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Take to the Sky

KuroXFye
von

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Here in my head

Zur Erklärung: Fremde Sprachen

Da ich weder des Japanischen mächtig bin, noch irgendeine Ahnung habe was Fye für eine Sprache spricht werde ich statt Japanisch Englisch und Fye's Sprache spiegelverkehrt Deutsch schreiben ^^
 

Here in my head
 

Der Schnee fiel.

Er fiel immer.

"Fast immer", korrigierte Fye sich. Er lag in seinem Bett. In dem Schloss das König Ashura gehörte.Traurig starrte er auf die Schneeflocken. Heute vor einem Jahr hatte er den liebsten Menschen seines Lebens getötet. Ein paar Tränen flossen über seine Haut ohne das er richtig weinte. Er könnte nicht mehr weinen. Er war dazu einfach nicht mehr fähig. Ein paar der Schlosssoldaten hatten auch schon gezweifelt ob er überhaupt fühlen konnte. Fye fragte sich das manchmal selber. Doch er kam zu keiner Antwort. Er würde einfach warten müssen. Seufzend ließ er sich aus dem Bett gleiten. Er sprang schnell unter die Dusche und zog sich die warme Kleidung an die König Ashura ihm gegeben hatte. Es gab nichts besseres gegen die Kälte. Und Fye hatte genug gefroren in seinem Leben. Lustlos schaute er in den Spiegel. Ihn sah ein kleiner Junge an. Dabei war er schon fast 23 Jahre alt. Dank seiner Magie stand ihm wohl ein langes Leben bevor. 'Ob Fye auch so aussehen würde wenn er noch leben würde?' fragte Fye sich leise. Angwiedert von sich selbts wendete er das Gesicht ab. Er war schuld. Er hatte so gewählt also sollte er nun auch die Konsequenzen tragen. Leise verließ er sein Zimmer und schlich den Gang hinunter. Aus einem unterem Stockwerk hörte man ein lautes Klirren und einen Schrei. "Verdammt noch mal!" fluchte jemand,"Warum passiert mir sowas immer in letzter Zeit." "Hast warscheinlich kein Glück mehr, was?" rief ein zweiter und Fye hörte wie sie die Scherben von irgendwas auflasen.

Kein Glück, hm?

Noch niedergeschlagener als vorher betrat Fye den Tronsaal. So leise wie möglich schloss er die Türen. Er wollte niemanden auf sich aufmerksam machen, denn die Männer am anderen Ende des Saales schienen ein ernstes Gespräch mir seinem König zu führen. Und außerdem scheute er den Kontakt zu anderen Menschen außer Ashura. In Höhrweite lehnt er sich an die Wand und wartete. "Aber sie wird sich lösen, ganz sicher! Mein Herr wir wissen nicht was wir tun sollen!" flehte einer der Männer. Er war ein grober aber ehrlicher Mann aus dem Dorf. Fye hatte ihn nur ein paar mal gesehen und nie mit ihm gesprochen. Ehrlich gesagt sprach er sowieso nicht sehr viel. "Aber ich weiß es." antwortete Ashura ruhig. "Und wie, Herr?" sprach ein zweiter,"wir haben niemanden der uns helfen kann. Das Ding ist einfach zu groß!" "Oh doch, den habt ihr." lässig hob der König eine Hand und winkte Fye kaum merklich zu sich. Innerlich seufzend trat er zu ihnen. Einer der Männer zuckte von ihm weg. Fye war immer noch der rätselhafte Neuzugang. Ein Unbekannter, ein Fremder. "Ihr wünscht mein König?" fragte Fye mit einer Verbeugung.Zu den Männern gewand sprach Ashura: "Er wird euch begleiten." Ein weiterer Bittsteller mischte sich ein. " Bei allem Respekt, Herr. Aber ein Knabe?" Ashura lächelte auf eine Art die man getrost als gefährlich beschreiben konnte." Lasst euch nicht von seinem Aussehen täuschen. Er ist äußerst fähig." Fye senkte den Kopf um keinen in die Augen sehen zu müssen. 'Äußerst Fähig'...so konnte man etwas wie ihn auch schön umschreiben. "Geht nun. Fye wird euch draußen treffen." Die Männer schlurften nach hinaus. Fye trat näher zu Ashura."Guten Morgen, mein Herr." sagte er förmlich. Ashura versicherte sich nochmals das sie gegangen waren und stand auf. Er schritt zu seinem Schützling uns schloss ihn fest in die Arme. "Ach Fye." seufzte der König,"Immer noch so förmlich?" Zögerlich hob Fye die Arme und legte sie um Ashura. Er fühlte wie Ashura lächelte und ihn wieder frei gab. "Wie geht es dir? Gut geschlafen?" Fye nickte nur. "Also nicht so sonderlich." schlußfolgerte Ashura. Fye biss sich auf die Lippe. Er wollte niemandem Kummer bereiten, der so nett ihm gegenüber war. "Ich", begann er,"Ich denke nur zu viel nach in letzter Zeit. Entschuldigung."

