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Kurzgeschichten
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Weihnachtswunsch

4. November 2010

Weihnachtswunsch
 

Es war der 24. Dezember und vor dem Fenster tanzten die Schneeflocken umher. Viele Menschen tummelten sich auf den Straßen, bestaunten die Schaufenster und hatten Spaß. Nur einer saß allein in seiner Wohnung und war in seine Arbeit vertieft. Umi hielt nicht viel von diesem Getümmel und der freudigen Stimmung. Wieso änderten Menschen sich so sehr wegen nur einem Tag? Das ganze Jahr über herrschte bei den meisten frostige Stimmung. Sie redeten kaum miteinander. Wenn schon, dann hatten sie meistens nur schlechte Worte füreinander übrig. Oder dachte er das nur? Viel ihm so was nur so intensiv auf, weil es an diesem Tag schon zu extrem in die andere Richtung schwang? Umi wusste es nicht genau und es war ihm auch egal. Doch irgendwas war dieses Jahr anders. Immer wieder starrte er auf das kleine Geschenk von Tomo. Er hatte Heute allen eins in die Hand gedrückt, fröhliche Weihnachten gewünscht und war dann, wie die anderen auch zu seiner Familie abgezogen. Der Schwarzhaarige hatte das kleine Päckchen noch nicht angerührt. Es kam immerhin von Tomo. Konnte nichts weltbewegendes sein. Und doch zerfraß ihn seine Neugier beinahe. Der Gitarrist stand auf und ging in die Küche um dich einen Tee zu machen.
 

Nachdem er sich erfolgreich heißes Wasser über die Finger gegossen hatte ging er wieder ins Wohnzimmer und hockte sich an seinen Schreibtisch. Umi sah auf das Notenblatt vor sich. Er wollte diesen Song heute noch fertig bekommen und das Treiben draußen einfach an sich vorbeiziehen lassen. Doch wieder starrte er nur das kleine Päckchen an. Der Schwarzhaarige nahm es in die Hand. Er drehte es ein paar Mal hin und her, bis er sich doch dazu entschied es zu öffnen. Aus dem Papier kamen ihm ein paar Plätzchen und ein Zettel entgegen. »Herzlichen Glückwunsch! 16:30 Uhr« war auf diesen Gekritzelt worden. „Was soll das denn jetzt wieder?“, dachte Umi bei sich. Er war total verwirrt. Was bezweckte Tomo damit? Aus Reflex sah er an seine Uhr. Es war bereits 16:25 Uhr. Auf einmal war Umi leicht angespannt. Das konnte doch nichts Gutes bedeuten. Was hatte Tomo vor? Vielleicht würde die Plätzchen gleich explodieren, oder so was. In der Hinsicht war dem Sänger alles zuzutrauen. Und wie es schien, war er wie immer das beliebte Opfer. Der Leader entfernte sich von seinem Schreibtisch. Er setze sich auf seine Fensterbank und zündete sich eine Zigarette an. „Jetzt bin ich gespannt.“, murmelte er leise vor sich hin. Umi ließ seinen Schreibtisch nicht mehr aus den Augen. Doch auf einmal klingelte es an seiner Tür. Wer konnte das sein? Umi hatte niemanden eingeladen. Das tat er zu Weihnachten nie. Ein Anruf bei seinen Eltern musste reichen und den hatte er schon hinter sich gebracht. Irritiert ging er zur Tür. Seltsam fand er auch, dass es gleich an der Wohnungstür geläutet hatte und nicht erst mal unten an der Haustür. Einen Türspion hatte er nicht, also öffnete er einfach. Was sollte auch passieren? Verwirrt betrachtet Umi seinen Gast. „Tomo?“, war das einzige, was er über die Lippen brachte. Der Sänger stand lächelnd und bepackt mit zwei Tüten vor ihm. Der Jünger drückte sich einfach an ihm vorbei in die Wohnung und stellte sein „Gepäck“ im Flur ab. Der Blonde befreite sich von seinen Winterstiefeln und schüttelte den Schnee ab, der noch hängen geblieben war. In aller Seelenruhe zog er noch seine Jacke aus und drehte sich dann zu dem Älteren. „Herzlichen Glückwunsch! Du bist der glücklich auserwählte.“ Tomo strahlte über das ganze Gesicht, während er das dem Gitarristen eröffnete. Ganz langsam wanderte eine Braue des Leaders nach oben. „Was meinst du? Wozu auserwählt?“ Irgendwie hatte er das Gefühl, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde. Sie war jedoch am Ende harmloser, als erwartet. Tomo holte tief Luft und ratterte alles an einem Stück runter. „Also, meine Eltern sind dieses Jahr verreist, deswegen gibt’s kein Weihnachten zu Hause. Ich wollte aber auch nicht alleine rumsitzen, schon gar nicht Heute. Da die anderen aber alle bei ihren Familien sind, musste ich es ja bei denen gar nicht erst versuchen. Du bist der Einzige, der mir eingefallen ist, der Heute alleine rumsitzt. Und um uns beiden einen Gefallen zu tun, dachte ich mir, ich komm zu dir und wir backen Plätzchen zusammen. Ich hab auch alles mitgebracht, was wir brauchen.“
 

Umi hatte das Gefühl, dass er dem Ganzen nicht so ganz folgen konnte. „Ich wollte noch arbeiten.“, meinte er türschließend. Der Sänger rollte daraufhin genervt mit den Augen. „Arbeiten kannst du auch noch, wenn nicht Weihnachten ist. Ich bin jetzt da und wir backen jetzt Plätzchen.“ Umi wusste genau, dass der Blonde keine Widerrede dulden würde. Wohl oder übel musste er sich seinem Schicksal ergeben. Also nahm er sich eine Tüte und ging mit dem Jüngeren in die Küche. Komischerweise hatte nichts, was in der Tüte war etwas mit Plätzchenbacken zu tun. „Wozu brauchen wir dabei Kerzen und Räucherstäbchen?“, fragte der Gitarrist verwirrt. Er kramte weiter in der Tüte und holte noch Tee, CDs und noch weitere Weihnachtsdeko hervor. Tomo setze sich seinem Leader gegenüber an den Tisch und kramte wirklich Mehl und andere Sachen aus seiner Tüte, die man zum Backen brauchte. „Na es muss doch auch die richtige Stimmung aufkommen. Plätzchen backen kann man das ganze Jahr, aber Weihnachten ist was Besonderes und deswegen müssen wir die Stimmung auch ein bisschen in deiner Wohnung verteilen.“ Der Schwarzhaarige ließ seinen Kopf auf den Tisch sinken. Worauf hatte er sich da nur wieder eingelassen? „Hey, nicht jetzt schon schlapp machen. Du hast mich noch ein paar Stunden am Hals.“, sagte Tomo grinsend und stand auf. Er suchte sich alles, was er brauchte aus den Schränken zusammen und begann den Teig zusammen zu rühren. Als er damit fertig war, ging er zu Umi und zog ihn hoch, „Na komm schon. Alleine kann ich das auch zu Hause. Wir stechen jetzt zusammen aus und wenn die erste Ladung im Ofen ist, dekorieren wir die Wohnung.“ Der Ältere glaubte in einem schlechten Film festzusitzen. Noch nie hatte seine Wohnung irgendwelchen Weihnachtskram gesehen und das sollte sich eigentlich auch nicht ändern. „Ach komm schon. Guck mal ein bisschen netter.“ Tomo stellte sich dem anderen gegenüber und drückte seine Mundwinkel nach oben. „Ja, schon viel besser.“, meinte er grinsend. Das steckte Umi sofort an. Er konnte sich einfach nicht mehr beherrschen. „Du wirst meine Wohnung verwüsten.“ „Einer muss es ja mal machen. Hier sieht’s aus, wie in nem Museum. Das Leben des Gitarristen Umi: glatt poliert und unverwüstlich. Das müssen wir ändern.“ Wieder grinste ihm der Jüngere entgegen und Umi musste zugeben, dass er Recht hatte. „Okay, du hast Recht. Aber du räumst danach wieder auf und ich will keinen Glitzerkrümel mehr sehen.“ Der Sänger strahlte über das ganze Gesicht und nickte. „Alles klar.“
 

Gemeinsam machten sie sich daran die kleinen Formen in den Teig zudrücken und langsam das Backblech zu bestücken. Als sie damit fertig waren kümmerten sie sich erst einmal um das Wohnzimmer. Sie verteilten die Kerzen und zündeten ein Räucherstäbchen an. Überall in der Wohnung hatten sich kleine Figuren breit gemacht, die Tomo mitgebracht hatte. Das Schlimmste, wie Umi fand, war ein kleiner Weihnachtsmann, der zu Weihnachtsmusik tanzte und sang. „Du bist echt hart Tomo. Du meinst es echt ernst, wie?“ Der Jüngere musste lachen. „Ja sicher mein ich es ernst. Das gehört zu Weihnachten nun mal dazu. Ich hab ja schon nicht meinen singenden Baum dabei.“ „Wow, du bist so gut zu mir.“, meinte der Schwarzhaarige nur grinsend. Tomo sah sich um und nickte zufrieden. So konnte man das heute schon eher lassen. Es kam auch schon ein herrlicher Duft aus der Küche, welchem Umi und Tomo folgten. „Wie lange brauchen die?“, fragte Umi den Blonden, welcher nur mit den Schultern zuckte. „Keine Ahnung, bis sie fertig sind halt.“ Sie öffneten vorsichtig die Klappe des Ofens und sahen sich ihr Werk an. „Also ich denke die brauchen noch ein bisschen.“, nuschelte Tomo in den Ofen. Er schloss den Ofen wieder und bereitete zusammen mit Umi schon mal die nächsten vor. Auf einmal musste der Sänger niesen und das direkt über dem Teig. „Ähm…na ja, ich hab ja nix ansteckendes. Die geben wir Yuh oder so.“ Der Gitarrist rollte mit den Augen und nahm dem Jüngeren den Teig ab. „Ja und dann spielst du Gitarre, solange Yuh krank ist, oder wie?“ Kopfschüttelnd warf er den rohen Teig in den Müll. „Wir haben ja noch genug, muss ja nich sein.“ Tomo zog eine Schnute und sah Umi an. „Da wär schon nichts passiert.“ „Wer weiß, was da alles drin rumgeflogen ist?“, meinte Umi nur grinsend. Auf einmal kam der Blonde direkt auf ihn zu und leckte ihm einmal quer über die Wange. „Jetzt kannst du´s ja mal testen.“ Umis Gesicht verzog sich leicht, während er sich über die Wange wischte. „Na warte…“ Der Ältere packte Tomo leicht im Genick und drückte ihn mit dem Gesicht ins Mehl. Als der Sänger sich langsam wieder aufrichtete, musste Umi lachen. „Wir können die ganzen Schneemänner wieder wegpacken. Du reichst!“, lachte der Gitarrist.
 

Noch eine ganze Weile alberten die Beiden so herum, wodurch sie aber auch die Plätzchen im Ofen vergasen. Am Ende hatten sie ein ganzes Blech voller kleiner verkohlter Weihnachtsmänner und –bäume. „Also der erste Versuch is ja wohl voll misslungen.“, meinte der Schwarzhaarige nur trocken und versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen. „Hättest du mich nich abgelenkt, hätt ich sie auch rausgeholt.“, grummelte Tomo und warf die kleinen schwarzen Haufen in den Müll. Umi musste jetzt doch leicht grinsen. „Ja sicher. War mir schon klar, dass es jetzt meine Schuld ist. Hättest du mir nicht deine Bazillen ins Gesicht gedrückt, wär es auch gar nicht so weit gekommen.“ Beide sahen sich an und mussten auf einmal herzhaft lachen. Sie starteten noch einen zweiten Versuch, welcher auch besser gelang. Jetzt mussten die Plätzchen nur noch dekoriert werden. „Und was hast du denn fürs Essen geplant? Ich krieg Hunger.“, sagte der Leader, während er ein Plätzchen mit weißer Schokolade verzierte. „Ich dachte wir bestellen Pizza.“, sagte Tomo und sah Umi verwirrt an, der zu lachen begann. „Du bist echt Spitze Tomo. Kommst hier her, versuchst krampfhaft Weihnachtsstimmung zu verbreiten und dann willst du Pizza bestellen. Wir hätten auch was kochen können.“ „Dann koch was. Ich kann das nicht, du schon.“ „Ich muss euch sonst schon immer bekochen. Du hast dich einfach eingeladen, also musst du dir auch was überlegen.“ Der Sänger seufzte leicht und rutschte auf seinem Stuhl noch ein bisschen nach unten. Nach einer ganzen Weile kam nur: „Pizza...“ Der Gitarrist zeigte nur auf eine Schublade, in der sich ein Prospekt eines Lieferservice befand. Beide suchten sich etwas aus und Tomo rief an um zu bestellen.
 

Bis die Pizza kam, schafften sie es auch die Plätzchen fertig zu dekorieren. Tomo nickte zufrieden und sah sich ihr Werk an. „Das haben wir gut gemacht.“, lobte er sie beide. Auch Umi nickte. „Ja stimmt und meine Küche sieht besser aus, als ich dachte.“ In diesem Moment klingelte es auch schon an der Tür. Der Schwarzhaarige nahm die Pizza entgegen und zahlte. Im Wohnzimmer stellte er sie auf den Tisch und ließ sich auf das Sofa fallen. Tomo setze sich neben ihn und angelte sich die Fernbedienung. „Und jetzt noch Weihnachtsprogramm.“ Sein Grinsen bei diesem Satz hätte die ganze Nachbarschaft erhellen können. Umi sah erst noch skeptisch zum Fernseher, ließ das Programm dann aber über sich ergehen. Eigentlich musste er sich auch eingestehen, dass ihm der Tag sehr gefallen hatte. „War nett von dir vorbei zukommen.“ Tomo lächelte und nickte. „Gern geschehen. Und das machen wir jetzt jedes Jahr!“, meinte er voll entschlossen. Umi sah wieder zum Fernseher und meinte nur: „Das überleg ich mir noch.“ Jedoch musste sich Umi eingestehen, dass er sich all die Jahre vielleicht doch schon ein Weihnachten wie dieses gewünscht hatte.

Mondschein

So...

Ich habe es geschafft XD

Wieder ein Teil fertig.

Diesen Teil möchte ich abgemeldet widmen!

Erstens, weil sie die erste is, die n Kommi da gelassen hat und zweitens, weil sie das Pairing mag xD
 

Bitte nehmt mir Schreibfehler oder kleine Verdreher nich übel.

Ich denke die, die schreiben, wissen selber, wenn man seinen Kram zum tausendsten mal liest, sieht man die Fehler irgendwann nich mehr XD"

Aber ich hab mir wirklich Mühe gegeben alle Fehler raus zumachen...
 

also dann...

viel Spaß beim lesen ^^
 

7. November 2010
 

Mondschein
 

Wiedermal war bei Tomo ein Tag, an dem alles schief zugehen schien. Er hatte sich mit Tohya gestritten und seitdem verfolgte ihn eine Regenwolke hartnäckig. Noch dazu kam, dass seine kleine Schwester ihn dazu verdonnert hatte ihr ein Buch aus der Bibliothek abzuholen. Womit hatte er das nur wieder verdient? Wie er seine Schwester kannte, war es wieder ein Buch, was wirklich nur für Mädchen geeignet war und mit dem er sich vollkommen blamieren würde, wenn er damit durch die Stadt lief. Die Krönung des ganzen war vor nicht einmal fünf Minuten passiert. Seine Fahrradkette hatte sich verabschiedet und er hatte sich dadurch einmal schön der Länge nach auf die Straße gelegt. Jetzt war er noch nasser als vorher schon und seine Hose war an einer Seite aufgerissen. „Schlimmer kann es nicht mehr kommen.“, dachte er bei sich und betrat demotiviert die kleine Bibliothek.

Tomo steuerte zielstrebig eine Mitarbeiterin an, um sie nach dem Buch zu fragen. Die wusste auch gleich Bescheid. Seine kleine Schwester war hier bekannt, wie ein bunter Hund. Der Blonde nahm das Buch entgegen und musste mit den Augen rollen. Ein Buch über Vampire, wie lächerlich. Also hatte der Hype auch vor seiner Schwester nicht Halt gemacht. Wie konnte man nur von etwas so fasziniert sein, was es nicht mal gab? Mit dem Buch unterm Arm, verließ er das Gebäude wieder. Der junge Mann sah in den Himmel um festzustellen, dass es tatsächlich aufgehört hatte zu regnen. „Wenigstens etwas.“, dachte er sich und machte sich auf den Heimweg. Sein Rad musste er natürlich schieben, was ihn aber dazu verleitete einen Blick in das Buch zu werfen. Der Weg vor ihm war auf einmal vollkommen uninteressant. Dadurch ließ es sich auch nicht vermeiden, dass er unsanfte Bekanntschaft mit jemand anderem machte und ihm das Buch aus der Hand fiel. „Scheiße…“, grummelte Tomo und wollte das Buch wieder aufheben, aber der Fremde war schneller gewesen. Tomo sah auf und erstarrte beinahe. Der Typ hatte ein glühend rotes Auge. Er besann sich jedoch schnell. Immerhin gab es Kontaktlinsen in allen möglichen Farben. Jedoch sah dieses Auge keineswegs künstlich aus. „Meiner Meinung nach ist das alles Schwachsinn, was da in dem Buch steht.“, meinte der Schwarzhaarige nur und gab Tomo das Buch zurück. Verwirrt nahm der Jünger es wieder entgegen. „Ach ja? Und wieso denkst du das?“ Immer noch konnte Tomo nichts anderes tun, als dem Anderen in die Augen zu starren. „Na ja, ich denke nicht, dass sich Vampire vor Tageslicht und Knoblauch fürchten. Außerdem, wie willst du etwas mit einem Pflog töten, dessen Herz schon lange von Maden zerfressen wurde? Für mich klingt das alles sehr unlogisch, meinst du nicht auch?“ Der Blonde musste einen Moment nachdenken. So hatte er sich das noch nicht überlegt, aber er hatte sich auch noch nie wirklich damit beschäftigt. „Aber wie soll etwas ohne Herz existieren? Wiedermal ein Beweis, dass die ganze Vampirsache nur Scheiß ist. Wer an so was glaubt, muss schon echt bescheuert sein.“, meinte Tomo nur. Der Ältere musste leicht grinsen. „Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Ich bin übrigens Umi.“ Er streckte Tomo seine Hand entgegen. Dieser nahm sie auch an und sagte nur knapp: „Tomo.“ Der Händedruck von Umi war ungewöhnlich fest, aber auch nicht unangenehm. „Ich muss dann weiter. Vielleicht sieht man sich ja nochmal durch Zufall.“, sagte Tomo noch und ging dann weiter. „Was war das denn für´n Freak?“, dachte der Blonde bei sich, tat das alles dann aber nur mit einem Schulterzucken ab. Was er jedoch nicht wusste war, dass ihn der Ältere ab jetzt nicht mehr aus den Augen lassen würde.
 

Ein paar Tage später hatte Tomo sich wieder mit Tohya vertragen und seine komische Begegnung mit Umi schon fast vergessen. Aber auch nur fast, denn er musste immer noch über die Vampirsache nachdenken. Er war mit seinem Freund in eine Kneipe gegangen, um dessen Geburtstag zu feiern, aber so richtig bei der Sache war er nicht. „Hey, was ist denn los? Du bist den ganzen Abend schon in Gedanken. Wir wollten hier Spaß haben, stattdessen sitzt du rum und starrt Löcher in die Luft.“, beschwerte sich Tohya und zog dabei eine Schnute. Der Blonde sah zu ihm. „Sag mal, denkst du Vampire müssen sich echt am Tag verstecken und so ein kleiner Knoblauch macht denen Angst?“ Der Ältere zog eine Braue hoch und sah seinen Freund an. „Hat deine Schwester dich jetzt angesteckt, oder wie? Ist doch eigentlich egal! So was gibt es sowieso nicht.“, sagte Tohya leicht genervt. Überall war das nur noch Thema und jetzt fing auch noch sein bester Freund mit dem Mist an. „Wird Zeit, dass du zu Hause ausziehst Tomo. Deine Schwester hat keinen guten Einfluss auf dich.“ „Ja ja, aber wo soll ich denn hinziehen? Ich hab keine Kohle und du weißt, dass ich letztens wieder rausgeflogen bin.“ Tohya schüttelte leicht mit dem Kopf. „Dann musst du dir bei nem Job halt auch mal Mühe geben und nich deinem Popstarleben nachtrauern. Das wird nämlich nich passieren! Du musst normal schuften, wie jeder andere auch.“, sagte der Braunhaarige und nickte zufrieden über seine Standpauke. „Und jetzt ziehst du halt erst mal mit zu mir.“ Tomo sah seinen Gegenüber verwirrt an. „Zu dir? In deinen Dreckstall? Nee, da bleib ich lieber zu Hause.“ Der Ältere verpasste ihm eine Kopfnuss, die sich gewaschen hatte. „Meine Wohnung sieht noch besser aus, als dein Zimmer!“, protestierte er lautstark.
 

Das Ende vom Lied war, dass Tomo doch zustimmte bei Tohya einzuziehen, was auch eine Woche später schon über die Bühne gegangen war. „Solange du keinen Job hast, musst du nichts zahlen. Aber wenn es dann mal soweit ist, darfst du dich gerne beteiligen.“, sagte Tohya grinsend. Tomo rollte leicht mit den Augen. „Ja, is klar.“

Die nächsten Tage war Tomo damit beschäftigt sich einen neuen Job zu suchen, wobei er immer Tohya im Nacken sitzen hatte. Langsam begann der Ältere ihn zu nerven und der Blonde überlegte schon, wieder auszuziehen. Aber eigentlich hatte der Braunhaarige ja schon Recht. Im Moment ließ Tomo sich mehr oder weniger von ihm aushalten. Und so konnte es nicht lange weitergehen. Am Ende würde der Ältere ihn freiwillig wieder rauswerfen.

Jeden Abend kam Tomo total erledigt von seiner Suche und wollte nur noch schlafen. Doch an diesem Abend sollte es ganz anders laufen. Komischerweise war es total dunkel in der Wohnung, was sehr ungewöhnlich war, weil Tohya eigentlich schon um 16:00 Uhr von der Arbeit kam. Der Blonde machte Licht im Flur und sofort stach ihm ein riesiger Blutfleck ins Auge. „Ach du Scheiße!“, dachte er nur und rannte weiter in die Wohnung, um nach Tohya zu suchen. „Tohya, Tohya wo bist du!?“ Panisch sah Tomo sich um, doch er konnte Tohya nirgends entdecken.

