändern, hielt Itachi auf die Gruppe zu. Kisame blieb hinter ihm, wenn auch nicht allzu dicht- schließlich wollte er nicht versehentlich in die Schussbahn geraten.
 

Zwei Leute passierten sie, die ihnen verdutzt hinterher sahen, doch als sie am Dritten vorbei kamen, der offenbar der Anführer und gerade dabei war, die verbliebenen Opfer mit absolut armen Sprüchen zu demoralisieren und dabei angab wie sonst was, wurden sie aufgehalten. Der Sprecher, offenbar um seine Konzentration gebracht, gab ein protestierendes „Hey!“ von sich, doch natürlich störte sie das wenig.
 

Als sie nicht reagierten, schnellte seine Hand nach vorn und er ergriff Itachis linken Arm.

Das war die blödeste Idee, die er in seinem Leben gehabt hatte, und wahrscheinlich auch die letzte Idee überhaupt.

Itachi hielt inne, und der andere ließ für eine kurzen Moment so etwas wie Triumph in seinen Augen erkennen. Doch dann stieß er plötzlich einen Schrei aus, und Itachi setzte seinen Weg fort.

Es war so schnell gegangen, dass selbst Kisame, obwohl er darauf geachtet hatte, alles nur schemenhaft sah: Itachi hatte mit der rechten ein Kunai gezückt und dem Mann durch den Unterarm gestoßen. Das Blut pulsierte im Rhythmus seines Herzschlags aus der Wunde.
 

Aber die Überraschung hielt nicht lange an; die Hand auf die Verletzung pressend, zischte er: „Holt euch den arroganten Mistkerl!“

Die vier übrigen änderten sofort ihre Position, sprangen und landeten vier Meter vor Itachi, was ihn aber nicht zum Anhalten brachte. Der Anführer jedoch hatte seinerseits ein Kunai gezogen und hielt es nun dem am Boden knienden blonden Mann an die Kehle. Laut und selbstsicher klang seine Stimme, als er rief: „Stehen bleiben oder er stirbt!“

Itachi stoppte und drehte den Kopf zu ihm.
 

In seiner üblichen kalten Stimme entgegnete er: „Ich wüsste nicht, warum mich das kümmern sollte.“

In dem Augenblick allgemeiner Verblüffung wollte er weitergehen, doch auf einmal spürte er, wie etwas gegen seine Beine stieß und zwei Hände sich in den Mantel krallten.

„Nii-san, bitte hilf ihm!“

Und in dem Moment, in dem er nach unten blickte und in die dunklen Augen des schwarzhaarigen Jungen sah, bemerkte Kisame es: Für eine kurze Sekunde nur war die Maske verschwunden. Für einen kurzen Augenblick erstarrte Itachi komplett, sah Sasuke vor sich, wie er zu ihm auf sah.

Nur für einen kurzen Moment.

Dann war sie wieder da, diese perfekte Maske der Gleichgültigkeit, und dennoch hatte sie anscheinend etwas in ihm bewegt. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, in der sich nichts rührte.
 

Itachi legte dem jungen die Hand auf den Kopf und strich kurz darüber.

Dann schloss er die Augen.

„Kisame.“, sagte er, und das Grinsen auf dem Gesicht des Fischmenschen wurde noch breiter.

Es dauerte keine Minute, und sie standen wieder an ihren Ausgangspositionen. Itachi hatte dem Anführer die Kehle durchgeschnitten und einem zweiten mit einem gezielten Tritt das Genick gebrochen, die restlichen drei hatte Kisame mit Samehada erledigt.
 

„Keine Kopfgelder drauf ausgesetzt. Hat sich nicht gelohnt.“, stellte Kisame sachlich fest.

Sie gingen weiter, ohne sich noch einmal umzusehen, auch wenn Itachis Hand noch einmal sanft über den Kopf des Jungen strich. Diesmal hielt Kisame freiwillig die Klappe. Itachi so aus der Fassung gesehen zu haben, dass war ihm erst einmal genug Unterhaltung für einige Zeit.
 

Zudem würde Itachi ihm vermutlich den Kopf abreißen, sollte er das jemals auch nur einem Goldfisch erzählen.
 

~~~~
 

Sein Herzschlag setzte einen Moment aus.

Seit Jahren hatte ihn kein menschliches Wesen mehr berührt, außer im Kampf, und auch hier waren das meist seine eigenen Angriffe gewesen.

Das konnte man eigentlich ja auch nicht unter Berührung verbuchen, eher unter Feindkontakt.

Und dieser kleine Junge, der nicht nur so aussah wie Sasuke, sondern ihn auch noch Nii-san nannte, umarmte ihn einfach und bat ihn um etwas?
 

Für eine Millisekunde hatte er tatsächlich geglaubt, es wäre sein kleiner Bruder, bis die Realität ihn einholte. Selbst, wenn Sasuke ihn nicht hassen würde, wäre er nicht mehr so klein.

Dennoch bewegte sich seine Hand wie von selbst, und wie früher, legte er dem Kind seine Hand auf den Kopf.

Es war eindeutig nicht Sasuke, aber etwas hielt ihn davon zurück, jetzt einfach weiterzugehen und diese Leute... Nein, diesen Jungen seinem ohne Frage hier endenden Schicksal zu überlassen.

Also schloss er die Augen und seufzte lautlos, bevor er Kisame zu verstehen gab, dass sie diesen Leuten helfen würden.

Nein, sie würden nicht 'den Leuten helfen'... sie würden sich selbst einen Gefallen tun und diese Diebe erledigen, bevor ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt wurde und sie ihnen auf Kakazus Anweisung nachlaufen mussten. Genau, reine Arbeitsersparnis.
 

Und obwohl er das Ganze dabei belassen wollte, konnte er nicht anders, als dem Jungen beim Weggehen noch einmal durch das Haar zu streichen.

Sollte er das bei Sasuke wagen, sofern er denn so nahe an ihn heran kommen würde, würde der ihm sicherlich kommentarlos die Hand abhacken.

Dann riss er sich innerlich los und sie machten sich wieder auf den Weg.

Vernünftig von Kisame, den Mund zu halten und diesen Vorfall nicht mehr zu erwähnen.
 

~~Bei Kazaru und Tenjin, einige Tage später~~
 

Nur noch schätzungsweise anderthalb Tagesreisen bis Iwa, vielleicht etwas weniger, und bisher war nichts wirklich gefährliches geschehen. Aber dennoch...
 

Irgendetwas war da. Sie spürte es.

Sie erreichten eine Y-Kreuzung und gingen weiter geradeaus, in Richtung Iwa. Kuroi warnte sie nach kurzer Zeit nur vor einem schnell reisenden Ninjatrupp aus Iwgakure, dem sie nicht einmal auswichen und der schnell und ohne sie weiter zu beachten an ihnen vorbei eilte.

Niemand war in ihre Richtung unterwegs, keine Chakren waren zu spüren, Kuroi ließ nichts von sich hören.
 

Doch nicht einmal eine halbe Stunde später änderte sich das Bild. Kuroi war eine Weile hinter ihnen geflogen, um nachzuschauen, ob sie verfolgt wurden, und da kamen sie aus Richtung Iwagakure.

Sie waren zu siebt. Ein Mann mit verhülltem Gesicht und braunem Haar, der sich im Hintergrund hielt, zeigte auf Tenjin und rief: „Das ist er!“

Da war sie also, die Bedrohung, von der sie gehofft hatte, sie ebenfalls mit ihrer Verkleidung zu umgehen: Geldgierige Verwandte.
 

Die angeheuerten Ninja verloren keine Zeit, zwei stürzten sich auf Tenjin, zwei weitere stürmten auf Kazaru zu. Doch hier kam ihre Verkleidung ihr zugute: Schnell hatte sie einen ihrer Fächer in der Hand und sprang seitwärts vor Tenjin, der leichenblass dastand.

Mit einem Schwung hatte sie den beiden Ninja die Kehlen aufgetrennt, und sie brachen zusammen, während die beiden, die eigentlich sie hatten packen wollen, ins Leere liefen. Sowieso schon verwundert, dass das Mädchen nicht mehr dort stand, überraschte es sie noch mehr, als Kuroi plötzlich in ihrem Blickfeld auftauchte, mit einem lauten und lang gezogenen „Krah!“ eine Vollbremsung auf ihrer Augenhöhe hinlegte, seine Fusskrallen einem von ihnen ins Gesicht schlug und begann, mit dem Schnabel auf ihn ein zu hacken.
 

Kazaru nutzte die Gelegenheit und warf zwei der vergifteten Nadeln, die Sakura ihr vor einiger Zeit gegeben hatte. Sakura wusste, das die Stärke ihrer Freundin hauptsächlich in Genjutsu lag, wie auch bei ihr vor ihrem Training mit Tsunade.

Genjutsu waren nützlich, aber solange man kein Sharingan besaß, reichten sie allein nicht aus, um einen Kampf zu gewinnen.

Auch diese beiden Gegner waren also außer Gefecht gesetzt, blieben noch drei.

Sie hatten das Überraschungsmoment sehr gut genutzt, allerdings waren die anderen drei jetzt umso besser gewarnt.
 

Sie hatte nicht viel Zeit, ein Kampf war meistens besser schnell gekämpft, bevor der Gegner Zeit zum nachdenken bekam, auch wenn das hieß, dass sie genauso wenig Zeit hatte.

Also steckte sie den Fächer erstmal wieder weg und formte Fingerzeichen.

Sie konnte das Entsetzen auf den Gesichtern der Männer sehen und hörte, wie Tenjin hinter ihr hinfiel und sich beeilte, von ihr wegzukommen. War vielleicht ganz vernünftig, sich aus der Schusslinie zu begeben.
 

Das Kuroi-Hane-no-Jutsu (1) verwandelte sie augenscheinlich in ein vier Meter großes, vogelähnliches Monster mit langen, knochigen und großen lackschwarzen Flügeln. Sie sah absolut furchterregend aus. Dieses Jutsu wirkte allerdings nur in einem Umkreis von vier bis fünf Metern. Dann wurde es sehr schnell viel schwächer, es diente in erster Linie nur dazu, die Feinde durch Schrecken in die Flucht zu schlagen oder sie so zu schocken, dass man sie unmittelbar danach physisch ohne große Gegenwehr angreifen konnte.

Auch diesmal zeigte es Wirkung, sogar unerwartet gute, und sie beendete es, bevor sie ihr Limit von knapp 30 Sekunden erreicht hatte. Diese Illusion brauchte viel Chakra, deswegen war sie immer froh, wenn sie sie vorzeitig beenden konnte.
 

Mit Absicht wählte sie den hinteren, der offenbar der Auftraggeber war und am schockiertesten wirkte.

Sie warf einige Shuriken auf alle, während die Illusion noch abklang und die drei verwirrt waren, doch die Ninja konnten ausweichen. Der Braunhaarige allerdings wurde von mehreren getroffen, und Kazaru stürmte mit gezücktem Kunai auf ihn zu. Das Metall fuhr in seine Schulter, knapp oberhalb des Herzens, und er sank zusammen.
 

Die beiden anderen hatten ihre Taktik allerdings durchschaut und griffen sie nun gleichzeitig mit Waffen und Taijutsu an. Gerade noch rechtzeitig konnte sie die ersten Angriffe mit ihren Fächern abwehren, doch in dem Scharmützel, das folgte, bekam sie mehr Kratzer ab als sie den Beiden zufügen konnte, die den rasiermesserscharfen Kanten ihrer Fächer immer wieder geschickt auswichen.
 

Sie wusste, wie sie weiter vorgehen würde, wenn sie könnte, aber die beiden ließen sie ja nicht.

Wenn sie nämlich ihr Kuchiyose-no-Jutsu anwenden könnte, würde sich Kuro in einen zweieinhalb Meter großen Raben mit mehr als fünf Meter Flügelspannweite verwandeln, und zwar nicht als Illusion. Doch so lange sie mit dem Abwehren ihrer Attacken beschäftigt war, war an Fingerzeichen nicht mal zu denken.
 

Nur in einem, merkte sie jetzt, hatte Tenjin recht gehabt: Die Kleidung war zu warm, zumindest, um darin zu kämpfen. Sie schwitzte und das salzige Wasser brannte in den Wunden. Und das im Winter, auch, wenn es nicht schneite.

Dann ergab sich eine passende Gelegenheit: Kuroi flog dicht über die beiden hinweg, lenkte sie ab, da sie natürlich glaubten, er würde einen von ihnen angreifen.

Der Moment reichte Kazaru, um eine Rauchbombe zu zünden und in die Nähe von Tenjin zu springen. Kaum hatte sie etwas Blut aus einer ihrer Wunden an ihrem Finger, war Kuro auch schon neben ihr. Sie formte die Fingerzeichen, das Blut tropfte hinab und traf Kurois Federn.
 

Mit einem lauten Knall stand eine riesige Ausgabe von Kuroi vor ihr, und sein lauter Schrei hallte durch die Umgebung und ließ sie alle erzittern.
 

~~ Etwas früher, bei Itachi und Kisame ~~
 

Sie kamen an ein Y-Kreuzung und bogen rechts auf den Weg nach Konoha ab. Sie beschleunigten ihr Tempo, um die Gruppe schnell einzuholen, was sie nach ungefähr einer halben Stunde auch geschafft hatten.

Der Kampf war hart, aber kurz. Auch, wenn sie ihre Gegner etwas unterschätzt hatten, und Itachi einmal dazu zwangen, eine große Menge Chakra auf einmal freizusetzen.
 

Das lag allerdings nur daran, dass er ein plötzliches Aufflammen eines ihm nur zu bekannten Chakras wahrnahm und dadurch abgelenkt wurde.

Kazaru war in der Gegend? Und anscheinend kämpfte sie gerade...

Doch da hatte der andere seine vorübergehende Unaufmerksamkeit schon ausgenutzt und griff ihn frontal an, was Itachi in letzter Sekunde ausweichen und einen riesigen Feuerball in Richtung seines Gegners schicken ließ. Sein Chakra war für diesen kurzen Moment deutlich zu spüren.
 

~~~~
 

Die beiden Akatsuki beendeten ihren Kampf schnell und brachten die Schriftrolle in ihren Besitz. Diesmal nahmen sie einen andern Weg, und Itachi blieb keine Möglichkeit, Kazaru einmal wieder zu sehen.

Was vielleicht auch besser war.

Was war nur los mit ihm? Seit er diesen Jungen getroffen hatte, fühlte er sich wie in die Vergangenheit zurückversetzt, als würde er irgendwie neben sich stehen.
 

~~Bei Kazaru und Kuroi ~~
 

Kaum, das Kuroi in seiner großen Form erschienen war, hatten die beiden auch schon wieder angegriffen. Sollten sie überrascht sein wegen seiner Veränderung, so ließen sie sich das nicht anmerken.
 

Kazaru war mittlerweile sehr erschöpft. Etwas Chakra hatte sie zwar noch, doch ihr Körper machte langsam nicht mehr mit. Die beiden Ninja kämpften getrennt, sie beschäftigte sich mit einem und hoffte inständig, das Kuro mit dem anderen fertig werden würde.

Ihr Gegner hatte mittlerweile bemerkt, das ihr Taijutsu immer schwächer und langsamer wurde, und fuhr fort sie zu attackieren. Sie konnte zwar ein paar Treffer landen, war aber hauptsächlich damit beschäftigt, ihn abzublocken, zum Ausweichen reichte ihre Kraft nicht mehr.
 

Dann spürte sie etwas: Ein Chakra flammte auf, in einiger Entfernung von hier, und auch, wenn das an sich nichts besonders war, verlor sie ihre Konzentration.

Itachi?!

Den nächsten Schlag konnte sie nicht blocken, obwohl sie es versuchte.

Ein hässliches Knacken, ein scharfer Schmerz durchschoss ihren Arm, und sie bekam gar nicht mit, dass sie laut aufschrie.

Bevor alles um sie her schwarz wurde, als der nächste Schlag sie am Kopf traf, hoffte sie, dass es Kuroi gut ging, und dass er die Mission zuende bringen würde.
 

Dann war alles dunkel.
 

(1)Das Bild zum Kuroi-Hane-no-Jutsu ('Schwarze Federn Jutsu') ist in den Charabeschreibungen hochgeladen^^
 

Jaha, hier gehts weiter. So in ungefähren Monatsabständen wie gesagt^^

Was wird wohl mit Kaza passiert sein?

Freut euch aufs nächste Kapitel^^

Lg, eure Flecki^^

Mission... fulfilled?

Und weiter gehts! Viel Spaß beim Lesen^^
 

Ihr Arm pochte. Und ihr Kopf erst...

Himmel, tat das weh. Was war passiert?

Der Auftrag, der Angriff, und dann… Itachi?!
 

Schnell versuchte sie sich aufzusetzen, stöhnte aber sogleich auf und ließ sich wieder nach hinten sinken. Ihr Kopf war bleischwer, und ein weiteres Mal war ein stechender Schmerz durch ihren Arm geschossen. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen, und sie blinzelte ein paar mal, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen.

Das erste, was sie erblickte, war Kuroi, wieder in seiner normalen Größe, der sorgenvoll neben ihr hockte.

„Krahrah?“, fragte er. -Wie gehts dir?
 

„Beschissen. Und dir? Was ist passiert?“

Und Kuroi berichtete, dass er außer eine paar verknickten Federn keinen Schaden genommen hätte.

„Außerdem habe ich den Anderen rechtzeitig umbringen können, um deinen Gegner davon abzuhalten, dich zu töten. Es war aber ganz schön knapp. Dein Arm scheint gebrochen zu sein, und du hast sechs Stunden geschlafen.“ Gebrochen? Das erklärte, warum er so weh tat.

„Wo sind wir hier?“, fragte sie.
 

Kazaru konnte kaum den Kopf bewegen. Verdammt, wo war Sakura, wenn man sie brauchte? Die könnte ihr jetzt helfen.

„In einer Höhle, etwas abseits des Weges. Ich hab euch hierher gebracht. Tenjin geht es übrigens gut, auch wenn er schlechte Laune hat, sich dauernd bei dir beschwert und nicht weiß, das ich ihn genauso verstehe. Er nervt. Übrigens hat ihn ein Kunai am Kopf gestreift, und er ist bewusstlos geworden, kurz nach dir.“
 

„Ach du je...“

Sie wollte erst den rechten Arm heben, doch der Schmerz erinnerte sie daran, das besser bleiben zu lassen.

Also strich sie sich mit der linken Hand das Haar aus dem Gesicht und ertaste an der linken Kopfseite eine große Beule.

„Wie spät ist es denn jetzt eigentlich?“, fragte sie weiter.
 

„Acht Uhr, würde ich schätzen. Es ist schon seit einiger Zeit dunkel. Aber wir haben es nicht geschafft, genügend Feuerholz zu sammeln, weshalb wir hier in der Kälte...“

„Sag mal, der Schlag auf den Kopf ist dir wohl nicht gut bekommen, was? Das ist ein Vogel. Den kann man nicht verstehen.“ Tenjins schnarrende und nicht gerade erfreute Stimme drang zu ihr hinüber. Kuro wandte ihm seine schwarzen Augen zu, in denen ein Schimmer von rot zu sehen war. Kazaru presste den rechten Arm an den Körper und stützte sich dann mit dem Linken in eine sitzende Position.
 

„Ach.“, erwiderte sie nur gleichgültig. Sie hatte Kopfschmerzen und deswegen absolut keine Lust, ihm das jetzt zu erklären.

Und außerdem war es kalt, selbst Tenjins Stimme zitterte, und ihr war auch nicht gerade warm, als sie mit geschlossenen Augen den Kopf an die Wand hinter sich lehnte.

„Wie lange brauchen wir noch, wenn wir morgen ein bisschen das Tempo anziehen?“

Kuro öffnete den Schnabel, doch Tenjin antwortete für ihn.

„Ungefähr einen Tag, wenn wir früh losgehen und selten Pause machen, würde ich schätzen.“ Kuroi bestätigte das.
 

„Verdammt.“ Ihr Arm brauchte dringend einen Arzt, und Kopfschmerzen waren immer ungut, sie störten ihre Konzentration.

Wenn sie gerade bei Konzentration stören war, was hatte Itachi hier gemacht? Und, viel wichtiger, was hatte es geschafft, ihn sein Chakra so offen preisgeben zu lassen?

„Und wenn wir fliegen? Meinst du, du schaffst das?“

„Was soll denn die Frage, bist du jetzt vollkommen durchgedreht?“ Seine Stimme wurde zusehends ärgerlicher, ging er anscheinend davon aus, das sie nicht ganz bei Trost war.
 

Auch Kuros Geduld war langsam aufgebraucht, und er raschelte vernehmlich mit den Flügeln, bevor er antwortete: „Naja, wir würden sicherlich Zeit sparen, und wenn wir ab und an mal Pause machen, sehe ich da kein größeres Problem. Aber ich werde erst Brennholz suchen müssen, sonst erfriert ihr heute Nacht noch.“

„Kommt nicht in Frage. Du bist doch auch erschöpft und brauchst Schlaf. Wenn, dann geh ich.“

Ihr graute jetzt schon davor, aber wenn Kuro morgen mit ihnen fliegen wollte, musste er sich jetzt ausruhen.
 

„Nein. Du magst dich wie gerädert fühlen, aber ich sitz hier seit sechs Stunden im Halbschlaf. Du weißt, das mir das reicht.“

„Ach Kuro...“, murmelte sie, doch diskutieren war zwecklos, sie wusste, dass er recht hatte.

Kuro schlief selbst für einen Vogel sehr wenig, meistens döste er nur vor sich hin. Kaza wusste nicht, wieso, die meisten Vögel schliefen relativ lange, aber Kuro gehörte zu der Riege der Frühaufsteher.

„Bleib schön ruhig, ich flieg etwas Brennholz holen.“, krächzte er, dann flog er los.
 

In Momenten wie diesen war Kaza echt froh, das sie keinen Singvogel mit hoher Stimme abbekommen hatte. Da wäre ihr wahrscheinlich der Kopf von geplatzt.

Obwohl, so wie es aussah, übernahm Tenjin das.

„Na das ist ja ganz toll. Allein mit einer Verrückten und einem Federvieh in der Eiseskälte. Womit hab ich das eigentlich verdient?“, schimpfte er.

Sie öffnete nicht ihre Augen, erklärte es ihm einfach langsam, während sie mit der linken Hand tastend über ihren Arm strich. Er war ironischerweise warm und dick, und ganz sicher auch blau, was sie aber selbst dann nicht gewusst hätte, wäre es Tag gewesen, denn noch immer hielt sie die Augen geschlossen.

Die Bruchstelle lag anscheinend ein Stück unterhalb des Ellenbogens.
 

„Ich komme aus dem Shirobane-Clan. Jeder von uns hat einen Vogel als Ninjatier, und wir sind durchaus in der Lage, sie zu verstehen, auch, wenn sich das für andere nur wie Gezwitscher oder Krächzen anhört. Er hat mir nur den Status quo berichtet und ist los, etwas Brennholz holen, damit wir heute Nacht nicht erfrieren. Morgen früh werden wir fliegen, dass geht schneller und ist jetzt weitaus ungefährlicher, wenn auch sehr auffällig. Er versteht im Übrigen sehr gut, was man ihm sagt, und er ist intelligenter als so mancher Mensch, auch, wenn er in dieser Form nicht antworten kann.“
 

Das musste er erst einmal sacken lassen.

„Und warum sind wir dann nicht von Anfang an geflogen, wenn es doch schneller geht?“, fragte er, nachdem Kuro kurz einige Äste in die schwelende Glut geworfen hatte und weiter sammelte.

„Wie ich eben sagte, es ist viel zu auffällig. Außerdem würde er es nicht schaffen, uns beide so weit zu tragen. Wir hätten im Nu sämtliche Verfolger auf den Fersen gehabt.“
 

Er grummelte missmutig etwas von wegen, dass sei ihm doch egal, dann hielt er die Klappe.

Endlich.

Kaza döste weg.

Ihr Chakra war noch immer erschöpft, die Schmerzen machten ihr zu schaffen, und trotz der langen Zeit, die sie geschlafen hatte, war sie hundemüde.
 

Immer wieder zuckte ihr Kopf nach oben, öffnete sie kurz die Augen, doch dann sackte sie wieder weg.

Zwischendurch sah sie kurz ein Feuer, hörte das Prasseln weit entfernt, sah Kuro und wusste, dass sie sich keine Sorgen machen musste, was sie beruhigt weiterschlafen ließ.

Doch irgendwann wachte sie schlagartig auf, obwohl sie nicht wusste, wieso. Ihr Kopf war wieder halbwegs klar, das Pochen in die hinterste Ecke verdrängt. Hastig überprüfte sie die Umgebung auf Chakren und Geräusche, doch alles war ruhig.

Das Feuer war heruntergebrannt, ihr war eiskalt- was ihr ausnahmsweise mal egal war, weil ihr Arm dadurch wesentlich weniger weh tat- und es schien immer noch tiefste Nacht.
 

Sie fühlte sich hellwach. Kuroi blinzelte zu ihr hinüber. Der Mond stand rund und schon tief am Himmel und spendete etwas Licht.

Es musste sehr früh sein, halb vier vielleicht, und alles um sie her war ruhig, selbst die Natur schien sich schlafen gelegt zu haben.

„Hey, Kuro“, flüsterte sie, und ging zu ihm, den rechten Arm vor den Bauch haltend.

„Meinst du, wir könnten jetzt schon los? Bevor es zu spät wird. Und je früher wir losfliegen, desto früher kommen wir auch an.“
 

Er nickte. „Meinetwegen gern. Aber hast du genügend Chakra, um mich zu verwandeln? Und dein Arm...“

Sie biss die Zähne zusammen. „Das wird schon gehen. Und Chakra hab ich genug.“

Sie hatte einen Schnitt im rechten Oberarm, von einem Shuriken. Als sie darüber wischte, brach der Schorf auf und frisches Blut sickerte heraus.

Langsam und bedächtig formte sie nun die Fingerzeichen, wobei ihr Arm immer wieder Schmerzwellen durch ihren Körper schickte, obwohl sie ihn so wenig wie möglich bewegte.

Schließlich hatte sie es geschafft und wischte das Blut über Kuros Federn, der sich mit einem lauten Knall in seine große Gestalt verwandelte.
 

Das war nicht so gut gewesen, denn Tenjin fuhr erschrocken aus dem Schlaf hoch, und rief: „Wer ist da?!“

Seine Brust hob und senkte sich rasch, mit der rechten suchte er nach seinem Messer. Panisch glitt sein Blick durch die Höhle, bis er bemerkte, dass kein Feind in Sicht war.
 

Es gab ein ziemliches Gezeter seinerseits, welches Kazarus Kopfschmerzen prompt wieder schlimmer werden ließ, und doch schafften sie es, schnell aufzubrechen. Gemeinsam auf Kuros Rücken sitzend, Kazaru ausnahmsweise hinten, damit er nicht auf die Idee kam, im Falle einer Panik nach vorne zu greifen und ihren Arm zu erwischen, flogen sie durch die Nacht, die sich erst nach Stunden allmählich lichtete.
 

In der Morgendämmerung machten sie Pause. Kuro behielt seine große Form und döste etwas, während er sich entspannte. Kazaru und Tenjin frühstückten etwas aus ihrer Notfallration, dann tat Tenjin das erste Vernünftige, seit sie ihn kannte, indem er ihren Arm besah, vorsichtig abtastete und schließlich eine Schlinge mit einem Tuch machte, damit sie ihn möglichst wenig bewegte.
 

Es ging nach einer guten Stunde weiter, und Kazaru und Tenjin wickelten sich fest in sämtliche Kleidung und Decken, die sie mit hatten, um sich vor der Kälte zu schützen.

Nach einer weiteren Rast um die Mittagszeit kamen sie am frühen Abend endlich in Iwagakure an.

Tenjin wurde unter den Schutz heimischer Ninja gestellt, und Kazarus Arm notdürftig behandelt und geschient. Sie bekam nur das halbe Gehalt, weil er ja komplett ohne Aufsehen ins Dorf hätte gebracht werden sollen, und Tsunade würde ihr den Kopf abreißen, doch im Moment war ihr das so egal- sie wollte nur nach Hause.
 

Am nächsten Morgen machten sie sich bereits wieder auf die Heimreise.
 

Diesmal flogen sie fast die ganze Strecke, da sie keine Tarnung brauchten. Kaza allein war auch nicht allzu schwer, auch, wenn sie regelmäßig Pause machten. Am Abend des dritten Tages kamen sie endlich wieder in Konoha an, pünktlich zum ersten Februar.

Kuro bestand darauf, sie bis zum Krankenhaus zu fliegen, wo sie auch gleich von Ino behandelt wurde. Anschließend schleppte sie sich zu Tsunade, der sie den Bericht morgen Abend abgeben sollte und die zum Glück zu betrunken war um das mit dem Gehalt richtig zu begreifen, dann konnte sie endlich nach Hause, legte sich in eine warme Badewanne mit einer großen Tasse Tee, und fiel anschließend ins Bett, nachdem sie sich einen warmen Schlafanzug angezogen hatte.
 

~~Einen Monat später, an der südlichen Grenze ~~ {MÄRZ}
 

Sasuke war mit seinem Team Taka, bestehend aus Karin, Suigetsu, Jugo und ihm selbst, zu einem Treffpunkt mit einem Informanten unterwegs. Sie mussten sich beeilen, denn der Mann war nur auf der Durchreise und würde nicht warten.

„Sasuke“, rief Karin jetzt, „Vier Chakren direkt voraus. Anscheinend ein Kampf drei gegen eins. Ein weiteres Chakra ist soeben erloschen.“
 

„Bekannte?“, fragte er.

„Nein. Aber es sind starke Chakren.“

„Hm. Ignorieren. Einfach weiter.“
 

Nach einer Weile erreichten sie die Stelle.

Sasuke bedeutete ihnen, anzuhalten; er hatte kurz nach Karin ebenfalls die Chakren wahrgenommen, und war deshalb nicht überrascht, Shikamaru, Naruto und Sakura zu sehen.

Nicht überrascht?

Naruto und Shikamaru waren ohne Schwierigkeiten zu erkennen, doch Sakura hatte sich verändert. Seit wann hatte die denn solche Kurven?
 

Im nächsten Moment hätte er sich für diesen Gedanken ohrfeigen können, seit wann ließ er sich von sowas ablenken?

Sakura behandelte gerade Narutos Wunden und schimpfte dabei mit ihm, während Shikamaru, anscheinend schon verarztet, sein Oberteil wieder anzog. Vier Leichen lagen herum und die Lichtung sah aus, als hätte ein Orkan gewütet.
 

Sasuke und die anderen hatten ihre Chakren komplett unterdrückt, und jetzt machten sie sich schnell und lautlos auf die Weiterreise, denn auf eine Konfrontation mit den Dreien konnte er getrost verzichten; außerdem hatten sie dazu nun wirklich keine Zeit.

Dennoch, die Rosahaarige hatte sich sehr zu ihrem Vorteil entwickelt...
 

Jaja, der liebe Sasuke...

Na, wie das wohl weitergehen wird? Seid gespannt, im nächsten Kapitel wirds Lustig und traurig zugleich- Ein Sommerfest wird gefeiert. Könnt ja schon mal nach Tanabata googeln^^

Vielleicht verkürz ich die Intervalle etwas, da es mit dem Schreiben recht gut vorangeht, aber bis dahin... Naja, sehen wir dann.

Kommies sind wie immer gern gesehen^^

Hoffe es hat euch gefallen!
 

Lg,

Flecki^^

First glance

So liebe Leute... iwie hat was nicht gestimmt, also musste ich noch dieses Kapitel schreiben, und ehrlich gesgagt gefällt es mir ausgesprochen gut. Also ich habs lieb, ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen =)
 


 

{MAI/JUNI}
 

Ende Mai hatte Kazaru die Gelegenheit, seit längerer Zeit mal wieder eine Mission mit der rothaarigen Tsubasa, einer Giftexpertin, und Ito auszuführen, der eine Chakrafäden-Kunst beherrschte.

Sie waren in Kazarus Jahrgang gewesen, und in der Akademie hatten sie sich gut verstanden, bis sie durch ihre unterschiedlichen Teams nur noch selten Kontakt hatten.

Die beiden waren mehr die im Hinterhalt agierende Truppe, Kazaru die unscheinbare junge Frau, die mit Hilfe von Kuro unauffällig die Umgebung im Auge behielt.
 

Die drei reisten mit Yura, einem fünfzehnjährigen Mädchen, nach Soragakure.

Dort fand ein traditionelles Fest des Feuerlandes statt, und jedes Dorf des Reiches schickte eine 'Abgesandte' dorthin- es war ein Fest für die Mädchen, mehr die jungen Frauen, von denen ja schließlich die zukünftigen Generationen abhingen.
 

Die hübschen Kinder hatten viel Schmuck dabei, traditionell, jedes Dorf hatte seinen eigenen. Dazu waren die jungen Mädchen natürlich beliebte Ziele von Räubern, darüber hinaus wertvolle Geiseln.

Aus diesem Grund begleiteten Ito, Kazaru und Tsubasa Yura sowie ihre große Schwester Nagiko, und die zwei Tage dauernde Hinreise verlief ohne allzu große Komplikationen.
 

Als sie in Sora ankamen, war das Dorf fast überfüllt. Für die Mädchen und ihre Begleiter waren zum Glück von vornherein Zimmer reserviert, weshalb sie sich darüber keine Sorgen zu machen brauchten.

Das Menschengedränge war ihnen gar nicht recht, den drei Ninja, denn Itos Fadentechnik konnte er hier nicht anwenden, und Tsubasa musste aufpassen, niemanden versehentlich zu vergiften.

Sie und Kaza hatten Yura in die Mitte genommen und hinter ihr liefen so dicht es denn ging Nagiko und Ito.
 

Kazaru verabscheute Gedränge ebenfalls, und Kuro konnte auch mit seinen scharfen Augen aus der Höhe kaum erkennen, wann jemand in eine Tasche griff und wann er sie nur anstieß.

Sie alle ließen ihre wachsamen Blicke über die Menge schweifen, und schon jetzt geschah es, das Kazaru plötzlich den Kopf nach links wandte- war das nicht...?

Doch ihre Augen hatten ihr wohl einen Streich gespielt, also konzentrierte sie sich wohl besser wieder auf das Wesentliche.
 

Erleichtert retteten sie sich in das am Dorfkern gelegene Gasthaus.

Sie bekamen zwei Zimmer nebeneinander zugewiesen, und Kazaru, wenn auch noch immer leicht nachdenklich, schaltete schnell genug, um sich freiwillig dafür zu melden, mit Nagiko und Yura im Zimmer zu schlafen, somit auch die Nachtwache zu übernehmen.

Auch wenn das wahrscheinlich auch nicht viel besser war, doch sie hoffte, der Anstand der Kinder, wenn man sie denn noch so nennen durfte, war Tsubasa und Ito wichtiger als ihr gemeinsames Vergnügen.
 

Die beiden waren schon seit Jahren ein Paar und versteckten das nicht, trugen es allerdings auch nicht so offen zur Schau, das man sich für sie schämen müsste.

Kazaru wusste das schon seit langem und war nicht scharf darauf, mit den beiden in einem Zimmer zu schlafen, vor allem nicht jetzt, schweiften ihre Gedanken doch immer wieder zu Itachi.
 

War das wirklich er, der da in dem Auflauf an ihr vorbei gelaufen war?

Gut, er war einige Meter entfernt gewesen und hatte sie vermutlich nicht bemerkt, aber warum hatte Kuro dann nichts gesagt? Ihre Mäntel waren doch selbst in dieser Masse auffallend...

Sie warf einen Seitenblick zu Kuroi, der es sich bereits auf einem kleinen Kissen neben ihr bequem gemacht hatte.
 

Nein, so etwas würde er ihr nicht verschweigen...

Oder vielleicht doch? Zum Wohl der Mission? Immerhin war die Wahrscheinlichkeit, dass sie Ito und Tsubasa mit den beiden allein ließ, gar nicht mal so gering...

/Nein!/ Sie verbot sich diesen Gedanken. Kuroi hatte ihr nie einen Anlass gegeben, an seiner Treue zu ihr zu zweifeln.
 

Seufzend drehte sie sich auf die andere Seite; was sollte das Grübeln. Sie schloss die Augen und versuchte, vor Morgen noch etwas Schlaf zu bekommen.
 

~~~
 

Der nächste Tag wurde wie gesagt stressig. Sie standen früh auf, und Kazaru wurde von Kleiderrascheln geweckt; Nagiko war bereits dabei, ihre Schwester in ihren Kimono zu hüllen.

„Guten Morgen, Kazaru-san! Was meinen Sie, soll ich ihr das Haar hochstecken oder es lieber nur leicht zurückstreichen?“

Noch völlig desorientiert blickte sie zu den beiden Gestalten, die bei geöffneter Tür im Bad standen.
 

„Zieh sie doch erstmal an, bevor ich was sage...“, nuschelte sie.

In dem Moment klopfte es an die Tür und Itos Stimme war zu vernehmen.

„Morgen! Darf man mit dem Frühstück reinkommen?“ Kaza stand auf, band ihren Yukata fester und öffnete die Tür.

„Morgen...“, grummelte sie.

Ito bedachte sie mit einem zuerst verwunderten, dann belustigten Blick von oben nach unten und wieder zurück, bevor er mit seinem voll beladenen Tablett eintrat.
 

Sie frühstückten, beziehungsweise, Yura wurde gefüttert, mit Schlabberlatz, damit sie auch nur ja ihren Kimono nicht bekleckerte, während Tsubasa ihr die Haare hochsteckte.

Tsubasa übernahm auch das Schminken, während Ito kurzerhand zum Wand anstarren genötigt wurde, um Nagiko ihren Kimono anzuziehen, wobei Kaza ebenfalls die Gelegenheit nutzte, sich anzukleiden.

Die jungen Begleiterinnen waren ebenso wie die Mädchen auf ihren Auftritt beim Fest vorbereitet worden. Sie tanzten den 'Willkommenstanz', so man ihn denn so nennen wollte- wenn die Mädchen wieder vom Berg hinabstiegen.
 

Soragakure, das Dorf versteckt hinter dem Himmel; dazu musste man wissen, es hatte seinen Namen nicht von ungefähr. Es lag halbhoch auf einem Berg, und wenn man auf dessen Spitze stand, war man so hoch, dass man meinen könnte, man berührte den Himmel.

Dort hinauf würden die Mädchen gebracht werden und die göttlichen Weihen empfangen. Was die wenigsten wussten war, dass dieses Fest auf einen alten Fruchtbarkeitsritus zurückging, obwohl es doch im Grunde so nahe lag- das Fest der künftigen Generationen, wie es offiziell benannt wurde.
 

Kamen die Mädchen wieder hinab, wurde auf einem großen Felsplateau, das unmittelbar an den Weg nach oben angeschlossen war und die Stirnseite des Dorfes wie eine große Bühne bildete, dieser Tanz aufgeführt. Durch den am Ende des Tanzes entstehenden Gang würden sie einzeln nach vorn treten und den feierlichen Schwur aussprechen, danach wurde gefeiert.
 

Es war erst elf Uhr morgens, als sie fertig waren, die Mädchen würden um zwei hinaufsteigen, sie hatten also noch einiges an Zeit.

Sie ließen den Schmuck fürs erste in ihrem Zimmer, eingeschlossen im Tresor, zudem noch überall mit Itos Chakrafäden herum bewacht; wenn jemand ins Zimmer drang, würde er es wissen.
 

Yura in die Mitte nehmend schlenderten sie durch die noch nicht ganz so dichte Masse der Besucher an den Ständen mit Souvenirs vorbei, schauten sich um. Es wurde schnell voller, und Tsubasa und Kazaru nahmen Yura an die Hand. Ito blieb immer dicht hinter ihnen, und Kuroi flog über das Dorf, machte sich mit den Seitengassen und Abkürzungen vertraut, nur für den Fall das irgendetwas passieren würde.
 

In dem ganzen Gewühl wurde es ihnen schnell zu viel, und so stellten sie sich in den Eingang eines kleinen Restaurants, das gerade öffnete und noch relativ leer war.

„Wollen wir nicht im Hotelzimmer warten? Hier ist es so voll...“, schlug Yura vor, als Ito plötzlich fragte: „Wo ist Nagiko?“
 

Verwundert sahen sie sich um, doch Nagiko konnten sie nicht entdecken; hatten sie sie irgendwo im Gedränge verloren?

Doch als sie auch nach einigen Minuten nicht zu ihnen stieß, begannen sie, sich Sorgen zu machen.

Sie machten sich auf den Rückweg ins Hotel, und Kaza lief über die Dächer, informierte Kuroi und hielt selbst Ausschau nach der Tänzerin.

Hektisch suchte sie die Menge ab, doch statt den braunen Haaren Nagikos fiel ihr nur wieder aus den Augenwinkeln eine Gestalt auf, die verdächtig nach... Nein; als sie sich umsah, stand dort natürlich kein Itachi, auch wenn sie hätte schwören können, das es sein langes seidenes Haar war, dass ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte.
 

Die Enttäuschung folgte wenig später; im Zimmer war Nagiko nicht und auch Kazaru hatte sie nicht gefunden. Kuroi kam wenig später kopfschüttelnd zurück.

Nervös beratschlagten sie, was zu tun war, als es plötzlich an der Tür klopfte. Ein junges Mädchen stand davor und blickte Kuroi, der auf Kazarus Schulter saß, aus großen Augen an, bevor sie sich besann und fragte: „Sind sie die Abgesandten aus Konoha?“

Auf ein stummes Nicken fuhr sie fort: „Ich soll einen Brief für sie abgeben.“ Sie hielt ihn Kazaru hin und wollte schon wieder gehen, als sie ihn ihr abnahm, doch Itos Hand hielt sie zurück.
 

Beim Lesen wurden Kazarus Augen immer größer, und als sie am Ende angekommen war, hielt sie den Atem an. Sie reichte ihn an Ito und Tsubasa weiter und fragte die Kleine: „Wer hat ihn dir gegeben?“

Noch immer starrte das Mädchen auf Kuroi, und doch antwortete sie: „Ein großer Mann mit Glatze und einer Weste ähnlich wie er da.“ Sie deutete auf Ito, der als einziger noch seine Jonin-Weste trug, und weiter beschrieb sie ein Stirnband aus Kirigakure. Sie habe den Brief neben einem Obststand in einer kleinen Gasse bekommen, und er hätte ihr dafür ein bisschen Geld gegeben, wenn sie den Brief sofort zu den Abgesandten aus Konoha bringen würde.
 

Sie dankten der Kleinen und ließen sie gehen, dann beschlossen sie, Ito bei Yura zu lassen.

Der Inhalt des Briefes war höchst beunruhigend, und wenn sie Nagiko nicht bald fanden, bestand wirklich Grund zur Besorgnis; als sie sich aufteilten, schlug es gerade zwölf.

Der unbekannte Briefschreiber forderte, das Yura den traditionelle Schwur änderte. Anstatt zu sagen: „Unsere Generation wird die Tradition des Dorfes fortführen und die Freundschaft zwischen den Dörfern erhalten und vertiefen.“, sollte sie das Gegenteil behaupten, ansonsten würde Nagiko sterben.
 

Ito beruhigte die Kleine; sie versprachen ihr, Nagiko zurück zu holen. Sollte Yura ihre Schwester nicht tanzen sehen, so würde ihr nichts anderes übrig bleiben als die Forderung auszuführen, aber sie hatten Zeit bis sechs Uhr abends; dann erst würden die Tänze beginnen und die jungen Frauen vom Berg hinab kommen.

Kuro sagte kein Wort, machte sich auf den Weg, umflog den gesamten Berg und die Höhlen der Umgebung. Kazaru und Tsubasa dagegen suchten den Weg über die Dächer, doch in der bunten Menschenmasse war es schwierig, jemanden zu erkennen, ganz zu schweigen davon, das der Mann als Tarnung sicherlich seine Weste ausgezogen und sich in festliche Klamotten gehüllt hatte.
 

Wieder spürte Kazaru ein Kribbeln im Nacken, als wenn sie beobachtet wurde, und als sie sich umdrehte, könnte sie schwören, gerade noch einen rot-schwarzen Mantel in der Menge verschwinden gesehen zu haben. Das war doch zum verrückt werden, warum glaubte sie ständig Itachi zu sehen? Und gerade jetzt.

Oder hatte er etwa etwas damit zu tun? Undenkbar war es nicht... ein einfaches Verwandlungsjutsu und die Kleine würde es nicht erkennen. Nur- was sollten die Akatsuki damit erreichen wollen?
 

Verärgert bemerkte sie, dass sie sich hatte ablenken lassen, und musste einige Meter zurück, um die Menschenmassen noch einmal abzusuchen.

Tsubasa erging es nicht besser; Hana dabei zu haben wäre jetzt echt von Vorteil gewesen, doch es war verständlich, das die Hunde eindeutig zu auffällig gewesen wären. Wobei es fraglich wäre, ob selbst Hanas Hunde in diesem Wirrwarr von Gerüchen noch einen einzelnen hätten herausfiltern können.
 

Die Uhr tickte unaufhaltsam weiter, und schon bald schlug es eins; in einer halben Stunde musste sich Yura bereits am Weg einfinden. Den Schmuck- goldene Ohrringe, ein goldener Haarkamm und ein Zepter, fein verziert und mit kleinen Edelsteinen versehen- würde sie allein anlegen können, Ito kannte die Kombination des Safes, also dürfte das kein Problem sein. Hoffentlich war das alles nicht nur ein Ablenkungsmanöver, um Yura möglichst ungeschützt zu erwischen...
 

Fieberhaft suchten die beiden Kunoichi das ganze Dorf ab, doch im Grunde war es sinnlos, denn sie könnte praktisch in jedem Haus gefangen gehalten werden. Nagikos Chakrasignatur war so schwach, dass sie schon Glück haben mussten, sie zu erwischen, und wenn sie in einem Keller saß... besser nicht daran denken. Sie mussten sie finden, denn wenn Konoha die Tradition brach- Kaza mochte gar nicht daran denken was für einen Aufstand das geben würde.
 

Und noch immer konnte sie sich des Gefühls nicht erwehren, dass sie beobachtet wurde.
 

~~~~
 

Sie war wirklich erstaunlich. Wenn er sein Genjutsu zu schwach werden ließ, erkannte sie ihn... das hatte sie früher nicht gekonnt. Warum lief sie überhaupt so hektisch über die Dächer? Als würde sie etwas suchen. Wahrscheinlich hatte es auf der Mission Ärger gegeben... Er selbst hatte sich immer geweigert, die Mädchen zu begleiten, immer vorgesorgt, dass er auf einer anderen Mission war.

Menschenmassen, wie er sie hasste.
 

Was er dann überhaupt hier tat, mit Kisame im Schlepptau und sie beide mit einem aufwendigen Jutsu vor neugierigen Blicken versteckend? Das wüsste er auch mal gerne.

Naja, es war wohl mehr oder minder seine Schuld, denn er hatte darauf bestanden, einmal in einem richtigen Bett zu schlafen, denn mehrere Wochen auf harten Waldböden oder steinigen Höhlen hatten seine ohnehin schon strapazierten Nerven ziemlich blank gelegt.
 

Dafür hatte er sich leider das falsche Dorf ausgesucht, doch das war ihm zu spät aufgefallen. Kisame hatte sich um die Zimmerbeschaffung gekümmert und eine nette Bleibe gefunden, wenn es auch nur ein Zimmer mit zwei Betten war- doch der Fischmensch merkte offenbar, das er Itachi besser nicht ansprechen sollte.

Jedoch war es sein Drängen gewesen, sich doch das Fest noch anzuschauen, was nach Itachis Meinung weniger an den Feierlichkeiten als vielmehr an dem guten, reichlichen und teilweise sehr günstigem vernünftigen Essen lag, das sie doch längere Zeit hatte entbehren müssen.
 

Da er selbst nichts gegen diese Annehmlichkeiten hatte und sich zudem auch- selbst wenn er das natürlich nicht zugeben würde- für das Fest interessierte, hatten sie beschlossen, es sich wenigstens noch anzusehen.

Um etwas zu haben, auf das er sich konzentrieren konnte, und gleichzeitig das Notwendige mit dem Nützlichen zu verbinden, testete er sein Durchhaltevermögen, indem er sich nicht wie Kisame einfach in einen Zivilisten verwandelte, sondern eine Illusion um sich herum schuf, für die er sein Chakra permanent wie eine Hülle um ihn herum aufrecht erhalten musste.

Das war zudem eine willkommene Ablenkung von der lauten Masse, zwang ihn, sich auf etwas anderes zu konzentrieren.
 

Dann hatte er Kazaru und ihren erstaunten Blick bemerkt, der einem Stirnrunzeln wich, als er die Chakraschicht dicker werden ließ; offenbar hatte sie ihn bemerkt. Oder doch nicht? Sie wendete sich ab und ging weiter.

Doch als das Selbe noch zwei Mal geschah, wusste er, das sehr vorsichtiger sein musste; offenbar konnte sie sein Genjutsu durchschauen, wenn es zu schwach war.
 

So bemerkte er gar nicht, dass er sie unbewusst die ganze Zeit beobachtete; doch sein Jutsu bereitete ihm keine Probleme. Da sie ihn nicht wahrnahm, bestätigte es ihm die Wirksamkeit des Genjutsus.

Jetzt kam Kuroi zu ihr geflogen, ziemlich zielstrebig; vielleicht hatte er ja eine Lösung für ihr Problem gefunden. Es war schließlich schon viertel vor zwei...
 

~~~~
 

Nach schier endlosem und leider ebenso erfolglosem Suchen war Kazaru schon am Rand der Verzweiflung, als Kurois Krächzen ihr Ohr erreichte.

„Kaza! Ich hab sie gefunden. Eine Höhle fast auf der anderen Seite des Berges, fünf Gegner. Beeilt euch!“

Erleichterung durchströmte sie, bevor sie nickte. Schnell begab sie sich auf die andere Seite des Dorfes, wo sie Tsubasa und zu ihrer Überraschung auch Ito antraf.

Auf ihren fragenden Blick hin erklärte er: „Die Mädchen haben unter der Bewachung von Sora-Nin den Treffpunkt schon jetzt verlassen. Wir wollten dich gerade suchen gehen, um zu hören, ob du schon was hast.“
 

Kaza nickte. „Das habe ich tatsächlich, besser gesagt, Kuroi. Er hat sie gefunden, auf der anderen Seite des Berges in einer Höhle, sie sind zu fünft. Wenn wir und beeilen, schaffen wir es noch rechtzeitig.“
 

~~~~
 

„Itachi, bist du das?“ Er nickte.

„Meine Güte, man erkennt dich ja gar nicht. Du siehst so kindlich aus...“

Itachi sagte nichts dazu. Ja, er hatte sich einen sehr jungen Mann als Illusion ausgesucht, aber mehr aus Zufall, denn er hatte keine Lust gehabt, sich etwas auszudenken, und somit den erstbesten genommen, der ihm über den Weg lief.

Musste außerdem gerade Kisame sagen, der sich in einen schmächtigen Mann mit schütterem Haar verwandelt hatte.
 

„Sag mal, willst du nicht mal was essen? Den ganzen Tag streifst du ohne Ziel durch dieses Gedrängel... was suchst du eigentlich?“

Wieder entgegnete er nichts; ja, was suchte er eigentlich?

Er zuckte die Schultern. „Lass uns was essen...“

gerade als er sich umdrehte, wurde er angerempelt und musste sich an Kisame festhalten, um sich nicht hinzusetzen; zum Glück reagierte Kisame schnell und fing ihn ab.
 

„Entschuldigung!“, klang Kazarus Stimme noch zu ihnen hinab, als sie bereits auf den Dächern angelangt war; Ito und Tsubasa dicht hinter ihr.

„Holla, die hatten es aber eilig. Einfach unschuldige Passanten anzurempeln... Tse.“ Kisame schüttelte missbilligend, aber dennoch leicht belustigt den Kopf.

Sie begaben sich aus der schmalen Seitengasse, und Itachi überließ Kisame die Auswahl des Mittagessens, beruhigt durch die Tatsache, das sein Jutsu es geschafft hatte, Kazaru zu täuschen; nicht auszudenken, was geschehen wäre, hätte sie ihn bemerkt.
 

~~~~
 

„Wer geht hin und überprüft, ob sie es wirklich verneint?“

„Ich mach das. Die Kleine dürfte dich beschrieben haben... Außerdem möchte ich, das du auf das Mädchen aufpasst.“

Der glatzköpfige Ninja nickte, und beide sahen zu den drei Jüngeren.

Das war erst der zweite Auftrag, den sie mit diesen Drei ausführten, war doch der Rest ihres Alten Teams bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen.
 

Ganz trauten sie ihnen noch nicht, deshalb wollten sie sie ungern allein lassen.

„Und du meinst, das sie uns hier nicht finden?“

„Es wäre viel logischer, sie in dem überfüllten Dorf zu verstecken. Und selbst wenn, weißt du, wie viele Höhlen sie durchsuchen müssten, bis sie an dieser angekommen sind? Wir sind sicher hier.“

„Krah!“

Fünf Köpfe wandten sich zum Eingang, wo ein Rabe auf einem Felsvorsprung saß.

„Krah!“, ertönte es wieder, und der Kopf zuckte von rechts nach links, er schien sich in der Höhle umzusehen, bevor er kurz mit dem Schnabel unter den linken Flügel fuhr und anscheinend ein paar Federn glatt strich.
 

„Du schon wieder? Such dir nen anderen Brutplatz, Federvieh, sonst wirst du gebraten!“

Der Anführer, mit schwarzem Haar und von mittlerer Statur, blaffte den Raben an, der jedoch keine Anstalten machte, sich zu bewegen.

Zum Glück sahen sie nicht, wie Nagiko, die gefesselt und geknebelt mit Tränen überströmtem Gesicht an der Rückwand der Höhle lag, sich erleichtert entspannte.
 

„Der Rabe sollte euch momentan die geringsten Sorgen machen!“ Sie zuckten zusammen, als Kazarus Stimme durch die Höhle hallte. So auf den Vogel fixiert gewesen, hatten sie sie nicht bemerkt.

Sie verloren keine Zeit. „Holt sie euch!“, rief der Anführer nach einer kurzen Schrecksekunde, und sofort folgten seine vier Gefährten Kazaru, die bereits aus der Höhle floh.

Den Raben schien das nicht zu interessieren; er blieb auf seinem Sitzplatz hocken und putzte sich die Federn.
 

~~~~
 

Es klappte besser als erwartet, vier von den Fünf folgten ihr, darunter auch der Mann, der dem Mädchen den Brief gegeben hatte.

Einige Meter aus der Höhle heraus, drehte sie sich um, was die vier zum Stoppen veranlasste, doch es war bereits zu spät; Zweien zog Ito mit seinen Chakrafäden die Füße weg, und sie knallten frontal auf den Boden, einer wurde von einigen Nadeln getroffen und kippte Sekunden später unter der hohen Dosis eines Giftes weg.
 

Allein der Älteste konnte den Wurfgeschossen schnell genug ausweichen und wählte den einzigen ihm möglichen Weg, geradeaus auf Kazaru zu, die ein Stück bergab, also unter ihm stand, und sich dadurch in der benachteiligten Position befand.
 

~~~~
 

Scheinbar desinteressiert an den beiden Menschen in der Höhle, spannte der Rabe nun seine Flügel und landete sanft auf dem Boden, pickte nach Käfern, hüpfte auf die in der Ecke lehnenden Rucksäcke und begann, darauf herum zu hacken.

„Hey, lass das, du dummes Viech!“ Ein Kunai flog auf ihn zu, und Kuroi wich aus.

„Rah!“, krächzte er herausfordernd zurück, mit ausgebreiteten Flügeln.

/Das darf doch nicht war sein, diese Vieh hat sie doch nicht mehr alle. Sich mit einem Menschen anzulegen.../, dachte der Ninja, nahm ein weiteres Kunai und bewegte sich langsam auf den Vogel zu, der noch immer drohend auf den Rücksäcken saß, als wären es seine.
 

Abwartend ließ Kuroi den Mann noch immer nicht aus den Augen, als dieser näher kam.Noch ein Stückchen... Er schlug einschüchternd mit den Flügeln, was dem Mann allerdings nur zu bestätigen schien, das er nur ein dummes, instinktgesteuertes Tier war. Lächelnd kam er auf ihn zu, das Kunai verkehrt herum in der Hand, und Kuroi hüpfte ein wenig Rückwärts, anscheinend unsicher darüber, das der andere sich nicht beeindruckt zeigte.

Sein nächstes „Krah!“ war lauter, doch gleichzeitig wich er weiter zurück, was dem Ninja seine Überlegenheit zeigte.
 

Nun anscheinend eingeschüchtert aufgebend hob Kuroi mit einem letzten „Krah“ ab, flog dicht über den Kopf des Mannes hinweg- und hieb ihm seine Krallen in die Kopfhaut, hackte mit seinem Schnabel nach ihm, als er schrie, und kratzte ihm über die ungeschützte Haut des Nackens.

Der Schrei gellten in seinen Ohren, und mehrere Blutrinnsale liefen seinen Hals hinab, und mit wutverzerrtem Gesicht drehte er sich um, nun klar darauf aus, ihn zu töten.
 

Doch beim zweiten Schritt schon schwankte er, stolperte über seine eigenen Füße auf dem sowieso unebenen Höhlenboden. Er griff sich in den Nacken, betrachtete das Blut, und Kuroi konnte in seinen Augen lesen, wie er plötzlich verstand: das war kein gewöhnlicher Rabe.

Sie wussten wo sie waren, seit der Rabe kurz nach halb zwei in diese Höhle gekommen war und sie ihn verscheucht hatten.

/Ein vertrauter Geist... So ein Mist.../, kam ihm noch ein letzter Gedanke, bevor er umkippte und in eine tiefe Bewusstlosigkeit fiel.
 

~~~~
 

Kazaru hatte damit gerechnet, das nicht unbedingt alles nach Plan laufen würde, aber nicht damit, dass dieser Koloss einfach auf sie zuspringen würde, um sie vermutlich durch sein schieres Gewicht unter sich zu zerquetschen.

Im letzten Moment konnte sie ausweichen, landete allerdings unglücklicherweise auf einem losen Stein und knickte weg.

Sie überschlug sich und konnte sich ein Stück weiter unten abfangen, kniete hustend im Geröll und sah noch, wie der Mann mit einem triumphierenden Grinsen im Gesicht und einem Kunai in der Hand auf sie zusprang.
 

~~
 

Jetzt hatte er sie. Zugegeben, das sie gefallen war, war Glück gewesen, aber das musste man ja ausnutzen. Wenn er sie erledigt hatte, war die andere dran, die ihm mit ihren offenbar zumindest teilweise vergifteten Waffen aus der Entfernung gefährlich werden konnte, und als letztes wäre dieser Mann dran.

Er sprang ab, schon siegessicher auf die Schwarzhaarige zu- als diese plötzlich verschwand.

Verwirrt landete er nicht so wie geplant, sondern eher stolpernd am Boden, als er einen Schlag ins Genick bekam und gleich darauf spürte, wie eine Nadel tief in seinen Arm drang.
 

~~
 

Das Gift wirkte lähmend, und es wirkte schnell.

Kazaru hatte das Genjutsu aufgelöst, ihn somit aus dem Takt gebracht und konnte ihm einen kräftigen schlag ins Genick verpassen, bis Tsubasa ihn bewegungsunfähig gemacht hatte. Hatte der Typ echt geglaubt sie würde sich da höchstpersönlich an einem Berghang als Beute präsentieren?

Naja, doof bleibt doof, und im Grunde war es besser so, denn der Kampf war für sie alle ohne Verletzungen abgegangen und schnell erledigt gewesen- das heißt, wenn Kuroi nichts geschehen war.
 

Ito hatte einen der beiden zu Fall gebrachten am Leben gelassen, und nun wandte sich Kazaru ihm zu, packte ihn am Kragen und zog ihn hoch.

„So, und jetzt,“, zischte sie mit bedrohlicher Stimme, „und jetzt, sag mir, was haben die Akatsuki mit alldem hier zu tun?“

Mit verängstigtem Blick schaute er sie an und schüttelte heftig den Kopf. „Ich weiß nichts von Akatsuki, unser Anführer ist Baru, er ist noch drin, bitte.“
 

„Lüg nicht!“ Kaza stieß ihn mit aller Kraft rückwärts gegen die Wand, und nach einem schmerzerfüllten Stöhnen begann er wieder: „Bitte... die Forderung sollte Konoha in Ungnade bringen... aber Akatsuki haben nichts damit zu tun...“

Kaza schnaubte und ließ ihn los; er schien die Wahrheit zu sagen. Ito und Tsubasa tauschten hinter ihrem Rücken einen Blick, wagten aber nicht, ihren Grund zu Hinterfragen.
 

In dem Moment ertönte ein schmerzerfüllter und wütender Schrei aus der Höhle, und dann hörten sie wenig später einen dumpfen Aufschlag.

Hinein eilend, erblickten sie Kuroi, der zufrieden auf dem Boden saß, den blutenden und bewusstlosen Ninja daneben, und vor allem die erleichterte Nagiko. Von den vielen Tränen war selbst ihre wasserfeste Schminke verlaufen, und Tsubasa eilte zu ihr, löste ihren Knobel und auch ihre Fesseln, während Ito und Kazaru sich über den Mann, höchstwahrscheinlich besagten Baru, neigten.
 

„Gute Arbeit, Kuro. Bist du auch nicht verletzt?“ „Nein.“, entgegnete er.

Also doch keine Akatsuki, nun ja. Vielleicht hatte sie es sich das ja auch alles nur eingebildet...

„Aber Nagiko ist verletzt.“ Tsubasa half ihr gerade aufzustehen.

Sie hielt sich den Knöchel, an dem Blut hinablief.

Ach verdammt, wo war Sakura schon wieder?

„Als sie mich hierher gebracht haben bin ich gestolpert... Ich glaube der Knöchel ist verstaucht. Wie soll ich denn damit tanzen?“ Sie klang schon fast verzweifelt.
 

„Darum kümmern wir uns später. Jetzt werden wir erstmal zurück ins Hotelzimmer. Ito?“, bat Tsubasa.

Er nickte und kniete sich vor Nagiko, nahm sie Huckepack.

Sie hatten sich nach dem sondieren der Lage beraten und beschlossen, das Tsubasa und Ito draußen Fallen legten, während Kazaru hinein ging und versuchte, den Großteil heraus zu locken.

Kuroi sollte ganz als erstes hineinfliegen, um von Kazaru abzulenken, doch natürlich war auch er nicht ohne Schutz, hatte Tsubasa ihm doch die Krallen mit einem starken Nervengift präpariert.

Kaum waren sie aus der Höhle, hatte Kazarus Genjutsu seine Wirkung entfaltet und die drei über ihren Aufenthaltsort quasi belogen.

Es lief besser als geplant, da tatsächlich bis auf einen alle die Höhle verließen, und sie draußen auch ebenfalls alle in die Falle gingen.
 

Das einzige Problem, dass sie noch hatten, nachdem sie ihren Knöchel geschient hatten, war unzweifelhaft das, dass Nagiko nicht tanzen konnte.

Tsubasa löste das prompt: „Kazaru, du kannst doch zauberhaft tanzen. Übernimm du es doch einfach.“

„Was?!“ Sie sah sie ungläubig an. „Tsu, hast du eigentlich eine Ahnung, was das für ein Tanz ist? Ich müsste doch ewig üben!“
 

„So kompliziert ist er nicht für jemanden, der Tanzen kann. Wenn du beim Aufwärmtraining zuschaust, kannst du das gut schaffen.“

Kazaru war nicht davon überzeugt, aber es blieb ihr nichts übrig; um sechs Uhr musste eine Tänzerin auf dieser Bühne stehen.

Die meisten wärmten sich schon auf, gingen die Choreografie nochmal durch.

Die Aufseherin war eine hilfsbereite Frau in den Fünfzigern, die ihr zuerst einen bodenlangen Rock und ein bauchfreies Oberteil anzog.
 

Dann ließ sie die Mädchen das ganze einmal durch tanzen und gab ihr anschließend Einzelunterricht, und schneller als gedacht rückte die Stunde der Wahrheit heran.

Kazaru hatte kein Lampenfieber, außerdem war sie ja nicht allein auf der Bühne, dennoch war eine leichte Sorge da, als sie den Tanz noch einmal im Kopf ablaufen ließ.
 

Die Musik begann, und sie liefen ein. Am Anfang noch synchron, sodass sie im Zweifelsfall einen Blick auf das Mädchen vor sich werfen konnte, spaltete sich der Tanz jedoch bald auf, und sie war auf sich allein gestellt. Ito und Tsubasa hatten sich mit Nagiko in die vorderste Reihe gestellt, damit Yura sie gleich sah. Zwar hatten sie versucht, sie zu erreichen, doch es war ihnen verboten, den Mädchen zu folgen.
 

Ihr Blick wanderte über die Reihen der Zuschauer, und am Ansatz einer Drehung geschah es schon wieder: Itachi. Das konnte doch keine Einbildung mehr sein? Ganz klar trafen sich ihre Blicke nur für den Bruchteil einer Sekunde, bevor der Schwung des Tanzes zu der Drehung zwang, und als sie wieder hinsah, war er verschwunden.

Das war ganz schlecht; sie bemerkte, wie sie aus dem Takt kam, und ließ die nächsten drei Schritte aus, um sich wieder richtig einzuordnen.

/Konzentrier dich, verdammt.../, dachte sie verbissen, doch es brachte nichts; auch wenn sie keinen Moment still stand, konnte sie doch dem Lauf des Tanzes nicht folgen.
 

Wieder blickte sie nach vorn, und auf einem der Dächer erkannte sie eine Gestalt, die sie aus unergründlichen schwarzen Seen anblickte. Der Spott, der darin stand, war wohl kaum zu übersehen; oder war es doch Enttäuschung?

Eine Windböe wehte ihr entgegen, ließ das lange schwarze Haar der Gestalt nach vorn flattern.

/Kannst du das nicht besser?/ , schien der Wind ihr zuzuflüstern.

/Und wie ich das kann, Itachi.../ Entschlossenheit wallte in ihr auf, und sie schaute ihre Nebentänzerin an, fand sich in den Takt ein und schloss die Augen, lauschte auf die Musik.
 

Das ließ sie nicht auf sich sitzen, und sie merkte, wie sie sich entspannte und ihr Körper sich endlich auf diesen Tanz einließ.
 

~~
 

Als sie wieder etwas wahrnahm, keuchte sie schwer und kniete vorn am Rand der Bühne.

Ihr Blick huschte zu dem Dach, doch natürlich stand er nicht mehr da, und auch in der Menge war er nirgends zu erkennen.

Sie lächelte leicht. Na also, ging doch.

Ein junger Mann, ungefähr 17 würde sie schätzen, mit noch sehr kindlichen Gesichtszügen, stand genau vor ihr, sah sie anerkennend an.

Kurz nickte sie freundlich, bevor sie weiter die Menge absuchte; sie wusste, das er sie noch ansah, irgendwo hier war er doch.
 

Jetzt brach die Menge in Applaus aus, und die Tänzerinnen erhoben sich, als die Mädchen von hinten auf die Empore traten.

Kazas Lächeln wurde breiter, und sie nickte Yura zu, die daraufhin erleichtert zurück lächelte.

Zwei große Blumentöpfe gefüllt mit Erde wurden nach vorn gestellt, und eine nach der anderen trat nun vor und setzte eine Pflanze in den Topf.

Die weißen Maiglöckchen, für die Unschuld, in den linken Topf, und sie purpurnen Stiefmütterchen für die Treue in den rechten. Dabei legte jede das gleiche Gelöbnis ab:
 

„Unsere Generation wird die Tradition des Dorfes fortführen und die Freundschaft zwischen den Dörfern erhalten und vertiefen.“
 

Das dauerte natürlich seine Zeit, doch die Masse wurde nicht müde zu applaudieren. Am Ende nahmen sich die Mädchen an der Hand und wiederholten den Schwur.

Danach wurde gefeiert, und zwar mit viel Alkohol- die Mädchen galten hiermit als volljährig, und es war ein vergnügliches Fest.
 

~~~~
 

Itachi bekam das Fest nicht mehr mit. Der siebzehnjährige, dem sie zugelächelt hatte, war mit Kisame bereits auf dem Weg zum Dorf hinaus, und Itachi ließ die Illusion zerfallen.

Es hatte eine hübsche Portion Chakra gekostet, und es hätte ziemlich ins Auge gehen können, wenn sie ihn erkannt hätte.
 

Warum er das getan hatte? Weiß der Himmel. Aber Kazarus Tänze waren immer ein lohnenswerter Anblick, und irgendwie war es Balsam für seine Nerven.

Auch wenn sie anscheinend einen Anstoß gebraucht hatte, bevor sie in Fahrt gekommen war, aber letztendlich hatte sie mal wieder einen Einmaligen Anblick geboten.

Es war das erste Mal seit fast sieben Jahren, das er sie sah, und er musste zugeben, sie hatte sich verändert, war sehr viel fraulicher geworden.
 

Kazaru... seiner Meinung nach sollte sie das Ninjasein aufgeben, doch anscheinend hatten seine Worte damals sie nicht überzeugen können, und zudem schien diese Mission ja erfolgreich gewesen zu sein.

Kuroi ging es ja wohl auch gut... es hätte ihn auch sehr gewundert, wenn die zwei sich getrennt hätten.
 

Nichtsdestotrotz ging es ihm jetzt besser, auch wenn er das natürlich nicht zugeben würde.

Kazarus Fähigkeiten, Genjutsu zu durchschauen, waren wirklich ausgezeichnet... nur hatte sie anscheinend nicht bemerkt, das sie seines gebrochen hat, wenn er zu wenig Chakra verwendete. Unglaublich, das so zu automatisieren, und das ohne das Sharingan; dieses Mädchen hatte ohne Frage Talent- nur war sie ansonsten nicht zum Ninja geschaffen, viel zu gefühlsduselig.

Aber immerhin ging es ihr gut...
 

~~~~
 

Am nächsten Nachmittag machten sie sich auf den Heimweg, auch wenn Nagiko immer noch getragen werden musste und sich dafür alle fünf Minuten abwechselnd entschuldigte und bei Ito bedankte, der sie trug.

Yura ging es auch nicht allzu gut, sie hatte trotz Tsubasas Warnungen, nicht so viel zu trinken, einen Kater, eine Flasche warmer Sake war bei diesem Wetter für die Kleine zu viel gewesen.
 

Die Rückreise war aber im Grunde ebenso ereignislos wie der Hinweg, auch wenn sie das Tempo etwas drosseln mussten und deshalb fast drei Tage brauchten.

Tsunade gab sich zufrieden, das alles geklappt hatte, doch nachdem die Schwestern nach Hause geschickt worden waren, hielt sie ihnen eine ordentliche Standpauke. Im Grunde hatte sie ja auch recht; ihre Aufgabe lautete immerhin, beide zu schützen, und nur, weil Yura die Wichtigere von beiden war, hieß das noch lange nicht, das Nagiko nicht auch gefährdet gewesen sei, wie sie ja wohl hoffentlich erkannt hätten.
 

Danach durften sie dann gehen, und Kazaru fiel zu Hause aufs Bett.

War das nun Itachi gewesen oder ihr Wunschdenken? Aber so oft...

Nur, warum sollte er dort gewesen sein?

Und er hatte ihr ganz offensichtlich beim Tanzen zugeschaut...
 

Noch lange lag sie grübelnd so da, und die Verneinung seitens Ito, Tsubasa und Kuroi auf die Frage, ob sie Itachi nicht auch gesehen hätten, half ihr auch nicht weiter.

Spät nachts schlief sie schließlich ein, und es war das erste mal, das ihren Träumen ein leichter Hoffnungsschimmer innewohnte... und außerdem das, was ihr nicht aufgefallen war: Ein älterer Itachi.
 

Jaja, also ich hoffe ihr hattet Spaß. Ich weiß, zwei Feste hintereinander, aber Kaza kann ja nichts für ihre Missionen... Also ich glaub es geht schneller mitm Hochladen. Bis Mitte/Ende Mai also ^^

Summerfestival

So Leute, passend zum guten Wetter gibt es ein Sommerfest! Also schnappt euch ein Eis und ne Packung Taschentücher und los gehts^^
 


 

{JULI}
 

„Sakura-chan?“ Ein Klopfen ertönte.

„Moment!“, schrie sie Richtung Tür.

Sorgfältig steckte sie die letzten Spangen und Nadeln in ihrer Frisur fest, bevor sie sich den Kimono anzog und mit einer Hand geschlossen hielt, um Naruto nicht in Unterwäsche gegenüberzustehen.
 

Sie eilte durch den Flur und öffnete, sah sich einem Naruto in einem orangen Kimono gegenüberstehen. Die Ränder waren schwarz eingefasst, der Obi ebenfalls schwarz. Untypisch für Naruto, trug er heute mal kein Stirnband.

„Naruto-kun! Komm rein. Ich bin fast fertig.“

Er trat ein, ließ seine bewundernden Blicke über sie gleiten.

Sie trug einen roten Kimono mit weißen Kirschblüten darauf, der Rand ebenfalls weiß gesäumt, hatte das Haar zu einem Dutt gebunden und mit vergoldeten Spangen und Nadeln festgesteckt.

„Schick siehst du aus, Naruto.“, lächelte sie.
 

„Na und du erst- dabei bist du doch noch nicht mal fertig. Wenn Jiraya dich so sehen könnte...“ Sie lachten beide.

„Oh nein, bitte nicht. Komm kurz mit, dauert nicht lange...“

Sie wandte sich um und er folgte ihr verwundert, blieb unsicher im Türrahmen des Badezimmers stehen.

„Nun komm schon her, ich beiß nicht.“ Sie lächelte schelmisch, er verlegen, trat aber dennoch zu ihr, die mit dem Rücken zu dem großen Ganzkörperspiegel stand.

Sie zog den Kimono fester um sich und griff dann mit der freien Hand nach dem rot-weißen Obi, der über den Handtüchern lag. Sie legte ihn sich um die Taille und bat Naruto, die Enden einmal festzuhalten.
 

Sie ordnete ihre Kleidung noch einmal richtig.

„Könntest du wohl den Obi zubinden, Naruto? Mit Schleife?“

„Wenn du mir das zutraust...“, erwiderte er etwas zweifelnd, tat aber wie geheißen.
 

Zumindest versuchte er es.
 

Bis zum ersten Knoten kam er ja noch, doch dann verließen sie ihn. Die Schleife, die er band, war schief und krumm, und Sakura lachte, als sie dieses Desaster sah. Fast kamen ihr die Tränen, doch sie hielt sie zurück, damit die Schminke nicht verlief.

„Nein, anders, Naruto!“ Er hatte die Schleife schon selbst wieder gelöst und versuchte es erneut, jedoch wiederum ohne Erfolg.
 

„Ach, das kann doch nicht...!“, fluchte Naruto, während Sakura sich vor Lachen schüttelte, konnte sie seine Aktion doch im Spiegel mitverfolgen.

„Mehr nach links!“, rief sie jetzt.

„Nein- doch nicht so... re-Stop! Ein kleines Stück nach oben.. ja- Und du musst den Stoff anders drehen, sonst- ja- ach, warte.“, kicherte sie- so wurde das ja nie was. Narashi und Kaza würden sich hinterher noch die Beine in den Bauch stehen, wenn sie nicht bald loskamen.
 

Also, selbst ist die Frau, und während Naruto den Obi festhielt, formte sie Fingerzeichen und erschuf einen Schattendoppelgänger.

Die zweite Sakura nahm Naruto den Stoff aus der Hand, um eine ordentliche Schleife zu binden, allerdings erst, nachdem sie ihren eigenen Obi grob festgezurrt hatte- beinahe hätte Naruto einen sehr guten Ausblick auf ihren Körper erhalten.
 

Ihr Kimono war aus Seide, das weiße Unterkleid dazu ebenfalls, und Seide war auch das einzige, was man bei der Hitze tragen konnte. Zum Schluss band sie sich noch eine goldene Kordel um die Taille, dann zogen sie sich die Geta (traditionellen Holzsandalen) an und machten sich auf den Weg.
 

Es war der siebte Juli, und es war warm. Besonders jetzt, war es doch kurz vor zwei und immer noch herrschte die drückende Mittagshitze.

Das Sternenfest wurde heute gefeiert, und Naruto hatte Sakura gefragt, ob sie mit ihm dorthin gehen würde, und da sie momentan keinen Freund hatte und ihr Naruto immer noch lieber war als der aufgedrehte Lee, hatte sie zugesagt.
 

Sie beeilten sich, weil Sakura doch etwas länger gebraucht hatte als geplant, und sahen vor dem großen Eingang zur Festwiese schon Narashi und Kazaru stehen.

„Sakura! Naruto!“, rief letztere und winkte ihnen begeistert zu.

Sie drängten sich durch die Menge zu den beiden durch, die außerhalb der Menschenmassen standen.
 

Sakura schaute ihre Freundin bewundernd an.

Nur nebenbei registrierte sie Narashi, der aussah wie immer, nur im Kimono. Er war etwa 1.70 Meter groß und hatte braunblondes Haar, dass ihm keck in nach links abstand, und war noch kräftiger gebaut als Naruto. Als Mitglieder des Team 4 kannten Kazaru und er sich schon seit der Akademie, und sie waren sehr gute Freunde. Da keiner von ihnen eine feste Beziehung hatte, waren sie wohl zusammen zum Fest gekommen- Sakura schmunzelte, als ihr auffiel, dass es bei ihr und Naruto genauso war.

Er trug einen blauen Kimono mit beigem Obi, verblasste aber neben Kazaru genauso wie Naruto neben Sakura.
 

„Wow, Kaza- Das sieht ja schick aus. Wo hast du denn den Kimono her?“

Kaza zwinkerte. „Tja, eine alte Kleidertruhe auf dem Dachboden durchwühlt. Den hatte ich schon fast vergessen, der gehörte mal Großmutter, aber da meine Mutter kein Schwarz mochte, hat sie ihn für mich aufbewahrt. Du siehst aber auch nicht schlecht aus, Saku.“
 

„Danke, danke. Trotzdem nichts gegen dich. Wo ist Kuro? Drückt er sich wieder?“

Kazaru lachte. „Erfasst. Konnte solche Massenveranstaltungen noch nie leiden. Er wollte aber heute Abend auftauchen, wenn die Feuer angezündet werden und das Stück aufgeführt wird. Kommt ihr?“

Die Männer wurden keines Blickes gewürdigt und einfach von den beiden Frauen hinterher zum Eingang gezogen.
 

Sie waren aber auch beide ihren Anblick wert. Kazaru hatte ebenfalls einen Seidenkimono an, schwarz mit silbernen Federn darauf. Ihr Obi war ebenfalls in silber-schwarz gehalten.

Dazu trug sie ein schwarzes Halsband und ebenfalls aufwendigen vergoldeten Haarschmuck, allerdings nicht, wie bei Sakura, mit Perlen verziert, sondern mit schwarzen Federn. Die Kordel um ihre Taille war silbern und vorne mit einer schwarzen Brosche verschlossen.
 

Der Eingang war eigentlich kein Eingang, dennoch drängelten sich alle durch den schmalen Torbogen. Dort wurden nämlich die Zettel verteilt, auf denen man seine Wünsche aufschrieb und die man an die Bambusstämme hängte, die um die Wiese aufgestellt waren. Heute Abend gegen zehn, wenn es dunkel wurde, würden die Stämme mit den Wunschzetteln daran verbrannt werden. Größere Familien, die zu Hause eigene Äste aufgehängt hatten, konnten diese mitbringen und dazu werfen.
 

Jeder bekam anfangs drei Stück ausgehändigt, in verschiedenen Farben, und alle mit einen Vordruck 'Ich wünsche mir ...'.

Jedoch konnte man sich auch mehr holen, und man musste auch nicht alle verwenden.

Allerdings war es fast so etwas wie Tradition, dass sich jeder Gesundheit für seine Freunde und sein Familie wünschte.

Jeder erhielt also seine Wunschzettel, und sobald sie an Kotetsu und Izumo vorbei waren, die diese wie eigentlich jedes Jahr verteilten, lichtete sich die Menge. Die Wiese war groß und bot genügend Platz für Stände, die Essen und Andenken verkauften, und in der Mitte war ein Holzhaufen aufgeschichtet, der mit den Bambusstämmen angezündet werden würde, um ihre Wünsche zum Himmel zu tragen.
 

Die Bambusbäume waren rund um die Lichtung aufgestellt, und die Leute hängten ihre Wünsche an, sorgfältig, denn ein Zettel, der abfiel und nicht verbrannt wurde, brachte großes Unglück und wahrscheinlich das genaue Gegenteil von dem darauf stehenden Wunsch.

Die vier Freunde hoben sich die Zettel auf und schlenderten über die Wiese, quatschten über die neuesten Neuigkeiten, lachten und scherzten.

Es war ein fröhlicher Tag, und traurig sein war geradezu unmöglich. Sie kamen in die Nähe der großen Bühne, die gegenüber vom Eingang stand. Eine Band spielte flotte Musik, doch keiner tanzte. Das eigentliche Fest begann erst abends, deswegen war es immer wieder verwunderlich, wie viele Leute schon so früh auftauchten.
 

Auf der Bühne würde kurz vor Sonnenuntergang die Geschichte des Sternenfestes erzählt oder eher aufgeführt werden, damit jeder die Historie dieses Festes kannte.

Wie jedes Jahr nahmen sie sich zu zweit ein Los, um vielleicht einmal das Glück zu haben, bei dem Schauspiel auf der Bühne zu stehen.

Doch vorerst trafen sie einige ihrer Freunde.

Ino lief ihnen als erstes über den Weg, Sai an der Hand hinter sich herziehend.

Der blasse junge Mann hatte einen mattschwarzen Kimono mit schwarzen Säumen an und wirkte neben der blonden Schönheit so mehr als unscheinbar.
 

Das lange blonde Haar zu einem Zopf geflochten, hatte sie es sich wie eine Krone um den Kopf geschlungen und festgesteckt. Die Haarnadeln von ihr waren Silber, die Spangen in dunklem Violett.

Genau in diesem Violett war auch ihr Kimono gehalten, mit goldenen Fächern darauf. Die Ränder waren noch eine Spur dunkler gefärbt als der Rest, genau wie der Obi.
 

Kazaru hatte eigentlich nichts mit Ino zu tun, es nervte sie, dass dieses laute Plappermaul und modebesessene Etwas Sasuke beanspruchte, doch Ino war und blieb trotz allen Zickenkriegs aus unerfindlichen Gründen Sakuras Freundin.

Warum das so war, hatte Sakura ihr nicht erzählen wollen, und deswegen hatte sie auch nicht mehr nachgefragt.

Außerdem war da ja noch Sai, der immerhin einige Zeit lang mit Sakura und Naruto in einem Team gewesen war und wie immer sein undurchdringliches Lächeln aufgesetzt hatte, und anscheinend war er ein kleiner Lichtblick, dass sie von Sasuke ablassen würde.
 

Sie setzten sich bei einem Eis und einer kühlen Limonade an einen Tisch und unterhielten sich, die drei Männer an einer Seite, die drei Frauen an der anderen, doch dass das Gespräch überwiegend auf der weiblichen Seite geführt wurde, war nicht zu leugnen. Selbst Sai behielt seine Augen auf Ino gerichtet, obwohl er doch angeblich jegliche Gefühle aus sich verbannt hatte.
 

Die vergnügte Atmosphäre hielt an, auch ohne Alkohol, und schließlich kam von den Frauen die unweigerliche Frage: „Sagt mal, wie gefallen wir euch eigentlich?“

Augenblicklich war eine Spannung, eine Erwartung in der Luft zu spüren, und Naruto und Narashi nahmen das auch wahr und reagierten entsprechend.

„Ihr seht fantastisch aus, alle drei, besonders Sakura-chan.“ Das kam, wie zu erwarten, von Naruto.

Narashi schloss sich an: „Die drei Schönsten des Festes, insbesondere Kaza, möchte ich meinen.“
 

Aller Augen richteten sich auf Sai, der diese Spannung zu seinem Pech nicht zu spüren schien.

Und so antwortete er, wie er immer antwortete, nämlich ehrlich, aber irgendwie teilnahmslos und immer noch lächelnd: „Hübsch, aber ein wenig einfallslos, bedenkt man, dass Sakuras Name Kirschblüte bedeutet. Und die Federn hast du wohl deiner Krähe ausgerupft, was der Grund dafür ist, warum er nicht...“

Sai hatte nicht bemerkt, wie die Augen der Frauen gefährlich aufblitzten und sie die Muskeln anspannten. Für einen Ninja war er in solchen Situationen echt unvorsichtig, und bevor er sich selbst ins Grab reden konnte, hielt Naruto ihm den Mund zu. Doch die Stimmung war gekippt.

„Wie bitte?!“, riefen Kazaru und Sakura, und Ino seufzte nur tonlos.
 

Zwei Kopfnüsse und ein kaltes Getränk, zu Wiederbelebungszwecken über Sai geschüttet, später, war wieder alles in bester Ordnung. Die Leute um sie herum beobachteten sie jetzt misstrauisch, Sai hatte ihnen versichert, sie seien garantiert die drei wunderschönsten Grazien dieses Landes, die diesen Schmuck überhaupt nicht bräuchten, und in Anbetracht der Tatsache, dass es schon nach vier war, gingen sie wieder eigene Wege, sie würden sich ja bestimmt noch wiedersehen.
 

So schlenderten sie weiter, trafen Tsunade, Chouji, dann eine größere Gruppe bestehend aus Hinata, Neji und Tenten, und zu Kazas Missfallen auch Kiba und seine Schwester Hana mit ihren Hunden.

Naja, Missfallen war vielleicht etwas hart ausgedrückt- Hana war etwas älter als Kazaru, doch sie waren im selben Jahrgang und außerdem das Team, das den Überschuss an Kunoichi ausgleichen musste.
 

~~
 

Zusammen mit Narashi und ihrem Sensei Chinjou bildeten die beiden also Team 4, und sie konnten nicht behaupten, dass sie sich nicht verstanden, doch die drei Hunde von Hana ärgerten mit Begeisterung Kuroi, und sie sah sich äußerst selten dazu in der Lage, das zu unterbinden.

„Ist doch süß, wie sie spielen, und sie tun ihm ja nichts.“, pflegte Hana zu sagen.
 

Sie taten ihm auch wirklich nichts, und selbst wenn sie ihn erwischten, rissen sie ihm niemals auch nur eine Feder aus, auch wenn er manchmal hinterher doch etwas zerzaust aus sah.

Kuroi rettete sich meist in die Luft oder auf Kazas Schulter und schimpfte wie ein Rohrspatz, doch das hielt die drei Banausen nicht davon ab, sich von hinten an ihn und zwangsläufig meistens auch an Kazaru anzuschleichen und ihnen beiden durch ein lautes Bellen einen gehörigen Schrecken einzujagen.

Doch alle Vorsicht, ihn nicht zu verletzen, änderte nichts daran, dass Kuroi eine ausgeprägte Abneigung gegen Hunde entwickelte, und Kazaru tat es ihm gleich.
 

Chinjou war ein sehr gutmütiger Sensei, und eigentlich traute man ihm den Jonin- Rang gar nicht zu, doch sobald man einmal Zankon, seinem vertrauten Geist, begegnet war, und die beiden zusammen angriffen, wusste man, dass er ihn mehr als nur verdient hatte.

Er war stets freundlich und scherzte gern, trainierte sie jeweils in den Fähigkeiten, in denen sie am besten waren. In der Hinsicht waren sie ein sehr ungleiches Team- Hana war am stärksten in Ninjutsu, besonders in Kombination mit ihren Hunden, Kazaru hatte Genjutsu- Talent und Narashi wurde zusehends in Taijutsu gefördert, obwohl auch er nicht unbegabt in Ninjutsu war.
 

Das Auffälligste an Chinjou waren die drei feinen Narben, die sich von rechts oben nach links unten über sein Gesicht zogen. Die hatte ihm Zankon zugefügt, ein Riesenhase, der nur noch ein Auge besaß und dessen fehlendes Linke ebenfalls eine Narbe zierte. Zankon hatte die Narbe schon länger, doch im Kampf darum, ob er wirklich der Vertraute Geist von einem – damals noch sehr jungen – 'Rotzbengel' sein sollte, hatte auch Chinjou seinen Teil abbekommen. Schlussendlich hatte der 'Bengel' gewonnen, und mittlerweile lachten beide darüber und meinten, die Narben würden sie nur noch mehr zu Partnern machen.
 

~~
 

Hinata wirkte nicht sehr glücklich. Sie war in Begleitung von Kiba, doch Tenten war es, die sie an der Hand hielt und sie mit sich zog, damit sie nicht, ganz nach Hinata-Art, irgendwann einfach zurückblieb und sich nach Hause schlich. Mit dem rechten Arm hatte Tenten sich an Neji geklammert, der das alles wie immer mit stoischer Ruhe über sich ergehen ließ; auch er war wie seine Cousine eigentlich nicht der Typ für Feste.
 

Es dauerte nicht lange, bis sie auch Gai und Lee über den Weg liefen, die ihre froschgrünen Einteiler gegen einen Kimono der gleichen Farbe eingetauscht hatten.
 

Sie plauderten und lachten ein wenig, dann trennte man sich wieder und spazierte weiter.

Kakashi war ebenfalls da, ohne Begleitung, und trotz Kimono mit Maske. Er war immer sehr darauf bedacht, Gai auszuweichen, wer weiß, was der Kerl sich wieder ausdachte.

Nach einem kurzen Gespräch entschuldigte er sich mit einer fadenscheinigen Ausrede und verschwand wieder in der Menge. Ein wunder, das er überhaupt gekommen war, denn Feste waren eigentlich siene Sache nicht.

Bestimmt hatte Tsunade (die an einer Bar saß und Sake in sich hinein schüttete) ihn irgendwie dazu gezwungen- welcher arme Tropf schob eigentlich gerade Notdienst?
 

Naruto und Narashi spendierten den Mädels jeweils eine Zuckerwatte, die sie zu viert aßen, und danach noch ein Eis.

Narashi, wie Sakura beobachten konnte, nährte sich Kazaru mehr oder weniger unauffällig immer weiter an. Kaza ließ das in geringem Maße zu, schließlich waren sie gute Freunde, und dennoch, eigentlich müsste Narashi doch langsam verstanden haben, dass außer dieser einen, ersten Nacht, die nur aus Liebeskummer um Itachi entstanden war, nichts zwischen ihnen lief oder je laufen würde.
 

Kazaru war verliebt, das wusste Sakura, doch ihre Hoffnung, das Itachi zurückkommen würde, war höchstwahrscheinlich vergebens, und auch wenn Kazaru das wusste, hielt sie daran fest, genauso wie Sakura auf Sasukes Rückkehr hoffte und ebenfalls wusste, dass das unwahrscheinlich war.

Das Schlimmste war allerdings, dass sie niemals beide glücklich werden konnten, denn die Chance, dass nicht einer der beiden, wenn nicht sogar beide, ihr Leben in diesem Rachekampf ließen, war verschwindend gering.

Sakura seufzte; sie wusste, was heute ihr Wunsch sein würde.
 

Doch sie wurde aus ihren wehmütigen Gedanken gerissen. Vorn bei der Bühne hatten sie wie auch schon die Jahre zuvor ein Los mit einer Nummer darauf gezogen. Das Stück ging nicht sehr lange, und eigentlich kannte jeder die Geschichte.

Ab einem bestimmten Alter durfte man also zu zweit ein Los ziehen, und mit etwas Glück wurde man zu Wega und Altair.

Ein Räuspern drang nach dem nächsten Lied aus dem Lautsprecher.

„Achtung, Achtung, soeben fand die Losziehung statt.“ Irukas Stimme.

„In diesem Jahr hat das Pärchen mit der Nummer 26 das Vergnügen, in unserer Aufführung mitzuwirken.

Bitte findet euch in einer halben Stunde an der Bühne ein. Die Nummer 26!“

Dann war es wieder still, zumindest aus dem Lautsprecher, denn neben Sakura kreischte Kazaru begeistert auf.
 

„26! Narashi, wir dürfen spielen!“ Sie war so begeistert, dass sie erst Sakura und Naruto umarmte und sich dann Narashi um den Hals warf, um ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken.

Etwas überrascht lächelte er sie an, ließ die Gelegenheit aber nicht ungenutzt verstreichen und umarmte sie, wobei seine Hand fast zu weit nach unten rutschte, doch Kaza schien das in ihrer Freude nicht zu bemerken.
 

„Können wir euch beide denn alleine lassen, oder stellt ihr dann Unsinn an?“ Kazarus Augen funkelten vergnügt, als sie sich von Narashi löste und scheinbar streng Naruto und Sakura ansah.

Sakura verdrehte nur die Augen. „Ach Kaza, gerade du müsstest wissen, dass wir nichts tun werden...“ /Wobei ich mir da bei euch beiden nicht sicher bin/, fügte sie in Gedanken hinzu.

„Aber bevor ihr abhaut, werden wir noch unsere Wünsche aufschreiben und aufhängen, nicht, dass ihr das vergesst.“
 

Das taten sie auch. Sakura fertigte zwei Zettel an, einen mit dem obligatorischen Wunsch um Gesundheit von Freunden und Familie. Den Zweiten schrieb sie eigentlich auch jedes Jahr auf, seit Sasuke fort war, doch den änderte sie dieses Jahr ab, als sie Kazaru ansah. Sorgfältig legte sie die Worte zurecht und schrieb dann: '...dass Sasuke seinen Bruder am Leben lässt und beide gesund nach Hause zurückkehren.'

Sie seufzte, dann hängte sie die beiden in ein Bambuszweig am Rand des Platzes.
 

Kazaru sah auf den leeren Zettel vor sich. Den mit Gesundheit für ihre Freunde und Kuroi war fertig, doch was sollte sie auf den anderen schreiben? /Komm zurück, Itachi.../, dachte sie traurig.

Kurz überlegte sie noch, dann schrieb sie: '…dass Itachi Sasuke nicht umbringt und sie wohlbehalten und gesund zurückkommen.'

Auch Kaza seufzte, dann band sie ihre Zettel an einen Bambuszweig auf der anderen Seite der Wiese. Sie und Narashi hängten ihre Wünsche nebeneinander, dann begaben sie sich zur Bühne.
 

~~~~
 

„Jetzt komm schon, Naruto, es ist bald Zeit!“

„Jaja, Sakura-chan, schon gut. Wir kriegen bestimmt noch Plätze.“

Er konnte ja verstehen, dass sie aufgeregt war, aber so aufgeregt...

Sie waren viel zu früh, damit sie auch nur ja einen Platz abbekamen, von dem aus sie etwas sahen.

Langsam sammelte sich die Menge, die Stimmung war gut. Dies war ein Highlight des Tages, zusammen mit der anschließenden Verbrennung der Wünsche.

Fackeln wurden entzündet und um die Wiese in den Boden gesteckt, die Spannung stieg. Trotz der Amateurschauspieler war die Geschichte des Tanabata immer ein Erlebnis, oder vielleicht gerade deswegen, weil es dadurch jedes Jahr anders, lebensnaher war.
 

Naruto und Sakura bekamen Plätze neben Tenten und Neji, die sich bereits ein Glas alkoholisches gönnten. Auch Sakura hatte noch immer ihr halbvolles Weinglas in der Hand. Ein Rascheln ertönte, und Sakura spürte, wie sich etwas schweres auf ihrer Schulter niederließ. Den Kopf nach rechts drehend war sie nicht überrascht, Kuroi zu erblicken, der sie aus seinen wachen Augen fragend ansah.
 

„Da bist du ja, Kuro! Kazaru spielt dieses Jahr im Stück mit. Kannst gerne da sitzen bleiben, bis sie fertig sind.“ Er nickte nur, rieb als Dankeschön seinen Kopf kurz an ihrem und richtete seinen Blick dann nach vorn auf die Bühne, nachdem er es sich auf ihrer Schulter bequem gemacht hatte.

Nach und nach hatten sich alle versammelt, und es wurde still.

Die Dämmerung brach herein und die Bühne lag bereits im Dunkeln, sodass die Verhältnisse optimal waren.

Eine Bewegung auf der Bühne, und das Schauspiel begann.
 

„Vor langer Zeit lebte eine wunderschöne junge Frau mit Namen Wega, oder auch Orihime, die Weberprinzessin genannt, Tochter des Nordsterns und somit des Himmelskaisers.“

Ein Spotlight erhellte die einsame Figur auf der Bühne, Kazaru, unverändert in ihrem Kimono, auf der rechten Bühnenseite. Die Hände vor dem Körper gefaltet stand sie mit geschlossenen Augen da und lauschte auf die Stimme aus dem Off, die die Geschichte erzählte.
 

„Ihr Vater liebte die Stoffe, die sie webte, und so webte sie tagein, tagaus und hatte Freude an ihrem Handwerk.“

Kazaru hob Stoffe von einem Tisch, der neben ihr stand, zeigte sie dem Publikum, ließ ihr Finger darüber gleiten, als suchte sie Unebenheiten, doch fand sie keine. Sie war anscheinend zufrieden. Sakura kam nicht umhin zu bemerken, dass Kazaru wie geschaffen für diese Rolle war, zumindest sah das wenige, was sie bisher gesehen hatte, sehr viel versprechend aus, kein Hauch von Lampenfieber zu bemerken.
 

„Doch Wega war nicht glücklich.“ Enttäuschung legte sich auf Kazas Gesicht, vermischt mit Trauer.

„Durch ihre Weberei hatte sie keine Zeit, einen Mann zu finden, doch etwas fehlte in ihr, sie fühlte sich nur halb.“

Wie sehr Kaza in dieser Rolle aufging, wie gut sie hineinpasste, all das wurde Sakura erst jetzt bewusst, da sie die Emotionen auf ihrem Gesicht deutlich erkennen konnte und auch sah, dass sie nicht gespielt waren. Es war Itachi, der vor ihrem inneren Auge erschien, da war sie sich sicher.
 

„Ihr Vater konnte und wollte dieses Dilemma nicht länger mit ansehen, und so machte er es sich zur Aufgabe, einen Mann für sie zu finden.“ Kazaru sah nach oben, zu einem Arm, der, scheinbar körperlos, eine ausschweifende Bewegung nach links machte, und Kazaru wandte den Blick dorthin, hoffte, das ihr vertraute und doch so fremde Gesicht zusehen. Wie sehr sie ihre Sehnsucht nach ihm unterdrückt hatte, wurde ihr klar, als sie jetzt, auf dieser dunklen Bühne, völlig unerwartet und mit voller Wucht über sie herein brach.
 

„Und ein Mann mit Namen Altair, oder auch Hikoboshi, der ein Kuhhirte war, trat unter den vielen Bewerbern vor sie, ohne große Hoffnung gehabt zu haben, dass sie ihn erwählen wurde. Er liebte die Prinzessin, und als sie ihn erblickte, entflammte auch ihr Herz für ihn.“

Ein weiteres Spotlight erhellte die Bühne und war auf Narashi gerichtet, der eine Hirtenstab in der Hand und um seine Schultern ein einfaches dunkelblaues Cape trug.

Sein beiger Obi war durch eine roten ersetzt worden, der Cape und Kimono zusammen hielt.

Einen Moment lang sah sie ihn tatsächlich. Itachi, in seinem schwarzen Mantel mit roten Wolken.
 

Doch dann ging Narashi eine Schritt auf sie zu und die Illusion zerbrach, was ihr Tränen in die Augen trieb. /Noch nicht weinen, Kaza. Gleich, gleich.../ Sie wollte den Anderen nicht die Aufführung verderben. Kaum eine Schauspielerin schaffte es, zu weinen, meist waren sie so nervös von Lampenfieber, dass sie es nicht fertig brachten.
 

„Sie entschied sich für ihn, und sie wurden verheiratet, ein glückliches und verliebtes Pärchen.“

Sie gingen aufeinander zu, Narashi nahm ihre Hand und lächelte sie an. Kazaru zwang sich, ebenso begeistert zurück zu lächeln, bevor sie sich dem Publikum zu wandten.

Oben, an der Decke der Bühne, erschien ein zweiter Arm, direkt über ihnen. Und als die Handflächen aneinander gelegt wurden, trafen sich Narashis und Kazarus Lippen zu einem Kuss.
 

Kazaru hörte, wie die Frauen aufseufzten; der Kuss fand nicht immer so statt. Wenn es sich nicht um Paare handelte, berührten sich die Lippen der beiden meist nur kurz und scheu.

Narashi übernahm eindeutig die Initiative dabei, und er hatte nicht vor, es bei diesem bisschen zu belassen.

Kazaru war das im Moment egal, sie versuchte immer noch eisern, die Tränen zurückzuhalten, und um sich abzulenken, erwiderte sie den Kuss ebenso enthusiastisch. Ein einzelner Tropfen der salzigen Flüssigkeit rann auf der dem Publikum abgewandten Seite ihre Wange herab.

/Itachi, Itachi, Itachi.../ Mit jedem lauten, hämmernden Herzschlag wiederholte sie seinen Namen in ihrem Kopf, als es irgendwann wieder Narashi war, der sich von ihr löste. Er hatte noch nicht ganz vergessen, dass das hier eine Aufführung war, auch wenn ihm das durch den innigen Kuss sehr schwer gefallen war.
 

„Doch sie waren so verliebt, dass sie ihre Aufgaben vergaßen. Und der Himmelskaiser bekam keine neuen Stoffe mehr, weil Wega nicht mehr webte, und die Rinder wurden krank, weil Altair sich nicht mehr um sie kümmerte.

Da trennte der Himmelskaiser die beiden wieder voneinander, verbannte Altair auf die andere Seite des großen Flusses.“

Schwarz vermummte Gestalten erschienen, kaum zu erkennen in der Dämmerung, und zogen sie auseinander. Kazaru hatte ihre Hand fest um die Narashis geklammert, sie sah das Entsetzen in seinem Gesicht, wusste, dass sie genauso aussah, und nun, endlich, ließ sie los, und Tränen rollten in Sturzbächen über ihre Wangen.
 

Ihre Sprechrollen vermischten sich miteinander, als sie auseinander gezerrt wurden:

„Nein! Altair! Geliebter! Vater, tu das nicht, ich bitte dich! Altair!“

„Wega! Ich liebe dich!“

Die Hände nacheinander ausgestreckt, als könnten sie sich immer noch erreichen, wenn sie sich nur genug anstrengten.

„Altair!“, rief sie wieder. /Itachi!/, rief ihr Herz.

„Wega!“, antwortete er, und die ersten Frauen im Publikum brachen in Tränen aus.

„Altair! Geh nicht fort! Verlass mich nicht!“ Die Verzweiflung in ihrer Stimme war ergreifend, und ihr Herz schrie Itachis Namen in die Welt hinaus.
 

Niemand bemerkte die starke Windböe, die aufkam, so gefesselt waren sie von dem Spiel der beiden. Und so bemerkte auch niemand, wie das Band eines Zettels riss und er durch die Luft getrieben wurde.

Sakura griff nach Narutos Hand, unklammerte sie fest, und er, überrascht, strich beruhigend mit dem Daumen darüber.
 

Mit künstlichem Nebel wurde ein Fluss auf die Bühne gezaubert, fast die ganze Breite einnehmend, die schwarzen Gestalten ließen sie los, verschwanden, und ließen sie beide kniend an den verschiedenen Ufern zurück.

Noch immer rannen Tränen ihr Gesicht hinab, als sie unverwandt Narashi ansah, doch ihre Augen gaukelten ihr ein Trugbild vor; es war Itachi, der da am anderen Ufer stand, mit unbewegtem Gesicht. Täuschte sie sich, oder war so etwas wie Trauer, ein Funken von Bedauern in seinen Augen zu sehen?
 

Sakura saß da und weinte, merkte das nicht mal, sah den ganzen Schmerz ihrer Freundin und wünschte sich nichts mehr, als dass es ihr besser gehen sollte, wünschte sich, dass irgendwie, durch ein Wunder, beide Brüder sicher zurückkehren würden.

Der Zettel flatterte einige Meter über sie hinweg, doch niemand sah es.
 

„Doch aus Liebeskummer könnten sie immer noch nicht arbeiten. Dann geschah es einst, dass Wega sich am siebten Tag des siebten Monats von ihren Bewachern davonstehlen konnte.

Eine Schar Elstern half ihr, der Prinzessin, indem sie eine Brücke über den Fluss bildeten, die Elsterbrücke.“

Eine Brücke wurde von unten heraufgeschoben, erhob sich über den 'Fluss', und sie eilten aufeinander zu, trafen sich in der Mitte und küssten sich wieder.
 

Und mit diesem Kuss war wieder ihre Illusion zerbrochen; sie wusste, wie Narashi küsste, und auch wenn sie diese Erfahrung mit Itachi nie gehabt hatte, sagte ihr Bauchgefühl, dass er anders küssen würde. Zudem stieg ihr der vertraute Duft Narashis in die Nase, und Itachi roch ganz anders, dezenter und doch soviel stärker. Irgendwie nach Schokolade und Wald, während Narashi sie eher an Schnee und Äpfel erinnerte.
 

Eine weitere Böe wehte den Zettel in einen der Bambusbäume, wo sich der Rest des Bandes um das Band eines weiteren Zettels schlang, sie wirbelten umeinander herum.

Nebeneinander flatterten sie im Wind, nun untrennbar verbunden, und hätte jemand diese beiden Zettel gelesen, so wäre er sicher überrascht, darauf nahezu den selben Wunsch in einer anderen Formulierung zu finden.
 

„Der Himmelskaiser sah, dass sie glücklich waren, und erlaubte, dass sie sich fortan jedes Jahr am selben Tag auf dieser Brücke treffen durften. So waren sie nicht mehr in zu großem Kummer gefangen, und beide nahmen ihre Arbeit wieder auf.“ Die Hände machten eine ausholende, gestattende Geste, und nachdem Kazaru und Narashi den Kuss gelöst hatten, sahen sie sich glücklich an.
 

„Die Sterne Orihime und Hikoboshi sind diese beiden Liebenden, die Milchstraße der Fluss, der sie trennt. Doch jedes Jahr am siebten Juli wird durch Elstern, Dunkelwolken, ein Treffen der beiden ermöglicht. Lasst uns unsere Wünsche verbrennen und hinauf zu ihnen schicken, damit wir, wenn wir Glück haben, im folgenden Jahr diese Wünsche erfüllt sehen werden, wie es auch den beiden zuteil geworden ist.“
 

Ein allgemeines Schluchzen der Frauen und ein Raunen der Männer war die Antwort darauf, und sie wandten sich um zu dem schon errichteten Holzhaufen, der nun feierlich von drei Männern mit Fackeln in Brand gesteckt wurde. Dann begannen die drei, einzeln die Bambusstämme zu holen. Einer nach dem anderen fand den Weg ins Feuer, schließlich auch der mit den nun verbundenen Wünschen der beiden Kunoichi.
 

Die Sterne waren klar sichtbar in dieser Nacht.
 

So Leute, ein Emotionales Sommerfest! Ich liebe dieses Kapitel^^

Dabei war es eigentlich nicht geplant... danke dir, Ame^^

Im nächsten geht es noch weiter, und es wird 'interessant' xD Aber wie immer in meinen FFs (bis auf einen speziellen Fall... *hust*) gibt es eine zensierte Version^^ Aber ich will nicht zu viel verraten... gut also, ich bin gemein^^
 

Bis denn, ich würde mich speziell zu diesem Kapitel über Kommentare freuen^^
 

*Kekse dalass* *noch nen großen becher Eis hinstell*

Lg, Eure

Flecki^^

Desperate Yearning

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Desperate Yearning (zensiert)

Zu diesem Kapitel, bzw zu den letzten drei Absätzen: Das wird keine Yaoi FF, war nur um die Beziehung von den Beidden zu zeigen. Bleibt bei dieser einzigen Erwähnung... auch wenn die beiden nochmal vorkommen. Viel Vergnügen, das nächste Kapitel kommt um Ostern herum^^
 

„Kaza! Lass dich drücken!“ Sakura rannte auf sie zu und warf sich fast in ihre Arme. Die Tränenspuren auf ihrem Gesicht waren noch zu deutlich zu sehen

„Das war so bewegend! Noch nie hab ich jemanden das besser spielen sehen als euch zwei!“

Fest drückte sie sie an sich.

Sie lächelte leicht. Die Umarmung seitens Sakura sagte ihr nur zu deutlich, dass ihre Freundin mitbekommen hatte, was in ihr los gewesen war.

Kuroi blickte sie nur ernst aus seinen rotschwarzen Augen an, bevor er ihr mit einem einfachen „Krah“ zustimmte.
 

„Ihr wart wirklich sehr gut.“, bestätigte nun auch Naruto.

Alle scharten sich jetzt um das Feuer, und die vier gingen zu einem Getränkestand. Jetzt war Tanzen und Alkohol angesagt, die Band baute sich schon wieder auf der Bühne auf.

Als sich jeder von ihnen einen Cocktail geholt hatte, standen sie noch eine Weile mit den anderen um das Feuer und betrachteten die tanzenden Flammen. Dann wurde zum Tanz aufgespielt, und als sie ihre Getränke ausgetrunken hatten, wurden sie von Naruto und Narashi aufgefordert. Bei den Temperaturen hatte dieses eine Glas Alkohol schon immense Wirkung, zumindest bei den beiden Frauen, und nach zwei Tänzen war Kazaru so schwindelig, dass sie sich ausruhen musste.
 

Die ganze Zeit versuchte sie, sich auf Narashi zu konzentrieren, Itachi aus ihrem Denken zu verbannen, doch es war unvermeidlich, dass er immer wieder in ihrem Kopf auftauchte.

Sie wollte nicht an ihn denken, nicht jetzt, nicht an diesem vergnüglichen Abend an den beiden Uchiha-Brüdern verzweifeln. Auf der Bühne hatte sie schon geweint, jetzt war es doch gut.

Doch es half nichts, ohne entsprechenden Alkohol würde das nicht gehen.

Also genehmigte sie sich einen Becher heißen Sake. Kalt mochte sie ihn nicht, und trotz der Hitze und Narashis Protesten trank sie ihn im Grunde viel zu schnell.
 

Die Wirkung ließ nicht lange auf sich warten, ihr Kopf wurde schwer und seliges wattiges Vergessen umhüllte sie. Auch Sakura und Naruto setzten sich dazu, beide noch schwer atmend, und Naruto bestellte eine Runde Kurze für sie.

Auch den kippte sie hinunter, und im folgenden Gespräch dachte sie wirklich nicht mehr an ihn. Shikamaru und Chouji setzten sich dazu, später kamen auch noch Neji und Tenten, und eine weitere Runde ließ nicht lange auf sich warten.
 

Lange saßen sie so da, und Kaza hatte die gewollte Ablenkung. Drei Runden tranken sie noch, wenn auch Neji und Narashi die letzten zweite Mal dankend ablehnten und Sakura die Dritte ebenfalls verneinte, irgendwann verabschiedete sich Chouji, und die Wiese leerte sich zusehends. Die Musik wurde ruhiger, und Tenten zog Neji auf die Tanzfläche. Shikamaru begab sich nach Hause, und Kazaru wollte ebenfalls tanzen. Als sie sich jedoch erhob, schwankte die Welt um sie, und sie fiel- direkt in Narashis Arme.
 

„Huch! Entschuldige...“ Er stellte sie wieder auf die Füße, und als sie sich am Tisch abstützte, wurde die Welt wieder stabil.

„Du hast zu viel getrunken, Kazaru. Willst du das abtanzen?“, fragte er lächelnd, und sie nickte.

Auch Naruto und Sakura erhoben sich, und gemeinsam begaben sie sich auf die Tanzfläche.

Eng umschlungen wiegten sie sich im Takt der Musik, genossen einfach die Anwesenheit des Partners.
 

Kuroi beobachtete das ganze vom Dach eines Zeltes aus. Er ließ Kaza nicht aus den Augen und sah, dass sie eindeutig zu viel getrunken hatte. Und so landete er nach einiger Zeit mit einem sanften Rascheln auf Narashis linker Schulter, die nicht von Kazas Kopf besetzt war, und Narashi reagierte darauf, indem er Kaza sanft zuflüsterte: „Ich glaub, Kuroi möchte, dass du nach Hause gehst, Kaza.“

Kuroi krächzte leise und bestätigend. „Hmm. Aber ich bin nicht müde. Ist gerade so angenehm hier...“, nuschelte sie an seine Schulter, mit geschlossenen Augen.
 

Die Temperaturen waren auch wirklich seit Tagen zum ersten Mal erträglich, und eine angenehme Schwere zog sich durch ihren Körper, doch müde war sie nicht, einfach nur unendlich entspannt.

Er lachte leise, und sie hörte, wie Kuroi nachdrücklich mit den Flügeln raschelte.

„Ach Kuro... lass mir doch meinen Spaß...“

Narashi antwortete an seiner Stelle: „Nein, er hat Recht, Kaza. Ich bring dich nach Hause. Wir sagen nur noch eben Naruto und Sakura bescheid. Ja?“

„Hmm...“, brummte sie nur- sie hatte weder Kraft noch Lust, sich mit irgendwem zu streiten.
 

Narashi führte sie so, dass sie neben Sakura und Naruto tanzten, die sich leise unterhielten.

„Hey, ihr beiden“, flüsterte er, und sie sahen ihn an.

„Ich bring sie nach Hause. Bis demnächst.“ Noch immer hielt Kaza ihre Augen geschlossen.

„Ist gut.“, flüsterte Sakura zurück, mit einem weichen Blick zu Kaza. Dann sah sie Narashi streng an.

„Pass auf sie auf.“ „Natürlich doch. Viel Spaß noch.“, lächelte er zurück, dann führte er Kaza aus den Tanzenden hinaus.
 

Naruto sah sie fragend an, die ihnen etwas besorgt hinterher sah.

„Warum sollte er nicht auf sie aufpassen, Sakura-chan?“, erkundigte er sich leise und neugierig.

„Natürlich passt er auf sie auf. Ich will nur nicht, dass er ihren Zustand ausnutzt. Er hat schon verstanden, was ich meinte.“

Naruto runzelte die Stirn. Dann begann er langsam: „Du meinst, dass er...“ Er ließ das Ende das Satzes in der Luft hängen.

Jetzt sah Sakura ihm wieder in die strahlend blauen Augen.

„Ja. Dir ist doch bestimmt aufgefallen, wie sie sich geküsst haben?“
 

„Dann verstehe ich aber trotzdem nicht, warum du das gesagt hast, wenn sie sich lieben.“

„Das tun sie ja nicht. Narashi liebt sie, aber sie sieht in ihm nur ihren besten Freund. Aber in dem Zustand...“

„...würde sie sich nicht wehren können?“, fragte er ernst.

Sie schüttelte beschwichtigend den Kopf.

„Nicht wehren wollen. Ich vertraue ihm, dass er nichts tun würde, was sie nicht will, aber es ist für ihn nur besser, wenn er sich nicht noch mehr an sie hängt als ohnehin schon. Ihr Herz gehört einem anderen...“
 

Naruto ließ das unkommentiert, und Sakura lehnte sich an seine Schulter, wie Kazaru das bei Narashi getan hatte. Ihr bester Freund...

Naruto war ihr bester Freund. Bedeutete das, dass es okay war, wenn sie...?

/Nein! Du hast eindeutig zu viel getrunken, Mädchen!/

Sie gehörte Sasuke. Ihr Sasuke. Wenn ihr Wunsch doch nur in Erfüllung gehen würde...

/... dann würdest du auf ewig keusch leben, weil er mit dem 'Interesse', dass er früher gezeigt hat, ganz sicher auch jetzt nicht mit dir schlafen würde, nicht aus Mitleid, nicht aus Begehren und ganz sicher niemals aus Liebe!!/

Hmpf. Da hatte ihre innere Stimme irgendwie recht.
 

„Aber warum sollte er sich dann von ihr fernhalten? Das ist das Falscheste, was er machen kann.“

Narutos Stimme riss sie aus ihren Gedanken.

„Wie meinst du das?“

„Nun ja, ich weiß genau, wie er empfindet. Und wenn er jetzt, wo sie noch nicht mit dieser Person zusammen ist, nicht die Chance nutzt und versucht, sie für sich zu gewinnen, dann wird er sich auf ewig Vorwürfe machen, es nicht versucht zu haben.“

Sie zuckte leicht zusammen, als ihr bewusst wurde, wovon er sprach.

„Aber wenn er es nicht tut, kann er sich hinterher immer einreden, dass er es geschafft hätte.“, murmelte sie.
 

Sie sah die anderen Paare langsam vorbei tanzen, als sie sich im Takt der Musik bewegten, ohne sie wirklich zu sehen, und hörte sein Lächeln, als er antwortete, hörte seinen kräftigen Herzschlag.

„Das hab ich auch gedacht. Aber so funktioniert das nicht in der Liebe.“

Er klang so erwachsen. Und erstaunlich nüchtern, im Gegensatz zu ihr, die sich ein wenig schwummrig fühlte.

Dann erinnerte sie sich, dass Naruto ihr einmal erzählt hatte, dass der Kyuubi gewisse Medikamente und auch Alkohol sehr schnell abbaute. Der Glückliche, er würde vermutlich nie mit einem Kater aufwachen.
 

„Aber wenn er mit ihr schläft, macht er sich doch selbst falsche Hoffnungen. Sie wird niemals aufhören, ihn zu lieben. Ich weiß, wie sie sich fühlt...“, versuchte sie ihm dennoch zu widersprechen.

Narutos Stimme klang nicht traurig, nur sachlich, als er daraufhin entgegnete: „Aber er wird das unterscheiden können. Außerdem weiß er dann, dass er ihr wenigstens nicht ganz egal ist und sie ihm vertraut.“

Ihr Griff wurde fester, sie drückte seinen warmen Körper an ihren.

„Du weißt auch so, dass ich dir vertraue und das du mir nicht egal bist.“ Sie klang plötzlich heiser.

Tränen standen in ihren Augen. Verdammt sollten sie sein, die Uchihas, dass sie ihnen allen so etwas antaten.
 

Er zog sie ebenfalls fester an sich. „Ich weiß. Und er auch. Aber du weißt auch, dass man niemals aufgeben soll.“

Mittlerweile waren sie am Rand der Tanzfläche angelangt, im Schatten, weil das Licht der Bühne dort nur diffus hin drang und die Fackel erloschen war.

Zum zweiten Mal an diesem Abend hingen Tränen in ihren langen Wimpern, als sie den Kopf hob und in seine Augen sah.

„Du bist mein bester Freund, Naruto, und das wird sich nie ändern. Es tut mir leid.“, flüsterte sie mit brüchiger Stimme.
 

Das Verständnis und die Wärme, die sie in seine Augen sah, waren fast noch schwerer zu ertragen als wenn er sie verletzt angeschaut oder angeschrien hätte.

Verflucht sollte Sasuke sein, ihr Herz zu stehlen und damit wegzugehen. Und das, obwohl er es noch nicht mal wollte.

„Ist doch okay, Sakura, nicht weinen.“ Immer noch wiegte er sich mit ihr im Takt der Musik.

In dem Moment, als sie in seine blauen Augen sah, so erwachsen, so viel vernünftiger als sonst, setzte etwas in ihr aus, und ohne darüber nachzudenken stellte sie sich auf die Zehenspitzen und presste ihre Lippen auf seine. Sie weinte, spürte, wie die Tränen heiße Spuren über ihre Wangen zogen, legte ihren ganzen Kummer um Sasuke in diesen Kuss. Naruto erwiderte ihn sanft, auch, als sie das Ganze zu eine liebevollen Zungenspiel ausweiteten, und nach einer halben Ewigkeit lösten sie sich wieder.
 

„Tu nichts, was du später bereust, Sakura.“, flüsterte er, nun ebenfalls heiser, und sein Herz schlug schneller, wie sie deutlich wahrnahm.

Sie küsste ihn auf die Wange und dann auf den Hals.

„Bringst du mich nach Hause?“ Ihre Stimme klang warm und selbstsicher, und er nickte nur.

Sie machten sich auf den Weg, Arm in Arm.

Sie fand es furchtbar egoistisch, ihren ganzen Schmerz über Sasukes Weggang jetzt an Naruto auszuleben, aber sie konnte und wollte dieses Bedürfnis nicht unterdrücken.
 