"Dein Bruder?"

Fye nickte knapp. Abermals fand er sich in einer Umarmung wieder, diesmal noch fester als vorher. "Das tut mir leid, Fye." sagte Ashura ernst. "Was soll ich tun?" fragte er schnell um von diesem Thema abzulenken. Ashura, der diesen Wink verstand ließ ihn los und antwortete: "Du sollst ihnen helfen eine Lawine von beträchtlichen Ausmaß von ihrem Dorf abzuwenden. Normalerweise geht der Schnee in kleineren ungefährlichen Schüben ab, aber diesmal war es noch kälter als gewöhnlich und der Schnee ist dort geblieben. Jetzt wird sich ein riesiges Tterbeenhcs loslösen und kann jederzeit das Dorf begraben." Fye spielte nervös mit einer Strähne seines Haars. "Verzeiht die Frage, aber...was ist ein Tterbeenhcs?" Ashura lächelte ihn aufmunternd an. "Das hast du schon mal gesehen als ich dir die Lawinenabgänge gezeigt habe. Erinnerst du dich an diese ausgestochenen Flächen?" Fye nickte. "Dort lag mal ein Ttrebeenhcs." Fyes Augen lichteten sich von der Verwirrtheit. "Schneebrett." murmelte er ein paar mal vor sich hin um es sich zu merken. Dann blickte er den König wieder an."Das soll ich also verhindern. Ist in Ordnung." Ashura legte ihm die Hand auf den Kopf. "Du bist ein guter Junge." Er bemerkte Fyes Gesichtsausdruck. "Was ist?" "Naja...es ist komisch für mich."

"Was?" Fye holte Luft um zu erklären, was ihn schon seit einiger Zeit beschäftigte: "Ich habe den Geist eines Ausgewachsenen. Aber Äußerlich bin ich immer noch ein Kind. Ich weiß einfach nicht was ich wirklich bin...ich meine: Hin und wieder fühle ich mich wie ein Erwachsener, aber dann sind da diese Momente in denen ich mich für Dinge begeistere die einen normalen Erwachsenen nicht einmal kratzen würden. Und äußerlich...nun das seht ihr ja." Ashura wuschelte ihm durch die Haare." Weißt du wie man diese komische Begeisterung nennt?" Fye schüttelte den Kopf. Ashura beugte sich zu Fye und nahm dessen Gesicht in beide Hände. "Neugier." flüßtere er. Fye sah ihn mit gerunzelter Stirn an. "Aber", fuhr Ashura fort,"den meisten "normalen" Erwachsenen geht sie abhanden. Dir hingegen nicht. Das ist bewundernswert und absolut in Ordnung. An dir ist nichts falsch." Beschähmt wand Fye den Blick ab. "Und nun geh, lass die Männer nicht so lange warten." Fye nickte und rannte zur Tür.

Draußen warteten die Männer mit mürrischen Gesichtern. Fye stoppte und sah sie unsicher an." Ich....hol nur noch schnell meine Sachen, dann können wir los." sagte er, unsicher wie die Männer reagieren würden. Doch sie nickten und warteten. So schnell wie ihn seine Beine trugen rannte er in sein Zimmer, zog sich den Mantel über und schnappte sich seinen Zauberstab. Momentan war es dann doch eher eine Zauberstange, doch Ashura sagte nur das er da schon reinwachsen würde. In windeseile war er wieder bei den Männern und folgte ihnen ins Dorf hinab. Es war sein Glück das er sich so beeilt hatte, denn das Schneebrett hatte sich schon gelößt und donnert nun ins Tal. Hektisch bahnte er sich einen Weg durch die panischen Menschen, was bei seiner Körpergroße eben nicht einfach war. Der grobe-und-doch-ehrliche Mann kam ihm dann zur Hilfe und ging vor ihm her. Das fand Fye sehr mutig. Nicht jeder traute sich einer heranrasenden Lawine entgegen zu gehen.