Am Ende fand der Blonde den anderen im Bett, doch sehr glücklich war er darüber nicht. Der Ältere war bewusstlos und reagierte auf nichts. Sofort griff er nach seinem Handy und wollte einen Krankenwagen rufen, doch dieses wurde ihm gleich abgenommen. Erschrocken drehte er sich um und sofort stach ihm wieder dieses rote Auge entgegen. „Du? Was willst du hier? Was hast du mit Tohya gemacht?“ Schnell stand Tomo vom Bett auf. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und Panik machte sich in ihm breit. Was hatte Umi Tohya angetan? Der Schwarzhaarige grinste nur leicht und ließ das Handy auf den Boden fallen, um gleich danach darauf zu treten. „Es ist nichts Schlimmes. Er wird die ganze Nacht schlafen und Morgen wird er aufwachen, als sei nie etwas gewesen. An deiner Stelle würde ich mir mehr Gedanken um mich selber machen.“ Langsam ging Umi auf den Blonden zu, welcher immer weiter zurückwich. „Lass mich!“, war das einzige, was über Tomos Lippen kam. Schnell ging er in die Küche und nahm sich das größte Messer, das er finden konnte. So einfach würde es der andere nicht mit ihm haben. Als er sich umdrehte, befand der Ältere sich schon direkt hinter ihm. Aus Reflex rammte er ihm das Messer sofort in die Brust. Erschrocken über sich selbst, ließ er es jedoch sofort los. Tomo zitterte am ganzen Körper. Das Messer war stecken geblieben, aber er konnte kein Blut sehen, Wieso passierte da nichts? Umi stand immer noch vor ihm, schien nicht mal Schmerzen zu haben und grinste ihn an. Das Herz des Jüngeren begann zu rasen, als der Schwarzhaarige wieder näher kam und ihn fest an sich drückte, wodurch der Griff des Messers hart gegen Tomos Brust drückte. Der Blonde begann sich zu winden, doch aus Umis Griff schien es kein Entkommen zu geben. „Ich bin enttäuscht Tomo. Hast du mir denn nicht richtig zugehört? Ich sagte dir doch, dass das alles Schwachsinn ist, was in deinem Buch steht.“, sagte der Ältere leicht amüsiert. Tomo riss augenblicklich die Augen auf. Was sollte das bedeuten? Wollte Umi ihm wirklich glauben machen, dass er ein Vampir war? „Du spinnst ja.“; nuschelte Tomo leise.

Der Ältere ließ ihn wieder los, grinste immer noch abfällig und begann langsam sein Hemd zu öffnen. Tomo konnte kaum hinsehen. Man sah genau, wie das Messer in Umis Brust steckte und eigentlich war das schon zu viel für den empfindlichen Magen des Jüngeren. Seltsam fand er jedoch, dass man kein Blut sehen konnte. Es war, als würde das Messer in einer leblosen Puppe stecken. Ohne Mühe zog der Schwarzhaarige es aus seiner Brust und sofort begann sich die Wunde zu schließen. Tomo war entsetzt. Wieder machte sich überall in ihm Panik breit und Angstschweiß rann ihm über die Stirn. Umi streckte seinen Arm aus und legte seine Hand fest um Tomos Hals. „Träum süß.“, war das letzte, was Tomo mitbekam, bevor er in die Bewusstlosigkeit abdriftete.
 

Erst Stunden später kam Tomo wieder zu sich. Schmerzerfüllt keuchte der Blonde auf, als er sich aufrichtet. Sein Kopf schmerzte und seine Sicht war noch nicht ganz klar. Schnell stellte er fest, dass seine Hände festgebunden waren. Hektisch versuchte er die Fesseln zu lösen, doch er schaffte es nicht. Tomo sah sich um, doch das Zimmer in dem er sich befand, war ihm nicht bekannt. Als er sich zurück erinnerte, fiel ihm ein, dass Umi ihn bewusstlos gewürgt hatte. Aber wieso hatte der Schwarzhaarige das getan? Wer oder was war der Fremde überhaupt? Tomo erinnerte sich an die Wunde auf Umis Brust, die sich sofort wieder geschlossen hatte, als sei nie etwas gewesen.

„Na, wieder wach?“, hörte Tomo auf einmal aus einer dunklen Ecke kommen. Auch gleich trat der Schwarzhaarige ins Licht und lächelte Tomo an. „Du hast dir mit dem Aufwachen ganz schön Zeit gelassen. Ich hab schon angefangen mich zu langweilen.“, meinte der Ältere nur leicht amüsiert. „Mach mich los! Was willst du von mir?“ Der Blonde versuchte seiner Stimme einen festen fordernden Klang zu geben, was ihm jedoch nicht wirklich gelingen wollte. Umi kroch langsam zu dem Jüngeren aufs Bett, was diesen dazu veranlasste immer weiter auf den Rand zu zu rutschen. Aber der Schwarzhaarige hatte keine Mühe ihn wieder zu sich zu ziehen. Fest drückte er Tomo auf das Bett und sah ihn direkt an. „Was denkst du denn, was ich von dir will? Wenn ich mit dir fertig bin, glaubst du an Vampire, das kann ich dir versprechen.“, sagte Umi grinsend. Er nahm Tomos Kopf leicht auf eine Hand und drückte diesen fest an seine Brust. Der Jüngere lauschte angespannt, doch er hörte einfach nichts. Umis Herz schien tatsächlich nicht zu schlagen. „Das gibt’s nicht.“, nuschelte Tomo leicht verzweifelt. Der Ältere ließ ihn wieder zurück auf das Bett sinken. „Ihr Menschen seid schon wirklich amüsant. Ihr habt eure festgesetzte Meinung und nicht mal, wenn man euch das Gegenteil beweist, glaubt ihr daran. Dein Freund hat mir auch nicht geglaubt, bis er zittern vor mir stand und eine ganze Menge Blut verloren hat.“ Tomo weitete entsetzt seine Augen und begann zu zappeln. „Du Arsch, du hast gesagt es ist nichts mit ihm.“ Tränen stiegen ihm in die Augen. Tränen der Verzweiflung und, wie er sich eingestehen musste, auch aus Angst. Was würde jetzt passieren? Würde der Schwarzhaarige ihn umbringen? Hatte er Tohya schon auf dem Gewissen?

„Es ist auch nichts mit ihm. Er hat lediglich ein bisschen Blut verloren. Davon wird er sich schnell erholen. Dein Freund war auch nicht wirklich interessant, im Gegensatz zu dir. Der Duft deines Blutes betört mich schon aus der Ferne.“ Grinsend sah Umi den Blonden an. „Und hässlich bist du zum Glück auch nicht.“, meinte er noch spöttisch. Tomo sah den anderen mit einem strafenden Blick an. „Lass deine blöden Witze! Mach mich los! Ich will nach Hause gehen und nach Tohya sehen. Das ist Freiheitsberaubung, ich zeig dich an!“ Der Schwarzhaarige lachte amüsiert und ließ Tomo nicht aus seinem Griff entkommen. „Du wirst nirgendwo hingehen. Du bleibst ab jetzt für immer bei mir. Ich wär ja verrückt, wenn ich dich wieder wie Freiwild da draußen rumlaufen lassen würde.“ Umi spreite Tomos Beine und legte sich dazwischen. Leicht begannt er sein Becken an das des Jüngeren zu pressen. Tomo keuchte leicht auf und versuchte von dem Älteren wegzurutschen. „Bist du auch noch ne miese Schwuchtel? Finger weg!“, grummelte der Blonde und sah Umi finster an. „Ich versuche nur dir das Ganze ein bisschen angenehmer zu gestalten, aber wenn du nicht willst, können wir das Ganze auch abkürzen.“ Grob packte Umi den Jüngeren am Kinn und drückte dessen Kopf zur Seite. Der Schwarzhaarige beugte sich runter und leckte über die Halsschlagader Tomos. „Nein nicht!“, jammerte der Jünger jetzt. Ängstlich sah er Umi an, der tatsächlich von ihm abgelassen hatte. „Wirst du…wirst du mich umbringen?“ Wieder wurden Tomos Augen feucht. Auf einmal hatte er schreckliche Angst, was auch deutlich an seinem Zittern zu sehen war. „Natürlich wird ich dich umbringen. Ich werde dich bis auf den letzten Tropfen aussaugen.“, sagte Umi recht ruhig und sah Tomo dabei in die Augen. In diesen sammelten sich immer mehr Tränen. Langsam beugte sich der Schwarzhaarige zu dem anderen nach unten. „Aber ich kann dir danach ein neues Leben schenken. Du musst einfach nur zustimmen immer bei mir zu bleiben. Dann werde ich dir dein neues Leben ermöglichen.“, flüsterte er ganze leise in Tomos Ohr. Dieser sah den Älteren immer noch ängstlich an. „Werde ich dann, wie du?“ Auf die Frage hin nickte Umi nur leicht. „Und bekomm ich dann auch so ein rotes Auge?“, meinte Tomo schon fast interessiert. Umi musste daraufhin leicht grinsen. „Ich weiß nicht. Das ist unterschiedlich. Bei den einen wird es rot, beiden anderen blau, bei wieder anderen komplett weiß. Wie es bei dir am Ende aussehen würde, kann ich dir nicht sagen.“ „Aber wozu…na…du weißt schon.“ Tomo wurde knallrot. Umi hatte immerhin direkte Andeutungen gemacht mit ihm Sex haben zu wollen. Oder etwa nicht? Hatte er sich das nur eingebildet? Nein, das konnte keine Einbildung gewesen sein. Er hatte ganz deutlich gespürt, wie Umi sein Becken an ihn gepresst hatte. Auf einmal erschauderte es ihn leicht bei dem Gedanken und er bekam eine Gänsehaut. „So bist du nachher ein bisschen vom Schmerz abgelenkt. Dann wird es für dich ein bisschen angenehmer.“, meinte der Ältere ruhig. Sofort hob sich eine Braue des Jüngeren. „Und natürlich machst du das nur wegen mir und denkst dabei kein bisschen an dich, richtig?“ Der Schwarzhaarige begann zu lachen. „Könnte sein, dass du mich durchschaut hast. Aber wär es denn so schlimm, wenn es so wäre? Vielleicht finde ich dich ja so heiß, dass ich unbedingt mit dir schlafen möchte.“, hauchte Umi wieder leise in Tomos Ohr und leckte dann leicht über dessen Ohrmuschel. Tomos Herz begannt augenblicklich schneller zu schlagen. Wieso konnte er dem Älteren auf einmal nicht mehr widerstehen? Er war immerhin nicht schwul! Schon gar nicht, würde er seinen Hintern für solche perversen Spielchen hingeben. „Hör auf so was zu sagen! Wir sind beide Männer. Männer reden nicht so übereinander.“, nuschelte Tomo verlegen. Aber wieder begann der Ältere nur zu lächeln und kam seinem Gesicht verdächtig nahe. Der Blonde wollte sein Gesicht noch wegdrehen, aber es war zu spät. Umis Lippen hatten seine gefunden, was den Jüngeren die Luft anhalten ließ. Leicht begannen sich die Lippen des Älteren gegen seine zu bewegen, worauf hin Tomo seine Augen schloss. Er konnte sich einfach nicht dagegen wehren. Zu schön war das Gefühl von Umis kühlem Mund auf seinem.

Eine Weile beließ Umi es dabei, doch dann begann er langsam Tomos Hose zu öffnen. „Nein stopp.“, meldete sich der Jünger sofort zu Wort. „Ich…ich will das nicht.“ Er sah Umi mit einem leicht bettelnden Blick an. Der Blonde hatte Angst davor. Es würde bestimmt wehtun, dessen war er sich sicher. Wieso sollte er zweimal Schmerzen auf sich nehmen? Der Ältere grinste leicht, fuhr trotz aller Proteste mit einer Hand in Tomos Hose. „Ich bin mir aber sicher, dass es dir gefallen wird.“ Leise stöhnte Tomo auf und biss sich dann fest auf die Unterlippe. Leicht begann Umi den Jüngeren zu massieren. Er hatte nicht vor ihn zu nehmen, noch nicht. Ab jetzt würden sie viel Zeit miteinander haben und deswegen würde er damit auch noch ein bisschen warten können. Gesickt umspielte der Ältere Tomos Glied mit seinen Fingern, reizte dabei provokant die Eichel. Er spürte genau, wie Tomos Glied sich langsam immer mehr verhärtete. Umi war sich sicher, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis der Jüngere nach mehr bettelte. Der Blonde wand sich leicht unter dem Schwarzhaarigen und presste ihm sein Becken entgegen. Langsam öffnete er seine Augen wieder und sah Umi an. „Schlaf mit mir.“, wisperte er leise, versuchte dabei mit seinen Lippen die des anderen zu erhaschen. Umi lächelte über den Versuch nur leicht. „Heute noch nicht Tomo. Dein Körper braucht seine Energie für das, was noch auf ihn zukommt.“ Wieder küsste Umi den Jüngeren sanft, wanderte dann langsam mit seinen Lippen zu dessen Hals. Bereitwillig drehte Tomo seinen Kopf leicht zur Seite um dem Älteren mehr Platz an seinem Hals zu bieten. Immer wieder musste er aufstöhnen, da Umi nicht aufgehört hatte ihn mit der Hand zu befriedigen. „Dann…dann mach mich…ahh…wenigstens los.“ Schon im nächsten Augenblick waren Tomos Hände frei, was er dazu nutze, um seine Arme um Umi zu legen. Er krallte sich im Shirt des Schwarzhaarigen fest und wartete ab. Umi würde sicher bald zubeißen. Wie würde das sein? Würde es sehr wehtun?
 

Umi hatte sich sanft an einer Stelle von Tomos Hals festgesaugt. Die Stelle, an der er später auch zubeißen würde. Er wartete ab, bis er spürte, wie der Blonde sich in seinen Rücken krallte und zu seinem Höhepunkt kam. Fest biss der Ältere zu und begann an der kleine Wunde zu saugen. Kleine Rinnsale von Tomos Blut tropften von Umis Lippen und flossen am Hals des Jüngeren nach unten. Dieser kniff seine Augen fest zusammen. Es tat doch mehr weh, als er sich gedacht hatte. Tomo begann heftig zu zittern. Er merkte, wie ihm immer unwohler wurde. „Ah Umi, hör auf!“ Er versuchte den Älteren von sich zu drücken, schaffte es jedoch nicht. Gerade war alles noch so schön gewesen und jetzt wurde ihm kotz übel und er wünschte sich, er hätte dem Ganzen nie zugestimmt. Panik erfasste ihn, wie noch nie in seinem Leben zuvor. Er spürte, wie sein Herz immer mehr Mühe hatte, das bisschen Blut, was ihm noch blieb, durch seinen Körper zu pumpen. Sein Widerstand ließ nach. Tomo hatte keine Kraft mehr, um sich gegen den Schwarzhaarigen zu wehren. „Lass mich nicht allein.“, hauchte er noch leise, bevor er das Bewusstsein verlor. Nun ließ Umi auch von dessen Hals ab und sah ihn an. Er leckte sich leicht über die Lippen und leckte seinen Kopf leicht an Tomos Brust. Geduldig wartet er ab, bis dieses seinen letzten Schlag getan hatte und dann alles still war.

Umi richtete sich leicht auf und ritzte sich mit einem seiner scharfen Eckzähne das Handgelenk an. Da er gerade erst Blut zu sich genommen hatte, begann auch gleich etwas von dem roten Saft aus seinem Handgelenk zu fließen. Vorsichtig öffnete er Tomos und Mund und presste sein Handgelenk leicht dagegen. Es dauerte eine kleine Weile, aber dann merkte er, wie Tomo sich langsam wieder regte und an der Wunde zu saugen begann. Aber da entzog Umi sich dem Jüngeren auch schon wieder. Tomo öffnete langsam seine Augen und man konnte sehen, wie sich eines der beiden schon langsam begann bläulich zu verfärben. Der Blonde streckte seine Arme leicht nach Umi aus. Dieser legte sich zu Tomo und nahm ihn sanft in seine Arme. „Drecksack, das tat weh.“, nuschelte Tomo leise, worauf Umi leicht grinsen musste und ein, „Es tut mir leid.“, in Tomos Ohr hauchte.

Living Dead

13. November 2010
 

Living Dead
 

Schon wieder klingelt mein Telefon, und ich weiß genau, wer am anderen Ende auf mich wartet. Gedankenverloren nehme ich den Hörer ab und melde mich knapp mit: „Umi desu…“ Tatsächlich bist du es, der mir irgendetwas Unverständliches ins Ohr brabbelt. „Ich bin gleich da.“, sage ich nur knapp und lege wieder auf. Was hast du wieder angestellt? Ich dachte mit Alkohol und Koks wärst du schon durch. Aber es scheint mal wieder schlimmer geworden zu sein. Weißt du nicht mehr, was du alles auf dich nehmen musstest, um den Entzug zu schaffen? Schon fast wütend knalle ich meine Tür zu und mache mich auf den Weg zu dir. An all dem ist doch sowieso nur Ruki schuld. Warum musste er dir so wehtun? Wäre Ruki nicht gewesen, hätten zwei weniger gelitten.
 

Nach einer guten halben Stunde betrete ich deine Wohnung. Der Geruch von Alkohol steigt mir schon hier in die Nase. Ich ziehe meine Schuhe und meine Jacke aus und gehe zu dir ins Wohnzimmer. Der Fernseher ist auf stumm geschaltet und du scheinst zu schlafen. Ich schalte das Gerät ab und setze mich neben die Couch. Das Szenario, welches sich mir auf dem Tisch bietet, lässt nichts Gutes erahnen. Zwei leere Weinfalschen und eine angefangene Whiskyflasche und nicht zu vergessen weiße Pulverreste, überall auf dem Tisch. Ich raufe mir leicht die Harre. Soll das denn wirklich wieder alles von vorne anfangen? „Umi, mir ist schlecht.“, höre ich auf einmal ein leises Flüstern hinter mir. „Das kann ich mir vorstellen.“, meine ich darauf nur knapp. Langsam stehe ich wieder auf und helfe dir von der Couch. Wie immer schleppe ich dich ins Bad und kümmere mich um dich und nicht der, der eigentlich schuld ist. Das macht mich wütend, aber was soll ich machen? Ich kann dich schlecht alleine hier sitzen lassen. Wer weiß, was du dann noch alles anstellst. Außerdem kann ich mich nicht mal dagegen wehren, den direkten Drang zu haben, dir zu helfen.

Nachdem du dich erfolgreich über der Toilette erleichtert hast, bringe ich dich direkt ins Schlafzimmer. Wenn wir ins Wohnzimmer gehen würden, würdest du nur wieder auf die Idee kommen noch was zu trinken. Ich kenn dich ja. „Danke Umi.“, murmelst du leise und siehst mich dabei schuldbewusst an. „Schon gut. Du weißt ja, dass du mich immer anrufen kannst. Aber das mit dem Alkohol und den Drogen muss aufhören Aoi. Das Zeug wird dich kaputt machen.“ Du schließt deine Augen, rollst dich leicht zusammen. „Ich geh an was ganz anderem kaputt. Das Zeug ist nur Mittel zum Zweck, damit es schneller geht.“ Nach diesem Satz treibt es mir wieder die Wut hoch. Ich hole mit meiner Hand aus und verpasse dir eine Ohrfeige, die sich gewaschen hat. Vollkommen entsetzt siehst du mich an. „Hör endlich auf damit! Das ist er doch gar nicht wert! Er benutzt dich doch nur, um sein Ego zu puschen, schnallst du das nicht? Es gibt andere, die wahre Gefühle für dich haben und dich nicht so verletzen würden!“, sprudelt es auf einmal aus mir heraus. Aber schon im nächsten Moment, weiche ich erschrocken zurück. Ich merke, wie mein Gesicht feucht wird. Nein, nicht ausgerechnet jetzt. „Ich muss los.“, meine ich nur noch hastig und verlasse schnell dein Schlafzimmer.
 

Zu Hause angekommen, sinke ich gleich auf die Knie. Habe ich mich jetzt verraten? Ich beiße mir fest auf die Unterlippe und schüttle den Kopf. Nein, in deinem Zustand hast du das hoffentlich nicht geschnallt. Schnell wische ich mir über die Augen, denn meine Tränen sind den ganzen Weg über nicht versiegt. Ich führ mich schon echt lächerlich auf. Ich finde wieder auf meine Füße zurück, die mich gleich in die Küche tragen. Ein Tee zur Beruhigung ist jetzt sicher das Richtige. Meinem Gewissen sollte ich dabei besser verschweigen, dass es dazu auch noch zwei Beruhigungspillen sein müssen.

Mit dem Tee gehe ich in mein Schlafzimmer und kuschle mich in die Decke. Mir fällt sofort auf, dass mein Handy ziemlich nervös vor sich hin blinkt. Ich nehme es in die Hand, in der Hoffnung, dass es bloß nicht von dir ist. Zum Glück werde ich nicht enttäuscht, die SMS ist von Tomo. Er beschwert sich in letzter Zeit immer öfter, dass ich kaum noch Zeit für ihn habe und er hat ja auch Recht. Das Einzige, was mir noch im Kopf rum spukt, bist du. Tomo will wissen, wann wir uns mal wieder treffen können. Ich denke kurz nach. Vielleicht ist das die Ablenkung, die ich brauche. Sofort schreibe ich ihm zurück, dass ich Morgen Zeit habe und wir uns in der Stadt treffen.

Jetzt trinke ich erst einmal meinen Tee aus und lege mich dann schlafen. Ein bisschen Ruhe kann ich jetzt sicher gebrauchen.
 

Am nächsten Tag wache ich erst kurz vor Mittag auf. Aber das ist ja nicht so schlimm. Ich bin sowieso erst am Nachmittag mit Tomo verabredet. Ich hieve mich schwerfällig aus dem Bett und gehe ins Bad. Schnell mache ich mich fertig und schminke mich auch entsprechend. Tomo soll nicht auffallen, das irgendwas mit mir nicht stimmt. Dass ich mich durch mein auffälliges Stylen direkt verraten könnte, fällt mir im Moment nicht auf.

Ich mache mich rechtzeitig auf den Weg in die Stadt. Tomo wartet auch schon auf mich. Wir begrüßen uns und er sieht mich gleich misstrauisch an. „Ist was?“, frage ich sofort verwirrt. Weiter sieht er mich prüfend an, bis er meint: „Seit wann, stylst du dich denn so, von oben bis unten, nur weil wir in die Stadt gehen. Das kenn ich gar nicht von dir.“ Jetzt muss ich mir was einfallen lassen. Was sage ich ihm? Ich zucke leicht mit den Schultern und meine nur: „Ich hatte eben Lust dazu. Traust du dich jetzt mit mir so nicht mehr raus, oder wie?“ Er rollt leicht mit den Augen. „Doch schon, aber es ist eben ungewöhnlich.“
 

Zusammen setzen wir uns in ein kleines Café. Ich weiß nicht so recht, was ich nehmen soll. Wie ich Tomo kenne, sollte ich mir lieber sowieso nicht so viel bestellen, damit mein Geld noch für seine Bestellung mit reicht. Er lässt sich ja so gerne einladen, auch wenn man das meistens erst kurz vorm Zahlen gesagt bekommt. Wie immer kommt es zum Schluss zum obligatorischen Kaffee. Wir erzählen ziemlich lange. Seit unsere Band Pause macht, sehen wir uns auch nicht so oft. Wir haben beschlossen, erst einmal ein bisschen Kraft für uns zu schöpfen und dann wieder in aller Frische durchzustarten. Aber von Krafttanken, kann man bei mir wohl nicht reden. „Hast du was von den anderen gehört?“ Tomo nickt leicht. „Ja. Die sind irgendwie alle dabei ihre Wohnung zu renovieren. Sie meinten, nach dem Unfall muss sich irgendwas ändern.“ Tomo schüttelt verständnislos den Kopf. „Also wenn mir meine Wohnung nicht mehr passt, zieh ich um. Den Stress geb ich mir nicht.“ Ich muss leicht schmunzeln. Das ist echt typisch für unseren Sänger. „Umziehen macht viel mehr Stress, als mal ein bisschen Farbe an die Wand zu klatschen.“, gebe ich zurück. „Nicht, wenn man sich alles machen lässt.“, kontert er geschickt. „Ja, wie beim letzten Mal. Wir haben deine Sachen geschleppt und du hast nur Anweisungen gegeben.“ Tomo beginnt leicht zu Grinsen. „Einer muss ja den Überblick behalten. Und mit meinem Schrank wart ihr echt nicht sanft. Der hat gelitten, ganz schrecklich.“ Tomo sieht mich Schnute ziehend an. Ich rolle leicht genervt mit den Augen und trinke einen Schluck. „Hättest du ihn mal lieber selbst getragen. Dann wär sicher nichts passiert.“, meine ich nur knapp, bevor mir die nächsten Worte im Hals stecken bleiben. Du kommst direkt auf das Café zu. Ich will meinen Augen nicht recht trauen. Du schwankst bedächtig hin und her. Was willst du jetzt hier? Auf einmal fällt es mir schlagartig ein. Deine Wohnung befindet sich direkt gegenüber.
 