~~~~
 

Kazaru stützte sich halb auf Narashi, der sie nach Hause brachte. Die kühlere Nachtluft belebte sie etwas. Müde war sie wirklich nicht, aber sie merkte, wie sich ein Gedanke in ihren Hinterkopf schlich, warum sie so betrunken war.

Und dann konnte sie ihn nicht mehr länger verdrängen.

Dieser dämliche Kerl! Wieso war er weggegangen? Warum hatte er sie hier gelassen? Und wie konnte er seinem kleinen Bruder das antun?

Sie klammerte sich fest an Narashis Arm, sah nicht, wo sie hin lief, ließ sich einfach von ihm führen.
 

Dieser gottverdammte, selbstherrliche Angeber! Wusste er nicht, was er ihr angetan hatte? Ihr immer noch antat? Im Frühjahr hatte sie sich seinetwegen den Arm gebrochen und fast eine Mission verbockt!

Und kein Wort von ihm! Nichts, jahrelang!
 

Sie war so wütend auf ihn. Der ganze Zorn und Schmerz, den sie über die Jahre angesammelt und der sich immer nur in Selbstzweifel und nur noch mehr Verzweiflung geäußert hatte, brachte sie jetzt innerlich zum überkochen. Würde er jetzt vor ihr stehen, würde sie ohne Zweifel auf ihn einschlagen.
 

Doch bevor sie sich selbst verlor, fragte Narashi sie nach ihrem Schlüssel. Ohne, dass sie es gemerkt hatte, waren sie vor ihrer Haustür angekommen. Sie wollte aufschließen, doch ihre Hand zitterte so sehr, dass er ihr schließlich half.
 

Wusste dieser Trottel nicht, dass sie ihn liebte? Schön, sie hatte sich immer sehr zurückgehalten, aber es war doch nicht so schwer zu erraten gewesen! Oder? Warum waren Männer nur immer so unsensibel?!

Nicht auszudenken, was er die letzten Jahre getan hatte, und mit wem! War sie ihm zu Treue verpflichtet? Nein! Warum also sollte sie...

„Kaza?“, drang Narashis sorgenvolle Stimme an ihr Ohr. Anscheinend standen sie schon länger vor der geöffneten Tür.

Sie sah ihn aus den Augenwinkeln an.

„Du reißt mir gleich den Arm ab. Ist alles okay mit dir?“

„Oh.“ Sie lockerte ihren Griff.
 

„Ja. Alles gut.“

„Sicher? Soll ich noch mit reinkommen?“

Warum sollte sie also nicht zur Abwechslung mal etwas Spaß haben?

Sie zog ihn mit sich hinein, etwas heftiger, als er es erwartet hatte. So stolperte er hinter ihr her, sie schlug die Tür zu, und eh er sich versah, hatte sie ihn in einen eindringlichen Kuss verwickelt.

Sie presste ihren Körper fest an ihn, drückte ihn an die Wand, zog schnell die Nadeln und Spangen aus ihrem Haar und ließ sie auf die Kommode neben sich fallen.
 

Narashi wusste zwar nicht, womit er diesen wortwörtlich atemberaubenden Kuss verdient hatte, erwiderte ihn aber ohne zu zögern und ließ seine Hände zu ihrem Hintern gleiten. Ihr Bein strich an seinem entlang, und nachdem sie ihre Haarpracht befreit hatte, drängte eindeutig sie ihn zum Schlafzimmer.

Auch, wenn er Sakuras Warnung durchaus richtig verstanden hatte, beschloss er, ihre Eigeninitiative nicht zu unterbrechen. Wenn sie es wollte, war es doch viel schlimmer, wenn er sie aufhielt?
 

Kaza küsste ihn mit einem Verlangen, dass sie von sich selbst nicht kannte.

/Das hast du davon, Itachi! Du Idiot!/

Die Schuhe hatten sie schon im Flur zurückgelassen, und auf der Hälfte des Wohnzimmers musste ihr Obi dran glauben. Er hatte den Knoten gelöst und warf den Stoff achtlos über die Sofalehne. Kurz darauf folgte ihr Kimono, dann fuhren seine Hände sanft und verlangend über ihre Seiten.

/Du Mistkerl! Wieso bist du abgehauen? Wieso hast du Sasuke und mir das angetan?/

Immer verzweifelter wurden ihre Fragen, während sie Narashis Obi löste und auch seinen Kimono abstreifte. Sie hatte noch ihr Untergewand an, er trug nur noch seine Boxershort, die auch schon eine eindeutige Verformung aufwies.
 

Der Knoten für das Untergewand löste sich schnell unter seinen geschickten Fingern und es glitt ebenfalls zu Boden, als sie nun die Tür des Schlafzimmers erreichten.

/Itachi, du... wieso hast du das alles getan? Deine Familie umzubringen! Wie konntest du nur? Sind Sasuke und ich dir denn gar nichts wert? Wieso, wieso, wieso?/

Und endlich flossen die Tränen. Sie unterbrach ihr Spiel mit Narashi nicht, intensivierte den Kuss sogar, drängte ihn zum Bett.

Der ganze Frust musste sich ja irgendwann seinen Weg nach draußen bahnen. Und nun war es eben soweit, nach einem vergnüglichen Fest, einem absolut emotionalen Schauspiel und einigem Alkohol.
 

Die Unterwäsche beider war auch nicht lange ein Hindernis, und Narashi streichelte sanft und doch entschlossen ihren auf ihm liegenden Körper.
 

~~~~
 

Sie standen vor ihrer Wohnungstür, und Sakura schloss auf.

„Naruto?“ Noch immer flüsterte sie.

„Hm?“ Warum erinnerte diese Antwort sie jetzt an Sasuke? Auch, wenn der Tonfall ein ganz anderer gewesen war.

„Magst du noch mit reinkommen?“

„Wenn du möchtest.“

Sie öffnete die Tür und ließ ihn eintreten, darauf bedacht, dass ihr Gesicht von ihrem Haar und den Schatten verborgen war.
 

Sie zogen die Schuhe aus, dann ging sie an ihm vorbei zu dem Spiegel, der über der Kommode hing, und entfernte die Haarnadeln.

„Ich liebe Sasuke. Das weißt du.“ Ihre Stimme war fest, doch noch immer sah sie ihn nicht an.

„Ja.“

„Aber momentan...“ Ihre Hände krallten sich um den Rand der Kommode und ihre Stimme begann zu zittern. Naruto trat auf sie zu, überwand den Abstand zwischen ihnen und legte ihr eine Hand auf den Rücken.
 

Sie umarmte ihn, schlang ihre Arme um ihn.

„Bitte, Naruto,“, schluchzte sie, „Lass mich ihn vergessen, nur diese Nacht. Du wirst das nicht falsch verstehen?“

Er hob ihr Kinn an. „Nein.“, hauchte er, mit Wärme in den Augen, dann küsste er sie. Zuerst noch zaghaft und fast unschuldig, weiteten sie den Kuss zu einem heftigen Zungenspiel aus, und Sakura gab sich dem ganz hin.
 

Sie verdrängte jegliche Gedanken an andere Personen, konzentrierte sich ganz auf Naruto vor ihr, der sie jetzt langsam in Richtung Schlafzimmer dirigierte.

Dort angekommen, fanden ihre Kleider schnell und achtlos den Weg auf den Boden, und ohne den Kuss zu lösen, drückte Naruto sie auf das Bett. Seine Hand spielte mit ihrer linken Brust, und dann unterbrach er den Kuss, um an ihrer rechten Brustwarze zu saugen. Er leckte darüber, zupfte sanft daran, und sie seufzte leise.

Seine Hand wanderte weiter hinab und strich über ihre Seite zu ihrem Hintern.
 

~~~~
 

Narashi leckte über die Tränenspuren auf ihren Wangen, und Kazaru grub ihre Finger in seine Oberarme. Mittlerweile hatte er sich über sie gedreht, und sie ließ es zu, dass er die Führung übernahm.

Sie spürte Narashis Zunge auf ihrem Hals, seine Hände überall auf ihrem Körper, und ein angenehmer Schauer überlief sie.

Wie würde es sich wohl anfühlen, wenn er das täte?

Bei der bloßen Vorstellung begann ihr Körper zu kribbeln, und sie winkelte ihr linkes Bein an.
 

Aber das hier war Narashi. Narashi, Narashi, Narashi. Sie neigte sich ihrerseits zu ihm und setzte ihm einen Knutschfleck kurz über das Schlüsselbein.

Seine Hand hatte inzwischen ihre Mitte erreicht, strich sanft über sie und Kazaru stöhnte auf.

/Wenn es doch nur Itachi wäre./ Ihre Gedanken verrieten sie, doch das änderte nichts daran, dass es ihrem Körper gefiel.
 

Er hinterließ einen blauen Fleck auf ihrem Hals, leckte über ihre Kehle und wieder über ihre Wangen, um die verbliebenen Tränen zu entfernen.

Ein langer Zungenkuss entspann sich zwischen ihnen, und Narashis Hände fuhren grob und doch vorsichtig über ihren Körper, massierten ihre Brüste. Kazaru keuchte bei seinen festen und erregenden Bewegungen, denn sein Körper, halb über ihr, schmiegte sich fest an sie, rieb sich auf sehr anregende Weise an ihrem.
 

Ihr heißer Atem neben seinem Ohr ließ ihn alle Zurückhaltung vergessen.

Seine Hand wanderte noch ein Stück tiefer, und jetzt merkte er ganz deutlich, dass sie schon bereit war, genauso wie sie fühlen konnte, dass er es nicht mehr lange aushielt.

Kazas Arme schlangen sich um seinen Hals, und sie zog seinen Kopf zu sich, um ihn wieder zu küssen.
 

„Narashi... bitte...“, flüsterte sie mit erstickter Stimme, als er sie mit seinen flinken Fingern stimulierte und immer heftiger erregte. /Itachi, bitte.../, wollte sie rufen, doch irgendein Rest von Verstand hinderte sie daran.

Er unterbrach ihre Bitte mit einem eindringlichen Kuss, und nach einer gefühlten halben Ewigkeit zogen sich seine Finger zurück, als er sich nun endlich zwischen ihre Beine legte.

Während er sie in ein intensives und fast schon gewaltsames Zungenspiel verwickelte, winkelte er ihr Bein weiter an und schob sich über sie, was sie laut in den Kuss stöhnen ließ.
 

~~~~
 

Sie saugte leicht an Narutos Unterlippe, und während er sich mit der einen Hand abstützte, glitt seine andere sanft über ihre Mitte, dann wieder ihren Bauch hinauf, auf den er kleine Kreise malte, bis er schließlich ihre linke Brust erreichte, die er massierte und ihre Brustknospe dabei langsam zwischen den Fingern rieb, bis sie steif wurde.

Ihr Atem ging schneller, und als sie seine Lippe los ließ, strich er ihren Hals entlang nach unten, wo er sich mit ihrer Halsbeuge beschäftigte.

Nur seine Kette hatte er noch um den Hals, und als der kühle Stein auf ihre Brust fiel, überlief sie eine angenehme Gänsehaut.
 

Er biss in ihre zarte Haut, leckte dann entschuldigend darüber, saugte daran und verpasste ihr so einen sehr großen Knutschfleck.

Sie seufzte leise, als sie seine Lippen spürte, und ließ ihre Finger über seinen Oberkörper gleiten, was ihn zum erschauern brachte. Seine Muskeln waren klar definiert, und sie fuhr ihre Konturen nach, immer tiefer wandernd, strich schließlich ohne jeden Druck und wie zufällig einmal an seinem erregten Glied entlang. Diesmal zitterte er heftiger und keuchte gegen ihren Hals, setzte kurz über dem ersten Fleck zu einem Zweiten an.
 

Doch ließ er bald davon ab, suchte sich mit seinen Lippen ihren Körper entlang, saugte kurz an ihren Knospen, bevor er über ihren Bauch leckte und die Zunge in ihrem Nabel versenkte. Immer öfter entrang sich ein wohliges Seufzen ihrer Kehle, als sie seine feuchte Zunge auf ihrem Körper spürte. Ob Sasuke das auch so gut konnte? Doch kaum gedacht, schob sie den Gedanken wieder von sich. Das war Naruto, und auch wenn sie ihn nicht liebte, schlecht war er auf keinen Fall.
 

Ihre Hände lagen auf Narutos Kopf, als er jetzt noch weiter hinunterrutschte und über ihre Weiblichkeit leckte. Sie riss die Augen auf und stöhnte, drückte seinen Kopf unwillkürlich, doch nachdrücklich hinab.

Eine glühende Röte legte sich auf ihre Wangen, und innerhalb einer halben Minute war sie bereit, nur von Narutos warmer, fester und doch so weicher Zunge. Sie hob ihr Becken etwas an, spreizte die angewinkelten Beine, und ihr schneller Atem war als lautes Keuchen zu hören.
 

Hingebungsvoll und aufreizend langsam leckte er weiter, zupfte leicht mit den Zähnen an ihr, glitt dann wieder entschuldigend mit der Zunge darüber.

„Ah... Naruto...“, keuchte sie, und ihr Körper erzitterte.

Er hörte ihren schweren Atem, ließ auch kurze Zeit später von ihr ab und zog sich wieder nach oben. Der Anhänger der Kette kitzelte ihren Körper auf angenehme Weise, und sie sah, wie er sich die Lippen leckte. Sie neigte sich hinauf und küsste ihn, umfasste seine Männlichkeit mit beiden Händen und begann, ihn zu massieren.
 

Auch er keuchte nun und erwiderte den Kuss sehr nachdrücklich, stützte sie mit einer Hand und spielte mit der anderen an ihrer rechten Brust.

Ihrer beider Körper waren mit Schweiß bedeckt, ausnahmsweise allerdings nicht nur von der äußerlichen Hitze, sondern von den Flammen, die sie innerlich verzehrten.

Flammen... Immer, wenn sie an Feuer dachte, sah sie Sasuke vor sich, so auch diesmal. Sie versuchte den Gedanken zu verdrängen, indem sie von sich aus den Kuss eindringlicher werden ließ, sofern das möglich war, doch Naruto unterbrach sie beide kurz darauf und hauchte: „Sakura-chan...“

Sein Becken bewegte sich bereits leicht, und sie wusste, wenn sie ihren Spaß haben wollte, dann sollte sie ihn jetzt besser nicht weiter reizen.
 

So ließ sie von ihm ab, und er drückte sie zurück in ihr Kissen. Sie schlang die Arme um seinen Hals und spreizte die Beine etwas weiter, lächelte ihn an, immer noch schwer atmend, immer noch rot.
 

Es war ein wahnsinniges Gefühl. Noch nie hatte jemand sich mit solcher Sanftheit und Hingabe einem Vorspiel bei ihr gewidmet, und auch noch nie hatte sie solch bedingungslose Liebe gespürt.

Er bewegte sich langsam, aber fest, und sie stöhnte auf, erfüllt von seiner grenzenlosen Zuneigung.

Augenblicklich tat es ihr leid, so unendlich leid, dass sie ihm nicht geben konnte, was er wollte.

Seine Hand lag auf ihrer Hüfte, und sie bewegte sich mit ihm, zog ihn wieder zu sich runter, um sein Gesicht mit Küssen zu übersäen, als schon wieder Tränen über ihr Gesicht flossen.
 

Damit er nicht glaubte, dass wäre seinetwegen (obwohl das ja irgendwo stimmte, nur nicht so, wie er es wahrscheinlich dachte), bewegte sie sich mit ihm.

„Mehr, Naruto... bitte mehr...“ Das war irgendwas zwischen schluchzen und flehen, doch er kam dem nach, bewegte sich intensiver, knabberte dabei an ihrem Hals. Sein warmer Atem strich über ihren Nacken, und sie krallte sich in seinen Rücken, als wollte sie ihn nie wieder loslassen.

Verfluchter Sasuke, warum musste sie gerade jetzt an ihn denken?

/Komm zurück, du blöder Kerl, damit Naruto nicht umsonst leidet.../ schluchzte sie in Gedanken, wurde dann aber wieder von Naruto abgelenkt, der einen sensiblen Punkt in ihr getroffen hatte.
 

Sie keuchte auf.
 

~~~~
 

Narashi war etwas ungestüm, doch es kümmerte Kaza nicht. Von Wut und Verzweiflung, von denen sie sich noch nicht einmal klar für eins entscheiden konnte, getrieben, wartete ihr Körper nur auf die Befriedigung, die Sex mit sich brachte.

Doch wie bei dem Alkohol, den sie getrunken hatte, um Itachi für eine Weile zu vergessen, klappte auch das nur bedingt.
 

Ein Feuerwerk der Gefühle durchfuhr sie, als Narashi begann, sich zu bewegen.

/Es ist besser./ Das war der erste Gedanke, der ihr wieder klar im Kopf stand. Besser als ihr erstes Mal, das sie auch mit Narashi erlebt hatte. Er war so vorsichtig gewesen, doch jetzt war davon nichts mehr zu spüren, und es störte sie nicht.

Ihr Lippen trafen sich wieder zu einem stürmischen Kuss, nur leicht kosteten sie voneinander, und seine Bewegungen wurden schneller.
 

~~ Etwa eine halbe Stunde zuvor ~~
 

Ich hatte einen kleinen Umweg gemacht und noch einige Nachtinsekten gefangen, bevor ich nach Hause zurückkehrte. Narashi würde sie schon sicher dahin bringen, ganz so schlecht war der Kerl ja nicht. Auch, wenn er manchmal etwas zu aufdringlich ist, ist er doch verlässlich.

Kaza hatte heute eindeutig zu viel getrunken, und ich kann nicht behaupten, dass ich nicht wüsste, warum. Auch für mich waren ihre Tränen eindeutig gewesen, und die fünfzehn Jahre, die ich sie jetzt schon kannte, hatten sie für mich lesbar gemacht wie ein offenes Buch.
 

Naja, metaphorisch gesprochen. Ich hatte zwar Kazas Unterricht oft beigewohnt, doch kann ich nicht leugnen, dass ich nie über Hiragana und Katakana hinausgekommen bin. Ein paar Kanji kenne ich, aber Zeitungen oder gar ganze Bücher lesen kann ich deswegen noch lange nicht.

Der Wind strich angenehm durch meine Federn. Fliegen war das einzig Wahre, vor allem bei diesem mörderischen Wetter. Obwohl ich zugeben muss, bei Gewitter und Sturm ist es angenehmer, sich an Kazas Schulter festzuhalten und sich tragen zu lassen.

Das warf einen nicht so schnell aus der Bahn.
 

Der Vollmond schien heute, und da ich am Tag viel geschlafen hatte, während Kaza auf dem Fest war, war ich entsprechend wach und betrachtete ihn im Flug. Schön, wenn man hoch genug fliegt, dass man keine Angst haben muss, mit irgendwas zusammen zu stoßen. Nach einer weiteren entspannten Runde im Gleitflug über das Dorf begab ich mich dann aber doch nach Hause. Kaza mochte nicht einschlafen, wenn ich nicht da war; meine Anwesenheit beruhigte sie.

Vielleicht hatte sie auch einfach Angst, von noch jemandem verlassen zu werden.
 

Dass diese Angst unbegründet war, wusste sie zwar auch irgendwo, doch ich konnte es ihr nicht verdenken; Itachi war auch ein ruhiger, verlässlicher Typ, und dann geschah das Undenkbare. Seit Sasuke dann auch noch weg war, blieb sie jedes mal so lange wach, bis ich von meinen nächtlichen Rundflügen zurückkehrte.
 

Ich stellte die Flügel aufrecht, um mich abzufangen, landete sanft auf der geschwungenen Fensterbank des Schlafzimmers. Kaza ließ das Fenster in dieser heißen Jahreszeit immer offen, sodass ich nach Belieben hinaus oder hinein konnte. Doch bevor ich mich zu meinem Nest begeben konnte, bemerkte ich ein Geräusch und sah zu ihrem Bett.
 

Sie waren beide nackt; Kaza drückte Narashi gerade rücklings auf die Kissen, in einen innigen Kuss verwickelt. Ihre schwarze Haarpracht fiel ihr über den Rücken, hüllte sie in ein exotisches Kleid.

Okay, dabei werde ich sie jetzt nicht stören und schon gar nicht beobachten.

Menschen bewerten Sex viel zu hoch.

Aber dann kann ich immerhin noch ein wenig über das Dorf fliegen, also lasse ich ihnen ihren Spaß.

Kann ja in einer Stunde nochmal nachschauen.
 

~~ Bei denen, die Spaß haben ~~
 

Kaza spürte, wie er sich bewegte und gleichzeitig mit einer Hand ihre rechte Brust massierte.

Irgendwie überkam sie ein Verlangen nach dem süßen Duft von Schokolade.

/Nein verdammt! Nicht an Itachi denken!/

Doch ihre Seele schrie nach ihm, wollte diese Zärtlichkeiten von ihm empfangen.

Mit etwas Aktion versuchte sie, ihn schließlich doch zu vergessen, und drehte Narashi kurzerhand unter sich.
 

Der Mond schien durch das offene Fenster, erhellte ihren Oberkörper. Das Haar fiel ihr ins Gesicht, als sie sich nun trotz seines keuchenden Atems langsam auf ihm bewegte, vor und zurück, bedächtig, gleichmäßig. Sie spannte ihre Muskeln an, und seine Hände legten sich auf ihre Hüften, während er trotz der für ihn ungünstigen Stellung versuchte, sich zu bewegen. Sie ließ sich davon nicht stören, sah ihn mit verruchtem Blick an, fügte eine leichte auf- und ab Bewegung dazu, wurde aber nur ein klein wenig schneller, ließ sich nicht sein Tempo aufzwingen.
 

Seine Augen hingen an ihr, während er fast qualvoll stöhnte und sie sich auf ihm bewegte. Der Glanz in ihrem schwarzen Haar, das Leuchten ihrer hellen Haut, all das schien ihn sehr zu erregen, sie spürte es.

Sie war noch nicht so weit, doch sie zog das Tempo an, drückte sich fester auf ihn.

Narashis Hände auf ihren Hüften unterstützten sie dabei, und sie legte den Kopf in den Nacken, ihr Stöhnen wurde lauter.

Sie hörte Narashi ebenfalls stöhnen, fühlte, dass er sich gleich nicht mehr halten konnte, und doch stand in ihrem Kopf, obwohl vom Alkohol etwas umnebelt, nur ein Wunsch: Itachis tiefe, angenehme Stimme unter ihr zu hören.
 

Noch einmal wurde sie schneller, und dann spürte sie kurz darauf, wie Narashi seine Erlösung erlebte. Auch sie ließ einen heiseren Schrei ihrer Kehle entfliehen, krampfte ihre Muskulatur zusammen, doch wusste sie, dass sie hier nicht ganz ihr Ziel erreicht hatte.

Nichtsdestotrotz musste er das ja nicht wissen.
 

Keuchend verharrten sie noch kurz in dieser Stellung, bis Kaza auf einmal begann zu zittern. Sie fiel nach vorn, stützte sich neben ihm ab, dann küsste sie ihn noch einmal. Er sah die Tränen in ihren Augen, als sie ihm ein leises „Danke“ zuhauchte und dann von ihm herunter stieg.

Für eine zweite Runde waren sie beide zu müde, und Narashi zog die dünne Decke über sie. Kazaru kuschelte sich an seine Brust.

/Itachi... ich frage mich, wenn du das Sternenfest feierst, welcher Wunsch steht auf deinem Zettel?/

Dann schlief sie ein.

Keiner von ihnen hörte, wie Kuroi keine zehn Minuten später hereinkam und sich in sein Nest setzte.

Mit einem prüfenden Blick auf Kaza schloss auch er seine Augen.
 

~~~~
 

So fest und intensiv bewegte er sich, dass sie fast glaubte, von diesem Begehren aufgezehrt zu werden, und dabei war er doch so sanft und zärtlich, leckte über ihren Hals.

Eine Wärme erfüllte sie, die sie lange nicht mehr gespürt hatte, sie breitete sich bis in den letzten Winkel ihres Körpers aus und war doch etwas völlig anderes als die unerträgliche Hitze des Sommers.

Er suchte mit seinen Lippen den Weg ihr Kinn hinauf zum Mund, leckte zärtlich darüber, und sie öffnete den Mund, kam seiner Zunge mit ihrer entgegen. Noch immer hielt sie ihn eng umschlungen an sich gepresst, fühlte den mittlerweile hautwarmen Anhänger der Kette auf ihrem Dekolleté, und Naruto beschleunigte das Tempo etwas.
 

Das Kribbeln in ihr wurde stärker, und als Naruto von ihren Lippen abließ, war ihr Atem hörbar und ging merklich schneller.

Naruto richtete sich etwas weiter auf, wurde schneller, und sie stöhnte auf.

Ja, dass gefiel ihr ausgesprochen gut, es war nicht zu leugnen.
 

Während ihr lustvolles Stöhnen immer lauter wurde, begannen Sterne vor ihren Augen zu tanzen, und schon bald hatte die Spannung in ihrem Inneren sich immens aufgebaut.

/Wenn Sasuke nicht innerhalb von fünf Jahren wieder hier ist, nehm ich mir Naruto, wenn er noch nicht vergeben ist./
 

Warum auch immer ihr dieser absurde Gedanke jetzt kam, sie wusste es nicht, vielleicht war es der Alkohol.
 

Sie spürte, wie sie beide ihrer Erlösung immer näher kamen. Er knabberte leicht an ihrer linken Schulter, doch sie bemerkte es kaum. Sakura hob ihr rechtes Bein, schlang es um seine Hüfte, und dann, endlich, brach der Damm: Mit einer letzten, festen Bewegung erreichten sie beide ihren Höhepunkt, wobei Naruto sich dabei fest in ihre Schulter verbiss. Für einen Augenblick glaubte sie, zu ersticken, doch dann hatte sie es überwunden und lag schwer keuchend unter ihm; sein Atem ging nicht weniger schnell.
 

Er legte sich neben sie. Vollkommen zufrieden drehte sie ihm den Kopf zu und gab ihm einen sanften Kuss. Das kleine Blutrinnsal von ihrer Schulter interessierte sie nicht.

„Danke, Naruto.“, hauchte sie, angelte nach der Decke und zog sie über sie beide. Wie auch Kaza sich an Narashi kuschelte, zog sie Naruto nah zu sich und war bald eingeschlafen.

/Komm zurück, Sasuke... bitte, für uns alle./

Am nächsten Morgen sollte sie sich nicht mehr an ihr 'Fünf-Jahres-Versprechen' erinnern.
 

~~~~
 

Obwohl zwei Paare, die eigentlich keine Paare waren, in dieser Nacht nach einem fröhlichen Fest aus ganz ähnlichen Motiven miteinander geschlafen hatten, gab es da noch ein drittes, etwas ungewöhnliches Paar, das sich aufrichtig liebte und das in dieser Nacht -wieder einmal- zeigte.
 

Eine braunhaarige Gestalt stützte sich an der Wand ab, die Beine gespreizt, die Augen fest zugekniffen und die Hände zu Fäusten geballt. Ihr Atem ging stoßweise, und die Gestalt stöhnte laut auf, als sie etwas an ihrem Hintern fühlte.

Es war ein tiefes, kehliges Stöhnen, und auch die Person dahinter keuchte angestrengt.

„Ah... Kotetsu... bitte...“ Die männliche Stimme stammte von eben jener braunhaarigen Gestalt, und der Angesprochene wurde etwas gröber, was Izumo -denn natürlich handelte es sich um den Chunin- ein unterdrücktes und erregtes Stöhnen ausstoßen ließ.
 

Kotetsus andere Hand wanderte um die Hüfte seines Partners und hielt so ihn fest.

Eine der Hände zuckte zu der von Kotetsu, doch der stieß ein tiefes und fast bedrohliches Brummen aus. „Was hatte ich gesagt, wo bleiben die Hände?!“, zischte er.

Der Körper des Unterlegenen zitterte nun heftig, doch er tat wie geheißen und stützte sich wieder an der Wand ab. „So ist er brav.“, bekam er die Belohnung.
 

Ihrer beider Körper waren schweißbedeckt, und ihr Keuchen hallte in dem Wohnzimmer wieder.

„Bitte...Bitte...“ Erst fast tonlos, dann etwas lauter, kamen Izumo diese Worte über die Lippen.

„Na, wenn du so süß danach verlangst...“, flüsterte Kotetsu zärtlich. Ein verhaltener Schrei aus mehr Schmerz als Lust ertönte, doch als Kotetsu begann, sich sanft zu bewegen, änderte sich das schnell, und die Hände rutschten weiter an der Wand hinab.
 

Sie trieben sich immer weiter voran, bis Izumo irgendwann, schon laut stöhnend, keuchte: „Kotetsu, ich ka- kann einfach nicht mehr...“

Das brachte den anderen Chunin nicht aus der Ruhe, auch wenn er froh war, es zu hören; er konnte nämlich auch nicht mehr. Und so erreichten sie gemeinsam die Klippe.

Keuchend lösten sie sich wieder voneinander. Kotetsu küsste den Jüngeren auf den Nacken, der drehte den Kopf und ihre Lippen fanden sich zu einem zärtlichen Kuss.

„Ich liebe dich.“, flüsterte Izumo.

„Ich liebe dich auch.“, antwortete Kotetsu.
 

Auch wenn es noch keiner wusste, so sollten diese beiden noch eine kleine, aber tragende Rolle bekommen. Doch bevor es soweit war, würde noch viel Zeit ins Land gehen.
 

*hust* Ja, das wars auch schon. *sich schämen geht*

In den nächsten Kapiteln geht es mehr um Sakura und Sasuke^^

Eure Flecki^^

Sakuras Mission and Kazarus Argument

{AUGUST}

„Kakashi, Chouji, Kiba, Sakura“, begann Tsunade. Akamaru bellte einmal, um auf sich aufmerksam zu machen, zeitgleich schlug die Uhr zur zehnten Stunde. Tsunade wartete die Glockenschläge ab. „Und Akamaru. Ihr sollt eine größere Bande Männer ausschalten, Räuber, die die Gegend unsicher machen. Sie rauben Zivilisten aus, einige werden vergewaltigt, andere sogar umgebracht. Die Leuten kommen aus verschiedenen Dörfern und sind anscheinend nicht alle Ninja, aber sie tragen alle blaue Schärpen mit einem Yin-Yang-Zeichen darauf.“
 

Sie wartete einen Augenblick ab. „Ihr sollt ihr Versteck finden und sie unschädlich machen. Aber seid vorsichtig; das könnten an die hundert Leute sein. Vielleicht sammelt ihr erstmal ein paar Informationen, bevor ihr sie frontal angreift.“

Damit waren sie entlassen.

Eine Stunde später trafen sie sich am Westtor und machten sich auf den Weg.
 

Es war brütend heiß, zu heiß, selbst für Anfang August. Sie hatten das Gefühl, in einem Brutofen zu sitzen, und Missionen waren bei diesem Wetter absolute Quälerei. Doch Auftrag war Auftrag, und so zogen sie sich alle möglichst luftig an, packten die doppelte Ration Wasser ein und hofften, keinen Sonnenstich zu bekommen.
 

~~~~
 

Nach der Nacht mit Naruto waren sie fast zeitgleich erwacht, und Naruto hatte Wort gehalten und verhielt sich seitdem nicht anders als vorher auch. Bevor er am nächsten Morgen aus Tür heraus war, hatte er sich allerdings noch mit einem leichten Kuss und einem aufrichtigen „Danke“ von ihr verabschiedet.

Als sie sich das nächste Mal sahen, war er wieder ganz der Alte gewesen.
 

Kaza hatte nicht so viel Glück; sie hatten sich später am Tag getroffen und sich gegenseitig ihre 'Seitensprünge', die ja eigentlich noch keine waren, gebeichtet.

Kazaru zuerst, und sie nahm Narashi in Schutz, als Sakuras Gesicht erste Anzeichen von Ärger zeigte und sie zu schimpfen begann, denn es war ihre Schuld gewesen. Nichtsdestotrotz hatte sich auch ihr Gesicht verfinstert, als sie an den Morgen dachte.
 

„Ich war vor ihm wach, und hab mich an den Küchentisch gesetzt. Als er später- ich weiß nicht genau wann- zu mir kam, haben wir eine Weile geschwiegen, und dann fing er plötzlich an mit: 'Vergiss ihn doch einfach.' Die Stimmung war sowieso schon nicht die Beste, und er sagt, ganz ernsthaft, 'Vergiss ihn doch einfach'!“

Kaza schnaubte.

„Wenn ich wenigstens wüsste, dass er das meinetwegen sagt! Aber er hat ja nur seinen Vorteil im Sinn.“ Sakura, die das jetzt doch etwas hart fand, wollte sie beschwichtigen, doch Kaza unterbrach sie mitten im Satz.
 

„Nein! Als ich ihm einfach nur, ohne ihn anzuschauen, gesagt hab, das ich ihn niemals vergessen werde, ist er wütend geworden. 'Ach Kaza,', hat er gesagt, 'du kannst doch nicht ewig auf diesen Spinner warten! Willst du den gleichen Weg gehen wie seine Familie? Der hat sie doch nicht mehr alle, und du stirbst mir hier innerlich weg wegen dieses Psychopathen!'“

Sie holte tief Luft, um ihren Ärger nicht erneut aufkommen zu lassen, und erzählte weiter.
 

„Du kennst ihn doch gar nicht! Und er ist nicht verrückt!“, hatte sie ihm geantwortet, und er erwiderte prompt: „Klar, ich bring auch mal eben meine gesamte Familie um, weil ich grad lustig bin! Was hat er was ich nicht habe? Sag nicht, es hätte dir letzte Nacht nicht gefallen; du wolltest doch unbedingt mit mir ins Bett!“
 

„Ja, aus Frust und Kummer um Itachi, wie schon das letzte Mal, als ich mit dir geschlafen hab! Mehr ist da nicht! Und das hab ich dir schon damals erzählt, müssen wir dieses Gespräch wirklich wiederholen, Narashi?“ Sie waren nahe an der Grenze zu schreien, doch als er darauf nichts sagte und sie einfach nur mit festem Blick ansah, fuhr sie leiser fort: „Meine Gefühle dir gegenüber haben sich nicht geändert. Ich dachte, du wüsstest das. Es tut mir leid.“

Eisiges Schweigen herrschte im Raum, während er sie immer noch anschaute und sie ihren Blick auf die Tischplatte heftete.
 

„Nun.“, meinte er schließlich langsam, „Dann bleib ich wohl für immer der zurückgewiesene Mitbewerber. Ich dachte immer, ich wäre dein Freund, aber anscheinend bin ich dir egal.“ Kaltes Bedauern lag in seiner Stimme, als er aufstand.

Es war dieser Moment, in dem ihre Maske der Selbstsicherheit, die sie allen anderen zeigte, zu Bruch ging. Sie weinte nicht, doch ihre Finger klammerten sich um den Becher mit dem inzwischen kalten Tee, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Ihre Stimme war kaum mehr als ein heiseres Flüstern.
 

„Gerade weil du mein Freund bist, Narashi. Ich könnte dir niemals ehrlich die Gefühle zurückgeben, die du mir entgegenbringst. Es käme mir so falsch vor, und es würde dich auf schlimmste Weise verletzen. Das kann ich dir nicht antun, und mir auch nicht.“

Daraufhin hatte er nichts erwidert, aber er war auch nicht gegangen.

Kuroi beobachtete alles stumm, wusste er doch, dass er sich in diesen Streit nicht einmischen konnte. Was verstand er schon von Liebe? Vögel liebten anders.

Als sie erfolgreich die Tränen zurückgekämpft hatte, fragte sie, immer noch in dem selben Flüsterton: „Warum suchst du dir nicht jemanden, der dich verdient? Und nicht so ein nervliches Wrack wie mich?“
 

Schließlich hatte er doch geantwortet, jetzt wieder ruhig, und die Trauer war hörbar gewesen. „Vielleicht fühle ich für dich wie du für ihn.“ Dann war er gegangen, und sie hatte ihn nicht aufgehalten.
 

Sakura runzelte die Stirn und meinte dann mehr zu sich selbst: „Da hatte Naruto wohl nicht ganz recht.“ Auf Kazas fragenden Blick hin, erzählte sie von ihrem Ausrutscher mit Naruto und wie es dazu gekommen war. Allerdings hatte sich Kaza das schon fast denken können; Sakura hatte sich nicht die Mühe gemacht, den riesigen Knutschfleck an ihrer linken Halsseite verschwinden zu lassen.
 

Kazaru machte sich Sorgen, wie wohl Narashi reagieren würde, doch als sie ihn tagelang nicht sah und er ihr auch nicht öffnete, erfuhr sie von Tsunade, dass er am Morgen des 8.Juli zu ihr gekommen war und sie um eine längere Mission gebeten hatte.
 

Einen Monat war er nun schon weg, zwei blieben noch.
 

~~~~
 

Sie brauchten nicht lange, um das Versteck zu finden; am nächsten Tag beobachteten sie schon früh morgens einen Spähtrupp der Bande und folgten den fünf grobschlächtigen Männern.

Sie blieben im Schutz der Bäume und beobachteten, wie sie ein Tor öffneten, das sich nahezu vollkommen in den großen Felsen auf der Lichtung einfügte. Es war eine große Lichtung, um den Felsen war viel Wiese zu sehen, auch einige Büsche wuchsen dort.
 

„Toll.“, meinte Kiba. „Wenn wir sie nicht sehen, weil sie in ihrem Versteck hocken, wie sollen wir sie dann ausspionieren, um an Informationen zu kommen? Echt klasse.“

Sie zogen sich etwas zurück, um einen brauchbaren Plan zurechtzulegen.

„Hm. Also, Tsunade hat recht, es wäre sehr fahrlässig, sie einfach anzugreifen, ohne zu wissen, was uns erwartet. Einer von uns müsste da rein- nur wer und wie.“
 

Automatisch richteten sich alle Blicke auf Sakura.

Die seufzte auf, blickte dann auf Akamaru und meinte: „Ich schätze, die 'Ich-bin-ein-verletzter-wehrloser-Welpe-Tour' wird nicht funktionieren... Also schön. Mal angenommen, ich mach das, dann bleibt immer noch das 'Wie'. Ideen?“
 

„Du könntest dich gefangen nehmen lassen... einsame Wanderin auf dem Weg nach wer weiß wo...“, überlegte Chouji laut, während er in Gedanken versunken eine seiner ewigen Chipstüten aufriss.

„Viel zu auffällig.“ Kiba schüttelte den Kopf. „Einsame Wanderin, da muss sie sich einiges zutrauen, sonst wäre sie doch längst vergewaltigt und tot. Dann bemerken die, dass sie eine Kunoichi ist.“

„Ganz zu schweigen davon, dass man als Gefangene eher wenig zu sehen bekommt und...“, ergänzte Kakashi, wurde aber von Sakura unterbrochen: „...und außerdem in großer Gefahr schwebt, vergewaltigt zu werden, worauf ich bitte gerne verzichte.“
 

„Hmm.“, brummte Kakashi, dann verfielen sie wieder in nachdenkliches Schweigen.

Nach einer Weile begann Kiba langsam: „Und wenn du...“

Er blickte sie von der Seite her an.

„Versteh das bitte jetzt nicht falsch, es ist nur ein Gedanke, aber wenn du freiwillig mit ihnen... schlafen würdest?“ Sakura blickte ihn an, als hätte ihr jemand eröffnet, Sasuke und Itachi würden heiraten, und war doch viel zu verdutzt, um ihm das ernsthaft übel zu nehmen.

„Ich versteh nicht ganz...“, fragte Chouji nach, doch Kakashi entfuhr ein „Ah... nun, das könnte sogar gehen...“
 

Sakuras Kopf fuhr herum und jetzt blickte sie ihren Sensei fassungslos an.

„Also entschuldigt mal, es geht vielleicht nicht um meine Unschuld, aber ich habe nicht das geringste Interesse, einen von denen meinen Körper betatschen zu lassen!“

Empört, baute sie sich zu ihrer vollen Größe auf und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Jetzt lass mich doch mal ausreden, Sakura. Kibas Idee war gar nicht so falsch. Sie müssen nur glauben, du wolltest mit ihnen schlafen, dass heißt ja nicht, dass du das tun musst. Kannst du mit einem Medizinjutsu in irgendeiner Weise den Geist manipulieren?“, fragte nun Kakashi.

Sie überlegte kurz. „Hm. Schwierig. Ich kann eventuell die letzte Stunde aus dem Kurzzeitgedächtnis eliminieren, aber das ist ziemlich unsicher. Worauf genau willst du hinaus?“ Bevor sie endgültig nein sagte, wollte sie sich immerhin anhören, wie er sich das vorgestellt hatte.
 

„Also, wenn einer von ihnen dich rumkriegen will, wird er das nicht vor den andern tun, sondern dich in ein Zimmer bringen. Du musst im richtigen Moment ein Genjutsu erschaffen, dass der Mann glaubt, er hätte mit dir geschlafen, und dann schick ihn am besten für eine Weile ins Land der Träume. Du kannst dich ja dann nach angemessener Zeit wieder aus dem Staub machen und weiter Informationen sammeln.“
 

Sakura blickte erst ihn an, dann die anderen drei, die sie ansahen.

„Ihr meint also, um das mal klar zu sagen, ich soll mich als“, sie holte tief Luft, „als Hure bei ihnen einschleichen?“

Betretenes Schweigen, als keiner von ihnen ihr mehr in die Augen sah.
 

„Okay.“, begann sie langsam, „Okay. Da gäbe es nur zwei Probleme: Erstens, ich habe da absolut keine“, sie betonte das nächste Wort sorgfältig- „Garderobe für, zweitens, selbst wenn, wie soll ich das anstellen? Einfach klopfen, 'Hallo, ich war gerade in der Gegend und bin extrem geil!'?“ Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme zum Ende hin immer schriller wurde, und alle vier zuckten zusammen und zogen die Köpfe ein.

„Das nächste Dorf ist nur eine halbe Stunde entfernt und die Ausgaben würden in das Budget für die Mission fallen...“, begann Chouji, und die anderen nickten bestätigend.

Sakura hätte beinahe amüsiert geschmunzelt. Hatten die überhaupt eine Ahnung, wie viel allein die Schuhe kosteten? Das dürfte das Budget doch sehr strapazieren, aber bitte.
 

„Und wie soll ich da reinkommen? Klopfen?“ Sie war immer noch nicht ganz davon überzeugt.

Wieder war es Chouji, der antwortete. „Nun, sag einfach, du warst mit einer kleinen Reisegruppe unterwegs und ihr seid überfallen worden... du hast es irgendwie geschafft, dich in der allgemeinen Aufregung unauffällig aus dem Staub zu machen. Du musst das nur so kaschieren, dass du zufällig ihren Weg kreuzt und sie dich finden... Und fragst dann, ob du nicht mitkommen könntest, da du auch keine Ahnung hast wo du bist und wo das nächste Dorf ist.“
 

„Hm.“, grummelte Sakura, doch das klang gar nicht so schlecht.

Nein, natürlich klang es schlecht, aber relativ sicher.

Sofern eine Mission denn sicher sein konnte.

Und auch, wenn sich alles in ihr dagegen sträubte, so musste sie doch einsehen, dass das wahrscheinlich die effektivste und sicherste Methode war.
 

Sie dachte noch kurz darüber nach, fand keine brauchbaren Gegenargumente und seufzte schließlich auf. „Also schön. Auf ins Dorf, unanständige Klamotten kaufen.“
 

~~~~
 

Zielstrebig eilte Sakura durch die Straßen der Stadt, besah die Schaufenster rechts und links, blieb dann schließlich vor einem relativ unscheinbaren Fenster stehen, das überwiegend dunkel geschmückt war.

Sie hatten ihre Stirnbänder abgenommen und versuchten so gut wie möglich zu verbergen, dass sie Ninja waren.

„Ich würde sagen, wir warten draußen, wir sind eben an einer Eisbude vorbeigekommen, da treffen-“, begann Kakashi unschuldig und etwas hastig, doch Sakuras böses Lächeln ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.

„Oh Nein, ihr müsst schon mitkommen. Das ist schließlich eine Teammission, und Teamarbeit ist doch wichtig, nicht wahr, Sensei?“, fragte sie scheinheilig, und Kakashi erkannte seine eigenen Worte in dieser Frage wieder.
 

Bevor weitere Diskussionen aufkommen konnten, schubste Sakura sie durch die Tür.

„Du kannst gerne draußen bleiben, wenn du möchtest, Akamaru. Das war immerhin nicht deine Idee.“ lächelte sie den großen Hund freundlich an. Er wiffte einmal kurz bestätigend und trottete dann über die Straße, um sich im Schatten eines Vordaches niederzulassen.

Sakura folgte den andern, die von der streng aussehenden Verkäuferin schon misstrauisch angeschaut wurden und höchst fehl am Platz wirkten.
 

„Die gehören zu mir.“, sagte sie, und die Frau musterte sie von oben bis unten.

„Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihnen weiterhelfen kann...“, stellte sie mit zweifelnder Stimme fest.

„Oh, das können sie schon, denke ich. Ich brauch neue Sachen, etwas luftiger, wenn sie verstehen. Die drei hier sollen nur sagen, ob ihnen gefällt, was sie sehen.“

Ein Lächeln breitete sich nun auf dem Gesicht der Frau aus.

„Etwas luftiger, gut. Farbe?“, fragte sie, nun die perfekte Verkäuferin.
 

„Oh, nicht zu aufdringlich. Schwarz würde mir vollkommen reichen, oder zumindest irgendetwas dunkleres.“

Die Frau nickte. „Wie luftig darf es denn sein? Reiner Hausgebrauch oder...?“

„Oder, genau. Man muss schon in größerem Kreis damit auffallen und sich bewegen können... Und man muss es allein anziehen können. Ich will zwar nicht knauserig sein, aber es sollte doch relativ erschwinglich sein.“
 

Die Verkäuferin eilte in die Tiefen der Kleiderstangen. „Wie wäre es dann damit? Ein schwarzer Rock, aus Lackleder, eingeschnitten an den Oberschenkeln, links ganz geteilt. Geschlossen mit einer goldenen Gürtelschnalle an der Hüfte. Das Gold würde wunderbar zu ihrem Haar passen.“

Sie nahm ihr den Rock aus er Hand. Er bedeckte nicht einmal ein Drittel ihre Oberschenkel, aber schlecht sah er nicht aus- für ihre Zwecke.
 

„Die Qualität ist nicht die Beste, aber dann können sie den Preis verdreifachen. Ich weiß ja nicht, wofür das sein soll...?“ Ihre Stimme war professionell, mit einem kaum wahrnehmbaren Hauch Neugierde behaftet.

Sakura lächelte freundlich. „Zwei Freundinnen haben am Wochenende Geburtstag, sie feiern eine gemeinsame Party, und das ganze steht unter einem... 'ansprechenden' Motto für die Frauen und einem lockeren für die Herren. Es soll eigentlich nur diese zwei Tage halten, alles drüber ist in Ordnung, aber nicht zwingend erforderlich.“
 

„Ach so. Na, dann dürfte es keine Probleme geben. Ein Oberteil auch noch? Wie freigiebig soll das denn sein?“

Sakura überlegte.

„Also, entweder muss man darunter einen normalen BH tragen können oder es muss straff genug sitzen, damit keiner vonnöten ist.“

Aus den Augenwinkeln sah sie, wie die drei Männer unwohl auf der Stelle traten und angestrengt versuchten, sie zu überhören.

Sie musste sich ein Lachen verkneifen; allein dafür hatte es sich schon fast gelohnt, diesem absurden Plan zuzustimmen.
 

Nachdenklich betrachtete die Verkäuferin sie, zog ihre Arme auseinander und betrachtete ihre Figur.

„Korsage oder bauchfrei?“

„In Anbetracht des Wetters eher bauchfrei, aber wir können gerne beides ausprobieren.“

In einer Korsage hatte sie mehr Platz, um Kunai zu verstecken, denn sie hatte bereits auf dem Weg ins Dorf bemerkt, dass sie wahrscheinlich keine Waffen mitnehmen konnte.

Zwar war ihr Taijutsu eigentlich stark genug, aber ein Messer an der Kehle hatte zweifellos mehr Wirkung als ein Satz wie: 'Keinen Schritt näher oder ich schlag zu'. Kein Mann würde bei ihrer zarten Gestalt innehalten.
 

Die Frau zeigte ihr mehrere Korsagen und Oberteile, und Sakura suchte sich jeweils eins aus. Dann noch ein Paar Netzstrümpfe und Riemchensandalen, die die halbe Wade hoch geschnürt waren.

Die Schuhe störten sie am meisten; sie passten perfekt, aber sollte sie schnell laufen müssen, waren sie absolut unpraktisch.
 

Sie entschied sich für das bauchfreie Oberteil, ebenfalls aus Lackleder, unter das man keinen BH ziehen musste, welches aber genügend Bewegungsfreiheit für ihre Zwecke bot.

In der Mitte wurde es nicht durch Leder, sondern durch einen dicken, vergoldeten Ring zusammengehalten, und es reichte nur wenige Zentimeter über ihre Brustwarzen, sodass ihre Oberweite voll zur Geltung kam. Die Träger waren breit, aber nicht zu aufdringlich, und mit goldenen Ranken bedruckt.
 

Das Haar steckte sie sich mit schwarzen Haarklammern etwas zurück, ließ sie hinten aber sonst offen. Die drei Männer sagten gar nichts, sahen nur stumm zu, noch nicht einmal Chouji traute sich, etwas zu essen. Als sie schließlich neu eingekleidet aus der Kabine trat, mussten allerdings alle drei schlucken.

Doch die Frauen waren beide noch nicht zufrieden.

Die Verkäuferin kam als erstes drauf und brachte Sakura noch zwei Netzstulpen, die man mit einem Stoffring über den Mittelfinger streifte und bis hoch zu den Ellbogen reichten.
 

„Perfekt.“, meinte sie. „Der letzte Schrei wäre eine dünne goldenen Kette mit kleinem Anhänger. Aber auch so sehen sie bestens aus.“

Dann wollte Sakura noch einen dünnen Überwurf, und die Frau holte einen langen, roten Kapuzenmantel aus dünner Baumwolle. Sie bedankte sich bei der Frau und überließ den Männern das Zahlen- Es verschlang fast ihr ganzes Budget.
 

Als hätte sie es nicht gesagt.

Außerdem würde sie in diesem Lacklederzeug garantiert eingehen bei der Hitze, sie hoffte nur, dass es in den unterirdischen Gängen etwas kühler war.
 

Um zwei kamen sie wieder in der Nähe des Verstecks an. Sie beschlossen, sich in zwei Tagen um drei Uhr wieder an diesem Ort zu treffen, Sakura verschwand im Gebüsch, um sich umzuziehen, Akamaru machte einen Spähtrupp ausfindig, und sie ließen Sakura allein.
 

Bisher lief alles nach Plan.
 


 

Na ob das auch noch weiter nach Plan läuft...? xD

Ich weiß gar nicht was euch an der Geschichte so schräg steht das ihr sie nicht lest^^ Naja, liegt wohl an Kaza. Dabei ist sie doch so knuddelig^^

In den nächsten beiden Kapiteln gehts trotzdem erstmal um SasuSaku.

Frohe Ostern!

Lg, Flecki^^

An encounter and a trial

Tee und Kekse gerafft, Sakuras Mission wendet sich... erinnert euch was für Klamotten sie trug^^ Viel Spaß!
 

„So meine Hübsche, jetzt wirst du erstmal hier bleiben, bis wir entschieden haben, was wir mit dir machen!“ Er lachte hämisch und stieß sie zu Boden. Dann befestigte er ihre auf dem Rücken gefesselten Hände mit einer Kette an der Wand und ging hinaus. Die schwere Kerkertür schloss sich hinter ihm, und er ließ nichts als Dunkelheit und Stille zurück.

„Sieh mal einer an, Haruno. Hast du das Gewerbe gewechselt?“

Wohl doch keine Stille.

Die tiefe Stimme schallte mit belustigtem Unterton durch den Raum.
 

Die Person, zu der sie gehörte, saß vielleicht drei Meter von ihr entfernt genau gegenüber.

„Sasuke?“ Die Ungläubigkeit in ihrer Stimme war greifbar, und langsam wurde ihr Geist mit Entsetzen gefüllt. Was zur Hölle tat Sasuke hier? Hatten sie ihn etwa auch gefangen? Waren sie stark genug dafür, hatte ihr Team wohl kaum eine Chance. Unterschätzt hatten sie sie ja sowieso schon, aber so dermaßen? Na Hallelujah.
 

Dann erst erfasste sie seine Worte und die Bedeutung dahinter richtig und wurde rot. Sie schlug ihre Oberschenkel zusammen und zog die Knie an.

„W-Was tust du hier?“, fragte sie, peinlich berührt.

Sie wollte ihn ja wiedersehen, sie freute sich ja auch.

Irgendwo tief in ihr drin.

Bestimmt.

Auch wenn sie den Ort gerade nicht fand.
 

„Uninteressant. Was tust du hier?“

Und schon war sie wieder sauer. Nach der Aktion war sie sowieso leicht gereizt.

Wieso mussten diese Idioten sie auch enttarnen?

„Nicht das, wonach es aussieht.“, gab sie bissig zurück.

„Ach. Das wirst du mir aber näher erklären müssen, damit ich das glaube...“ Immer noch war unverhohlener Spott in seiner Stimme zu hören.
 

Langsam konnte sie etwas erkennen. Sasuke saß ihr gegenüber, durch einen schmalen, flachen und vergitterten Spalt rechts von ihr fiel fahles Mondlicht. Ansonsten war es finster.

Hoffentlich kam sie heil hier raus... sie hatten ihr zwei Tage gegeben, und erst ein Halber war um. Verdammt, hoffentlich merkten sie es schneller... sie wollte gar nicht wissen was die sonst mit ihr anstellen würden.
 

„Also, wenn ich mir nur luftigere Kleidung hätte anziehen müssen, damit du mit mir sprichst, hättest du nur was sagen müssen. Erzähl du zuerst- seit wann lässt du dich denn fangen und einsperren? Wo ist dein Team?“

„Tse. Tot, alle drei. Ich war verletzt und hab mich in einem von Orochimarus alten Verstecken ausgeruht. Da kamen die daher... als ich wieder zu mir kam, war ich gefesselt. Und du? Zufällig vorbeigekommen?“
 

Sie ging nicht auf den Spott in seiner Stimme ein.

„Nein. Mission, Undercovereinsatz.“, grummelte sie missmutig.

„Ach. Was tust du dann hier im Kerker?“

„Wüsste ich auch gern. Irgendwer muss ihnen gesteckt haben, wer ich bin. Sie kennen sogar meinen richtigen Namen...“

„Das ist wohl Pech.“

„Hm.“
 

Was war Sasuke überhaupt so gesprächig?

„Wie lange bist du schon hier?“

„Fünf Tage.“

Sakura überlegte, was sie noch fragen könnte- jetzt konnte er immerhin nicht weglaufen. Allerdings wollte sie ihn ja auch nicht gegen sich aufbringen.

„Was ist das für eine Verletzung?“, fragte sie darum.

„Was interessiert dich das?“

Typisch Sasuke, erstmal eine Gegenfrage stellen.
 

„Ich bin Medic-Nin. Warum sollte ich mich nicht dafür interessieren?“

„Tse. Ein langer Schnitt am rechten Schienbein und eine kleine Brandwunde am linken Arm, unterhalb des Ellbogens. Ist beides schon fast wieder verheilt.“

Ja klar.

„Wenn du das sagst... hoffentlich hat sich der Schnitt nicht entzündet.“
 

Er schien belustigt zu sein. Jedenfalls meinte er mit, man könnte fast sagen, schelmischer Stimme: „Verzeihung, Frau Doktor, aber das ist jetzt fast einen Monat her. Und es fühlt sich nicht an wie eine entzündete Wunde.“

Tatsächlich breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus ob dieser unerwarteten Antwort.

„Nanu, Sasuke, seit wann hast du denn einen Sinn für Humor? Ein sehr angenehmer Charakterzug.“
 

„Hm.“, schnaubte er, nicht wirklich beleidigt.
 

Sie saßen schweigend. Es gab ja nichts, was man sich erzählen könnte, sie wollte ihn ja nicht nerven, solange er nicht nachfragte. Aber da Sasuke nicht der Gesprächigste war, blieb es still.

Es war kein unangenehmes Schweigen, irgendwie vertraut.
 

/Schon seltsam.../, dachte Sasuke.

Er saß jetzt wirklich schon seit knapp fünf Tagen in diesem Loch fest, ironischerweise in einem von Orochimarus alten Verstecken. Er wusste zwar, wie sie hier raus kämen, nur hinderten ihn die Fesseln und der Chakrablocker daran, und er vermutete, dass es Sakura nicht anders ging.

Hübsch, im übrigen, die Rosahaarige, das musste er zugeben, auch wenn sie für seinen Geschmack etwas zu nuttig angezogen war.

Doch sie hatte sich gemacht, zweifelsohne.

Hätte er gar nicht gedacht.

Da hatte ihn der kurze Blick, den er im Frühjahr auf sie erhascht hatte, ja nicht getrogen.
 

Beide dösten vor sich hin, glitten in den Halbschlaf.

Richtig schlafen war hier kaum möglich, auch wenn sie sich seitlich hinlegen konnten, aber mit den Fußketten und den auf dem Rücken gefesselten Händen war auch das bald unbequem. Gut, dass er sowieso nicht viel Schlaf benötigte. Doch zugegebenermaßen wurde selbst ihm allmählich langweilig. Er konnte sich noch nicht einmal eine Strategie gegen seinen Bruder überlegen, denn erstens hätte er das schon längst getan wenn er zweitens nicht wüsste, dass jegliche Strategie spontan ausgedacht werden musste, hatte er doch keine Ahnung, was sein Bruder mittlerweile konnte.
 

Langsam sickerte Sonnenlicht durch den Spalt am oberen Rand der Wand, und da quietschte auch schon die Kerkertür.

„Die haben viel zu viel Glück, dass sie von dir Essen kriegen!“, rief eine Stimme, und mehrere Leute lachten auf. Eine einzige weibliche Stimme war darunter, eine nur zu bekannte Stimme, auf die er gut verzichten könnte. Als 'Glück' würde er das nicht bezeichnen.

Wenn er sie wenigstens nur einmal am Tag ertragen müsste, dafür würde er sogar Hunger und Durst in Kauf nehmen.
 

Aber nein, sie kam morgens und abends.

Und fütterte ihn.

Das wäre ja noch halbwegs auszuhalten, wenn sie ihn dabei nicht zuplappern würde.

Sakura sah sie zuerst, und ihre Augen weiteten sich, auch wenn er nicht genau sagen konnte, warum. Obwohl, sie machte schon einen ziemlich merkwürdigen Eindruck mit ihren seltsamen bunten Kleidern.
 

„Guten Morgen, ihr beiden! Jetzt gibt’s lecker Essen! Es ist leider wieder nur Reis mit Sojasauce, aber besser als nichts, nicht wahr?“ Sie kicherte. „Entschuldige, mein schweigsamer Freund, aber Frauen zuerst!“ Sie hatte zwei Schüsseln dabei und einen großen Krug Wasser.

„Na meine Liebe, kennst du mich noch? Ich habe mich so gefreut, als ich dich wiedergesehen habe! Erst dachte ich, ich hätte einen Fehler gemacht, weil du auf einmal anders geheißen hast, aber das war ein Trick, nicht wahr? So, jetzt musst du was Essen. Mund auf!“, befahl sie gespielt streng, und Sakura öffnete den Mund, zu perplex, um irgendetwas anderes zu tun.
 

Damit war dann wohl auch die Frage geklärt, woher sie Sakura kannten. Nur- woher kannte diese Frau Sakura?
 

Die Frau, die sich ihm als Kiki vorgestellt hatte, hockte sich vor Sakura und fütterte sie.

„Und so ist das gut. Einen Bissen für die Mama... Einen für den Papa... für deine Großmutter... und deinen Großvater... und auch noch einen für die andere Großmutter... und den anderen Großvater...“

So fuhr sie fort, zählte unzählige Verwandte auf, dann Teamkameraden, woher auch immer sie teilweise Namen kannte, und schloss schließlich mit: „...Gleich ist Ende... so.... der ist für Kiba-Schatz... und der letzte ist für Akamaru!“ Dann gab es noch was zu trinken, drei Becher Wasser.
 

Schließlich wiederholte sie die Prozedur bei Sasuke, fragte allerdings zwischendurch: „Vielleicht kannst du mir ja sagen, wie er heißt, er redet nicht mit mir.“ Sakura schüttelte stumm den Kopf.

„Ach wie Schade. Na, nicht schlimm. Und einen Bissen für Sakura... entschuldigt, dass sie mir nur ein paar Stäbchen und einen Becher gegeben haben, mehr wollten sie nicht rausrücken... wir sind momentan etwas knapp... So ist gut...“ So fuhr sie fort redete unentwegt, gab auch noch Sasuke etwas zu trinken, dann stellte sie die Sachen wieder auf das Tablett und schwebte hinaus.
 

Sasuke hatte das Ganze wie immer mit Märtyrermiene über sich ergehen lassen und seufzte erleichtert auf, als sie endlich wieder weg war.

Ehrlich gesagt, er wusste momentan nicht, wenn er dringender Umbringen wollte, Kiki oder Itachi. Und dank Sakura musste er sie jetzt auch noch doppelt so lang ertragen, aber da konnte sie ja nichts für.

Nach einer ganzen Weile ergriff sie das Wort: „Oh. Mein. Gott. Kommt sie jeden Tag?“

Sasuke nickte. „Zweimal, morgens und abends. Woher kennt ihr euch, und was sollte das mit Kiba und Akamaru?“, fragte er fast schon neugierig nach.
 

Sakura seufzte. „Eine Mission, schon einige Zeit her... über Weihnachten. Sie hat uns zwar irgendwie geholfen, allerdings hat sie es am Ende fast vermasselt. Und sie fand Kiba und Akamaru so süß... ist ihnen ständig nachgelaufen. Kiba tat mir richtig leid.“

„Hm.“, murmelte er.

„Dann weißt du ja jetzt, wer dich verraten hat. Wann kommt dein Team, weil sie dich vermissen?“

Er fragte das möglichst beiläufig, auch wenn es für jeden klar war, dass er hoffte, sie würden so nett sein und ihn mit befreien. Angst hatte er zwar keine, aber das alles nervte doch ziemlich.
 

„Morgen Mittag sollte ich eigentlich wieder da sein. Spätestens Abends werden sie dann wahrscheinlich die Lage auskundschaften. Also werden wir sie noch ne Weile ertragen müssen...“, erwiderte sie.

„Es sei denn, sie denken sich vorher was für uns aus.“

Sakura erschauerte. „Besser nicht...“

Sasuke ahnte, was sie dachte.

„Warum musstest du dich auch ausgerechnet in diesen Sachen hier einschleichen? Mehr als unpraktisch. Und glaubst du wirklich, die hätten dir das abgenommen, wenn du nach zwei Tagen immer noch mit keinem von ihnen geschlafen hättest?“
 

Wieder zuckte sie, doch er nahm es nicht zurück. Er wusste, dass er Recht hatte, und sie wusste es auch. Dennoch entgegnete sie: „Dafür war vorgesorgt. Es hätte alles klappen können, wenn Kiki mir nicht dazwischen gefunkt hätte. Jetzt hab ich zugegeben ein großes Problem. Falls sie es denn tun.“

„Hoffen wir es mal nicht.“ Er hatte das etwas gedankenverloren gesagt, bemerkte aber sogleich ihren erstaunten Blick.

Kein Wunder; er zeigte sonst eigentlich keine Anteilnahme.
 

Doch sie wurden nicht lange im Unklaren gelassen. Noch bevor Kiki mit dem Abendessen kam, schlossen zwei Männer die Tür auf.
 

Obwohl Sakura und er beide ein Armband aus chakrablockierendem Metall trugen, wollten sie offenbar kein Risiko eingehen, wenn sie sie aus ihrem Gefängnis holten.

„So, ihr beiden bekommt jetzt eine faire Gerichtsverhandlung. Bin gespannt wie sie ausgeht...“

Der Mann lachte hämisch, dann band er Sakuras Hände los, zog sie auf die Beine und stieß sie grob zu Sasuke, sodass sie unsanft gegen seine Brust stieß.

„Geht das nicht ein bisschen vorsichtiger?!“, rief sie wütend, als ein zweiter Mann ihn loskettete und ihnen dann befahl, sich an die Hand zu nehmen.
 

Sasukes Augenbraue wanderte nach oben, Sakura blickte den Mann an, als hätte er ihr erklärt, Weihnachten fiele dieses Jahr auf Ostern.

Das konnte echt nicht wahr sein, dachte sich Sasuke, wieso zur Hölle sollten er und Sakura bitte Händchen halten?!

„Na wirds bald?“, rief der erste, ein großer, dennoch schlanker Mann, der allerdings nicht viel Geduld zu besitzen schien.

Langsam und zögerlich griff Sakura nun nach seiner Hand, und er ließ es zu, ignorierte seine Schultern, die von der langen ungewohnten Haltung schmerzten.

Was blieb ihnen auch anderes übrig? Er hoffte nur, dass dieses Affentheater bald vorbei war, nicht zuletzt, damit er endlich seine Suche nach Itachi fortführen und ihn dann umbringen konnte.
 

Nun warf der untersetzte, kleinere Mann dem anderen ein Seil zu, welches er fest um ihre Handgelenke knotete.

Sasuke und Sakura versuchten gar nicht erst, sich irgendwie zu wehren, und lockerten stattdessen ihre Schultern.

Hand in Hand, wobei keiner den anderen richtig festhielt, gingen sie nebeneinander her.

Sasuke humpelte wirklich nicht, der Schnitt schien gut verheilt zu sein.
 

Dann hatte Sakura schon mal ein Problem weniger, denn obwohl sie es niemals zugegeben hätte, hatte sie sich schon Sorgen um Sasuke gemacht. Jetzt war nur die Frage, wie sie diese verdammten Chakrablocker an ihren linken Armgelenken los wurden.
 

Sasuke ging den ihm so vertrauten Weg neben Sakura her, fragte sich, wo sie sie hinführen würden. Er musste nicht lange grübeln; bald kamen sie vor einem großen Tor zum stehen, der frühere Audienzsaal Orochimarus.

Nur sah der jetzt völlig anders aus.

Es hatte absurder Weise wirklich etwas von einem Gerichtssaal, auch wenn es statt Sitzbänken nur Kissen gab, doch die Empore war aus Holz vor den Thron Orochimarus gebaut worden, alles etwas höher gesetzt, daneben eine Anklagebank, beziehungsweise zwei aneinander gestellte Stühle, hinter einem hüfthohen Holzzaun.

Zudem war das hier nur eines der halb unterirdischen Verstecke, weswegen sie die dünne Decke mit Öffnungen versehen hatten, durch die Licht fiel.
 

Sie wurden zu den beiden Stühlen geschubst, auf die sie sich setzen sollten, und warteten, die zwei Männer standen als Wachen hinter ihnen. Auf dem Weg durch die Menge hatte jemand ihnen schadenfreudig zugezischt: „Jetzt habt ihr ein großes Problem!“

Als der Richter, wenn man ihn denn so nennen wollte, kurze Zeit später eintrat, wurden sie mit groben Stößen in den Rücken zum Aufstehen genötigt.

Was im übrigen absolut lächerlich aussah, waren Sasuke und selbst Sakura wegen ihrer Schuhe fast drei Handbreit größer als der Richter, ein kleiner, schlanker Mann mit flach zurückgegeltem Haar.
 

Sakura konnte es anscheinend nicht lassen, sie neigte sich ein wenig zu Sasuke und flüsterte: „Scheint mir eher ein kleines Problem zu sein...“, was selbst ihn beinahe zum Schmunzeln brachte.
 

Er trat vor sie, blickte sie abschätzend von oben bis unten an, schüttelte dann den Kopf und kletterte auf den Stuhl hinter der Empore. Sie hatten, wie Sasuke jetzt, von der Seite, erkennen konnte, den Stuhl um einiges höher gestellt, damit er über den Tisch schauen konnte.

Die Anklageschrift wurde verlesen, im Wesentlichen ging es darum, dass Sasuke (dessen Namen sie im Übrigen immer noch nicht kannten und der deshalb nur 'der Angeklagte' genannt wurde) sich unerlaubter Weise in ihr Hauptquartier eingeschlichen hatte und Sakura unter Vorspiegelung falscher Tatsachen die unschuldigen Mitglieder ihres Ordens hatte verführen, beklauen und ausnutzen wollen.
 

Das alles wurde blumig ausgeschmückt, so dass es nach viel mehr und viel schlimmeren Verbrechen klang, als es eigentlich waren, sah man von der Tatsache ab, dass es im Grunde gar keine Verbrechen waren.

Es wurde kein langwieriger Prozess. Ihr Verteidiger war gleich am Anfang ausgelost worden, wenn man sein Seufzen und die niedergeschlagenen Blicke auf ein abgebrochenes Streichholz richtig deutete, und er kam erst mitten in der Verhandlung zu Wort, als alle durcheinander redeten und weder Sasuke noch Sakura eine Ahnung davon hatten, was nun eigentlich mit ihnen geschehen sollte.
 

Der Mann räusperte sich. Die herrische Stimme des Richters sorgte für Ruhe und erteilte dem Herrn Verteidiger das Wort.

„Euer Ehren. Verehrtes Publikum. Meine Mandanten sehen die Unrechtmäßigkeit ihrer Taten ein und bereuen es. Sie sind bereit, jegliche Strafe auf sich zu nehmen.“
 

Sasuke musste beinahe grinsen, doch genau wie Sakura verbiss er es sich und hörte zu, wie es weiterging. Allerdings fand er das dann gar nicht mehr amüsant.
 

„Die Schwere ihrer Taten, besonders der weiblichen Mandantin, rechtfertigt ihrer Meinung nach nur zwei Auswege. Sie werden sich die Strafe teilen, und sie sind sich einig: Entweder sollen sie hingerichtet werden, und auf Drängen meiner reuigen Klienten auf möglichst schmerzhafte Weise, oder aber-“, er räusperte sich, „oder aber sie zahlen die Schuld mit ihren Körpern zurück.“

Sasuke spürte, wie Sakura neben ihm zitterte.
 

Doch dann hörte er etwas, was ihn kalkweiß werden ließ: Neben den vielen Pfiffen und 'Süße kleine Maus'-Rufen für Sakura kam auch ein unmissverständliches 'Hey, süßer Bursche!' durch den Raum geschwebt. Er hatte nicht gemerkt, dass Sakura und er ihre Hände noch nicht voneinander gelöst hatten, und als er in die Gesichter der Männer sah, die ihn quasi anhimmelten, umklammerte er ihre Hand. Jetzt war ihm schlecht.

Er würde eher mit jeder Frau schlafen, sei sie noch so alt oder so hässlich, aber niemals würde er sich von einem Mann nehmen lassen.

Außerdem, neben allem, hatte er nicht vor, sich von so viertklassigen Möchte-gern-Räubern umbringen zu lassen. Nur konnte er seinen Bruder nicht mehr unter die Augen treten, wenn sie das mit ihm anstellten, selbst wenn er lebendig hier rauskam.
 

Sakura ging es nicht anders. Auch ihr fiel besseres ein als sich von diesen Leuten missbrauchen zu lassen, und sie drückte kurz Sasukes Hand. Er zuckte leicht und entspannte sich dann wieder etwas. „Entschuldige...“, meinte er leise, weil er fast ihre Hand zerdrückt hätte. Das hatte ihn jetzt zugegebenermaßen völlig aus dem Konzept gebracht.

„Schon gut. Ich bin für sterben, was meinst du?“, hauchte sie zurück.

„Unbedingt.“, entgegnete er ebenso leise. Ihm würde schon noch was einfallen, wie er dem entkommen konnte, um dann seine Rache an Itachi zu nehmen.
 

Die völlige Ernsthaftigkeit, die in den Stimmen der Sprecher lag, zusammen mit einer Atmosphäre, die eher auf höhnisches Gelächter hindeutete, verliehen der ganzen Farce einen noch absurderen Charakter. Wenn sie nur wüssten, wie sie sterben sollten, und ob sie dann eine Chance hätten, hier rauszukommen... oder ob sie versuchen sollten, das ganze noch um einen Tag zu verzögern, damit die anderen endlich kamen und sie hier rausholten. Nur, wie sie das mit dem Verzögern anstellen sollten war ein Problem.
 

Also erst einmal die wichtigsten Dinge klären.

„Ähm...Verzeihung?“ Sakura hob langsam ihre freie linke Hand und schaute schüchtern zwischen dem Verteidiger und dem Richter hin und her.

„Was ist denn, Angeklagte?“, schnauzte der Richter barsch.

„Nun, euer Ehren, also... wir sind uns, wie schon gesagt, unserer Vergehen bewusst und möchten gerne wissen, auf welche qualvolle Weise wir sterben sollen, da unsere Körper nie genug sein werden, um euch eure Unannehmlichkeiten zurückzuzahlen. Und da sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es wohl am Besten wäre, wenn wir ein für alle mal unsere niederen Existenzen beenden...“
 

Sasuke fragte sich, ob sie jetzt nicht etwas zu dick aufgetragen hatte mit ihrer Kleines-Mädchen-Stimme, doch der Richter lächelte verständnisvoll und fast großväterlich. Sasuke traute ihm weniger über den Weg als seinem Bruder, und das wollte was heißen.

„Nun, Herr Verteidiger?“

Der antwortete: „In Anbetracht der Tatsache, dass ihr gänzlich verschwinden wollt, schlage ich dem geneigten Publikum und euer Ehren vor, ein kleines Feuerchen zu veranstalten. Hexen und Einbrecher wurden schon seit Urzeiten verbrannt.“ Ach, wurden sie das?

Das war Sasuke jetzt aber neu. Aber dann hatten sie ja noch Zeit, in der der Scheiterhaufen zusammengetragen wurde, in der sich eventuell eine Gelegenheit zur Flucht bot.
 

Eventuell. Dennoch machte sich Sasuke jetzt ernsthafte Sorgen; denn andererseits, wenn sie erst einen Scheiterhaufen zusammentragen mussten, würden sie die Zeit dazwischen bestimmt nicht ungenutzt verstreichen lassen.

Zustimmendes Gemurmel erhob sich im Saal.

Er hasste es, es zuzugeben, aber er hatte wirklich Angst.

Oder sagen wir, es war sein schlimmster Albtraum.

Nicht auszudenken, wenn irgendjemand das erfahren würde, allen voran sein Bruder.

… War es möglich, dass er ein wenig besessen von Itachi war, wenn er ständig an ihn dachte?
 

Geringfügig.
 

„Nun, der Vorschlag des Verteidigers scheint Anklang zu finden.“

Einige enttäuschte Seufzer waren zu hören.

„Aber ihr wollt doch bestimmt noch eine Weile am Leben bleiben. Wenigstens noch eine Stunde?“

Er fragte scheinheilig, und wieder richteten sich aller Augen erwartungsvoll auf die beiden.

/Schönen Dank.../, dachten beide gleichzeitig, und wieder war es Sakura, die das Wort ergriff.

„Die Qualen des Feuers erscheinen uns schlimm genug, und wir können nicht erwarten, dass wir euch länger als nötig eine Last sind.“ Mit Absicht tat Sakura so, als wüsste sie nicht, worauf der Richter und die vielen hungrigen Blicke abzielten, obwohl ihr das in der Kleidung wohl niemand wirklich abnehmen würde.
 

„Aber wir brauchen Zeit, um den Scheiterhaufen zusammenzutragen. Und diese Zeit müsst ihr, um uns nicht zur Last zu fallen, irgendwie überbrücken....“ /Klar, nachdem ich ihnen schon fünf Tage im Kerker gesessen habe.../, dachte sich Sasuke. Er blickte zu dem Verteidiger, der immer noch auf des Streichholz in seiner Hand starrte... Moment! Das war die Lösung.

Eventuell, aber es war immerhin ein Weg.
 

„Euer Ehren“, meldete er sich nun zum ersten Mal zu Wort, „da wir die Strafe gemeinsam tragen, würde ich um etwas Zeit bitten, um mich mit ihr zu beraten. Danach können wir uns bestimmt auf etwas einigen...“ Er hasste es, sich so einzuschleimen und ihr pietätloses, fast perverses Spiel mitzuspielen, aber wenn er hier lebend und vor allem heil wieder rauskommen wollte, blieb ihm wohl keine andere Wahl.
 

Der Richter überlegte einen Moment, dann sagte er: „Stattgegeben. Vier Minuten.“ Doch keiner machte Anstalten, sich besonders desinteressiert zu geben.

Sasuke störte sich nicht daran und wandte sich zu Sakura. Er flüsterte in ihr Ohr, um sicherzustellen, dass keiner sie hören würde.
 

„Hör zu, wenn wir sie irgendwie dazu bringen, darüber Lose zu ziehen, und ich sie ziehen darf, dann haben wir eine gute Chance, dass ohne den unangenehmen Zwischenteil zu schaffen. Falls sie es aufschreiben, muss ich die Zettel vorher sehen, was sowieso sinnvoll ist, damit sie nicht betrügen können. Streichhölzer ziehen ist auch okay.“

„Ach, so bist du darauf gekommen?“ Sie warf einen Seitenblick zu dem Verteidiger mit dem Streichholz. Er nickte.
 

„Aber es ist doch klar, was sie wollen. Ich glaube kaum, dass wir sie so runterhandeln können.“, gab sie zu bedenken.

„Hast du einen besseren Vorschlag? Wie's dir geht weiß ich ja nicht, aber ich hatte nicht vor, das mit mir machen zu lassen!“

Der Ärger darüber, dass zuzugeben, war in seiner Stimme deutlich hörbar.

„Ich eigentlich auch nicht. Aber die Möglichkeit, dass du dich verschätzt, ist da?“, fragte sie eindringlich.

Er knurrte bestätigend. „Aber sie ist gering.“
 

„Das heißt, ich soll ihnen vorschlagen, dass sie uns entweder sofort verbrennen, oder erst einige Zeit... eine Stunde, sagen wir mal, damit es nicht allzu lang ist, mit uns haben, und uns dann verbrennen?“ Er nickte.

„Sie sollen es auf Zettel schreiben und sie uns zeigen, bevor sie sie falten, damit wir auch sicher sein können, dass sie nicht mogeln. Wenn ich den Zettel sehe, erkenne ich ihn mit großer Wahrscheinlichkeit wieder.“
 

„Dein Plan hat einen Fehler.“, entgegnete sie, „Wenn er sich die Zettel hinter den Rücken hält und wir eine Hand wählen sollen, ist es reines Glück. Ganz zu schweigen davon, dass er hinter seinem Rücken, den, den wir wollen, womöglich gegen einen zweiten tauscht.“

Da hatte sie recht, das hatte er nicht bedacht. Er biss sich auf die Lippe.
 

„Aber wenn Streichhölzer auch okay sind, werd ich es versuchen. Das könnte klappen.“ Er nickte.

„Was soll ich machen, wenn ich ziehen soll?“, fragte sie noch nach.

„Kommt langsam zum Ende, ihr beiden.“, ermahnte der Richter.

„Sie werden uns dafür wohl kaum auseinander binden. Druck auf den Zeigefinger heißt deine Seite, auf den Kleinen meine, okay?“

„Okay. “
 

Sie setzten sich wieder gerade hin. „Nun?“, fragte der Richter nach.

Sakura antwortete.

„Wir haben uns entschieden, sie um die fairste Methode zu bitten, das hier zu lösen: Einer von uns beiden zieht Lose. Streichhölzer wären gut. Das Kurze bedeutet, wir werden sofort verbrannt, ohne dass einer von uns noch weiter bestraft wird. Ziehen wir allerdings das Längere, habt ihr eine Stunde mit uns, seid frei, zu tun und zu lassen, was ihr wollt, bevor wir ihr uns verbrennt.

Egal wie es ausgeht, ihr gewinnt.“

„Hmm.“ Der Richter dachte darüber nach.

„Sechs Stunden.“, meinte er dann.

„Anderthalb.“, entgegnete Sakura sofort. „Fünf.“, kam das Kontra.

„Zwei.“, erwiderte sie. „Vier, weiter gehen wir nicht runter.“ Sie zögerte.
 

Wenn alles nach Plan lief, war es ja im Grunde sowieso egal, aber für den Fall, dass es schief ging (und da bisher so ziemlich alles an dieser Mission schief gegangen war), überlegte sie fieberhaft, wie sie das jetzt wieder entschärfen sollte.

Sasuke sah die leichte Nervosität in ihrem Gesicht. Er würde das sowieso nicht aushalten, weder eine Stunde noch fünf Minuten, und ihm war klar, dass es für Sakura genauso schrecklich war.

Deswegen überraschte ihn ihre nächste Aussage auch ziemlich, und er war froh, dass er seine Gesichtszüge so gut unter Kontrolle hatte.
 

„Vier Stunden nur mit mir, ihm passiert nichts.“

Was sollte das denn jetzt? Nicht, dass er nicht froh war, aber das hätte er nicht von ihr verlangt, schließlich war es nicht ihre Schuld. Außerdem hieß es doch eben, sie sollten sich die Strafe teilen?

Der Ansicht war offenbar auch der Richter.

„Gleiches Recht für alle, ihr teilt euch die Strafe.“
 

„Aber, euer Ehren, ich habe eindeutig mehr getan als er. Ich habe mich mit den eben schon verlesenen bösen Absichten hier eingeschlichen und versucht, sie alle zu täuschen und zu hintergehen. Ich habe eindeutig mehr Strafe verdient. Verstehen Sie, euer Ehren, ich möchte bitte nicht mit dem schlechten Gewissen sterben, jemandem etwas getan zu haben, was allein durch mich verschuldet war. Vier Stunden allein mit mir.“ Ihr Tonfall wechselte von leicht flehend zu bestimmt.
 

Jetzt war es am Richter, zu zögern. „Fünf Stunden, und wir haben einen Deal.“, sagte er dann.

„Einverstanden.“ Sakura war die Erleichterung anzusehen, und auch Sasuke fiel ein Stein vom Herzen, wenn auch mit einem bitteren Nachgeschmack. Was dachte sie sich dabei? Das war glatter Selbstmord.

Dann erkannte er, wie zynisch seine Worte waren.
 

Sie zeigte damit, dass sie sich immer noch um ihn sorgte, und bewies ihm außerdem großes Vertrauen, von dem er nicht wusste, wie und wann er es verdient haben sollte. Obwohl, wenn sie sich nicht spontan etwas einfallen ließen, würden sie sowieso sterben... verbrennen war zwar nicht die Todesart, die er sich wünschte, aber was sollte man machen.
 

Es wurden Streichhölzer geholt, eines in der Mitte durchgebrochen. Doch wie zu erwarten, hatten sie sich auch für diese eigentlich faire Sache eine Gemeinheit ausgedacht: Es waren zehn Streichhölzer, aber nur eins wurde halbiert. Ein Unbekannter trat vor und hielt sie schließlich Sasuke vor die Nase. „Bitte. Hoffentlich ist deine kleine Freundin nicht sauer, wenn du sie einmal durch die Hölle schickst.“ In seiner Stimme war keine Spur dieser vorgetäuschten Freundlichkeit aller zu finden. An seiner Hüfte bemerkte Sasuke sein Katana.
 

Sasuke betrachtete augenscheinlich unsicher die Streichhölzer in seinen Händen, während es diesmal Sakura war, die sich in seine Hand krallte, und er das hämische unterdrückte Lachen der Zuschauer hörte. Nach einigem hin und her zog er eines aus der rechten Hand des Mannes. Der Moment der Spannung zerplatzte in der Enttäuschung aller, und Sakura entspannte sich neben ihm etwas.
 

Ein Problem gelöst, wenn sie sich daran hielten. Doch ein anderes stand ihnen direkt bevor.

Wie sollten sie sich der Verbrennung entziehen? Aber wenn sie starben, dann zumindest nicht geschändet, immerhin etwas.

Die Männer grummelten ärgerlich, der Richter verkündete das Urteil laut, und die Männer hinter ihnen stießen ihnen unsanft in den Rücken, bedeuteten ihnen, sich zu bewegen.
 

Doch unerwarteter Weise wurden sie nicht wieder zurück in den Kerker gebracht. Kaum waren sie aus der großen Tür getreten, wurden sie nicht nach rechts, sondern nach links geführt, und Sasuke stellte verwundert fest, dass sie sie hinaus brachten. Die Abenddämmerung kündigte sich langsam an, und sie sahen auf einen großen Platz.

Anscheinend hatten diese Leute das schon von Anfang an geplant, jedenfalls sahen sie in der Mitte einen gut anderthalb Meter hohen Scheiterhaufen, akkurat viereckig aufgeschichtet, ein dünner, aber dennoch stabiler Baumstamm in der Mitte.
 

Von wegen Zeit überbrücken zum Scheiterhaufen aufschichten.
 

Jahaha, freut euch auf das nächste Kapitel, und ich hoffe ihr habt den armen Sasu wenigstens etwas bedauert. Bis zum nchsten Mal... Eure Flecki^^

The Festival around the Pyre

Pyre = Scheiterhaufen

Viel Spaß beim Lesen ^^
 

Bevor sie auch nur daran denken konnten, einen Fluchtversuch zu wagen, wurden Waffen gezogen und sie an ihren freien Armen festgehalten. Anschließend zerrte man sie zu einer Holztreppe und stieß sie hinauf. Das Gras war etwas feucht, offenbar hatte es vorhin etwas geregnet.

Der hagere Mann mit Sasukes Katana kam mit zwei Chakrablockern zu ihnen. Er klebte sie auf die Außenseite ihrer linken Unterarme, dann entfernte er den metallenen Blocker. Auf die fragenden Blicke von ihnen beiden antwortete er fast schon freundlich: „Es macht keinen Spaß, in einem Haufen Asche und Knochen nach zwei verbeulten Metallarmreifen zu suchen und dann das verbrannte Fleisch davon runter zu putzen.“
 

Das erinnerte sie beide schmerzlich daran, dass sie gleich sterben würden. Irgendwie hatte Sasuke das noch gar nicht so richtig realisiert.

Es war nicht in seiner Planung vorgesehen, dass er durch irgendetwas starb, zumindest nicht, bevor er sich an Itachi für seine Familie gerächt hatte.

Die Männer sahen von unten zu, hatten schon das Bankett eröffnet, saßen da und sahen erwartungsvoll zu ihnen auf. Es waren an die hundert Leute, allerdings nur wenige Ninja.

Von da oben hatte man eine gute Aussicht. Der Wald umgab die gesamte große Wiese mit dem Felsen darauf, in und unter welchen das Versteck angelegt war.

Sie hatten also gute Fluchtmöglichkeiten.

Theoretisch.
 

Abgesehen von dem kleinen Problem, dass sie hier nicht weg kamen.

Gerade wurden sie Rücken an Rücken an den Pfahl gebunden, immer mit der entsprechenden Bewachung. Sakura wurde nun aufgefordert, ihre Hände nach hinten um Sasuke zu legen. Sie tat es, und Sasuke seufzte ergeben. Nachdem sie ihre Hände mit einem gewöhnlichen Seil zusammengebunden hatten, wiederholten sie die Prozedur bei Sasuke. So, fest aneinander gebunden, standen sie da, lehnten ihre Köpfe an den Pfahl.
 

Allein blieben sie nun auf dem Scheiterhaufen, während irgendwer unten eine Rede hielt. Sie hörten nicht zu.

„Hey, womit hatte ich das Vertrauen verdient?“, fragte Sasuke nüchtern, auf ihre bereitwillige Opferung zugunsten seinerseits abzielend.

„Weiß ich nicht.“ Beim nächsten Satz hörte man ihr Lächeln heraus. „Aber als ich deine Reaktion bemerkt hab, dachte ich mir, ich tu dir zumindest etwas Gutes, wenn ich dir schon sonst immer ein Klotz am Bein war...“
 

Er lächelte gezwungen, was sie natürlich nicht sehen konnte.

„Dann hast du was gut bei mir, obwohl dir das jetzt auch nichts mehr bringt.“

„Wohl wahr.“, entgegnete sie.

„Noch irgendwelche letzten Worte von euch?“, schrie eine Stimme von unten herauf.

„Nein!“, riefen sie bestimmt, und beide gleichzeitig.

Darüber mussten sie beide lächeln, dann beobachteten sie, wie vier Männer, an jeder Seite einer, Fackeln unten an den Scheiterhaufen hielten.

Es war ja immerhin August, und das Holz war relativ trocken und brannte gut.

Die Flammen klommen an der Außenseite empor, schon bald sahen sie die ersten Flammenzungen an den Rändern. Der Rauch hüllte sie ein, allerdings fiel ihnen das Atmen noch nicht allzu schwer.
 

„Haben wir eine Chance, dass dein Team Angst bekommt und nachschauen geht, was los ist?“

„Eher unwahrscheinlich. Warum sollten Lagerfeuer gefährlich sein?“ Sie zögerte eine Weile, beide spürten sie die Hitze von unten.

Dann fuhr sie leiser fort: „Hast du Angst, Sasuke?“

„Hm, etwas nervös. Und du?“, erwiderte er.

„Ein bisschen.“
 

„Bist du ihnen böse, dass sie dir jetzt deine Rache nehmen?“

„Böse? Stocksauer. Aber ich glaube, wir kommen hier noch raus... wenn ich auch nicht weiß, wie.“, entgegnete er gleichmütig.
 

Kurze Zeit schwiegen sie, dann ergriff wieder Sakura das Wort.

„Auf die Gefahr hin, dass ich dich nerve, aber ich möchte, dass du weißt: Ich liebe dich, Sasuke.“

Er lachte kurz auf. „Danke. Ich würde dich ja jetzt küssen, wenn wir nicht so unmöglich angebunden wären.“

„Hm. Da muss ich denen ja glatt böse sein, dass sie mir dieses Vergnügen vorenthalten.“

„Nur deswegen? Sei ihnen doch lieber böse, weil sie dein Leben auf so grausame Weise beenden.“, meinte er. Irgendwie hatte keiner von ihnen beiden wirklich realisiert, dass sie gleich sterben würden. Immer heißer wurde es, die Flammen stiegen höher, und durch Rauch und Feuer konnten sie die Männer schon nicht mehr sehen, beide fingen an, sehr zu schwitzen. Sie wussten, da außer dem Prasseln des Feuers nichts zu hören war, dass die Räuber auf ihre Schreie warteten.
 

„Wenn sie das denn tun. Hast du wirklich keine Idee, wie wir hier rauskommen könnten?“

„Leider nicht. Wenn die Seile verbrennen, ist es schon längst zu spät.“

„Wirklich gemein von ihnen, uns so anzubinden. Das Feuer löst unsere Fesseln, aber nicht rechtzeitig genug, als das wir hier raus könnten...“, wiederholte sie resigniert.

„Verdammt, in diesen Unmöglichkeiten von Klamotten schwitzt man noch mehr. Erinnere mich daran, dass ich nie wieder Lack und Leder trage.“, versuchte sie die Stimmung aufzulockern.
 

Diesmal lachte er wirklich, wenn auch nur kurz. „Wenn ich nicht in die Hölle komme, klar. Das steht dir sowieso nicht wirklich.“

„Ach?“, entgegnete sie frech, „Bin ich so unattraktiv?“ Belustigt klang diese Frage zu ihm hinüber. Das Atmen wurde bereits anstrengender, der Schweiß lief ihre Körper hinab, als die Flammen immer näher krochen.

„Im Gegenteil, meine Hübsche. Diese Art von Kleidung senkt aber dein Niveau. So billig bist du nicht, will ich doch hoffen.“, konterte er, und hörte ihr helles Lachen, das von dem Rauch prompt in ein Husten umschlug.
 

„Gut gerettet, Uchiha. Danke. Nein, so billig bin ich wirklich nicht.“

Sakura stellte sich anders hin, wie er spürte, ließ sich ein Stück am Pfahl hinab sinken, denn ihre Oberweite stieß gegen seine Unterarme.
 

„Sasuke?“ Ihre Stimme klang plötzlich zuversichtlicher.

„Hm?“ Er hatte schon längst die Augen geschlossen, spürte die unzähligen Schweißtropfen auf seinem Körper, die in dieser Hitze schon anfingen, zu verdampfen.

„Kannst du die Arme heben? Gerade nach hinten strecken?“

„Wozu?“, fragte er.

„Sie haben uns nicht geknebelt, und das sind nur einfache Knoten. Vielleicht haben wir ja doch eine Chance.“
 

Er tat, worum sie ihn gebeten hatte, spürte, wie sie weiter nach unten sank, ihre Brüste seine Arme streiften. Sie wäre wirklich keine allzu schlechte Partie gewesen, und sie hätte bestimmt auch mehr Ausdauer im Bett als Zivilistinnen.

Aber woran dachte er da schon wieder, und das in so einer Situation.

Auf ihre Bitte ließ er die Arme wieder sinken, und er spürte den Druck ihrer Arme an seinem Körper, als sie sich etwas nach vorn lehnte, um an die Seile um seine Handgelenke zu kommen.
 

Er konnte nicht sagen, ob und wie sie voran kam, doch als sie plötzlich in seine Haut biss, zuckte er zusammen. „Tse. Wusste gar nicht, dass du bissig bist.“, rief er mit Ironie in der Stimme. Er musste fast schreien, denn das Prasseln des Feuers war jetzt so laut, dass man sich nicht mehr in normaler Lautstärke unterhalten konnte.

„Dann hast du offensichtlich noch nicht mit mir geschlafen.“, gab sie schnippisch zurück, und er musste grinsen. Wehrhaft war sie im Bett? Dann würde er das sofort nachholen, wenn er könnte, aber der Moment war denkbar ungünstig, und er würde das natürlich auch nicht sagen. Sonst würde sie ihm womöglich noch freiwillig in die Hölle folgen.
 

Die Fesseln lockerten sich etwas. Er versuchte, möglichst keinen Zug auf den Knoten auszuüben, damit sie es leichter hatte.

Wo er doch gerade an die Hölle gedacht hatte: Die Flammen waren bedrohlich nah.

„Ich will dich echt nicht hetzen, aber beeilen wäre nicht schlecht!“, ermahnte er vorsichtig.

Sie antwortete mit einem noch gerade so hörbaren Knurren.
 

Wieder gab das Seil ein Stück nach.

Sasuke musste aufpassen, dass er sich nicht in irgendeinen der kleinen Flammenherde stellte, und bekam mit dem nächsten Atemzug einen üblen Hustenanfall.

Auch Sakura hustete zwischendurch immer kurz, er spürte ihren Körper erbeben, doch sie hörte nicht auf, an den Seilen zu zerren um den Knoten zu lösen.
 

Ein Knacken, ein Funkenregen, und Sasukes Oberteil wurde langsam von Glut verzehrt. Hoffentlich wurden das jetzt keine allzu großen Flammen, die Glut war ja noch relativ langsam.

Er spürte Sakura stärker zusammenzucken, konnte aber nicht sehen, dass sie mit einem ihrer Füße an eine Flamme gekommen war.
 

Und dann, endlich, löste sich die Spannung auf dem Seil, er fiel leicht nach vorn, konnte sich aber noch abfangen, bevor eine Flamme sein Haar ansengte.

Nun ging alles ganz schnell, und während Sakuras dringliche Stimme ihn antrieb, öffneten seine geschickten Finger den Knoten. Nicht umsonst hatte er genau beobachtet, wie der hagere Typ mit seinem Katana ihn gebunden hatte.
 

Auch ihre Hände waren frei, und als nächstes zog er sich sein Oberteil aus, dass jetzt an der anderen Seite Feuer gefangen hatte.

Als er sich den Arm dabei verbrannte, kam ihm eine Idee. Sakura hustete fürchterlich, und er bemerkte auch wieder den beißenden Qualm, während er noch seinen Arm in die Flammen hielt.

Der Chakrablocker fing Feuer, und er folgte Sakura, die schon hinaus gesprungen war. Er hatte die Orientierung verloren, doch als er endlich in der frischen Luft war, landete er nur ein Stück von ihr entfernt. Genau wie er, atmete sie in tiefen Zügen die frische Luft ein, auf ein Knie gestützt, um sich etwas zu erholen. Die Schuhe hatte sie mittlerweile ausgezogen und von ihrer beider Körper tropfte der Schweiß.
 

Doch sie hatten nicht lange Zeit, sich auszuruhen. Dummerweise waren sie wieder dort gelandet, wo sie hergekommen waren, quasi mit Blickrichtung zum Eingang. Und in dieser Richtung saßen die meisten von ihnen, auch, wie Sasuke fast freudig bemerkte, der Mann mit seinem Katana.

Sie nutzten ihre Schockstarre aus, damit sie sich etwas erholen konnten, dann sprach der Wortführer wieder.

„Ihr habt es also tatsächlich geschafft, da rauszukommen. Da wart ihr die ersten. Aber unbewaffnet wie ihr seid, werden wir euch mit Leichtigkeit exekutieren.“
 

Jetzt war es an ihnen, zu grinsen, als Sasuke sich neben Sakura stellte und ihren Chakrablocker entfernte.

Dann blickte Sakura amüsiert an Sasukes Körper auf und ab. „Wo ist in der kurzen Zeit denn dein Hemd abgeblieben?“

Er lächelte. „Natürliche Verluste. Stört es dich?“, fragte er scheinheilig.

„Nicht im geringsten.“, lächelte sie zurück, und als wäre das ein Zeichen gewesen, waren sie auf einmal verschwunden.
 

Die Ninja unter ihnen begaben sich sofort in Kampfposition. Doch sie reagierten viel zu spät, da sie nicht wussten, wo die beiden zuerst angreifen würden, auch, wenn sie keine Waffen hatten. Vielleicht war das der Grund dafür, weshalb sie sie nicht ernst nahmen, und die ersten beiden Ninja fielen. Die Zivilisten unter ihnen hatten erst jetzt verstanden, das irgendetwas passiert war, doch ihnen schenkten Sakura und Sasuke kaum Beachtung.

Als nächstes war der Hagere dran, der die Frechheit besessen hatte, sich Sasukes Katana zu nehmen.
 

Sasuke tauchte hinter ihm auf, und obwohl der Mann merkte, das er angegriffen wurde, konnte er sich nicht einmal halb umdrehen, bevor Sasuke sein Handgelenk ergriff und das Katana, welches er in der Hand hielt, ihm selbst in den Bauch stieß. Sasuke wischte die Klinge an dem Umhang des toten Mannes sauber, als plötzlich der Boden erzitterte. Nach links blickend sah er, was das Chaos angerichtet hatte: Sakura, wie konnte es auch anders sein, hatte eine chakragetränkte Faust in den Boden gerammt und so die Hälfte des unterirdischen Gewölbes zerstört.
 

Nein, nicht die Hälfte. Mehrere Erschütterungen folgten der Ersten, gedämpfter, dann bekam der Boden Risse, und Sasuke, Sakura und einige der feindlichen Ninja retteten sich auf die umstehenden Bäume, während der gesamte Lagerplatz samt dem brennenden Scheiterhaufen eine Etage tiefer sackte. Man hörte Schreie der Leute, die unter den Gesteinsbrocken vergraben oder von dem Feuer in Brand gesteckt wurden, doch das war nur gut für die beiden.
 

Sofort starteten sie einen neuen Angriff, denn in der allgemeinen Verwirrung stand der Richter, der der Kopf der Bande war, relativ ungeschützt da. Sasuke enthauptete eine der beiden Wachen, mit dem zweiten gab es einen kurzen Schlagabtausch, bevor auch er fiel, während Sakura an ihm vorbei rauschte und den beiden Kunai auswich, die der Richter in der Hand hatte. Ein gezielter Schlag, und sein Genick knackte ungesund.
 

Doch jetzt kam die Verstärkung, und sie sahen sich von immer mehr Leuten umringt.

Sasuke und Sakura kämpften sich ihren Weg zu den Bäumen frei; beiden fiel das Atmen ungewohnt schwer. Beide wussten, dass sie zu viel Rauch eingeatmet hatten, ihre Lungen brannten.
 

Ein Ninja hatte es jetzt geschafft, Sakura zu Fall zu bringen und ihre Hände festzuhalten. Er bekam sofort Unterstützung von einigen anderen, die sie ebenfalls packen wollten, da sie sich als ziemlich wehrhaft erwies. Sie wand sich, doch sie kam nicht los. Sasuke eilte ihr zur Hilfe, besiegte seine Gegner, indem er ein Chidori Nagashi durch seinen Körper laufen ließ, tötete den, der ihre Arme hielt, und die letzten Zwei räumte sie selbst aus dem Weg. Er packte ihr Handgelenk und zog sie mit sich in den Wald, weg von der Schlacht und der allgemeinen Verwirrung.
 

Sie rannten, bis sie zwei gute Kilometer von der Lichtung entfernt waren und keine Chakren mehr spüren konnten. Dann erst gönnten sie sich auf dem breiten Ast eines Baumes eine Ruhepause.

„Das war ganz schön knapp.“, stellte Sakura fest, nachdem sie etwas zu Atem gekommen waren.

„Hm.“, entgegnete er nur.
 

Als ihr Atem gleichmäßiger wurde, formte sie Fingerzeichen und Sasuke sah, wie grünliches Chakra mehrere Kratzer und auch einige kleine Brandwunden an ihrem Körper heilte.

Ihr Körper entspannte sich, dann stand sie auf und ging auf ihn zu.

„Darf ich?“, fragte sie, wartete aber keine Antwort ab, sondern griff nach seinem linken Arm.

Der Chakrablocker, der in Flammen aufgegangen war, nachdem Sasuke ihn samt seinem Arm ins Feuer gehalten hatte, hatte eine große Brandblase hinterlassen, vom Ellbogen bis zu Handgelenk.
 

Ihre Hand leuchtete grün auf, als sie ihr Heilchakra darüberfließen ließ, und er spürte ein leichtes Prickeln, dass ihm nicht unangenehm war und zudem nicht nur von der heilenden Wunde stammte.

Als sie ihre Hand wieder wegnahm, sah er nur noch eine zackige, weiße Narbe, die auf seiner sowieso sehr hellen Haut kaum zu sehen war.

Dann legte sie ihre kleine, warme Handfläche auf seine Brust und erklärte: „So viel Rauch, wie wir eingeatmet haben, ist nicht gut für die Lunge. Ich stimuliere sie deswegen etwas, damit sie es schneller abbaut. Besser für den Körper.“

„Hn.“, erwiderte er.
 

Ansonsten hatte er keine Verletzungen, und sie trat einen Schritt zurück, setzte sich hin und legte sich dann auf den breiten Ast.

„Danke.“, sagte er schlicht, allerdings mit einem Hauch Wärme in der Stimme, der ihr signalisieren sollte, dass er das ernst meinte.

„Bitte. Na, das war ja mal ein verrücktes Erlebnis, was?“, lächelte Sakura.

„Hn.“, brummte er nur.
 

Ihr Lächeln wurde breiter.

„Sieh an. Kaum aus der Not raus, ist der Herr Uchiha wieder so einsilbig wie zuvor.“, spottete sie.

„Mach dich nur über mich lustig, Haruno. Du müsstest doch langsam wissen, dass mich das nicht aus der Ruhe bringt.“

Jetzt hatte er doch was gesagt, allerdings so monoton wie immer.
 

Sie ließ sich davon nicht beirren und entgegnete gar nichts, schloss die Augen.

Er betrachtete sie, und hätte sie dass gesehen, wäre sie wohl sehr über sein ausgiebiges Schmunzeln erstaunt gewesen. Sasuke konnte nur bestätigen, was er im Kerker festgestellt und ihr auf dem Scheiterhaufen gesagt hatte, nämlich, dass diese Art Kleidung nicht zu ihr passte. Aber ihr Körper war eine Verheißung, wie sie dalag, mit dem Kopf zu ihm, das Haar fächerförmig um ihren Kopf ausgebreitet, die Sonne schien ihr ins Gesicht und das Blätterdach malte Schatten auf ihren Bauch.

Er lehnte sich an den Stamm und ließ sich daran herabsinken.
 

Eine Weile entspannten sie sich nur, auch wenn Sasuke die Umgebung auf fremde Chakren überwachte, und etwas Zeit verging, in denen nur die Geräusche der Natur sie umgaben.

„Und was tust du nun, Sasuke?“, durchbrach ihre wohlklingende Stimme sein Nachdenken.

„Itachi suchen. Ich nehme an, du weißt, das Orochimaru tot ist?“

„Hm. Ich hörte, du habest ihn umgebracht.“ Täuschte er sich, oder lag Bewunderung in ihrer Stimme?

„Ja. Aber er war krank und schwach, sonst wäre es schwieriger gewesen.“

Er wusste nicht, wieso, aber er wollte sie nicht glauben machen, er hätte einen gesunden Orochimaru genauso schnell besiegen können.
 

Sowieso musste er sich über sich selbst wundern, dass er freiwillig in ihrer Gesellschaft blieb, und er versuchte sich einzureden, dass das reines Begehren war, weil die Kleidung so viel von ihr zeigte.

Das Prickeln, das er bei ihrer Berührung gespürt hatte, das Funkeln ihrer smaragdgrünen Augen und ihre für sie so ungewöhnliche Gelassenheit blendete er bewusst aus.

Ihre Stimme holte ihn aus seinen Gedanken.

„Ich hoffe, du kommst zurück, wenn du deine Rache hast... Obwohl ich dir wohl sagen sollte, dass du Kazaru damit das Herz brechen wirst.“ Er zuckte zusammen.

„Du kennst sie?“ Sie nickte.

„Sie will euch beide wieder haben. Das wird wahrscheinlich sowieso nicht möglich sein, aber ihr liegt ihr unheimlich am Herzen. Ich glaube, wenn ihr es so arrangieren könntet, dass ihr wenigstens beide am Leben bleibt, wären alle glücklich...“, erklärte sie, während sie nach oben ins Blätterdach sah.
 

„Sie sollte sich nicht drauf verlassen.“, meinte er nach kurzer Pause mahnend.

Wieder schwiegen sie.

„Dann werd ich mich mal langsam auf den Weg machen, bevor die mich vermissen.“ Sie gluckste.

„Nicht, dass die noch denken, ich wäre in den Flammen umgekommen, sowas schwachsinniges.“ Ihre Stimme triefte vor Ironie, als sie das sagte, dann aufstand und sich streckte.

„Na, die würden doch niemals so einen realitätsfernen Unsinn glauben, Sakura.“, erwiderte er, mit Belustigung in der Stimme.
 

„Bis dann. Lass dich nicht umbringen.“, sagte sie über die Schulter, doch bevor sie los konnte, rief er sie mit einem fragenden „Sakura?“ zurück.

Als sie sich umdrehte, keuchte sie auf vor Überraschung.

Er zog sie herum und drückte sie an den Stamm, und bevor sie etwas erwidern konnte, presste er seine Lippen auf die ihren und drängte sie mit seinem Körper fest gegen den Baum in ihrem Rücken.

Er spürte, wie die anfängliche Anspannung ihren Körper verließ und sie immer lockerer wurde. Ihre Lippen wurden nachgiebiger und öffneten sich leicht, und er nutzte die Chance um seine Zunge in ihren Mund gleiten zu lassen. Sie schmeckte betörend, wenn auch mit einem leichten Beigeschmack des Rauchs vom Feuer, aber das war ja nun nicht ihre Schuld.
 

Stunden, so schien es ihm, vergingen, während sie den innigen Kuss immer weiter führten.

In Wahrheit waren es wohl einige Minuten, bis Sasuke vier Chakren wahrnahm, die auf sie zu kamen.

Er hatte sein eigenes Chakra unterdrückt, aber Sakuras war deutlich zu erkennen.

Apropos erkennen, die Chakren gehörten eindeutig Kakashi, Kiba, Akamaru und Chouji.

Zeit, dass er sich aus dem Staub machte, auch wenn er aus unerfindlichen Gründen den dringenden Wunsch verspürte, bei Sakura zu bleiben und diesen Kuss zu etwas mehr zu machen.
 

Dennoch unterbrach er ihr Zungenspiel bedauernd, da sie offenbar noch nicht das Herannahen ihrer Freunde bemerkt hatte.

Schwer atmend löste sie sich nur widerwillig von ihm, allerdings ließ der Druck seines Körpers nicht nach. Er küsste sie auf den Hals.

„Das hatte ich dir versprochen. Ein Tipp: Bevor dein Team hier ist, ordne deine Kleidung, bevor sie noch rot werden.“ Ein weiterer kurzer Kuss, dann riss er sich los.
 

Er schob die rosahaarige Schönheit in die hinterste Ecke seines Bewusstseins und konzentrierte sich wieder auf seinen Bruder.
 