Am Ende des Dorfes hatte er kaum noch Zeit. So schnell wie nur möglich positionierte er sich vor der Schneegewalt und rammte den Stab in den Boden. Der Mann beäugte ihn misstrauisch. Mit hochkonzentrierten Gesicht rezitierte Fye die Formel die er vor nicht all zu langer Zeit in Ashuras Büchern gefunden hatte. Der Stab leuchtete auf und Fyes Magie breitete sich wie zu einem Schild aus, schrimte das Dorf vor der Lawine ab. 'Schon lustig', dachte er als die weiße Masse über sie hinweg fegte, 'das MEINE Magie nun anderen Leuten hilft.' Der Schnee ging vorrüber. Das Licht brach durch die Staubwolken und ließ ein paar Eiskristalle erglühen. Fyes Augen weiteten sich. Da! Die Federn von denen der Mann sprach. Erfürchtig ging er zu ihnen und holte sie aus ihrem eisigen Gefängniss. Genau wie der Mann es gesagt hatte. Fye fühlte sich komisch. Irgendwann würde er mit ihnen unterwegs sein. Und sie wussten gar nichts. Vieleicht gab es sie noch gar nicht! Wie sie wohl sind? Trübseelig steckte er die Federn in seinen Mantel. Ihre pulsierende Energie wärmte ihn. Langsam strömten die Bewohner wieder in ihr Dorf. Unsicher was er tun sollte, beschloss Fye sich einfach aus dem Staub zu machen. Jemand zupfte an seinem Mantel. Er sah überrascht nach unten zu einem kleinen Mädchen mit Sommersprossen. "Danke sehr." sagte sie. Fye war verlegen. "War doch nichts." Die Kleine grinste breiter. "Aber noch toller fände ich es wenn du ein wenig lächeln würdest." Fye kniete sich in den Schnee um ihr besser in die Augen sehen zu können. "Ich kann nicht lachen. Tut mir leid."

"Dann musst du es mal probieren. Guck mal! Das geht so!" und sie strahlte ihn an. "Kind! Lass doch den armen Jungen in Ruhe!" rief eine Frau, wahrscheinlich ihre Mutter, und zog sie von Fye fort."Verzeiht, Großmagier. Sie ist etwas frech." Fye guckte komisch. Nicht weil das Kind komisch war, sondern weil sie ihn 'Großmagier' nannte. "Das macht doch nichts." beeilte er sich zu sagen. Die Frau lächelte unsicher und ging. Als Fye sich zum gehen anschickte wichen die Menschen ihm erfürchtig murmelnd aus. Er versuchte nicht darauf zu achten was sie sagten, doch hin und wieder fing er etwas auf. "So klein!" "Großmagier" "Ganz allein!" "So jung!" Fye entspannte sich. Nichts schlimmes. Bis: "Gefährlich." Fye wusste das sie das auch auf die Lawine hin gesagt haben könnten doch er fing an zu rennen um so schnell wie möglich ins Schloss zurück zu kommen. Im Schloss hängte er seine nassen Sachen vor den Kamin in seinem Zimmer und machte sich auf den Weg zu seinem König um Bericht zu erstatten. Als er den Tronsaal betrat stand Ashura an einem der hohen Fenster uns starrte hinaus. "Mein König?" kündigte Fye sich vorsichtig an, "Ich bin zurück. Alles ist unter Kontrolle." König Ashura drehte sich nicht zu ihm um, winkte ihn aber zu sich und sah weiterhin aus dem Fenster. "Keine Verletzten?" fragte er. Fye verneinte. "Gut. Das soll es für heute sein. Du kannst noch in die Bibliothek gehen und etwas lesen." Fye nickte und eilte zur Tür. "Ach, und Fye?" Der Junge drehte sich nochmals um. Ashura sah ihn an. "Das hast du gut gemacht. Ich bin stolz auf dich." Fyes Lippen zuckten nach oben. "Danke, Herr." und er machte sich auf in den Lesesaal. Dort griff er sich ein paar Bücher und begann zu lesen. Nach einer Weile fielen ihm die Federn ein und er legte die Bücher wieder weg, um sich darum zu kümmern. Aber nicht bevor er sich eine vielversprechende Stelle makiert hatte,