Du stürmst in das Café, kommst direkt auf mich zu. Tomo kann uns nur verwirrt hinterher blicken, als du mich mit zu den Toiletten schleifst. Dort drückst du mich an eine Wand uns siehst mich direkt an. „Aoi, was soll das? Lass mich los!“ Ich versuche mich aus deinem Griff zu winden, aber es will mir nicht recht gelingen. „Was sollte das Gestern?“, höre ich nur gereizt aus deinem Mund kommen. Wieso bist du so sauer? „Was sollte was?“, frage ich zaghaft nach. „Du weißt genau, was ich meine! Ich will nie wieder hören, dass du Ruki so schlecht machst, hast du mich verstanden?“ Ich sehe dich entsetzt an. Hab ich das eben richtig verstanden? Jetzt bin ich, bei der ganzen Sache, der Buhmann? Wieder windet ich mich, wende diesmal auch mehr Kraft an. Ich weiche ein paar Schritte von dir zurück. „Wie du meinst. Aber such dir nen anderen Trottel, der dich trösten muss, wenns dir wegen ihm beschissen geht!“, knalle ich dir wütend an den Kopf. Schnell verlasse ich die Toilette und auch gleich das Café. An den vollkommen verwirrten Tomo, denke ich im Moment nicht.
 

Zwei Stunden später habe ich es immer noch nicht geschafft, meine Tränen zu stoppen. Was sollte das vorhin? Wieso bin ich jetzt der, der alles falsch macht? Ruki tut dir noch viel schlimmere Sachen an und ihn verteidigst du auch noch. Das begreif ich einfach nicht.

Wegen dir sehe ich jetzt total beschissen aus. Ich habe es vorhin nur noch geschafft, meine Kontaktlinsen zu entfernen. Jetzt bin ich total verschmiert. So kann ich auch in nem Horrorstreifen mitspielen. War vielleicht doch keine so gute Idee, sich ausgerechnet Heute so auf zu stylen. Aber konnte ja auch Niemand ahnen, dass du so was abziehst. Wer hat sich denn die ganze letzte Zeit den Arsch für dich aufgerissen? Bestimmt nicht Ruki! Wut steigt langsam in mir hoch und fängt an zu kochen. Wut auf euren Sänger, aber besonders auf mich selbst. Wie konnte ich nur so dumm sein? Ich verspüre auf einmal den Drang diese Wut so schnell wie möglich loszuwerden. Deswegen stehe ich auf und werfe alles auf den Boden, was mir in den Weg kommt. Leider ist unter diesen Sachen auch mein Fernseher, was mir aber im Moment reichlich egal ist. Als ich im Wohnzimmer fertig bin, steure ich zielsicher das Bad an. Was mir der Spiegel da zeigt, lässt mich entsetzt die Luft anhalten. „Das ist alles deine Schuld!“, brülle ich den Spiegel aufgebracht an. Schon im nächsten Moment landet meine Faust darin, was mich schmerzerfüllt auf keuchen lässt. Der Spiegel ist im Eimer und wie es aussieht meine Hand auch. Sie schmerzt höllisch. Ich sehe sie mir an und versuche vorsichtig meine Finger zu bewegen. Zum Glück scheint nichts gebrochen zu sein. Das hätte mir gerade noch gefehlt. Ich brauche meine Beweglichkeit in den Fingern immerhin, um Gitarre zu spielen. Das jagt mir auf einmal einen Schauer über den Rücken. Mir wird schlagartig klar, was ich eben alles aufs Spiel gesetzt habe. Erstarrt lasse ich mich auf den Boden sinken.
 

Ich weiß nicht, wie lange ich einfach da gesessen habe und vor mich hin gestarrt habe. Aber die Polizei, die plötzlich in meiner Badezimmertür steht, lässt mich ahnen, dass es sehr lange gewesen sein muss. Angsterfüllt kommt Tomo auf mich zugestürzt. „Mann, was ziehst du denn hier für ne Scheiße ab Umi? Ich hab mir total die Sorgen gemacht!“ Ich sehe ihn an, bekomme jedoch nicht mehr als ein Schulterzucken zusammen. Die Polizisten erkundigen sich nach meinem Befinden und fragen mich, ob sie einen Krankenwagen rufen sollen. Ich sehe sie verwirrt an und schüttle nur leicht mit dem Kopf. Was will ich denn mit nem Krankenwagen? Da fällt mir meine Hand wieder ein. Ich sehe nach unten und stelle fest, dass sie total mit Blut verschmiert ist. Wieder versuche ich, sie zu bewegen, was auch gut gelingt. Auf das erneute Nachfragen der Polizei, schüttle ich wieder nur mit dem Kopf und lasse mir von Tomo langsam auf helfen.
 

Ein bisschen verpeilt sitzen wir beide kurz darauf in meiner Küche. Immer wieder fragt Tomo mich was los war, bekommt dafür aber immer nur ein Kopfschütteln von mir. Bis er auf einmal auf mich zukommt und mich leicht am Kragen packt. „Spucks endlich aus!“, meint er leicht aufgebracht. Ich kann die Sorge in seinen Augen sehen. Leicht muss ich seufzen. „Wenn ich es dir sage, zeigst du mir sowieso nur nen Vogel.“, murmle ich leise und sehe Tomo an. Dieser schüttelt nur leicht mit dem Kopf, lässt mich auch noch nicht los. Ich senke meinen Blick. Wahrscheinlich hat es keinen Sinn mehr zu schweigen. Tomo wird sowieso nicht gehen, bevor er den Grund kennt.

Ich hole tief Luft und erzähle ihm dann alles, kann es nicht verhindern, dass mir dabei wieder die Tränen kommen. Ich vergrabe mein Gesicht in den Händen. Ich will nicht, dass Tomo mich so sieht. Er nimmt mich leicht in den Arm und fährt mir mit der Hand über den Rücken. „Vergiss ihn Umi. Der ist es doch gar nicht wert, dass du dir hier so ne Platte machst.“, meint er nur leise. Ich senke meinen Blick, lehne mich dabei leicht an Tomo. „Ich…ich kann nicht Tomo. Ich werd ihn nie vergessen.“ Langsam stehe ich auf und gehe in Richtung Schlafzimmer. Ich brauche Ruhe. Bei jeder Bewegung habe ich Angst, mein Kopf könnte platzen. Ich bin mir sicher, dass Tomo das verstehen wird.
 

Ein paar Tage später kann ich mich dazu aufraffen mit Tomo und den anderen mal wieder in die Stadt zu gehen.

Als Tomo damals gegangen war, hatte ich gleich eine SMS von Aoi erhalten. Er meinte, er wolle es noch mal mit Ruki versuchen und würde mich nicht mehr belästigen. Die SMS hatte dafür gesorgt, dass meine Müdigkeit wie weggeblasen war. Ich habe die ganze Nacht nur geweint.

Aber mittlerweile habe ich begriffen, dass es nichts bringt, wenn ich mich deswegen fertigmache. Vielleicht kommt ja irgendwann der Tag, an dem ich mein Herz für jemand anderen öffnen kann. Jetzt konzentriere ich mich erst einmal auf meine Arbeit und meine Freunde.

Beautiful Loneliness

Beautiful Loneliness
 

Tomo fühlte sich schlecht. Draußen war es grau und regnerisch und zu allem Überfluss hatte er sich vor ein paar Tagen den Ringfinger gebrochen. Aber keinen von seinen Freunden schien das zu interessieren. Irgendwie hatten alle etwas bessere zu tun, als sich eventuell auch nur einmal nach seinem Befinden zu erkundigen. Tolle Freunde waren das, die einem schworen immer da zu sein, wenn es einem schlecht ging, aber wenn es wirklich soweit war, hatten alle etwas Besseres zu tun.
 

Unruhig ging der junge Mann durch seine Wohnung. Diese Stille würde ihn noch wahnsinnig machen, wenn er nicht gleich etwas dagegen tat. Seufzend sah er sich um und als erstes fiel ihm seine Stereoanlage ins Auge. Der Blonde nahm die Fernbedienung und betätigte den Radioknopf. Doch was jetzt ins eine Ohren drang, ließ ihn nur verwundert eine Braue heben. „Leute die das für Musik halten, haben echt n schlechtes Gehör.“, dachte er bei sich. Seufzend tippte er mit der Fingerspitze auf CD. Aber auch das, war im Moment so gar nicht nach seinem Geschmack. Er verdrehte leicht die Augen und schaltete das Gedudel ab. Jetzt blieb ihm nur noch der Fernseher, aber er hasste ihn und das besonders um diese Uhrzeit. Tausende billige und seiner Meinung nach vollkommen sinnlose Talkshows würden jetzt auf ihn hereinbrechen und ihn platt machen. Leicht abwesend schüttelte Tomo mit dem Kopf. Das würde er sich sicher nicht antun.
 

Tomo hockte sich mit dem Rücken zum Fenster auf seine Fensterbank und nahm sich ein Buch. Vielleicht konnte es ihn ein bisschen ablenken, wenn seine Fantasie ein bisschen in Gang kam. Anders als erwartet, erwies sich das Buch auch als recht interessant, was Tomo die Seiten geradezu verschlingen ließ. Es ging in diesem Buch um einen kleinen Jungen, dessen Vater gestorben war. Der Kleine hatte jedoch in den Sachen seines Vaters einen Umschlag, mit einem kleinen Schlüssel darin, gefunden. Auf diesen Umschlag war ein Name geschrieben worden und nun war der Junge auf der Suche nach dem Mann, oder der Frau, die etwas mit diesem Schlüssel zu tun haben könnte. Der Blonde fand es sehr berührend, wie sich der Sohn dieses Mannes aufopfernd bemühte eine Lösung zu dem Rätsel um den Schlüssel zu finden. Oft brachte ihn das Buch zum Lachen, aber an manchen Stellen musste der Sänger auch hart mit den Tränen kämpfen. Noch nie hatte er eine so berührende Geschichte gelesen. Tomo merkte nicht einmal, wie die Zeit verging und das er das Buch in einem Rutsch gelesen hatte. Als er das Buch zu klappte, war er schon leicht wehmütig. „Schade…“, murmelte er leise vor sich hin.

Er legte das Buch beiseite und drehte sich zu der kalten Glasscheibe, die sich hinter ihm befand. In diesem Moment weiteten sich seine Augen überrascht. Der Blonde drehte sich ganz herum und drückte die Nase gegen das Glas. „Es schneit.“, ging es ihm nur durch den Kopf.
 

In dicken weißen Flocken glitt das weiße Pulver zart auf die Erde. Was Tomo jedoch nur erahnen konnte, weil er sich hier immerhin im 13. Stockwerk eines Hochhauses befand. Auf einmal musste er leicht lächeln. Schnell machte der Sänger sich auf den Weg in sein Schlafzimmer, um seine Winterjacke aus dem Schrank zu kramen, welche er bis jetzt noch nicht benutzt hatte. Tomo ging in den Flur und schlüpfte in seine warmen Stiefel, zog sich dann die Jacke an und bewaffnete sich noch mit einer Mütze, Schal und Handschuhen. Als der junge Mann sich den Schal um den Hals wickelt, fiel ihm auch ein, dass Heute der Weihnachtsmarkt eröffnen würde. Wieso war ihm das alles nicht eher eingefallen? In Gedanken verließ er seine Wohnung und steuerte den Fahrstuhl an. Die Treppen erschienen ihm im Moment eine viel zu lange Ewigkeit, bis er endlich das Haus verlassen konnte. Tomo grüßte auf dem Weg freundlich seine Nachbarin, welche ihm bestimmt schon zum hundertsten Mal versicherte, dass sie ihn schon mal im Fernsehen gesehen haben musste. Er lächelte freundlich, verdrehte jedoch genervt die Augen, als er an ihr vorbeigezogen war. Konnte sie sich nicht endlich merken, wer er war? Der Sänger war schon oft kurz davor gewesen ihr ein Bild seiner Band an die Stirn zu tackern. Er war sich sicher, dass sie dann nicht mehr ständig darüber sinnieren würde, wo sie ihn denn schon mal gesehen hatte. Aber andererseits war er auch recht froh, dass er in seinem Wohnhaus weitgehend unbekannt war. Das ersparte ihm immerhin eine Menge Stress.
 

Als er draußen angekommen war, sah er in den Himmel. Dieser schien rot zu glühen, was von den ganzen Straßenlaternen und Lichtern in der Stadt kam. Die Schneeflocken prasselten auf ihn herab und wieder musste er leicht lächeln. Aber genauso schmerzhaft wurde ihm wieder bewusst, dass er seine Freude mit gar niemandem teilen konnte. Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen, bis er im nahe gelegenen Park angekommen war. Der Sänger zündete sich eine Zigarette an und setzte sich auf eine kleine Bank. Er seufzte schwer und begutachtete den Weg, welcher sich immer mehr von braun in weiß färbte. Tomo hing seinen Gedanken nach und zog ab und zu an seiner Kippe, bis er Schritte auf dem Weg hören konnte. Verwundert sah er auf. Der Fremde blieb direkt vor ihm stehen. „Ich kaufe nichts und zu verschenken hab ich auch nichts.“, meinte Tomo leicht genervt. Er wollte seine Ruhe haben und sich nicht von irgendjemandem bequatschen lassen. „Das ist aber keine nette Begrüßung für nen Kollegen.“, sagte der andere nur amüsiert. Der Blonde wollte seinen Ohren nicht trauen. Er hatte die Stimme sofort erkannt. Verwirrt sah er auf und vor ihm stand tatsächlich Ruki. Der Jüngere sprang sofort auf und verbeugte sich leicht. Er begrüßte Ruki freundlich und sah verwundert auf, als dieser zu lachen begann. „Du kannst ja doch richtig höflich sein.“, sagte der Schwarzhaarige lachend. „Setz dich mal wieder, bevor du dir vor lauter Freundlichkeit noch was abbrichst.“ Der Ältere drückte Tomo wieder auf die Bank und setzte sich neben ihn. Nun trat ein langes Schweigen ein. Tomo musste nachdenken. Was machte Ruki hier so ganz allein? Sollte er nicht lieber zu Hause sein, bei dem Wetter? Immerhin war er erst erkältet gewesen und hatte deswegen nicht singen können.
 

Die Zigarette in der Hand des Blonden war längst vergessen. Leise und unangerührt qualmte sie vor sich hin. „Was machst du denn so ganz alleine hier?“, war es nun Ruki, der die Frage zuerst aussprach. „Die anderen haben keine Zeit für mich.“, meinte Tomo nur knapp. Er sah den älteren wieder an. „Und du?“, fragte er nun neugierig. Der Schwarzhaarige kramte seine Zigaretten hervor und steckte sich eine zwischen die Lippen. „Ich hatte Streit mit den anderen. Sie meinen, ich gehe zu nachsichtig mit meiner Gesundheit um. Aber immerhin bin ich ja alt genug, um das selber zu entscheiden. Na ja, zu Hause ist mir die Decke auf den Kopf gefallen. Ich dachte ein kleiner Spaziergang würde gut tun.“ Tomo nickte leicht, als Ruki geendet hatte. „Ja, so ähnlich ging es mir vorhin zu Hause auch. Aber mich hat eher der Schnee raus gelockt.“ Der Ältere zog an seiner Zigarette und nickte leicht. „Ja, der Schnee hat schon was Schönes. Aber irgendwie, macht er mir auch ein bisschen Angst.“, sagte Ruki leise. Tomo sah ihn verwirrt an. „Wieso?“, fragte er gerade heraus. „Weil der Schnee so leise ist.“, meinte Ruki nur knapp. Immer noch musterte ihn der Jüngere fragend. Das verstand er nicht so richtig. „Stell dir mal vor, alles um dich herum, wär so still, wie der Schnee. Und auch wenn du den Mund aufmachst, würde nichts anderes heraus kommen, als das Flüstern des Schnees. Für mich ist das eine beängstigende Vorstellung. So stell ich mir die Einsamkeit vor.“, führte der Sänger seinen Gedanken noch weiter aus.

So hatte Tomo sich das noch nie überlegt. Aber wenn er genauer darüber nachdachte, hatte Ruki schon Recht. „Ja, das stimmt. So habe ich das noch nie gesehen.“ Wieder trat diese Stille ein. So sehr Tomo sich auch anstrengte, der Schnee gab ihm wirklich keinen einzigen Ton.
 

Nach einer kleinen Weile sah der Ältere zu Tomo, welcher immer noch in seinen Gedanken hing. „Hey, ich wollte dir jetzt nicht die Freude am ersten Schnee verderben.“ Der Jüngere sah ihn an und schüttelte nur leicht mit dem Kopf. „Nein, hast du nicht.“, meinte Tomo lächelnd. Er stand auf und streckte sich kurz. Dann sah er zu Ruki und sagte: „Was hältst du davon, wenn wir zusammen auf den Weihnachtsmarkt gehen?“ Der Schwarzhaarige sah ihn erst ein bisschen verwirrt an. Eigentlich war er so gar nicht in der Stimmung für Menschenaufläufe. Aber irgendwie hatte er im Moment auch nicht das Bedürfnis alleine zu sein. Die Sehnsucht nach jemandem, mit dem er sich normal unterhalten konnte, hatte ihn immerhin auch zu Tomo geführt, sonst wäre er sicher einfach vorbei gegangen.

Ruki nickte nun leicht und stand auf. „Ja, lass uns gehen.“
 

Zusammen betraten die beiden Sänger den überfüllten Platz, auf dem sich tausende Menschen dicht an dicht drängten. Tomo sah sich suchend um. „Ich schlage vor, wir suchen uns jetzt erst einmal was, wo wir was Warmes trinken können. Mir frieren trotz Handschuhen die Finger ab und die Bank war auch nicht gerade warm.“ Fragend sah er Ruki an, welcher nur leicht nickte und Tomo folgte. Schnell hatten sie eine Bude gefunden, an der es Tee und andere heiße Getränke zu kaufen gab.

Der Jünger bestellte sich eine heiße Schokolade und gab Ruki einen Tee aus. „Bist ein ganz Süßer, was?“, fragte der Schwarzhaarige den anderen Sänger amüsiert. „Hast du denn beim Wolf und den sieben Geißlein nich richtig aufgepasst? Zucker macht die Stimme seidig.“, sagte der Jünger nur knapp. Er versuchte seiner Stimme einen ernsten Klang zu geben, musste jedoch lachen, als er den Älteren grinsen sah. „Irgend ne Ausrede muss man ja für seine Zuckersüchte haben.“, fügte Tomo noch hinzu.
 

Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile und auch der Schwarzhaarige gab Tomo noch einmal eine heiße Schokolade aus. Um sie herum tanzten immer noch die Schneeflocken umher, welche sich frech auf ihre Nasen setzten.

Zusammen schlenderte sie später noch über den Markt und mussten zugeben, dass die Einsamkeit, die sie noch vor wenigen Stunden verspürt hatten wie weggeblasen war.

Auch wenn ihn dieses Gefühl den ganzen Tag schrecklich gequält hatte, musste Tomo sich eingestehen, dass es nicht nur etwas Negatives gehabt hatte. Immerhin hatte diese, doch eigentlich bedrückend Einsamkeit, sie zusammen geführt und somit in einem schönen Abend geendet.

Sommerregen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ein langer Weg zurück

So...

Also gleich am Anfang muss ich sagen, dass ihr mich wahrscheinlich für das Kapitel hassen werdet xX

Wenn man die wahren Gegebenheiten bedenkt, is es vielleicht ziemlich krass...

Ich hab schwer mit mir gerungen, ob ich es hochladen soll..

Aber die Idee ging mir einfach nicht aus dem Kopf...

Über Kommentare würde ich mich wie immer freuen ^^

Viel Spaß
 

15. Februar 2011
 

Ein langer Weg zurück
 

Sechs Monate war es jetzt her, dass Rui diesen schlimmen Autounfall überlebt hatte. Immer noch wünschte er sich, er wäre tot. Tag für Tag lag er da, konnte seine Beine nicht spüren, musste abwarten, bis es endlich dunkel war und die Nacht kam, die ihm diesen schrecklichen Anblick ersparte. Zwei seiner Lendenwirbel waren vollständig zertrümmert worden. Die Splitter hatten sich dabei ins Rückenmark gerammt. Er würde seine Beine nie wieder bewegen können, das wusste er, aber er konnte sich einfach nicht damit abfinden.
 

Wieso hatte es ihn treffen müssen? Er war immerhin nicht der Einzige im Wagen gewesen und die anderen waren mit leichten Prellungen davon gekommen.

Wieso zum Teufel war er zu seinem betrunkenen Freund ins Auto gestiegen?

Das waren die beiden Fragen, die ihn nun schon seit so langer Zeit Tag und Nacht verfolgten und beschäftigten, die ihn wütend machten, wütend auf Tohya und noch viel mehr auf sich selbst.

Das waren die beiden Fragen, die ihm die Tränen in die Augen trieben. Tränen der Verzweiflung, des Hasses…

Ein einziges Mal, direkt nach dem Unfall sogar der Erleichterung darüber, dass sie alle noch am Leben waren. Aber zu welchem Preis? Was war das für ein Leben?
 

Jeden Tag kam Tohya, um sich nach ihm zu erkundigen. Meistens sah der Jüngere ihn dann voller Mitleid an. Wie er dies doch hasste. Musste er ihn denn noch mehr erniedrigen? „Glotz gefälligst nicht so!“, kam dann nur von Rui, was den anderen den Blick senken ließ. Tohya wollte so gerne alles wieder gut machen, es am liebsten ungeschehen machen. Aber das konnte er nicht, das würde niemand können.
 

Rui war immer froh, wenn das Abendessen kam, denn das hieß, dass Tohya verschwinden würde. Er konnte diesen Blick einfach nicht mehr ertragen. Jeden Tag sagte er dem Braunhaarigen, er solle ja nicht noch mal kommen. Aber irgendwie prallte das vollkommen an Tohya ab. Jedes Mal wieder um dieselbe Zeit stand er auf der Matte und sah ihn nur an. Zu sagen hatten sie sich sowieso nicht viel. Wenn der Jüngere den Mund öffnete, kamen nur Liebesschwüre und Mitleidsbekundungen zum Vorschein und das konnte er sich echt sparen. Waren sie denn überhaupt noch ein Paar? Würde er Tohya noch lieben können? Konnte er ihm überhaupt die Schuld geben? Immerhin hätte er nein sagen können. Er hatte gesehen, wie viel Tohya an diesem Abend getrunken hatte. Rui hätte doch einfach nur nicht einsteigen müssen.
 

Immer wieder ertappte der junge Mann sich dabei, wie er Tohya sein ganzes Elend an den Hals wünschte und immer wieder hasste er sich selbst dafür. Oft geriet er so in Wut über sich selbst, dass er sich alles schnappte, was er zu fassen bekam und es quer durch das Zimmer warf. Wodurch die Ärzte es auch schnell aufgegeben hatten andere Patienten zu ihm ins Zimmer zu legen, aber das war ihm nur recht. Er wollte nicht noch mehr Mitleidsblicke kassieren.
 

