Prolog
Glücklich spielten sie im Kindergarten zuammen.
Beschützten sich gegenseitig.
Bauten zusammen Sandburgen.
Tweek war die Prinzessin und Craig war der Pirat...
„Craig.. ?“
„Hum..?“
„Wir werden immer Freunde bleiben, okay ?!“
„Okay..“
„Versprochen ?“
„Versprochen, Tweekers.“
Jedoch änderte sich alles an einem Tag..
Nachhilfe..
„Tweek! Aufstehen!“, sofort als der Blonde die Stimme seiner Mutter erkannte, saß er kerzengerade im Bett.
Jeden Tag dasselbe, jeden Tag erschreckte er sich, wenn seine Mutter ihn rief.
Müde rieb sich Tweek den Schlaf aus den Augen, etwas ängstlich schaute er sich im Zimmer um, alles war noch wie vorher.
Er konnte also ausschließen, dass Aliens in seinem Zimmer waren und ihn entführt hatten. Sein Blick wanderte von seinem Bücherregal, über seinen Computer, bis zu seinem Kleiderschrank.
Zittrig stand der Kleine auf und tapste zum Schrank. Langsam legte er seine Hand auf den Griff, sein Herz pochte wie wild.
Was sollte er machen, wenn die Unterhosenwichtel all seine Shorts geklaut hatten ? Schon oft genug hatte er seine Mutter vor gewarnt, schon darauf vorbereitet, dass der Tag kommen würde, an dem die Unterhosenwichtel all seine Unterhosen klauen würden und die Aliens ihn mitnehmen würden.
Doch nie nahm seine Mutter ihn ernst, schon seit 16 Jahren nicht. Und sein Vater... Sein Vater meinte das würde vom Kaffee kommen, den er rund um die Uhr trank.
Aber Tweek wusste, dass er Recht hatte. Also musste er sich alleine dagegen wehren – indem er noch mehr Kaffee trank, damit er weniger Schlaf brauchte.
Somit hatten alle weniger Zeit ihn zu entführen oder seine Unterhosen zu klauen.
Als er langsam die Tür öffnete, blieb sein Herz für ein paar Takte stehen, doch als er seine Shorts erblickte, atmete der 16-Jährige erleichtert auf.
Seufzend suchte er sich die Sachen heraus, die er gleich anziehen würde. Schnell huschte Tweek ins Badezimmer, schloss die Tür hinter sich ab und ging erstmal duschen. Als er fertig mit duschen und umziehen war, ging der Kleine runter in die Küche.
Schon auf der Treppe kam ihm der Geruch von frisch gebrühtem Kaffee entgegen.
Ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen. Kaffee... mehr brauchte der Blonde nicht. Kaffee und IHN, dann war seine Welt komplett.
Als Tweek unten ankam und in die Küche ging, fiel sein Blick unwillkürlich auf den Esstisch.
Seine Kaffeetasse war bereits gefüllt und wartete darauf ausgetrunken zu werden. Lächelnd setzte sich Tweek hin und trank zittrig sein Getränk.
„Schätzchen du musst los. Ach.. übrigens.. du sollst Craig Nachhilfe in Mathe geben.. Seine Mutter hat mich darum gebeten..“ brachte seine Mutter ruhig heraus.
Beinahe verschluckte sich der Kleine an seinem Kaffee.
ER sollte Craig Nachhilfe geben ?
„A-aber.. Mom.. i-ich.. -ahhk-“ wiedermal zuckte der Kleine zusammen, als er sprach.
„Tu mir den Gefallen und jetzt beeil dich !“ sagte Tweeks Mutter mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Seufzend nickte Tweek nur und zog sich die Schuhe an.
Craig.. Wieso gerade Craig ?
In Gedanken versunken, wickelte sich Tweek seinen Schal um den Hals und zog sich schnell seine Jacke an. Schnell schnappte er sich seine Tasche und tapste aus dem Haus. Weit hatte es der zitternde Junge nicht zu Schule. Seine Gedanken schwebten bei Craig, jedoch nicht wegen der Nachhilfe, sonder weil Craig die Person war, die er zum Leben brauchte, mit der er glücklich werden wollte..
Gedanken verloren kam er an der Schule an. Tollpatschig, wie er war, rannte er natürlich in jemanden hinein. „T-Tut mir -aahk- leid..“ brachte der Kleine nur mühsam zu Stande.
„Pass doch auf, du Freak.“ keifte ihm eine bekannte Stimme zurück.