'Dimensionen wechseln'

Seine Schritte hallten unglaublich laut in dem großen leeren Gebäude. Er holte die Federn raus und betrachtete sie. 'Ob die anderen schon losgereist sind? Wann werde ich mich aufmachen?' dachte Fye. Die Zeit in den verschiedenen Welten bewegte sich immer anders. Deswegen konnte es gut sein das er noch eine ganze Weile warten durfte bis er fort ging.

Er war in dem Raum mit dem Wasserbecken. Er setzte sich an dessen Rand.

"Fye. Was habe ich getan?"

Er brach dort zusammen und schluchzte leise.
 

Begleitung:

Tori Amos

'Here in my head'

Putting the damage on

Putting the damage on
 

Ein Monat.

Ein ganzer Monat war vergangen seit dem Vofall im Dorf. Seitdem war Fye regelmäßig ausgeschickt worden um den Dorfbewohnern zu helfen, etwa ihren Brunnen zu enteisen oder die wenigen Bäume, die trotz der Kälte wuchsen, vor Tiefenfrost zu schützen. Mit jeder neuen Tat, so kam es Fye vor, trauten sich die Menschen ihm gegenüber etwas offener zu sein. Und Fye war glücklich darüber. Und einen ganzen Monat hat es gedauert, bis er diesen verzwickten Text über das Wechseln der Dimensionen vollständig gelesen hatte. Die Art von Magie die verlangt wurde war ihm noch recht unbekannt und deshalb musste er die Wörter nachschlagen die er nicht kannte. Und es waren viele.

Einmal war König Ashura in die Bibliothek gekommen, wo er den kleinen Fye, auf einem Bleistift kauend, vorgefunden hatte. Als er herantrat um zu fragen was er denn da lese, schreckte Fye wie von der Tarantel gestochen auf und klatschte das Buch zu. Dann grinste er verlegen und lenkte Ashura von seiner eigentlichen Frage ab. Seit neuestem hatte Fye gelernt zu lachen, wenn auch nicht immer ganz überzeugend, doch er wusste das er den König immer wieder aufs Neue damit überaschen konnte. "Fuchs!" hatte Ashura gelacht und ihm die Haare zerauft.

Seitdem hatte er tunlichst darauf geachtet das niemand sah was er las. Es war ihm nicht verboten, doch er befürchtete das Ashura etwas dagegen haben könnte, was Fye vorhatte. Zugegeben. Er hätte allen Grund. Fyes Plan war noch nicht einmal vollständig ausgereift, Er wusste nur wohin er wollte. Aber nicht wirklich WAS er wollte.

Nachdenklich ließ Fye einen kleinen Eisklotz auf seiner Handfläche schmelzen. Die Sonne spiegelte sich in dem entstehenden Wasser und warf das gebrochene Licht auf sein Gesicht. Doch je länger er nun darüber nachdachte desto klarer wurde sein Vorhaben. Er wollte ihn treffen. Diesen "Grünschnabel" aus Nihon. Das sagte der Mann aus der anderen Dimension zumindest. Und er sagte ihm auch das er ihn aus dem Weg räumen sollte. Er warf das Eis auf den Boden und schüttelte die Tropfen von seiner kalten Hand. 'Wenn ich ihn sowieso von der Bildfläche wischen muss', dacht Fye, 'Dann kann ich das genauso gut jetzt machen.' Vielleicht war es so einfacher, wenn sie sich noch nicht als Gruppe auf der Reise befanden. Unschlüssig schlurfte er durch den hohen Schnee zum Schloss. 'Aber voher geh ich nochmal zu König Ashura', dachte Fye, 'Laut dem Buch kann diese Reise fürchterlich schief gehen. Und dann will ich nicht, dass das letzte Bild von mir das eines kleinen, missgelaunten Burschen für ihn ist.'