Wieder brach ein neuer Tag an, ein Tag wie jeder andere und das seit sechs Monaten. Sein Tagesablauf war trist und langsam langweilte es ihn. Rui sah zur Uhr und zählte die Sekunden, bis das Frühstück kam, dann stecke auch Tohya schon seinen Kopf zur Tür herein. Wieder hatte er eine Rose bei sich, die er in eine Vase neben dem Bett stellte, um gleich danach die verwelkten auszusortieren. „Ich hab eine gute Nachricht für dich.“, meinte der Jüngere lächelnd. „Ich kann wieder laufen…“, schoss es Rui sofort durch den Kopf, aber diese Nachricht würde er wohl nie erhalten. Er sah Tohya nur fragend an, welcher ihn immer noch sanft anlächelte. „Ich kann dich mit nach Hause nehmen. Die Schwester bringt gleich einen Rollstuhl.“

Der Blick des Älteren wechselte von fragend zu entsetzt. Ein Rollstuhl? Niemals würde er sich in so ein Ding setzen. „Vergiss es!“, meinte er nur knapp. Aber der Braunhaarige ließ sich gar nicht beirren, sortierte einfach weiter die Rosen. „Hörst du mir zu?“, sagte er noch ein bisschen lauter. „Das kannst du vergessen! Ich werd mich nicht in so ein Teil setzen, damit auch noch alle sehen, was ich für ein behinderter Spast bin!“ Immer noch schien der Jüngere taub zu sein. Rui packte ihn am Kragen und zog ihn zu sich.

Doch in diesem Augenblick, als er Tohya so tief in die Augen sehen konnte, sein Mitgefühl, aber vor allem sein Schuldgefühl, da konnte er nichts mehr sagen. Jedes seiner Worte blieb ihm im Hals stecken. Stattdessen zog er ihn noch näher und legte seine Lippen leicht auf die des Jüngeren.

Ein unglaublich warmes Gefühl durchflutete ihn. Nur für einen Augenblick keimte ein kleiner Hoffnungsschimmer in ihm auf. Hoffnung darauf, dass alles wieder gut werden würde, dass er es mit Tohya an seiner Seite tatsächlich schaffen konnte.

Als sie sich wieder lösten, lächelte ihn der Braunhaarige nur an. Man konnte in seinen Augen die Erleichterung sehen. Er musste die letzten Wochen auch schrecklich gelitten haben.

„Rui, es tut mir so leid.“, flüsterte er leise. „Ich wünschte ich könnte alles ungeschehen machen. Ich hasse mich so sehr für das, was ich gemacht hab. Ich sollte hier liegen, nicht du.“ Dem Jüngeren stiegen Tränen in die Augen und auch Rui konnte die Situation kaum ertragen. Noch nie wollte er es sehen, wenn Tohya litt und das war jetzt auch noch wegen ihm. „Sicher klingt das alles mit der Zeit abgedroschen.“, setzte Tohya fort. „Aber ich weiß einfach nicht, was ich sonst sagen oder machen soll. Ich hab dich in diese schreckliche Lage gebracht und jetzt kann ich dir nicht mal da raushelfen.“ Der Jüngere schluchzte ungehemmt in den Arme des Älteren. Nun begriff Rui, dass er seinen Hass endlich begraben musste. Er merkte, wie froh er war, dass Tohya bis jetzt jeden Tag bei ihm gewesen war. „Außer ihm kommt niemand, um sich nach dem Krüppel zu erkundigen.“, dachte Rui mit einem bitteren Lächeln auf den Lippen.

An diesem Tag saßen sie noch lange so auf Ruis Bett. Sie redeten bis spät in die Nacht. Aber Rui war trotzdem klar, dass er einfach noch nicht bereit war sich so wie er jetzt war draußen zu zeigen. Demzufolge musste der Rollstuhl noch warten.
 

Mehrere Tage waren seitdem jetzt schon vergangen. Tohya kam wie immer jeden Tag. Aber nun war die Atmosphäre bei jedem Besuch entspannter. Manchmal kroch der Jüngere sogar zu ihm ins Bett und schlief ein oder zwei Stunden bei ihm.
 

An einem Tag hatte Tohya einen seltsamen Ausdruck im Gesicht, der Rui schon beinahe Angst machte. „Was guckst du so?“, fragte er den Jüngeren irritiert. Doch dieser sprach kein Wort und kletterte einfach unter die Decke. „Ähm…Tohya?“ Der Ältere war sichtlich verwirrt, bis Tohya ihm dann die Shorts von den Beinen zog. „Tohya, was…“ Der Braunhaarige konnte seinen Satz nicht beenden, musste leise Stöhnen. Fest presste Rui sich eine Hand auf den Mund. Das konnte Tohya doch nicht machen, schon gar nicht hier. Er biss sich fest auf die Lippe, wollte immer wieder protestieren. Aber es fühlte sich auf der anderen Seite auch einfach wieder zu schön an, dem Jüngeren wieder so nahe zu sein. Der Ältere schloss seine Augen und versuchte einfach nicht zu laut zu werden. Es dauerte auch gar nicht lange, bis er es nicht mehr aushielt und sich in Tohyas Mund ergoss. Ein paar Sekunden später, kam der Braunhaarige wieder unter der Decke hervor und grinste ihn an. „Das funktioniert ja prima.“, meinte er frech. Dafür kassierte Tohya eine Kopfnuss von Rui. „Es hätte sonst wer reinkommen können.“, meinte Rui immer noch leicht außer Atem. „Ey, ich komm seit sechs Monaten jeden Tag. Ich weiß, wann wer reinkommt und wann nich.“

Rui sah Tohya immer noch entsetzt an. Jetzt wusste er nicht mehr wirklich, was er dazu noch sagen sollte. „Das war aber nur der erste Teil!“, meinte Tohya begeistert. Er kletterte vom Bett, zog Rui wieder richtig an und verließ dann kurz das Zimmer. Als er jedoch mit einem Rollstuhl wieder kam, verschlechterte Ruis Laune sich schlagartig. „Hau ab damit! Ich hab dir gesagt, dass ich mich da nicht reinsetze!“, sagte der Ältere genervt. Doch der andere kam immer näher und stellte den Rollstuhl neben dem Bett ab. „Du kannst nich ewig hier bleiben. Damit du mit nach Hause kannst, musst du da rein. Keine Widerrede!“ Der Jüngere zog seinem Freund die Decke weg. Rui würde sich heute in dieses Teil setzen, koste es, was es wolle.

„Tohya hör auf mit dem Scheiß! Ich warne dich.“ Wieder waren die Ohren des Jüngeren verstopf, wie es schien. Er ging zu Rui und schob seine Arme unter die Achseln von Rui. Kurz sahen sie sich einfach nur an und dann begann Tohya Kraft anzuwenden. Der Ältere begann sofort zu zappeln. „Tohya lass das! Ich will das nicht!“, meinte er fast verzweifelt. Keiner sollte sehen, was mit ihm los war. Keiner sollte sich lustig über den Krüppel machen können.

Aber eins musste man dem Jüngeren wirklich lassen, er hatte Kraft und so verfrachtete er Rui einfach in den Rollstuhl. Dieser begann bitterlich zu weinen. Wie sollte er sich jemals mit dieser Situation abfinden? Vor dem Unfall war er sportlich gewesen. Schwimmen und Radfahren, hatten ihm immer eine Menge Spaß gemacht und jetzt sollte er an dieses Ding gefesselt sein? In so einem Teil war man Hilflos. Er wollte keine Hilfe und kein Mitleid bei Dingen, die doch eigentlich alltäglich waren.

„Du wirst es nicht mit mir aushalten.“, meinte Rui voller Panik und klammerte sich an Tohyas Shirt, welcher sich neben den Rollstuhl gekniet hatte und ihn in den Arm genommen hatte. „Du wirst mich schnell satt haben. Bald wird dir der Krüppel auf den Keks gehen! Mit mir kann man doch nichts unternehmen. Sogar auf die beschissene Toilette müsstest du mir helfen. Das ist doch kein Leben Tohya.“ Rui zitterte heftig und konnte sich einfach nicht beruhigen. „Rui hör auf so was zu sagen.“, sagte Tohya leise. „Wir schaffen das zusammen. Du darfst uns nich so schnell aufgeben.“, flüsterte er leise in das Ohr des Älteren.
 

Rui konnte sich an diesem Tag lange nicht beruhigen. Zu stark waren seine Angst und der Zweifel, dass alles so klappen würde, wie Tohya sich das vorstellte. Am Ende hatte er sich jedoch dazu überreden lassen mit dem Braunhaarigen nach Hause zu gehen.

Dies hatte sich zum Glück nicht als schwer erwiesen. Sie hatten einen Fahrstuhl im Haus und keine hohen Türschwellen. Jedoch war es ungewohnt für Rui sich nicht mehr so frei bewegen zu können wie Früher.

Es dauerte sehr lange, bis beide sich mit den Gegebenheiten abgefunden hatten. An manchen Tagen trieb Rui alles in den Wahnsinn. Dann konnte Tohya ihm nichts recht machen. Er schmiss mit Tellern und allem, was er finden konnte. Doch eines änderte sich nie und zwar Tohyas Geduld mit ihm. Der Jüngere ließ alles über sich ergehen, egal wie gemein Rui zu ihm war. Das bereitete Rui dann wiederum ein schlechtes Gewissen. Tohya gab sich dann schon damit zufrieden, wenn sie am Ende eines solchen Tages endlich im Bett lagen und ein wenig kuschelten.
 

Und so war es auch an diesem Tag wieder einmal gewesen. Rui hatte rumgebrüllt und mit Sachen um sich geworfen. Am Ende hatte er Tohya auch noch schlimm beleidigt, was diesen sicher schwer verletzt hatte.

Rui lag noch lange wach. Der Jüngere war schon längst an ihn gekuschelt eingeschlafen. Rui strich ihm sanft durch die Haare, sah ihn noch lange im Dunkeln an. „Es tut mir so leid, Tohya. Ich hab dich gar nicht verdient.“, murmelte er leise, bevor auch er seine Augen schloss um endlich einzuschlafen. Rui hatte sich heute fest vorgenommen sich zu ändern und das würde er jetzt auch endlich angehen. Da war er sich sicher.

Wenn du mich geliebt hättest

Ich schon wieder xX

Die Idee kam mit gerade eben spontan xX

Ich hab beim Schreiben geweint *drop*

Viel Spaß beim Lesen...
 

19. Februar 2011
 

Wenn du mich geliebt hättest
 

Ein markerschütternder Schrei ging durch die ganze Schule. Die Glasvitrinen schienen zu beben. Sofort suchten alle Schüler aufgeregt nach der Ursache. Alles sammelte sich im obersten Stock des Gebäudes. Ein entsetztes Gemurmel ging durch die Masse.

Mitten im Gang, hing ein lebloser Körper von der Decke, die Augen weit aufgerissen. Die Qualen wiederspiegelnd, die der junge Mann erlitten hatte, bis der Tod eingetreten war.
 

Auch Reno war nun endlich am Ort des Geschehens angekommen. Voller Entsetzen sah er nach oben, ließ dabei seine Bücher fallen. Sein gesamter Körper begann zu zittern. Das durfte nicht wahr sein. Tränen schossen ihm in die Augen, die er schnell beseitigte. Keiner sollte sehen, wie nahe ihm das Ganze ging. Er schluckte leicht, drehte sich sofort um und lief davon, seine Bücher vollkommen außer Acht lassend. Schnellen Schrittes ging er nach Hause. Die Schule war ihm jetzt reichlich egal. Er sah nicht einmal den Weg vor sich richtig. Filme liefen in seinem Kopf ab. Besonders immer wieder der vom letzten Abend.
 

~~~***~~~

„Sag mal, was würdest du machen, wenn ich einfach nicht mehr da wäre?“, fragte der Jüngere und machte dabei Renos Hausaufgaben, wie immer. Der Braunhaarige sah seinen Gegenüber nur verwirrt an. „Wollt ihr umziehen?“, war das einzige, was er darauf erwiderte. „Ja, vielleicht.“, war die knappe Antwort, die er erhielt.

~~~***~~~
 

Reno wischte sich immer wieder energisch über die Augen. Schnell war er zu Hause angekommen. Er rannte in sein Zimmer und nahm den Brief, den Umi ihm dagelassen hatte. Der Schwarzhaarige hatte gesagt, er dürfe den Brief erst öffnen, wenn er am nächsten Tag von der Schule kommen würde. Er setzte sich auf sein Bett und riss den Umschlag in zwei Hälften. Sofort begann er zu lesen.
 

Geliebter Reno,
 

wenn du diesen Brief liest, hast du es wahrscheinlich schon mitbekommen. Du wirst dich fragen, wieso ich das getan habe…

Aber zu aller erst, möchte ich dir danken. Ich will dir danken, für die schöne Zeit, die ich mit dir haben durfte. Du hast mir alles um so vieles erträglicher gemacht. Du warst der Grund, warum ich mich jeden Morgen aus dem Bett gequält habe. Du warst der Grund für mein Lächeln.
 

Ich war dir auch nie böse, weil wir uns nur heimlich sehen konnten. Ich kann sehr gut verstehen, dass du mich verstecken musstest…

Du warst schon immer der beliebteste Schüler auf unserer Schule und ich das genaue Gegenteil. Aus dem Grund kann ich auch deine Angst verstehen, dich mit mir zu zeigen. Immerhin, hattest du einen Ruf zu verlieren. Das Risiko, dass sie dich, wegen mir, von deinem Thron stoßen würden, war groß.

Aber das war mir immer egal. Die Hauptsache war, dass ich Zeit mir dir verbringen durfte, dass ich dich lieben durfte.

Aber…
 

Die Tinte war an dieser Stelle verschmiert, der Brief dadurch schwer zu lesen. Umi musste geweint haben, als er das schrieb.
 

Aber sie haben es rausgefunden. Es tut mir so leid. Ich war nicht vorsichtig genug. Sie haben unser Bild in meinem Spint gefunden. Ich hätte es besser aufbewahren sollen. Bitte verzeih mir.

Sie haben gesagt, sie würden dir schreckliche Dinge antun. Sie meinten, sie würden dir das Leben genauso zur Hölle machen.

Das konnte ich nicht zulassen.

Ich wusste, dass ich es beenden muss. Ich muss von dir weg, um dich zu schützen.

Aber was passiert danach? Danach bin ich wieder allein. Das kann ich nicht ertragen.
 

Ich werde heute Abend zu dir kommen und mich verabschieden. Ich denke, so ist es das Beste. So wird keiner von uns leiden. Ich bin mir sicher, dass du mich nicht vermissen wirst. Es stehen so viele andere bereit um meinen Platz einzunehmen. Andere, mit denen du dich auch zeigen kannst.

Wein nicht um mich Reno. Ich habe Tränen für uns beide vergossen.

Mach dir keine Vorwürfe. Ich werde glücklich ins Totenreich übertreten, denn heute Abend, wird es passieren…
 

In Liebe
 

Umi
 

Reno starrte das Blatt fassungslos an. Umi hatte das alles geplant und er hatte nichts davon mitbekommen. Wieso hatte er nicht anders auf die Frage von Gestern reagiert?

„Sag mal, was würdest du machen, wenn ich einfach nicht mehr da wäre?“

Immer und immer wieder ging ihm diese Frage durch den Kopf. Seine Tränen weichten das Papier auf, wodurch der Brief in seinen Händen zu zerfallen drohte.
 

Wieso hatte er nichts unternommen?

Wieso hatte er nicht zu ihm gestanden?

Wieso hatte er sich so ablenken lassen?
 

Von Umis glücklichem Lächeln, wenn sie zusammen waren, von seiner Unbeschwertheit. Er hatte doch genau gesehen, wie sie ihn quälten. Aber er hatte Angst gehabt. Angst, sie könnten auch ihm so schreckliche Dinge antun.

Anstatt etwas zu sagen, anstatt seinem Freund zu helfen, hatte er sich bemüht Umi die Zeit, die sie zusammen hatten so angenehm wie möglich zu gestalten. Er hatte ihm in der Zeit so viel Liebe und Zuneigung geschenkt, wie er nur konnte. Aber das war nicht der richtige Weg gewesen. Das war Umis Tod auf Raten gewesen. Er hätte doch wissen müssen, dass es irgendwann herauskommen würde.

Wieso ereilten ihn diese Einsichten erst so spät und schmerzlich?

Jetzt verstand Reno auch endlich, wieso Umi am gestrigen Abend so darauf gedrängt hatte mit ihm zu schlafen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Schwarzhaarige sich immer geziert, war noch nicht bereit gewesen. Aber Gestern, aus heiterem Himmel, wie Reno schien, war es soweit.
 

Wie konnte er nur so dumm sein?
 

Wie hatte er so viele Warnsignale missachten können?
 

Der Braunhaarige rollte sich zusammen, presste den kleinen weißen Hasen, den Umi für ihn auf dem Rummel gewonnen hatte, fest an sich. Aber dort, waren sie natürlich auch nicht gemeinsam gewesen. Nirgends hatten sie sich zusammen gezeigt. Die einzige Erinnerung der Gemeinsamkeit, war hier in dieses Zimmer gesperrt.
 

Reno weinte bitterlich, sich bewusst, dass die Einsicht viel zu spät kam.

Er war mit Schuld. Er hatte Umi in den Tod getrieben.

„Umi, verzeih mir. Komm zu mir zurück. Ich liebe dich doch.“, flüsterte er immer wieder leise vor sich hin, bis er sich in den erlösenden Schlaf geweint hatte.

The last time

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht?

soo...

mal wieder ein kapitel von mir ^^

ich hoffe es gefällt und findet ein paar leser...
 

viel spaß beim lesen ^^
 

11. Mai 2011
 

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht?
 

Tohyas Wecker klingelte unerbittlich und drängte ihn dazu endlich aus dem Bett zu kriechen. Doch irgendwie konnte der Braunhaarige sich nicht so richtig dazu aufraffen.

Noch am Vortag war er so glücklich gewesen. Jin hatte ihn zum ersten Mal richtig beachtet. Nichts hatte Tohya sich mehr gewünscht.

Der 18-hährige hatte eine Lüge benutzt, um Jins Aufmerksamkeit zu erlangen, wofür er sich schon jetzt schrecklich schämte. Wie sollte das weitergehen? Sollte er weiter lügen?
 

Der junge Japaner streckte den Kopf unter der Decke hervor und sah sich sein Schlagzeug an. „Oh Mann, ich Idiot.“, dachte er bei sich. Wieso war ihm das nur über die Lippen getreten?

Als ihm sein Wecker doch total auf den Geist ging, schälte Tohya sich ganz aus seiner Decke und stand auf. Er musste klarstellen, dass er gelogen hatte. Lange konnte er diese Lüge sicher nicht geheim halten.

Er machte sich für die Schule fertig, nahm sich in der Küche noch schnell einen Apfel und fuhr dann mit dem Rad los.
 

Als er Jin am Schultor stehen sah, drehte sich sein Magen in alle Richtungen und der Apfel kämpfte sich verdächtig weit wieder nach oben. Der Blonde hielt ihn auch noch an, was die ganze Sache nicht besser machte. Doch jetzt waren es wieder diese kleinen Schmetterlinge, die in Tohyas Innerem wild umher tanzten. „Hey Tohya. Bleibt es bei heute Nachmittag?“, fragte Jin lächelnd und sah den Jüngeren an. Tohya kämpfte einen Moment mit sich, doch schon konnte er ein, „Ja, natürlich. Ich freu mich schon.“, aus seinem Mund hören. Innerlich schlug er sich mit der Hand gegen die Stirn, Wie war das bitte eben? Noch einmal zurück spulen und korrigieren bitte. Doch nichts dergleichen geschah, Die beiden nickten sich noch einmal zu und dann fuhr Tohya weiter in den Schulhof.
 

„Du Idiot, du wolltest ihm die Wahrheit sagen!“, ermahnte er sich in Gedanken. Aber dazu sollte es nicht kommen. Der Braunhaarige verschwand im Schulgebäude und setzte sich auf seinen Platz im Klassenzimmer. Den ganzen Tag war er nicht richtig bei der Sache. Immer wieder machte er sich Gedanken darum, was passieren würde, wenn er aufflog. Dann würde Jin ihn sicher wieder mit Missachtung strafen, wie vorher auch schon.
 

Die ganze Schulbank bebte, als Tomo sich neben ihm fallen ließ. „Hey Tohya. Umi meinte, wir könnte heute Nachmittag ne Probe bei ihm im Keller machen. Bist du dabei?“, plapperte der andere gleich drauf los.

Was? Probe? Das auch noch ausgerechnet heute Nachmittag? Tohya ließ den Kopf auf den Tisch fallen. Das durfte doch nicht wahr sein. Wieso denn ausgerechnet Heute? „Nein, ich kann heute nicht. Ihr müsste ohne mich proben.“, war alles, was er dazu zu sagen hatte. Dabei hatte er auch kein schlechtes Gewissen. Yuh sagte immerhin auch regelmäßig ab, weil er seiner Mutter so viel im Haus helfen musste. Aber was war eigentlich sein guter Grund? Sicherlich war Jin ein sehr guter Grund. Aber das, was Jin und die anderen in diesem Zusammenhang gemeinsam hatten, das war das Problem. Sein Problem, was jetzt wie ein Fels auf seinen Schultern ruhte.
 

Nach der Schule machte Tohya sich sofort auf den Weg ins Musikzimmer. Jetzt würde es passieren, Jetzt würde er dem Blonden die Wahrheit sagen. Als er das Zimmer betrat, war jedoch keine Spur von dem Älteren zu finden.

Tohya atmete erleichtert auf. Jin hatte anscheinend keine Lust, was bedeutete, dass er nicht in die Verlegenheit kommen würde, ihm alles sagen zu müssen. Mit einem erleichterten Lächeln drehte er sich um, aber nur, um dem anderen direkt in die Arme zu laufen. „Tut mir leid Tohya. Bei mir hat es ein bisschen länger gedauert. Aber jetzt können wir loslegen. Hilfst du mir, das Schlagzeug aufzubauen?“, meinte der Ältere, als er an Tohya vorbei in das Zimmer ging. Jin machte sich gleich an die Arbeit.

Der Braunhaarige stand jedoch immer noch unentschlossen in der Tür und beobachtete den anderen. Er hätte ihm stundenlang zusehen können. Doch Jin riss ihn aus seinen Gedanken und animierte ihn dazu beim Aufbau zu helfen. Was sollte er jetzt nur tun?
 

„So, als erstes setzt du dich am besten mal auf den Hocker. Dann stellen wir die richtige Höhe ein. Ich bin sicher, so begeistert, wie du Gestern geklungen hast, wirst du schnell lernen.“, sagte der Ältere lächelnd.

Tohya nickte nur leicht und setzte sich auf den kleinen Hocker. Natürlich wusste der 18-jährige genau, wie hoch der Hocker sein musste, aber das konnte er jetzt schlecht sagen. Schnell hatten sie die richtige Höhe gefunden und Jin drückte dem Jüngeren ein Paar Drumsticks in die Hand.
 

Jin hatte sich genau hinter ihn gestellt und führte Tohyas Hände mit den Stöcken über das Schlagzeug. Der Braunhaarige hatte Angst, man könnte sein Herz lauter hören, als die Töne des Instruments.

Unbewusst schmiegte er sich leicht nach hinten an Jin, was ihn beinahe vom Hocker krachen ließ, als der Ältere einen Schritt zurückging. „So, und jetzt kannst dus mal allein versuchen.“

Wieder sah Tohya dieses schöne Lächeln und konnte nicht anders, als zu nicken. Er seufzte kurz leicht und begann dann das nachzuspielen, was sie eben geübt hatten. Der junge Japaner gab sich alle Mühe wie ein Anfänger zu klingen. Seiner Meinung nach, gelang ihm das sogar ganz gut, weil er sowieso viel zu aufgeregt war, um ordentlich zu spielen.

