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Die kleinen Probleme einer Katze

von

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Chapter 1

Chapter 1
 

Der Raum war groß und hell. Ich saß auf einem Lehnstuhl aus dunklem Holz und hellen, weichen Polstern. Die Wände waren in einem zarten Gelb gestrichen. Die Seitenwände waren mit Gemälden geschmückt, auf denen man Landschafen, Berge oder Seen betrachten konnte. Auf einer Seite reichte ein Regal, voll mit Büchern, bis zur Decke.

Vor mir erstreckte sich eine Wand mit hohen, bodentiefen Fenstern, wie man sie bei alten Gebäuden fand.

Das Licht, dass von draußen hereinbrach, beschien den Man, der mir an einem ebenso dunklen Schreibtisch gegenübersaß.

Hinter mir befand sich die Tür, aus der ich gekommen war und zu der ich so schnell wie möglich wieder hinaustreten wollte. Denn trotz der einladender Einrichtung, hatte ich nicht vergessen warum ich hier war. Ich wollte nicht hier sein.

Ich hörte den Mann reden und hörte seine Worte doch nicht. Ich sah ihn an, ohne ihn wirklich zu sehen. Und ich antwortete, ohne zu wissen was ich sagte. Dies alles schien mir so leer, das meine Brust zu zerspringen drohte. Zu tief war ich in meinen Denken gefangen, um zu Begreifen.

Tatsächlich besuchte ich nun eine Eliteakademie Tokyos. Doch für mich, wie für die meisten anderen, war es doch nicht mehr als ein Gefängnis.

Konnte man es wirklich eine Schule nennen, wenn man nicht mal das Gelände verlassen oder telefonieren durfte? Wo selbst die Briefe kontrolliert wurden wenn man sie den überhaupt ausgehändigt bekam? Wie sehr ich es aus verabscheute hier zu sein, hatte ich nun doch keine Wahl mehr.

Als ich gehen konnte und der Mann mich zur Tür geleitete, berührte er meine Schulter zum Abschied und wünschte mir alles Gute. Ich lächelte nur.

Ich hasste Männer!!

Froh, endlich diesen Raum verlassen zu haben machte ich mich auf den Weg zu meinem neuen Klassenraum.

So wie ich die ersten paar Schritte durch den langen Flur lief, spürte ich gleich, dass meine sieben Schätze sich bereits an meine Seite gesellt hatten, ohne einen Blick zu verschwenden.

Diese Akademie, die Alice Akademie, war für Kinder gebaut worden die anders waren als andere Menschen. Menschen die mit einer angeborenen Gabe, dem „Alice“, gesegnet oder verflucht waren. Menschen, wie mich.

Und ab sofort, war ich ein Teil davon und musste lernen mich anzupassen.

Das kann ja mal was werden.
 

Schon als ich das Schulgelende betrat waren mir seltsame Menschen begegnet. Ich wusste, dass es Menschen mit den verschiedensten Alice gab, aber ich hatte noch nicht all zu viele getroffen.

Ein schwarz haariger Lehrer, der mich auch als einer Talentscouts aufsuchte, begrüßte mich vor dem Tor und lies die wenigen Habseligkeiten die ich mitbrachte von !LAUFENDEN KAROTTEN! 0_0 zu meinem Zimmer bringen.

Kurz darauf stritt er sich mir einem blonden Lehrer, der wohl hinter seinem Rücken Pflanzen klaute als er mit mir sprach…

Ich fühlte mich auch ein wenig wie Alice im Wunderland, als ich die beiden verwirrt und unbemerkt zurück lies und nicht wenig darauf auf eine Gruppe Jungendlicher stieß, die unter dem Schatten eines Baumes scheinbar gequält Sit-ups machten…

Waren den alle hier so seltsam? Doch mir war es lieber, sie wären alle verrückt als das sie genau so furchteinflößend waren wie die Person, die mich hier her gezwungen hatte.

Ich betete dafür, dass meine Klasse nicht so war.