Mit seinem neugewonnenen Grinsen auf dem Gesicht kletterte er die Stufen hoch und begab sich zum Tronsaal, nachdem er seinen Mantel losgeworden war. Als Fye den Raum betrat, stand ihm ein strahlender Ashura gegenüber. Fye hatte auf einmal das seltsame Gefühl etwas vergessen zu haben. Kaum war in des Königs Nähe gekommen hatte dieser ihn auch schon fest umarmt und ihm zugeflüster: "Alles Gute zum Geburtstag, Fye." Fyes Grinsen löste sich in Nichts auf. Seine Schultern sackten nach unten. Stimmt. Er HATTE was vergessen. Und leider Gottes hatte ihn wieder jemand daran erinnert. Verwirrt, auf Grund Fyes fehlender Begeisterung, sah Ashura ihn an. "Hab ich was falsches gesagt?" Fye sah ihm nicht in die Augen. "Fye?" Der Junge schüttelte den Kopf wie ein Hund der einen Floh loswerden wollen. "Es ist nichts." Er lächelte wieder. Ashura seufzte. " Wenn du es nicht feiern möchtest dann sag es doch. Du musst dich nicht vor mir rechtfertigen."

Fye seufzte ebenfalls. "Nein, König Ashura. Ich möchte diesen Tag nich feiern. Nicht alleine."

Und Ashura verstand. Sie saßen noch eine Weile herum, Ashura auf dem Tron und Fye auf seinem Schoß und unterhielten sich über alles andere was ihnen in den Sinn kam. Fye lachte wieder. Als er beschloss das es Zeit für ihn zum Aufbrechen war. Er verabschiedete sich und wollte gerade gehen, als er es sich doch anders überlegte. "König?" Es wäre doch besser wenn jemand Bescheid wüsste. "Ich werde etwas ausprobieren. Ich werde versuchen die Dimension zu wechseln." sagte er mit so fester Stimme wie möglich. Ashura runzelte die Stirn. " Das kannst du schon?" nachdenklich malte er mit einem Finger Kreise auf die Tronlehne. Fye schalt sich. 'Du Idiot! Jetzt gibts Ärger!' Doch zu seiner Überraschung glätteten sich die Falten auf der Stirn seines Ziehvaters und er sagte: "Wenn dich das glücklich macht, so tu es bitte. Du weißt: Ich bin immer bereit dich überall zu holen." Fye umarmte den König. "Danke sehr, König." Dann war er auf und davon.

Er hatte nicht vor großartig irgendwelche Dinge mit sich zu nehem. Er hatte ja vor wieder zu kommen. In der Bibliothek hatter er das Buch mit der Formel zur Sicherheit aufgeschlagen, um notfalls daraus ablesen zu können. Doch so schwer konnte es nicht sein, versuchte er sich Mut zuzusprechen. Er musst einfach nur die richtigen Zeichen machen und danach alles seiner Magie überlassen. Und trotz seines angereicherten Wissens zitterten seine Hände wie Espenlaub, als er schrieb. Dann, genau in dem Moment als er fertig geschrieben hatte, sah er es. Er hatte sich verschrieben. Und zwar ziemlich gründlich. Verbissen versuchte er seine Schlamperei wieder aus zu merzen doch es war zu spät.

Der Sog, genau wie er im Buch beschrieben worden war, erfasste ihn und zog ihn aus seiner Welt. 'Vielleicht ist es ja gar nicht so gravierend.' hoffte Fye. Zumindest wusste er nach was er Ausschau halten sollte. Ein Junge, der etwas älter war als er aussah. Also zirka zwölf. Vielleicht auch erst elf. Mann konnte ja nie wissend wo man gerade reinplatzt, denn der Fluß der Zeit ist überall ein anderer. Langsam lichtete der graue Nebel sich um ihn herum. Vor ihm sah er etwas braunes...und es kam näher. 'Fußboden! ' konnte Fye noch gerade so denken als er auch schon ziemlich unsanft in der anderen Welt landete. Stöhnend lag er mit dem Gesicht nach unten auf den Holz und wartete dass das Drehen in seinem Schädel nachließ. Blinzelnd blickte er sich um. Zu spät viel ihm ein, wie sein plötzliches Auftauchen auf jemanden wirken musste der keine Ahnung von Magie hatte. Doch er hatte Glück gehabt. Es war niemand im Raum. Langsam stand er auf und sein Kopf drehte sich wieder. Es war ihm viel zu heiß hier. Ohne nachzudenken streifte er seinen Pullover ab und suchte nach der Tür...aber es gab keine! Alles um ihn herum bestand aus diesen transparenten Wänden. Fye wurde panisch. Er hasste es eingeschlossen zu sein. Von draußen hörte er Schritte. So schnell wie möglich versteckte er sich hinter einem niedrigen Schrank aus dunklem Holz. Er hörte etwas schleifen und die Person trat ins Zimmer.