~~~~
 

Sakura war von dem Kuss völlig überrascht, entspannte sich aber langsam in seinen Armen.

Seine Zunge war vorsichtig, als sie ihren Mund erforschte, und er schmeckte so gut! Ein bisschen nach Rauch, sicher, aber das war bei ihr bestimmt auch der Fall.

Nach viel zu kurzer Zeit, wie es ihr vorkam, unterbrach er den Kuss, murmelte dann leise gegen ihren Hals: „Das hatte ich dir versprochen. Ein Tipp: Bevor dein Team hier ist, ordne deine Kleidung, bevor sie noch rot werden.“, und einen weiteren auf ihren Hals gehauchten Kuss später war er verschwunden.
 

Verträumt sank sie auf den Ast herab und bemerkte erst nach einer Weile die sich nähernden Chakren. Dann erst wurde ihr bewusst, was Sasuke eigentlich gesagt hatte, und wurde rot bis zum Haaransatz.

Durch das Getümmel beim Kampf war ihre Kleidung doch sehr verrutscht, und zeigte noch mehr von ihrem Busen und restlichen Körper, als ohnehin schon.

Verschämt ordnete sie die spärlichen Fetzen und wurde tief dunkelrot im Gesicht, als ihr bewusst wurde, dass sie schon die ganze Zeit so ausgesehen haben musste... auch, als sie sich eben auf den Ast gelegt hatte. Er hatte sie sicher angesehen...

Sie schluckte.

Dann schüttelte sie den Kopf, versuchte den Gedanken zu verdrängen und ihre Gesichtsfarbe wieder unter Kontrolle zu bringen. Das wollte sie ihren Teamkameraden nämlich nicht erklären müssen.
 

Die Bezeichneten waren auch nach kurzer Zeit da, und die Röte hatte sich zu einem sachten Rosa verflüchtigt.

Sie hatte als einzige Farbe, die drei andern waren ungewöhnlich blass und riefen schon bevor sie bei ihr ankamen: „Sakura! Ist dir was passiert?!“

Gute Frage. War ihr etwas passiert? Sie wusste es im Moment nicht so genau zu sagen.

Noch immer vernebelten Sasukes Lippen auf ihren, seine Zunge in ihrem Mund ihre Sinne. Wie sehr sie sich wünschte, er wäre noch hier bei ihr!

„Sakura?“ Choujis dringliche Stimme riss sie aus ihren Träumereien.
 

Huch, die warteten ja immer noch auf eine Antwort. Wie war nochmal die Frage gewesen?

Sie lächelte. „Nichts passiert, keinen Grund so schockiert zu sein.“, beruhigte sie sie.

„Nichts? Das nennst du nichts?“ Kakashi klang leicht panisch, sah sie mit sehr besorgtem Blick an und machte eine unbestimmte Armbewegung in Richtung ihres Körpers.

Was meinte er eigentlich?

Verdutzt blickte sie an sich herab. Ihre Kleider waren so ordentlich wie es ging, Verletzungen hatte sie keine... Ah. Das war es.
 

Sie war von oben bis unten mit Schweiß, Staub, Blut und Blättern bedeckt, sah wahrscheinlich aus wie nach einer Schlammschlacht mit Ino. Durch den Schweiß, den aufgewirbelten Staub und das kurze Gerangel in den Baumkronen hatte ihr Äußeres ziemlich gelitten.

„Das, mein Guter, nenne ich Dreck. Und wenn ihr erlaubt, würde ich gerne erst ein Bad in sicherer Entfernung nehmen und mir was bequemeres anziehen, bevor ich euch erzähle, was geschehen ist. Irgendwo ein See zum reinspringen in der Nähe?“

Das würde eine lange Geschichte werden, und sie hatte nicht vor, die ganze Zeit in diesen Sachen zu verbringen.
 

Sie nickten, doch Kiba hielt sie fest: „Warte! Was hatte Sasuke damit zu tun? Du riechst nach ihm.“

Sie schmunzelte.

„Ist Teil der Geschichte. Aber ohne ihn wäre ich da wahrscheinlich nicht rausgekommen. Gleich, ja?“, bat sie.

Eine Sekunde zögerte er noch, dann nickte er und ließ sie los.
 

Eine Weile später waren sie an einen See angekommen, an dem die vier ihr Lager aufgeschlagen hatten. Sie griff nach einer Wasserflasche, die sie nahezu komplett austrank, nahm ihre Tasche und meinte: „Warum setzen wir uns nicht alle in den See? Bei der brütenden Hitze täte uns das wahrscheinlich allen gut. Und ich könnte euch erzählen, was geschehen ist.“

Die drei sahen sie erstaunt an.

Kiba fragte vorsichtig: „Bist du dir sicher, dass du keinen Hitzschlag bekommen hast?“
 

Sie lachte. „Absolut nicht. Ich geh vor, ihr könnt euch das ja überlegen. Übrigens, Kiba, viele Grüße von deiner Freundin.“ Sie ging in Richtung See.

„Wem?“, rief Kiba ihr ratlos hinterher.

„Von Kiki!“

Kiba zuckte zusammen.

Diese Frau würde er nicht vergessen können, so gern er es auch wollte.

Nur zu lebhaft war ihm diese Mission mit Neji und Sakura in Erinnerung geblieben.
 

Nach einigen Minuten entschieden sie sich dann doch, sich zu ihr zu gesellen, und erschöpft dasitzend begann sie, mit geschlossenen Augen zu erzählen, was geschehen war.

„Nachdem wir uns getrennt hatten, bin ich vorgegangen wie besprochen. Ich hab mein Chakra unterdrückt und 'zufällig' ihren Weg gekreuzt.

Nach einem kurzen Gespräch, bei dem ich vor Hitze leider den Umhang großzügig öffnen musste, haben sie mir dann auch erlaubt, sie zu begleiten.“ Sie runzelte die Stirn.
 

„Hätte ich nein gesagt, hätten sie mich wahrscheinlich dazu genötigt, mitzukommen.

Na, jedenfalls- Wir kamen an, großes Hallo, mir gegenüber erst etwas misstrauisch, bis einer mir freundlicherweise den Mantel abgenommen hat. Man konnte förmlich sehen, wie jegliches logische Denken aussetzte. Naja, jedenfalls haben wir uns den restlichen Tag nett unterhalten, zweimal mit Pausen, weil die es einfach nicht lassen konnten.

Es gab in einem großen Saal ein Abendessen, mit Fackeln beleuchtet, und der Alkohol ist in Strömen geflossen. Ich hab mich ein bisschen bei den einzelnen Gruppen umgehört, meist auch gar nicht gefragt, denn die haben ihre Ziele ziemlich sorglos besprochen. Dann machen mich gleich drei Typen auf einmal an, und ich bin mit ihnen mit gegangen... Tja, und im Gang lenkt mich einer etwas ab, dann macht es 'Klack', und schon hatte ich einen Chakrablocker ums Handgelenk.“
 

Sakura zögerte kurz, als sie sich daran erinnerte, was geschehen war.

„Sie wussten meinen Namen, mein Alter, dass ich zu Konoha gehöre und Medic-Nin bin. Dann haben sie mir die Hände gefesselt, in eine Zelle gesteckt und an der Wand angekettet... und da saß Sasuke mir gegenüber.“

Auch den Rest erzählte sie noch, so detailliert wie sie es für nötig hielt. Das bedeutete, dass sie den Vorfall im Gerichtssaal, das Gespräch auf dem Scheiterhaufen und auch den Kuss eben wohlweislich kürzte beziehungsweise ganz weg ließ.
 

~~~~
 

Nachdem sie sich noch eine Weile im Wasser erfrischt hatten, hatte Sakura sich angezogen und schlafen gelegt, war sie doch noch immer erschöpft von dem anstrengenden Tag.
 

Am nächsten Morgen packten sie ihre Sachen und machten sich auf dem Weg zu dem Versteck der Leute. Die gesamte Lichtung lag in Trümmern, Sakura hatte ganze Arbeit geleistet. Überall lagen Leichen herum, erschlagen von Schutt und Geröll. Das Feuer schwelte noch immer.

Zu ihrer Freude fand Sakura den roten Umhang, den sie gekauft hatten, das einzig brauchbare Kleidungsstück dieser Sammlung von Unanständigkeiten.
 

Die Leiche des Anführers konnte sie ohne Probleme identifizieren, auch wenn sie sich beeilten- Die Hitze war der Verwesung sehr zuträglich, und die Fliegen und wilden Tieren labten sich bereits an dem Fleisch der Toten.

Sie jagten die letzten vier Tage noch versprengte Gruppen der ehemals großen Verbindung, doch viele töteten sie nicht mehr, die Meisten ließen sie laufen.
 

Sie kehrten zeitig von ihrer Mission zurück, und an den Abenden, die sie auf der Rückreise waren, schrieben Kakashi und Sakura zusammen den Bericht.
 

Als sie endlich wieder in Konoha ankamen war es schon spät, doch die Sonne spendete nichtsdestotrotz noch warme Strahlen.
 

Shizune verließ gerade Tsunades Büro, als Team Kakashi ihr entgegenkam. Und obgleich sie schon zwei Treppen weiter unten war um neuen Tee und etwas Sake für die Hokage zu holen, hörte sie ein lautes Krachen, als irgendetwas zu Bruch ging, und Tsunades noch lautere Stimme, die gut hörbar den Grund ihrer Wut zum Ausdruck brachte: „WOFÜR BITTE HABT IHR DAS BUDGET FÜR DIESE MISSION VERWENDET, DASS ES NICHT AUSGEREICHT HAT?!“
 

Auch wenn sie Tsunades Wutausbrüche gewohnt war, hätte sie schon das Tablett in der Hand gehabt, wäre es ihr wohl runtergefallen.
 

Sakura erzählte Kazaru detailliert, was auf der Mission geschehen war, und sie war ganz aus dem Häuschen. Vielleicht gab es wenigstens für den jüngeren Uchiha noch Hoffnung.

Das allerdings machte sie wieder traurig, denn es erinnerte sie wieder daran, dass Itachi für sie so unerreichbar war. Sie freute sich für Sakura, und auch für Sasuke, auch wenn sie sich nach der ersten Aufregung einig geworden waren, dass dieser Kuss noch lange kein Liebesbeweis war. Sakura stimmte ihr zwar zu, doch ihr Herz konnte sich der trügerischen Hoffnung nicht erwehren.

Es sollte noch dauern, bis die beiden sich wiedersehen würden.
 


 

Hihi, ja so kanns gehen wenn man zu faul ist das Metall zu schrubben xD Papier verbrennt nun mal... So, im nächsten Kapitel wird ein Geburtstag gefeiert. Eine Songfic, das sag ich schon mal, As time goes by aus Casablanca... Bis dahin =)

Eure Flecki^^

As time goes by

{AUGUST – NOVEMBER}
 

Und so verging in Konoha die Zeit.

Ende August kühlte es wieder ab, und die Wochen gingen ins Land, ohne das etwas wichtiges passierte. Eigentlich gab es nur ein Ereignis, von dem man berichten könnte, und das verlief so unspektakulär, dass es sich schon fast nicht mehr lohnt.
 

Als Narashi Ende September zurückkam, verhielt er sich Kazaru gegenüber wie immer und erwähnte das Gespräch in ihrer Küche nicht. Insgeheim war Kaza froh, dass nun offenbar wieder alles beim Alten war, wusste sie doch jetzt noch weniger, wie sie mit seinen Gefühlen umgehen sollte. Doch über die Wochen, in denen sie Nächte lang darüber nachgedacht hatte, hatte sie einfach nur beschlossen, nicht mehr mit ihm zu schlafen, um ihm keine falschen Hoffnungen mehr zu machen.
 

Und da er das Thema offenbar für beendet hielt, erwähnte auch sie es mit keinem Wort.
 

Noch eine zweite Sache: Er brachte ihr ein Geschenk mit.
 

You must remember this

A kiss is still a kiss

A sigh is just a sigh

The fundamental things apply

As time goes by
 

Eigentlich hatte Kaza nicht vorgehabt, irgendetwas an ihrem Geburtstag zu unternehmen, überlegte sie doch schon seit einiger Zeit, wie sie ihre Fähigkeiten um ein weiteres Jutsu stärken konnte. Genjutsu waren nicht die besten Jutsus für einen Kampf, doch da ihre Stärke nun einmal bei Selbigen lag, war es ratsam, so viele wie möglich in petto zu haben.

Außerdem war Sakura sowieso auf einer Mission.
 

Doch unerwartet klingelte es am Morgen des 3.Oktober an ihrer Tür, und als sie, gerade fertig mit einem spärlichen Frühstück, die Tür öffnete, sprang ihr ein sehr großes Fellknäul entgegen, und sie kippte rundweg nach hinten, konnte gerade noch verhindern, dass ihr Kopf auf dem Boden aufschlug.

Dennoch machte ihr Rücken diese Erfahrung, die absolut nicht angenehm war, und als sie gerade zum Fluchen ansetzen wollte, klatschte ihr ein warmer und übelriechender Waschlappen einmal quer durchs Gesicht.
 

Sie hätte gerne aufgeschrien, doch sah sie sich noch nicht einmal dazu in der Lage, da etwas Schweres auf ihren Brustkorb und überhaupt ihren gesamten Körper drückte, zudem bohrten sich spitze Knochen in ihre Schultern.

„Chacha! Um Himmels Willen, lass sie am Leben, wir wollen ihr auch noch gratulieren!“ Hanas amüsierte Stimme kam durch die Tür geschwebt.

/Urgs.../, dachte Kaza- auf einmal war ihr klar, dass das kein Waschlappen, sondern Chachas Zunge gewesen war, die ihr ihr Gesicht eine Schnellwäsche unterzogen hatte.

Der große Hund fiepte einmal laut und glücklich, dann stand er auf und ließ sie wieder frei. Ihm entging nicht Kurois missbilligender Blick, wie er da auf seiner Vogelstange im Flur hockte und sich empört aufplusterte, doch das schalkhafte Blitzen in den Augen des großen Hundes zeigte, dass er noch viel mehr Unfug im Kopf hatte und sich davon nicht beeindrucken ließ.
 

„Entschuldige, das wir so reinplatzen, Kaza.“ Hana drängelte sich an ihrem Hund vorbei und half ihr auf, dann umarmte sie sie. „Herzlichen Glückwunsch zum Zweiundzwanzigsten!“

Und über ihre Schulter schauend, während sie in der überraschenden Umarmung gefangen war, erblickte sie Chinjou und Narashi, die lächelnd in der Tür standen. Masa und Haido, die beiden Brüder von Chacha, waren ebenfalls dort und grinsten sie mit ihren offenen Mäulern an.
 

„Ähh... Danke, Hana. Aber ich hab doch gar nichts zu knabbern da, und aufgeräumt ist auch nicht....“ stammelte sie und wurde leicht rot, als sie an das Chaos im Wohnzimmer dachte.

Doch Hana lachte jetzt; sie kannte Kaza gut genug, um das zu wissen. „Hallo Kuroi.“ fügte sie mit einem Blick auf den Raben hinzu, dann fuhr sie fort: „Aber das macht doch nichts, wir wollten dich sowieso nur abholen. Wir feiern bei mir!“

/Noch mehr Hunde... Irks.../
 

Auch Narashi und Chinjou umarmten sie jetzt und sprachen einen Herzlichen Glückwunsch aus.

Sie zogen Kaza mehr oder wenig freiwillig mit, Kuroi flog hinterher, immer in sicherem Abstand zu den Haimaru Sankyodai, den drei Hundebrüdern.
 

Ihr Geschenke bekam sie, kurz nachdem sie in dem Inuzuka-Anwesen angekommen waren. Der Vorteil dieses Gebäudes war unleugbar der, das alles auf große Tiere abgestimmt war, was Kuroi genügend Freiraum zum fliegen gab.

Die Geschenke fassten sich wie folgt zusammen:
 

Von Chinjou bekam sie ein Buch, das von einer Kunoichi mit Genjutsu-Stärke handelte und in dem im Anhang ihre Jutsus genau beschrieben wurden. Unterhaltung und Lehrbuch in einem, ihr Sensei war wirklich einmalig. Sie umarmte ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange, was ihn Rot anlaufen ließ, dann stotterte er: „Äh... viele Grüße und einen Herzlichen Glückwunsch von Zankon, er konnte nicht kommen... ist auch von ihm.“ Kaza lachte.
 

Hanas Geschenk war ein- Hund. Ein Stoffhund, der aussah wie eine Mischung aus Chacha, Haido und Masa, wenn auch zum Glück um einige Nummern kleiner. Dazu eine schön geformte Holzschale mit geschnitzten Rosenranken am Rand, gefüllt mit- Schokolade. Feinster Vollmilchschokolade.

„Oh Hana. Wann soll ich das denn alles essen? Weißt du, wie ich dann aussehe?“ Vorwurfsvoll blickte sie ihre ehemalige Teamkameradin an, die Kazas Schwäche genau kannte. Wie gerne aß sie Schokolade, verbot es sich aber meist, da sie das zu sehr an Itachi erinnerte- auch, wenn sie allen erzählte, dass sie dann zu dick würde.
 

„Ach komm schon, ein bisschen sündigen ist erlaubt.“ Sie zwinkerte ihr zu.

„Und außerdem hab ich hier noch was für Kuroi. Du hattest doch auch Geburtstag, nicht? Komm doch mal runter zu mir.“ Sie blickte den Vogel freundlich an, der sich wohl weißlich oben auf eine vorstehenden Dachbalken gesetzt hatte. Zögerlich neigte er den Kopf zur Seite, blickte die Hunde an, die um sie her lagen, und wieder lachte Hana. Kuro würde sich doch nicht freiwillig mitten ins Feuer setzen.

„Die drei haben beschlossen, dir zum Geburtstag für den heutigen Tag ne Auszeit zu schenken. Sie werden dich schon nicht ärgern.“ Er blickte in die Augen der Hunde, die alle drei ihren Kopf auf den Pfoten liegen hatten und schelmisch zu ihm auf blickten. Jedoch brummte Masa, der Älteste der Drei, einmal kurz, um das zu bestätigen.
 

Er zögerte noch kurz, dann segelte er elegant hinab und landete vor Hana.

„Super. Ich kann wohl nicht von dir verlangen, dass du die Augen schließt?“ Er warf einen kurzen Seitenblick zu den Hunden, drehte sich dann zu Kazaru um, die hinter ihm saß. Sie nickte ihm zu.

Er schloss die Augen, auch wenn er sich sehr unwohl dabei fühlte.

„Okay, also, nicht bewegen...“ Er fühlte einen Luftzug an seinem Kopf und schließlich einen minimalen Druck am Hals. War das etwa...?
 

Es war.

Und zwar ein Halsband.

Hana hielt ihm einen Spiegel vor den Schnabel, und er konnte sein Geschenk betrachten.

In dunkelrot, vorn zu einem V geformt, sodass es sich ideal an seinen Hals anpasste, mit einem rautenförmigen kleinen silbernen Beschlag in der Mitte.

Das sah wider Erwarten gar nicht so schlecht aus.

Er fand, es stand ihm sehr gut, und wie zur Bestätigung seiner Gedanken hörte er Kazaru bewundernd sagen: „Das steht dir ausgezeichnet.“
 

Er sah zu Hana hinauf. „Krah“, sagte er- Danke.

Sie verstand es auch so, ohne das Kaza übersetzte. „Bitte.“ entgegnete sie lächelnd. „Ich dachte mir, das hebt dich ein bisschen von den anderen Krähen ab, damit Fremde dich nicht immer verwechseln.“

Haido, der zu Kurois Linken lag, ließ ein trockenes Husten hören, und fügte dann hinzu: „Lass dich nicht täuschen, Kleiner- dass ist, damit sie dich nicht mit den anderen verwechselt.“ Kuro stimmte in das Gelächter der drei Hunde ein, wie auch Hana, die Haido aber gleich darauf eine Kopfnuss verpasste.

„Fieser Kerl!“
 

Kuro erklärte es Kaza, die daraufhin auch lachte, während sich die beiden Männer etwas ausgeschlossen vorkamen.

Bevor fragen aufkommen konnten, meldete Kaza sich jetzt, immer noch glucksend, zu Wort.

„Danke, Hana.“ Und sie umarmte sie.

Anstatt ihr allerdings einen Kuss zu geben, leckte sie ihr vom Kinn bis zur Schläfe einmal über die Wange, und als Hana losquietschte, hallte das Lachen der anderen im ganzen Raum wieder. Die drei Hunde rollten sich auf den Rücken und streckten ihre Beine in die Luft, während sie ein raues Bellen hören ließen, das unschwer als Gelächter zu identifizieren war, Kuro krächzte vergnügt und Narashi und Chinjou waren hintüber gekippt. Kazaru konnte sich im Sitzen halten, und selbst Hana stimmte mit ein, als sie sich mit dem Ärmel über das Gesicht wischte.
 

Langsam beruhigten sich alle wieder, dann kam Narashis Geschenk, vor dem sie sich am meisten fürchtete; was, wenn es zu persönlich war? Doch ihre Sorge war unbegründet: Aus der kleinen Schachtel blitzte ihr eine goldene und mit bunten Steinen besetzte Haarspange entgegen. Natürlich war sie nicht aus echtem Gold, aber doch ein Stück, das sich sehen lassen konnte.

Auch er bekam einen Kuss auf die Wange, schließlich hatte sie Geburtstag und es galt gleiches Recht für alle.

/Und nicht, dass Sensei sich noch was drauf einbildet!/, rechtfertigte sie ihren Entschluss in Gedanken, lachend.
 

Denn das erinnerte sie unwillkürlich an das einzige Mal, dass sie Kakashi hätte verprügeln können.

Sakura kam eines Tages vor knapp zweieinhalb Jahren, kurz vor ihrem 16. Geburtstag, sehr fröhlich bei Kaza an. Sie trafen sich regelmäßig, um Pause von den Jungen zu haben und das neueste auszutauschen, und Sakura wirkte so aufgedreht wie lange nicht mehr. Sie saßen bei Kaza im Wohnzimmer und nach eingehender Befragung gestand Sakura ihr schließlich leise wispernd und mich hochrotem Kopf, dass sie zum ersten Mal mit jemandem geschlafen hätte, vorletzte Nacht.
 

Kazaru freute sich für sie, besonders, nachdem sie hörte, das er ganz sanft und vorsichtig gewesen war, doch als sie fragte, wer es denn war und ob Sakura sich denn öfter mit ihm treffen wollte, brauchte sie wieder eine ganze Weile, um ihr eine Antwort zu entlocken.

„Naja, also, nein... Weißt du... das ging dabei nicht um Liebe, nur um... ich meine... ich...“, druckste sie herum, hatte ziemliche Ähnlichkeit mit Hinata, sehr untypisch für Sakura.

„Du wolltest nur mal mit jemandem geschlafen haben?“, half ihr Kaza darum weiter, und Sakura nickte.
 

„Ja aber, wer war es denn? Jetzt sag doch was! Du hast doch nicht etwa Lee ran gelassen?“

„Um Gottes Willen, nein!“, rief Sakura erschrocken. Naruto war seit einiger Zeit nicht mehr im Dorf, Sasuke ja sowieso nicht, deshalb hatte Kaza keine Idee wer es sein könnte.

„Das, das war... ähm... Also...“

„Mensch Sakura, du stotterst doch sonst nicht so! Wer war es? Ich sags auch nicht weiter!“

Sakura schielte sie von unten durch einige Haarsträhnen an, begann dann kaum hörbar: „Naja, also.. ich hatte.... Ich weiß auch nicht wieso, aber... ich hatte nur gefragt und...“ Sie gab sich einen Ruck. „Nach einigem Drängen meinerseits hat Kakashi dann ja gesagt.“
 

Den Schock hatte sie erstmal verarbeiten müssen. Als sie Kakashi zwei Tage später traf, bat sie ihn um eine Trainingseinheit im Wald, und als sie ankamen, begann sie unheilvoll: „So, und jetzt nochmal: Du hast es gewagt, Sakura anzufassen? Sag mal hast du sie noch alle!?“ Ihre Stimme wurde mit jedem Wort lauter, und Kakashis eine sichtbare Auge weitete sich, dann griff sie ihn auch schon an. Er war ziemlich aus dem Konzept gebracht, konnte nur mehr schlecht als recht ausweichen, ging auch nicht zum Gegenangriff über. Und wenn es hundertmal Sakura gewesen war, die ihn darum gebeten hatte, als ihr ehemaliger Sensei und 14 Jahre älterer Mann hatte er verdammt nochmal eine Verantwortung zu tragen.
 

Kazaru entließ ihn schließlich, nachdem er sich bei ihr entschuldigt und hoch und heilig geschworen hatte, so etwas nie wieder zu tun.
 

~~
 

Der Rest des Tages verging wie im Flug, und auch die Masa, Chacha und Haido hielten Wort und verzichteten auf ihre Späße mit Kuro.

Sie saßen zusammen und gegen Abend fingen sie an, sehr viel zu trinken. Kazaru hielt sich etwas mehr zurück als auf dem Fest.

Zwischendurch kam Hanas Mutter mit Essen und einigem an Knabberkram herein. Die ausgelassenen Stimmung wurde durch alte Geschichten noch weiter aufgelockert.
 

Spät in der Nacht wurden die drei von Hanas Hunden nach Hause getragen. Kaza protestierte zwar, doch Masa ließ sich nicht davon abhalten- Hana half ihm, sie auf seinen Rücken zu schmeißen, umarmte sie noch einmal und Masa machte sich geschwind auf den Weg, so dass Kaza sich nur noch an seinem Fell festklammern konnte.

Kuro flog über ihnen, ausnahmsweise einmal froh über die Hilfe des Hundetiers, denn weder Narashi noch Hana oder Chinjou waren mehr in der Lage, Kaza nach Hause zu begleiten, und obwohl sie nicht so betrunken war wie am Abend des Sternenfestes, wäre sie wohl nur schwerlich allein zu Hause angekommen.
 

Sie kamen heil zu Hause an, und Masa machte sich auf dem Rückweg.
 

Der Rest des Oktobers verging relativ ruhig, auch wenn Kazaru auf einer Mission rundweg versagte.

Die beiden Frauen hatten sie durchschaut, sie in Sicherheit gewiegt und auf dem Weg nach Konoha schlicht auseinandergenommen. Es waren keine brauchbaren Informationen dabei gewesen.
 

Sakura kam am 16. zurück und hatte sowohl Kazarus als auch Narutos Geburtstag verpasst, dennoch brachte sie Geschenke mit- Naruto wurde wie immer auf einen Plausch und mehrere Nudelsuppen zu Ichiraku eingeladen, und Kazaru bekam einen schönen Kerzenständer mit einer roten Duftkerze- Wildkirsche. Dekokram war immer gut.
 

Doch am 30. Oktober wurde sie zu Tsunade gerufen.
 

And when two lovers woo

They still say: „I love you“

On that you can rely

No matter what the future brings

As time goes by
 

„Kazaru!“ Die laute Stimme der Hokage schallte durch die Gänge, und Kaza legte einen Spurt ein- heute hatte die Alte wohl wieder schlechte Laune.

Kuro saß auf ihrer Schulter. Heute war viel Betrieb im Hokageturm, und da kam er im Flug nicht so schnell voran.
 

Kazaru schlitterte in den Türrahmen und sah sich Tsunade und einem älteren Anbu gegenüber, den sie vom Sehen kannte.

„Da bist du ja endlich! Wurde auch Zeit. Tür zu!“ Kaza tat wie geheißen und schloss leicht außer Atem die Tür hinter sich.

„So. Nun zum Wesentlichen. Kazaru, Kuroi, das ist Kaname. Kaname, das ist Kazaru und ihr Rabe Kuroi. Ihr werdet euch zusammen auf eine Mission begeben. In der Nähe des Gefängnisses haben unsere Teams eine Verdächtige festgenommen. Sie scheint wichtige Informationen zu haben, doch sie weigert sich, sie uns mitzuteilen.
 

Hier haben wir bessere Verhörmethoden und Spezialisten, also werdet ihr die Frau, Yurika, hierher bringen, schnell, sicher und unauffällig. Deshalb seid ihr auch nur zu zweit. Und beeilt euch ein bisschen, solange wir nicht wissen, mit wem sie in Verbindung steht, könnte euch wer weiß wer auf den Fersen sein. Obwohl begründeter Verdacht besteht, dass es Orochimarus alte Anhänger sind, also vorrangig wahrscheinlich Sasuke und Kabuto. Fragen?“

Kuroi meldete sich sofort. „Was machte sie verdächtig?“, dolmetschte Kazaru.

/Dann erfahre ich jetzt vielleicht etwas über Sasuke! Hoffentlich geht es ihm gut. Ich kann ja schon mal mit dem Verhören anfangen.../, dachte sie.
 

„Gute Frage. Sie wollte hineinkommen, weil sie angeblich ihren Mann besuchen wollte- Nur ist der schon vor zwei Monaten bei einem Unfall umgekommen. Alle Angehörigen wurden benachrichtigt. Außerdem ist sie vorher gesehen worden, wie sie in der Umgebung herumschlich und sich Notizen machte. Die Notizen haben wir gefunden, es handelt sich um die Wechselzeiten der Wachen, wann die Gefangenen draußen sind, Gebäudemerkmale, wann jemand hinein- oder hinausging. Sie muss unbedingt lebendig hier ankommen, verstanden?!“

Den letzten Satz hatte sie fast geschrien, und alle drei zuckten zusammen.
 

Sie nickten. „Gut. Dann macht euch auf den Weg.“ Sie warf ihnen eine Schriftrolle zu. „Hier nochmal die Einzelheiten. Und, Kazaru-“, sie wartete, bis Kaza sich wieder zu ihr umgedreht hatte: „Überlass das uns. Rühr sie nicht an. Du erfährst früh genug, wenn es etwas mit Sasuke zu tun haben sollte. Außerdem wird dem in drei Monaten nichts passiert sein. Haben wir uns verstanden?“ Verdammt, wie zum Teufel hatte sie das gewusst? Kaza sah lange in die strengen Augen der Hokage, dann senkte sie den Blick.

„Hai, Hokage-sama.“, entgegnete sie. Als sie die Augen wieder öffnete, lag Gehorsam darin.
 

~~~~
 

Kazaru hatte das Buch, das sie von Chinjou bekommen hatte, Die Genjutsu-Kriegerin, schnell durchgelesen und die Genjutsu im Anhang studiert. Viele davon beherrschte sie schon, oder zumindest einige Variationen derselben, doch es war auch eines dabei gewesen, dass ihr Interesse geweckt hatte. Sie wusste nicht viel über das Sharingan, aber das, was Itachi ihr früher erzählt hatte, hatte sie doch tatsächlich geschafft, wieder aus ihrem Gedächtnis hervor zu kramen.
 

Dabei war ihr aufgefallen, dass dieses Jutsu eine ähnliche Wirkung hatte wie das Mangekyou Sharingan, allerdings mit einigen gravierenden Unterschieden.

Das Raum-Zeit-Verhältnis blieb bestehen, der Betroffene wurde nicht in eine andere Welt, also beim Mangekyou Sharingan das Tsukuyomi, gezogen, sondern nur in der Realen quasi eingefroren, und der Anwender des Jutsus war ein essentieller Bestandteil desselben.

Den Rest erledigte das Gehirn des Gegners.
 

Und so knobelte sie seit einiger Zeit an einer Version dieses Jutsus, einer lächerlichen im Grunde, aber basierend auf Sakuras und ihren eigenen Erfahrungen und Harukas Abenteuern, der Kunoichi aus dem Buch.

/Schwachsinn/ flüsterte ein kleiner, rationaler Teil ihres Hirns, den sie aber gekonnt ignorierte. Auf die Stimme der Vernunft hörte sie schon lange nicht mehr, auch wenn das nicht immer zu ihrem Vorteil war.

Daher wusste sie auch, dass sie dieses Jutsu eigentlich nur bei einer ganz bestimmten Person einzusetzen gedachte. Was noch größerer Schwachsinn war, denn einen Uchiha in einem Genjutsu gefangen halten zu wollen hatte ungefähr so viel Aussicht auf Erfolg wie ein Kaninchen ohne Beine, einem Fuchs zu entkommen.
 

Doch jetzt hoffte sie erstmal, etwas über Sasuke zu erfahren. Egal was Tsunade gesagt hatte.
 

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Sie brauchten zwei Tage bis zum Gefängnis, übernachteten dort, und nachdem sich der Leiter das Schreiben durchgelesen hatte, übergab man ihnen die Gefangene Yurika. Bereits früh morgens machten sie sich auf den Weg, da sie nun fast einen ganzen Tag länger brauchen würden, konnte Yurika, eine schwarzhaarige Frau mit stechend blauen Augen, doch nicht mit den beiden Ninja mithalten. Die Hände vor dem Körper mit Handschellen gefesselt, ging sie mit gesenktem Kopf zwischen ihnen her. Sie hatte bisher noch kein Wort gesagt, antwortete nicht auf Fragen und zeigte auch sonst keinerlei Reaktionen.
 

Die beiden Anbu, die Gesichter hinter ihren Masken verborgen, behielten die Umgebung im Auge, auch wenn Kaza merkte, dass ihre Gedanken zuweilen abschweiften. Kuro glitt über ihnen durch die Lüfte, doch auch er erspähte nichts Verdächtiges.

Der erste Tag verlief ruhig, und als sie das Zelt für die Nacht aufgebaut hatten, war es bereits dunkel. Yurika legte sich schlafen, nahm nur ein paar Schlucke aus einer Wasserflasche, die Kaname ihr anbot.

Sie trug einfache Gefangenenkleidung, und darüber ein grobes Cape, damit man die Handschellen nicht sah.
 

Am nächsten Tag machten sie sich noch vor Sonnenaufgang auf den Weg.

Nachdem sie schon zwei Stunden unterwegs waren und die Sonne wegen der dicken Wolken am Himmel trotzdem nicht zu sehen war, konnte Kaza sich allerdings nicht mehr zurückhalten. Sie schob ihre Maske beiseite und versuchte, Yurika einige Antworten zu entlocken.

„Yurika. Für wenn arbeitest du?“ Die Frau warf ihr einen Seitenblick zu, antwortete aber nicht.

„Ach komm schon. Mir kannst dus sagen. Du hast nichts zu befürchten.“

Erstmal auf die freundliche Art versuchen. Ihre ruhige und nette Stimme ließ nichts von ihrer inneren Unruhe erahnen.

Noch ein Blick von der Seite, der etwas wilde Ausdruck war gut in ihren Augen zu erkennen.
 

Nach Kazas Einschätzung war die Frau verrückt, aber wen interessierte ihre Meinung?

„Ich versteh schon.“, fuhr sie nun fort, „Du arbeitest bestimmt für irgend so einen hässlichen Clown. Da würde ich es auch vorziehen, zu schweigen. Aber hey, willst du für den ätzenden Typ wirklich Lebenslänglich kriegen? Ich an deiner Stelle würde mir das nochmal überlegen, ob dieser abgewrackte, alte...“

Doch sie wurde von Yurika unterbrochen, die sie plötzlich in einer Lautstärke ankeifte, dass ihre Ohren klingelten: „Wage es nicht meinen Meister in den Dreck zu ziehen, du Miststück! Itachi-sama ist der attraktivste und stärkste Mann, den es gibt, und wenn ich viele wichtige Informationen sammeln kann, werde ich ihm auffallen und er wird sich in mich verlieben! Und dann werden wir gemeinsam glücklich!“
 

Mit jedem Satz war sie näher auf Kazaru zu getreten, die mit ihrem Rücken nun an einem Baum stand.

Okay, mit so einer heftigen Reaktion hatte sie dann doch nicht gerechnet. Aber verständlich, Itachi war ja wirklich das genaue Gegenteil von...

/ITACHI?!/

Wie bitte, dieses Weib wagte es, Itachi für sich zu beanspruchen?
 

Moonlight and love songs - never out of date

Hearts full of passion - jealousy and hate

Women needs man - and man must have his mate

That no one can deny
 

Blitzschnell packte Kazaru die Frau am Kragen und wirbelte sie herum, sodass sie nun den Stamm im Rücken hatte.

„Was weißt du über Itachi?! Sag es mir SOFORT!“ Auch Kazarus Stimme war um einige Stufen lauter und schriller geworden, doch Yurika ließ sich davon nicht beeindrucken. Ihr Gesicht nach wie vor zu einer Maske des Zorns verzerrt, schrie sie zurück: „Als wenn! Niemals, du Schlampe!“
 

Kanames Versuche, den Streit zu beenden, wurden schlichtweg ignoriert, und als er eine Hand auf Kazas Arm legte schüttelte sie die einfach ab. Auch Kuroi war mittlerweile auf einem Ast gelandet und beobachtete die beiden.

„Und du bist dir offensichtlich nicht über deine Situation im Klaren! Sag es mir jetzt, oder du wirst Schmerzen leiden, die du dir nicht vorstellen kannst!“ Wieder entgegnete Yurika nichts, und beide Frauen funkelten sich wütend an, bevor Kazaru die rechte Hand hob und ihr eine schallende Ohrfeige versetzte.
 

Wieder versuchte Kaname, sich einzumischen, mit den vorsichtigen Worten: „Aber Tsunade sagte doch, dass du...“ „Halt dich da raus!“, schrie sie ihn an, mit einer Wut im Blick, dass er unwillkürlich einen Schritt zurück trat. Kuroi rief ihren Namen, doch auch ihn ignorierte sie.

Irgendwas in ihr hatte ausgesetzt. Wenn es um Itachi ging, verstand sie keinen Spaß, und das diese Frau ihn offenbar in letzter Zeit gesehen hatte, erweckte in ihr den Wunsch, ihr die Seele aus dem Leib zu prügeln; Itachi gehörte ihr allein.
 

Niemals würde Itachi sich so eine Schlampe nehmen, dazu hatte er zu viel Stil. Oder doch? Sie wusste es nicht, sie konnte ihn nicht einschätzen, und das machte sie fast noch wütender.

Yurika begann, schadenfroh zu lachen. Immer lauter wurde sie, und als Kazaru ihr auch noch eine Ohrfeige auf die linke Wange gab, platzte ihre Lippe auf. „Hör auf!“, schrie Kaza sie an. Darauf erwiderte Yurika nur hämisch: „Eine Konoha-Schlampe wie dich beachtet er doch noch nicht mal! Außerdem...“ Plötzlich nahm ihr Gesicht einen verträumten Ausdruck an, und sie brach mitten im Satz ab, sah über Kazas Schulter.
 

Kuro krächzte erschrocken auf, Kaname neben ihr zuckte zusammen, und Kazaru ließ von der Frau ab und wirbelte herum, ihr Herzschlag und ihr Atem noch immer beschleunigt.

Und ihre Augen wurden groß, füllten sich mit Wärme.

Vor ihr stand doch tatsächlich jene Person, über die sie gerade noch so angeregt diskutiert hatten.

Ein Donnergrollen des herannahenden Gewitters hallte über die Welt, und auch Kisame trat aus dem Wald hervor.
 

Einen Moment waren alle wie erstarrt, doch dann tat Yurika den ersten Schritt, und zwar auf Itachi zu.

„Itachi-sama!“, flüsterte sie eindringlich, stolperte auf ihn zu und fiel vor ihm auf die Knie.

Sein Blick streifte sie kurz, wanderte weiter zu Kaname. Dann zu Kazaru. Täuschte sie sich, oder verengten sich seine Augen einen kurzen Moment? Erkannt hatte er sie jedenfalls, denn sein Blick suchte Kuroi, der immer noch auf seinem Ast saß. Sollte ihn ihre Anwesenheit überraschen, so zeigte er es nicht.
 

„Itachi-sama, ihr kommt mich retten! Ich danke euch, ich danke euch!“ Immer noch flüsterte Yurika, und sie hatte Tränen in den Augen, als sie ihm die Hände entgegenstreckte, als wollte sie ihn berühren; als wäre er ihr Gott.

Kazaru wurde schlecht, als Itachi sie ansah und tatsächlich seine Hand hob. Er würde doch nicht etwa... ?

Er tat es nicht.

Was er stattdessen tat, verschaffte Kazaru immense Genugtuung, denn plötzlich hatte er ein Kunai in der Hand und schnitt Yurikas Kehle durch. Ihre Miene wurde ungläubig, entsetzt, ihr Blick wurde leer, dann kippte ihr Körper zur Seite und blieb reglos liegen.

Itachis Augen trafen auf Kazarus.
 

Da wurden ihr zwei Dinge klar.

Erstens: Sie hatten ihre Mission vermasselt.

Zweitens: Sie beide würden wahrscheinlich genauso enden wie Yurika.
 

Sie fühlte sich, als hätte jemand einen Kübel Eiswasser ihren Rücken hinabgeschüttet. Was sollte sie jetzt tun? Itachi war stärker als sie, und als ob das noch nicht reichte, kannte er ihren Kampfstil. Sie hätte doch niemals eine Chance gegen ihn! Panik stieg in ihr auf, sie ging in Abwehrhaltung und tat das Falscheste, was sie im Grunde machen konnte: Sie blickte unverwandt in seine unergründlichen Augen.
 

„Kisame.“ Er erwiderte ihren Blick, sprach seinen Partner an, der auch sofort antwortete: „Hai.“ Dann griff er Kaname an. Itachi hatte sich noch nicht gerührt, hielt noch immer das bluttropfende Kunai in seiner Hand. Kazas Herz schlug immer schneller, auch ihr Atem wurde schwerer. Die Finger ihrer rechten Hand umklammerten ein Kunai so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten.

Neben ihnen versuchte Kaname verzweifelt, Kisames Angriffen auszuweichen.
 

Kuro krächzte laut auf und riss sie aus ihrer Starre, gerade noch rechtzeitig.

Itachi kam auf sie zu, und ihre Kunais klirrten aufeinander. Sie wusste, dass ihr Gesicht jegliche Farbe verloren hatte, wusste, dass er ihre Panik sah. War das das Ende?
 

~~~~
 

Er spürte Kazarus Chakra, als sie sich der kleinen Gruppe näherten. Warum hatte ausgerechnet sie diese Mission bekommen?
 

Er trat aus dem Wald auf den Weg, Kisame ein Stück hinter ihm. Yurika taumelte auf ihn zu, sah ehrfurchtsvoll und glücklich zu ihm auf.

Er blickte zu dem Anbu links von ihm, dann auf die Frau vor ihm. Es war tatsächlich Kazaru, sie hatte die Maske abgenommen.

/Zu sorglos, Kaza, wie immer./, dachte er, und seine Augen verengten sich; machte er sich etwa Sorgen um sie?
 

Na wenigstens konnten sie den Auftrag ohne größere Komplikationen beenden. Mit einer schnellen Bewegung schnitt er Yurika die Kehle durch; die Schwachstelle war beseitigt. Dann sah er wieder zu Kazaru.

Der eben so freudige Ausdruck auf ihrem Gesicht verblasste, und er sah, wie sie von wachsender Panik eingehüllt wurde.

Ihr Körper zitterte. Ein sehr fraulicher Körper, wie ihm auffiel.
 

Halt. Befehl war Befehl. Keine Ausnahmen.
 

„Kisame.“, sagte er ruhig, und sein Partner ging zum Angriff über, während Itachi weiterhin in Kazarus Augen blickte, die immer mehr von Panik zeugten; ihr Atem beschleunigte sich, als hätte sie den Kampf schon hinter sich.

Es tat ihm leid, doch es war nicht zu ändern.

Auch er griff an. Mit Taijutsu, denn Genjutsu waren ihre Stärke; das bedeutete, dass sie sie relativ leicht brechen konnte. Dafür würde er sein Chakra nicht strapazieren.
 

Sie blockte ihn gerade noch rechtzeitig ab, weil Kuroi sie warnte.

Er trat nach ihr, doch sie wich aus, und er setzte ihr nach. Ein rascher Schlagabtausch folgte, doch er war genauso wenig in der Lage sie ernsthaft zu treffen wie sie. Vier Meter voreinander kamen sie zu stehen, Kazaru so schwer atmend, als ob sie einen Marathon gelaufen wäre.

„Du bist über die Jahre besser geworden. Aber anscheinend hat deine Kondition nachgelassen.“

Seine Stimme brachte sie zum Zittern. Anscheinend reagierte ihr Körper einfach nur auf den Kampf; sie sah nicht so aus, als ob sie sich bewusst bewegte, so groß schien ihr Entsetzen.
 

As time goes by
 

„Warum, Itachi?“ Als sie endlich in der Lage war zu sprechen, stellte sie ihm diese Frage, auf die sie auch nach so langem hin und her keine Antwort gefunden hatte.

„Hat Sasuke dir das nicht gesagt? Um meine...“, seine Stimme war kalt, auch wenn er einen Stich in der Brust spürte, als er ihre Verzweiflung sah. Doch sie schnitt ihm das Wort ab.

„Das glaub ich dir nicht! Und außerdem meinte ich: Warum hast du Sasuke das angetan? Und mir? Wie konntest du nur?!“
 

Ihre Stimme überschlug sich, und Itachi fühlte sich unwohl, als er die Anklage, die Verletztheit in ihren Augen sah.

Er zögerte kurz. Kazaru war zu aufgewühlt, um das Zögern und seine Unbehaglichkeit bewusst zu registrieren, die sich sowieso nur in minimalen Zeichen äußerte.

„Ich musste.“, entgegnete er schließlich schlicht.

Er sah, wie ihr die Tränen in die Augen traten, und augenblicklich tat es ihm leid.
 

Dann stutzte er; was dachte er da für einen Stuss?

„Du hast dich so verändert.“, hickste sie, erschüttert.

„Zeit ändert einen nun Mal.“, gab er wütend zurück; wütend auf sich selbst.

„Aber sie heilt keine Wunden!“, schluchzte sie, dann stürmte sie auf ihn zu. Er wich ihr aus, erhöhte dann das Tempo, wodurch er sie überraschte und einige Male mit dem Kunai verletzen konnte, bevor er sie mit einem Tritt in den Bauch gegen einen Baum schmetterte.
 

~~~~
 

Schmerzen durchzuckten ihren Bauch und Rücken, und sie krümmte sich zusammen, spuckte Blut.

Verdammt, er hatte sie voll erwischt.

Ihr Körper schüttelte sich vor Schmerzen unter einem Krampf, und kurz tanzten Sterne vor ihren Augen. Hustend und keuchend stützte sie sich auf, versuchte, aufzustehen.

Die Tränen liefen ihr über das Gesicht, doch nicht vor Schmerzen.

„I-Itachi... Ich... liebe dich doch... Wie konntest... du...“ Sie hörte sich kaum selbst, sprach eher zum Boden, auf dem sie immer noch lag, einige Haarsträhnen aus ihren sich lösenden Zöpfen hingen ihr ins Gesicht.
 

~~~~
 

Sie wusste es nicht, hatte überhaupt nicht daran gedacht, doch Itachi bekam das mit- er konnte schließlich Lippenlesen. Es überraschte und verwirrte ihn, denn er hätte niemals daran gedacht, dass irgendjemand aus dem Dorf ihn noch mögen würde, ganz zu schweigen von lieben.

Unsicher kam er ein paar Schritte auf sie zu, was sehr untypisch für ihn war, doch bevor er sie erreichte, stoppte Kuroi ihn. Laut krächzend flatterte er auf Augenhöhe vor ihn und hackte mit dem Schnabel nach ihm, was Itachi stehen bleiben ließ. Kuroi landete auf Kazas Schulter, funkelte Itachi ernst an.
 

Kisame tauchte zwischen den Bäumen auf, und Itachi blickte zu ihm.

Noch einmal wandte er sich Kazaru zu, dann sagte er leise und traurig: „Es tut mir leid.“

Dann ging er Kisame entgegen, der ihn verwundert anblickte. „Wir sollten doch alle tö-“

„Wir gehen. Es ist alles erledigt.“
 

Itachis Tonfall ließ keinen Widerspruch zu, und Kisame war nicht so töricht, das infrage zu stellen. Der Jüngere hatte eindeutig das Sagen, und Kisame würde sich deswegen garantiert nicht noch einmal mit ihm anlegen. Zu Anfang ihrer 'Partnerschaft' hatte ihm Itachi kurz und unmissverständlich klar gemacht, weshalb man ihn als Teamcaptain eingesetzt hatte.

Seitdem stellte er keine Fragen mehr, und er hatte Itachi als sehr intelligenten und besonnenen Partner zu schätzen gelernt.

Mittlerweile waren sie Freunde.
 

~~~~
 

Angestrengt holte Kazaru Luft, konnte kaum noch klar denken. Hatte er gerade gesagt, dass es ihm Leid tat? Sie wusste nicht was sie davon halten sollte, ihr ganzer Körper pochte schmerzhaft, bevor sie kraftlos zur Seite kippte und bewusstlos wurde.

Die ersten Regentropfen fielen auf sie herab, bevor kurz darauf das Gewitter schließlich mit voller Gewalt losbrach.

Kazaru hörte es nicht.
 

It's still the same old story

A fight for love and glory

A case of do or die

The world will always welcome lovers

As time goes by
 

~~~~
 

Als sie das nächste Mal erwachte, war es wieder Kuro, der neben ihr hockte. Es war dunkel, es regnete, sie fror erbärmlich, war erschöpft, fühlte sich hundeelend, wusste nicht, was geschehen war.

„Kur-“ Sofort musste sie husten, obwohl sie nur flüsterte.

Kuroi wartete ihren Hustenanfall ab, bei dem sich ihr ganzer Körper wieder vor Schmerzen krümmte.

„Kaname ist tot.“ krächzte er. „Und Yurika auch, aber deren Leiche haben sie mitgenommen.“

Erneut stiegen Tränen in ihr auf.

„Bist du verletzt?“ flüsterte sie, wie schon letztes Mal. Sie könnte es sich nicht verzeihen, wenn Kuroi etwas zustieß.

„Nein. Kannst du aufstehen?“, fragte Kuro sie besorgt.

„Nein. Kuro-“, wieder hustete sie, „du musst uns nach Hause bringen. Komm-“
 

Sie hob langsam den Arm, wischte etwas Blut von ihrem Mund, führte langsam die Fingerzeichen aus. Der Tropfen fiel auf Kuroi, ein einzelner roter inmitten von so vielen durchsichtigen Regentropfen, doch in der Dunkelheit waren sie alle pechschwarz.
 

Seine Klaue hob sie sanft vom Boden, und Kazaru fiel immer wieder in einen Halbschlaf, bekam nichts wirklich mit.
 

So verging die Zeit, bis sie wieder in Konoha erwachen sollte - zwei Wochen später.
 

Ja, da hat Itachi ihr übel mitgegespielt... Freut euch auf "The new Jutsu"!

The new Jutsu

Sorry, hatte ich doch glatt den Titel vergessen. ^^;

Weiter gehts! Wie schwer Itachi sie wohl verletzt hat...?
 

Sie blinzelte.

Es war so dunkel.

Wo war sie?
 

Sie schaffte es, die Augen offen zu halten, und als sie sich an das Dämmerlicht gewöhnt hatte, sah sie eine weiße Zimmerdecke.

Als sie sich bewegte, spürte sie, das sie in einem Bett lag, und ein leises Stöhnen entfloh ihr, als sie die Schmerzen registrierte, die dumpf in ihrem Körper pochten.

Okay, bewegen war eine ganz schlechte Idee.
 

„Bleib ruhig liegen, es ist alles in Ordnung.“, ertönte eine sanfte Stimme rechts neben ihr. War das Sakura?

„Was ist passiert? Wo bin ich?“

Bäh, hörte sich ihre Stimme kratzig an. Ihr Hals war trocken, und sie musste leicht husten, wobei sich ihre Schmerzen intensivierten.

„Du bist im Krankenhaus, Kuro hat dich hergebracht. Du befindest dich auf dem Weg der Besserung, auch wenn du wohl noch ein Weilchen hier bleiben musst. Kuro ist gerade weg, sich was zu essen suchen.“
 

Kaza überlegte einen Moment, woher sie denn Verletzungen hatte, die im Krankenhaus behandelt werden mussten, doch dann fiel es ihr plötzlich wieder ein. Trauer schlich sich in ihren Blick, als sie Sakura den Kopf zudrehte.

„Kaname...“, flüsterte sie heiser, und wieder musste sie husten.

Sakura hob ein Wasserglas an ihre Lippen und half ihr trinken.

„Danke... Ist er...?“ Sakura nickte.
 

„Ja. Kuroi hat seinen Körper mitgebracht. Er hat uns erzählt, was geschehen ist.“ Auch ihr Blick wurde trüb. Kazaru sah Richtung Decke.

„Tsunade ist jetzt bestimmt sauer.“, stellte sie fest.

„Sie ist froh, dass du überhaupt noch lebst. Niemand hatte die Frau mit den Akatsuki in Verbindung gebracht. Dann hätte sie ein viel größeres Team geschickt.“

„Und ein Fähigeres.“, murmelte Kazaru.
 

„Hör auf, dir ständig einzureden, dass du schlecht bist! Du beherrschst Genjutsu besser als Kurenai! Und außerdem hast du Kuro immer an deiner Seite. Ihr seid ein klasse Team. Was willst du mehr?“, meinte sie energisch.

„Wenn ich besser wäre, hätte ich ihn zurückholen können.“ Noch immer blieb ihre Stimme leise.

Sakuras Hand strich ihr einige Haarsträhnen hinter das Ohr, dann sagte sie ruhig: „Itachi ist besser als wir alle. Wenn er nicht freiwillig zurückkommt, kann ihn niemand zurückholen- nicht mit Gewalt.“

Kazaru ließ das unkommentiert. Sie hatte nicht den Mut gehabt, ihm zu sagen, dass sie ihn liebte. Sie hatte einfach zu viel Angst gehabt, dass er sie auslachen und ihr das Herz brechen würde.
 

Doch zwang sie sich, an etwas anderes zu denken. „Wie schwer bin ich verletzt?“

„Du hast ein stumpfes Bauchtrauma erlitten und dir so ziemlich den gesamten Rücken geprellt. Ein Glück, dass du so gelenkig bist, sonst hättest du dir womöglich die Wirbelsäule gebrochen. Die Milz ist unbeschädigt geblieben, aber deine Leber hatte einen- wieder zum Glück- nur kleinen Riss. Der Rest ist gequetscht worden... er muss dich mit einer unglaublichen Wucht getreten haben.“

„Woher-“, wollte Kazaru fragen, doch Sakura fiel ihr ins Wort: „Kuroi hat es uns erzählt – nachdem du sicher außer Lebensgefahr warst. Vorher hat er dich keine Sekunde allein gelassen, sich geweigert zu sprechen und zu essen.“
 

„Ist er die ganze Zeit in seiner großen Form geblieben?“, wunderte sie sich. Zuweilen vergaß sie zwar, dass die anderen Kuro nicht verstehen konnten, denn richtig sprechen konnte er nur in seiner Kuchiyose-Form, doch diesmal bemerkte sie es.

„Nein- Masa und Hana haben gedolmetscht. Das heiß, ich glaub es war Masa... ich kann die drei einfach nicht auseinander halten.“, fügte sie lachend hinzu.

Dann wurde sie wieder ernst. „Kaname wurde zwei Tage nach eurer Rückkehr beerdigt. Tsunade möchte die Geschichte nochmal von dir selbst hören, deine Einschätzung. Ich werd ihr gleich Bescheid sagen, das du wach bist. Eigentlich bin ich nur kurz auf Visite, ich muss also gleich weiter... entschuldige die Kälte, aber Kuroi muss irgendwie wieder rein kommen, deswegen bist du auch in drei Decken gehüllt.“
 

„Ach so... kein Problem.“

„Ich muss dann mal wieder. Tsunade könnte also heute vielleicht mal vorbeikommen- wenn ich Zeit hab, schau ich zwischendrin auch nochmal rein. Wie fühlst du dich? Soll ich dir noch ein Schmerzmittel geben?“

Kazaru schüttelte den Kopf. „Nein, ich glaube, das geht so. Ich darf ja sowieso nicht aufstehen, nehm ich mal an?“

„Genau.“, lächelte Sakura. „Du kannst dich gerne aufsetzen, und ich lass dir das Wasser hier auf dem Nachttisch stehen. Aber bitte nicht aufstehen, dein Bauch braucht Ruhe. Je nachdem, wie gut es abheilt, bist du in drei Wochen wieder hier raus.“
 

Kazaru verschluckte sich an dem Wasser, das sie gerade hatte trinken wollen.

„Drei Wochen?!“ Dann musste sie wieder Husten, und Sakura legte ihr leicht die Hand auf den Rücken.

„Das solltest du vermeiden, dich so aufzuregen. Ja, drei Wochen. Und je weniger du dich bewegst, desto schneller wird es gehen.“

Kazaru nickte, dann lehnte sie sich wieder in die Kissen zurück.

Auf dem Nachttisch standen vier Blumensträuße. „Die sind von Kakashi, Hana, Chinjou und Narashi. Sie machen sich Sorgen um dich. Falls ich sie treffe, werd ich ihnen Bescheid sagen, dann kriegst du morgen ganz viel Besuch.“
 

„Ist gut.“

„Bis nachher dann. Falls du was brauchst, die Klingel ist direkt neben dir.“

Damit verschwand Sakura, und Kazaru ließ noch einmal den einen Tag Revue passieren.

Sie hätte nicht so ausrasten und Yurika schlagen dürfen, doch letztendlich war das unerheblich- die Beiden hatten sie nicht des Lärms wegen gefunden, den sie gemacht hatten.
 

Itachi hatte sie angegriffen. Er hatte gesagt, sie sei besser geworden- obwohl das nach knapp acht Jahren wohl zu erwarten war.

Dennoch hatte er nicht auf voller Kraft gekämpft, nicht mal mit halber Kraft.

Warum hatte sie es ihm nicht gesagt?

Weil sie Angst hatte. Angst vor seiner Antwort.

Und was sollte eigentlich dieses 'Es tut mir leid'? Was tat ihm leid?

Jetzt, wo sie darüber nachdachte... hatte er das überhaupt gesagt? Sie war sich nicht mehr so sicher.

Vielleicht war es nur ein Hirngespinst, aus ihrem Wunschdenken heraus entstanden.
 

Doch sie hatte ihn wiedergesehen.

Für einen Moment schloss sie die Augen und rief sich sein Bild in Erinnerung, jede seiner Bewegungen.

Sie ließ sich dahintreiben, spielte das ganze Treffen trotz des bitteren Beigeschmacks immer wieder durch, einfach nur, um ihn zu sehen. So bemerkte sie nicht, wie Kuroi hineinkam und sich auf dem Gitter am Fußende des Krankenbettes niederließ.

Wenn er ihre Gefühle doch nur erwidern würde... Doch sie hatte ihre Chance vertan. Wer wusste, wann sie ihn noch einmal treffen würde? Wieder erst in acht Jahren? In zwei? Oder zehn?

Womöglich gar nicht mehr?

Der Gedanke tat weh. Doch es blieb dabei, dass er ein S-Rang Nukenin war, ein Vogelfreier, und ein Preis auf seinen Kopf ausgesetzt war.
 

Sie öffnete die Augen, in denen Tränen schimmerten, und bemerkte Kuroi. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.

„Hey Kuro.“, flüsterte sie erleichtert.

Er sah sie an, erleichtert, doch dann wieder ernst.

„Ich weiß, was du sagen willst. Ich hab Glück gehabt. Wir hätten beide sterben können. Ich war unvorsichtig. Ich weiß, Kuro, ich weiß.“, meinte sie nur, fügte dann, leiser, hinzu: „Aber ich kann es nicht ändern.“

Er sagte kein Wort, war er doch so unendlich froh, dass sie wieder in Ordnung kommen würde. Es hatte eine Zeit lang nicht gut ausgesehen.
 

Nach einer Weile fokussierten ihre Augen wieder Kuro, dann fragte sie: „Sag mal, wie lange war ich eigentlich bewusstlos?“

„Zwei Wochen.“, entgegnete Kuro.

Sie blinzelte ihn verwundert an.

„Moment.“, meinte sie nach einer Weile, „Hast du gerade gesagt, dass ich schon zwei Wochen hier bin? Um Himmels Willen! Welcher Tag ist heute?!“

„Freitag, der 19. November.“, erklärte er.

„Was?“ Erschöpft ließ sie sich in die Kissen zurücksinken.
 

~~~~
 

Tsunade kam tatsächlich noch vorbei, und Kazaru erzählte, was geschehen war. Doch ihre Frage an ihn, warum er das getan hatte, seine Antwort und vor allem das vorherige kurze Zögern ließ sie aus, genauso wie seine Entschuldigung für was auch immer, bevor er gegangen war.

Sie hatte Kuro gefragt, und er hatte ihr bestätigt, dass Itachi sich tatsächlich mit einer ungewohnten Wärme in der Stimme entschuldigt hatte.
 

Ein leises Klopfen an der Tür riss sie am Nachmittag des nächsten Tages aus ihrem Halbschlaf. „Ja?“, rief sie, noch etwas orientierungslos, und Kakashi trat ins Zimmer.

Wortlos setzte er sich auf den Stuhl neben ihrem Bett, brauchte eine ganze Weile, bis er schließlich vorwurfsvoll meinte: „Was machst du nur für Sachen?“

Sie lächelte. „Dumme Sachen, das weißt du doch.“

Er seufzte. „So, wie er dich zugerichtet hat, glaube ich nicht, dass er dich liebt.“
 

„Ich weiß, aber was soll ich machen? Mein Herz rausschneiden und durch ein anderes ersetzen? Wenn das mal was bringen würde.“

„Ach Kaza...“ Auch er wusste daraufhin nichts mehr zu sagen, was er ihr nicht schon hundertmal gesagt hatte.

„Du bist genau so ein hoffnungsloser Fall wie Sakura. Was findet ihr nur an den beiden Brüdern?“

„Wenn du eine Frau wärst, würdest du das verstehen.“, entgegnete sie einfach nur.
 

Stille herrschte; es war so ziemlich alles gesagt. Sie konnten gut gemeinsam schweigen.

Schließlich brach es aber doch aus ihr heraus: „Er musste es tun, hat er gesagt.“

Kakashi wartete ab, und Tränen sammelten sich in ihren Augen, liefen über ihr Gesicht.

„Ich habe ihn gefragt, warum er Sasuke und mir das angetan hat, und er hat gesagt, er musste. Wieso? Wieso muss man jemandem wehtun, den man gern hat? Seine Stimme... es hörte sich an, als ob es ihm leid tat. Und trotzdem hat er es getan! Warum nur?“
 

Darauf wusste auch Kakashi keine Antwort. Kazaru legte die Hände vors Gesicht und schluchzte, was ihrem Bauch gar nicht gut tat, doch sie konnte es nicht verhindern. Sie spürte, wie Kakashi sich neben sie setzte, sie in seine Arme zog. Das Kinn auf ihren Kopf gebettet, strich er ihr beruhigend durch das Haar und wiegte sie sacht.
 

Nachdem sie sich wieder etwas beruhigt hatte, hatte sie Schluckauf. Die Schmerzen, die bei jedem Hicks durch ihren Körper fuhren, ließen die Tränen nicht versiegen, und schließlich meinte sie leise, den Kopf immer noch gegen Kakashis Oberkörper gedrückt und seinem beruhigenden Herzschlag lauschend: „Er hat sich entschuldigt, bevor er weg ist. Ich ha- hab es kaum mitgekriegt. Nur, für was? Für das, was damals passiert ist? Das er mich jetzt so- so verletzt hatte? Ich weiß es nicht, ich weiß es doch nicht. Ih verstehe ihn nicht.“

Sie war sauer auf sich selbst, auf alles. Darauf, dass sie ihn nicht verstand, das sie nicht stark genug war, um ihn aufzuhalten, ihn zurückzuholen, besonders darauf, dass sie sich nicht getraut hatte, ihm zu sagen, dass sie ihn liebte.
 

Kakashi hielt sie fest, bis sie in seinen Armen eingeschlafen war. Er wünschte, er könnte ihr helfen, doch wusste er, dass er es nicht vermochte. Eine Weile blieb er noch bei ihr, und als Kuro wieder von draußen reinkam, ließ er die beiden allein- jetzt war ja jemand da, der auf sie aufpasste.
 

~~~~
 

Kazaru lag nun bereits seit fünf Wochen im Krankenhaus, ihre Bewusstlosigkeit mit eingerechnet, es war der zehnte Dezember, und sie hatte einen Plan.

Zwar wollten Sakura und Tsunade sie noch immer nicht gehen lassen, aber sie war fertig mit dem Grundkonzept.

Sakura hatte noch am nächsten Tag ein paar Sachen aus ihrer Wohnung geholt, darunter auch das Buch, das Chinjou ihr geschenkt hatte, sowie Stift und Notizblock.
 

Sie wurde kurz vor Weihnachten entlassen, feierte mit Sakura und Naruto, die beide ebenfalls keine Familie mehr hatten und am 25. zu ihr kamen.

Die Weihnachtstage gingen ins Land, wie auch Silvester und Neujahr. Kazaru wurde erst wieder Mitte Januar auf Missionen geschickt, als sie ihre Verletzung auch ganz sicher auskuriert hatte, doch es machte ihr nichts aus. Jede freie Minute verbrachte sie mit üben, und der arme Kuroi war ihr Versuchskaninchen.
 

Es war ja nicht so, dass er sie nicht schon vorher unbekleidet gesehen hatte.

Aber es war nie die Rede von Verführung gewesen.

Zudem kam noch dazu, dass Kuroi ja in Grunde keine Ahnung von menschlichem Begehren hatte, also konnte er das gar nicht subjektiv beurteilen.

Eine andere Person musste her, nur- wer?
 

Es versteht sich eigentlich, dass das Los auf Sakura fiel. Kaza hätte natürlich auch Narashi, Chinjou oder Kakashi fragen können, oder Hana, aber die hätte ihre Hunde mitgebracht, Narashi brauchte keine weiteren Anreize und ihre beiden Senseis... Nun ja. Kakashi war zehn Jahre älter als sie, genau wie Chinjou waren sie gute Freunde, und abgesehen davon war es ihr peinlich.

Was nur natürlich war.
 

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An einem Tag Mitte März war das Jutsu dann soweit fertig, und Kazaru überfiel Sakura und bat sie, ihr mit einem etwas ungewöhnlichen Training zu helfen.

Sakura war etwas verdutzt, doch sie willigte ein und folgte ihr zu einem Trainingsplatz im Wald, in einiger Entfernung zum Dorf.
 

„Warum hier? Es ist Sonntag, da ist sowieso kaum einer auf den Trainingsplätzen.“, wollte Sakura verwundert wissen.

„Du wirst gleich sehen, warum. Ich möchte, dass du einfach einen normalen Kampf beginnst, als wäre gar nichts besonderes. Ob es klappt, wirst du dann schon merken, und wenn es soweit ist, möchte ich dich bitten, einfach mal ein bisschen zu denken wie ein Mann.“

Sakura blickte sie an wie ein verwirrtes Reh.

„Okay. Ich hab zwar nur die Hälfte verstanden, aber wird gemacht, Chef.“, antwortete sie schließlich, und sie begannen.
 

Sakura nahm sich vor Kazarus Genjutsu in acht, wusste sie doch um das Talent ihrer Freundin. Einige dieser Jutsus brach sie auch schnell, bei einem wurde sie allerdings länger in die Irre geführt.

Irgendwann fiel ihr auf, dass der Wald um sie herum sich nicht veränderte. Das heißt, er veränderte sich schon, aber so, als würde eine Schleife abgespielt werden. Nur am Rande fiel ihr auf, dass ein Eichhörnchen auf einem Ast saß und eine Nuss knabberte.

Und nur durch Zufall bemerkte sie, wie es Minuten später immer noch (oder eher wieder) dort saß und auf gleicher Art an einer ähnlichen Nuss nagte.
 

Sofort formte sie ein Fingerzeichen, und prompt war das Eichhörnchen wie vom Erdboden verschluckt.

Das war knapp gewesen.

Doch während sie noch erleichtert aufatmete, erschreckte sie sich zutiefst: Kuroi flog von schräg oben im Sturzflug auf sie zu, und sie bemerkte ihn erst, als es schon fast zu spät war und er mit ihr zusammen stieß, und auch nur, weil er laut krächzte. Als sie nach oben blickte, reagierte ihr Körper instinktiv und sie sprang mit einem Rückwärtssalto vom Ast hinab.
 

Kuro drehte eine Schleife und kam dann erneut mit hohem Tempo auf sie zu. Noch während Sakura sich überlegte, dass es eigentlich ungewöhnlich für Kuroi war, allein solche Angriffe zu fliegen, lief sie los. Auf einer Lichtung angekommen, erblickte sie eine Pfütze, in der sich die Sonne spiegelte, und plötzlich blieb sie stehen, als ihr etwas auffiel- doch da war es bereits zu spät.

Noch während sie sich umdrehte, ertönte Musik, leise und sacht, und Kazaru stand vor ihr, in siebenfacher Ausgabe und mit ihrem üblichen Oberteil in rot und einem bodenlangen schwarzen Rüschenrock mit aufgestickten silbernen Rosenblüten.
 

Sie zückten ihre Fächer, doch anstatt anzugreifen, begannen sie, langsam zu tanzen. Verwundert und die Nerven gespannt wunderte sich Sakura, was das nun werden sollte, denn sie konnte sich noch frei bewegen. Ein seltsames Genjutsu, die normalerweise auf irgendeine Weise ihren Gegner bewegungsunfähig oder blind machten.
 

Sie trat einen Schritt rückwärts, wollte die Arme heben, um die Fingerzeichen zu formen, welche das Genjutsu brechen würden, doch obwohl sie ihre Beine noch bewegen konnte, traf das auf ihre Arme nicht mehr zu; nicht mal die Finger konnte sie rühren.

Panik wallte in ihr auf; sie war tatsächlich in einem Genjutsu eingesperrt und kam nicht mehr raus?! Verdammt.
 

Vor ihr tanzten die sieben Kazarus nun immer schneller, auch die Musik beschleunigte sich. Sie bewegten sich absolut synchron, die Fächer wallten auf und ab, bildeten Wellen und sahen fast lebendig aus, was durch das sich biegen der Federn nur noch verstärkt wurde. Es war fast ein hypnotisierender Anblick, und je schneller der Tanz wurde, desto mehr Anziehungskraft schien er zu entwickeln.

Alle Kazarus sahen sie unentwegt an, suchten Blickkontakt, und Sakura merkte, dass sie in der Falle saß. Aber sie konnte ihre Beine ja noch gebrauchen, ihre Chance war, so weit nach hinten zu gehen, bis ihr irgendwann ein Baum die Sicht versperren würde, also würde sie...

Ihr wurde eiskalt; sie hatte versucht, einen Schritt zu gehen, doch auch das ging nicht mehr. Ihr gesamter Körper war paralysiert und gehorchte ihr nicht.
 

Doch bevor sie richtig nervös werden konnte, stoppte der Tanz abrupt; die Kazarus hockten nun da, mit gesenktem Kopf, und dann schwebte ein runder, wunderschöner Ton durch den Wald, und sie sahen wieder auf, tanzten weiter, aber langsamer; wüsste Sakura es nicht besser, würde sie fast sagen, sinnlicher.

Oder irrte sie sich doch nicht?

Hmm... das Denken fiel ihr schwer... Kazas Blicke hatte irgendwie so etwas feuriges... gleichzeitig kamen die sieben ein Stück näher, und der Ton wurde tiefer.
 

Sakura spürte, wie ihr Körper erzitterte und sich entspannte, denn die Musik schien ihren ganzen Körper zu durchströmen. Als wäre in ihr eine Seite angeschlagen worden- die sie nichtmal kannte, denn Sakura war ungefähr so musikalisch wie ein Kartenspiel- doch es verfehlte die Wirkung nicht. Ihr Denken wurde irgendwie langsamer, oder bildete sie sich das ein?

Doch ihr wurde gerade so warm... und ihr Blick lag immer noch auf den Tanzenden.
 

Ihr Zeitgefühl setzte aus. Wie lange sah sie ihnen nun schon dabei zu, und seit wann jagten die ihr zugeworfenen Blicke ihr immer wieder angenehme Schauder über den Rücken?

Sie fühlte sich geborgen; als hätte sie gerade eine warme Tasse Kakao getrunken und sich ins Bett gelegt, sich nah an ihren Freund gekuschelt.

Die Tänzerinnen waren nur noch drei Meter von ihr entfernt.
 

Sakura registrierte es in ihrem Dämmerzustand nicht, doch Kaza sah, wie es Wirkung zeigte. Subtile Bewegungen, geschickt in die Choreographie des Tanzes eingebunden, ließen Sakuras Atem schneller gehen. Wenn es gut lief, würde das der Ausgangspunkt sein, und angespornt von diesem Erfolg (Denn Sakura war sehr gut im Erkennen und Lösen von Genjutsu), bemühte sie sich noch mehr, erhöhte das Tempo und verdeutlichte ihre Bewegungen.
 

War das Einbildung? Als würde sie jemand küssen. Ein Kribbeln auf ihren Lippen schickte noch eine Hitzewelle durch Sakuras Körper.

Hm. Eigentlich war das sehr angenehm... ihre Mitte wurde warm.

Die Musik veränderte sich, gab nun einen anderen Rhythmus an, und mit einer schwungvollen Drehung waren die zwei Kazas an den Seiten verschwunden. Sakura registrierte es kaum, ihr Atem wurde genauso schneller wie ihr Herzschlag. Die Kazarus zogen nun absolut synchron den Fächer ihrer linken Hand einmal vor ihrer Brust entlang.
 

Und ließen sie unbedeckt von dem Oberteil zurück. Ein roter Spitzen BH verdeckte gerade das Nötigste, und Sakura wurde noch wärmer, als sich in ihrem Hinterkopf plötzlich eine kleine Stimme der Vernunft meldete: /Solltest du dich wirklich von einer anderen Frau so erregen lassen?/

/Hmm.../ Ihr Bewusstsein war durchaus dieser Meinung. /Sie hat gesagt denke wie ein Mann.../

Dagegen hatte die Vernunft nichts mehr einzuwenden.
 

Sie tanzten näher, und wieder verschwanden zwei Kazarus. Ein weiterer Schwung mit dem anderen Fächer, und der Rock war verschwunden.

Noch einen Schritt näher.

Das behagliche Gefühl verstärkte sich.

Ein verruchter Blick über den Rand eines Fächers, den anderen halb vor die Hüfte gehalten, sah Kazaru sehr kokett aus, bevor sie eine schwungvolle Linksdrehung vollführte und auch ihre restlichen Kleidungsstücke samt der beiden verbliebenen Überzähligen verschwanden. Langsam kam sie Sakura näher, bis sie einen halben Meter vor ihr stand.
 

Sie klappte den rechten Fächer zusammen und er löste sich ebenfalls in nichts auf, dann hob sie die rechte auf Bauchhöhe und ruckte mit den Fingern. Sakura war, als würde ihr Körper nach vorn gezogen, und sie machte einen Ausfallschritt um nicht hinzuschlagen.

Konnte sie sich etwa wieder bewegen?

Doch bevor sie diesen Gedanken zur Gänze begreifen oder gar Konsequenzen daraus ziehen konnte, legten sich Kazarus Lippen auf ihre und sie presste ihren warmen Körper fest an Sakuras.
 

Ohne darüber nachzudenken erwiderte Sakura den Kuss, war es doch der Anfang von dem, was ihr Körper begehrte.

Kazas Zunge drang in ihren Mund, und eine weitere Welle von Geborgenheit und Wärme durchströmte sie.

Beide Seiten wollten nicht nachgeben, als ihre Zungen um die Oberhand kämpften, doch schließlich trennten sie sich atemlos voneinander, bekamen sie doch bald keine Luft mehr.
 

Kazaru trat einen Schritt zurück und hielt Sakura auf armeslänge von sich. Langsam schien die wieder zu Verstand zu kommen und die Ungläubigkeit in ihrem Gesicht wurde von einer kaum zu übertreffenden Röte begleitet, als sie an Kazaru hinab sah, die nun, nach dem Genjutsu, wieder ihre Kleidung an hatte.

„Äh... was... was war das denn...?“, fragte sie leise, während sie beschämt zur Seite schaute.

Himmel, gut, dass sie nicht Narashi gefragt hatte.

„Das besagte Jutsu, das ich testen wollte. Entschuldige, jetzt hab ich dich wohl ziemlich...“ Auch Kazaru wurde rot, als sie nach den richtigen Worten suchte. „.. in Verlegenheit gebracht. Aber ich musste es an jemand anderem als Kuro ausprobieren.“
 

Verlegenes Schweigen.

„Hm. Sehr gut.“, begann Sakura schließlich. Sie sah nachdenklich aus.

„Was meinst du, kann man das einsetzen?“, fragte Kaza nun fast begierig, und Kuro flatterte aus einer Baumkrone hinab auf einen Ast in ihrer Nähe. Seiner Meinung nach war das ganz passabel, aber da er als Vogel nun mal am menschlichen Körper nichts erotisches fand, war auch er auf Sakuras Einschätzung neugierig.
 

„Ich würde vorsichtig sein, nicht, dass dabei nochmal was passiert. Du weißt doch, wie die meisten Männer drauf sind. Es ist gut, aber ziemlich riskant.“

Kazaru schwieg darauf und sah sie nicht an, und Sakura wandte sich ab, setzte sich auf dem Felsbrocken neben dem ihre Wasserflasche stand.

„Du hast vor, dass bei ihm einzusetzen.“, stellte Sakura sachlich fest.

Natürlich, es war klar gewesen, dass sie das erkannte, und Kazaru hatte auch nie etwas anderes bezweckt. Wie würde sie denn dastehen, wenn einer das überlebte, da wäre sie doch in Null Komma gar nichts als Dorfschlampe verschrieen.
 

„Zwei Dinge, Kaza. Zum ersten: Mir ist aufgefallen, dass es nur ein Genjutsu war, zwar zu spät, aber dennoch... Du hast zwar Kuroi auf mich los gehen lassen, aber du hattest auf seinem Halsband den Silberbeschlag vergessen. Deswegen hab ich gestutzt, als ich die Reflektion in der Pfütze gesehen habe.

Wärst du langsamer gewesen, wäre ich rechtzeitig da rausgekommen.“

Kaza blickte sie nachdenklich an.

„Hm. Das hab ich doch tatsächlich vergessen... und das zweite?“

Sakura sah ihr ernst in die Augen.

„Glaubst du wirklich, dass du Itachi in einem Genjutsu festhalten kannst?“
 

Auf diese Frage blieb es länger still.

Schließlich antwortete sie leise: „Ich muss es versuchen, Sakura. Irgendwie muss ich ihn zurückbringen...“

Sakura ließ das unkommentiert; sie verstand Kaza vollkommen.

„Außerdem“, fuhr sie fort und ihre Stimme wurde fester, „Außerdem hab ich es verschachtelt. Du hast das Genjutsu bemerkt, die Schleife, nicht wahr?“

Sakura nickte, nun verwundert; das hatte sie ganz vergessen.

„In dem warst du schon seit kurz nachdem wir begonnen haben gefangen. Die danach waren alle ziemlich offensichtlich- obwohl ich versucht hatte, es in einem moderaten Rahmen zu halten, damit du keinen Verdacht schöpfst- und wenn ich es schaffe, ihn dadrin zu halten, dann dürfte der Rest auch klappen.“

Sie holte tief Luft und setzte sich neben Sakura auf den Stein.

„Denn sollte er bemerken, dass mein Jutsu ein Jutsu ist, und es löst, glaubt er sich trotz Genjutsu in der wirklichen Welt. Von da aus kann ich weiter agieren und es nochmal versuchen.“
 

„Das ist ja alles gut und schön“, meinte Sakura kurz darauf, „aber woher willst du wissen, ob er dein allgemeines Genjutsu gebrochen hat? Wenn er dich nun selbst in ein Genjutsu schubst, dass dir eine heile Welt vorgaukelt?“, bemerkte Sakura zweifelnd.

„Kuro.“, entgegnete sie einfach nur. „Er bleibt außen vor, auch wenn ich ihn im Genjutsu erscheinen lassen werde. Sieht er jemanden, der sich anders verhält als er sollte, sagt er mir bescheid.“

Sakura nickte, anscheinend hatte sie an alles gedacht.
 

Auf dem Rückweg stellte Sakura noch eine letzte Frage:

„Sag mal, wie hast du das eigentlich gemacht, dass ich mich auf einmal so plötzlich nicht mehr bewegen konnte? Und wieso bin ich auf dich zu, als du mich quasi zu dir gewunken hast?“
 

„Ach weißt du- ich habe von allem ein bisschen abgeguckt. Narutos Sexy-no-Jutsu und dessen Wirkung auf Männer, unsere Erfahrungen das Männer, die einen auf Missionen angreifen, immer nur das Eine wollen, und den allgemeinen Anstoß hat das Buch gegeben, das Chinjou mir geschenkt hat, 'Die Genjutsu- Kriegerin'. Da stehen echt nützliche Sachen drin, daher hab ich das mit dem Jutsu im Jutsu. Und die Bewegungsunfähigkeit kommt von Chakraschnüren, die sich in diesem Jutsu um deinen Körper spannen; sobald ich sie festziehe, kannst du dich nicht mehr bewegen, ziehe ich allerdings daran, wie ich es am Ende gemacht habe, bewegst du dich natürlich.“
 

Na dann war alles klar, Marionettenspiel auch noch. Das war wahrhaftig ein gut zusammengeschnittenes Jutsu.

„Und wie heißt es?“, wollte Sakura nun wissen.

„Ich dachte an Enna-Maiougi-no-Jutsu, was sagst du?“ [1]

Sakura lächelte. „Sehr gut... Du hast dich selbst übertroffen, Kaza.“

Blieb nur zu hoffen, dass es bei Itachi Wirkung zeigte.

Und er Kaza danach nicht umbrachte.
 

Scherzend gingen sie in der einsetzenden Dämmerung nach Hause und tranken noch eine Tasse Tee bei Kazaru.
 

Sakura jedoch machte auf dem Heimweg noch einen Umweg zu Naruto.

Er öffnete die Tür und schaute sie erstaunt an.

„Hey Sakura-chan, dass ist ja eine Überraschung! Willst du reinkommen?“

Sie nickte und schaute zu Boden, als sie in den dunklen Flur trat.

„Entschuldige, die Lampe hat eben ihren Geist aufgegeben. Muss ich morgen ersetzen.“, kommentierte er.

Der gesamte Tag hatte sie ziemlich mitgenommen und wenn sie ehrlich war, hatte Kazaru sie ziemlich in die Bredouille gebracht mit ihrem Jutsu.
 

Sie hatte mit sich gekämpft, aber auch die Aussicht auf ein heißes Bad brachte ihr im Moment nicht den Zuspruch, den sie brauchte.

Denn obwohl sie es Kaza gegenüber nicht zugegeben hätte, ihre Gedanken, die ihr gesagt hatten, sie läge in einem warmen Bett neben ihrem Freund, der sie zart küsste, waren beharrlich haften geblieben, und ihr Körper stellte ein ganz klares Verlangen.
 

Er hatte aufgeräumt, wie sie bemerkte, als sie einen Blick in sein Wohnzimmer erhaschte, was für Naruto eigentlich unüblich war.

Als hätte er ihre Gedanken gelesen sagte er: „Naja, irgendwann muss ich auch mal putzen, geht kein Weg dran vorbei.“ Er lachte. „Aber was machst du hier eigentlich?“

Sie zuckte mit den Schultern. „Tja, das weiß ich auch nicht so genau...“ Sie überlegte einen Moment, dann kam sie entschlossen zwei Schritte auf ihn zu und sah ihn mit festem Blick an.

„Ich will dich was fragen... und um etwas Unverschämtes bitten.“

Verwundert zog er die Augenbraue hoch.

„Und das wäre...?“
 

Sie wandte den Blick ab und kaute auf ihrer Unterlippe.

Ihr ganzes Inneres kribbelte vor Begehren.

„Ich wollte wissen, ob du...“ Sie schloss die Augen und holte tief Luft, bevor sie seinen Blick erwiderte.

„... Ob du noch einmal mit mir schlafen würdest. Jetzt. Auch wenn sich seit dem letzten Mal nichts geändert hat, aber ich...“ Jetzt sah sie doch weg und schwieg eine Weile.

„Ich verstehe wenn du nein sagst, denn ich möchte deine Gefühle nicht ausnutzen. Es ist nur eine Frage.“, schloss sie dann. „Eine ganz gewöhnliche Frage...“, fügte sie leiser hinzu, und sah in das vom Kaminfeuer erhellte Wohnzimmer.
 

Naruto rührte sich nicht, und ihr kam der Gedanke, dass es wohl doch keine so gute Idee gewesen war, hierher zu kommen.

Doch dann spürte sie eine Hand an ihrer Wange und sah ihn an.

„Und das willst du wirklich?“, hakte er nach.

Sie nickte. „Sicher. Aber was ist mit dir?“

Er überwand die letzten Zentimeter, die sie trennten, und küsste sie.

Als hätte er Holz auf ein fast erloschenes Feuer geworfen, erglühte ihr gesamter Körper in einer wohligen Hitze.

Nach einer Weile löste er den Kuss, dann flüsterte er: „Ich werde jede Gelegenheit nutzen, die vielleicht auch nur eventuell dazu beitragen könnte, dich umzustimmen, aber ich werde es nicht falsch verstehen, wenn es nicht klappt.“
 

Sie lächelte ihn verträumt an.

„Danke.“, hauchte sie. Dann fanden sich ihre Münder erneut, und während Naruto sie mit sanfter Gewalt ins Schlafzimmer drängte und ihre Kleidung sich auf dem Weg Stück für Stück verabschiedete, lieferten sich ihre Zungen einen Kampf, den Sakura verlor, als seine Hand unter ihren BH glitt und in ihre Brustknospe kniff.

Im Bett angekommen, gab sie alle Widerstände auf und ließ sich von Naruto verwöhnen.
 

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[1] Enna-Maiougi-no-jutsu heißt so viel wie 'Bezaubernder Tanzfächer (no jutsu)'.

Enna hat in diesem Fall die Bedeutung 'bezaubernd', allerdings im Sinne von: erotisch; kokett; sexy; verführerisch. Da wir die Wirkungsweise diese Jutsus nun kennen, wissen wir auch, warum es diesen bezaubernden Namen hat xD
 

Das wars erstmal, ein wenig früher als sonst, dafür mach ich jetzt Urlaub. Bis in drei Wochen! Ich hoffe es hat euch gefallen ^^

A visit and faithful encounter

So meine Lieben, es geht weiter! Ein sehr flauscheliges Kapitel, auch wenns regnet^^
 

{MAI}

„Hey Su! Lass dich drücken!“ Kaza strahlte über das ganze Gesicht und knuddelte ihren Kindheitsfreund einmal kräftig, bis der mit erstickter Stimme verlauten ließ, er bekäme keine Luft mehr.

„Hey Kaza, da bist du ja. Und wie immer bringst du mich fast um... Komm rein, komm rein. Hallo Kuro, geht’s dir gut?“, lachte er, und Kuro krächzte ein 'Ja'.

Sie trat ein und bewunderte sein Haus. Ein geräumiger Flur und ein großes Wohnzimmer sowie eine blank geputzte Küche waren zu sehen, aus der ein süßer und zugleich nahrhafter Duft schwebte.
 

„Meine Frau Minami ist mit Sanae, meiner Tochter, bei einer ihrer Freundinnen. Heute gehört ganz uns. Das Gästezimmer ist oben und bereits fertig... du willst echt nur zehn Tage bleiben? Wir haben bestimmt viel zu viel zu erzählen!“

Kaza lachte herzlich. „Ja, in der Tat. Zum Beispiel, seit wann du kochen kannst, Su. Wie geht’s dir?“
 

Sie hatten sich tatsächlich viel zu erzählen und fingen auch gleich damit an.

Nach dem Essen setzten sie sich auf die Terrasse, von der aus sie einen phantastischen Ausblick über Kusagakure hatten.
 

Suigo war ein Freund aus Kindertagen, etwas älter als Kaza, und vor einigen Jahren mit seiner Familie aus Konoha weggezogen. Kusagakure war zwar nicht gut auf Konoha zu sprechen, doch Kaza hatte ihr Stirnband- beziehungsweise ja eher ihren Gürtel- vorsorglich in Konoha gelassen. Sie war auf Urlaub hier, Mitte Mai, und da sie Suigo schon seit drei Jahren nicht mehr gesehen hatte und sie sich nur selten schrieben, hatte sie beschlossen, in ihren Ferien bei ihm vorbei zu schauen.

Der Antwortbrief seinerseits kam prompt und enthielt die begeisterte Zusage, verbunden mit dem Befehl, sie möge sich die bescheuerte Idee eines Hotels aus dem Kopf schlagen und gefälligst in ihrem Gästezimmer wohnen.
 

Sie waren nicht wirklich verwandt, bezeichneten sich aber als Cousin und Cousine- um ziemlich viele Ecken.

Kazarus Vater Sokutsu hatte eine Schwester, und deren Schwager, welch Zufall, war ein auf Vögel spezialisierter Tierarzt. Suigo war dessen Sohn und hatte auch seinen Beruf übernommen. Insofern hatte Kuroi Glück, für gutes Futter war gesorgt.
 

Minami war eine brünette, schlanke und kleine Frau, die Tochter Sanae hatte allerdings Suigos schwarzes Haar geerbt.

Sie kümmerten sich rührend um Kaza und hörte aufmerksam zu, wenn sie von ihren Erlebnissen in Konoha erzählte und den Streichen, die sie und Suigo den Erwachsenen gespielt hatten.
 

Doch die zehn Tage gingen relativ schnell rum, und da Kaza noch mindestens zwei Tage nach Konoha brauchen würde, machte sie sich früh wieder auf den Weg.
 

Kazaru beeilte sich nicht wirklich; sie machte eher einen Spaziergang. In Konoha war es nur wieder laut und Tsunade würde ihr für die zwei Wochen Urlaub sicher wieder Unmengen unsinniger und anstrengender Arbeit aufhalsen.
 

Es war warm, fast schon schwül. Am Nachmittag zog sich der Himmel zu und wurde immer dunkler; und Kazaru schien genau darauf zu zu laufen.

„Na das ist ja ganz toll, ein Sommergewitter...“ Sie hatte ja nichts gegen Regen, im Gegenteil, das würde der Umgebung nur gut tun, aber musste das ausgerechnet dann sein, wenn sie unterwegs waren?

Laut Kuro würde eindeutig Regen fallen, und am frühen Abend konnte sie es schon riechen; Regen hatte einen ganz eigenen Geruch.

Sie zog das Tempo ein wenig an, bog nach Kuros Anweisung an einer Weggabelung links statt rechts ab und fand nach zwei Kilometern eine Herberge, in der sie sich für die Nacht ein Zimmer nahm.
 

Die Nacht war nicht sehr geruhsam. Zwar schlief sie nach einer kleinen Mahlzeit im hauseigenen Restaurant und einer erfrischenden Dusche schnell ein, doch in der Nacht wachte sie auf, als ein Blitz das Geschehen erhellte und unmittelbar darauf ein elendig lauter Donnerschlag durch die Welt hallte.

Kaza saß sofort senkrecht im Bett und auch Kuros Kopf fuhr erschrocken in die Höhe.

Als sie sich von dem Schock erholt hatten, war an Schlaf nicht mehr zu denken. Sie beide dösten weg, eingelullt vom stetigen Prasseln des Regens, doch dann folgte ein neuerlicher Donner und schon waren sie wieder wach.

Dementsprechend schlecht gelaunt war Kazaru am nächsten Morgen also auch, noch verstärkt dadurch, dass der Dauerregen, obwohl warm, keinerlei Anstalten machte, aufzuhören.
 

Grummelnd warf Kazaru sich den dünnen Kapuzenumhang über, den sie mit hatte, der aber innerhalb einer Stunde durchgeweicht war. Kuroi hockte auf ihrer Schulter und zog den Kopf ein; bei Regen mochte er nicht fliegen.

So gingen sie durch den warmen Sommerschauer, waren nach einigen Stunden bis auf die Knochen durchnässt, und noch immer nahm der Regen kein Ende.

Die Sonne hatte den Kampf gegen die Wolken verloren und der ganze Tag zeigte sich in einem matschigen Grau. Kein einziger Mensch war unterwegs, so schien es, als sie auch nach Stunden auf der eigentlich belebten Hauptstraße niemanden traf.
 

~~ Gar nicht so weit entfernt ~~
 

Itachi blickte missmutig hinaus in den Regen. Eigentlich hatte er ja nichts gegen Regen, solange er nicht raus musste. Aber erstens musste er raus und zweitens war er heute aus selbst für ihn unerfindlichen Gründen von allem und jedem angenervt.

Okay, das war nicht erst seit heute so, dass gab er zu. Es war gewachsen, heimlich, still und leise, tief in ihm drin, schon seit letztem Jahr. Seit November.

Oder, um es präziser zu sagen, seit seinem letzten Treffen mit Kazaru.
 

Anfangs hatte er versucht, es zu verdrängen. Das war ihm auch recht gut gelungen, bis Weihnachten.

Warum nun ausgerechnet bis Weihnachten?

So ein offensichtliches Datum.

Das konnte ja jeder sagen, allein der Romantik wegen, weil es sich einfach bescheuert anhörte, wenn man sagte: 'Ich weiß es noch genau- der 17. 12. im Jahre anno dunnemals.'

Weihnachten klang doch viel hübscher.
 

Nein, bei ihm war es eindeutig Weihnachten. Denn selbst bei den Akatsuki feierte man solche Tage, wenn auch nur im kleinen Kreis, und niemand schenkte sich etwas. Konan sorgte für den Baum und ein wenig Dekoration, damit etwas Stimmung aufkam, und sie ließ sich partout nicht davon abbringen, Mistelzweige aufzuhängen. Itachi lief darum herum, manche von den anderen auch, andere ignorierten die Unter-dem-Mistelzweig-küsst-man-sich Tradition einfach. Wer war auch schon da zum küssen, nur Kerle. Konan natürlich, aber die war mit Pain zusammen. Auch wenn sie es nicht deutlich zeigten, doch keiner von ihnen war dumm genug, Konan zu küssen, und wenn das gesamte Hauptquartier aus Mistelzweigen gebaut wäre, denn Pain war niemand, mit dem man sich streiten wollte.
 

Nur Konan konnte noch Furcht einflößender sein als er, und das war der zweite Grund, warum niemand ihr zu nahe kam.

Zumindest nicht, wenn Mistelzweige in der Nähe waren.

Dummerweise war nun Itachi genau in dem Moment in den Aufenthaltsraum getreten, als der von nur zwei Leuten besetzt war- Pain und Konan, unter einem solchen Zweig stehend, sich so ausgiebig küssend, dass man Angst bekommen konnte, sie würden nicht wieder auseinander finden.
 

Für einen kurzen Moment spielte das Licht des knisternden Kaminfeuers Itachi einen Streich, und er sah Kazaru, von der er sich gerade beiläufig gefragt hatte, ob sie an den Verletzungen gestorben war- obwohl es der Auftrag gewesen war, hoffte er, dass sie lebte.

Reichlich spät, sich das jetzt zu fragen, wo sie doch schon länger als einen Monat tot wäre, sollte sie es nicht geschafft haben.
 

Nachdem er, überrascht und zumindest innerlich geschockt, sekundenlang auf die beiden gestarrt hatte, die sich davon nicht stören ließen- wer wusste, ob sie ihn überhaupt bemerkt hatten, so beschäftigt, wie sie waren- schüttelte er den Kopf und setzte sich auf das Sofa, zog auf dem Weg dorthin irgendein Buch aus dem Regal und begann zu lesen.

Er hatte sie sowieso schon alle durch, doch wenn ihn nun einer fragen würde, könnte er beim besten Willen nicht sagen, welches er denn am Weihnachtsabend gelesen hatte.
 

Zu sehr beschäftigte es ihn, wie Kazaru auf diese absurde Idee kam. Sie hatte ihn seit Jahren nicht mehr gesehen, wie konnte sie ihn da lieben? Das war doch nur Schwachsinn.

Schön, er gab zu, er hatte sie damals attraktiv gefunden, aber da er so jung war, hatte er dem nie mehr als tiefe Freundschaft zugrunde gelegt.

Doch dieses unangenehme Gefühl, als sie ihn ansah, ihm an den Kopf warf, wie enttäuscht sie von seinem Verhalten war, auch wegen Sasuke... Was war das?

Er konnte es sich nicht erklären.
 

Hätte er früher darüber nachgedacht, wäre es vielleicht einfacher für ihn gewesen, doch seitdem er das Dorf verlassen hatte, hatte er sich quasi verboten an irgendjemanden zu denken, am allerwenigsten an Sasuke und Kazaru.

Seitdem war seine Laune stetig gesunken, denn er ärgerte sich über sich selbst, darüber, dass seine Gedanken so oft zu ihr schweiften.

Kisame war ungewöhnlich still, er hatte wohl gemerkt, dass Itachi nicht in der Stimmung für jegliche Gespräche war.
 

Und nun standen sie hier, in einem schmalen Felsspalt- Naja, fünf Meter breit, knapp dreizehn lang, und man konnte überall aufrecht stehen- und der Regen hinderte sie am weiterkommen.

Nein, Itachi würde sich jetzt nicht nass regnen lassen, und Kisame saß auf glühenden Kohlen.

„Der Boss wird uns umbringen, wenn wir nicht schnellstmöglich diese Schriftrolle beschaffen. Wir sollten wirklich-“ Doch Itachis eisiger Blick brachte ihn zum Schweigen.

„Er bringt uns nicht um, wir sind nicht ersetzbar.“

„Aber es geht um den Aufenthaltsort des nächsten Bijuu! Wir sind sowieso schon im Verzug, sollten eigentlich längst fertig sein, und er ist schon so sauer! Itachi, ich bitte dich, es ist doch nur ein bisschen Sommerregen-“ Als hätten sich die Elemente gegen ihn verschworen, zuckte just in diesem Moment ein Blitz am Himmel entlang und der Donner rollte über den Wald.
 

Itachi hob die linke Augenbraue einen Millimeter, dann lehnte er sich gegen die Wand der Höhle und schloss die Augen.

Eins war klar, Kisame wurde ihn niemals hier raus bekommen.

Der Fischmensch seufzte resigniert.

„Na gut. Tu was du willst; du erlaubst hoffentlich, dass ich vorgehe? Ich hol dich auf dem Rückweg wieder ab. Aber wenn der Regen aufhört, kannst du mir auch entgegenkommen.“

„Hn.“ Kisame nahm diese Antwort als 'Ja', denn das bedeutete sie in 98% der Fälle. Gut, meistens hieß es wahrscheinlich eher 'Mir doch egal', aber das war Auslegungssache.
 

Also machte Kisame sich auf den Weg, vielleicht war es mal ganz gut, wenn Itachi mit sich alleine war.

Kisame selbst tat es auf jeden Fall sehr gut, denn endlich war er mal für eine Weile dieses bedrückende Schweigen los.

Besorgte er eben allein die Schriftrolle, war ja nun wirklich egal.
 

Itachi unterdessen war von der Stille genervt, kaum das Kisame einige Minuten fort war.

Unglaublich, er könnte sich selbst dafür hassen, dass er so durcheinander war- er tat es bereits.
 

Einige Zeit später jedoch betrat eine durchnässte und in einen schwarzen Umhang gehüllte Gestalt die Höhle und erstarrte jäh, als sie ihn erblickte.
 

~~~~
 

Das konnte doch jetzt nur ein Traum sein, oder?

Womit hatte sie es verdient, das ausgerechnet er in ausgerechnet dieser Höhle herumsitzen musste?
 

Obwohl, war das eigentlich Glück oder Pech?
 

Und wo war Kisame? Waren Akatsuki nicht immer zu zweit unterwegs?

/Vielleicht/, flüsterte eine hoffnungsvolle Stimme in ihrem Hinterkopf, /vielleicht ist Itachi ja abgehauen?/

So ein Quatsch. Hatte sie nicht schon festgestellt, das jegliche Reaktion seinerseits bei ihrer Letzten Begegnung- dem für sie beinahe und für Kaname tödlich verlaufenen Kampf- rein dazu da waren, um mit ihr zu spielen und sie zu verunsichern?
 

Und dennoch, was war es, dass sie im Eingang stand wie festgeklebt, obwohl alles in ihr schrie, dass sie weglaufen sollte?

Er erhob sich, langsam, doch konnte sie nicht sagen, wie lange sie ihn schon regungslos ansah.

„Kazaru. Welch Überraschung. Allein unterwegs?“

Ihr Herz überschlug sich fast beim Klang seiner Stimme.

Verunsichert sah sie ihn an- sah ihm wieder in die Augen. Was war es nur, dass sie den Blick nicht von diesen schwarzen Seelenspiegeln abwenden konnte?

„Offensichtlich. Und du- wo ist Kisame?“, fragte sie vorsichtig.
 

„Vorgegangen.“

Eine Stille entstand zwischen ihnen, und Kaza wurde immer nervöser. Es war fast erdrückend, nur das Rauschen des Regens und gelegentliches Donnergrollen durchbrachen das Schweigen. Was sollte sie jetzt tun? Hier bleiben? Sie wollte nicht hinaus in den Regen, und er offensichtlich auch nicht, war seine Kleidung doch noch vollständig trocken.
 

Das war eine äußerst unangenehme Situation. Kazaru war durchnässt und deshalb war ihr trotz des Wetters kalt, sie war hungrig und müde, hatte sie doch schon die vorherige Nacht kaum geschlafen.

„Willst du da anwachsen, Kazaru? Such dir einen anderen Unterschlupf. Bist eh schon nass.“

Sein harscher Tonfall ließ sie zusammenzucken und sie trat einen Schritt zurück.

Ihr war gar nicht danach, diese Höhle wieder zu verlassen, denn es war warm und windstill und es regnete nicht rein. Sie entdeckte einen Stapel Holz in einer Ecke- das hieß, Itachi konnte ein Feuer machen, dann würde sie nicht mehr so frieren...
 

Nur sah Itachi gar nicht gastfreundlich aus. Und eigentlich war es unmöglich, dass ein loyaler Konoha-Nin und ein S-Rang Nukenin zusammen in einer Höhle den Regen abwarteten- laut Vorschrift müssten sie sich bekämpfen. Ganz zu schweigen davon, dass an Schlaf natürlich sowieso nicht zu denken war.

Bei ihrem letzten Treffen hatte er sie fast umgebracht, und es würde sie nicht wundern, wenn er das nun vollenden würde. Auch, wenn es in ihr schmerzte, musste sie einsehen, dass von ihrem damaligen Freund wohl nicht so viel übrig war. Hatte dieses schwachsinnige neue Jutsu überhaupt einen Sinn?
 

„Komm, Kaza. Ich glaube nicht, dass wir hier bleiben sollten.“, stellte Kuroi fest, doch Kazaru rührte sich nicht. Ihr Herz wollte bleiben, und auch ihr Kopf sagte: 'Sag ihm jetzt, dass du ihn liebst, vielleicht siehst du ihn danach nicht wieder.'

Er kam einen Schritt auf sie zu.
 

~~~~
 

Itachi war so unglaublich erleichtert, als er Kazaru erblickte- Sie lebte also noch. Da hatte er sich ganz umsonst Sorgen gemacht.

Gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass sie nicht hier bleiben konnte, doch egal, was er sagte, Kazaru blieb stur im Eingang stehen.

Auch, als er einen Schritt auf sie zu trat, bewegte sie sich nicht, doch selbst im Dämmerlicht konnte er nun die Unsicherheit in ihren Augen erkennen.

„Ich meine es ernst, Kazaru. Geh jetzt. Du würdest einen Kampf nicht überleben.“ Die Kälte in seiner Stimme verwunderte ihn selbst- anscheinend war jahrelange Übung doch zu was gut.
 

Ihr Blick flackerte, und Kuroi, der sich auf einen Felsvorsprung am Höhleneingang gesetzt und das Wasser aus seinen Federn geschüttelt hatte, schien sie ebenfalls zum Gehen bewegen zu wollen, doch irgendetwas hielt sie hier anscheinend fest.

Dann tat sie einen Schritt in seine Richtung.

Das war nicht gut, sie musste verschwinden, sie würde sämtliche alten Wunden aufreißen. Dass hatte sie eigentlich zwar schon getan, aber ihre Anwesenheit könnte er nicht ertragen.

Also tat er das genaue Gegenteil von dem, was sein Körper sagte. Während der der Meinung war, Kaza zu umarmen, um noch einmal ihre Nähe, ihre Wärme und Zuneigung zu spüren, formten seine Hände schon Fingerzeichen. Katon, Gokakyuo no jutsu.
 