Auf dem Weg zu zum Oberschulbereich, kam ich wieder am Gewächshaus und an dem Baum von heute morgen vorbei. Jetzt schien hier draußen alles friedlich zu sein. Doch egal wie isoliert und einsam ich mich hier fühlte, so konnte ich mich wenigstens damit trösten, dass ich hier denselben Himmel sehen konnte wie überall sonst auch und ich dank meiner Schätze nie alleine war.

Dieser Gedanke stimmte mich fröhlicher, als ich endlich vor der Tür meiner neuen Klassen stand.

Leider durfte ich nur eine meiner Schätze mit in die Klasse nehmen.

„So meine Lieblinge, bis auf Neko, müsst ihr leider draußen warten. Seit brav.“

Zum Abschied streichelte ich meine miauenden Lieblinge, atmete tief ein und betrat mit Neko den Raum.

Chapter 2

Chapter 2
 

Manche der Menschen denen ich begegnet war, behaupteten, ich wäre anderen Menschen gegenüber distanziert, Arrogant, sogar herablassend. Doch was ich wirklich war; nervös.

Im Raum war es mit meinem Eintreten plötzlich still geworden. Ich konnte ihre Blicke auf mir spüren. Meine Hände wurden feucht. Mein Gesicht war erstarrt. Mir stockte der Atem.

Ohne einen Blich zu riskieren, lief ich geradewegs auf den Lehrer zu. Vor dem Pult blieb ich stehen. Der Lehrer sah mich fragend an.

„Achso, du musst die Neue sein?“

Ich nickte nur. Mein Mund fühlte sich zum sprechen zu trocken an.

„Würdest du dich der Klasse vorstellen? Alle mal herhören bitte. “

Ich drehte mich zu Klasse ohne den Kopf zu drehen. Ich konnte sich nicht ansehen. Ich konnte nicht mal sprechen.

Sag was, komm sag was. Los stell dich vor! Mach den Mund auf.

„Mädchen?“

Ich wollte ja sagen. Doch ich brachte nur ein brummen zustande. Ich drehte meinen Kopf etwas mehr zu Klasse.

Jetzt stell dich vor! Sag; ich heiß Amaya Ichiaki, bin 15 Jahre alt und freue mich sehr euch alle kennen zu lernen! Blöde Kuh!

Nun drehte ich meinen Kopf ganz und fixierte einen Punkt hinten an der Wand.

„Amaya. Amaya Ichiaki.“

Bravo blöde Kuh…Das war ja schon fast ein ganzer Satz… -.-

Mehr brachte ich nicht zu Stande. Ich musste hier weg. Ich hasste es im Mittelpunkt zu stehen. Ich mochte diese ganze Aufmerksamkeit nicht. Ich sah mich kurz um und suchte nach einem Platz. Hinten in der vorletzten Reihe war am Gang noch ein Platz frei. Perfekt. Dort konnten sie mich nicht alle anstarren und ich musste niemanden bitten mich vorbei zu lassen. Auch nur ohne ein weiteres Wort des Lehrers abzuwarten, machte ich mich auf den Weg zu dem Platz, setzte mich steif wie ich war hin und blickte stur gerade aus, um niemanden ansehen zu müssen. Ich hatte es geschafft.

Mehr oder weniger.

„Ähmmm, also weiter im Text…“

Mir war natürlich klar, dass ich seltsam wirken musste, doch das sie jetzt schon so auffällig tuschelten war dann doch zu viel.

„Wer ist die denn?“

„Was die wohl kann…“

„Wie unhöflich die ist!“

„Und was sollen diese Strähnen?“

„Sieht aus als wäre sie in Farbe getaucht worden.“

„Echt schräg.“

Hallo, ich kann euch sehr gut hören. Für die Strähnen kann ich aber nichts…

Wir hätte klar sein müssen, dass es so kommen würde. Als er zum Ende schellte, blieb ich in der Klasse mit vereinzelten anderen länger sitzen. Ich war dankbar, dass niemand versuchte mich anzusprechen.

Hilfe suchend schaute ich zu meiner Katze. Das heißt, wenn sie da gewesen wäre. Hektisch begann ich nach ihr zu schauen. Sie ging sonst nie weg.