Als er fertig war, klatschte Jin begeistert. „Das hast du sehr gut gemacht. Du wirst schnell Fortschritte machen.“ „Hm, danke…“, nuschelte Tohya nur hervor.
 

In den nächsten Tagen trafen Tohya und Jin sich immer wieder um ein bisschen zu spielen. Tohya hatte auch immer mehr Spaß bei seinen kleinen privaten Unterrichtsstunden. Immer weiter geriet die Lüge in den Hintergrund.

Ab und zu trafen die beiden sich jetzt auch einfach in der Stadt, entweder, um einen Kaffee zu trinken, oder ein Eis zu essen.
 

„Morgen ist Freitag, wollen wir vielleicht ins Kino gehen, oder so?“, fragte Jin den Jüngeren, welcher sich daraufhin beinahe an seinem Kaffee verschluckte. Etwas verwirrt sah der Ältere ihn an und klopfte ihm leicht auf den Rücken. „War das ein ja?“, fragte er grinsend, worauf Tohya nur nickte.

Das war das erste Mal, dass Jin von sich aus fragte, ob sie etwas unternehmen wollten. Bis jetzt hatte Tohya sich immer mehr und oder weniger selbst aufgedrängt.
 

Überglücklich stolzierte er nach dem Treffen nach Hause und hoffte, dass er Tag morgen schnell vorbei sein würde. Doch zuerst musste er sich seinen genervten Bandkollegen stellen. Die standen aufgereiht vor seiner Tür und sahen ihn wenig begeistert an. „Spitze, dass du auch mal hier erscheinst. Wir waren bei dir zur Probe verabredet, weißt du noch?“, sagte Umi genervt und tippte mit dem Fuß auf den Boden.

Oh nein! Das hatte er total vergessen. Nach dem Unterricht bei Jin, hatte er nur noch daran denken können, noch etwas mit ihm zu unternehmen und hatte dabei die anderen total vergessen. „Es tut mir echt leid, Leute. Das hab ich total verschwitzt.“, meinte Tohya leise, Er senkte seinen Blick und hoffte, dass die Rüge des Leaders nicht allzu schlimm ausfallen würde. „Weißt du was, Tohya. Überleg dir erst mal genau, ob du überhaupt in der Band bleiben willst. Du versetzt uns ja nur noch. Am Samstag Früh is Probe bei Rui. Wenn du in der Band bleiben willst, dann komm dahin.“, sagte Umi nur und ging dann auch schon. Yuh und Rui folgte ihm. Nur Tomo blieb stehen. Sie waren immerhin beste Freunde und Tomo wollte wissen, was los war.
 

Sie betraten zusammen das Haus und verkrümelten sich in Tohyas Zimmer. „Du musst mir versprechen, dass dus keinem sagst. Auch nicht Umi und den anderen beiden, auch wenn sie dich bis aufs Blut quälen und versuchen dich auszuquetschen.“

Der Blonde überlegte eine ganze Weile, immerhin konnten Umis Methoden grausam sein. Dann nickte er jedoch. Wieso sollten die anderen auch nachfragen? Er redete sich immerhin ein, dass sie das nicht tun würden.

„Okay, ich hab jemanden kennengelernt.“, sagte Tohya und konnte sehen, wie Tomo augenblicklich an zu grinsen fing. Der andere kam näher und sein Grinsen wurde immer breiter, was Tohya sichtlich beängstigte. „Sag schon! Wer ist sie? Ist sie an unserer Schule? Ist sie kleiner oder größer als du? Wie alt ist sie? Hat sie langes oder kurzes Haar? Natur oder gefärbt?“

Tomo hätte stundenlang so weitermachen können, beließ es jedoch erst einmal dabei, um seinen Freund nachkommen zu lassen. Tohya war über die ganzen Fragen nicht überrascht und begann brav sie abzuarbeiten.

„ER heißt Jin, ist an unserer Schule und ein bisschen kleiner als ich. Jin ist 19 Jahre alt, hat eher kurzes Haar und ist blond gefärbt. Zufrieden?“

Tomo sah den anderen eine Weile verwirrt an. „Ein Kerl?“, fragte er ungläubig. „Ja, ein Kerl. Ist das ein Problem für dich?“ Tohya wirkte schon leicht genervt. Es war ja klar, dass so eine Reaktion kommen würde.

Der Blonde schüttelte leicht mit dem Kopf. „Nein, natürlich nicht. Ich war nur überrascht. Tut mir leid. Ich freu mich für dich.“, sagte Tomo leicht lächelnd. „Ist das auch wahr?“, fragte Tohya noch einmal misstrauisch nach. Der andere nickte nur und sah ihn an, was Tohya schon zufrieden stellte. Sie hatten sich noch nie angelogen und er war sich sicher, dass es auch so bleiben würde.

Die beiden Freunde redeten noch bis spät in die Nacht, was zur Folge hatte, dass Tomo gleich bei ihm übernachtete und ihn am nächsten Morgen unsanft aus dem Bett schmiss. Deshalb ließ Tohya den anderen, unter der Woche, nicht gerne bei sich übernachten. Tomo kam seltsamerweise so gut aus dem Bett, was nun so überhaupt nicht seine Stärke war.
 

Was ihm so gar nicht passte war, dass er Tomo auf dem Rad mit zur Schule schleppen durfte. „Mann Tomo, kauf dir n Fahrrad!“, grummelte der Braunhaarige und setzte sie beiden beinahe noch gegen die Wand, als er Jin am Schultor stehen sah. Als die beiden vorbei fuhren meinte er nur knapp zu Tohya, dass sie sich am Nachmittag wieder zum Unterricht sehen würde, was Tomo stutzen ließ. „Welchen Unterricht meint er denn? Im knutschen, was?“ Der Blonden grinste frech, worauf der vom Fahrrad fiel. „Tohya, pass doch auf!“, grummelte er und stand auf. Er putzte sich die Hose ab und wartete noch auf den 18-jährigen, damit sie zusammen in das Schulgebäude gehen konnten. Der Blonde wusste, dass es besser war nicht mehr nachzufragen.
 

Als es an diesem Abend endlich an der Tür klingelte, stürmte Tohya zur Tür und hätte sich beinahe noch mit dem Teppich im Flur lang gemacht. Schnell richtete er sich noch einmal die Haare am Flurspiegel und öffnete dann die Tür.

Jin stand lächelnd vor dieser und begrüßte den Jüngeren freundlich. „Na, bist du bereit?“ Tohya nickte auf diese Frage eifrig. Er zog seine Schuhe an, schnappte sich noch seine Jacke und machte sich dann mit Jin auf den Weg zum Kino. Als sie jedoch am Kino angekommen waren, sahen beide ziemlich unzufrieden auf die Anzeigetafeln. „Also irgendwie kommt nur Schrott.“, meinte der Ältere geknickt. Der Braunhaarige konnte nur zustimmend nicken. „Und was machen wir jetzt?“, fragte Tohya ratlos und sah den anderen an. „Hm, ich weiß auch nicht genau.“ Jin dachte kurz nach und sagte dann: „Ich könnte ne kleine Privatvorstellung bei mir zu Hause geben. Ich hab ein paar gute Filme.“ Tohya musste nicht lange überlegen und nickte gleich eifrig. „Ja, das machen wir.“
 

Zusammen gingen sie zu dem Älteren nach Hause. Sie gingen gleich in Jins Zimmer und dieser kramte seine DVDs aus dem Schrank. „Willst du was trinken, oder so?“ „Hm, ich hätte gern nen Tee, wenn es nich zu viele Umstände macht.“

Der Ältere legte die DVDs aufs Bett und schüttelte mit dem Kopf. „Nein, ich mach uns welchen. Lieber Grünen Tee oder Schwarzen?“ „Grüner Tee klingt gut.“, meinte Tohya nickend. Er sah schon mal die Filme durch, während der Blonde in der Küche den Tee kochte.

„Oh mein Gott! Ich bin bei ihm zu Hause und sitze auf seinem Bett. Ich brech gleich zusammen.“, dachte Tohya bei sich und sah sich noch ein bisschen im Zimmer um, bis Jin dieses wieder betrat. Der 19-jährige stellte die Tassen auf den Nachtschrank und nahm die DVD, welche Tohya ihm entgegen hielt. Er legte sie ein und setze sich dann zu dem Jüngeren aufs Bett. „Du hast es echt gut, du hast deinen eigenen Fernseher und nen DVD-Player auch noch dazu. Wir können uns das leider nicht leisten.“, sagte Tohya und sah zum Fernseher. „Ich hab das auch nur, weil mein Vater ne Krise mit mir am gleichen Fernseher kriegt.“, sagte Jin grinsend.
 

Die beiden sahen sich zusammen den Film an und Tohya hatte das Gefühl, dass Jin langsam näher kam. Sein Herz begann zu rasen, als sich ihre Beine berührten. Der Braunhaarige sah Jin an, doch dieser sagte kein Wort. Der Ältere nahm nur leicht seine Hand und sah weiter zum Fernseher. Tohya kam sich vor wie ein verschüchterter 12-jähriger. Andererseits freute er sich aber auch. Konnte das wirklich wahr sein?

Keiner der beiden wusste so recht, was er jetzt hätte sagen sollen, deswegen sahen sie sich so lange einen Film nach dem anderen an, bis sie einschliefen.
 

Am nächsten Morgen riss Tohyas Handy Jin aus dem Schlaf. Er nahm den kleinen Störenfried und auf dem Display war Tomos Name zu lesen. Der Blonde sah zu Tohya, welcher immer noch tief und fest zu schlafen schien. Er zuckte mit den Schultern und ging selber ran. Es konnte ja immerhin wichtig sein.

Tomo war im ersten Moment hörbar überrascht, sagte Jin jedoch, was er wollte. „Was? Tohya spielt schon in eurer Band. Wow, das ging ja echt schnell, dafür, dass er erst ein paar Tage bei mir Unterricht nimmt. Aber ich hatte immer das Gefühl, dass er echt verdammt schnell lernt.“ Jin lächelte leicht. Er war stolz auf Tohya und auch auf sich, dass er es ihm so gut beibringen konnte. Doch seine Freude wurde schnell getrübt. „Aber Tohya spielt doch schon Schlagzeug, seit er 10 ist. Da musst du irgendwas falsch…“ Tomo stockte. Hatte Tohya Jin etwa angelogen? Nein, das konnte er sich nicht vorstellen. Sein bester Freund würde niemals lügen. Er wollte noch etwas sagen, aber da hatte Jin auch schon wieder aufgelegt. „Oh oh, das gibt Ärger Tohya.“, dachte Tomo bei sich und legte sein Handy beiseite.
 

Jin konnte es in der Weile einfach nicht fassen. Wieso hatte der Jüngere ihn angelogen? Er hasste es belogen zu werden. Was sollte er jetzt denken? Hatte Tohya ihn noch öfter belogen?

Er riss den Jüngeren jetzt einfach aus dem Schlaf. Er wollte Antworten und das sofort.

Tohya verzog leicht das Gesicht. „Hm, was ist denn?“ Er blinzelte leicht und sah sofort, dass Jin schlechte Laune haben musste. Der 18-jährige setze sich langsam auf und sah den Älteren an. „Was ist denn los?“, nuschelte er leise.

„Stell dir vor. Tomo hat eben angerufen. Er hat gesagt, ihr habt Probe. Irgendwie muss ich was verpasst haben. Du spielst doch erst seit ein paar Tagen und da nimmt dich schon ne Band? Aber nein warte.“, Jin machte eine überlegende Geste und sah Tohya dann wieder an, „Vielleicht liegt es ja daran, dass ich irgendwie falsch informiert bin. Mir war so, als hätte Tomo gesagt, du würdest schon seit 8 Jahren spielen. Seit 8 Jahren!“ Jin wurde leicht laut und konnte sehen, wie Tohya zusammen zuckte. „Kannst du mir das irgendwie erklären? Lügst du Leute, die du kennenlernst, immer erst mal an, oder kann ich mich noch als was Besonderes fühlen? Oder bin ich es vielleicht nicht wert die Wahrheit zu erfahren?“ Tohya sah den Älteren ertappt an. Jetzt bohrte sich wieder das schlechte Gewissen durch seinen Magen. „Nein, das ist nicht so. Ich…ich wollte gar nicht lügen. Es ist mir so rausgerutscht. Ich wollte dir auch die Wahrheit sagen, ehrlich. Nur, als ich sagte, dass ich es gern lernen würde, hast du mich das erste Mal so richtig beachtet. Ich wollte einfach deine Aufmerksamkeit. Jin, es tut mir wirklich leid. Ich wollte dir einfach nahe sein und ich hatte Angst, wenn ich dir die Wahrheit sage, dann beachtest du mich wieder nicht mehr.“

Der Braunhaarige stand langsam auf und ging auf den Älteren zu. „Jin, bitte verzeih mir.“, murmelte er leise. Er wollte Jin leicht an der Hand berühren, doch dieser wich sofort einen Schritt zurück. „Ich bin sicher jemand, den man auch einfach so anquatschen kann. Mich muss man nicht anlügen.“ Jin sah den Jüngeren strafend an. „Da ist die Tür.“ Er zeigte auf eben genannte Tür und wich noch ein bisschen weiter zurück. „Nein Jin, bitte schick mich nicht weg. Ich will es wieder gutmachen.“, nuschelte Tohya leise und sah den Blonden an. Doch dieser schüttelte mit dem Kopf. „Hau ab!“

Tohya sah noch eine kleine Weile verzweifelt in Jins Richtung, doch er musste erkennen, dass dieser sich nicht erweichen lassen würde. Der Braunhaarige ließ den Kopf hängen und verließ das Zimmer. Das hatte er sich, mehr als gründlich, verbockt.
 

Tohya ging an diesem Tag auch nicht zur Probe. Die war ihm im Moment reichlich egal. Alles war ihm egal.

Wieso war er nur so blöd gewesen?
 

Aber auch Jin ging es nicht besser. Er hatte angefangen den anderen echt zu mögen und dann das. Wieso hatte er sich so in Tohya getäuscht?

Er lag auf seinem Bett und starrte den ganzen Tag in den Fernseher. Der 19-jährige dachte immer wieder über Tohyas Worte nach. War es am Ende wirklich nur ein tollpatschiger Versuch gewesen, ihn anzuquatschen? Er war sich einfach nicht sicher, was er denken sollte.
 

Als Jin am Montagmorgen zur Schule ging, fing er Tomo auf dem Weg ab. Dieser sah ihn fragend an. Tomo konnte sich nicht vorstellen, was Jin von ihm wollen könnte. Der Ältere fragte den Blonden dann eine ganze Weile über Tohya aus.

„Er hat sogar die Probe geschmissen. Jetzt ist er aus der Band raus.“, meinte Tomo geknickt. „Am Samstag war seine letzte Frist, weil er uns in letzter Zeit so oft versetzt hat.“ „Er hat wegen mir die Proben sausen lassen?“, sagte Jin ein bisschen verwirrt. Tomo nickte. „Er mag dich halt total. Er hat sicher nicht mit böser Absicht gelogen. Tohya ist bei so was eben ein bisschen schüchtern. Er wollte es dir sicher noch sagen.“

Sie unterhielten sich noch eine Weile und dann ging Tomo weiter.

Jin seufzte leise. „So ein Trottel.“, dachte er bei sich. Der Blonde ging weiter zum Schultor und zündete sich eine Zigarette an. Er hielt nach Tohya Ausschau. Jin wollte noch einmal mit dem Jüngeren reden. Doch dieser tauchte einfach nicht auf. Der 19-jährige wartete noch, bis die Schulglocke zu hören war, aber kein Tohya weit und breit. Er ging in das Schulgebäude und nahm sich vor am Nachmittag zu Tohya zu gehen. Er wollte das klären.
 

Als Jin am Nachmittag an Tohyas Tür klingelte, öffnete ihm dessen Mutter. Sie erklärte ihm, dass ihr Sohn Heute starke Migräne hätte und niemanden sehen wollte. Jin konnte sie jedoch, nach einigem hin und her, davon überzeugen, dass es sehr wichtig war. Sie ließ ihn hinein und zeigte ihm, wo Tohyas Zimmer war. Der Blonde ging auf die Tür zu und sparte sich lieber das klopfen. Er wollte immerhin nicht auf Tohyas Nerven rumhämmern. Das Zimmer war ganz dunkel und es war kein Mucks zu hören. Leise schlich Jin zum Bett und setzte sich an den Rand. Er konnte nur leicht erahnen, wo Tohya lag. „Tohya?“, flüsterte er leise, worauf sich gleich etwas regte.

Der Jüngere dachte, er hätte sich verhört. Doch dann legte sich leicht eine Hand auf seinen Arm und Jin sprach ihn noch einmal leise an. „Was…was machst du denn hier?“, flüsterte Tohya zurück. „Eigentlich wollte ich noch mal mit dir reden. Aber dir geht’s ja nicht gut. Da hast du bestimmt keine Lust zu reden. Ich hab noch mal über alles nachgedacht. Vielleicht hab ich ja ein bisschen überreagiert.“ Jin flüsterte die ganze Zeit weiter und strich leicht über Tohyas Stirn. Diese fühlte sich ziemlich heiß an. Der Blonde konnte sich lebhaft vorstellen, wie Tohyas Kopf wohl im Moment pochte.
 

Der Jüngere konnte es kaum glauben. Nie im Leben hätte er damit gerechnet, dass Jin zu ihm kommen und das sagen würde. „Ich wollte dich nicht anlügen.“, murmelte Tohya nur.

Jin überlegte nicht lange und zog sich seine Hose und die Jacke aus. Er rutschte mit zu Tohya unter die Decke und legte seine kühle Stirn ganz langsam und vorsichtig an die von Tohya. „Mach das bloß nie wieder.“, meinte der Blonde leise.

Tohya konnte es immer noch kaum fassen. Er lächelte leicht und legte seine Arme um den Älteren. „Versprochen…“
 

Am Abend ging es Tohya schon etwas besser und er brachte Jin zur Tür. Er sah den Älteren lange unentschlossen an und traute sich dann doch ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken. „Das ist alles? So kannst du auch Tomo abknutschen.“, meinte dieser nur grinsend darauf. „Da fällt mir ein, Morgen kümmern wir uns um die Sache mit der Band. Ich will nicht schuld sein, dass du da rausgeflogen bist.“ Jin gab Tohya einen sanften Kuss auf die Lippen. Lächelnd nahm er zur Kenntnis, dass dieser leicht rot um die Nase wurde. „Erhol dich noch gut.“, war das letzte, was Jin sagte, bevor sich hinter ihm die Tür schloss.
 

Am nächsten Tag machte Tohya sich mit Jin auf den Weg zu Umi. Dienstags fand die Probe immer bei ihm im Keller statt. Er hatte schon ein bisschen Respekt davor. Er hatte seine Freunde schrecklich enttäuscht. Das tat ihm leid, aber er war sich nicht so sicher, ob sie ihm das auch abnehmen würden.

Zusammen mit Jin betrat er besagten Raum und sah sich um. Alle Augen waren auf die beiden gerichtet. „Ach sieh einer an. Wen haben wir denn da?“, sagte Umi und stellte seine Gitarre beiseite. Tohya konnte immerhin nicht ahnen, dass Tomo den anderen schon alles erzählt hatte. Sie waren immer noch enttäuscht vom Verhalten ihres Drummers und doch hatten sie sich ein wenig besänftigen lassen, als Tomo ihn geschildert hatte, um was es ging.
 

Tohya sah die anderen an. Er seufzte schwer und begann dann zu erzählen, wieso es dazu gekommen war, dass er die Probe immer geschwänzt hatte.

„Tomo hat uns das alles schon erzähl und wir haben beschlossen dir noch eine Chance zu geben. Aber wehe, du spielst jetzt nich noch besser, als vorher.“, meinte Umi grinsend und knuffte Tohya leicht in den Arm. Dieser sah den Leader immer noch reichlich verwirrt an und rieb sich den Arm. „Ihr seid nicht mehr böse?“ Für die Frage bekam er ein einstimmiges Kopfschütteln von den anderen.

Tohya strahlte augenblicklich über das ganze Gesicht. „Oh danke, dass is Spitze. Ich wer euch auch garantiert nicht mehr enttäuschen.“, meinte Tohya Umi anspringend. Er war sehr erleichtert, dass sie anderen ihm verziehen hatten.

Jin war ebenso erleichtert. Immerhin hatte er seinen Freund nicht in diese Misere bringen wollen. Der Blonde sah sich die Probe an und gemeinsam fanden sie sich am Ende der Probe noch in Umis Küche ein, um zusammen einen Tee zu trinken.

Memories

Soo...

Am Anfang will ich gleich sagen, ich will mit diesesm Kapitel sicher niemandem auf den schlips treten noch sonstwas...

Und ich maße mir auch nicht an zu wissen, was vor, während oder nach dem Unfall passiert ist..

es war einfach eine Idee, die ich im Kopf hatte und gerne niederschreiben wollte...
 

Ich möchte dieses Kapitel abgemeldet widmen, weil sie unbedingt n Kapitel mit Saki wollte xD
 

Ich hoffe, auch dieses Kapitel findet jemanden, dem es gefällt...

Viel Spaß beim lesen ^^
 

6. Juni 2011
 

Memories
 

Schweißgebadet schreckte Yuh aus seinem Traum auf. Sein Atem ging schnell und er hatte das Gefühl, sein Herz würde irgendwo in seinem Hals schlagen. Noch dazu kam dieser stechende Kopfschmerz, welcher ihn jetzt schon wochenlang jede Nacht heimsuchte.

Der Blonde seufzte schwer und schälte sich langsam aus seiner Decke. Auf zittrigen Beinen trat er den Weg ins Bad an.
 

Als er besagtes Zimmer betrat, zuckte er mit dem Fuß sofort zurück. Irgendetwas hatte ihn gestochen. Yuh tastete nach dem Lichtschalter und sah zu Boden. Dort lag noch immer, in seine Einzelteile zerlegt, sein Spiegel. Er hatte am Vorabend sein Spiegelbild einfach nicht mehr ertragen können und kurzerhand mit der Faust fest mitten in den Spiegel geschlagen.

Der Blick des Gitarristen wanderte zu seiner Hand, auf deren Seite sich bis zum kleinen Finger ein tiefer Schnitt abzeichnete. „Scheiße…“, dachte er bei sich und ging nun, so gut es ging um die Scherben herum, ins Bad.

Yuh kramte in seinem Medizinschrank nach einem Verband und seinen Schmerztabletten. Ersteres fand er auch sofort, nur die Tabletten schienen sich in Luft aufgelöst zu haben. „Das gibt’s doch nicht.“, murmelte er vor sich hin.
 

Er gab seine Suche nicht so schnell auf. Immerhin konnten die Tabletten unmöglich schon alle sein. Er hatte vor zwei Wochen erst eine Schachtel mit 100 Stück gekauft.
 

Als Yuh die Suche endlich aufgab, begann es draußen schon zu dämmern. Er sah verwundert an die Uhr und stellte fest, dass es bereits halb acht war. Genervt rollte er mit den Augen, als es auch schon an der Tür klingelte. Das musste Saki sein. Der Jüngere lief jetzt regelmäßig bei ihm auf, um zu sehen, wie es ihm ging. Was gab es da zu gucken? Es ging ihm gut, das sah man doch. Es war eben alles nur eine Sache des Betrachtungswinkels.
 

Als die Tür auf ging, blickte er, wie erwartet, in Sakis Gesicht. Schon wurde er von einem, „Du siehst ja scheiße aus.“, begrüßt. Yuh rollte mit den Augen und trat zur Seite. „Ich freu mich auch nicht dich zu sehen.“, meinte er die Tür schließend und ging dann wieder ins Bad zurück.