~~~~
 

Ein riesiger Feuerball schoss auf Kazaru zu, und sie wich aus. Zu spät bemerkte sie, dass Kuro genau in der Schussbahn saß und nicht schnell genug auffliegen konnte. Ein schrilles Krächzen ertönte, als der Feuerball ihn erreichte, und Kaza wurde blass.

„KURO!“, schrie sie aus Leibeskräften und machte einen Satz in seine Richtung. Man hörte heftiges Flügelschlagen, als er versuchte, sich außer Reichweite zu bringen, und da erloschen die Flammen auch schon. Für einen kurzen Augenblick hätte man ihn für einen Phönix halten können, als Kuro einen Feuerschweif hinter sich her hinaus in den Regen zog.
 

Der Regen löschte die Flammen, noch bevor Kazaru ihn erreichte, also sehr schnell. Sie schnappte ihn sich, hielt ihn fest, bevor er wegfliegen konnte, strich ihm beruhigend über die Federn und flüsterte ihm leise zu. Kuro, noch immer leicht in Panik, schlug aufgeregt mit den Flügeln, blickte sich immer wieder um, während Kaza versuchte, ihn wieder zu beruhigen.

Seine Schwanzfedern sahen ziemlich zerzaust aus und waren angekokelt- kein schöner Anblick. Doch war er unverletzt, und das war die Hauptsache.
 

Dennoch, ihrer beider Herzen schlugen schneller als nach einem Marathon, und eine Wut kochte in Kazaru hoch, die sie nicht zurückhalten konnte.

Kuro hatte den Kopf an ihre Brust geschmiegt und versuchte sich von dem Schock zu erholen, als sie ihn auf einen Ast setzte und sich ohne ein weiteres Wort umdrehte, zurück in die Höhle stürmte, im Gehen ihren durchweichten Umhang in den Dreck fallen ließ und ihren Rucksack in eine Ecke der Höhle pfefferte.

Sie konnte vieles vertragen, auch von Itachi, aber wenn jemand, ob nun absichtlich oder nicht, Kuro etwas antat, dann hörte der Spaß auf, und wenn es sich um Gott handelte.
 

Was gäbe sie darum, jetzt so zuschlagen zu können wie Sakura, aber das konnte sie nicht.

Itachi hatte offensichtlich gedacht, sie würde sich jetzt verziehen, doch das war ein Fehler, wie sich herausstellte, denn Kazaru warf einen Hagel aus Kunai und Shuriken auf ihn, der ihn sichtlich überraschte und daher sogar verletzte.

Ihre Stimme, schriller als ein Singvogel, schlug ihm entgegen: „Du Mistkerl! Wie konntest du nur?!“

Sie wartete nicht, bis er reagierte, warf sich in diesen Kampf, den sie eigentlich nur verlieren konnte, doch hatte sie den Überraschungseffekt auf ihrer Seite gehabt. Und so entstand wieder ein Schlagabtausch zwischen ihnen, bei dem er eindeutig in der Defensive war.
 

Zurückgedrängt bis an die Wand, versuchte er, offensichtlich sehr hilflos, sie zur Vernunft zu bringen: „Kaza, jetzt warte doch mal- Das war doch nicht beabsichtigt. Und-“ Er duckte sich unter einem Hieb mit ihrem Fächer weg, gerade noch rechtzeitig, sonst hätte sie ihm damit den Kopf von den Schultern geschlagen. Doch da hatte sie ihn schon mit der anderen Hand erwischt, ihm so kräftig wie sie konnte eine geknallt, was seinen Kopf gegen die Wand fliegen ließ. Ein Kunai bohrte sich neben seinem Kopf in die Wand, ihr rechter Arm drückte auf seine Kehle, die Linke hielt den Fächer, bereit, um zu zustoßen.
 

„Wage nicht, ihn noch einmal anzufassen!“, zischte sie, ihr Gesicht zu einer Maske des Zorns verzerrt.

In ihrer Wut fiel ihr kaum auf, wie unlogisch es war, dass sie ihn so einfach Matt setzen konnte und wie ungewöhnlich seine Augen sie anblickten- entsetzt, fast ängstlich, aber auf jeden Fall verwirrt.

Die Lage war angespannt, doch keiner der beiden rührte sich, und Kaza, obwohl es als Konoha-Ninja ihre Pflicht gewesen wäre, machte keine Anstalten, ihn zu töten.

Nachdem sie fast minutenlang so dagestanden hatten, Itachi nun wieder mit unbewegter Miene, und sich Kazarus Atem wieder beruhigt hatte, senkte sie den Fächer, zog das Kunai aus der Wand und gab ihn somit wieder frei.
 

„Solltest du mich nicht eigentlich umbringen?“, bemerkte er ganz richtig.

„Als wenn ich das könnte.“, meinte sie nur.

„Du hattest eben eine reelle Chance.“

War er verrückt? Wo war sein Stolz hin? Seit wann gab ein Uchiha so einfach zu, dass er im Nachteil gewesen war?
 

Sie schnaubte, sagte aber nichts dazu. /Nicht so, Itachi. Ich kann dich einfach nicht töten.../, antwortete sie in Gedanken, drehte sich um und ging ein paar Schritte weg, allerdings machte sie keine Anstalten, die Höhle zu verlassen.
 

So konnte das nicht weitergehen, er war ein Uchiha, und zu seinem eigenen Besten musste er sie nun loswerden. Also...

„Ach, ich vergaß; du kannst mich nicht umbringen. Du liebst mich ja schließlich.“

Sein Tonfall konnte nur als höhnisch und abwertend bezeichnet werden.
 

Kaza verspannte sich sofort; die Knöchel der rechten Hand, die immer noch das Kunai umklammert hielt, wurden weiß.

Sehr gut, gleich würde sie heulend aus der Höhle rennen, so gut kannte er sie. Nur – warum versetzte es ihm einen Stich, das zu tun?

„Womit auch immer ich das verdient habe, Kazaru, ich bitte dich, das ist einfach lächerlich. Wie könnte ich dich lieben?“ Gleicher Tonfall.

Ihr ganzer Körper zitterte, er ignorierte seine Schuldgefühle.
 

Moment.

Hatte er gerade Schuldgefühle gedacht? So ein Blödsinn.

Doch während er noch darüber nachdachte, reagierte Kazaru, nur anders als erwartet.
 

~~~~
 

Nein.

Das hatte er jetzt nicht gesagt.

Bitte nicht.

Das konnte nicht wahr sein.

Konnte es auch wirklich nicht. Er hatte sie doch immerhin beachtet. Als Sasuke sagte, ihre Augen hätten die Farbe des Ozeans, sein betretenes Schweigen, die Tatsache, dass er ihr nicht in die Augen sehen konnte...

Ihre gute Zusammenarbeit, die Sorge um sie, wenn sie verletzt wurde, die Hilfe beim Training... Alles, alles gelogen?
 

Tränen stiegen in ihr auf, rollten ihre Wangen hinab, Tränen der Wut.

Erst Kuro, jetzt das.

Die beiden Punkte, die am empfindlichsten waren.

Nein, selbst Itachi hatte nicht ewig Welpenschutz.

Ihr Körper reagierte, bevor ihr Geist was anderes sagte.
 

„SCHEIßKERL!!!“ Ihre Stimme überschlug sich fast. Sie fuhr herum, schrie mit aller Lautstärke die sie aufbringen konnte, die Tränen flogen von ihren Wangen und sie stürmte wieder auf ihn zu. Das Kunai in ihrer Hand erwischte ihn am Oberarm, hinterließ einen großen Riss, der sich schnell rot färbte, als er zu spät zur Seite wich. Sie setzte ihm nach, ließ ihm keine Pause, er zückte ein Kunai und wehrte sich gegen ihre Hiebe, verteidigte sich aber wieder nur, seine Angriffe erstickt unter Kazas ohne Pause folgenden Attacken.
 

Rückwärts wich er aus der Höhle, hinaus in den Regen, sprang auf einen Baum, um etwas Abstand zu gewinnen. Jetzt war nicht der Zeitpunkt, um sich um Nass werden zu kümmern.

Kazaru sah rot, setzte ihm nach, hatte jetzt wieder ihre Fächer in der Hand, trieb ihn weiter zurück.

Doch anscheinend hatte er jetzt genug, denn er rettete sich mit einem Sprung auf einen Ast, brachte etwas mehr Abstand zwischen sie beide, formte Fingerzeichen, und zwei Schattendoppelgänger entstanden.
 

Sie stieben auseinander, bildeten ein Dreieck, Kazaru in der Mitte. Unschlüssig stand sie da, noch immer wütend, doch sie hatte ihre Chance genutzt. Das Kuro nun ausfiel, machte die Sache gefährlicher als sie ohnehin schon war, aber entweder versuchte sie es jetzt, oder sie würde nie den Mut dazu aufbringen. Besonders jetzt, wo sie mit ihm allein war, sonst wäre Kisame ja sicherlich immer dabei, insofern konnte sie sich glücklich schätzen- vielleicht war es ja ein Wink des Schicksals.
 

Jetzt wurde sie auch endlich vernünftiger, heftete den Blick auf Itachis Füße, um möglichst der Gefahr seiner Augen zu entkommen. Sie konnte die meisten Genjutsu erkennen und lösen, doch gegen das Tsukuyomi kam sie nicht an, und auch einige andere seiner Illusionen waren so stark, dass sie allein nicht mehr hinaus konnte.
 

Mit ihren Fächern und einem kleinen Ninjutsu schickte sie Windsensen los, und der Itachi vor ihr und zu ihrer linken lösten sich auf, der Rechte wich aus. Also war das der echte, und Kazaru verlor keine Zeit.

Sie steckte die Fächer weg und schloss ihn in ein Genjutsu ein- Eine schwarze Welt, ein schwarzer See, auf dem riesige rosa Seerosen schwammen. Itachi stand auf einer davon, sie auf einer anderen, und die Blüte begann, sich zu schließen. Doch bevor sie ihn gänzlich verbergen konnte, löste er das Jutsu auf, und nun war es Kaza, die in Schwärze stand, nichts sah oder hörte.
 

Das war eines dieser Genjutsus, vor denen man sich allein in acht nehmen sollte, weil es sämtliche Sinne abschnitt, doch Kazaru hatte festgestellt, dass man nicht immer fremdes Chakra brauchte, um dem zu entkommen. Stattdessen tat sie das Gegenteil- anstatt Chakra in sich aufzunehmen, schnitt sie die Chakraversorgung ihres Körpers einfach ab, verschloss es in sich. Das war ihre einzige Möglichkeit, nur hatte es einen großen Haken: Die Schleife, die sie am Anfang gelegt hatte, würde sich unweigerlich auflösen.

Sie hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, also tat sie es, und es wirkte, sie tauchte aus der Dunkelheit.
 

Es reichte, gerade so. Sie konnte seinem nächsten Angriff ausweichen, knapp, und spürte, wie sich erste Anzeichen der Erschöpfung zeigten. Genjutsu kosteten viel Chakra, und davor der Taijutsu- Kampf war auch nicht gerade schonend gewesen, wenn er auch kurz war- doch in ihrer Wut hatte sie darauf nicht geachtet.

Sie formte Fingerzeichen, und Ranken schossen aus dem Boden, fesselten ihn, hoben ihn vom Boden.
 

Doch plötzlich änderte sich das Bild, und sie selbst war die Gefesselte, Itachi stand vor ihr und sah sie aus unergründlichen Augen an. Sie erschrak und wandte den Blick nach links ab, doch er hatte nicht Tsukuyomi eingesetzt- zum Glück.

Oder doch?

Die Ranken verschwanden, doch fühlte sie sie noch immer, wie auch den noch immer prasselnden Regen. Vor ihr spielte sich ein Kampf ab- eher das Ende desselben. Itachi und Sasuke, verletzt, aus vielen Wunden blutend und erschöpft, standen sich gegenüber.
 

Itachis Herz wurde von Sasukes Katana durchbohrt, in Sasukes Bauch steckte Itachis Langmesser. Beide spuckten Blut und zitterten, dann brachen sie zusammen. Kazaru keuchte- das war einer ihrer schlimmsten Albträume.

Doch wieder war es Kuroi, der sie rettete. Er schrie ihren Namen, und die beiden verschwanden. Nur Itachi stand noch da, blickte missmutig nach hinten, als ob er Kuroi angreifen wollte, der schon wieder dazwischen gefunkt hatte.
 

Der flog auf den Uchiha zu, schnell, wahrscheinlich selbst mit Wut über seine versengten Schwanzfedern erfüllt, und sie nutzte die Gelegenheit, sich aus seinem Genjutsu zu befreien. Noch immer hatte er ein Kunai in der Hand, und sie wusste, einen Treffer damit würde Kuroi nicht überleben. Also kam noch einmal das gleiche Jutsu zum Einsatz; Ranken fesselten ihn, fixierten ihn, wo er stand, und sie warf einige Rauchbomben, die sie immer dabei hatte, sollte sie einmal schnell verschwinden müssen, und sah noch, wie Kuroi abdrehte und ihr in die Augen blickte.

Sie nickte.
 

Die Fingerzeichen, die sie formte, ließen weiße Federn vom Himmel schweben, in die Rauchwolke hinein.

Es war das elementarste Genjutsu überhaupt, es betäubte schnell sämtliche Sinne und ließ das Opfer einschlafen. Es ließ sich leicht lösen, wenn man es rechtzeitig bemerkte, doch sie brauchte nur die Ablenkung. Kaum fertig mit den Fingerzeichen, während deren sie zurückgesprungen und sich in eine Baumkrone gesetzt hatte, führte sie so schnell sie konnte das nächste Jutsu aus; ein Schattendoppelgänger, der sich sichtbar in der Baumkrone vor ihr versteckte, sie einige Meter weiter hinten. Dann stellte sie die Schleife wieder her. Inständig hoffend, das Itachi das nicht gemerkt hatte, besah sie sich schnell die Illusionsausgabe von Kuro; angesengte Schwanzfedern und das richtige Halsband- perfekt.
 

Im nächsten Moment sah sie, wie Itachi rückwärts aus der Rauchwolke sprang, und ihr Schattendoppelgänger ging zum nächsten Angriff über, warf Kunai mit Kibakufuda daran, die explodierten, als sie neben ihm aufkamen.

„Netter Versuch.“, ertönte es hinter ihrem Doppelgänger, und Itachi gab ihr einen harten Stoß in den Rücken. Sie flog vorwärts, hinab aus der Höhe, prallte schmerzhaft auf zwei Äste, bevor sie sich fangen konnte.

„Gib auf, bevor ich dich umbringe.“, meinte er kalt.

„Niemals!“, giftete sie zurück.
 

Er seufzte. „Du zwingst mich dazu.“

Sie sah nicht, wie er sich bewegte, er war einfach zu schnell.

Er traf sie an der Brust, schleuderte sie nach hinten, und sie überschlug sich einmal, bevor sie sich wieder fangen konnte, doch es war zu spät- seine Hand an ihrem Hals, drückte er sie gegen einen Baum und sah ihr in die Augen.
 

Im nächsten Moment war sie im Tsukuyomi gefangen.
 

Sie konnte sich nicht bewegen, und ihre Augen gingen immer wieder auf, sie konnte sie einfach nicht geschlossen halten.

Und so sah sie, wie er Sasuke umbrachte.

Wie er Kuroi köpfte.

Kakashi erstach.

Sakura das Genick brach.
 

Itachi bemerkte, das ihre Augen glasig wurden. Zweifel zuckten in ihm auf, und er wollte das Mangekyou Sharingan lösen, als ihm plötzlich etwas auffiel.

Ein Blitzen im Augenwinkel erweckte seine Aufmerksamkeit. Wie kam das Kunai in den Baum? Er hatte doch-

Als ihm klar wurde, dass er in einem Jutsu steckte, machte er einen Satz zurück, und Kazaru sank keuchend zusammen, während er das Genjutsu löste.

Auch ihr Schattendoppelgänger verpuffte, und Kazaru, die das Ganze noch einmal im Schnelldurchgang sah, japste auf. Gut, dass das gerade mal fünf Minuten im Tsukuyomi gewesen waren, bis ihr Schattendoppelgänger es nicht mehr ausgehalten hatte.
 

Das Japsen war nicht gut gewesen, jetzt wusste er, wo sie war.
 

~~~~
 

Sein äußeres Selbst hatte Kazaru genau betrachtet, ihre geschockten, wunderschönen, Ozeanblauen Augen. Er hatte diese Augen, klar wie Wasserdiamanten, schon immer faszinierend gefunden- was tat er ihr da eigentlich an? Als ob er sie nicht auch so besiegen könnte.

Was ihn zu der Frage brachte, warum er die ganze Zeit auf nicht mal einem Drittel seiner Kraft kämpfte, bei der sie ihm schon fast mehr als ebenbürtig war.
 

Gut, sie hatte ihn am Anfang wirklich überrascht, aber im Grunde hätte er nur seine Geschwindigkeit erhöhen müssen, oder Ninjutsu einsetzen, die sie nicht blocken konnte, oder einfach stärkere Genjutsu.

Was er jetzt auch tat, doch beim Ersten hatte Kuroi ihr -wieder mal- hinaus geholfen, und jetzt hatte er selbst es wegen Gewissensbissen abbrechen wollen- warum zur Hölle konnte er ihr nichts tun?

Und außerdem war es gefährlich, sich so sehr auf andere zu verlassen. Er hatte schon damals festgestellt, dass sie ohne Kuroi ziemlich aufgeschmissen sein würde.
 

Das Kunai in seiner Hand war das, was er aus dem Baum gezogen hatte, als er ihr Jutsu umgekehrt und sie in den Ranken gefangen hatte. Sie musste das Jutsu angewendet haben, ohne zu bemerken, das er es genommen hatte- daran war ihm aufgefallen, dass er sich in ihrer Genjutsu-Schleife befand.
 


 

So, ich hoffe, das war verständlich erklärt. Ich werde demnächst vllt nochmal die Charas updaten und auch mal wieder weiterschreiben, das ich mal ein bisschen vorran komme. Ich hoffe es hat euch gefallen, bis nächsten Monat!

Lg, Eure

Fleccki

The End- or a new beginning?

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

The End- or a new beginning? (zensiert)

Wah! Da ist schon wieder ein Monat um @_@

Sorry das ich gepennt habe T_T

Versuch #2 der zensierten Version^^;

Nun, wird Itachi sie umbringen?


 

Kuroi krächzte erschrocken; er sah, das Itachi das Jutsu gebrochen hatte, und Kazas Herz rutschte ihr in die Hose, als sie am Stamm lehnte, nach Luft schnappte und ihn auf einmal vor sich sah.

Tränen schossen ihr in die Augen, vor Wut und auch vor Enttäuschung, dass er ihr so weh tat. Hieß das, es war alles verloren? War von ihrem geliebten Itachi nichts mehr übrig?

Der Regen ließ langsam nach, und auch er sah jetzt aus wie ein begossener Pudel.

Da er jetzt auch aus ihrem Jutsu entkommen war, würde sie es kaum schaffen, ihn zu verführen, aber wenn sie schon starb, auch durch seine Hand, wollte sie sich später keine Vorwürfe machen, nicht alles versucht zu haben. Sie löste sich in einem Wirbel von Blütenblättern auf, erschien unten auf der Lichtung wieder, in einem roten Oberteil, einem schwarzen Rock mit aufgestickten silbernen Rosenblüten darauf, und zückte ihre Fächer.
 

„Kaza, nicht! Er hat-“ Sie sah Kuroi an, und er verstummte. Die Wärme und Verzweiflung in ihren Augen, zusammen mit den Tränen, ließen ihn fast weinen, wenn er als Vogel denn dazu in der Lage gewesen wäre.

Der Himmel klarte auf, der Regen wurde zu einem Tröpfeln.

Und sie tat das einzige, was sie noch konnte, konzentrierte die letzten Reste ihres Chakras, schloss die Augen, ließ die Musik in ihrem Kopf ertönen und begann zu tanzen.
 

~~~~
 

Was sollte dass denn jetzt? Warum fing sie an zu tanzen?

Das es ein Genjutsu war, sah jeder, denn ihre Kleidung war anders und ihr Haar trocken, Schuhe trug sie erst gar nicht.

Auch Itachi kam von Baum hinunter, stellte sich auf die Lichtung ihr gegenüber.

Langsam bewegte sie sich, zu einer Melodie in ihrem Kopf, die er nicht hörte, aber kannte- ja, er kannte den Tanz, das wurde ihm nach einer kurzen Weile klar.

Er war abgewandelt, feiner, aber das war unzweifelhaft...
 


 

Er saß zusammen mit Kazaru auf der Festwiese und sah hinauf zur Bühne. Sasuke kniete vor ihnen und vergaß vor lauter Faszination, sein Eis zu essen; es tropfte sanft auf das Gras.

Ein Feuerspucker führte sein Programm vor, und der Kleine war begeistert.

Es war ein angenehm warmer Tag im Juni- Itachis dreizehnter Geburtstag, um genau zu sein.

Ein Wanderzirkus zog durch das Dorf und gab eine Woche jeden Nachmittag seine Vorstellung in Konoha. Itachi hatte am neunten Juni Geburtstag und Kaza hatte ihn kurzerhand zu der Vorführung geschleift.
 

Auch Sasuke wollte natürlich mit, und so saßen sie hier in der Nachmittagssonne und amüsierten sich. Die Vorstellung neigte sich dem Ende zu, als Kaza den Beiden zuflüsterte: „Ich muss mal kurz weg- bin gleich wieder hier.“

Itachi nickte nur und Sasuke reagierte überhaupt nicht.

Der Feuerspucker beendete seine Show, und der Leiter trat hervor.
 

„Meine sehr verehrten Damen und Herren, eigentlich war es das mit unserer Vorführung. Doch da heute für jemanden ein besonderer Tag ist, haben wir einen Gast- Kazaru Shirobane wird nun für sie Tanzen! Applaus!“ Er entfernte sich seitlich von der dunklen Bühne, und Kazaru kam in Sicht. Sie kniete am hinteren Ende der Bühne, die Arme seitlich ausgestreckt, die aufgeklappten Fächer zum Boden weisend.
 

Die Musik begann, langsam, und ebenso langsam hob Kazaru, in ein ärmelloses und bauchfreies rotes Top und einen bodenlangen schwarzen Rock gehüllt, die Fächer über den Kopf. Dann erhob sie sich vorsichtig, und mit der Musik wurde sie allmählich schneller.

Die Fächer hoben und senkten sich, zogen von rechts nach links, überkreuz, sie drehte sich, verbog ihren Körper in die unmöglichsten Richtungen, und die ganze Zeit schwebten die Fächer fast.

Ihre Bewegungen waren fließend, geschmeidig, und alle schauten gespannt und leise zu.
 

Die Musik wurde höher und schneller, ebenso wie Kazaru sich immer eiliger bewegte, ohne aus dem Rhythmus zu kommen, ohne einen falschen Schritt zu tun.

Sie wirbelte über die Bühne, und als sie in der Mitte ankam warf sie die Fächer Luft, machte zwei fehlerlose Flick Flack-Sprünge nach hinten, visierte die Fächer an und machte einen Satz nach vorn, fing sie auf, nur um sich schnell herumzudrehen und sie dabei in einem Kreis fliegen zu lassen, dass es aussah, als wären sie lebendig.

Abrupt brach die Musik ab, und Kazaru ging in die Knie. Ihr Atem war beschleunigt.
 

Ein anders Lied begann, und der darauf folgende Tanz war sehr viel langsamer, besinnlicher.

Auch hier bewegte sie sich ähnlich, ging in die Knie, bog den Rücken durch, hielt die Fächer vor den Körper, drehte Hände und Handgelenke, das die Fächer sich wellenförmig bewegten. Sie machte kleine Schritte, und dann streckte sie das linke Bein seitlich weg und ging in die Knie, schwang den Fächer in einer ausholenden Geste zur linken Seite, bewegte dabei den Körper so, dass sie in einer weiteren, flüssigen Bewegung nun das rechte Bein von sich streckte und auch den rechten Fächer vom Körper weg führte.
 

Der Tanz war lang, und schließlich endete sie ähnlich, wie sie angefangen hatte; sie ging in die Knie, verneigte sich, das ihre langen geflochtenen Zöpfen vornüber flogen, die Arme mit den geschlossenen Fächern zur Seite gestreckt.

Applaus brach aus, nicht weniger als für die professionellen Künstler vor ihr. Sie erhob sich, strahlte, verneigte sich noch einmal, spähte unter ihrem Pony hindurch nach Itachi, der lächelte und ebenso klatschte. Er fing ihren Blick auf und schüttelte leicht den Kopf, amüsiert.
 


 

Er hatte es ihr nie so genau gesagt, aber das war eines der schönsten Geschenke, die er je erhalten hatte.

Und dieser Tanz, den sie da jetzt auf der Lichtung zeigte, das war der langsame Teil der Aufführung von damals.

Er hörte die Musik, als würde sie gespielt, ließ die Gefühle durch seinen Körper rauschen, die er sich so lange verboten hatte, die ihn jetzt so unglaublich entspannten.

Sie hatte ein paar neue Elemente eingeflochten, kokette Blicke, über den Rand des Fächers hinweg, eindeutige Bewegungen, einen Hüftschwung und ihre ganze Hingabe.
 

Sein Mund wurde trocken.

Warum tat sie ihm das an? Konnte sie nicht einfach aus seinem Leben verschwinden? Das Sasuke sowieso bald beenden würde.

Er kannte seinen Weg, sein Schicksal, seit er von dem Rat den Befehl erhalten hatte. Hatte darüber lange nachgedacht, und bis jetzt war alles genauso gelaufen.

Kazaru war darin nicht vorgesehen.
 

Die meiste Zeit hielt sie die Augen geschlossen, und er konnte nur raten, woran sie dachte, doch es musste etwas Schönes sein, denn ihr Gesicht hatte einen entspannten Ausdruck, und sie lächelte.

Sie kam näher heran, doch ob sie sich dessen bewusst war oder nicht vermochte er nicht zu sagen. Ihre Wangen hatten einen leichten Rotschimmer und allein ihr auf einmal so harmonischer und entspannter Anblick wärmte ihm das Herz.

Eine wohltuende und lange nicht mehr gekannte Ruhe breitete sich in ihm aus, und er bemerkte kaum, dass der Regen stoppte und die Abendsonne es tatsächlich schaffte, durch die Wolken zu dringen. Kazas Haar schimmerte in dem schrägen Licht, ebenso die Fächer samt Federn, und sie kam ihm immer näher, beachtete ihn aber anscheinend nicht.
 

Noch immer waren die Tränenspuren auf ihren Wangen zu sehen, und auf einmal glitzerten neue Tränen in ihren Augenwinkeln.

Mit jeder Drehung, jedem Schritt, den sie tat, verringerte sich der Abstand zwischen ihnen. Auf einmal befiel ihn der Drang, die Hand auszustrecken, das Salzwasser aus ihrem Gesicht zu wischen, sie zu trösten.

Warum konnte nicht alles so sein wie früher? Wehmut schlich sich in seinen Blick, und würde er jetzt den Arm heben, könnte er sie berühren. Doch er wagte nicht, sie jetzt zu stören.

Noch einmal drehte sie sich schwungvoll, und das einzige, was sie noch trennte, war ihr Fächer, den sie, schwer atmend, auf Brusthöhe vor sich hielt.
 

Die Tränen hingen in ihren langen Wimpern, und das war das letzte, was er sah, bevor sie die Augen schloss, den Fächer sinken ließ und ihn am Mantel zu sich hinunterzog.

Dann lagen ihre Lippen aufeinander, und auch er schloss die Augen.

Sie standen lange so, schmiegten die Lippen aneinander, und während des Kusses wurde Itachi klar, dass sie an dem Tanz vor allem eins geändert hatte: Sie hatte ihre gesamte Liebe hineingelegt.
 

Keiner von beiden vermochte zu sagen, wer den Kuss zuerst intensiviert hatte, jedenfalls wurde er irgendwann zu einem zarten, doch eindringlichen Zungenspiel. Itachi legte seine Arme um sie, und offensichtlich hatte sie das Genjutsu aufgelöst, denn sie fühlte sich nass an.

Der Regen tropfte von ihnen und den Bäumen hinunter auf den Boden, und sie schwankten leicht, pressten sich immer fester aneinander.
 

~~
 

Kazaru war klar, dass sie dafür sterben würde, doch sie wollte ihn wenigstens einmal geküsst haben.

Zu ihrer Überraschung ertrug er sie erstaunlich lange, sogar den Zungenkuss. Sie weinte noch immer, weil es ihr leid tat für all ihre Freunde und besonders für Kuro, doch sie konnte nicht mehr.

Wenn sie hier durch seine Hand sterben sollte, dann sollte das eben so sein. Sie hatte absolut keine Kraft mehr, sich dagegen zu wehren.
 

Doch als er nicht versuchte, sie von sich zu stoßen, sie schließlich sogar umarmte, keimte etwas Hoffnung in ihr auf; hatte sie sich doch nicht so sehr in ihm geirrt?

Ihre Finger ließen seinen Kragen los, öffneten den Mantel, und sie schlich mit den Armen darunter und umarmte ihre Liebe, sodass sie fast mit in seinem Mantel steckte.

Der Kuss wurde leidenschaftlicher, sie ertrank fast in ihren Gefühlen, die durch ihren Körper rauschten- verstärkt durch seinen wundervollen Geruch, dem des Waldes so ähnlich, und dann die betörende Verführung von warmer Schokolade dabei.
 

Dann fand der Kuss ein Ende, und ihr Magen krampfte sich zusammen, hatte sie doch Angst, was geschehen würde- doch er tat nichts. Vorsichtig schaute sie auf, in seine schwarzen Augen, die auf einmal so viel Wärme ausstrahlten.

Gab es doch Hoffnung?

Oder- und ein Schauer überlief sie bei dem Gedanken- war das etwa ein Genjutsu?

„Ich liebe dich.“, flüsterte sie, blickte ihn dabei nicht an, wartete angespannt darauf, dass er sie umbrachte oder auslachte, doch nichts dergleichen geschah.
 

Stattdessen hob er sie nach einer kurzen Weile hoch, und schneller als sie es wusste waren sie wieder in der Höhle angekommen, in der sich noch ihr dahingeschmissener Rucksack befand, und dann waren seine Lippen wieder auf ihren.

Kazaru war überrascht, dass er sie so nachdrücklich küsste und fast gewaltsam seine Zunge in ihren Mund zwang. Er hatte sie auf seine Hüfte gehoben, und sie spürte die harte Felswand im Rücken; selbst wenn sie gewollt hätte, wäre sie ihm wohl nicht mehr entkommen.
 

Doch sie wollte ja nicht, und nachdem sie seine forsche Art freudig akzeptiert hatte, erwiderte sie den Kuss genauso intensiv. Ihre Zungen kämpften um jeden Millimeter, und Kazaru brachte sich in eine bessere Ausgangsposition, indem sie die Arme um seinen Hals schlang und seinen Kopf zu sich drückte.

Das geschah unbewusst, denn sie konnte nicht mehr denken, nur der Moment zählte, und Itachi vor ihr, dessen Hand nun über ihre Seite strich, ihr Top hoch schob und unter ihren BH fuhr.

Kazaru keuchte in den Kuss hinein, und sie streifte ihm den Mantel von den Schultern.
 

Ihre Beine schlangen sich um seinen Körper, pressten ihn fest an sich, und sie spürte ihrer beider Erregung.

Seine Hand ließ von ihrer Brust ab und glitt unter ihr Höschen, und Kazaru stöhnte; der dünne Stoff gab nach und riss, die Überreste landeten auf dem Boden.
 

Sie öffnete seine Hose, und viel zu sanft für diesen Moment schob er sich über sie.

So etwas hatte sie noch nie erlebt, es war purer Wahnsinn.

Seine Bewegungen hoben sie in die höchsten Höhen, sie drückte ihn an sich und leises Stöhnen entrangen sich ihrer Kehle; ihre Körper waren bald nicht mehr nur vom Regenwasser, sondern mehr noch von Schweiß benetzt.
 

Sterne begannen nach kurzer Zeit vor Kazas Augen zu tanzen und raubten ihr dann für einen kurzen Moment die Sinne.
 

Keuchend rührten sie sich nicht, sein Kopf lag an ihrem Hals.

Nur langsam setzte ihr Denken wieder ein, doch blieb es nicht für lange dort. Itachi zog sich zurück, dann ließ er sich langsam mit ihr an der Wand hinab gleiten. Donner rollte über das Land, aus einiger Entfernung, doch keiner der Beiden hörte es, denn ihre Lippen lagen bereits wieder aufeinander.
 

Ihre Hände zogen ihm sein Oberteil über den Kopf, schnell, damit sie sich nicht so lange trennen mussten, und nach einer flüchtigen Berührung ihrer Lippen zog er ihr seinerseits ihr Top samt Netzteil darunter aus. Kaum das es über ihren Kopf war, begann ein weiterer Zungenkampf, und nachdem er auch ihre Arme aus dem Stoff befreit hatte, fuhr er an dem Verschluss ihres trägerlosen BHs fort, drückte sie dabei seitwärts, bis sie auf dem Rücken zu liegen kam.
 

Während ihre Fingerspitzen federleicht jedes bisschen seines Oberkörpers liebkosten, fiel auch dieses störende Stück Stoff weg, und der Rock war nicht lange ein Hindernis. Er beseitigte ihn, als er ihre Brüste liebkoste.

Kazaru keuchte, stieß dabei leise Schreie aus, klammerte sich Halt suchend an seinen Rücken.

Dabei war ihr Körper schon mit Blut verschmiert, zumindest etwas, aus den Wunden, die ihm von ihr mittels Kunai und Shuriken zugefügt worden waren, gleich am Anfang.
 

Es störte beide nicht, denn keiner von beiden dachte mehr. Sie überließen sich einfach ihren Gefühlen, Gefühlen, die Itachi sich acht lange Jahre komplett verboten hatte. Ja, er hatte Frauen gehabt, aber mehr als bloße Triebbefriedigung war es nie gewesen. Das hier war anders, einfach so...

Einfach anders.

Ihm war warm, er wollte das tun, wollte ihre Stimme hören. Und so ließ er sich einfach fallen, überließ sich seinen niedersten Instinkten.
 

Kazaru hingegen war von einem Glücksgefühl durchrauscht, das sie nicht kannte. Und hätte sie noch aktiv denken können, wüsste sie, dass es ihr im Moment egal war, dass sie etwas Verbotenes tat, dass ihr egal war, ob sie am nächsten Morgen aufwachen würde oder nicht, denn Itachi war da, und nur das zählte.
 

Kuroi war ihnen nicht in die Höhle gefolgt. Da es aufgehört hatte zu regnen, beschloss er, nach Insekten Ausschau zu halten, hatte er doch heute noch nichts gegessen. Die beiden würden schon allein zurechtkommen.

Dennoch wagte er es nicht, sich allzu weit zu entfernen, denn er hatte noch immer Angst um Kaza, auch wenn er für Itachi kein wirkliches Hindernis darstellte, sollte er sie töten wollen, und so blieb er wenigstens in ungefährer Sichtweite des Unterschlupfs.
 

Kazas Finger fuhren durch sein Haar, streiften das Stirnband und das Haargummi ab und vergruben sich in den noch feuchten Strähnen. Sie schlang ihre Beine um seine Taille, schränkte seine Bewegungsfreiheit ein, doch was er da mit der Zunge auf ihrer Haut anstellte, machte das wett.

Ihr Rücken hatte schon Schrammen von dem rauen Felsboden, doch sie bemerkte es nicht. Das Kribbeln in ihrem Körper wurde unerträglich, und sie wollte nichts lieber, als dass er weiter machte, endlich vollendete, was er angefangen hatte.
 

Doch er ließ sie noch zappeln, dachte gar nicht daran, es so schnell zu beenden. Er strich mit der Hand über ihre Oberschenkel, streichelte sie sanft und übersäte ihren Bauch mit Küssen. Dabei hielt er ihre linke Hand auf dem Boden, und die Finger seiner Linken suchten ihre warme Mitte.

„Ah~!“ Ihre Stimme war ein paar Oktaven höher als gewöhnlich, als er ihre empfindlichste Stelle berührte.
 

Währenddessen hatte er sich wieder einen Weg nach oben gesucht, und ohne das sie damit gerechnet hatte, knabberte er an ihre Brustknospe.

Wieder keuchte sie, und sofort leckte er entschuldigend darüber. Doch seine Finger stimulierten sie weiter, und er hörte erst auf, als sie begann, sich zu verkrampfen.

Dann brach er ab, unvermittelt, und sie, die sich halb aufgerichtet hatte, blickte ihn an, ohne wirklich etwas zu sehen.
 

Er ließ sie etwas zu Atem kommen, dann hob er seinen Kopf, presste seine Lippen auf ihre, drückte sie dabei nach hinten, damit sie sich wieder hinlegte, und legte sich sehr vorsichtig über sie.

Sie stöhnte erlöst, als sie seinen Körper endlich vollkommen an ihrer Haut spürte.

Er bewegte sich langsam, und die Schrammen an ihrem Rücken rissen leicht auf, als sie so über den Boden rutschte, doch sie bemerkte es kaum, abgelenkt von den Liebkosungen an ihrem Hals, auf welchem Itachi diverse Knutschflecke hinterließ.
 

Noch immer hielt er ihre linke Hand fest, und sie verstärkte den Druck ihrer Beine um seine.

Gemeinsam trieben sie sich immer weiter, und es dauerte dank Itachis Vorarbeit nicht mehr lange, bis Kazaru erneut in den siebten Himmel gehoben wurde.

Er küsste sie noch einmal, doch er spürte, dass sie eingeschlafen war, bevor er den Kuss beendete.
 

Langsam löste er sich von ihr, um sie nicht zu wecken.

Noch eine ganze Weile betrachtete er sie, während er, nun wieder langsam zu Verstand kommend, sich fragte, was zur Hölle er da eigentlich getan hatte.

Als er den Blick wieder von ihren roten Wangen und ihrem glücklichen Lächeln abwenden konnte, stand er auf und sammelte ihre nasse Kleidung ein, entzündete ein Feuer und legte sie daneben, damit sie trocknen konnte. Dabei ging es ihm mehr um die Tatsache, etwas zu tun zu haben, als darum, die Sachen wirklich trocken zu kriegen, auch wenn das wohl ein sehr erfreulicher Nebeneffekt war.
 

Sein Blick fiel auf ihren Rucksack, und er öffnete ihn, nachdem er die Plastikschutzhülle darum entfernt hatte. Ja, sie hatte eine dünne Decke mit, und sie war trocken.

Unschlüssig sah er Kaza eine Weile an, dann legte er sich neben sie und breitete die Decke über ihnen beiden aus.
 

Eine Weile lag er noch wach, fragte sich, ob er nicht besser verschwinden sollte, aber...

Irgendetwas hielt ihn zurück. Auch, wenn es ihm vor dem unweigerlich am nächsten Morgen folgenden Gespräch graute.
 

Gomen! Das nächste Mal werde ich pünktlicher sein! Ich hoffe, das ist jetzt nicht adult geworden ^^;

*Apfelkuchen da lass*

Goodbye, I love you

Weiter im Text, nach der schönen Nacht für Kaza... Holts euch nen Tee^^
 

Als er am nächsten Morgen erwachte, hielt er sie im Arm, ihr Kopf an seine Brust geschmiegt, zufrieden schlafend wie ein kleines Kätzchen.

Kuro hatte sich in eine Ecke gekuschelt und schien ebenfalls noch tief zu schlafen, und draußen prasselte der Regen wieder vor sich hin.
 

Gedankenverloren betrachtete er ihren glückseligen Gesichtsausdruck.

Was hatte er da nur getan?

Jetzt würde er sie noch mehr verletzen müssen.

Sicher, wenn er sie abgewiesen hätte, hätte ihr das weh getan, aber jetzt...

Doch er würde es tun müssen. Allein für ihr Wohl, denn zu den Akatsuki könnte er sie nicht mitnehmen- zum ersten würde Pain ihre Schwäche nicht tolerieren, zum zweiten war sie keine Kriminelle und zum dritten müsste er dann ständig Angst um sie haben.
 

Nein, es ging nicht, sie konnten nicht zusammen bleiben.

Vorsichtig befreite er sich aus ihrem Griff, was sie im Schlaf noch zu einem protestierenden Murmeln brachte, stand auf und stellte sich vor der Höhle in den Regen. Das Wasser tat gut, auch wenn es in der Wunde am Arm ziemlich brannte, aber da kein See in der Nähe war, musste dieses Wasser zum Waschen reichen.
 

Was hatte ihn da eigentlich geritten gestern? Ja okay, es war keine negative Erfahrung, und bis auf die Schuldgefühle ihr gegenüber fühlte er sich so gut wie lange nicht mehr. Einfach nur ruhig und ausgeglichen. Ihm hatte das zweifellos gut getan, mehr als gut. Aber ihr...
 

Er blickte nach hinten, dann ging er zurück und suchte in seiner kleinen Tasche nach dem Handtuch, dass er für Notfälle dabei hatte. Er sammelte seine Kleidung auf und zog sich an, band sich das nasse Haar wieder zum Zopf und legte das Stirnband um. Regen hin oder her, besser er ging jetzt, bevor sie aufwachte...
 

Doch daraus wurde nichts. Federn rauschten leise, und Kuroi landete vor ihm auf dem Boden, sah ihn aus vorwurfsvollen Augen an.

„Lass mich gehen, Kuro.“

Kuroi rührte sich nicht, registrierte aber, das er die vertraute Form seines Namens gebrauchte.

Itachi seufzte genervt auf.

„Es tut mir leid mit deinen Schwanzfedern, aber das war wirklich keine Absicht. Geh aus dem Weg.“

Der Rabe schüttelte kurz den Kopf.
 

Diese einfache Geste hatte zur Folge, das Itachi darüber nachdachte, was er da eigentlich schon wieder tat- Er floh.

Ja, dass war nichts anderes als eine Flucht, das war eindeutig zu erkennen, zumal der Regen nicht weniger stark war als gestern.

Und eigentlich hatte er noch weniger Lust als gestern, nass zu werden.

Itachi schloss die Augen, seufzte lautlos und setzte sich wieder an die Höhlenwand.

Ein Uchiha floh nicht so einfach, schon gar nicht vor so etwas.
 

Kuroi blickte zufrieden und legte sich wieder hin.
 

Es dauerte auch nicht lange, da begann sie, sich zu regen. Ein leises schmerzerfülltes Stöhnen drang an sein Ohr, als sie sich, noch immer schlaftrunken, aufrichtete.

Kuroi blickte auf, Itachi hatte sie sowieso die ganze Zeit angeschaut.

Kazaru blinzelte, dann strich ihr Blick durch die Höhle.

„Wo-“, wollte sie gerade fragen, doch sie brach ab, als sie in Itachis Augen sah.

Einen Moment lang sahen ihre blauen Augen ihn verwundert an, dann kam offenbar die Erinnerung zurück und sie lief rot an.
 

Ihre Hand krampfte sich in die Decke, und als sie dann auch noch bemerkte, dass sie immer noch nichts anhatte, zuckte sie nach oben, um ihre Brust zu bedecken. Ihre Gesichtsfarbe wurde noch einen Ton dunkler.

„Guten Morgen.“, flüsterte sie verlegen, nachdem sie schnell weg geschaut hatte.

Kuro antwortete ihr, doch Itachi nickte nur leicht, was sie aus den Augenwinkeln bemerkte.
 

Schweigen.

Langsam wurde Kazaru bewusst, wie sehr ihr Rücken schmerzte, und sie versuchte, sich an Einzelheiten von gestern zu erinnern. Erst an die Wand gedrückt, dann auf dem Boden gelegen... und es war ja nicht so, dass sie still gelegen hätte.

Dann fiel ihr Blick auf ihre Klamotten und das Häufchen Asche, welches noch vom Feuer übrig war.

„Du solltest dich vorher besser etwas waschen.“, sie zuckte zusammen, als sie seine teilnahmslose Stimme hörte. Als sie ihn ansah, blickte er hinaus in den Regen.

Kuro beantwortete ihren fragenden Blick mit einem Flügelzucken.
 

„Er hat sich einfach raus gestellt. Da in der Umgebung kein Gewässer zu finden ist, würde ich dir das auch empfehlen.“, meinte er nur.

Obwohl sie es für ein gutes Zeichen hielt, dass Itachi nicht weggegangen war, bewegte sie sich nicht und sagte auch nichts. Sex war eine Sache, aber sich nackt in den Regen zu stellen, auch wenn nur Itachi und Kuro dabei zusahen, das war was ganz anderes. Dabei fühlte man sich immer so beobachtet.

Also blieb sie sitzen, die Decke an die Brust gedrückt, unschlüssig, was sie jetzt sagen oder wie sie sich verhalten sollte.
 

Doch Itachi nahm ihr das ab. „Es ist nicht passiert, Kazaru. Vergiss es.“

Von allen Antworten, die er hätte geben können, war das weder eine unerwartete noch die Schlimmste, doch es verletzte sie tief, auch wenn sie das nicht deutlich zeigte. Ihr Rücken schmerzte und ihre Seele noch mehr.

„Warum?“, fragte sie einfach nur mit belegter Stimme.
 

„Weil es nicht geht.“

„Das ist keine Begründung.“, entgegnete sie prompt.

„Was sagt Tsunade dazu? Chinjou und Hana? Warum nimmst du dir nicht Narashi, der hat sich doch immer so um euch gesorgt?“

Sie zuckte zusammen, als sie die Wahrheit in seinen Worten erkannte.

„Es muss keiner wissen.“, brummte sie.

„Wie oft würden wir uns sehen? Einmal in drei Jahren? Ich glaube nicht, dass das gut wäre.“
 

Wieder hatte er recht.

Sie würde ihn gerne bitten, mit ihr zurück zu kommen, doch auch wenn Sasuke vielleicht noch eine Chance auf Rückkehr hatte, Itachi definitiv nicht.

„Ich kann nur wiederholen, was ich dir schon gesagt habe. Ich liebe dich, und das wird sich nicht ändern. Wenn du mich loswerden willst, musst du mich umbringen.“ Sie sprach immer noch leise.

Er rührte sich nicht, erwiderte nichts, schloss die Augen.
 

Als das Schweigen zu lange anhielt, wurde sie wütend. Wusste er, was er damit tat? Wenn er ihr jetzt noch einen Gefallen tun wollte, dann sollte er sie wirklich erlösen, aber selbst das tat er nicht- musste er sie so quälen? Wieso war er so grausam? Mit lauter Stimme, Tränen der Wut in den Augen, fragte sie: „Warum tötest du mich nicht?! Dann hätten wir beide kein Problem mehr!“

Daraufhin öffnete er die Augen, und einen kurzen Moment lang glaubte sie, Schmerz und Entschuldigung in seinem Blick zu sehen, doch das war schnell wieder vergangen.
 

„Was ist? Worauf wartest du? Und sag mir nicht, du kannst mich nicht umbringen! Du hast deine ganze Familie abgeschlachtet!“ Diesmal war er es, der bei ihren Worten, bei dem letzten Satz, zusammenzuckte.

Auch er sah die Wahrheit ihrer Worte. So grob formuliert, was absolut zutreffend war, schmerzte es noch mehr.

Denn ein Hinschlachten war es gewesen. Nichts anderes.

Erst Shisui, der ihm vertraut hatte, der zu spät erkannte, was er vorhatte.

Keine zwei Tage später der Rest- unehrenhaft. Die meisten hatte er hinterrücks umgebracht, weil er zwar stark war, aber niemals gegen den gesamten Clan ankommen würde- und vor allem, weil er es nicht ertragen konnte, in ihre Augen zu sehen.
 

Am schlimmsten waren seine Eltern gewesen. Im Wohnzimmer hatten sie gesessen, als er, blutbesudelt, durch die Tür getreten war. Sie saßen mit dem Rücken zu ihm, unterhielten sich leise und beachteten ihn nicht, bis er sie angegriffen hatte.

Es war schnell gegangen.

Das musste es auch, spürte er doch schon Sasukes sich näherndes Chakra - ein Glück, dass er nicht früher nach Hause gekommen war.

Mit einem Jutsu zur Bewegungsunfähigkeit verurteilt, die Chakraversorgung zu den Augen seines Vaters soweit abgeschnitten, dass ihm dessen Sharingan nichts mehr anhaben konnte, knieten sie vor ihm. Seine Mutter weinte, sein Vater sah ihn an wie immer - ernst, aber mit Enttäuschung im Blick.
 

„Du stellst also das Dorf über den Clan. Ich hätte dich von Anfang an von den Versammlungen ausschließen sollen.“

„Du hättest es wissen können, wenn du dich ein wenig mehr um deine Familie gekümmert hättest als darum, den Hokage zu stürzen.“, meinte er nur kalt.

Da war nichts in ihm, keine Liebe, kein Hass, nur Gleichgültigkeit. Eine Mission, die man ausführen musste. Zum Wohle des Dorfes.

„S-Sasuke?“, schluchzte seine Mutter nur, fragend.

Ihr Blick versetzte ihm schon einen sehr großen Stich, und einen Moment zögerte er.
 

„Er wird euch irgendwann rächen.“ Die Erleichterung in ihrem Blick trieb ihm fast die Tränen in die Augen.

„Es tut mir Leid.“, flüsterte er, denn er spürte, das Sasuke schon fast vor der Tür angekommen war, hob das Schwert und vollendete sein blutiges Werk.

Sasuke sah gerade noch, wie die Körper seiner Eltern mit einem dumpfen Schlag auf dem Boden aufkamen.
 

'Hass mich... und dann befreie mich von dieser Schuld... Es tut mir so leid, Sasuke. Verzeih mir...'

Er musste sich zusammenreißen, dass er nicht schon anfing zu weinen, bevor er aus dem Dorf war.

Doch dann rannen die Tränen ungehindert über seine Wangen, und er lief, lief und lief, dachte an nichts, fühlte sich einfach nur unendlich leer.

Als einige Tage später sein Eintrag im Bingo-Buch auftauchte, machte er sich auf den Weg zu den Akatsuki. Aus der Arbeit der Anbu wusste er, wo sie öfter vorbei kamen, und so schloss er sich ihnen an.
 

Seine Gefühle hatte er tief in sich vergraben, alle.

Seit seiner Flucht hatte er nicht mehr geweint, nicht mehr gefühlt, nur die Kälte in sich zugelassen, um nicht irgendwann unter dieser Last zusammen zu brechen - das wäre äußerst peinlich bei Akatsuki, außerdem hatte er kein Bedürfnis, dass irgend jemandem zu erklären, auch wenn er bezweifelte, dass das überhaupt jemanden interessierte.
 

Doch Kazas unverblümte Worte holten all das wieder hervor. Wie schaffte sie das nur? Sie brachte ihn komplett durcheinander. Sie stand auf, presste die Decke an sich.

„Was ist nur mit dir? Du tust allen weh, die dich lieben! Deine Familie bringst du um, deine Freunde hassen dich dafür, Sasuke hast du mehr verletzt als alle anderen zusammen, und mich quälst du auch! Warum bist du so grausam? Und jetzt, als Mörder, kannst du noch nicht mal so nett sein und mich von diesem Schmerz erlösen?“ Die Tränen liefen ihr übers Gesicht, ihre Stimme wurde immer lauter.

„Warum?“, schluchzte sie abschließend. „Warum kannst du mich nicht einfach umbringen?“
 

Ihre Worte trafen ihn wie Hammerschläge, und sein Atem wurde schwer, weil er so aufgewühlt war. Er tat allen weh, auch sich selbst. Warum? Weil er ihnen nicht noch mehr weh tun wollte.

Das war doch paradox.

Sollte das so weitergehen?

Er stand auf.

Mit drei großen Schritten hatte er den Abstand zu ihr überbrückt, umarmte sie, drückte sie fest an sich. Überrascht, tat Kazaru erstmal gar nichts, ignorierte das protestierende Brennen ihres Rückens. Alles hätte sie erwartet, nur nicht das.

„Ich kann nicht den letzten Menschen töten, der mich liebt. Ich kann einfach nicht, Kaza. Ich hab dich so vermisst.“
 

Immer noch liefen ihr Tränen über die Wangen. Sie schlang die Arme um ihn, hielt ihn fest, und die Decke wurde zwischen ihren Körpern eingeklemmt, als sich ihre Lippen wieder trafen.

Sie wussten nicht wie lange sie so dastanden, nur, das sie ziemlich unsanft aus diesem schönen Traum gerissen wurden.
 

„Igitt. Man, ist das ein Wetter. Du hattest recht, hier drin zu blei-“ Kisame verstummte jäh, als er das eng umschlungene Pärchen sah, und stoppte in der Bewegung, mit der er sich das Wasser aus dem Haar schütteln wollte. Kazaru sprang wie von der Tarantel gestochen von Itachi weg, und selbst er zuckte erschrocken, hatte er doch überhaupt nicht mehr darauf geachtet, ob Kisame zurückkam, genauso wie Kuroi laut krächzend aufflog.

Dummerweise hatte Kazaru aber immer noch nichts an, und die Decke lag auf dem Boden zu Itachis Füßen.
 

Von ihrer Brust an aufwärts nahmen ihr Oberkörper und ihr Kopf einen so dunklen Rotton an, dass ein gekochter Hummer neidisch geworden wäre, als sie verschämt versuchte, mit ihren Händen das Nötigste zu bedecken.

Itachi erholte sich zum Glück schnell von dem kleinen Schock und hob die Decke vom Boden auf, hielt sie Kaza hin, die sie nahezu an sich riss.

Kisame hatte verwundert von einem zum anderen geblickt.

Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.

„Ach, deswegen wolltest du hier bleiben... Das hätte ich ja nicht gedacht, dass ich dich mal beim Knutschen erwische. Na, ich glaub, ich mach doch noch mal nen Spaziergang!“

Lachend drehte er sich um und trat wieder hinaus in den Regen.
 

Kazarus Herz pochte schnell, und ihre Gesichtsfarbe wollte sich auch nicht beruhigen.

Den hatte sie ja völlig vergessen.

„Was... Woher... ?“, stammelte sie nur noch, und Itachi seufzte.

„Er war schneller als ich dachte.“

Gut, dass er und Kisame so gut miteinader auskamen... auch wenn so eine Situation noch nicht vorgekommen war, wusste er doch, das er sich auf den Fischmensch verlassen konnte- er würde ihn damit jetzt tagelang nerven oder wissend angrinsen, schweigend, auch in Gegenwart der anderen, aber er würde es nicht verraten.
 

Doch wieder ernst werdend blickte er Kazaru in die Augen.

„Kaza, du weißt, dass das nicht gut ausgehen kann.“

„Wir müssen nur so tun, als sei nichts gewesen.“

„Aber wir werden uns nicht oft sehen.“

„Leider. Aber zu wissen, dass du auf mich wartest, reicht mir schon.“

Sein Gesichtsausdruck wurde sanft.

Sie wusste nicht, dass er durch Sasuke sterben wollte. Er würde kämpfen, doch wie auch immer, Sasuke würde gewinnen. Ihn endlich von seiner schrecklichen Schuld befreien.
 

Er strich ihr über die Wange und küsste sie kurz.

„Stell dich in den Regen, bevor du dich anziehst. Kisame ist weit genug weg.“

Sie nickte zögerlich.

„Ach,“, krächzte Kuro belustigt, „Ach, auf ihn hörst du, aber auf mich nicht?“ Sie zog die Nase kraus und streckte ihm die Zunge raus.

Ihre Bewegungen waren etwas steif, denn nach der ganzen Aufregung kam sie jetzt endlich dazu, den Schmerzen an ihrem Rücken und auch in gewissen unteren Bereichen die notwendige Beachtung zu schenken.

Ohne Beachtung waren sie wesentlich erträglicher gewesen.
 

Sie ließ die Decke im Trockenen liegen, und ihr Rücken brannte, als die ersten Tropfen darauf fielen.

Na, dass konnte ja lustig werden auf dem Rückweg.

Da es Sturzbäche regnete, blieb sie nicht lange draußen.

Er reichte ihr das kleine Handtuch, damit sie sich zumindest etwas abtrocknen konnte, ließ seinen Blick aber nicht von ihr.

„Tut mir leid.“, meinte er plötzlich. Sie sah ihn verständnislos an.

„Dein Rücken.“, ergänzte er.
 

Sie grinste und zuckte mit den Schultern.

Sehr vorsichtig zog sie sich an- gut, dass sie Wäsche zum wechseln mit hatte, denn ihr Slip war nicht mehr zu retten.

Gemeinsam standen sie da und starrten hinaus in den nicht nachlassenden Regen.

Sie wurde immer aufgedrehter innerlich, denn nur langsam begriff sie, dass sie jetzt quasi so halb zusammen waren. Er hatte sie auch vermisst! Kazaru war einfach nur glücklich, legte ihre Hand locker in seine- und er ließ es zu.
 

Sie könnte platzen vor Freude.

Doch etwas musste sie noch wissen.

„Itachi?“ Sie wartete nicht auf eine Antwort, fuhr gleich fort: „Willst du mir sagen, warum du das überhaupt getan hast?“ Sie meinte den Mord an seiner Familie.

„Nein.“

Es klang nicht böse, sondern fast ein wenig traurig. Oder hatte sie sich verhört? Doch sie fragte nicht weiter.
 

Kurze Zeit später kam dann auch Kisame wieder, sein Chakra diesmal nicht unterdrückt, damit sie ihn rechtzeitig bemerkten.

„Kinders, was bin ich froh das ich wieder hier bin. Das ist ja selbst mir fast zu viel Wasser.“

„Danke.“, erwiderte Itachi einfach nur, dafür, dass er sie trotz des Regens noch einmal so lange allein gelassen hatte.

Kisame stutzte kurz, dann lächelte er. „Schätzchen, du hast einen echt positiven Einfluss auf den Eisklotz. Der scheint ja die Nacht über richtig aufgetaut zu sein.“

Itachi verdrehte die Augen und Kazaru wurde rot, als Kisames Blick unwillkürlich zu ihrer Brust huschte- die Knutschflecken hatte sie beim Anziehen selbst bemerkt.
 

Der Fischmensch legte Samehada ab und zog seinen Mantel aus, aber es brachte nicht wirklich was, er schien komplett durchweicht zu sein.

„Ich bin übrigens Kisame Hoshigaki, aber das weißt du wahrscheinlich schon aus dem Bingo-Buch... und du?“

Sie lächelte. Im Grunde hasste sie die Akatsuki zwar dafür, dass sie ihr Itachi weggenommen hatten, doch Kisame hatte eine freundliche Ausstrahlung.

Hätte sie gar nicht erwartet von diesem Riesen.
 

„Kazaru Shirobane. Aus Konoha.“ Er schmunzelte. „Mission Akatsuki umbringen fehlgeschlagen?“

Auch Kazaru war fröhlich, und so antwortete sie: „Wieso glaubst du das? Könnte doch auch ein verwandelter Doppelgänger sein.“ Wieder musste Kisame lachen.

„Verwandelt ja, Doppelgänger nein. Wenn ich mir so die Knutschflecken an euren Hälsen besehe, könnt ihr euch wohl nicht umbringen.“

Und schon wurde sie wieder rot und Itachi schloss einfach nur die Augen.
 

Sein Blick viel auf Kuro. „Und was ist mit dem Hühnchen da passiert? Sieht ja ganz schön gerupft aus.“

Kuro plusterte sich empört auf. Hühnchen? So hatte ihn noch keiner beleidigt. Er hob – leider wegen der fehlenden Schwanzfedern nicht ganz so elegant wie beabsichtigt - vom Boden ab und landete auf Kazas Schulter, dann krächzte er ihm ein beleidigtes „Idiot“ entgegen.

Kaza kicherte.

„Entschuldige, Kuro.“ Etwas lauter und zu Kisame gewandt fuhr sie fort: „Das ist Kuroi, der gehört zu mir. Das mit seinen Schwanzfedern war ein- äh- Unfall...“ Sie schielte seitwärts zu Itachi, der die Augen noch nicht wieder geöffnet hatte.
 

„Naja, jedenfalls-“, Kisame zog sich sein Oberteil über den Kopf und stand halbnackt vor ihnen, „ich geh da sicher nicht mehr raus. Ich hoffe ja, dass das bald aufhört, damit wir wieder zurück kommen.“

Damit setzte er sich hin, blickte ebenfalls in den Regen. Auch Kazaru setzte sich, vorsichtig, wegen ihres Rückens. Itachi ließ sich neben ihr nieder, und sie lehnte sich an ihn. Weil ihre Schulter dadurch keinen geraden Halt mehr bot, flatterte Kuroi hinab und kuschelte sich in ihren Schoß. Mit der Rechten hielt sie Itachis Hand, die Linke streichelte Kuroi.
 

Stille herrschte in dem Unterschlupf, und Kazaru atmete einfach nur den beruhigenden Duft von Itachi ein. Wald und Schokolade, ganz eindeutig.

Wo sie gerade bei Schokolade war- Was essen wär nicht schlecht.

Dummerweise hatte weder sie noch einer von den beiden Männern etwas mit, und als Kisame scherzhaft vorschlug, sie könnten ja Kuro braten, hielt sie schützend ihre Hand über ihn und meinte nur, wenn ihm sein Leben lieb wäre sollte er das lassen. Als er daraufhin lachte, da er Kazaru nicht als ernst zu nehmende Gegnerin einstufte, mischte Itachi sich ein.

„Glaub es ihr lieber. Wenn es um Kuroi geht, ist sie sehr empfindlich.“

Da war er dann still.
 

Gegen Nachmittag wurde der Regen weniger, am frühen Abend hörte er schließlich ganz auf.

„Ich glaub, wir sollten gehen, bevor das wieder anfängt.“, gab Kisame zu bedenken.

Itachi nickte nur und stand auf. Dann zog er Kaza nach oben, die ein Hohlkreuz machte, kaum dass sie stand, um den plötzlich durch ihren Rücken schießenden Schmerz abzuwarten.

„Wo müsst ihr lang?“, fragte sie.

„Nordwestlich, Schätzchen. Du musst eher südlich, also verabschiedet euch mal für nen Weilchen.“

Kisame antwortete, bevor Itachi auch nur den Mund öffnen konnte.
 

Kaza nickte. Sie nahm seine Hände in ihre, blickte ihn aus verträumten Augen an. Kisame zog seinen Mantel über und schnallte Samehada wieder um, ließ das Oberteil allerdings aus. Dann drehte er sich weg, ging nach draußen und ließ ihnen ein wenig Privatsphäre. Kuro begleitete ihn.

„Ich liebe dich.“, hauchte Kaza wieder.

„Hm.“, brummte er, lehnte seine Stirn gegen ihre.
 

„Warum, Kazaru?“, fragte er leise.

„Weil ich dich schon immer geliebt habe.“

„Das ist keine Begründung.“, murmelte er, und sie musste lächeln, hatte sie doch heute morgen dieselben Worte verwendet.

„Seit wann ist Liebe rational?“, entgegnete sie darum, und seine Mundwinkel zuckten.

„Was wird nur Sasuke dazu sagen?“ Er erwartete keine Antwort auf diese gemurmelte Frage, doch sie gab trotzdem zurück: „Es geht ihm gut; Sakura hat ihn getroffen.“

Sie lächelte traurig. „Ich würde mir wünschen, er würde noch einmal sagen: 'Lasst uns ans Meer ziehen...'“
 

Jetzt lächelte Itachi wirklich.

Sie küsste ihn, lange, zärtlich.

„Werdet ihr da drin mal fertig? Wir müssen!“

Kisame klang ungeduldig; er lehnte draußen an der Höhlenwand, Kuro auf seiner Schulter, und beide lauschten angestrengt auf ihre Worte. Er freute sich; nun würde Itachi vielleicht mal bessere Laune haben. Das war ja in letzter Zeit selbst für ihn kaum auszuhalten gewesen, und Kisame hatte schon so einige Phasen des Uchihas kennen gelernt.

Er erhielt keine Antwort.
 

„Itachi, sag mir nur eins: Hattest du einen Grund, sie umzubringen? Einen richtigen?“, fragte sie.

Er nickte ohne zu zögern. „Ja. Aber das befreit mich nicht von meiner Schuld.“

„Gut. Das reicht mir.“ Und noch einmal küsste sie ihn.

Er unterbrach sie.

„Sei vorsichtig.“, bat er dann, zog sie mit sich nach draußen. Es war sehr warm; die ganze Umgebung hatte Ähnlichkeit mit einem Thermalbad, denn überall dampfte es.
 

„Können wir dann?“, drängelte Kisame fast ungeduldig.

Itachi gab keine Antwort. Er sah Kuroi an, der herüber flatterte und sich auf Kazas Schulter niederließ.

„Pass auf sie auf.“ Kuroi nickte. „Krahrarah“, gab er zurück.

„Tu nichts Dummes.“, übersetzte Kazaru, bevor er fragen konnte, und setzte hinzu: „Hoffentlich bis bald. Ich liebe dich.“

Itachi nickte nur kurz, und mit einem letzten Blick auf Kazaru lief er los.

„Bis dann, Schätzchen.“, verabschiedete sich Kisame und folgte seinem Partner.
 

Auch Kazaru und Kuro machten sich auf den Weg, solange es noch trocken war. Zur Nacht machten sie nicht halt, nur am späten Abend, als sie an einem Gasthaus vorbei kamen, stoppten sie kurz, damit Kaza etwas zu essen bekam.

Und obwohl der Abschied von Itachi auf unbestimmte Zeit einen bitteren Nachgeschmack hinterließ, wurde sie immer euphorischer, je länger sie unterwegs war.

Sie hatte ihn, für sich ganz allein! Auch wenn er nicht gesagt hatte, dass er sie liebte, doch das wäre wohl zu viel verlangt für einen Uchiha. Das er sie vermisst hatte, war ja schon eine unerwartete Aussage gewesen.
 

Durch dieses unglaubliche Glücksgefühl angespornt, rannte sie die ganze Nacht hindurch, um wenigstens etwas von der verlorenen Zeit wieder aufzuholen. Kurz vor dem Morgengrauen fing es wieder an zu regnen, wenn auch nicht so stark wie vorher, doch es machte ihr kaum etwas aus.

Eine weitere Pause im nächsten Gasthaus, und da sie eh schon nass war, lief sie danach einfach weiter. Mittags klarte es endlich auf, die Sonne kam durch, und kurz nach zwei kam sie in Konoha an, pitschnass und immer noch aufgedreht wie sonst was.
 

Eigentlich sollte sie ja müde sein, aber sie war es nicht. Kuroi hatte sich die letzten zwei Stunden von ihr tragen lassen, erschöpft durch das lange fliegen und den starken Regen, der Unpraktischerweise mit Gegenwind verbunden gewesen war.
 

Er saß nun wieder auf ihrer Schulter, und sie eilte durch die Straßen zum Hokageturm.

Auf dem Flur vor Tsunades Büro kamen ihr Sakura, Kakashi und Naruto entgegen, und sie flog fast auf die beiden Erstgenannten zu, schmiss sich ihnen an den Hals und drückte jedem einen Kuss auf die Wange. Kuroi flatterte empört auf und ließ sich auf Narutos hilfsbereit ausgestrecktem Arm nieder, der genauso verdutzt war wie die beiden anderen, und der Vogel schimpfte protestierend.

„Ein Glück, dass ich euch treffe! Ich muss dringend mit euch reden! Kommt ihr heute Abend zu mir?“, fragte Kazaru eifrig, als sie sich wieder von ihnen löste.

„Äh... klar...“, antwortete Sakura, doch Kakashi musst absagen, hatte Tsunade ihm und Naruto doch gerade eine zweiwöchige Mission aufgebrummt.
 

„Na dann erfährst du es halt später! Bis heute Abend Sakura, so gegen sieben!“ Sie eilte weiter, rief im vorbeirennen noch „Hallo Naruto!“, klopfte einmal an die Tür des Hokagebüros und trat ein, bevor sie eine Antwort erhielt; Kuro folgte ihr.
 

Stumm standen die drei auf dem Flur, starrten die Tür an, Sakura und Kakashi tropften leicht auf den Teppich, waren sie doch von Kazarus Umarmung etwas nass geworden.

„Was ist denn mit der passiert?“, fragte Naruto.

„Wenn es das ist, was ich denke, dann wird sie wohl eine ganze Zeit lang unerträglich fröhlich sein...“, murmelte Sakura mehr zu sich selbst, und Kakashi nickte stumm; auch er hatte die Flecken an ihrem Hals bemerkt.
 

Na, was Kaza da wohl erzählen wird?? War ja ein verdammt guter Tag für sie^^

Nochmal der Rechte wegen: Kazaru gehört mit Haut und Haar Ita- Äh, ich mein AmeNeko!! Wichtig! Lg, Eure

Flecki

Bedtime Stories and another Meeting

Weiter gehts! Kaza erzählt was passiert ist und Saku gerät in leichte Schwierigkeiten...
 

Irgendwie hatte sie ja fast Angst, an diese Tür zu klopfen, aber sie konnte ja schlecht hier draußen stehen bleiben wie bestellt und nicht abgeholt... außerdem war sie ja auch gespannt, wen sie da getroffen hatte. Um ehrlich zu sein, auch wenn sie die Knutschflecken nur kurz gesehen hatte, sie hätte Itachi Uchiha das nicht zugetraut. Itachi und leidenschaftlich lieben, das ging irgendwie nicht in einen Satz.
 

Kurz nachdem sie geklopft hatte, wurde auch schon die Tür aufgerissen.

„Sakura! Da bist du ja endlich! Komm rein, ich hab Tee gekocht!“

Immer noch so euphorisch. Das musste ja wirklich was ernsthaftes sein.

Kaum hatte Sakura die Schuhe ausgezogen, wurde sie auch schon ins Wohnzimmer gescheucht und auf das Sofa gedrückt.
 

Dann ging Kaza um das Sofa herum und setzte sich auf die andere Seite, wirkte dabei aber so hibbelig, als hätte sie sich auf eine Sprungfeder gesetzt.

Sakura seufzte. „Also gut. Nun erzähl schon. Hast du den getroffen den ich denke, und ist das passiert was ich glaube?“

Das war der Startschuss; die Worte sprudelten nur so aus Kazaru heraus, während Kuro auf seiner Vogelstange saß und etwas erlöst schaute, wahrscheinlich ob der Tatsache, das Kaza endlich jemand anderen zum Reden gefunden hatte.
 

„Es war so, so unglaublich! Ich mein, ich kam in diese Höhle und war völlig durchnässt und hab mich auf ein trockenes Plätzchen gefreut und dann zack! Sitzt er da! Und ich ihn erstmal angeschaut und er will mich anscheinend aber loswerden. Ich war völlig fertig, und dann wendet er sein Feuerjutsu an und ich kann ausweichen und er trifft Kuroi, deshalb sind seine Schwanzfedern auch ein bisschen angeflemmt. Naja und dann haben wir etwas gekämpft und ich war schon völlig fertig und dachte, gleich bringt er mich um und dann hab ich angefangen zu tanzen, aber schon ohne die Schleife, weil er die schon bemerkt hatte. Naja, und hab halt nen uralten Tanz ausgegraben, den ich mal für ihn ausgedacht hatte. Und dann, dann wollte ich ihn küssen und hab das auch gemacht und gedacht, hey, gleich bin ich wirklich tot und dann wurde der Kuss aber immer länger und intensiver und dann hat er mich hochgehoben und dann trug er mich in die Höhle und dann...“ Sie brach ab und schaute verträumt Löcher in die Luft.
 

Sakura lachte. „Was dann passiert ist, sagt der Knutschfleck an deinem Hals. Das hätte ich ihm gar nicht zugetraut, dass er dir so ein Anhängsel verpasst...“

„Ich auch nicht! Aber das ist noch gar nichts, schau mal-“ Ohne große Umschweife zog sie ihr Oberteil aus, samt BH, und Sakura bekam einen guten Ausblick auf ihr blau gefleckte Oberweite.

„Womit ich dann auch bei meiner Bitte angekommen wäre, könntest du wohl deine ärztlichen Fähigkeiten...“
 

Sakura runzelte erstaunt die Stirn. „Du willst, dass ich sie entferne?“

„Wo denkst du hin, bist du verrückt?! Aber was glaubst du, dass in der Höhle eine Matratze lag? Mein Rücken ist nämlich...“

Sie beendete den Satz nicht, zog ihren Zopf über ihre Schulter und drehte sich um, so dass Sakura vollen Ausblick auf das Desaster auf ihrem Rücken hatte.
 

„Ach du je.“ Die Medic-Nin ließ ihr Chakra grün aufleuchten und begann ohne Umschweife damit, die Schürfwunden und blauen Flecken abheilen zu lassen. Sie zogen sich von den Schultern bis zum Po und sahen schmerzhaft aus, und sie spürte, wie Kaza unter ihrer Hand wohlig erschauerte. Nach gut fünf Minuten war Sakura fertig und der Rücken so gut es ging versorgt, und Kazaru schien endlich ein bisschen ruhiger geworden zu sein.
 

„Nun sag aber doch, wie hat er denn reagiert? Ich mein, war er einfach weg am nächsten Morgen oder wie?“

„Nein, er ist sogar da geblieben. Und dann haben wir uns ziemlich gezofft, und als wir uns dann gerade wieder küssten... da kam dann Kisame rein.“

Sie erzählte auch noch den Rest, und einige Einzelheiten, dann wurde sie von Sakura geradezu ausgequetscht darüber, wie Itachi den so 'gewesen' war. Kazaru antwortete wahrheitsgemäß, nämlich, dass es so gut war, dass sie nicht mehr hatte denken können. Mit einem Wort: Fantastisch. Oder eher göttlich.
 

Lachend und Überglücklich umarmten sie sich fest, bevor Sakura wieder ging. /Vielleicht/, dachte sie, /Vielleicht ist es doch nicht so aussichtslos.../
 

~~~~
 

{JUNI}

Sakura rannte. Sie wusste nicht, wie lange schon und auch nicht, wie lange sie noch durchhalten würde.

Weiter, nur weiter. Immer geradeaus, Richtung Konoha.

Von Ast zu Ast sprang sie, als die Bäume zu dicht wurden.

Sie war erschöpft, hatte einige Wunden, war müde und vor allem durstig. Doch sie konnte nicht anhalten, spürte sie doch noch immer schwach die Chakren der neunzehn übrigen Verfolger hinter sich- und sie kamen näher. Obwohl die Rosahaarige ihr Chakra perfekt unterdrückte, verfolgten sie sie ohne Probleme; Sakura vermutete, dass sie einen Spurenleser dabei hatten. Manchmal waren manuelle Methoden wirklich nicht zu verachten, doch in diesem Moment hätte sie fast alles darum gegeben, dass sie nicht existierten.
 

Die Sonne begann zu sinken, während sie floh.

Zeit verging.

Die Sonne stand schon tief am Himmel, breitete goldenen Strahlen aus.

Sie stolperte, konnte sich aber gerade noch so abfangen, strauchelte etwas, rannte weiter.

Wieder über die Bäume, und immer öfter verfehlte sie einen Ast, stürzte mehrere Male, raffte sich auf, weiter ging sie.

Die Flucht.
 

Dann wurde der Wald lichter, und sie fiel fast hin, als sie auf einmal auf einer Lichtung stand.

Die Chakren der neunzehn Verfolger waren schon sehr nah, doch vor ihr am Waldrand auf der anderen Seite der Lichtung saßen zwei Personen, von denen überhaupt kein Chakra zu spüren war.

Kisame und Itachi.

War das Glück, eine göttliche Fügung oder das größte Pech?

Aus der Pfanne ins Feuer, könnte man sagen.
 

Doch sie hatte keine Kraft mehr, ihre Beine waren bleischwer, und so setzte sie alles auf eine Karte. Sie hastete an den beiden vorbei, von denen zumindest Kisame sie verwundert anschaute, rief leise: „Ihr habt mich nie gesehen, ja?“, schlug sich drei Meter weiter in den Wald und setzte sich an den Fuß des nächsten Baumstammes.
 

War es die richtige Entscheidung gewesen? Sie wusste es nicht zu sagen, aber im Grunde war es die einzige Option, die ihr Überleben zumindest theoretisch sichern könnte.

Ihr Chakra war erschöpft, ihr Körper verletzt, ihr Geist müde, ihre Augenlider schwer. Sie lehnte den Kopf an den Baumstamm und versuchte, zu Atem zu kommen.

Sie war dankbar dafür und hielt es für ein gutes Zeichen, dass die beiden Akatsuki nicht nachschauen kamen, was sie da tat, sie gleich umbrachten oder den anderen, deren Chakra sie zweifellos spürten, zum Fraß vorwarfen.
 

Nur kurze Zeit später waren die Chakren dann auch überdeutlich und wenig später kamen sie auf der Lichtung an.

Anscheinend verharrten sie- gut, dass die Akatsuki, oder zumindest ihre Mäntel, bekannt waren wie bunte Hunde und sie so einen Furcht einflößenden Ruf hatten.

Der Anführer der Bande, ein bulliger Typ mit Glatze, sprach mit seiner tiefen, aber doch unangenehmen und lauten Stimme.

„Habt ihr hier zufällig eine Kunoichi mit auffallend rosa Haaren vorbeikommen sehen?“
 

Naja, der Respekt in seiner Stimme ließ wirklich zu wünschen übrig. Gespannt lauschte Sakura regungslos darauf, was geschehen würde. Würden sie sie verraten?

Ihr kam plötzlich in den Sinn, dass sie keinen Grund hatten, es nicht zu tun. Sicher, wenn sie Kaza ins Spiel brachte, stünden ihre Chancen wesentlich höher, nur wusste Itachi nicht, dass sie das wusste.

Nun war es zu spät. Wegrennen konnte sie nicht mehr...

Nur noch hoffen.
 

„Nein.“, gab Kisame gedehnt zurück. „Selbst wenn, warum sollten wir es euch sagen?“

Der Anführer klang ärgerlich; offenbar wiegte er sich in Sicherheit, weil sie so viele waren. Das war im Grunde auch nicht falsch, nur bei Akatsuki ein großer Fehler. Sie zweifelte nicht daran, dass speziell bei diesem Team einer von beiden ausreichen würde, um sie alle zu besiegen.
 

„Weil sie laut Yoshi geradewegs zwischen euch durch gelaufen ist. Versteckt ihr sie etwa?“

„Eine Kunoichi aus Konoha. Die würde auch genau zwischen uns duchrennen und womöglich noch darum bitten, versteckt zu werden... Die müsste schon ziemlich lebensmüde sein, meinst du nicht, Itachi?“ „Hm.“, brummte der Uchiha nur gleichmütig.

„Ach, und woher wisst ihr, dass sie aus Konoha kommt?“ Der Ton des Mannes hatte etwas drohendes, lauerndes. Lauter und sauer fuhr er fort: „Sagt uns einfach, wo sie ist, sonst gibt’s heut Abend blaues Sushi!“
 

„Och wie süß. Als hätte ich diese Beleidigung noch nie gehört. Weißt du, ich mag Leute wie dich nicht. Mal ganz abgesehen davon, dass du nervst ohne Ende. Haut ab, sucht woanders nach dem Mädel, sonst schneid ich dir die Innereien raus!“

Gedämpftes Gelächter erschallte.

„Du spuckst Töne! Und benutz nicht solche ungehobelten Worte, sonst kriegt die schöne Frau dir gegenüber noch Angst!“
 

Oho, wenn Itachi das mal nicht übel nehmen würde. Humor war ja etwas, das bei den beiden Uchiha sehr dünn gesät war, allerdings... Sowohl Sasuke als auch Itachi hatten in letzter Zeit erstaunlich Unerwartetes getan. Und der Mann war wirklich mindestens Doppelt so breit und schwer wie Itachi... allein bei der Vorstellung, wie die beiden nebeneinander standen, musste sie schmunzeln; Itachi sah wirklich sehr feminin aus.

Anscheinend reagierte er überhaupt nicht darauf, dafür aber Kisame.

Er lachte erst, brach dann abrupt ab und wurde ernst: „So, jetzt haben wir genug über dumme Witze gelacht. Hier ist sie nicht, also geht jetzt.“
 

Doch obwohl jeder vernünftige Mensch bei diesem Tonfall wohl schon längst das Weite gesucht hätte oder in Ohnmacht gefallen wäre, hielten sich diese Leute wohl für Superhelden. Nun ja, ihr konnte es egal sein. „Als ob. Warum sollen wir-“

Ein lautes Ratschen, ein hässliches Reißen, und dann fiel etwas sehr Schweres mit einem dumpfen Schlag auf den Boden.

Da plötzlich Totenstille herrschte, konnte Sakura sich zusammenreimen, dass der Anführer wohl gerade Bekanntschaft mit dem Teufel schloss.
 

„Hey, nehmt ihn mit. Der passt doch nicht ins Ambiente.“, erklang Kisames Stimme nach einer kurzen Stille, die für die dort Stehenden wahrscheinlich ziemlich lang erschien.

Tatsächlich bewegten sich zwei Chakren zu dem Fleck, an dem eben noch ein weiteres Chakra zu spüren gewesen war, und dann verschwanden achtzehn Chakren sehr viel schneller als sie näher gekommen waren.

Sakura atmete erleichtert auf; die Spannung fiel von ihr ab. Es war zwar noch lange nicht vorbei, denn immerhin ging es jetzt noch um die Akatsuki, aber sie konnte nicht anders, als sich um einiges sicherer zu fühlen, als sie sollte.
 

„Hey Kleines.“, hörte sie dann auch schon Kisame von links, und sehr viel näher, als sie erwartet hatte. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als er eine Hand um ihrem Oberarm schloss, sie auf die Beine zog und zum Lager schleifte. Sie stolperte hinter ihm her, zu müde, um sich zu wehren, und ließ sich ins Gras fallen, wo sie mit Mühe aufrecht sitzen blieb. Ihre Augen waren geschlossen. Egal was jetzt kam, sie würde spontan entscheiden müssen, und warum sollte sie sich bis dahin nicht entspannen? Außerdem war sie ja nicht verraten worden.
 

„So, jetzt erzähl mal, was passiert ist, und warum du dich auf Akatsuki verlässt.“

Wieder war es Kisame, der sprach, doch da es sich bei seinem Partner um Itachi Uchiha handelte, wunderte Sakura das gar nicht.

Sie lächelte. „Wie heißt es doch, in der größten Not greift man nach dem kleinsten Strohhalm.“

Sie musste husten und öffnete die Augen.

„Habt ihr vielleicht etwas zu trinken?“ Kisame reichte ihr eine Wasserflasche. Es war verrückt, sie saßen so nahe beieinander, dass sie ihnen durch das Haar streifen könnte, wenn sie die Arme ausstrecken würde. Sakura und zwei Akatsuki, was war in dieser Welt bloß schief gegangen? Und wann?
 

„Danke. Naja, die haben mich heute morgen geweckt. Ich habe glaub ich so um die zehn von ihnen umbringen können, aber dann ging es nicht mehr... und da bin ich weg. Allerdings schien dieser... Wie haben sie ihn noch genannt? Egal, der scheint ein guter Spurenleser zu sein. Sie haben mich nicht verloren, so gut ich mein Chakra auch unterdrückt hatte...“
 

Das war die Kurzversion. Der Kampf war anstrengend gewesen, denn sie wurde mit Ninjutsu immer weiter zurückgedrängt, in die Defensive getrieben und auf Abstand gehalten. Zwei hatte sie durch Glück erwischt, die ersten vier kannten ihre Schlagkraft noch nicht, und danach hatte sie mit vergifteten Waffen um sich geworfen, drei Leute auch definitiv getroffen, doch sie wusste nicht, ob sie einen Arzt dabei hatten - die Zusammensetzung dieser Gifte war nicht besonders schwierig.

Also Flucht, und das auf leeren Magen. Sie hatten ihren Doppelgänger nur leider sehr schnell enttarnt und die Verfolgung aufgenommen.
 

„Und warum warst du allein unterwegs?“ Itachis Stimme war tief und angenehm, wenn sie auch etwas gelangweilt klang.

„Das behalt ich lieber für mich. Aber ich habe keine wichtigen Dokumente dabei.“

Eine Weile schwiegen sie, und Sakuras Augen fielen zu. Die Strahlen der Abendsonne wärmten sie alle drei. Ja, Sommer war eine wunderbare Jahreszeit.

„Ach so- Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Itachi.“, fiel es Sakura plötzlich wieder ein, und sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
 

Diesmal war er ehrlich überrascht und zog verblüfft eine Augenbraue hoch.

„Mal ganz abgesehen davon, dass ich diesen Glückwunsch bezweifle, woher weißt du das?“

Sie lachte. „Nein, ich mein es ehrlich so, Herzlichen Glückwunsch. Und es ist schwierig, sowas zu vergessen, wenn Kaza ständig aufgedreht um einen herum hüpft.“

„Was hat sie damit zu tun?“, erwiderte er nur, sah sie aber nicht an.
 

Das ein Uchiha mal so offensichtlich ihrem Blick ausweichen würde, hätte sie nicht gedacht, und sie gluckste belustigt.

„Gib dir keine Mühe.“ Sie legte sich auf die Seite und schloss die Augen.

„Die eine Hälfte hat sie mir erzählt, und die andere- Nun, ich habe ihren Rücken geheilt, da brauchts nicht mehr viel Fantasie...“ Kisame verschlucke sich an seinem Wasser und Itachi sagte gar nichts.

Sie gähnte ausgiebig.
 

„Hey, nicht einschlafen, Kleines!“ Kisames Stimme hielt sie nur mit Mühe wach.

„Wie kommst du darauf, dass wir dir so geholfen haben? Wir erwarten schon eine Gegenleistung!“ Er klang immer noch so, als könnte er sich nur mit Mühe das Lachen verbeißen, und schien es nicht so ganz ernst zu meinen. Dennoch antwortete sie müde: „Ich hab nichts bei mir...“

„Ich hatte da auch eher anderes im Sinn...“ Seine Stimme klang plötzlich näher, und als sie verschlafen und mit Mühe ein Auge öffnete, war sein Gesicht sehr nahe vor ihrem.
 

Hm, das war jetzt ein Problem. Aber wehren konnte sie sich sowieso nicht mehr, also...

„Vergiss es. Nen Kuss kriegst du, nicht mehr.“ Nur mit Mühe konnte sie ein erneutes Gähnen unterdrücken.

„Wie kommst du drauf, dass ich mir nicht einfach nehme, was ich will, Kleines?“ Immer noch dieses Lächeln in der Stimme, wenn auch mit einem lauernden Unterton.

„Bitteschön. Ich schlaf währenddessen ne Runde...“ Sie zwar Lust auf dieses Spiel, vor allem, da sie sich trotz seiner Worte und seiner Nähe nicht bedroht fühlte, aber vielleicht waren durch ihre Müdigkeit, die ihre bleischweren Glieder zum Boden zog, auch ihre Sinne ziemlich beeinträchtigt.
 

Er schnaubte belustigt. „Du bist mir ja ein seltsamer Kauz. Na gut.“

„Hmm...“, schnurrte sie nur, dann drehte sie sich wieder auf die Seite, bettete den Kopf auf den Arm und war bald darauf eingeschlafen.

Auch die beiden legten sich schlafen, als die Strahlen der Sonne nun wirklich verschwanden.
 

Als Sakura am späten Morgen erwachte, war sie allein. Verschlafen stützte sie sich auf, doch von den beiden war keine Spur mehr zu sehen. Nur eine Wasserflasche stand noch neben ihr.

Sie lächelte.

/Verbrecher hin oder her, sie sind menschlich gesehen doch sehr nett, wenn sie wollen.../
 

Doch sie täuschte sich, denn Itachi trat durch die Bäume, als sie gerade etwas aus ihrem Notproviant verzehrte. „Guten Morgen.“, lächelte sie, und er nickte nur, nicht unfreundlich.

Halbwegs ausgeschlafen und gesättigt fühlte sie sich doch gleich viel besser, vor allem, da ihr Chakra sich wieder so weit regeneriert hatte, dass sie jetzt ihre Wunden heilen konnte.
 

„Wo ist Kisame?“, fragte sie so beiläufig wie möglich, als sie nur noch die Schnitte an ihren Armen heilte.

„Schwimmen.“

Sie zog verwundert eine Augenbraue hoch, doch er machte keine Anstalten, das näher zu erläutern. Doch als sie sich ihn genauer ansah, bemerkte sie den feuchten Schimmer seines Haares in den warmen Sonnenstrahlen.
 

Nach einer Weile Stille begann sie von selbst: „Kazaru geht es gut, besser als gut. Kuroi ist glaub ich fast schon genervt, weil sie nicht zur Ruhe kommt. Ich habe sie selten so aufrichtig fröhlich gesehen...“

Auch wenn es den Anschein hatte, als interessiere es ihn nicht, wusste sie, dass er zuhörte. Doch noch etwas musste gesagt werden.

Also fügte sie ernst hinzu: „Wenn du ihr weh tust, werde ich dich höchstpersönlich in die Hölle schicken, Sasuke hin oder her. Sie liebt dich wirklich.“ Tatsächlich hob er seine Augenbraue und blickte sie direkt an.

„Glaubst du, du könntest mir etwas tun?“ Klang das jetzt spöttisch?

„Drei Dinge, die du nie unterschätzen solltest: Eine Medic-Nin, eine Frau und Rachegefühle. Letzteres weißt du, bei den ersten beiden bin ich mir nicht so sicher.“
 

/Das mit der Frau weiß ich auch.../ Er erinnerte sich an Kazarus Wutausbruch, nur weil er versehentlich Kuro mit seinem Feuerjutsu getroffen hatte.
 

Wieder schwiegen sie. Es war genau wie mit Sasuke, nach jedem Wortwechsel gab es erst mal eine Pause. Die Brüder waren gesprächig wie... ihr fiel kein passender Vergleich ein.
 

„Warum liebst du Sasuke?“ Überrascht von dieser Frage, musste sie erst einmal nachdenken. Ja, warum eigentlich? Er sah gut aus. Er war stark. Er war... süß. Und man musste ihn einfach umarmen, festhalten, wenn man seine Geschichte kannte, und doch war er stark genug, diesen Schmerz tief in sich zu begraben, einfach weiter zu gehen. Er war eben Sasuke.

Er war ein Uchiha, Himmelherrgott, reichte das nicht?!
 

„Naja, er ist stark, selbstbewusst, sieht super aus, kann fast alles... Und er ist kein Weiberheld. Er ist halt einfach Sasuke. Und Liebe hat selten einen vernünftigen Grund. Aber warum interessiert dich das?“ Jetzt war sie neugierig. Noch ein Punkt, den sie Itachi nicht zugetraut hätte.

„Warum nicht?“ Jetzt klang er gereizt.

Sie zuckte kurz bei dieser harschen Antwort, doch als sie plötzlich begriff, worauf er hinaus wollte, biss sie sich auf die Lippe, um kein süffisantes Grinsen über ihr Gesicht wandern zu lassen.
 

Also war er nicht mit der Antwort zufrieden, die Kazaru ihm gegeben hatte.

Nur, was sollte sie ihm sagen? Sie wusste es doch auch nicht genau.

„Hm... Ihr kennt euch doch schon sehr lange. Und du bist- Naja, sagen wir einfach, du bist ein Uchiha, das fasst es recht gut zusammen. Habt ihr früher nicht oft trainiert? Und wenn Sasuke auch dabei war...“ Sie lächelte. „Kennst du das Spiel Vater-Mutter-Kind? Wenn man einfach spielt, man sei eine glückliche Familie? Vielleicht hat sie das unbewusst auf euch drei projiziert.

Herrgott, weißt du eigentlich, wie du aussiehst, was für eine Wirkung du auf Frauen hast? Sag mir, wie kann man dich nicht lieben- oder zumindest mögen?“
 

Die Antwort hatte er jetzt nicht erwartet, man sah es ihm an. Genau wie sein Bruder- Arrogant waren sie vielleicht zuweilen, aber von Eitelkeit keine Spur.

„Vielleicht, weil ich verrückt bin und meine Familie ermordet habe?“

„Du wirkst nicht wie ein Psychopath. Daraus folgt, wie du Kaza schon gesagt hast, dass du einen guten Grund dazu hattest. Warum sprichst du nicht mit Sasuke? Wenn ihr euch wenigstens am Leben lasst...“
 

Er schüttelte leicht den Kopf. „Wirken psychisch Gestörte nicht im allgemeinen gesund? Und er würde mir nicht zuhören. Selbst wenn, besteht das Risiko, dass ich ihn auch umbringen müsste...“ Sie zog erstaunt eine Augenbraue hoch und er bemerkte, dass er sich verplappert hatte.

Doch Kisame rettete die Situation, als er ebenfalls auf die Lichtung trat. „Morgen Kleines. Du bist ja immer noch hier.“

„Erstmal wieder zu Kräften kommen. Und etwas Zeit hab ich ja noch.“
 

„Meinst du nicht, du bist ein bisschen sorglos, so bei zwei Mördern, die eigentlich deine Feinde sind?“

Sie verzog amüsiert das Gesicht.

/Meinst du nicht, die Nacht mit Kazaru hat euer 'Kaltblütiger-Mörder' Image ziemlich ruiniert?/, dachte sie, doch die Reaktion darauf wollte sie besser nicht austesten.

„Kann schon sein.“, erwiderte sie schulterzuckend, innerlich schmunzelnd.
 

„Itachi?“, sprach der Blauhaarige seinen Partner an.

„Wir müssen los.“, stellte der fest. Jetzt schien er wieder ganz der Alte zu sein, kühl und kurz angebunden.

Er erhob sich, und sie tat es ihm gleich.

„Na denn, Kleines, machs gut.“ „Ihr auch.“ Und sie verschwanden. Itachi sah sie nicht noch einmal an.
 

Die restliche Reise verlief ruhig, auch wenn Sakura am späten Nachmittag des selben Tages fast gestürzt wäre.

Sie ließ das Gespräch mit Itachi bereits zum x-ten mal Revue passieren, als ihr plötzlich etwas auffiel, dass ihr einen ziemlichen Schock versetzte.

'Er würde mir nicht zuhören. Und selbst wenn, besteht das Risiko, dass ich ihn auch umbringen müsste...', hatte er gesagt. Das hieß, er ging davon aus, ihn nicht zu töten, und dennoch wusste er, dass Sasuke ihm irgendwann, eher früher als später, gegenüberstehen würde.
 

Er wollte sterben. Aus Reue?
 

/Ein Grund.../ Nur, was war ein guter Grund, seine Familie umzubringen?

Was müsste passieren, damit sie auch nur ansatzweise darüber nachdachte, ihre Eltern zu töten?

Langsamer machte sie sich wieder auf den Weg, kam nicht von dieser einen Frage los.

Sie schlug ihr Nachtlager geschützt neben einem Felsen auf, konnte aber nicht einschlafen. Die Sterne schienen über ihr hell vom Himmel; richtig dunkel wurde es zu dieser Jahreszeit sowieso nicht mehr.
 

Sie versuchte sich abzulenken, indem sie in Gedanken schon einmal den Missionsbericht verfasste.

Bis auf den Rückweg mit diesen Banditen war alles glatt gelaufen. Die Mission war einfach gewesen, nur eine kurze Reise nach Suna, doch sie hatte ziemliches Pech gehabt.

Naja, was sollte es, sie würde sie am besten ganz raus lassen und stattdessen irgendwas anders erzählen, warum sie zu spät kam... irgendeinen Bekannten getroffen... denn die Akatsuki würde sie garantiert nicht erwähnen.

Und wieder eine Mission erfolgr-
 

In dem Moment sprang die Antwort sie so deutlich an, dass sie senkrecht saß.
 

Eine Mission!
 

Sakura war wieder hellwach, an Schlaf nicht mehr zu denken.

Das wäre doch gelacht, wenn sie das nicht herausbekam.

Sie packte ihre Sachen zusammen und machte sich wieder auf den Weg, während ihr die Tragweite dieser Erkenntnis langsam bewusst wurde. Auch wenn sie noch keine Ahnung von dem Warum hatte, das würde sie herausfinden, und wenn sie ins Geheimarchiv einbrechen müsste.
 

Das wars auch schon wieder! じゃまた、 meine Lieben^^

The Village of Tears

Ich hoffe ihr hattet alle frohe Weihnachten. Und denn wünsch ich noch einen guten Rutsch! (Auch ohne Schnee^^) Wichtig: Kazaru gehört immer noch AmeNeko, und der fast ganze Rest Kishimoto.
 

Sakura ist also grade von dem treffen mit Kisame und Itachi nach Hause gekommen...
 

Da sie von den Männern gescheucht worden war und nun auch noch die ganze Nacht durch rannte, kam sie nahezu pünktlich in Konoha an und gab Tsunade einen kurzen Bericht ab, dass es keine Probleme gegeben hatte.

Kazaru war wie zu erwarten vollkommen aus dem Häuschen, dass sie die beiden getroffen hatte. Dennoch erzählte sie ihr nichts über ihre Vermutung, damit wollte sie warten, bis sich das bestätigt hatte. Selbst wenn es so sein sollte, wusste sie nicht, ob es wirklich gut war, Kaza davon zu erzählen, geschweige denn Sasuke, denn Itachi hatte bestimmt einen guten Grund dafür, es zu verschweigen.

Aber das würde sie ja dann sehen.
 

~~~~~~~~~
 

{ENDE JUNI}
 

Es war nicht nötig, ins Geheimarchiv einzubrechen.

Sie nahm sich etwas Zeit, legte sich einen Plan zurecht, las die für sie frei zugänglichen Akten der psychisch Kranken durch. Nachdem sie sich aus diesen Notizen herausgeschrieben hatte, ging sie zu Tsunade und bat um Einsicht in die Geheimarchive, in denen unter anderem die Akten der Verstorbenen aufbewahrt wurden, auch die der psychisch Instabilen, die Anbu-Akten und andere wichtige und/oder geheime Dokumente.

Als Begründung gab sie ein sehr interessantes Gespräch mit den Medizinern aus Sunagakure an, dass sie in einer Mittagspause geführt hatten, und die Theorien wollte sie jetzt gerne überprüfen.
 

Da Tsunade ihr vertraute und sie sehr mochte, bekam sie die Erlaubnis.

Also machte sie sich am Morgen des 23. Juni auf den Weg in den Keller des Hokageturms.

Sie ging tatsächlich erst die Akten der Kranken durch, fand aber auch hier keinen Eintrag über Itachi. Sicher, es mochte vielleicht nie ein Gutachten gegeben haben, aber selbst bei Mördern unter Zivilisten, die sich am Ende selbst umbrachten oder getötet wurden, gab es einen kurzen Vermerk über die angenommene Ursache. Warum stand Itachi dann nicht drin?

Gut, er hatte mittlerweile einen hohen Gefahrenstatus erreicht, also konnte es sein, dass seine Akte zusammengeschlossen und weggesperrt worden war...
 

Sie las sich tatsächlich ein wenig in den anderen Akten fest, ihre unverbesserliche Neugier im medizinischen Bereich trieb sie dazu. Vielleicht war das aber auch ganz gut, denn so erregte sie weniger Verdacht.

So um elf stand sie dann auf, streckte sich und ging langsam die Schränke durch, doch sie fand nichts.

Sicher, es war relativ viel, doch den Namen Uchiha hatte sie nirgendwo gefunden. Ratlos im hinteren Teil des Archivs stehend, ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihr.
 

„Suchen sie was?“ Sie zuckte zusammen; den kleinen, alten Mann mit den wachen Augen, der sie hinein gelassen hatte, hatte sie schon fast vergessen.

„Ja... ja, um ehrlich zu sein. Die Akte von Itachi Uchiha. Er scheint mir ein sehr interessanter Fall von psychischer Instabilität zu sein, und ich dachte, ich würde ihn bei den Krankenakten finden, aber da ist nichts. Überhaupt habe ich im ganzen Archiv nur Sasuke Uchiha gefunden, nicht einen Eintrag über seine Familie...“

„Ah, na, sie suchen sich auch immer das empfindlichste Material aus. Die Akten des Uchiha-Clans sind bei den hochsensiblen Unterlagen, hinten im Tresorschrank verschlossen. Was wollten sie damit noch?“
 

Auch wenn sie eine von Tsunade unterschriebene Erlaubnis hatte, war er offensichtlich nicht gewillt, ihr ohne Überprüfung eine Akte dieser Sicherheitsstufe zu überlassen. /Sehr pflichtbewusst, das ist gut.../ Wenn auch in diesem Fall auf weniger Verantwortungsbewusstsein gehofft hatte.

„Ich sehe mir die Krankengeschichten an, falls vorhanden, gehe dann die Missionsberichte durch, um nach Anzeichen zu suchen, die das Unglück eventuell angedeutet haben könnten. Ich hatte in Suna eine sehr interessante Unterhaltung mit zwei Ärzten, die der Ansicht waren, dass man besonders auf Missionen ganz deutlich merkt, wenn sich eine beginnende psychische Krankheit abzeichnet, selbst dann, wenn die Diagnose so noch nicht gestellt werden könnte. Das hat mich neugierig gemacht, und ich wollte nach Hinweisen suchen. Da Itachi Uchiha als psychisch extrem gestört eingeordnet werden kann, würde ich mir besonders gern diese Akte ansehen.“
 

Er blickte sie eine Weile prüfend an. Schließlich tastete er nach einem Schlüsselbund und ging in die hintersten Regalreihen. Ganz hinten in der Ecke stand ein großer, massiver Panzerschrank, den er aufschloss. Darin suchte er kurz, bis er schließlich einen dicken Ordner herauszog.

Er reichte ihn ihr, dann verschloss er den Schrank wieder.

Sie bedankte sich und ging zu dem Tisch, auf dem sie ihre Notizen ausgebreitet hatte.

Langsam blätterte sie die ersten Seiten durch, die auch bei Itachi noch aus D-Rang Missionen bestanden, und bemerkte kaum, als der Verwalter an ihr vorbei in sein Büro ging.
 

Sie wurde nervös, und ihr Herz schlug bis zum Hals. Sollte sie recht haben, was würde das für Konsequenzen haben? Sollte sie es überhaupt jemandem sagen?

Andererseits, vielleicht gab es auf der letzten Seite dieser Akte nur einen Bericht über das Massaker? Das war eigentlich sogar recht wahrscheinlich.

Eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf fragte, warum die anderen Uchiha-Akten in diesem Tresor verschlossen waren, doch sie ignorierte diese leise Vermutung und schlug die Akte von hinten auf.
 

Als sie las, was dort kurz und knapp stand, wurden ihre Augen mit jeder Zeile immer größer, und sie fing an zu zittern.

Den ersten Knall hörte sie nicht, so sehr sprangen die Gedanken in ihrem Kopf umher, den Zweiten nahm sie nur unbewusst wahr, doch der Dritte war so nahe, dass sie aufsprang.

Die Sirenen heulten los- Alarmstufe rot.

Ausgerechnet jetzt!
 

Ein weiterer Knall, das Gebäude zitterte, und die Decke bekam einen Riss.

Ohne wirklich darüber nachzudenken, stopfte sie die Akte in ihre große Gürteltasche. Dieser Beweis für Itachis Unschuld durfte nicht vernichtet werden.

Der Verwalter kam aus dem Büro, und zusammen hasteten sie zum Ausgang- doch das wurde nichts. Der ganze Gang schien verschüttet, über ihnen rieselte bedrohlich Putz von der Decke.
 

Der Mann verlor keine Zeit.

„Kommen Sie!“, rief er, zog sie zurück. Ganz hinten, neben dem Tresor, zog er ein Buch aus dem Regal, und es glitt zur Seite. Eine große Falltür, die in den Boden eingelassen war, sprang auf. Sakura griff unter den Rand, zog sie nach oben.

Warum zum Teufel war die so groß? Der ganze Tresorschrank würde dadurch passen.

Doch anstatt hinein zu springen, trat der Mann zu dem Tresor, steckte einen Finger in den kleinen Zwischenraum zwischen Wand und Tresor und ein Surren ertönte- das bei der nächsten Explosion erstarb.
 

„Was tun sie denn da? Ich helfe ihnen runter, los jetzt!“, schrie sie.

„Nein! Wir müssen so viele Akten wie möglich retten! Aber der Mechanismus klemmt!“

Da lag sie ja gar nicht so falsch- Der Tresorschrank sollte dadurch passen.

Der Mann würde wohl nicht nachgeben, also stieß sie ihn beiseite, stemmte ihre Füße gegen die Wand und zwängte ihre Finger in den Spalt. Mit Chakra verstärkt, bewegte sich der Schrank, und bald quetschte sie sich zwischen die Wand und die des Tresors, drückte mit den Beinen und spürte schließlich, wie der Schrank fiel. Der Verwalter warf ganze Kartons mit Akten in die Dunkelheit, doch als die ersten Brocken aus der Decke fielen, schnappte sie ihn sich und sprang hinab. So tief war es nicht, besonders, weil der Schrank sich dort befand, und sie folgte im stockdunklen dem Gang, indem sie sich an der Wand entlang tastete.
 

Nach einer ganzen Weile, in der sie deutliche Erschütterungen wahrnahmen und einige Explosionen gedämpft hörten, kamen sie zu einer Tür.

Auch für diese gab es am Schlüsselbund einen Schlüssel, und sie schwang geräuschlos nach innen auf.

Der Mann, obwohl schon merklich erschöpft, zog die Tür hinter ihnen zu, wo sie wieder ins Schloss fiel.

Sakura blickte sich um- dem Geruch nach zu urteilen waren sie in einem der Abwasserkanäle gelandet, sie standen auf einem relativ breiten Steinernen Sims.

Die Tür war von dieser Seite aus fast nicht zu sehen, richtig bemerkenswert- Sie hatte auch keine Klinke, kein Schlüsselloch, nichts, das erkennen ließe, das sich hier eine Tür befand.
 

Sie eilten weiter, kletterten an der nächsten Leiter nach oben- es war tatsächlich die Kanalisation gewesen. Sakura verlor keine Zeit, sie hob den Mann auf den Rücken und brachte ihn zu den Schutzräumen, wo sie ihn absetzte, dann eilte sie zum Krankenhaus.

Sie nahm zwei Verletzte mit, wich den Kämpfen aus, und im allgemeinen Trubel fand Ino noch gerade so Zeit, ihr zu erklären was geschehen war: Pain, der Anführer der Akatsuki, griff Konoha an, und zwar, laut Informationen, mit sechs verschiedenen Körpern. Tsunade saß auf dem Dach des Hokagegebäudes, beschützt von zwei Anbueinheiten, und ließ durch Kazuyu, ihrem vertrauten Geist, ihr Chakra den Verletzten zukommen.
 

Doch plötzlich unterbrach ein unheilvolles Krachen die Arbeit und das Gespräch der beiden Frauen.

Einer der Pains schwebte in der Luft, schwer zu erkennen gegen die Sonne, und dann raste eine Druckwelle über das Dorf.

Der Lärm war ohrenbetäubend. Sakura arbeitete sich aus einem Haufen von Schutt hoch, der eben noch die Notaufnahme des Krankenhauses gewesen war.

Ungläubig glitt ihr Blick über das Trümmerfeld. Kein Stein stand mehr auf dem anderen.

Dann hörte sie ein unterdrücktes Stöhnen, und begann überall, wo sie Chakra spürte, Überlebende zu bergen.
 

Die Bilanz war ernüchternd. So viele schwer Verletzte sie gehabt hatten, so viele Tote hatten sie jetzt; kaum einer hatte überlebt. Shizune, Ino und Sakura verteilten sich, liefen durch das Dorf und versuchten mit dem begrenzten Chakra, dass sie hatten, die Verletzten zumindest so weit zu stabilisieren, dass sie bis zum Ende des Kampfes überleben würden; Kazuyu war eine große Hilfe.

Den ersten Schock bekam Sakura, als sie, Kakashis Chakra auf dem Schirm, ihm und seinem verletzten Team helfen wollte. Sie war schon fast da, als Kakashis Chakra erlosch.
 

Ihm war nicht mehr zu helfen, Chouji war nicht schlimm verletzt, und sie versorgte, die Tränen mühsam zurückkämpfend, seinen Vater Choza soweit, dass er überleben würde.
 

Sakura war an den Außenrändern des Dorfes unterwegs, fand aber überwiegend Leichen. Ihr Herz weinte, doch sie zwang sich, konzentriert zu bleiben. Sie war schon merklich erschöpft.

Wo war Kazaru? Hoffentlich ging es ihr gut.

Deswegen bemerkte sie auch nicht, wie sie zu nah an einen Kampf geriet- eine Explosion, und sie konnte dem Felsbrocken, der auf sie zuflog, kaum ausweichen; er streifte sie am Rücken, die Wucht schleuderte sie nach vorn wie eine Puppe, und sie bemerkte gar nicht, wie ihre Gürteltasche abriss und der Inhalt sich über eine weite Fläche verbreitete.
 

Sie stand auf, rannte weiter, als ein Krächzen ertönte. Sie blieb stehen, schaute nach oben; es klang panisch.

Kuroi kam im Eilflug auf sie zugeschossen, bremste haarscharf vor ihr ab, flatterte hektisch um sie herum, dass seine Flügel scharfe Geräusche in der Luft schlugen.

„Kuro! Wo ist Kaza? Was ist passiert?“ Doch sie konnte sein Gekrächze nicht verstehen, und so drehte er ab, flog vor ihr her, und sie musste sich beeilen, mit ihm zu kommen.
 

Kazaru lag halb unter einer Wand begraben. Ihre blauen Augen waren offen, ihre linke Hand ausgestreckt, als wollte sie Kuro streicheln, der neben ihr saß, um sie herum hüpfte.

Die blauen Augen, sie sahen nach oben, in den Himmel, verschleiert, milchig, trüb-

und tot.
 

~~~~
 

Es wurde bereits dunkel, als endlich Ruhe einkehrte. Naruto hatte es geschafft, Pain vom Dorf weg zu locken.

Doch für Sakura war die Welt stehen geblieben. Kakashi, auch Shizune, wie sie spürte - und Kazaru.
 

Sie saß neben ihrer Freundin, hielt die schon so kalte Hand. Sie hatte ihre Augen geschlossen, und Kuro hatte sich neben sie gelegt, sein Kopf auf ihrer Stirn. Er reagierte nicht. Lag einfach nur da und blinzelte ab und an.

Sakura liefen die Tränen über das Gesicht, und sie wusste, wenn Raben weinen könnten, würde Kuroi das tun.
 

Sakura hatte den letzten Rest ihres Chakras damit verbraucht, den schwer Verletzten zu helfen, und nun, nachdem sie die Wand von Kaza gehoben und sie zu den anderen Toten gebracht hatte, saß sie hier und weinte.

Hoffentlich kam wenigstens Naruto zurück.

Tsunade lag im Koma, viele waren verletzt, doch keiner hatte mehr Chakra, um sie zu versorgen.

Narashi saß ebenfalls dort, mit vielen Kratzern im Gesicht, und auch Hana war da, nicht weit entfernt, mit Masa und Haido - sie beweinten Chacha.
 

Es gab niemanden, der keinen Verlust zu beklagen hatte. Das Dorf war zerstört, kein Haus stand mehr, nur gut, dass es relativ warm war.

Wie lange sie schon so da saßen, sie wussten es nicht. Nur, dass plötzlich eine weitere Erschütterung durch den Boden lief.

Eine Staubwolke stieg über der Mitte des Dorfes auf, dort, wo der Krater war, doch was genau passierte, sah man nicht.