Als Tweek aufsah, sah er wer da mit ihm sprach. Es war Clyde, Clyde war der beste Freund von Craig.
Vielleicht auch mehr ? Genau konnte man die Beziehung zwischen Craig und Clyde nicht definieren.
"Clyde.. Lass es. Lass uns reingehen !"
Craigs Stimme brachte Tweek völlig aus dem Konzept.
Sie war so tief und ein wenig rau, was einem nicht wirklich wunderte, weil der Schwarzhaarige schon ein halber Kettenraucher war.
Doch es störte Tweek nicht, schließlich roch der Andere nicht nach Rauch, sondern immer nach Parfum.
Es war ein Parfum, was ihm den Kopf verdrehte, es roch so gut, so männlich..
Es passte einfach zu Craig. Als Tweek dann endlich realisierte, was eigentlich gesagt hatte, riss er augenblicklich die Augen auf.
Hatte Craig ihn gerade verteidigt ? Oder hatte es sich nur so angehört ?
Verwirrt blickte Tweek hinter Clyde und Craig her.
Wieso war Tweek nicht an Clydes Stelle ? Wie konnte es so weit kommen ?
Tweek verstand rein gar nichts mehr.
Hätten sie es damals gelassen, wären sie damals Freunde geblieben, dann wäre all das niemals passiert.
Vielleicht wäre Tweek dann Craigs Freund..
Doch man konnte die Vergangenheit nicht zurück drehen...
Jede Nacht träumte Tweek diesen Augenblick durch, wieder und wieder.
Jedesmal endete der Traum etwas anders, jedesmal war etwas anders im Traum..
Doch nie kamen sie zusammen, so wie Tweek es wollte..
Sein Traum blieb in der Hinsicht immer gleich..
Alleine sitzt Tweek auf der Schaukel, wartet mal wieder auf Craig..
Wartet auf ihn, weil sie zu einem Date wollen.. Doch Craig kommt nicht..
Craig lässt ihn sitzen.. Plötzlich taucht Craig mit Clyde auf..
"Tut mir leid, aber ich bin jetzt mit Clyde zusammen..
Du bist mir einfach.. Zu weich und zu komisch.." das sind Craigs Worte, bevor er mit Clyde weggeht.
Sein Traum.. Jedesmal etwas anders.. Manchmal sagte er etwas komplett anderes..
Aber am Ende ging er immer weg und lies Tweek allein dort.
Seufzend schaute Tweek den Gang entlang.
Womit hatte er das verdient ?
Wieso konnte Craig ihn dann nicht wenigstens in Ruhe lassen ?
Craig musste immer auf ihm rumhacken.. Egal was war.
Jedesmal musste er meckern und ihn runtermachen.
Jeder sollte wissen, dass Tweek ein Weichei ist und schnell losheult.
Und das hatte Craig geschafft. Jeder wusste bescheid.
Am Anfang störte es Tweek noch sehr, denn all seine Freunde wendeten sich allmählich ab..
Doch solangsam war es Tweek egal geworden, denn er hatte noch ein paar Freund. Auch wenn es wenige waren, war er dankbar, dass sie immer für ihn da waren, egal was war. Butters, Pip und Damien, auch wenn Damien erst dazugestoßen war, seitdem er mit Pip zusammen gekommen war.
Ehe sich Tweek versah, wurde er auch schon von hinten umarmt.
Sofort zuckte der Kleine zusammen und brachte nur ein "Aaahk" raus.
Der Blonde schnellte herum, um zu sehen wer dort war. Innerlich hoffte Tweek, dass es kein Alien sein würde, welcher ihn entführen wollte.
Doch es war kein Alien, heute meinte es Gott einigermaßen gut mit ihm.
Tweek blickte in die so warm wirkenden, braunen Augen von Butters, seinem besten Freund..
"H-Hey Butters.." ein zittriges Lächeln huschte über Tweeks Lippen.
"Hey Tweek !" bekam der Blonde grinsend zurück. "Bereit für Mr. Garrison ?" Butters kicherte leise. Tweek schaute ihn an, Butters war immer so fröhlich..
Tweek fragte sich innerlich immer wieso.. Butters hatte kein so schönes Leben, seine Eltern verpassten ihm wegen ein paar Kleinigkeiten sofort Hausarrest..
Doch das störte den Blonden nie, er blieb immer fröhlich und gut gelaunt.
"Äh.. Naja... Geht..-aahhk- Geht so.." brachte der zittrige Junge nach einer Minute raus.