Der Jüngere folgte ihm gleich und hob eine Augenbraue. „Was ist denn hier passiert?“, fragte er und sah sich den Boden an. „Siehst du doch. Mein Spiegel ist runtergefallen.“, sagte Yuh unbeeindruckt und begann seine Hand zu verbinden. „Runtergefallen, ja klar.“
 

Saki ging zu dem Älteren und kümmerte sich selber um den Verband. „Ich wollte dich eigentlich zum Sport abholen. Aber so wird das wohl nicht wirklich was. Du hast bestimmt auch wieder die halbe Nacht nicht geschlafen, was?“ Als Antwort bekam der Schwarzhaarige nur ein Schulterzucken. Yuh hatte jetzt so gar keine Lust darüber zu sprechen und auf Sport schon gar nicht.
 

Als der Bassist fertig war, gingen sie zusammen ins Wohnzimmer und setzten sich. Saki sah zum Fernseher und seufzte schwer. „Yuh, das ist nicht gut, was du da machst.“, sagte der Jüngere und schaltete das Gerät ab. „Hey, lass das! Was mach ich denn?“ Yuh versuchte dem Schwarzhaarigen die Fernbedienung wieder abzunehmen. Saki jedoch stand einfach auf und öffnete das Fenster. Schon ein paar Sekunden später zerschellte die Fernbedienung auf der Straße, vor dem Haus. Es schneite in großen dicken Flocken, vom Himmel, und schon bald würde man nichts mehr von der zerschellten Technik sehen. „Das bringt sie nicht wieder, Yuh.“, sagte Saki und schloss das Fenster wieder.
 

Der Ältere sah immer noch entsetzt zum Fenster. Wieso hatte Saki das getan? Er kauerte sich auf der Couch zusammen und sah zu Boden. „So schien sie nicht so weit weg zu sein.“, murmelte er nur leise. „Außerdem, ist es meine Schuld.“ „Das ist doch vollkommener Schwachsinn.“, meinte Saki und zündete sich eine Zigarette an. Yuh nickte leicht mit dem Kopf. „Doch, ich bin Schuld. Ich hätte den Wagen fahren sollen. Ich war der einzige, der noch einigermaßen fit von uns war. Aber ich wollte nicht. Ich hatte einfach keine Lust. Wär ich gefahren, könnte sie jetzt noch leben.“ Schon im nächsten Moment, merkte Yuh, wie seine Wange unangenehm zu kribbeln begann, was sich zu einem Brennen ausweitete. Er sah Saki nicht an, sondern hielt sich nur leicht die schmerzende Wange. „Das ist Müll, was du da von dir gibst!“, sagte er leicht gereizt. Wie oft hatten sie das Thema jetzt schon zusammen durchgekaut. An einem Tag war Yuh einsichtig und begriff, dass keiner von ihnen noch hätte hinter ein Steuer steigen sollen und an anderen Tagen kam wieder solche Gülle dabei raus.
 

Saki blieb wie immer den ganzen Tag und machte sich erst sehr spät auf den Weg zu seiner eigenen Wohnung.
 

Yuh ging die Straße entlang. Es war schon lange dunkel und ein regelrechter Schneesturm brach über ihn herein. Er schlang die Arme eng um sich. Seltsamerweise hatte er nur eine dünne Jacke angezogen. Auch seine Schuhe hielten die Kälte nicht wirklich ab.

Planlos irrte er durch die Gegend, bis auf einmal ein helles Licht von hinten auf ihn zukam. Der Blonde drehte sich um und sah, wie ein Auto direkt auf ihn zuhielt. „Spinnt der?“, dachte er bei sich. Entsetzt stellte er fest, dass der Wagen immer mehr beschleunigte. Gerade so, konnte Yuh noch ausweichen und landete dadurch aber auf seinem Hintern. Er verzog leicht das Gesicht und öffnete die Augen wieder. Wieder hielt das Auto direkt auf ihn zu. „Dreh ab du Arschloch!“, schrie Yuh laut, auch wenn er sich denken konnte, dass der Fahrer ihn nicht hören konnte. Kurz bevor das Auto dabei war ihn zu treffen, riss er entsetzt die Augen auf. Er kannte dieses Gesicht.
 

Wieder schreckte Yuh schweißgebadet aus seinem Traum auf. Wie immer pochte sein Puls schmerzhaft in seinem Kopf. Er beugte sich leicht nach vorne und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. Wieso konnte das nicht endlich aufhören?

Immer wieder war es das Gleiche. Er trug dasselbe, wie am Tag des Unfalls und immer und immer wieder kam sie auf ihn zu. „Es tut mir doch leid.“, nuschelte er leise in seine Hände. Er seufzte schwer und verließ sein Bett. Langsam tapste der Blonde in sein Wohnzimmer und schaltete den Fernseher an. Er hockte sich direkt davor und sah hinein. Seine Augen schmerzten, von dem grellen Bild, aber das war ihm egal.
 

Als Saki am nächsten Morgen klingelte, wunderte er sich, wieso es so lange dauerte, bis die Tür sich öffnete. Der Schwarzhaarige sah Yuh erschrocken an. „Yuh…“, bekam er nur heraus. Der Ältere hatte rot unterlaufene Augen und sah so aus, als wären auch jetzt seine Tränen noch nicht getrocknet. Er schob den Blonden wieder in die Wohnung, wollte sich mit ihm auf die Couch setzen. Doch im Wohnzimmer stockte ihm erst einmal der Atem. „Was ist denn hier passiert?“
 

Yuhs Wohnzimmer sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Der Fernseher stand nicht mehr auf seinem Platz, sondern lag auf dem Boden, neben dem Schrank. Auch sonst sah es recht wüst im Zimmer aus. Saki drückte den Älteren leicht, aber bestimmt, auf die Couch. Er stellte den Fernseher wieder auf die Standfläche und musste feststellen, dass das Bild, welcher dieser immer noch zeigte, in kleine Teile zersprungen war. Der Schwarzhaarige seufzte schwer und setzte sich zu Yuh auf die Couch. „Was war denn los?“, fragte er leise, worauf dem Blonden wieder Tränen in die Augen schossen. Saki nahm ihn in den Arm und ließ ihm Zeit, um alles zu erzählen.
 

Als der Gitarrist sich wieder einigermaßen gefasst hatte, räumten er und Saki die Wohnung wieder auf. „Sag mal, was hältst du davon, wenn wir heute mal zum Friedhof gehen?“ Saki blickte auf und sah in ein entsetztes Gesicht. „Muss das sein?“, nuschelte Yuh leise, worauf der Jüngere nickte. „Ja, ich denke schon.“
 

Yuh war nicht sonderlich begeistert. Er war seit der Beerdigung nicht mehr auf dem Friedhof gewesen. Er konnte sich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden. Der Blonde ließ sich extra Zeit damit sich fertigzumachen.

Langsam schlich er dann mit Saki, den Weg zum Friedhof, entlang. Er konnte schon gar nicht mehr zählen, wie viele Zigaretten in der letzten halben Stunde seiner Lunge zum Opfer gefallen waren. Er seufzte schwer, als sie am Eingangstor angekommen waren. Sie mussten nur um eine Ecke biegen und schon konnten sie die Stelle sehen, an der das Grab war. Yuh musste kurz genau hinsehen, aber er war sich sicher Tohya und Tomo dort stehen zu sehen.

„Siehst du, da ist schon jemand.“, sagte Saki und sah den Älteren dann an. Er legte leicht eine Hand auf Yuhs Rücken und drückte ihn nach vorne. „Abmarsch! Ich warte hier.“

Der Gitarrist sah den anderen noch einmal kurz an und nickte dann leicht. Yuh ging zu den anderen beiden und begrüßte sie.

„Hey, fünf Dumme ein Gedanke, was?“, konnten sie kurz darauf hinter sich hören. Sie drehten sich um und sahen Rui und Umi auf sich zukommen.
 

Sie unterhielten sich eine Weile, bis Yuh ihnen eröffnete, dass er aus der Band aussteigen wolle. „Was? Wieso?“, wollte Tomo sofort wissen. Die anderen sahen den Blonden ziemlich entsetzt an. „Ich…ich weiß einfach nicht, ob ich das kann. Ich träume jede Nacht davon. Mein Kopf pocht, als würde er gleich explodieren. Ich will nicht mehr.“ Yuh seufzte schwer und sah zu Boden. Er wusste, dass die anderen jetzt enttäuscht von ihm waren, wo doch für sie alle nach dem Unfall klar gewesen war, dass sie auf jeden Fall weitermachen wollten.
 

Er sah erst wieder auf, als er eine Hand auf seiner Schulter spüren konnte. „Denkst du denn, uns geht’s anders?“

Yuh sah Umi direkt in die Augen und zuckte nur mit den Schultern.

„Genau, Umi hat recht.“, schaltete sich jetzt auch Tomo ein. „Sicher fällt es uns allen nicht leicht. Aber wir können doch jetzt nicht so einfach aufgeben.“ Er legte jeweils einen Arm auf Umis und Yuhs Schultern und auch die anderen beiden kamen dazu. Tomo sah die anderen der Reihe nach an. „Wir haben einen Traum und der liegt sicher nicht mit da unten.“, meinte er leise. Auch ihm standen jetzt die Tränen in den Augen, aber er sprach weiter. „Unser Traum ist vielleicht angekratzt, aber er ist sicher nicht geplatzt.“ Er macht eine kurze Pause, in der die anderen nickten. „Jetzt erst recht.“
 

Saki stand immer noch an der gleichen Stelle und beobachtete die anderen lächelnd. „Geht doch.“

Meet and Greet

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Gefangen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Sweet Home

Soo...

ich hab es doch tatsächlich endlich geschafft xX

ich hab das kappi so ewig vor mich hergeschoben...*drops*

ich wusste einfach nich so wirklich wie ich die sache umsetzen sollte...

aber ich denke, ich hab es geschafft o.o

wenn es nich ganz so gut is, nehmt es mir bitte nich übel...das is der erste versuch in der art
 

ich wünsch euch viel spaß beim lesen ^^
 

14. Juni 2011
 

Sweet Home
 

Mit Mühe schleppten Rui und Umi, die letzten Kartons, in die neue Wohnung des Schwarzhaarigen. Er hatte lange suchen müssen, um eine Bleibe zu finden, die er sich, nach dem Rauswurf bei seinen Eltern, leisten konnte.

Sie setzten sich in die Küche und beide zündeten sich eine Zigarette an. „Wieso bist du denn überhaupt geflogen?“, fragte Rui an Umi gewandt. „Na das kannst du dir doch sicher denken.“, grummelte dieser vor sich hin. „Weil ich seine scheiß Firma nich übernehmen will. Deswegen hat er mir ja auch den Geldhahn zugedreht. Und der Lohn im Plattenladen, reicht nun mal nur für die Absteige hier.“ „Dann musst du dir eben nebenbei noch was anderes suchen, wenn du hier wieder raus willst.“, meinte Rui nur knapp. „Wie wär’s damit?“ Der Braunhaarige deutete an Gitarre zu spielen, worauf er sofort ein Kopfschütteln erntete. „Wieso nicht?“ „Weil ich nich gut genug bin, deswegen.“ „Du spinnst ja.“, erntete Umi darauf nur. Dieser zuckte nur leicht mit den Schultern und bediente sich an seiner kleinen Pillenschachtel. „Du solltest den Scheiß nicht mehr nehmen. Lass dir lieber richtig helfen.“, sagte Rui total ernst. Es war ihm nicht verborgen geblieben, dass Umi immer mehr mit seinen Depressionen zu kämpfen hatte und dieser Rauswurf, würde das nicht besser machen. „Das geht dich sicher nen Scheiß an, was ich mache.“, meinte Umi nur knapp und schluckte zwei der Tabletten. Rui sah seinen Kumpel an und zuckte dann mit den Schultern. „Wie du meinst.“ Der Jüngere stand auf. „Dann hau ich jetzt ab. Is mir nämlich scheiß egal, wie du den ganzen Kram hier verstauen willst.“ Der Ältere rollte leicht mit den Augen und ließ Rui gehen. Er hasste es, wenn sein Freund versuchte ihn zu bevormunden.
 

Umi taumelte durch seine Wohnung. Nachdem Rui gegangen war, hatte er sich noch ordentlich die Kante gegeben. Er ärgerte sich immer wieder darüber, wenn sie sich wegen solcher Dinge stritten. Rui war sozusagen noch der Einzige, mit dem er vernünftig reden konnte und dann schoss er sich durch solchen Mist immer wieder gekonnt ins Aus.
 

Wankend betrat er sein Bad. Er sah sich im Spiegel an. Was er sah, gefiel ihm schon lange nicht mehr. „Du machst dir alles selber kaputt.“, machte er seinem Spiegelbild Vorwürfe. „Du bist echt das Letzte!“ Laut begann er zu lachen, nur um im nächsten Moment schon wieder todernst zu werden und den Spiegel aus der Verankerung zu reißen. Schnell landete dieser auf dem Boden und zersprang in seine Einzelteile. Umi ließ sich langsam neben die Scherben sinken und sah sie an. Seinen Medizinschrank hatte er zum Glück noch nicht aufgehängt. Er griff neben sich und nahm seine Tabletten aus eben genanntem Schrank.
 

Eine nach der anderen steckte er sich in den Mund. Fast so, als wären es Bonbons, von denen man einfach nicht genug bekommen konnte. Als der „Zuckerschock“ ihn dann ereilte, griff er nach einer der Scherben. „Wird Zeit, dass Schluss ist.“, dachte er bei sich und setzte die Scherbe fest an seinen Hals. Er nickte noch leicht, dann Schnitt er zu. Sofort machte sich das Blut, in breiten Bahnen, auf den Weg aus seinem Körper. Der Schwarzhaarige kniff die Augen zusammen und hielt sich den Hals. Panik erfasste ihn. Was hatte er getan? Der junge Mann kämpfe sich auf die Beine, was durch das Blut im Bad und die Scherben nicht gerade einfach war. Schnell versuchte er sein Telefon zu erreichen, um einen Krankenwagen zu rufen.
 

Schweißgebadet schreckte Umi auf. Sofort griff er sich panisch an den Hals. Doch da konnte er nichts feststellen. Keine Wunde, kein Verband, rein gar nichts. Verwirrt sah er sich um. Er war in seinem Schlafzimmer, was er am Vortag noch mit Rui zusammen eingerichtet hatte. War das alles nur ein Traum gewesen? Langsam stand er auf und machte sich, auf zittrigen Beinen, auf den Weg ins Bad. Auch hier konnte er nichts feststellen. Keine Scherben lagen auf dem weißen Fliesenboden und auch kein Blut war zu sehen. Er blickte zum Waschbecken, doch was ihn irritierte, war, dass der Spiegel weg war. „Was zum Teufel…“ Seine Gedanken wurden unterbrochen durch ein lautes Geräusch in der Küche. Schnell ging er dorthin, um nachzusehen. Wie versteinert blieb er in der Tür stehen. Da stand jemand am Fenster. „Hallo?...Wer sind sie?“
 

Der Fremde drehte sich zu ihm um und lächelte. Begann nach einer Weile laut zu lachen. Doch dieses Lachen jagte Umi einen Schauer über den Rücken. Es klang, als würde es nicht von dieser Welt kommen.

Entsetzt riss Umi die Augen auf, als der Andere sich einfach aus dem Fenster fallen ließ. Schnell eilte er zu der Stelle, an der vor wenigen Sekunden, noch jemand gestanden hatte. Er sah aus dem Fenster. Hektisch sah er auf dem Bürgersteig hin und her. Sein Blick schweifte auch zur Straße ab, doch da war nichts. Kein lebloser Körper, wie es zu erwarten gewesen wäre.
 

Irritiert taumelte er ein paar Schritte zurück in die Wohnung. Was war das eben gewesen? Umi ging wieder ins Bad. Er brauchte jetzt eine von seinen Pillen. Die würden ihn beruhigen, so glaubte er jedenfalls. Er öffnete sein Medizinschränkchen und nahm die Packung aus diesem. Doch zu seinem Entsetzen war die Packung leer. Panisch kramte er in dem kleinen Schrank. Er ließ die Tabletten nie alle werden, ohne vorher neue besorgt zu haben. Doch er fand nichts. „Das darf doch nicht wahr sein.“, nuschelte er leise vor sich hin. Er setzte sich auf den Wannenrand und verweilte dort ein paar Minuten. Es zählte nichts, er musste raus und neue holen. Alleine der Gedanke, er hatte nichts hier, um sich zu beruhigen, war für ihn der Horror.
 

Umi zog sich nur schnell eine Hose und eine Jacke über. Er schlüpfte in seine Schuhe, nahm seine Tasche und verließ seine Wohnung. Schnell machte er sich auf den Weg in die nächste Apotheke. Sogar um diese Zeit war hier viel los.

Vor ihm stand eine junge Frau. Er verstand sehr deutlich den Namen, von dem Medikament, was er auch haben wollte. Doch die Angestellte wies sie ab. Er hörte nur etwas von Rezept und nicht mehr frei verkäuflich, weil das Medikament zu gefährlich sei.

Umi sah geschockt auf die Szene vor sich. Rezept? Wozu das denn? Was war an diesem Mittel denn gefährlich? Viel gefährlicher würde es für ihn ohne werden. Doch die junge Frau vor ihm hatte keine Chance. Sie bekam nichts. Weinend rannte sie aus der Apotheke. Nun sah die kleine dickliche Frau zu ihm. Doch auch er drehte sich gleich um und ging.
 

Langsam schlich er wieder nach Hause. Was sollte er jetzt machen? Wie sollte er ohne seine Pillen auskommen?

„Lass dir lieber richtig helfen.“, gingen ihm auf einmal Ruis Worte durch den Kopf. Er seufzte schwer. Wie sollte das denn aussehen? Sollte er sich in Zukunft einmal in der Woche, bei einem Psychologen auf die Couch legen? Er schüttelte leicht mit dem Kopf. Diese Typen hatten doch mehr einen an der Waffel, als er selbst.
 

Die nächste Woche schlich wie in einem schlechten Film dahin. Er schien für alle auf einmal Luft zu sein. Selbst Rui meldete sich nicht mehr. Hatte er ihn denn wirklich so sehr verärgert? Wenn er zu ihm ging und klingelte, war Rui nie da und bei Umi tauchte er auch nicht mehr auf.

Dazu kamen diese komischen Geräusche in der Nacht und immer wieder sah er diesen jungen Mann. Dieser sagte nie ein Wort, lächelte ihn nur immer wieder auf diese komische Weise an, wie in der Nacht, als er ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Er konnte sich das einfach nicht erklären. Wurde er etwa langsam wirklich verrückt?
 

Dann hatte er auch das Gefühl, dass seine Wohnung immer leerer wurde. Er konnte sich einfach nicht erklären, an was das lag. Jeden Morgen, wenn er erwachte, fehlte etwas. So dachte er jedenfalls. Doch alles, was er im täglichen Gebrauch hatte, war immer wieder da.
 

Umi hatte das Gefühl durchzudrehen. Was sollte das alles? Lag es vielleicht daran, dass er seine Tabletten nicht mehr nahm? Spielte sein Gehirn ihm Streiche?
 

Wie so oft in letzter Zeit, lag Umi wach. Er starrte an die Decke und dachte nach. Er konnte sich die Dinge, die geschahen einfach nicht erklären.

Auf einmal raschelte es direkt neben ihm. Er drehte seinen Kopf und sah dem jungen Mann, den er immer wieder in seiner Wohnung sah, direkt in die Augen. Dieser hockte sich auf einmal direkt über ihn und sah ihn an. Umis Herz raste in seiner Brust. Was hatte dieser Typ vor? Der Fremde packte Umi am Hals. Dieser versuchte verzweifelt sich zu wehren. „Hö..hör auf!“
 

Umi wand sich unter ihm, doch der andere ließ nicht los. Auf einmal erfasste Umi ein Würgereiz, worauf der andere wieder von ihm abließ. Der Schwarzhaarige fasste sich selbst an den Hals und begann zu würgen. Sein Hals schmerzte stark, als würde etwas in seiner Speiseröhre feststecken. Umis Herz schlug ihm bis zum Hals, als würde es krampfhaft versuchen, diesem Ding in seinem Hals einen Schups zu geben, damit es endlich nach oben rutschte. Er drehte sich auf den Bauch und ließ seinen Kopf über den Bettrand hängen. Jedes Mal, wenn er würgte, musste er auch stark husten. Tränen rannen über sein Gesicht und verschleierten ihm die Sicht. Umi hoffte einfach nur noch, dass es schnell vorbei war. Was hatte dieser Typ mit ihm gemacht?
 

Wieder einmal schreckte Umi schweißgebadet auf. Hektisch sah er sich um. Nur langsam konnte er sich wieder beruhigen. Hatte er das alles nur geträumt? Er griff sich an den Hals. Doch dieser schmerzte immer noch stark. Umi nahm die Wasserflasche, die neben seinem Bett stand und trank einen Schluck. Dabei fiel sein Blick auf den Nachttisch. Er stockte und setzte die Flasche ab. Er beugte sich zu seinem Nachtschrank und nahm den kleinen Schlüssel in die Hand, der auf einmal auf diesem lag. Er drehte ihn leicht in seinen Fingern. „Wo gehört der denn hin?“, dachte Umi verwundert. Er hatte diesen Schlüssel noch nie vorher gesehen. Er konnte sich auch nicht vorstellen, in welches Schloss er passen sollte.
 

Auf einmal tauchte der Fremde wieder auf. Umi sah ihn an. Der Andere zeigte auf den Schlüssel und deutete ihm dann durch Winken, dass er ihm folgen sollte. Der Schwarzhaarige zögerte. Was sollte das jetzt wieder bedeuten? Aber irgendwie war er auch neugierig geworden. Langsam schälte er sich aus seiner Decke und stand auf. Umi folgte dem Fremden bis auf den Dachboden. Ihm fiel ein, dass jede Wohnung ja auch einen Teil des Dachbodens für sich hatte. Umi hatte diese Kammer noch nie genutzt. Die Tür war nicht verschlossen, also betrat er den kleinen Raum. Das einzige, was diesen leicht erhellte, war das Mondlicht von außen. Sofort fiel ihm ein kleines Kästchen auf, welches sich mitten im Raum befand. Er ging darauf zu und setzte sich daneben. Das Kästchen war total verstaubt. Umi wischte einmal kräftig, mit der Hand, darüber. In das Holzkästchen war „Memories“ eingeritzt worden. Er sah es sich genau an und stellte fest, dass ein kleines Schloss, an der Vorderseite, angebracht war. Er nahm den Schlüssel und probierte ihn. Das kleine Schloss sprang sofort auf. Umi zögerte, öffnete das Kästchen dann aber. In diesem befanden sich Muscheln und viele Bilder.
 

Der Schwarzhaarige nahm die Bilder und drehte sie um, sodass er erkennen konnte, was darauf zu sehen war. Erschrocken weiteten sich seine Augen. Das war der Typ, den er ständig in seiner Wohnung sah. Er wirkte auf den Bildern glücklich und auch sein Lächeln war nicht so verzerrt, wie er es immer zu Gesicht bekam. Er drehte eines der Bilder um. „Tomo…“, murmelte Umi leise vor sich hin. „Sommer 2009. Das ist gerade mal 2 Jahre her.“, dachte Umi bei sich. Er sah sich die Bilder weiter an und musste dann überrascht feststellen, dass auf einigen auch sein bester Freund Rui zu sehen war.
 

In Umis Kopf begann es zu rattern. Er konnte sich erinnern, dass Rui von diesem Urlaub erzählt hatte und auch von einem Typen, den er kennengelernt hatte. Jetzt konnte er sich auch erinnern, dass Rui von einem Tomo gesprochen hatte. Die beiden hatten sich gleich sympathisch gefunden und den ganzen Urlaub miteinander verbracht. Ruis Gesicht nach hatte er sich auch ein wenig in den anderen verknallt.
 