Nur, das plötzlich wie ein Leichtfeuerwerk grüne, schimmernde Lichtflecken vom gleichen Punkt aufstiegen. Sie legten sich über das Dorf, bevor sie plötzlich zu Boden stürzten, auf die versammelten Ninja zu.
 

Sakura duckte sich weg, schloss die Augen, wollte nicht sehen, was jetzt geschah, was auch immer das sein würde. Doch sie hörte keine Schreie, spürte keine Schmerzen.

So schnell, wie sie gekommen waren, verschwanden die Lichter wieder. Verdutzt blickte Sakura in den dämmerigen Himmel, als neben ihr ein Stöhnen erklang.

„Hm...“ Von wem kam denn das? Das hörte sich ja fast an wie...

„Oh, mein Kopf...“ Es war Kazaru. Ihre Stimme, ihre Lippen, die sich bewegten. Die Augen noch geschlossen, hob sich ihre Hand, tastete über ihr Gesicht, bis ihre Finger Kuroi fanden.
 

Sakura blickte sich um. Überall standen Leute auf, die eigentlich tot sein sollten.

Kazaru streichelte über Kurois Federn, der sie ungläubig anstarrte.
 

Kazaru blinzelte. Verschwommen war ihr Sichtfeld noch, doch den rosa Haarschopf zu ihrer Rechten würde sie überall erkennen. „Sakura? Was ist passiert?“, nuschelte sie. Sie fühlte sich elend.

Sakura antwortete ihr nicht, und als sie jetzt die Augen öffnete, ging das mit dem fokussieren schon besser.

„Sakura? Ich fühl mich als sei eine Wand auf mich gefallen...“ Sie stemmte sich etwas auf, um sich aufrichten zu können. Sie wusste nicht, warum ihr diese Umschreibung eingefallen war, doch irgendwie meinte sie sich schwach an irgendwas mit einer Wand erinnern zu können.
 

Aber da wurden ihre Gedanken unterbrochen.

Sakura umarmte sie so fest, dass sie kaum noch Luft bekam, Kuroi setzte sich auf ihre linke Brust und schmiegte den Kopf an ihr Gesicht, fest, und ihre linke Hand wurde von irgendwem fast zerdrückt und immer wieder geküsst.
 

„Au... was ist denn los?“, jammerte sie. Aus irgendeinem Grund wollten Sakura, Kuro und die unbekannte dritte Person sie wohl totknuddeln.

Doch Sakura schluchzte nur, und auch Kuroi schien wohl momentan mit Stummheit geschlagen.

„Sie stehen alle wieder auf... sie leben alle wieder...“ Das leise Flüstern kam von Narashi. Also war er wohl derjenige mit ihrer Hand.

„Danke Gott, Danke...“, flüsterte Sakura in Kazas dickes Haar.

„Um Himmels Willen, was ist denn los mit euch?“ Ihre Stimme klang schon wieder stabiler und fast motzig. Sie verstand nicht, warum sie so aus dem Häuschen waren, nur weil sie aus einem Tiefschlaf aufgewacht war.
 

Moment.

Konoha war angegriffen worden.

Wieso zum Teufel hatte sie geschlafen?

War der Kampf schon vorbei?
 

Nachdem Sakura sich etwas beruhigt hatte, erzählte sie ihr, was geschehen war.

„Ich war... tot?“, flüsterte sie tonlos, geschockt. Sie ließ ihrem Blick über das zerstörte Dorf schweifen; nein, das hatte sie definitiv nicht mehr mitgekriegt.
 

Die Freude war unbeschreiblich, und fast alle weinten.

Wenig später kam Naruto zurück, und die Laune und die Moral, die nun um ein beträchtliches Ausmaß gehoben waren, führten dazu, dass alle trotz Erschöpfung mit Motivation dabei halfen, Zelte und Notunterkünfte zu errichten. Einige zogen los, suchten nach noch verwertbarer Nahrung, und keiner musste mit allzu großem Hunger schlafen gehen.
 

In dieser Nacht hielt niemand Wache, zumindest keine Ninja. Man stellte von der Zivilbevölkerung starke Männer ein, die um die Lager herum postiert wurden, doch mehr Maßnahmen wurden nicht ergriffen.

Kazaru hatte fast die ganze Zeit Kuroi im Arm, wie damals, als er noch ein Küken und sie gerade erst sechs Jahre alt war, denn er wollte sie nicht eine Sekunde allein lassen.

Der Schock hatte ihn tief getroffen, und so schlief er in ihren Armen.
 

Obwohl man sagen könnte, dass dieser Tag das Leben aller Menschen in Konoha verändert hatte, auch wenn es zum Glück keinen Toten gab, so gab es einen, der in dieser Nacht einen ähnlich großen Schock erleben sollte.

Eine große Gestalt, in einen schwarzen Kapuzenmantel gehüllt, trat auf den Friedhof, der weitestgehend unbeschädigt geblieben war, weil er relativ außerhalb lag.
 


 

Für nähere Informationen über dieses Kapitel: das ist größtenteils das, was in der Anime-Geschichte von Naruto passiert, und relativ ähnlich auch dem Manga. Schaut euch die Folgen 157 -175 an (Die Filler könnt ihr weglassen^^)
 

Kurzzusammenfassung: Pain greift Konoha an, um Naruto zu entführen, und da er sechs Körper hat, herrscht an allen Ecken und Enden Chaos. Das Dorf zerstört er mit einer mächtigen Attacke, die alles dem Erdboden gleich macht, kein Gebäude steht mehr.

Die Zivilisten werden in der Felswand hinter den Hokageköpfen in Sicherheit gebracht, die Ninja kämpfen verzweifelt. Viele von ihnen sterben, darunter auch Shizune und Kakashi. Einige Pains werden besiegt, Naruto tötet zwei und lockt den dritten, den 'Gott-Körper', vom Dorf weg.

Sie kämpfen, Naruto gewinnt. Er spricht mit Nagato, der derjenige ist, welcher die sechs Pains kontrolliert hat, der siebte im Bunde, und der ebenfalls ein Schüler Jirayas war. Sie reden ein bisschen, Nagato ist schon sehr geschwächt, und als Naruto ihm eine Antwort auf die Frage gibt, wie er Frieden in die Welt bringen will, so wie Jiraya es sich wünschte, sieht er ein, dass er Naruto vertrauen kann.

Nagato besitzt das Rinnegan, und als Wiedergutmachung belebt er alle wieder, die im Verlaufe des Kampfes gestorben sind, und stirbt dabei selbst.

Tsunade hat so viel Chakra verbraucht, das sie in ein tiefes Koma fällt, und Danzo Shimura wird Hokage.

The Truth about the Uchiha Massacre and a new Month

Gomenasai!! T_T Es tut mir so leid, ich habs völlig vergessen... Es ist Hoffnungslos. Das nächste Kapitel gibts dann auch bald... Könnt ihr mir noch ein vorletztes Mal verzeihen??
 

18. The Truth about the Uchiha Massacre and a new Month
 

Die Nacht nach der Zerstörung Konohas
 

Er war bereit.

Ja, er fühlte sich, als könnte er es mit Itachi aufnehmen.

Also hatte er vor gehabt, noch einmal das Grab seiner Familie zu besuchen, und was für ein Anblick bot sich ihm?

Ein Trümmerfeld.

Der Friedhof war relativ unbeschadet, auch wenn auch hier noch Geröll herumlag, Müll hingeweht wurde und die näher am Dorf gelegenen Steine gefährlich schief standen.

Das Grab der Uchiha lag weit genug im hinteren Teil, dass am Grab selbst nichts beschädigt war.
 

Eine Weile stand er da, und obwohl er Konoha eigentlich nicht vermisste, fand er es schade, dass das Dorf zerstört worden war.

Doch tief in Gedanken versunken, erregte etwas zu seiner Rechten seine Aufmerksamkeit. Es raschelte leise, und er besah sich den Papierstapel genauer.

Im Nachhinein konnte er nicht mehr sagen, warum ihm diese Akte aufgefallen war- Vielleicht wegen dem Foto seines Bruders, vielleicht wegen des Raschelns, der helleren Farbe.
 

Sie war etwas dreckig und nass, doch lesen konnte man sie noch. Lange stand er so da, vor dem Grab seiner Familie, mit der Akte seines Bruders in Händen, und eine angenehme Aufregung flutete durch seinen Körper. Bald würde er sie gerächt haben...

Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass der Untersuchungsbericht zum Hergang dieses Abends dabei sein musste. Noch zögerte er, doch dann schlug er die Akte wahllos auf. C-Missionen, B-Missionen...
 

Er konnte sich nicht zurückhalten, blätterte zu den hintersten Seiten, auf denen er eine Aufzeichnung über Itachis Verbrechen vermutete, doch es kamen nur immer weitere Missionsberichte, teilweise durchgeweicht.

Zehn Seiten bis zum Ende. Neun. Acht.

Sieben.

Sechs.

/Müssten die nicht langsam mal anfangen?/ Es kam ihm merkwürdig vor.

Fünf.

Vier.

/Jetzt wird es aber Zeit.../ Er blätterte schneller. Aber vielleicht war ein Teil der Akte verloren gegangen, als sie auf den Friedhof geweht wurde?

Drei.

Zwei.
 

Das letzte Blatt.

Auch hier ein Missionsbericht.
 

Fassungslos starrte er auf die ramponierte letzte Seite der Akte seines Bruders.
 

Dort stand, von Matschflecken besudelt:


 

Mission 340, S-Rang 1.
 

HÖCHSTE GEHEIMHALTUNGSSTUFE!!

Die Wissenden sind:

Utatane Koharu und

Mitokado Homura, die Dorfältesten

Danzo Shimura, Leiter der BlackOps-Anbueinheit

Sarutobi Hiruzen, der dritte Hokage

Itachi Uchiha, Spion und Anbu.
 

Aufgrund der durch unseren Spion Itachi Uchiha erhaltenen Infor{ } bezüglich

des geplanten Verrats des Uchiha-Clans an dem dritten Hokage und somit auch{ }

erteilen w{ }Auftrag, die ge{ }ilie unschädlich zu machen.
 

Missionsbericht:

(Vorabinformation; ergänzt du{ }utachter)
 

Nachdem alle Schuldigen du{ }ige Spionage identifiziert, der ursprüngliche Plan jedoch aufgedeckt wurde, wodurch nur Shisui Uchi{ } starb, kommt der zweite Pla{ }tz.

Nach eingehender Beratung wurde mir v{ } Hokage-sama und dem Ältestenrat gestatt{ } den in dieser Beziehung unwissenden Sas{ }m Leben zu lassen. Der gute Name des Uchiha-Clans bleibt bestehen und im Gegenzug dafür v{ }se ich, Itachi Uchiha, als der offiziell Schuldige das Dorf. Am Abend des { *} wird die Mission voraussichtlich zu Ende geführt werden.

- Itachi Uch{ }
 

{ }on wurde wie besprochen ausgeführt. Außer Sasuke Uchiha ist kein Angehöriger dieses { }ans im Dorf mehr am Leben. Itachi Uchiha wird als S-Rang Nuke-n{ }n Verrats mit hoher Belohnung in das Bingo-Buch gesetzt.

- Danzo Shimura
 


 

Hätte ihn in diesem Moment jemand angegriffen, er hätte sich nicht wehren können.

Alle Kraft schien aus seinen Gliedern gewichen.
 


 

Was?!
 

Eine... Mission?
 

Aber das hieße ja, dass...
 

Er sank auf die Knie.

/Oh Gott, bitte, dass ist nicht wahr.../

Er glaubte nicht an Gott, doch in diesem Moment hätte er alles dafür gegeben, zu wissen, ob das stimmte oder nicht.

Eigentlich musste es der Wahrheit entsprechen, denn alle fünf genannten Personen hatten unterschrieben.

Itachi war freiwillig gegangen? Warum hatte er ihm das nie gesagt?

Seine Hand krampfte sich fest um die Akte.
 

Dann steckte er sie weg und machte sich auf den Weg. Darüber würde er erst einmal nachdenken müssen.
 

~~~~
 

In Konoha ging es nur langsam voran. Man holte sich zwar Hilfe aus anderen Dörfern, und das Dorf wurde wieder aufgebaut, aber dennoch war eine komplette Existenzgrundlage zerstört. Familien wurden zu ihren Häusern gebracht, in Begleitung von Ninja, um in den Trümmern nach noch brauchbaren Sachen zu suchen, und Kaza zum Beispiel fand fast ihre gesamte Garderobe.
 

Was fast allen Ninja missfiel, war die Wahl des neuen Hokage. Zusammen mit dem Feuerlord, den beiden Dorfältesten und einigen hochrangigen und vertrauenswürdigen Jonin, darunter Shikaku, Shikamarus Vater, wurde für Danzo entschieden- wobei im Verlauf der nächsten Tage durchsickerte, dass er sich selbst vorgeschlagen hatte, die Ältesten nichts dagegen hatten und der Feuerlord von dieser 'tollen Idee' schlichtweg begeistert war.
 

Shikaku hatte versucht, ihn von Kakashi zu überzeugen, doch in der Naivität des Feuerlords hatten Danzos beschwingte Reden einfach viel mehr Wirkung.

In der Zwischenzeit waren sie in Gemeinschaftszelten untergebracht, Prioritäten wurden in öffentliche Gebäude wie zum Beispiel das Krankenhaus gesetzt. Auch der Hokageturm stand auf dieser Liste, was alle ziemlich unnötig fanden, doch solange die medizinische Versorgung der Kranken gewährleistet war, sagte keiner etwas.
 

Sakura gehörte mit Shizune und Ino zu den Ärzten, die sich um Tsunade kümmerten. Glücklicherweise war sie unverletzt, nur hatte sie zu viel Chakra gebraucht und lag im Koma. Niemand wusste, wann sie wieder aufwachen würde.

{ANFANG JULI}
 

Jede Hand wurde gebraucht, und man erhielt viel Hilfe aus anderen Dörfern, besonders aus Suna. Von dort kamen auch die meisten Medikamente, und doch waren es immer noch zu wenig, um die Patienten zu versorgen. Sakura hatte einige Krankenschwestern gebeten, mit Hilfe von Inos Mutter ein großes Gewächshaus zu bauen und darin Heilkräuter anzupflanzen.
 

Da die Ärzte ziemlich ausgelastet waren, da es fast täglich dutzende von großen bis kleinen Arbeitsunfällen gab, überraschte es Sakura, als sie und Kazaru eines Abends zum Hokage gerufen wurden. Das Zelt war kalt eingerichtet, die Ältesten hatten ihr Quartier ebenfalls hier bezogen, und noch schlimmer als die nicht vorhandene Einrichtung war die Atmosphäre - nicht einmal Neji, Itachi und Sasuke zusammen strahlten solche Minustemperaturen aus.

Kazaru und Sakura zitterten, als diese 'Kälte' ihnen beiden eine Gänsehaut auf die Körper trieb.

Um so erschreckender war, dass sich mit ihnen sechzehn Ninja in dem geräumigen Zelt befanden, und doch wich die Kälte nicht.
 

Als sie durch den Eingang traten und die Zeltbahn sich hinter ihnen schloss, begann Danzo:

„Nun, da ihr endlich vollzählig seid: Ihr werdet in ungefähr einem Tagesmarsch um das Dorf herum nach Gefahren Ausschau halten und die Lage sondieren. Das Dorf ist angreifbar und deswegen zieht es vermutlich viele Gauner an. Diese werdet ihr aufspüren und unschädlich machen, falls alles ruhig ist, kehrt ihr so wieder zurück. Ihr werdet in bestimmten Sektoren eingeteilt. Fünf Tage habt ihr, um alles abzusuchen, verstanden?“
 

Kazaru mochte ihn nicht, hatte diesen Mann nie gemocht, und Sakura ging es ähnlich. Er war der Leiter der BlackOps Anbueinheit, doch stand er immer im Hintergrund und fiel besonders durch seine Emotionslosigkeit und seine seltene Zustimmung zu Entscheidungen der Hokage auf.

Sie hatte nie etwas mit ihm zu tun gehabt und war auch ganz froh darüber, und wenn sie nur an die Art dachte, die er bis jetzt an den Tag gelegt hatte, wurde ihr fast übel bei dem Gedanken daran, was er noch alles mit Konoha anstellen würde.
 

Sie bekamen den nördlichen Sektor zugeteilt, und machten sich am morgen des nächsten Tages auf den Weg. Es erschien ihnen am Sinnvollsten, das Gebiet im Zickzack zu durchlaufen.

So machten sie sich dann auch auf den Weg, Kuroi flog über sie hinweg und half, das Gebiet zusätzlich abzusuchen.
 

So nah am Dorf erwarteten sie keine Feinde, und sie fanden auch keine- bis zum frühen Nachmittag. Gerade wieder kurz vor der Grenze zum anderen Sektor angekommen, kam Kuroi auf sie zu geflattert.

Er klang ziemlich aufgeregt, das konnte selbst Sakura feststellen, und Kazaru hörte, wie er schon von weitem ihren Namen rief.

Sie erhöhten das Tempo, liefen ihm entgegen und stellten sich mental auf einen Kampf ein.

„Sie sind hier, auf dem Weg nach Konoha! Kisame und Itachi! Schnell, schnell!“ Und schon drehte er um und flog voraus.

Kazaru rannte, als ob sie ein Magnet zu Itachi zog, und Sakura, die nicht wusste, warum Kaza plötzlich so aus dem Häuschen schien, hatte Mühe, hinterher zu kommen.
 

„Kazaru? Was ist denn? Ist da jemand?“

Doch Kazaru antwortete nicht, das war allerdings auch nicht mehr nötig.

„Itachi!“, rief sie, und im nächsten Moment warf sie sich ihm an den Hals. Beinahe wären sie zusammen von dem Ast gefallen, doch sie konnten sich noch gerade so halten, und Sakura sah noch seinen etwas überrumpelten Blick, bevor er die Augen schloss, als Kaza ihn küsste.
 

Kisame, der vor Schreck Samehada gezogen hatte, schaute ebenfalls zu den beiden, dann schüttelte er den Kopf und sah zu Sakura.

„Hey Kleines. Da haben wir uns ja schneller als erwartet wiedergesehen.“

„In der Tat, Kisame. So viel Zufälle in einem so kurzen Zeitraum.“

Dann wurde sie ernst. Kaza und Itachi schienen eine Weile beschäftigt, also fragte sie Kisame:

„Was wollt ihr hier? Konoha ist zerstört. Pain ist tot. Auch ihr beiden könnt es nicht mit allen Ninja auf einmal aufnehmen.“
 

Kisame lachte schon wieder. Konnte der eigentlich das Dauergrinsen nie los werden?

„Tja, wir sollen schauen, ob wir Pains Körper zurückbekommen.“

„Ach? Ich dachte, euer Boss ist tot?“

Jetzt wurde sein Grinsen hämisch. „Ja und nein. Offiziell schon, inoffiziell ist es ein anderer. Schon immer gewesen.“

Pain war gar nicht der Anführer? Ach, das war ja interessant.
 

„Nun, ihr könnt gleich wieder umdrehen. Wir haben die Körper untersucht und vernichtet.“

Das war noch nicht mal gelogen. Eben um genau diesem Fall vorzubeugen, dass die Körper zurückgeholt werden sollten.

Kisame seufzte. „Was für eine Schande. Hast du das gehört, Itachi, der ganze Weg umsonst.“

„Hm.“, brummte der nur, während er Kaza umarmte, die sich an seine Brust schmiegte.

„... Wohl nicht. Tse. Also, was machen wir jetzt? Es ist eigentlich zu spät, um umzukehren. Was meint ihr?“

Obwohl er sie alle drei und besonders Itachi fragte, war es Sakura, die antwortete:

„Da es nicht so aussieht, dass die beiden sich in nächster Zeit loslassen, schlage ich vor, wir suchen uns zusammen einen Unterschlupf für die Nacht. Irgendwelche Einwände?“
 

Es gab keine. Also bat Kazaru Kuroi, doch einen geeigneten Lagerplatz zu suchen, während sie vier hier warteten. Sakura setzte sich neben Kisame, Kazaru und Itachi unterhielten sich leise, und Sakura beobachtete Itachi mit gerunzelter Stirn.

Jetzt bekam sie die Gelegenheit, die Informationen richtig mit einer Person in Verbindung zu bringen, ausgiebig darüber nachzudenken.

Es war verblüffend, sobald man die Wahrheit kannte, verlor selbst ein Mörder seinen Schrecken.
 

Sie hatte es Kazaru nicht erzählt- Itachi würde schon einen guten Grund dazu haben, und so emotional, wie die Kunoichi teilweise war, würde sie es garantiert irgendwem erzählen, und dann wusste es im Nu das ganze Dorf. Sie gab zu, vielleicht handelte sie auch ein wenig aus Egoismus- denn wenn die Wahrheit im Dorf bekannt wurde, würde sich sicherlich die gesamte Zivil-und Ninjabevölkerung gegen die Wiederaufnahme Sasukes und auch Itachis stellen, wenn sie das nicht sowieso taten.
 

Das einzige, was Sakura wirklich beunruhigt hatte, war der Verlust der Akte. Sie hatte es erst zwei Tage später gemerkt, auch die Stelle in einem weiten Umkreis abgesucht, doch es war keine Spur davon zu finden. Sie hoffte, dass sie nicht dem Falschen in die Hände gefallen war.
 

Kazaru wusste nichts von alldem, sie schwebte aber gerade im siebten Himmel. Dass sie ihren Ita schon so bald wiedersehen würde, damit hatte sie nicht gerechnet.

Der Kuss dauerte lange und war himmlisch, sie blendete alles um sie herum aus und versank in der Leidenschaft. „Ich hab dich vermisst.“

Als Antwort drückte er sie nur fest.
 

Als er Kisame auf eine Frage antwortete, wenn auch nur mit seinem üblichen 'Hm', spürte sie die Vibration seines Brustkorbes, spürte, wie der tiefe Ton auch durch ihren Körper schwang, und ein wohliges Gefühl fuhr ihr in den Magen, breitete sich durch ihren Körper aus. Wenn er nur mehr Lächeln und reden würde, wie früher! Aber vielleicht nahm das ja den Zauber des Augenblicks.

Im Moment war sie glücklich.
 

Keiner von ihnen, nicht einmal Kuro, bemerkte, dass sie beobachtet wurden.

Zwei schreckgeweitete Augenpaare beobachteten außer Hörweite, wie Kazaru und Itachi sich küssten, Kuro in die andere Richtung davon flog, Kisame und Sakura sich einträchtig nebeneinander setzten.
 

Leise zogen sie sich zurück, zu sehr erschrocken, um irgendwie anders zu reagieren, und als sie weit genug weg waren, rannten sie, wie sie noch nie zuvor gerannt waren.

Kotetsu und Izumo sprachen kein Wort, hielten nicht an, rannten bis tief in die Nacht hinein, bis sie völlig außer Atem wieder in Konoha ankamen.
 

~~~~
 

Währenddessen hatte Kuroi sie zu einer Höhle geführt, kleiner als die, in der Kazaru und Itachi sich vor zwei Monaten gesehen hatten, und nachdem sie alle ihre Sachen abgelegt und etwas gegessen hatten, streckte Kisame sich, drehte sich um und trat hinaus in die Abendsonne mit den Worten: „Ich mach mal nen Spaziergang.“

Sakura sprang sofort auf und rief: „Ich komm mit dir!“

Kuroi krächzte: „Wartet, ich will auch mit!“, und beeilte sich, hinter den beiden her zu kommen.
 

Kazaru zog eine Augenbraue hoch, Itachi schüttelte ganz leicht den Kopf.

„Haben wir irgendwas gesagt, dass wir sie loswerden wollten?“, fragte Kazaru verwundert.

„Nein. Aber Kisame hatte schon immer ein merkwürdiges Verständnis von Taktgefühl.“, entgegnete er.

„Naja. Aber wenn sie schon mal weg sind...“ Sie neigte sich zu ihm hinüber und küsste ihn.

Den Kuss zu einem liebevollen Zungenspiel ausweitend, drückte sie ihn nach hinten, rücklings auf den Boden.
 


 

*Da das Datum des Uchiha-Massakers nirgendwo zu finden war, is da jetzt einfach ein Dreckfleck, so xD

Unbelievable Discovery

So, wie versprochen, das nächste Kapitel^^ Viel Spaß!
 

„Was?!“, schallte es synchron aus den Kehlen von Narashi, Shizune, Ino, Naruto, Hana, Chinjou und Kakashi.

„Das kann gar nicht sein! Wer erzählt denn so einen Mist?! Das würde Sakura niemals tun!“, fuhr Naruto wütend fort.

„Das stimmt, und Kazaru auch nicht!“, schloss sich Narashi an.

„Ihr müsst euch irren, dass kann unmöglich sein!“, meldete sich auch Hana zu Wort, an Kotetsu und Izumo gewandt.
 

Sie standen im Zelt, welches das momentane Hokagebüro war, und Danzo hatte ihnen soeben mitgeteilt, dass Kazaru und Sakura gemeinsame Sache mit den Akatsuki machten.

„Wer weiß, was sie bei der Vernichtung des Dorfes für eine Rolle gespielt haben. Sie sind ab sofort Feinde Konohas und werden als Verräterinnen eingestuft. Ich werde ein Kopfgeld auf sie aussetzen lassen.“

Danzo sprach mit einer Schärfe und Gleichgültigkeit zugleich, dass ihnen allen ein Schauer über den Rücken lief.
 

„Das können sie nicht machen! Was für einen Grund hätten sie, ihre Heimat zu zerstören und den Tod so vieler in Kauf zu nehmen? Sakura ist Ärztin!“

Wieder Naruto, und wieder ergänzte Narashi: „Und Kazaru wäre eigentlich tot gewesen! Das ist doch alles völlig absurd!“

Man merkte deutlich, dass den beiden sehr viel daran gelegen war, diese Geschichte als Lüge zu enttarnen.
 

Kotetsu räusperte sich. „Wir wollten es zunächst nicht wahr haben, aber es waren eindeutig die beiden, zusammen mit Kuroi, dem Raben, und die beiden, die sie... 'getroffen' haben, das waren zweifellos Kisame Hoshigaki und Itachi Uchiha.“

Narashi fuhr zurück, als hätte ihn jemand geschlagen, und das entging Danzos wachsamem Blick nicht.

„Ist da etwas, was wir wissen sollten, Herr Kazama?“

Narashi wich dem scharfen Blick des Hokage aus, was absolut untypisch für ihn war, doch dann riss er sich zusammen: „Naja, wenn es sich um Itachi Uchiha handelt... ist es Kazaru leider durchaus zuzutrauen, dass sie kooperiert.“ Ihm gefiel sichtlich selbst nicht, was er sagte, doch es war die Wahrheit.
 

Auf einen Moment verblüfften Schweigens folgte Narutos immer noch zornige Stimme: „Das heißt noch lange nichts! Und selbst wenn, wer sagt, dass Sakura da mit drin hängt?! Wie soll sie sich denn allein gegen zwei Akatsuki und Kazaru wehren?“

„Sie sah nicht so aus, als hätte sie die Tatsache erschreckt, dass Kazaru Itachi in die Arme gefallen ist.“

Izumo warf die Realität in den Raum, auch wenn es ihm schwer fiel.
 

„Es bleibt dabei. Die Verräter werden mit Belohnung ins BingoBuch gesetzt. Aber solltet ihr sie treffen, habt ihr die Erlaubnis, sie lebend zurück zu bringen- falls das möglich ist.“

Damit waren sie entlassen. Fassungslos und wie paralysiert gingen sie hinaus, wobei Kakashi und Narashi Naruto mit hinaus zogen, der sich nicht von der Stelle bewegen wollte.
 

~~~~
 

Nichtsahnend saßen die vier besagten Personen sowie Kuroi in der Höhle und aßen; während Itachi relativ stumm blieb, lachten und scherzten Kazaru und Sakura mit Kisame.

Kuroi sah ihnen zu, wie glücklich sie waren, und meinte dann zu Kazaru:

„Hey Kaza. Warum bleibt ihr nicht noch eine Weile mit den beiden hier? Ich flieg den Wald ab und übernehme die Mission für euch. Dann kannst du noch eine Weile bei ihm bleiben.“
 

Sie sah ihn erstaunt an. Dann breitete sich ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht aus.

„Das würdest du tun? Oh Kuro, das wär toll!“

Alle sahen sie etwas erstaunt an. „Ach, das ist doch nicht der Rede wert. Dann hast du noch eine Weile was von ihm.“ Dann drehte er sich um und flog hinaus.
 

„Was hat'n das Federvieh vor?“, fragte Kisame verwundert. „Er heißt Kuroi!“, schoss Kazaru sofort zurück. „Und er tut uns nur einen Gefallen. Hast du was dagegen, dass wir die nächsten drei Tage mit den beiden hier bleiben, Sakura?“ Sie zwinkerte. „Oder wolltet ihr nicht so lange bleiben, jetzt, wo ihr nicht mehr nach Konoha müsst?“, fügte sie an die beiden Männer gewandt hinzu.

„Tja, ich weiß nicht... Itachi?“

„Da wir ja sowieso nichts erreichen können... warum nicht?“ Ein freudiges Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, und sie schlang ihre Arme glücklich um seinen Hals, drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
 

Das war ihm sichtlich peinlich, doch was ein Uchiha ist, lässt sich nicht zu leicht aus der Ruhe bringen. Er schloss die Augen, brummte ein unbestimmtes „Hn“ und trank einen Schluck.

Sakura und Kisame grinsten leicht. Mussten sie jetzt jeden Abend einen längeren Spaziergang machen?
 

Es wurden vergnügliche drei Tage- Die letzten, die es für einige Zeit geben sollte.
 

Denn Kuroi hatte eine weit weniger vergnügliche Zeit. Er flog das Gebiet ausgiebig ab, brauchte dafür nicht allzu lange, da er in entsprechender Höhe und mit seinen guten Augen genügend erkennen konnte.

Dennoch sah er am späten Abend des zweiten Tages, als es gerade dunkel wurde und sich ein Schlafplatz suchen wollte, zwei Personen in der Nähe. Als er erkannte, dass es sich dabei um Chinjou und Kurenai handelte, wunderte er sich zwar etwas, flog aber näher; auch wenn sie ihn nicht verstehen konnten, war Gesellschaft doch nicht zu verachten.
 

Doch bevor sie ihn bemerkten, hörte er, wie sie sich unterhielten.

„...von Kazaru niemals gedacht, dass sie Konoha verraten würde.“ Er stoppte, ließ sich erschrocken und zum Glück immer noch unbemerkt auf einem Ast nieder.

„Von Sakura hätte ich das aber auch nicht erwartet.“, fügte Kurenai hinzu.
 

„Aber Narashi hat schon recht; wenn Itachi dabei ist, dann ist es ihr durchaus nicht abzusprechen. Sie hat ihn schon lange geliebt...“ Irgendwie klang Chinjou resigniert.

Ja gut, es war recht offensichtlich gewesen, dass sie ihn mochte. Und es hatte auch ziemliche Frotzeleien darüber gegeben, besonders von den drei Brüdern, auch wenn nur Hana ihre Hunde verstehen konnte. Deswegen lachte sie auch so oft, ohne dass Narashi und Chinjou es verstanden, weil sie sich einfach insgeheim über die Kommentare von ihnen amüsierte.
 

„Nur, warum zieht Sakura mit?“ Chinjou schien nachdenklich.

„Wer weiß?“ Kurenai seufzte. „Wenn sie Freunde sind, sollte ihr Leben eigentlich nicht in Gefahr sein. Aber vielleicht bewahrt sie das Geheimnis einfach nur? Wenn du mich fragst, hätte Danzo warten sollen, bevor er sie ins BingoBuch geschrieben hat. Ich frage mich, ob sie zurückkommen, als wäre nichts geschehen.“
 

Wie bitte, BingoBuch? Was? Sie wussten von Itachi? Und was zum Teufel sollte das mit dem Verrat an Konoha? Sein Herz schlug schneller. Man hatte sie also gesehen.

Und wie sollte er das jetzt Kazaru und Sakura beibringen? Wo sollten sie hin?

Fragen über Fragen.

Und wenn sie einfach zurück gingen? Nur, wie sollten sie das zum Missverständnis erklären? Wer auch immer sie gesehen hatte, hatte ja eigentlich keinen Grund zu lügen. Wer war es eigentlich?
 

Eine Unruhe machte sich in ihm breit. Und jetzt? Kaza würde im Fünfeck springen. Eigentlich müsste er jetzt sofort zurück, aber... ohne Näheres zu wissen?

Nein, das würde er nicht tun. Das interessierte ihn viel zu sehr.

Also zog er sich so leise wie möglich zurück.

Wohl doch kein Schlaf. Auf ging es nach Konoha. Vielleicht war es Selbstmord, doch wenn er nicht zurückkam, war Kaza wenigstens gewarnt.

Allerdings glaubte er nicht daran, denn schon immer hatte er sich in der Not auf die Hunde verlassen können.
 

~~~~
 

Eine Zeltbahn war offen, sehr gut.

Mit einem leisen Rascheln seiner Federn landete er vorsichtig und schaute sich erst einmal um. Hana schlief; die drei Hundebrüder lagen auf ihren Decken im Raum verteilt. Haido und Chacha lagen quer übereinander, Masas Kopf ruhte auf seinen Pfoten. Leise glitt Kuro durch die Luft und landete vor ihm. Masas Ohren zuckten; Kuroi stupste ihn mit seinem Schnabel mehrmals vorsichtig an der Pfote an.

Langsam öffneten sich die Augen des großen Hundes; sollte er überrascht sein, so ließ er es sich nicht anmerken. Er hob seinen Kopf, und Kuroi hüpfte etwas zurück, um sich nicht den Hals zu verrenken.
 

„Kuro. Sieh mal einer an. Was willst du hier?“ Seine tiefe Stimme war leise, um die anderen nicht zu wecken. „Antworten. Ich habe vorhin Chinjou und Kurenai gesehen, besser gesagt, gehört. Was soll der Quatsch, Kaza und Sakura stehen im BingoBuch? Was ist passiert?“

Masa sah ihn eine Weile an, dann antwortete er: „Nun, ihr seid von jemandem gesehen worden- zusammen mit zwei Akatsuki. Und es wirkte wohl nicht so, als ob ihr euch als Feinde gegenüberstandet. Danzo hat sofort darauf bestanden, euch ins BingoBuch zu setzen. Falls ihr nach Ablauf der Mission zurückkommt, werdet ihr am Tor verhaftet. Wir waren alle ziemlich geschockt. Und hättest du jetzt die Güte, mir zu erklären, was ihr wirklich angestellt habt?“
 

Hm, also hatte man sie wirklich gesehen, so ein Mist. „Haben wir irgendeine Chance, dass ganze wieder aufzuklären, wenn wir wieder herkommen?“

„Mit Danzo als Hokage? Kannst du dir das nicht selbst beantworten?“

Ja, da hatte er recht. „Du weißt doch, was Kaza für Itachi empfindet. Sie hat sich letztens mit ihm getroffen und etwas ausgesprochen... Kisame und er sind gar nicht so übel. Ich weiß aber auch nicht, was Kaza sich dabei gedacht hat. Wir haben sie zufällig getroffen.“
 

„Das ist ja gut und schön, und ich würde euch gerne helfen, aber solange ihr die beiden nicht tot zurück bringt, habt ihr glaub ich recht wenig Chancen. Mit Tsunade könnte man reden, aber Danzo...“

„Ach, verdammt!“, fluchte Kuroi.

„Nicht so laut. Okay, ich kann euch nur raten, euch so schnell es geht zu verstecken. Ich kann leider nichts für euch tun, aber ich werde keinem sagen, dass du hier warst. Seht nur zu, dass euch niemand findet. Und jetzt verschwinde, bevor dich jemand bemerkt, und grüß Kazaru schön.“

Kuroi nickte. „Ich werde vielleicht von Zeit zu Zeit herkommen, um zu hören, ob es was neues gibt.“
 

„Ist gut. Oh, und: Keiner von uns glaubt bisher wirklich, dass ihr uns verraten habt, auch wenn wir leider sagen mussten, dass Kaza durchaus mit Itachi kooperieren würde. Verlasst euch nicht zu sehr darauf, aber wundert euch nicht, wenn ihr versehentlich übersehen werdet.“

Wieder nickte Kuroi, dann flog er hinaus. Obwohl er müde war, würde er nicht anhalten, bevor er bei Kazaru war. Zum einen machte er sich Sorgen, zum anderen wollte er nicht, dass Itachi und Kisame sich schon auf den Weg machten- sie brauchten ihre Hilfe.
 

~~Am Abend zuvor bei den vier Freunden~~
 

Nicht weit von der Höhle entfernt befand sich ein kleiner Weiher, und dorthin hatten sie sich gesetzt, ein Feuer entzündet und sich die geangelten Fische gebraten. Wie immer sorgten Kisame und die beiden Frauen für Unterhaltung, Itachi trank eher stumm von dem Sake, den Kisame am Abend zuvor aus einem nicht ganz so nahe gelegenen Gaststätte besorgt hatte, während Sakura gebadet hatte. Auch wenn Kazaru sich langsam etwas Sorgen machte, da sie wusste, dass Kuroi schnell bei Gebietsüberwachungen war, machte sie sich nicht allzu große Sorgen; nur würden sie recht bald am nächsten Morgen los müssen, um rechtzeitig in Konoha anzukommen.
 

„Sagt mal, hat Pain euer Dorf eigentlich vollkommen zerstört?“, fragte Kisame gerade Sakura.

„Ja, hat er. Bis auf die Köpfe der Hokage ist nichts erhalten geblieben... zumindest kein Gebäude. Der Friedhof liegt außerhalb genug, dass er nicht so viel abbekommen hat. Das Krankenhaus dürfte inzwischen fast wieder aufgebaut sein, der Hokageturm geht sicherlich auch schnell voran...“

Kisame sah etwas verwundert aus, als er dann fragte: „Ich will ja die Stimmung nicht ruinieren, aber dafür, dass dabei sicherlich einige gestorben sind, seid ihr ganz schön fröhlich.“
 

„Naja, das liegt daran, das keiner gestorben ist- zumindest nicht für lange.“ Kisame war verdutzt, auch Itachi hob eine Augenbraue. „Nicht für lange?“

Kazaru nickte. „Ich kann mich zwar nicht daran erinnern, aber ich war auch tot.“

Itachi zuckte, genau wie Kisame. „Du warst was?!“

„Ja, ich war tot. Als ich wieder aufwachte, hat die da-“, sie stieß Sakura in die Seite, „-mich fast erwürgt, als sie mir um den Hals gefallen ist, und Narashi hat fast meine Hand zerquetscht. Laut Naruto war das Pains Werk, er hat ein Jutsu angewendet, welches ihn dann letztendlich auch das Leben gekostet hat.“
 

„Dann stimmen also die Gerüchte über das Rinnegan...“, murmelte Itachi. Nach einer kleinen Weile fuhr er fort: „Wieso wird der Hokageturm zeitgleich mit dem Krankenhaus wieder aufgebaut? Vernünftige Notunterkünfte wären doch viel wichtiger.“

„Ja, in der Tat. Aber Danzo hat darauf bestanden, dass auch der Hokageturm möglichst schnell aufgebaut wird, wegen der Repräsentation des Dorfes oder so.“, erwiderte Sakura, und Kazaru ergänzte: „Der nimmt sich echt zuviel raus, und sowas wird Hokage...“
 

Itachi verschluckte sich an seinem Sake.

„Danzo ist was?!“

Sakura und Kazaru blickten erstaunt in seine fast schon entsetzten Augen.

„Danzo ist Hokage geworden. Leider, muss man sagen. Keiner ist damit so recht einverstanden gewesen, aber der Feuerlord hat sich wohl von ihm einlullen lassen.“ Kazaru klang auch nicht sehr begeistert.
 

„Was haben die Ältesten dazu gesagt?“, wollte er wissen.

„Die waren wohl ziemlich damit einverstanden. Warum interessiert dich das so, Ita?“

Kisame und Sakura zuckten leicht, und als sie verlegen zur Seite sahen kreuzten sich ihre Blicke. Doch Itachi schien nicht zu bemerken, dass sie ihm da gerade einen höchst niedlichen Spitznamen verpasst hatte.

„Diese Miesen...“, dann besann er sich offenbar, und fügte hinzu: „Ach nichts.“

Sakura hatte seine Reaktion mitbekommen und erinnerte sich an die Namen auf der Liste. Fünf Personen wussten davon, Itachi war hier, der Dritte Hokage war tot, und Danzo und die beiden Ältesten, von denen Itachi, seinem Entsetzen nach zu schließen, auch nicht viel hielt, waren die einzigen, die noch übrig waren.
 

Da schon etwas Sake geflossen war, kümmerten sich die beiden nicht weiter darum, und Sakura ließ es ebenfalls auf sich beruhen, trank aber nichts mehr. Nicht, dass Itachi auf dumme Gedanken kam, obwohl sie ihm eigentlich ein besonnenes Handeln zutraute.

Sicher war sicher.
 

Sie legten sich einige Stunden später in der Höhle schlafen, und Kazaru wachte früh am nächsten Morgen auf, weil sie auf Toilette musste. Als sie gerade zurück kam, hörte sie das unverwechselbare Flügelrauschen eines Vogels, und sah über die Schulter. Tatsächlich war es Kuroi, der auf sie zu flog. Ein strahlendes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Sie breitete die Arme aus, doch als er näher kam bemerkte sie, das etwas nicht stimmte. Kuro schien ziemlich außer Atem und sah auch nicht so aus, als hätte er sich in letzter Zeit die Federn geputzt. Noch dazu musste er nachts geflogen sein, wenn er so früh ankam. War etwas passiert?
 

Sie fing ihn auf, nahm ihn in den Arm, und er schien geradezu erleichtert, als er die Flügel anlegen konnte. „Kuro! Was ist denn mit dir passiert? Du wirkst erschöpft.“

Besorgt trug sie ihn in die Höhle, wo auch Itachi und Sakura gerade wach geworden waren.

„Kuro ist wieder da! Na, hast du was gefunden?“, rief Sakura neugierig und noch ein klein bisschen schlaftrunken.

„Ich glaub es geht ihm nicht gut. Kuro? Was ist passiert?“ Sie ließ sich auf dem Boden nieder und strich Kuroi über die Federn.
 

Obwohl er unendlich müde war, begann er zu erzählen, wohl wissend, dass er ihnen damit einen ziemlichen Schock versetzen würde.

„Es ist etwas Schlimmes geschehen, Kaza. Die Rückreise fällt aus.“

„Wie bitte? Wie meinst du das, die Rückreise fällt aus?!“

„Huh?“ Kisame wachte von Kazas gehobener Stimme auf. „Wasn hier los?“
 

„Das würde mich auch interessieren...“, entgegnete Sakura.

Itachi kam ebenfalls näher.

„Hört zu. Wenn ihr nach Hause kommt, werden sie euch am Tor verhaften, wegen Verdacht auf Verrat an Konoha.“

„Wir werden was?!“, kreischte Kaza.

„Um Himmels Willen, Kaza, nun übersetz doch endlich!“ Sakura wurde nervös.

„Er sagt, wir werden am Tor verhaftet, wenn wir zurückkommen! Angeblich haben wir Konoha verraten!“

„Was?“, rief Sakura, und auch Kisame schien erschrocken.

Itachi jedoch bemerkte nur: „Man hat uns gesehen?“
 

Kuroi blickte ihn an und nickte nur.

„Ja. Ich habe Kurenai und Chinjou im Wald gesehen, und als ich gerade zu ihnen wollte, hörte ich, wie sie über uns sprachen. Ich wollte Antworten haben, bin nach Konoha und habe mich mit Masa unterhalten. Dann bin ich wieder hierher, ohne anzuhalten.“

„Nach Konoha?“

„Kaza!“, drängte Sakura, woraufhin sie wiederholte, was er gesagt hatte.
 

„Masa sagte, er würde niemandem verraten, dass ich da war, und ich soll dir schöne Grüße bestellen. Wir sollen uns verstecken, damit wir nicht erwischt werden. Er kann uns nicht helfen, aber er hat uns davon abgeraten, zurück zu kommen. Mit Danzo kann man nicht reden. Ihr steht im BingoBuch.“

„Was?!“, schrie sie.
 

Mit ausdrucksloser Stimme berichtete sie dann kurz, was er gesagt hatte. Auch Sakura verlor die Fassung. „Wie bitte?!“

„Unsere Freunde halten es zwar nicht für möglich, dass wir Konoha verraten haben, aber sie wissen, das du Itachi vertraust. Sie fragen sich, was Sakura damit zu tun hat.“

„Oh Nein.“, hauchte Kazaru.

„Wer hat uns gesehen?“, fragte Sakura dann, doch Kuroi schüttelte den Kopf.

„Das wollte Masa nicht sagen. Aber es kann nur das Team gewesen sein, das östlich neben uns eingeteilt war, denn an der dortigen Grenze sind wir auf die beiden gestoßen.“

Kaza wiederholte das, und fragte dann: „Kannst du dich noch daran erinnern, wer es gewesen ist, Sakura?“
 

Die zuckte mit den Schultern. „Selbst wenn, was ändert das? Sie haben nur das getan, was jeder von uns getan hätte. Lass uns lieber überlegen, was wir jetzt machen.“

Zu viert- denn Kuroi schlief in Kazas Armen ein- beratschlagten sie, kamen aber nicht weit. Sie beschlossen, erst einmal zusammen zu bleiben.

Niedergeschlagen machten sie sich auf den Weg, brachten möglichst viel Abstand zwischen sich und Konoha.

Flight without Plan

20. Flight without Plan
 

Sie liefen ohne richtiges Ziel, Itachi und Kisame nutzten ihre Kenntnis und die Verstecke der Akatsuki.

Die Stimmung war ziemlich gedrückt, auch wenn sich Kisame alle Mühe gab, die Laune zu heben. Selbst Itachi versuchte auf seine stille Art, Kazaru zu helfen, hielt zeitweise ihre Hand, nahm sie in den Arm, wenn sie abends in den Verstecken saßen.
 

~~~~
 

Zur selben Zeit hatten an zwei verschiedenen Orten drei weitere Personen einen Entschluss gefasst.

Sie warteten nur noch auf den richtigen Zeitpunkt zur Ausführung, und wie es der Zufall wollte, kam er kaum einen Tag später für sie alle gerade recht.

Denn Danzo, als der neue Hokage, musste jetzt auf die anstehende Kageversammlung.
 

Sasuke nutzte den Umstand, dass er relativ ungeschützt sein würde, und machte sich auf den Weg.

Naruto dagegen nutzte Danzos Abwesenheit, um Narashi einen Besuch abzustatten.

Die beiden jungen Männer hatten schon länger festgestellt, dass sie ähnliche Gefühle für die beiden Kunoichi hegten.

In der Nacht, nachdem Danzo aufgebrochen war, schlichen Naruto und Narashi zu Hana ins Zelt.
 

~~~~
 

Naruto stand am Eingang zu Narashis Zelt. Verwundert sah der Ältere ihn an, blickte in die blauen Augen, die ihn so ungewohnt ernst ansahen. „Ich muss mit dir reden. Irgendwo, wo uns keiner hört.“ Narashi zuckte mit den Schultern und ließ ihn hinein; es war so spät, dass alle anderen schon schliefen.

„Worum geht es denn?“ Er war ehrlich verwundert; außer beim Sommerfest hatte er mit dem Fuchsjungen nie etwas zu tun gehabt.
 

„Du liebst Kazaru, oder?“ Direkt mit der Tür ins Haus; Feingefühl war noch nie Narutos Sachen gewesen.

Narashi verschränkte die Arme vor der Brust und wurde rot, was man in der relativen Dunkelheit nicht wirklich erkennen konnte, und stotterte als Antwort: „Das... Woher... Also... Und wenn schon?!“

„Ist kein Grund sich so aufzuregen. Ich werde nämlich jetzt Sakura suchen gehen; ich glaube nicht, dass sie uns verraten hat. Aber Kazaru wird doch bestimmt bei ihr sein. Kommst du mit?“

Wozu auch um den heißen Brei herumreden.
 

Narashi war einen Moment sprachlos. „Aber... dann... werden wir auch zu Abtrünnigen erklärt, meinst du nicht?“, war sein berechtigter Einwand.

„Mag sein, aber Danzo ist gerade nicht da, also wird das ein bisschen länger dauern. Und wenn wir uns beeilen und sie zurückbringen wird sich bestimmt alles klären. Selbst wenn nicht, ich möchte von Sakura persönlich hören, warum sie das getan haben. Ich will jetzt sofort los. Also?“
 

Das Schweigen im Raum sagte alles.

Naruto wartete lange, doch dann schüttelte er den Kopf und trat an Narashi vorbei aus dem Zelt.

Er war keine fünfzig Meter entfernt, als Narashi ihn einholte.

„Weißt du, wo wir suchen sollen?“

Naruto schüttelte den Kopf. „Wir werden uns wohl auf unser Glück verlassen müssen.“

„Da hab ich eine bessere Idee. Wir fragen Hana.“

„Kann man ihr trauen?“

„Ja. Selbst wenn sie nicht mitkommt, wird sie uns nicht verpfeifen. Aber sie könnte uns gut helfen mit ihren drei Spürhunden.“
 

Doch daraus wurde nichts. Hana versagte ihre Hilfe energisch. Sie hatte Masa nicht darauf angesprochen, dass er noch ganz schwach nach Kuro roch, weil es ihr ganz recht war, wenn es Kaza gut ging, doch sie würde nicht das Dorf verlassen.

Die beiden machten sich dennoch auf den Weg, fest entschlossen, zur Not jeden Stein umzudrehen.

Es stellte sich jedoch heraus, dass das gar nicht nötig war. Kurz hinter dem Dorfausgang spürten sie ein Chakra hinter sich, das sich ihnen schnell näherte. Narashi erkannte es; sie machten halt, und bald darauf trat Chacha aus den Blättern.
 

Chacha brachte es nicht über sich, Kazaru und Kuroi da draußen alleine zu lassen. Auch wenn er ganz vorne dabei war, wenn es darum ging, sie zu ärgern, denn er war der größte Schelm der drei, so war das nur seine Art, Zuneigung zu zeigen. Über Naruto hatte er so einiges von Akamaru erfahren, und Narashi kannte er selbst gut genug, um zu wissen, dass sie in Punkto Spurenlesen hoffnungslose Fälle waren.

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg, sich nun sicher, dass sie die beiden Frauen bald finden würden.
 

~~~~
 

Die nächsten anderthalb Wochen wurden relativ trostlos für Kazaru, Sakura und Itachi. Nachdem sie eine gute Woche ziellos umhergestreift waren, hatte Kisame sie verlassen, um zu den Akatsuki zurückzukehren, damit die keinen Verdacht schöpften. Er würde Itachi für einige Zeit decken. Da sie nun aber niemanden mehr hatten, der die Stimmung etwas auflockerte, sprachen sie kaum.

Eines Abends dann machte Itachi einen Vorschlag.

Die beiden waren einverstanden, warum auch nicht, und mit einem Ziel vor Augen machten sie sich am nächsten Morgen auf den Weg.
 

~~~~
 

Zu diesem Zeitpunkt hatte Sasuke Danzo bereits umgebracht.

Danzo hatte ihm die Wahrheit unverhohlen ins Gesicht gesagt, und somit bestätigt was in dem Missionsbericht stand. Jedoch hatte er ein weiteres Detail offenbart, eins, dass auch Itachi noch nicht kannte. Als wäre Sasuke nicht so schon wütend genug, hatte ihn diese Ungeheuerlichkeit bis ins Mark erschüttert und entsetzt.

Danzo war schon ziemlich am Ende und so gut wie tot, als Sasuke durch sein Mangekyou Sharingan auch noch die letzten Einzelheiten erfuhr.
 

Obwohl Sasuke letztendlich gewonnen hatte, war der Kampf sehr kräfteraubend gewesen und nicht ohne Verletzungen abgegangen. Für den Rückweg brauchte er fast doppelt so lange, traf aber niemanden. Vielleicht sollte noch erwähnt werden, dass er wirklich nur Danzo umgebracht hatte; seine 'Leibwächter' waren lachhaft einfach zu betäuben gewesen.

Die Leiche dürfte allerdings nicht so einfach zu erkennen sein; er hatte aufgrund von Danzos Fehler nur den Ausweg gesehen, alle Spuren zu vernichten, bevor jemand auf die Idee kam, noch mehr Unfug damit zu treiben.
 

Jetzt befand er sich also eine Woche nach Danzos Aufbruch und eine Woche und zwei Tage nachdem Sakura und Kazaru erfahren hatten, das sie nun Nuke-Nin Status hatten, in seinem Unterschlupf und versuchte, seine Verletzungen auszukurieren, ein Stich mit einem Kunai in die linke Seite sowie ein langer und tiefer Schnitt am linken Oberarm, sowie natürlich mehrere Kratzer, Schnitte und Prellungen.
 

~~
 

In Konoha hingegen herrschte Aufregung.

Nachdem Danzos Begleiter wieder aufgewacht waren und den Hokage in diesem Zustand vorgefunden hatten, hatten sie die Leiche nach Konoha gebracht; da Sasuke gesehen worden war, war klar, wer der Schuldige war.
 

Der Feuerlord und die Ältesten waren außer sich vor Wut, und in einer Notkonferenz mit wenigen ausgewählten Teilnehmern wurde schnell eine Entscheidung getroffen.

Konoha machte mobil. Es war ersichtlich, dass Sasuke nicht weit gekommen sein konnte.

So viele Ninja wie möglich wurden in den nächsten Tagen gesammelt, Außenmissionen verschoben.

Man hatte sich darauf geeinigt, mit der Wahl des nächsten Hokage zu warten, bis man Sasuke gefasst hatte, denn man ging davon aus, dass er weiter morden würde, also verwalteten die Ältesten bis dahin Konoha.
 

Eine Woche und 3 Tage nach dem angeblichen Verrat von Kazaru und Sakura machte sich ein großer Trupp von Ninja auf den Weg.
 

~~~~
 

Kuroi kam aufgeregt angeflogen.

„Kazaru, es ist schrecklich!“

Verwundert sahen die drei, die am frühen Mittag gerade Pause machten, zu ihm hoch.

„Ich weiß nicht, was passiert ist, aber da kommt eine ganze Armee auf uns zu! Sie werden uns bald erreicht haben!“

Kazaru wiederholte es für die beiden anderen und fragte dann: „Wer? Und wie lange brauchen sie noch?“

„Konoha! Sie brauchen noch maximal zwei Tage, bis sie hier sind! Wir müssen schleunigst hier weg!“

„Wie bitte, Konoha?“
 

Kuroi nickte.

Er hatte in den letzten Tagen weiträumige Erkundungsflüge unternommen, um sicherzugehen, das sie nicht verfolgt wurden; dabei hatte er die gut vierzig Ninja entdeckt.

„Es ist nicht mehr weit bis zu dem Versteck. Wenn wir erstmal dort sind, werden sie uns nicht finden.“

„Dann beenden wir besser die Pause und beeilen uns.“, meinte Sakura und sie machten sich wieder auf den Weg.
 

„Was schätzt du, wann werden wir dort sein?“, fragte Kazaru nun Itachi.

„Heute Abend, wenn wir das Tempo beibehalten.“, entgegnete der.
 

Während die drei sich in etwas schnellerem Tempo ihrem Ziel näherten, blieb Kuroi bei ihnen, flog nur ein kurzes Stück voraus.

Er wusste nicht, dass er einen Fehler gemacht hatte. Denn in seiner Aufregung war er auf dem Rückflug zu unachtsam gewesen.
 

~~~~
 

Chacha stoppte. Hier waren vier Spuren, wie eine Kreuzung. Anscheinend waren sie hier zweimal vorbei gekommen. Von dem ursprünglichen Weg Richtung Nordwesten wich er ab, folgte der frischeren Spur scharf nach rechts, nach Osten.

Verwundert folgten ihm die beiden. Sie mussten sich auf ihn verlassen, da sie ohne Hana nicht verstehen konnten, was er sagte, insofern hatte es auch keinen Zweck, ihm Fragen zu stellen.
 

Die Spur war neu, sehr neu. Vielleicht einen halben Tag alt, die andere schon einige Tage.

Er zog das Tempo an; es wurde Zeit, dass sie die drei bald fanden. Denn es waren nur noch drei, der ihm unbekannte Geruch fehlte.
 

Sie machten keine Pause, Chacha ließ es nicht zu, und Narashi kannte das von den früheren Missionen; die Spur war frisch, für Pausen keine Zeit.

Die kamen nahe heran, denn sie konnten schwach Kazarus Chakra wahrnehmen. Von den anderen beiden war nichts zu spüren, aber Naruto kannte Sakura und ihre ausgezeichnete Chakrakontrolle und von Itachi war es quasi selbstverständlich.
 

Doch zu diesem Zeitpunkt hatte Itachi sie bereits bemerkt. Die drei Chakren kannte er. War es eine gute Idee, jetzt anzuhalten? Vermutlich nicht; es stand zu befürchten, dass die drei eine Vorhut waren, die sie aufspüren sollte.

Der Meinung waren auch die beiden Frauen. Obgleich sie erschöpft waren, legten sie noch einmal an Tempo zu.
 

Dann jedoch wurde ihnen von einer anderen Partei ein Strich durch die Rechnung gemacht. Denn obwohl sie keinesfalls Zeit für eine längere Rast oder einen Umweg hatten, wurden sie aufgehalten.

Zwanzig Chakren näherten sich aus nördlicher Richtung, würden unwillkürlich ihren Weg kreuzen. Auch darauf machte Itachi die beiden aufmerksam, und Sakuras Gesicht verfinsterte sich; sie kannte diese Leute.
 

Sie änderten die Richtung leicht nach Süden, doch es stellte sich heraus, dass die Männer es wohl auf sie abgesehen hatten, denn auch sie änderten den Kurs, sodass sie sie früher treffen würden.

„Es hat keine Zweck, ihnen auszuweichen, sie würden uns am Ende nur doch noch den Weg abschneiden. Also nehmen wir den kürzesten Weg und lassen es drauf ankommen.“, schlug Itachi vor, und die beiden Kunoichi nickten. /Vielleicht können sie uns ja noch nützlich sein und die drei aufhalten.../, ergänzte er in Gedanken.
 

Immer näher kamen sie, und die Chakren waren immer deutlicher auszumachen. Narashi und die anderen waren wieder etwas entfernter.
 

Sie wurden erwartet; man verstellte ihnen den Weg. Es waren zweiundzwanzig, anscheinend konnten also zwei durchaus ihr Chakra nahezu perfekt unterdrücken.

„Sieh an, sieh an, wen haben wir denn da. Die anderen Klamotten haben dir weitaus besser gestanden.“

Sie kamen vor den Männern zu stehen, und Itachi und Kazaru blickten verwundert zu Sakura.

„Ach wirklich.“, entgegnete die nur abwesend, blickte die Männer an- ungefähr die Hälfte konnte sie noch einordnen, drei davon waren die, die sie angeblich abschleppen wollten und sie dann in Ketten gelegt hatten.
 

„Du kennst sie?“, fragte Kazaru. „Leider. Weißt du noch, die Mission, auf der ich Sasuke getroffen habe?“ „Ja. Ich dachte, ihr hättet sie alle umgebracht.“

„Nein. Einige waren schon weg, andere haben wir verschont. Was wollt ihr?“, fügte sie dann lauter hinzu.

„Mal Hallo sagen. Aber du hast ja sogar noch ne Freundin mitgebracht... Sechs Stunden pro Person, na wie wärs?“

Sakura schnaubte. „Vergesst es. Ihr zieht den Kürzeren, also lasst uns durch.“

Sie lachten. „Eben deswegen- letztes Mal habt ihr den Kürzeren gezogen. Jetzt sind wir dran. Der Typ kann ja gehen.“
 

„Verdammt.“, fluchte Sakura. Naruto und die anderen kamen immer näher.

„Nicht reden, angreifen.“, meinte Itachi, und tat auch sogleich den ersten Schritt- und zwei waren ausgeschaltet. Doch diesmal waren sie weitaus vorsichtiger.

Sie alle gingen zum Angriff über, doch die beiden Frauen waren zu erschöpft, um viel ausrichten zu können. Sie hielten sich mehr schlecht als recht gegen ihre Gegner, versuchten, zusammen zu bleiben, sich den Rücken frei zu halten. Itachi hatte mehr Erfolg, doch auch er war leicht erschöpft, und außerdem spürten sie alle, wie die drei näher kamen.
 

Die Zeit drängte. Itachi sah, das die beiden ziemlich in Bedrängnis gerieten, stellte sich zu ihnen, um sie zu schützen. Schwer atmend nahm Sakura schließlich ein Versorgungspille, die ihr Chakra hochputschte, und meinte schließlich: „Geht, ich halt sie auf.“

„Das schaffst du nicht!“, warf Kaza sofort ein.

„Ich weiß. Aber Naruto und Narashi werden mich nicht sterben lassen. Wenn sie mich haben, habt ihr mehr Chance zu entkommen. Ich halte euch den Rücken frei.“

„Nein, Sakura, das kannst du nicht machen! Selbst wenn du ihnen die Wahrheit sagst, das ist Danzo! Du kennst ihn doch!“
 

Sie blieben nahe zusammen beim Kämpfen, schützten sich gegenseitig- oder eher, Itachi schützte die beiden Frauen.

„Verdammt, das weiß ich selbst, Kaza! Aber sag mir, wie wir hier weg kommen sollen!“

Narashi und Naruto waren nur noch ein paar hundert Meter entfernt, es waren noch immer zehn Gegner übrig.
 

Die Lage wurde wirklich eng.

„Aber ich lass dich nicht einfach hier zurück!“

„Sei vernünftig, Kaza! Itachi, sag doch mal was!“

„Das wäre zwar eine Möglichkeit, wie wir die Verfolger reduzieren könnten, aber ich glaube nicht, das Narashi uns davonkommen lässt. Insofern ist es sicherer, wenn wir zusammen bleiben.“

Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber Kazaru würde Sakura nicht hier zurücklassen.
 

Kuro meldete sich. Daraufhin entgegnete Kazaru: „Was? Kuro, das schaffst du nicht!“

Er widersprach, sie wehrte einige Kunai ab, Itachi tötete den Angreifer.

„Aber“- Doch wieder unterbrach sein Krächzen sie.
 

Dann sahen sie sie. Sakura wurde auf Distanz gehalten, auch Itachi griffen sie nicht mehr direkt an, alle drei bemerkten jedoch, wie Chacha, Naruto und Narashi aus den Bäumen traten.

Kazaru entschied schnell. „Ich brauch Deckung!“, rief sie den anderen zu, und sofort reagierten Sakura und Itachi. Kuroi landete zu Kazarus Füßen, sie strich etwas Blut aus einer Schnittwunde und wendete das Kuchiyose Jutsu an. Mit einem lauten Knall erschien Kuroi in seiner großen Form.

„Steigt auf!“ Sie zog Sakura hinter sich, auch Itachi wollte hinauf, doch einer von ihnen hatte schnell genug geschaltet. Während die eine Hälfte von Narashi und den anderen abgelenkt wurde und der Rest versuchte, Itachi den Weg zu versperren, hatte einer von denen, die ihr Chakra unterdrücken konnten, die Schwachstelle gefunden. Er warf ein FumaShuriken, also eine Riesenshuriken, und keiner von ihnen bemerkte es rechtzeitig.
 

Kuroi konnte in letzter Sekunde ausweichen, trat eilig einen Schritt zurück und riss dabei den Kopf hoch. Kazaru und Sakura fielen von seinem Rücken, ein lauter Schrei hallte über die Lichtung, als ein zweites Shuriken aus dem nichts auftauchte- Schattenversteck. Dieses Riesenshuriken streifte Kuro seitlich am Hals, und als er die riesigen Flügel entfaltete und erschrocken zurücktaumelte, trafen ihn zwei Kunai in die linke Seite. „Kuro!“, schrie Kazaru.
 

Itachi war es, der reagierte. Er setzte sein Iatsu Sharingan [1] ein, was einiges an Verwirrung stiftete, und hielt Kazaru fest, als sie sich wütend auf den Angreifer stürzen wollte. Dadurch bekam er ein Kunai am Arm ab, kümmerte sich aber nicht darum, stieß sie zurück zu den anderen. Kuroi meldete sich: „Steigt auf!“ „Aber-“, wollte Kazaru protestieren, doch Sakura schubste sie, zog sie dann hinter sich auf seinen Rücken. „Itachi, komm schon!“, rief sie.

Ein paar Fingerzeichen, und ein riesiger Feuerball schoss auf die Lichtung. Er nutzte die Atempause und sprang auf den Rücken von Kuroi, der seine Flügel ausbreitete und mit einigen kräftigen Schlägen vom Boden abhob.
 

Sakura, die sich ganz nach vorne gesetzt hatte, behandelte so gut sie konnte den Schnitt, der tiefer ging als ihr lieb war. Sie konnte die Blutung nach einiger Zeit stoppen, doch sie alle drei bemerkten, wie angestrengt Kuroi war.

Dennoch hatten sie erfolgreich den Kampfschauplatz schon weit hinter sich gelassen.

Nach weiteren fünf Minuten bestand Kazaru darauf, das er landete. Obwohl er erst nicht wollte, merkte man ihm seine Erleichterung an, als er es schließlich doch tat.
 

Sie waren etwas vom Weg abgekommen, doch bevor sie weiter liefen behandelte Sakura Kuroi, denn solange die Kunai in seiner Seite steckten, war es zu riskant, das er sich zurückverwandelte. Die beiden Treffer ließen sich erstaunlicherweise schnell behandeln, denn beide hatten den Schaft einer Feder gestreift, was die Kunai enorm abgebremst hatte, bevor sie in seinen Körper drangen.
 

Der Schnitt an seinem Hals brauchte etwas mehr Feingefühl, doch aus Zeitgründen konnte sie ihn nicht ganz heilen. Er verwandelte sich zurück und Kaza nahm ihn auf den Arm.

Dann war Itachi an der Reihe. Er zog seinen Mantel aus und rollte den Ärmel hoch, sodass sie die Wunde abheilen lassen konnte. Nachdem alle versorgt waren und sie einen Schluck getrunken hatten, machten sie sich wieder auf den Weg.
 

Nicht allzu weit entfernt liefen Naruto, Chacha und Narashi durch den Wald, folgten den ihnen so knapp Entkommenen. Es war nicht wirklich schwierig gewesen, den Rest von ihnen auszuschalten.

So liefen sie in die Richtung, in die Kuroi verschwunden war, und da sie Gegenwind hatten, konnte Chacha schon bald ihre Gerüche wiederfinden. Beständig holten sie auf.
 

„Was ist los mit dir, Narashi? Du bist so seltsam seit dem Angriff.“, fragte Naruto.

Er erhielt die Antwort nicht sofort. Narashi schien tief in Gedanken versunken, als er schließlich entgegnete: „Er hat sie beschützt. Dieses Kunai hätte sie an der Brust getroffen und schwer verletzt, ich habe es gesehen, aber ich habe mich nicht bewegt. Er hat sie aus dem Weg gestoßen, sodass das Kunai ihn getroffen hat. Er hat sie beschützt.“, wiederholte er.
 

„Was ist daran so schlimm?“, kam prompt die Gegenfrage.

„Schlimm? Gute Frage. Ich dachte, er spielt nur mit ihr. Oder, dass die beiden doch entführt worden sind. Und dann beschützt er sie!“ Es klang wütend. Naruto blieb stumm, wusste ohnehin nicht, was er sagen könnte.

Denn das bedeutete, entweder spielte Itachi ein perfides Spiel, oder er liebte sie wirklich.

Und im Falle von letzterem hieß das, dass Narashi allein bleiben würde- zumindest was Kazaru betraf.
 

Naruto hatte keine Ahnung, wie es um Sasuke bestellt war, aber dass sie sich mit ihm nicht allzu schlecht verstanden hatte, dass hatte Sakura ihm nach der Mission erzählt, auf der sie ihn getroffen hatte.

In der Hinsicht konnten sie wohl nur Hoffen.
 

~~
 

Inzwischen war es dunkel geworden, und Kazaru wurde langsam wirklich müde.
 

Dann, endlich, kamen sie auf eine riesige Lichtung. „Halt.“, rief Itachi. Verwundert und außer Atem stoppten die beiden; wollte er die drei etwa aufholen lassen?

Auf der Lichtung befand sich nichts, auch wenn im Dunkeln nur wenig zu sehen war. An einer Seite war sie auf jeden Fall durch eine hohe Felswand begrenzt.

„Itachi, warum halten wir an?“ fragte Kazaru.
 

~~~
 

/Sie sind stehen geblieben! Jetzt haben wir sie gleich!/ Chacha jubilierte vor Freude und legte nochmal einen Zahn zu.

Dann jedoch wurde er erst langsamer und stoppte schließlich ganz. Was war das denn für ein Trick?

Sie waren weg?

Das konnte doch nicht sein. „Chacha?“, erklang es fragend.

Er löste sich aus seiner Starre und folgte der Spur weiter. Doch wie er bereits wusste, so unglaublich das auch klang- er hatte die Fährte verloren. Bis zur Mitte der Lichtung ging sie, dann war sie plötzlich weg.

Er setzte sich hin und starrte frustriert die Bäume an. Das konnte doch nicht sein!
 

Kein Mensch konnte einfach so verschwinden, schon gar nicht ganz und gar. Er prüfte Kurois Geruch, doch auch der war verschwunden.
 

Nach einigem rumgerate wussten dann auch Naruto und Narashi was los war.

„Was machen wir jetzt?“ Das war die zentrale Frage, die Naruto stellte.

„Da es wohl sinnlos ist, heute noch weiterzusuchen, wir alle müde sind und die drei im Grunde noch hier in der Nähe sein müssen, schlage ich vor, wir rasten dort am Waldrand. Aber mit Wache, falls sie doch wieder auftauchen.“

Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen; sie alle waren frustriert, doch heute konnten sie wirklich nichts mehr ausrichten.
 

Und so entzündeten sie ein Feuer, nicht ahnend, das keine hundert Meter entfernt die Lage nicht halb so entspannt war.
 

~~~~
 

„Weil wir da sind.“ Er trat zwei Schritte vor, formte einige Fingerzeichen und legte die Hand auf den Boden zwischen zwei etwas auseinander stehende Heidekrautpflanzen. Ein Impuls schien von seiner Hand auszugehen und ließ die Luft erzittern. Dann stutze Kazaru; auf einmal stand da wie aus dem nichts ein kleines Haus. „Geht zwischen den Pflanzen durch.“
 

Sie taten wie geheißen. Itachi kam ihnen nach. „Wo kommt das Haus her?“, fragte jetzt Sakura.

„Das ist ein geheimes Versteck der Uchiha. Nur unser Clan ...kannte es.“ Er zögerte bei der Verbform. Sie gingen auf die Hütte zu, öffneten die Tür und traten erleichtert ein, als plötzlich eine tiefe Stimme ertönte.

„Sieh mal einer an. Euch drei hätte ich ja nicht erwartet.“

Alle drei erstarrten.
 

[1] Iatsu Sharingan: (威圧写輪眼, "Zwangs-Sharingan") Bei einem Blick in die Augen des Anwenders wird der Gegner in eine alptraumhafte Illusion geschickt, welche dem Opfer große Angst einflößt. (Quelle: narutopedia)

Reunion of the two brothers

Es wird fluffig! Tee und Kekse bereitstellen, hier ist ein Schokokuchen! ^^

Anm.: 'Oyasumi' heißt Gute Nacht.
 

In dem Moment, als sein Bruder die Barriere öffnete, wusste er, dass der Augenblick der Wahrheit gekommen war. Die Frage, die er sich nun schon seit Wochen stellte: Wie würde er reagieren, wenn er Itachi sah? Was würde er empfinden?

So gründlich er auch darüber nachgedacht hatte, Sasuke wusste keine Antwort. Er hatte seinen Bruder so lange gehasst, so lange nicht gesehen, dass er nicht sagen konnte, wie er handeln würde. Ob er ihm vergeben könnte. Er richtete sich auf, setzte sich hin. Nur drei Meter und ein Mondstrahl, der durch das Fenster rechts von ihm fiel, trennten ihn von der Tür, die sich gerade öffnete. Er aktivierte sein Sharingan, um zu sehen, wen sein Bruder da mitbrachte, obwohl er das Chakra zu kennen glaubte.
 

Dann traten sie nacheinander ein: Sakura, Kazaru mit Kuroi, und, als letztes, sein Bruder.
 

Itachi.
 

Eine Wärme flutete durch seine Glieder, mit der er nicht gerechnet hatte.

Innerlich musste er fast lächeln.

Der Hass war nur Fassade gewesen.

Ein Muss.

Denn man konnte seinem eigenen Bruder, auch wenn er für einen die wichtigste Person auf Erden war, so eine schändliche Tat nicht vergeben. Doch jetzt merkte er, dass das durchaus nicht unmöglich war. Es war eine Kränkung gewesen, sich so in einer geliebten Person getäuscht zu haben, eine Person, von der man glaubte, sie in- und auswendig zu kennen. Die Genugtuung, dass man es doch nicht getan hatte, war besser als jede Medizin.
 

Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloss.

„Sieh mal einer an. Euch drei hätte ich ja nicht erwartet.“, stellte er fest, doch ließ seine feste Stimme nichts von seinen Gefühlen erkennen. Sie alle drei stoppten in der Bewegung.
 

Ja, die Wärme in ihm ging von seinem Bruder aus, seinem Bruder, den er so liebte.

Dennoch, so froh er auch war, ein leicht bitterer Beigeschmack mischte sich darunter- Zorn. Warum hielt er ihn immer noch für ein kleines Kind? Warum hatte er ihm nie die Wahrheit gesagt?
 

Selbst Itachi wirkte überrascht, ihn hier vorzufinden.

Sasuke stand auf, trat einen Schritt vor, sodass ihn der Mondstrahl nun anschien.
 

~~
 

Und sie hatten sich so auf ein ruhiges Plätzchen gefreut. Sollte das jetzt das Ende sein? Würde Sasuke jetzt gegen Itachi kämpfen?

Kazaru war kalt. Kuroi war verletzt, sie waren alle erschöpft, und woher wusste Sasuke, dass er seinen Bruder hier erwarten musste?

Deshalb trat sie einen Schritt vor, näher an Itachi, und begann: „Sasuke, warte doch bitte einen-“, doch Itachi hob eine Hand und sie verstummte.
 

„Lange nicht gesehen, Sasuke.“ Der Hohn in seiner Stimme war ungewohnt, nachdem man ihn so lange freundlich erlebt hatte.

„Tse.“ Sasuke schnalzte missbilligend mit der Zunge, seine Augen verengten sich, und schneller als die beiden Frauen es sehen konnten, stand er vor Itachi und drückte ihn mit seiner rechten Hand an der Kehle an die Wand.

„Und jetzt, kleiner Bruder? Wirst du mich umbringen?“ Itachi Stimme war ruhig, aber eiskalt.

„Nein.“
 

Diese Aussage brachte Itachi aus dem Konzept und auch Kazaru und Kuroi waren erstaunt. Sakura hingegen beschlich eine leise Ahnung, warum er das gesagt haben könnte.

„Woher kommt auf einmal die Meinungsänderung? Hast du eingesehen, dass du gegen mich keine Chance hast?“ Er ergriff Sasukes Arm, schob ihn von sich weg- was Sasuke erstaunlicherweise mit sich machen ließ.

„Vielleicht bin ich einfach nur der Meinung, dass der Tod zu gut für dich ist. Denn du willst doch sterben, oder? Warum sollte ich dir diesen Gefallen tun?“
 

„Aber warum sollte er sterben wollen?“, flüsterte Kazaru.

„Weil er mit der Schuld, seine Familie umgebracht und seine Freunde verletzt zu haben, nicht mehr leben kann. Ist es nicht so, Itachi?“

„Hm. Mein dummer kleiner Bruder. Du redest Unsinn.“

Die Temperatur fiel gefühlt auf Minusgrade.

Mit einer unglaublichen Wucht traf Itachi die Wand hinter sich, als Sasuke ihn trat.

Als Kazaru schon einen Schritt nach vorne machte, als wolle sie dazwischen gehen, weil Sasuke seine Bruder am Kragen packte, hielt Sakura sie am Arm zurück. „Warte.“, hauchte sie.
 

„Zur Hölle, Itachi, ich bin nicht mehr acht Jahre alt! Wie wäre es mal mit der Wahrheit?!“

Itachis Augen verengten sich kaum merklich. Wusste er etwas? Quatsch, von wem denn.

„Die Wahrheit ist die, die ich dir schon-“

„Als wenn! Du hast Mutter doch nicht aus einer Laune ermordet, sie konnte noch nicht einmal kämpfen! Was hatte sie überhaupt damit zu tun?!“

Darauf hatte Itachi keine Antwort parat. Er wich Sasukes Blick nur kurz aus, begann dann aber: „Ich hatte einen Blackout. Sie war tot, bevor-“ „Ach so? Du hast auf mich aber ziemlich vernünftig gewirkt. VERDAMMT, HÖR ENDLICH AUF ZU LÜGEN!“ Die letzten Worte hallten laut im Raum wieder.
 

Vehement stieß er Itachi nach hinten, so dass dessen Hinterkopf gegen die Wand schlug. Kurz verzog sich sein Gesicht vor Schmerz, und wieder griff er nach Sasukes Handgelenken, die er diesmal jedoch nicht wegzudrücken vermochte. Sasukes Augen waren rot in der Dunkelheit, doch schien er das Sharingan nicht zu nutzen, zumindest nicht zum Angreifen. Vielleicht zum Selbstschutz.

„Es ist die Wahrheit, akzeptiere es endlich! Und dann versuch, mich umzubringen, wenn du es denn schaffst! Diesmal werde ich dich nicht schonen!“, entgegnete Itachi, anscheinend wütend.
 

Kazaru drückte Kuroi fester an sich. Wo sollte das noch hinführen? Doch Sakuras Hand hielt sie fest an der Schulter zurück.

„Und wenn es stimmte, Nein! Du verdienst es nicht zu sterben, und selbst wenn, nicht bevor du mir gefälligst erzählt hast, was damals passiert ist!“

„Wie oft denn noch?! Ich habe sie umgebracht, weil sie zu schwach wa-“

Es gab einen lauten Knall, und der Stuhl in der Ecke neben der Tür brach zusammen, als Itachi darauf landete, von Sasuke geworfen.

Sakura sah, wie Sasuke zuckte, und somit bestätigte sich, was sie von Anfang an vermutet hatte; Sasuke war verletzt.
 

Itachi kam wieder auf die Füße, trat wieder näher.

„Warum machst du jetzt nicht einfach weiter? Es wäre so einfach für dich, mich zu töten...“ Kaza schnappte entsetzt nach Luft, durch Sakuras Hand noch immer zurückgehalten.

„Nein, wäre es nicht.“ Er seufzte. „Also schön. Dann werde ich deinem Gedächtnis wohl etwas auf die Sprünge helfen müssen- wollte unsere Familie nicht den Hokage stürzen und selbst diesen Posten übernehmen? Wer sollte Hokage werden, Vater?“

„Ich weiß nicht, wovon du redest, Sasuke.“ Itachi sah sie jedoch nicht an, schloss stattdessen die Augen. Seine Stimme war wieder ruhig.

„Du hast die Akte gefunden.“

Sakuras Stimme war ebenso sachlich, als sie Sasuke ansprach.
 

„Welche Akte?“, kam es verwundert von Kazaru.

Auch Itachis Blick wirkte leicht fragend, aber vielleicht war das in dem Dämmerlicht auch nur eine Sinnestäuschung.

„Woher weißt du davon?“, fragte Sasuke, wandte ihr zum ersten Mal seine volle Aufmerksamkeit zu.

„Weil ich sie verloren habe.“

Die Überraschung war gelungen. Sasuke trat einen Schritt zurück und drehte sich zu ihr.

„Das erklärt natürlich, wie sie dahin kam. Was wolltest du damit?“ Auch an sie gerichtet war seine Stimme nicht viel wärmer, und sie spürte deutlicher als das sie sah, dass er sie von oben bis unten musterte.
 

Auch Itachi blickte sie an.

Sie räusperte sich. „Um ehrlich zu sein- nachdem du dich bei unserem letzten Treffen verplappert hast, Itachi, ist mir eine Erkenntnis gekommen, die ich nachprüfen wollte. Und als ich die deine Akte gelesen hatte, war mir klar, dass ich Recht hatte. Doch noch währenddessen hat Pain Konoha angegriffen, und im Kampf hab ich sie verloren. Nach der Aufregung habe ich sie gesucht, doch nirgendwo gefunden.“
 

„Von was redest du da, Sakura?“ Kazaru war verwirrt.

„Ich war in Konoha, in der Nacht nach dem Angriff. Auf dem Friedhof. Dort lag sie.“, fuhr Sasuke fort.

Sakura nickte; das war durchaus im Bereich des Möglichen.

„Wie kommst du an diese Akten?“ Itachis Stimme klang nicht gerade begeistert.

„Ich bin die Schülerin der Hokage und genieße ihr Vertrauen. Außerdem habe ich ein wenig über die Gründe geflunkert, warum ich die Geheimakten einsehen will.“

„Tse.“ Jetzt war es an Itachi, missbilligend zu klingen.
 

Sakura biss sich auf die Lippen, um nicht zu lächeln- sie waren sich so ähnlich.

„Also, Itachi. Sag mir, was ist damals passiert?“ Wieder Sasuke.

„Warum fragst du das, wenn du es schon weißt?“

„Weil ich es aus deinem Mund hören möchte, verdammt! Warum du es mir damals nicht erzählt hast kann ich mir denken, aber allmählich könntest du auch mal ehrlich sein!“
 

Itachi schwieg und sah seinen Bruder an, jetzt ohne die Kälte im Blick. Nach einer ganzen Weile schloss er die Augen und begann:

„Unser Clan hatte vor, den Hokage zu stürzen. Als loyaler Ninja Konohas konnte ich das nicht zulassen. Ich war ein Doppelagent, auch wenn Vater bis zuletzt glaubte, das sei ich für den Clan.“

„Was?“, flüsterte Kazaru; alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen.
 

„Als die Sache zu eskalieren drohte, bekam ich den Befehl, die Verräter zu beseitigen. Von der ganzen Aktion, auch dem geplanten Verrat, wussten nur die beiden Dorfältesten, Danzo und der dritte Hokage. Deshalb waren sie es auch, die mir den Auftrag gaben.“

„Aber wie konnten sie dir denn befehlen, deine eigene Familie umzubringen?“, wisperte Kazaru fassungslos.

„Weil ich der einzige war, der es konnte. So grausam das auch ist, es ist die Wahrheit.“ Sein Blick wanderte zu Sasuke. „Alle wussten davon, auch Mutter. Ich konnte nicht zulassen, dass sie dir einredet, du müsstest Konoha vernichten. Sie war erleichtert, als ich ihr sagte, dass ich dich nicht töten würde...“

Er sammelte sich einen Moment. „Ich brachte sie alle um. Dann habe ich das Dorf verlassen und mich den Akatsuki angeschlossen.“
 

Er blickte Sasuke an. „Das ist alles. Die Wahrheit, die hören wolltest. Zufrieden?“ Fast herausfordernd klang diese Frage.

„Nicht ganz. Abgesehen davon, das ich dir erzählen muss, wie die Geschichte ausgegangen ist.“

Kazaru unterbrach ihn, bevor er mit einem neuen Satz beginnen konnte: „Aber warum hast du das nicht gesagt? Die Auftraggeber hätten doch bestätigen können, dass du es auf Befehl getan hast! Sie haben sogar den Missionsbericht aufbewahrt!“ Tränen bahnten sich den Weg ihr wunderschönes und erschöpftes Gesicht hinab.

„Warum bist du nicht bei uns geblieben? Warum hast du es uns nicht wenigstens gesagt?“, schluchzte sie.

Sie umklammerte Kuroi fester, der sich in ihre Arme geschmiegt hatte und ebenfalls aufmerksam der Unterhaltung folgte.
 

„Wegen Sasuke.“, erklang Sakuras Stimme. „Seinetwegen, nicht wahr, Itachi?“

„Du hast gründlich darüber nachgedacht, wie es scheint.“, stellte der fest.

„Nicht weiter schwierig, wenn man euch beide ein bisschen kennt. Du wusstest, dass du ihn nicht mitnehmen konntest, aber ebenso, wie er auf die Wahrheit reagieren würde. Also hast du beschlossen, ihn in Konoha zu lassen, unter deinem unsichtbaren Schutz, hast dafür alles aufgegeben, was dir etwas bedeutete, auch deinen Bruder selbst- weil du ihn liebst und ihn nicht töten konntest. Nur deswegen. Hab ich unrecht?“

Schweigen, dann ein leichtes Kopfschütteln. „Nein.“
 

„Aber du hättest es doch mir sagen können, Itachi! Warum hast du es mir nicht gesagt? Oder mich mitgenommen?“ Die Tränen liefen Kazaru in Sturzbächen über das Gesicht.

„Weil ich wollte, dass noch jemand für Sasuke da ist. Und weil ich auch dich nicht in Gefahr bringen wollte, Kazaru- zudem, es bleibt bei der Tatsache, dass ich meine Familie umgebracht habe. Wie konnte ich glauben, dass auch nur einer meiner Freunde noch zu mir halten würde?“
 

Sie lachte auf, freudlos, und es hörte sich furchtbar an, weil sie gleichzeitig schluchzte.

„Du bist ein Idiot, Itachi. Du bist so ein Idiot.“ Sie sank auf die Knie und drückte ihr Gesicht in Kurois Federn. Sakura legte ihr eine Hand auf die Schulter, streichelte sie sacht.
 

Noch immer stand Sasuke unverändert da, und jetzt meldete auch er sich wieder zu Wort.

„Der Teil deines Plans hat nicht ganz so geklappt, wie du es dir vorgestellt hast. Wir hatten ziemlich wenig miteinander zu tun, leider. Aber immer, wenn wir zusammen waren, hast du gefehlt. Auch wenn du ansonsten Recht hattest- hätte ich diese Wahrheit zu früh erfahren, wer weiß, was ich getan hätte.“
 

„Weil ich das wusste, habe ich es dir nicht gesagt. Ich wollte, das du es nie erfährst. Du hättest deine Rache bekommen, den Uchiha-Clan wieder aufgebaut und ihr alle hättet loyal an der Seite Konohas gestanden. Und nun, Sasuke? Was wirst du tun, wenn du mich nicht mehr umbringen willst? Obwohl du das tun solltest.“

„Ich muss dir noch den Rest der Geschichte erzählen. Den Teil, den du noch nicht kennst.“

Noch immer schluchzte Kaza leise in Kurois Federn, beruhigte sich aber langsam wieder.

Sakura und Itachi blickten Sasuke abwartend an.
 

„Danzo ist tot.“

Schweigen. Itachis Augen verengten sich.

„Äh, was?“, fragte Sakura etwas verwirrt.
 

„Ich hab ihn vor fünf Tagen getötet. An die Ältesten bin ich noch nicht rangekommen, aber das hätte ich auch noch geschafft.“

Itachis Hand zitterte.

„Bevor du mich jetzt doch umbringst, hör mir zu. Ich weiß durchaus, das es nicht die Schuld von Konoha war, das unsere Familie sterben musste. Allerdings bin ich gelinde gesagt etwas zornig auf die vier Personen, die dich mir weggenommen haben. Der Dritte- nun ja, er ist tot, aber den hätte ich wahrscheinlich sowieso geschont. Danzo hat schon zweimal versucht mich umzubringen, zudem- jeder Genin wäre ein besserer Hokage als er. Stimmst du mir da zu?“

Widerwillig nickten drei Köpfe.

„Den wichtigsten Grund habe ich erst während des Kampfes erfahren. Sag mir, Itachi, warum trug er einen Verband über dem rechten Auge? Weshalb zeigte er seinen rechten Arm nicht?“
 

Itachi sah ihn an, gab aber keine Antwort; Sasuke fuhr fort: „Er hat sich des Sharingans bemächtigt. Das von Shisui kennst du doch noch? Das war sein rechtes Auge. Weitere acht, unter anderem das von Vater, hatte er auf seinem rechten Arm implantiert. Wie du das siehst weiß ich nicht, aber meiner Meinung nach war das Raub, und er hat dich dafür ausgenutzt. Dann hat er sich erdreistet, zu behaupten, ich hätte keine Chance gegen ihn- nun, dass sehen wir ja.“
 

Itachi runzelte die Stirn.

„Du merkst also, ich hatte gar keine andere Wahl als ihn umzubringen. Nun? Willst du mich töten?“, fragte Sasuke herausfordernd.

Schweigen.

„Nein. Er hat sein Wort gebrochen. Und er hat es verdient. Nur- du wirst nicht mehr zurück nach Konoha können. Wissen sie, dass du das warst?“

„Ja; seine Begleiter haben mich gesehen, bevor ich sie ausgeschaltet habe.“
 

Stille, dann kam ein trauriges kurzes Lachen von Sakura. „Was für eine Ironie. Und was machen wir jetzt? Vier Verräter, Fünf, wenn wir Kuroi mitzählen, ohne Heimat. Das wir uns auch noch hier über den Weg laufen...“

Sasuke runzelte die Stirn. „Wieso seid ihr Verräter? Und weshalb seid ihr eigentlich zu dritt unterwegs?“

„Itachi und ich sind seid kurzer Zeit ein Paar. Und dummerweise hat uns jemand gesehen. Sakura stand ja nun daneben...“, erwiderte Kazaru.
 

Das musste er anscheinend erstmal verarbeiten, denn er schwieg eine Weile überrascht.

Sakura kniete sich neben Kazaru, die jetzt endlich den Kopf gehoben hatte, und legte eine grün leuchtende Hand auf Kurois Hals.

Schließlich sprach Sasuke dann doch weiter, mit für ihn ungewöhnlich sanfter und freundlicher Stimme: „Nun, da wir nirgendwo mehr zu Hause sind- warum ziehen wir nicht zusammen ans Meer?“

Kaza begann zu lachen, und selbst von Itachi war ein zurückgehaltenes Lachen zu hören, auch Sasuke grinste.
 

Sakura verstand das zwar nicht, aber auch sie lächelte.

„Das ist die beste Idee, die wir bisher haben. Was spricht eigentlich dagegen?“, meinte Kazaru.

Die Atmosphäre hatte sich grundlegend geändert; jetzt war es geradezu warm.

„Also, Nii-san, ich werde dich nicht umbringen. Ich hoffe, du akzeptierst das. Ganz abgesehen davon, wenn du Kazaru liebst, finde ich es ziemlich egoistisch von dir, sterben zu wollen. Meinst du nicht auch?“

Noch immer lächelte er.
 

Itachi seufzte mit geschlossenen Augen. Wie gut es ihm tat, Nii-san genannt zu werden, wie unendlich gut. Vielleicht war das sterben ja doch nicht mehr nötig, zumindest fürs erste nicht.

„Vielleicht hast du ausnahmsweise mal recht, kleiner Bruder.“

Sasuke trat einen Schritt näher. „Brüder?“, fragte er einfach nur.

Itachi sah ihn von der Seite her an.

Und nickte.
 

Sasuke lächelte leicht, dann stutzte er allerdings, als Itachi den halben Schritt zwischen ihnen überwand und ihn umarmte.

Kazaru schniefte noch einmal, und eine einzelne, letzte Träne lief aus ihren Augen, vor Freude diesmal.

Kuroi war verarztet, und Sakura legte Kazaru einen Arm um die Schulter.

Auch ihr Herz fühlte sich sehr viel leichter an, jetzt, da ein Happy End gar nicht mehr so unmöglich schien.
 

Sasuke und Itachi ging es ziemlich ähnlich. Jeder von ihnen genoss die Nähe des jeweils anderen, atmete den so vertrauten Geruch seines Bruders ein, den er so lange vermisst hatte, und auch Sasuke drückte Itachi fest an sich.

Kazaru war einfach nur erleichtert, so unendlich froh, und sie gab Kuroi in Sakuras Arme, stand auf und schlang ihre Arme um die beiden, und Sasuke zuckte zusammen. Bevor er es verhindern konnte hatte er einen Kuss von ihr auf die Wange gedrückt bekommen, doch als ihre Lippen sich mit Itachis trafen, zuckte sein Kopf zurück. „Hey, hey, lasst mich da bloß raus!“, rief er leise und befreite sich eilig aus der Umarmung.
 

„Auch wenn ihr wahrscheinlich gut seht, könntet ihr wohl das Licht anmachen?“, meldete sich Sakura zu Wort.

Itachi drückte beiläufig auf den Lichtschalter neben der Tür.

Der eigentlich als kurz geplante Kuss wurde doch ein bisschen länger, da Kazaru nicht mit Itachis Initiative gerechnet hatte.

Irgendetwas war anders an dem Kuss, er wirkte irgendwie- erleichtert? Befreit?
 

Sakura und Sasuke sahen den beiden zu und schüttelten die Köpfe. „Unglaublich. Ihr seid mir ein paar Verrückte.“, kam es von Sakura, und Kuroi nickte bestätigend.

„Und du, Sasuke. Ausziehen und hinlegen, jetzt sofort.“, fügte sie streng hinzu.

Kazaru prustete in den Kuss hinein und erstickte fast, auch Itachi wirkte etwas aus dem Konzept gebracht, und als sich Sasukes kurzzeitige Verwirrung gelegt hatte, entgegnete er belustigt: „Meinst du nicht, du gehst das ein bisschen zu schnell an?“
 

Sie lächelte ihn überlegen an. „Hab ich kein Problem mit, aber nicht mit Publikum und auch nicht, wenn ich Angst haben muss, dir weh zu tun. Runter mit dem Hemd. Stehst du auf Doktorspiele?“

Kazaru klammerte sich an Itachi und bekam sich vor Lachen nicht mehr ein. Selbst Itachi wirkte sehr amüsiert, und auch Sasuke lachte kurz auf.

Das hat bisher noch keine ausprobiert. Aber weil Sie es sind, Frau Doktor...“ Tatsächlich zog er sein Hemd aus und warf es an das Fußende des Bettes, auf das er sich dann setzte. Er hatte Verbände um den Bauch und den linken Oberarm, ansonsten mehrere Schürfwunden.
 

Sakura legte Kuroi ans Kopfende und nahm Sasuke dann die Verbände ab, inspizierte die Wunden, zog einige Fläschchen aus ihrer Tasche und behandelte erst die Verletzung an der linken Seite, bevor sie sich dem Schnitt am Arm zuwendete, der sich leicht entzündet hatte. Eine mürrische, hingemurmelte Bemerkung, die nach „Draufgänger“, „unverantwortlich“ und „Männer“ klang, begleiteten ein Kopfschütteln ihrerseits.
 

Währenddessen lehnte sich Kazaru an Itachi und sah sich im Raum um.

Der Eingangsbereich, in dem sie immer noch standen, wurde ein Stück weiter zu einem Schlafzimmer, jedenfalls standen zwei Betten an der Wand, in den hinteren Ecken. Von dort aus kam man in einen kleinen Flur, von dem zwei Türen abgingen, vermutlich in Küche und Bad.
 

„Es trifft auch immer den linken Arm, was?“, kam es von Sakura, als sie über eine helle Narbe auf Sasukes linkem Unterarm strich. „Hm.“, entgegnete er bestätigend.

„Einige von denen haben wir übrigens vorhin getroffen. Sie waren nicht so glücklich darüber, dass wir ihnen damals entkommen sind.“

„Ich dachte, ihr hattet den Auftrag, sie alle zu beseitigen?“

„Alle konnten wir nicht mehr einholen. Aber wo Kiki hin ist, weiß ich nicht, bei den zwanzig, die wir getroffen haben, war sie jedenfalls nicht.“

Sasuke verzog das Gesicht. „Ich muss sie nicht wiedersehen, ehrlich gesagt...“

Sakura zwinkerte ihm zu.

„Frag mal Kiba; der hat fast einen Herzinfarkt bekommen.“
 

Sie verband die Wunde, dann ließ sie die kleineren Verletzungen ausheilen.

„Bis auf den Arm so gut wie neu. Warum müsst ihr euch eigentlich alle immer verletzen?“, tadelte sie sie alle gespielt streng.

„Weil wir wissen, dass wir eine verlässliche Ärztin haben.“, antwortete Kazaru.

„Schmeichlerin, du!“, rief Sakura, lachte aber.

„Itachi, du als nächster; hinsetzen.“ Ihr Tonfall wechselte unglaublich schnell; dieser ließ keinen Widerspruch zu. Sie kniete sich hinter ihn und heilte die Wunde an seinem Kopf, dazu auch die Kopf- und Rückenschmerzen, die er vom Aufprall an der Wand hatte.

„Wie auch immer; wenn du ihr nicht glaubst. Sollen wir was essen? Es ist genügend da- zumindest an Reis.“, erwähnte währenddessen Sasuke, als er sich sein Hemd wieder anzog.
 

Die Küche war rechts. Sakura übernahm das Kochen, weil sie Sasuke als ihren Patienten nicht arbeiten ließ, Kaza total fertig war und sie sich Itachi beim besten Willen nicht am Herd vorstellen konnte- bevor sie an einem Lachkrampf erstickte, machte sie es lieber selbst. Durch die Verpflegungspille fühlte sie sich noch recht fit, wenn die Heilung von Itachi, Kuroi und Sasuke und die ganze Aufregung sie dennoch etwas ermüdet hatten.
 

Keiner von ihnen aß viel, zu müde waren sie, wie man nun merkte.

Jetzt blieb nur noch die schwierige Frage: Wer schlief in welchem Bett. Da nur zwei Einzelbetten vorhanden waren, war das eine wichtige Entscheidung- die schnell und nicht wirklich einstimmig getroffen wurde. Kuroi war nicht mit in die Küche gekommen, er hatte sich an das Kopfende eines Bettes gekuschelt und schlief.

Kaza legte sich also zu ihm, und bevor irgendwer etwas sagen konnte, warf Sakura ein: „Ich kann bei Licht nicht schlafen!“- und legte sich neben sie. Als Kaza sie stirnrunzelnd anblickte, zwinkerte sie ihr zu.
 

Nur ein Bett von den beiden lag im Dunkeln, das andere würde bald durch das Fenster mit Mondlicht beschienen werden.

Und da Sakura sich und Sasuke die Peinlichkeit ersparen wollte, in einem Bett zu schlafen (obwohl sie weiß Gott nichts dagegen hätte) und außerdem wissen wollte, ob sich die beiden wirklich wieder vertrugen, hatte sie diese (absolut nicht zutreffende) Aussage als Anlass genommen, sich zu Kazaru zu verkriechen.
 

Für die beiden Frauen schien das Thema damit erledigt, denn Kazaru und Sakura schlossen die Augen und kuschelten sich aneinander. Kazaru schlief sofort ein, Sakura lauschte.

Eine Weile standen die beiden nur da und sahen die Frauen an. Nahezu synchron schüttelten sie dann leicht den Kopf ob dieser Dreistigkeit, dann zog Itachi seinen Mantel und das Oberteil aus und legte sich ins Bett, dicht an die Wand. Sasuke entledigte sich ebenfalls seines Hemdes und legte sich neben ihn, auf den Rücken, sah an die Decke und versuchte, seine Gedanken zu sortieren.

Sie berührten sich nicht, auch wenn eine kleine Bewegung ausreichen würde, um das zu ändern.
 

Nach einiger Zeit holte ihn Itachis leise Stimme zurück: „Sicher, dass du mich nicht doch irgendwann umbringen willst?“

Verwundert zog Sasuke eine Augenbraue hoch und blickte leicht zur Seite. „Wenn du nicht noch irgendetwas anstellst, würde ich sagen, ja, ziemlich sicher. Wieso?“

Itachi schwieg eine Weile. „Weil ich glaube, dass du ein bisschen zu leicht darüber weggehst. Du hast mich lange gehasst, und jetzt plötzlich nicht mehr?“
 

Sasuke seufzte. „Wer ist jetzt der dumme Bruder, hm? Und wenn ich ganz Konoha umbringe, davon werden sie nicht wieder lebendig. Und wir haben uns beide geirrt; ich habe dich nie wirklich gehasst. Ich war einfach wütend auf mich, dass ich mich so in dir getäuscht hatte. Dementsprechend war ich ziemlich erleichtert, als ich merkte, dass dem nicht so war.“

Diesmal hielt das eindeutig überraschte Schweigen länger an.

„Also hab ich wohl ziemlich versagt, was?“, meinte Itachi resigniert.

Sasuke lachte leise. „Naja, wie man es nimmt. Sofern du versagen kannst, du Genie.“

„Hn.“, brummte Itachi leicht missbilligend. „Du bist viel weiter gekommen als ich, auch ohne angeblich ein Genie zu sein.“

„Na, wenn einem der eigene Bruder auch ständig als Maßstab vorgehalten wird... Da muss man schon mal was tun.“
 

„Du bist wirklich nicht mehr acht Jahre alt, Kleiner.“ Seine Stimme klang sanft.

„Keine Beleidigungen, Nii-chan. Jetzt kann ich mich wehren.“

Itachi lachte leise.
 

Sie sprachen nicht weiter, und irgendwann schien Sasuke eingeschlafen zu sein. Er lag halb auf der Seite, Itachi zugewandt, berührte ihn jedoch nicht.

Er hatte seinem kleinen Bruder schon immer gern beim Schlafen zugesehen. So friedlich, unschuldig und beruhigend. Der Anblick hatte ihn jedes Mal gerührt und auch jetzt verfehlte er seine Wirkung nicht, im Gegenteil, nach all diesen Jahren war die Wärme, die sein Herz berührte, nur noch stärker.

„Oyasumi, Sasuke-chan.“, hauchte Itachi und strich ihm eine Haarsträhne aus der Stirn.

„Oyasumi, Nii-chan...“, murmelte Sasuke im Halbschlaf unerwarteter Weise die Antwort.
 

Itachi hatte ihn früher oft so ins Bett gebracht, und bis Sasuke ungefähr sechs war gab er ihm auch immer einen Gute-Nacht-Kuss. Ein Lächeln stahl sich auf Itachis Lippen, und auch er schloss die Augen.