'Wie hat sie das gemacht?' dachte Fye und spähte hinter seinem Versteck hervor. Die Frau stand mit dem Rücken zu ihm und suchte etwas in einem anderen Schrank. "Oh I'm so glad that it is finally over and he's alive." sagte sie in der merkwürdigen Landessprache. Fye erkannte sie zwar aus einem der Bücher wieder, die er gelesen hatte, doch die Frau sprach so undeutlich das er kaum die einzelnen Worte ausmachen konnte. Aber irgendjemand lebte...vielleicht nach ein Krieg, der vorrüber war. 'Der andere Junge!' schoss es ihm durch den Kopf. Er beobachtete wie sie ein paar Tücher mit sich nahm und den Raum verließ. Als er sich sicher war das sie gegangen war stand er auf und folgte ihr aus dem Raum. Verwundert schloss er die Tür, die aus dem selben Papier wie die Wände bestand. 'Merkwürdig, warum macht man denn so was?' Er folgte einem der Gänge. An seinem Ende drückte er sich hektisch an die Wand. Da war jemand. "Congratulations, Master." sagte die Frau von vorhin zu einem Mann. Fye betrachtet ihn genauer.

Er hatte schwarze verwuschelte Haare und eine riesige Narbe auf seinem linken Arm. Er war zu alt um derjenige zu sein den er suchte. "May I see her?" fragte er die Frau. 'Was will er sehn?' Die Frau lächelte ob seines ungeduldigen Tons. "Yes. We will just take the little boy to the nurse so that the lady can recover a few hours." Fye hatte zwar überhaupt keine Ahnung was 'nurse' war, aber die Frau sagte gerade das sie den Jungen von seiner Mutter weghalten wolle.

Fye wusste das die Frauen in diesem Land, in diesem Status meistens wichtige Aufgaben, auch im Krieg, erfüllten. Wahrscheinlich nervte dieser Grünschnabel seine Mutter und jemand anderes sollte sich nun mit ihm rumschlagen. Gutgelaunt wartete er bis die Beiden verschwunden waren. Und dann kam es ihm. Des Grünschnabels Eltern sollten schon tot sein! War er im falschen Haus? Das konnte kaum sein. Der Mann gerade eben trug das Schwert aus Silber, das er in der Vision sah, die Fei Wan Reed ihm gezeigt hatte. Der Junge hatte es in der Faust gehabt, zusammen mit seiner toten Mutter. Fye hatte eine höchst böse Vorahnung. Er glaubte genau zu wissen was hier schief gelaufen war. Schnell huschte er durch das Haus, auf der Suche nach etwas das seine Vermutung bestätigen würde. Keine fünf Meter weiter kam schon wieder jemand.

Ohne nachzudenken, riss Fye eine Tür auf und hechtete hinter das nächst beste Mobiliar. Zu spät sah er das er die Tür offen gelassen hatte. "Oh my! Did I leave the door open?" fragte eine andere Frau. Fye musste ihre Sprache nicht beherrschen, um zu wissend das sie sich nach dem Grund für die offene Tür fragte. Mit laut pochenden Herzen lauschte er wie die Frau das Zimmer betrat und sich im Raum zu schaffen machte. Dann setzte sie sich und sang ein merkwürdiges Lied. 'Oh bitte! Lass sie da nicht die ganze Zeit bleiben!' betete Fye im stillen. Und seine Gebete wurden erhört. Von der anderen Seite des Raumes hörte er das mittlerweile vertraute Schaben. Fye lugte hinaus. Ein Mann stand in einer Tür die auf eine Verander und einen schönen, großen Garten hinausführte. "Kichihiro!" rief die Frau leise und rannte zu ihm.