Doch plötzlich ließ er die Bilder fallen. Nein, das konnte nicht sein. Rui hatte auch von einem Segelausflug erzählt, bei welchem sein Bekannter ums Leben gekommen war. Umis Atem beschleunigte sich. Sein Blick hob sich, als er ein Geräusch hören konnte. Er blickte in das aufgequollene Gesicht Tomos. Er sah auf einmal aus, als hätte er schon monatelang tot im Meer gelegen.

So schnell es ging, erhob Umi sich und stolperte entsetzt zur Tür. Er knallte diese hinter sich zu, als könnte er Tomo so von sich wegsperren. Schnell flüchtete er in seine Wohnung und verkroch sich im Bett. Er zitterte am ganzen Körper. Sein Herz raste in seiner Brust. Was war das denn eben gewesen? Das konnte doch nicht wahr sein. „Umi wach auf!“, brüllte er sich selber an. Er schlug sich gegen die Wange und kniff sich fest in die Arme, doch nichts wollte so recht helfen.
 

Plötzlich konnte Umi jemanden in seine Wohnung kommen hören. Er kniff die Augen zusammen und betete darum, dass es nicht dieser Freak war. Doch er vernahm Ruis Stimme. Er öffnete seine Augen wieder und wühlte sich aus der Decke. Er sprang aus dem Bett und eilte in den Flur. „Rui, Gott sei Dank. Du wirst mir nicht glauben, was mir komisches passiert ist. Das muss ein übler Alptraum gewesen sein.“ Umi schlich um den Jüngeren herum, doch dieser schien ihn mit aller Macht zu ignorieren. Er hörte ihm gar nicht zu. Jetzt sah Umi auch genauer hin. Rui weinte. Was sollte das jetzt wieder? „Rui?“ Der Ältere sah seinen Freund direkt an, doch dieser schien durch ihn hindurch zu sehen. Auf einmal kam auch sein Vater in die Wohnung. „Was will der Arsch denn hier?“, dachte Umi bei sich. Sein Vater begann zu sprechen: „Wie versprochen, kannst du dir etwas zu Erinnerung aus der Wohnung holen. Aber beeil dich.“ Rui nickte auf die Worte nur leicht.
 

„Zur Erinnerung?“, dachte Umi verwirrt. Er verfolgte jeden Schritt des Jüngeren in der Wohnung. Dieser ging langsam auf Umis Schlafzimmer zu. Zielsicher steuerte er das Bett an. Der Braunhaarige nahm sich die kleine Schildkröte, die auf Umis Kissen lag. „Hey Moment mal. Die brauch ich noch!“, sagte Umi an Rui gerichtet und wollte ihm die Schildkröte aus den Händen nehmen. Doch sein Griff ging ins Leere. Immer wieder versuchte er danach zu fassen, doch es ging einfach nicht. Jedes Mal, wenn die beiden sich „berührten“, fing Rui nur noch mehr an zu weinen. Umi war verzweifelt. Was war hier los?
 

Der Schwarzhaarige verließ das Schlafzimmer und sah sich in der Wohnung um. Die Wohnung war fast gänzlich leer. „Was soll das?“, dachte er bei sich. Er ging auf seinen Vater zu und versuchte ihn anzusprechen. Auch bei ihm versuchte er es, seine Hand zu nehmen, oder etwas Ähnliches zu tun, aber nichts funktionierte. Plötzlich fing auch sein Vater an zu weinen. „Was?“ Umi war verwirrt, wie schon lange nicht mehr.
 

Er drehte sich um und wieder stand Tomo vor ihm. Er sah aber wieder ganz normal aus. „Komm mit.“, meinte Tomo nur leise.

Umi zögerte noch, folgte Tomo dann aber wieder auf den Dachboden. Die beiden setzten sich in eine Ecke und Tomo begann zu erzählen.
 

„Am Anfang wollte ich es auch nicht glauben. Ich wusste noch, dass ich Rui im Urlaub getroffen hatte. Wir haben diesen Ausflug mit dem Segelboot zusammen gemacht. Ein schlimmer Sturm zog auf. Ich bin aufs Deck gegangen und hab versucht das Segel einzuholen, damit wir nicht zu weit abgetrieben werden. Aber der Mast ist umgestürzt und hat mich getroffen. Ich war bewusstlos und bin dann ins Meer gefallen“ Tomo machte eine kurze Pause und seufzte schwer. „Ich bin einfach wieder in meinem Bett aufgewacht, als wär das alles nur ein Traum gewesen. Kurze Zeit hab ich einfach so weiter „gelebt“, ohne mir groß Gedanken zu machen. Aber ich hab Rui schrecklich vermisst. Ich hab versucht ihn zu finden. Aber ich hatte keine Adresse von ihm, am Ende war ich mir nicht einmal mehr sicher, ob er wirklich existiert. Ich hatte mir immerhin eingeredet, dass das alles ein blöder Traum war. Aber dann, wurde meine Wohnung immer leerer und leerer. Ich konnte mir das nicht erklären und hab es deswegen verdrängt, genau wie du jetzt.“ Tomo sah den anderen kurz an. „Aber als meine Eltern dann kamen und auch noch das Schlafzimmer abgebaut haben, direkt vor meinen Augen. Da ist es langsam zu mir durchgedrungen. Ich bin tot, schoss es mir durch den Kopf. Erst hab ich gelacht, dann geweint. Ich war mir nicht mal sicher, ob das überhaupt echt war. Immerhin musste ich ja tot sein.“
 

Nun trat eine lange Pause ein, in welcher auch Umi langsam anfing zu begreifen. Er griff sich an den Hals und konnte auf einmal eine breite Wunde spüren. Entsetzt riss er die Augen auf. „Ich hab es wirklich getan.“, nuschelte er leise.
 

Tomo sah den Schwarzhaarigen an und nickte nur leicht. „Ich wollte dir gleich sagen, was los ist. Aber ich konnte einfach nicht zu dir durchdringen. Du hast mich nur gesehen, konntest mich aber nicht hören. Ich musste dich irgendwie dazu bringen, dass du mich für echt hältst, dass du mir glaubst. Erst hab ich die Sache mit dem Fenster versucht, aber das hast du erfolgreich abgeblockt. Zum Schluss ist mir nur noch die Sache mit dem Schlüssel eingefallen und ich musste dir die grausame Wahrheit zeigen.“
 

Lange saßen die beiden einfach nur nebeneinander und Umi ließ alles langsam sacken. „Heißt das denn, dass sie dich nicht gefunden haben?“, fragte Umi an Tomo gerichtet. Dieser nickte leicht. „Mein Körper liegt immer noch da im Meer.“
 

Umi schluckte leicht, das war eine schreckliche Vorstellung. „Und das hier, war mal deine Wohnung?“ Tomo nickte wieder leicht. „Ja, hier hab ich mal gewohnt. Ich war schon lange weg, aber dann kamt ihr beide. Das hat mich irgendwie wieder zurückgeholt. Es war schön, Rui noch einmal zu sehen. Die Kiste mit den Bildern ist auch von ihm. Er hat sie meinen Eltern gegeben, aber die wollten sie nicht haben. Sie haben sie hier auf den Dachboden gestellt, in der Hoffnung, dass sie bald jemand wegwirft.“
 

Wieder trat ein langes Schweigen ein, bis Tomo Umis Hand nahm. Die beiden sahen sich an. „Wir sollten jetzt gehen.“, meinte Tomo nur leise. Der Schwarzhaarige sah Tomo erschrocken an und zog seine Hand zurück. „Aber wohin denn?“

Tomo lächelte leicht. „Du musst keine Angst haben. Du bist doch nicht allein.“ Wieder nahm er die Hand des Schwarzhaarigen und zog ihn dann mit sich hoch.

Mein Schmerz

Und schon wieder ein Kapitel xD

Ich habe in diesem Teil Kyo und Umi zu Brüdern gemacht...

Als ich Kyo und Umi in einer FF von Gedankenchaotin als Paar vor den Augen hatte, ließen die beiden mich einfach nicht mehr los XD

Und schwupp kam mir die Idee xD
 

Weil ich durch sie auf die Idee kam, möchte ich das Kapitel auch Gedankenchaotin widmen ^^
 

Viel Spaß beim lesen an alle ^o^
 

30. Juli 2011
 

Mein Schmerz
 

Immer wieder drehte Kyo die Einladung in seinen Händen hin und her. Schon tausende hatte er abgelehnt, aber Umi wollte einfach nicht locker lassen. Irgendwie hatte der Jüngere mitbekommen, dass er Urlaub hatte, auch wenn es nur ein paar Tage waren.
 

Erst waren nur Einladungen zu Umis Geburtstag bei ihm eingetrudelt, als Kyo nicht reagierte, ging es auf einmal mit Einladungen zu Konzerten weiter und jetzt, da er frei hatte, kamen auch noch belanglose Dinge dazu, wie eine Frage, ob sie sich in der Stadt auf einen Kaffee treffen wollten. Wieso das Ganze auf einmal? Sie hatten sich jetzt bestimmt schon 10 Jahren nicht mehr gesehen. Wieso war Umi auf einmal so hartnäckig?
 

Plötzlich klingelte es an Kyos Tür und dieser ließ vor Schreck den Brief fallen. Er verdrehte leicht die Augen und stand auf. „Ich hasse diese Klingel.“, murmelte er vor sich hin.

Der Schwarzhaarige hatte die Hand schon auf der Klinke, stockte dann jedoch. Was, wenn Umi jetzt vor seiner Tür stand? Dann könnte er sich nicht mehr in Ausreden flüchten. Dann müsste er dem Gitarristen in die Augen sehen. Nach so langer Zeit, zum ersten Mal.
 

Der Sänger entschied sich, die Tür dennoch zu öffnen. Ihm begegneten auch die Augen eines Gitarristen, aber zum Glück waren es nur die von Kaoru. Erleichtert ließ er die Luft auf seiner Lunge entweichen und trat zur Seite, damit der Ältere seine Wohnung betreten konnte.

Kaoru betrat die Wohnung und zog seine Schuhe aus. „Wie schön, du bist erleichtert mich zu sehen. Dann können meine Besuche ja nicht so schlimm sein. Die anderen dachten gleich wieder, ich baller sie mit Arbeit zu.“, sagte er grinsend und betrat mit Kyo das Wohnzimmer. „Da muss man bei dir auch immer ein bisschen vorsichtig sein.“, antwortete Kyo und setzte sich neben den Leader.
 

Der Ältere wollte schon zum Reden ansetzen, als er den Brief auf dem Boden liegen sah. Er hob ihn auf und erhaschte flüchtig ein paar Zeilen. „Wieso reagierst du nicht endlich mal auf eine seiner Einladungen? Dieser Umi muss ja ne Menge von dir halten, wenn er dir dauernd schreibt.“ „Ich will aber nicht.“, meinte Kyo darauf leicht gereizt. „Und trotzdem, muss da doch was dran sein. Sonst landet alles bei dir gleich im Müll, aber seine Briefe hebst du auf. Auch wenn du den Inhalt dann immer gekonnt ignorierst.“ „Das verstehst du nicht.“ „Dann erklärst mir.“, sagte Kaoru fordernd. Kyo schüttelte leicht mit dem Kopf.
 

Ein langes Schweigen trat ein, bis der Schwarzhaarige doch begann zu erzählen. „Er ist…mein kleiner Bruder.“, nuschelte Kyo leise, sah Kaoru nicht dabei an. Der Ältere sah seinen Kollegen überrascht an, sagte aber nichts dazu. Er wollte Kyo erzählen lassen. „Er war immer der Liebling unserer Eltern, weil er immer alles gemacht hat, was sie für richtig hielten. Ich hab das immer einfach geschluckt. Es war mir egal, ob sie ihn lieber hatten, als mich. Bis mir an diesem einen Tag der Kragen geplatzt ist.“
 

Kyo kam von der Schule nach Hause. Es war ein anstrengender Tag gewesen und er war mehr als genervt. Als er dann sein Zimmer betrat, konnte er ein leises Wimmern vernehmen. Er sah sich verwundert um und erblickte hinter seinem Bett, auf den Boden gekauert, Umi. Der Jüngere weinte bitterlich. Kyo ging zu ihm und setzte sich. „Was ist los?“, fragte er seinen kleinen Bruder und sah ihn an. Umi legte seine Arme um den Älteren und versteckte sein Gesicht an Kyo Shirt. „Ich hab mit meinen Freunden, im Garten, Fußball gespielt. Und dann ist mir der Ball in die Scheibe, vom Wohnzimmerfenster gesprungen. Ich hab so Angst, dass Papa sauer wird.“, jammerte der Jüngere. Kyo strich dem Jüngeren leicht über den Rücken. Das würde wirklich Ärger geben. Die Scheibe war erst neu gewesen, weil genau das Gleiche schon einmal passiert war. Aber beim ersten Mal, war es Kyo gewesen, der die Scheibe eingeschlagen hatte.
 

Beim Abendessen herrschte betretenes Schweigen. Kyo und Umi wussten genau, dass ihr Vater das kaputte Fenster gesehen haben musste, doch er verlor kein Wort darüber. Das fanden die beiden unheimlicher, als wenn er gleich nach dem Schuldigen gefragt hätte. Doch schon im nächsten Moment, sah er Kyo an. „Hast du mir nichts zu beichten, Tooru?“ Der 17-jährige sah seinen Vater verwirrt an. „Was denn?“ Für diese Frage kassierte er schon die erste Ohrfeige. Erschrocken hielt Kyo sich die Wange und sah den Älteren weiter an. „Ich hab dir gesagt, wenn das mit dem Fenster noch einmal passiert, dann setzt es was!“, schrie er seinen Sohn an. „Ich war es doch gar nicht!“, konterte Kyo in der gleichen Lautstärke. Schon folgte die nächste Ohrfeige. „Sag ihm, dass du es warst!“, wendet Kyo sich jetzt an seinen kleinen Bruder. Doch der saß nur verängstigt auf seinem Platz und bekam kein Wort über die Lippen. „Jetzt willst du es auch noch auf deinen Bruder schieben?“, platze sein Vater dazwischen. Er nahm Kyo den Teller weg. „Du bist fertig mit Essen. Das wird noch ein Nachspiel haben. Geh in dein Zimmer! Ich will dich für den Rest des Abends nicht mehr hier sehen.“
 

Ohne ein weiteres Wort stand Kyo auf. Er warf Umi noch einen finsteren Blick zu und verließ dann die Küche.
 

Später am Abend, als Umi schon in seinem Bett lag, ging auf einmal seine Tür auf. Der Schwarzhaarige blinzelte verwirrt ins Licht und sah Kyo an. Er verstand nicht, was der Ältere jetzt noch bei ihm wollte. Aber seinem Blick konnte er entnehmen, dass er immer noch sauer auf ihn war. Die blauen Flecken und Schrammen sprachen dafür, dass ihr Vater ihn schwer verprügelt hatte. „Ich wollte es ihm sagen. Aber ich hab mich nicht getraut. Bitte sei nicht böse“, wollte Umi den Älteren gleich beschwichtigen, aber das ging nach hinten los. Der Schwarzhaarige stieg zu Umi aufs Bett und begann auf ihn einzuprügeln. Er hörte nicht auf, bis der Jüngere sich nicht mehr rührte. Erschrocken schüttelte Kyo den 6-jährigen leicht. „Wach auf!“
 

„Ich hatte Panik. Im ersten Moment dachte ich sogar, ich hätte ihn umgebracht.“ Kyo fuhr sich mit der Hand leicht durch die Haare. „Danach war unser Verhältnis ziemlich abgekühlt. Er war enttäuscht von mir, er hatte sogar Angst vor mir. Nachdem ich ausgezogen bin, hatten wir gar keinen Kontakt mehr. Wir haben uns jetzt 10 Jahre weder gesehen noch gesprochen.“ Der Schwarzhaarige sah wieder auf den Brief. „Jetzt kommt er auf einmal mit dem Scheiß.“ „Er hat dir sicher schon lange verziehen, Kyo. Er vermisst dich.“, meinte Kaoru und legte eine Hand auf Kyos Schulter. Der Jüngere schüttelte nur leicht mit dem Kopf. „Nein, so was kann man nicht verzeihen.“
 

Die Tage verstrichen und Kyo hatte sich nicht bei seinem Bruder gemeldet. Er wollte vermeiden, dass beide in die Verlegenheit kamen, sich steif gegenüber zu sitzen und nicht zu wissen, was sie sagen sollten. Darauf konnte er gerne verzichten.

Was er in diesem Moment noch nicht ahnen konnte, war, dass Kaoru sich schon längst mit Umi in Verbindung gesetzt hatte und für die beiden ein Treffen arrangiert hatte. Der Ältere kam auf Kyo zu und drückte ihm einen kleinen Terminzettel in die Hand. Kyo hob eine Augenbraue und sah sich den Zettel an. „Du willst mit mir essen gehen?“, sagte er nur verwirrt. Der Ältere nickte leicht. „Ich will was mit dir besprechen.“ Er sah, dass der Sänger nicht wirklich begeistert war. „Ach komm schon. Du wirst doch wohl mit deinem Leader mal schick essen gehen können.“, meinte Kaoru grinsend. „Aber wehe du schleppst mich danach ab.“, sagte Kyo scherzend. „Hm, das überleg ich mir vielleicht noch.“ Die beiden mussten lachen und widmeten sich dann wieder ihrer Arbeit. Schon bald wollten sie ihr neues Album veröffentlichen und sie hatten noch jede Menge zu tun.
 

Als sie endlich fertig waren, ging Kyo nach Hause und duschte sich schnell. Schon in wenigen Minuten musste er wieder los, wenn er nicht zu spät kommen wollte. „Kaoru is echt n Witzbold. Er wusste genau, dass ich noch duschen will.“, dachte Kyo, leicht genervt, bei sich. Er föhnte, nach dem Duschen, seine Haare noch schnell und machte sich dann auf den Weg. Zum Glück war das Restaurant nicht weit von seiner Wohnung entfernt. Er betrat das Gebäude und nannte der freundlichen Bedienung die Tischnummer, die Kaoru extra auf den Zettel geschrieben hatte.
 

Als er jedoch auf den Tisch zuging, wollte er seinen Augen nicht trauen. Da saß Umi und nicht Kaoru. Er wollte sofort wieder umdrehen und gehen, doch Umi sprang von seinem Stuhl auf und eilte ihm nach. „Kyo warte! Bitte, lass uns reden.“ Es verlangte dem Schwarzhaarigen einiges an Überzeugungskraft ab, damit er den Älteren überreden konnte zu bleiben.
 

Nach langem Hin und Her, ging Kyo doch mit zu dem Tisch und setzte sich. Es war ihm unangenehm seinem kleinen Bruder, nach allem, was geschehen war, gegenüber zu sitzen. Doch Umi fing ein ganz unverfängliches Gespräch an. Sie redeten über die Arbeit und alles Mögliche, was sie die letzten Jahre getrieben hatten. Jedoch an Kyos Anspannung änderte das nichts. Tränen stiegen ihm in die Augen. Immer wieder kamen ihm die Bilder von Damals in den Kopf. „Es tut mir so leid. Ich wollte dir das nicht antun.“, nuschelte Kyo leise. „Ich weiß nicht, was da in mich gefahren ist.“
 

Umi sah den Älteren kurz schweigend an und stand dann auf. Er setzte sich direkt neben ihn und nahm Kyo in den Arm. „Ich hab genauso Schuld. Ich hätte ihm sagen müssen, dass ich es war.“ Der Sänger klammerte sich leicht an Umis Shirt fest. Es tat gut, ihn nach so langer Zeit endlich wieder umarmen zu können. „Jetzt wird alles wieder gut.“, hörte er Umi nur noch leise sagen.
 

An diesem Abend gingen die beiden noch zusammen zu Umi. Sie tranken ein Bier zusammen und sahen sich Bilder von früher an. In dem Fotoalbum war nur noch eine leere Seite. Umi sah den Älteren grinsend an. Dieser nahm sofort Sicherheitsabstand ein. „Oh nein…nein.“ Er schüttelte leicht mit dem Kopf und rückte immer weiter ab, je näher Umi ihm kam. „Oh doch!“, meinte dieser nur grinsend. Er zückte seine Kamera und rückte direkt neben Kyo. „Komm schon. Das Sonntagslächeln, wird für deinen kleinen Bruder wohl drin sein.“ Der Schwarzhaarige knuffte den Älteren leicht in die Seite und wartete, bis dieser sich nicht mehr halten konnte. In diesem Moment schoss er das Foto. Sofort sahen es sich die beiden an. „Na geht doch.“, meinte der Gitarrist grinsend. „Oh Gott, du bist so grausam zu mir.“, sagte Kyo und betrachtete das Bild.
 

Erst spät verließ Kyo die Wohnung, um sich auf den Heimweg zu machen. Kurz bevor er seine eigene Wohnung betrat, erreichte ihn noch eine Kurzmitteilung von Kaoru. Er rollte leicht mit den Augen. „Morgen erwartet er sicher, dass ich ihm den Kopf tätschle und danke sage.“, dachte der Sänger bei sich. Er musste grinsen und betrat seine Wohnung.

Der Morgen danach

und hier die Fortsetzung zu "Meet and Greet"

ich hoffe es ist mir einigermaßen gelungen...
 

und nein Tomo is nich schwarz geworden ^.~ (kleiner Insider zwischen Gedankenchaotin und mir xD)
 

viel Spaß beim lesen ^^
 

2. August 2011
 

Der Morgen danach
 

Nur langsam erwachte Tomo aus seinem festen Schlaf. Er seufzte schwer und hielt sich den Kopf. Es war wohl mehr Alkohol gewesen, als er vermutet hatte. Der Sänger quälte sich aus dem Bett und suchte nach seiner Tasche. „Wo zum Teufel…“, dachte Tomo bei sich, doch seine Gedanken wurden unterbrochen, von einer Stimme die ihm bekannt vorkam. „Suchst du was?“, meinte Shinya leicht amüsiert.
 

Dem Jüngeren wären beinahe seine Gesichtszüge entglitten, als er begriff, wem diese Stimme gehörte. Im Schneckentempo, drehte er sich wieder um und sah Shinya direkt in die Augen. Dieser lockte Tomo nur, mit einem Finger, wieder zu sich. Wie von selbst setzten sich seine Füße in Bewegung. Er rutschte wieder zu dem Drummer unter die Decke, welcher ihn sofort sanft an sich zog. Sofort spürte er dessen weiche Lippen auf seinen und schloss die Augen. „Wir müssen da, wegen Gestern, noch was klarstellen.“, hauchte Shinya leise gegen Tomos Mund. „Ach ja? Wa…“ Zu mehr kam der Jüngere nicht, denn jetzt lag er unter dem Blonden.
 

Weitere Worte schienen beiden unnötig zu sein. Immer wieder trafen sich ihre Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss. Tomo wand sich leicht unter dem Älteren, als dieser begann seine Brustwarzen mit den Fingern zu reizen. Eine Gänsehaut zog sich langsam über seinen gesamten Körper. Immer noch konnte er kaum fassen, was sie hier miteinander taten. „Das glauben mir die anderen nie.“, ging es Tomo durch den Kopf. Aber wollte er ihnen überhaupt davon erzählen? Er war sich noch unsicher. Was war das hier für Shinya überhaupt? Nur Sex? Oder hatte er die Worte vom Vorabend ernst gemeint?
 