Ja, mit Sasuke und Kaza an seiner Seite konnte er wahrscheinlich ganz gut weiterleben.
 

~~~~
 

Kazaru wusste nicht, was sie weckte; um sie herum war alles still und immer noch dunkel. Schlaftrunken musste sie sich erst einmal daran erinnern, was geschehen war, dann setzte sie sich vorsichtig auf, um Sakura nicht zu wecken. Kuroi schlief tief und fest neben ihrem Kopfkissen, und ihr Blick fiel auf das inzwischen vom Mond beschienene zweite Bett.

Ihr stockte der Atem, und ohne das sie es merkte flossen auf einmal wieder Tränen über ihr Gesicht.

Der Anblick war so süß und so unvereinbar mit einem Uchiha, besonders mit den beiden Brüdern, dass es ihr schlichtweg die Sprache verschlug.
 

Obwohl sie eben noch vermeiden wollte, Sakura zu wecken, tat sie jetzt genau das; sie rüttelte vorsichtig an ihrer Schulter, und als Sakura halb wach war und irgendetwas fragen wollte, legte sie ihr schnell eine Hand auf den Mund. Kazaru legte sich einen Finger auf ihre Lippen, deutete dann mit der anderen Hand zu dem gegenüberliegenden Bett.

Sakura, obwohl noch etwas verwirrt, richtete sich auf.
 

Kazaru merkte, dass auch sie fasziniert war von diesem Anblick.

Itachi lag mit dem Rücken zur Wand, den linken Arm um Sasuke gelegt, der sich zusammengerollt hatte und so mit der Stirn an Itachis Brust lag. Die Decke war nur bis zu ihren Hüften hinauf gezogen, ihre nackten Oberkörper schimmerten hell im silbernen Licht des Mondes. Itachis Zopf war aufgegangen und die Strähnen hingen ihm wirr ins Gesicht.

Sakura umarmte Kazaru, die ihre Freundin ebenfalls an sich zog; sie verstanden sich wortlos.

Vielleicht hatten sie es noch nicht ganz geschafft, aber die beiden würden sich nicht umbringen; im Gegenteil, sie schienen sich sogar sehr gut zu verstehen.
 

„Ich werde nie wieder an dem Brauch des Tanabata zweifeln.“, flüsterte Sakura schließlich, und Kazaru nickte. „Ich auch nicht.“

Irgendwann schlief Kazaru wieder ein, und Sakura legte sie vorsichtig in die Kissen. Mit einem letzten Blick auf die beiden Männer glitt auch sie wieder in den Schlaf.
 


 

Ich hab daran gedacht! Voll rechtzeitig^^ Ich überleg ob ihr nächsten Monat zwei Kapitelchen kriegt... weil im nächsten nicht viel passiert...

A peaceful day

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

A rising Storm

23. A Rising Storm
 

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück traten sie aus dem Haus in die warme Morgensonne und konnten keine Spur mehr von Narashi und Naruto entdecken. Auf sein Drängen hin ließen sie Kuroi nun doch eine Erkundungstour fliegen, denn sie mussten wissen, was da draußen vor sich ging.
 

Ein Glück, dass sie das taten, sonst hätten sie es vielleicht nicht geschafft, angemessen zu reagieren.
 

Kuroi musste nicht weit fliegen, um Naruto, Chacha und Narashi zu entdecken, hielt sich aber immer sehr hoch, damit die Gefahr, dass Chacha ihn witterte, nicht so groß war.

Als sie jedoch auf Kiba trafen, ging er tiefer, um das Gespräch zwischen ihnen mit anzuhören.
 

Sie waren ziemlich nervös, erwarteten sie doch, dass er sie geringschätzig behandeln würde, wenn sie nicht schon längst auf der Abschussliste standen - auch wenn Danzo bei der Kageversammlung war.
 

Doch Kiba schien sich fast zu freuen, sie zu sehen, und sprang von Akamarus Rücken, trat näher.

„Chacha, Naruto, Narashi! Da seid ihr ja! Ich muss dringend mit euch reden.“

Das überraschte sie dann doch ein wenig.

„Reden? Stehen wir nicht unter Arrest oder sowas?“, fragte Narashi misstrauisch.
 

„Nein. Es hat sich einiges ereignet.“ Er holte tief Luft und begann dann, zu erklären: „Wir sind ein Teil der Vorhut zu einer gesamt aus gut 40 Ninja bestehenden Truppe, die in diesem Moment in ungefähr diese Richtung unterwegs ist. Danzo ist tot, um es kurz zu sagen, Sasuke hat ihn umgebracht, circa drei Tage, nachdem Danzo Konoha verlassen hat.“

Sie brauchten etwas, um das richtig zu begreifen. Nach einer Weile begann Naruto dann: „Sasuke? Aber wieso? Und woher wisst ihr, dass er es war?“

„Nur Danzo ist gestorben, die beiden, die er als Begleitschutz mitgenommen hatte, wurden lediglich bewusstlos geschlagen. Sie haben ihn gesehen, kein Fehler möglich. Wieso, nun, das wissen wir auch nicht. Jedenfalls sind die Ältesten ziemlich sauer und haben beschlossen, erst einen neuen Hokage zu wählen, wenn Sasuke... Naja, unschädlich gemacht worden ist.“
 

„Aber sie können doch nicht einfach-“, unterbrach Naruto ihn, doch Kiba sprach unbeirrt weiter:

„Sie behaupten zu wissen wo Sasuke ist, haben irgendetwas von einem geheimen Versteck durchblicken lassen, und dahin sind wir jetzt alle unterwegs. Hana und Masa gehören wie wir zur Vorhut, ebenso meine Mutter und ihr Kuromaru, Chinjou und Haido. Wir vermuten zwar, das Sasuke dort ist, aber falls er doch zu fliehen versucht, sollen wir ihn aufspüren.“
 

„Und was hat das jetzt mit uns zu tun?“, fragte Chacha.

Kiba nickte. „Die Ältesten sind bereit, die Sache zu übersehen, wenn ihr euch uns sofort anschließt und ein weiteres Suchteam bildet. Falls ihr wichtige Informationen habt oder sogar wisst, wo er sich aufhält, sollt ihr das sofort berichten.“

Naruto und Narashi sahen sich an, zuckten beide mit den Schultern.
 

Wenn sie einer Strafe so entgehen konnten, warum nicht- sie hatten die ganze Umgebung sorgfältig abgesucht und keinen gefunden, weder Sasuke noch seinen Bruder, der mit ihren beiden Teamkameradinnen unterwegs war. Als Kiba ihnen ihnen dann auch noch verriet, wo die ungefähre Lage des Verstecks war, wussten sie bereits, dass sie dort nichts finden würden, hatten sie doch zwei Tage lang dort jeden Stein umgedreht. Andererseits waren die drei genau dort verschwunden, also...
 

Eine andere Wahl hatten sie ja sowieso nicht, also stimmten sie dem zu. Am späten Nachmittag würde der Trupp vermutlich am Zielort ankommen, dort würden sie sich dann treffen.

Doch bevor sie sich verabschieden konnten, wehte ein Lufthauch durch die Bäume, und Chacha hob plötzlich die Nase in den Wind. Der große Hund wirbelte herum und jaulte, als sei er auf der Jagd, fixierte Kuroi mit seinem Blick.

„Verdammt!“ Kuroi hatte gar nicht mehr daran gedacht, dass sie nach ihm suchten, und war etwas überrascht, als Chacha seinen Geruch nun doch bemerkt hatte.
 

Er riss die Flügel auseinander, stieß sich den Kopf an einem zum Glück schmalen Zweig über ihm, dann machte er sich auf den Weg so schnell er konnte.
 

Er flog möglichst hoch und auch in etwas südlichere Richtung, als er eigentlich müsste, und schaffte es irgendwann tatsächlich, sie abzuschütteln; zumindest nahm er sie nicht mehr wahr. Wie vom Teufel gehetzt flog er zurück, hoffte inständig, das sie ihn hereinlassen würden, war er doch schon sehr viel früher zurück als gedacht. Sie bemerkten ihn nach einigen verzweifelten Krächzern.
 

Nachdem sie ihn eingelassen hatten, lauschten sie seiner schlimmen Nachricht. Am Küchentisch beratschlagten sie, was zu tun war.
 

„Da sie nur nach mir suchen, wäre es vielleicht am besten, wenn ihr mich allein da raus lasst. Ihr bleibt hier und wartet, bis sie wieder weg sind, dann könnt ihr fliehen.“, schlug Sasuke vor.

„Kommt nicht in Frage! Allein gegen so viele hast du keine Chance!“, rief Sakura dazwischen.

„Aber-“, setzte er an, doch Kazaru unterbrach ihn.

„Das wirst du schön bleiben lassen. Erstens hat sie recht, zweitens wollen wir keinen umbringen, und drittens sagte Kuroi, sie kennen das Versteck. Wenn Naruto oder Narashi erwähnen, dass sie unsere Spur hier verloren haben, werden sie nachsehen. Also ist es besser, wenn wir alle zusammen vor ihnen erscheinen.“
 

Daraufhin sagte niemand etwas; sie wussten alle, das sie recht hatte.

Die Uhr tickte durch die Stille, unnachgiebig auf den Nachmittag zu.

Ihnen allen stellte sich dieselbe Frage, doch keiner wagte es auszusprechen.

/Werden wir diesen Tag überleben? Und wenn ja, zu welchem Preis?/
 

Für die beiden Frauen war sicher, dass sie ihre Geliebten nicht allein lassen würden, nicht jetzt, nachdem sie sie endlich gefunden hatten. Sie wussten allerdings, das im Grunde ein Wunder geschehen musste, um die beiden heil nach Konoha zurückzubringen. Itachi mochte vielleicht eine geringe Chance haben, wenn er die Wahrheit enthüllen würde- was sie allerdings beide für unwahrscheinlich hielten. Nur Sasuke hatte jetzt wirklich ein Problem. Auch wenn er durchaus einen Grund hatte - denn die Bluterbe wurden gesetzlich geschützt, man durfte sie sich nicht unrechtmäßig aneignen - Danzo war der Hokage und somit die höchste Autorität im Dorf.
 

Innerlich wollten die beiden das gleiche: Zusammen sein mit Itachi beziehungsweise Sasuke, ob nun in Konoha oder nicht.

Doch nun konnten sie hier nicht mehr weg, also harrten sie der Dinge die da kamen.
 

Die beiden Männer waren anderer Meinung. Sie beide wussten nicht, wie sie sich aus der Sache rauswinden könnten, wohl aber, das die beiden Frauen noch gute Chancen hatten. Nur wären sie nicht Uchiha, wenn sie nicht ebenso wüssten, das die beiden Sturköpfe niemals allein gehen würden.
 

„Es wäre wirklich das Beste für euch, wenn ihr uns alleine gehen lasst. Ihr könnt zurück ins Dorf und-“

„Nein, Nein und nochmals Nein, Itachi!“ Kazas laute und bestimmte Stimme unterbrach ihn, und sie stand energisch auf.

„Wir gehen nicht ohne euch.“, bekräftigte nun auch Sakura.

Ein kurzer Moment Stille, in dem sich die Brüder einen Blick zuwarfen, dann-

„Versucht es erst gar nicht.“, fauchte Kaza giftig. Wenn Blicke töten könnten, dieser hätte sie garantiert beide erdolcht.

Kazaru wusste genau, dass die beiden durchaus versuchen könnten, sie in einem Genjutsu zu fangen.

Deshalb war sie auch besonders achtsam, was Genjutsu anging, doch ob es nun Kazas Drohung war oder sie es nicht wollten, jedenfalls versuchten sie es nicht.
 

„Was tun wir, wenn wir schließlich vor ihnen stehen? Es steht außer Frage, das wir nicht gegen sie kämpfen können; dennoch wird es unter Umständen nötig sein, wenn sie angreifen. Nur dürfen wir ihr Vertrauen nicht zerstören, indem wir sie verletzten.“, erwähnte schließlich Sasuke.

„Da hast du recht.“, antwortete Sakura. „Aber sie werden schon stoppen. Zu viert stellen wir keine ernsthafte Bedrohung für so viele dar.“

„Außerdem ist bestimmt Kakashi dabei, und einige von den anderen sind ebenfalls vernünftig genug, erst zu fragen und dann anzugreifen.“, fügte Kaza hinzu.

Jedenfalls war es das, was sie glauben wollten.
 

„Also werden wir reden? Ehrlich gesagt möchte ich nicht allen erklären, was damals passiert ist.“

Itachi klang nicht begeistert.

„Willst du lieber sterben?“, schoss Kazaru ärgerlich zurück.

Daraufhin sagte er nichts mehr.

„Ich bin auch nicht davon begeistert, aber sie müssen ja nicht alles wissen. Die Ältesten wissen bescheid, und theoretisch reicht es, wenn der Hokage davon erfährt. Wer auch immer das sein wird.“, merkte Sasuke nun an.

„Hn.“ Immer noch klang er nicht überzeugt, sah aber wohl ein, dass er dem nichts entgegenzusetzen hatte.
 

Der Nachmittag kam schneller als gedacht, und um fünf schlug Sakura fragend vor: „Sollten wir sie nicht draußen erwarten?“

Sie erhoben sich alle langsam, und Itachi öffnete die Tür, ließ erst Sakura, dann Kazaru und Kuroi hinaus. Er folgte Sasuke und schloss die Tür, zog seinen Mantel an und verließ als letzter das Haus.
 

Bereits durch die Barriere spürten sie schwach einige Chakren, und gemeinsam traten sie aus ihrem Schutz heraus. Ihre Chakren nicht gänzlich unterdrückend, stand Sasuke links außen, rechts neben ihm Sakura, Kazaru und ganz rechts schließlich Itachi.

Sie spürten, wie nicht nur die Chakren des großen Trupps sich schneller bewegten, sondern sich auch die Chakren der Leute, die mit den Ninjahunden unterwegs waren, in ihre Richtung drehten.
 

„Jetzt gibt es kein Zurück mehr...“, flüsterte Kazaru, als Kuroi sich auf ihrer Schulter niederließ.

„Kuroi, wenigstens du solltest fliehen. Du hast nichts damit zu tun.“, fuhr sie fort.

„Nein.“

„Aber-“

„Nein!“ Seine Krallen bohrten sich fest in ihre Schulter.

Kazaru sah ein, das sie auf verlorenem Posten kämpfte, denn wahrscheinlich sorgte er sich genauso um sie wie sie um ihn. Schließlich würde sie ihn in so einer Situation auch nicht allein lassen.
 

Sie kamen immer näher, und schon bald erschienen sie vor ihnen, einer nach dem anderen. Die Hunde und ihre Partner gelangten aus unterschiedlichen Richtungen zum Haus. Sie stoppten, als sie die vier dort stehen sahen.

Zu guter Letzt standen auch die Ältesten am Waldrand, und die ganze versammelte Truppe schaute zu ihnen vier, die dort unbewegt warteten.
 

Kazarus Blick huschte durch die Menge. Kakashi sah sie an, musterte auch die anderen. Der Arme, alles seine Schüler oder Partner. Hana, Masa, Chinjou, Haido, Narashi, Chacha- sie alle waren da, auch einige Teams aus Sakuras Jahrgang. Anbu zuhauf, die Itachi und Kazaru an den nicht unterdrückten Chakren teilweise erkannten.

Die Ältesten traten langsam vor, und als ein Anbu, den Kazaru nicht kannte, meinte: „Es könnte eine Täuschung sein.“, erwiderte Neji schneller, als sie es konnten; „Nein, das ist keine Illusion. Das sind sie tatsächlich.“
 

Ungefähr sechs Meter von ihnen entfernt kamen sie schließlich alle zum stehen, die Ältesten wagten sich tatsächlich fast bis ganz nach vorne vor.

„Statt einem Mörder gleich zwei plus die beiden entlaufenen Kunoichi. Heute muss unser Glückstag sein.“, schnarrte die hochnäsige Stimme von Tsuyoshi zu ihnen hinüber.

Er war Itachi bestens bekannt, und auch Kazaru hatte ihn schon öfters gesehen- und vor allem über andere lästern hören. Eigentlich war er den gesamten Ninja aus Konoha bis auf wenige Ausnahmen durchweg unsympathisch, doch er war ein Kamerad, und als solcher hatte man - leider, musste man teilweise sagen - für ihn Sorge zu tragen.
 

Sie ignorierten ihn allesamt.

„Sieh an, die beiden Uchiha- Brüder einträchtig nebeneinander. Was hast du ihm erzählt, Itachi, dass er dich nicht umgebracht hat? Welche Lüge hast du ihm aufgetischt?“

Das kam von Utatane Koharu, der Ältesten.

„Die Wahrheit.“ Das sagte er ganz ruhig. „Und es ist an der Zeit, dass ihr diese Wahrheit einseht. Sasuke ist der Einzige von uns, der ein Verbrechen begangen hat, wenn man es genau nimmt.“

Ungläubige Blicke wurden getauscht. Und sein eigenes Verbrechen, der Verrat an Konoha? Sowohl von ihm als auch von den beiden Kunoichi?
 

„Auch wenn du Unsinn redest, du hast recht, wir sind eigentlich nur wegen Sasuke hier. Aber wir werden euch schon nicht stehen lassen, wenn ihr schon mal da seid.“

Dann sprach Mitokado Homura, der Älteste, weiter: „Sasuke Uchiha, du hast den Hokage ermordet. Erschwerend kommt hinzu, dass auch du ein Abtrünniger Konohas bist. Es muss wohl kaum erwähnt werden, dass darauf die Todesstrafe steht.“

Selbst Itachi zuckte zusammen, wenn auch nicht so sehr wie die beiden Frauen. Narutos Kopf flog herum, seine Augen, bisher auf sie alle gerichtet, fixierten nun die Ältesten. Auch andere hielten erschrocken die Luft an.
 

„Ohne Gerichtsverhandlung? Wie freundlich.“ Sasuke war wohl der Einzige, der sich davon nicht beeindrucken ließ.

„Du hast ihn umgebracht, dass ist durch Zeugen bestätigt. Er war der Hokage. Wie könntest du dich verteidigen? Es ist unmöglich.“, stellte Mitokado fest.

„Unmöglich? Nein. Ehrlich gesagt ist hier kein einziges Verbrechen geschehen, bis auf die Tatsache, dass wir Konoha ohne Erlaubnis verlassen haben. Oh, und abgesehen von dem Euren natürlich.“
 

„Also, das wird mir doch jetzt zu absurd.“ Tsuyoshi hatte offenbar keine Geduld, mit einem Kunai in der Hand stürmte er los, auf Sasuke zu. Doch bevor er die Hälfte der Strecke hinter sich hatte und Sasuke sich überlegen konnte, wie er ihn und die zwei, die ihm ohne lange nachzudenken folgten, jetzt am besten aufhielt ohne dass jemand verletzt wurde, sprang Naruto vor und stoppte den Übereifrigen so schnell, dass die anderen fast gegen Tsuyoshi stießen; gerade noch rechtzeitig konnten sie bremsen und wollten schon anfangen, lautstark zu protestieren, als sie Narutos Augen sahen.

Ohne einen Ton zu sagen, ließen sie die Waffen sinken.
 

„Was soll das heißen, Sasuke?“ Narutos Stimme klang schneidend scharf, und er ließ Tsuyoshi los, wandte sich zu seinem ehemals besten Freund.

Sasuke seufzte. „Ich nehme an, ihr habt Danzo obduziert. Was ist dabei zu Tage gekommen?“

„Dass du ihn umgebracht und noch dazu seine Leiche verstümmelt hast. Egal, was Itachi dir erzählt hat, aber er hat deine Familie umgebracht, und du tätest gut daran, ihn zu töten als uns zu widersprechen!“, entgegnete Utatane sofort.

„Um danach von euch getötet zu werden? Ich glaube nicht, dass ich euch diesen Gefallen tue. Ihr kennt die Wahrheit, aber ihr seid in der Überzahl, also, warum habt ihr Angst vor uns?“

„Sasuke!“, flüsterte Sakura ihm eindringlich zu. War er verrückt, sie so zu provozieren?
 

„Würdest du bitte erklären, warum ihr beiden Uchiha auf einmal kein Verbrechen begangen haben sollt?“ Narashi klang sehr misstrauisch.

„Nicht, solange ich nicht gehört habe, was bei dieser Autopsie festgestellt wurde, da ihr mir ansonsten nicht glauben würdet.“, stellte Sasuke ruhig fest.

„Aber da Shizune nicht hier ist-“ „Ich war dabei.“ Ino unterbrach die Älteste einfach, die auch sofort entsetzt „Yamanaka!“ zischte, doch Ino kümmerte sich nicht darum.
 

„Ich habe die Leiche zusammen mit Shizune untersucht.“ Sie sah Sasuke fest in die Augen, wohl zum ersten mal in ihrem Leben, ohne verlegen zu sein, rot zu werden und wegzuschauen.

„Was habt ihr feststellen können?“, fragte Sasuke sie.

„Das Danzo Shimura seinen rechten Arm gentechnisch verändert hat. Zudem hat er sich mindestens acht Sharingan in eben diesen Arm einpflanzen lassen. Zumindest waren es Augen, durch die ungewöhnliche Struktur der Chakrabahnen wahrscheinlich Sharingan; Byakugan können es nicht gewesen sein, das haben wir überprüft.“
 

Was das bedeutete, war vielen anscheinend nicht klar, denn Itachi erläuterte nach Sekunden verwirrten Schweigens: „Danzo Shimura hat nicht nur das Kekkei Genkai des Uchiha-Clans gestohlen, sondern auch das von Hashirama, dem ersten Hokage. Die Bluterbe stehen aber unter gesetzlichem Schutz, somit wird jeder, der sie sich widerrechtlich aneignet, zu Höchststrafen verurteilt, und das Kekkei Genkai wird ihm wieder genommen. Ihm werden jegliche Bürgerrechte versagt.“

Seine melodische dunkle Stimme war nicht laut, erreichte aber auch den Letzten auf der Lichtung klar und deutlich.

„Somit hatte er also niemals das Recht, Hokage zu werden, wodurch ihm dieser Titel aberkannt wird. Also hat Sasuke einen Vogelfreien getötet, was unter keinerlei Strafe steht, sondern theoretisch belohnt werden wird, vom Dorf und dem bestohlenen Clan.“
 

Jetzt hatte es selbst Tsuyoshi die Sprache verschlagen, und alle gaben ihre Kampfhaltung auf; Naruto sah man die Erleichterung förmlich an.

„Woraus natürlich resultiert“, fuhr Sasuke nach einiger Zeit fort, „Wenn ihr das gewusst habt, habt ihr bewusst einen Verbrecher nicht nur zum Hokage gewählt, sondern ihm auch Jahrelang sämtliche Privilegien eines hochgestellten Ratsmitglieds zur Verfügung gestellt. Was glaubt ihr, zu was euch das macht?“
 

Die Frage war eindeutig rhetorisch gemeint. Dennoch verteidigte sich der Älteste: „Beweise es.“

Sasuke schnaubte kurz belustigt. „Das kann leider niemand mehr. Aber die hier Anwesenden können aus eurer Reaktion schließen, was die Wahrheit ist; ihr wirkt nicht sonderlich überrascht.“ Er machte eine Kunstpause und ließ den Blick durch die Menge schweifen, als er schließlich fortfuhr: „Nebenbei bemerkt, außer euch beiden ist wohl keiner wirklich über seinen Tod enttäuscht. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er sich großer Beliebtheit erfreute.“ Selbst Kakashi sah bei diesen Worten betreten auf den Boden.
 

„Sakura.“ Narutos Stimme ließ sie erneut erschrocken zusammenzucken. „Sag was!“ Er flehte regelrecht.

„Ich kann auch nur beurteilen, was ich gehört habe, aber ich glaube ihm voll und ganz, Naruto.“, stellte sie mit fester Stimme klar, und Kazaru nickte.

„Was ist dann mit Itachi? Hat er etwa nicht den Clan umgebracht, Konoha verraten und sich den Akatsuki angeschlossen?!“ Narashi klang ziemlich nervös und konnte kaum still stehen, zu sehr wühlte ihn das alles auf. Kazaru blickte zu Itachi. Wie viel wollte er offenbaren?

Itachi ließ seinen Blick in die Ferne schweifen.
 

„Ich bestreite nicht, dass ich meine Familie getötet, Konoha verlassen und mich den Akatsuki angeschlossen habe.“ Er warf den Ältesten einen scharfen Blick zu, fuhr mit schneidenderer Stimme fort:

„Aber ich sage, es war ein Auftrag, erteilt von Danzo, den Ältesten und dem Dritten Hokage.“

Man hätte eine Feder fallen hören können, so unglaublich still war es.

„Weißt du, was du da sagst, Itachi?“ Sein ehemaliger Teamkollege und Freund Raiza sah ihn zweifelnd an. „Ja. Das ist die Wahrheit. Ich habe nur einen Auftrag ausgeführt.“
 

„Hanebüchener Unfug!“ Utatane schnalzte missbilligend mit der Zunge.

„Und was ist mit Beweisen?“ Kazaru fauchte fast. Sie hatten schon so gut wie verloren, und trotzdem weigerten sie sich, es zuzugeben? Das war absolut unglaublich.

„Ihr könnt keine Beweise haben! Kazaru Shirobane, rede dir nicht den Kopf noch tiefer in die Schlinge!“

„Das heißt, ihr habt diesen Missionsauftrag unterschrieben, ohne ihn zu lesen?“

Sasuke zog das letzte Blatt von Itachis Akte hervor.

„Das ist viel zu alt, als dass wir es gefälscht haben könnten, also versucht es nicht mit dem Argument.“
 

Doch das versuchten sie nicht, sie schweigen nur wütend, bissen die Zähne zusammen.

„Ja, da hat er leider recht... Ihr habt es vermasselt. So ein Pech, wirklich.“ Alle Köpfe wandten sich zum Sprecher- Ein maskierter Mann mit einer orangen Maske, wie Kazaru sah, als sie zum rechten Waldrand blickte.

Diesmal waren sie alle überrascht, und zwar alles andere als angenehm.

Itachis Augen verengten sich zu Schlitzen, und Kazaru spürte, wie er sich neben ihr verspannte.
 

Hinter ihm traten Kisame, Zetsu, Konan, Deidara und unfassbarerweise auch Hidan aus dem Wald.

„Was tut ihr hier?“ Itachis Stimme klang alles andere als erfreut.

„Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass ich Kisame die Geschichte mit dem gefangen genommen glaube, oder?“

Sein Schweigen bestätigte nur, was der Maskierte sagte, doch er hatte gehofft, dass es ihm zumindest etwas mehr Zeit verschaffen würde. Das der Boss gleich höchstpersönlich und mit dem gesamten Rest der Akatsuki auftauchen würde, hätte er ehrlich gesagt gar nicht vermutet.
 

„Aber auch ich hätte nicht gedacht, dass ihr gleich mit so einer Armee ankommt. Da habt ihr beiden ja ganze Arbeit geleistet.“

„Wer bist du?“ Die Ältesten sahen ihn von oben bis unten abschätzend an.

Er lachte amüsiert. „Also wirklich, Tantchen- du hast mich doch nicht vergessen? Aber im Gegensatz zu dir hab ich mich ein bisschen besser gehalten, fürchte ich- Mein Gott, du siehst schrecklich aus.“
 

Hidan lachte, selbst Kazaru und Sakura verzogen amüsiert das Gesicht, ebenso wie die meisten anderen aus dem Trupp, nur die beiden Uchiha blieben stoisch ruhig.

„Also, besonders beliebt scheint ihr beiden ja nicht zu sein.“, grinste der Unbekannte.

„Wer bist du?!“ Mitokados Stimme war jetzt sehr ungeduldig und auch ziemlich laut.

„Oh, das ist nicht weiter von belang. Eigentlich wollte ich nur ein verlorenes Schäfchen einsammeln, aber wie es scheint krieg ich den Kyuubi ja noch dazu. Glück muss der Mensch haben, nicht wahr?“ Sein Tonfall hatte etwas von einem vorfreudigen Kleinkind und er klatschte vergnügt in die Hände.
 

„Entschuldigt, ihr drei- Ich weiß zwar auch nicht wie er euch gefunden hat, aber er meinte, wir ziehen alle los... Sorry, Partner.“ Das letzte war direkt an Itachi gerichtet.

Nach einem kurzen Nicken zu Kisame blickte Itachi wieder zu dem Maskierten.

„Ich komm aber nicht mit, also verschwinde.“

„Schade. Sasuke, was ist mit dir? Du bist talentierter als dein Bruder, hier kämst du dazu, dein Potential auszuschöpfen.“

Sasuke hob seine linke Augenbraue um einen Millimeter. Das 'Nein' war deutlich wahrzunehmen, auch wenn er nichts sagte.
 

„Ich werde euch schon noch überreden.“ Sein Blick wanderte zu dem Blonden Ninja, der zwischen den beiden Parteien stand.

„Du kommst wahrscheinlich nicht freiwillig mit...“

„Vergiss es!“, zischte Naruto, nahm eine Kampfhaltung ein.
 

„Warum lebst du eigentlich noch?!“ Die Frage kam etwas unerwartet von Shikamaru und richtete sich an Hidan.

Hidan und Kakuzu hatten vor über drei Jahren Asuma getötet, den Sensei von Shikamaru, Ino und Chouji.

Nicht lange darauf hatten die drei es mit Hilfe von Kakashi geschafft, die nahezu unsterbliche Zombie-Kombination der Akatsuki umzubringen – mit minder großem Erfolg, wie man grade sah.

„Tja, Zetsu hier war so freundlich, meinen Körper wieder zusammenzusetzen. Effektive Methode, Kleiner, aber tot bin ich deswegen noch lange nicht.“
 

Shikamaru biss die Zähne zusammen, auch Ino konnte die Augen nicht von ihm nehmen.

Die Spannung, die sich schon während des Gesprächs aufgebaut hatte, wurde fühlbar, und es stand zu befürchten, das die Situation nicht mehr lange ruhig bleiben würde.

„Nun, wie auch immer, ich werd den Kyuubi mitnehmen... und auch einen Uchiha. Welchen ist mir egal.“

Seine Stimme klang entschlossen.

Itachi schnaubte abfällig, dann ging er ein paar Schritte, stellte sich in das Niemandsland vor den Akatsuki, mit dem Rücken zu Konoha und den anderen drei.
 

„Nein, das wirst du nicht tun. Du hast ja noch nicht mal den Mut, zu sagen, wer du bist. Warum willst du nicht, dass sie es wissen?“

„Ich sehe nicht, was es ändern würde. Und du kannst mich nicht aufhalten, Itachi, das weißt du sehr wohl.“

Itachi ließ ein freudloses, kurzes Auflachen hören. „Ich allein nicht. Aber glaubst du nicht, das wir zusammen doch ein bisschen viel für dich sind?“
 

„Nur werden 'wir' nicht kämpfen. Tragt das unter euch aus.“

Das traf hart. Die Ältesten würden ihren Ninja nicht erlauben zu kämpfen? Das sah schlecht aus. Zusammen mit Sasuke könnte Itachi ihn sicher etwas aufhalten, doch im Grunde hatte er recht - selbst sie beide zusammen dürften zu schwach dazu sein.

Jetzt war es an dem Maskierten, zu lachen. „Tja, so ein Pech. Dann sieht das doch ganz gut für uns aus, meinst du nicht? Zwei Uchiha und ein Fuchsjunge... da brauch ich mich mich ja im Grunde gar nicht einzumischen.“

Er zählte sie noch nicht einmal mit? Kazaru biss wütend auf ihre Unterlippe. Sie und Sakura waren nicht zu unterschätzen.
 

Der Maskierte hatte auf einmal ein Shuriken in der Hand, drehte es zwischen den Fingern wie ein interessantes Spielzeug. Dann, ohne Vorwarnung und so, dass kaum einer es sah, sirrte es durch die Luft, auf Tsuyoshi zu.

Bevor es ihn erreichte, hatte Itachi es mit einem Kunai abgewehrt, sodass es sich zwischen ihm und dem Werfer in den Boden bohrte.

Sasuke bewegte sich als erster, stellte sich vorsorglich neben seinen Bruder, und auch Kazaru und Sakura folgten.

„Leicht wirst du an uns nicht vorbei kommen, Madara. Du kennst die Geschichte genauso gut wie ich, du weißt, warum ich das getan habe.“ Zum ersten Mal schwang eine Drohung in Itachis Stimme mit, aber vielleicht war das auch nur Einbildung, denn bei dem Namen Madara hielten einige den Atem an. Mitokado war es schließlich, der barsch meinte: „Madara Uchiha ist tot, vor Jahren gestorben. Selbst wenn nicht, wäre er doppelt so alt wie ich. Was soll das, Uchiha?“
 

„Glaubt es oder nicht, aber das da ist Madara Uchiha.“ Sasukes Stimme beendete die Frage und duldete keinen Widerspruch.

Naruto stellte sich neben Sakura, die am Ende der Reihe stand.

„Egal wer das ist, aber ich glaube euch. Zudem werde ich mich nicht umbringen lassen.“ Sakura warf ihm einen kurzen, dankbaren und glücklichen Blick zu.

Narashi seufzte, tauchte dann aber neben Kazaru auf, die am anderen Ende stand.

„Ich kann euch einfach nicht allein den ganzen Spaß haben lassen...“, murmelte er resigniert.
 

Shikamaru und Ino sahen sich nicht einmal mehr an, doch traten sie synchron nach vorn.

Utatane hielt Shikamaru zurück, als er auf ihrer Höhe war: „Wenn ihr jetzt geht, müsst ihr mit einer harten Strafe rechnen.“

Shikamaru schnaubte nur verächtlich. „Mendokuse. Wir haben die Gelegenheit, sämtliche Akatsuki zu vernichten und die vier wieder zurück zu holen, und wir dürfen sie nicht nutzen? Seht ein, das ihr Mist gebaut habt, und dass die Konsequenzen, die euch erwarten, schlimmer sind als die, die wir annehmen dürfen.“ Damit setzte er seinen Weg fort, stellte sich neben Ino und Naruto. Auch Kiba und Akamaru waren nicht untätig, und zu guter Letzt stellte sich Kakashi zwischen die beiden Brüder.

„Dann ist er also wirklich noch am Leben.“

Itachi nickte nur.

Raiza trat vor, stellte sich mit in die Reihe.
 

„Sieh an, Kakashi Hatake. Hast du nicht genau genommen auch unser Kekkei Genkai gestohlen? Vielleicht solltest du aufpassen, wen du zum Verbündeten hast...“ Madaras Stimme hatte einen lauernden, gefährlichen Unterton.

„Es wurde mir von einem Sterbenden überlassen, wie du sicher weißt. Und ich kann nicht zulassen, dass du meine Schüler und Freunde bedrohst.“

Auch Chinjou und Hana gesellten sich mit den Sankyodai zu der Linie, die Konoha und die Akatsuki trennte.
 

Madara besah sich anscheinend amüsiert die Situation. „Ihr glaubt, dass ihr dreizehn eine Chance gegen uns habt? Du weißt es doch besser, Itachi. Willst du wirklich, dass so viele sterben? Mir solls egal sein, aber wäre dann nicht deine ganze Aktion ziemlich sinnlos gewesen?“

„Vielleicht. Aber es ist nicht zu ändern. Geht, oder greift an - wir werden uns schon verteidigen.“

„Hehe, wie verzweifelt müsst ihr sein...“ Im nächsten Moment war Madara verschwunden, zumindest anscheinend. „Könnt ihr das wirklich?“, flüsterte er in Itachis Ohr.
 

Itachi duckte sich weg und wollte Madara eigentlich den Ellbogen in den Bauch stoßen, doch da war dieser schon wieder verschwunden.

Als wäre dass das Startsignal, bewegten sich jetzt auch die anderen Akatsuki; doch bevor sie die Reihe erreichten, ertönte hinter ihnen ein gepresster Laut. Itachi gefror das Blut in den Adern, und als er herumfuhr, sah er gerade noch, wie Raiza blutüberströmt zu Boden sackte, einen roten Schnitt am Hals, wie eine Kette.

„... da waren's nur noch zwölf. Tja, so schnell kanns gehen.“
 

Die Akatsuki suchten ihre Gegner scheinbar wahllos, außer Hidan, der sich an Shikamaru und Ino hielt.

Die Kombinationen der eilig entstandenen Allianz waren ebenso zufällig, und bereits nach einigen weiteren wenigen Sekunden tobte ein gnadenloser Kampf auf der Lichtung. Langsam entfernten sich die Kämpfenden voneinander, aus reinem Selbstschutz, damit man nicht versehentlich vom Jutsu oder Kunai eines anderen erwischt wurde, dennoch war der Platz sehr begrenzt.
 

Konan war an Narashi und Kiba geraten, natürlich zusammen mit Akamaru, die überrascht waren von ihrer Fähigkeit, sich anscheinend in Papier aufzulösen.

Deidara war Kakashi schon bekannt, Sakura musste sich auf den Bombenleger erst einstellen. Auch die anderen blieben nicht unbehelligt, denn Deidaras Bomben hatten einen ziemlichen Explosionsradius.

Sasuke und Hana fanden sich zusammen mit ihren Hunden als Gegner von Zetsu wieder; das ließ Naruto, Chinjou und Kazaru mit Kuroi als Gegner von Madara.
 

Kisame sah nicht nach links und rechts, er hatte sich durch den allgemeinen Tumult zu Itachi durchgekämpft.

Samehada krachte vor ihm auf die Erde, als er versuchte, zu Kazaru zu kommen, und Itachi sprang einen Schritt zurück.

„Warte mal, Partner.“

„Kisame, lass mich durch. Wir müssen das nicht nochmal ausdiskutieren.“

Kisame lachte. „Von 'diskutieren' konnte man schon damals nicht sprechen. Was habt ihr vor?“

„Warum willst du das wissen?“

„Ich will dich nicht umbringen.“
 

Das überraschte Itachi doch etwas; sicher, er mochte Kisame doch sehr, allerdings hätte er nicht gedacht, dass der Fischmensch ähnlich über ihn dachte.

„...Wissen wir noch nicht.“

Der Schlagabtausch zwischen ihnen war lächerlich lasch.

„Dann solltet ihr euch aber bald mal entscheiden.“

„Du dich auch. Und zwar schneller als wir.“

„Du weißt, dass es da nichts zu entscheiden gibt.“

„Nur, weil du dich erpressen lässt.“
 

Mit einem Sprung nach hinten brachte Itachi etwas Abstand zwischen sie beide.

Ino und Hidan rannten zwischen ihnen hindurch, ohne sie zu beachten.

Itachi nutzte die kurze Unterbrechung, um von Kisame weg zu kommen, sich in Richtung Kazaru durch sie Menge zu schlagen, was sich als gar nicht so einfach erwies; nebenbei hielt er noch Ausschau nach seinem Bruder und musste immer wieder Shuriken, Jutsus und Deidaras Bomben ausweichen.
 

Er spürte, dass Kisame ihm folgte, seine Präsenz mehr als sein ohnehin unterdrücktes Chakra.

Kisame, überlegte er, während er Konan auswich, die von einem Schlag Narashis nach hinten geschleudert wurde und sich bereits in kleine Papierschmetterlinge auflöste, war sein bester Freund. Seit seine Familie tot war, versteht sich, aber so im Nachhinein... selbst Shisui hatte ihm letztlich nicht so nahe gestanden wie Kisame.

Doch Madara hatte ihn in der Hand, das stand außer Frage, also würden sie dieses Mal wohl gegeneinander kämpfen.
 

Unerwartet jedoch registrierte er zwei Chakren, die sich Kisame in den Weg stellten. Das war doch dieser Hyuuga und seine Teamkameradin, Sakura hatte sie erwähnt, Neji und Tenten. Hatten die sich auch noch eingemischt?

Im Moment war er ihnen allerdings dankbar dafür, denn er hatte endlich Kazaru entdeckt. Sasuke brauchte mit Hana und ihren Hunden wohl keine weitere Unterstützung gegen Zetsu, aber Kazaru kämpfte mit Chinjou und Naruto zusammen gegen Madara, und das war eindeutig zu viel für sie. Eiliger schlängelte Itachi sich durch die Menge, mehrmals nahmen ihm Rauchschwaden die Sicht.
 

Selbst aus dieser Entfernung konnte Itachi erkennen, dass sie bereits erschöpft war, und auch Kuroi sah so aus, als wäre er schon öfter getroffen worden.

Ein Schlag Madaras, und Naruto flog durch einige der Bäume um die Lichtung.

Jetzt hatte er Kazaru im Visier, die schon einige Kratzer hatte. In dem Moment, als sie sich kampfbereit zusammenkauerte, geschah es: Ein Schlag traf sie von hinten, sie fiel der Länge nach vornüber und knallte auf den Boden, während Madara mit einem Kurzschwert in der Hand zügig, aber ohne Eile immer näher auf sie zu kam.

„Nein!“ Der Schrei entfloh Itachis Kehle, ohne dass er es überhaupt bemerkte.
 

Sakura sah es. Kakashi lenkte Deidara ab, und sie wusste nicht, was sie dazu veranlasste, ihren Blick auf der Suche nach Kazaru durch die Menge schweifen zu lassen. Sie sah es wie in Zeitlupe, gestochen scharf und in allein Einzelheiten, blendete den Lärm der Schlacht um sie herum aus:

Kazaru fiel, schlug hin. Madara mit dem Kurzschwert, unbarmherzig auf sie zu steuernd. Itachi, etwa zwanzig Meter entfernt, und sie hörte seinen verzweifelten Aufschrei, als er merkte, dass er es nicht rechtzeitig schaffen würde, sie nicht erreichen konnte.

Sie selbst konnte sich nicht bewegen, wie zu Eis erstarrt stand sie da und versuchte zu erfassen, was sie da mitbekam.
 

Selbst durch die Maske konnte man förmlich Madaras diabolisches Grinsen erkennen, der von Kazaru abließ und Itachi anblickte. Ein Kurzes aufeinanderklirren von Metall, und sie hatten die Plätze getauscht, Itachi nun wieder mit stoischem Gesichtsausdruck, aber immer noch schwer atmend, fast neben Kazaru stehend.

Kazaru blickte angsterstarrt zu Itachi, dessen freie Hand zu einem anscheinend tiefen, da sehr blutigen Schnitt an seinem rechten Arm wanderte. Ein paar Schritte nach rechts machend, lockte er Madara aus der unmittelbaren Nähe Kazarus. Doch dann wurde er angerempelt, ein Kunai zischte an seinem Ohr vorbei, und er wandte sich erschrocken um, stolpernd.
 

In diesem Moment reagierte Madara. Das Kurzschwert würde sich tief in Itachis Magen bohren.

Doch Madara bewegte sich sehr viel langsamer als er es eigentlich könnte, und so hatte Kazaru, die das ganze entsetzt mitverfolgte, die Möglichkeit, aufzustehen.

Mit zwei großen Sätzen erreichte sie ihren Liebsten, stieß ihn aus dem Weg. Itachis Augen weiteten sich vor Schreck, lasen die Entschuldigung, aber auch die Erleichterung darüber, dass sie ihn hatte retten zu können, in ihren Augen, ebenso wie ihre ganze Liebe, ihr ganzes Verständnis für ihn. Dies alles lag in diesem Bruchteil einer halben Sekunde in ihren Augen, und dieser Blick war es, der Itachi eine Entscheidung treffen ließ.

Seine rechte Hand packte ihren rechten Unterarm, sein linker Fuß fand den Boden, und er wirbelte sie herum, dass sie einmal Plätze tauschten, und nun war das Entsetzen in ihren Augen, die Liebe und Entschuldigung in seinen.
 

Madaras Schwert bohrte sich mit einem lauten, widerlichen Geräusch fest in einen Körper.

Hart trafen Itachi und Kazaru auf dem Boden auf.

Eine Blutlache verteilte sich auf dem grünen Rasen, und obwohl Sakura das Gefühl hatte, die Welt wäre stehen geblieben, tobte um sie herum der Kampf unbeirrt weiter.

A bloody fight

24. A bloody Fight
 

Kazaru und Itachi landeten unsanft auf dem Boden, ein unterdrückter Aufschrei erklang.

„Itachi!“ Kazarus Stimme zitterte vor Angst. Doch er richtete sich auf, sah sie kurz an und wandte dann den Kopf nach links.

Kazarus Blick folgte seinem, und ihnen beiden stockte der Atem.

Kisame kniete vor Madara. Samehada hatte den linken Arm des Maskierten komplett abgetrennt, das Blut strömte aus der Wunde wie ein blutroter Wasserfall.
 

Doch das, was Kazaru und Itachi den Atem raubte, war Kisame selbst. Das Kurzschwert ragte aus seinem Rücken, Madara hatte mit solcher Kraft zugestoßen, dass es seinen Körper bis zum Heft durchdrungen hatte.

Sein Blut vermischte sich mit dem Madaras. „Kisame!“, stieß der mit gepresster Stimme hervor. „Hast du vergessen, was geschehen ist?!“

Kisame lachte hustend, spuckte dabei Blut. „Als wenn mich das jetzt noch interessieren würde.“

Er holte tief rasselnd Luft, als Madara im selben Tonfall fragte: „Warum?“
 

„Zwei Dinge, die du nie verstehen wirst: Freundschaft und Liebe. Wir waren zu lange Partner, als dass ich ihn jetzt töten könnte. Und die beiden zu trennen wäre echt unmenschlich.“

Er sprach immer langsamer, seine Hand klammerte sich um den Schwertgriff.

„Tut mir leid, Partner... Ich hab mich entschieden. Jetzt“, er hustete, neigte sich nach vorn, „bist du an der Reihe... vermassle es nicht wieder...“ Mit einem weiteren Hustenanfall kippte er zur Seite, atmete nur noch schwer.
 

Kazaru setzte sich auf, starrte wie Itachi fassungslos auf den bewusstlosen Kisame, dessen Atmung schnell flacher wurde und schließlich erstarb. Tränen liefen ihr übers Gesicht, wie auch Sakura, die sich rasch abwandte und Kakashi wieder beim Kampf gegen Deidara unterstützte, der sich mittlerweile auf einen seiner riesigen Tonvögel geflüchtet hatte.

Auch wenn sie nur kurz gemeinsam unterwegs gewesen waren, der Fischmensch hatte eine Art an sich gehabt, die es einfach unmöglich machte, ihn nicht zu mögen.
 

Doch Kisame war nur das erste Opfer von mehreren gewesen, auch wenn es sich dabei hauptsächlich um Akatsuki handelte.

Itachi und Kazaru kämpften nun gemeinsam mit Naruto und Chinjou gegen Madara. Schnell bekamen sie heraus, dass der Weg, den Kisame gewählt hatte, so ziemlich der Einzige war, der ihn verletzen konnte, materialisierte er sich doch nur, wenn er jemanden angriff.

Auch wenn es verrückt klang, aber ob es nun Kunai oder Jutsu waren, es flog einfach alles durch ihn durch, als wäre er nur so etwas wie eine reale Projektion. [1]
 

So blieb es nicht aus, dass sie schnell verletzt wurden und ziemlich erschöpft waren, auch wenn Madaras größtes Handicap der nicht mehr vorhandene linke Arm war.

Die Kämpfe waren relativ ausgeglichen. Sasuke und Hana machten wohl die größten Fortschritte gemeinsam mit den Sankyodai gegen Zetsu.

Das Problem bei ihm war eigentlich mehr, das jedes noch so kleine von ihm abgerissenen Teil innerhalb von zwei Minuten zu einer perfekten Kopie seiner wurde, wie auch immer das möglich war, und schon bald sahen sie ein, dass dem wohl nur mit Feuer beizukommen war.
 

Shikamaru und Ino indessen wussten zwar, wie sie Hidan überwältigen konnten, hatten aber ernsthafte Probleme damit, ihn in eine Falle zu locken. Inos Geistübertragung hatte er gebrochen, und Shikamarus Schattennaht machte ihm nichts aus, wurde er von den Schmerzen doch nur ekstatischer in seiner Begierde, sie zu töten. Sie hatten es bisher geschafft, ihn mit Tentens Hilfe auf Distanz zu halten und ihm auch seine Sense weggenommen, waren am weitesten vom Geschehen entfernt, damit er sich keine anderen Opfer holte.
 

Kakashi und Sakura stellten sich immer mehr auf Deidara ein und erzielten immer mehr Erfolge, auch wenn seine Bomben weite Teile der Lichtung inzwischen in einen Krater verwandelt hatten. Er hatte mittlerweile die größten Verletzungen und war am meisten angeschlagen.

Narashi und Kiba zusammen mit Akamaru schließlich hatten es geschafft, Konan zumindest zu Teilen mit einem Wasserjutsu zu erwischen, sodass sie in ihren Origamifähigkeiten eingeschränkt war.
 

Doch es war eindeutig zu wenig Platz für so viel Kämpfe, die alle einen gewissen Raum brauchten. Ständig sprang jemand zwischen anderen Kämpfern hindurch, kaum einer traute sich, Distanzjutsus zu verwenden, aus Angst, damit mehr Kameraden als den Feind zu verletzen.

Deswegen standen immer nur einzelne der zuweilen über ein dutzend Zetsus in Flammen, da ein Feuerjutsu einfach viel zu großflächig wirkte.
 

Als Deidara endlich von Kakashis Chidori getroffen tot zu Boden sank, verlor sich alles in einem unheilbaren Chaos. Durch Deidaras Schrei einen Moment abgelenkt, blickten nahezu alle zu den Kämpfern, doch Madara nutzte die Situation aus. Ein Kunai zückend lief er auf Itachi zu, der im allgemeinen Moment der Überraschung nicht darauf achtete.
 

Wenn er nicht zur Vernunft kommen wollte, musste er halt sterben, und es war nicht so, dass Itachi unentbehrlich war.

Hätte sich Madara so schnell bewegt wie er es eigentlich könnte, wäre sein Plan aufgegangen. Doch er tat es nicht, wieder nicht, beeilte sich nicht, und so spürte Itachi nur, wie ihn ein harter Stoß im Rücken traf, der ihn nach vorn fallen ließ. Und so bohrte sich abermals eine für Itachi bestimmte Waffe in den Körper eines anderen Menschen.

Alle starrten wie gebannt auf die Szene vor ihnen, als Madara mit einem widerlich schmatzenden Geräusch das Kunai aus Narashis Brust zog. Schwankend schien er noch einen Herzschlag lang stehen zu bleiben, bevor er zu Boden sackte und reglos liegen blieb.
 

Kazaru war die erste, die reagierte; alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen und sie stieß unvermittelt ein so entsetztes Kreischen aus, dass viel zusammenzuckten.

Sie stürzte zu ihm, sah nicht nach rechts oder links und ignorierte auch Madara vollkommen. Der zuckte nur mit den Schultern, während er gelangweilt das Kunai an seinem Mantel abwischte.
 

„Das ist schon der zweite, der für dich gestorben ist. Ich frage mich nur, wie viele können noch abkratzen, bis du ganz allein bist?“

Itachi hörte ihn nicht, sah nur auf Kazaru, der die Tränen die Sicht nahmen, konnte nicht fassen mit welcher Begründung ausgerechnet Narashi ihm das Leben retten sollte. Ohne Angst, vielleicht auch ohne es zu realisieren, kniete sie zu Füßen von Madara, hielt Narashis Körper im Arm, drückte ihn an sich. Langsam wiegte sie sich mit ihm hin und her, als versuchte sie, ein Kind in den Schlaf zu schaukeln.
 

Die anderen nahmen ihre Kämpfe wieder auf, es blieb ihnen nichts anderes übrig, denn Hidan, Konan und die anderen ließen sich nicht lange ablenken. Neji unterstützte Kiba gegen Konan, und auch sie schienen langsam aber sicher das Momentum des Kampfes zu wenden.

Sakura, die auch nicht mehr allzu viel Energie hatte, lief im Zickzackkurs auf dem schnellsten Weg zu Kazaru und Narashi, während auch ihr vereinzelte Tränen aus den Augen rannen.
 

Naruto und Itachi kämpften gemeinsam mit Chinjou gegen Madara, durch die Wut und die Trauer nur noch mehr angestachelt. Ihre Zusammenarbeit war besser als man es vermuten sollte von diesen dreien, die noch nie mit den anderen gekämpft hatten und von denen zwei außerdem ausgesprochene Einzelgänger im Kampf waren.

Doch dadurch kamen sie Stück für Stück voran, drängten Madara so in die Ecke, dass er angreifen musste, und immer, wenn er das tat, griffen sie ihrerseits an; doch sie alle vier waren mehr oder minder schwer verwundet.
 

Konan war bereits gefallen und Sakura kümmerte sich um die Verwundeten.

Sie war nicht ganz bei der Sache, und zusammen mit ihrem Chakra flossen Tränen in die Wunden, denn vor Kurzem hatte es Ino erwischt. Die blonde Kunoichi war abgelenkt von dem Tod Narashis zu spät einem Kunai ausgewichen, dass sie am Arm streifte; keine Minute später hatte Hidan es aus dem Boden gezogen und das Blut abgeleckt.

Das Zeichen Jashins, der letzte Punkt des Rituals, hatte er schon auf den Boden gemalt, und bevor sie ihn aufhalten konnten stand er in dem Kreis.

Das Positive war, dass er sie schnell tötete, sein Ritual nicht in die Länge zog. Ein einziger Stich ins Herz beendete ihr Leben.
 

Zetsu war kurz nach Inos Tod ebenfalls getötet worden. Sasuke half Shikamaru, war er doch derjenige, der noch am meisten Kraft hatte. Itachi, Naruto und Chinjou kämpften mit unverminderter Härte gegen Madara, doch auch ihre Kraft ließ nach.
 

Kazaru sah apathisch dem Kampf zu, hielt immer noch Narashi im Arm. Keiner war in der Lage dazu ihnen zu helfen.

Doch als Itachi einen schweren Schlag einsteckte, sprang sie auf einmal auf, hörte nicht auf Kakashis Rufe, warf sich mit in den Kampf. Kuroi krächzte erschrocken, doch da eine von Deidaras letzten Bomben seinen rechten Flügel verletzt hatte, konnte auch er nichts tun.
 

Sakuras Chakra war erschöpft, besonders durch die vielen Heilungen, aber bis auf die vier Toten hatte niemand lebensbedrohliche Verletzungen zu beklagen.

Chinjou ging zu Boden, und Sasuke holte ihn aus der Gefahrenzone, bevor auch er die drei unterstützte.

Madara befand sich in einer ausweglosen Situation, doch offenbar war er nicht so feige zu fliehen. Und in Anbetracht der Tatsache, dass er gegen zwei Uchiha und den Kyuubi kämpfte, hielt er sich erstaunlich gut, doch letztendlich zeigten sich auch bei ihm Ermüdungserscheinungen. Seine Maske war bereits seit längerem zerstört, und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
 

Sein Blut tropfte aus vielen Wunden, auch wenn er den fehlenden Arm notdürftig verbunden hatte, und im Grunde war es sowieso ein Wunder, das er bei dem Blutverlust noch lebte, ganz zu schweigen davon, dass er noch einen mehr als ebenbürtigen Kampf gegen sie bestritt.

Erst als sie sich in einer Pause ruhig gegenüberstanden bemerkten sie, wie sehr er schon schwankte.

Doch die Ausweglosigkeit seiner Situation schien ihm zu Kopf zu steigen, denn er begann zu lachen. Noch bevor sie sich darüber verwunderte Blicke austauschen konnten, verschwand er und erschien hinter der Ältesten wieder. Im nächsten Moment landete ihr Kopf auf dem Boden, kurz bevor ihr Körper folgte.
 

„Oh, welch Missgeschick. Entschuldigt, soll nicht wieder vorkommen.“ Keiner antwortete darauf, aber jede andere Person wäre wahrscheinlich nicht so egal gewesen. Naruto griff wieder an, und obwohl er schon seit geraumer Zeit geschlitzte rote Pupillen hatte, hielt er den Kyuubi gut in Schach.

Doch so leicht gab Madara nicht auf, und Kazaru war fast am Ende ihrer Kräfte, nur ihre Entschlossenheit über Narashis Tod hielt sie noch aufrecht, und nur das war es, was sie dazu brachte, wieder aufzustehen, als Madara sie mit einem Tritt nach hinten beförderte, ein kurzes Stück neben Sakura.
 

Leicht taumelnd stand sie da, wischte sich das Blut aus dem Mundwinkel, fixierte Madara, der nun doch schon mit erkennbarer Mühe die drei abwehrte.

Sie ging vier Schritte zu Sakura und fragte sie leise, so dass die anderen es nicht mitbekamen: „Du hast nicht zufällig ein tödliches Gift dabei?“ Die ganze Zeit ließ sie Madara nicht aus den Augen, und Sakura reichte ihr ein Kunai aus der Innenseite ihrer Tasche. „Zehn Sekunden.“, meinte sie nur.
 

Kazaru mischte sich wieder in den Kampf ein, als hätte sie sich nur eine kleine Pause gegönnt, wusste selbst, das sie den dreien im Grunde nur zur Last fiel, doch in ihr hatte die Wut über Narashis Tod die Trauer vorerst zurückgedrängt. Dazu kam der Zorn über die inzwischen nicht mehr zu zählenden Angriffe auf Itachis Leben, denn auf ihn fokussierte er sich eindeutig. Das bedeutete, die einzig sichere Art ihn zu erwischen war...
 

Sie nutzte das Kunai wie jedes andere, das Gift war nicht sichtbar, und musste nicht lange auf ihre Chance warten. Itachi war erschöpft, vertrat sich den Fuß und fiel auf die Knie. Madara nutzte das, ein Kunai in der Hand, hielt es auf Bauchhöhe. Kazaru hatte damit gerechnet, nutzte all ihre verbliebenen Kräfte, stieß Itachi beiseite. Das Kunai fuhr tief in ihre Schulter, knapp über dem Herzen, weil sie sich tiefer geneigt hatte, vor seine Bewegung gekommen war. Das vergiftete Kunai traf ihn im Bauch, wie er es ursprünglich geplant hatte. Es war eine ernsthafte Verletzung, doch er meinte nur lachend: „Wenn du glaubst, dass du mich damit-“, er brach ab, fasste zu der Waffe.
 

„Sieben.“ Kazaru hustete und spuckte Blut, hielt sich mit der Hand die verwundete Schulter.

„Sechs.“ Sakuras Stimme war fest, Madaras Blick leer.

„Fünf.“ Kazarus blaue Augen fanden Madaras Sharingan, auch wenn das gefährlich war.

„Vier.“ Sakura blickte auf seinen zerstörten Körper. Das er überhaupt noch stehen konnte...

„Drei.“ Kazaru fixierten ihn mit unnachgiebiger Härte.

„Zwei.“ Sakuras Stimme hatte einen lauernden Unterton, und Madara fiel auf die Knie.

„Eins.“ Der Triumph schwang eindeutig in Kazarus Stimme mit, dann hob sie das Kunai vom Boden, und Madaras Hand verkrampfte sich auf seinem Herzen.

Ein Husten, Blut tropfte unter der Maske hervor, und dann fiel der Körper nach vorn.
 

Das letzte, was Kazaru sah, bevor sie bewusstlos wurde, war Sakura, die sich über sie neigte. Dann wurde alles schwarz, sie merkte noch nicht einmal, wie sie auf dem Boden auftraf.
 

[1] Nein, auch das ist nicht erfunden, der ist wirklich so ein Canon-Stu. Auch wenn er letztlich anscheinend doch nicht Madara ist, sondern wer anders... Interessiert hier aber nicht, die Geschichte ist schon alt^^
 

Leute, tut mir leid, ich bin schon wieder zu spät... ich lern das auch nicht mehr. Aber die FF wird langsam, meint ihr nicht auch? Gibt noch einige lustige Szenen^^ Aber erstmal sind wir alle traurig... Bis denne!^^

Back again


 

Sie blinzelte. Ihr Kopf fühlte sich furchtbar an, ihre Augenlider waren schwer. Weiterschlafen wäre so schön... Aber irgendwas war da. Irgendetwas... Sie schlug die Augen auf, sah in den blassen Sternenhimmel.
 

Eine Hand hielt ihre, leicht, die Berührung kaum zu spüren. Und doch war sie da.

Schon fielen ihre Augen wieder zu.

Das erinnerte sie an etwas. Ihre Gedanken wanderten einige Jahre in die Vergangenheit, weil ihr Geist ihr anscheinend das Jetzt noch nicht wieder bewusst machen wollte.
 

~~~~~
 

Es war ein regnerischer Tag gewesen. Kazaru die Chunin war mit Itachi, der als Jonin Teamleiter war, sowie Hana und Narashi auf eine Mission geschickt worden. Im Zuge selbiger hatten sie sich getrennt, und Itachi hatte Kazaru zu sich geholt. Zum einen brauchte sie am meisten Schutz, zum zweiten waren sie gemeinsam gar nicht so schlecht- mit ihren Genjutsu unterstützte sie ihn, im Gegensatz zu den anderen, die mit ihren Taijutsu und Ninjutsu seine Aktion störten.
 

Als C-Rang in Auftrag gegeben, war diese Mission eigentlich nicht schwierig, und für Chunin leicht zu schaffen. Dennoch hätte er sie eher als B-Rang eingestuft, denn hirnlos waren diese Kleiderschränke, gegen die sie da gekämpft hatten, eindeutig nicht gewesen.

Und das hatten sie nun davon, hoffentlich ging es den anderen beiden samt der Hunde gut. Kazaru war bewusstlos, und er kam nicht umhin zu bemerken, das sie nun sehr schnell fraulicher wurde, als er ihren Körper musterte.
 

Er kannte sie schon sehr lange, sie war nur ein Jahr jünger als er, und er hatte ihr – wenn ihre Eltern sich mal wieder zu einem Geschäftsgespräch getroffen hatten – den Gefallen getan, mit ihr zu trainieren, wollte sie doch auch mal ein starker Ninja werden. Ihr Genjutsu - Talent war irgendwann nicht mehr zu übersehen.

Sie hatte anfangs nur zugeschaut, wie er mit Sasuke oder seinem Vetter Shisui trainierte, doch sie erkannte Genjutsu ebenso gut, als hätte sie ein Sharingan.
 

Also übte er mit ihr, und zumindest in diesem Punkt war sie sehr gelehrig und arbeitete unermüdlich. Später kam dann auch ihr Rabe Kuroi dazu, und teilweise kämpften sie auch gemeinsam gegen andere, schnitten dabei nicht schlecht ab. Und jetzt saßen sie hier, unter einem halb umgestürzten Baumstamm, der ein wenig Schutz vor dem Regen bot, und Kazaru war bewusstlos. Ein Kunai hatte einen tiefen Schnitt an ihrem rechten Oberarm hinterlassen, und da es mit einem Halluzinogen bestrichen war, hatte Kazaru eine Situation falsch eingeschätzt und war sozusagen frontal gegen einen Baumstamm gerannt. Dazu kam noch ein heftiger Schlag mit Griff eines Kunai auf den Kopf, und sie trat vollends weg.
 

Im Grunde war es für ihn nicht schwierig gewesen, die Männer auszuschalten, und so hatte er die leichte Kaza einfach auf den Arm genommen und hierher getragen. Kuroi hockte neben Kazaru, den Kopf auf ihre Schulter gebettet, und schien zu schlafen.

/Sie ist so hilflos... nicht ganz für dieses Leben geschaffen. Aber bei ihrem schon zu erahnendem baldigen Aussehen wird sie wohl schnell einen Mann finden und Kinder bekommen. Vielleicht diesen Narashi.../

Ein seltsames Gefühl war plötzlich in seinem Magen.
 

/Was geht mich das eigentlich an?!/, schalt er sich selbst.

Genau, nichts ging ihn das an.

/Also, Finger weg!/

Doch gerade das schien nicht möglich zu sein.

Sie waren nun schon einen halben Tag hier, hatten ihren Teil der Aufgabe erfüllt, jetzt kam es auf die beiden anderen an. Sie sollten sich auf den Rückweg zum Treffpunkt machen, doch solange sie nicht bei Bewusstsein war, ging das wohl schlecht.
 

Obwohl es noch gar nicht so lange her war, ergriff er ihre rechte Hand und fühlte nochmals den Puls am Handgelenk.

Als ihm auffiel, dass er sie länger als nötig und zudem mit beiden Händen hielt, wurde er sauer auf sich selbst und legte ihren Arm vorsichtig wieder ins Gras.

Doch so sehr er auch grummelte, und so sehr ihm auch alles sagte, das sie nur bewusstlos und ihr Puls stark war, er fühlte ihn kurze Zeit später noch einmal.

Seine Hand blieb diesmal bei ihr, hielt ihre ganz locker; irgendwie beruhigte es ihn.
 

~~~~~
 

Diese Erinnerung spukte ihm durch den Kopf; sie war knapp zwei Stunden später aufgewacht, mit Kopfschmerzen zwar, aber sonst munter.

Was er nicht wusste war, das Kazaru sich an dieselbe Sequenz erinnerte, mit dem Zusatz, dass sie im Halbschlaf seine Berührung wahrgenommen hatte. Nur hatte sie das damals absurd gefunden und deshalb verdrängt, doch jetzt kam die Erinnerung zurück.

Damals hatte er doch genauso ihre Hand gehalten...
 

Langsam drangen gedämpfte Stimmen zu ihr durch, und damit kam auch die Erinnerung wieder. Sie öffnete langsam ihre Augen, bemerkte den Feuerschein um sie her, als sie in die Sterne schaute.

/Narashi.../ Da war eine Leere in ihr. Klar, in letzter Zeit hatte er ziemlich genervt, aber er hatte sich um sie gesorgt. Und er hatte Itachi das Leben gerettet; wohl nicht ohne Grund.
 

Aber warum musste der Trottel dafür gleich sterben?! /Klar liebe ich Itachi mehr als alles andere. Aber du hättest dich doch nicht opfern sollen! Glaubst du denn, du bedeutest mir gar nichts?/

„Wie geht es dir?“ Itachis leise Stimme holte sie aus ihren Gedanken. Jetzt bemerkte sie, dass er tatsächlich ihre Hand hielt.

/Ein Unterschied zu damals. Wenn er es überhaupt getan hat, dann hat er mich ganz schnell wieder los gelassen.../

Sie zuckte die Schultern und bemerkte dabei, dass ihr Körper schmerzte, auch wenn sich jemand um ihre Wunden gekümmert hatte.
 

Wie sollte es ihr schon gehen? Klar, sie fünf lebten, Kurois warmer Körper schmiegte sich an ihren linken Arm, aber Narashi war tot, und er war ja nicht der Einzige.

Ihre Augen fielen wieder zu, und ihr Körper fühlte sich nicht danach an als könnte oder wollte er sich je wieder bewegen. Sie schlummerte wieder ein, war noch viel zu fertig, um wach zu bleiben, und ihre Wunden pochten sowieso noch, besonders die an ihrer Schulter.

Itachi hielt ihre Hand, Kuroi kuschelte sich an sie, sie fühlte sich zerschlagen, aber sicher.
 

~~
 

Itachi saß ruhig neben ihr, hielt weiter ihre Hand. Auch seine Wunden ließen ihn nicht kalt, doch schlafen konnte er nicht. Bei den Akatsuki hatte sich schlafen immer als gefährlich erwiesen, weil man sich nie sicher sein konnte, ob Deidara nicht das Hauptquartier in die Luft jagte oder Tobi (Ja, eben jener Tobi, der eigentlich DER Madara Uchiha war) sich irgendeinen Schwachsinn ausdachte, der vorzugsweise mit eingestürzten Gängen oder Sauereien endete.
 

Auf den Missionen war es ebenso wenig möglich gewesen- von allen verfolgt, hatten sie nicht oft beruhigt schlafen können, und meistens waren sie abwechselnd wach geblieben.

Wenn dieser ganze Mist endlich vorbei war, sollte er sich vielleicht einmal ausschlafen.

Doch auch Sasuke schien sich diesbezüglich nicht sehr von ihm zu unterscheiden, saß er doch neben ihm an einen Stamm gelehnt und döste vor sich hin. Sakura stand ein kleines Stück entfernt, theoretisch in Hörweite, doch zeigte sie keine Anzeichen, dass sie sie verstand; die Arme verschränkt, blickte sie starr auf die fünf Bündel, die dort lagen – die Leichen. Jemand hatte es für angebracht gehalten, Kisame näher zu den anderen zu legen als die Älteste es tat; eine eindeutige Stellungnahme, wer auch immer es gewesen war.
 

Schon sehr lange stand Sakura so da, und keiner konnte auch nur ein Wort aus ihr herausbringen. Gut, es hatte auch kaum einer versucht, Sasuke hatte sie einfach in Ruhe gelassen, doch selbst Naruto brachte es nicht fertig.

Zu einer langen Diskussion hatte keiner von ihnen mehr Energie gehabt, und so hatten sie kurzerhand zugestimmt, mit nach Konoha zu kommen und dort alles weitere in Ruhe zu besprechen.
 

Die Bedingung dazu war, dass sie alle Waffen abgaben und sich metallene Chakrablocker anlegen ließen, was Naruto bei Sakura und Sasuke übernahm und Hana bei Kazaru, um die sie sich kümmerte und ihr die restlichen Wunden verband. Irgendwie schien sich jedoch keiner in Itachis Nähe zu trauen, weshalb Shikamaru genervt die Augen verdrehte und ihm kurzerhand den Metallreif um das Handgelenk schloss. Den Kopf schüttelnd murmelte er „Spinner“, nickte Itachi zu und legte sich auf die Wiese, betrachtete den Himmel, doch seine Gedanken kreisten um Ino.
 

Gut, sie war nerviger gewesen als die meisten, hatte an allem und jedem rumzukritteln, und besonders an ihm selbst und Chouji, aber sie war auch eine verlässliche Freundin, und in letzter Zeit hatte sich auch eine festere Verbindung zu Sai herauskristallisiert. Wie sollte er ihnen allen das bloß erklären? Und ihren Eltern erst.

Shikamaru seufzte. Was sollte das nur geben?
 

Sie wurden von fast allen misstrauisch beäugt. Naruto setzte sich zu ihnen, aber er war auch der Einzige. Kazuyu saß auf seiner Schulter; sie hatte den Großteil der verbliebenen Heilungen durchgeführt, war ihr Chakra doch sehr viel größer als das von Sakura.

Die meisten derer, die gekämpft hatten, schliefen schon seit einiger Zeit. Man hatte sich ein wenig von der Lichtung entfernt und ein Lager zwischen den Bäumen aufgeschlagen; alles war ruhig, aber kaum einer der anderen schlief.
 

Itachi lehnte sich an den Baum hinter sich und versuchte, sich zu entspannen, und auch wenn die Wunden schon fast verheilt waren, schmerzten sie noch etwas.

Der Chakrablocker machte das Ganze nicht besser, denn auch wenn er wusste, das sich wohl kaum einer trauen würde sich ihm zu nähern, machte es ihn doch etwas nervös, nach jahrelanger Wachsamkeit nun einfach jede Vorsicht in den Wind zu schreiben.
 

Naruto drehte geistesabwesend einen Zweig in den Händen, als Kazuyu sich plötzlich meldete. Ihr Kopf zuckte hoch, und sie rief: „Hört mal her, alle! Es gibt gute Nachrichten. Tsunade ist eben aufgewacht, und es geht ihr einigermaßen gut!“

Alle Köpfe ruckten zu ihr, sogar Sakuras, das erste Anzeichen von Bewusstsein seit Stunden, das sie zeigte. Bis auf Mitokado waren alle sehr erleichtert über diese Mitteilung. Die Stimmung hob sich zusehends, man merkte es.
 

„Jetzt solltet ihr nichts mehr zu befürchten haben. Tsunade ist eine vernünftige Hokage, die wird das schon zurechtbiegen.“

Naruto klang schon fast wieder fröhlich.

„Glaubst du?“ Sasuke schien zu zweifeln.

„Sie ist eine gute Hokage, doch auch sie wird nicht umhin kommen, uns irgendwie zu bestrafen. Auch wenn sie bei den Frauen wohl eine Ausnahme machen kann; Sasuke und ich werden vielleicht nicht zum Tod verurteilt, aber angenehm wird es nicht.“ Itachis leiser und monotoner Ton änderte nichts an der Richtigkeit seiner Aussage.
 

Narutos blaue Augen fixierten ihn währenddessen nachdenklich, Itachis Blick war etwas abwesend.

„Da hast du recht. Aber viel wichtiger ist die Frage, worauf wir eigentlich hinaus wollen.“

Jetzt sahen sie beide fragend Sasuke an. „Ich meine, ihr wisst genauso gut wie ich, dass sie uns wahrscheinlich nie wieder so akzeptieren werden wie vorher. Nicht, das wir nicht schon immer Exoten waren.“ Er hatte fast einen belustigten Unterton in der Stimme. „Das heißt also, wenn wir in Konoha bleiben, ist es dann überhaupt möglich, dass wir wieder ein halbwegs normales Leben führen?“
 

Dabei blickte er Naruto an, denn im Grunde hieß das nichts anderes als das sie, wenn auch im Guten, Konoha eventuell verlassen würden, doch der Blonde sah ihn nur ernst an.

„Du hast recht. Aber dazu kommt, was machen wir mit den Mädchen?“ Itachi blickte zu Kazaru, deren Hand er immer noch hielt.

Sasuke sah zu Sakura, die noch immer starr an derselben Stelle stand. „Sie wollen beides.“
 

„Warum versucht ihr es dann nicht einfach erstmal, bevor ihr gleich übers Weggehen nachdenkt?“ Auch Narutos Worte beinhalteten die Wahrheit.

„Das klingt vernünftig. Aber sowohl Kazaru als auch ich werden euch folgen, solltet ihr weggehen.“ Das kam unerwarteterweise von Sakura.

Sie schwiegen, glaubten ihr unbesehen.
 

Sakura drehte sich zu ihnen um, rollte sich zwischen Kazaru und Naruto auf dem Boden zusammen und schloss wortlos die Augen.

Sie schlief dann auch schnell ein, und auch die drei Männer dösten weg.
 

Die Nacht war kurz. Am nächsten Morgen war Kazaru als erste wach, doch als Itachi bemerkte, wie sie ihre Hand sanft seinem Griff entzog und sich vorsichtig neben ihm aufsetzte, regte auch er sich.

Kuroi blinzelte sie erleichtert an und legte den Kopf wieder auf Chachas Pfote.

Chacha?

Langsam wurde sie richtig wach. Ja, Chacha war es, der da keinen halben Meter von ihr entfernt auf dem Bauch lag, Kuroi neben ihm, seine Pfote als Kissen benutzend. Itachi saß auf ihrer anderen Seite an einem Baumstamm gelehnt, neben ihm Sasuke. Zwischen ihr und Naruto schließlich lag Sakura, zusammengerollt wie ein Kätzchen. Sie schlief noch, sah aber sehr abgespannt aus.
 

Sie sah an sich herab, bemerkte noch einen Verband um Oberarm und Schulter, ansonsten schien es ihrem Körper aber wieder besser zu gehen, von einem wahnsinnigen Muskelkater und Kopfschmerzen mal abgesehen. Ihr Blick schweifte über die anderen Schlafenden und die wenigen aufgestellten Wachen, und Trauer war in ihren Augen zu lesen, als sie die Toten erreichte.
 

„Es hätte schlimmer kommen können.“ Itachis ruhige Stimme erreichte ihr Ohr.

„Aber es war unnötig. Wenn wir alle gemeinsam gekämpft hätten...!“ Unterdrückte Wut schwang in ihrer Stimme mit.

Sie hatte recht, hätten alle gekämpft, wäre die Möglichkeit da gewesen, niemanden zu verlieren.

„Man kann die Vergangenheit nicht mehr ändern.“, erwiderte er schlicht.

„Ich weiß.“ Sie flüsterte nur.
 

Langsam erwachten auch alle anderen, und sie machten sich wortlos auf den Weg.
 

~~~~~~~~~
 

Sie brauchten dreieinhalb Tage bis nach Konoha, und in dieser Zeit sprach kaum einer ein Wort.

Das Dorf sah unerwartet gut aus, die ersten Gebäude standen schon mit grobem Gerüst, der Schutt war weggeräumt worden. Sie sahen mehrere Schulklassen, die auf einfachen Holzbänken saßen und draußen Unterricht machten, die Männer packten überall mit an, bauten, was gebraucht wurde.

Manche Frauen halfen bei den Arbeiten, einige kümmerten sich um die Verpflegung.
 

Als der große Zug von den Wachen entdeckt wurde, kamen die meisten Ninja und die Angehörigen der Mitgereisten zu dem noch provisorischen Tor gelaufen, erwarteten sie mit bangem Blick.

Getuschel kam auf, als man die vier erblickte, doch keiner ging darauf ein, und niemand stellte die Fragen laut. Als sie die verhüllten Leichen sahen, konnte man ein allgemeines Luftholen förmlich hören, und diejenigen, die ihre Freunde und Verwandten noch nicht gesehen hatten, suchten panisch die Menge ab. Chouji entdeckte Shikamaru und begab sich zu ihm; aus dem Augenwinkel bemerkte Kazaru, wie sein Blick trüb wurde. Mit gesenktem Kopf blieb er stehen.
 

Sie gingen außen am Rand der Prozession, die ihnen einen Weg zum Hokageturm freigab, und plötzlich drang ein Wort an Kazarus Ohren: „Mörder.“, zischte es nicht allzu leise und voller Verachtung in ihre Richtung.

Verwundert und erschrocken schnellte ihr Kopf herum, doch sie konnte den Sprecher nicht mehr ausmachen. Itachi legte ihr unauffällig eine Hand auf den Rücken und zog sie mit sich.

„Es hat begonnen.“
 

Verständnislos blickte sie ihn an. „Was hat begonnen?“

Seine Augen trafen ihre. „Was würdest du denken, wenn sie mit vier Gefangenen und fünf Leichen wiederkommen?“
 

Immer noch verwirrt ließ sich Kaza von Itachi den Weg entlang schieben, blickte sich ungläubig in die Gesichter der Umstehenden, sah die hasserfüllten Blicke, mit denen sie bedacht wurden, während ihr die Realität langsam bewusst wurde.

Sie glaubten, es wäre ihre Schuld.
 

Was? Aber die konnten doch nicht ernsthaft glauben, sie hätte ihre Freunde umgebracht? Wer tat denn sowas? /Itachi hat seine Familie umgebracht... wer tut denn sowas?/, schlich sich dieser leise Widerspruch in ihre Gedanken.

Sie fiel in sich zusammen, neigte den Kopf zum Boden. Bis sie sich erklärt hatten, würde ihnen das wohl keiner glauben... Und selbst dann war es fraglich, ob sie überhaupt akzeptiert wurden.
 

Itachis warme Hand in ihrem Rücken leitete sie, achtete sie doch nicht mehr auf den Weg. Sakura blickte nur unbewegt geradeaus. Auch wenn es jetzt im Grunde nicht passte, wüsste sie doch gern, was die beiden, die sich so oft und heftig gestritten hatten, zu so guten Freundinnen gemacht hatte, dass Sakura seit fast vier Tagen kaum ein Wort gesagt hatte.
 

Sasuke blieb in ihrer Nähe, machte aber keine Anstalten, mit ihr zu reden; wahrscheinlich hätte es sowieso nichts gebracht.

Stur auf den Boden starrend bemerkte Kazaru nicht, dass sie am Hokegeturm angelangt waren.

Als Itachi ihr leicht in den Rücken stieß, blickte sie auf. Tsunade kam auf sie zu, auf den großen Platz vor dem Turm; gesund sah sie nicht aus, immer noch sehr ausgezehrt, jedoch schien sie wieder voller Energie.
 

Man stellte sich so, dass die vier 'Gefangenen' vorn standen. Tsunades Augen blickten trüb; sie wusste schon, was geschehen war

Anscheinend waren unbemerkt von Kazaru einige Ninja mit den Körpern zum Krankenhaus auf dem Weg, denn als sie sich umsah, konnte sie sie nicht mehr entdecken.

Tsunades Augen wanderten bedächtig von Itachi über Kazaru zu Sasuke und schließlich zu Sakura, auf der ihr Blick verweilte.
 

Tsunade seufzte. „Kazuyu hat mir bereits geschildert, was geschehen ist. Ich bin noch zu keinem Schluss gekommen, was euch betrifft- ich hab ziemlich viel zu tun. Danzo hat in der kurzen Amtszeit ziemlich viel Unsinn angestellt...“ Immer noch stumm und unbewegt blickten sie ihr entgegen.

„Ich kann euch bislang nur versichern, das ihr nicht sterben werdet. Die Untersuchung der Vergehen von den Anderen laufen bereits, aber bevor sie nicht abgeschlossen sind, hat es keinen Sinn, einen Prozess euretwegen zu eröffnen. Habe ich euer Wort, das ihr nicht versucht, zu fliehen?“ Strenge Augen fixierten sie, und alle nickten.
 

„Gut. Ich würde gerne einzeln mit euch sprechen, und dann müssen wir auch noch sehen, wo wir euch unterbringen...“

„Du solltest nicht so viel auf einmal machen. Nicht, das du zusammenbrichst- das Koma hat dich sichtlich geschwächt.“

Das war der längste Satz, den Sakura seit vier Tagen von sich gegeben hatte.

„Ich weiß, keine Sorge. Shizune überwacht mich permanent.“
 

Sie folgten ihr ins Gebäude, die meisten Ninja verteilten sich auf ihr Kopfnicken hin. Kakashi, Naruto und einige Anbu blieben bei ihnen, ebenso der Älteste, der ihnen mit einigem Abstand folgte.
 

Vor ihrem Büro warteten sie, als sie zuerst mit Kakashi sprach, und wieder sagte keiner von ihnen etwas. Kuro, der die gesamte Zeit auf Kazas Schulter gesessen hatte, bemerkte, das Kazaru Itachis Hand nahm und fest drückte. Auch wenn er sich nichts anmerken ließ, erwiderte er es mit der gleichen Stärke.

Es kam ihnen sehr lang vor, dass sie dort auf den Stühlen saßen und unbewegt, wie hypnotisiert auf die Tür zum Büro schauten.

Dann öffnete sich endlich die Tür, und Kakashi trat heraus.

Es folgten Sakura und Kazaru, schließlich Sasuke. Als auch dieser nach einer halben Ewigkeit wieder nach draußen kam, war es schon Abend geworden. „Itachi.“, erklang Ibikis tiefe Stimme, und unwillkürlich krampfte sich Kazarus Hand um die ihres Liebsten.
 

Ibiki Morino war zusammen mit Shizune die einzige Person, die sich bei Tsunade aufhielt. Er war der Meister der Folter in Konoha, wenn man aus einem Gefangenen etwas herauskriegen wollte, dann schaffte er es; seine Methoden hatten noch nie versagt. Obwohl niemand wusste was in den geschlossenen Räumen geschah, und es genau genommen auch niemand wissen wollte, hatten vor Ibiki alle Respekt.

Allein bei der Vorstellung davon, was dieser doch sehr grob wirkende Mann alles mit Itachi anstellen könnte, der im Vergleich geradezu zerbrechlich wirkte, bekam sie Angst ohnegleichen.
 

Doch wieder drückte er nur leicht und beruhigend ihre Finger, entzog sie dann ihrem Griff. Er nickte Ibiki zu und trat hinein.

Die Tür schloss sich hinter ihm und Kazaru kreuzte die Finger im Schoß.
 

~~~~
 

Erstaunlich, dieser Raum hatte sich kaum verändert. Schon vorher war ihm aufgefallen, das man den Hokageturm offenbar fast wieder ebenso hergerichtet hatte, wie er einst gewesen war.

Dennoch hatte das Büro vielleicht einen leicht femininen Stil erhalten; ein paar Zimmerpflanzen erhellten die Atmosphäre. Der Schreibtisch war allerdings ein einziges Schlachtfeld, hinter dem Tsunade saß, jetzt noch angestrengter Aussehend als vorhin. Shizune kam durch die Seitentür mit einer Kanne Tee und etwas, das aussah wie eine Flasche heißer Sake.
 

Nachdem sie ein Schälchen Sake sowie einen Becher Tee getrunken hatte, legte sie ihre wachen Augen auf ihn, der noch immer näher bei der Tür stand.

„Setz dich.“ Sie nickte zu dem Stuhl in der Mitte des Raumes. Für ein 'Bitte' war wohl keine Zeit, vielleicht war ihre Geduld aufgebraucht, allerdings, gab er zu, vielleicht hatte er es auch einfach nicht verdient.

Ibiki räusperte sich, noch bevor er einen Schritt getan hatte.

Ruhig knöpfte er seinen Mantel auf, zog ihn aus und ließ ihn auf den Boden fallen. Er kannte Ibiki noch von früher, und er traute niemandem, verließ sich nie darauf, dass man einem Gefangenen alle Waffen abgenommen hatte, bevor er es nicht selbst überprüft hatte.
 

Ibiki hob seinen Mantel vom Boden und Itachi setzte sich, erwiderte Tsunades Blick ruhig wie immer.

„Ich habe die Geschichte jetzt von vier verschiedenen Personen gehört, und sie erscheinen einigermaßen deckungsgleich. Sasuke hat mir diese Akte hier gegeben“, sie klopfte auf einen vor ihr liegenden Stapel Papier, „und Sakura hat mir erzählt, wo sie sie her hat. Geschickt eingefädelt von ihr. Itachi, stimmt das, was hier steht?“ Ihr Blick hielt seinen fest, könnte man sagen, und obwohl es sonst gar nicht seine Art war, hielt er dem stand. „Ja; diese vier erteilten mir den Auftrag, meinen Clan auszulöschen.“
 

Tsunade nickte. „Woher wussten sie, dass sie dir diesen Auftrag geben konnten, dass du sich nicht gegen sie stellen würdest?“

Immer noch bestand Blickkontakt. „Ich war es, der ihnen über ein Jahr zuvor diese Information gab, dass der Uchiha-Clan einen Verrat plant, und sie auch immer über die neuesten Ereignisse in Kenntnis gesetzt hat. Als die Sache in absehbarer Zeit zu eskalieren drohte, nahm die Geschichte ihren Lauf. Ich bezweifle, dass sie mir getraut haben; öfters habe ich bemerkt, dass ich von verschiedenen Anbu beschattet wurde.“
 

„Hat jemand von deiner Doppelrolle gewusst?“ Ibiki mischte sich ein, und Itachi schüttelte den Kopf.

„Wie man es sieht. Mein Vater dachte, ich spioniere für den Clan, täusche Konoha etwas vor; er wurde jedoch misstrauisch, weshalb ich die letzten zwei Monate sehr viel vorsichtiger agieren musste. Der Rest ahnte wohl kaum etwas davon... Der Rat wusste natürlich nicht, auf wessen Seite ich wirklich stand. Richtig gewusst hat es niemand.“
 

Tsunade seufzte, schloss die Augen und legte den Kopf in die Hände.

„Gut.“, begann sie nach einiger Bedenkzeit, „wenn das stimmt, was du sagst, habe ich natürlich keinen Grund, dich allzu schwer zu bestrafen. Nur, woher weiß ich, dass die Geschichte in ihrer Gesamtheit der Wahrheit entspricht? Wenn du das mit diesen vier im Rat geplant hast, und mir, uns allen, in den Rücken fällst? Du weißt sehr gut, das wir gegen dich nur mit hohen Verlusten gewinnen können.“

Itachi blickte sie ernst und nachdenklich an.
 

Da hatte sie sogar recht. Was antwortete man denn jetzt darauf?

Nach kurzer Bedenkzeit antwortete er langsam: „Ich kann euch natürlich außer meinem Wort keine Garantie geben, und mein Wort zählt sicherlich nicht allzu viel. Aber denkst du das wirklich von deinem Sensei, Tsunade? Auch wenn es natürlich möglich ist, dass das ohne sein Wissen geschehen ist.

Und so betrachtet, könnte eigentlich jeder Ninja dir ein Messer in den Rücken rammen; auch wenn ich aufgrund dieser Sache der erste Verdächtige bin. Ich war immer loyal zu Konoha, auch wenn es eine Zeit lang anders aussah, und ich werde es immer sein, solange der Hokage nicht jemand wird, der dieser Position keinen Respekt zollt.“
 

Wie lange war es her, dass er so viel am Stück gesagt hatte? Wenn man keinen vernünftigen Gesprächspartner fand...

Dennoch, Tsunade glaubte ihm, das sah er.

Während der ganzen Zeit hatte er sie ernst angesehen, und sie konnte die Wahrheit seiner Worte in seinen Augen erkennen.
 

„Du hast einige unserer Ninja getötet, zuletzt einen jungen Anbu mit Namen Kaname...“ Ibiki streute dies wie zufällig ein.

„Das war Kisame. Und auch bei den Akatsuki hatte ich eine Rolle zu spielen. Ich habe nie getötet, wenn es sich vermeiden ließ, doch wären sie misstrauisch geworden, wenn ich allzu viele Skrupel gehabt hätte. Insbesondere, da ich von Madara genau beobachtet wurde... auch er hat mir nie ganz vertraut.“
 

Tsunade nickte nur. „Kisame also. Warum hat er sich so heroisch für dich geopfert?“

Itachi zuckte die Schultern.

„Bevor er starb, sagte er was von Freundschaft... so hatte ich es nie betrachtet. Wir waren Partner, er stand auf der Seite der Akatsuki, ich auf der Konohas. Ich war selbst überrascht und hätte ihm das nicht zugetraut... Und es auch nicht von ihm verlangt.“ Sein Blick schweifte aus dem Fenster.

Kisame... der ihn besser gekannt hatte als jeder andere, sein ewiges Schweigen zu deuten wusste, ebenso wusste, wann er ihn besser hatte in Ruhe lassen sollen, und wann er trotz der Tatsache, dass er nicht antwortete, weiter reden musste.
 

Was hatte er je über ihn erfahren? Er durchforstete seine Erinnerungen. Klar, er stammte aus Kirigakure, war einer der sieben berühmten Schwertkämpfer, und sein Aussehen war die Folge eines Experiments, auf das sich seine Mutter eingelassen hatte... Als Embryo noch hatte man ihm Haifischstammzellen eingepflanzt. Der einzige, der nicht starb, dessen Mutter die OP überstand, aber nicht die Geburt, der auch im frühen Kindesalter überlebte.

Wie ging es weiter, Freunde hatte er nie wirklich gehabt, also musste er sich allein durch das Leben schlagen, begann, alles und jeden zu hassen, weil alle ihn hassten.

Im Nachhinein betrachtet, war sein eigenes Leben doch immer noch besser gewesen als Kisames. Ihm war nie der Gedanke gekommen, dass der Fischmensch ihn vielleicht als Freund betrachtet haben könnte... ersten und einzigen Freund?
 

Mit einem Mal fühlte er sich elend. Auch wenn sie sich weitgehend wortlos verstanden hatten, er hatte Kisame nicht so weit getraut, dass er ihm die Wahrheit anvertraut hätte. Und auch als er starb... er hatte ihm noch nicht einmal gedankt.
 

„...Itachi?“ Tsunades fragende Stimme holte ihn zurück in die Wirklichkeit.

„Entschuldigung.“, fing er sich wieder.

„Ich sagte gerade, dass das Geschehene nicht mehr zu ändern ist. Und mein Gefühl sagt mir, das keiner von euch lügt; also werden wir das ganze etwas leichter handhaben, als viele es vermutlich sehen wollen. Dazu kommt noch eine Frage: Was erzählen wir den anderen? Diese Geschichte muss nicht das gesamte Dorf erfahren.“

Er nickte.

„Egal was du ihnen erzählst, sie werde sich schwertun, es zu glauben. Aber bevor du ihr gesamtes Weltbild auf den Kopf stellst, indem du ihnen die ganze Wahrheit erzählst, sollten wir uns vielleicht etwas ausdenken, warum wir bleiben dürfen.“

Es war außerdem klar ersichtlich, dass es ihm gar nicht behagte, ganz Konoha seine Lebensgeschichte erfahren zu lassen.
 

„Hn, da hast du wahrscheinlich recht...“

Schweigen. „Gut. Dann könnt ihr jetzt gehen; Kakashi müsste inzwischen dafür gesorgt haben, dass man ein Zelt für euch aufgestellt hat. Wir reden demnächst nochmal.“

Mit einem weiteren Nicken und begleitete von einem strengen Blick war er entlassen.

Itachi neigte den Kopf und stand auf.

Ibiki reichte ihm den Mantel, den er sich über die Schulter warf. Doch bevor er die Tür erreichte, erklang seitens Ibiki noch eine Frage.
 

„Itachi, rein aus Interesse, was würdest du tun, wenn Tsunade dich hinrichten lassen würde?“

Die Hand am Türknauf wandte er sich um und blickte Ibiki nachdenklich an.

„Ich weiß es nicht.“

„Du würdest dich doch wehren?“ Er klang ungläubig.

Itachi lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür und überlegte eine Weile gründlich.

Schließlich kam er zu dem Schluss: „Bei der momentanen Lage würde ich mir eher Sorgen darüber machen, was die drei da draußen dazu sagen. Also... würde ich entweder versuchen, zusammen mit ihnen zu verschwinden, oder sie versprechen lassen, dass sie Konoha nicht dafür hassen, was geschehen ist.“
 

Damit drehte er sich wieder um und wollte gehen. „Das ist alles? Nichts weiter?“ Jetzt war Ibikis Stimme wirklich verwundert. Itachi warf ihm über die Schulter einen starren Blick zu und entgegnete: „Ich hab es satt, ständig wegzulaufen.“

Er öffnete die Tür und war hinausgetreten, bevor sie das auch nur realisiert hatten.
 

~~~~
 

Draußen sprang Kaza so heftig auf, das Kuroi von ihrer Schulter fiel und beinahe auf dem Boden aufschlug. Sein Flügel war auch für Hana, die Tierärztin, nicht einfach zu heilen gewesen und immer noch geschient, und jetzt hatte er auf ihrer Schulter gedöst, sodass er tatsächlich den Halt verlor und nur durch Itachis schnelle Reaktion keine Bekanntschaft mit dem Läufer machte.

„Erzähl, wie war es?!“, sie schrie fast und war nahezu panisch. Itachi setzte Kuroi auf seine Hand, wo der sich immer noch leicht geschockt die Federn schüttelte, und strich ihm über den Kopf.

„Alles gut, wir können jetzt gehen.“ Kaza war erleichtert, dann wandte sie sich an Kuro. „Entschuldige, Kuro... ich war so nervös...“

„Krah...“, erwiderte der nur, immer noch überrascht von dem Schock, den er erst jetzt begann zu realisieren. Er hatte gerade so schön geträumt....
 

Kakashi hatte neben ihnen im Flur gesessen und sah auch alles andere als munter aus. Die Anbu standen wie die ganze Zeit schon im Flur verteilt an die Wand gelehnt, andere als vorher, wie ihm auffiel, und begleiteten sie unauffällig.

Der Kopierninja führte sie zu einem Zelt in der Mitte einer, man könnte es fast Ninja- Siedlung nennen.

Innen befanden sich vier Futons und frische Kleidung, jemand hatte sogar daran gedacht, eine Vogelstange für Kuroi bereitzustellen. Eine Öllampe mit Streichhölzern stand ebenfalls dort, was sie doch etwas überraschte; anscheinend traute man ihnen doch mehr als sie angenommen hatten.
 

„Ihr bekommt gleich etwas zu essen. Ich komm euch morgen mal besuchen... Schlaft gut.“

Sie nickten, und er verschwand.
 

Zehn Minuten später trat dann Lee durch den Zelteingang, beladen mit zwei Tabletts.

Er stellte sie auf die gleiche flache Holzkiste, auf der auch die Öllampe stand.

Sakura erhob sich und trat auf ihn zu, und als sie die Erleichterung in seinem Blick sah, überwand sie den Abstand und umarmte ihn. Er erwiderte die Umarmung erleichtert und murmelte: „Ich bin so froh, dass es dir gut geht.“

Sie löste sich von ihm. „Tut mir leid.“ Er nickte.

„Und ich soll euch von Tsunade noch sagen, das ihr fürs erste Hausarrest habt... Zeltarrest wohl eher. Kuroi darf aber gerne herumfliegen, wenn er wieder dazu in der Lage ist. Hana will morgen nochmal vorbeikommen. Ansonsten bleibt wohl nur Gute Nacht euch...“

Er schien sich unwohl zu fühlen.
 

„Danke, Lee. Gute Nacht.“ In Sakuras Augen lag eine gewisse Trauer, denn sicherlich hatte sie ihn damit verletzt, dass sie sich für Sasuke entschieden hatte. Dennoch war sie froh, das er sie offenbar nicht ganz zurückwies, wenn er eine Umarmung zuließ.

Sie aßen schweigend, waren alle müde und erschöpft. Kaza und Sakura achteten beim umziehen noch nicht einmal darauf, ob die beiden Brüder auch wegsahen; sie waren so fertig, dass es ihnen egal gewesen wäre, wenn der andere etwas von ihnen gesehen hätte. Jeweils zwei Futons zusammenschiebend änderten sie diesmal die Schlafordnung und legten sich jeweils paarweise hin. Kuroi ließ die Vogelstange Stange sein und kuschelte sich in Kazas Nacken, was ihm wesentlich bequemer schien.
 

„Gute Nacht“, nuschelte Kazaru noch, bevor sie Itachi etwas fester in ihre Arme schloss und auch fast sofort eingeschlafen war. Sakura erging es nicht viel anders, und auch die Männer fanden schnell Ruhe.
 

In Konoha selbst waren mehr Leute wach als sonst um diese Uhrzeit. Die Ninja, die dabei waren, wurden ausgefragt, was geschehen sei, und sie alle erzählten, was sie mitbekommen hatten. Vielen widerstrebte es, diese Geschichte zu glauben, und mit diesen gegensätzlichen Gedanken legte sich schließlich erst spät in der Nacht Ruhe über das Dorf.

Old friend, new friend

Dieses hier ist eines meiner absoluten Lieblingskapitel! Ich mag Sakuya ^_^
 

Am nächsten Morgen war es wieder Lee, der ihnen das Frühstück brachte.

Da sie das Zelt nicht verlassen durften, träumten sie alle vor sich hin, bis Kakashi und Hana kurz vor dem Mittag zu ihnen kamen.

Während Hana sich Kurois Flügel ansah, informierte Kakashi sie über Tsunades weitere Entscheidungen.
 

Sie behielten fürs erste ihre Chakrablocker um und wurden rund um die Uhr bewacht, sollten aber beim Wiederaufbau des Dorfes helfen, voneinander getrennt. Weil sich die Verletzungen und Unfälle nicht gerade in Grenzen hielten, sollte es Sakura jedoch erlaubt werden, wieder als Ärztin zu praktizieren.
 

Hana nahm Kuro mit zu sich, damit er Gesellschaft hatte. Da er nicht fliegen konnte, wäre er Kaza nur im Weg, und die benötigte Ruhe bekäme er so auch nicht. Lee führte Sakura zum Krankenhaus, und Naruto erwartete Sasuke draußen. Die beiden wurden von drei Anbu unbemerkt begleitet, wie auch Itachi, der mit Kakashi ging. Kazaru hatte wirklich Pech, auch wenn sie das natürlich nicht sagte: Vor dem Zelt stand Gai bereit, und zwei Anbu als 'unsichtbare' Begleiter.
 

Voll Energie machte der wie immer im froschgrünen Einteiler steckende Jonin auch ziemlich Tempo. Genervt folgte Kazaru ihm zum Friedhof, wo Iruka sie freundlich begrüßte. Er war mit einer Gruppe Genin damit beschäftigt, den Friedhof wieder in Ordnung zu bringen. Einige Gedenksteine standen schief, die Blumen hatten ziemlich gelitten.

Selbst bei einer so ruhigen Tätigkeit wie dieser konnte Gai nicht die Füße still halten.
 

Enthusiastisch wie er war, bot er ihr schon eine halbe Stunde, nachdem sie begonnen hatte, einige Pflanzen umzusetzen, ein widerliches, schlabbriges Grünes 'Ding' an - einen Einteiler, wie er und Lee ihn trugen.

Ihr Blick sprach Bände, doch Gai bemerkte diesen Wink mit dem Brückenpfeiler nicht, vielleicht ignorierte er ihn auch einfach.

Sie bewunderte sich für die Freundlichkeit, mit der sie das großzügige Angebot ablehnte, und es schien ihn nicht allzu sehr zu betrüben.
 

Sie nutzten die Gelegenheit, um auch die älteren Gräber noch einmal neu zu bepflanzen, und Kazaru half den Kindern, die schnell Vertrauen zu ihr fassten. Immer wieder glitt ihr Blick zu den fünf Gräbern, die bereits ausgehoben worden waren. Wer auch immer dafür gesorgt hatte, das auch Kisame ein eigenes Grab erhielt, Kazaru war ihm dankbar dafür.
 

Die aufgewühlte Erde wurde geglättet, Steine herausgesammelt, Grassamen ausgestreut. Die Grabsteine wurden von Moos und Dreck befreit, sodass man die Namen wieder lesen konnte.

Was Itachi und Sasuke wohl tun mussten? Und wie ging es wohl Kuroi, so ganz allein in einem Haus voller Hunde?

Es tat ihr wirklich leid, dass sie ihn gestern fast fallen gelassen hätte, aber zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie nicht nur vergessen, dass er nicht fliegen konnte, sondern komplett ausgeblendet, dass er überhaupt auf ihrer Schulter saß.

Zum Glück schien er es ihr nicht übel genommen zu haben...
 

Kuroi musst mit einem Mal kräftig Niesen, und erschrocken von dem lauten Geräusch, zuckte Masa aus dem Halbschlaf hoch, während Kuro verstört den Kopf schüttelte und anschließend seinen Schnabel am Kissen rieb.

Es erging ihm hier wirklich nicht schlecht, auch wenn es etwas anderes war, nicht weg fliegen zu können, anstatt es nicht zu wollen.

Was auch immer Kaza gerade tat, sie hatte wohl an ihn gedacht...
 

Sakura fühlte sich fast schon wieder zu Hause, als sie durch die Gänge des Krankenhauses lief. Viele ihrer Patienten waren froh sie zu sehen, gaben nichts auf die Geschichten, die man über sie hörte. Sie hatten sich lange genug mit Sakura unterhalten, um zu wissen, dass sie ihr Dorf niemals verraten würde.
 

Itachi hatte Glück, Kakashi an seiner Seite zu haben, wusste doch keiner so recht etwas mit ihm anzufangen. Was sie gestern schon gesehen hatten, wurde jetzt noch deutlicher: Alles befand sich noch im Aufbau. Das Gebiet, in das Kakashi ihn führte, wurde von gähnenden Holzgerippen erfüllt, und er bemerkte die Kreidestriche auf dem Boden, die die Straßen markierten.

Gar keine schlechte Idee, wie er bemerkte, so lang es nicht regnete... die Gebäude waren wechselnd mit Blau oder Rot skizziert worden, die Straßen mit Weiß.
 

Alle Menschen, Ninja wie Zivilisten, Frauen wie Männer, arbeiteten, wobei sich einige dabei hervortaten, die einzelnen Gebäude zu organisieren.

Familien standen auf den Grundstücken, blickten sich um und planten Gebäude, Kinder malten, meistens Häuser, wie er feststellte, und fertige Pläne wurden zu den Zeichnern gebracht, die sie ins Reine zeichneten und dann an die entsprechende Stelle der Unterlagen hefteten.
 

Das alles bemerkte er im Laufe des Tages, von den meisten misstrauisch oder hasserfüllt angeschaut, während er mit half, Wände hochzuziehen und Holzgerüste zusammen zu zimmern.

Auch Kakashi half dabei mit, selbst die Anbu, die sowieso nicht unbemerkt waren, legten Hand an, wenn auch nicht dauerhaft, und sie alle blieben in Itachis Nähe.

Der versuchte sie einfach nur zu ignorieren, was ihm auch relativ gut gelang, hatte er doch kein Chakra zu Verfügung, um ihre Chakren im Auge zu behalten.
 

Es war ihm ein sehr unangenehmes Gefühl, ohne Chakra zu sein, auch wenn er sich in den vergangenen vier Tagen daran hatte gewöhnen können.

Ohne Chakra musste man aufpassen, nirgendwo runter zu fallen und sich nicht zu überheben, doch er konnte mit Genugtuung feststellen, dass ihm Gleichgewicht und Stärke nicht allzu sehr abhanden kamen.
 

Die Arbeit tat gut, man saß nicht nur rum, das war etwas, was er noch nie hatte leiden können. Sicher, Ruhe war etwas sehr Schönes, aber Nichtstun auf die Dauer akut langweilig und nicht förderlich für den Körper eines Ninja.

Der erste Tag verging weitestgehend schweigend. Die mit ihm arbeiteten, trauten ihm nicht, sprachen ihn nicht an, hielten Abstand. Musste ihm jemand Instruktionen geben, fühlte sich derjenige unwohl, das sah er, doch bemerkte er auch, dass sie erstaunt darüber waren, wie akkurat und gewissenhaft er die gegebenen Arbeiten ausführte.
 

Das Abendessen wurde von kleinen Mädchen verteilt, die mit Körben herumliefen, fast zu groß für sie, und die darin befindlichen Bentos austeilten.

Eine braunhaarige Kleine mit ausdruckstarken Augen kam zu ihnen, die etwas abseits von den anderen Arbeitern saßen- keiner von ihnen wollte jemandem Itachis Gesellschaft aufdrängen, er selbst am allerwenigsten.
 

Vornübergebeugt, die Ellbogen auf die Knie gestützt, saß er mit geschlossenen Augen da und meditierte, oder versuchte es zumindest. Er verspürte keinen großen Hunger, war schon immer ein sparsamer Esser gewesen, hatte er auf Missionen mit Kisame teilweise einige Tage nichts bekommen.

Er bemerkte sie, wie sie reihum ging, den Männern die Essenspakete gab, erwartete, dass die Anbu sie aufhalten würden, trauten sie ihm doch wahrscheinlich noch nicht genug, als dass sie ein Kind in seine Nähe lassen würden. Doch die Kleine war anscheinend mutig, und keiner der Ninja bewegte sich, auch wenn er ihre scharfen Blicke auf sich ruhen spürte- die gesamten Arbeiter sahen unwillkürlich zu ihm hin, als sie das letzte Paket aus dem Korb nahm, zu ihm lief und es ihm hinhielt.
 

„Hier, Onii-san, du musst auch was essen!“ Die Verwunderung in seinem Blick verschwand, bevor sie überhaupt jemand bemerkte. Ein leichtes Lächeln glitt über sein Gesicht, als er in das ehrlich freundliche und fast besorgte Gesicht des Mädchens blickte, und er nahm das Bündel vorsichtig an, langsam, dass niemand meinte, er wollte ihr etwas tun. „Danke, Kleines.“, erwiderte er freundlich, und ein breites Lächeln glitt über ihr Gesicht, ehe sie kurz nickte und davon hüpfte, dabei ihren Korb einsammelte.

Kinder waren so vertrauensselig. Hoffentlich gerieten sie damit nie an den Falschen...
 

Sasuke inzwischen hatte im Grunde die gleiche Aufgabe wie Itachi, nur an einem anderen Ort; man hatte es verständlicherweise vorgezogen, die vier und vor allem die Brüder zu trennen, da sie so wesentlich leichter zu überwachen waren.

Sasukes Tag verlief nicht ganz so ruhig wie Itachis; Naruto plapperte ununterbrochen und unermüdlich, und nicht nur er war irgendwann davon genervt.
 

Doch er sagte nichts dazu, wusste er doch, dass es nichts bringen würde. Er war sowieso über Narutos Beherrschung erstaunt, hatte der doch noch kein Wort über ihn und Sakura verloren, obwohl er ihre Beziehung eindeutig mitbekommen hatte.
 

Am Ende des Tages brachte man sie wieder zurück ins Zelt, wo zumindest die Frauen über Neuigkeiten berichteten, die sie erfahren hatten. Kuroi wurde wieder zu ihnen gebracht, und es ging ihm schon beachtlich besser, doch fliegen konnte er noch nicht, da würde er noch zwei Tage warten müssen. Sakura hatte ihren Chakrablocker wieder um das Handgelenk, gleiches Recht für alle, und sie schliefen wie in der Nacht zuvor Arm in Arm ein.
 

Der nächste Tag war zumindest für Itachi um einiges ereignisreicher. Kakashi holte ihn wieder ab, wieder mit einigen Anbu im Schlepptau, die wie gestern schon versuchten, unbemerkt im Hintergrund zu bleiben. Wie auch gestern gelang ihnen das nur bedingt; aber auf halben Weg zu der Baustelle überkam ihn plötzlich das Gefühl, von noch jemandem beobachtet zu werden. Doch bevor er sich auch nur umschauen konnte, erklang es von links mit lauter Stimme: „Itachi!“
 

Ein Kunai flog aus der selben Richtung auf ihn zu, doch er hatte damit gerechnet, neigte sich leicht nach hinten, fing das Kunai mit zwei Fingern ab, als es dicht vor seinem Gesicht vorbeiflog, und warf es mit einer leichten Drehung des Handgelenks zurück.

Das alles spielte sich so schnell ab, das die Anbu anscheinend nicht reagieren konnten, und sein erster Gedanke war, das Konoha in manchen Dingen ein bisschen mehr wie andere Dörfer sein könnte.

Das Kunai bohrte sich knapp sechs Meter von ihm entfernt in die Erde, direkt vor den Füßen eines jungen Mannes, ebenso mit rabenschwarzem Haar, jedoch kurz geschnitten. Muntere braune Augen lagen in einem runden Gesicht, schauten ihn streng an.
 

„Immer noch so schnell wie früher.“, erklang seine ernste Stimme; eine Feststellung.

„Immer noch die alten Scherze.“, erwiderte Itachi daraufhin, monoton wie immer.

„Deinen Humor hast du auch noch nicht gefunden, wie ich sehe.“

„Du hast genug Humor für uns beide.“
 

Der Mann kam näher, entgegnete nichts darauf. Itachi sah ihm unverwandt in die Augen. Er stoppte, als sie direkt voreinander standen, und keiner von beiden sagte ein Wort.

Dann schlug er unvermittelt zu, traf Itachis Gesicht mit seiner Linken, und setzte gleich noch einen Tritt mit dem rechten Fuß auf Itachis Seite nach. Der flog von der Wucht ein Stück nach hinten, und seine Knie gaben nach; er legte seine Hand auf die schmerzenden Rippen, nachdem er sich das Blut aus dem Gesicht gewischt hatte.
 

Kniend blickte er dem Schwarzhaarigen ins Gesicht, ausdruckslos wie immer, und stellte fest:

„Du schlägst immer noch wie ein Mädchen.“

Ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Angesprochenen aus, ehe er frech erwiderte:

„Und du siehst mehr denn je aus wie eins.“

Man spürte förmlich, wie die Anbu sich anspannten, als fürchteten sie, nicht unbedingt unbegründet, Itachi könnte dem Anderen gleich den Hals umdrehen, doch Kakashi hob eine Hand und hielt sie zurück.

Innerlich lächelnd gab Itachi jedoch sarkastisch zur Antwort: „Den Witz hab ich ja wirklich noch nie gehört.“

Der andere trat heran und hielt ihm die Hand hin; Itachi ergriff sie und ließ sich von ihm auf die Beine ziehen.
 

Unglücklicherweise war er dadurch in der benachteiligten Position; er war nicht gerade klein, doch der andere überragte ihn um fast einen halben Kopf und zog ihn in eine rippenbrechende Umarmung, die Itachi mit einem unmütig verzogenen Gesicht über sich ergehen ließ.

„Schön, das du wieder da bist.“, kam es von dem anderen, als er Itachi auf eine Schulterlänge Abstand hielt und ihn musterte.

„Bisschen untrainiert siehst du aus.“

Itachis linke Augenbraue zuckte einen halben Millimeter in die Höhe.

„Selbst jetzt würdest du den Kampf verlieren.“

Der Andere ließ ihn los. „Mag sein. Überheblich wie immer.“

„Selber Schuld, wie immer.“
 

Der andere lachte. „Tja, allzu viel hat sich wohl nicht geändert, Ita.“

Itachi verdrehte die Augen. „Fängt das schon wieder an.“

„Wie üblich kannst du das Antworten nicht lassen. Da trifft man bei dir wohl immer noch einen empfindlichen Nerv, was, Süße?“, kicherte er.

Itachi zuckte, und ein kurzes Zischen entfuhr ihm, bevor er dem anderen eine Kopfnuss verpasste.

„Und seit wann schlägst du Frauen?“, gab er giftig zurück.

„Wenn ich zuschlag wie ein Mädel darf ich auch ne Frau schlagen.“
 

„Tse.“ Itachis Blick schien ihn zu erdolchen, doch der andere lachte nur wieder amüsiert.

„Ohne Sharingan wirkt das mit dem anfunkeln nicht so, Schätzchen.“

„Jetzt ist es mal gut. Ich freu mich ja auch, dich wiederzusehen.“

Er wandte den Blick ab.

„Das wollt ich hören.“ Ernster fuhr er fort: „Also ehrlich, einfach wegzulaufen, Itachi- hättest du nicht wenigstens was sagen können? Wir haben uns Sorgen um dich gemacht.“

Das erstaunte ihn jetzt.
 

„Sorgen? Da wart ihr aber auch die einzigen.“ Er wandte sich um, blickte in die unbestimmte Ferne.

„Glaubst du.“ Der Andere stellte sich neben ihn. „Viele von uns haben sich gefragt, was eigentlich passiert ist. Klar hat sich das bei einigen gelegt, als bekannt wurde, das du bei Akatsuki warst, aber zumindest Raiza und ich haben uns den Kopf drüber zerbrochen, was wirklich geschehen ist.“

Dazu schwieg Itachi, machte er sich doch Vorwürfe wegen des unehrenhaften Todes seines Freundes.
 

„Ich würde die Einzelheiten gerne noch einmal von dir hören, wenn du nichts dagegen hast...“

„Nicht jetzt... heute Abend.“

Der Andere nickte; dann erst bemerkte er die misstrauischen Blicke der Anbu.

„Was ist?“, fragte er sie verwundert, erhielt aber keine Antwort.

Itachi übernahm für sie: „Ich würde sagen, zusätzlich zu der Tatsache, das ich überhaupt spreche, fragen sie sich, wer du bist, dass du so mit mir umspringen kannst, ohne dass ich dir den Hals umdrehe.“
 

Kakashi, der schon seit einer ganzen Weile in seinem Buch las, klappte es zu.

„Das trifft es wahrscheinlich recht gut; wir sollten weiter. Kommst du mit, Sakuya?“

Er schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, ich muss woanders hin. Bis heute Abend dann, Ita!“

Unter einem tödlichen Seitenblick Itachis verschwand er.

„Was war das denn?“, fragte Kakashi neugierig.

Er rechnete nicht wirklich mit einer Antwort, war umso erstaunter, als er sie doch bekam.

„Ein alter Witz, den er immer noch lustig findet.“

Dann machten sie sich auf den Weg.
 

Sakuya bildete damals zusammen mit Raiza und Itachi das Team 9. Sie hatten im Gegensatz zu Kazas Jahrgang zu wenig Kunoichi, und so gab es nicht nur ein Viererteam, sondern auch ein reines Jungsteam- Team 9. Es war wirklich ein alter Witz, den Sakuya da ausgegraben hatte, aber Tatsache war nun einmal, das Itachi der Jüngste im Jahrgang war, hatte er doch quasi zwei übersprungen, trotzdem aber hauptsächlich am Unterricht seiner Altersstufe teilgenommen.

Sakuya und Raiza kannten ihn also nicht, auch wenn sie seinen Namen schon gehört hatten, doch als sie diese fragile und damals noch kleine Gestalt mit langen schwarzem Haar auf einem Baumstamm an ihrem Treffpunkt sitzen sahen, konnten sie nicht anders, als 'ihr' lautstark mitzuteilen, das Mädchen an diesem Ort nichts verloren hätten und sie doch lieber Blümchen pflücken gehen sollte.
 

'Sie' sagte nichts dazu, schwieg einfach nur, blickte ihnen nicht mal in die Augen. Um ehrlich zu sein, kam überhaupt keine Reaktion. Im nächsten Moment tauchte dann auch schon ihr Sensei auf; er blickte sich nur kurz um, eine Strenge im Blick, die die beiden Jungen einen Schauer über den Rücken jagte.

„Antreten! Sofort, alle, in einer geraden Linie, und das Ganze ein bisschen plötzlich!“, donnerte seine Stimme auf einmal über die Lichtung, und Sakuya und Raiza standen vor Schreck kerzengrade- na das konnte ja lustig werden.
 

Die Autorität des Jonin war fast greifbar, umso verwunderlicher war es, das dieses Mädchen sich gemächlich von dem Baumstamm erhob und sich neben sie stellte. Verwundert blickten die beiden das 'Mädchen' mit großen Augen an, als sie realisierten, dass dieses zierliche Geschöpf wohl Itachi Uchiha war- ihr Teampartner.
 

Nachdem der erste Schock überwunden war und Itachi sich gleich in dieser ersten Sekunde eine Strafpredigt von seinem Sensei abholte, die er mit unbewegt gleichgültiger Miene über sich ergehen ließ, sollten sie sich vorstellen.

Ihr Sensei hieß Arakure[1], und er stellte bei dieser Gelegenheit klar, das seinen Anweisungen immer, unbedingt und unverzüglich Folge geleistet werden würde, da sie die Strafe bestimmt nicht kennen lernen wollten.

Raiza begann als erstes, etwas zögerlich, Sakuya folgte schon etwas ausführlicher... Itachi versaute den Schnitt, indem er seinen Namen sagte und es auch gleich dabei beließ.
 

Sakuya hatte nun einmal eine große Klappe, und so konnte er sich nicht zurückhalten; er verdrehte die Augen und warf provozierend ein: „Ah, Ita-chan, geht das nicht ein bisschen genauer?“

Itachis Blick verdunkelte sich nun doch. „Nein.“, schoss er knapp zurück.

„Ach komm schon, Mädchen reden doch gern~“, quengelte Sakuya nervtötend, und Arakure zog eine Augenbraue nach oben; er hatte von den Fähigkeiten des Uchiha bruchstückhaft gehört, und hielt es nicht für unwahrscheinlich, das dieser Bengel sich grade sein Grab schaufelte.
 

Doch Itachi reagierte nicht; erst als Arakure meinte, dass sie jetzt einfach zu Übungszwecken einen kleinen Kampf veranstalten würden, konnte man ein Funkeln in seinen Augen aufblitzen sehen.

Sakuya griff natürlich sofort den Uchiha an, und die ersten drei Treffer landeten, ohne dass er sich auch nur versuchte zu wehren. Grade als der Uchiha am Boden lag und Arakure sich schon fragte, ob ihn nicht alle überschätzten, verpuffte der Schattendoppelgänger- nicht mal der Sensei hatte den Tausch bemerkt.
 

Hinter Sakuya auftauchend meinte der Junge mit monotoner Stimme: „Du schlägst wie ein Mädchen.“ Ein Kunai an Sakuyas Kehle beendete den Kampf, bevor er richtig begonnen hatte.

Sakuya ließ das nicht auf sich sitzen und griff wieder an, startete die nächste Runde, doch kein Schlag landete mehr, Itachi blockte sie alle ab oder wich aus.

Mal beförderte er den Braunäugigen auf den Boden, dann hielt er ihm ein Kunai an die Kehle, nahm ihn in den Schwitzkasten, aber bevor er ihn nicht mit dem Gokakyou no Jutsu in die Schranken gewiesen hatte, gab der Andere einfach nicht auf.
 

Arakure bemerkte, dass der Junge während der gesamten Prozedur das Sharingan nicht verwendete, und dachte bei sich, das er immerhin das noch nicht konnte; wäre auch ein bisschen früh gewesen mit neun Jahren.

Zwei Monate später führten sie ihre erste Mission aus und er wurde diesbezüglich eines Besseren belehrt. Anscheinend war Sakuya einfach kein Gegner gewesen, der das Sharingan erforderte; auf seine Nachfrage erklärte Itachi knapp, dass er das Kekkei Genkai schon seit zwei Jahren beherrschte. Es zeigten sich auch bereits alle drei Tomoe in den roten Iriden.
 