" What are you doing here, love?" fragte er sie. "I need to watch the boy of the lady." Er zog an ihrem Ärmel. "Come with me!" Sie schüttelte heftig aber halbherzig den Kopf. Der Mann schnaubte ungeduldig. "He's sleeping. Not for long, please!" Und die Frau folgte ihm leise. Fye wartete bis er sie nicht mehr hörte und kroch auf allen Vieren hinter der Einrichtung vor. Sein Puls hämmerte in seinem Kopf als er auf die Bettstätte zuging, wo die Frau bis vor Kurzem noch gesessen hatte. Sein Herz blieb stehen. Dort stand eine Wiege. Und als er sich vorbeugte um hineinzusehen erblickte er eine kleine Ausgabe des Mannes mit der Narbe. Geschockt plumpste er auf den Boden und versuchte sich zu beruhigen. Sein Rechtschreibfehler war gravierend: Er war in der Zeit gereist.

Einige Minuten lang konnte er nichts anderes als dort zu sitzen und die Wiege des Grünschnabels anzustarren. Was würde nun passieren, da er sich in die Vergangenheit eingemischt hatte. Würde es seinem Wunsch im Wege stehen? Würde Fei Wan Reed etwas merken? Er schloss die Augen und atmete tief durch.

Noch hatte er ja nichts verändert, also müsste immer noch alles in Ordnung sein. Aber...seine Gedanken schweiften ab.

Dort in dem Bettchen lag sein zukünftiger Wiederspieler. Er konnte sich nicht wehren. Fye könnte es ganz schnell und ohne großen Aufwand hinter sich bringen. Er holte Luft und stemmt sich wieder hoch und ging zu der Wiege. Wie von selbst streckte sich seine Hand aus und bewegte sich in Richtung Kehle des Babys. 'NEIN!' dachte er, 'Das ist ein Baby, das darfst du nicht! Er kann sich nicht wehren!' Doch er konnte seine Hand nicht stoppen. Es war als wäre er nicht Herr dieses Körpers. Seine Finger streiften die Haut des kleinen Jungen. Die Augen des Babys klappten auf und starrten ihn durchdringend an. Seine Hand kam auf dem Hals des Kindes zum stehen, nur kurz bevor Fye zugedrückt hätte. Er wagte nicht zu atmen. Wenn der Kleine jetzt losschrie wäre er geliefert. Das Baby öffnete den Mund, doch nur um herzhaft zu gähnen. Eine kleine Hand tastete über Fyes und sie umschloss fest einen von seinen kalten Fingern. Fye fühlte sich leer. Hatte er gerade wirklich versucht ein unschuldiges Baby umzubringen?

Er fiel neben der Wiege auf die Knie und fasste die kleine Hand fester. "Es tut mir leid." flüsterte er leise. Draußen hörte er wie die Amme sich wieder näherte. 'Das heißt also nurse.' überlegte Fye. Vorsichtig steckte er die kleine Hand wieder unter die Decke und strich dem Baby die rabenschwarzen Haare aus dem Gesicht. "Verzeih mir." flüsterte er abermals, bevor er sich aus dem Raum stahl. Benommen stolperte er zurück in das Zimmer aus dem er gekommen war und zog dort seinen Pullover wieder an. Mit trüben Blick zeichnete er die Runen in die Luft. Er musste sich beeilen, bevor ihn jemand fand. Diesmal verschrieb er sich nicht und Fye war unglaublich dankbar für die Sicherheit wieder in seiner Zeit zu landen. Der graue Schleier umfasste ihn und trug ihn davon.

Vor sich sah er Licht. Seine Welt. Für einen kurzen Augenblick erhaschte er einen Blick auf Ashura, der mit einer Miene auf ihn starrte, die sich im Sekundenbruchteil von 'besorgt' in 'blankes Entsetzen' verwandelte. Dann krachte Fye auf den Boden. "Fye!" rief König Ashura, und er fühlte die Vibrationen im Boden als der König zu ihm eilte. Er spürte wie er hochgehoben wurde. Er starrte direkt in Ashuras Augen. Kalter Schweiß lief ihm den Nacken hinunter. Fye schluckte. "Ich habe etwas Schreckliches versucht." gestand Fye ihm mit seltsam gepresster Stimme und dann flüchtete er sich in Ashuras Umarmung.
 

Begleitung:

Tori Amos

'Putting the damage on'



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