Shinya glitt langsam mit seinen Lippen zu Tomos Hals und der Jüngere schüttelte leicht mit dem Kopf. Er wollte den Moment einfach genießen und nicht über so etwas nachdenken müssen. Er spürte Shinyas Finger, wie sie langsam über seine Schenkel glitten, was ihn leicht erschaudern ließ. Der Blonde lächelte leicht und sah zu Tomo nach oben. „Heute gar nicht mehr so wild, wie Gestern?“, murmelte er amüsiert, worauf der Sänger leicht rot wurde. „Ich bin immer wild.“, versuchte er sich zu verteidigen. Shinya rutschte wieder zu ihm nach oben. „Dann zeig es mir.“, hauchte er sanft in Tomos Ohr.
 

Wieder trafen sich ihre Lippen. Ein verlangendes Zungenspiel entbrannte. Tomos Kopfschmerzen waren wie weggeblasen. Er wollte jetzt nur noch eins und zwar Shinya spüren, so wie am Abend davor. Der Jüngere schob seine Hände zwischen sie und streichelte über Shinyas zarte Haut. Langsam schlangen Tomos Finger sich um Shinyas Glied, massierten es gleich fordernd. Der Ältere stöhnte leise gegen Tomos Lippen. Leicht drängte er sich dessen Hand entgegen.
 

Schon im nächsten Moment fand Shinya sich unter dem Jüngeren wieder. Er sah zu ihm auf und lächelte. „Glaubst du, ich mach es dir heute wieder so leicht?“, flüsterte der Blonde leise. Darauf schüttelte der Sänger gleich mit dem Kopf. „Ich hoffe doch nicht.“, nuschelte er. Über beide Münder zog sich ein neckisches Grinsen. Tomo war sich bewusst, dass der Ältere heute um seine Dominanz kämpfen würde, doch das war ihm nur recht. Er wollte noch ein bisschen mehr aus Shinya heraus kitzeln, weil er sich sicher war, dass er gestern bei weitem nicht alles gesehen hatte.
 

Doch schon im nächsten Moment klopfte es an der Tür und Tomo rutschte erschrocken von dem Älteren herunter. Kaoru stand vor der Tür und wollte Shinya wecken. „Shinya, Frühstück! Wir müssen in ner Stunde raus aus dem Hotel. Beeil dich!“, meinte der Leader nur durch die Tür, in der Hoffnung, dass der Drummer ihn gehört hatte. Dieser seufzte leicht. „Ja!“, sagte er nur knapp. Er beugte sich zu Tomo, welchem das Herz immer noch bis zum Hals schlug. „Das holen wir nach.“, flüsterte er grinsend in Tomos Ohr und stand dann auf. Shinya nahm die Hand des Jüngeren und zog ihn mit sich ins Bad. Sie duschten gemeinsam, föhnten sich die Haare und zogen sich dann ihre Klamotten wieder an.
 

Als sie zusammen das Zimmer verließen ging gerade Kyo an ihnen vorbei. Shinya konnte seinen Blick genau sehen und rief ihm nach: „Ja, es ist so wie es aussieht!“ Tomo sah den Älteren entsetzt an und drückte ihm eine Hand auf die Lippen. „Was? Was sagst du denn da? Was denkt er den?“ Der Jüngere war sichtlich nervös. Er konnte sich selbst nicht genau erklären, wieso. Shinya musste lachen und nahm Tomos Hand weg. „Beruhige dich. Was ist denn schon dabei, wenn sie es wissen? Schämst du dich für das, was passiert ist?“, fragte er und sah den Sänger dabei an. „Nein, tu ich nicht, aber…“ Tomo biss sich leicht auf die Unterlippe. Er sah Shinya an und konnte nur hilflos mit den Schultern zucken. Der Ältere lächelte sanft und strich Tomo leicht über die Wange. „Du musst dir deswegen keine Sorgen machen. Erstens, geht es die anderen nichts an, was zwischen uns beiden ist und zweitens, wissen sie, dass ich auf Männer stehe. Es wird ihr heiles Weltbild also nicht zerstören.“, meinte der Drummer grinsend. Sie sahen sich noch kurz an und dann nickte Tomo leicht.
 

Die beiden betraten zusammen den Speisesaal und die anderen vier saßen schon zusammen an einem Tisch und beobachteten jeden ihrer Schritte. Tomo war das sichtlich unangenehm, doch Shinya ließ das kalt. „Achte am besten nich drauf. Sonst wird es dich wahnsinnig machen.“, meinte Shinya nur und packte sich ein paar Dinge von Buffet auf den Teller. „Gucken is ihre Lieblingsbeschäftigung. Besonders, wenn jemand an meinen T-Shirt hängt.“, sagte Shinya und grinste Tomo an. Dieser sah ihn erst verwirrt an und merkte dann, dass er sich an Shinyas Shirt gekrallt hatte. Hektisch ließ er ihn los und wendete sich dem Buffet zu. Sein Gesicht hatte schon eine rötliche Farbe angenommen. Es war ihm peinlich, wie er sich hier verhielt. „Du benimmst dich, wie ein kleiner Junge. Reiß dich mal zusammen.“, ermahnte er sich, in Gedanken, selbst.
 

Zusammen gingen sie zu den anderen an den Tisch und setzten sich. Sofort begannen Dai und Toshiya mit ihrer fröhlichen Fragerunde. Shinya schenkte ihrem Sänger einen vielsagenden Blick. „Hey, was guckst du so? Ich hab nichts gesagt. Das eben am Buffet hat ja wohl für sich gesprochen.“, verteidigte Kyo sich gleich. „Du wusstest es schon länger?“, fragte Dai verwirrt und sah den Schwarzhaarigen an. Kyo rollte leicht genervt mit den Augen. „Sagt Bescheid, wenn ihr wieder normal seid.“, meinte er nur knapp und ging. Er trank morgens sowieso nur einen Kaffee und mit dem war er schon fertig. „Was hat er denn?“, meinte Dai nur grinsend. „Fragen wird ja noch erlaubt sein.“
 

Wie erwartet, quetschten die anderen Shinya bis aufs Letzte aus. Tomo saß in der Weile daneben und konnte einer Tomate sehr gut Konkurrenz machen. Er war dankbar, dass Shinya nicht in jedes Detail, welches die anderen erfragten, ging. Doch als der Drummer sagte, „Ich kann den Sex mit Tomo nur empfehlen.“, hatte er das Gefühl, sein Kopf würde glühen. Da die anderen jetzt sowieso über alles Bescheid wussten, versteckte der Sänger sein Gesicht einfach an Shinyas Halsbeuge. Die anderen sollten nicht auch noch sehen, wie sehr er sich genierte.
 

Später brachte Shinya den Jüngeren noch zum Bahnhof. „Am liebsten würde ich dich ja persönlich zu Hause abliefern, aber das geht leider nicht. Komm gut nach Hause.“ Tomo nickte nur leicht. Auch er ließ den Älteren jetzt nur ungern gehen. „Also sehen wir uns erst in zwei Wochen.“, nuschelte er leise und sah Shinya an. Dieser nickte und strich Tomo mit der Hand über die Wange. „Ja in zwei Wochen. Aber wir telefonieren. Das verspreche ich.“

Der Drummer hauchte dem Jüngeren noch einen Kuss auf die Lippen und ging dann langsam Richtung Ausgang. Immer wieder drehte er sich kurz um, bis Tomo im Zug verschwunden war.
 

Nur wenige Stunden später, stieg Tomo in Tokyo wieder aus dem Zug aus. Gleich sah er sich nach Tohya um. Dieser hatte ihm versprochen, ihn wieder hier abzuholen. Der Drummer kam schon auf Tomo zu und drückte ihm dann einen Kaffeebecher in die Hand. „Na, wie ist es denn gewesen? Du musst alles erzählen.“ Der Sänger trank einen Schluck und lächelte leicht. „Dafür reicht die Autofahrt nich aus.“ Er schnappte sich seine Tasche und ging mit Tohya zu dessen Wagen.
 

Die beiden fuhren sofort zum Proberaum, denn auch die anderen waren neugierig darauf, was Tomo zu berichten hatte. „Mann Tohya, darf ich nich erst mal nach Hause und duschen?“ „Nein, wir wollen alles wissen.“, meinte der Ältere grinsend.

Sie betraten den Proberaum und wurden von drei neugierigen Augenpaaren empfangen.

Die anderen scharten sich um Tomo und drängten ihn endlich alles zu berichten.
 

Der Sänger begann auch zu erzählen, wie toll sein Tag gewesen war und dass er mit der Band am Abend sogar noch etwas trinken gewesen war.

„Und zum Abschluss des Tages, hab ich Shinya gevögelt.“, sagte er in einem vollkommen ernsten Tonfall. Den anderen stand der Mund offen. Sie wussten nicht, was sie auf diese Aussage erwidern sollten, ob sie sie überhaupt für wahr halten sollten.
 

Tomo grinste nur und ging zur Tür. Er nahm seine Tasche und ließ seine verwunderten Bandkollegen im Proberaum zurück, was ihn sichtlich amüsierte.

My sweet Black

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

The Jailhouse ~Variante I~

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

The Jailhouse ~Variante II~

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Night Parade

So...

Zu diesem Kapitel möchte ich sagen, dass ich das Lied Night Parade wirklich sehr liebe...

Als ich das Lied dann auf der neuen Live DVD sah, brach ein unglaubliches Chaos in mir aus.

Ich kann nicht genau beschreiben, wieso und weshalb...

Aus diesem Chaos heraus ist dieses Kapitel entstanden...es ist nicht sehr lang...aber es bedeutet mir irgendwie unglaublich viel...

Und bitte seid mir nicht böse, wenn ihr vielleicht nicht alle Zusammenhänge genau verstehen könnt...ich versteh sie selber manchmal nicht...

Wieso Tomo solchen Ausraster hat dürft ihr euch selbst überlegen, wenn ihr dafür unbedingt einen genauen Grund braucht...
 

Ich möchte dieses Kapitel abgemeldet und Gedankenchaotin widmen, weil sie so treue Leser und fleißige Kommischreiber sind ^^
 

Viel Spaß beim Lesen...
 

28. Oktober 2011

Night Parade
 

Voller Sorge hatte Umi sich auf den Weg zu seinem Bandkollegen gemacht. Eigentlich wusste er schon, was ihn erwartete. Doch jedes Mal wieder, fürchtete er sich vor dem, was ihn erwarten würde. Der Schwarzhaarige hatte schon einen Schlüssel zur Wohnung des Jüngeren, welchen er nun benutzte, um diese zu betreten.
 

Bereits im Wohnungsflur erwartete ihn ein Bild der Verwüstung. Selbst der kleine Schrank direkt neben der Tür, war verschoben. „Was hast du nur gemacht?“, ging es dem Gitarristen durch den Kopf. Umi begab sich direkt in das geräumige Wohnzimmer, in welchem das Chaos sich fortsetzte. Bilder waren von den Wänden gerissen, die Glastür des Schranks war zersprungen und selbst die Scheibe der Balkontür wies einen kleinen Riss auf. Doch hier konnte er Tomo nicht finden, was ihn dazu veranlasste weiter in die Küche zu gehen.
 

Hier war alles Geschirr aus den Schränken gerissen worden. Alles verteilte sich großzügig auf dem Küchenboden. Umi konnte Blutspuren zwischen all den Scherben ausmachen, was leichte Panik in ihm aufkommen ließ. „Er wird doch nicht…“, murmelte er leise vor sich hin. Hektisch sah er sich nach dem Jüngeren um. Aber auch hier konnte er ihn nicht finden. Schnell setzte er seinen Weg ins Bad fort.
 

Seine Augen wanderten rastlos im Bad umher. Abermals bot sich ihm nur Verwüstung, aber kein Tomo. Gleich mehrere Päckchen mit Rasierklingen lagen aufgerissen herum. Die Vorstellungen, die Umi durch den Kopf jagten, wurden für ihn immer unerträglicher. Es war schlimmer, als jemals zuvor. Vorher hatte Tomo sich immer nur einen Raum ausgesucht. Aber diesmal schien die ganze Wohnung in Schutt und Asche zu liegen.
 

Auch in den letzten beiden Räumen, konnte der Schwarzhaarige den Jüngeren nicht finden. „Der Balkon.“, schoss es Umi als letzte Möglichkeit durch den Kopf. Er ging ins Wohnzimmer und nun bemerkte er auch, dass die Balkontür nicht richtig verschlossen war. Er hatte sich vorher nur auf das Chaos im Raum konzentriert, wodurch ihm das gar nicht aufgefallen war.
 

Der Gitarrist ging zu der Tür und sah nach draußen. Tatsächlich fand er Tomo in einer Ecke zusammengekauert im Schnee sitzen. Er ging zu ihm und kniete sich neben den Jüngeren. „Tomo…“, flüsterte er kaum hörbar. Erst bewegten sich nur ganz langsam Tomos Augen zu ihm und dann neigte sich auch sein Kopf zögerlich. Mit letzter Kraft, streckte Tomo seine Hände zu Umi und zog ihn langsam am Kragen zu sich. Der Sänger schloss seine Augen und hauchte dem Älteren einen Kuss auf die Lippen.

Nur kurz ging Umi darauf ein, bevor er Tomo auf seinen Schoß zog und ihn in seine Arme schloss. „Was hast du nur wieder angestellt?“, flüsterte Umi leise und strich Tomo beruhigend über den Rücken. „Mir ist kalt.“, konnte Umi nur leise von dem Jüngeren vernehmen. Er nickte kurz und stand dann mit Tomo auf. Gemeinsam gingen sie wieder in die Wohnung. Der Sänger hatte sich fest an seinen Freund geklammert. Seine Augen waren geschlossen. Er wollte das alles nicht sehen. „Wir gehen zu mir.“, sagte Umi nur knapp und zog Tomo mit in den Flur. Umi wollte dem anderen schon in die Jacke helfen, als ihm auffiel, dass dessen Hand ganz blutig war. Tomo bemerkte den Blick des Älteren und flüsterte leise: „Das blöde Glas ist in meiner Hand zersprungen.“ Der Schwatzhaarige sah sich das Szenario genau an und steckte Tomo dann in die Jacke. „Darum kümmern wir uns bei mir.“
 

Keine Stunde später, saß Tomo, in einen Pulli und eine Decke von Umi gepackt auf dessen Couch. Er war froh über die Wärme, die sich langsam wieder in ihm ausbreitete. Umi hatte sich auch um die Hand des Sängers gekümmert. Zum Glück waren die Schnitte nicht sehr tief gewesen.

Nach einem kurzen Moment kam auch Umi mit zwei Tassen Tee wieder ins Wohnzimmer. Er stellte diese ab und setzte sich neben Tomo. Der Jüngere rutschte gleich auf den Schoß des Älteren und wickelte ihn mit in die Decke ein. Wieder fanden sich ihre Lippen zu einem sanften Kuss. Der 27-jährige schlang seine Arme um den Jüngeren. „Ich mach mir immer schreckliche Sorgen, wenn du in dem Zustand anrufst. Als ich die Wohnung gesehen hab, wär mir fast das Herz stehen geblieben.“ „Es tut mir leid.“, antwortete Tomo nur leise.
 

Vor dem Fenster tanzten die Schneeflogen vorbei. Ganz langsam, als wollte jede einen Blick in das abgedunkelte Wohnzimmer erhaschen, in welchem Tomo und Umi eng umschlungen saßen.

Langsam wand Tomo seinen Blick zum Fenster. Er konnte die tausenden kleinen Schneeflocken im Licht der Straßenlampen und Hochhäuser herumwirbeln sehen. Ohne groß darüber nachzudenken, stand er auf und zog Umi mit sich. Er ließ sich vor der Balkontür nieder und dirigierte Umi hinter sich. Der Jüngere schlang die Decke wieder um beide und lehnte sich bei seinem Freund an. Noch stundenlang bewunderte er das Spiel der kleinen weißen Flocken, bis er erschöpft in Umi Armen einschlief.

Happy Birthday

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (61)
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Von: abgemeldet
2014-03-25T08:31:14+00:00 25.03.2014 09:31
Ein wunderschònes Kapitel~
Ich muss gestehen ich hab ne Schwäche für das Pairing Rui&Tohya *anliebz*
Nur leider mögen es nicht sehr viele T.T
Deswegen vielen lieben Dank <3
Von:  Arisa-Yuu
2012-03-09T00:16:24+00:00 09.03.2012 01:16
da ich schon länger vorhatte, zu deiner ff-samlung ein kommi zu schreiben, mache ich das auch endlich mal^^

Reita aus der torte ist wirklich ein sehr schöne vorstellung, die ich so schnell nicht mehr aus dem kopf bekommen werde
*schmunzel*
generell war die ff und auch die übrigen sehr schön geschrieben und gut zu lesen^^
das ende hat mir, welch wunder, am besten gefallen. Rui ist glücklich und ich denke Reita auch^.^v

LG
AY
Von:  yuura
2012-02-02T22:45:59+00:00 02.02.2012 23:45
ach ich könnte schmelzen
wie unglaublich süß war das denn *-*~...
unser kleiner tohya xD
ich hab richtig herzklopfen bekommen udn hab mit tohya so mitgefühlt...
ach das war echt schön *-*
mit so viel gefühl udn es war echt spannend ide ff zu lesen, wie sich jin nun entscheiden mag o.o
obwohl ich noch nicht mal weiß wer jin eigentlichist bei der einen wusste ich auch nicht wer renon oder so war >.<
trotzdem schön*-*
hab immer noch herzchen augen XD
yui~
Von:  yuura
2012-02-02T21:39:30+00:00 02.02.2012 22:39
okay ich bleibe standhaft >.<

die idioten in der schukle hätt ich killen können,..aber doch nicht umi
dass er so fertig ist und keinen anderen ausweg als den tod sieht ist schon wirklich nicht mehr schön V.V

die geschichte ist sehr gefühlvoll geschrieben und jagt einem kalte schauer über den rücken..

ja und reno wird ja scheinbar noch mehr leiden als wenn er am leben geblieben wäre...
tja wer war nun wirklich schuld an dem ganzen?...

hab immernoch bauchkribbeln war echt schön
^^"
dat yui
Von:  yuura
2012-02-02T20:41:48+00:00 02.02.2012 21:41
also ich stelle fest ich kann solche FF s zur zeit lesen das sollte ich ausnutzen..
es ist zwar unglaublich schade und am liebsten wäre es mir umi wäre nicht tot aber der brief ist sehr schön verfasst und allgemein ist es eine sehr schöne geschichte^^
es geht einem echt nahe udn reno kann einem da schon echt leid tun...
aber auch unverständnis ist mit dabei
das ist wieder so typisch nur um sein ansehen zu bewahren..
(kenn ich aus shonen ai mangas...)
die geschichte ist auf jeden fall sehr schön
gut gemacht^^
lg yui
Von:  yuura
2012-01-31T23:26:17+00:00 01.02.2012 00:26
ich musste erst überlegen ich war erstz nicht sicher um was es ging udn wer gestorben war
dann fiel mri ein dass da ja mal was mit deren managerin war oder o.o?

ja was sowas zu verkraften ist bestimmt nicht einfach aber saki ist schon ein schnuckel udn gut dass es ihn gab bzw gibt und dass er sich so sturköpfig um yuh gekümmert hat...
und das tomo so gut gesprochen hat und sich die band nicht getrennt hat bzw yuh gegangen ist ist auch sehr schön^^
allgem,eine grundstimmung und schreibweise kommt wieder sehr gut rüber lässt sich fglüssig lesen und die kleinen einblicke wie yuh sich fühlt, bringen einen dazu einfach mit zu fühlen..
hoffen wir dass die jungs sich nicht haben unterbringen lassen wir wollen sie auch noch hier in deutschland auf den bühenn begrüßen^^"
ich komm auch mit und halt händhcen falls du vor umi stehen solltest xDDDD
bis zum nächsten mal yuura ^^
Von:  yuura
2012-01-31T23:13:40+00:00 01.02.2012 00:13
also als ich die einletung gelesen hab dachte ich jetzt bringt sie wen um..
war gar nicht der fall..
*beruhigt bin*^^"

ja rui kann man sehr gut verstehen ich wäre wohl auch sauer gewesen und so durcheinander..
zwar war tohya ein trottel aber ein dann doch liebenswürdiger trottel
dass er so viel geduld mit rui hatte einfach schön
es ist gefühlvoll , zwar traurig aber auch schön, zwar mit wut udn hass aber auch liebe...
gut gemacht^^ schön ge-und beschrieben ein schönes ende brauch auch eiegtnlich keien fortsetzung denn ich denke bei den beiden wird es ab jetzt berg auf gehen^^
ich finde hier konnte man sich auch dann kleinigkeiten udn vieler gedanken von rui sehr gut in rui hineinversetzten was ich immer besonders schön finde
wir hoffen dass keinem sowas je passieren mag V.V
das wars von mir
*winke*
dat yui XD
Von:  yuura
2012-01-31T22:58:26+00:00 31.01.2012 23:58
und die dritte an diesem abend xDD
also nun ja wie aya schon meinte liebe macht vlind
obwohl mir umi wahnsinnig leid tut >.<
wie kann aoi auch so unmenschlich blöde sein das geht ja auf keine kuhhaut >.<
du hast zwar diesmal in der ich erzählweise geschrieben aber es passt wunderbar und gut geschrieben ist es auch
tomo ist ein klasse freund und däumchen hoch dass er dazwischen gegangen ist...
ich hoffe dass umi noch wen findet und das aoi nochmal richtig auf die schnauze fällt XD
war sehr schön^^
yui~
Von:  yuura
2012-01-31T22:29:55+00:00 31.01.2012 23:29
ja also ich hab dann die kurzbeschreibung gelsen udn dachte na geil tomo stirbt die les ich nicht..
gut hab ich dann gedacht heute liest du sie dann doch komme was wolle..
...
na gut dass ich das gemacht habe..
die ff ist ja mal so was von genial XD"
tomo ist toll xD
so wundervoll tollpatschtig XDD
das fällt auch immer nur dir ein
obwohl ist ja auch kein wunder bist ja auch der tollpatschigste kyo auf erden nech? XDD
was ich sehr lustig finde ist tomos plötzlicher meinungswechsel gegenüber umi XD
erst ist er ne schwuchtelk udn dann ist er einfach nur noch geil XD
klasse!^^
mich würde auch interessieren was mit tohya ist o.o
aber ansonsten einfach klasse
so viel schrott kann auch nut tomo passieren und das dann auch noch so ein dahergelaufener vampir meint ihn besitzen udn beißen zu wollen das darf doch nicht wahr sein...
ach das ende ist aber auch sehr schön ^^
die schreibweise ist in dieser ff wirklich sehr schön und das gesamte bild passt einfach
jop das wars
dat yui xD
Von:  yuura
2012-01-31T21:58:49+00:00 31.01.2012 22:58
so jetzt hab ich sie zum zweiten mal gelesen jetzt wird es zeit dass ich endlkich ein kommi drunter setze^^"

ja also ich find kyo hier einfach...ija süß xD
okay der hat eh bei mir was weg also ist das eh egal..

dass umi nach langer zeit endlich seinen älteren (aber nicht größerenXD) burder wieder sehen ist echt schön..
ich weiß nicht ob du geschwister hast aber ich hab ja meinen kleinen xDD
udn ich denke ich bzw mein bruder hätten gensuao gehandelt wie umi und kyo egal wer da in wessens rolle gesteckt hätte..
deswegen finde ich das auch sehr gut rüberrgebracht...
den vater könnte man in die tonne kloppen solche regen mich voll auf >.<
aber die gefühle von kyo sind verständlich udn gut beschrieben was mich dazu gebracht hat mich in kyo zu versetzten
also alles in einem finde ich diese rpg sehr schön geschrieben und da es ein happy end ist es noch besser xDD

yuura^^


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