Nach Akzeptanz der Tatsache, dass Itachi der bedingungslos Stärkere von beiden war, wurden Sakuya und Itachi gute Freunde, wenn auch keiner wusste warum. Die Sticheleien, für die sie anderen ins Gesicht gesprungen wären, wurden so etwas wie ein freundschaftliches Ritual zwischen ihnen, und in seiner Gegenwart war Itachi ungewöhnlich redselig.
 

Anscheinend hatte sich auch durch die nachfolgenden Ereignisse kaum etwas zwischen ihnen verändert, wie Itachi beruhigt, aber auch verwirrt feststellte.
 

Aber das war noch nicht alles an merkwürdigen Geschehnissen heute, irgendein Stern schien schief am Himmel zu stehen, was nicht unbedingt ungünstig für ihn war.

Eine Gruppe von Kindern, wahrscheinlich zwischen vier und sieben Jahren alt, darunter Kaori, das braunharige Mädchen von gestern, rannten sämtlichen Bauarbeitern zwischen den Füßen herum. Ständig wurden sie von den Eltern aufgefordert, die Baustellen nicht zu betreten, bestand doch immer die Gefahr, dass irgendetwas herunter fiel oder sie abstürzten, da sie auch auf den niedrigeren Querbalken balancierten.
 

Itachi störte sich nicht daran, erinnerten ihn die Jungen und Mädchen doch irgendwie an seine Kindheit mit Sasuke. Wie selbstverständlich machte er ihnen Platz, und die Kinder merkten, dass er sie nicht anmeckerte, hielten sich also bevorzugt in seiner Nähe auf. Erstaunlich wenig Mütter waren um die Kinder besorgt, vielleicht vertrauten sie aber auch nur Kakashi und den Anbu.

Was es auch war, am Nachmittag beachtete kaum jemand mehr die Kleinen.

Die meisten gingen wohl davon aus, das die Kinder mittlerweile wussten, wann sie aus dem Weg zu gehen hatten, und das erwies sich als Fehler.
 

Einige Wände wurden gemauert, andere aus Beton gegossen und dann in die Senkrechte gezogen. Das war ein ziemlicher Kraftaufwand, und fast alle mussten mit anfassen, die Wand mit den über die Holzbalken geworfenen Seile aufzurichten. Das Haus, dass sie gerade bauten, war ein Kaufhaus, wurde dementsprechend aus mehreren Wänden aufeinander zusammengesetzt.

Gerade zogen sie die zweite vier Meter hohe Wand hinauf, um sie auf die Erste zu stellen, als Itachi auf einmal ein Geräusch wahrnahm, dass er irgendwie beunruhigend fand.
 

Ein Knarzen, wie von nachgebendem Holz, leise nur und sehr gedämpft unter den Rufen der angestrengten Arbeiter, die mit schweißglänzenden Gesichtern ihre ganze Kraft daran legten, die Wand hochzuhieven.

Er packte das Seil fester; aufgerichtet war die Wand, jetzt galt es, sie in die Schwebe zu bringen und auf die andere zu setzen.
 

Schon wieder dieses Geräusch, das konnte er sich doch nicht einbilden?

Prüfend sah er sich um; alle Ninja waren an strategischen Punkten verteilt, da sie erwiesenermaßen am meisten Kraft aufbrachten. Hinter ihm, der am äußersten Seil half, standen zwei kräftige Männer, bullige Typen, neben denen er wie ein schwacher Hänfling wirkte, obwohl er den Großteil der Arbeit leistete.
 

Die Wand hob sich, Itachi fasste das Seil nach, gleichmäßig, im Takt des Ansagers. Die schweren Atemzüge und Rufe wurden wieder durchschnitten, diesmal von hellem Kinderlachen, das ebenfalls fast im allgemeinen Lärm der Anstrengung unterging. Itachi sah aus seinem Winkel durch das Fenster in der unteren Wand, wie das braunhaarige Mädchen, Kaori, und eine Freundin von ihr sich im Spiel jagten.

In diesem Moment durchfuhr ein Knall die Luft, laut und scharf wie von einer Peitsche.
 

Die meisten schauten sich verwirrt um, doch auch ohne Chakra nahmen Itachis Augen die Veränderung in dem tragenden Holzbalken wahr. Ein langer Riss zog sich längs durch die Struktur des Holzes, und es krachte ein weiteres Mal, als er immer länger wurde. Das Seil in Itachis Hand, eigentlich auf Spannung, ruckte, als der Balken einen Knick bekam.
 

„Alle weg!“, schrie eine laute Stimme, doch die beiden Männer am Gerüst waren bereits auf dem Weg nach unten. Und was war mit- ? Itachi verlor keine Zeit, ließ das das Seil los, ignorierte die protestierenden Rufe der beiden hinter ihm, und ein weiterer Knall ertönte. Der untere Teil des Balkens fiel hinab, und ein weiteres unheilvolles Knarzen erklang, unmittelbar gefolgt von einem lauten Grollen, als auch der Rest nachgab und die Wand hinabstürzte.
 

Doch all das bemerkte Itachi nur aus dem Augenwinkel, und es geschah auch so schnell, dass keine Zeit bleib, über etwaige Folgen seines Handelns nachzudenken.

Er stürmte um die Ecke und sah die beiden Mädchen, die mit schreckgeweiteten Augen zu der Betonwand über ihnen blickten. Er rannte los, merkte aber zugleich, dass es keinen Zweck hatte; ohne sein Chakra erreichte er die beiden vielleicht gerade mal, aber da sie sich relativ in der Mitte der Wand befanden, gab es keine Möglichkeit, rechtzeitig wegzukommen, denn diese befand sich bereits im freien Fall.
 

Improvisation war gefragt. Hätte er jetzt sein Chakra zur Verfügung, hätte er die Wand zertrümmern können, sie mit diversen Jutsus aufhalten, oder er wäre einfach schnell genug, dass das nicht nötig wäre.

Zum Glück war das eine Baustelle, und zum Glück sah es hier genau so aus wie im Hauptquartier- keiner hatte Lust, aufzuräumen.

Die metallenen Querstreben, die hinterher zur Stabilisierung angebracht werden sollten, ungefähr anderthalb Meter lang, hohl und aus stabilem Stahl, lagen in seinem Weg. Fast ohne Nachzudenken tat er das einzig Richtige, griff sich eine davon, rammte sie zwischen den Mädchen in die Erde.
 

Noch bevor er sie losließ spürte er, wie sie unter dem Gewicht der Platte erzitterte und tiefer ins Erdreich getrieben wurde, doch sie hielt stand, gab ihm die Sekunden Zeit, die er brauchte, um Kaori und ihre Freundin zu packen und sie alle mit einem kräftigen Sprung nach hinten aus der Gefahrenzone zu retten.

Die beiden Kinder fest an die Brust gedrückt, landete er unsanft auf dem Rücken, als er auch schon ein Krachen hörte und der Aufprall der Wand den Boden erzittern ließ.
 

Erst jetzt bemerkte er seinen Herzschlag, seinen beschleunigten Atem, den Adrenalinkick- das hatte er schon lange nicht mehr empfunden: Angst.

Ja, das war wirklich knapp gewesen.

Er richtete sich auf, ignorierte seinen Rücken, wie er es so oft mit Verletzungen tat, und besah sich die Kinder in seinen Armen, die ihre Hände in sein Oberteil gekrallt hatten und die Augen noch immer fest zukniffen. Er lockerte seinen Griff und meinte dann mit sanfter und beruhigender Stimme: „Es ist alles in Ordnung.“ Kaori öffnete vorsichtig ein Auge und blickte in Itachis leicht lächelndes Gesicht. Verwundert wandte sie sich um blickte die Wand an, aus der ein letztes Stück der verbogenen Eisenstange ragte.
 

„Da ist er!“ Erst jetzt hatte man sie entdeckt, als der Staub sich durch einen Windstoß verzogen hatte. Itachi stellte die Mädchen vorsichtig auf die Füße, kümmerte sich nicht um den halb empörten, halb triumphierenden Ausruf. „Ist euch was passiert?“ Die beiden schüttelten synchron die Köpfe. „Das ist gut. Dann geht mal schnell zu euren -“ Ein Schatten legte sich über sie, und er wurde am Oberarm hochgezogen, alles andere als sanft.
 

„Was sollte das denn?!“, grollte eine tiefe Stimme, doch Itachi ließ sich von dem gefährlichen Unterton nicht aus der Ruhe bringen. Schon waren Kakashi und die Anbu zur Stelle, sahen ihn mit einem Blick irgendwo zwischen Tadel und 'Ich hab es ja gewusst', beziehungsweise, in Kakashis Fall, Tadel und Enttäuschung an.

Er seufzte, doch bevor er den Mund aufmachen konnte, hängten sich die Mädchen an ihn und klärten das Ganze: „Nicht böse sein! Onii-san hat uns gerettet, er hat uns nichts getan!“ Verwunderte Blicke huschten zu den beiden.
 

„Durch das Fenster sah ich, wie sie dort spielten. Als dann der Balken nachgab, wusste ich nicht, ob sie außer Reichweite waren, aber um jemandem die Sache zu erklären war erwiesenermaßen keine Zeit.“, erläuterte Itachi das Ganze näher.

Der Mann ließ ihn los, und Itachi sah Kakashi in die Augen, wartete auf sein Urteil. Der unterbrach nach einer kurzen Weile den Blickkontakt und wandte sich lächelnd an die Mädchen: „Da habt ihr aber Glück gehabt, ihr beiden. Jetzt sagt ihr schön Danke und dann passt ihr demnächst ein bisschen besser auf, wo ihr spielt.“
 

Kaori wollte ihn immer noch nicht loslassen. „Ihr seid ihm nicht böse? Er ist nämlich mein Freund!“ Ernst blickte sie Kakashi an, und Itachis Augenbraue zuckte nach oben.

„Nein, sind wir nicht. Habt ihr euch auch nicht verletzt?“ Kaori schüttelte den Kopf.

„Dann geht ihr jetzt am Besten zu-“ „Kaori!“ „Shana!“ Die schrillen Stimmen der Mütter unterbrachen Kakashis Sanfte und sie drängten sich durch die Menge nach vorn, erstarrten, als sie sahen an wen sich ihre Töchter da klammerten.
 

Sie sahen kurz zu ihren Müttern und Shana ließ ihn los, aber Kaori zupfte an seinem Hosenbein und winkte ihn zu sich runter. Er kniete sich hin und sie flüsterte ihm ins Ohr: „Wenn sie dir doch böse sind, dann sagst du mir bescheid. Ich helfe meinen Freunden.“ Itachis Blick wechselte von überrascht zu einem wirklich herzlichen Lächeln. Er lachte leise. „Ganz bestimmt. Danke.“, nickte er ihr zu, und sie strahlte ihn an, bevor sie zu ihrer Mutter lief. Auf halbem Weg drehten sie sich um und riefen: „Danke nochmal!“, bevor ihre Mütter sie auf den Arm nahmen und gingen.
 

Verwundert wurde er jetzt von den Anbu angeschaut, überrascht von diesem Lächeln.

Wie ihm auffiel, hatte sich die gesamte Arbeiterschaft um sie her versammelt und sah dieser merkwürdigen Konferenz zu. Schließlich meinte der Bauleiter, Herr Kisagi: „Wir machen Schluss für heute. Aufräumen!“, und die Masse zerstreute sich. Er trat vor zu den sechs Personen, die noch immer dort verharrten. „Hey, Uchiha.“ Itachi wendete leicht den Kopf.
 

„Danke. Shana ist meine Nichte...“ Itachi nickte nur.

„Warum hast du das überhaupt getan? Du hättest sterben können.“ Die Frage kam von dem, der ihn am Arm gepackt hatte. Sie überraschte ihn nicht, und doch fand er es schade, dass sie gestellt wurde; aber gegen ein lang erarbeitetes Image kam man wohl nicht so leicht an.

„Ich hab genug Menschen sterben sehen. Vor allem Kinder...“
 


 

[1] Arakure: Grobheit, Härte. Sagt wohl schon alles über diesen Humorlosen Menschen xD

Von mir erfunden. Wer Itachis Sensei war weiß ich nicht.^^

An Evening Talk, a Funeral and a difficult Question

27. An evening talk, a Funeral and a difficult Question
 

Sie machten sich auf den Weg zu ihrem Zelt, und auf halber Strecke trafen sie Sakura und ihre Aufpasser.

„Itachi! Na wie war dein Tag?“

„Ach frag besser nicht....“, murmelte der.

Verwundert zog Sakura eine Augenbraue nach oben. „So schlimm?“

Er schüttelte nur den Kopf und sie ließ ihn in Ruhe.
 

Kurze Zeit später kamen sie an ihrem Zelt an, nur um festzustellen, dass sie die ersten dort waren, zumindest fast- Kuro lag in einem Nest aus Decken, schlief anscheinend und hatte auch keinen Verband mehr um Körper und Flügel.

Offenbar war noch jemand hier gewesen, oder vielleicht war das auch von Hana, doch Sakura fand in einem Korb einen kleinen Kocher, einen Kessel sowie Teeblätter. Ein Wasserhahn war vor dem Zelt angebracht, also kochte sie erst einmal einen Tee. Itachi schwieg und nahm stumm den dampfenden Teebecher entgegen, nickte geistesabwesend.
 

Doch das hielt nicht lange, denn mit einem Mal rauschte jemand zum Eingang hinein, ja, man konnte es nicht anders sagen.

„Mein Ita-Schatz!“ Itachi zuckte so heftig zusammen, dass er fast seinen gesamten Tee verschüttete. „Na da hast du heute aber ganz schön Eindruck hinterlassen. Kaum hier schon Lebensretter, was?!“

In diesem Moment bemerkte er die leicht verwirrte Kunoichi.
 

„Sakura! Hey, wir haben uns ja schon ewig nicht mehr gesehen! Was machst du mit ihm in einem Zelt?“

„Äh- Sakuya, hey... Was...?“

Sakura wusste immer noch nicht was sie davon halten sollte und reichte Itachi geistesabwesend das Geschirrtuch, dass sie gerade in der Hand hatte.

„Ach hat er dir das nicht erzählt? Das sieht dem Prinzesschen ja-“

„Welches Prinzesschen?“ Sasukes Stimme eilte ihm voraus, als er die Zeltplane zur Seite hielt und Kaza eintreten ließ, bevor er selbst zu ihnen stieß.
 

„Sasuke! Kannst du dich noch an mich erinnern? Himmel, bist du gewachsen!“

Und schon hatte er Sasuke eine Hand auf die Schulter gehauen, so fest, dass der darauf nicht Vorbereitete einen Schritt nach vorn machen musste, um sich abzufangen.

Sakuya kümmerte das nicht, wartete auch nicht auf eine Antwort, er wandte sich stattdessen an Kazaru.

„Und diese Schönheit ist dann wohl die berühmte Kazaru! Madame?“ Er verneigte sich tief vor ihr und drückte ihr einen Kuss auf die Hand, was Kaza einen Hauch rosa auf die Wangen trieb. Verwundert sah sie zu Itachi, der sich die Hände mit dem Tuch abtrocknete.
 

„Jetzt halt mal die Luft an. So sensationell ist das auch nicht.“, knurrte Itachi.

„Sagst du! Rettest den beiden Mädchen das Leben und erwähnst es nicht mal! Und warum hast du mir die Hübsche nicht schon vorher vorgestellt?“

„Moment mal, was? Wer rettet wem das Leben?“ Kazarus verwirrte Stimme forschte nach.

„Was, dass hast du noch nicht erzählt? Also ehrlich mal, Ita!“ Sakuya klang empört.

„Wann denn, du Trottel?“ Itachi klang ziemlich genervt.
 

Allgemeine Verwirrung stand auf drei Gesichtern.

Itachi seufzte. „Kaza, das ist Sakuya. Ich hab dir von ihm erzählt; ein Teamkamerad. Du hast ihn mal kennen gelernt, Sasuke...“

Letzterer nickte langsam.

„Ihr scheint euch ja bereits zu kennen.“

Sakura nickte nur. „Krankenhaus.“, gab sie zur Antwort.

„Nun erzähl es schon, Ita!“ 'Ita' warf ihm einen bitterbösen Blick zu, und Sakura drückte ihnen allen einen Becher Tee in die Hand.
 

Sie setzten sich in einen Kreis, Kaza sah noch einmal nach Kuro, wollte ihn aber nicht wecken; es war sowieso ein Wunder, das er bei der Lautstärke Sakuyas überhaupt noch schlief.

Itachi seufzte, bevor er mit geschlossenen Augen begann:

„Es war nichts. Wir haben die obere Wand hochgezogen, als der Balken anfing zu brechen. Außer mir hatte das wegen des Lärms wohl keiner mitbekommen, und dann sah ich durch das untere Fenster die beiden Mädchen... Ich habe nicht nachgedacht und bin einfach los, als die Wand zu fallen drohte.“
 

Sakuya verdrehte die Augen. „Also, laut Zeugen bist du fast selbst von der Wand zerquetscht worden, und es war ganz schön knapp- angeblich hast du dir ziemlich den Rücken geprellt. Sei nicht immer so bescheiden, Süße.“

„Sakuya, wärst du wohl bitte so freundlich das endlich zu unterlassen? Sonst dreh ich dir wirklich noch den Hals um.“ Jetzt schien er wirklich genervt.
 

Sakuya lachte nur, räumte dann aber ein: „Okay, okay, ich seh schon, du hast einen schlechten Tag.“

Itachi blieb noch eine Sekunde ruhig sitzen, dann war er schneller aufgesprungen als Kazaru es sehen konnte, und stand hinter Sakuya.

„Nur, weil ich mein Chakra nicht benutzen kann, solltest du nicht so frech werden. Ich schlage dich noch immer um Längen.“, zischte er ihm fast bedrohlich ins Ohr.

Dann erhob er sich und wollte sich ohne ein weiteres Wort wieder setzen, als Sakura ihn aufhielt.
 

„Warte mal kurz.“ Sie erhob sich ebenfalls und trat hinter ihn.

Als sie mit sanften Händen seinen Rücken berührte, versteifte er sich.

„Hab ich mirs doch gedacht; du hast schon die ganze Zeit so einen verspannten Eindruck gemacht. Kaza“, fügte sie an die Kunoichi hinzu, „Ich werd mir mal kurz deinen Freund ausleihen, zwecks medizinischer Versorgung. Itachi, zieh bitte dein Hemd aus und leg dich hin.“

Er warf ihr einen Blick über die Schulter zu, doch als er Kazaru ansah, die leicht nickte, seufzte er ergeben und zog sein Oberteil über den Kopf.
 

Nachdem er sich hingelegt hatte, wobei ihm Sakura ein Kissen unter den Kopf schob, zuckte er ziemlich zusammen, als sie sich ohne zu fragen auf seinen Hintern setzte.

„Also nochmal, Nii-san; du hast zwei Kindern das Leben gerettet und wärst dabei fast von einer Wand erschlagen worden? Wenn du so gestorben wärst, hätte ich dich noch nachträglich aus der Familie streichen lassen. Das wäre ja ein unrühmliches Ende gewesen...“
 

Itachi zuckte, aber diesmal, weil Sakuras Finger sich etwas fest in seinen Rücken bohrten.

Kazaru wurde rot und sah weg, und Sakura biss sich auf die Lippe.

Den plötzlich Stimmungsumschwung bemerkend, blickten Sasuke, Itachi und Sakuya verdutzt auf die beiden Frauen.

Sakuras Hände fuhren fort, Itachis Rücken zu massieren, und Kazaru räusperte sich vernehmlich. „Ja, also, hätten wir das auch geklärt...“ Auf ihre fragenden Blicke entgegnete sie nur: „Ach, nicht so wichtig.“
 

Sakuya rettete die Situation. „Da fällt mir ein, warum ich überhaupt hier bin. Also, Itachi?“ fragte er mit nunmehr ernster Stimme nach.

Der seufzte noch einmal, versuchte, sich unter Sakuras Händen zu entspannen, und erzählte ein weiteres Mal, wie es zu den ganzen Ereignissen gekommen war.

Nachdem er geendet hatte, war es draußen schon stockfinster, und Sakuya verabschiedete sich recht bald, nicht ohne ein neckisches „Schlaf gut, Prinzesschen!“ und ein Augenzwinkern zurückzulassen.
 

Itachis Rücken sah besser aus, auch wenn Sakura zur vollständigen Heilung ihr Chakra gebraucht hätte, und so legten sie sich alle recht bald schlafen.
 

Am nächsten Tag begegnete man Itachi zwar nicht mit weniger Misstrauen, doch waren die meisten nicht mehr so reserviert, sprachen lockerer mit ihm, wenn sie ihm Anweisungen gaben.

Doch nach dem Mittagessen machten sie sich bereits wieder auf den Rückweg zum Zelt.

Heute war die Beerdigung der Verstorbenen, deren Gräber Kazaru bereits am ersten Tag bemerkt hatte, und die Stimmung dementsprechend gedämpft.

Im Zelt befanden sich für sie alle Kimonos. Stillschweigend zogen die vier sich um, bevor Kakashi und die anderen sie abholen und sie sich geschlossen auf den Weg zur Zeremonie machten.
 

Sie standen relativ weit hinten, sprachen die ganze Zeit kein Wort. Die Urnen wurden von jeweils zwei Personen getragen und vor den Gräbern abgestellt, die mit Blüten geradezu überschüttet waren.

Tsunade hielt eine bewegende Grabrede, doch da sie nicht viel über Kisame zu sagen wusste und die Älteste nachträglich ziemlich in Ungnade gefallen war, ließ sie es bei diesen beiden bei höflichen Förmlichkeiten, bedankte sich aber auch eindeutig bei Kisame für seine Hilfe.
 

Kazaru war ziemlich einsilbig geworden, und Sakura verfiel wieder in eine ähnliche Apathie wie auf der Rückreise.

Als Narashi erwähnt wurde, begannen die Tränen über Kazarus Gesicht zu laufen. Itachi griff nach ihrer Hand, und unwillkürlich krallte sie sich an ihm fest, bohrte ihm die Fingernägel in den Handrücken. Sie bemerkte es gar nicht, und er beschwerte sich nicht, erwiderte den Druck nur leicht.
 

Sakuras Hand lag dagegen locker in Sasukes, und sie weinte, ohne es überhaupt zu bemerken, blickte starr auf die Urne, in der sich Inos Überreste befanden. So sehr die beide sich auch angezickt hatten, sie waren beste Freunde gewesen, und Sakura hatte mehr über Ino gewusst als ihre Eltern; umgekehrt war es genau so. Sasuke hatte scheinbar zwischen ihnen gestanden, doch die andere war bei jeglichen anderen Sorgen immer der erste Ansprechpartner gewesen.

Der Verlust war so unwirklich für sie, dass sie in den letzten zwei Tagen gehofft hatte, Ino wäre einfach nur auf einer Mission. Doch jetzt holte die Realität sie wieder ein, und sie fühlte sich, als sein ein Teil ihres Inneren verloren gegangen.
 

Und ja, der Grund, warum sie sich so distanzierte, war Sasuke selbst, denn auch wenn sie wusste, dass es Quatsch war, machte sie sich Vorwürfe.

Obwohl sie wusste, dass sie nichts hätte ändern können, und es jetzt sowieso zu spät war, konnte sie ein schlechtes Gewissen nicht unterdrücken.
 

Kazaru traf Narashis Verlust am schlimmsten, verständlicherweise. Sie wusste, dass er sie geliebt hatte. Nur, wie sollte sie damit umgehen? Ihm danken? Sie wusste es nicht.

Sie war vor Narashis Grab in Gedanken versunken, leise Tränen liefen über ihre Wangen.

Warum nur?

Warum ausgerechnet er?

Aber es hatte wohl keinen anderen gegeben, der sich ansonsten hätte dazwischen werfen können... Nur, hätte der Dummkopf Madara nicht einfach aus dem Weg stoßen können? Musste er sich gleich als lebenden Schild verwenden? Die Wut hielt sich in Waage mit ihrem Schmerz über den Verlust.

Weinend sank sie nieder.
 

Sai, der Freund Inos, stand einige Reihen vor ihnen und bemerkte ebenfalls nicht, wie Tränen über seine Wangen liefen. Selbst als sein Freund gestorben war hatte er nicht geweint, obwohl er damals wirklich keinen hatte, der sich um ihn kümmerte, den er kannte. Danzos Lehre zur Emotionslosigkeit hatte bei ihm tatsächlich sämtliche Gefühle ausgelöscht, und erst seit Ino wusste er wieder, wie man überhaupt etwas fühlte.

Und das tat er jetzt- ein Herzschmerz, eine Verzweiflung, die er nicht zuordnen konnte. War das dieses Gefühl, das mit dem Tod eines geliebten Menschen einherging? Dieses Gefühl, als würde sein Herz entzwei gerissen?

War das Liebe?
 

Nie wieder kehrte Sai in diesen emotionslosen Zustand zurück, und er bereute es sein ganzes Leben, wie ihm später klar wurde, das er Ino niemals gesagt hatte, dass er sie liebte.
 

~~
 

Itachi war noch nie ein Mann großer Worte gewesen, und auch keiner, der lange trauerte. Auch wenn das die meisten sicherlich gefühllos fanden, akzeptierte er den Tod und wusste, das es nicht zu ändern war.
 

Nacheinander gingen die Ninja an den Gräbern vorbei, warfen eine Blume hinein, manche verweilten länger bei ihren Freunden.

Sakura kniete sich vor Kisames Grab, dankte ihm im Stillen für alles.

Itachi begann bei Raiza, dankte auch Narashi, und blieb am längsten bei Kisame.

Kazaru war vor Narashis Grab in Tränen zerflossen, schluchzte vor sich hin, und Sakura hatte den Kopf vor Inos Grab zu Boden geneigt, ihre Tränen benetzten das Gras. Sasuke hatte zu keinem der Vieren irgendeine besondere Verbindung, doch auch er dankte ihnen für ihre Hilfe.
 

Die Vier waren am Ende die einzigen, die noch bei den Gräbern standen, Kakashi im Hintergrund. Offenbar hielt man ihn in diesem Fall für ausreichend als Bewachung.

Itachi erhob sich als erstes, dann auch Sakura.

Sie warteten auf Kaza, die noch immer leise schluchzte, die Augen rot geweint, doch sie drängten sie nicht. Sakura lehnte sich rücklings an Sasuke, der sie in den Arm nahm, erleichtert darüber, dass sie sich wieder etwas zutraulicher zeigte.
 

Itachi verschränkte die Arme vor der Brust, lehnte sich an einen Baum. Nach einer Weile ließ Sakura den Blick durch die Gegend schweifen und blieb bei Itachis von Kazaru unbewusst zerkratzten Hand hängen.

Sie runzelte die Stirn, ergriff seine Hand und betrachtete sie; doch er entzog sie ihr und schüttelte den Kopf. Sie blickte ihn strafend an, sagte aber nichts dazu.

Itachi trat nach vorn und legte der immer noch Knienden einen Hand auf die Schulter.
 

Kazarus Reaktion kam einige Sekunden später; erst legte sie ihre Hand auf seine, dann drehte sie sich leicht und zog sich daran hoch, warf sich in Itachis Arme und drückte ihm, verheult wie sie war, einen Kuss auf die Lippen, bevor sie ihr Gesicht gegen seinen Oberkörper presste und ihn von stummen Schluchzern geschüttelt fest umklammerte.

Itachi legte ihr einen Arm um die Taille und strich ihr übers Haar, schnell von dieser doch etwas überraschenden Aktion erholt.
 

Eine Weile standen sie noch so da, dann löste sie sich langsam von ihm; niemand würde Narashi ins Leben zurückbringen können, und sie würde ihn regelmäßig besuchen, sobald sie wieder allein auf die Straßen durfte.
 

An diesem Abend sprachen sie nicht mehr, hingen alle ihren eigenen Gedanken nach.
 

Der Alltag holte das Dorf bald wieder ein. Sobald Lebensmittelläden standen, begab man sich an die Wohnhäuser; manche wollten ihr eigenes Grundstück zurück, andere Verabredeten sich mit ihren Freunden, einen Nachbarschaftskreis zu bilden. Die alten Straßen wurden zumindest im Stadtkern beibehalten, ansonsten hatte man nur darauf zu achten, das ein möglichst übersichtliches Straßennetz vorhanden war.

Jede Familie durfte sich ein Grundstück abstecken, wobei Ninja überwachten, das die Verteilung gerecht blieb und Streitereien schnell geschlichtet wurden.

Besonders die Plätze nah am Zentrum waren begehrt, doch bis auf einen beinahe eskalierenden Streit zwischen zwei keifenden Frauen lief die Grundstücksverteilung relativ glimpflich ab.
 

Der Hyuuga- Clan errichtete sein Viertel wieder an der gleichen Stelle, doch Itachi und Sasuke gaben Tsunade das Grundstück des Uchiha- Clans frei; es lag ihnen zu nah am Stadtkern, und zudem war es zu groß- und barg zu viele Erinnerungen. Sie hatten sich überlegt, falls sie bleiben sollten - was keineswegs sicher war – wollten sie ein Haus am Stadtrand haben, wo etwas Ruhe herrschte und sie keinen störten.
 

~~
 

Es wurde Herbst, und weil alle mit anfassten, war das Dorf schon so gut wie fertig. Sicher, es fehlte überall noch an allem, Straßenlaternen gab es noch keine, und das Material war auch nur so schnell zu bekommen, weil die anderen Dörfer, vor allem Suna, sie tatkräftig unterstützten und vieles zu Verfügung stellten.

Fest stand, keiner konnte sich über fehlende Arbeit beklagen, Mittag- und Abendessen gab es umsonst, und viele neue Freundschaften wurden geschlossen. Da außer den fünf Ninja, wobei Kisame ja eigentlich gar nicht mitzählte, keiner gestorben war, herrschte eine geradezu ausgelassene Stimmung im Dorf; selbst bei Regen wurde fleißig gebaut, wobei es dieses Jahr glücklicherweise sehr trocken blieb.
 

Sakura arbeitete hauptsächlich im Krankenhaus, doch um Einseitigkeit zu vermeiden, halfen sie auch abwechselnd alle Vier dabei, die Trümmerberge zu beseitigen und noch brauchbare Sachen heraus zu sortieren. Vieles trat dabei zutage, und besonders Kazaru freute sich, als Itachi eines Abends mit vier Bildern nach Hause kam; das Glas zertrümmert zwar, zerknittert und ein wenig dreckig, doch es waren die Fotos ihrer Eltern und deren Vögeln, noch einwandfrei erkennbar.
 

{NOVEMBER}
 

Die Vier waren selten allein, denn Sakuya war fast ständig bei ihnen, und auch Naruto ließ sich öfter blicken, wobei er Anfang November dann überraschender Weise auch einmal Hinata mit herbrachte. Der Hyuugaerbin war es sichtlich unangenehm, doch hatte Kazaru den leisen Verdacht, dass weniger an Sasuke und Itachi lag als vielmehr an Naruto.
 

Als er endlich einmal still war, war es schon spät, und zum ersten Mal meldete sich Hinata ungefragt und interessiert zu Wort: „Was habt ihr vor, wollt ihr in Konoha bleiben?“

Sie sahen sie an; die Preisfrage.

„Wir wissen es noch nicht wirklich.“, antwortete Kazaru schließlich wahrheitsgemäß.

„Ah“, nickte Hinata, dann fügte sie hinzu: „Überlegt es euch bis Ende des Monats. Irgendwann um die Zeit wollte Tsunade euren Prozess ansetzen...“

„Ach, so früh schon?“ Sakura war verwundert, doch Hinata nickte erneut. „Sie wollte das möglichst schnell schaffen, glaub ich, und die anderen Untersuchungen sind so gut wie abgeschlossen. Wann genau wusste sie aber noch nicht.“
 

Wieder schwiegen sie alle, diesmal nachdenklich; das rückte das Problem in greifbare Nähe. Wollten sie überhaupt in Konoha bleiben?

„Hinata“, richtete sich Sasukes dunkle, aber sanft Stimme an sie, und sie blickte verschüchtert zu ihm. „Du kannst das sicherlich besser beurteilen als wir - wie sieht man das im Dorf, unter den Ninja? Würden sie uns hier überhaupt akzeptieren?“
 

Hinata überlegte eine Weile, bevor sie antwortete.

„Schwer zu sagen. Unser Jahrgang ist euretwegen- naja, eher wegen Sakura, eigentlich dafür... über die Älteren weiß ich nichts. Die Dorfbewohner, nun ja... sie sind ruhiger geworden, weil ihr euch ruhig verhaltet. Aber ich werde mich gerne Mal genauer umhören.“

„Tu das.“, entgegnete Sasuke nur.
 

Itachi mischte sich jetzt ein: „Was ist mit dem Hyuuga-Clan?“

Sie zuckte die Schultern. „Mein Vater ist nicht davon begeistert, aber das sagt nichts. Er fände die Idee, der einzige Clan im Dorf mit einem Kekkei Genkai zu sein, sehr verlockend... weil ihm das eine Vormacht einräumen würde. Also...“, sie wurde rot und sah zu Boden, bevor sie flüsternd fortfuhr: „hätte ich es... gern... wenn ihr bleiben würdet.“
 

Erstaunlicherweise antwortete Itachi darauf mit einem warmen „Danke“, was ihr nur augenblicklich noch eine Lage rot mehr ins Gesicht trieb.

Sakura und Kaza lächelten; Hinata war echt ein Engel und sie hatte es wirklich nicht verdient, so einen Vater zu haben.
 

„Wo wolltet ihr denn auch hin, wenn ihr geht?“ Keiner antwortete auf Narutos Frage, die Frauen zuckten nur die Schultern.

Mit einem Blick auf die Uhr meinte Hinata schließlich, dass sie jetzt gehen sollten, und Naruto stimmte ihr zu; doch im Eingang wandte sie sich noch einmal um.

„Ihr seid Nuke-nin, zumindest mal gewesen; ihr werdet überall Feinde haben. Aber nur hier habt ihr ganz sicher einige Freunde- die sehr traurig wären, wenn ihr geht.“
 

Dann verschwand sie in der Nacht, ließ sie nachdenklich zurück.

A Trial

„... Und das ist der Sachverhalt. Aufgrund dieser Tatsache wird Danzo zwar den Titel als sechster Hokage behalten, doch verzichten wir darauf, sein Abbild in den Berg einzufügen. Jetzt bleibt die Frage, was soll weiterhin mit den vier hier geschehen?“
 

Tsunade blickte streng in die Runde, doch es dauerte eine Zeit, bis schließlich Lee zögerlich fragte, was wahrscheinlich vielen im Kopf herumging: „Muss man die Frage nicht eher teilen? Immerhin haben die Frauen ja niemanden umgebracht... Und außerdem,“, fuhr er energischer fort, „Itachi hat doch überhaupt erst seinen Clan ermordet, oder hab ich das falsch verstanden? Wie kannst du ihm das verzeihen, Sasuke?“ Die runden Augen blickten ihn vorwurfsvoll an.

Sasuke dachte über die Antwort nach, doch Itachi kam ihm zuvor: „Er hat mir nicht vergeben. Er hat nur erkannt, dass er an meiner Stelle genau das gleiche getan hätte.“
 

Stille senkte sich über den großen Sitzungssaal, den man im Erdgeschoss des Hokageturms eingerichtet hatte. Kurzfristig als Verhandlungsraum genutzt, saß Tsunade hinter dem großen Schreibtisch, neben ihr Shikamaru, Ibiki, der Leiter der Anbu sowie Kakashi und Iruka.

Zu Tsunades Linken stand ein schmaler Tisch mit vier Stühlen, auf denen die vier angeklagten Platz genommen hatten. Ihnen gegenüber zwei Protokollanten und in der Mitte ein Tisch mit Stuhl, wahrscheinlich für etwaige Zeugen.

Der Rest des großen Saales war bis auf die letzte Lücke mit Zuschauern gefüllt.
 

Sasuke nickte zustimmend. Lee sah alles andere als zufrieden aus, fragte aber nicht weiter.

Als niemand Anstalten machte, etwas zu sagen, seufzte Shikamaru und begann, die Fakten darzulegen.

„Es sieht mit Logik betrachtet folgendermaßen aus: Danzo war ein Betrüger, ebenso ein Abtrünniger, auch wenn er unrechtmäßig Hokage war. Sasuke hat sich somit nur minder straffällig gemacht, auch wenn bei ihm hinzukommt, das er das Dorf aus eigenem Antrieb verlassen und sich Orochimaru, einem unserer größten Feinde, angeschlossen hat. Allerdings war ebenfalls er es, der Orochimaru tötete.“ Er hielt kurz inne.
 

„Itachi wiederum hat zwar seine Familie umgebracht, jedoch auf Anweisung der Ältesten, Danzos und des dritten Hokages das Dorf verlassen. Er gibt zu, außer seiner Familie sicherlich einige andere Ninja aus Konoha umgebracht zu haben, da er ansonsten selbst getötet worden wäre, und hat sich den Akatsuki angeschlossen, die ebenfalls zu unseren stärksten Feinden zählten.
 

Kazaru, erzähl doch bitte, was für einen Auftrag Danzo dir und Sakura gab, und wie die Mission eurer Planung nach verlaufen sollte.“

So direkt angesprochen, zuckte die ohnehin nervöse Kazaru zusammen, begann dann aber:

„Er erteilte uns und einigen anderen Ninja die Mission, die nähere Umgebung des Dorfes in ungefähr einem Tagesmarsch Entfernung auszukundschaften und etwaige Feinde auszuschalten, da das Dorf ja nun angreifbar war. Wir bekamen den nördlichen Sektor zugeteilt und beschlossen, das Gebiet von Ost nach West zu durchkreuzen, wobei uns Kuroi-“, sie neigte den Kopf nach rechts, wo Kuroi auf ihrer Schulter saß, „half, indem er den Wald aus der Luft beobachtete.“
 

Sie holte Luft und sah zu Itachi. „Am Abend des ersten Tages – fünf hatten wir insgesamt Zeit bekommen - teilte Kuroi uns mit, das Itachi und Kisame sich am östlichen Rand unseres Sektors auf Konoha zubewegten, und wir beeilten uns, ihnen vorher den Weg abzuschneiden.“

Shikamaru unterbrach sie.

„Ganz kurz: Itachi, weshalb wolltet ihr nach Konoha?“

„Madara hatte uns angewiesen, Pains Körper wenn möglich zurückzuholen. Doch wir sind mit den beiden umgekehrt, als sie sagten, die Körper seien schon vernichtet worden.“

Shikamaru nickte und bat Kazaru, fortzufahren.
 

„Wir beschlossen, uns für die Nacht gemeinsam einen Unterschlupf zu suchen, doch als wir uns darüber berieten, hat uns wohl jemand gesehen und dem Hokage gemeldet.

Am nächsten Morgen erklärte sich Kuroi bereit, die Mission allein zu übernehmen und uns zu holen, wenn er jemanden sähe, also flog er allein los.“

„Warum?“, unterbrach Ibikis tiefe Stimme sie.

„Was?“, fragte Kazaru irritiert, da sie nicht erwartet hatte, unterbrochen zu werden.

„Warum flog er allein los? Welchen Grund hattet ihr, nicht mit ihm zu gehen?“
 

Kazaru wurde augenblicklich leicht rot und wich seinem stechenden Blick aus.

„Äh, also...“, stotterte sie, doch Sakura antwortete an ihrer Stelle.

„Kuroi ist ohne Frage schneller und hat einen besseren Überblick, ist zudem unauffällig. Und warum er das überhaupt vorschlug, nun... Kazaru und Itachi sind sehr gut befreundet, haben sich aber sehr selten getroffen, und er wollte ihr einfach Zeit mit ihm verschaffen, da wir nicht wussten, wann sie sich wiedersehen.“
 

Zustimmendes Nicken, und Kaza blickte immer noch peinlich berührt auf den Boden.

„Bevor es weitergeht, zwei Zeugen. Kotetsu Hagane und Izumo Kamizuki!“

Tsunades Stimme war um einiges lauter als die von Ibiki und Shikamaru, und die beiden traten eilig nach vorn.

„Berichtet bitte, was ihr gesehen habt.“

Sie warfen sich einen Blick zu und dann begann Izumo:

„Auch wir haben die gleiche Mission erhalten und sollten den Abschnitt östlich neben Kazaru und Sakura überwachen. An unserer westlichen Grenze sahen wir dann, wie sie auf Kisame und Itachi trafen... aber wir waren zu weit entfernt, um zu hören, was sie sagten.“
 

Tsunade fragte: „Woher wusstet ihr dann, dass sie sich nicht als Feinde gegenüberstanden?“

Itachi schloss die Augen, Kazas Wangen glühten, Sakura verkniff sich ein Lachen und selbst Sasuke musste fast schmunzeln, konnte er sich doch denken, 'woher'.

Es war Izumo sichtlich unangenehm, er trat von einem Bein aufs andere. Kotetsu fuhr fort: „Nachdem Kazaru Itachi um den Hals gefallen war und die beiden nicht so aussahen als würden sie sich in nächster Zeit wieder loslassen, unterhielt sich Sakura scheinbar locker mit Kisame, und niemand zeigte in irgendeiner Weise Aggressionen. Das fanden wir... nun ja, wir dachten, wir sollten es melden...“
 

Die Hokage nickte und entließ die beiden, dann wandte sie sich zu Sakura.

„Was geschah weiterhin?“

„Kuroi kam nach zwei Tagen wieder, er hatte ein Gespräch zwischen Chinjou und Kurenai mit angehört und ist dann nach Konoha, um von Masa zu erfahren, warum wir im Bingobuch stehen. Als er uns alles erzählte, beschlossen wir, uns nicht am Tor verhaften zu lassen, da wir davon ausgingen, dass Danzo uns nicht zuhören würde - und selbst wenn, was sollten wir erwarten? Nun, dann lieber Nukenin, und Itachi wusste eine Ort, an dem wir vorerst sicher sein würden.“
 

Shikamaru warf wieder eine Frage ein: „Also hattet ihr ursprünglich vor, wieder nach Konoha zu kommen, die Mission hätte Kuroi erfüllt, und ihr hättet den Bericht geändert, versteh ich das richtig?“

„Ja.“, bestätigten ihm beide Kunoichi.

„Nun, dann gibt es meiner Meinung nach keinen Grund, die beiden zu verurteilen. Sasuke und Itachi haben sich einiges zu schulden kommen lassen, aber nichts, was unverzeihlich wäre - denn letztendlich sind sowohl Orochimaru als auch die Akatsuki vernichtet.“
 

Kazaru war erleichtert. Anscheinend würde alles besser ausgehen als sie zu hoffen gewagt hatten.

„Der Meinung bin ich nicht.“ Hiashi Hyuuga erhob sich langsam und trat erhaben in die Mitte.

„Was die Kunoichi betrifft - sie wären angehört worden, hätten also zurückkommen und für ihre Taten gerade stehen müssen. Man lässt sich nicht mit einem Nuke-Nin ein, schon gar nicht mit einem so gefährlichen, und diesem Risiko waren sie ohne Frage gewahr.“

Ein eisiges Gefühl fuhr ihr in den Magen. Was Hinata gesagt hatte war offensichtlich völlig zutreffend gewesen.
 

„Die Uchiha dagegen - ich verstehe nicht, wie ihr über diese Vergehen so leicht hinweggehen könnt! Die Clans der Hyuuga und der Uchiha waren immer der Stolz von Konoha, einer der Gründe, warum die Feuernation in jedem Kampf die Oberhand hatte. Doch der Uchihaclan hat Schande über das Dorf gebracht, besser gesagt, Itachi hat es getan, und hier sitzt ihr und wollt ihm diese Unverzeihlichkeit vergeben?“ Kazarus Atem wurde unwillkürlich schneller und ihre Hand begann zu zittern. Sie sah, wie einige im Publikum ihm zustimmten, murmelten, nickten.

Ihr ganzes Glück, nur so kurz währte es?
 

„Genauso Sasuke. Indem er in Konoha geblieben wäre, irgendwann Itachi getötet hätte, hätte er das Ganze vielleicht noch retten können, doch er entschied sich für Orochimaru und verriet das Dorf ebenfalls. Die Strafe, die Itachi nach den eigenen Clanregeln erwarten würde, ist das mindeste, was ihr ihm auferlegen müsstet, und Sasuke sollte nur geringfügig anders zur Rechenschaft gezogen werden.“

Was sollte das denn heißen, 'nach den Clanregeln'? Angst stieg in ihr hoch; die Clans waren immer sehr streng, was Regelverstöße anging. Sie sah die gleiche Ratlosigkeit in vielen anderen Gesichtern, und Itachi war der Einzige, der keine Miene verzog, als er es erklärte.
 

„Sicher, Vater hätte mir die Augen ausgebrannt und mich als Diener behalten, wie es für solche Fälle vorgesehen ist, wenn man auch nur einen aus dem Clan ohne akute Not tötet oder die Familie verrät.“

Blanker Horror machte sich in Kazaru breit, sie verkrampfte sich am ganzen Körper, als hätte man sie in einen Kübel Eiswasser gestoßen.

Itachi berichtete das mit monotoner Stimme, doch jetzt sah er den Clanführer der Hyuuga mit scharfem Blick an und fügte mit einer plötzlichen Kälte hinzu: „Die Clanregeln sind jedoch in diesem Punkt gleich, und sag mir, wie viele sind aus dem sogenannten Nebenclan schon durch das Siegeljutsu umgekommen?“
 

Hiashis Augen verengten sich zu Schlitzen. Doch er antwortete ruhig: „Das fällt alles unter den Paragraphen 'akute Not' und die Sonderregeln unseres Clans. Aber hier geht es um euren Clan, und wollt ihr wirklich den letzten Rest Anstand verlieren, den ihr noch habt?“

Die Wut begann in Kaza hochzukochen, vertrieb allmählich den Schock. Ohne eine Antwort abzuwarten fuhr er fort: „Mal abgesehen davon, was soll das heißen, 'er hat erkannt, dass er an meiner Stelle genau das gleiche getan hätte'? Ich halte es für sehr fahrlässig und öffentlichkeitsgefährdend, zwei illoyale, irre Killer frei herumlaufen zu lassen. Wie soll man denn da noch ruhig -“
 

Ein lauter Knall und ein heftiges Flügelschlagen waren zu vernehmen.

Alle Blicke richteten sich verwundert auf Kazaru, die so heftig aufgesprungen war, dass ihr Stuhl auf den Boden fiel und Kuroi erschrocken von ihrer Schulter abhob. Er flog eine Runde durch den Saal und ließ sich schließlich auf Itachis Schulter nieder, während Kazaru zornbebend dastand, unfähig, diese Ungerechtigkeit noch länger zu ertragen, und Hiashi mit einem Hass anfunkelte, der einem normalen Menschen eine maßlose Angst eingejagt hätte. „Wenn man keine Ahnung hat, wovon man spricht, sollte man die Klappe halten!“, fauchte sie ihn an.

Alle, alle bezeichneten die Brüder als verrückte Psychopathen, dabei hatten sie keine Ahnung davon, was geschehen war. Langsam konnte sie es nicht mehr hören, und jetzt stand so viel auf dem Spiel; jetzt oder nie.
 

„Das gilt für euch alle, besonders die, die sie näher kennen! Wie konntet ihr nur einen Moment glauben, er hätte seine Familie umgebracht, weil er Lust dazu hatte? Wer seid ihr eigentlich, das ihr euch erlaubt, darüber in irgendeiner Weise zu urteilen?! Wie konntet ihr euch jemals als Freund von ihnen bezeichnen?“ Ihre Stimme wurde immer lauter, ihr Gesicht war rot vor Wut.
 

„Zehn Jahre lang! Zehn verdammte Jahre! Habt ihr auch nur eine Vorstellung davon, wie es Itachi ergangen ist?! Ihr solltet ihm dankbar sein! Aber nein, alles, was ihr könnt, ist lästern und meckern, anstatt mal euren Kopf zu gebrauchen, darüber nachzudenken, ob wirklich alles so ist wie es scheint! Ein Dorf voll von solchen Hohlköpfen wir ihr hat es überhaupt nicht verdient, ihn als Ninja zu haben! Und du, Hiashi Hyuuga, hast am allerwenigsten das Recht, ihn zu kritisieren, denn anstatt dass du Mut zeigst, Anstand und Vernunft, fährst du fort in dieser bescheuerten Tradition die Hälfte deiner Familie zu versklaven, denn nichts anderes bedeutet das Siegel. Nichts anderes!“
 

Sie holte tief Luft, redete sich gerade erst in Fahrt. „Vielleicht sollten wir mal Neji fragen, was passiert, sobald es auch nur aktiviert wird, was für Schmerzen sie erleiden, und dann bring nochmal das Argument mit den akuten Notfällen! Das ist eine perverse Folter, und keiner kann es unterbinden, weil sich nicht mal die Hokage in Clanangelegenheiten einmischen darf! Du, Hiashi, bist keinen Deut besser als Danzo, und die einzige in deinem Clan, die sich dieser Missstände bewusst ist, ist Hinata, deine Erstgeborene, die sich durch ihr schüchternes und gewaltverabscheuendes Wesen leider dermaßen von dir beeinflussen lässt, dass sie fast freiwillig auf ihr Erbe verzichtet! Wage es nicht, Itachi und Sasuke zu verurteilen, wenn du nicht weiß, aus welchem Grund alles geschehen ist!“
 

Ihre Stimme überschlug sich fast, und sie musste kurz Pause machen, um wieder zu Atem zu kommen, doch keiner rührte auch nur einen Muskel.

„Das Mindeste, was ihr tun könnt, ist euch entschuldigen und sie meinetwegen unter irgendwelche affigen Sicherheitsvorkehrungen stellen, aber hört endlich oft als wärt ihr die Tollen und Guten die immer alles besser wissen und nie Fehler machen, denn das seid ihr absolut nicht.“
 

Sie funkelte noch immer wütend in die Runde, bereit, jeden nieder zu reden, der auch nur im Ansatz wagte, ihr zu widersprechen, doch keiner sagte etwas. Immer noch in Rage bemerkte sie kaum, wie sich zustimmendes Murmeln erhob.

Sakura neigte sich hinunter, stellte den Stuhl wieder hin und zog sie dann am Handgelenk nach unten, damit sie sich wieder setzte, doch Kazarus Blick blieb unverändert hart.
 

„Dann haben wir ein Recht darauf, diesen ominösen Grund zu erfahren, nicht wahr?“

Jetzt hatten sie sie; das war genau das, was sie hatten vermeiden wollen.

Doch bevor Itachi auch nur seufzen konnte, beendete Tsunades endgültiger Tonfall diese Diskussion, bevor sie überhaupt richtig entstehen konnte: „Nein. Der Grund ist dem Gericht bekannt und absolut gültig. Die Tragweite dieser Fakten ist ausgreifend genug, hier nur die von Shikamaru richtig aufgezählten Punkte zur Debatte zur nehmen, und auch der Einwand von Kazaru ist absolut berechtigt. Setzen Sie sich.“
 

Hiashis Gesicht verfinsterte sich. „Aber -“ „Setzen Sie sich oder Sie werden des Saales verwiesen!“ Tsunades laute Stimme knallte scharf wie eine Peitsche durch den Raum. Die Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepresst, schritt Hiashi zurück zu seinem Platz.

„Shikamaru, bitte noch einmal nur die Fakten.“

Shikamaru listete noch einmal für jeden einzeln die Anklagepunkte auf, was erstaunlicherweise sehr kurze Listen ergab, und Tsunade nickte zustimmend.

Kuroi, nun beruhigt und davon überzeugt, das Kazarus Ausbruch vorbei war, machte es sich wieder auf ihrer Schulter bequem.
 

„Damit ist alles Relevante erwähnt. Bevor ich den Vorschlag für die Strafe bekannt gebe, hat jemand noch Fragen oder Einwände?“ Eigentlich ließ ihr Ton das nicht zu, doch ein Anbu erhob sich.

„Wir sollen also einfach so akzeptieren, dass Itachi doch kein psychotischer Mörder ist, ohne Beweis?“

Tsunade wollte gerade antworten, als plötzlich eine helle Stimme rief: „Er ist nicht böse!“

Bewegung kam in die Menge, als einige plötzlich nach unten schauten und anscheinend ein Stück beiseite traten.
 

Vorn angekommen, wand sich Kaori aus der Menge.

„Er ist nicht böse!“, wiederholte sie noch einmal. Ihre Mutter hatte anscheinend mehr Schwierigkeiten damit, nach vorn zu kommen, und Kaori kümmerte sich nicht über ihre leisen sorgenvollen Rufe.

„Ein Kind wie du sollte sich nicht in Dinge einmischen von denen es keine Ahnung hat.“, entgegnete der Anbu geringschätzig.

„Du ebenso wenig.“ Itachis Stimme war ruhig wie immer, doch sein Blick bohrte sich in den des Sprechers.

„Tse- wahrscheinlich hat er die Kleine mit irgendwas eingelullt, damit sie-“

„Er hat Shana und mir das Leben gerettet!“
 

Jetzt blickten alle Kaori an, und selbst Itachi hatte zugegebenermaßen nicht erwartet, dass sie die Tragweite dieser Aktion verstand.

Sie fuhr unbeirrt in der nun aufmerksam gespannten Stille fort: „Er ist nicht böse!“

Perplex fragte der Anbu nun: „Woher willst du das denn wissen? Du hast doch gehört, dass er seine Familie umgebracht hat!“

Ein Raunen ging durch die Menge ob dieser laut ausgesprochenen Tatsache, die man doch so direkt nicht vor einem Kind erwähnen konnte.

„Ich habe in sein Herz gesehen.“
 

Die Überzeugung, mit der sie das aussprach, zudem die Verwunderung, dass das ein Kind sagte, all das verschlug ihnen allen die Sprache.

Kazaru war so gerührt, dass sie den Tränen nahe war, und verspürte das Bedürfnis, diesen kleinen Engel zu umarmen.

So wie es aussah würde sie wohl keine Schwierigkeiten damit haben, Itachi zu ihrem Kinderwunsch zu überreden.
 

Nach einer ganzen Weile drehte Kaori sich um und lief zu Itachi, nahm seine Hand und zog ihn wieder mit sich in die Mitte. „Sag ihnen, dass du nicht böse bist, Nii-san!“

Er lächelte sanft und hob sie hoch.

„Von ihr könnt ihr noch einiges lernen. Ich weiß, mein Wort zählt nur wenig, aber was wirklich passiert ist, kann und darf ich euch nicht sagen; und indem ich das zugebe, sage ich schon zu viel. Wir würden gerne hier bleiben, ganz davon abgesehen, dass zwischen unserem Clan und Konoha ein Vertrag besteht. Es ist alles geklärt und weder Sasuke noch ich haben einen Grund, irgendwem etwas anzutun. Wenn ihr also eurerseits bemüht seid, uns zu akzeptieren oder uns andernfalls aus dem Weg geht, sehe ich keinerlei Hinderung.“
 

Kaoris Mutter hatte es endlich geschafft, sich nach vorn durchzukämpfen, und Itachi stellte die Kleine wieder auf den Boden, nicht allerdings, ohne sie noch einmal anzulächeln und „Danke“ zu sagen.

Er setzte sich wieder, und anscheinend hatte zu dieser Ansprache niemand was zu sagen.
 

Tsunade räusperte sich vernehmlich und stockte ihre Zettel auf dem Tisch, bevor sie begann:

„Für die vier Angeklagten werden aus gegebenem Anlass folgende Strafen vorgeschlagen: Die beiden Kunoichi Sakura Haruno und Kazaru Shirobane werden vier Monate lang die Chakrablocker tragen, die beiden Brüder Itachi und Sasuke Uchiha noch wenigstens sechs Monate. Sie vier helfen bei den Aufbauten im Dorf soweit nötig und auch sie dürfen ein Haus auf ein Grundstück stellen. Sobald dieses fertiggestellt ist, wird für die beiden Uchiha ein Hausarrest in Kraft treten, der bis zum 30. Juli dauern und von einem Anbuteam überwacht werden wird.

Sakura Haruno wird im Krankenhaus Konohas arbeiten und über die Arbeitszeit ihr Chakra benutzen dürfen.

Kazaru Shirobane wird D- bis C- rangige Missionen zugeteilt bekommen und je nach Aufgabe ihr Chakra benutzen dürfen. Ihr Rabe Kuroi ist nicht von dem außerhalb dieser Aktivitäten für alle geltenden Hausarrest betroffen.“
 

Sie blickte in die Runde.

„Das ist der Vorschlag, der uns angemessen schien. Irgendwelche Einwände?“

Keiner sagte einen Ton.

„Dann wohl nicht. Jedoch gebe ich euch allen zu bedenken: Dieses Urteil ist rechtskräftig. Die vier gehören wieder offiziell zu Konoha, und als solche haben sie wie jeder andere Bürger Konohas behandelt zu werden. Mir ist nicht entgangen, dass ihr nicht alle damit einverstanden seid; also tut, was Itachi gesagt hat, wenn ihr sie nicht akzeptieren könnt, und geht ihnen aus dem Weg, aber wenn ich nur einmal höre, das wegen dieser Abneigung eine Mission in irgendeiner Weise gefährlich wird, wird das Konsequenzen haben. Die Verhandlung ist geschlossen.“
 

„Aber-“ Tsunades Faust auf dem Tisch, der ein gefährliches Knacken von sich gab, ersetzte den Hammer und schnitt Tsuyoshi, der wohl augenscheinlich protestieren wollte, das Wort ab.
 

Keine halbe Minute später, in der Sachen zusammengepackt wurden, wurden die großen Flügeltüren an der Stirnseite des Saals aufgerissen und krachten gegen die Wand. „Was hab ich verpasst?!“ Naruto rannte fast gegen die versammelte Menge, die natürlich zu dicht war, um ihm ein ungehindertes Stürmen nach vorn zu ermöglichen. Eilig blickte er sich um, fast sowas wie Panik in den Augen.

Momente der Stille, zu verdutzt waren alle, um irgendetwas zu sagen. Doch dann unterbrach Sasukes tiefe, melodische und fast belustigte Stimme das Schweigen im Saal: „Alles, Baka [1]. Tsunade hat gerade das Urteil verkündet.“
 

Ungläubiges Schweigen, doch da Tsunade bereits stand und ihre Unterlagen von Shizune zusammengelegt wurden und die anderen ebenfalls Anstalten machten, sich zu erheben, konnte er Sasukes Wort nicht anzweifeln.

„Was? Warum hat mir keiner bescheid gesagt?“ Er drängte sich zu ihnen durch und blickte sie so verzweifelt an, das man meinen könnte, er sei ein kleiner Hund, dem man das Essen weggenommen hat.
 

Sakura lachte. „Woher sollen wir denn wissen, das du nicht kommst? Ganz abgesehen davon, dass wir nicht allein durchs Dorf gehen dürfen! Was ist eigentlich passiert, hat Hinata dich aufgehalten?“ Den letzten Satz säuselte sie fast und blickte ihn mit vergnügt blitzenden Augen vielsagend an.

Er sah sie nicht an und sein genuscheltes „Hab verschlafen...“ war nur schwer zu verstehen.

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Funny Festival

Bitte nich so ernst nehmen! Ich mag es...
 

{MAI}
 

Drei Tage darauf wurden sie Abends um halb acht von Kakashi abgeholt. Tsunade hatte beschlossen, zur praktisch fast vollständigen Fertigstellung des Dorfes ein Fest zu feiern, eine Tanzveranstaltung, quasi als Ansporn und Belohnung für die harte Arbeit von allen.

Die Festwiese war zum Glück größer veranschlagt worden als die letzte, und so fanden doch

reichlich Besucher Platz. Es gab kostenlos Essen und Getränke, die Kapelle spielte unentwegt.
 

Erstaunlich viele scharten sich um sie, unterhielten sich mit ihnen, nicht nur Naruto und Sakuya; auch Lee schien seine Abneigung halbwegs überwunden zu haben und begann wieder, sich zu benehmen wie sonst. Kakashi blieb immer bei ihnen, er war auch der einzige, der keine Festkleidung trug, sondern sein übliches Ninjaoutfit. Vermutlich sollte er auf sie aufpassen...

Als ob hier nicht genügend Ninja rumlaufen würden.

Kuroi war zu Hause geblieben; wie schon zuvor an Tanabata hatte er darauf verzichtet, sich in eine Menschenmasse zu begeben, und war lieber allein geblieben. Auf diesen ganzen Trubel konnte er getrost verzichten.
 

Es wurde ein vergnüglicher Abend in der lauen Frühlingsluft, und nach Tsunades Ansprache, die sie zwar im halb betrunkenem Zustand vorbrachte, in der sie jedoch allen für ihre tatkräftige Unterstützung dankte, spielte die Kapelle zum Tanz auf.
 

Kazarus Muskelkater war zwar wie erwartet eingetreten und auch durch die nachfolgenden Nächte nicht wirklich besser geworden, doch immerhin nicht allzu schlimm; zumindest geriet er jetzt vollends in Vergessenheit, denn durch so etwas profanes ließ Kazaru sich nicht die Möglichkeit eines Tanzes entgehen.

Itachis stummen Protest ignorierend zog sie ihn auf die Tanzfläche. Ein flotter Foxtrott machte den Anfang, gefolgt von einem langen und ausgiebigem Discofox.

Doch die Tanzfläche wurde immer voller, und Kaza gab Itachis Drängen nach, doch erst einmal eine kleine Pause zu machen, etwas zu trinken und zu warten, bis die Familien mit den Kindern nach Hause gegangen waren. Sakura und Sasuke tanzten zwischendurch etwas, doch sie ließen es weitaus ruhiger angehen als Kazaru und Itachi.
 

Es bedeutete eine Pause von fast zwei Stunden, doch das war es wert.

Nicht nur, das dann fast alle 'Amateurtänzer' müde waren und somit auf den Bänken saßen, nein, auch die beiden Uchiha hatten ein bisschen was getrunken und auch wenn sie von betrunken noch weit entfernt waren, Alkohol löste selbst bei ihnen die Zunge; zumindest senkte es die Hemmschwelle, und beide ließen sich widerstandslos von Sakura beziehungsweise Kazaru küssen - ausgiebig.
 

Dann jedoch hielt es Kazaru partout nicht mehr auf der Bank, und wieder zog sie Itachi auf das Wiesenareal vor der Bühne. Auch, wenn er offensichtlich keine allzu große Lust hatte, beschwerte er sich nicht und fügte sich problemlos in den Takt der Musik.

Fürs erste begnügten sie sich mit einem traditionellen Walzer, doch als die Lieder immer flotter wurden, ging Itachi zu einer freien Choreographie über, die aus nahezu allen bekannten Tänzen irgendein Element enthielt; nur der Tango kam nicht darin vor.
 

Kazaru wirbelte nur so um Itachi herum, ließ sich von ihm führen und konnte schon bald nicht mehr denken, vertraute ihm einfach blind. Ihre Füße setzte sie automatisch, die Leidenschaft, die sie überkam, gab ihr ein unbeschreibliches Hochgefühl, und ihr Kleid flog um sie herum.

Auch wenn Itachi darauf achtete, keinem in den Weg zu geraten, vergaß sich Kazaru so im Tanz, dass sie kaum merkte, wie sich immer mehr Paare von der Tanzfläche entfernten, sich stattdessen drumherum stellten und ihnen zusahen.
 

Hin, zurück, Drehung, Schritt, Schritt, Schritt. Kazarus Körper bewegte sich von allein, Itachis Hände hielten ihre, seine Arme fingen sie immer wieder auf, egal, wie knapp sie dem Boden manchmal auch entging, was ihr jedoch gar nicht auffiel.

Ihr Blut rauschte in ihren Ohren, nur die Musik erreichte sie noch, und Itachis Augen, wenn sie in ihre sahen.
 

Ausfallschritt zur Seite, er bewegte sich schnell um sie herum, zog dann ihren Arm über ihren Kopf und hielt sie an sich gedrückt. Dann stieß er sie wieder weg, wieder drehte sie sich, und immer weiter ging der Tanz, schwungvoll wie er war, bis er nach weiteren fünf Minuten endlich sachter wurde und schließlich ein Ende fand.
 

Kazaru keuchte vom vielen Tanzen, doch Itachi, der sie stütze, schien nicht halb so erschöpft.

Am Rand der Tanzfläche standen sie, nah bei Sasuke und Sakura, und alle applaudierten, teilweise höflich, doch hauptsächlich sehr begeistert.

„Ich glaub, für den nächsten Tanz... musst du dir jemand anderen suchen. Vielleicht Sakura?“ Kazaru schaffte es nur mühsam, diese Worte zu formulieren. Doch Sakura wehrte das sofort ab: „Oh Nein, ich kann doch gar nicht so gut tanzen!“
 

Kazaru sah Itachi von unten her an – und bemerkte überrascht, wie bei den ersten Tönen des nächsten Liedes ein Lächeln über sein Gesicht huschte.

„Ob die Spaß verstehen?“, fragte er, mehr mit sich selbst redend.

„Äh – was hast du denn vor?“, wollte sie wissen, doch er antwortete nicht, half ihr nur, bis sie sich auf die Bank neben Sakura gesetzt hatte.
 

Verwundert bemerkte sie, dass Sasuke auffällig unauffällig in die Menge sah und seinen Cocktail, an dem er schon über eine halbe Stunde saß, in nahezu einem Zug herunter kippte.

„Sasuke...?“ Itachis Stimme hatte einen nicht zu definierenden Unterton- irgendwie lauernd, belustigt, doch gleichzeitig fragte sich Kazaru, ob es wirklich der Alkohol war, der sie da einen nahezu erotischen Ton heraushören ließ.

Sasuke hingegen schien damit zwar gerechnet zu haben, aber dennoch erschrocken zu sein, denn er fuhr zusammen wie unter einem Peitschenhieb und sah Itachi immer noch nicht an.
 

Wurde er da etwa rot am Hals? Kazaru traute ihren Augen nicht, und sie hoffte fast, dass das nur der Fackelschein in der Dunkelheit war.

„Wie sieht es aus, kommst du tanzen?“ Die vereinzelt aufgekommenen Gespräche und das Gemunkel, ob Itachi sich wohl jemandem aus dem Publikum suchen würde, verstummten schlagartig.

Auch Kazaru und Sakura saßen mit großen Augen da und wussten nicht, wer von ihnen zu viel getrunken hatte; Itachi, der so eine Frage stellte, oder sie beide, weil sie so unmögliche Fragen hörten, denn sicherlich hatten ihre Ohren ihnen einen Streich gespielt.
 

„Nein!“, gab Sasuke bestimmt und etwas grob zurück.

„Tu mir den gefallen, Bruderherz...“

Ein Zischen entwich Sasuke, und er blickte Itachi an. „Nein verdammt! Diesmal kannst du mich nicht dazu zwingen!“ Anscheinend saß Sasuke auf glühenden Kohlen, denn wirklich überzeugend klang das nicht.
 

„Wie schade. Sakura? Leihst du mir deinen Freund aus?“

Sie blickte ihn verwundert an. „Äh, klar, wenn ich ihn heil zurück krieg.“

Sasuke sah sie nahezu herzerweichend an. „Das kannst du doch nicht-“, doch da hatte Itachi ihn schon am Handgelenk gefasst. „Das ist Meuterei...“, murmelte Sasuke. Sakura lächelte und erwiderte leise, sodass die beiden Uchiha Lippenlesen und Kaza sich anstrengen musste, es zu verstehen: „Man kann nur gegen höher Gestellte meutern....“

Itachi grinste leicht und Kaza prustete los, während Sasuke sich mit einem Gesicht wie sieben Tage Regenwetter von Itachi mit auf die Tanzfläche ziehen ließ.
 

Sasuke seufzte. „Wäre wohl einer so nett, mich zu verwandeln?“ Er richtete die Worte an niemand bestimmtes, und er wusste auch nicht, wer es letztendlich war, der ihm mit einem Jutsu zu einer weiblichen Gestalt verhalf. Kurz sah er an sich hinab, um erleichtert festzustellen, das er nicht Kazarus Aussehen bekommen hatte.
 

Oh Gott, damit war das Image der Uchiha wohl auf ewig im Eimer... So viel hatte Itachi doch gar nicht getrunken.

Er allerdings auch nicht, und trotzdem ließ er sich von seinem Bruder durch die zuerst noch einfachen, dann immer komplizierteren Tanzschritte führen.

Ach verdammt, er hatte seinem Bruder noch nie eine Bitte abschlagen können... Was ihn erschreckte, war allerdings die Tatsache, dass es ihm noch nicht einmal jetzt, nach allem Geschehenen, möglich war.
 

Erstaunlich, wie gut sie das noch immer konnten, anscheinend hatte das viele Üben damals wirklich etwas gebracht.

Wenn er schon gerade beim Üben war, lebte das Großmütterchen eigentlich noch? Ihre Tanzlehrerin war damals schon nicht die Jüngste gewesen, und es war jetzt über zehn Jahre her...

/Hoppla!/ Vielleicht konzentrierte er sich besser aufs Tanzen, bevor Itachi ihn noch einmal überraschte, so geschehen mit dieser Drehung.
 

Wie zur Bestätigung flüsterte Itachi: „Entspann dich endlich, Sasuke, du kannst das doch eigentlich.“

Er verdrehte nur die Augen, doch Itachi hatte recht. Scheiß doch auf den Ruf, der war jetzt eh hinüber.

Wieder eine Drehung, und diesmal legte Sasuke Schwung hinein, sodass der Rock um ihn herum wirbelte.
 

Itachi fing ihn mitten im Schwung ab, zog ihn herum, sodass er mit dem Rücken an Itachis Brust stand, und jetzt wurde die Musik auch immer schneller.

Die rechten Arme ausgestreckt und an den Händen gefasst, den linken um Sasukes Taille gelegt, dirigierte Itachi ihn ein paar Schritt nach hinten, im Kreis, bevor er ihn plötzlich von sich weg schubste und ihn mehrere Drehungen vollführen ließ.

Sich wieder anschauend, wurden sie nun immer schneller, fast zu schnell für die Musik, als sie komplizierte Muster über die gesamte Tanzfläche zogen.
 

Urplötzlich wurde die Musik abgehackter, intervallhaft. Ihre Bewegungen wurden ruckartiger, Sasuke machte eine Drehung, stoppte auf einmal. Wieder drei Schritte geführt von Itachi, wieder eine Pause. Immer sprunghafter wurde die Musik, die Abschnitte immer kürzer. Schlussendlich ein lauter, schneller Auftakt, ein langes Intervall, Itachi drehte Sasuke, bis ihm fast schwindelig war, und als die Musik wieder abbrach, warf Sasuke sich nach hinten, in Itachis Arme.
 

Eine Flöte spielte, und es waren ganze vier Taktintervalle, die sie so verharrten und in denen nur die leisen Flötentöne zu hören waren.

Dann wurde langsam, fast gemächlich wieder aufgespielt, und Itachi zog Sasuke nach oben.

Doch wieder spielten die Musiker immer schneller, taktweise, und die Wirkung der Pause wurde aufgehoben, als die beiden über die Tanzfläche flogen, die Füße so schnell setzten, dass selbst Kazaru fast nicht mehr mitkam.
 

Sie und Sakura bestaunten das Schauspiel nicht minder überrascht; das hätten sie Sasuke und Itachi niemals zugetraut. Die Bewegungen, die Schritte sahen so flüssig aus. Wo hatten sie das nur gelernt? Und, vor allem, wann?

Hin und her ging der Tanz, sie trennten sich, fassten sich wieder an der Hand, wirbelten herum, setzten die Schritte in einer gewagten und atemberaubend schnellen Choreographie, und alle waren gebannt von diesem Anblick.
 

Nach über einer Viertelstunde schließlich verklangen die letzten Akkorde des Liedes, und wieder stand Sasuke mit seinem Rücken an Itachis Brust, beide lehnten sich gegeneinander und atmeten schwer.

Ein Beifall brach aus, nicht ganz so begeistert wie bei den Tänzen mit Kazaru, dafür aber mit Lachern durchzogen.
 

Sasuke brachte schnell einen Abstand zwischen sich und Itachi. Wer auch immer es war, löste das Jutsu auf, und beide standen schwer atmend dort, bevor Sasuke ihm seitlich einen mörderischen Blick zuwarf.

„Tu.... das... nie wieder.“, fauchte er ihn an, doch Itachi zuckte nur mit den Schultern.

„Du hättest doch... auch Nein sagen können.“

Sasuke schnaubte. „Nenn mir eine Situation, in der ich dir eine Bitte abgeschlagen hab.“

Itachi legte den Kopf schief und dachte nach, während sie zurück zum Tisch gingen.

„Das eine Mal, als ich-“ Doch da unterbrach Sasuke ihn fast erschrocken: „Außer da!“
 

Itachi lächelte. „Nein, du hast recht. Sonst hast du eigentlich nie Nein gesagt...“

Sie hatten den Tisch erreicht und setzten sich kommentarlos, stumm von den beiden Frauen angestarrt. Es hatte die beiden Brüder anscheinend nicht gestört, dass so ziemlich alle dieses Gespräch mit angehört hatten, sie klauten sich jeweils den Drink ihrer Freundin und tranken durstig ein paar Schlucke.
 

„...Ihr seid unglaublich.“

Sakura nickte stumm zu Kazarus Aussage, und die Brüder zuckten gleichgültig mit den Schultern.
 

Langsam füllte sich die Tanzfläche wieder etwas, und die drei Tänzer erholten sich etwas, tranken noch einen Cocktail.

Es war schon spät, fast Mitternacht, und immer weniger Besucher wurden es, sodass man jetzt endlich einmal erkennen konnte, wie groß die Wiese überhaupt war. Bei den ganzen Menschenmassen war das alles andere als leicht gewesen, doch der relativ kleine Kreis, von dem sich etwa die Hälfte auf der Tanzfläche befand, gab eine sehr angenehme Atmosphäre her.

Naruto saß schon seit einiger Zeit neben Sakura und unterhielt sich mit ihr, Sakuya war schon lange weg, nur Kakashi schien sich nicht wirklich zu amüsieren. Er stand immer in ihrer Nähe, unterhielt sich mit einigen Personen, doch irgendwie wirkte er nicht sonderlich glücklich.
 

Als Sakura Naruto darauf aufmerksam machte, zog der kurzerhand Kakashi mit sich zum Tisch und setzte ihn neben Sasuke, doch lustigerweise verhielt es sich ähnlich wie an Tanabata vor zwei Jahren: Kazaru, Sakura und Naruto unterhielten sich angeregt und schon leicht beschickert, während die drei ihnen gegenüber sitzenden Männer stumm tranken und gar nicht zuzuhören schienen.
 

Dann kam schlussendlich doch noch Kuroi zu ihnen. Da die Menge sich jetzt auf ein paar handvoll Leute reduziert hatte, störte es ihn offenbar nicht mehr so, doch als er sich auf Kazarus Schulter niederlassen wollte, bot sie ihm ihren Arm. Kuroi hätte gelächelt, wenn Raben das denn könnten, und landete dort, woraufhin sie ihn mit beiden Händen an ihre Brust zog und anfing, ihm durch die Federn zu streichen.

Diese Momente ihrer Zweisamkeit waren etwas seltener geworden, seit Itachi nun da war, aber im Großen und Ganzen konnte er sich eigentlich nicht beschweren.
 

Die Kapelle spielte nunmehr sinnliche und langsame Lieder, und irgendwann verstummte selbst das letzte Gespräch. In der angenehm lauen Abendluft genossen alle, die noch anwesend waren, einfach nur Ruhe und Frieden des Augenblicks.

Zwei Paare tanzten noch, drehten sich langsam und eng aneinander geschmiegt auf der Tanzfläche, als ein schwungvolleres Lied angestimmt wurde.

Da sie sowieso bald gehen würden, wollte Kazaru, trotz der angenehmen Schwere durch den Alkohol, noch die letzte Chance auf einen Tanz nutzen.
 

Somit küsste sie Kuroi kurz auf den Kopf und ließ ihn aufstehen, dann stupste sie Sakura an, die nach einem kurzen Blick ihren Arm ausstreckte, bevor sie genau wie Kaza anfing, den Vogel ein wenig zu kraulen.

Schnell stand sie auf, ging um den Tisch herum zu Itachi, der am äußeren Rand saß und mit den Augen jede ihrer Bewegungen verfolgte.

Sie tanzte ihn an, und das nicht zu unauffällig; leicht schüttelte sie erst ihre Schultern, dann die Hüften, nah bei ihm, küsste ihn fast, als sie sich zu ihm hinunter neigte und sich dann doch wieder erhob, entfernte sich mit zwei ausschweifenden Drehungen von ihm Richtung Tanzfläche und warf ihm über die Schulter einen verführerischen Blick zu.
 

Itachi zögerte nur eine Sekunde, dann erhob er sich und ging mit bewusst gesetzten Schritten nicht eilig, aber auch nicht wirklich langsam auf sie zu, ergriff ihre Hand und drehte sich einmal, während er vor ihr stand.

Dann stellte er sich hinter sie, seine Hände auf ihre gelegt und ihre Arme vor der Brust gekreuzt, und im nächsten Takt der Musik ließ Kaza ihre Hüften schwingen. Itachi machte die Bewegung sehr sparsam mit, wie sich das für einen Mann gehörte, und nachdem er sie eine Drehung hatte vollführen lassen, drückte er sie von sich weg und sie schlang ihren linken Arm um seinen Hals, sodass sie sich anblickten.
 

Die rechte Hand in seiner linken, tanzten sie ein wenig auf der Stelle, wobei ihre Körper sich permanent berührten und sie sich mit feurigem Blick in die Augen sahen.
 

Man sagt immer, Tango sei der erotische Tanz, doch das stimmte nach Kazarus Meinung nicht. Die meisten Musikstücke, zu denen man Tango tanzen konnte, waren irgendwie zu hart und unbiegsam, während dieses Lied hier etwas dahinplätscherndes, aber dennoch aufregend-verführerisches hatte.

Itachi mochte keinen Tango, dieser Bachata hier war schon sehr viel mehr nach seinem Geschmack.
 

Lässig und immer im Takt der Musik kam er langsam auf sie zu, nachdem sie sich mit einer Drehung etwas von ihm entfernt hatte, fasste sie an den Hüften, die sie wie schon die ganz Zeit über kreisen ließ.

Wieder tanzten sie einen kurzen Moment auf der Stelle, bevor er wieder ihre Hände ergriff und sie ein paar Schritte vor und zurück führte. Dann vollführten sie, ohne sich loszulassen, jeder zwei Drehungen, und Kazarus Körper hielt keinen Augenblick lang still.

Eng aneinander geschmiegt tanzten sie; Kazaru schob deutlich sichtbar ihr rechtes Bein zwischen seine, und ihrer beider Körper bewegten sich nahezu wie zwei Schlangen, die tanzten, so elegant und reibungslos glitten ihre Körper von einer Figur in die Nächste.
 

Kazaru führte teilweise, immer in den Momenten, in denen sie Itachi verführerisch antanzte; sie rieb ihren Körper an seinem, hielt ihn sogar einmal von hinten umschlungen und hob ihr Bein bis an seine Hüfte.

Er sah sich mit fast gefährlichem Blick nach hinten um, und sie erwiderte es mit feurigem Blick. Dann hatte er sich blitzschnell umgedreht und sie wieder in seiner Gewalt.

Er führte sie noch durch mehrere verschiedene Schrittfolgen, und immer waren ihre Körper in Bewegung.
 

Als die Musik dann abrupt endete, warf sich Kazaru in seinen Armen nach hinten, und Itachi neigte sich über sie. Obwohl es weder die Musik noch der Tanz vorschrieb, legten sich Itachis Lippen leicht auf ihre und sie tauschten einen innigen, wenn auch kurzen Kuss, denn Kazaru hatte zwar schon weitaus anstrengendere Tänze vollführt, war jedoch trotzdem außer Atem, sodass sie den Kuss vorzeitig unterbrechen musste.

Diesmal klang der Beifall wirklich begeistert; die wenigen die noch da waren, applaudierten heftig, und auch Sasuke lächelte.
 

Die beiden setzten sich wieder, dicht nebeneinander, und Itachi hielt sie im Arm.

Kurz darauf machten sie sich auf den Heimweg, und weil es schon spät war, fielen sie müde ins Bett. [1]
 

[1] Das ist der letzte Tanz von Kazaru und Itachi, zumindest in abgewandelter Form^^:

Sensual Bachata

Hoffe es hat euch wenigstens etwas gefallen... ;)

Eure

Flecki^^

Some birthday presents

31. Some Birthday presents
 

Der Mai zog sich.

Während Sakura täglich im Krankenhaus zu tun hatte und Kazaru oft genug kleine D- Missionen ausführen durfte, wurden die beiden Uchiha wirklich komplett ignoriert.

Eine gesamte ANBU- Einheit überwachte das Haus, und die beiden waren mehr als froh, dass sie den Garten in die Mitte des Hauses gelegt hatten.

Itachi und Sasuke sprachen nicht viel, eigentlich saßen sie nur schweigend nebeneinander.
 

Im Garten selbst gab es nicht mehr viel zu tun, mit Hausputz konnte man sich auch nicht ewig beschäftigen, und Meditieren – nun ja, das wurde ja selbst mit Chakra irgendwann langweilig, und ohne hatte es so gut wie gar keinen Zweck. Das Meditieren diente vor allem dazu, die Gedanken zu ordnen und sich zu beruhigen, zu sammeln, und das hatten sie beide nicht nötig.
 

Zwei Monate noch... bis zum 30. Juli? Wie sollten sie das nur überstehen?

Ein Uchiha beschwerte sich nicht, über gar nichts, nicht über Wunden, nicht über lange oder anstrengende Missionen, über nichts einfach - doch jetzt merkten sie, dass das konsequente Nichtstun sie auf eine harte Probe stellte.

Keiner erwähnte es, doch sie merkten es deutlich dem anderen an.
 

Ende Mai saßen sie, mal wieder von ihren arbeitenden Frauen allein gelassen, im Pavillon und Itachi hatte gerade eine weitere Kanne Tee gekocht.

Die Uchiha waren nicht so der Typ für sonnengebräunte Haut, und so saßen sie auch trotz des strahlenden Sonnenscheins unter dem Dach.

Mitten in die Stille hinein fragte Sasuke schließlich, was ihm schon lange auf der Seele lag:

„Itachi, was genau hatte Vater vor? Wieso wollten sie den Hokage stürzen?“
 

Itachi erstarrte kurz, sichtlich überrascht von dieser unvermittelten Frage, dann blickte er zu Sasuke, der ihn abwartend ansah.

Er seufzte, dann stützte er seine Ellbogen auf den Tisch und umfasste den Teebecher mit beiden Händen.

„Hm, den ganz genauen Grund kenne ich auch nicht. Und auch, wenn Vater eindeutig die treibende Kraft war und diesen Plan fast fanatisch unterstützte, kam die eigentliche Idee doch nicht von ihm.“
 

Er nahm einen Schluck Tee, und seine Augen blickten unfokussiert in den Garten – oder eher in die Vergangenheit.

„Bei einer der ersten Clanbesprechungen, bei denen ich dabei war, kamen die ersten Kritikpunkte an dem ganzen System Konoha auf. Unser Feudallord hatte weniger Verstand als ein Kleinkind, der Hokage wurde zu alt, und nachdem der Vierte gestorben war, weigerte er sich, einen Nachfolger zu ernennen... der Fuchsjunge durfte im Dorf bleiben. Die Ausbildung der Ninja war lachhaft, die Prüfungen nicht ernstzunehmen, und bis auf wenige Ausnahmen konnte man im Grunde selbst die Anbu vergessen.“
 

Sasuke runzelte die Stirn, und Itachi sah ihm in die Augen.

„Mit neun Jahren war ich viel zu jung für diese Besprechungen. Ich gebe zu, das ich am Anfang vollkommen Vaters Meinung war; und doch kamen mit der Zeit Zweifel in mir auf. In meiner Familie erschien mir das alles logisch, doch sobald ich mit meinen Freunden zusammen war, die Leute auf der Straße sah und wie einladend das ganze Dorf war, wie freundlich die Menschen waren, kam mir der Gedanke, dass das doch alles im Grunde erhaltenswert war. Wenn es so vielen Leuten gut ging, wieso war dieses System dann angeblich schlecht?“
 

Ein Schluck Tee.

„Nun ja, das Thema ruhte eine Zeit lang, und ich wurde mehr und mehr zu einem Ninja Konohas. Ich hatte einen Eid geschworen das Dorf zu beschützen, alle bezeichneten mich als Genie, viele bewunderten mich, doch im Grunde war ich ein Einzelgänger. Vater war nicht begeistert davon, das ich dem Hokage Treue gelobt und nicht zur Polizei gewechselt hatte, wie es in unserer Familie Tradition war. Dann erkannte er den Wert dieser Tatsache, und er fragte mich aus, über Missionen, Kameraden, interne Angelegenheiten. Zuerst begriff ich es nicht, doch als bei den Besprechungen der Protest gegen Konoha immer lauter wurde, verstand ich, das Vater mich als Spion benutzte. Ich war immer seltener zu Hause, vermied Vaters Anwesenheit. Er merkte es nicht einmal. Die ersten Pläne wurden besprochen, zum ersten Mal nannte jemand es beim Namen: Den Hokage töten und Konohas Führung übernehmen.“
 

Itachi machte eine kurze Pause.

„Das war der Punkt, an dem ich den Hokage und den Ältestenrat darüber informiert habe, dass der Uchiha-Clan einen Verrat plant. Das restliche Jahr verging ziemlich schnell, und ich erkannte, dass ich viel zu spät gehandelt hatte, denn die 'Akte 15' war so gut wie fertig zur Ausführung. Allzu bald kam dann der Befehl, sie alle umzubringen.

Der Kernpunkt war, ihnen war die Ninja-Ausbildung zu unprofessionell, und sie fühlten sich von dem Dorf im Hinblick auf die Vergangenheit ungerecht behandelt. Im Grunde war es nichts anderes als Vaters Streben nach Macht, dass die Sache letztlich so weit vorantrieb, dass es ein richtiger Auftrag wurde.“
 

Ein tiefes Durchatmen und ein weiterer Schluck Tee, dann fuhr er fort:

„Obwohl ich irgendwie gewusst habe, dass dieser Befehl irgendwann kommen würde, überraschte er mich. Ich überdachte die Situation; ich kannte meine Fähigkeiten, ich wusste, dass ich keine Chance gegen sie alle hatte, doch ich wusste zwei Dinge: Wie man das Mangekyou Sharingan erlangen konnte, und, das Madara Uchiha wahrscheinlich nicht so tot war, wie angenommen wurde.“
 

„Trotz der Tatsache, dass er Vier Generationen vor uns existiert hat und eigentlich tot sein müsste?“, stellte Sasuke eine Zwischenfrage.

„Die Aufzeichnungen des Clans waren recht aufschlussreich, und Madara Uchiha hatte persönliche Notizen hinzugefügt. Wenn man die zusammenhängend gelesen hat, wurde klar, dass er anscheinend durchaus erfolgreich an einen lebensverlängernden Jutsu arbeitete. Darüber hinaus, und ich weiß nicht, ob du es überhaupt weißt, konnte Madara den Gerüchten nach den Kyuubi kontrollieren.“
 

„Und stimmt das?“

Itachi nickte. „Höchstwahrscheinlich. Das war mein Anhaltspunkt; das der Angriff des Kyuubi kein Zufall war. Ich hatte den Befehl erhalten, den Clan zu töten, und ich hatte ihn angenommen, mir aber die Zeit erbeten, selbst zu entscheiden, wann es soweit sein sollte.

Ich machte mich also auf die Suche nach ihm, und durch meine Kontakte fand ich auch relativ schnell, wen ich suchte. Ich sagte ihm nicht, dass ich wusste, wer er war, erzählte ihm, dass ich meinen Clan auslöschen wollte, dafür aber Hilfe brauchte.

Madara war natürlich begeistert, wollte er sich doch schon lange an dem Clan rächen, der ihn verraten hatte, beachtete nicht, dass eben dieser Clan nun das gleiche Ziel verfolgte wie er, und dass ich sein eigentlicher Feind war. Wir verabredeten uns in vier Tagen am Tor, ich würde ihn einlassen, damit niemand merkte, dass er eindrang.

Du weißt, was in derselben Nacht geschah, als ich wiederkam.“
 

Seine Stimme war widerwillig, als wollte er nicht weiterreden, und Sasuke beantwortete die indirekte Frage: „Du hast Shisui umgebracht.“

Itachi zuckte leicht, und ein Hauch von Traurigkeit schlich sich in seine Augen, als er mit gesenkter Stimme fortfuhr.

„Ja. Es war der einzige mir bekannte Weg, das Mangekyou Sharingan zu erlangen, oder zumindest, es in einer realistischen Zeit zu bekommen. Ich habe mit ihm geredet, und mit einigen anderen, aber sie alle waren so voller Hass auf das Dorf oder so loyal zum Clan, dass sie nichts davon hören wollten. Ich hatte keine andere Wahl.“
 

Er holte tief Luft.

„Dennoch“, und seine Stimme wurde wieder fester, „dennoch gab es eine Wahl. Nämlich die, die ich getroffen habe – dich nicht umzubringen, sondern stattdessen ins Exil zu gehen.“

„Naja, danke – damals hätte ich es aber eher vorgezogen, wenn du mich umgebracht hättest.“

Itachi nickte. „Das war der Auftrag, aber ich konnte nicht. Du wusstest nichts davon, und ich wollte nur, dass du in Sicherheit bist. Darüber hinaus gab mir das die Gelegenheit, auch wenn es wirklich nur ein Zufall war, Madara auszuspionieren und so die Sicherheit Konohas und deine weiter zu gewährleisten.“
 

Er machte eine Pause, doch Sasuke blieb stumm.

„Danzo und die Ältesten waren dagegen, doch der Dritte gewährte mir diese Änderung der Mission. Ich tauchte ab und an im Dorf oder in der Nähe auf, um sie zu ermahnen, dass ich noch da war, dass sie unsere Abmachung nicht vergessen sollten.“
 

Sasuke ließ sich die ganze Geschichte durch den Kopf gehen.

„Im Grunde hatte er Recht. Die Ausbildung hier ist wirklich von den Kampftechniken her ein bisschen lasch. Der Wert liegt eher auf anderen Schwerpunkten. Aber dennoch sind diese 'Argumente' völlig unzureichend.“

Wieder nickte Itachi.

„Da muss ich dir zustimmen; aber im Großen und Ganzen hält es sich ganz gut im Gleichgewicht.“
 

Sie schwiegen eine Weile.

„Man kann es nicht ungeschehen machen.“, meinte Sasuke schließlich.

„Das ist wohl wahr.“, stimmte Itachi ihm zu.
 

Das war das längste Gespräch, das sie für lange Zeit führten.
 

Trainieren war keine Option- mal abgesehen davon, dass der Garten dafür zu klein war, würden Kazaru und Sakura sie umbringen, wenn sie die grade neu gepflanzten Blumen verknickten oder Kunai in den Kirschbaum warfen.

Die wenigen Bücher, die sie hatten, waren bald alle gelesen, ob es nun interessant war, was drin stand, oder nicht, aber irgendwie musste der Tag ja vorbeigehen.

Wenn die Frauen nach Hause kam, hatten die beiden sogar gekocht, auch wenn sie dabei selten ein Wort sprachen, erst die beiden Kunoichi brachten mit ihren Neuigkeiten des Tages wieder etwas Leben ins Haus.
 

Abends ging es oft heiß her, denn anders konnte man sich ja nicht beschäftigen, und obwohl Kazaru und Sakura morgens oft halbtot aus ihren Betten krabbelten, machten sie nur zu gerne alle Spielereien ihrer Liebsten mit.

Der Mai ging nahtlos in den Juni über, und als sich Kazaru und Sakura eines morgens wieder auf den Weg zum Krankenhaus beziehungsweise zum Hokageturm machten, begann Sakura:

„Sag mal, ich mach mir nicht direkt Sorgen um Sasuke, aber ich habe das Gefühl, er langweilt sich ziemlich. Wie geht es Itachi?“

„Hm, auch nicht viel besser. Er zeigt es nicht, aber sie sind beide eindeutig unterbeschäftigt.“

„Um es mal nett auszudrücken. Und Itachi hat doch auch bald Geburtstag, oder?“

„Ja, in fünf Tagen. Aber das hilft uns ja auch nicht weiter. Ich wollte ihn überraschen, mit einer Party, nichts großes, und Kakashi und Sakuya einladen, und dich und Sasuke natürlich.“
 

„Aber wie willst du ihn mit einer Party überraschen? Du kriegst ihn doch nicht aus dem Haus raus, und selbst wenn wir das bei uns feiern kriegt er die Vorbereitung mit, er ist ja nicht blöd. Abgesehen davon ist das doch nächste Woche Mittwoch, da sind wir beide nicht da. Und Sasuke kann sich schlecht mal für einen Tag nicht blicken lassen.“, gab Sakura zu bedenken.

„Ach was, Itachi will sowieso keinen großen Aufwand. Wir bereiten einfach in eurer Küche schon mal was vor und weihen Sasuke ein, und wenn Sakuya einen Kuchen und Kakashi einen Salat mitbringt, ist die Sache perfekt. Und die Girlanden hängen wir eben schnell auf, wenn sie kommen, dann lenken wir ihn mit irgendwas ab, wenn es sein muss. Das geht schon.“
 

„Naja gut, wenn du das so sagst. Aber das wird ihnen trotzdem nicht auf Dauer die Langeweile nehmen. Irgendeine Idee?“

„Ich wollte mit Tsunade sprechen. Sie hat so viel um die Ohren, und zwei ihrer besten Ninja versauern da, das kann ja nun nicht sein. Die meisten haben sie sowieso schon akzeptiert, durch die ganze Bauarbeit, und Himmel, Tsunade weiß, dass sie es ernst meinen. Sie muss nur ihr Gesicht wahren.“

Sakura nickte. „Das klingt zwar vernünftig, aber mach dir trotzdem nicht allzu viel Hoffnung. Sie werden es schon überleben.“
 

„Natürlich werden sie das, aber versuchen kann ich es ja mal, oder? Mehr als nein sagen kann sie auch nicht.“

Sakura lachte und zuckte die Schultern. „Naja, sie kann dich schreiend aus ihrem Büro jagen, dass deine Ohren weh tun, aber sonst...“

Kazaru fiel mit ein.

„Ach, ich werd das schon überleben.“, lachte sie; dann trennten sie sich.
 

~~~~
 

Kazaru wusste nicht, wie sie es geschafft hatte, aber Tsunade, die leider einmal nicht betrunken war, weil Shizune sich weigerte, ihr Sake zu bringen, entließ sie am Ende mit einem resignierten „Ich schau mal was sich machen lässt.“

Sie lief zufällig Sakuya über den Weg und erläuterte ihm ihren Plan bezüglich Itachis Geburtstag. Er war natürlich begeistert, versprach, einen großen Kuchen zu backen, und musste dann schnell weiter.
 

Kakashi traf sie erst am nächsten Tag. Er nickte nur, ganz in sein Buch versunken, und Kazaru bezweifelte, dass er sie gehört hatte.

Sie hatte recht.

Als sie ihm endlich das Buch aus der Hand zog, blickte er sie verwundert an.

„Ha, Kaza, was tust du denn hier?“, fragte er verlegen und versuchte unauffällig nach seinem Buch zu greifen.
 

„Ich geh schon seit fünf Minuten neben dir her und versuche, dich zu Itachis Geburtstag einzuladen, aber der werte Herr hat mir ja offenbar nicht zugehört?!“, zischte sie ihn an.

„Itachis Geburtstag? Dem muss aber langweilig sein, wenn er feiert.“ Noch immer fischte er nach seinem Buch, doch Kazaru hielt es außerhalb seiner Reichweite.

„Das wird eine Überraschungsparty, natürlich würde er das niemals tun. Also, kommst du?“

Das war keine Frage, sondern mehr ein Befehl, und Kakashi spürte das sehr wohl.

„Natürlich. Krieg ich mein Buch wieder?“, fragte er jetzt bittend.

„Wenn du einen Salat mitbringst.“

Er blickte sie einen Augenblick verwundert an, dann nickte er. „Na gut.“
 

Kazaru gab ihm sein Buch wieder und schmunzelte ob der Erleichterung, die sich in seinem Gesicht ausbreitete.
 

~~~~
 

Der 9. Juni kam schneller als gedacht. Kazaru stellte den Wecker absichtlich zu spät, und als er an diesem Tag klingelte, hatte sie keine zehn Minuten mehr, um zu Tsunade zu kommen.

„Ach du Schande!“, kreischte sie und fiel vor Eile fast aus dem Bett. Ihre Decke landete auf Itachis Gesicht und schon hörte er die Tür zum Bad zufallen.

Itachi ließ es gemütlicher angehen; irgendwie wollte er nicht glauben, dass Kaza seinen Geburtstag vergessen hatte. Dennoch blieb die Tatsache, dass sie es mit keinem Wort erwähnt hatte.

Noch nicht einmal eine Feier hatte er ihr ausreden können, weil sie einfach nichts dergleichen erwähnt hatte.
 

Kaum das er sich angezogen hatte, klingelte es an der Tür, doch auf halbem Weg dorthin kam ihm schon Sakura entgegen. „Itachi! Hast du Kazaru gesehen? Gai wartet schon auf sie, sie ist viel zu spät!“

„Die ist im-“

Doch in dem Moment öffnete sich die Tür vom Bad und Kazaru kam an ihm vorbeigerauscht.

„Bin sofort da!“, rief sie, während sie sich ihre Kunaitasche umschnallte und Sakura mit in die Küche zog.
 

Langsam folgte er ihnen, doch kaum dort, kam Kazaru ihm auch schon fast wieder entgegen. Aus Zeitersparnis trank sie mehrere Schluck Milch direkt aus dem Karton, nahm sich zwei Brotscheiben und war auch schon auf dem Weg zur Tür.

„Morgen, Schatz.“ Die Zeit fand sie dann doch noch, ihn zärtlich anzuschauen und ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen zu drücken.

Dann waren sie verschwunden und das letzte, was er von ihnen hörte, war das Zuschlagen der Haustür.
 

Obwohl es keineswegs ungewöhnlich war, das Kazaru morgens schneller aus dem Haus war als er aufstehen konnte, konnte er nicht umhin zu bemerken, dass sie es diesmal vielleicht ein wenig zu eilig gehabt hatte. Allerdings bildete er es sich wahrscheinlich nur ein, denn es war ja nicht unmöglich, dass auch Kazaru vor lauter Glück mal einen Geburtstag vergaß.

Einerlei, er blickte ihnen nachdenklich hinterher, als eine Bewegung auf der anderen Seite des Gartens ihn zu seinem Bruder blicken ließ.
 

Sasuke zog sich gerade sein Oberteil an, als er aus Richtung des Badezimmers kam.

Auf dem Weg durch den Garten streckte er sich ausgiebig.

„Na, das nenn ich mal verschlafen. Guten Morgen, Bruderherz.“

Itachi zuckte die Schultern. „Morgen.“ Dann machte er sich auf den Weg in die Küche.
 

Sasuke schmunzelte. „Du bist aber auch nicht richtig wach, hm? Zum ersten mal seit zehn Jahren kann ich dir wieder zum Geburtstag gratulieren und du rennst einfach weg.“

Itachi blieb stehen und sah ihn überrascht über die Schulter an.

„Glaub ja nicht, ich hätte dich vergessen; nur ein Geschenk konnte ich dir nicht besorgen, ich hoffe, du siehst mir das nach.“ Er trat näher zu ihm.

„Herzlichen Glückwunsch, Nii-san. Sicherlich nicht schön, so unsanft geweckt zu werden, also warum frühstücken wir nicht erst einmal?“

Und er schubste seinen verdutzten Bruder in die Küche.
 

Während Sasuke Teewasser aufsetzte und Teller auf den Tisch stellte, sah Itachi ihm zu.

„Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich irgendwas verpasst habe.“

Das war eine reine Feststellung, nicht mehr.

„Tatsächlich? Nun, ich kann dich beruhigen, ich werde dich mit nichts überfallen. Für die Frauen kann ich natürlich nicht sprechen. Was hast du von Kaza bekommen?“
 

Er setzte sich und sie begannen zu essen.

„Darum mache ich mir ja Sorgen. Entweder hat sie meinen Geburtstag vergessen, wofür sie sich ewig immer wieder entschuldigen wird, oder sie hat etwas geplant, was ich eher befürchte.“

Sasuke lächelte. „Nun, das kann ich dir nicht sagen. Aber wie wäre es mal mit ein bisschen Vertrauen in deine Liebste?“

Itachi seufzte und vergrub das Gesicht in den Händen. „Ich hasse Feiern. Ich hasse Geburtstage.“

„Tse. Nur, weil du sie nicht feierst, wirst du nicht jünger. Und hey, so alt bist du doch gar nicht, großer Bruder.“
 

„Es geht mir nicht um das Alter! Einfach um den Aufwand und diese gezwungene Festatmosphäre.“

„Hm. Du änderst dich auch nicht mehr.“

„Es gibt wichtigeres im Leben.“

„Ich verstehe es ja, aber tu doch wenigstens deinen Freunden den Gefallen. Oder, wenn dir das nicht reicht, Kaza.“

Itachi sah ihn wieder an, nippte an seinem Tee.
 

„Das hört sich fast so an, als wärst du enttäuscht. Sollte ich dir den Gefallen tun?“

Sasuke erwiderte seinen Blick mit unnachgiebigem Lächeln. „Wenn du willst. Du schuldest mir einige Gefallen.“

„Ach ja? Tja, jetzt wo du es sagst. Ich hatte ziemlich oft keine Zeit für dich.“, meinte er nachdenklich und durchaus ernst.

„Lässt sich nicht ändern. Aber jetzt musst du dir andere Sachen einfallen lassen; mit einfachen Zielübungen bringst du mich jetzt nicht mehr aus der Ruhe.“
 

Jetzt lächelte Itachi doch tatsächlich. „Was denn, du bist zu alt zum Verstecken spielen? Du hast doch nur Angst, das du verlierst.“

„Damit kriegst du mich nicht rum. Die Zeit der Trotzreaktionen ist vorbei, sieh es ein; ich bin nur fünf Jahre jünger als du.“

„Schade eigentlich; das war immer süß an dir.“

Sasuke verdrehte die Augen und seufzte. „Nicht du auch noch. Süß ist ein Adjektiv, mit dem ich mich nicht beschreiben würde.“
 

„Lieber süß als hässlich, meinst du nicht?“

„Hm, auch wahr.“

Sasuke erhob sich und goss den Tee auf.

„Hast wieder mal sehr gutes Wetter an deinem Geburtstag bestellt.“

„Ist ja auch nicht unwahrscheinlich im Sommer.“

„Lustigerweise hat es in den vergangenen zehn Jahren oft genug geregnet. Nur die letzten zwei Jahre nicht. Vielleicht gibt es ja doch einen Gott?“

Itachi lachte freudlos auf. „Vielleicht hat Pain die letzten zwei Jahre nur ausnahmsweise mal einen Spaziergang mit Konan gemacht.“
 

Schon wieder musste Sasuke lachen. „Vielleicht. Allerdings würde ich eher sagen, das Kazaru Einfluss auf das Wetter hatte.“

„Eine Wetterfee? Na, da hab ich mir ja was angelacht. Und deine scheint mir etwas bissig zu sein, wenn ich mir da den Fleck an deinem Hals ansehe.“

Sasukes Hand zuckte unwillkürlich zu dem von seinem Kragen halb verdeckten Knutschfleck.

„Das war die Strafe für vorgestern. Ich hab sie wohl ein bisschen zu sehr getriezt.“

„Also wirklich. Wer hat denn bei euch die Hosen an?“, fragte Itachi neckend.

„Musst du grad sagen.“, gab Sasuke beleidigt zurück, dann erhob er sich und setzte eine neue Kanne Tee auf.
 


 

Der Abend kam ausnahmsweise einmal schnell. Das ist ja immer so, wenn man auf etwas wartet, von dem man nicht will, dass es geschieht, und zum ersten Mal seit langer Zeit traf das auf Itachi zu.

Als erstes kam Kazaru zurück, und noch während sie ihm in der Tür um den Hals fiel und Sasuke mit irgendeiner gemurmelten Entschuldigung in seine Hälfte des Hauses verschwunden war, trat Sakura ein.

Die grüßte auch nur kurz und huschte durch dieselbe Tür wie Sasuke, dann erst löste sich Kazaru von ihm, zog ihn an der Hand mit hinein und schubste ihn im Schlafzimmer aufs Bett.
 

„Schön da sitzen bleiben! Ich bin sofort wieder da.“

Seinen perplexen und tatsächlich ein wenig ängstlichen Blick ignorierend war sie schon wieder verschwunden.

Sie pfiff einmal laut durch den Garten, und fast sofort öffnete sich die Küchentür gegenüber.

Kazaru schob die Wohnzimmertür auf und beeilte sich dann, Itachis Geschenk aus dem Esszimmer zu holen, wo sie es versteckt hatte.
 

Das Wakizashi, ein Kurzschwert, war eine Spezialanfertigung. Kazaru wusste, das Itachi mit Kleinkram, bestickten Kissen, Bildern und Schlüsselanhängern nichts anfangen konnte, also schenkte sie ihm lieber etwas Zweckmäßiges. Nicht, dass es einfach zu bekommen gewesen war, besonders, weil sie es hatte prägen lassen wollen.

Etwas persönlich sollte das Geschenk ja schon sein.
 

Sie eilte zurück ins Schlafzimmer und begegnete auf dem Weg Sasuke, der zwei Platten mit Häppchen ins Wohnzimmer brachte.

„Wann kommen Kakashi und Sakuya?“

Kazaru warf einen Blick zur Uhr.

„Die müssten in spätestens fünf Minuten hier sein.“

„Glaubst du wirklich, dass Kakashi pünktlich ist?“, fragte Sasuke zweifelnd.

„Ich hab Kuroi gebeten, sie abzuholen, also werden sie nicht allzu spät kommen. Wie siehts hier aus?“

„Fertig, Sakura holt die Getränke und die Gläser. Wir warten nur noch auf die Gäste und das Geburtstagskind.“ Kazaru lächelte, dann eilte sie weiter ins Schlafzimmer.
 

Itachi sah aus, als hätte er sich keinen Millimeter bewegt, nur sein undurchdringliches Pokerface hatte er wieder aufgesetzt.

Kazaru versteckte das Geschenk hinter dem Rücken und blieb in der Tür stehen.

„Mach die Augen zu.“

Er gehorchte; was hatte es auch für einen Zweck wenn nicht.

Kazaru kam näher und drückte ihm einen leichten Kuss auf die Lippen.

„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Itachi.“, hauchte sie, dann legte sie das Geschenk in seine Hände.

„Augen auf und auspacken - das ist der erste Teil.“

Er tat wie geheißen und sah direkt in Kazarus ozeanblaue Augen.

„Und was ist der zweite Teil?“, fragte er, ohne hinab zu schauen.

„Der ist eine Überraschung, heut Abend.“ Sie zwinkerte ihm zu.

„Jetzt mach schon auf, los.“, drängte sie und ließ sich dicht neben ihn auf das Bett sinken.
 

Zum ersten Mal betrachtete Itachi das längliche Gebilde in seinen Händen, in knallbuntes Papier eingepackt. Es war relativ schwer und etwas unförmig, und er unterdrückte ein Seufzen, während Kazaru neben ihm aufgeregt auf und ab hopste.

Geduldig fuhren seine Finger an dem Papier entlang und lösten sachte den verklebenden Tesafilm, wobei er feststellte: „Weswegen bist du so aufgeregt, du weißt doch was drin ist.“

„Ja, aber trotzdem!“, gab sie erregt zurück, „Jetzt beeil dich doch!“

So aufgeregt war sie, weil sie wissen wollte, wie sehr er sich darüber freute, denn dass er sich freuen würde glaubte sie zu wissen. Er erwartete es ja nicht, und dieses Schwert war ein Unikat.
 

Doch er ließ sich nicht drängen und wickelte geduldig das Geschenkpapier ab, dann das graue Wolltuch und schließlich die Watte. Kazaru sah, wie er die Stirn runzelte, als er die fein gewebte Leinentasche in der Hand hielt, in Grün und Gold mit Nuancen von Rot durchsetzt.

Vorsichtig zog er das Bändchen auf und entnahm das in ein rotes Seidentuch geschlagene Schwert.

Als auch dieses schließlich entfernt war zeigte sich ehrlich Überraschung auf seinem Gesicht.
 

Der Griff war mit schwarzem Leder umwickelt und schlicht gehalten, ebenso wie die mattschwarze Scheide, nur die Spitze und das Heft waren mit Silber beschlagen.

„Kaza, das ist doch -“, begann er, doch sie schüttelte den Kopf. „Ist ja noch nicht alles.“

Itachi zögerte kurz, dann zog er das Schwert.

Beinahe hätte er die Luft angehalten.

Auf die leicht geschwungene Klinge der rechten Außenseite war ein fliegender Phönix graviert, und das mit einer Liebe zum Detail, dass es fast zu schade schien das Schwert im Kampf zu benutzen.
 

Das Kurzschwert stammte aus dem Waffendorf Takumi no Sato, war ein entsprechend hochwertiges Schwert und insgesamt wundervoll gearbeitet.

Kazaru sah es in seinen Augen, die stumme Bewunderung, mit der er die Klinge musterte.

Es reichte ihr zu wissen, dass es ihm gefiel, ob er es ihr nun sagen würde oder nicht. Sein Finger fuhr an der Schneide entlang, ganz zart nur, denn ohne Frage war die Klinge scharf genug, um bei einer unvorsichtigen Bewegung Blut hervortreten zu lassen.

Die linke Seite der Klinge war etwas dezenter graviert, ganz klein unter dem Heft; das Wappen der Uchiha neben dem der Shirobane; ein Schild mit einer Feder darauf.
 

Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er das Schwert wieder zurück in die Scheide gleiten ließ und auf der Kommode ablegte. Dann ging er wieder zu Kaza, neigte sich nach vorn und gab ihr einen zarten Kuss. „Vielen Dank, mein Schatz.“

„Aber immer doch.“

Sie gab ihm ebenso einen Kuss, dann stand sie auf.

„Komm, die warten bestimmt alle auf uns.“
 

Itachi verzog das Gesicht – hatte er es doch gewusst.

Dennoch folgte er Kazaru widerstandslos ins Wohnzimmer, wo er tatsächlich Sasuke, Sakura, Kakashi und - schlimmer konnte es nicht kommen – Sakuya sitzen sah.

„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Ita-chan!“

Sakuya erhob sich und zog ihn in eine Umarmung, die ihn fast erstickte, Kakashi nickte ihm zu, Sasuke amüsierte sich prächtig und Sakura tat ihm einen Gefallen, denn sie tippte Sakuya auf die Schulter, damit er ihn los ließ, und umarmte ihn ihrerseits, aber um einiges sanfter als sein einstiger Teamkamerad.

„Herzlichen Glückwunsch.“ „Hm.“

„Krah.“, meldete sich auch Kuroi zu Wort. Itachi nickte ihm zu. „Danke.“

Kazaru hatte derweil den Sekt geöffnet und jedem ein Glas gereicht.

„Auf Itachi!“, rief sie, und bis auf Itachi selbst wiederholten es alle, dann stießen sie an und tranken.
 

Es wurde ein vergnüglicher Abend, auch wenn Itachi es nicht für möglich gehalten hätte.