Zwei Plätze entfernt erspähte ich sie, fest umschlungen in den Armen eines blonden Jungen.

Wenn er meiner kleinen was getan hat bring ich ihn um! Kerle sind echt nichts tauge!

„Was machst du da mit meiner Katze, Blondie? Lass los!“

Ich hatte selbst nicht einmal bemerkt, dass ich aufgestanden war, als ich schon direkt vor im Stand. Neben ihm, erhob sich so gleich ein Junge mit roten Augen, ganz eindeutig in der Absicht ihn zu schützen. Instinktiv begann ich mein Alice zu wirken um mich im Notfall zu verteidigen.

Schon als ich mein Alice zur hälfte entfaltet hatte, strömte mir plötzlich ein süßlicher, intensiver Geruch in die Nase. Es war ein atemberaubend schöner Duft. Zudem, schien er von diesem blonden Jungen zu kommen. Ich versuchte mich zu wehren, doch plötzlich konnte ich nicht mehr böse auf ihn sein. Sattdessen wollte ich es ihm Recht machen.

„Kann ich meine Neko vielleicht wieder haben, bitte?“

Dieser Wechsel von Gefühlen schien nicht nur mich zu überraschen, sondern ebenso die beiden Jungs. Als er jedoch nickte und mir die, etwas bedauernd mauzende Katze zurück gab, war ich glücklich, wenn auch verwirrt. Was war den hier los? So kannte ich mich gar nicht. War das nicht ein Junge der hier vor mir saß? Das war doch nicht normal. Es musste an diesem Jungen liegen. „Entschuldige, was hast du für ein Alice?“

Ein Kopfschütteln. Egal was es war er schien es nicht sagen zu wollen.

„Bitte es ist wichtig!“

Ich konnte sehen, wie er abwog was er tun wollte und dabei den anderen Jungen ansah. Ihm schien seine Meinung wichtig zu sein. Ich wich seinen roten Augen nicht aus, als dieser mich nun zu mustern begann. Was auch immer er in mir gesehen hatte, ich war froh als er nickte.

„Ich besitze ein Tierpheromonalice. Deswegen ist dein Tier zu mir gelaufen. Es war keine böse Absicht.“

Er zog also Tiere in seinen Bann. Kein Wunder. Da fiel mir ein, vor Schreck hatte ich mein nur zur Hälfte ausgeführtes Alice schon fast vergessen und ließ es nun langsam abebben. Der Geruch verschwand. Ich musste ihm aus dem Weg gehen.

Ich machte auf dem Absatz eine Kehrtwende, schnappte meine Tasche lief zum Ausgang und konnte schon nicht mehr hören, was er mir hinterher rief.

Vor der Tür blieb ich stehen.

Was mach ich den hier bloß? Warum lauf ich den Weg? Ich hatte dem Blondchen unrecht getan. Das musste ich ihm doch sagen. Kein Wunder dass se mich für unhöflich halten. Mich wenigstens entschuldigen muss ich mich.

Also wartete ich, dass die beiden aus der Klasse kamen. Ich war nicht gut in so was.

Als sie näher kamen, nahm ich mir fest vor, mich in den Weg zustellen und zu endschuldigen.

Sie waren nicht mehr weit.

Ich sollte mich jetzt in den weg stellen.

Inzwischen waren sie so nah, das sie mich sehen konnten und irritiert anstarten.

Sie waren nun ganz nah.

Jetzt standen sie direkt vor mir.

Streck den Arm aus! Gleich sind sie vorbei belaufen. Sag doch etwas. Irgendwas!

„Endschuldige.“ Ganz leise…

Die beiden drehten sich um „Was sagtest du da gerade?“

„Nichts.“ Was sag ich den da?

„Aber du hast dich doch…“

„Nein nichts. Du hast nichts gehört. Lauf weiter.“ Feigling!

Doch ich wartete nicht darauf, dass sie weiter liefen. Ich war schon fast um die Ecke verschwunden, doch ich hörte der Ruf des Jungen dennoch.

„Ich heiße Luca. War nett dich kennen zu lernen.“

Lächelnd machte ich mich auf den Weg zu meinem nächsten Unterricht.



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