Gut, ein bisschen viel musste getrunken werden, aber er hätte es sich weitaus schlimmer vorgestellt, und das kalte Buffet war wirklich nicht schlecht. Als es endlich schon längst dunkel war und sie aufgrund des morgigen Arbeitstages eigentlich schon alle längst hätten im Bett sein müssen, fiel Kazaru schließlich ein: „Itachi, mein Lieber, ich glaube, da warten noch ein paar Geschenke auf dich.“
 

Er zuckte; das hatte er befürchtet.

„Ich mach mal den Anfang!“, warf Sakura ein. Sie angelte nach einer kleinen Tasche zu ihren Füßen.

„Mit besten Grüßen von Sasuke und mir. Da du dir vermutlich genauso wenig aus Geburtstagen machst wie dein Bruder, dachte ich, kleine Freuden reichen vollkommen. Nur eine wohlschmeckende Kleinigkeit.“ Sie reichte ihm die Tasche.

Darin befanden sich mehrere Tütchen mit Pralinen.
 

Er zog eine davon heraus und betrachtete den Inhalt. „Rumkugeln?“, fragte er mit einem schrägen Blick auf seinen Bruder. Der zuckte mit den Schultern. „Falsch?“, kam die ebenso kurze Gegenfrage.

„Nein. Du hast dir so einiges gemerkt...“ Erneutes Schulterzucken von Sasuke und ein Lächeln von Sakura. „Selbst gemacht, ich hoffe, sie schmecken.“

„Vielen Dank.“ Er nickte ihr zu und meinte es auch ehrlich.
 

Kakashi räusperte sich, und Itachi hob misstrauisch eine Augenbraue, als er das große, viereckige Päckchen sah. Kakashi verteilte Geschenke? Seit wann das denn? Hoffentlich musste er keine Angst haben, das zu öffnen...

Die Angst war jedoch unbegründet, und er war sehr positiv überrascht, ein Shogispiel darin vorzufinden.

„Danke.“, kam es verblüfft von ihm, bevor er Kakashi fragend ansah. „Wie komme ich dazu?“

Ein weiteres Schulterzucken. „Ich meinte mich daran zu erinnern, dass du das eigentlich recht gerne gespielt hast, und ich dachte, dir wäre vielleicht etwas langweilig die nächsten zwei Monate...“
 

Itachi schüttelte den Kopf; typisch Kakashi. Aber recht hatte er... armer Sasuke, der mochte Shogi nämlich gar nicht. Nun ja, er würde seinen Bruder schon irgendwie dazu überreden können.

Nun reichte ihm Sakuya mit einem breiten Grinsen ein kleines rechteckiges Paket.

„Wenn ich dein Grinsen so sehe, werf ich das am besten ungeöffnet in den Kamin, Sakuya.“

„Tu das, ist ja deins. Warst ja schon immer ein Feigling, Itachi...“

Angesprochener seufzte, dann begann er langsam, das Papier zu entfernen.
 

Wenn Blicke töten könnten, wäre Sakuya zu Staub zerbröselt. So vorwurfsvoll und gleichzeitig zornig, wie Itachi ihn anfunkelte, hätten die meisten wohl die Flucht ergriffen, doch Sakuya schien sich königlich zu amüsieren.

„Ich wollte ebenfalls nicht, dass euch langweilig wird, mein Lieber.“

Neugierig spähten sie alle zu dem Buch, das Itachi fest umklammert hielt.

Nachdem sie alle verstanden hatten, dass es eine sehr bunt und detailreich illustrierte Ausgabe des Kamasutra war, mussten sie sich doch alle arg das Lachen verbeißen.
 

„Ich weiß gar nicht, warum ich überhaupt noch mit dir rede.“ Man könnte fast meinen, Itachis Stimme zitterte.

„Na weil du mich gern hast, Prinzesschen, ist doch klar.“ Sakuyas triumphierendes Lächeln wankte nicht im geringsten.

Itachi schien einen inneren Kampf mit sich selbst auszufechten, dann atmete er tief durch und entspannte sich.

„Irgendwann wirst du das bereuen - das ist ein Versprechen.“

Damit ließ er das Buch demonstrativ auf den Boden neben dem Sessel fallen.

„Darauf freue ich mich schon, Ita...“, gab Sakuya mit vergnügt blitzenden Augen zurück.
 

Das Lächeln, das über Itachis Gesicht glitt und von Kerzenschein fast schon gespenstisch beleuchtet wurde, jagte selbst Kazaru einen Schauer über den Rücken.

„Das bezweifle ich ernsthaft, mein Lieber.“
 

Um halb zwei kamen sie darin überein, dass sie nun doch lieber versuchen sollten, noch wenigstens etwas Schlaf zu bekommen, und Kakashi und Sakuya verabschiedeten sich. Itachi hatte seinen Freund die letzten Stunden gekonnt ignoriert und ließ sich auch jetzt nicht von ihm zum Abschied umarmen.

Sie löschten die Kerzen und ließen das Wohnzimmer wie es war, dass konnten die beiden morgen noch aufräumen, und nachdem auch Sakura und Sasuke hinübergegangen waren, legten sich Kazaru und Itachi ins Bett.

„Willst du den zweiten Teil deines Geschenks heute haben oder morgen Abend?“, fragte Kazaru.

„Kommt drauf an, was es ist; du musst morgen früh raus.“

„Mach dir darüber keine Sorgen, das überleb ich schon. Was hältst du davon, wenn wir es teilen? Heute ein bisschen und morgen den Rest?“
 

Er lächelte. „Klingt gut.“

Sie erwiderte es. „Dann lehn dich einfach zurück und genieße es...“

Das tat er nur zu gern.

Schnell hatte sie ihm die Boxershort ausgezogen und sich über ihn gedreht. Nach einem zärtlichen Kuss wanderte ihr Mund immer tiefer, bis sie seine Mitte erreicht hatte, und er genoss in vollen Zügen die zarten Lippen, die ihn auf einzigartige Weise reizten.

Ja, das war ein schöner Geburtstag gewesen, und ehrlich gesagt hätte er auch von Sakuya nichts anderes erwartet.
 


 

Ja, es geht doch weiter. Ich lass es trotzdem auf pausiert, weil ich immer noch nicht weiß, ob ich das endlich mal fertig kriege. Ist jetzt aber nicht mehr so viel, wir werden nicht die 40ger-Marke sprengen^^ naja eventuell mit den Bonuskapiteln... Aber das sehen wir dann! Hab euch lieb, ob Schwarzleser oder nicht, hauptsache, euch gefällt die Story!

Flecki^^

A game of Shogi

32. A game of Shogi
 

{ENDE JUNI}
 

„Shikamaru, Kakashi, ihr kennt eure Aufträge. Ich habe die Anbu bereits informieren lassen, also sollte es keine Probleme geben. Ihr könnt gehen.“

Sie vertiefte sich in ein Papier, das vor ihrer Nase lag, und nahm anscheinend gar nicht wahr, wie die beiden Ninja nickten und ihr Büro verließen.

/Ob das wirklich so eine gute Idee war?/ Tsunade zweifelte noch immer etwas daran, doch jetzt konnte sie ihre Entscheidung nicht mehr zurücknehmen, zumindest was Sasuke betraf.

Konsequent kippte sie eine ganze Flasche Sake auf einmal hinunter. /Ach was solls, wird schon gut gehen.../
 

~~
 

„Ach Sasuke, jetzt konzentrier dich doch bitte mal!“ Itachi klang leicht gereizt, als er den Goldenen General neben das Brett legte.

„Du gewinnst doch sowieso, worauf soll ich mich konzentrieren?“, giftete der zurück.

„Dir Spieltaktiken zu merken, damit ich eben nicht mehr gewinne! Glaubst du, ich bin unschlagbar?“
 

Langsam wurde es Itachi langweilig. Er wusste ja, dass sein Bruder Shogi nicht mochte, und gut, nach drei Wochen wurde es selbst ihm ein wenig eintönig, aber es war immerhin eine Beschäftigung.

Nur gab Sasuke sich inzwischen kaum noch Mühe; so würde er ihn wirklich niemals besiegen können.

„Im Shogi? Für mich ja.“ Dennoch richtete er sich auf, überlegte kurz und machte mit einem Silbernen General einen gar nicht so blöden Zug.
 

Sie waren gerade mitten im dritten Spiel an diesem Morgen, als es an der Tür klingelte. Wer das wohl sein mochte? Naruto und Sakuya kamen einfach in den Garten gehüpft, Sakura und Kazaru hatten selbstverständlich einen Schlüssel für die Vordertür und sonst besuchte sie niemand.

Sasuke, froh über die Gelegenheit, das Spiel für eine Weile unterbrechen zu können, erhob sich fast ein wenig zu schnell, und Itachi folgte ihm zur Tür.
 

Der unerwartete Besucher war Kakashi.

„Was verschafft uns die Ehre dieses unverhofften Besuchs?“, fragte Sasuke, als Kakashi keinerlei Anstalten machte, sich zu erklären.

„Naja, wie drück ich das am Besten aus...“, druckste Kakashi ein bisschen herum.

„Tsunade schickt mich heute mal als Glücksengel für dich, Sasuke. Wir haben eine Mission mit Kiba und Akamaru, also Sachen packen und mitkommen.“

Sasukes Augenbraue wanderte nach oben. „Du hast eindeutig zu viele von diesen schnulzigen Büchern gelesen.“ Kakashi kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Wie kommts, unser Hausarrest ist doch noch gar nicht zu Ende?“, fragte Itachi halb interessiert.
 

„Anscheinend sind eure Frauen der Meinung, das euch das Herumsitzen nicht gut bekommt. Also hat Kazaru Tsunade wohl irgendwas in den Sake geschüttet, wie ich das mitbekommen habe... und zumindest Sasuke hat eine Mission.“

Verwundert blickten sich Sasuke und Itachi an, dann zuckte Letzterer die Schultern.

„Ich bin halt der größere Übeltäter. Dann hau schnell ab, bevor du die Runde Shogi noch zuende spielen musst.“

„Na dann beeil ich mich mal lieber... vielleicht hat ja Kakashi Lust, es zu beenden, bis ich fertig bin.“

„So lange brauchst du zum packen? Bist du doch ein Schwesterchen?“

Itachis freche Tonlage brachte Sasuke dazu, auf seiner Höhe noch einmal anzuhalten.

„Wahnsinnig witzig. Rumsitzen bekommt dir wirklich nicht gut, Sakuya färbt ja schon auf dich ab.“
 

Das versetzte dem Älteren doch einen kleinen Dämpfer. Die Anspielung auf seinen frechen 'Freund' traf ihn, denn eins war gewiss: So wie ER wollte er niemals werden.
 

~~~
 

Eine halbe Stunde, nachdem sein Bruder ihn für mindestens zwei Wochen verlassen und er sich einen Tee gekocht hatte, klingelte es schon wieder. Sollte er etwa auch eine Mission bekommen?

Irgendwie glaubte er nicht daran.

Shikamaru stand vor der Tür. Obwohl der Shinobi wie Sakura fünf Jahre jünger war als Itachi, fand er den jungen Mann doch sehr sympathisch und respektwürdig. Sicher, seine Arbeitsmoral ließ ein wenig zu wünschen übrig, wie er mitbekommen hatte, doch er war klug und dachte rational, urteilte nicht vorschnell.
 

„Ich hoffe, ich störe nicht?“

Irgendwie hatte er von Shikamaru nichts anderes erwartet, als das er sich erstmal hintenrum für die (nicht vorhandene) Störung entschuldigte.

„Nein. Komm doch rein.“ Shikamaru nickte und folgte Itachi, der eine weitere Tasse aus der Küche holte und ihn schließlich raus in den Pavillon geleitete.

Grade, als er das Shogibrett wegräumen wollte, stellte Shikamaru fest: „Verzwickte Situation. Da hat jemand einige Chancen nicht genutzt.“

Sein Blick auf Sasukes Seite auf die Spielsteine gerichtet, schien er darüber nachzugrübeln.

„Wer ist dran?“
 

Was tat er hier? Tsunade hatte ihn geschickt, damit er beurteilte, ob er mit dem Uchiha auf eine Mission gehen würde oder nicht, und ganz sicher nicht zum Shogi.

/Allerdings/, dachte er, /Allerdings gibt es keine bessere Möglichkeit seinen Gegner einzuschätzen als Shogi mit ihm zu spielen./

„Sasuke. Wenn du für ihn weiterspielen möchtest... aber er hat dir keinen guten Anfang hinterlassen.“
 

„Hm, hm.“ Shikamaru zog sich geistesabwesend den Stuhl heran und dachte noch eine Weile nach, dann nahm er einen Springer und versetzte ihn.

Itachi hatte sich ihm kommentarlos gegenüber gesetzt und drehte, ohne es zu bemerken, an seinem Chakra blockierenden Armreif, während er beobachtete, was Shikamaru tat.

Er wusste nicht, wie gut der andere war und auch nicht genau, weshalb er hier war; doch ganz sicher nicht für eine Partie Shogi? Er goss Shikamaru Tee ein, überlegte kurz und zog mit einem Bauern.

So ging es eine ganze Weile weiter, ohne dass sie ein Wort sprachen. War Itachi am Anfang noch gelassen, erkannte er bald, dass er sich bei diesem Spiel konzentrieren sollte, denn Shikamaru war ein ganz anderer Gegner als sein Bruder.
 

Er nutzte nahezu jede Gelegenheit, Itachis Steine zu schlagen und damit seine ausgedünnten Soldatenreihen aufzufüllen, und schon bald war diese Partie wieder ausgeglichen.

Noch immer hatten sie kein Wort gesprochen, ab und zu nippte jemand an seinem Tee.
 

~~
 

„Tsume.“ [1]

Itachi nickte.

„Spielst du öfters Shogi?“

„Leider nicht mehr so oft wie ich gern würde.“

„Dass diese Partie noch eine Wendung nehmen würde, hätte ich nicht gedacht.“

„Ja, es war nicht einfach.“

„Du bist doch nicht gekommen, um mit mir Shogi zu spielen.“

„Nein.“
 

Er setzte sich auf und sah Itachi an.

„Ich wollte für mich etwas abklären. Noch eine Partie?“

„Ich koch noch eine Kanne Tee.“, stimmte Itachi zu.

Während er sich mit der Kanne in der Hand in die Küche begab, übernahm Shikamaru die Aufstellung der Spielsteine.

Nicht zu fassen. Shikamaru hatte es tatsächlich geschafft, das Spiel nicht nur zu einer ausgeglichenen Partie werden zu lassen, sondern es auch noch zu gewinnen.

Nun gut, Itachi wusste zwar immer noch nicht genau, was er hier machte, aber wenn er es durch Shogi herausfinden wollte, warum sollte er ihm den Gefallen nicht tun; ein so interessanter Gegner war ihm schon lange nicht mehr untergekommen.
 

Selbst in den Spielen mit Sasuke hatte er teilweise grobe Fehler gemacht, wegen der fehlenden Übung, doch Sasuke war so schlecht (oder einfach gelangweilt), dass er sie oftmals nicht bemerkte. Kakashi war damals gut gewesen, aber auch zu unmotiviert, als dass sie öfter hätten spielen können, Shisui war irgendwann kein Gegner mehr für ihn und mit seinem Vater... nun ja.

Bei den Akatsuki hatte er die meisten erst gar nicht gefragt, keiner von ihnen hätte auch nur annähernd die benötigte Geduld gehabt. Kisame wollte es nie lernen, Kakuzu zählte lieber sein Geld, Sasori war zu viel mit seinen Puppen beschäftigt und Tobi... Nein, er hatte sich immer geweigert, Madara auch nur zu fragen.
 

Insofern war er unzureichend vorbereitet, doch es sprach ja nichts dagegen, seinen Kopf mal wieder

ein bisschen anzustrengen.
 

~~~~
 

Die Sonne sank am Horizont herab und stand schon tief.

Schweigend saßen sich die beiden Shinobi gegenüber, die Blicke starr auf das Spielbrett gerichtet; es war bereits die vierte Partie, die sie spielten, keine der Vorigen war einfach oder kurz gewesen, aber der Krieg, der sich momentan auf dem Brett zutrug, war kein Kinderspiel mehr. Die Spannung war fast greifbar, der Tee in den Tassen längst kalt.

Nur das Singen der Vögel, das Rauschen des Windes und ab und an das Klackern der Shogisteine auf dem Brett waren zu hören, und dann, endlich: „Tsume.“
 

Einen kurzen Augenblick nichts, dann Itachis Stimme mit einem leichten Lächeln: „Dann muss ich mich wohl geschlagen geben.“

Es war nicht zu fassen, doch auch wenn es manchmal knapp gewesen war, er hatte kein einziges Spiel gewonnen.

„Du bist sehr gut, Itachi.“

„Das dachte ich auch, aber anscheinend bist du besser.“

„Im Ernst, das waren die längsten Shogipartien, die ich je gespielt habe.“
 

„Hört sich an, als hättest du noch nie verloren.“

„Im Shogi? Nein, das ist wahr. Im Kampf? Leider viel zu oft.“

„Scheinst bislang doch immer lebendig weggekommen zu sein.“ Itachi ließ ihn nicht aus den Augen.

„Ist das eigene Leben immer das Wichtigste? Wenn du der Meinung bist, hättest du vorhin gewinnen können.“ Shikamarus Gesicht nahm einen leicht gequälten Ausdruck an, während er auf den Teich schaute.

Itachis Gesicht blieb ausdruckslos wie immer.

Shikamaru hatte recht. Der 'Climbing Silver' hätte ihm in ihrem zweiten Spiel den Sieg eingebracht, doch das bedeutete, dass man das Leben seiner 'Soldaten ' bewusst opferte.

Und langsam wurde ihm klar, worauf Shikamaru abzielte.
 

„Du solltest dir daran nicht die Schuld geben. Sie hätten euch alle umgebracht, wenn Pain sie nicht zurückgerufen hätte - gegen die beiden hat keiner je bestanden. Unsterblichkeit, Blutdurst und keine Skrupel sind eine schreckliche Waffe.“

„Mir hätte in dem Moment ruhig einfallen können, das ihn eine Explosion genug zerlegen würde, um uns Zeit zu verschaffen, den anderen umzubringen.“

„Nein, hätte dir nicht. Es wäre nur noch schlimmer geworden.“ Itachi sagte das mit Nachdruck, verleitete Shikamaru dazu, den Kopf zu heben und ihm in die Augen zu sehen.

„Wie meinst du das?“
 

„Angenommen du hättest Hidan gesprengt, ihr wart doch völlig fertig. Kotetsu und Izumo sind fleißige Männer, aber keine Gegner; Asuma gehörte zur Elite, war aber schwer verletzt, dein Chakra war am Ende, und selbst wenn eure zweite Truppe euch eingeholt hätte, ihr hättet gegen Kakuzu nicht bestanden. Gesetzt den Fall, dass ihr euch dann hättet zurückziehen wollen, hätte Kakuzu euch laufen lassen und Hidan zusammengesetzt.

Er hätte sein Ritual vollendet und Asuma wäre trotzdem gestorben. Sag mir, welche Vorwürfe hättest du dir gemacht, wenn das geschehen wäre? Wenn du ihn außer Gefahr geglaubt hättest und Hidan ihn doch umbringt?“
 

Shikamaru sah ihn mit gerunzelter Stirn an, bevor er den Blick wieder in die Gegend schweifen ließ. „Da hast du recht, das wäre grausamer gewesen...“, murmelte er.

„Bist du deswegen gekommen? Wegen Hidan?“

Ein leichtes Lächeln huschte über Shikamarus Gesicht.

„Nicht in erster Linie, aber es ist etwas, das ich gerne von dir wissen würde, ja.“

„Nun, viel weiß ich nicht über ihn.“ Er lehnte sich im Stuhl zurück und sah in den Garten, der in die mittlerweile tiefgoldenen Strahlen der sinkenden Sonne getaucht wurde.
 

„Das was du schon weißt: Dass er das Blut seines Gegners haben muss, das Symbol seines Gottes, mit Blut auf die Erde gemalt, als Grundlage braucht, und das er nicht sterben kann.“

Er überlegte. „Daraus resultierend ein ziemlich krankhafter Hang zum Masochismus. Aber wieso er letztlich unsterblich ist, kann ich dir leider auch nicht genau sagen; ich vermute, dass es in irgendeiner Weise mit seinen Opfern zu tun hat.“

„Aber dann“, gab Shikamaru zu bedenken, „kann er nicht unsterblich sein, zumindest nicht auf Zeit. Wenn er lange genug niemanden opfert, müsste er doch sterben, rein theoretisch.“
 

Itachi nickte.

„Wer weiß, wie lang die Opfer vorhalten. Wenn er beispielsweise – wirklich nur rein hypothetisch – die Restlebenszeit eines jeden Opfers auf sich überträgt, wird er mehrere hundert, fast tausend Jahre alt. Vielleicht muss er aber auch jedes Jahr 'nur' einen Menschen opfern. Ich weiß es wirklich nicht, Shikamaru. Fest steht, er nimmt kein Blatt vor den Mund, hat vor niemandem Respekt, Spaß am Töten und ist sowohl stark als auch geschickt; wenn er will, kann er auch planen, aber diese Pläne sind meist vorhersehbar.“
 

Das letzte traf Shikamaru hart, doch ließ er es sich nicht anmerken; er hatte Hidans Plan zu spät bemerkt, eine Sekunde zu spät war ihm aufgefallen, dass er wieder auf seinem Symbol stand.

Itachi blickte ihn an. „Mach dir keine Vorwürfe. Ihr hättet alle sterben können.“

Shikamaru nickte.

Er wusste zwar bereits jetzt, was er wissen wollte, doch stellte er besser noch ein paar Fragen, falls die Hokage seine Entscheidung nachvollziehen wollte; da konnte er schlecht sagen: 'Weil er aufrichtig auf mich wirkte.' Oder so einen ähnlichen Kram.
 

„Itachi, in deiner Zeit bei Akatsuki, hat dich da einmal jemand aufgefordert, jemanden zu töten?“

Itachis Augen huschten zu ihm, und er schwieg eine Weile.

„Du meinst, als Bedingung zu etwas? Direkt, nein. Indirekt ja. Und ich muss gestehen, dass ich es getan habe.“

Shikamaru nickte. „Wen?“

„Zwei junge Shinobi aus Taki. Der Befehl lautete, die Schriftrolle zu beschaffen, die sie bei sich trugen, doch Madara wollte mich testen, und schickte Zetsu hinter Kisame und mir her. Die Andeutungen, die vorher gefallen waren, die Tatsache, das ich seine Identität herausgefunden hatte, die Blicke, die mir folgten wohin ich ging – er setzte mich unter Druck, ja. Und diese Prüfungen musste ich bestehen.“ Er schwieg kurz.
 

„Ich habe nie getötet, wenn es zu vermeiden war. Aber ich musste aufpassen, das Kisame mein Verhalten nicht seltsam erschien... Dennoch überließ ich es meist ihm, wenn wir einen Exekutionsbefehl bekamen. Er akzeptierte irgendwann, dass ich das Töten verabscheue, und hat es fortan auch nicht wirklich erwähnt, niemandem gegenüber.“

„Er war ein guter Freund.“, stellte Shikamaru fest.

„Und ich habe es nie erkannt.“ Ja, da war tatsächlich Reue in seiner Stimme zu hören.
 

„Es ist eine schreckliche, traurige Ironie.“ Shikamaru klang niedergeschlagen, und Itachi sah ihn fragend an.

„Du hast alles für dein Dorf gegeben, alles getan, um den Frieden stabil zu halten, dich selbstlos geopfert, bist im Grunde das Musterbild eines jeden Ninja. Und doch haben dich alle immer für einen verrückten, gefährlichen Mörder gehalten. Es war nicht fair.“

„Stimmt. Aber das habe ich mir selbst ausgesucht, hauptsächlich aus dem einen Grund, das ich Sasuke nicht töten konnte.“

„Es ist wie es ist; und ob es anders besser gewesen wäre, ist keinesfalls sicher. Wenn alle von dem Betrug des Clans gewusst hätten und dazu, dass du allein in der Lage warst, sie alle umzubringen, hätten sie dir wahrscheinlich genauso viel Misstrauen entgegengebracht.“
 

„Das mag sein...“ Und selbst wenn nicht, er hätte es nicht ertragen, für den Mord an seiner Familie von allen gefeiert zu werden.
 

Nicht einen Tag lang.
 

~~~~
 

Itachi lag auf seinem Bett und starrte an die Decke. Er hatte bereits seine Tasche gepackt und fragte sich nun, warum Tsunade so leichtfertig das Risiko einging, Missfallen aus dem Dorf zu ernten. Auch, wenn sie es nicht an die große Glocke hängte, aber es würde doch jemandem auffallen, wenn sie nicht da waren?
 

Tsunade war zweifellos eine gute Hokage und bei allen beliebt, doch man sollte sein Glück ja nicht überstrapazieren.

Neben ihm schlummerte Kazaru friedlich; sie hatte ihn geherzt und geküsst und sich fest vorgenommen, Tsunade eine Schachtel Pralinen zu schenken, worauf Sakura meinte, mit zwei Flaschen Sake stünde sie sicherlich besser.
 

Ein bisschen tat ihr Sakura ja schon leid, das sie jetzt allein in ihrem Bett schlafen musste während sie Itachi noch hatte, doch natürlich war das Unsinn. Schließlich würde sie Itachi ab morgen auch missen müssen, und außerdem konnten die beiden ja schlecht jede Nacht zum Kuscheln zurückkommen.
 

~~
 

Am nächsten Morgen verabschiedete er sich von Kazaru, die ihm freudig um den Hals fiel, allerdings auch mit etwas Verlustgefühl, denn Itachi wusste nicht, wie lange er weg sein würde.
 

Abgeholt wurde er von Shikamaru und, zu seinem Leidwesen, Tsuyoshi.

Gemeinsam begaben sie sich zum Tor, und dort hielt Shikamaru noch einmal an.

„Nur, das es klar ist: Das hier ist eine wichtige Mission, auch, wenn es klingt wie ein schlechter Scherz.“ Beiläufig streckte er die Hand nach Itachis Arm aus, nahm ihn und entfernte den Chakrablocker.
 

Der Ruck, der durch Itachis Körper ging, war alles andere als beiläufig.

Das es so heftig ausfallen würde, hatte selbst Itachi nicht vermutet, und er schnappte nach Luft, als ihn die unzähligen Eindrücke mit voller Wucht trafen.

Er bemerkte gar nicht, wie er den Kopf schüttelte und mit den Augen blinzelte, um dieses irritierende Gefühl loszuwerden, und auch nicht, dass sein Chakra danach auf Automatik schaltete und einmal seine gesamte Umgebung scannte.
 

Ein Schauer durchfuhr ihn, als ob er einen lang vermissten Freund wiedergefunden hatte, und er spürte, wie er sich entspannte.

„Whoha.“

Verwirrt blickte er auf, als er Tsuyoshis Stimme vernahm; jetzt waren Shikamaru und er es, die leicht schwankten.

„Liebe Zeit, hast du vor uns umzuwerfen?“ Auch Shikamaru schüttelte den Kopf, allerdings um das unangenehme Gefühl loszuwerden, das ihn kurzzeitig verwirrt hatte, so wie es nur von kraftvollen Chakrastößen ausgelöst werden kann.
 

„Sag mal, kannst du nicht dein Chakra im Zaum halten? Die Mission hier dürftest du eigentlich gar nicht antreten, also halt dich zurück, Uchiha!“, blaffte Tsuyoshi ihn an. Itachi warf ihm nur einen herablassenden Blick zu. Wie sollte man sich auch nur im Geringsten darauf vorbereiten, wenn man seit elf Monaten einen Chakrablocker trug und das Gefühl schon gar nicht mehr kannte?

Doch er verzichtete auf diese wahrscheinlich ohnehin sinnlose Diskussion und wandte sich wieder Shikamaru zu.
 

„Verstehe, der Herr ist sich zu fein jemandem wie mir zu antworten. Darf ich trotzdem daran erinnern, das ich das Sagen habe, sollte Shikamaru etwas zustoßen?“ Der ätzende Tonfall seiner Stimme zehrte an Itachis Nerven; der Kerl war ja noch schlimmer als er es in Erinnerung hatte.

„Hört sich an als wolltest du, dass ihm was passiert.“ Gab Itachi ruhig wie üblich zurück.

Tsuyoshi klappte empört den Mund auf, doch Shikamaru fiel ihm ins Wort.
 

„Mendokuse, zerfleischt euch nicht gleich am ersten Tag. Können wir dann los? Heute Abend erkläre ich euch alles Notwendige.“
 

[1] Tsume: 'Schachmatt' beim Shogi, soweit ich weiß^^

A new target

33. A new target
 

„Also geht es im Prinzip darum, ein Gerücht zu überprüfen?“, fragte Itachi.

Shikamaru nickte.

„Ja. Es ist im Grunde unwahrscheinlich, das es zutrifft, aber selbst wenn wir das Glück haben, dass es sich nur um ein Gerücht handelt, sollen wir die Leute ausfindig und möglichst unschädlich machen. Tsunade möchte kein Risiko eingehen.“
 

Itachi verzog das Gesicht.

„Was ist los, Uchiha, nach so vielen Jahren nicht mehr gewohnt, Befehle zu befolgen?“ Tsuyoshis Stimme hatte einen absolut ätzenden Klang, ein hochnäsigen Ton. Itachi verzichtete darauf, ihm zu erklären, dass er nur niemanden mehr töten wollte, diese Diskussion hätte sowieso keinen Sinn.

Manchmal hasste er es wirklich, Ninja zu sein.
 

~~~~
 

Sasuke genoss es, endlich wieder sein Chakra benutzen zu können.

Die Nacht war erholsam, wenn auch kurz gewesen, und nun lief er hinter Kakashi und Kiba her und überdachte noch einmal, was ihm die beiden gestern beim Lager erzählt hatten.
 

Ihre Mission war überhaupt nur nötig, weil die Ältesten damals fast alle verfügbaren Ninja ausgeschickt hatten, um Sasuke zu fangen, und das Dorf nur sehr unzureichend bewacht zurückließen.

Einige Ninja aus Iwagakure hatten die Gelegenheit genutzt und aus den provisorischen Gebäuden einige Akten gestohlen. Es waren keine wichtigen Geheimakten, weswegen Tsunade auch bisher darauf verzichtet hatte, jemanden zu schicken, aber es hatte sich bei den Aufräumarbeiten festgestellt, das ein wertvolles Katana verschwunden war.

In der Hoffnung, dass es die Iwa-Nin waren, schickte Tsunade sie jetzt aus, um die Akten und das Katana zurückzuholen.
 

Sie waren also auf dem Weg nach Iwa. Nach dem, was die Anbu-Späher herausgefunden hatten, gab es dort einen Herren Yamamoto, der unter der Hand einen regen Informationshandel führte und gelegentlich auch wertvolle Gegenstände vertrieb. Höchstwahrscheinlich waren die Akten wie auch das Katana bei ihm, deswegen würde das ihr erster Anlaufpunkt sein.
 

~~~~~
 

Es war nicht weiter schwierig. Akamaru stand vor dem Gebäude Wache, Kakashi dahinter; Kiba und Sasuke schlichen sich durch die ruhigen Gänge.

Der Vollmond schien durch die Fenster und spendete genügend Licht, das Sasuke theoretisch noch nicht mal sein Sharingan brauchen würde; nicht, dass er es nicht doch benutzte, man konnte ja nie wissen.
 

Das Anwesen war groß, und da sie kaum wussten, wo sie suchen sollten, mussten sie die richtigen Räume erst ausfindig machen.

Die meisten waren einfache Wohn- und Aufenthaltszimmer, teilweise Empfangssäle, wo sie keine Schließfächer vermuteten und Sasukes Sharingan auch keine entdeckte. Sie schlichen weiter und langsam wurden sie unruhig, denn es war eindeutig zu ruhig, zu leer, zu unbewacht für so ein riesiges Haus.
 

Noch vorsichtiger arbeiteten sie sich vor, bis sie in die verwinkelteren privaten Räumlichkeiten kamen. Jedoch blieb Kiba nach zwei Fluren mit nur wenigen Türen und ebenfalls leeren Zimmern stehen und witterte.

„Was ist?“, fragte Sasuke leise; es hörte sich sehr laut an nach der langen und geradezu vollkommenen Stille.

Kibas Gesicht nahm einen gequälten Ausdruck an.
 

„Ich befürchte, es ist Kiki.“

Peinlicherweise musste Sasuke zugeben, dass ihm für einen gar nicht so kurzen Moment die Gesichtszüge entglitten.

„Welches Zimmer?“ Kiba deutete auf eine Tür ganz am Ende des Ganges.

„Als Letztes.“, entschied Sasuke und Kiba nickte.
 

Auch in den Räumen davor war nichts zu finden und langsam mussten sie sich beeilen, wenn Kakashi und Akamaru nicht irgendwann nach ihnen suchen sollten.

Kikis Zimmer überspringend prüften sie zwei weiter Flurreihen mit kleinen Räumen, wahrscheinlich von Dienstboten, und trafen noch immer auf keine Wachen oder Alarmsysteme.

Entweder war dieser Typ sehr selbstsicher oder aber saublöd.
 

Nun ja, einen Flur später beantwortete sich diese Frage; er war sicher was seine sicheren Räume betraf.

Sasuke schaffte es grade noch, Kiba leider sehr unsanft an der Kapuze zurückzuziehen, bevor dieser auf einen Stolperdraht treten konnte.

Er entschuldigte sich leise, was zur Kenntnis genommen wurde, und besah sich dann den ungefähr sechs Meter langen Gang genauer. Keine Seitentüren, dafür eine große Flügeltür am Ende, schwer und, im Gegensatz zu den übrigen Holztüren, aus Eisen. Er überlegte kurz; die Wahrscheinlichkeit, dass dort unter anderem auch das gesuchte Katana aufbewahrt wurde, war ziemlich hoch.

Dennoch wollte er sichergehen und begab sich zurück zu Kikis Zimmer; er öffnete vorsichtig die Tür und besah es gründlich.
 

Doch auch hier war nirgendwo etwas versteckt, und auch in die Wände war kein Safe eingelassen.

Er wollte die Tür leise, leise schließen und behielt dabei immer Kikis Bett im Auge, als ihm etwas auffiel. Die Decke war zwar unförmig verworfen, doch zeigte sich kein Zeichen von Atmung.

Nervös schlich er zum Bett, und tatsächlich lagen zwar unheimlich viele bunte Kissen darin, aber keine Kiki.

Da sie bis hierhin alle Zimmer durchsucht hatten und Sasuke nicht glaubte, das er Glück haben würde, stand zu befürchten, dass sie sich in dem bewachten Raum befand.
 

Sasuke beeilte sich, zurück zu Kiba zu kommen; er berichtete leise von dem wenigen, was er herausgefunden hatte, und auch der andere war nicht begeistert von der Aussicht, zu Kiki zu begegnen.

Aber es nützte nichts; Mission war Mission.

Sasuke wand sich allein durch den Gang, denn der Draht am Anfang war nicht die einzige Falle gewesen; er umging unter anderem eine Druckfalle auf dem Boden, die sicher sehr unschöne Folgen gehabt hätte, und erreichte letztendlich die eiserne Tür.
 

Neben dieser war ein Hebel in die Wand eingelassen; seine Funktion war nicht eindeutig zu bestimmen, es war nicht unwahrscheinlich, dass er die Tür öffnete, doch eventuell war es auch nur eine Attrappe, die einen Alarm auslöste. Sasuke untersuchte die Tür zentimeterweise, doch sie schloss so fest, dass er ohne sein Sharingan wahrscheinlich nicht einmal den Spalt zwischen den Flügeln gefunden hätte. Er blickte sich zu Kiba um, der immer noch wartete, doch der zuckte mit den Schultern: „Wenn du sie nicht aufdrücken kannst, zieh an dem Hebel; wir müssen uns dann halt beeilen.“
 

Auch wenn das natürlich ebenso gut ihren – oder zumindest Sasukes – Tod bedeuten konnte, je nachdem was für Fallen der Hebel auslöste, aber eine Wahl hatten sie wohl nicht; also packte Sasuke den Hebel und drückte ihn nach unten.
 

~~~~~~~
 

/Das darf doch nicht wahr sein/, dachte Itachi. „Und wo sollen sie sich aufhalten?“, fragte er.

„In der Nähe von Amegakure. Ganz schön gewagt, aber naja.“

„Nach Ame brauchen wir fünf Tage. Lasst uns das schnell erledigen, dann sind wir in zehn Tagen wieder zu Hause.“, war Tsuyoshis hilfreicher Kommentar dazu.

„Nehmt das ernst, hab ich gesagt. Es sind einwandfrei nicht die Akatsuki, zumindest nicht alle, aber es spricht nichts dagegen, dass diese Typen genauso stark sind- oder womöglich stärker.“

Er sah Tsuyoshi warnend an, der irgendetwas unverständliches murmelte doch ansonsten still blieb.
 

„Itachi, deine Meinung?“ Shikamaru sah ihn fragend an.

Itachi war überrascht, dass seine Meinung gefragt war, schließlich war er ja hier nur auf einer 'Bewährungsmission', doch er dachte kurz nach und sagte dann: „Wir können wohl davon ausgehen, das Madara tot ist, ebenso wie alle anderen. Bei Hidan kann man sich nie sicher sein, aber gegen den würde ich gewinnen. Viel wahrscheinlicher ist, dass es sich um einige Leute handelt, die mir bekannt sind... Pain hat sie nicht mehr beachtet, nachdem Deidara und Sasori sie einmal in ihre Schranken gewiesen hatten, allerdings wurden sie nach einiger Zeit wieder aktiver im Untergrundnetz, haben aber so wenig wie möglich mit uns zu tun gehabt. Wenn es einmal nicht zu vermeiden war, haben sie kooperiert, jedoch hat man ihre Zurückhaltung gespürt...“ Das er den Anführer einmal getroffen hatte und liebend gern auf eine weitere Begegnung verzichten konnte, verschwieg er lieber. Vielleicht waren es ja doch andere....
 

„Wie viele sind es? Und ihre Fähigkeiten?“

„Der Kern bestand vor knapp vier Jahren aus sechs Leuten, die mehrere Handlanger um sich versammelt hatten. Über ihre Fähigkeiten weiß ich nichts, wie gesagt, es waren damals Deidara und Sasori, die sie aufsuchten, und die kamen ohne einen Kratzer zurück.“

Er dachte nach. „Ich bin mir nicht sicher, vielleicht gehört er schon nicht mehr dazu, aber sie hatten auch jemanden dabei, der gern Bomben legte, deswegen hat Pain die beiden Künstler geschickt. Er war nicht halb so geschickt wie Deidara, aber eine Bombe ist eine Bombe, und vier Jahre eine lange Zeit.“
 

Shikamaru nickte. „Tsuyoshi, wie sieht es mit Bomben aus?“

„Wenn ich weiß wo sie sind, kann ich sie in ihrem Explosionsradius sehr eingrenzen. Wenn nicht, kann ich uns theoretisch schützen. Es ist nicht perfekt, aber wir werden daran nicht sterben.“

„Gut. Itachi, weißt du vielleicht, wo wir diese Leute finden?“

„Wenn sie ihr Hauptquartier nicht gewechselt haben ja, dann kommen wir sogar fast unbemerkt in die Haupthallen, wenn sie die Wege nicht versiegelt haben- das müssten wir vor Ort prüfen. Aber wie gesagt, ich weiß nicht einmal, ob sie die sind, die wir suchen, auch wenn es gewiss nicht schaden kann, sie auszuschalten.“ Aber wenn sie es nicht waren, fände er es besser, sie würden sie in Ruhe lassen.
 

„Das sehen wir dann. Falls dir noch etwas einfällt, sag uns bescheid... Jetzt sehen wir erst mal zu, dass wir nach Amegakure kommen. Auf geht’s...“
 

Doch es kam anders als gedacht. Nach vier Tagen, in denen herzlich wenig gesprochen wurde, waren sie nicht mehr allzu weit vom Dorf entfernt, als Itachi mit einem Mal stehenblieb.

Stirnrunzelnd sprang er von den Bäumen zu Boden und trat auf einen alten umgekippten Baumstamm zu. Mit den Fingern strich er sacht über ein paar Einkerbungen, die Shikamaru erst bemerkte, als er direkt neben Itachi stand.

Tsuyoshis Gemaule ignorierend besah der sich das genauer. Es war eine Nachricht von einem ihrer Späher, einem Mann, der den Akatsuki treu ergeben war, und sie war relativ frisch. Was sollte das? Er musste doch mitbekommen haben, dass die Akatsuki nicht mehr waren...
 

„Was ist?“, fragte Shikamaru.

Er erklärte ihm die Situation. „Und ich glaube, er könnte uns weiterhelfen; das Versteck, dass er hier angibt, ist nicht allzu weit weg.“

„Und wenns ne Falle ist, Mister Neunmalschlau? Es ist kein Geheimnis, dass du überlebt hast, vielleicht will er dich aus dem Weg räumen, wenn er euch doch so ergeben war?“

„Das liegt im Bereich des Möglichen. Aber wenn es keine ist, bekommen wir eventuell sehr wichtige Informationen von ihm.“
 

Die Entscheidung lag bei Shikamaru, natürlich, und deswegen ruhte Itachis Blick auch nur auf ihm.

„Wie groß wäre der Umweg?“

„Bei unserem Tempo schätzungsweise drei bis vier Stunden. Plus die Zeit, die wir bei ihm verbringen.“

Es war noch recht früh am Vormittag, das Wetter war perfekt für eine Mission, und Zeit hatten sie eigentlich auch noch genug, aber Tsuyoshi hatte recht, wenn es ein Hinterhalt war...

„Wie sicher bist du dir, dass diese Nachricht von dem besagten Mann stammt? Und an wen ist sie eigentlich gerichtet?“

Itachi besah sich noch einmal die Kerben, die für Shikamaru einfach wie Kratzer aussahen und keinerlei Sinn ergaben.
 

„An Kisame und mich. Sie muss von ihm stammen, denn Kisame hat diese Schrift nur wenigen beigebracht; in Amegakure nur ihm und mir. Natürlich kann er sie weitergegeben haben, aber das glaube ich nicht. Ich will nicht sagen, das es sicher ist, dorthin zu gehen, aber lohnen würde es sich wahrscheinlich. Zudem bringt es uns nicht allzu weit vom Kurs ab.“

Shikamaru überlegte kurz.

„Wie sehr vertraust du dem Mann?“ Eine durchaus ungewöhnliche Frage.

„Genug um ihm den Rücken zuzukehren. Sollte ihn jemand gezwungen haben uns dorthin zu locken, haben wir noch ein Erkennungszeichen, und ihm allein traue ich das nicht zu.“

Ein Nicken folgte, dann antwortete Shikamaru: „Also gut; wir folgen dir. Aber wenn wir ankommen, werden wir diesen Unterschlupf überprüfen, und wenn auch nur der geringste Verdacht besteht, dass das eine Falle ist, machen wir einen Bogen drum.“

Itachi nickte und lief voraus, bevor Tsuyoshi auch nur ungläubig den Kopf schütteln konnte.
 

Sie erreichten den Ort, eine kleine Höhle auf einer Waldlichtung in einem großen Felsen, schneller als gedacht, und wie Shikamaru angeordnet hatte sahen sie sich erst einmal unauffällig um. Zwei Fallen bemerkte Itachi, nichts allzu aufregendes, lediglich doppelte Stolperdrähte, die nicht für ihn bestimmt sein konnten; die hätte er selbst dann bemerkt, wenn er blind gewesen wäre. Es handelte sich lediglich um die üblichen Vorsichtsmaßnahmen gegen einfache unerwünschte Eindringlinge. Dennoch gefiel ihm hier irgendetwas nicht, auch wenn er nicht sagen konnte, was es war.
 

Er sagte das den beiden anderen, auch wenn es sonst nicht seine Art war, aber für den Anfang war es besser, wenn sie bescheid wussten; das hier konnte wirklich gefährlich werden.

Grade als die anderen zugestimmt hatten, vorsichtig hineinzugehen, und Itachi ihnen noch schnell erklären wollte, wie ihr Erkennungscode lautete, rauschte ein Kunai durch das leichte Gebüsch und blieb in einem Baumstamm hinter ihnen stecken.
 

„Zeigt euch, ihr Ratten! Ich habe nichts außer mein Leben und das kriegt ihr niemals, Bastarde, also haut ab wie räudige Straßenköter!“

Der Wortlaut war zwar eher der eines alten Waschweibes, doch die Stimme gehörte eindeutig einem Mann. Shikamaru zog die Brauen hoch, doch Itachi seufzte nur lautlos und rief dann: „Wir wollen reden! Ich habe deine Nachricht gesehen, Gato.“

Kurzes Zögern. „Itachi-san?“

„Ja.“ Und ohne große Umschweife stand er auf, die Hände auf Brusthöhe erhoben, und trat auf die Lichtung.
 

Ein weiteres Kunai landete vor seinen Füßen, obwohl Itachi keine Anstalten machte, auch nur noch einen Schritt zu tun. „Ausweisen!“, blaffte die Stimme, zu der immer noch kein Eigentümer zu sehen war, denn sie kam aus dem Dunkel der Höhle.

„Füchse schlafen auf Bäumen und Haie im See. Im Wald bist du nicht sicher.“

„Wenn sie dich nicht töten, tun es die giftigen Pflanzen. Der Wald ist nicht sicher.“

Itachi ließ die Hände sinken.

„Gato, ich bin nicht allein.“ Er bedeutete Shikamaru und Tsuyoshi zu ihm zu kommen.

„Ich bürge für sie.“
 

„Dann kommt rein! Und pass auf die Drähte auf.“, erklang es von drinnen.

Bevor Itachi sich in Bewegung setzte fragte er: „Ist dein Informant bei dir?“

„Nein, natürlich nicht.“

Und jetzt schrillten sämtliche Alarmglocken in seinem Kopf. Dieses Frage-Antwort-Spiel war zwar lästig aber ungemein nützlich, wie sich jetzt herausstellte, denn er war keineswegs allein.

Wäre das der Fall gewesen, hätte er mit 'Ja' geantwortet, wäre es wirklich ein Informant oder ein Freund, hätte er 'Nein' gesagt, aber ein 'Nein, natürlich nicht' hieß, dass er ungebetenen Besuch hatte- bewaffneten Besuch.
 

Und Shikamaru und Tsuyoshi ahnten nichts.

„Und vergiss meine Kunai nicht, wenn du schon herkommst!“

Gott sei Dank; das war seine Chance. Er bückte sich und zog mit einem Ruck das Kunai aus dem Rasen, dann wandte er der Höhle den Rücken zu um das andere zu holen. Leise murmelte er den beiden zu, als er zwischen ihnen hindurch ging: „Er ist nicht allein. Hinterhalt.“ Dann sprang er die zwei Meter in den Wald, beeilte sich aber, um so schnell wie möglich wieder zurück zu sein.

Seine Sorge war unbegründet, denn die beiden wurden nicht angegriffen, und auch Tsuyoshi hatte es geschafft sowohl seine Klappe als auch seine Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten.
 

Langsam ging Itachi nun auf die Höhle zu, immer in Erwartung eines Angriffs, doch sie konnten unbehelligt hineingelangen. Allerdings auch nur einen Meter, dann schossen Speere auf sie zu und ließen nichts als die Flucht nach vorn, wo sie von einem Hagel aus Briefbomben empfangen wurden. Eigentlich müsste das jetzt das Ende sein, doch er hörte Tsuyoshi, der etwas unverständliches rief, und spürte eine Hand an seinem Arm, die ihn unsanft nach hinten riss- und dann wurde es nass. Irgendetwas wie ein gigantischer Wasserball umschloss ihn, und er hatte das Gefühl, dass es an seinem Chakra ziehen würde, verlor kurzzeitig die Orientierung, weil die Wand auf einmal nicht mehr dort zu sein schien, wo sie eben noch war.
 

Die Erschütterung der Bomben ging ihm durch den gesamten Körper, doch nichts traf ihn, und dann landete er etwas unsicher, aber auf seinen Füßen, und das Wasser verschwand. Es galt, keine Zeit zu verlieren, solange die Luft noch staubig war und die Angreifer davon ausgingen, dass sie tot oder zumindest lebensgefährlich verletzt waren.

Ein kurzer Blick nach hinten verriet ihm, dass es Tsuyoshi und Shikamaru ebenso gut ging, und dann ging ersterer bereits zum Angriff über, und Itachi tat es ihm nach; nicht unbedingt, um ihm zu helfen, sondern eher, um ihn davon abzuhalten, Gato zu töten, die einzige Person in dieser Höhle, die sie gesehen hatten.
 

Gato hatte bereits ein Kunai in der Hand, saß aber auf dem Boden, hob es verteidigend gegen Tsuyoshi, doch der wurde bereits von jemand anderem angegriffen.

Itachi hatte jetzt die Gelegenheit, sich im Raum umzusehen; fünf Leute, die auch alle angriffen, einer Tsuyoshi, wie gesagt, gleich drei stürzten sich auf ihn, und der letzte sah sich das Spektakel an, hatte Shikamaru noch nicht bemerkt, der gekonnt sein Chakra versteckte und vermutlich nachdachte.
 

Dazu hatte Itachi nun freilich keine Zeit mehr, sofort hatte er sein neues Kurzschwert in der rechten und immer noch Gatos Kunai in der linken Hand, mit denen er die Schläge der zwei gleichzeitig abblockte und sich einfach unter dem Hieb des Dritten- der Dritten, es war eine Frau – hinwegduckte, die eine Flugrolle über ihn hinweg machte und nun dummerweise hinter seinem Rücken stand.

Gato hatte sich immer noch nicht bewegt, was Itachi sehr seltsam vorkam, denn wie man vielleicht bereits an dem barschen Tonfall hatte erkennen können, war er kein Mann der sich einen Kampf entgehen ließ.
 

Dafür hatte der fünfte Mann nun Shikamaru bemerkt und ging zum Angriff über, der erst einmal auswich und dann aus Itachis Blickfeld verschwand; er hatte nun aber auch wirklich anderes zu tun.

Er trat die Flucht nach oben an, drehte sich in der Luft und warf die Kunai auf den rechten Angreifer, der zurückblieb und so musste er nur den Linken abwehren, mit dem er, so leid es ihm tat, kurzen Prozess machte. Das Schwert war wirklich scharf, es kostete ihn kaum Anstrengung, doch das Leben erlosch in seinen Augen, bevor der Körper auf dem Boden auftraf.
 

Nun befand er sich in einer unguten Situation, denn nicht nur der zweite Angreifer mit kurzen, braunen Haaren hatte sich gefangen, sondern auch die Frau ignorierte einfach ihren toten Kollegen und sprang auf ihn zu, der nun wieder fiel und somit in einer schlechten Verteidigungsposition stand.

Ein paar Nadeln, geschickt geworfen aus Shikamarus Richtung, lenkten die Frau ab, und Itachi formte ein paar Fingerzeichen. Das Jutsu des Tausches verschaffte ihm eine vorteilhaftere Grundlage, doch der Mann war eindeutig besser als sein Partner.

Ein Schlagabtausch folgte, bei dem Itachi deutlich im Vorteil war, und aus den Augenwinkeln sah er, wie Tsuyoshi seinen Gegner erledigte.
 

Nicht lange zog sich dieser Kampf hin, denn Itachi gab sich nun ein wenig mehr Mühe, und bald waren sie nur noch zu viert, umgeben von fünf Leichen.

Itachi sah sich zu seinem Informanten um, der jetzt anscheinend mühevoll nach etwas an seiner Seite griff und kurze Zeit später die Höhle erleuchtete. Eine Fackel.

Und erst im flackernden Licht der Flamme bemerkten sie sein wächsernes Gesicht, schweißbedeckt, und auch den Grund dafür- sein rechtes Bein war gebrochen.

Es war ein offener Trümmerbruch, wie es aussah, kein schöner Anblick, und jetzt bemerkten sie auch den Geruch, der von dem offensichtlich faulenden Fleisch aufstieg.

Erschrocken traten sie näher zu ihm, und er steckte die Fackel in eine Halterung in der Wand direkt neben ihm.
 

„Itachi-san... du lebst also doch...“ Seine Stimme klang viel schwächer als sein Gebrüll vorhin.

„Ja. Was ist passiert?“

„Die fünf hier gehören zu den Kiirohi, sie bezeichnen sich als sowas wie eure Nachfolger. Sie haben mich überrumpelt und zu dieser Nachricht gezwungen, die dich vermutlich hierher geführt hat, dann kamen wir hierher und sie brachen mein Bein...“ Während er sprach, kniete Itachi sich neben ihn und schlug den Rest der Decke zurück.

Ein grausiger Anblick, denn Unterschenkel, Knie und Oberschenkel waren gleichermaßen zertrümmert, die Haut teilweise schwarz verfärbt. Das konnte kein Arzt mehr retten, nicht mal Tsunade oder Sakura.
 

„Die Kiirohi... sind das unsere alten Bekannten?“

Gato nickte. „Ja. Sie haben ihr Zentrum ins Hauptquartier verlegt, die Bevölkerung hat nicht viel mitgekriegt, wenn überhaupt. Aber sie ändern das System, den Bewohnern geht es immer schlechter, sie merken, dass etwas los ist, jetzt, da Pain tot ist. Und der neue Anführer des Dorfes hat sich den Bewohnern noch nicht vorgestellt.“

Kurze Pause.

„Zur Elite gehören soweit ich weiß noch fünf, ich weiß aber nicht, wer, und sie haben-“ Ein Hustenanfall schüttelte ihn.

„Sie haben viele Helfer, meist bezahlte Söldner, aber auch von denen nur die Besten, um sich herum. Diese hier gehörten zu den weniger guten, die im weiteren Kreis arbeiten, aber sie haben mich überrumpelt...“ Er lehnte sich mit geschlossenen Augen an die Wand hinter ihm.
 

„Gato, das Bein muss ab.“ Der lachte nur schwach, und es hörte sich an als würde er mit Kieselsteinen gurgeln.

„Ach was. Ich hatte eigentlich gehofft, du würdest mir die Gande erweisen mich zu töten. Ich bin sowieso schon halb hinüber...“

Da hatte er recht. Ganz abgesehen von dem Wundbrand hatte er sich sicherlich schon eine Blutvergiftung zugezogen, und sein Gesicht war eingefallen, die Augen lagen tief in den Höhlen.

„Ich kann noch nicht mal mehr essen, muss sofort kotzen wie ein schwangeres Weib...“
 

„Wie du willst. Gibt es noch mehr, dass wir wissen sollten, bevor wir uns in die Höhle des Löwen begeben?“

Gato nickte. „Den Gang durch den geheimen Keller hatten sie letztens immer noch nicht entdeckt, von dort bin ich einmal rein und hab mich umgesehen. Und das ist schon fast ein halbes Jahr her. Vor zwei Wochen war ich nochmal dort, und die Staubschicht sprach für sich.“

„Die Schriftrollen sind noch dort?“, fragte Itachi.

„Ja. Und ungeöffnet. Sie suchen sich dumm und dämlich danach, aber ich sagte, ich wüsste nicht wo sie waren, und diese fünf waren nicht die Hellsten.“
 

Er atmete einmal tief durch.

„Der Anführer ist noch der Gleiche, Tanuki Makano, und seine rechte Hand ist weiterhin Takeshi Watanabe. Wer die restlichen drei sind, weiß ich nicht, aber sie haben einen Bombenfreak dabei.“

Nun öffnete er die Augen, die schon glasig waren, doch er sah Itachi eindringlich an.

„Pain war kein Heiliger, aber er hat das Dorf in Ruhe gelassen und beschützt. Dieser Kerl ist brutal und rücksichtslos. Itachi-san, versprich mir, dass du ihn aufhältst.“

Itachi erwiderte seinen Blick mit dem Sharingan, antwortete: „Ich werde sehen was sich machen lässt.“
 

Offenbar reichte ihm das, denn er ließ sich wieder nach hinten sinken und blickte zum ersten Mal auf Tsuyoshi und Shikamaru.

„Und du machst wirklich gemeinsame Sache mit Konoha, ja? Ich hoffte, es würde nicht stimmen.“

„Nicht Konoha war es, dass dir deine Familie genommen hat, Gato.“

„Stimmt. Aber ein System...“

Itachi antwortete nicht.

„Das ist alles, was ich weiß, Itachi-san. Wo ist Kisame?“

Itachi blickte ihn noch immer an, und für einen kurzen Moment flackerte Trauer in seinen Augen auf. „Er starb. Tobi hat ihn umgebracht.“

Ein kurzer Augenblick der Überraschung.

„Tobi? Wer hätte das gedacht...“, murmelte er mehr in Gedanken.

Eine kurze Weile sagte niemand etwas.
 

„Dann werden wir jetzt gehen, Gato.“

„Jeder seine Wege. Bist du so nett?“

Itachi nickte. „Grüß deine Familie von mir. Schlaf jetzt.“

Er hob zwei Finger zu Gatos Stirn und tippte dagegen.

Sofort fiel der Mann in tiefen Schlaf, und Itachi zog ein Kunai aus einer schmalen Tasche am linken Bein, machte eine schnelle Bewegung und ein kleines Blutrinnsal tropfte von Gatos Arm herab.

Das Gift am Kunai wirkte schnell, und schon bald spürte Itachi keine Puls mehr.

Er richtete sich auf, formte einige sehr schnelle und komplizierte Abfolge von Fingerzeichen und murmelte etwas.
 

Der Boden der Höhle tat sich mit einem Grollen auf.

Gatos Körper fiel hinab und die Erdmassen schoben sich über ihn, bildeten einen kleinen Hügel, und nichts Sichtbares zeugte mehr davon, dass er einmal dort gesessen hatte.

/Tanuki Makano?/, dachte Itachi. /Warum ausgerechnet er?/

Forseen and Unforseen

Die Tür schwang lautlos nach innen auf, ein leises Pfeifen war zu hören, als der Stolperdraht vor Kiba aus seiner Fassung entlassen wurde und in der gegenüberliegenden Wand verschwand, und ein Piepton ertönte, der vermutlich bedeutete, dass die anderen Alarmsysteme ausgeschaltet wurden. Sasuke und Kiba sahen sich verdutzt an. So einfach konnte das doch nicht gewesen sein? Doch kein Alarm erklang, keine Wachen kamen angerannt. Sasuke zuckte die Schultern und Kiba kam vorsichtig zu ihm. Gemeinsam spähten sie in den Raum, sahen aber keine Bewegung, nichts auffälliges.
 

Das Zimmer war groß, und an der Wand gegenüber der Tür fanden sie den Hauptgrund ihrer Mission: Ein reich verziertes Katana, hinter einer symbolischen Glaswand aufbewahrt, ohne Frage der Blickfänger im Raum.

Sasuke und Kiba waren allerdings zu gute Ninja, um einfach hinzurennen, und das war ihr Glück, denn ganz so unbewacht war der Raum dann doch nicht. Allerdings machte das auch keinen allzu großen Unterschied, denn die Wächter waren beschäftigt.

Linker Hand war eine ganze Wagenladung weicher Kissen ausgebreitet, darauf, schwer zu erkennen in dem gedämpften Licht, mehrere Wachen und nach dem wüsten Haarschopf zu urteilen, ein Frau.
 

Die meisten überraschten sie mit wörtlich zu nehmenden heruntergelassenen Hosen, nur zwei der fünf waren noch in der Lage zu kämpfen ohne über ihre Beinkleider zu fallen, und so peinlich die Situation für die Wachen auch war, so gefährlich war sie auch für alle Beteiligten.

Nun ja, zwei und zwei glich sich einigermaßen aus, und bis die anderen drei sich wieder angezogen hatten konnten die zwei noch bekleideten Schatten Sasuke und Kiba aufhalten.
 

Die beiden letzteren fluchten still vor sich hin- das war eine Erklärung für die fehlenden Wachen, natürlich, und ebenso für die fehlende Kiki. Sasukes Augen ermöglichten ihm nun, da die anderen nicht mehr so dicht um die arme Person herumstanden, eine genaue Identifizierung. Hatte er nicht eigentlich gehofft, sie nie wiedersehen zu müssen?

Kiba ging es ähnlich. Seine Augen waren nicht gerade schlecht in dem Dämmerlicht, aber seine feine Nase verriet ihm das meiste. Warum nur ausgerechnet sie?
 

Nach der ersten, allgemeinen Überraschung wurde der Kampf nun ernsthafter, und schnell sanken die ersten Leichen zu Boden.
 

Und dann brach die Hölle los.
 

~~~~~
 

Nachdem sie Gato beerdigt hatten, machten sie sich wieder auf den Weg, und Itachi schwieg, legte in seinem Kopf einen Plan zurecht, bis Shikamaru ihn unterbrach.

„Itachi, wie denkst du darüber?“

„Du bist doch der Teamleiter, deine Überlegungen zählen.“, gab er leicht verwundert zur Antwort.

Shikamaru seufzte.

„Du kennst dich hier besser aus, du kennst dich im Dorf besser aus, du kennst teilweise die Leute mit denen wir es zu tun haben, und unfähig bist du auch nicht. Ich wäre verrückt, wenn ich nicht auf dein Wissen zurückgreifen würde.“

Auch wieder wahr.
 

Itachi blieb stehen.

„Also gut. Aber zuerst ist es deine Entscheidung: Unsere Mission lautete, Informationen zu sammeln und diese 'Akatsuki' unschädlich zu machen, wenn möglich. Randinformationen haben wir, und zwar genug, um Verstärkung anfordern zu können. Natürlich wird es dann schwierig, unbemerkt ins Dorf zu kommen. Sollen wir also hier auf Verstärkung warten oder zu dritt hinein gehen und alles auf eine Karte setzen?“

„Die Nachricht braucht zwei Tage, die Verstärkung nochmal fünf. Deine Einschätzung: können wir das allein schaffen?“

Itachi unterdrückte den Seufzer, aber natürlich hatte Shikamaru recht.
 

„Gato sagte, sie hätten den Kellergang noch nicht gefunden, und wenn wir bei Nacht dadurch gehen, überraschen wir sie vielleicht ein wenig unvorbereitet. Ich kann aber nur auf altes Wissen zurückgreifen und kann euch nicht sagen, ob sie Fallen eingebaut haben, wie viele Wachen wo stehen und bin ebenfalls im Unklaren darüber, was für Fähigkeiten sie haben, aber ich würde es riskieren. Zumal die Ninja, die bei Gato waren, sich nicht mehr melden werden, das wird sie alarmieren, wenn wir nicht bald handeln. Es ist allerdings gefährlich und wir müssen uns aufeinander verlassen können.“ Das letzte richtete sich natürlich an Tsuyoshi, auch wenn er ihn nicht ansah, aber Shikamaru nickte einfach nur.
 

„Also wärst du ebenfalls der Meinung, sehr gut. Tsuyoshi, machst du mit?“

„Habe ich denn eine Wahl?“, kam prompt die rhetorische Gegenfrage.

„Hinterher geben die mir die Schuld, wenn ihr euch in die Luft sprengen lasst.“

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Shikamarus Gesicht.

„Besser nicht. Also gut, wo ist der ein Eingang zu diesem Keller?“

„Westlich, nur wenige Kilometer von hier.“
 

Sie machten sich auf den Weg dorthin und Itachi beschrieb währenddessen beiden die innere Architektur des Turms, der früher das Hauptquartier der Akatsuki, jetzt das Hauptquartier der Kiirohi war.

Da sie keine Ahnung von der inneren Strukturierung der Organisation hatten, war der Plan einfach: Hineingehen und in den Haupträumen hoffentlich die Drahtzieher finden und töten- und das möglichst leise.
 

Sie würden auf jeden Fall erst nach Mitternacht eindringen und waren sich außerdem darüber einig, ein Fenster einzuschlagen um es so aussehen zu lassen, als seien sie aus dem Dorf gekommen, um sich im Notfall den Fluchtweg freizuhalten. Tsuyoshi und Itachi würden vorgehen, Shikamaru in einigem Abstand heimlich folgen, als Sicherheit sowie zur Überraschung.

Als der Mond groß, hell und halb über ihnen stand, machten sie sich auf den Weg, wohl wissend, dass es möglich war, dieses riskante Unterfangen nicht zu überleben.
 

~~~~
 

„Ah!“ Kiba zuckte zusammen und wäre um ein Haar getroffen worden, hätte Sasuke ihn nicht verteidigt.

Ein ohrenbetäubender Lärm schallte durch das Zimmer und brachte zumindest Kiba völlig aus dem Konzept.

Bis er seine Ohren mit Chakra gegen die Sirene geschützt hatte, kämpfte Sasuke verbissen und steckte einige Treffer und Kratzer ein, dann übernahm Kiba für ihn. Als auch Sasuke nur noch gedämpft hörte, stürmten noch zehn weitere Wachen herein, eine Lampe begann zu blinken und dann, mit einem dumpfen Krachen, schloss sich die Tür.
 

Ein Chidori nagashi setzte drei von ihnen außer Gefecht, da sie den Fehler machten zu glauben, Sasuke mit Taijutsu besiegen zu können, doch der Rest war weitaus vorsichtiger.

Kiba hatte mittlerweile zwischen der Tür und dem Kissenstapel eine Nische entdeckt, neben der noch jemand stand und eine Klappe geöffnet war- er hatte den Alarm ausgelöst, und vielleicht konnte man ihn dort auch wieder abstellen.

Er hatte recht, und das Geschrei der Angreifer kam nahe an wohltuende Stille heran.
 

Der Kampf war heftig, aber kurz. Auf diesem beengten Raum behinderten sich die Wachen nur gegenseitig, und Kiba und Sasuke konnten den Kampf für sich entscheiden.

Die Lampen waren zu Bruch gegangen, und nachdem auch der letzte tot zu Boden gesunken war, hörte man in der völligen Dunkelheit des Raumes nur den leicht keuchenden Atem der beiden Ninja und ein leises Wimmern aus Richtung des Kissenstapels.
 

Ein leises Zischen ertönte, als Sasuke eine kleine Feuerkugel in seiner Hand aufflammen ließ, und die beiden Shinobi warfen sich einen undeutbaren Blick zu, traten aber zuerst zu den aufgehäuften Kissen.
 

Es war wirklich Kiki, auch wenn sie nicht mal ansatzweise mehr so aussah wie Kiki. Sehr zerzaust, nur ein paar Fetzen eines einstmals sehr bunten Kleides bedeckten sie noch, das Haar wirr. Mit geschlossenen Augen lag sie da, wimmerte noch immer, schien nicht bemerkt zu haben, das die andere Seite gesiegt hatte- oder vielleicht wusste sie nicht, wer die Eindringlinge waren und erwarteten, dass diese dort weitermachen würden, wo die anderen aufgehört hatten.
 

Sasuke und Kiba waren gleichermaßen entsetzt.

Kiki, so extrovertiert, offen für alles und jeden und über alle Maßen neugierig, traute sich nicht einmal die Augen zu öffnen, sagte kein Wort, lag nur da, übersät von blauen Flecken und blutigen Schrammen. Die Arme waren hinter ihrem Rücken verschränkt und wahrscheinlich gefesselt, genau wie ihre Füße.

Auch wenn sie es wahrscheinlich eher früher als später bereuen würden, die beiden brachten es nicht über sich, sie so hier liegen zu lassen.
 

Sasuke seufzte, dann beugte er sich zu ihr.

„Kiki. Kiki, wir sind es. Mach die Augen auf.“

Sie erstarrte. Dann, langsam, zögerlich, tat sie wie geheißen.

Ein kleines, erleichtertes Lächeln huschte über ihr Gesicht, doch es erreichte ihre Augen nicht, die sie trüb ansahen.

„Kiba und der Unbekannte...“, flüsterte sie so leise und rau, dass Sasuke es eher von ihren Lippen ablas und selbst Kibas gute Ohren sich anstrengen mussten, doch es schwang Erleichterung darin mit.

Sasuke seufzte noch einmal.

„Ich bin Sasuke Uchiha. Wir müssen uns etwas beeilen, wir reden später.“

Sie nickte leicht und lächelte, die Augen wieder geschlossen.

Kiba und Sasuke verloren keine Zeit, Akamaru und Kakashi würden sich bald Sorgen machen und wer wusste schon, wen dieser Alarm noch alles wachgerüttelt hatte.

Kiba schnitt kurzerhand die Seile an den Fußgelenken durch, und Sasuke schubste sie so sanft es möglich war auf die Seite.
 

Er zögerte nur einen kurzen Moment, doch die Peitschenstriemen auf ihrem Rücken hatten ihn erschreckt. Kiki hatte schmerzerfüllt aufgestöhnt, weil die Bewegung ihr weh tat, und dann folgte ein weiteres Stöhnen, wieder erleichtert, als er schließlich ihre Handfesseln durchschnitt. Kiba hatte im schwachen Feuerschein eine leichte Decke gefunden und warf sie ihr über, dann schritten er und Sasuke zu dem Katana hinter der Glaswand.
 

Sasuke hatte schon während des Kampfes bemerkt, das mit dieser Glaswand etwas nicht stimmte, und tatsächlich lief Strom hindurch. Jedoch fanden sie den Mechanismus zum Ausschalten nicht, denn außer den Knöpfen für Licht, Tür und Alarm war an der Schalttafel der Wand nichts zu finden, und langsam rannte ihnen Zeit davon.

Der kurzfristig entwickelte Plan sah vor, das Kiba die Tür öffnete und Kiki trug, und sobald sie draußen waren würde Sasuke mit einem Chidori das Glas zerbrechen und das Katana schnappen, damit sie schnell genug reagieren konnten, falls das Zerstören des Glases das Schließen der Tür auslösen würde.
 

Geplant, getan, doch kaum hatte Kiba einen Schritt nach draußen gemacht, sprang er rückwärts wieder hinein, als ein Speer, von rechts kommend, ihn und Kiki fast durchbohrte. Selbige bekam nichts mehr mit, war vor Erschöpfung in Ohnmacht gefallen- vielleicht war das auch besser so.

„Äh, Sasuke... wir haben ein Problem.“

Der sah das Problem, als er sich umdrehte: Die Fallen im Korridor waren wieder aktiviert und der gesamte Flur dahinter voller Männer mit Waffen.
 

„Der Hebel?“

Kiba sah zur Seite. „Verschwunden, vermutlich in die Wand eingebettet.“

Schweigen.

„Irgendwelche Ideen?“, fragte Sasuke.

„Warten wir auf die Kavallerie? Die sind bestimmt schon nervös.“

„Gute Idee.“

Kakashi und Akamaru warteten sicherlich schon, denn sie hatten mittlerweile deutlich länger gebraucht als die vereinbarte halbe Stunde.
 

„Dann werde ich mal bescheid sagen... halt dir besser die Ohren zu.“

Sasuke runzelte die Stirn, hätte aber besser auf Kiba gehört, denn im nächsten Moment schon ließ der ein Heulen hören, das man ihm weder von der Tonlage noch der Lautstärke zugetraut hätte.

Das schien allerdings das Startsignal für die Männer draußen gewesen zu sein, denn jemand schrie, dass sie angreifen sollten, und das taten sie auch prompt. Irgendwo in der Nähe musste sich ein Deaktivierungsmechanismus befinden, den sie übersehen hatten.
 

„Scheiße...“, fluchte Kiba, doch Sasuke hatte sich schon umgedreht und das Glas zertrümmert.

Er schnappte sich das Katana und sprang- kam rechtzeitig vor Kiba zum Stehen und ein Chidori

nagashi erledigte den Rest.

Auch Sasuke fluchte innerlich, denn diese Kämpfe hatten ihn schon viel zu viel Chakra gekostet. Noch war er nicht am Ende, aber so wie es aussah hatten sie noch eine lange Flucht vor sich, auf der sie zumindest Kiki tragen mussten.
 

Dann jedoch hörten sie die Antwort von Akamaru, und im nächsten Augenblick verteidigten sich die Ninja an zwei Fronten.
 

~~~~
 

„So ein verdammter Mist!“, fluchte er so leise es denn ging.

„Was soll das, Uchiha? Du sagtest doch, die Schlafräume wären hier!“

„Ich sagte, ich kann nur auf altes Wissen zurückgreifen.“, antwortete Itachi ruhig, auch wenn er ihn am liebsten angeschnauzt hätte, endlich mal seine elende Klappe zu halten. Den ganzen Weg hierher jammerte Tsuyoshi schon rum, es war eigentlich ein Wunder, dass sie noch niemand entdeckt hatte.
 

„Wo bleibt der Nara? Er sollte doch nur knapp hinter uns sein!“

Da hatte er allerdings recht. Shikamaru sollte ihnen eigentlich hinein gefolgt sein... Obwohl er vielleicht daran gedacht hatte, dass es sinnvoller wäre, vor der Tür Wache zu stehen.

Dennoch... Itachi hatte ein sehr mulmiges Gefühl, seit sie den Keller verlassen hatten und in die zugigen Gänge getreten waren. Er war davon ausgegangen, dass das mit Tsuyoshi zu tun hatte, dem er zutraute, beim ersten Anzeichen von Gefahr die Fliege zu machen, oder ihm ein Kunai in den Rücken zu stoßen, doch anscheinend war es was anderes.

Er konnte kein Chakra in der Umgebung ausmachen, und die vier Wachen, auf die sie gestoßen waren, waren eigentlich viel zu wenig, selbst für eine Nachtbesetzung...
 

Ein Luftzug brachte seine Haarsträhne zum flattern, die ihm mal wieder aus dem Zopf entwischt war.

Was war nur los? Und wo war Shika-

Ein Luftzug bei geschlossenen Fenstern?!

„Scheiße!“ Das entwischte ihm, bevor er sich zurückhalten konnte.

„Was ist denn los, nicht mehr so-“

„Halt den Mund verdammt! Und mach dich kampfbereit. Sie wussten von Anfang an das wir hier sind.“
 

Geduckt und zum Angriff bereit stand Itachi da und konzentrierte sein gesamtes Chakra nun auf seine Augen.

Und da, da war es: Der Luftzug, mit so minimalen Spuren von Chakra, dass sie von jedem übersehen wurden, der nicht danach suchte.

„Was zur Hölle ist los, hier ist doch weit und breit niemand!“ Doch auch Tsuyoshi hatte nun ein Kunai in der Hand und stand mit dem Rücken zu Itachi.

„Eben. Wer weiß wo Shikamaru ist. Hast du dich mal gefragt, warum in einem geschlossenen Gebäude so ein heftiger Luftzug weht? Der Wind ist ihre Wache, deswegen stehen hier nur so wenig Leute rum.“
 

„Hn.“ Tsuyoshi schnaubte.

„Na das hast du mal wieder fein hingekriegt- wir hätten auf die Verstärkung warten sollen! Und überhaupt, weißt du, dass...“

Itachi schaltete ab. Das konnte er sich keine Sekunde länger mehr mit anhören. In diesem Raum war eindeutig niemand, aber der Wind beunruhigte ihn. Jemand, der in der Lage war, sein Chakra so fein zu kontrollieren, konnte vermutlich noch andere Sachen damit anstellen, und ein gerichteter, konzentrierter Luftstoß konnte mehr Schaden anrichten als ein geschliffenes Kunai.
 

Was tun? Sie mussten Shikamaru finden, denn hinter der Tür stand der eindeutig nicht. Und genau das bestätigte ihm auch, dass wer auch immer den Wind kontrollierte bereits wusste, das sie hier waren. Wahrscheinlich auch wo und wie viele.

Also? Status quo: Sie waren in der mittleren Ebene des Turms, indem sich früher die Schlafquartiere befunden hatten. Jetzt waren es anscheinend Konferenzräume oder so etwas in der Art, jedenfalls nicht das, wonach sie gesucht hatten.
 

Also mussten sie weiter noch oben, wenn sie ihren Auftrag erfüllen wollten. Und wahrscheinlich auch wenn sie hinaus wollten, denn wenn der Wind jeden ihrer Schritte verfolgt hatte, waren sie nicht blöd genug, den Keller unbewacht zu lassen. Allerdings gab es noch diverse Notausgänge, nur waren das Einbahnstraßen, und wenn sie wussten, wo die jeweils endeten...

Das war einfach zu riskant, deshalb hatte Itachi sie auch vor den beiden nie erwähnt.
 

„Tsuyoshi!“, unterbrach er den Lamentierenden barsch und drehte sich zu ihm um.

„Shikamaru ist nicht hier, also, was sollen wir tun? Umkehren?“

Es dauerte einen Moment bis Tsuyoshi wieder in den Sinn kam, das er ja jetzt Teamleiter war.

Er nahm sich die Zeit zum Nachdenken, wenn auch nur kurz.

„Umkehren wäre sinnlos. Lass uns erstmal nach oben gehen, dann werden wir ja weitersehen.“

Itachi nickte stumm und war erleichtert. Er wäre sowieso weitergegangen, aber sich Tsuyoshi zu widersetzen wäre keine gute Reputation für seine erste Mission geworden.
 

Wie durch ein Wunder wurden sie nicht angegriffen, als sie die Tür wieder öffneten, und sie machten sich nun weniger umsichtig, aber wachsamer auf den Weg. Shikamaru war nirgends zu sehen, doch da weder Kampflärm zu hören noch Chakra zu spüren war, hatten sie ihn entweder gefangen oder umgebracht. Obwohl Itachi inständig hoffte, dass er noch lebte, konnten sie ihn in beiden Fällen später suchen.

Als sein Blick prüfend durch den Korridor glitt, bemerkte er noch etwas anderes: Alle Türen waren ausgetauscht worden, außer die von Hidans Zimmer. Noch immer befand sich die Barriere im Umkreis eines halben Meters vor der Tür, und das Schild hing unverändert zerkratzt und schief.
 

Hatten sie etwa diese simple Barriere nicht durchbrechen können?

Nun, vielleicht war es eine Falle, aber möglicherweise... auch ein Fluchtweg.
 

~~~~
 

„Ich hoffe, du zauberst jetzt einen Fluchtplan aus dem Ärmel, Uchiha, damit wenigstens wir hier lebend rauskommen und Bericht erstatten können!“

Itachi musste sich arg anstrengen, um diese Worte über den Kampflärm zu verstehen und seine Deckung nicht fallen zu lassen.

Es war auch so ziemlich alles schief gelaufen was nur konnte, und langsam glaubte Itachi, irgendein Gott wollte ihm was böses. Nun gut, sie hatten es geschafft, drei der Kerle umzubringen, darunter auch den Stellvertreter Watanabe, aber diese Massen an Söldnern waren nicht gut. Kämpfend schafften sie es auf keinen Fall hier raus, jedenfalls nicht, wenn Itachi bei seinem Grundsatz blieb, nie wieder solche Grausamkeiten zu begehen wie alle Akatsuki es getan hatten.
 

Einerlei, sie befanden sich in der unangenehmsten Klischee-Sitution die Itachi kannte: Rücken an Rücken, eingekreist von Feinden in einem recht weiten Korridor. Die schon blutigen Waffen und einige Kratzer färbten leise tropfend den Boden rot, und Itachi blies sich diese verflixte Haarsträhne aus dem Gesicht, während er nachdachte. Die Situation wäre halb so schlimm wenn Shikamaru hier wäre, denn er wollte eigentlich nicht weg ohne zu wissen, was nun mit ihm geschehen war.
 

Doch dieses Problem hatte sich recht schnell erledigt.

„Nun, nun, was ist denn das für ein Benehmen? Also, so unhöfliche Gäste! Ich hätte besseres erwartet...“ Ein junger Mann schob sich nach vorn, zumindest wirkte er so, obwohl er sehr groß gewachsen war. Das Aschblond seiner Haare stach auffällig ins Auge, sein Gesicht war schmal und sehr blass. Der Eindruck verstärkte sich durch den nackten Oberkörper, der leicht weiß in der dunklen Nacht aussah. Die Augen blitzten in einer Mischung aus Neugier und Bösartigkeit auf, als er Itachi erblickte. „...besonders von dir, Ita-chan.“

Schweigen, dann knurrte Tsuyoshi: „Was denn, den kennst du?“ Anscheinend fiel ihm kein blöder Spruch ein, doch Itachi merkte an seinem Rücken, dass er ihm nur sehr ungern selbigen zuwandte.
 

„Leider Gottes, aber ich hatte keine Ahnung, dass er der Anführer ist...“, gab Itachi zurück, bemüht, die Resignation in seiner Stimme zu verbergen.

Das stimmte nicht ganz, musste aber auch nicht weiter ausgeführt werden.

„Ach ja, wir wurden uns ja damals nicht vorgestellt... Tanuki Makano, Schöner.“

Gott, war das widerlich.

Umbringen? Wäre definitiv die beste Lösung, dann konnten sie gleich durch die Schneise durchschlagen und dann... ja, was dann?
 

„So, ihr kommt also aus Konoha... wie tief kann man nur sinken, Itachi? Ich hätte richtig Lust, dem anderen freies Geleit zu geben, wenn du hier bleibst...“

/Bitte nicht.../ Noch so ein Wahnsinniger hatte ihm grade noch gefehlt. War das noch Zufall oder schon schlechtes Karma? Tsuyoshi wäre sicherlich begeistert.

„Aber... ich hab ja hier ein Herzchen... der seht auch nicht schlecht aus, meinst du nicht?“

Und auf seinen Wink hin ließ man von hinten drei Kerle durch- sie muskulös zu nennen wäre bloße Untertreibung. Eingekeilt zwischen ihnen hing Shikamaru, aus einer Wunde am Kopf blutend und leicht angeschlagen, aber lebend und bei Bewusstsein.

Das er sich nicht befreien konnte war offensichtlich, und Tanuki trat hinter ihn, schob den kräftigsten Kerl zur Seite.
 

Er legte ihm die Arme um die Schultern und strich mit dem Gesicht nah an Shikamarus Wangenknochen entlang. Der hatte sich zwar genug unter Kontrolle um nicht zu zappeln, doch sein sein angewiderter Gesichtsausdruck und der zur Seite gedrehte Kopf sprachen Bände.

„Süß, nicht wahr? Er kommt nicht an dich ran, aber hübsch ist er allemal...“

Dieser Tonfall, so schmierig. Es lief Itachi eiskalt den Rücken runter; Shikamaru offensichtlich auch. Doch das durfte ihn nicht vom Denken abhalten... Zeit gewinnen war das beste.

Also richtete er sich auf und steckte das Kurzschwert weg.
 

„Wenn du das sagst... du glaubst also, nur weil ihr in der Überzahl seid, kommen wir hier nicht mehr raus?“

Tanuki ließ von Shikamaru ab und kam um ihn herum nach vorn. Dabei brach der Blickkontakt zwischen ihnen nur, als er kurzzeitig hinter Kerl Nummer zwei verborgen war.

„Du bist naiv, wenn du glaubst, an uns allen vorbeizukommen.“

„Und du bist ziemlich naiv, einem Uchiha in die Augen zu schauen, meinst du nicht?“

Tsuyoshi konnte sich einfach nicht mehr zurückhalten. Normalerweise hätte Itachi vor so viel Dummheit den Kopf geschüttelt, doch in diesem Fall musste er etwas erklären.
 

„Du hättest recht, aber er ist nicht anfällig für das Sharingan. Woran das auch liegen mag.“

Ungläubig starrte Tsuyoshi ihn an. „Na großartig... Wozu haben wir dich eigentlich mitgenommen?“, murmelte er resigniert.

„Soll ich mal unfair sein? Bleib hier und die beiden dürfen gehen. Wenn nicht- nun, deinem Freund hier wird's gefallen, und ihr beiden werdet hier nicht lebend rauskommen. Deine Entscheidung.“

Nicht wirklich seine, denn diese Situation bot am wenigsten Verluste. Tsuyoshi würde sowieso zustimmen und Shikamaru wäre Masochist, wenn er nicht ...

Hidan!

Natürlich, das Zimmer des Jashinisten. Ihre Chance... es war nur einen Flur tiefer gelegen, und wenn sie genügend Vorsprung hatten...
 

Trotzdem blieben noch zwei Dinge zu klären:

a)Wie holten sie Shikamaru da raus und

b) Außer Tanuki musste da noch ein Mitglied sein, und Itachi hatte das ungute Gefühl, dass das der Experte für Explosionen war.

„Du vergisst da eine Kleinigkeit- das hier war das Hauptquartier der Akatsuki.“, sagte Itachi und er klang nun leicht drohend. „Ich würde mal davon ausgehen, dass ich mich hier besser zurechtfinde als du.“

„Ha!“, lachte Tanuki auf, „die Wette nehm ich an. Aber denk daran“, fuhr er in nicht minder drohendem Tonfall fort, trat einen Schritt näher und pustete etwas Luft über seine ausgestreckte Handfläche zu Itachi, „ich sehe alles.“

Also war er derjenige mit dem Wind.
 

„Und mit einem falschen Fußtritt“, tönte eine sanfte Stimme hinter ihnen, „fliegt ihr alle in die Luft.“ Ein gedrungener Mann mit kurzem schwarzem Haar trat aus dem Dunkel.

Jetzt hatten sie Problem b) schon mal gelöst. Beide anwesend- neues Problem b): Wie bringen wir sie um.

„Tse“, meldete sich nun Shikamaru zu Wort, „ihr habt keine Chance. Sobald es hell wird, seid ihr hinüber.“ Kaum fertig mit dem Satz warf er Itachi einen langen Blick zu.

„Sobald es hell wird?“, sprach Tanuki Itachis Gedanken aus. „Das werdet ihr nicht mehr erleben, das sind noch zwei Stunden...“

Hell wird...

Shikamaru. Er wusste zu wenig über ihn, außer, dass er vernünftig war, äußerst logisch dachte und daher ein exzellenter Shogispieler war. Er kämpfte mit Kagemane, eine seltene Kunst, Hidan hatte seinen Sensei-

Schatten!
 

Natürlich, so einfach war es.

Sehr gut, das war sein Part. Und Tsuyoshi... hm.

„Mit Bomben tust du dir nur selbst weh. Wirklich, ich würde das nicht versuchen.“ Provozieren klappte immer. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Tsuyoshi ihn anblickte. Der musste den Wink verstanden haben, Bomben waren sein Job... er würde sie schon schützen. Jetzt das richtige Timing.
 

„Ich kann mit meinem Spielzeug umgehen, im Gegensatz zu eurem Clown, den ihr da hattet.“

Itachi lachte kurz auf auf. „Ha! Du bist nicht annähernd so gut wie Deidara es war.“

„Meine Bomben sind sehr viel wirkungsvoller als seine!“

„Sicher sind sie das.“ Ironie. „Aber sie sind auch irgendwann aufgebraucht und dann hast du ein Problem.“

„Du bist längst tot, bevor meine Bomben am Ende sind!“

Ach, er ließ sich ja herrlich auf dieses Spiel ein, der kleine Giftzwerg. Das war ja fast so einfach wie mit Deidara eine Diskussion über Kunst anzufangen.
 

~~~~
 

Wie sie es auch geschafft hatten, sie waren draußen und liefen um ihr Leben. Kiba trug noch immer Kiki, Sasuke hatte das Katana bei sich, und Kakashi und Akamaru hatten auch einiges an Kratzern abgekriegt, als sie ihnen aus dem Anwesen halfen, aber letztlich waren sie draußen. Es war nicht mehr weit bis zu ihrem sicheren Versteck, und es wurde auch höchste Zeit, denn so langsam ging ihnen die Puste aus.

Doch dann erreichten sie die Falltür, den Eingang zu einem uralten und seit sehr langem unbenutzten Versteckes von Orochimaru, und obwohl sie gespannt lauschten und ihre Verfolger hörten, war das Versteck zu gut verborgen. Aufatmend begaben sie sich weiter ins Innere und legten Kiki auf eine Pritsche.
 

Bis auf die Verletzungen, die sie eben schon gesehen hatten, schien sie halbwegs gesund, obwohl sich das natürlich erst hinterher eindeutig feststellen ließ. Kiba erklärte kurz, wer sie war und warum sie sie mitgenommen hatten, während sie aßen und die schlimmsten Verletzungen versorgten. Nachdem sie die Nachtwache eingeteilt hatten, legten sie sich schlafen.
 

~~~~
 

„Nein!“, schrie Tanuki, doch es war schon zu spät. Die Bombe würde in zwei Sekunden hochgehen, und es blieb keine Zeit zum denken. Itachi mochte den Gedanken nicht, sich auf Tsuyoshi zu verlassen, doch es blieb ihm nichts anderes übrig.

Er erwartete, wieder vom Wasser eingeschlossen zu werden, doch kam es diesmal anders: er sah, wie Tanuki und seine Männer hinter einer bläulichen Wasserwand verschwanden, nur wenige standen noch außerhalb, und dachte zum Glück noch rechtzeitig daran, die Augen zu schließen, als die Druckwelle ihn von den Füßen riss und sich trotzdem kein einziger Wassertropfen über ihn ergoss.

Shikamaru hatte nur auf die Explosion gewartet und sich das Licht zunutze gemacht. Mit seinen Schatten durchbohrte er die Arme und Beine der Männer, die ihn festhielten, und ihre Schreie waren seltsam klar neben der dumpfen Explosion zu hören.
 

Den Bombenleger selbst hatte Tsuyoshi nicht mit in die erste Explosion bringen können, ebenso wie fünf weitere, doch als der Kleine nun zornentbrannt eine weitere Bombe warf, umschloss auch diese unmittelbar ein Wasserball, der sich ausdehnte, größer wurde und ihn selbst einschloss.

Dann gab es einen weiteren dumpfen Knall, die Druckwelle schleuderte Itachi gegen die Wand, doch er hatte keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen.

Er packte Tsuyoshi und Shikamaru am Arm, zog sie mit sich. Nur zehn Sekunden Vorsprung, das würde schon reichen... Shikamarus Arm rutschte ihm weg, anscheinend blutete er an der Hand... umso besser. Der Nara folgte nun selbstständig, auch Tsuyoshi schien mitzukommen, und so ließ Itachi auch ihn los. „Was hast du vor? Wir kommen hier nicht raus!“, rief Shikamaru, doch Itachi antwortete nur knapp: „Weiterlaufen, ich habe einen Fluchtweg!“
 

Sie hetzten den Flur entlang, die Treppe hinab, rechts um die Ecke. Er hörte Tsuyoshi keuchen, sah schon Hidans Tür vor sich, nur noch zehn Meter- Dann standen sie davor, und Itachi wischte mit seiner blutigen Hand quer über die Barriere, die aufleuchtete und dann verschwand. Schnell öffnete er die Tür und schloss sie nach ihnen wieder zu. Keuchend standen sie zu dritt in einem stockfinsteren Zimmer, Itachi lehnte mit einem Ohr an der Tür und zählte leise rückwärts. „Sieben... sechs... fünf...“

„Wo-“, wollte Tsuyoshi keuchend fragen, doch Itachi brachte ihn mit einem so giftigen Zischen zum Schweigen, das er sich diesmal zum Glück dran hielt- Vielleicht hatte er auch einfach nicht genügend Puste zum antworten.
 

„Eins... Null.“ Erleichtert aufatmend entspannte sich Itachi und entzündete eine kleine Flamme in seiner Hand. Die letzten drei Sekunden hatte er zwar Schritte im Flur gehört, doch sie hatten nicht schnell genug erfasst, wohin sie geflohen waren.

„Der Raum hier ist schalldicht. Die Barriere ist sehr gut angelegt. Seid ihr verletzt?“

„Wie kommst du darauf, das wir hier sicher sind?“, fragte Shikamaru nach.

„Blinde Vermutung, aber sonst hätten wir hier schon Besuch. Ich glaube nicht, dass sie die Barriere verstanden haben.“

„Da war eine Barriere?“, keuchte Tsuyoshi. Obwohl er am wenigsten Verletzungen hatte, war er am erschöpftesten. Itachi konnte sich denken warum; dieses Wasserjutsu brauchte eine Menge Chakra und Energie, besonders, da das kein richtiges Wasser war, wie er festgestellt hatte.
 

„Eine ziemlich simple; Blutzoll. Anscheinend haben sie das aber nicht rausgekriegt, und es wäre auch gut wenn sie es in der nächsten Stunde nicht schaffen würden.“

„Das ist ja alles ganz schön, Itachi, aber wie, zur Hölle, sollen wir hier wieder rauskommen? Die werden ziemlich schnell spitzkriegen, das du weißt, wie diese Tür aufgeht, und sie bewachen.“, kommentierte Shikamaru.

„Das können sie gerne tun, bis sie denken, das wir verhungert sind. Interessiert mich aber erst, wenn ich feststelle, dass sie den Geheimgang zugemacht haben. Lasst uns erstmal die Verletzungen versorgen, ich weiß nicht, wie es vor dem Ausgang aussieht... kann sein, das wir einen Sprint einlegen müssen. Dann sollten wir besser etwas ausgeruht sein. Wir sollten sowieso so viel Abstand wie möglich zwischen uns und Ame bringen, bevor wir Pause machen.“
 

Eine kurze Stille trat ein. Dann schüttelte Shikamaru den Kopf. „Geheime Ausgänge? Was hast du uns noch alles nicht erzählt?“ Doch er seufzte und sah sich im Zimmer um, bevor er sich auf einen Stuhl setzte. „Sieht ja nicht sehr gemütlich aus hier“, meinte er. Das kam darauf an, Hidan hatte es sicherlich gefallen, fast komplett schwarz gestrichen, nur eine Wand rot, Samtvorhänge vor den Fenstern, ein dicker schwarzer Teppich auf dem dunklen Holzfußboden. Überall klebten Kerzen in Haltern, und Itachi ging herum und zündete sie an, nachdem er festgestellt hatte, das der Lichtschalter nicht funktionierte.
 

Näher besehen jagte ihnen das Zimmer einen Schauer über den Rücken; Flecken an der Wand und auf dem Teppich sahen verdächtig nach Blut aus, anstelle von Kruzifixen hingen eingekreiste Dreiecke an den Wänden. Das gesamte Zimmer wirkte grausam und unheimlich.

„Es ist Hidans Zimmer, oder war es, besser gesagt.“

Shikamaru nickte, doch man sah ihm an, das er sich hier nicht wohl fühlte. Noch unwohler als ein normaler Mensch.

Sie versorgten ihre Wunden so gut es ging, wobei das Badezimmer und das saubere Wasser sehr halfen, und tranken und aßen etwas. So müde sie auch waren, keiner wollte dort bleiben, es wäre wohl auch nicht ratsam gewesen, falls irgendeiner von den Männern da draußen versehentlich mit seiner blutigen Hand nachdenklich über die Barriere streichen würde.
 

Also ging Itachi durch den Raum, fand den Ausgang schließlich ganz klischeehaft hinter einer doppelten Wand in dem recht spärlich bestückten Kleiderschrank.

„Also: weshalb ich ich diese Wege nicht erwähnt habe, ist einfach. Sie nützen uns nichts zum hineinkommen, denn es sind Einbahnstraßen. Nicht unmöglich, aber viel zu mühselig. Nummer zwei, ich wüsste nur von meinem Tunnel, wo er mündet, und ich hatte außerdem keine Ahnung, in welcher Situation wir hier landen würden. Es war also sinnlos und viel zu gefährlich. Nichtsdestotrotz werden wir diesen Ausgang jetzt benutzen müssen, und egal wo wir rauskommen, ich halte es für das beste, noch so weit wie möglich zu laufen, bevor wir Rast machen.“ Die anderen beiden nickten. „Wer will zuerst?“
 

Sie landeten, wie eigentlich zu erwarten war, auf einem Friedhof. Tsuyoshi war kommentarlos in das fast senkrechte Loch gesprungen, und nachdem sie alle unten in einer Art Kanal gelandet waren, der zum Glück kein Wasser führte, kamen sie an eine geheime Tür, gingen durch eine Gruft voller Särge und kamen schließlich auf einem kleinen Hügel raus. Der Himmel färbte sich schon leicht blau, und die Sonne würde wohl recht bald aufgehen. So müde sie auch waren, sie hatten keine Zeit zu rasten. Glücklicherweise lag der Friedhof nur ein kleines Stück ab von ihrer Richtung, und sie liefen in einem flotten Tempo, bis sie Nachmittags schließlich beschlossen, eine Weile auszuruhen.

A special Night

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

The Wedding

36.The Wedding
 

Tailor Swift- Mary's song

{August}
 

She said, I was seven and you were nine

I looked at you like the stars that shined

In the sky, the pretty lights
 

Kaza stand im warmen Sonnenschein des Nachmittags. Sie trug ein wunderschönes weißes Kleid, trägerlos, die sehr kurzen Ärmel waren mit weißen Federn besetzt. Von der Taille an abwärts war es gerafft- vielleicht auch gewickelt, genau konnte man das nicht sagen. Der Rock war so gestaltetet, dass das rechte Bein nahezu unbedeckt war, das linke kaum zu sehen.

Ein schmales weißes Halsband mit einer weißen Feder daran durfte natürlich nicht fehlen, und auch der Haarreif des Schleiers war mit Federn geschmückt.

Ihr Herz pochte in ihrer Brust, als sie dort stand und darauf wartete, dass Chinjou sie zum Altar geleitete.
 

And our daddies used to joke about the two of us

Growing up and falling in love and our mamas smiled

And rolled their eyes

And said oh my my my
 

Vor ein paar Jahren lag alles um sie herum in Scherben. Sie hätte es damals nicht für möglich gehalten, dass sich alles so gut fügen würde- Irgendwie, ja, aber gleich so gut... Sie war erleichtert.

Und das Glück, das sie empfand, hob sie in die höchsten Höhen. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen mit den ganzen Vorbereitungen, und weil sie ja noch niemanden außer Sakura gesehen hatte, wusste sie auch nicht, wie viele letztlich der Einladung gefolgt waren.

Ob es wohl alle sein würden? Sie hatte sich fest versprochen, sich diesen wunderschönen Augusttag nicht vermiesen zu lassen, selbst wenn sie nur zu zehnt sein würden, aber ein bisschen nervös war sie eben doch. Sie atmete tief ein und sah in die Ferne. Dort hinten bei den Bäumen, dort hatte sie vor langer, langer Zeit mit Itachi trainiert...
 

Take me back to the grounds where we trained on

Said that you were better because you had won

You always did, you always did
 

Und obwohl die Festwiese nicht zu sehen war, weil sie genau auf der anderen Seite des Hokageturms lag, erinnerte sie sich an die Feste die dort immer gefeiert wurden, bei denen sie sich damals häufig mit Itachi traf. Ihn selbst schienen diese Feste mehr zu quälen als zu erfreuen, doch sie versuchte ihn immer abzulenken, und zuweilen schlichen sie sich auch weg. Einmal hatten sie beide eine ganz schöne Standpauke von seinem Vater gehalten bekommen, und sie hatte angefangen zu weinen. Das war... ja, das war im August bevor Kuro geschlüpft war, sie musste sechs gewesen sein. Itachi hatte sie in Schutz genommen und behauptet, es sei seine Idee gewesen... Das Ende vom Lied war, das sie sich zwei Wochen nicht treffen durften und Itachi zu Haus bleiben musste.

Natürlich hatten sie sich trotzdem zweimal getroffen...

Sie musste grinsen.
 

Take me back when I danced in the circus ground

I liked to see your face when you smiled in the crowd

Just two kids, you and I...

Oh my my my my
 

Sein dreizehnter Geburtstag, ja da war die Welt noch in Ordnung gewesen... Wenn ihr damals jemand gesagt hätte, dass grade dieser Tanz bei dem Zirkus zu einer Versöhnung und Sex und einer Beziehung mit Itachi Uchiha führen würde, sie hätte ihn für verrückt erklärt...
 

Well, I was twenty-one when suddenly

I wasn't that little girl you used to see

But your eyes still shined like pretty lights

And our comrades used to joke about the two of us

They never believed we'd really fall in love

And our senseis smiled and rolled their eyes

And said oh my my my...
 

All diese Erinnerungen, die sie hatte... die Gefühle, die sie zwischenzeitlich so fertig gemacht hatten, die Angst, die Verzweiflung und Hilflosigkeit, aber auch die Wärme, die sie durchströmte, wenn sie an die beiden Brüder dachte. Sie konnte es immer noch kaum fassen, dass das alles vorbei sein sollte.

Und gleichzeitig war da die Trauer, besonders um Narashi, diesen voreiligen und sturen Hornochsen, der sein Leben weggeworfen hatte- um Itachis zu retten. Eigentlich um ihres zu retten, denn er hatte viel eher gewusst als sie, dass sie ohne Itachi nicht würde leben können.

Ein Teil von ihr hatte ihn geliebt, ein kleiner Teil, doch er konnte nie gewinnen.

Aber sie musste Frieden schließen, auch Narashi hätte das gewollt.
 

Take me back to the green hills we turned up

Two A.M. lying on rooftops and all I need is you next to me

Take me back to the time we had our very first fight

The flying of kunai until there was no light

It'd end with a cry and a special night

Oh my my my
 

Sie schwelgte in Erinnerungen. Dieser Sonnenschein erinnerte sie an den Abend, als sie auf dem Hügel lagen, und Sasuke sagte, er wolle ans Meer ziehen... Nur weil Itachi ihre Augenfarbe mit der des Ozeans verglichen hatte. Die Nacht als Itachi mit ihr in dieser Höhle schlief, zum ersten Mal, und zu was es geführt hatte... Den Arm, den sie sich gebrochen hatte, als sie sein Chakra gespürt hatte... Da fiel ihr ein, sie musste ihn fragen, ob er zu dem Fest in Sora damals gegangen war. Unwahrscheinlich, aber vielleicht hatte sie sich ja doch nicht getäuscht?

Und jetzt hatten sie mit Sasuke und Sakura ein Haus gebaut, mit ihrem eigenen kleinen abgetrennten Garten und einer heißen Quelle...
 

A few years had gone and come around

We were laying at our bed and playing aloud

When you stopped the play, asked if I may...
 

Als sich schließlich die Tür zu der Dachterrasse öffnete, lächelte sie ihrem ehemaligen Sensei entgegen. Den Strauß weißer Blumen fest in der Hand haltend hakte sie sich bei ihm ein und machte sich auf den Weg den Gang hinunter zu der großen Doppeltür des Festsaals, den sie in einem Nebengebäude des Hokageturms errichtet hatten.
 

Take me back to the time when we walked down the aisle

All the Ninja came and our comrades cried
 

Ihr strahlten viele fröhliche Gesichter entgegen, mehr als sie je für möglich gehalten hatte nach der Katastrophe mit Itachi. Und eben dieser stand am Ende dieses ihr so lang vorkommenden Ganges und blickte sie sanft an. Tsunade stand hinter dem Altar, festlich gekleidet, und als sie Itachis Hand nahm sah sie nur noch ihn an und hörte Tsunades Stimme wie aus weiter Ferne.
 

Die Ringe reichte ihnen Sakura auf einem kleinen rotseidenen Kissen mit Goldborte. Es waren zwei einfache und stabile silberne Ringe mit einer sehr feinen Gravur darauf: Ein Phönix. Die Juwelierin, die Itachi den Verlobungsring verkauft hatte, hatte den Phönix entworfen, nachdem Kazaru diese Idee gehabt hatte. Außerdem war ein ebensolcher Vogel ja schon auf seinem Wakizashi eingraviert.

So würde man immer wissen, dass sie zusammengehörten.
 

Mechanisch antwortete sie auf die wichtigste Frage, nachdem sie Itachis Antwort gehört hatte, und als sich Itachis Lippen endlich auf ihre legten schlang sie ihre Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss so enthusiastisch, dass sie seinen Körper unter einem leisen Lachen erbeben spürte. Sakuya und Sakura, die Trauzeugen, klatschten als erstes, und der gesamte Saal fiel mit ein.
 

You said “I do” and I did too

Take me to the place we build a house before

We'll rock our babies on that very front porch

After all this time, you and I
 

Die Hochzeitsparty war ausgelassen, das Wetter war genial, und die Tische auf der Festwiese bogen sich unter der Last des Essens. Direkt danach hatte sie eigentlich geplant, den Brautstrauß zu werfen, doch Sakura hatte durchblicken lassen, dass sie den ganz bestimmt nicht fangen würde.

Das war äußerst bedauerlich, doch sie war ja nicht auf den Kopf gefallen, und hatte die Sitzordnung entsprechend so geordnet, dass ihr und Itachi Sasuke, Sakura, Sakuya und Kakashi gegenüber saßen. So erhob sie sich und bat alle um Ruhe. Sie dankte mit Tränen in den Augen allen Anwesenden für ihr Kommen und ihre Unterstützung, und am Ende, als sie sich ein wenig beruhigt hatte, bedeutete sie Sakura, aufzustehen und fügte hinzu:

„Besonderer Dank gilt Sakura, meiner Freundin, die mich immer unterstützt hat und mir eine unsagbar große Hilfe war in der ganzen Zeit der Ungewissheit, obwohl es ihr weiß Gott nicht besser ging als mir. Ich weiß nicht, ob ich das alles ohne sie geschafft hätte, denn vielleicht wäre die Sache schon vor zwei Jahren anders ausgegangen. Und deshalb, Sakura, gilt dir mein besonderer Dank.“

Sakura sah mit geröteten Wangen auf den Boden, lächelte aber und bedankte sich leise.
 

„Ach übrigens, Sakura“, fing Kaza wieder an, und Sakura hob den Kopf wegen ihres veränderten Tonfalls, „fang!“ Reflexartig griff Sakura zu, als da etwas in der selben Sekunde auf sie zu geworfen wurde- und bemerkte zu spät, dass es der Brautstrauß war.

Allgemeines Gelächter folgte und alle klatschten, als Sakura erschrocken auf das Gebinde in ihren Händen starrte. Sasukes Vergnügtes Glucksen bemerkten nur die in seiner unmittelbaren Umgebung, und Kazaru zwinkerte ihm zu.
 

Es wurde eine vergnügliche Party mit viel Tanz und Spaß. Sie zog sich bis weit nach Sonnenuntergang, und viele Fackeln wurden angezündet, die ein behagliches Licht boten. Erst weit nach Mitternacht waren auch die letzten Gäste gegangen, und zu fünft machten sie sich auf den Weg nach Haus. Wie es nun einmal so üblich war, war es äußerst selten, dass nach der Hochzeitsfeier die Ehe vollzogen wurde- und auch bei diesen beiden wurde es diese Nacht nichts. Doch sie hatten von jetzt an so viel Zeit, wie sie brauchten, deshalb eilte es damit nicht.

Eng umschlungen schliefen sie ein und träumten bis weit in den nächsten Tag hinein.
 

When I'll be eighty-seven, you'll be eighty-nine

I'll still look at you like the stars that shine

In the sky, oh my my my...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Jaha, Tanuki Makano. Eigentlich ist der Name viel zu knuddlig für ihn.
Ich werde versuchen, in zwei Wochen ein weiteres Kapitel hochzuladen! Es geht mit Riesenschritten auf das Ende zu!
Liebe Grüße, Flecki^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Es tut mir so leid! Ich weiß, es hat viel zu lange gedauert. Aber diese FF wird fertiggestellt!
Es dauert auch nicht mehr lang. Wie immer sind Lob und Kritik willkommen, aber wahrscheinlich hab ich alle meine Getreuen Leser verloren, es hat schließlch viel zu lange gedauert xD
Trotzdem hier einen Teller Kekse- Ich gelobe Besserung!
Liebe Grüße,
Eure Flecki^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Liebe Freunde, das wars!
Hier ist das Ende.
Die FF wird auf abgeschlossen gesetzt, aber es werden vllt noch ein oder vier xD (adulte) Bonuskapitel kommen! Und ich werde sie mir nochmal durchlesen und Fehler ausmerzen, es sind nämlich einige drin, sowohl inhaltlich als auch orthographisch.... Also sollte zwischendurch mal ein Kapitel ausgetauscht werden, nicht wundern!

Ich möchte denjenigen danken, die bis hierhin tapfer durchgehalten haben, auch wenn es zwischenzeitlich große Durststrecken gab. Dreieinhalb Jahre hab ich für das Schreiben dieser FF gebraucht, und es hat mir durchweg Spaß gemacht, ich hätte nur gern mehr Zeit gehabt... teilweise lag es einfach an der Zeit (und auch an meinem unseligen Pech), dass ich nicht schreiben konnte.
Falls euch das Ende zu abrupt kam... Ich hatte drüber nachgedacht, es auszuschreiben, aber ganz ehrlich, wo bleibt denn da der Spaß? Verzeihung, die Phantasie?
Aber Itachi und Kaza werden ein oder zwei Kinderchen bekommen und Sakura hat nach ihrem Brautstraußfangen natürlich Sasuke gefragt... *hust* nein, natürlich hat er sie am nächsten Tag gefragt. Es ist immer gut, einen Ring zu haben! Mein Schatzzz... xD
Ich übertreibe. Es tut mir ein bisschen weh, das hier zu beenden, aber wie gesagt, es stehen schon Ideen für Bonuskapitel.


Liebe AmeNeko, nun ist es leider aus mit dieser Geschichte. Ich hoffe sie hat dir trotz der Misshandlung einiger (deiner) Charaktere meinerseits gefallen! Danke, dass du so viel Geduld mit mir hattest und ich deine Charaktere benutzen durfte. Ich hatte unheimlich Spaß am schreiben, und meine Lieblingskapitel sind immer noch 'Summerfestival' und 'Old friend, new friend'. Obwohl, eigentlich mag ich fast alle... Ich hoffe, du machst daraus einen schönen Douji, wenn du die Zeit findest^^ Hab dich lieb! Fühl dich geknuddelt!
Deine Flecki^^ Komplett anzeigen

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2015-09-23T21:38:00+00:00 23.09.2015 23:38
Toller Schluss
Von:  fahnm
2015-09-23T21:37:34+00:00 23.09.2015 23:37
Super Kapitel
Von:  Scorbion1984
2015-09-23T06:11:38+00:00 23.09.2015 08:11
Tolles Kapitel !
Von:  Cosplay-Girl91
2015-09-22T23:02:45+00:00 23.09.2015 01:02
Toller Abschluss!!
Mach weiter so.
LG
Von:  fahnm
2014-08-08T21:27:59+00:00 08.08.2014 23:27
Spitzen Kapi^^
Von:  DarkBloodyKiss
2014-08-08T17:44:16+00:00 08.08.2014 19:44
Nabend ^^
Super mega tolles Kappi !!!!
bin sehr gespannt wie es weiter geht !!!!
freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!!


glg & ein ganz tollen Wochenende DarkBloodyKiss ^^
Von:  Clorenz
2014-03-31T19:56:04+00:00 31.03.2014 21:56
Tolle Fanfic's!
Hoffe, dass du bald weiter schreibst. :)

LG
Clorenz
Von:  fahnm
2014-02-24T00:45:42+00:00 24.02.2014 01:45
Hammer Kapi^^
Von:  DarkBloodyKiss
2014-02-23T15:44:33+00:00 23.02.2014 16:44
Tagchen ^^
Super mega tolles Kappi !!!!!
freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!!!

glg & ein tolles rest Wochenende DarkBloodyKiss ^^
Von:  DarkBloodyKiss
2013-12-23T11:31:01+00:00 23.12.2013 12:31
Tagchen ^^
Super mega tolles Kappi !!!!
bin sehr gespannt wie es weiter geht !!!!
freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!!

glg einen ganz tollen Wochen Start & schöne Feiertage DarkBloodyKiss ^^


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